Effektive Wortschatzarbeit Unterstufe Dominka Jakab Orban
Effektive Wortschatzarbeit Unterstufe Dominka Jakab Orban
Effektive Wortschatzarbeit Unterstufe Dominka Jakab Orban
EFFEKTIVE WORTSCHATZARBEIT
IN DER UNTERSTUFE
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25.04.2015
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Kindheit_und_Jugendalter_SS_10/Gedaechtnisentwicklung.pdf gesehen am 22.04.2015 gesehen am
22.04.2015
http://www.phlu.ch/fileadmin/media/phlu.ch/ab/fw/ku/BA_Frischkopf_Amanda_PR10_original-1.pdf
gesehen am 25.04.2015
Einleitung
der Fremdsprachenunterricht hat mehrere Schwerpunkte, alle sind wichtig, aber in der
mehrjährigen Unterrichtspraxis kann man beobachten, dass es überhaupt nicht einfach ist, den
Wortschatz zu erweitern und die Wörter für lange Zeit, möglichst für ewig behalten zu
können. Wortschatzarbeit ist vielleicht die Achillesferse des Fremdsprachenunterrichts.
In der vorliegenden Arbeit möchte ich mich mit der effektiven Wortschatzerweiterung in der
Primarstufe beschäftigen, denn ich glaube, die Problemlösung muss man am Anfang des
Fremdsprachenunterrichtes beginnen. Wenn die Kinder sich die Methoden des effektiven
Vokabellernens aneignen, werden sie auch später ihren Wortschatz nicht nur in der ersten
Fremdsprache, sondern auch in weiteren Fremdsprachen viel leichter erweitern. Dieser Teil
zeigt mehrere konkrete Beispiele, wie vielfältig man Wortschatz, ohne digitale Hilfsmittel
erweitern kann.
Dominika Jakab-Orbán
Fachberetrin
EFFEKTIVE WORTSCHATZARBEIT
IN DER UNTERSTUFE
Inhalt
Der physische Hintergrund.....................................................................................................................5
Wie arbeitet unser Gehirn? Neurobiologische Grundlagen.................................................................5
Typen des Gedächtnisses....................................................................................................................7
Gedächtnisentwicklung......................................................................................................................7
Typen des Wortschatzes.....................................................................................................................8
Die Art und Weise des Wortschatzlernens.............................................................................................8
Wie lernt (und behält) man den Wortschatz?......................................................................................8
Allgemeine Regeln.............................................................................................................................8
Aufteilung der Wortschatzarbeit.............................................................................................................9
Nach dem Grad der Aktivität..............................................................................................................9
Reflexive Wortschatzarbeit...........................................................................................................10
Produktive Wortschatzarbeit........................................................................................................13
Nach Übungsformen.........................................................................................................................14
Lernen nach semantischen Gesichtspunkten.....................................................................................29
Koordinationen.............................................................................................................................29
Kollokationen...............................................................................................................................29
Subordinationen...........................................................................................................................30
Unser Gehirn speichert Informationen nicht einfach in einzelnen Teilen, sondern diese
Informationen werden zu komplexen Netzen geordnet. Unser Gedächtnis ist kein einfacher
Ablagemechanismus, das bedeutet: die Informationen werden nicht einfach in Gedächtnis-
Schubladen hineingelegt und wenn man sie braucht nimmt man sie hervor. „Vielmehr werden
die unterschiedlichen Aspekte eines Ereignisses in weit verstreuten Bereichen der
Großhirnrinde gespeichert.” (Gudjons 2008: 218)
Das Gehirn speichert nicht nur einzelne Bausteine, sondern auch deren Kontext. Nicht nur ein
Ereignis wird gespeichert, sondern auch wo, wann und unter welchen Umständen dieses
Ereignis stattgefunden hat.
Neuronale Netze
Das neuronale Netz wird aus elektrischen und chemischen Prozessen im Gehirn aufgebaut.
Das menschliche Gehirn verfügt über ungefähr eine Billion Nervenzellen, die durch ein
Riesennetz von Dendriten und Axonen miteinander verbunden sind. Die Kontaktstellen
heißen Synapsen und an denen wird die neuronale Erregung übertragen. Dieser Prozess ist
entweder elektrisch oder chemisch. Bei den elektrischen Synapsen läuft die Übertragung
durch direkten Kontakt der Zellwände ab, bei den chemischen Synapsen gibt es einen
sogenannten synaptischen Spalt, der die Synapse voneinander trennt (Gudjons 2008: 218).
Die Funktion des limbischen Systems wirkt auf die Erinnerung: Wir können uns an
Ereignisse, die mit starken Gefühlen verbunden sind leichter erinnern als an solche, die uns
gefühlsmäßig nicht berührt haben (Gudjons 2008: 221).
Die Aufgaben des Gedächtnisses
Ultrakurzzeitgedächtnis
Wie die Bezeichnung „Ultrakurzzeitgedächtnis“ selbst zeigt, geht es hier um ein Gedächtnis,
in dem die Information nur für eine kurze Zeit gespeichert bleibt. Diese Zeitdauer ist ungefähr
10 – 20 Sekunden.
Kurzzeitgedächtnis
Dieses Gedächtnis beruht auf dem Ultrakurzzeitgedächtnis. Die Gedächtnisinhalte können bis
zu 20 Minuten lang gespeichert werden. Durchschnittlich kann man 7 plus oder minus 2
Elemente für kurze Zeit bewahren. Das ist ein Unterschied zu dem Langzeitgedächtnis, denn
dort kann man eine unbegrenzte Zahl der Gedächtnisinhalte speichern. Alle Gedächtnisinhalte
geraten zuerst ins Kurzzeitgedächtnis, erst später landen sie im Langzeitgedächtnis (Jonides et
al. 2007: 213).
Langzeitgedächtnis
Gedächtnisentwicklung
Gedächtnisinhalte werden nicht isoliert, einzelstehend gespeichert. Das menschliche Gehirn
speichert die Informationen strukturiert in einem System. Die Prinzipien der Strukturierung
sind2:
Merken von Lokationen
Zeitliche Reihenfolge
Kausalzusammenhänge
Symbolische Repräsentationen
Assoziationen als Grundlage mentaler Prozesse
1
http://www.enzyklo.de/Begriff/Langzeitged%C3%A4chtnis gesehen am 22.04.2015
2
http://www.i4.psychologie.uni-wuerzburg.de/fileadmin/06020400/user_upload/Nieding/
Kindheit_und_Jugendalter_SS_10/Gedaechtnisentwicklung.pdf gesehen am 22.04.2015
Der passive Wortschatz besteht aus Wörtern, die die Lerner wiedererkennen, aber nicht
produktiv verwenden können (Häussermann/Piepho 1996: 79).
Die Wörter, die man aktiv verwenden kann, nennt man aktiven oder produktiven Wortschatz.
„Wörter, auf die beim Sprechen und Schreiben aktiv zurückgegriffen wird, bilden den
produktiven und aktiven, den sogenannten Ausdruckswortschatz.“3
Unser Gehirn speichert Wörter in mehreren Netzen. Wir müssen die Wörter in mehreren
Situationen kennen lernen, damit verschiedene Wahrnehmungskanäle beim Lernen beteiligt
werden.
Wenn man ein Wort nur hört, ist die Speicherfähigkeit nur 20%.
Wenn man ein Wort nur sieht, beträgt die Speicherfähigkeit nur 30%.
Wenn man ein Wort sowohl hört, als auch sieht ist die Speicherfähigkeit 50%.
Wenn man ein Wort sogar sagt, verwendet, erweitert sich die Speicherfähigkeit auf 70%.
Wenn man ein Wort hört, sieht und damit handelt, beträgt die Speicherfähigkeit 90%.4
Der Lehrer hat wieder die Verantwortung, dass alle Wahrnehmungskanäle der Schüler
angesprochen werden.
Allgemeine Regeln
Wenn man Wortschatzerweiterung lehrt und lernt, muss man einige allgemeine Regeln
beachten:
3
http://www.phlu.ch/fileadmin/media/phlu.ch/ab/fw/ku/BA_Frischkopf_Amanda_PR10_original-1.pdf gesehen
am 25.04.2015
4
http://www.foermig.uni-hamburg.de/cosmea/core/corebase/mediabase/foermig/kooperation/
grundlagen__wortschatzarbeit.pdf gesehen am 25.04.2015
Durch reiches und vielfältiges Input sollen die Wörter in den Unterricht gebracht
werden.
Mehrfache Wiederholungen sind unerlässlich, um die Wörter gut und langfristig zu
speichern.
Lehreroutput: Die Unterrichtssprache spielt eine wichtige Rolle. Der Unterricht und
damit die Wortschatzerweiterung werden viel effektiver, wenn der Lehrer so viel wie
möglich auf die Fremdsprache spricht. Es ist auch wichtig, dass der Lehrer über einen
breiten Wortschatz verfügt und dass er auch gewählt, aber „Kindergemäß“ spricht.
Den Schülern muss man Zeit geben, damit sie die Informationen aufarbeiten können,
so werden die Wörter gespeichert.
Produktive Wortschatzarbeit braucht produktive Aufgaben.
Nach dem Grad der Aktivität lässt sich die Wortschatzarbeit in drei Gruppen einordnen. Diese
sind: die rezeptive, reflexive und produktive Wortschatzarbeit.
Rezeptive Wortschatzarbeit
Man kann von rezeptiver Wortschatzarbeit sprechen, wenn es um das Verstehen und Erklären
von Wörtern und Formulierungen aus Texten geht (Kühn 2010: 1254).
Unterrichtsaufgabe 1: Bingo
Man erstellt ein 3 * 3 Raster, das aus 9 Feldern besteht. Die Schüler schreiben beliebig Zahlen
in jedes Spielfeld. Man kann den Umfang begrenzen, zum Beispiel Kinder sollen Zahlen von
0 bis 30 wählen. Die eingetragenen Zahlen sollen unterschiedlich sein. Der Lehrer sagt Zahlen
und wenn jemand die aufgerufene Zahl geschrieben hat, soll er sie ankreuzen. Wer als erster
das vorgegebene Raster ausgefüllt hat und dessen Zahlen damit alle schon aufgerufen wurden,
ruft BINGO. Die Zahlen werden dann überprüft.
18 2 20
30 11 9
5 7 26
Reflexive Wortschatzarbeit
Bei der Wortschatzarbeit gibt es eine reflexive Phase, in die Aufgaben und Tätigkeiten
gehören, wie zum Beispiel Notieren, Sammeln und Ordnen von Wörtern und Formulierungen.
Alphabet stumm vor, ein anderes Kind hält die Aufzählung mit Stop! an. Man muss Wörter
suchen, die mit diesem Buchstaben anfangen. Zu den folgenden Themen muss man Wörter
finden: Land, Stadt, Mädchenname, Jungenname, Pflanze, Tiere. Die Kleinkinder verfügen
nicht über ausreichende Kenntnisse, deshalb ist die Benutzung einer deutschsprachigen
Landkarte erlaubt. Ich empfehle dieses Spiel lieber erst ab der 4. Klasse zu verwenden.
LAND STADT MÄDCHEN- JUNGEN- PFLANZE TIER PUNKT
NAME
NAME
usw.
Unterrichtsaufgabe 4: Alphabetspiel
Die Schüler sollen Wörter zu den einzelnen Buchstaben suchen. Wir können ein Thema auch
angeben, zum Beispiel, nur die Wörter sollen gesammelt werden, die zum Thema Schule
gehören. Der gewinnt, wer die meisten Wörter in 5 Minuten sammeln konnte.
Eine andere Variation ist, wenn die Kinder zur Aufgabe ein Wörterbuch benutzen dürfen, aber
nachher sollen sie die Bedeutung auch kennen, ohne dass es dort steht. Diese Aufgabe ist nur
dann effektiv, wenn wir mit den, von den Kindern ausgewählten Wörtern weiterarbeiten, in
späteren Aufgaben sie wiederverwenden, sonst werden die Schüler sie vergessen.
A B C D
E F G H
I J K L
M N O P
Q R S T
U V W X
Y Z
Unterrichtsaufgabe 5: Alphabet-Gesellschaftsspiel
Das Alphabet-Gesellschaftsspiel ist eine Variante des Alphabetspiels, bei der wir es als
Gesellschaftsspiel spielen: Ein Schüler wirft mit dem Würfel und tritt vorwärts. Jedes
Spielfeld verfügt über einen Buchstaben. Derjenige, der auf dem betreffenden Spielfeld steht,
muss mit dem Buchstaben ein Wort sagen. Wenn man kein Wort mit dem Buchstaben sagen
kann, muss man 6 Felder rückwärts treten. Derjenige gewinnt, der als erster das Ziel erreicht.
Jedes Wort kann man nur einmal verwenden.
B U T T E R
M I L C H
M A N D A R I N E
K A K A O
K A F F E E
G U R K E N
F L E I S C H
T E E
S C H I N K E N
Produktive Wortschatzarbeit
Wie die Benennung zeigt, wird im Rahmen der produktiven Wortschatzarbeit ein Produkt von
den Lernenden hergestellt. Nach dem Grad der Produktivität können die Aufgaben
unterschiedlich sein. Die schwierigsten und die meiste Kreativität fordernden Aufgaben sind
die sogenannten ganz offenen Aufgaben. Bei diesen bekommen die Schüler nur wenig
Instruktionen. Produktive Aufgaben sind zum Beispiel: die Beschreibung von Bildern,
Skizzen, die Inhaltsangabe, Eliminierung und das Verkürzen von Sätzen, Variationsaufgaben
und Nacherzählung.
Konkrete Übungsformen:
1. Komplementationsaufgaben (Lückentexte) sind Übungen, bei denen der Lernende die
fehlenden Wörter, Wortgruppen, Sätze oder sogar Texte ergänzen sollte.
2. Bei den Transformationsaufgaben geht es um das Umformen von Sätzen.
3. Begriffserklärung
4. Formulieren von Kurztexten
5. Wiedergabe von rezipierten Inhalten
6. Formulieren von Paralleltexten
7. Fortsetzung eines Textes (Janikova 2005: 35)
Unterrichtsaufgabe 1: Brief
In dem untenstehenden Brief sollen die Schüler den Brief anhand der Bilder schreiben.
Es kann auch eine kreative Aufgabe sein, den Text mit den Schülern beenden zu lassen.
Nach Übungsformen
Durch den Einsatz von Liedern im Unterricht, vor allem von Popsongs, Rap und modernen
Schlagern, kann man die Schüler effektiv motivieren. Es ist ein Mittel, das den Schülern zu
der Musik und dadurch zu den Songtexten Lust macht. Auch solche Aufgaben brauchen eine
Einstimmung. Es kann ein Bild sein, oder Stichwörter, Schlüsselwörter, oder alles andere
sein, was das Interesse der Schüler erweckt.
Aufgaben mit Reimen oder Liedern:
1. Nur mit Musik:
- den Rhythmus zeichnen
- die Musik beschreiben (Adjektive, Verben)
- Musikinstrumente identifizieren
2. Hörverstehen:
- Lückentext ausfüllen
- Abschnitte ordnen
- Reime herausfinden
- falschen Text des Liedes korrigieren
- aufschreiben, was man versteht
- aufzählen, wie oft ein Wort vorkommt
3. Leseverstehen:
-Text rekonstruieren (Puzzle/Zeilen)
- Glossar mit dem Wortschatz zusammenstellen
4. Schreiben:
- Paralleltext/-lied
- Dialoge erfinden, aufschreiben und spielen
- Geschichte zum Thema
- Brief an den Sänger
- Kritik, Kommentar
- Lied, Reim weiterschreiben
5. Sprechen:
- Umfrage zum Lied entwerfen und durchführen
- Inhalt zusammenfassen
- andere Titel finden
- über das Thema des Liedes, Reimes diskutieren
6. Grammatik und Wortschatz:
- alle Tempora wechseln
- Personalpronomen wechseln
- Adjektive wechseln
- schwierige Wörter im Wörterbuch nachschlagen
- Schlüsselwörter aufschreiben
7. Handeln:
- Liedtext auf ein großes Papier aufschreiben. Wörter, die man mit einem Bild ersetzen
könnte, auslassen, damit die Lerner in die Lücken Bilder einsetzen bzw. malen.5
Realien
Wenn wir einen Gegenstand demonstrieren möchten, ist es am einfachsten, ihn selbst zu
zeigen. Wir können Objekte im Klassenzimmer benutzen oder Gegenstände, die leicht ins
Klassenzimmer gebracht werden können. Kinder mögen es, wenn sie die Sachen nicht nur
sehen, sondern auch anfassen können. Gegenstände können auch als „Gedankenkitzel“
dienen. Das heißt, wenn wir einen Gegenstand ins Klassenzimmer bringen, zieht dieses
Objekt die gesamte Aufmerksamkeit auf sich und daraus kann ein Brainstorming entstehen.
Die Kinder sagen, was ihnen einfällt.
5
https://www.hueber.de/wiki-99-stichwoerter/index.php/Lieder_im_Fremdsprachenunterricht gesehen am
25.04.2015
Wir legen Gegenstände auf den Boden, deren Namen die Kinder schon auf Deutsch kennen.
Ein Kind macht die Augen zu, ein anderer Schüler zeigt auf einen Gegenstand. Nachdem er
die Augen geöffnet hat, beginnt der Schüler die Wörter aufzuzählen. Seine Mitschüler sagen
entweder Nein, weiter, wenn er Wörter aufzählt, die von dem anderen Kind nicht gezeichnet
wurden, oder Stop, bei dem Gegenstand, auf dem der andere Schüler gezeigt hat (Fenyvesi
2010: 46).
6
http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/LEHREN/Lehrer-Visualisierung-Unterricht.shtml gesehen am 25.04.2015
7
http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/LEHREN/Lehrer-Visualisierung-Unterricht.shtml gesehen am 25.04.2015
Es gibt Wörter, die besonders oft im Unterricht vorkommen. Wenn sie demonstriert werden
können, ist es sehr nützlich. Solche Wörter sind in der Primarstufe zum Beispiel: Tiere, Obst,
Familienmitglieder, Verben, Richtungen, usw. Ich schlage vor, diese Bilder an die Wand zu
kleben, damit sie immer vor den Augen der Schüler sind. Wenn sie diese Bilder oft
anschauen, werden sie schnell bekannt. Die Kinder können in die Arbeit auch einbezogen
werden. Vor oder während einer Lektion können die Schüler selbst Fotos und Bilder sammeln
und auch bei der Anordnung helfen.
Unterrichtsaufgabe 2: Rasterspiel
Die Schüler sollen ein Raster mit sechzehn Feldern zeichnen. In der ersten Spalte sind Zahlen
von eins bis drei geschrieben und in der ersten Reihe die Buchstaben: A, B und C. Die Kinder
zeichnen neun Bilder über neun Wörter. Wenn es unmöglich ist, zu zeichnen, sollen sie die
Wörter auf Kärtchen schreiben. Aber, bei den Kleinkindern, also in der Primarstufe werden
bildnerische Darstellungen bevorzugt.
Der Lehrer sagt das Wort und die Koordinaten auf Deutsch, die Schüler sollen das richtige
Bild auswählen und auf das genannte Spielfeld drauflegen. So haben die Schüler sogar zwei
Aufgaben, einerseits sollen sie das Wort, andererseits die Koordinaten verstehen.
A B C
Unterrichtsaufgabe 3: Fantasieschriften
Fantasieschriften erleichtern die Speicherung eines Wortes, denn in der Schreibweise wird die
Bedeutung dargestellt. So verknüpft das Kind die Wortform mit der Bedeutung. Es kann auch
die Rechtschreibung fördern. Wenn der Lernende das erste Bild (s. unten) betrachtet, merkt er
sich leicht, dass das Wort „Giraffe“ mit zwei f geschrieben wird.
Auf dem zweiten Bild ist ein wichtiges Element der Buchstabe h, denn eben die ganze
Wortbedeutung wird durch diesen Buchstaben dargestellt. So ist es leicht sich zu merken, dass
das Wort mit einem h geschrieben wird.
Lösung:
1. Zwiebel, 2. Linsen, 3. Sauer-, 4. Apfel-, 5. Pommes, 6. -eis, 7. –strudel, 8. –knödel, 9.
Flasche, 10.Radler
8
https://www.google.com/search?q=fantasieschriften+giraffe&tbm=isch&ved=2ahUKEwjR3fTMqqPpAhVaNuwKHXERDfUQ2-
cCegQIABAA&oq=fantasieschriften+giraffe&gs_lcp=CgNpbWcQA1DLI1jLI2C2K2gAcAB4AIABXogBXpIBATGYAQCgAQGqAQtnd3
Mtd2l6LWltZw&sclient=img&ei=ENO0XtGVOdrssAfxorSoDw&bih=578&biw=1280&rlz=1C1GCEU_huHU821HU821#imgrc=OHZtEey
POlWCvM gesehen am 25.04.2015
Unterrichtsaufgabe 5: Montagsmaler
Das Klassenzimmer dient nicht nur als Sitzraum, sondern auch als Bewegungsraum. Für die
Kleinkinder ist Bewegung besonders wichtig, weil sie noch nicht so lange in der Schulbank
sitzen können. Bewegliches Lernen steht nicht im Widerspruch zu dem effektiven Lernen,
sondern es fördert sogar die Effektivität.
Ein Schüler malt etwas an die Tafel, was die anderen erraten müssen. Sobald es erraten
wurde, darf der nächste Schüler an die Tafel rennen und anfangen zu malen. Es ist nützlich
für dieses Spiel immer Kärtchen mit Begriffen bereit zu halten. Das
können Wörter aus dem Unterricht sein, es kann aber auch völlig losgelöst vom Lernstoff
9
https://de.islcollective.com/download/deutsch-daf-arbeitsblatter/wortschatz/essen/speisekarte/56653 gesehen am
16.05.2020
sein.
Das gleiche kann natürlich auch pantomimisch erfolgen: Der Schüler an der Tafel muss den
Begriff durch Gestik und Mimik beschreiben. Diese Art und Weise gehört aber zu den
Übungsformen.10
Unterrichtsaufgabe 5: Memory
Bei Memory-Spielen müssen die Schüler verdeckte, sachlich zusammenhängende
Kartenpaare finden und einander zuordnen. Warum ist es gut, Memory im Unterricht zu
spielen? Wie alle Spiele, entspannen sie die Kinder, schaffen eine offene, lockere
Lernatmosphäre, befreien die Schüler vom Leistungsdruck und wirken motivierend.
Die Lernziele sind:
11
10
https://www.klett.de/alias/250022 gesehen am 25.04.2015
11
https://www.alamy.de/memory-spiel-mit-bilder-fruhling-und-thema-garten-fur-kinder-weihnachten-spass-bildung-spiel-fur-kinder-
vorschule-aufgabe-fur-die-entwicklung-der-lo-image242003611.html gesehen am 25.04.2015
12
Unterrichtsaufgabe 5: Mind-Map
Das Mind-Map ist eine kognitive Technik, es ist sehr geeignet für die Darstellung der
Relationen der einzelnen Wörter, Begriffe. Ein Mind-Map hilft auch bei der Speicherung der
Wörter, denn semantisch zusammengehörende Wörter werden zusammen gespeichert. Ein
Wort kann das andere hervorrufen. Das ist eigentlich die Assoziation: sich Gedanken frei
einfallen lassen. Dabei kategorisiert unser Gehirn die Sachverhalte. Wenn wir ein Mind-Map
erstellen, müssen wir einige Regeln behalten.
Wenn meine Schüler in der Deutschstunde ein Mind-Map erstellen, arbeiten sie meistens in
Gruppen, denn meiner Meinung nach ist das eine sehr gute Aufgabe, um die Gruppendynamik
zu stärken. Die effektive Mitwirkung kann jedes Gruppenmitglied erleben, denn die Schüler
können entweder mit Ideen bei der Arbeit helfen. Wenn einem kein Wort zum Thema einfällt,
kann er das Mind-Map zeichnen, verzieren, illustrieren. Diese Aufgabe hilft bei der
Entwicklung der Systematisierungsfähigkeit. Es kann eine gute Zusammenfassung am Ende
eines Themas sein.
In der Mitte des Mind-Maps ist das Hyperonym (Oberbegriff), das über mehrere Hyponyme
(Unterbegriff) verfügt. Diese können in Hauptgruppen eingeordnet werden. Zum Beispiel in
dem folgenden Mind-Map ist das Hyperonym das Wort Mind-Mapping, die Hauptgruppen
(Hyponyme des Wortes Mind-Mapping) sind: Regeln, Stoffware, Grenze, Anwendung und
Vorteile. Alle anderen Wörter sind Hyponyme, Unterbegriffe der Bezeichnungen von den
einzelnen Hauptgruppen. Wie es auf diesem Plakat zu sehen ist, spielen die Farben eine
12
https://de.islcollective.com/download/deutsch-daf-arbeitsblatter/grammatik/nomen-substantiv/spiele-im-deutschunterricht-memory-
kleidung-und-accessoires/104564 gesehen am 25.04.2015
wichtige Rolle, denn sie zeigen die Relationen innerhalb des Mind-Maps. Zeichnungen,
Illustrationen helfen beim Einprägen.
13
15
13
https://www.mindmeister.com/de/978487121/m-rchen?fullscreen=1 gesehen am 16.05.2020
14
http://www.hertzundpixel.net/tiki-index.php?page=3.2.2%20Mindmap,%20Assoziogramm,%20Wortigel gesehen am 25.04.2015
15
http://www.cimlschool1.narod.ru/ilina.html gesehen am 25.04.2015
Bei der Wortblume geht es um einen Grundgedanken. Dieser Grundgedanke steht in dem
Mittelpunkt, die Assoziationen sind, wie die Blumenblätter daran gewachsen
(Häussermann/Piepho 1996: 390).
16
Unterrichtsaufgabe 6: Spionspiel
Alle oben erwähnten Aufgaben, in denen es um die Wortsammlung zu einem bestimmten
Thema geht, kann man in Gruppen als Spionspiel machen. Das heißt: Die Gruppen sollen
Wörter zu einem bestimmten Thema suchen. Nach einer Minute dürfen die Gruppen einen
Spion zu den anderen Gruppen schicken, damit sie sich so weitere Wörter holen, die ihrer
Gruppe nicht eingefallen sind. Diese Aufgabe haben sogar meine erwachsenen Studenten
genossen.
Unterrichtsaufgabe 6: Diktate
Mit Diktaten kann man einzelne Wörter und Bedeutungen den Schülern beibringen oder die
Schüler können sich mit Sätzen beschäftigen, die das neue Wort oder die neuen Wörter
enthalten. Dadurch können sie sich die Wörter sich leichter merken und die Rechtschreibung
wird auch eingeprägt.
a. Dosendiktat:
Die Schüler sollen mit Hilfe und Leitung des Lehrers Satzstreifen herstellen. Diese
enthalten die zu lernenden Wörter. Das soll aber möglichst nicht die erste Begegnung
mit den neuen Wörtern sein. Diese Aufgabe gilt lieber als eine Zwischenstation
zwischen dem Kennenlernen und der produktiven Aufgaben. Also die Arbeit beginnt
mit dem ersten Satz: (1.) lesen, sich einprägen, (2.) in die Dose stecken, (3.)
aufschreiben. So wird mit jedem Satz verfahren. Am Ende kontrolliert das Kind
anhand des Kontrollblattes (Kleinschmidt-Bräutigam/Babbe/Terhechte-Mermeroglu
2013: 41).
3. aufschreiben
17
b. Laufdiktat:
Das Textblatt mit dem zu schreibenden Text, oder nur Sätze mit den zu lernenden
Wörtern liegen ein paar Meter entfernt vom Heft des Schülers. Er liest den ganzen
Text, dann den ersten Satz. Schwierige Wörter, oder die neuen Wörter, die wir ihm
beibringen möchten, kann man markieren. So lenken wir die Aufmerksamkeit auf sie.
Der Schüler geht zu seinem Heft und schreibt den Satz ins Heft so, wie er sich den
Satz gemerkt hat. So geht es satzweise weiter bis zum letzten Satz. Dann kontrolliert
der Schüler die Schreibweise mit dem Textblatt Satz für Satz. Mit dieser Aufgabe
kann man sowohl die neuen Wörter einprägen, als auch das Gedächtnis entwickeln
(Kleinschmidt-Bräutigam/Babbe/Terhechte-Mermeroglu 2013: 41).
c. Schleichdiktat:
Der Lauf des Schleichdiktates ist derselbe, wie beim Laufdiktat, aber diese Diktatform
braucht noch mehr Konzentration, denn man muss sich nicht nur darauf konzentrieren,
17
eigene Bilder
dass man sich das Wort, Wörter oder den Satz merkt, sondern der Schüler muss die
Distanz zwischen dem Heft und dem Text schleichend (wie die Indianer) überwinden.
Die Lehrerin, die jetzt einen Cowboy spielt darf den Schüler nicht bemerken, dass er
zum Text schleicht. Noch spannender ist die Aufgabe, besonders für die Kleinen,
wenn wir eine schöne Begleitgeschichte von den Indianern anfügen (Kleinschmidt-
Bräutigam/Babbe/Terhechte-Mermeroglu 2013: 42).
d. Tauchdiktat
Die Kinder (1.) lesen den Text und merken sich so viele Wörter eines Satzes oder
Textes, wie viele sie behalten können. Danach (2.) stecken sie die Schreibvorlage, also
den Text unter das Heft, bevor sie die Wörter (3.) schreiben. Der Text „taucht“ also
für die Zeit des Aufschreibens ab.“ (Kleinschmidt-Bräutigam/Babbe/Terhechte-
Mermeroglu 2013: 42)
18
Pantomime
Mit Pantomime kann man sowohl neue Wörter lehren, als auch schon Bekannte üben. Eine
Wortbedeutung kann man pantomimisch meistens ganz gut darstellen. Die Schüler sind
schauspielerisch oft flexibler und freier als der Lehrer. Es ist eine sehr beliebte Übungsform,
denn die Kinder können sich bewegen und haben Freude daran. (Häussermann/Piepho 1996:
101)
Unterrichtsaufgabe 1: Ich komme aus Amerika…
Im Fremdsprachenunterricht kann man auch Spiele verwenden, die die Kinder kennen und auf
Ungarisch schon spielen. Zum Beispiel „Ich komme aus Amerika…“ Dieses Spiel ist sehr
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eigene Bilder
geeignet für das Beibringen und Üben der Berufe. Ein oder zwei Schüler stellen einen Beruf
pantomimisch vor, also ohne Wort, nur mit Mimik, Gestik und Bewegung. Die anderen sollen
den dargestellten Beruf erraten. Wer ihn zuerst erraten kann, ist an der Reihe und kann einen
anderen Beruf vorspielen.
Unterrichtsaufgabe 2: Activity
Der Lehrer ruft einen Schüler nach vorne, er zieht eine Karte, worauf ein Verb zu sehen ist. Er
soll es ohne Wörter, nur pantomimisch vorspielen und die Anderen sollen es erraten. Wer es
am schnellsten errät, ist an der Reihe und spielt das nächste Verb vor.
Unterrichtsaufgabe 3: Bewegungs-Diktat
Entweder der Lehrer oder später ein Schüler sagt Ausdrücke, die die Schüler eben gelernt
haben oder die geübt werden sollen. Die anderen Kinder sollen die genannten Bewegungen
ausüben. Es kann komplizierter gemacht werden, wenn der Erzähler eine zusammenhängende
Geschichte erzählt und sie die Klasse vorspielen soll.
Rollenspiel
Rollenspiele sind im Fremdsprachenunterricht sehr nützliche Übungen, denn dadurch kann
man die Sprechfertigkeit sehr effektiv fördern. Nach der Spontaneität kann man die Aufgaben
in mehrere Gruppen einordnen (Häussermann/Piepho 1996: 266):
1. Geschlossene Aufgaben: Diese Übungsform fordert keine Spontaneität, trotzdem ist
sie nützlich, weil daran auch Schüler aktiv teilnehmen können, die eigentlich
schüchtern sind und schwer kommunizieren. Einen festgelegten Dialog kann doch
jeder vorspielen.
2. Halbgeschlossene Aufgaben: Es gibt Rollenspielübungen, wobei der Text mit
kleineren und größeren Lücken versehen ist, so können die Schüler den Text
mitgestalten durch das Ausfüllen der Lücken.
3. Die sogenannten offenen Aufgaben fordern viel Kreativität und Spontaneität von den
Schülern. Wenn wir nur den Leitfaden den Kindern angeben oder wenn wir das Ende
des Rollenspiels offen lassen, führen wir die Kinder zu der freien Kommunikation.
Bewegungsbegleitende Aufgaben
Unterrichtsaufgabe 1: Ecken-Spiel
Kinder können sich während dieser Aufgabe bewegen. Es tut ihnen immer gut, wenn sie ein
bisschen aufstehen und sich bewegen können, so halten sie sich frisch und die Stunde wird
nicht langweilig sein.
Zwei Kinder stehen in den gegenüberliegenden Ecken und sie rufen Kinder der Reihe nach
auf. Sie stellen Fragen. Es kann bedeuten: ein Wort auf Deutsch benennen oder andere
Aufgaben geben, zum Beispiel: Wie viele Unterrichtsfächer hast du? usw. Die Kinder in der
Ecke müssen die Aufgabe schnell lösen, also sie müssen zum Beispiel die Frage beantworten.
Wer gewinnt, kann eine Ecke weitergehen. Am Ende ist der Sieger, der schneller den
Ausgangsplatz erreicht (Fenyvesi 2010: 47).
Unterrichtsaufgabe 2: Bankreihen-Spiel
Sogar wenn wir wenig Platz im Klassenzimmer haben, brauchen wir nicht auf Bewegung zu
verzichten. Neben jeder Bank, steht ein Schüler. Jeder Schüler hat eine Gruppe. Die Gruppen
fragen einen neben der Bank stehenden Schüler, der zu einer anderen Gruppe gehört. Dieser
soll die Frage beantworten. Wenn es gelingt, darf er sich eine Bank nach vorne stellen. Wenn
er die Frage nicht beantworten kann, muss er sich eine Bank nach hinten stellen. Der Schüler
und dessen Gruppe gewinnen, der als erster die Bankreihe verlassen kann (Fenyvesi 2010:
48).
Unterrichtsaufgabe 1: Kammspiel
Die Wörter, die zu üben sind, geraten auf ein Kammpapier. Man soll zwei verschiedene
Farben benutzen, damit die Schrift besser zu sehen ist. Man fängt mit dem Zettel START an
und es wird immer das Gegenteil gewählt, so blättert man die Zettel, bis man zur BRAVO!
Aufschrift kommt. Die Schüler bereiten das Spiel selbst zu und dann tauschen sie, denn es
kann sein, dass sie nicht dieselben Wörter verwendet haben.
Neue Wörter sollten nicht isoliert, sondern vernetzt, d.h. in Verbindung mit anderen
lexikalischen Einheiten, gelernt werden, wobei es sich als besonders effektiv erwiesen hat,
neuen Wortschatz mit bekannten Wörtern zu verknüpfen.
Koordinationen
Wörter passen meistens in eine Reihe, sie gehören semantisch zusammen. Zum Beispiel: Salz,
Pfeffer, Senf, usw.
Unterrichtsaufgabe 1: Demonstration
Der Lehrer sagt oder schreibt ein Wort an die Tafel, wie zum Beispiel: Rock. Die Schüler
müssen andere Wörter sagen oder schreiben, die in diese Reihe passen, also andere
Kleidungsstücke. Wenn es mündlich gespielt wird und jemand innerhalb 5 Sekunden die
Reihe nicht weitermachen kann, soll er sich hinsetzen und er fällt aus dem Spiel. Der letzte,
der noch steht, gewinnt.
Kollokationen
Wörter können leichter gespeichert werden, wenn man sie an ein anderes Wort knüpfen kann.
Spiele, bei denen Schüler die zusammengehörenden Paare suchen sollen, sind für die
Festigung der Knüpfungen sehr geeignet.
Buch lesen
Haus bauen
Pilz sammeln
Bild malen
Staub wischen
Subordinationen
Man kann über eine Überordnung (Hyperonymie) und eine Unterordnung (Hyponymie)
sprechen.
Unterrichtsaufgabe 1: Mind-Map
Über diesen Aufgabentyp habe ich schon ausführlich geschrieben.
Unterrichtsaufgabe 2: Sack-Spiel
Für diese Aufgabe braucht man so viele Säcke, wie viele Hyperonyme es im Spiel gibt. Auf
dem Tisch finden die Schüler Wortkarten, die in die Säcke eingeworfen werden sollen. Zum
Beispiel auf den Säcken sind die Hyperonyme: Obst und Gemüse, auf den Wortkarten stehen
verschiedene Obst- und Gemüsearten, sie sind Hyponyme.
Die Karten:
Die Schüler wählen beliebig Karten und werfen die Wortkarten in den passenden Sack
Unterrichtsaufgabe 3: Vokabeltraining
Es werden mit der Verwendung der neuen Wörter Sätze, oder ein Text zusammengestellt.
Zuerst müssen die Schüler die Sätze mit den neulich gelernten Wörtern ergänzen. Auf der
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http://gymbasis.ch/moodle/Deutsch/WortschatzStil/Allgemein/semantische_relationen_beziehungen_zwischen_
wrtern.html#Hypero gesehen am 25.04.2015
anderen Seite stehen dieselben Sätze, sie werden aber nur mündlich ergänzt, sogar in
Partnerarbeit. Ein Schüler löst die Aufgabe, der Andere kontrolliert ihn.
Synomyme
Synonyme sind sehr wichtig bei der Wortschatzerweiterung. Je mehr Wörter man für etwas
kennt, desto gewählter kann man sich ausdrücken. Dadurch kann man auch vermeiden, dass
man immer wieder dasselbe Wort benutzen muss. Nicht alle Synonyme haben dieselbe
Bedeutung. Einige haben nur Ähnliche und man kann nicht die Synonyme eins zu eins
wechseln.20
Synonymie
Synonyme sind Wörter, deren Bedeutungen völlig gleich sind, also, wenn Wörter in ihren
Bedeutungen übereinstimmen.
„Wenn in diese Übereinstimmung die Extension (Bedeutung) und Intension (Sinn)
einbezogen werden, so bezeichnet man dies als Synonymie (1), wenn nur die Extension
übereinstimmt, handelt es sich um Referenzidentität“ (Römer/Matzke 2010: 102)
Zum Beispiel: Lift – Aufzug, Apfelsine - Orange21
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gesehen am 25.04.2015
Partielle Synonymie
Es gibt drei Variationen für die partielle Synonymie:
1. Wenn die Wörter in unterschiedlichen Varietäten verwendet werden z.B. Löwenzahn –
Pusteblume
2. Wenn es zwischen den Wörtern einen minimalen semantischen Unterschied gibt z.B. jmd.
schlecht machen – jmd. etwas anhängen
3. Wenn mit den Wörtern verschiedene Selektionsbeschränkungen verbunden sind z.B. jmd.
irrt sich – jmd. missversteht etwas (Römer/Matzke 2010: 102).
Ich hatte gestern Geburtstag. Ich war sehr froh. Meine Mutti buk mir eine Torte. Sie war sehr
fein. Ich habe sehr viele gute Geschenke bekommen. Mein Geburtstag war einfach super!
Ich hatte gestern Geburtstag. Ich war sehr ………. Meine Mutti …….. mir eine Torte. Sie war
sehr …….. Ich habe sehr viele ……… Geschenke bekommen. Mein Geburtstag war einfach
………..!
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gesehen am
Antonyme:
Wörter mit gegensätzlicher Bedeutung, bezeichnet man in der Sprachwissenschaft Antonyme.
Eine andere Erfassung für Antonymie ist: Relation des Andersseins. „Bei der
Andersseinrelation ergibt der Austausch der Lexeme eine völlig andere Bedeutung, da die
Lexeme, die in der Andersseinrelation stehen, sich nicht gleichzeitig auf die jeweiligen
Denotate beziehen können. (Wenn x ein a ist, ist es nicht b.).“ (Römer/Matzke 2010: 103)
Kontradiktion
Zwei Wörter bezeichnen einen Gegensatz. Sie sind Kontrastwörter und stehen in einem
polaren Gegensatz. (Römer/Matzke 2010: 103)
Beispiele:
tot ↔ lebendig
einprägen ↔ vergessen
männlich ↔ weiblich
Hengst ↔ Stute
Einzahl ↔ Mehrzahl
gesund ↔ krank
Antonymie
Man kann über eine Antomymie sprechen, wenn zwischen den zwei Kontrastwörtern, den
Polaren, Lexeme zur Bezeichnung der Zwischenstufen vorhanden sind (Römer/Matzke 2010:
103). Das heißt, dass sie graduell antonym sind. Aus der Verneinung des einen Wortes des
Wortpaars folgt nicht, dass das zweite Wort des Wortpaars zutrifft.
Zum Beispiel die Wörter heiß und kalt. Wenn man kalt sagt, ist es überhaupt nicht eindeutig,
dass das Gegenteil heiß wird. Es können weitere Wörter erwähnt werden, wie zum Beispiel
kühl, warm, lauwarm, eiskalt, die auch als Gegenteile dienen. Man kann diese Wörter auf eine
Skala zeichnen:
Konversion
Solche Wörter sind Lexeme, deren Bedeutung spiegelbildlich miteinander zusammenhängen
(Römer/Matzke 2010: 103). „Zwei Verben drücken die gleiche Handlung unter
gegensätzlichen Sehweisen aus.“ 22
Beispiele:
geben ↔ nehmen
kaufen ↔ verkaufen
Arzt ↔ Patient
Inkompatibilität
Diese sind Wortreihen, die aufeinander bezogen sind. Diese Reihen sind geschlossene
Wortreihen (Römer/Matzke 2010: 103).
Beispiele:
Januar, Februar, März, April, Mai, Juni, Juli, August, September, Oktober, November,
Dezember
Norden, Osten, Süden, Westen
Unterrichtsaufgabe 1: Domino
Am besten ist, wenn die Schüler das Dominospiel selbst erstellen. Es kann in Gruppenarbeit
durchgeführt werden. Es ist nützlich, Zettelchen vorzubereiten, denn es dauert lange, diese
auszuschneiden. Also die Schüler schreiben mit Hilfe des Lehrers auf die rechte Seite des
Dominos ein Adjektiv. Auf ein anderes Domino, auf die linke Seite schreiben sie das
Gegenteil. Auf dem Anfangsdomino steht nur ein Adjektiv auf der rechten Seite, das
Schlussdomino enthält natürlich nur eine linke beschriebene Seite. Wenn das Dominospiel
hergestellt wurde, versuchen die Kinder es auszulegen.
Beispiel: natürlich mit viel mehr Dominos gemeint
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http://www.helsinki.fi/~lenk/antonymie.html gesehen am 25.04.2015
Unterrichtsaufgabe 3: Antonyme-Pyramide
Die Schüler haben die Aufgabe die Pyramide so zusammenzustellen, dass die Antonyme
gegeneinander liegen. Auf der anderen Seite kann ein Kontrollbild sein.