Sprechakt
Sprechakt
Sprechakt
Karl Schuster (1998: S.186) hat die Gegenstandsbereiche und Leistung der
Sprechakttheorie gut verstndlich zusammengefasst. Er schreibt:
"Wenn wir davon ausgehen, dass einen Satz sagen bedeutet: eine
uerung machen, d.h. in einer Situation und zu einem Gegenber etwas
sagen, dann mssen wir damit rechnen, dass jede uerung dazu
bestimmt ist, eine Handlung zu vollziehen, dass Sprechende mit jeder
uerung 'etwas' tun. Und zwar auch dann, wenn einer vermeintlich
blo etwas feststellt. Auch eine uerung wie "Ich habe heute 150 Seiten
Syntaxtheorie gelesen" wird nicht einfach dazu produziert, um eine
Proposition (eine Aussage ber die Welt, die falsch oder wahr sein kann;
B.B.) auszudrcken.
Auch wer konstativ etwas festhlt, verbindet damit Absichten, die weiter
gehen: Er hat Grnde, dies mitzuteilen, er handelt kommunikativ.
Zumindest will er, dass wir ihm glauben- d.h. er will, dass wir nicht einfach
feststellen, dass er eine Proposition geuert hat, die wahr oder falsch
sein kann, vielmehr verbindet er mit seiner uerung den Anspruch, dass
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sie wahr ist und dass wir ihm dies abnehmen und vielleicht sogar denken:
ist der fleiig!"
Linke; Nussbaumer; Portmann 1996: S.186
Sie knnen aus Ihrer kommunikativen und sozialen Erfahrung meist sehr
gut entscheiden,"wie etwas gemeint ist", indem Sie ein Verb des Sagens
und Meinens
- ein sogenanntes performatives Verb - vor die entsprechende uerung
setzen.
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