Klausur Loesung1

Als pdf oder txt herunterladen
Als pdf oder txt herunterladen
Sie sind auf Seite 1von 5

Prof. K.

Bongartz/
P
D. Skorodumov
1 2 3 4 5 6
BU Wuppertal
Fachbereich C - Mathematik

Klausur zur Linearen Algebra II


18.07.09
Es sind keinerlei Hilfsmittel erlaubt. Für jede Aufgabe gibt es 4 Punkte. Alle Lösungen
und Antworten müssen hinreichend begründet werden.

Name Vorname Matrikelnummer Übungsgruppe

Geburtsort Geburtsdatum Studiengang

Aufgabe 1: a) Sei f : V → W k-linear. Definieren Sie den Dualraum V ∗ und die


duale Abbildung f ∗ .
b) Sei b : V × V → k eine Bilinearform auf einem endlichdimensionalen k-
Vektorraum V . Definieren Sie die Gramsche Matrix Gϕ (b) bzgl. eines Koordi-
natensystems ϕ.
c) Was besagt die Cauchy-Schwarzsche Ungleichung in einem Vektorraum mit
Skalarprodukt?
d) Formulieren Sie den Satz über die rationale Normalform. Dabei dürfen Sie
den Begriff ”Begleitmatrix” als bekannt voraussetzen, müssen aber den Begriff
”rationale Normalform” definieren.
 
1 −1 1
Aufgabe 2: Für die symmetrische Matrix A =  −1 2 −1  betrachte man die
1 −1 0
3 3 T
Bilinearform b : R × R → R mit b(x, y) = x Ay.

a) Bestimmen Sie die Signatur von b und eine Orthogonalbasis für b.


aj (Lj (x))2 mit geeigneten aj ∈ R und
P
b) Schreiben Sie q(x) = b(x, x) als
Linearformen Lj : R3 → R.
 
1 0 0
Aufgabe 3: Sei A =  −2 1 2  ∈ R3×3 .
1 0 0

a) Berechnen Sie µA,e1 und µA .


b) Bestimmen Sie Basen der Eigenräume von A.
c) Bestimmen Sie die rationale Normalform R und eine Jordansche Normalform
J zu A.
d) Geben Sie Matrizen S, T an mit T −1 AT = R bzw. S −1 AS = J.
 
0 −1 1 0
 0 1 0 0 
Aufgabe 4: Sei A =   ∈ R4×4 .
 0 0 1 1 
1 1 −1 2

a) Zeigen Sie, dass χA = (X − 1)4 ist.


b) Bestimmen Sie eine Jordansche Normalform J zu A.
c) Berechnen Sie eine Matrix S mit S −1 AS = J.

Aufgabe 5: Welche der folgenden Aussagen sind richtig, welche falsch? Begründen Sie
Ihre Antwort immer hinreichend durch Zitate, Argumente oder Gegenbeispiele.

a) Sei b : V × V → k eine Bilinearform. Sei ϕ := (ϕ1 , . . . , ϕn ) ein Koordinaten-


system von V . Dann ist die Matrix [b(ϕi , ϕj )] invertierbar.
b) Sei b : V × V → k eine Bilinearform und dimV = n. Sei ϕ := (ϕ1 , . . . , ϕn ) eine
Folge von Vektoren aus V so, dass die Matrix [b(ϕi , ϕj )] invertierbar ist. Dann
ist ϕ ein Koordinatensystem von V .
c) Ist f : V → W ein Isomorphismus, so auch f ∗ .
d) Sei f : V → W k-linear so, dass f ∗ ein Isomorphismus ist. Dann ist auch f
ein Isomorphismus.

Aufgabe 6: Seien V, W endlichdimensionale k-Vektorräume, G = GL(W ) die Gruppe


der invertierbaren Endomorphismen von W und M = Homk (V, W ). Zeigen Sie:

a) G operiert von links auf M via g ∗ f = g ◦ f .


b) Liegen f und h in der gleichen Bahn, so gilt Kern f = Kern h.
c) Umgekehrt folgt aus Kern f = Kern h, dass f und h in der gleichen Bahn
liegen.
Prof. K. Bongartz/
D. Skorodumov
BU Wuppertal
Fachbereich C - Mathematik

Übungen zur Linearen Algebra II


Lösung der Klausur.

Aufgabe 1) a) V ∗ = Homk (V, k) = {g|g : V → k, g k-linear}. f ∗ (ϕ) := ϕ ◦ f ∀ϕ ∈


W ∗.
b) Sei ϕ = (ϕ1 , . . . , ϕn ) ein Koordinatensystem, dann ist die Gramsche Matrix
für b bzgl. ϕ definiert durch Gϕ (b) := [b(ϕi , ϕj )]ni,j=1 .
c) Die Cauchy-Schwarzsche Ungleichung für einen Vektorraum V mit Skalarpro-
dukt (−, −) lautet:

|(x, y)|2 ≤ (x, x)(y, y) ∀x, y ∈ V.

Gleichheit gilt genau dann, wenn x, y linear abhängig sind.


 
B(P1 )
d) Eine Blockdiagonalmatrix R =  ..  bestehend aus Begleit-
.
 
B(Pr )
matrizen B(Pi ) mit Pi+1 |Pi für i = 1, 2, . . . , r − 1 heißt rationale Normalform
(RNF).
Satz: Jede Matrix A ∈ kn×n , ist zu genau einer RNF R ähnlich über k. Dabei
lässt sich R und T ∈ GLn (k) mit T −1 AT = R in endlich vielen Schritten nur
mit rationalen Operationen aus den Koeffizienten von A bestimmen.

Aufgabe 2) a) Wir starten mit A und E3 , also:


  
1 −1 1 1 0 0
 −1 2 −1   0 1 0  .
1 −1 0 0 0 1

  
1 0 0 1 0 0
S T AS =  0 1 0   1 1 0  = S T
0 0 −1 −1 0 1
 
1 1 −1
D.h. S = 0  1 0  und S T AS = D =Diagonalmatrix. Die Signatur ist
0 0 1
also (2, 1). Die Spalten von S sind eine Orthogonalbasis für b.
 
1 −1 1
b) S −1 =  0 1 0 . Sei x ∈ R3 und y = S −1 x, dann gilt q(x) = b(x, x) =
0 0 1
x Ax = y T S T ASy = y T Dy = (eT1 y)2 + (eT2 y)2 − (eT3 y)2 = (eT1 S −1 x)2 +
T

(eT2 S −1 x)2 − (eT3 S −1 x)2 = (x1 − x2 + x3 )2 + x22 − x23 .


     
1 1 1
Aufgabe 3) a) e1 =  0  7→ Ae1 =  −2  7→ A2 e1 =  −2  ⇒ µA,e1 = X 2 − X.
0 1 1
A2 = A ⇒ µA |(X 2 − X) = µA,e1 |µA ⇒ µA = µA,e1 = X(X − 1).
 
0
b) RangA = 2 ⇒ EigA (0) = Kern A =<  2  >.
  −1    
0 0 0 0 1
E3 − A =  2 0 −2  ⇒ EigA (1) =< 1 , 0  >.
  
−1 0 1 0 1
c) Da eine Basis von Eigenvektoren
 existiert ist die Matrix A diagonalisierbar,
0 0 0
somit J =  0 1 0 . Da µA,e1 = X 2 − X und SpurA = SpurR ist, ist
0 0 1  
 2
 0 0 0
B(X − X) 0
R= = 1 1 0 
0 1
0 0 1
 
1 1 0
d) µA = µA,e1 . Setze T = [e1 Ae1 e3 ] =  0 −2 0 . Dann gilt: T −1 AT =
0 1 1
T −1 A[e1 Ae1 e3 ] = T −1 [Ae1 A2 e1 Ae3 ] = T −1 [Ae1 Ae1 e3 ] = T −1 [T e2 T e2 T e3 ] =
R.  
0 0 1
Wegen c) gilt S =  2 1 0 .
−1 0 1

X 1 −1 0
X −1 0
0 X −1 0 0
Aufgabe 4) a) χA = = (X−1) 0 X − 1 −1 =
0 0 X −1 −1
−1 1 X −2
−1 −1 1 X −2
X −1 −1 0 1 −1 0
2
(X − 1) X − 1 X − 1 −1 = (X − 1) 1 X − 1 −1 = (X −
0 1 X −2 0 1 X −2
1 −1 0
2
1) 0 X −1 = (X − 1)2 (X(X − 2) + 1) = (X − 1)4
0 1 X −2
   
1 1 −1 0 1 1 −1 1
 0 0 0 0 
, B 2 =  0 0 0 0  , B 3 = 0
 
b) B = E4 − A = 
 0 0 0 −1   1 1 −1 1 
−1 −1 1 −1 0 0 0 0
 
1 0 0 0
 1 1 0 0 
B2 =
6 0, B 3 = 0 ⇒ J = 
 0

1 1 0 
0 0 0 1
   
1 0
 0   1 
c) Rang B = 2 ⇒ EigA (1) = Kern B =< 
 1 , 1
   >=< v, w >.

0 0
   
1 1
 0  , B 2 e1 =  0  =
  
Suche Vektor x mit B 2 x 6= 0. Das ist z.B. e1 . Be1 = 
 0   1 
−1 0
 
1 1 1 0
 0 0 0 1 
v. Setze S = [e1 Be1 B 2 e1 w] = 
 0 0 1 1 . Dann gilt S AS = J.
 −1

0 −1 0 0

Aufgabe 5) a) Falsch. Sei b(x, y) = xT Ay mit A = 0. Dann ist 0 = Gϕ (b) =


[b(ϕi , ϕj )]ni,j=1 nicht invertierbar.
b) Richtig.
P Ist ϕ kein Koordinatensystem, P so existieren λi ∈Pk nicht alle 0 so,
dass ni=1 λi ϕi = 0. ⇒ 0 = b(0, ϕj ) = b( ni=1 λi ϕi , ϕj ) = ni=1 λi b(ϕi , ϕj ) ∀j.
Somit sind die Zeilen von [b(ϕi , ϕj )]ni,j=1 linear abhängig. Widerspruch.
f
c) und d) Richtig. Aus der Vorlesung ist bekannt, dass 0 → V → W → 0 genau dann
f∗
exakt ist, wenn 0 → W ∗ → V ∗ → 0 exakt ist. Des weiteren ist f : V → W ein
f
Iso genau dann, wenn 0 → V → W → 0 exakt ist.

Aufgabe 6) a) Seien g1 , g2 ∈ G, f ∈ M . g1 ∗ (g2 ∗ f ) = g1 ∗ (g2 ◦ f ) = g1 ◦ g2 ◦ f =


(g1 ◦ g2 ) ◦ f . id ∗ f = id ◦ f = f .
b) f und h in der gleichen Bahn bedeutet: ∃g ∈ G s.d. h = g ∗ f = g ◦ f . D.h.
Kern h = Kern g ◦ f = Kern f da g ein Isomorphismus ist.
c) Sei {v1 , . . . vr } eine Basis von Kern f = Kern h und {v1 , . . . vr , vr+1 , . . . , vn } eine
Basis von V . Dann sind {f (vr+1 ), . . . , f (vn )} und {h(vr+1 , . . . , h(vn )} jeweils
linear unabhängig in W . Ergänzen wir diese zu Basen von W ,

{f (vr+1 ), . . . , f (vn ), w1 , . . . , ws } und

{h(vr+1 , . . . , h(vn ), w1′ , . . . , ws′ }


und definieren g ∈ GL(W ) durch g(f (vi )) = h(vi ) und g(wi ) = wi′ . Dann gilt
g ◦ f = h wegen (g ◦ f )(vi ) = h(vi ) = 0 für i = 1, . . . , r und (g ◦ f )(vi )) = h(vi )
für i = r + 1, . . . , n.

Das könnte Ihnen auch gefallen