Scheiden Lassen: 1. Christine Nöstlinger Die Ilse Ist Weg" Handlung

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1.

Christine Nöstlinger „Die Ilse ist weg“

Handlung
In der Familie Janda läuft nicht alles ideal. Die Eltern der 14-jährigen Ilse und der 12-jährigen Erika haben sich
schon vor Jahren scheiden lassen, die Mutter hat nochmals geheiratet und mit ihrem neuen Ehemann Kurt zwei
weitere Kinder, Buben, bekommen, die mit in der Familie wohnen. Zwischen Ilse und ihrer Mutter kommt es
zunehmend zum Konflikt: Sie kommt spät heim und behauptet, bei einer Freundin gewesen sein, was sich
jedoch als gelogen herausstellt. Da es nicht besser wird, wird ihr das Taschengeld gestrichen und Ilse darf nicht
mehr fortgehen. Sie beschließt daher, der Situation dadurch zu entgehen, dass sie heimlich ihre Sachen
zusammenpackt und auszieht.
Eingeweiht in ihren Plan wird nur Erika, die sogar mithilft, die Mutter abzulenken, als Ilse mit ihrem Koffer das
Haus verlässt und in einen Wagen steigt. Zusammen mit Amrei, einer alten Freundin, welche sie neulich
wiedergetroffen habe, will Ilse nach England gehen, wo die beiden Mädchen eine Stelle
als Kindermädchen bekommen haben. Erika glaubt es ihrer Schwester und willigt ein, das Ganze geheim zu
halten, nicht zuletzt, weil Ilse drohte, sich ansonsten umzubringen. Als Ilse schließlich weg ist, spielt Erika
daheim die Ahnungslose und zeigt sich ebenfalls überrascht darüber, dass ihre Schwester so plötzlich
verschwunden ist. Sie wartet die ganze Zeit darauf, dass eine Postkarte von Ilse kommt, da sie versprochen hat,
sich zu melden, sobald sie mit Amrei in London angekommen ist. Dass alles gelogen war, wird ihr erst bewusst,
als sie eines Tages plötzlich Amrei auf der Straße begegnet und diese nach dem Verbleib Ilses anspricht,
worauf sich zeigt, dass Amrei schon länger keinen Kontakt mit Ilse mehr hatte.
Erika beschließt daher, ihre Schwester zu suchen. Ihre erste Anlaufstelle ist deren Freundin Helli, mit der Ilse
immer viel unternommen hat, doch diese weiß auch nichts, nur dass sie mit einem Schüler namens Herbert
Plank zusammen ist. Erika sucht diesen auf, doch es stellt sich heraus, dass es sich dabei nur um eine weitere
Lüge von Ilse gehandelt hat. Herberts Bruder Nikolaus weiß jedoch, dass ein bestimmter Schüler, der „der
Getupfte“ genannt wird, sehr offensichtlich in Ilse verliebt war und ihr immer nachgestellt hat. Vielleicht wisse
dieser mehr. Erika sucht zusammen mit Nikolaus und dessen Freund, der Alibaba genannt wird, den
Betroffenen auf. Nachdem sie ihm gemeinsam auf den Zahn fühlen, berichtet er, dass er, als er wieder einmal
Ilse beobachtet hat, gesehen hat, wie sie zu einem Mann mit einem weißen Wildledermantel in einen
roten BMW gestiegen ist – er weiß sogar das Kennzeichen noch und auch, wo der Wagen oft steht, nämlich vor
der Wirtschaft „Goldene Gans“, weshalb er annimmt, dass es sich bei dem Fremden um den Wirt der Gaststätte
handelt.
Ilse und Alibaba suchen die Gaststätte auf und sind erstaunt, als sie den Wirt sehen, weil er mit der
Beschreibung des Getupften nicht das Geringste zu tun hat. Nachdem die Spur sich zuerst verlaufen hat, findet
Alibaba später heraus, dass der Wagen nicht dem Wirt, sondern dessen Bruder gehört. Als Ilse später nochmal
am Gasthaus vorbei geht, sieht sie, wie der Wirt eine Bierlieferung entgegennimmt und mit
einem Kugelschreiber unterzeichnet, der Erika gehörte. Diese hat den Stift schon seit Ilses Verschwinden
gesucht. Der Wirt wundert sich, als sie ihn fragt, auch darüber, woher der Stift stamme und meint, Erika kann
ihn gerne haben, wenn er ihr gefällt. Als der Wirt dann noch eine Postkarte von seinem Bruder
aus Florenz erhält, sieht Erika, dass Ilse die Karte mitunterschrieben hat. Nun weiß sie, dass ihre Schwester mit
dem Bruder des Wirts in Florenz ist.
Erika wendet sich an ihre Großmutter, bei der sie und Ilse nach der Scheidung der Eltern einige Zeit gelebt
haben. Die Großmutter sucht schließlich Erikas und Ilses Mutter auf, obwohl der Kontakt schon länger
abgebrochen war. Die ganze Geschichte, auch Erikas Rolle darin, wird erzählt und die Eltern begeben sich zum
Wirt der „Goldenen Gans“. Als dieser erfährt, dass sein Bruder mit einer Minderjährigen unterwegs ist, ruft er
diesen sogleich ein. Der Bruder bringt Ilse schließlich zum Bahnhof an der österreichischen Grenze und taucht
anschließend unter, weil er sich einem Prozess gegen ihn entziehen will. Ilse hatte sich ihm deutlich älter
ausgegeben und gemeint, dass sie bereits kurz vor dem Abitur stehe.
Ilse kommt schließlich wieder zurück zur Familie. Als die beiden Mädchen in ihrem Zimmer liegen, erzählt
Ilse, dass sie wirklich mit Amrei nach London unterwegs war, ihr Cousin hätte sie abgeholt. Der hätte ihr
jedoch eine bessere Stelle verschafft, nämlich in Rom bei einem Grafen als Kindermädchen. Auf dem Weg
dorthin sei ihnen jedoch in Florenz ein Mann begegnet, der Filme mache und von beiden sehr begeistert
gewesen sei. Demnächst komme er nach Wien, um Probeaufnahmen zu machen, Amrei und Ilse sollen dabei
für eine Haupt- und Rollenrolle verpflichtet werden. Erika weiß, dass an der Geschichte nichts wahr ist,
schweigt aber dazu. Sie fragt sich, was sie nun tun soll und hat Angst.
Mirjam Pressler „Bitterschokolade“

In dem Buch geht es um Eva, sie ist ein Mädchen in der Pubertät und geht ihre Wege alleine. Sie ist etwas
„pummeliger“ als die anderen Mädchen aus ihrer Klasse, was sie zu einem großen Problem macht.

Nachdem ihre Freundin Karola ihr den Rücken gekehrt hat, ist sie zwar eine gute Schülerin, aber alleine. Im
heißen Sommer, nachdem sie wieder einen Heringssalat im Park gegessen hatte, hat sie Michel getroffen. Nach
einigen treffen wird Michel ihr Freund. Trotz der Probleme mit ihrem Vater, fährt sie abends mit Michel ins
Kino, geht mit ihm das erste Mal tanzen in einer Disco und sogar auf ein Sommerfest. Auf dem Sommerfest
lernt sie Michels großen Bruder Frank kennen. Frank macht das ganze Fest über komische Bemerkungen über
ihre Figur, und beleidigt Eva als einen „Fettkloß“. Frank und Michel prügeln sich, daraufhin kommt Frank mit
einer Gehirnerschütterung ins Krankenhaus. Michels kleine Schwester macht sie dafür verantwortlich, dass es
so weit gekommen ist. In der Schule gibt es auch Probleme, einige Schülerinnen sollen aus der Klasse, doch
keiner will gehen. Eva merkt in der großen Pause als sie das erste Mal darüber diskutieren dass sie genau so ist
wie die anderen. Obwohl Michel nach Hamburg fuhr für einige Zeit ging es in ihrem Leben aufwärts. Sie
versteht sich besser mit ihrem Vater und zusammen mit ihrer Mutter macht sie eine Diät. Mit Franziska geht sie
Einkaufen, obwohl Eva lieber eine normale Jeans gehabt hätte, lässt sie sich von Franziska zu einer frischen
hellen Sommerhose überreden. Und nun steht Eva da, eine neue Eva… so frisch wie der Sommer.

Erich Kästner „Das fliegende Klassenzimmer“

Zum Inhalt und den Figuren des Romans „Das fliegende Klassenzimmer“

Im Mittelpunkt des Romans, der aus 12 Kapiteln besteht, stehen die fünf Gymnasiasten der Tertia (entspricht
in etwa der 8./9. Klasse):

 Jonathan „Johnny“ Trotz: Der schreibbegabte Junge wurde als kleines Kind von seinen leiblichen
Eltern verlassen, ist aber dennoch sehr optimistisch. Er möchte später mal fünf Kinder haben und auf
dem Land leben.

 Martin Thaler: Der Klassenbeste ist kein Streber, sondern sehr mutig und scheut auch keine
Auseinandersetzungen mit älteren Schülern. Zum Glück bekommt Martin ein Stipendium, sonst könnte
sein arbeitsloser Vater das Internat nicht bezahlen.

 Matthias Selbmann: Der gutmütige Kuchenliebhaber gewinnt jede Schlägerei, weil er so stark ist. Ein
besonderes helles Köpfchen ist er jedoch nicht.

 Ulrich von Simmern: Der kleine Uli ist zwar gut in der Schule, leidet aber sehr unter seiner
Ängstlichkeit. Er haut immer ab, wenn es brenzlig wird. Mithilfe einer gefährlichen Mutprobe möchte
er deshalb seine Mitschüler vom Gegenteil überzeugen.

 Sebastian Frank: Der schlaue Bücherwurm kann ein ganz schöner Schlauberger sein; er macht sich
gerne auch mal über andere lustig.

Kästner war als Jugendlicher selbst im Internat. Bestimmt ist es kein Zufall, dass Schauplatz
des weltbekannten Romans ein Internat ist. Während die Schüler des Internats für ein Theaterstück proben,
wird Rudi Kreuzkamm mitsamt der Diktathefte von den Realschülern entführt. Johnny und seine Freunde
zögern nicht lange und wollen ihrem Kameraden helfen. Auf Rat des Nichtrauchers (ein Aussteiger, der in
einem Eisenbahnwaggon lebt, sich mit Klavierspielen über Wasser hält und gleichzeitig ein guter Freund der
Jungen ist) kommt es zum einem Zweikampf zwischen den Gymnasiasten und den Realschülern. Während der
anschließenden Schnellballschlacht schleichen sich Johnny, Martin und Matthias davon und befreien Rudi.
Der unerlaubte Ausflug bleibt leider nicht unentdeckt: Bei der nächtlichen Rückkehr ins Internat werden die
Schüler ertappt und müssen mit einer Strafe rechnen. Als der sympathische Hauslehrer Dr. Bökh (auch
Justus genannt, weil er so gerecht ist) jedoch den Grund für das Davonschleichen erfährt, zeigt er Verständnis
für das Vorgehen der Jungen.

Daraufhin erzählt der Lehrer seine eigene Geschichte. Auch er war im Internat, wurde aber von seinen Lehrern
sehr unmenschlich behandelt. Außerdem hatte er damals einen sehr guten Freund, den er jedoch im
Erwachsenenalter verloren hat. Die Tertianer ahnen: der verschollene Freund muss der Nichtraucher sein. Sie
arrangieren ein Wiedersehen der beiden und die Freude könnte größer nicht sein. Der Nichtraucher - eigentlich
Arzt von Beruf - soll sogar Schularzt im Internat werden.

Interpretation und Rezeption des Romans „Das fliegende Klassenzimmer“

Erich Kästner war der Meinung, dass es nicht wichtig ist, worüber man traurig ist. Egal ob eine zerbrochene
Puppe oder ein verlorener Freund: Kindertränen sind nicht kleiner als die der Erwachsenen. In diesem
Zusammenhang finden sich viele Beispiele im Roman. Es gibt mehrere Jungen, die traurig sind oder Probleme
haben. Zum Beispiel ist da Uli, der mit einem waghalsigen Sprung beweisen möchte, dass er kein Feigling ist.
Oder Martin, der nicht darüber sprechen möchte, aber todunglücklich ist, weil er davon ausgeht, dass er zu
Weihnachten nicht nach Hause fahren kann.

Doch beim Unglücklichsein hört es nicht auf. Man benötigt Mut und Klugheit, um seine Traurigkeit zu
überwinden. Werke, die solche Werte vermitteln, stoßen auch heute noch auf große Resonanz. Doch das war
nicht immer so. Wie zu Beginn schon erwähnt, verbannten die Nationalsozialisten „Das fliegende
Klassenzimmer“ 1936 aus den Bücherregalen.

Thomas Mann „Buddenbrooks“

INHALTSANGABE

In seinem 1901 erschienenen Roman »Buddenbrooks« mit dem Untertitel »Verfall einer Familie« erzählt
Thomas Mann vom sukzessiven – sich über mehrere Generationen erstreckenden – Untergang der
wohlhabenden Kaufmannsfamilie Buddenbrook. Zentrale Figur der Handlung, die von 1835 bis 1877 in Lübeck
spielt, ist Thomas Buddenbrook. Der Roman ist in elf Teile gegliedert, die wiederum in Kapitel unterteilt sind.

1835 ist Johann Buddenbrook Inhaber eines Getreidehandels, den sein Vater gegründet hat. Sein Sohn Johann,
genannt Jean, ist Associé in der Firma. Mit seiner Frau Elisabeth hat Konsul Jean Buddenbrook drei Kinder:
den neunjährigen Thomas, die achtjährige Antonie, genannt Tony, und den siebenjährigen Christian, die von
der Kinderfrau Ida Jungmann betreut werden. 1838 wird die Tochter Clara geboren. Die alteingesessene
Familie gehört zu den Ersten in der Stadt.

Thomas ist der ernsthafteste unter den Geschwistern und wird schon früh auf seine Pflichten als zukünftiger
Inhaber der Firma hin erzogen. Seine Schwester Tony genießt den Reichtum und ist sich der besonderen
Stellung der Familie bewusst. Auf die zugezogenen Hagenströms, die geschäftlich mit den Buddenbrooks
konkurrieren, sieht sie herab. Der fantasievolle Christian ist leichtsinnig und immer zu Späßen aufgelegt. Nach
dem Tod der Eltern übernimmt Jean 1842 die Firma; zu Ostern tritt Thomas in das Geschäft ein. Die eitle Tony
wird in ein Mädchenpensionat gegeben, während man Christians Entwicklung mit Sorge betrachtet. Clara ist
still und unauffällig.

Aus Pflichtgefühl gegenüber ihrer Familie heiratet Tony im Januar 1846 den ungeliebten Bendix Grünlich aus
Hamburg, der als gute Partie gilt. Während Thomas sich zu einer eineinhalbjährigen Ausbildung in Amsterdam
aufhält und Christian zur Ausbildung zu einem Geschäftsfreund nach London geschickt wird, bringt Tony im
Oktober 1846 die Tochter Erika zur Welt. Als Grünlich vor dem Bankrott steht, stellt sich heraus, dass die
Verbindung mit Tony Buddenbrook nur dazu dienen sollte, die Konkursgefahr, die schon vor der Hochzeit
bestanden hatte, abzuwenden. Tony zieht mit Erika zurück ins Elternhaus und reicht die Scheidung ein.

1855 stirbt der Konsul plötzlich und hinterlässt seiner Frau Elisabeth als Universalerbin ein beträchtliches
Vermögen. Neunundzwanzigjährig wird Thomas Familienoberhaupt und Firmenchef. Er bringt frischen Wind
in das Unternehmen und erwirbt sich in Geschäftskreisen rasch Ansehen. 1856 kehrt Christian auf Wunsch
seiner Mutter nach Lübeck zurück. Er hat englische Manieren angenommen, ist weiterhin unterhaltsam und
schwärmt für das Theater. Vor allem gibt er sich der Beobachtung seines Körpers hin. Seine Mitarbeit in der
Firma bleibt ein kurzes Intermezzo.

Die frömmelnde Haltung der Konsulin zu Lebzeiten ihres Mannes wird zur tiefen Religiosität, die von der
bigotten Clara unterstützt wird. Unter den Pastoren, die im Haus ein- und ausgehen, ist auch Sievert Tiburtius,
der im Dezember 1856 Clara heiratet und mit ihr nach Riga zieht.

Thomas heiratet im Januar 1857 die reiche und unnahbare Kaufmannstochter Gerda Arnoldsen aus Amsterdam;
1861 bringt Gerda einen Sohn zur Welt, genannt Hanno.

Da Christian in Lübeck die Firma kompromittiert, wird er nach Hamburg geschickt, wo er in das bestehende
Geschäft eines Kaufmanns eintritt. Gegen Thomas‘ Rat übernimmt Christian nach dem Tod seines Sozius
dessen Anteile. Ein Abschlag auf sein Erbe ermöglicht es Christian später, die Firma zu liquidieren und nach
London zu gehen. Er ist inzwischen Vater einer Tochter mit der Theaterstatistin Aline Puvogel. Die
beabsichtigte Hochzeit wird von der Konsulin strengstens untersagt.

Unterdessen hat Tony während einer Reise nach München den Hopfenhändler Permaneder kennengelernt. Sie
hofft den Makel der Scheidung durch eine weitere Heirat ausmerzen zu können. Die Ehe mit mit dem
unkultivierten Permaneder wird unglücklich, das gemeinsame Kind stirbt nach der Geburt und Permaneder
vergreift sich an einem Hausmädchen. Tony reist mit Erika nach Lübeck und betreibt von dort aus die
Scheidung.

Bei der Wahl zum Senator obsiegt Thomas über Hermann Hagenström. Seiner nachlassenden Spannkraft setzt
er noch mehr Sorge für ein reinlich gepflegtes Äußeres entgegen. Von einem neuen repräsentativen Haus
erhofft er sich ebenfalls neue Energie. Tatsächlich nimmt seine Kraftlosigkeit zu. Neben geschäftlichen
Misserfolgen und einer politischen Niederlage schwächt ihn die Sorge um seine Geschwister: Christians
Gelenkrheumatismus wird im Krankenhaus behandelt und Clara ist todkrank.

Unter dem Einfluss ihres Mannes bittet die im Sterben liegende Clara ihre Mutter um Auszahlung ihres
zukünftigen Erbes an Sievert Tibertius. Die Konsulin weist die hohe Summe ohne Rücksprache mit Thomas an.
Dieser ist erschüttert über den Vertrauensbruch und den Vermögensverlust. Er sieht die Firma in Gefahr.

Tonys Tochter Erika heiratet 1867 den aus einfachen Verhältnissen stammenden Direktor der städtischen
Feuerversicherung Hugo Weinschenk; Anfang 1868 kommt die Tochter Elisabeth zur Welt.

Thomas‘ Kräfte sind erschöpft und zu den Feierlichkeiten zum hundertjährigen Firmenjubiläum am 7. Juli 1868
muss er sich zwingen. Sein Sohn Hanno ist ein zartes und furchtsames Kind. Nur der Musik gibt er sich –
ebenso wie seine Mutter – mit Leidenschaft hin. Thomas leidet unter der wachsenden Entfremdung zwischen
sich und seinem Sohn. Als Hanno eines Tages die Familienpapiere offen liegend entdeckt, ist er von den vielen
Namen im Stammbaum so verwirrt, dass er mit dem Lineal einen Doppelstrich unter die Seite zieht. Als der
Senator ihn dafür zur Rechenschaft zieht, stammelt Hanno, er habe geglaubt, da käme nichts mehr. Vergeblich
versucht Thomas Buddenbrook in späteren Jahren den verträumten Hanno für die Firma zu interessieren.
Während Hugo Weinschenk wegen eines Betrugsdelikts in Haft sitzt, stirbt die Konsulin. Das Elternhaus wird
einem Makler überlassen, der es zu Tonys Entsetzen an Hermann Hagenström verkauft. Auch Thomas verbietet
seinem Bruder Aline Puvogel zu heiraten. Nach seiner Entlassung aus der Haft taucht Hugo Weinschenk unter;
Tony bleibt mit Erika und Elisabeth allein im Haus.

Während der jugendlichen Gerda eine Affäre mit einem Leutnant nachgesagt wird, verfällt Thomas zusehends.
Im Januar 1875 wird er nach einer Zahnbehandlung auf der Straße ohnmächtig und stürzt. Er stirbt, ohne das
Bewusstsein wiedererlangt zu haben.

Christian heiratet in Hamburg Aline Puvogel, die ihn bald darauf gegen seinen Willen wegen seiner
Wahnvorstellungen in eine geschlossene Anstalt einweisen lässt.

Thomas‘ testamentarischen Anordnungen zufolge wird die Firma aufgelöst. Sein Freund Kistenmaker ist zum
Testamentsvollstrecker bestimmt. Es stellt sich heraus, dass der Nachlass wesentlich weniger wert ist als
angenommen. Zudem beweist Kistenmaker mit der Nachlassverwaltung ebenso wenig Geschick wie beim
Verkauf des Hauses, das Thomas hatte bauen lassen. 1876 zieht Gerda mit Hanno in eine kleine Villa vor der
Stadt. Die altgediente Kinderfrau Ida Jungmann wird entlassen.

Die Oper »Lohengrin« berauscht den sechzehnjährigen Hanno, während er die Schule – desinteressiert und
schlecht vorbereitet – als qualvoll erlebt. Schulisches Versagen und die Erkenntnis, dass er selbst beim
Musizieren keiner Leistung, sondern nur der Improvisation fähig sei, lassen ihn am Leben verzweifeln. Auch
seinem innig geliebten Freund Kai gelingt es nicht ihn zu ermutigen. Hanno erkrankt an Typhus. Er kann der
schweren Krankheit keinen Lebenswillen entgegensetzen und stirbt im Frühjahr 1877.

Ein halbes Jahr später verlässt Gerda Buddenbrook die Stadt und kehrt zu ihrem Vater nach Amsterdam zurück.

In seinem Roman, der in seiner Heimatstadt Lübeck spielt, und der eng an die Familiengeschichte des Autors
angelehnt ist, zeichnet Thomas Mann ein detailreiches Bild des hanseatischen Großbürgertums im 19.
Jahrhundert. Hervorzuheben sind die klare Sprache des Autors und seine feine Ironie. Es erscheint lohnend, der
Frage nachzugehen, worin die Ursachen für den Niedergang der Familie tatsächlich liegen.

Thomas Mann hat 1929 den Nobelpreis für Literatur erhalten, vornehmlich für »Buddenbrooks«.

Das Tagebuch von Anne Frank

Worum es geht

Leben im Hinterhaus

Das Versteck ist heute noch zu besichtigen: In der Prinsengracht 263 in Amsterdam können Interessierte die
durch ein Bücherregal getarnte Tür ins Hinterhaus öffnen und nachzuempfinden versuchen, wie es Anne Frank
zwischen 1942 und 1944 ging, als sie hier zusammen mit ihren Eltern, ihrer älteren Schwester und einer
anderen Familie eingeschlossen war. Als jüdische Bewohner Amsterdams, die vor beinahe zehn Jahren aus
Frankfurt in die Niederlande geflüchtet waren, hatten sie nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten um ihr
Leben zu fürchten. Kurz bevor es ins Versteck ging, bekam Anne zu ihrem 13. Geburtstag ein Tagebuch
geschenkt. Und dieses wurde von einer Helferin gefunden und aufbewahrt, als die Flüchtlinge im August 1944
von der Gestapo entdeckt, festgenommen und abtransportiert wurden. Das einzigartige Dokument berichtet
authentisch aus zwei Jahren Leben im Verborgenen, erzählt von der Angst entdeckt zu werden, den
Widrigkeiten der engen Behausung, dem Lagerkoller, aber auch von Annes Wünschen und Träumen, ihrer
ersten Liebe und erwachenden Weiblichkeit. Darüber hinaus lässt es ihr schriftstellerisches Talent erkennen.
Anne Franks Tagebuch ist ein bedeutendes Zeugnis der Judenverfolgung in der Nazizeit.

Take-aways

 Anne Franks Tagebuch, verfasst in den Jahren 1942–1944, ist das in Amsterdam entstandene
authentische Werk eines jüdischen Mädchens.

 An ihrem 13. Geburtstag bekommt Anne das Tagebuch geschenkt. Alles, was sie bewegt, notiert sie in
Form von Briefen an eine imaginäre Freundin namens Kitty.

 Kurz darauf muss sie mit ihrer Familie in ein Versteck in ein Hinterhaus flüchten, um vor den
Nationalsozialisten sicher zu sein.

 Bald müssen die Franks ihren Unterschlupf mit weiteren Flüchtlingen teilen.

 Während vorne die normale Arbeit weitergeht, werden die Versteckten im Hinterhaus von engen
Vertrauten mit Nahrung und Nachrichten versorgt.

 Die Juden müssen besondere Vorsichtsmaßnahmen beachten, da keine Außenstehenden sie hören oder
sehen dürfen.

 Anne streitet sich oft mit den Erwachsenen, weil sie sich von ihnen ungerecht behandelt fühlt.

 Die Versorgung der Untergetauchten wird im Laufe der Zeit immer schlechter.

 Im Radio verfolgen sie den Verlauf des Krieges. Als die Amerikaner in der Normandie landen, hegen
die Versteckten Hoffnung auf ein baldiges Ende des Krieges.

 Anne verliebt sich in den schüchternen Peter und erlebt mit ihm ihren ersten Kuss.

 Nach einem Verrat werden die Flüchtlinge im August 1944 von der Gestapo festgenommen und
abtransportiert. Nur Vater Otto Frank überlebt.

 Anne Franks Tagebuch gehört zu den wichtigsten Originaldokumenten der NS-Judenverfolgung.

Zusammenfassung

Von Frankfurt nach Amsterdam

Die jüdische Familie Frank übersiedelt 1933 nach der Machtergreifung der Nazis von Frankfurt nach
Amsterdam, wo Vater Otto Direktor der Firma Opekta wird. Er mietet ein Gebäude in der Prinsengracht 263 als
Geschäftshaus an. Tochter Anne und ihre ältere Schwester Margot wachsen in Amsterdam auf. Ab 1941
besucht Anne das jüdische Lyzeum. Sie hat dort viele Freundinnen und auch schon einige Verehrer. Außerdem
ist sie eine gute Schülerin, die sich besonders für Geschichte interessiert. Zu ihrem 13. Geburtstag bekommt sie
von den Eltern ein Tagebuch geschenkt, in das sie eifrig zu schreiben beginnt. Zunächst führt sie alle ihre
Klassenkameraden auf, um sich später an jeden zu erinnern. Sie beschreibt ihre Geburtstagsfeier und die vielen
Geschenke und berichtet über lustige Begebenheiten in der Schule. Die Tagebucheinträge beginnt sie bald in
Briefform zu verfassen, an eine imaginäre Freundin namens Kitty.

Repressalien gegen Juden

Der fröhlichen Anne ist das traurige Los der Juden sehr wohl bewusst. Als die deutsche Wehrmacht 1940 die
Niederlande besetzt, werden auch dort strenge Gesetze gegen Juden erlassen. Sie dürfen nur von drei bis fünf
Uhr einkaufen gehen, weder mit dem Auto noch mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, müssen einen
„Judenstern“ tragen und dürfen keine Vergnügungsstätten mehr besuchen. Ab acht Uhr abends müssen sie zu
Hause bleiben und dürfen vor sechs Uhr morgens nicht auf die Straße. Jüdische Kinder müssen jüdische
Schulen besuchen. Auch für Anne gibt es immer mehr Einschränkungen. Wenn sie und ihre Freundinnen Eis
essen wollen, müssen sie eine Eisdiele besuchen, in der Juden noch zugelassen sind. Ab Juni 1942 dürfen Juden
nicht mehr mit dem Fahrrad fahren, sodass Anne ihren langen Schulweg in brütender Hitze zu Fuß zurücklegen
muss.

„Rechts von der Diele liegt das ‚Hinterhaus‘. Kein Mensch würde vermuten, dass hinter der einfachen, grau
gestrichenen Tür so viele Zimmer versteckt sind.“ (S. 36)

Schließlich bekommt ihre Schwester Margot am 5. Juli 1942 einen Aufruf von der SS; sie solle sich in einer
Auffangstelle für Juden melden, um in das Arbeitslager Westerbork abtransportiert zu werden. Als der Vater
am Spätnachmittag nach Hause kommt, wird beschlossen, sofort unterzutauchen. Er hat bereits vor einem Jahr
mit den Vorbereitungen dafür begonnen. Abends kommen Miep, eine Angestellte des Vaters, und ihr
Mann Jan vorbei, um einige Sachen der Familie mitzunehmen und ins Versteck zu bringen. Am nächsten
Morgen um halb acht zieht die Familie Frank mehrere Schichten Kleider übereinander an und verlässt bei
strömendem Regen das Haus. Juden mit Koffern in den Händen wären sofort aufgefallen.

Im Hinterhaus

Das Versteck befindet sich im Hinterhaus der Büro- und Kontorräume von Opekta. Im Parterre gibt es ein
Lager, das in verschiedene Kammern aufgeteilt ist. Außer Miep sind noch weitere Angestellte über das
Eintreffen der Familie informiert: Herr Kugler, Herr Kleimann, der nach dem Ausscheiden Otto Franks jetzt
Geschäftsführer ist, sowie Bep, die junge Stenotypistin. Zwei Lagerarbeitern hat man nichts über die
Untergetauchten erzählt. Neben dem Eingang zum Lager gibt es noch eine Haustür zur Straße hin, die ins
Treppenhaus führt. Im ersten Stock befinden sich Büroräume. Neben dem Privatkontor liegen eine großzügige
Küche und eine Toilette. Hinter einer unscheinbaren, grauen Tür befindet sich der Eingang zum Hinterhaus.
Vor dieser Tür wird schon bald ein drehbares Regal als Tarnung angebracht. Auf Befragen behaupten die
Angestellten stets, das Hinterhaus gehöre zum benachbarten Gebäude und daher gäbe es vom Vorderhaus aus
keinen Zugang.

Weitere Flüchtlinge

Am 13. Juli 1942 übersiedeln auch Herr und Frau van Daan mit ihrem 15-jährigen Sohn Peter ins Hinterhaus.
Anne findet, dass Peter ein langweiliger, ungeschickter Lulatsch ist. Herr van Daan, der ein Geschäftsfreund
von Otto Frank ist, berichtet, er habe in Gegenwart eines Nachbarn der Franks das Gerücht ausgestreut, die
Familie sei zu einem Jugendfreund Ottos nach Maastricht geflüchtet. Auf seine Bitte an den Nachbarn,
Stillschweigen darüber zu bewahren, habe sich das Gerücht schnell verbreitet. Herr und Frau van Daan streiten
sich oft lautstark über Nichtigkeiten, was Anne anfangs sehr verwundert. Mit Frau van Daan, die sie wie ein
kleines Kind behandelt, kommt das Mädchen nicht gut aus. Die Dame ist ihr zu zänkisch und jammert zu viel.
So ärgert sich Frau van Daan etwa darüber, dass die Familien ihr Tafelservice zusammen benutzen, und sie
entfernt ihre Tischtücher aus dem gemeinsamen Schrank. Dieses Verhalten belastet auch Frau van Daans
Verhältnis zu Annes Mutter. Die Familie van Daan schläft ein Stockwerk über dem der Franks, sodass Anne
nachts noch lange das Rumoren über sich mit anhören muss. Später wird es im Hinterhaus abermals enger, als
der Zahnarzt Dr. Dussel hinzukommt. Margot zieht zu den Eltern und Anne muss ihr Zimmer mit dem Herrn
teilen, was zu Ärger führt, denn der Zahnarzt erweist sich Anne zufolge als egoistisch und rücksichtslos.
Dauernd zischt er ihr zu, leiser zu sein, macht aber morgens ungeniert seine Turnübungen, während Anne noch
schläft. Dabei versetzt er den Stuhl, den Anne als Verlängerung ihrer viel zu kurzen Bettstatt arrangiert hat,
jedes Mal in bedrohliche Schwingungen.
Die Versorgung mit Nahrungsmitteln

Da es für Untergetauchte keine Lebensmittelkarten gibt, müssen diese auf dem Schwarzmarkt besorgt werden.
Miep und Bep kümmern sich um die Einkäufe für die Hinterhäusler. Ein Kartoffelhändler liefert mittags
zwischen halb eins und halb zwei, wenn die Angestellten Pause haben. Die Familien lagern säckeweise Bohnen
und zahlreiche Konserven ein. Im Dezember 1942 erhalten sie eine Menge Fleisch, aus dem Herr van Daan
Brat- und Mettwurst herstellt. Zu Weihnachten bekommt jeder ein Viertelpfund Butter extra: Kuchenbacken ist
angesagt! Doch die Versorgung wird bald schlechter, es kommt zu einem Engpass an Brot. Zu allen Mahlzeiten
gibt es stattdessen Kartoffeln, dazu angefaulte Karotten oder Steckrüben und häufig Mehlklöße, die furchtbar
schwer im Magen liegen. Instantsuppen vervollständigen den Speiseplan. Zum Glück gelingt es den Helfern
immer wieder, zu Geburts- oder Feiertagen besondere Köstlichkeiten aufzutreiben. So bekommt Anne
Süßigkeiten und Joghurt zum Geburtstag, die anderen manchmal Kuchen und kleine Torten. Die Hinterhäusler
schenken sich auch gegenseitig lang aufbewahrte Schätze wie ein Glas Sirup oder Marmelade.

Alltag im Hinterhaus

Die Untergetauchten dürfen tagsüber kaum Lärm machen, damit sie unten im Büro nicht gehört werden. Wenn
etwa die Putzfrau oder ein Handwerker da ist, dürfen sie nicht zur Toilette gehen und müssen sich mit
Blechdosen behelfen, da die Schmutzwasserleitungen durch die Büroräume verlaufen und ein argwöhnischer
Besucher auf den Gedanken kommen könnte, dass da noch jemand wohnt. An den Wochenenden, wenn im
Bürohaus offiziell niemand ist, dürfen die Bewohner erst recht nicht auffallen. Daher müssen auch in der
größten Hitze alle Fenster stets geschlossen bleiben und natürlich darf, solange es nicht dunkel ist, niemand
hinausschauen. Das Baden erledigen alle Hausbewohner an den Samstagen in der unteren Etage. Dazu dient ein
enger Waschzuber, in dem man auch die Wäsche wäscht, die dann auf dem Dachboden zum Trocknen
aufgehängt wird. Die Sonntage sind die Putztage. Nachdem der Staubsauger seinen Dienst versagt, muss Anne
den Teppich per Hand ausbürsten, wobei eine Menge Staub aufgewirbelt wird. Abends schleichen die
Bewohner hinunter ins Büro, um sich im Radio Nachrichten über den Verlauf des Krieges anzuhören.

Probleme eines Teenagers

Neben all diesen Widrigkeiten ist Anne ein ganz normaler „Backfisch“, der sich entsprechend verhält. Während
der Zeit des Verstecktseins bekommt sie zum ersten Mal ihre Periode. Nach außen hin ist sie vorlaut und lustig
und bei Tisch bringt sie alle zum Lachen. Von ihrer Mutter fühlt sie sich oft wie ein Baby behandelt, dennoch
ärgert es sie sehr, dass die van Daans Annes Mutter und deren Erziehung kritisieren. Am liebsten würde sie
weggehen und niemanden mehr sehen, aber das ist natürlich unmöglich. Auch unter den Erwachsenen führen
die Enge des Hauses, das Eingesperrtsein, die schlechte Ernährung und die Angst vor Entdeckung oder vor
nächtlichen Bombenangriffen zu ständigen Reibereien. Wenn sie allein ist, ist Anne sehr ruhig und
nachdenklich. Sie fühlt sich einsam und ihrer Familie nicht mehr zugehörig. Besonders die Mutter und Margot
verstehen sie nicht. Die Mutter ist sehr unsensibel und lacht Anne oft aus, statt ihr verständnisvoll zur Seite zu
stehen. Daher liebt Anne sie nicht und meint, ohne sie auskommen zu können. Für ihre Zukunft hat sie große
Pläne: Auf gar keinen Fall will sie wie ihre Mutter Hausfrau werden. Mit dem Vater versteht sie sich besser.
Wenn nachts Bomben fallen, flieht sie voller Panik in sein Bett. Doch mit zunehmendem Alter fühlt sie sich
auch ihm mehr und mehr entfremdet.

Beschäftigungen im Hinterhaus

Neben ihren Pflichten im Haushalt, wie Kartoffeln schälen und abwaschen, beschäftigt sich Anne viel mit
Lesen und Lernen. Dabei liest sie nicht nur die Mädchenbücher, die ihr die Helfer aus der Bibliothek
mitbringen, sondern auch dicke Wälzer über historische Ereignisse sowie Biografien. Sie liebt es, daraus
Stammbäume abzuleiten und sie aufzuzeichnen. Außerdem lernt sie Französisch und Englisch, löst
Mathematikaufgaben, was sie allerdings hasst, und nimmt an einem Fernkurs in Stenografie teil, der ihr viel
Spaß macht. Sie hofft, dass sie dadurch den Anschluss in der Schule nicht verliert. Neben den Einträgen in ihr
Tagebuch verfasst sie kleine Geschichten. Das Schreiben bereitet ihr die größte Freude und schon bald ist sie
fest entschlossen, Schriftstellerin oder Journalistin zu werden. Im Radio hört sie, dass Tagebücher nach dem
Krieg als ein wichtiges Zeitzeugnis gelten werden, und sie beginnt daraufhin, ihr eigenes Tagebuch
entsprechend zu überarbeiten. Anne stellt sich vor, dass es später unter dem Titel „Das Hinterhaus“
veröffentlicht werden könnte.

Nächtliche Einbrüche

Neben der Enge und dem monotonen Tagesablauf ist die Angst der ständige Begleiter der Hausbewohner.
Mehrmals wird in das Lager im Erdgeschoss eingebrochen, wobei die Untergetauchten einmal fast bemerkt
werden: Am 11. April 1944, am späten Abend, entdeckt Peter, dass unten an der Lagertür ein Brett
herausgeschlagen ist. Gemeinsam mit den anderen männlichen Bewohnern schaut er noch einmal nach,
während die vier Frauen blass vor Angst oben warten. Als Herr van Daan sieht, dass die Einbrecher sich noch
im Lager aufhalten, ruft er ohne nachzudenken: „Polizei!“, woraufhin die Diebe fliehen. Doch als die
Hausbewohner das Brett wieder in die Tür einsetzen wollen, bemerken sie, dass von außen jemand mit einer
Taschenlampe hineinleuchtet. Voller Angst, dass nun tatsächlich die Polizei kommt, gehen sie eilig durch die
Geheimtür nach oben. Mucksmäuschenstill hocken sie auf dem Dachboden im Dunkeln, als sie Schritte auf der
Treppe hören. Jemand rüttelt am Drehregal. Stunden der Angst vergehen, doch niemand kommt. Da die
Untergetauchten sich nicht hinunter zur Toilette wagen, benutzen sie nacheinander einen Blecheimer und
schlafen dann mehr schlecht als recht auf dem Dielenboden. Am nächsten Tag rufen sie Herrn Kleimann an und
erfahren, dass der Kartoffelhändler ins Haus geleuchtet, sicherheitshalber aber nicht die Polizei geholt hat, da er
ahnte, dass sich im Hinterhaus Menschen verstecken. Nach dieser Nacht wird die Außentür zusätzlich
verbarrikadiert.

Die Freundschaft mit Peter

Da Anne sich einsam fühlt, sucht sie jemanden, mit dem sie reden kann. Sie ist selbst überrascht, dass ihre
Wahl auf den stillen, linkischen Peter fällt. In seinem kleinen Durchgangszimmer fühlt sie sich immer wohler,
zumal sie selbst ihr Zimmer mit Herrn Dussel teilen muss, der ihr nur zu bestimmten Stunden die Benutzung
des Schreibtisches gestattet. Peter hat ein neues Hobby: das Lösen von Kreuzworträtseln. Anne hilft ihm dabei
und so kommen die beiden sich langsam näher. Sie sprechen über Teenagerthemen, über die sie mit den
Erwachsenen nicht reden können, wie über das Erröten, die Unsicherheit, das Verhalten der Eltern und über
Sexualität. Eines Abends, als Anne an Peter geschmiegt auf dem Sofa sitzt, gibt er ihr endlich den ersehnten
Kuss und Anne ist überglücklich. Sie hat schon früher bemerkt, dass Peter ein großes Bedürfnis nach
Zärtlichkeit hat, und freut sich, dass sie das erste Mädchen für ihn ist. Die Erwachsenen machen spöttische
Bemerkungen über die beiden, und Annes Vater rät ihr, es nicht zu weit kommen zu lassen, denn das würde in
dem engen Haus zu Reibereien führen. Anne mag Peter sehr, aber sie ist nicht wirklich verliebt, da sie ihn für
charakterschwach hält und in ihm nicht den Freund findet, zu dem sie aufsehen kann. Am 1. August 1944
schreibt Anne zum letzten Mal in ihr Tagebuch und beklagt, dass sie sich von allen missverstanden fühlt.

Zum Text

Aufbau und Stil

Anne Franks Tagebuch, das am 12. Juni 1942 beginnt und am 1. August 1944 endet, besticht durch seine große
Ehrlichkeit. Ihr Vater, der es später veröffentlichte, schrieb dazu: „Ich habe lange gebraucht, es zu lesen, und
ich muss sagen, ich war sehr überrascht über ihre tiefgründigen Gedanken, ihre Ernsthaftigkeit und vor allem
ihre Selbstkritik. Das war eine ganz andere Anne als meine Tochter, wie ich sie gekannt hatte.“ Das Tagebuch
besteht aus Briefen Annes an eine erdichtete Freundin, die sie Kitty nennt, wodurch der Stil etwas Dialogartiges
bekommt. Rhetorische Mittel wie Fragen, Ausrufe und kreative Sprachspielereien (z. B. bekommt eine der
Lagerkatzen den Namen „Moffi“, ein verniedlichtes Schimpfwort für die Deutschen) bestimmen den Ton.
Annes Tagebuch ist keineswegs trübsinnig, denn trotz ihrer erzwungenen Zurückgezogenheit ist sie ein
lebenslustiges Mädchen. Sie schildert den Lagerkoller der dicht nebeneinanderlebenden Menschen im
Hinterhaus bissig, pointiert und manchmal mit recht drastischen Ausdrücken, sie kann aber auch poetisch
werden und schreibt offen über ihre Gefühle für Peter. Annes Stil scheint über die Jahre reifer zu werden –
allerdings muss man in Betracht ziehen, dass die heute im Handel befindlichen Buchausgaben meist eine
Mischung vieler von anderen Menschen bearbeiteter Fassungen sind.

Interpretationsansätze

 Als Anne Frank bewusst an einer Version ihres Tagebuchs zu arbeiten begann, die sie veröffentlichen
wollte, gab sie ihren Mitbewohnern Pseudonyme. Sie selbst legte sich den Namen Anne Aulis bzw.
Robin zu. Ihr Vater setzte später bei der Veröffentlichung des Buches den richtigen Familiennamen
wieder ein, verwendete aber weiterhin die Pseudonyme der anderen Versteckten.

 Bis heute ist eine Frage nicht geklärt: Wer war der Verräter? Lange Zeit galt ein Lagervorarbeiter als
verdächtig. Er hatte angeblich eine Geldbörse gefunden, die einer der heimlichen Hausbewohner im
Lager verloren hatte. Nach dem Krieg wurden mehrere Untersuchungen, auch gegen andere
Verdächtige, angestrengt. Aus Mangel an Beweisen konnte jedoch keine Anklage erhoben werden.

 Das Beispiel der Mitwisser, der Angestellten und Freunde, die Anne und ihre Familie im Versteck
versorgten und damit auch ihr eigenes Leben riskierten, nötigt Respekt ab: für Rückgrat und Anstand in
Zeiten größter Bedrohung.

 Anne kommentiert im Tagebuch viele politische Ereignisse, z. B. am 21. Juli 1944 das Attentat auf
Hitler durch Graf Stauffenberg. Auch wenn sie die Aussicht auf Hitlers Tod verlockend findet, hält sie
doch nichts von einer Befriedung von innen, sondern vertraut auf die Alliierten. Wenn die Offiziere
Hitler aus dem Weg räumten, so denkt sie, würden sie einen Militärstaat errichten, aufrüsten und nach
20 Jahren erneut einen Krieg anzetteln.

 Anne begann etwa im Sommer 1943 neben ihren Tagebuchaufzeichnungen auch kleine Geschichten und
Märchen zu schreiben, die sie ihre „Federkinder“ nannte. Zu diesem Zeitpunkt wurde ihr klar, dass sie
nach dem Krieg gerne als Journalistin oder Schriftstellerin arbeiten wollte.

Bertolt Brecht „Mutter Courage und ihre Kinder“

Mutter Courage und ihre Kinder

INHALTSANGABE

Das Drama »Mutter Courage und ihre Kinder« wurde von Bertolt Brecht 1939 verfasst und zwei Jahre
später in Zürich uraufgeführt. Es spielt zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges im heutigen Schweden,
Polen und in Deutschland. Begleitet wird die Figur der Anna Fierling, Mutter Courage genannt, die als
Händlerin mit wechselnden Heerestruppen durch die Lande zieht. Der Krieg dient ihr als
Einkommensquelle, fordert jedoch letzten Endes das Leben ihrer drei Kinder. Kernthemen aus anderen
Werken Brechts aufgreifend, stellt das aus zwölf Szenen bestehende Drama die Frage nach Moral und
Menschlichkeit in Zeiten großer Not.
1. Szene

Das Stück beginnt im Jahre 1624. Ein Werber beschwert sich bei einem Feldwebel, wie schwer es
heutzutage sei, Soldaten zu finden. Sie sind sich einig, dass zu lange Frieden geherrscht habe und es in
der Bevölkerung deshalb an Ordnung und der Bereitschaft zur Disziplin mangele.

Mutter Courage und ihre drei Kinder ziehen mit ihrem Planwagen heran. Die zwei Söhne, der kluge
Eilif und der redliche Schweizerkas, sowie die stumme Tochter Kattrin werden vorgestellt. Der Werber
ist besonders an Eilif interessiert. Mutter Courage ist jedoch strengstens dagegen, dass ihre Söhne
Soldaten werden und sagt dem Feldwebel und ihren Kindern den Tod voraus. Als sie jedoch von dem
Feldwebel in geschäftliche Verhandlungen verwickelt wird, zieht der Werber mit Eilif davon.

2. Szene

Zwei Jahre später, in denen sie durch Polen gezogen ist, streitet sich Mutter Courage mit dem
Militärkoch Lamb über den Verkauf eines Masthahns. Da erscheint ihr Sohn Eilif, den sie seit seinem
Eintritt in die Armee nicht mehr zu Gesicht bekommen hat. Er wird von einem Feldhauptmann
überschwänglich für seine Kühnheit und Gerissenheit gelobt. Als er seine Mutter bemerkt, umarmt er
sie. Sie rügt ihn für seinen Wagemut, der ihm fast das Leben gekostet hätte.

3. Szene

Im Jahre 1629 sind Mutter Courage, Kattrin und Schweizerkas mit dem finnischen Regiment unterwegs.
Der Koch und ein Feldprediger treffen ein. Man unterhält sich über den Krieg und der Feldprediger
stellt die These auf, in diesem Glaubenskrieg zu fallen, sei eine Gnade; der Koch ist anderer Meinung.

Das Feldlager wird von katholischen Truppen überfallen, woraufhin der Koch flieht. Nach dreitägiger
Gefangenschaft in dem Lager trifft Kattrin auf zwei katholische Spitzel. Unfähig, Schweizerkas zu
warnen, muss sie miterleben, wie dieser beim Versuch, die ihm anvertraute Regimentskasse in
Sicherheit zu bringen, von ihnen gefasst wird. Ihr Bruder wird fortgebracht und soll hingerichtet
werden. Mutter Courage schickt die Hure Yvette, um über dessen Freilassung zu verhandeln, doch
zögert zu lange über den Preis. Ihr Sohn stirbt.

4. Szene

Mutter Courage singt einem aufgebrachten jungen Soldaten das »Lied der Kapitulation«.

5. Szene

1631, nach dem Sieg der Katholiken in Madgeburg, weigert sich Mutter Courage, Leinen aus ihrem
Händlerwagen zur Behandlung von Verletzten zur Verfügung zu stellen. Kattrin rettet einen Säugling
aus einem zerbombten Haus.

6. Szene

Im Jahr 1632 findet vor Ingolstadt das Begräbnis des katholischen Heeresführers Tilly statt. Mutter
Courage ist besorgt, der Krieg könne nun bald zu Ende sein. Der Feldprediger versichert ihr, der Krieg
fände immer einen Weg. Nachdem Kattrin zum Einkaufen in die Stadt geschickt wurde, macht der
Feldprediger der Mutter Courage Avancen, die sie ablehnt. Kattrin kommt mit einer Wunde auf der
Stirn zurück, sie wurde auf dem Heimweg überfallen. Mutter Courage verflucht den Krieg.
7. Szene

Mutter Courage besingt den Krieg als Geschäftsquelle.

8. Szene

Als der schwedische König Gustav Adolf 1632 ebenfalls stirbt wird der Frieden ausgerufen. Mutter
Courage ist entsetzt, da ihr Geschäft ruiniert ist, freut sich aber darauf, ihren Sohn Eilif wiederzusehen.
Der Koch Lamb tritt wieder auf. Er und der Feldprediger geraten aneinander. Yvette erscheint und
erkennt in dem Koch einen ehemaligen Liebhaber, welcher sie ins Unglück gestürzt hat. In Abwesenheit
von Anna Fierling wird dann Eilif herangeführt. Er soll hingerichtet werden, weil er ein Bauernhaus
plündern wollte. Er fleht, er habe doch nur das getan, was er auch im Krieg getan habe. Eilif wird
fortgebracht, seiner Mutter wird nichts von seinem Schicksal berichtet.

Es stellt sich heraus, dass der Frieden wieder beendet ist. Mutter und Tochter ziehen erneut mit ihrem
Planwagen los, der Koch begleitet sie.

9. Szene

Zwei Jahre später in ziehen die drei durchs Fichtelgebirge. Vor einem Pfarrhaus bleiben sie stehen. Der
Koch erzählt Mutter Courage von seinem Plan nach Utrecht zu gehen, wo ihm seine verstorbene Mutter
ein Wirtshaus hinterlassen hat. Mutter Courage ist das Händlerleben leid und möchte ihn begleiten. Als
sie erfährt, dass er ihre Tochter Kattrin zurücklassen möchte, nimmt sie die Entscheidung jedoch
zurück. Die Tochter versucht sich darauf hin davonzustehlen, wird jedoch von ihrer Mutter aufgehalten.
Sie ziehen daraufhin wieder zu zweit umher.

10. Szene

Mutter und Tochter lauschen einem Lied, welches aus einem Bauernhaus ertönt. Es handelt vom Glück,
ein Dach über dem Kopf zu haben.

11. Szene

Vor der evangelischen Stadt Halle überfallen katholische Soldaten ein Bauernhaus, in welchem Mutter
Courage und Kattrin Quartier aufgeschlagen haben. Sie zwingen den Bauernsohn, ihnen den Weg in die
Stadt zu weisen. Als Kattrin, deren Mutter in der Stadt ist, erfährt, dass dort auch unschuldige Kinder in
Gefahr sind, klettert sie aufs Dach. Sie beginnt laut eine Trommel zu schlagen, um die schlafende Stadt
zu warnen. Die Soldaten kehren zurück und bedrohen Kattrin, sie wird schließlich erschossen. Kurz
danach hört man, dass in der Stadt die Glocken läuten.

12. Szene

In der letzten Szene verabschiedet sich Mutter Courage von ihrer toten Tochter und zieht mit ihrem
Wagen weiter.

In diesem im Exil verfassten Drama thematisiert Brecht den Zynismus des Krieges und hebt dabei die
Verbindung mit einer kapitalistischen Gesellschaftsordnung hervor. Er schildert die Verrohung des
Menschen, nicht zuletzt bedingt durch die Notwendigkeit, in einer vom Konkurrenzkampf bestimmten
Welt zu bestehen. In der Tradition des epischen Theaters möchte der Autor sein Publikum aufrütteln,
um es an eine kritischere Herangehensweise heranzuführen. Vor dem Hintergrund des Zweiten
Weltkrieges ist es Brecht mit der »Mutter Courage« gelungen, eine kraftvolle Kriegs- und
Kapitalismuskritik zu formulieren.
Friedrich Dürrenmatt „Der Besuch der alten Dame“
INHALTSANGABE
»Der Besuch der alten Dame« ist eine tragische Komödie von Friedrich Dürrenmatt aus dem Jahre 1956. Sie
spielt in der Kleinstadt Güllen in der Nähe der deutsch-schweizerischen Grenze. Die Geschichte handelt von
der Milliardärin Claire Zachanassian, die nach Güllen zurückkehrt, um Rache an ihrem ehemaligen Geliebten
Alfred Ill zu nehmen.

In ihrer Jugend wird Klara Wäscher von ihrem damaligen Freund Alfred Ill schwanger. Dieser jedoch leugnet
seine Vaterschaft. Einen Prozess gegen ihn gewinnt Ill, indem er Zeugen besticht. Daraufhin verlässt Klara die
Kleinstadt Güllen verarmt und entehrt.

Durch mehrere Ehen wird Klara sehr vermögend. Die Milliardärin nennt sich nun Claire Zachanassian.

Nach über 45 Jahren kehrt die alte Dame in ihren Heimatort zurück. Güllen ist mittlerweile verkommen und
schmutzig. Claires ehemaliger Liebhaber Alfred ist inzwischen 70 Jahre alt.

Neben ihrem siebten Ehemann und Bediensteten bringt Claire einen Sarg mit sich. Die Bewohner und der
Bürgermeister sind sehr aufgeregt. Sie erhoffen sich finanzielle Unterstützung durch den Besuch der
Milliardärin.

Bei einem Begrüßungsfest verspricht Claire der Stadt und ihren Bewohnern eine Milliarde und verlangt dafür
Gerechtigkeit. Sie setzt das Geld auf den Kopf von Alfred Ill aus.

Das verlockende Angebot schlägt der Bürgermeister entsetzt aus. Alfred Ill ist davon überzeugt, dass er sich auf
seine Mitbürger verlassen kann. Doch mit der Zeit bemerkt Alfred, dass seine Nachbarn und Freunde immer
mehr Geld ausgeben. Sie kaufen neue Schuhe und Kleidung. Alfred bekommt es mit der Angst zu tun und geht
zur Polizei.

Jedoch trägt auch der Polizist neue Schuhe. Gleichzeitig versichert er Alfred, dass dieser in einem Rechtsstaat
lebe und nichts zu befürchten habe. Alfreds Angst wächst allerdings. In seiner Verzweiflung wendet er sich an
den Bürgermeister. Auch bei diesem bemerkt Alfred neue Schuhe, eine neue Krawatte und eine neue
Schreibmaschine. Der Bürgermeister verspricht, dass Alfred nichts passieren wird.

Der Pfarrer von Güllen empfiehlt Alfred, die Stadt zu verlassen. Der verängstigte Mann will dem Rat des
Geistlichen folgen, jedoch bricht er auf dem Bahnsteig zusammen, bevor er den Zug besteigen kann. So bleibt
Alfred in Güllen.

Mit der Zeit ändert sich die Stimmung der Bürger und sie fangen an, Alfreds früheres Verhalten zu verurteilen.
Alfred verspürt eine immer größere Feindschaft gegen ihn. Eines Tages bringt der Bürgermeister Alfred ein
Gewehr mit der Bitte, sich das Leben zu nehmen. Alfred lehnt ab. Auf einer Stadtversammlung beschließen die
Bürger einstimmig, Alfred Ill für seine Tat zu bestrafen und ihn umzubringen.

Als Alfred bei der Versammlung eintrifft, bilden die Mitbürger eine Gasse für ihn, wobei plötzlich das Licht
ausgeht. Als der Raum wieder erleuchtet ist, liegt Alfred tot am Boden. Der Stadtarzt gibt als offizielle
Todesursache einen Herzinfarkt an.

Claire lässt den toten Alfred in den mitgebrachten Sarg legen und übergibt dem Bürgermeister einen Scheck
über eine Milliarde. Daraufhin verlässt die alte Dame die Stadt.

»Der Besuch der alten Dame« ist ein Klassiker. Friedrich Dürrenmatt macht deutlich, dass man für Geld fast
alles kaufen kann. Die Tragikomödie schildert, wie sich eine Gruppe von Bürgern von nur einer Person so
beeinflussen lässt, dass sie einen Mord begehen. Indem sie Unrecht tun, glauben sie jedoch, Gerechtigkeit zu
üben.

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