23 10 12 Einstieg Historisches Wahrscheinlichkeitsbegriffe
23 10 12 Einstieg Historisches Wahrscheinlichkeitsbegriffe
23 10 12 Einstieg Historisches Wahrscheinlichkeitsbegriffe
Organisatorisches
Zur Geschichte der Stochastik
Wahrscheinlichkeitsbegriffe
12.10.23
Studienleistung:
Erstellung eines Portfolios durch Bearbeitung von Aufgaben
Zu jedem Thema eine Portfolioaufgabe
Vollständige Bearbeitung (nicht notwendig vollständige Korrektheit) aller Aufgaben
(handschriftlich möglich, ca. 1 Seite pro Thema)
Abgabe im Lernraum bis 17.03.24
• Im Altertum:
• Glücksspiel (Astragali)
• Versicherungswesen (intuitive Abschätzungen)
• Aussage von Aristoteles: „Zufall entzieht sich grundsätzlich der
menschlichen Erkenntnis“
• Im Mittelalter:
• Da Glücksspiel weithin verpönt war, gab es kaum offizielle
Publikationen
• Erstes Buch zur Wahrscheinlichkeitsrechnung: Liber de ludo
aleae (das Buch vom Würfelspiel) von Cardano (1501-1576)
erschien erst 1663
5 Daniel Frohn Universität Bielefeld Didaktik der Stochastik
Zur Geschichte der Stochastik
• Geburtsstunde im 17. Jhdt.:
• Die Wette des Chevalier de Méré (1607-1684): Er gewann
(langfristig) mit der Wette, mindestens eine Sechs bei 4 Würfen
zu werfen, verlor aber bei der Wette, mindestens eine Doppel-
Sechs bei 24 Würfen mit zwei Würfeln zu werfen
5 4 35 24
1− ≈ 51,8 % 1− ≈ 49,1 %
6 36
• Er wandte sich an Blaise Pascal (1623-1662)
• Es entstand ein Briefwechsel zwischen Pascal und Pierre de
Fermat (1601/1607(?)-1665), in dem diese und andere Probleme
behandelt wurden
• Teilungsproblem: Wie ist der Gewinn aufzuteilen, wenn ein Spiel vorher
abgebrochen wird?
• Warum ist die Augensumme 11 beim Würfeln mit 3 Würfeln häufiger als
die Augensumme 12?
27 25
>
216 216
6 Daniel Frohn Universität Bielefeld Didaktik der Stochastik
Zur Geschichte der Stochastik
• Weitere Entwicklung:
• Christiaan Huygens (1629-1695): De rationciniis in ludo aleae
(Über Schlussfolgerungen im Würfelspiel)
• Jakob Bernoulli (1655-1705): Ars conjectandi (Die Kunst des
Vermutens); vollständige Beschreibung der Binomialverteilung;
Theoretische Herleitung des Gesetzes der großen Zahlen:
P(|Hn-p|< ε) → 1 für n → ∞
• Abraham de Moivre (1667-1754): The Doctrine of Chances
(Die Lehre von der Wahrscheinlichkeit); Entdeckung des
Zentralen Grenzwertsatzes (Normalverteilung als Näherung der
Binomialverteilung)
• Thomas Bayes (1801/1802(?)-1861): An Essay towards solving
a Problem in the Doctrine of Chances (Eine Abhandlung zur
Lösung eines Problems durch die Wahrscheinlichkeitslehre);
bedingte Wahrscheinlichkeiten, Satz von Bayes
7 Daniel Frohn Universität Bielefeld Didaktik der Stochastik
Zur Geschichte der Stochastik
• Laplacescher Wahrscheinlichkeitsbegriff
• Frequentistischer Wahrscheinlichkeitsbegriff
• Subjektivistischer Wahrscheinlichkeitsbegriff
• Axiomatischer Wahrscheinlichkeitsbegriff
2 cm
2 cm
Aufgabe:
Betrachten Sie folgende Beispiele und diskutieren Sie, inwiefern
bei der Berechnung bzw. Einschätzung der Wahrscheinlichkeit
der laplacesche/frequentistische/subjektivistische/axiomatische
Wahrscheinlichkeitsbegriff eine Rolle spielt.
1. Bei einer Tabellenkalkulation werden Zufallszahlen im
Bereich {1,2,3,4,5,6} erzeugt. Wie groß ist die
Wahrscheinlichkeit für eine 6?
2. Eine Reißzwecke landet erfahrungsgemäß in 40 % der Fälle
auf dem Kopf. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie
bei zwei Würfen zwei mal auf dem Kopf liegen bleibt?