Das Dschungelbuch
Das Dschungelbuch
Das Dschungelbuch
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Kapitel 1. Mowglis Brüder (Mowgli’s Brothers)
Kapitel 2. Der Hungertanz der Schlange Kaa (Kaa’s Hunting)
Kapitel 3. Tiger! Tiger! (Tiger! Tiger!)
Kapitel 4. Die Weiße Robbe (The White Seal)
Kapitel 5. Rikki-Tikki-Tavi (Rikki-Tikki-Tavi)
Kapitel 6. Toomai von den Elefanten (Toomai of the Elephants)
Kapitel 7. Dienst Ihrer Majestät (Her Majesty’s Servants, in der ersten Ausgabe Servants of
the Queen)
Verfilmungen
Hörspiele
Hörbücher
Künstlerische Rezeption
Ausgaben
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
Inhalt
Das Dschungelbuch umfasst im Original sieben Erzählungen, denen jeweils ein kurzer Liedtext vorangestellt
ist und ein etwas längerer mit eigener Überschrift folgt. Die ersten drei Erzählungen schildern die Geschichte
von Mowgli, während die übrigen Erzählungen meist einzelne Tiere als Hauptdarsteller haben und in keinem
Zusammenhang mit den Mowgli-Erzählungen stehen. (Die folgenden Absätze verwenden die englischen
Originalnamen)
Ein kleiner indischer Junge wird durch den Überfall des lahmen Tigers Shere Khan (Schir Khan) auf seine
Eltern von diesen getrennt und stößt im Dschungel von Seoni (Madhya Pradesh), in der Nähe des Wainganga-
Flusses, zufällig auf eine Wolfsfamilie, die ihn unter Leitung der Wölfin Raksha (Rakscha) zusammen mit
ihrem eigenen Wurf aufzieht. Die Wölfe nennen ihn „Mowgli“ (mit dem Zusatz ‚der Frosch‘)[1] und er erlernt
nach und nach alle Fertigkeiten, die er zum Überleben im Dschungel benötigt. Nach einiger Zeit wird er, wie
alle Wolfskinder, dem gesamten Rudel präsentiert, um begutachtet und akzeptiert zu werden. Auf die
Fürsprache des Bären Baloo (Balu), des „Lehrers der Gesetze“, und des schwarzen Panthers Bagheera wird er
ins Rudel aufgenommen. Da der Leitwolf Akela aber schon alt und schwach ist, gelingt es Shere Khan, der
unablässig sein Recht an dem Jungen fordert, immer mehr Wölfe auf seine Seite zu bringen, bis das führer-
und disziplinlose Rudel nach Jahren so weit ist, Mowgli zu verstoßen. Vorgewarnt und mit der Waffe des
Feuers versehen, das alle Tiere fürchten, kann er zumindest verhindern, dass die Wölfe und Shere Khan ihn
angreifen. Da man ihm eindrücklich klargemacht hat, dass er ein Mensch sei, verlässt Mowgli den Dschungel
und geht zu den Menschen zurück.
Die zweite Erzählung über Mowgli liegt zeitlich zwischen den Ereignissen der ersten Geschichte. Mowglis
Freunde Baloo und Bagheera haben ihn gelehrt, wie er in Gefahr die verschiedenen Tiere des Dschungels
rufen kann, und ihm das Gesetz des Dschungels beigebracht. Als Mowgli von den gesetzlosen Bandar-Log,
den von den anderen Tieren verachteten Affen, entführt wird, kann er seine erworbenen Fähigkeiten erproben.
Baloo und Bagheera kommen ihm zu Hilfe, können aber nur durch die Unterstützung von Kaa, dem Python,
etwas ausrichten.
In der dritten Erzählung von Mowgli wird berichtet, wie er im Anschluss an die erste Erzählung zu den
Menschen kommt und erst mühsam erlernen muss, sich zu verständigen und den Menschen gemäß zu
handeln. Er wird Hirte und beaufsichtigt die Büffel des Dorfes. Seine Wolfsbrüder warnen Mowgli, dass
Shere Khan, der Tiger, ihm wieder nachstellt. Da benutzt Mowgli die Büffel, um Shere Khan in die Enge zu
treiben, und lässt ihn von den Büffeln niedertrampeln. Doch nach seinem Triumph über den Erzfeind werden
ihm von den Menschen Hexenkünste angedichtet, und er wird aus dem Dorf vertrieben. Mowgli kehrt in den
Dschungel zurück, um mit seinen Wolfsbrüdern, mit denen er in Rakschas Wurf aufwuchs, zu leben.
In keinem Zusammenhang mit den anderen Erzählungen des Buches steht die Geschichte von Kotick, einer
kleinen weißen Robbe auf der Sankt-Paul-Insel im nördlichen Pazifik (der Liedtitel bezieht sich auf die
Lukanin-Bucht auf der Ostküste dieser Insel). Als Kotick mit seinen Altersgenossen zusammen spielt,
kommen Robbenfänger und treiben die Robben an einen abseits gelegenen Ort, wo sie sie niedermachen. Nur
Kotick wird wegen seines weißen Felles aus Aberglauben verschont. Entsetzt versucht Kotick, das von ihm
Gesehene den anderen Robben zur Kenntnis zu bringen. Doch noch keine andere Robbe hat die Schlächterei
mit eigenen Augen gesehen, und träge und teilnahmslos schenken sie ihm keine Beachtung. Verzweifelt
versucht Kotick in den folgenden Jahren, in denen er heranwächst, einen Ausweg aus dem alljährlichen
Sterben der Robben zu finden. Endlich gelangt er zu dem Volk der Seekühe, die ihm einen verborgenen Ort
zeigen, der noch nie von Menschen betreten worden ist und paradiesische Verhältnisse für Robben bietet. Er
kehrt zurück, besiegt im Kampf die stärksten Robben, die ihm für den Fall des Sieges versprechen mussten,
ihm zu folgen, und führt sein Volk in das neue Land, in dem es sicher leben kann.
Liedtext Darzees Preislied (Darzee’s Chaunt, in manchen Ausgaben auch Darzee’s Chant), gesungen zu
Ehren von Rikki-Tikki-Tavi.
Rikki-Tikki-Tavi ist ein kleiner Mungo, der in den Garten einer weißen Familie in Indien verschlagen wird.
Zutraulich wird er dort heimisch und rettet tapfer die Familie mehrmals vor gefährlichen Schlangenangriffen,
einmal vor dem eines Krait und zweimal vor großen Königskobras.
Toomai ist ein zehnjähriger Junge, der seinen Vater Mahut in dritter Generation in den Garo-Hügeln
(Meghalaya) begleitet, um Elefanten zu fangen und abzurichten. Toomai verhält sich sehr tapfer und
unerschrocken, und sein größter Wunsch ist es, Elefantenfänger zu werden. Doch man sagt ihm, dass er erst
dann Fänger werden könne, wenn er den Tanz der Elefanten gesehen habe. Da noch niemand diesen Tanz
gesehen hat, bedeutet dies, dass er niemals Elefantenfänger werden könne. Doch eines Nachts reitet er auf
Kala Nag („Schwarze Schlange“), dem Elefanten seines Vaters, in den Dschungel und wird dort Zeuge dieses
außergewöhnlichen Ereignisses.
In der Nacht vor einer Militärparade belauscht ein Soldat die sprechenden Tiere.
Verfilmungen
Die Geschichten, die sich auf Mowgli konzentrieren, wurden unter dem Namen Das Dschungelbuch
mehrmals verfilmt. Während die Realverfilmungen eher auf jugendliche Zuschauer zielen, handelt es sich bei
den Zeichentrickfassungen um Kinderfilme.
1942: Das Dschungelbuch (1942) – Die erste Realverfilmung stammt von Zoltan Korda, mit
dem indischen Kinderstar Sabu.
1966: Das Dschungelbuch – Die Abenteuer des Mowgli (1967–1971) – Die genaueste
Zeichentrick-Verfilmung des Stoffes, entstanden in der UdSSR unter der Regie von Roman
Dawydow. Im Gegensatz zu der Version von Walt Disney hält sich diese Verfilmung genau an
die Vorlage von Kipling und verzichtet auf Verniedlichungen.
1967: Das Dschungelbuch (1967) – Die bekannteste Zeichentrick-Version des Stoffes ist
sicher Das Dschungelbuch von Walt Disney unter der Regie von Wolfgang Reitherman. Dabei
handelt es sich allerdings nicht um eine Verfilmung des Buchs, sondern einzelne Motive des
Buchs werden zu einer komplett neuen Geschichte verarbeitet. (Im Vorspann des Films steht
denn auch Inspired by the Rudyard Kipling ‘Mowgly’ Stories.)
1976: Das Dschungelbuch (1976) – diese Zeichentrickverfilmung basiert erneut auf der
Originalvorlage. Shir-Khan wird in dieser Version als weißer Tiger dargestellt.
1994: Das Dschungelbuch (1994) – Eine weitere Realverfilmung drehte Stephen Sommers
1994 mit Jason Scott Lee als Mowgli. Weitere Darsteller sind Cary Elwes, Sam Neill und John
Cleese.
2003 entstand mit Das Dschungelbuch 2 eine Fortsetzung des Disney-Trickfilms von 1967. Der
Film basiert jedoch nicht auf der Geschichtensammlung Das zweite Dschungelbuch von
Rudyard Kipling. Die Geschichte handelt von Mogli, der sich auf den Weg in den Dschungel
macht, um seine alten Freunde wiederzutreffen.
2016 kam die Realfilm-Verfilmung The Jungle Book in die Kinos, bei der Jon Favreau Regie
führte.
Im Dezember 2018 erschien der Film Mogli: Legende des Dschungels bei Netflix.[2] Regie
führte Andy Serkis. Im Vergleich zu seinem Vorgänger The Jungle Book, der sich mehr an der
Vorlage des Disney Zeichentrickfilms hält, orientiert sich diese Verfilmung mehr an der
Romanvorlage.
1937 entstand zur Erzählung Toomai von den Elefanten der Film Elefanten-Boy. Regie führten Robert J.
Flaherty und Zoltan Korda; die Hauptrolle spielte Sabu, der fünf Jahre später als Mowgli, wieder unter der
Regie von Korda, in der ersten Dschungelbuchverfilmung mitwirkte.
1970 wurde die 26-teilige Fernsehserie Elefanten-Boy, später wiederveröffentlicht als Elefantenjunge, auf Sri
Lanka mit Esram Jayasinghe in der Titelrolle gedreht, die ab 1971 ausgestrahlt wurde. Die Serie basiert auf
Figuren der Erzählung Toomai von den Elefanten; eine inhaltliche Übereinstimmung zur Kurzgeschichte
existiert nicht.
1975 wurde die Erzählung Rikki-Tikki-Tavi als kurzer Zeichentrickfilm unter Regie von Chuck Jones verfilmt.
1989 produzierte Nippon Animation die 52-teilige Anime-Serie Das Dschungelbuch – Die Serie ( ジャングル
ブック 少年モーグリ Janguru Bukku Shōnen Mōguri bzw. Jungle Book Shōnen Mowgli). Inhaltlich
bewegt sie sich zwischen den ursprünglichen Geschichten und der Disney-Verfilmung. Basierend auf der
Serie produzierte die UFA 1993 in Kooperation mit Nippon Animation Co. Ltd. einen Film, der die Handlung
auf 90 Minuten gekürzt wiedergibt.
Hörbücher
Rudyard Kipling: Die Dschungelbücher. Dt. von Gisbert Haefs, Hörbuch, gelesen von Martin
Baltscheit, Hörcompany, Hamburg 2008, 8 CD, 540 Minuten ISBN 978-3-939375-42-5.
2010: Rudyard Kipling: Das Dschungelbuch. Gelesen von Stefan Kaminski (Audible exklusiv)
Rudyard Kipling: Das Dschungelbuch. Hörbuch gelesen von Joachim Kaps, Oetinger Media,
2016, ISBN 978-3-8373-0941-6.
Künstlerische Rezeption
Drehbuch- und Theaterautor Christoph Busche schrieb eine Theaterfassung des Dschungelbuchs mit neuen
Liedern, die am 6. November 2011 am Salzburger Landestheater uraufgeführt wurde.[3]
Ausgaben
Das Buch ist in unterschiedlicher Ausstattung bei verschiedenen Verlagen erschienen:
Literatur
Wilfried Dittmar; in: Kindlers neues Literaturlexikon. Band 9: Ka – La. Kindler, München 1988.
Weblinks
Commons: Das Dschungelbuch (https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:The_Jungle_Book?
uselang=de) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Das Dschungelbuch (https://www.projekt-gutenberg.org/kipling/dbuch/index.html) als deutscher
E-Text im Projekt Gutenberg
Das neue Dschungelbuch (https://www.projekt-gutenberg.org/kipling/dbuchne2/dbuchne2.html)
als deutscher E-Text im Projekt Gutenberg
The Jungle Book (http://www.gutenberg.org/etext/236) als englischer E-Text bei Gutenberg.org
Renate Maurer: Zur Geschichte der „Dschungelbücher“ – Tapferes Herz und höfliche Zunge. (h
ttps://www.deutschlandfunkkultur.de/zur-geschichte-der-dschungelbuecher-tapferes-herz-und.9
76.de.html?dram:article_id=471091) In: Deutschlandfunk-Kultur-Sendung „Zeitfragen“.
28. Februar 2020 (auch als mp3-Audio (https://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2020/02/2
8/the_jungle_books_ein_tapferes_herz_und_eine_hoefliche_drk_20200228_1930_bf689f3c.m
p3), 27,2 MB, 29:48 Minuten).
Einzelnachweise
1. Während andere Namen im Dschungelbuch aus asiatischen Sprachen abgeleitet sind,
schreibt Kipling in seinen eigenen Anmerkungen zu dem Namen Mowgli: „Made up. Doesn't
mean „frog“ in any language I know. Pronounced Mów-gli“ („Ausgedacht. Bedeutet in keiner mir
bekannten Sprache „Frosch“. Auszusprechen: Mów-gli“); Rudyard Kipling The Jungle Books,
Oxford University Press (1998), S. 354. (http://books.google.fr/books?id=UeoNkmFUV_EC&pg
=PA354&dq=mowgli+indian+language&hl=en&sa=X&ei=sT0EUIWQBcm6hAfZ-8CDCA&redir
_esc=y#v=onepage&q&f=false)
2. Moviepilot (https://www.moviepilot.de/news/netflix-mogli-ist-kein-disney-film-und-das-ist-verda
mmt-gut-so-1113794)
3. Das Dschungelbuch | 06.11.2011 19:00. (https://www.salzburger-landestheater.at/de/produktio
nen/das-dschungelbuch.html/m=98) Abgerufen am 5. Juni 2018.
Diese Seite wurde zuletzt am 21. Oktober 2020 um 04:22 Uhr bearbeitet.
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