Dauerhaftigkeit PDF
Dauerhaftigkeit PDF
Dauerhaftigkeit PDF
2013
Gliederung:
Wasserundurchlässige Konstruktionen
Einleitung
- Allgemeines
- Grundlagen
WU- Richtlinie
Fugenkonstruktionen und Durchdringungen
Elementwände
- Allgemeines
- Fugenausbildung
Rissbreiten
- Zwang und Eigenspannungen
- Bemessung
Parkdecks
1
17.02.2013
Einleitung - Allgemeines
Einleitung - Allgemeines
- Behälterbauwerke
Wasserbehälter von Kläranlagen (Belebungsbecken, Schlammbehälter ), Wasserspeicher
Schutz vor eindringendem oder ablaufendem Wasser
Anforderungen:
- Die Abdichtung muss beständig gegen chemische, thermische und mechanische Beanspruchung sein
- Sorgsame Planung, Ausführung und Überwachung notwendig, damit keine Schäden durch undichte
Abdichtungen entstehen.
2
17.02.2013
Einleitung - Grundlagen
Einleitung - Grundlagen
3
17.02.2013
Einleitung - Grundlagen
Mit Dehnfugen
- Die Bauteilabschnitte können sich infolge Temperatur- und Schwinddehnungen frei verformen.
Reduzierung von Zwängungen und Rissbildung
Kleineren Bewehrungsmengen bei der Rissbreitenbegrenzung
Fugenlose Bauweise
- Abtragung der Horizontallasen (z.B. infolge einseitigem Erddruck) durch die gesamte Bodenplatte
- Kostenvorteile, da die Fugenkonstruktion entfällt
- Keine Unterteilung des aufgehenden Gebäudes in Fugen erforderlich
- Vermeidung von Schäden infolge Relativbewegungen bei den Ausbaugewerken (z.B. im Estrich)
- Wartungsfreie Konstruktion (Fugen sind Schwachstellen)
Einleitung - Grundlagen
4
17.02.2013
Einleitung - Grundlagen
Einleitung – Allgemeines
Feuchtetransport im WU- Beton:
5
17.02.2013
Einleitung - Grundlagen
Weiße Wanne
Anwendungsgrenzen:
- Bei sehr starkem chemischen Angriff nach DIN 4030 oder bei
- hochwertiger Nutzung von Innenräumen (z.B. Lager für feuchteempfindliche Güter)
da ein absolut „wasserdichter“ Beton wegen Dampfdiffusion (Feuchtetransport als Wasserdampf)
und kapillarer Wasserwanderung nicht herzustellen ist.
Haftungsfragen:
Spezialfirmen werben bei Produkten und Dienstleistungen für die Ausführung von wasserundurchlässigen
Betonbauwerken mit einer verlängerten Gewährleistungsfrist, die bis zu zehn Jahren betragen kann,
sowie mit einem zusätzlichen Versicherungsschutz.
Im Falle einer Auftragsvergabe kommt jedoch in der Regel kein direktes Vertragsverhältnis mit dem
Bauherrn zustande – sie werden als Nachunternehmer der mit dem Rohbauarbeiten beauftragten Firma
betrachtet.
Der Deutsche Beton- und Bautechnikverein DBV empfiehlt deshalb dringend, für klare
Vertragsverhältnisse zwischen allen Beteiligten zu sorgen (DBV-Rundschreiben Nr. 204, März 2005).
Einleitung - Grundlagen
RIL 835: Vorschrift für die Abdichtung von Ingenieurbauwerken (AIB), Deutsche Bundesbahn
6
17.02.2013
Einführung:
- Die Regelungen der Richtlinie gelten als ergänzende Bestimmungen
zur Gebrauchstauglichkeit von Betonbauwerken mit der besonderen
Anforderung an Wasserundurchlässigkeit, auf die in anderen Normen nur
in allgemeiner Form hingewiesen wird.
Berlin 2006
- Eine bauaufsichtliche Einführung der WU-Richtlinie erfolgt nicht, weil ausschließlich die
Gebrauchstauglichkeit – nicht der Standsicherheit – behandelt wird.
Anwendungsbereich:
- Die Richtlinie gilt für teilweise und vollständig ins Erdreich eingebettete Betonbauwerke des allgemeinen
Hoch- und Wirtschaftsbaus, bei denen der Beton die lastabtragende Funktion und die Funktion der
Wasserundurchlässigkeit ohne zusätzliche Abdichtungsmaßnahmen übernimmt.
WU-Richtlinie - Begriffe
Wasserundurchlässigkeit:
Qualitative oder quantitative Angabe zur Begrenzung des Wasserdurchtritts durch Beton, Fugen,
Einbauteile und Risse.
Ein Wasserdurchtritt in flüssiger Form wird grundsätzlich durch die in der Richtlinie definierten Anforderungen
an den Beton, sowie durch Vorgaben von Mindestbauteildicken ausgeschlossen.
Es wird von einer Wasserdichtigkeit von Fugen aller Art (Sollrissquerschnitte, Arbeitsfugen) mit
Fugenabdichtung ausgegangen.
Beim Auftreten von Biegerissen wird durch die Vorgabe einer Mindesthöhe der Druckzone eine Dichtigkeit
angenommen.
7
17.02.2013
WU-Richtlinie - Begriffe
Bodenfeuchte:
Kapillar im Boden gebundenes Wasser, das immer vorhanden ist.
Nichtdrückendes Wasser:
Flüssiges Wasser, das keinen oder nur geringen hydrostatischen Druck ( 100mm Wassersäule) ausübt.
Nichtstauendes Sickerwasser:
Kann in stark durchlässigem Boden ohne Aufstauen bis zum Grundwasser absickern, oder es wird in weniger
durchlässigem Boden durch eine dauerhaft funktionsfähige Dränage abgeführt.
WU-Richtlinie - Begriffe
8
17.02.2013
WU-Richtlinie - Begriffe
Beanspruchungsklassen:
Die Art der Beaufschlagung des Bauwerks oder Bauteils mit Feuchte oder Wasser.
Festlegung der Klasse aufgrund des vorliegenden Baugrundes und der Bemessungswasserstände.
- drückendes Wasser,
- Bodenfeuchte und
WU-Richtlinie - Begriffe
Nutzungsklassen:
Abhängig von der Funktion des Bauwerks, von den Nutzungsanforderungen an das Bauwerk oder Bauteil.
Die Nutzungsklasse hat maßgebliche Auswirkungen auf die Baukosten und die Wirtschaftlichkeit.
Daher empfiehlt sich eine Prüfung, ob ein begrenzter Wasserdurchtritt akzeptiert werden kann.
Die WU-Richtlinie erwähnt die Möglichkeit, eine besonders vereinbarte Nutzungsklasse zuzulassen.
Sachkenntnis und rechtzeitige Abstimmung bei allen Planungsbeteiligten erforderlich
9
17.02.2013
WU-Richtlinie - Begriffe
Tauwasser:
Da die Bauteiltemperatur von Außenbauteilen bei beheizten Räumen im Allgemeinen unter der
Raumtemperatur liegt, kann sich Tauwasser an der Bauteilinnenseite bilden.
WU-Richtlinie - Planung
10
17.02.2013
Voraussetzungen:
- Möglichst dichtes Zementsteingefüge
- Zuschlag mit dichtem Gefüge
- Gute Verzahnung zwischen Zementstein und Zuschlag
- Beschränkung der Rissbreiten
Betontechnologie:
- Beton mit hohem Wassereindringwiderstand und geringer Wärmeentwicklung
nach DIN EN 206-1 und DIN 1045-2 → w/z 0,60 (C25/30)
- Für Beanspruchungsklasse 1 und Ausnutzung der Mindestbauteildicken:
→ w/z 0,55 (C30/37)
→ Größtkorndurchmesser 16 mm
- Konsistenzklasse F3 oder weicher für gute Verarbeitbarkeit
- Betonfestigkeitsklasse nicht höher wählen als statisch erforderlich, da sonst der Zugbeanspruchung wächst
11
17.02.2013
WU-Richtlinie - Bauteildicken
WU-Richtlinie – Bauteildicken
12
17.02.2013
WU-Richtlinie – Bauteildicken
bw,i
Bei Beanspruchungsklasse 1 gilt zusätzlich zwischen
- Bewehrungslagen
- Innenflächen der Platten von Elementwänden
13
17.02.2013
WU-Richtlinie – Nutzungsklasse A
- Begrenzung der Rissbreiten gemäß DIN EN 1992-1-1, 7.3 und nachträgliche Abdichtung von breiteren
Trennrissen.
Planmäßige Trennrisse, setzen einen hohen Klimatisierungsbedarf zur Sicherstellung einer ständigen
Verdunstung der Feuchte auf der Innenseite des Bauteils voraus.
WU-Richtlinie – Nutzungsklasse B
14
17.02.2013
Erwartung „B“
WU-Richtlinie – Bauablauf
→ Kapitel „Fugenkonstruktionen“
15
17.02.2013
WU-Richtlinie – Bauablauf
WU-Richtlinie – Bauablauf
- Betonieren bei Bodenplatten in der Regel an der kurzen Seite anfangend mäanderförmig.
16
17.02.2013
WU-Richtlinie – Bauablauf
WU-Richtlinie – Bauablauf
17
17.02.2013
Es wird ausdrücklich auf die Möglichkeit der nachträglichen Abdichtung von Undichtigkeiten hingewiesen.
Treten Trennrisse mit Breiten auf, welche die Nutzungsanforderungen nicht erfüllen, sieht die Richtlinie eine
nachträgliche Abdichtung verbindlich vor:
Beanspruchungsklasse 1
- Rissinjektionen
Beanspruchungsklasse 2
- Abklebungen der undichten Stellen
Abdichtungsarten
Begrenzt oder dehnfähige Abdichtung: Polyurethanharze
Kraftschlüssige Abdichtung: Hydraulische bindende Füllstoffe
Zementsuspension hat den Vorteil, bei sich weiter öffnenden Rissen, den Effekt der Selbstheilung für eine
weiterführende Abdichtung zu nutzen.
18
17.02.2013
Vertretbarer Aufwand
- Aufnehmen eines Werksteinbelages im Treppenhaus einer Tiefgarage
- Entfernen von kleinflächigem schwimmenden Estrich oder
Trockenbauwandverkleidungen im Wohnhauskeller
Unverhältnismäßiger Aufwand
- Entfernen von technische Anlagen oder Installationen
- Ggf. können hohe Kosten durch Betriebsunterbrechungen entstehen
19
17.02.2013
WU-Richtlinie – Bodenaufbau
WU-Beton - Planung
20
17.02.2013
WU-Beton - Planung
Bauausführung: - Betonzusammensetzung
- Fachgerechte Ausführung gemäß Leistungsbeschreibung (Nachbehandlung)
- Planung zur Abdichtung von Rissen (Verfahren, Material…)
WU-Beton – Entwurfsgrundsätze
Allgemeine Konstruktionsgrundsätze
- Einfacher und eindeutiger Lastabtrag der Konstruktionen
- Möglichst keine oder geringe Zwangbeanspruchungen
- Einfache Ausführbarkeit der Arbeiten auf der Baustelle durch:
Einfache Bauteilformen ohne Versprünge oder Schwächungen und
ausreichend Platz für den Einbau des Betons und der Fugenabdichtungen
- Eine einheitliche Abstimmung aller durchzuführender Maßnahmen ist erforderlich.
Konstruktive Maßnahmen
-Trennung von unterschiedlich belasteten Gebäudeteilen
- Vermeidung von: Querschnittsänderungen, Versprüngen, Öffnungen
- Möglichst ebene, einheitlich dicke Bauwerksunterseite, um Längenänderungen der Sohle zu ermöglichen
21
17.02.2013
WU-Beton – Entwurfsgrundsätze
Betontechnologische Maßnahmen
- Beton mit niedriger Wärmeentwicklung, geringem Schwindmaß und geringer Rissgefahr
Ausführungstechnische Maßnahmen
- Sorgfältige Arbeitsvorbereitung mit Abstimmung der Betonprüfstelle
- Planung der Betonierabschnitte mit dem Tragwerksplaner
- Einsatz vom geschultem Personal
- Sorgfältiger Betoneinbau mit gutem Verdichten und
geeigneter Nachbehandlung
- Witterungsbedingte Schutzmaßnahmen
Lösung: Durchgehende
Fundamentplatte
22
17.02.2013
Ausführung: Zahlreiche
Betonierfugen und Arbeitsgänge
23
17.02.2013
Fugenkonstruktionen
Allgemeines
Zwangsbeanspruchungen lassen sich auch durch die Anordnung von Fugen verringern.
Fugenarten
- Bewegungsfugen (Dehnfugen)
Sie sollen Bauteilbewegungen ermöglichen, wodurch Zwängungen (z.B. infolge Temperaturänderungen,
ungleichmäßige Setzungen) verringert werden. Sie sind bei WU- Bauteilen möglichst zu vermeiden und
nur dort auszubilden, wo die Bewegung benachbarter Bauteile nicht durch andere Maßnahmen beherrscht
werden können.
- Sollrissfugen (Scheinfuge)
Durch gezielte Schwächung des Querschnitts werden Risse an vorgegebener Stelle erreicht.
(z.B. dort, wo Zwangbeanspruchungen im jungen Beton gering gehalten werden sollen)
Im Unterschied zur Dehnfugen wird der Bewehrungsstahl und der restliche Betonquerschnitt nicht
unterbrochen. In Kombination mit einer lokalen Abdichtung können große Rissbreiten an dieser Stelle die
Zwangverformungen schadlos aufnehmen.
- Arbeitsfugen
Entstehung zwischen den einzelnen Betonierabschnitten; z.B. innerhalb großer Sohlplatten, zwischen
Sohlplatte und Wänden oder Wänden und Decken. Nach WU-Richtlinie ist als Regelausführung die
Anwendung von Fugendichtungen empfohlen (in Planung festlegen).
24
17.02.2013
Fugenkonstruktionen – Übersicht
25
17.02.2013
Fugenkonstruktionen - Dehnfugen
Fugenkonstruktionen - Dehnfugen
26
17.02.2013
Fugenkonstruktionen - Sollrissfugen
Wand:
Abstand: In der Regel 4 bis 6 m
Schwindrohr
Fugenkonstruktionen - Arbeitsfugen
27
17.02.2013
28
17.02.2013
Fugenkonstruktionen – Fugenbleche
Fugenbleche können nach WU-Richtlinie zur Abdichtung von Arbeits- und Sollrissfugen eingesetzt werden.
(z.B. fettfreies, unbeschichtetes Blech oder Blechband)
- Mittige Einbindung zur Hälfte in beide Bauteile
- Blechbreite 25cm: Wasserdruck bis 3m WS
- Blechbreite 30cm: Wasserdruck von 10m WS
- Blechbreite extrapolieren: Wasserdruck >10m WS
- Mindestblechdicke t = 15 mm
- Umlaufend geschweißter Stoß (10 cm)
Unbeschichtete Fugenbleche
müssen bei
Beanspruchungsklasse 1 an
den Stoßstellen durch
Schweißen, Kleben oder
Zusammenpressen (etc.)
verbunden werden.
Abweichend hiervon dürfen
unbeschichtete Fugenbleche bei
Beanspruchungsklasse 1,
Nutzungsklasse B ab einer
Wanddicke von 500 mm und bis
zu einem Druckgefälle
hw/hb = 5 auch überlappt
gestoßen werden.
Die Überlappung .… muss
mindestens 300 mm betragen;
der lichte Abstand zwischen den
Blechenden muss mindestens
der dreifachen Größe des
Größtkorns … entsprechen und
darf nicht kleiner als 50 mm
sein.
29
17.02.2013
Fugenkonstruktionen – Fugenbänder
Fugenkonstruktionen – Fugenbänder
Außenliegende Fugenbänder:
30
17.02.2013
Fugenkonstruktionen – Fugenbänder
Schwindgasse
Fugenkonstruktionen – Fugenbänder
Ausführung
31
17.02.2013
Fugenkonstruktionen – Fugenbänder
Ausführung
Fugenkonstruktionen – Fugenbänder
Ausführung
32
17.02.2013
Fugenkonstruktionen – Klemmfugenbänder
33
17.02.2013
Fugenkonstruktionen – Schalungsanker
Schalungsanker durchdringen die wasserundurchlässige Konstruktion, was zu Schwachstellen im
Abdichtungssystem führt.
Die Anzahl der Anker soll möglichst gering halten werden unter der Berücksichtigung von:
- Schalungssystem und Betoniergeschwindigkeit
Ankerreihen möglichst oberhalb des höchsten Grundwasserstandes oder des Betonierspiegels
Verwendung von:
- Ankerstäben mit Wassersperre oder Dichtungsstück oder Hüllrohren mit Dichtungsstopfen
Fugenkonstruktionen – Einbauteile
Quellprofile
Abstandhalter
- Fixierung der Bewehrung vor und während des Betonierens
- Korrosionsschutz und Wasserundurchlässigkeit dürfen nicht beeinträchtigt werden
- Abstandhalter aus Kunststoff ungeeignet:
- kein Verbund zwischen Beton und Kunststoff
- größere Wassereindringtiefe
- Abstandhalter aus Beton oder Faserbeton sinnvoll (Klötzchen, Fixierung mit Bindedraht)
- gute Verbindung mit dem Beton
- keine Vergrößerung der Wassereindringtiefe
34
17.02.2013
Fugenkonstruktionen – Durchdringungen
Rohrdurchführungen
Elementwände – Allgemeines
Herstellung:
Zwei dünne Fertigteil – Elementplatten werden durch einen Gitterträger zu einem Doppelelement mit
Zwischenraum verbunden. Auf der Baustelle wird dieser Raum mit Ortbeton verfüllt.
Es können bewehrte und unbewehrte Elementwände zum Einsatz kommen.
Regelung durch „Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung“
glatt
35
17.02.2013
Elementwände – Allgemeines
Verbundbetrachtung:
Hohe Anforderungen an den Verbund zwischen Kernbeton und Elementwandplatte. Einen wesentlichen
Einfluss hat die Oberflächenrauigkeit der Elementwandplatten.
Es wird eine vollflächige kornraue Verbundfläche gefordert. Die mittlere Rautiefe muss mindestens
Rt = 0,9 mm betragen. Dieser Wert muss als Mittelwert von 3 Messungen auf jeder Elementinnenseite im
Alter von 3 Tagen nach der Herstellung erreicht werden.
Abmessungen:
- Höhe: 3,0 m Länge: 6,0 m
Stoßfugen zwischen den Elementen stellen Sollrissfugen dar.
- Fertigteilschalendicke:
Je nach Zulassung d = 4cm, bei Wänden im Erdreich oder Wasserbeanspruchung d = 6cm
- Lichter Zwischenraum bW,:
bei einem Größtkorn von 8 mm , bW,i ≥120 mm
bei einem Größtkorn von 16 mm, bW,i ≥140 mm
bei einem Größtkorn von 32 mm , bW,i ≥180 mm
- Mindestbauteildicke nach WU- Richtlinie d = 240 mm
für Beanspruchungsklasse 1 und 2
Elementwände – Allgemeines
Montage:
- Lotrechter Einbau
- Abstand der unteren Stirnseite von der Sohle von mindestens 3 cm,
damit der Kernbeton die Fuge schließt.
- Anschlussmischung mit 8 mm Größtkorn (h > 30 cm bzw. Wanddicke)
besonders verdichten
- Fugensicherung darf hierbei nicht verschoben werden
- Keine Längsbewehrung zur Begrenzung der Rissbreite für Zwang aus abfließender Hydratationswärme
erforderlich
36
17.02.2013
Elementwände – Fugenausbildungen
- Randbedingung: Geringere Platzverhältnisse
- Alle Abdichtungen müssen ein geschlossenes System bilden (Lage in einer Ebene)
- Möglichkeiten der Abdichtung: Im Kernbetonbereich oder an der Außenfläche
Rissbreite – Allgemeines
Beanspruchungen (Spannungen und Dehnungen) werden durch äußeren Belastung hervorgerufen oder
durch Zwängungen verursacht.
Beispiel: Zugstab mit Lastbeanspruchung und Zwangbeanspruchung
Gleichgewichtsproblem Verträglichkeitsproblem
N Z N E A
L
mit
L
Bei Stahlbetonbauteilen wird die Zwangverformung durch Rissbildung aufgenommen.
Mögliche Zwangsursachen sind:
- Abfließen der Hydratationswärme des Betons
- Schwinden der Bauteile
- Änderung der Raumlufttemperatur
- Setzungsdifferenzen des Baugrundes
37
17.02.2013
Betonspannungen (Zwang)
Querschnitt Temperaturverlauf
Zug Biegung
38
17.02.2013
39
17.02.2013
Wand, d= 90 cm
Kühlschlangen
Δϑ
40
17.02.2013
Rissbreite – Schwinden
Definition
Volumenänderung durch Wasserabgabe. Dabei ist im Wesentlichen zu unterscheiden zwischen:
- Frühschwinden:
Austrocknung des noch nicht erhärteten Betons durch Verdunsten im oberflächennahen Bereich.
- Schwinden des erhärteten Betons:
Volumenverminderung infolge fortschreitender Hydratation und Wasserabgabe an die Umgebung
Maßgebend für den Zwang ist nur das Schwinden des erhärteten Betons. Die Schwindspannungen
entwickeln sich nur sehr langsam und werden durch Relaxation des Betons vermindert.
41
17.02.2013
Rissbreite – Setzungsdifferenzen
Bei unterschiedlichen Baugrundsetzungen entstehen bei Bodenplatten Biegebeanspruchungen, die bei
Erreichen der Betonzugspannungen durch Rissbildung abgebaut werden.
Hierfür ist die Mindestbewehrung für Biegezwang einzulegen.
Wegen der langsamen Entwicklung der Setzungsdifferenzen infolge Baugrundverformungen, darf die
Verminderung der Zwangschnittgrößen infolge der Kriechdehnungen des Betons berücksichtigt werden.
42
17.02.2013
Rissbreite – Rissarten
Oberflächige Risse erhöhen die Wassereindringtiefe und können durch Nachbehandlung des Betons
vermieden werden
Rissbreite – Rissarten
Biegerisse weisen eine größere Risstiefe auf und sind bei hinreichend großer Druckzonenhöhe
unproblematisch. Minimale Druckzonenhöhe einhalten
Trennrisse können durch die gesamte Bauteildicke verlaufen (z.B. infolge zentrischem Zwang)
und führen zu Wasserdurchtritt. Vermeidung bzw. Begrenzung der Breite (WU- Richtlinie)
43
17.02.2013
Rissbreite – Selbstheilung
Die Selbstheilung beginnt immer mit einer Wasserführung unterschiedlicher Intensität
→ ohne Wasserführung keine Selbstheilung
Der Selbstheilungsprozess führt zu einer Verschmutzung der Bauteiloberfläche auf der Innenseite.
Eine vollständige trockene Betonoberfläche kann auch am Ende des Selbstheilungsprozesses nicht
erwartet werden, es sei denn, zusätzliche raumklimatische Maßnahmen für eine kontinuierliche Verdunstung
der Feuchte sind vorhanden.
Eine Vergrößerung der Rissbreite, deren Wasserführung durch Selbstheilung bereits zum Stillstand
gekommen ist, kann zu einer Fortsetzung des Selbstheilungsprozesses führen. Die noch tolerierbare Grenze
wird in der Richtlinie mit 1/10 der ursprünglichen Rissbreite definiert.
44
17.02.2013
(siehe zuvor)
45
17.02.2013
Reibungsmodell
- Aufsummierung der Reibungskräfte zwischen Baugrund und Bodenplatte
46
17.02.2013
Ø 46 cm
47
17.02.2013
Pfahlkopf-Auslenkung
80
70
60
50
F [KN] 40
30
20
10
0
0 5 10 15 20 25 30
s [mm]
Rissbreite – Fugenanordnung
48
17.02.2013
Gebrauchstauglichkeit / Dauerhaftigkeit
Parkdecks – Expositionsklassen
- Bei Parkdecks ist im Allgemeinen eine Rissbildung zu erwarten. (Zugbeanspruchung bei Flächentragwerken)
- Bei direkt befahrenen Parkdecks ist eine Ausführung nur mit zusätzlichen Maßnahmen
(z.B. rissüberbrückende Beschichtung) zulässig.
- Sicherstellung der Dauerhaftigkeit: Risse und Arbeitsfugen sind dauerhaft zu schließen und zu schützen.
49
17.02.2013
Parkdecks – Entwurfsgrundsätze
1. Entwurfsgrundsatz: RV (Riss-Vermeidung)
Vermeidung durch konstruktive, betontechnologische und ausführungstechnische Maßnahmen
RV - 0: Anwendung bei unbewehrtem Beton oder Rissen, die keinen Einfluss auf die Dauerhaftigkeit haben
RV - 1: Zwangfreie Systeme (Einfelddecken), bei denen keine obere Bewehrung erforderlich ist
RV - 2: Spannbetonbauteile mit einer Oberfläche, die als Druckzone ausgebildet ist.
3. Entwurfsgrundsatz: RA (Rissabdichtung)
Parkdecks – Entwurfsgrundsätze
50
17.02.2013
Parkdecks – Ausführungsdetails
Anschlussfugen zwischen Parkdeck und aufgehendem Bauteil
- Gefälle stets von den Anschlussfugen wegführen (Stauwasser vermeiden)
- Ausbildung als gerundete oder dreiecksförmige Kehle
- Anschlussfuge auch bei nicht beschichteten Parkdecks durch Beschichtung schützen
- Parkdecks ohne Gefälle: Erhöhte Anschlusslänge aufgrund erhöhter Spritzgefahr
51
17.02.2013
Parkdecks – Beschichtungen
Wahl des geeigneten Schutzsystems
Abhängigkeit von:
Beschichtungssysteme:
Parkdecks – Beschichtungen
52
17.02.2013
53