05 Kompetenzprofil DaF
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in Deutschland
2. Kompetenzbereiche
Das Fach Deutsch als Fremdsprache umfasst mehrere fachliche und fachübergreifende
Kompetenzen, die von der Verwendung wissenschaftlicher Arbeitstechniken bis hin zur
Auseinandersetzung mit landeskundlichen Themen reichen. An erster Stelle steht indes
die Förderung und Weiterentwicklung der Sprachkompetenz.
Diese umfasst unter anderem
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• die Ausbildung eines Stilgefühls, z. B. zur Unterscheidung von Wissenschafts- und All-
tagssprache sowie von mündlicher und schriftlicher Sprache,
Hören
Die Studierenden gewinnen zunehmend Sicherheit im fremdsprachlichen Hörverstehen und
sind zu Studienbeginn in der Lage, schwierigen fachlichen Erläuterungen, längeren Refera-
ten/Vorträgen und elaborierten Diskussionsbeiträgen zu folgen.
Zum Verstehen mündlicher Redebeiträge wenden sie geeignete Hörstrategien sicher an, wie
globales, selektives und detailliertes Hören. Dabei beherrschen sie Strategien zur Lösung
von Verständnisproblemen. Sie können die gehörten Informationen in eigene Wissensstruk-
turen einordnen, bewerten und interpretieren.
Sprechen
Die Studierenden kommunizieren zunehmend sicherer, indem sie ihre neu erworbenen
sprachlichen Kenntnisse und Fertigkeiten aus Unterricht und Sprechalltag gezielt anwen-
den. Sie führen längere Gespräche zu alltags- und studienrelevanten Themen. Dabei dis-
kutieren und argumentieren sie sowohl gesteuert (z. B. in vorgegebenen Sprechanlässen im
Unterricht) als auch ungesteuert (z. B. in offenen Arbeitsgruppen).
Ferner äußern sie sich in Gesprächen in umfassenderen Redeanteilen und in Referaten/
Präsentationen in längerem, zusammenhängendem Sprechen klar, strukturiert und ver-
ständlich. Dabei verwenden sie jeweils angemessene sprachliche Mittel auf verschiedenen
Stilebenen.
Lesen
Die Studierenden entwickeln ihre Fähigkeiten im Leseverstehen weiter und unterscheiden
verschiedene Textsorten wie wissenschaftliche Fachtexte von populärwissenschaftlichen
Informationstexten, sie bewerten den Informationsgehalt und die Qualität eines Textes
z. B. durch Untersuchen der Stilistik, Einbeziehen der Autorenschaft oder Berücksichtigung
des Publikationsmediums. Sie erweitern ihre Lesetechnik, z. B. durch sichere Anwendung
globalen, selektiven und detaillierten Lesens, und verstehen zunehmend komplexere stu-
dienrelevante wissenschaftliche Texte und Darstellungen. Sie unterscheiden verschiedene
Textsorten, wie z. B. Bericht, Definition und Erläuterung sowie andere informierende und
argumentierende Texte, und können diese Unterscheidung für ihr Leseverstehen nutzen.
Schreiben
Die Studierenden erweitern ihre Fähigkeiten im Abfassen von sachlichen Texten, indem sie
zunehmend kontext- und adressatenbezogen schreiben und ihre erweiterten sprachlichen
Kompetenzen wie die Verwendung neuer Fachbegriffe und komplexerer grammatischer
Ausdrucksmittel gezielt anwenden.
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Sie verfassen wissenschaftsorientierte Sachtexte, indem sie vorgegebene oder selbst re-
cherchierte Informationen nutzen sowie deren Informationsgehalt und -qualität eigenstän-
dig beurteilen. Sie verwenden für das Abfassen eigener Texte geeignete Fachbegriffe und
vorgegebene Formulierungen, die sie zunehmend freier und kreativer einsetzen.
Sie verfassen verschiedene Textsorten wie z. B. Bericht, Definition und Argumentation und
berücksichtigen dabei typische Schreibmuster und kulturspezifische Charakteristika (z. B.
Erörterung vs. Essay).
Für die Vorbereitung einer eigenen Textproduktion verwenden sie verschiedene Methoden,
wie z. B. Notizen, Mitschriften, Recherche, Mindmapping, und berücksichtigen für bestimm-
te Textsorten gängige wissenschaftliche Arbeitstechniken wie Gliederung, Literaturangabe
und Fußnoten.
3. Kompetenzerwartung
Kompetenzbereich Hören
Die Studierenden ...
Kompetenzbereich Sprechen
Die Studierenden ...
• initiieren themenbasiert Gespräche, halten sie aufrecht und sind im Stande, diese ange-
messen zu beenden, um z. B. eigene Standpunkte in der Kommunikation zu überprüfen
und zu erweitern.
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Kompetenzbereich Lesen
Die Studierenden ...
• untersuchen kriterienbasiert die Qualität eines Textes, um diesen angemessen für die
wissenschaftliche Arbeit im Studium zu nutzen.
• leiten vom Text Hypothesen ab und formulieren eigenständig Hypothesen zum Text, um
weiterführende wissenschaftliche Problemfelder aufzuzeigen und erste eigene kürzere
wissenschaftliche Texte zu erstellen.
Kompetenzbereich Schreiben
Die Studierenden ...
• fassen Kernaussagen von Texten bzw. deren Inhalte auf das Wesentliche reduziert und
strukturiert zusammen, um andere über Inhalte zu informieren (z. B. Inhaltsangabe, „Abs-
tract“). Ferner beherrschen sie das Zusammenfassen kleinerer Abschnitte aus fachlichen
Darstellungen (Exzerpte).
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• nehmen Stellung zu komplexen Themen, strittigen Thesen oder Behauptungen und er-
läutern anhand von geeigneten Beispielen ihren Standpunkt, um adressatenbezogen
und überzeugend zu argumentieren.
• Modalverbersatz
• Verweiswörter
• Nomen-Verb-Verbindungen
• Konnektoren, Textgrammatik
• Indirekte Rede
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• Migration, Multikulturalität
• Umwelt, Klima
• Medizintechnik
• Welthandel, Globalisierung
• Lexikoneintrag, Wikipedia-Artikel
• wissenschaftlicher Beitrag
• Seminararbeit
• Vorlesungsskript
• Praktikumsbericht
• Motivationsschreiben
• Handout
• Podcast, Videoclip
• Diskussion, Debatte
• Rollenspiel
• Prüfungsgespräch
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