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Seminararbeit
Thema: Spannungsoptik
Zusätzlich Kurztitel (Nur falls das Thema mehr als 3 Zeilen zu je 44 Zeichen lang ist):
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Gesamtpunktzahl :2 =
Gesamtleistung: Gesamtpunktzahl :4 =
____________________
Unterschrift der Lehrkraft
INHALTSVERZEICHNIS
1 Einleitung .............................................................................................................. 3
2 Grundlagen ........................................................................................................... 3
3 Spannungsoptik .................................................................................................... 8
6 Literaturverzeichnis ............................................................................................ 19
3
1 Einleitung
2 Grundlagen
Im 17. Jahrhundert entstanden genauere Modelle über das Wesen des Lichts. Die
ersten Theorien lieferten Isaac Newton und Christian Huygens. Nach Newtons Auf-
fassung bestand Licht aus kleinsten Teilchen, die von den Lichtquellen ausge-
schleudert werden. Dem stellte Huygens sein Wellenmodell gegenüber. James
Maxwell entwickelte dieses Modell weiter, indem er entdeckte, dass Licht als
elektromagnetische Welle betrachtet werden muss, was später durch Heinrich
Hertz experimentell belegt wurde.1
Eine Lichtwelle besteht aus zwei periodisch
schwingenden Feldvektoren: dem elektrischen
und dem magnetischen Feldvektor, welche
senkrecht aufeinander stehen (Abb. 1). In den
meisten Fällen wird jedoch nur der elektrische
Feldvektor betrachtet, der einfach kurz als
Lichtvektor bezeichnet wird. Grund dafür ist,
Abb. 1 (https://www.zum.de/Fae-
dass der elektrische Feldvektor auch für die cher/Materialien/gebhardt/astrono-
meisten Wirkungen, z.B. die chemischen, des mie/spektrum.html)
Lichts verantwortlich ist.2
1
Spektrum Akademischer Verlag, Lexikon der Optik, „Lichttheorien“
2
Wolf, Spannungsoptik, 13.
4
Diese einfache Form des Brechungsgesetzes findet jedoch nur in isotropen Medien
statt, d.h. in Medien, bei denen das Brechungsverhalten unabhängig vom Einfalls-
winkel ist. Dem gegenüber stehen die anisotropen Medien. Bei Doppelbrechung
sind die Brechungsindizes in verschiedenen Richtungen ebenfalls unterschiedlich.4
Die Doppelbrechung und die für die Spannungsoptik essentielle Spannungsdop-
pelbrechung werden in Kapitel 2.3 und 3.1 näher behandelt.
In Kapitel 2.1 wurde erläutert, dass Licht als Wellenvorgang betrachtet werden
kann. Allgemein liegt der Lichtvektor in der Ebene senkrecht zur Ausbreitungsrich-
tung und ändert bei natürlichem Licht die Richtung willkürlich, die Amplitude je-
doch periodisch. Geht man von diesem Wellenmodell aus, gibt es neben der Aus-
breitungsrichtung noch die Polarisationsrichtung. Beide zusammen „spannen“ die
Schwingungsebene auf, wobei die Polarisationsrichtung die Schwingungsrichtung
3
Studimup-physik.de, „Reflexion und Brechung von Licht“.
4
Wolf, Spannungsoptik, 15.
5
beschreibt. 5 Von polarisiertem Licht spricht man, wenn es aus nur einer Schwin-
gungsrichtung besteht.6
Man unterscheidet bei polarisiertem Licht zwischen linear, zirkular und elliptisch
polarisiertem Licht. Letzteres ist für diese Arbeit jedoch nicht relevant. Die ein-
fachste Form ist das linear polarisierte Licht. Bei diesem ist lediglich die Schwin-
gungsrichtung des Lichts konstant.7
Wenn von der Projektion des
elektrischen Feldvektors eine
Kreisbahn beschrieben wird,
so spricht man von zirkular po-
larisiertem Licht (s. Abb. 3).6
Der einfachste Weg linear po-
larisiertes Licht zu erzeugen ist
durch Polarisationsfilter.
Diese lassen nur in eine Rich-
tung schwingendes Licht hin- Abb. 3 (https://slideplayer.org/slide/2336651/8/images/32/Li-
durch – genauer gesagt: near-%2C+zirkularpolarisiert.jpg)
Abb. 4 (https://www.leifiphysik.de/optik/polarisation)
5
Simon und Forster, Spannungsoptik, 2, 3; Wolf, Spannungsoptik, 15,16.
6
Fakultät Physik TU Dresden, Polarisation, 22.
7
Spektrum Akademischer Verlag, Lexikon der Geowissenschaften, "polarisiertes Licht”.
8
„Polarisation | LEIFI Physik“.
6
𝜆
Für die Erzeugung von zirkular polarisiertem Licht wird eine sog. 4 – (oder Viertel-
𝜆
wellenlängen) -Platte hinter dem Polarisator platziert. Die Hauptrichtung der –
4
Platte ist um 45° gegenüber der Polarisationsrichtung gedreht. Tritt der Lichtvek-
𝜆
tor in die – Platte ein, kann dieser in zwei Komponenten, einer parallel und einer
4
𝜆
senkrecht zur Hauptrichtung der – Platte, zerteilt werden. Diese beiden Teilwel-
4
𝜆
len erfahren in der – Platte die Phasenverschiebung einer Viertel Wellenlänge
4
und überlagern sich beim Austritt dadurch zu einer zirkular polarisierten Welle
(Abb. 5).9
Man spricht von polychromatischem Licht, wenn es sich aus mehreren Wellenlän-
gen und damit Farben zusammensetzt. Ein Beispiel ist das weiße Tageslicht: es
setzt sich aus fast allen Farben von violett bis rot (Wellenlängen von 380nm bis
780nm) zusammen. Das komplette Gegenteil ist z.B. der Laser. Das von ihm er-
zeugte Licht wird als monochromatisch bezeichnet, da es aus nur einer Wellen-
länge, teilweise aber auch nur einem sehr schmalen Wellenlängenbereich besteht.
Folglich ist monochromatisches Licht einfarbig.10 Am einfachsten erzeugt man mo-
nochromatisches Licht mit einem sog. Interferenzfilter, den man vor der Licht-
quelle platziert. Dieser lässt nur Licht einer Wellenlänge passieren.
9
Simon, Forster, „Spannungsoptik“, 3; Föppl, Mönch, Praktische Spannungsoptik, 18,19.
10
Simon und Forster, Spannungsoptik, 2.
7
Allgemein bezeichnet Spannung „Kraft pro Flächeneinheit“. Die Einheit der Span-
N
nung ist in der Regel Pascal (Pa = ). Normalspannungen, also Spannungen, die
m2
normal zum betrachteten Flächenelement wirken sind bei Zug positiv und bei
Druck negativ.11
Man gehe davon aus, dass eine ebene Platte durch Kräfte, die in ihrer Ebene wir-
ken, belastet wird und sie sich als Folge daraus wölbungsfrei verformt. Ist die Plat-
tendicke im Vergleich zu den Ausdehnungen in der Plattenebene klein und ist die
Platte homogen, so verteilen sich die Kräfte gleichmäßig und die Platte wird in je-
dem Punkt gleichmäßig beansprucht; also verteilen sich auch die Spannungen
gleichmäßig. Dann spricht man vom ebenen Spannungszustand.12
2.3 Doppelbrechung
11
Wolf, Spannungsoptik, 4.
12
Mesmer, Spannungsoptik, 1.
13
Chemie.de, „Optische_Aktivität“.
8
Die Brechungsindices der beiden Strahlen sind verschieden, deshalb verlaufen sie
unterschiedlich schnell durch das Medium und sind als Folge daraus beim Austritt
phasenverschoben.14 Durch diese Phasenverschiebung hat das austretende Licht
eine andere Wellenlänge und damit auch Farbe.
3 Spannungsoptik
3.1 Spannungsdoppelbrechung
14
Volgger, „Doppelbrechung“.
15
Spektrum Akademischer Verlag, Lexikon der Optik, „Spannungsdoppelbrechung“.
16
Simon und Forster, „Spannungsoptik“, 4; Föppl und Mönch, Praktische Spannungsoptik, 6.
9
1
4 5
2 3
Abb. 7: (1): Kamera, (2): Analysator, (3): unter Spannung gesetztes Mo-
dell, (4): Polarisator, (5): Lichtquelle Abb. 8: Unter Spannung gesetztes
Modell
Im Objekt liegt ein ebener Spannungszustand vor. Dieser wird definiert durch die
Größe und Richtung der beiden Hauptspannungen 𝜎1 und 𝜎2 , die senkrecht aufei-
nander stehen. Der Lichtvektor sei in diesem Fall mit A bezeichnet (Abb. 9).
Sobald der Lichtvektor das Objekt erreicht, gilt für das Licht nun das Brewstersche
Gesetz. Nach diesem wird der Lichtvektor A in 𝐴1 und 𝐴2 jeweils in Richtung der
Hauptspannungen 𝜎1 und 𝜎2 zerlegt (Abb.9). Für die neuen Vektoren gelten auch
die neuen, verschiedenen Brechungsindizes (für Definition siehe Kap. 2.1.1) n1 und
n2.17
17
Föppl und Mönch, Praktische Spannungsoptik, 13, 14; Wolf, Spannungsoptik, 49–51.
10
𝑛1 = 𝑛0 + 𝐶1 𝜎1 + 𝐶2 𝜎2 und 𝑛2 = 𝑛0 + 𝐶1 𝜎2 + 𝐶2 𝜎1 (2)
Das Modell habe die Dicke d. Die allgemeine Formel für die Geschwindigkeit lautet
𝑥
𝑣 = 𝑡 (𝑥 ≜ 𝑧𝑢𝑟ü𝑐𝑘𝑔𝑒𝑙𝑒𝑔𝑡𝑒 𝑆𝑡𝑟𝑒𝑐𝑘𝑒, 𝑡 ≜ 𝑑𝑎𝑓ü𝑟 𝑏𝑒𝑛ö𝑡𝑖𝑔𝑡𝑒 𝑍𝑒𝑖𝑡).
𝑥
Löst man diese nach t auf, erhält man: 𝑡 = 𝑣. v ist in diesem Fall die Lichtgeschwin-
digkeit, also c, und x entspricht der Dicke der Platte, also d. Folglich kann man für
die verschiedenen Laufzeiten t1 und t2 unter Verwendung von Gleichung (3) fol-
gende Gleichung bilden:
𝑑 𝑑 𝑑
𝑡1 − 𝑡2 = 𝑣 − 𝑣 = 𝑐 (𝑛1 − 𝑛2 ) (4)
1 2
Multipliziert man diese Gleichung nun mit der Lichtgeschwindigkeit in Luft vL, so
erhält man den Gangunterschied s, den die beiden Vektoren A1 und A2 nach Ver-
lassen des Objekts haben:
𝑣𝐿
𝑡1 𝑣𝑙 − 𝑡2 𝑣𝑙 = 𝑑(𝑛1 − 𝑛2 ) (5)
𝑐
Und daraus:
𝑣𝐿
𝑥1 − 𝑥2 = 𝑑(𝑛1 − 𝑛2 ) (6)
𝑐
18
Föppl und Mönch, Praktische Spannungsoptik, 14.
11
Für die relative Phasenverschiebung (𝛿), also den Gangunterschied der beiden
Vektoren, in Wellenlängen ausgedrückt gilt allg. folgendes:
𝑥
𝛿=𝜆 (7)
Und in diesem Fall:
𝑠 𝑑
𝛿 = 𝜆 = 𝜆 (𝑛1 − 𝑛2 ) (8)
(n1 – n2) kann mit Gleichung (2) berechnet werden und auch gleichzeitig kann
(C1 – C2) zu einer Konstante C zusammengefasst werden:
Die beiden Vektoren A1 und A2 passieren – mit der in Kapitel 3.3 beschriebenen
Phasenverschiebung – nachdem sie das Objekt verlassen haben den Analysator.
Da dieser in der Dunkelfeldanordnung (90°) zum Polarisator steht, lässt er nur die
Komponenten H1 und H2 (Abb. 9) durch. Sieht man sich nun das von A1 und A2
aufgespannte Parallelogramm an (Abb. 9), ist zu erkennen, dass die Amplituden
von H1 und H2 gleich sind. Folglich ist die aus den Wellen H1 und H2 resultierende
Welle gleich Null, bzw. ausgelöscht, wenn H1 und H2 in „Gegenphase“, also entge-
gengesetzt gerichtet, sind.
Die Stellen, an denen H1 und H2 in Gegenphase sind, erscheinen demnach auf dem
Analysator dunkel. Somit hängt es von der Phasenverschiebung 𝛿 ab, ob der Ana-
lysator Licht durchlässt und nach der Hauptgleichung (10) auch von (𝜎1 − 𝜎2 ), der
Hauptspannungsdifferenz, ab.
Mit anderen Worten: ist in einem Punkt im Modell (𝜎1 − 𝜎2 ) = 0, dann ist 𝛿 = 0,
H1 und H2 sind in der Gegenphase und heben sich auf.
19
Föppl und Mönch, Praktische Spannungsoptik, 14,15; Mesmer, Spannungsoptik, 66,67; Wolf,
Spannungsoptik, 145.
12
1
Lässt man (𝜎1 − 𝜎2 ) so lange anwachsen, bis 𝛿 = 2, liegt eine Phasenverschiebung
𝜆
der Größe 2 vor. Die beiden Wellen A1 und A2 sind daher um eine halbe Wellen-
länge phasenverschoben. Es treffen somit „Wellenberge“ auf „Wellenberge“ und
„Wellentäler“ auf „Wellentäler“, bzw. Maxima auf Maxima und Minima auf Mi-
nima. Nach den Regeln der Interferenz addieren sich an dieser Stelle die beiden
Wellen und ein Helligkeitsmaximum liegt vor. Lässt man 𝛿 weiter anwachsen,
nimmt die Helligkeit wieder ab, solange bis bei 𝛿 = 1, also einer Phasenverschie-
bung um eine Wellenlänge, sich die beiden Wellen wieder auslöschen und man
eine dunkle Stelle erhält. Dieser Effekt tritt immer dann auf, wenn die Wellen um
ein geradzahliges Vielfaches der Wellenlänge verschoben sind (also 𝛿 = 𝑘 ∗
𝜆; 𝑘 ∈ ℕ0 ).20
Da diese Abhängigkeit der Helligkeit für alle Punkte im Modell gilt, sind alle Punkte,
in denen 𝛿 die gleiche ganze Zahl ist, durch dunkle Linien verbunden. Diese Linien
nennt man auch Isochromaten. Man spricht je nach 𝛿 = 0, 1, 2, … von Isochroma-
ten der 0., 1., 2., … Ordnung.
Neben den Isochromaten erscheinen im linear polarisierten Licht auch noch die
sog. Isoklinen schwarz. Diese entstehen, wenn in einem Punkt des Modells die Po-
larisationsrichtung mit den Hauptspannungsrichtungen zusammenfallen (bzw.
𝛼 = 0° oder 90°, Abb. 9). Denn dann wird, wenn der Lichtvektor A wieder nach
den Hauptspannungsrichtungen zerlegt wird, eine Komponente Null und die bei-
den Vektoren A1 und A2 haben die gleiche Geschwindigkeit. Folglich wird die am
Ende entstehende Welle komplett vom Analysator absorbiert und erscheint auf
diesem dunkel.21
In Abb. 10 ist ein unter Spannung gesetztes Modell aus Epoxidharz im linear pola-
risierten monochromatischen, grünen, Licht (𝜆 = 546nm) zu sehen.
20
Spektrum Akademischer Verlag, Lexikon der Physik, „Interferenz“; Föppl und Mönch, Praktische
Spannungsoptik, 16.
21
Föppl und Mönch, Praktische Spannungsoptik, 16; Wolf, Spannungsoptik, 127,128.
13
Unter Verwendung von monochromatischem Licht kann man keine exakte Aus-
sage über die Ordnung der einzelnen Isochromaten machen. Um diese genau zu
untersuchen wird in der Spannungsoptik das Modell mit linear polarisiertem, wei-
ßem Licht bestrahlt. Also Licht, welches zwar durch die Polarisierung nur in eine
Richtung schwingt, aber aus verschiedenen Wellenlängen besteht.22
Die in Kapitel 3.4 beschriebenen Effekte treten prinzipiell bei Verwendung von
weißem Licht ebenfalls auf, nur dass es für jede Lichtschwingung entsprechend
ihrer Wellenlänge unterschiedlich ist. „Was man beobachtet stellt eine Überlage-
rung dieser Erscheinungen dar.“ (Föppl und Mönch: Praktische Spannungsoptik, S.
17).
Überlegt man nun, wie die Phasenverschiebung 𝛿 von der Wellenlänge 𝜆 abhängt
erlangt man unter Verwendung der Hauptgleichung (8) zu dem Ergebnis, dass die
ganzzahligen Phasenverschiebungen, bei steigendem (𝜎1 − 𝜎2 ) für kürzere Wel-
lenlängen früher erreicht werden, als für längere. Folglich wird nur der Lichtteil
komplett ausgelöscht, bei dessen Wellenlänge 𝛿 gerade ganzzahlig ist. Daher er-
scheinen die Isochromaten nicht wie bei der Verwendung von monochromati-
schem Licht dunkel, sondern in der Komplementärfarbe des ausgelöschten Licht-
strahls. Als Komplementärfarben bezeichnet man die Farben, die gemischt weiß
ergeben. Allein die Isochromaten 0ter Ordnung (also 𝛿 = 0) erscheinen auf dem
Analysator dunkel.
22
Spektrum Akademischer Verlag, Lexikon der Optik, „Lichttheorien“.
14
𝜆
Um nun die Isoklinen auszuschalten, wird nach dem Polarisator eine erste –
4
Platte platziert deren Hauptrichtung 45° gegenüber der des Polarisators ist. Hinter
𝜆
dem Objekt und vor dem Analysator wird eine zweite – Platte platziert, deren
4
𝜆
Hauptrichtung 90° zur ersten ist. Die zweite – Platte hat die Funktion, die Pha-
4
senverschiebung der Teilwellen, die diese in der ersten Platte erfahren wieder aus-
zugleichen. Man erhält also wieder linear polarisiertes Licht, welches auf den Ana-
lysator trifft.24
Die Isoklinen werden daher ausgeschaltet, weil das zirkular polarisierte Licht nicht
mehr rein in die Richtung einer Hauptspannung 𝜎1 oder 𝜎2 fallen kann.
Dieses Phänomen ist leider aufgrund der Vorspannungen in dem für diese Arbeit
verwendetem Modell nicht sichtbar, näheres dazu in Kap. 3.8.
Die Auswertung des Isochromatenbildes ist natürlich das wichtigste Verfahren der
Spannungsoptik, da es eine tatsächliche Auskunft über die Hauptspannungsdiffe-
renz (𝜎1 − 𝜎2 ) gibt. Wie bereits erklärt sind die Isochromaten Linien gleicher Pha-
senverschiebung. Für die Auswertung des Isochromatenbildes verwendet man die
𝜆
Hauptgleichung (10), löst diese nach der Hauptspannungsdifferenz auf und fasst 𝑐
23
Föppl und Mönch, Praktische Spannungsoptik, 17,18; Mesmer, Spannungsoptik, 127; Wolf,
Spannungsoptik, 72–74.
24
Simon, Forster, „Spannungsoptik“, 6,7; Föppl und Mönch, Praktische Spannungsoptik, 18,19.
15
kp N
𝑆 = 13,8 cm ≈ 1,353 cm. 26 (11)
N
1,353 cm N
(𝜎1 − 𝜎2 ) = ∗ 6 ≈ 82,8
1𝑐𝑚 cm2 Abb. 12: Das Modell im grünen Licht
= 8,28 ∗ 10−3 Pa
Aber auch ohne Berechnung lassen sich bereits Aussagen über die Spannungsver-
teilung im Objekt machen. Je mehr Isochromaten zu sehen sind, desto größer ist
auch die maximale Hauptspannungsdifferenz, da auch die maximale Isochroma-
tenordnung 𝛿 größer ist und Spannung und Isochromatenordnung nach Gleichung
(11) direkt proportional sind.
25
Föppl und Mönch, Praktische Spannungsoptik, 22; Simon, Forster, „Spannungsoptik“, 5.
26
Föppl und Mönch, Praktische Spannungsoptik, 22,23.
27
Simon, Forster, „Spannungsoptik“, 4,5.
16
Außerdem ist in Abb. 12 und mithilfe von Gleichung (11) sofort ersichtlich, dass je
weiter man von der Stelle weggeht, an der die Spannung angesetzt wird, die
Hauptspannungsdifferenz immer größer wird, da natürlich auch die Isochromaten-
ordnung größer wird.
Für diese Arbeit wurde ein Modell aus kalthärtendem Epoxidharz verwendet, da
dieses Material ein gutes Proportionalitätsverhalten und eine hohe optische Emp-
findlichkeit aufweist, in der Regel ein geringes Kriechen vorhanden ist und bei in-
dustrieller Herstellung so gut wie keine Vorspannungen vorhanden sind. Außer-
dem ist es relativ leicht herzustellen: Man gießt Härter und Harz im Verhältnis 2:1
in eine Form und lässt es aushärten. Mit mehr finanziellem Aufwand lässt man sich
so etwas anfertigen und erhält dann ein Objekt ohne Vorspannungen.
28
Föppl und Mönch, Praktische Spannungsoptik, 36.
29
Föppl und Mönch, 36; Wolf, Spannungsoptik, 48.
30
Föppl und Mönch, Praktische Spannungsoptik, 37; Mesmer, Spannungsoptik, 115ff.
17
4 Dreidimensionale Spannungsoptik
Das zweite mögliche Verfahren ist das sog. Oberflächenschichtverfahren mit Re-
flexionspolariskopen. Das zu untersuchende Bauteil wird erst mit einer reflektie-
renden, dann mit einer spannungsoptisch aktiven Schicht aus Kunststoff überzo-
gen. Belastet man nun das Bauteil, wird dessen Oberflächendehnung auf die span-
nungsoptische Schicht übertragen und somit wird annähernd ein ebener Span-
nungszustand in der Schicht erzeugt. Abb. 13 zeigt einen belasteten Hüftkopf mit
und ohne einen künstlichen Gelenkersatz im Oberflächenschichtverfahren.32
31
Föppl und Mönch, Praktische Spannungsoptik, 73; Simon, Forster, „Spannungsoptik“, 7; Mes-
mer, Spannungsoptik, 169.
32
„Spannungsoptik“, 7.
18
33
Stirnweiß, Röhner, und Collin, Spannungsoptik für Implantatoptimierung, 3.
19
6 Literaturverzeichnis
• studimup.de, „Reflexion und Brechung von Licht“. Zugegriffen 16. August 2018.
https://www.studimup-physik.de/themen/optik/reflexion-und-brechung-von-
licht/.
Seminararbeit
Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne fremde Hilfe ver-
fasst und keine anderen als die angegebenen Hilfsmittel verwendet habe.
Insbesondere versichere ich, dass ich alle wörtlichen und sinngemäßen Übernahmen aus
anderen Werken als solche kenntlich gemacht habe.
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