AN1 Frohlich 2012 WS

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Analysis 1 - Wintersemester 2012/2013

Dies sind die Klausuraufgaben der Vorlesung Analysis 1 des Studiengangs Mathematik an der
Hochschule Regensburg im Wintersemester 2012/2013. Die Aufgabensteller waren Prof. Dr. Mi-
chael Fröhlich und Prof. Dr. Peter Wirtz. Als Hilfsmittel waren publizierte Formelsammlungen,
das Kurzskriptum von Hr. Fröhlich, die Vorlesungsmitschrift (ohne die Übungsblätter und deren
Lösungen) und eine doppelseitig selbstbeschriebene DinA4-Seite "mit Formelsammlungscha-
rakter" (also ebenfalls ohne Aufgaben, Lösungen etc.) zugelassen.
Im zweiten Teil dieses Dokuments sind Lösungsvorschläge für die Klausuraufgaben formuliert.

1
1.1
Berechnen Sie Real- und Imaginärteil folgender komplexer Zahlen:
1+i 1−i
(i) z1 = +
3 − i 2 + 3i
(1 + i)(7 − i)(2 + i)
(ii) z2 =
(3 + i)(1 + 3i)2

1.2
Zeigen Sie mithilfe vollständiger Induktion, dass für alle n ∈ N gilt:
n
∑ k · (k!) = (n + 1)! − 1
k=1

2
2.1
Seien x, y ∈ (0, ∞) zwei reelle Zahlen. Zeigen Sie, dass gilt:

lim n xn + yn = max(x, y)
n→∞

Hinweis : Machen Sie eine Fallunterscheidung bezüglich x und y.

1
2.2
Berechnen Sie den folgenden Grenzwert:
p
3

3
lim ( n2 + 2013 − n2 )
n→∞

3
3.1
Berechnen Sie für die Funktion f (x) = 1x − ex1−1 den Grenzwert lim f (x).
x→0

3.2
Bestimmen Sie die Parameter b, c ∈ R so, dass die folgende Funktion g auf ganz R stetig bzw.
stetig ergänzbar ist:

 2x + 4, x < −1
g(x) = bx2 + c, −1 ≤ x ≤ 2
−2x + 3, x > 2

4
 
x+1
Gegeben ist die Funktion f mit f (x) = ln 6−|x| .

4.1
Geben Sie den Definitionsbereich von f an.

4.2
Ermitteln Sie die Schnittstellen des Graphen von f mit den Koordinatenachsen.

4.3
Bestimmen Sie das Verhalten von f an den Rändern des Intervalls (−1, 6).

4.4
Zeigen Sie, dass für alle x ∈ (−1, 6) \ {0} gilt: f 0 (x) > 0.

4.5
Begründen Sie, dass f im Intervall (−1, 0) umkehrbar ist mit der Umkehrfunktion g und zeigen
x
Sie, dass für g gilt: g(x) = −1 − e5e
x −1 .

2
5
5.1
Bestimmen und begründen Sie, ob die folgende unendliche Reihe konvergent oder divergent ist,
und berechnen Sie gegebenenfalls den Reihengrenzwert:


3k
∑ 2k+1
k=1

5.2
Bestimmen und begründen Sie, für welche x ∈ R die folgende Reihe absolut konvergent, bedingt
konvergent bzw. divergent ist:

xk−1
∑ k · 3k
k=1

6
6.1
1+x

Gegeben sei die Funktion f mit f (x) = ln 1−x und x ∈ (−1, 1). Zeigen Sie mit vollständiger
Induktion, dass für alle n ∈ N gilt:

(−1)n−1
 
1
f (n) (x) = (n − 1)! · +
(1 + x)n (1 − x)n

6.2
In ein gleichschenkliges Dreieck mit der Grundseite c = 6 und der Höhe h = 10 wird ein Reck-
teck einbeschrieben. Bestimmen Sie die Seitenlängen a und b des Rechtecks so, dass die Recht-
ecksfläche maximal wird und geben Sie diese maximale Fläche an.

3
Lösungsvorschläge
Im Folgenden sind Lösungsvorschläge für die obigen Aufgaben formuliert. Es besteht kein An-
spruch auf Korrektheit oder Vollständigkeit der Lösungen.

1
1.1 Real-/Imaginärteil komplexer Zahlen bestimmen
Die Bestimmung von Real- und Imaginärteil komplexer Zahlen läuft immer auf die selbe Art
und Weise ab, die Anleitung dazu (und auch Programme, welche die Lösung direkt angeben)
findet man zu genüge im Internet, oder man verwendet MAPLE, MATLAB, etc. Es gilt:
8 1
Re(z1 ) = , Im(z1 ) =
65 65
1 7
Re(z2 ) = − , Im(z2 ) = −
10 10

n
1.2 Z.z.: ∀n ∈ N : ∑ k · (k!) = (n + 1)! − 1
k=1
Das Schema der vollständigen Induktion sollte bekannt sein, es besteht aus dem Induktionsan-
fang (IA) und dem Induktionsschritt (IS) unter Verwendung der Induktionsvoraussetzung (IV):
1
(IA): Sei n = 1 : ∑ k · (k!) = 1 · 1! = 1 · 1 = 1 = 2 − 1 = 2! − 1 = (1 + 1)! − 1 X
k=1
n
(IS): Sei n ∈ N, so dass gilt: ∑ k · (k!) = (n + 1)! − 1 (IV). Es folgt:
k=1

n+1 n
∑ k · (k!) = ∑ k · (k!) + (n + 1)(n + 1)!
k=1 k=1
(IV)
= (n + 1)! − 1 + n(n + 1)! + (n + 1)!
= 2(n + 1)! + n(n + 1)! − 1
= (n + 1)![2 + n] − 1
= (n + 2)(n + 1)! − 1
= (n + 2)! − 1

4
2

n n
2.1 Z.z.: ∀x, y ∈ (0, ∞) : lim x + yn = max(x, y)
n→∞
Grundsätzlich kann gesagt werden, dass man gegebene Hinweise in Prüfungen immer befolgen
sollte. Seien x, y ∈ (0, ∞) beliebig aber fest und n ∈ N\{1} eine natürliche Zahl. Dann gilt
folgende Fallunterscheidung:

(I) x ≥ y: Dann ist max(x, y) = x. Es gilt folgende Abschätzung:

y>0 ∗ √
n n √ √ √
n
0 < x ≤ x + y ≤ x + x = 2x =⇒ x ≤ n x n + yn ≤ n x n + x n = 2 · x n

Jetzt werden die Grenzwerte der beiden äußeren Ausdrücke bestimmt:



(a) lim n xn = lim x = x
n→∞ n→∞

n

n
√ √
n

n
(b) lim 2 · xn = lim 2 · n xn = lim 2 · x = x · lim 2 = x · 1 = x
n→∞ n→∞ n→∞ n→∞

Es folgt also

(a)
n n √ √
n (b)
x ≤ lim n xn + yn ≤ lim 2 · xn = x
x = lim
n→∞ n→∞ n→∞

und daraus folgt mit dem Sandwich-Rule: lim n xn + yn = x = max(x, y) X
n→∞

(II) x < y: Dann ist max(x, y) = y. Wiederum gilt:

x>0 ∗ √ √ √ p
0 < y ≤ y + x ≤ y + y = 2y =⇒ y ≤ n xn + yn ≤ n yn + yn = n 2 · yn
n n

Jetzt werden die Grenzwerte der beiden äußeren Ausdrücke bestimmt:



(c) lim n yn = lim y = y
n→∞ n→∞
p √
n √ √
n

n
(d) lim n 2 · yn = lim 2 · n yn = lim 2 · y = y · lim 2 = y · 1 = y
n→∞ n→∞ n→∞ n→∞

Es folgt auch hier



(c) √ p (d)
y ≤ lim n xn + yn ≤ lim n 2 · yn = y
n n
y = lim
n→∞ n→∞ n→∞

und daraus folgt wieder mit dem Sandwich-Rule: lim n xn + yn = y = max(x, y) X
n→∞
(I)+(II)
=⇒ Da x, y ∈ (0, ∞) beliebig sind, folgt die Behauptung. 


∗: xn und n
x sind streng monoton wachsende Funktionen für x ∈ R+ und n ∈ N\{1}.

5

3

3
2.2 lim ( n2 + 2013 − n2 )
n→∞
Dieser Term wird nicht, wie vielleicht auf den ersten Blick zu vermuten, mit einer “komplizierten
Eins“ ergänzt und dann vereinfacht, sondern mit Hilfe des Mittelwertsatzes der Differentialrech-

nung (MWSD) gelöst. Sei dazu n ∈ N und f (x) = 3 x mit x ∈ [n2 , n2 + 2013]. Man sieht: f ist
als verallgemeinerte Potenzfunktion differenzierbar im Definitionsbereich (für jedes n ∈ N) mit
f 0 (x) = √31 2 . Dann gilt nach dem MWSD:
3 x

3 2

3
2 2 1 n + 2013 − n2
∃ ξ ∈ (n , n + 2013) : p =
3 ξ2
3 2013
| {z }
MW SD−Aussage

Weiterhin gilt:

∗ 1 1 1 ∗∗ 2013 2013 2013


1 ≤ n2 < ξ < n2 + 2013 =⇒ √
3 2
<p
3
<√
3 2
=⇒ √
3 2
< p
3
< √3
n + 2013 ξ n 3 n + 2013 3 ξ 3 n2

Hierbei wurde ausgenutzt:



∗: 3 ist streng monoton wachsend in [n2 , n2 + 2013] und anschließende Kehrwertbildung der
Ungleichung.
∗∗: Multiplikation von 2013
3 > 0 ändert die Ungleichheitszeichen bzw. die Ungleichungskette nicht.

( )2 1 1
Außerdem gilt: 1 ≤ n2 < ξ =⇒ ((1 ≤ n4 < ξ 2 ) ∧ (1 < ξ < ξ 2 )) =⇒ √
3 2
< √
3
. Jetzt folgt:
ξ ξ

2013 2013 p √ 2013 2013


√ < p =
3
n 2 + 2013 − 3 n2 < p < √
3 2 3 2 3 3
3 n + 2013 3 ξ 3 ξ 3 n2
| {z }
MW SD−Aussage

Für die Grenzwerte der äußeren Ausdrücke gilt: lim ( √3 2013 ) = 0 = lim ( 2013

3 ). Also gilt
n→∞ 3 n2 +2013 n→∞ 3 n2
insgesamt

2013 p3
√3 2013
0 = lim ( √ ) ≤ lim ( n2 + 2013 − n2 ) ≤ lim ( √ )=0
3
n→∞ 3 n2 + 2013 n→∞ n→∞ 3 3 n2
√ √
3
und mit dem Sandwich-Rule folgt: lim ( 3 n2 + 2013 − n2 ) = 0.
n→∞

6
3
3.1 lim ( 1 − ex1−1 )
x→0 x
Da der Grenzwert auf den unbestimmten Ausdruck ∞ − ∞ führt, wird der Term zuerst auf einen
Nenner gebracht:
1 1 ex − 1 − x
− x =
x e −1 x(ex − 1)
Jetzt kann der Grenzwert bestimmt werden, dieser führt jedoch wiederum auf einen unbestimm-
ten Ausdruck der Form 00 . Hier kommen jetzt die Grenzwertregeln von L’Hospital ins Spiel. Es
gilt:
→0 →0
z }| { z }| {
ex − 1 − x L’H ex − 1 L’H ex ex 1 1
lim x = lim x x = lim x = lim = =
x→0 x(e − 1) x→0 e − 1 + x · e x→0 e + ex + x · ex x→0 2ex + x · ex 2 + 0 2
| {z } | {z }
→0 →0

Da der letzte Grenzwert existiert, die Funktionen in Zähler und Nenner jeweils in einer Umge-
bung von x0 = 0 differenzierbar und die Ableitungen jeweils in einer Umgebung von x0 stetig
x
sind, gilt: lim ex(e−1−x 1 1 1
x −1) = lim ( x − ex −1 ) = 2 .
x→0 x→0

3.2 b, c ∈ R so bestimmen, dass g auf ganz R stetig wird


Die Grenzwerte der beiden “äußeren“ Funktionen kann man berechnen. Es gilt:

lim g(x) = lim − 2x + 4 = −2 + 4 = 2


x→−1− x→−1

lim g(x) = lim+ −2x + 3 = −4 + 3 = −1


x→2+ x→2

D.h. es muss gelten:


!
(I) lim + g(x) = lim + (bx2 + c) = b + c = 2
x→−1 x→−1
!
(II) lim− g(x) = lim− (bx2 + c) = 4b + c = −1
x→2 x→2

Aus (I) folgt: c = 2 − b. Dieser Term wird jetzt in (II) eingesetzt, dann resultiert:
!
4b + (2 − b) = 4b + 2 − b = 3b + 2 = −1 =⇒ b = −1

Mit c = 2 − b folgt: c = 2 − (−1) = 2 + 1 = 3. Insgesamt folgt dann für die Funktion g:



 2x + 4, x < −1
g(x) = −x2 + 3, −1 ≤ x ≤ 2
−2x + 3, x > 2

7
 
x+1
4 f (x) = ln 6−|x|

4.1 Definitionsbereich von f bestimmen


Es gibt (zusätzlich zur offensichtlichen Einschränkung x 6= 6) folgende Voraussetzung zu beach-
ten: Der natürliche Logarithmus ist nur für positive Werte definiert, d.h. der Bruch im Argument
muss größer Null sein. Hierfür gibt es zwei Fälle zu unterscheiden:

(I) Zähler und Nenner größer Null:

x + 1 > 0 ⇐⇒ x > −1 ⇐⇒ x ∈ (−1, ∞) =: L1


6 − |x| > 0 ⇐⇒ |x| < 6 ⇐⇒ −6 < x < 6 ⇐⇒ x ∈ (−6, 6) =: L2
Also folgt als Teil-Definitionsbereich: D f1 = L1 ∩ L2 = (−1, 6)

(II) Zähler und Nenner kleiner Null:

x + 1 < 0 ⇐⇒ x < −1 ⇐⇒ x ∈ (−∞, −1) =: L1


6 − |x| < 0 ⇐⇒ |x| > 6 ⇐⇒ (x > 6) ∨ (x < −6) ⇐⇒ x ∈ (−∞, −6) ∪ (6, ∞) =: L2
Also folgt für den zweiten Teil-Definitionsbereich: D f2 = L1 ∩ L2 = (−∞, −6)

=⇒ Als gesamter Definitionsbereich von f resultiert daher:


D f = D f1 ∪ D f2 = (−∞, −6) ∪ (−1, 6)

4.2 Schnittstellen mit den Koordinatenachsen ermitteln


Da 0 ∈ D f gilt, resultiert für den y-Achsenabschnitt von f :
   
0+1 1
f (0) = ln = ln = − ln(6)
6 − |0| 6
Bekanntlich verschwindet der natürliche Logarithmus dort, wo sein Argument den Wert 1 an-
nimmt. Daraus resultiert:
x+1 x6=6
= 1 ⇐⇒ x + 1 = 6 − |x| ⇐⇒ |x| + x = 5
6 − |x|
(I) x > 0:

5
x + x = 5 ⇐⇒ 2x = 5 ⇐⇒ x = ∈ Df
2
(I) x < 0:

−x + x = 5 ⇐⇒ 0 = 5
Also ist die einzige Nullstelle im Definitionsbereich x0 = 52 .

8
4.3 Verhalten von f an den Rändern des Intervalls (−1, 6) bestimmen
Es gilt:
x + 1 ln stetig x+1
lim f (x) = lim + ln( ) = ln( lim + ) = “ ln(0)“ = −∞
x→−1+ x→−1 6 − |x| x→−1 6 − |x|

x + 1 ln stetig x+1
lim− f (x) = lim− ln( ) = ln( lim− ) = “ ln(∞)“ = ∞
x→6 x→6 6 − |x| x→6 6 − |x|

Hierbei wird jeweils angewendet, dass bei stetigen Funktionen die Funktionsauswertung und die
Grenzwertbildung vertauscht werden dürfen.

4.4 Z.z.: ∀x ∈ (−1, 6) \ {0} : f 0 (x) > 0


Zuerst wird die Ableitung von f gebildet:
x + 1 0 6 − |x| x + 1 0 6 − |x| 6 − |x| + (x + 1) · sign(x) 6 − |x| + (x + 1) · sign(x)
f 0 (x) = (ln( )) = ·( ) = · =
6 − |x| x + 1 6 − |x| x+1 (6 − |x|)2 (x + 1) · (6 − |x|)

1
 x>0
sign(x) [sprich: signum] bezeichnet hierbei die Vorzeichenfunktion mit sign(x) = 0 x=0

−1 x < 0

Man sieht, dass für alle x ∈ (−1, 6) gilt: x + 1 > 0 und 6 − |x| > 0 =⇒ Der Nenner von f 0 (x) ist
immer größer Null. Es bleibt der Zähler zu überprüfen:
(I) x > 0:

6 − |x| + (x + 1) · sign(x) = 6 − x + (x + 1) · 1 = 6 − x + x + 1 = 7 > 0 für alle x ∈ (0, 6)


(II) x < 0:

6 − |x| + (x + 1) · sign(x) = 6 + x + (x + 1) · (−1) = 6 + x − x − 1 = 5 > 0 für alle x ∈ (−1, 0)


Daraus folgt: Der Zähler von f 0 ist größer 0 für alle x ∈ (−1, 6) \ {0} =⇒ f 0 (x) > 0 für alle
x ∈ (−1, 6) \ {0} 

4.5 Existenz der Umkehrfunktion begründen und Funktionsterm bestimmen


Nach 4.4 ist f 0 (x) > 0 für alle x ∈ (−1, 6) \ {0}, somit folgt, dass f im Intervall (−1, 6) \ {0}
und somit insbesondere in (−1, 0) streng monoton steigend ist =⇒ f ist in (−1, 0) umkehrbar
mit der Umkehrfunktion f −1 = g. Es gilt also für x ∈ (−1, 0):

x+1 x+1
y = ln( ) ⇐⇒ ey = ⇐⇒ ey ·(6+x) = x+1 ⇐⇒ 6ey +x·ey = x+1 ⇐⇒ 6ey +x·ey −x = 1
6+x 6+x
−6ey + 1 −(ey − 1) − 5ey 5ey
⇐⇒ x · (ey − 1) = −6ey + 1 ⇐⇒ x = y ⇐⇒ x = ⇐⇒ x = −1 −
e −1 ey − 1 ey − 1
x
Also gilt: f −1 (x) = g(x) = −1 − e5e
x −1 für x ∈ (−1, 0) 

9
5
∞ √ k
3
5.1 ∑ 2k+1
k=1

3 k
Es gilt mit ak := 2k+1 :
√ √ √ √ √
ak+1 3k+1 2k+1 3 2k+1 · 3k 3 3
| | = k+2 · √ = · √ = ·1 = < 1 =⇒ Konvergenz nach dem Quotientenkriterium
ak 2 3 k 2 2 · 3
k+1 k 2 2
Also ist diese Reihe konvergent. Es gilt:
√ √ √ r !k

3k 1 ∞ 3k 1 ∞ 3k 1 ∞ 3
∑ 2k+1 = 2 ∑ 2k = 2 ∑ √4k = 2 ∑ 4
k=1 k=1 k=1 k=1

q
3
Da 4 < 1 gilt, ist diese Reihe eine geometrische Reihe. Jetzt folgt:


    q
r !k r !k 3
∞ ∞
1 3 1 3 Geo. Reihe 1  1 1 4 3
∑ = ∑ −1 = q −1 =
 q = √
2 k=1 4 2 k=0 4 2 1− 3 2 1 − 3 2(2 − 3)
4 4


xk−1
5.2 ∑ k·3k
k=1
Zuerst wird der Term der Potenzreihe umgeformt. Es gilt:

xk−1 1 ∞ xk 1 ∞ 1
∑ k · 3k x ∑ k · 3k x ∑ k · 3k · xk
= =
k=1 k=1 k=1

1
Man sieht sofort, dass x 6= 0 gelten muss. Weiter gilt mit ak := k·3k
:

ak+1 k · 3k 1 k · 3k 1 1 k→∞ 1
= = · = · −→
ak (k + 1)3k+1 3 (k + 1)3k 3 1 + 1k 3
1
Hieraus folgt für den Konvergenzradius der Potenzreihe: r = 1 = 3. Also ist die Potenzreihe
3
absolut konvergent für x ∈ (−3, 3) \ {0} und divergent für x ∈ (−∞, −3) ∪ (3, ∞). Es müssen
noch die Randwerte x = −3 und x = 3 untersucht werden:

(I) x = –3:

1 ∞ (−3)k 1 ∞ (−1)k FS 1 ln(2)


∑ k
= − ∑ = − · (− ln(2)) =
−3 k=1 k · 3 3 k=1 k 3 3
Also ist die Reihe für x = −3 bedingt konvergent, da sie zwar konvergiert, die Reihe der Beträge
allerdings divergiert (harmonische Reihe!).

10
(II) x = 3:

1 ∞ 3k 1 ∞ 1
∑ k · 3k 3 ∑ k = ∞, da es sich hierbei um die (bekanntlich divergente) harmonische Reihe handelt.
3 k=1
=
k=1

∞ k−1 absolut konvergent für x ∈ (−3, 3) \ {0}

x
Insgesamt resultiert: ∑ k·3k ist bedingt konvergent für x = −3
k=1 
divergent für x ∈ (−∞, −3) ∪ [3, ∞)

6
(−1)n−1
h i
6.1 Z.z.: ∀n ∈ N : (ln( 1+x (n)
1−x )) (x) = (n − 1)! · (1+x)n
1
+ (1−x)n

Wieder muss mit vollständiger Induktion gearbeitet werden. Hier lohnt es sich jedoch, den Funk-
tionsterm zuerst etwas umzuformen, um die nachfolgenden Schritte zu vereinfachen:
 
1+x
f (x) = ln = ln(1 + x) − ln(1 − x)
1−x
Jetzt kann mit dem Induktionsbeweis begonnen werden:
(−1)0
(IA): Sei n = 1 : f (1) (x) = f 0 (x) = 1+x
1 1
− 1−x · (−1) = 1+x1 1
+ 1−x = 0! · [ (1+x) 1
1 + (1−x)1 ] X
h n−1
i
(IS): Sei n ∈ N, so dass gilt: f (n) (x) = (n − 1)! · (−1) 1
(1+x)n + (1−x)n (IV). Es folgt:

f (n+1) (x) = ( f (n) (x))0


0
(−1)n−1
 
(IV ) 1
= (n − 1)! · +
(1 + x)n (1 − x)n
= (n − 1)! · (−1)n−1 · (−n) · (1 + x)−n−1 + (−n) · (1 − x)−n−1 · (−1)
 

(−1)n−1+1
 
1
= (n − 1)! · n · +
(1 + x)n+1 (1 − x)n+1
(−1)n
 
1
= n! · +
(1 + x)n+1 (1 − x)n+1

6.2 Maximale Fläche des Rechtecks bestimmen


Bei diesen Aufgabentypen kann es hilfreich sein eine Skizze anzufertigen, um sich die Auf-
gabenstellung zu veranschaulichen.

11
Um die maximale Fläche des Rechtecks bestimmen zu können, muss man zuerst die Funktion
aufstellen, welche maximiert werden soll. Diese ist einfach “Länge mal Breite“, also:

A(a, b) = a · b

Jetzt muss man die Nebenbedingung aufstellen, damit man eine Funktion einer Veränderlichen
erhält, die man dann ableiten und auf Extremstellen untersuchen kann.

Dabei stellt man fest, dass zwischen a und b ein linearer Zusammenhang besteht, man kann
b also ausdrücken als: b(a) = ma + t. Mit geometrischen Überlegungen gilt dann:

(I) Rechteck hat keine Höhe (a = 0) :


b(0) = 6, weil wenn das Rechteck keine Höhe hat, ist dessen Länge gleich der des Dreiecks
=⇒ b(0) = 6 =⇒ t = 6

(II) Rechteck hat keine Breite (a = 10) :


!
b(10) = 10m + 6 = 0 ⇐⇒ m = − 35

Daraus ergibt sich: b(a) = − 35 a + 6 mit dem Definitionsbereich Da = [0, 10]. Damit folgt für
die Flächenfunktion A in Abhängigkeit von a:

12
3 3
A(a) = a · (− a + 6) = − a2 + 6a
5 5
A ist als Polynomfunktion im gesamten Definitionsbereich differenzierbar. Also kann A0 gebildet
und auf Nullstellen untersucht werden:

6 !
A0 (a) = − a + 6 = 0 ⇐⇒ aE = 5 ∈ Da
5
Für die zweite Ableitung von A gilt:
6
A00 (a) = − < 0 für alle a ∈ Da =⇒ aE ist Maximalstelle von A
5
Es folgt: AE := A(aE ) = − 53 · 52 + 6 · 5 = −15 + 30 = 15.

Für die Randwerte von Da gilt:


A(0) = A(10) = 0 < AE = 15 =⇒ aE ist globales Maximum von A.
Also ist aE = 5 die Höhe, für die das Rechteck seine maximale Fläche annimmt. Der zugehörige
Wert der Breite berechnet sich zu bE := b(aE ) = b(5) = − 53 · 5 + 6 = −3 + 6 = 3.
Insgesamt ergibt sich als Lösung:
Die maximale Fläche des Rechtecks ist AE = 15 für aE = 5 und bE = 3.

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