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    Klausur2015 Pur

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    Richard Salnikov
    Das Dokument enthält eine Klausur mit verschiedenen Aufgaben zu semantischen Themen wie Bedeutungsrepräsentation, Wortbedeutungsdisambiguierung und Übersetzung in prädikatenlogische Formeln. Es werden Grundbegriffe erläutert und logische Beweise, Probabilistische Methoden sowie die Übertragung in eine formale Repräsentation verlangt.

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    Klausur2015 Pur

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    Richard Salnikov
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    von 3

    Klausur ECL II, FS 15, 60 Punkte, 90 Minuten

    1 Grundbegriffe (7. P, 10 Min)


    a) Was ist die extensionale Bedeutung von

    1. ’schlafen’

    2. ’beissen’

    3. ’grün’

    4. ’Gold’

    5. ’Theo

    b) Wozu braucht man die extensionale Bedeutung?

    2 Grundbegriffe (3. P, 5 Min)


    Erläutern Sie den Begriff der intensionalen Bedeutung. Geben Sie ein ein-
    faches Beispiel.

    3 Semantischer Beweis (10 P, 10 Min.)


    Anna sagt zu Theo: ’lüg ja nicht oder ich bin sauer (verärgert)’. Theo
    erzählt am anderen Tag: Anna war (gestern ziemlich) sauer auf mich. Hat
    er (also gestern) gelogen?
    Gehen Sie von folgender Rekonstruktion aus.

    Theo lügt nicht oder Anna ist sauer


    Anna ist sauer
    ----------------------------------------------
    Theo lügt

    Ist dies ein gültiger logischer (deduktiver) Schluss? Beweisen Sie Ihre
    Aussage semantisch. Sagen genau anhand welche Information Sie den Beweis
    für erbracht, bzw. nicht erbracht erachten.

    1
    4 PL zur Bedeutungsrepräsentation (12 P, 25 Min.)
    Übersetzen Sie folgende Sätze in prädikatenlogische Formeln (falls möglich).
    Im Falle von Skopusambiguitäten bitte alle Lesarten angeben.

    1. Theo verkauft eines der Häuser seiner Mutter

    2. Anna liebt Tolstoi und Theo liest ihn

    3. Anna liebt Tolstoi und Theo

    4. Anna liebt Tolstoi und Theo Pushkin

    5. Thoe und Anna lieben sich

    6. Alle Kinder, die lesen, kennen Harry Potter

    7. Kein Kind liest alle Bücher

    8. Theo ist müde, aber glücklich

    9. Theo hat einen alten charmanten Wagen ohne eine Klimaanlage

    10. Eine Katze jagt Mäuse

    5 Wortbedeutungsdisambiguierung (10 P, 10 Min.)


    Das Wort w kommt in einem kleinem Corpus mit den Kontextwörtern
    cw1 ,cw2 und cw3 innerhalb eines Satz mit den Bedeutungen s1 und s2 wie
    folgt vor:
    s1 s2
    cw1 4 6
    cw2 10 2
    cw3 6 2
    So treten w und cw1 10 mal zusammen auf, 4 mal bedeutet w gemäss men-
    schlicher Annotation s1 etc.
    In welcher Bedeutung, s1 oder s2 wird w wahrscheinlich verwendet, wenn
    es von cw1 und cw3 , aber nicht von cw2 begleitet wird? Finden Sie s0 ,
    berechnen Sie dazu: P (s1 |cw1 , cw3 ) und P (s2 |cw1 , cw3 )

    Die Formel lautet (mit C = Menge der Kontextwörter):

    s0 = argmaxsk P (sk )
    Y
    P (vj |sk )
    vj ∈ C

    2
    6 Semantische Translation(10 P, 30 Min.)
    Gegeben Theo besitzt einen Wagen ohne eine Klimaanlage. Übersetzen
    Sie gemäss folgender Translationsregeln in eine logische Formel. Es gilt: γ
    ist die logische Konstante, die β im Modell zugeordnet wird. Wir nehmen
    für γ immer die Grundform von β und zwar in Kleinbuchstaben. N’ etc.
    bedeutet: Translation von N.

    1. [A β] = γ (wobei A ein Nichterminal ist und γ die Grundform von β)


    2. [N p ein N ] = λz.∃z N 0 (z) (’ein’ umfasst ’einen’ und ’eine’)
    3. [N P N P P P ] = λv.(N P 0 (v) ∧ P P 0 (v))
    4. [P P ohne N P ] = λw.(¬(N P 0 (u) ∧ teilvon(u, w)))
    5. [V P V N P ] = λx.(N P 0 (y) ∧ V 0 (x, y))
    6. [S N P V P ] = V P 0 (N P 0 )

    Tipp: Seien Sie grosszügig mit dem Platz, geben Sie alle Zwischenschritte
    an (z.B. bei der Lambdareduktion), und seien Sie genau (eine fehlende Klam-
    mer führt schnell zu einer falschen Formel). Zwischenschritte werden bew-
    ertet, ihr Fehlen bei richtiger Lösung führt daher zu Punkteverlust.

    7 Semantic Web (3 P, 5 Min.)


    Erläutern Sie: open world versus closed world

    8 Semantic Web (5 P, 5 Min.)


    Was sind die zentralen Ideen hinter dem Semantic Web?

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