Dienstag, 31. Januar 2012

Ach was haben wir doch heute wieder gelacht

Zitate aus dem heutigen Büroalltag:


Helma heute zum 67jährigen Kollegen:
 "Werner, kannst du mir bitte mal helfen, du bist doch ein alter Fuchs, oder?" -
Werner grinsend mit erhobenem Zeigefinger: "Nicht so schlau, aber ich stinke so!"

E-Mail heute Mittag an Helma:
"Liebe Frau Architektur-Chefrückenfreihaltungs-Büroorganisationstoptalent-Angestellte:
Ich darf heute freudigst die Auszahlung der Schadenrestsumme (die Tür, Ihr wisst schon, Anm. der Redaktion) verkündigen ;o)
Was die Jauche in Deiner Küche betrifft, sag ich nur eins: (muss jetzt schon wiehern ...)
SHIT HAPPENS (EVERY DAY)        muhaha ...
Hääääääärzlichst,
der Versischerungsangeställtääär"


Junior I heute Abend an Helma:
"Hab ich dir eigentlich schon erzählt, was ich letztens in der Stadt erlebte? Da war ne Mutti mit ihrem kleinen Kind und dann kam so ne Frau mit zwei Hunden an der Leine. Da sagt doch das Kind zur Mutter: Mama guck mal, die Frau hat zwei Möpse!"


Und während meine zwei Burschen sich scheckig lachten - wohl auch über mein Gesicht - musste ich einmal mehr (überraschterweise) feststellen, wie leer so ein ganz persönlicher Akku sein kann, wenn man den ganzen Tag herumgealbert, herumgekichert und auch lauthals herumgegackert hat. Und natürlich auch gearbeitet - aber das musste ich doch nicht extra anfügen, oder?
Immerhin erschloss sich mir endlich, warum die engen Angehörigen von Komikern immer sagten: "Zu Hause sind die überhaupt nicht so lustig, ganz im Gegenteil." Früher kapierte ich das nie, weil ich immer der Auffassung war, wer lustig ist, ist doch immer lustig, egal, wie viel Uhr es ist. Das steckt doch in einem so drin, dachte ich.
Heute aber ist mir klar: Die waren abends schlichtweg todmüde. Genauso wie ich. Da wird man zickig, knurrig oder beides - aber jedenfalls nicht lustig.
Und deswegen... kriech ich jetzt mal unter die warme Decke und schlaf mich aus.
Ansprechen verboten.

Montag, 30. Januar 2012

Schon das von Heidi und Seal gehört?

Also wenn ich ehrlich sein soll, hat mich ja schon ein wenig überrascht, dass dieses Paar sich jetzt (oder wann auch immer wirklich) getrennt hat. Immerhin hat - so meine ich - kaum ein anderes Paar seine Liebe so öffentlich zelebriert wie diese beiden.
Andererseits - und das ist nur meine ganz bescheidene persönliche Meinung - habe ich kaum einen Menschen wie Heidi erlebt, der von der breiten Masse als lustig, offen und soooo natürlich bezeichnet wird und der aber - so empfinde ich es - ein unglaublich kaltes Gesicht besitzt, so viel Fassade und so wenig Verbindlichkeit.
Und haargenau so hab ich oft auch ihre Auftritte mit ihrem Ehemann erlebt. Während der sie, jedenfalls in den ersten Jahren, so herzhaft umarmte und auch abknutschte, dass man meinte, er habe sie monatelang nicht gesehen, sah man von ihr oft nur dieses eiskalte, glattgebügelte Gesicht, den gespitzten Mund und dabei die Abwehrhand auf seiner Brust. Na ja klar, ich meine, in der Öffentlichkeit muss man sich nicht gegenseitig die Zunge in den Hals stecken oder den anderen von oben bis unten begrabbeln. Aber ich denke, Ihr seid bestimmt mit mir einer Meinung, wenn ich sage: Ob in der Öffentlichkeit oder nicht - große Gefühle lassen sich meist an den kleinen, innigen Gesten erkennen...
Und wenn ich die zwei manchmal so vorgeführt bekam in Funk und Fernsehen, dann hab ich mich schon gefragt, ob Seal sich manchmal vorkam, einen Kühlschrank auf zwei Beinen zu umarmen und zu küssen statt seiner Ehefrau, deren breites Lachen genauso echt ist wie die meine blonden Locken vor zwanzig Jahren.
Puh.
Wenn Ihr mich fragt: Ich will gar nicht wissen, warum sich dieses zum Traumpaar stilisierte Paar nun getrennt hat. Ich meine, warum soll es den Promis anders gehen wie all den anderen Paaren auch? Die sind genauso Menschen wie wir, die gehen genauso aufs Klo und das, was die dort produzieren, riecht auch nur nicht nach Dior; oder sie stehen morgens genauso zerstrubbelt auf, haben ihre guten und ihre schlechten Tage, ihre guten und ihre schlechten Manieren. Warum sollen die sich nicht also genauso streiten wie unsereiner um nicht wieder verschlossene Zahnpastatuben, den nicht heruntergeklappten Klodeckel oder die herumliegenden Socken?
Was mich bei Trennungen, egal bei wem, am ehesten immer berührt, ist der Gedanke an die Kinder. Ich habs ja selber durch. Und ich kenne kaum ein Paar, das in der Lage gewesen ist, wenigstens die Kinder aus den Streitigkeiten herauszulassen, es für die Kinder trotz allen Schmerzes so "einfach" wie möglich zu gestalten.
Wie hieß es doch immer so schön in der einen Broschüre "Eltern bleiben Eltern", egal, ob sie nun zusammen leben oder nicht. Doch viel zu oft werden Eitelkeiten gepflegt als sich um die Gefühle der Kinder gekümmert. Und ich denke, auch hier sind sich alle Menschen gleich, egal ob sie Heidi & Seal oder Hans & Friederike heißen. Wünschen wir also all den Kindern dieser Welt, dass sie möglichst unbeschadet überstehen, was die Eltern da so fabrizieren. Es geht so schnell zu vieles kaputt...
Ich habe übrigens heute die letzten ca. 250 Fotos aus der Zeit von vor zwanzig Jahren abgeholt und ich sag ganz ehrlich: Mir hat mehr als einmal die Träne im Knopfloch gestanden beim Betrachten meines Ältesten, der  mit seinen damals zwei, drei oder vier Jahren noch ein richtig kleines glückliches Kind gewesen war.
Dass sie unbeschwert und glücklich aufwachsen, DAS ist unsere Verantwortung, erst recht dann, wenn man als Eltern erkennt, dass man nicht mehr miteinander leben kann oder will. Und dazu zählt mit Sicherheit nicht, ob du zweimal im Jahr mit ihnen in den Urlaub fährst oder ihnen Klamotten kaufst, die du dir eigentlich gar nicht leisten kannst.
Ich kann nur sagen... Man kann lieben, wen man will. Man kann Sex haben, mit wem man will. Aber wenn man noch mehr will, dann unbedingt vorher überlegen, vorher genau hinschauen, mit wem man eine Familie gründet. Das ist eine Verpflichtung fürs Leben, eine Verantwortung fürs Leben - und ich hab leider damals zu wenig überlegt, zu wenig hingeschaut. Wenn denn überhaupt.

Sonntag, 29. Januar 2012

Busencurrywurst??

Also ich war schneller wie der Schweinehund und begab mich auf die verschneite und vereiste Rennpiste des Sees in der Nähe meiner Haustür. Vorbei an Rentnern mit ihren Walking-Stöcken, vorbei an Hundebesitzern mit ihrem Pfiffi oder Bello, vorbei an Pärchen, er in Lederjacke oder ganz lässig mit Strickmütze, sie onduliert, so hoch onduliert wie die Absätze ihrer Stiefel, und ein Kilogramm Schminke im Gesicht... und bereits nach nur einem schlappen Kilometer stach es wie wild in meiner Schulter, zerrte es in der Brust und pfiff es in meiner Lunge und ich sagte mir: "Na jetzt aber erst recht, oder?!" Ich habe in meinem Leben niemals geraucht, fühlte aber heute Nachmittag mit jedem von denen und verdammte all die Schokokekse der letzten zwei Jahre.

Vor meinem realen Auge sah ich den verschneiten Wald, die verschneiten Wiesen, auf denen ich noch im Sommer gelegen oder im See gebadet hatte und vor meinem geistigen Auge erschien dieses Bild des Sommers: nackte Beine, nackte Haut, Flipflops an den Füßen, die kleine Flasche Wasser in der Tasche und in der Hand ein Becher dampfender leckerer Kaffee...
Beinah konnte ich diesen leckeren Kaffee schon riechen, als ich um die Ecke bog und vor mir ein Aufsteller auftauchte "Eis! Kuchen! Kaffee!" und ganz verdutzt las ich ebenso angepriesen "Busencurrywurst!"
Hä?
Busencurrywurst?
Herr im Himmel, was wurde einem denn hier angedreht?
Spontan fielen mir Chinas Hunde und Katzen ein, doch bevor sich mir der Magen auch nur ansatzweise drehen konnte, war ich etwas näher an das Schild herangelaufen und die Busencurrywurst entpuppte sich bei genauerem Hingucken natürlich als... RIESENcurrywurst. Ach Mensch. An dieser Stelle kehrte ich um und joggte zurück nach Hause, wo die Jungs mich überrascht erwarteten: "So schnell zurück? Und trotzdem so kaputt?" und während ich den einen rechts und den anderen links knuffte und mir grinsend das Badewasser mit dem Zusatz "Melisse - Entspannung pur!" einließ, überlegte ich nunmehr, ob ich lediglich öfter joggen oder doch endlich den Weg zum Optiker wagen sollte. Auch mit Brille kann man schließlich sexy aussehen, wir haben immerhin 2012 und Fielmann noch dazu!

Bewegungsdrang

Über Nacht hatte es geschneit, zum ersten Mal so richtig in diesem Winter. Alles war überdeckt von einer etwa vier Zentimeter dicken Puderschicht und eh ich mich mittags nach dem Frühstück endlich in New Blue schwang und mich auf den Weg zum Supermarkt begab, war diese Schneedecke bereits gefährlich festgefahren und sorgte der gemächlich begonnene Winterdienst für den ersten Matsch.
Also irgendwie ist so ein glitzerndes Weiß ja doch schön, die Stadt ist nachts irgendwie heller und weniger... ja.. beängstigend. Finde ich. Wenn man nachts halb zwei Uhr das Kind abholt, das von einer Klassenfahrt zurückkommt, dann spielt das zumindest für mich keine unerhebliche Rolle.
Und da stand es nun vor mir, das Kind, nach einer Woche im Ski-Gebiet, die Lippen wie ein aufgeplatztes Sofakissen, die Haare wirr, die Schultern hängend, vollkommen erschöpft und müde - aber irgendwie schiens mir noch ein paar Zentimeter größer wie vor einer Woche, als ich es verabschiedet hatte.
Sagen, erzählen mochte er nix, er wollte einfach nur ins Bett und die Augen zumachen, um anderentags mittags zu erwachen und sich an den Frühstückstisch zu setzen und endlich zu erzählen.
Zum ersten Mal Abfahrtsski, begonnen mit der blauen Piste, dann gleich auf die gelbe und abschließend auf der roten - und dafür drei stolze Einser als Sportnoten mit heimzubringen.
Keine Frage - Mutter Helma war stolz wie Oskar, die Brust in Sekundenschnelle schlappe zwei Nummern größer, und irgendwie steckte mich das Erzählte auch ungemein an. Ich mein, Skier besitze ich keine und bin zuletzt vor über zwanzig Jahren drauf herumgerutscht und hier in der Nähe wüsste ich jetzt auch keine adäquate Loipe ;) - aber irgendwie... entwickelte ich dennoch einen Bewegungsdrang, eine Unruhe... die sich zunächst in rein hausmütterlichen Pflichten entlud:
Eine heiße Badewanne zubereiten für das muskelkatergeplagte Kind, einkaufen fahren, Muffins backen, Wäsche waschen, Wäsche trocknen, Suppe kochen... Was ich früher oft als lästige Verpflichtung empfunden hatte, wurde insbesondere in den letzten Jahren irgendwie mehr und mehr... ja... doch zu einer Spaßveranstaltung. Es ist schon so, wie man immer sagt: "Alles macht Spaß, solange man es mit Liebe tut."
Ich bin ja irgendwie auch ein Geruchsfetischist, ich fahr da total drauf ab, wenn mich zarter duftiger Geruch umgibt; ich liebe eben diesen leicht vanilligen Geruch von frisch Gebackenem, ich liebe diesen zarten Geruch des Badezusatzes - und die damit verströmende Heimeligkeit an kalten Winterabenden.
Und weil der mir jüngst wieder entlockte Bewegungsdrang immer noch nicht verstummt ist, werde ich mir gleich die Laufschuhe unterschnallen, den iPod auf jüngste Fundschätze überprüfen, nicht zu vergessen den Akku natürlich, und auf die Minusgrade pfeifen. Eisen sollte man nämlich schmieden, solange sie heiß sind, und bevor Freund Schweinehund wieder zu mir aufs Sofa steigt... bin ich lieber schnell mal weg :)

Mittwoch, 25. Januar 2012

We take care of our own

...aus seinem neuen Album Wrecking Ball, von dem mir sicherlich noch mehr ans Herz wachsen wird wie "nur" dieser Song... Leider kann man mehr noch nicht hören, das Album kommt erst am 2. März...




Bruce... you got it...

...und ich habs auch - auf meiner nächsten längeren Tour auf dem Highway... aufdrehen... jeden Drum im Körper spüren und mich endlos treiben lassen...

Schatten der Vergangenheit

Der 15.08.2006 ist ein Tag, den ich so wohl niemals vergessen kann. Ich glaube, ich hab auch schon darüber geschrieben.
Der Tag der defekten Lenkung, der Tag des schweren Verkehrsunfalls.
Bis heute, so meine ich, habe ich den Schock zwar überwunden und immerhin auch die körperlichen Auswirkungen und über die Narben am Kopf sind auch längst die Haare gewachsen. Jedoch die seelischen Auswirkungen, und das stelle ich immer wieder fest, die wirken irgendwie bis heute nach.
Ich habe an dem Tag mein Urvertrauen in die Technik auf der Straße zurückgelassen und wohl auch deshalb gestern dem Handwerksmeister bei der Abholung von New Blue Löcher in den Bauch gefragt: Was habt ihr genau gemacht, habt ihr dies und jenes nachgesehen? und musste mir schon den einen oder anderen merkwürdigen Seitenblick gefallen lassen - bis ich erklärenderweise nachschob: "Ich bin vorbelastet" und nach den ersten Andeutungen fragte der Meister: "Was hatten Sie damals für ein Auto? Sagen Sie jetzt bloß nicht Corsa" und irgendwie hatte ich nen Kloß im Hals, als ich nickte: "Doch, genau so einen hatte ich."
Er beschrieb mir daraufhin, welche Problematiken es mit dem alten Modell, das ich damals fuhr, werksseitig gab, und er beschrieb mir genau das, was ich auch erlebt hatte...
Mir war ganz übel, mir zitterten die Knie und ich dachte: Mensch, und ich dachte, ich hätte das endlich mal hinter mir.
Nun weiß ich zumindest: Ich hatte wirklich keine Schuld am damaligen Drama.
So eindeutig geklärt wurde das ja nie, weil ich wohl die Frechheit besaß, zu überleben, und das Glück im Unglück, "nur" mir selbst zu schaden...
Nun weiß ich: Es war ein Defekt in der Motorsteuerung des Lenkgetriebes.
Nun weiß ich auch: Opel hat diese Fehler längst behoben.
Nun weiß ich immer noch: In einen Opel Corsa steige ich niemals wieder ein, mir doch egal, wie alt oder jung das Modell ist.
Ich weiß zwar nicht, wofür die Erkenntnisse heute, beinah fünf Jahre danach, noch gut sein sollen, aber irgendwie... habe ich trotzdem das Gefühl, dass die Last im Kopf leichter wird... Und ich irgendwie auch endlich mal aufhören könnte, weitere, neue Ängste zu entwickeln.
Alles wird gut :)

Dienstag, 24. Januar 2012

Die arme Sau

...und Ihr solltest den Ton vorher anschalten :)




Ja, was soll man dazu sagen... Quickie Interruptus oder: Da hat das Schwein aber kein Schwein gehabt!

Mich persönlich hat das an Kindheitstage erinnert, als die Großmutter uns, sprich: meine Brüder und mich mit auf die Weide nahm. Während ich nen Grashalm an den Elektrozaun hielt und die Burschen sich diebisch freuten, dass das trotzdem ordentlich durch Daumen und Finger feuerte, sprang ich wiederum schadenfroh davon, weil die Jungen glaubten, wenn sie dranpinkelten, seien sie immer noch weit genug weg...

Wenn wir schon mal beim Thema sind...

...dann fragen wir uns doch mal: Was wird eigentlich aus Deutschland, wenn die deutschen Männer auf Russinnen, Polinnen, Thailänderinnen stehen - und die deutschen Frauen im Gegenzug Gefallen an Italienern oder Franzosen finden?

Also doch der Reiz des Exotischen?




Nun... Die Moral von der Geschicht' ist wohl: Am Ende kommen wir alle wieder nach Hause - denn damit kennen wir uns am besten aus :)

Montag, 23. Januar 2012

Sind die so blöd oder ist das alles nur fürs Fernseh'n?

Am Anfang hatten wir "Herzblatt", das fand ich wirklich mal ne originelle, witzige Idee des Fernsehens.
Dann kam eine Weile nix und dann kam "Nur die Liebe zählt". Ich bekenne mich - ich hab das auch geguckt und ne Zeitlang sogar ganz gerne - bis es mir einfach zu kommerziell und die Pflaume zu glatt wurde.
Dann war Ruhe und auf einmal sprossen die Datingshows nur so aus dem Boden.
"Schwiegertochter gesucht"
"Bauer sucht Frau"
"Schwer verliebt"
Oder - die Sendung für Mädelsabende nebst Prosecco "Der Bachelor".
Keine Ahnung, was es da so alles gibt - aber was dem Fass tatsächlich den Boden ausschlägt, ist eine Sendung, die mir heute unter die Zappernägel kam "Traumfrau gesucht"!!!!
Ich meine, man muss ja schon hellhörig werden allein bei diesem Titel und ich dachte: Bleibst einfach mal hängen, vielleicht lenkt es dich ein bisschen von dir selber ab und du ziehst dich wieder aus dem Tief, in das ich heute stürzte, als man mir in der Werkstatt eröffnete "New Blue ist leider krank und muss operiert werden".
Aus Kulanzgründen übernehmen sie wenigstens das Material, zahlen darf ich nur den Lohn. Ich erwähne jetzt hier nicht, dass die - das sagten die mir auch noch - ihr Material eh auf Lager hätten und das bisschen Machlohn doch wirklich kulant sei.
Aber nein, nicht wieder dran denken, Helma, reg dich nicht auf und lenk nicht vom Thema ab.
Also zurück zur Sendung.
Leute... Manchmal schäm ich mich wirklich, eine Deutsche zu sein. Ich frage mich allen Ernstes, was die Damen in Russland oder Thailand von den deutschen Männern denken. Polinnen nix Gutes, das hab ich schon mal in Erfahrung gebracht. Für Polinnen sind die deutschen Männer knauserige alte Säcke, die alles haben und nix geben wollen. Für die Familie zu sorgen, damit die Frau die süßen Kinderchen, gerne auch ein paar mehr, betreuen, sich mittags die Nägel feilen und nachmittags den Körper im Studio stählen kann, also bitte, das ist doch nicht zuviel verlangt, oder? Immerhin bekommt der Mann dafür eine durchtrainierte Amazone, die in Stilettos Abendessen zubereitet und ihm im Bett die Sinne raubt. Eine Frau immerhin, die noch weiß, was der deutsche Mann will!
Die russische Frau, das hab ich heute Abend einmal mehr festgestellt, weiß auch genau, was sie will, hat ebenso keine Hemmung zu äußern, was oder wen sie vor allem NICHT will und so ein sturer deutscher Bock, der sich mit ner Kapitänsuniform verkleidet ("Frauen stehen doch auf Männer in Uniform!"), Rosenblätter vor die Tür im Hinterhof streut ("So etwas hat sie bestimmt seit Jahren schon nicht mehr erlebt!") und sie zum Schlittschuhfahren einläd, ohne zu fragen, ob sie das überhaupt will und er sich nicht einmal vorab erkundigt, ob der Laden überhaupt geöffnet hat (hatte er übrigens nicht und die Russin war sichtlich erleichtert ;)), sie zu allem Überfluss auch noch zu einem Abendessen einläd und ihr nach der Forderung "Shut your eyes!" einen Armreif präsentiert nach dem Motto "take this one, its a present for you, yes for you! jetzt sei endlich dankbar und geh mit mir ins Bett, du verf** kleine Schl** " - das ist einfach nur noch peinlich, wirklich. Mädels, da war der Moment erreicht, wo ich mich hier auf meinem heimischen Sofa tatsächlich fremdschämte, mir schnell noch einen Prosecco nachgoss und einmal mehr nicht bedauerte, mich vor einiger Zeit von der Datingplattform wieder abgemeldet zu haben.
Schlipsträger, die ihr Haus, ihr Auto, ihr gutsituiertes Leben anpreisen und dann beklagen, dass die Frauen nur ans Geld wollen.
Typen, die glauben, dass du Sex nicht auch genauso gut alleine kannst.
Verzweifelte Singles mit dem Pseudonym "Horst69", "hier-kommt-dein-suesser" oder "das_Traeumerle", die eine Frau suchen, die genau weiß, was sie will, die stark und selbstbewusst durchs Leben geht - und aber in Wirklichkeit das Puschelchen vom Dienst suchen, weil sie nur dort den starken Macker spielen und sich wie Brad Pitt fühlen können - und mit allem anderen gar nicht umgehen können.
Oder in dieser Sendung wie heute, wo die Traumfrau ausschließlich in Russland gesucht wird (vermutlich ist die deutsche Frau ihnen zu tough und von der russischen glauben sie immer noch, die wären ausschließlich süß und anschmiegsam) und Olga aus Kiew, Geschäftsfrau und Mutter von zwei Kindern sagt: "Tut mir leid, du siehst nicht so aus, als habest du genug Geld, du bist nicht so gut gekleidet, und ich hab schließlich Verantwortung für zwei Kinder"... und das alles mit Dolmetscher, weil sie nur Russisch und er nur schlechtes Englisch spricht...
Hauptsache ist doch, man hat die Frau fürs Leben, scheiß egal, ob man sich verständigen kann oder nicht, wo die Liebe hinfällt, nicht wahr?
Liebe...
Die Frau aus dem Katalog: Ich guck mir ein paar Bildchen an, dann lass ich was arrangieren, bezahl natürlich dafür und dann fahr ich mal für ein paar Tage nach Moskau oder St. Petersburg  und wenn ich wiederkomm, hab ich die Frau fürs Leben, jawohl!
Ich bin echt immer wieder schockiert, wie schnell die Leute heutzutage das Wort Liebe in den Mund nehmen. Nein, darüber will ich mich nicht schon wieder aufregen. Das hatten wir ja schon.
Trotzdem.
Ich weiß noch immer nicht, ob ich lachen oder heulen soll.
Und ob ich heute noch genug Prosecco hab, bis mir deren Dummheit nicht mehr weh tut.
Oder warum ich den TV nicht ausgeschalten ließ und stattdessen Musik hörte oder einfach mal wieder ausging. Das wahre Leben spielt sich schließlich nicht vor der TV-Kamera ab. Nur leider... ist es inzwischen 22:42 Uhr - ich bin zwar nun wach und toppfit, aber es ist keiner mehr in Sicht, der jetzt noch mit mir ausgehen wollte.
Es ist und bleibt ein Trauerspiel...

Sonntag, 22. Januar 2012

Ich schlief und träumte

Vor zwei Tagen hatte ich einen merkwürdigen Traum:
Ich stand vor einem Spiegel und schminkte mich, zupfte mir das Haar zurecht. Urplötzlich durchfuhr mich der siedendheiße Gedanke, dass ich (m)ein Baby vergessen hatte. (M)ein Baby, dass ich vor einigen Tagen in die Schublade unter den Herd gelegt hatte - und dort vergaß.
Mein Herz begann zu rasen, die Hände zu zittern, ich geriet völlig in Panik, weil mir klar war, dass kein Baby tagelang ohne Nahrung überleben könne...
Ich bin aufgewacht, bevor ich in diese Schublade schauen konnte. Und fühlte noch immer das Herz rasen, das Blut pulsieren und einen Moment lang schwebte ich in einem merkwürdigen Zustand zwischen Traum und Erwachen und realisierte nur mühsam: Es ist alles gut. Es ist alles, alles gut...
Zunächst stand ich auf und ging in die Küche, um mir einen Kaffee zuzubereiten und mich zu vergewissern: Ich habe gar keine Schublade unter dem Herd, ich habe kein Baby dort vergessen und durch mich ist auch niemand zu Schaden gekommen.
Erst heute wurde ich auf den Gedanken gebracht, dass dieses Baby... meine eigene Seele symbolisieren könnte...
"das baby bist DU..deine seele hat dir damit gesagt..daß du dich vernachlässigst..weil du dich immer nach anderen richtest..statt deine bedürfnisse zu leben... eigentlich ein schönes plastisches bild.. dein ich in der schublade..während du dich für andere schön machst...."
Ihr kennt das ja selber: Man arbeitet von früh bis spät, immer darauf bedacht, das Pensum zu bewältigen, keinen Fehler zu machen; Streitigkeiten schlichten oder Befindlichkeiten austarieren... Abends warten dann Haushalt und das Kind oder auch beide Jungs und wenn alles bewältigt ist, bin ich froh, wenn ich scheintot ins Bett fallen kann, niemand mehr etwas von mir will und süßer Schlaf mir langsam in den Körper kriecht. Freitags bin ich so fertig, dass ich, obschon oftmals gegen vier Uhr Feierabend ist, manchmal den nötigen Einkauf auf Samstag verschiebe, selbst für ein Genussbad zu müde bin und nicht selten vor einundzwanzig Uhr einschlaf. Samstags wird nur das Nötigste erledigt und ansonsten nach Herzenslust geschlafen.
Nur... Ist das Leben?
Ist das das Leben, das ich beginnen wollte, als ich vor über acht Jahren aus dem Familienheim auszog?
Ist das das Leben, auf das ich in vielleicht zwanzig oder dreißig Jahren zurückschauen möchte und zufrieden strahlen würde?
Ist das das Leben, das ich erfüllt  und aufregend finde?
Nun, vermutlich ist das einfach Alltag. Aber Herrgottnochmal, früher hatte ich auch Alltag und trotzdem genug Energie für all das, wonach mir der Sinn stand.
Man sagt ja auch, dass es das falsche Essen ist, das einen träge macht. Zuviel Süßes, zuviel Fleisch, zuviel wasweißich. Aber ich ess kaum noch Fleisch, ich ess nicht mal mehr die heißgeliebten Schokokekse; auf meinem Speiseplan stehen seit Wochen eher Obst und Gemüse und Mahlzeiten, unter die ich Ingwer mengen kann (scheint ne Modeerscheinung zu sein, der Ingwer, aber er heilt meine Entzündungen und er lindert Schmerzen - und schmeckt :)) und natürlich mein Kaffee nur mit gaaaaanz viel Milch. Also?
Oder ist es wirklich die Frühjahrsmüdigkeit, mitten im Januar? Hab ich nämlich heute gehört, dass es sogar schon wieder Pollenalarm gibt, ja ja. Wobei ich ja wirklich sagen muss: Wenn es warm ist draußen, wenn die Zeit wieder heran ist für bunte Kleider und Riemchensandaletten, wenn die Sonne die Haut streichelt und der Wind das Haar liebkost, dann... machts irgendwie einfach auch mehr Spaß, vor die Tür zu gehen und ins Leben einzutauchen.
Ich will doch viel mehr vom Leben als arbeiten und schlafen. Und kein einziger Tag kehrt zurück, verdammt.
Ich hoffe nur, ich habe dann nicht wieder neue Ausreden, wenns soweit ist...

Freitag, 20. Januar 2012

ganz schön... FEIST!

Am Ende dieser Woche bin ich - wie so oft - einfach nur müde und vor allem ziemlich dankbar für die Ruhe und Stille, die mich empfängt, wenn ich mein Zuhause betrete..
Dann lasse ich mir - so wie gerade jetzt - Badewasser einlaufen, hab ich meine unvermeidlichen Kerzen entzündet und die richtige Musik aus meinem Fundus ausgegraben.
...nur um noch andere schöne zu entdecken...
...perfekte Wochenausklangmusik...




...damits morgen (wieder) in die Vollen gehen kann :)


das hätte glatt ICH sein können!!!

Frisch per E-Mail eingetroffen und leider kenne ich den Urheber nicht - aber ich habe mich soooo köstlich amüsiert!!!!!


The boss wondered why one of his most valued employees was absent but had not phoned in sick. So he dialed the employee's home phone number and was greeted with a child's whisper. ' Hello ? '  'Is your daddy home?'  ' Yes, he's out in the garden ,' whispered the small voice. 'May I talk with him?'  The child whispered, ' No .'  ; So the boss asked, 'Well, is your Mommy there?' ' Yes, she's out in the garden too '& the boss asked; 'May I talk with her?' Again the small voice whispered, ' No .'  Hoping there was somebody with whom he could leave a message, the boss asked, 'Is anybody else
there?'
  ' Yes ,' whispered the child, ' a policeman.. '  Wondering what a cop would be doing at his employee's home, the boss asked, 'May I speak with the policeman?'  ' No, he's busy , ' whispered the child.  'Busy doing what?'  ' Talking to Daddy and Mommy and the police dog men. ' Growing more worried as he heard a loud noise in the
background, the boss asked, 'What is that noise?'  '
 It's a helicopter ' answered the whispering voice.  'What is going on?' demanded the boss, now truly concerned. ' 'I think the search team just arrived'  'A   search team?' said the boss frantically 'What are they searching for?'  Still whispering, the young voice replied with a muffled giggle....    ' ME ' !!!

Donnerstag, 19. Januar 2012

Crazy!

Mein Gott, es ist echt unglaublich, wie voll die Welt ist, so voll von wunderbarer Musik!
Ich entdecke sie nach und nach und springe im Klang derer durch das Leben, werde hinaufgeworfen wie ein Ball, falle wie ein eben solcher wieder auf die Erde - nur um wieder empor zu springen..
Und morgen früh spring ich damit auf den Highway in die Arbeit ;)




Thanks, Alanis!!



Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=IaiVNtsPV5I
Autor:  

Die Zeitreise geht weiter

Nach dem Durchstöbern von Schubladen und Schränken nach weiteren Negativen anno dazumals (ich wusste hundertprozentig, dass da noch mehr waren) fiel mir ein ebensolches Relikt, ein Zeuge vergangener Sturm- und Drangzeiten  in die Hände.

Ich muss schon sagen: Es hat mich mindestens genauso köstlich amüsiert wie die Reproduktion und das Betrachten alter Fotos!

"Ich hab keinen Bock auf Schule und du musst dir dazu einfach nur eine coole Begründung ausdenken"... Klasse!
Was für eine faszinierende Mischung aus noch völlig unbedarftem und zugleich doch schon leicht verschlagenem Kind, das zielsicher wusste, wie es sich unter dem Deckmantel von Muttis vorgeschobenen Erklärungen vor unliebsamen Unterrichtsstunden drücken konnte.

Aber na ja. Dass ich mit diesem Kind, nämlich Jr. II, noch so meine Überraschungen erleben würde, wurde mir schon von Familie und Fremden (!) prophezeit, als der Knabe kaum über den Tisch gucken konnte.
Inzwischen ist dieser Knabe sechzehn Jahre alt und aktuell werde ich schon als Großmutter gehandelt.

Ich hoffe, er lässt sich damit noch Zeit - ich hoffe das für ihn! :)

Eine Zeitreise, die ist lustig! Oder: Who's That Girl?

In meinem Schreibtisch lagern seit gut zwei Jahren die Negative von Fotos aus einer Zeit, die ich nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich längst hinter mir gelassen habe.
Seit ich die Negative besitze, hatte ich auch das Bedürfnis, sie eines Tages mal entwickeln zu lassen - und vor einer Woche nun endlich mich dazu aufgerafft.

Ich rede hier von einem Zeitraum von vor zwanzig Jahren - und ich bekam hier im Office heute das große Kreischen, als ich gemeinschaftlich mit ausgewähltem Kollegenkreis auf Zeitreise ging!
Natürlich wurde nicht an Kommentaren unterschiedlichster Natur gespart - aber in einem waren sich alle einig: "Erkannt hätte ich dich nie!"


Schweden 1993
  
Home 1992


Jedenfalls bin ich seit heute im Besitz von sage und schreibe 282 Fotos aus jener Zeit, und ich glaube, wenn ich heute Abend den Zauber vor meinen Kindern ausbreite, dann rennen auch die schreiend weg oder legen mir einen Vertrag vor, wonach ich jegliches Beweismaterial niemals gegen sie verwenden darf :)

Mittwoch, 18. Januar 2012

can you mend hearts?

was für eine geile mucke!!!!!

himmel,  mir ist nach ausgehen, nach leben, durst, hunger, lust, leidenschaft - alles auf einmal!!!!

mir ist nach cabrio fahren (lassen), aufstehen, die arme ausgebreitet, die haare im wind, die mucke bis zum anschlag, mitsingen, mitschreien!!!!!




Der Wurm steckt im Detail

Am 18. Januar 2012 12:11 schrieb Herbert Feuerstein [email protected]:

Liebe Helma,
ich habe die Rechnung (für die Kinderzimmertür, Anm. der Redaktion) weitergegeben und harre erwartungsfroh der baldig Regulierung ... ;o)
Sonst alles schick bei Dir?
LG sendet Dir
Herbert Feuerstein ;o)
Die Versicherung Ihres Vertrauens
 
 
Helma Ziggenheimer
 
      18. Januar 2012  13:02 (vor 30 Minuten)
an Herbert Feuerstein
 
Lieber Herr Versicherungsangestellter :)

Ich danke Dir von Hääärzen, dass Du Dich um den finanziellen Nachschub meiner Milchkaffeeversorgung kümmerst!
Inzwischen kämpfte ich seit Sonntagabend mit den verschlungenen Wegen einer Kanalisation, die sich  mir auch bis dato nicht so wirklich erschließt (und wo ich mich auch dunkel wieder erinnerte, dass der Vormieter meiner Wohnung verstorben... aber ach na ja... ) und abgesehen von dem Jauche-Aroma und einem leichten Chaos in der Küche ob des ausgeräumten Unterschrankes, einer hämischen Hausverwaltung und einem arschruhigen Mitt-Rentner mit leichten Zuverdiensttätigkeiten, der aber mit einiger Anstrengung heute Morgen das Rohr freischoss (ich hoff, datt Zeuch is nich immer noch im Umlauf, duck Dich lieber, rein propyhlaktisch!) lauschte ich heute bei einem lecker aromatischen Bürokäffchen den Sorgen und Nöten einer Dreifach-Mama mit zwei kranken Kindern und musste einmal mehr erkennen: Ich sollte dem Leben auf Knien für mein Dasein danken, ganz echt und ernsthaft mal, und ganz still mein Käffchen genießen, anstatt mit dem Gedanken zu hadern, warum ich heute Morgen nach kaum überstandener Nierenangelegenheit jetzt rechts eine entzündete Kauleiste und links eine Maulsperre habe - und wer hier eigentlich gegen mich ist!

In diesem Sinne - ja, alles is schick und außerdem scheint heute die Sonne! Und heute Abend werde ich vermutlich feststellen, dass fast schon wieder Wochenende ist. Vor allem sturmfreies!!!! :)

Liebe Grüße
Frau Helma
 

Dienstag, 17. Januar 2012

Betablocker - aber zackig!

 ...denn ich bin heute so wütend und aufgebracht, dass ich beinah körperlich spüre, wie mir die Haare zu Berge stehen!
Nicht nur, dass meine Küche zur Jauchegrube mutiert - zumindest dem Geruch nach - es interessiert auch niemanden!
Die Hausverwaltung ist vor 9 Uhr nicht erreichbar und stellt mal eben auch erst 9:10 Uhr ihren AB aus. Zwar war die gute Dame so nett, mir spontan die Beauftragung eines entsprechenden "Wir machen Ihr Rohr frei!"-Unternehmens zuzusichern mit den Worten: "Selbstverständlich kommen die noch heute, alles andere ist ja unzumutbar!" - gleichwohl antwortete mir diese Dame haargenau fünf Stunden später auf meine höfliche Nachfrage, ob der Klempner sich eigentlich am 17. Januar diesen oder nächsten Jahres melden wolle, vollkommen entspannt und - ich sah es förmlich vor mir - mit süffisantem Lächeln: "Ihnen ist schon klar, dass die nicht alle auf Sie warten!" Das war haargenau die Antwort, die ein erstes Nackenhaarkräuseln bei mir versursachte, den Herzschlag etwas beschleunigte und die Stimme nur für den aufmerksamen Zuhörer ein wenig anhob: "Das ist mir selbstverständlich klar, aber Ihnen ist hoffentlich auch klar, dass meine Küche gerade zu einer Jauchegrube mutiert und das bereits seit Sonntag!"
Wie aus einer Zitrone quetschte ich aus ihr die Telefonnummer des beauftragten Unternehmens heraus und verband mich alsdann mit dem netten Herrn. Angesichts der Firmenbezeichnung und des - wie mir schien - schlurfenden Ganges in der Klangfarbe vermutete ich, dass es sich hier um einen Senioren handelte, der das göttliche Rentenalter bereits erlangt, aber aus der entsprechenden Kasse nicht allzu viel zu erwarten hatte und sich nunmehr mit diversen Tätigkeiten sein Zubrot verdiente.
"Na aber heude wird das nischt määhr, isch bin grade erst zur Dür nei", schlug es mir im Brustton der völlig entspannten Überzeugung entgegen und beinah war ich versucht, den Herrn daran zu erinnern, dass sich der Tag erst in der Halbzeit befand und ergo noch genügend Zeit verblieb. Hallo? Ich stecke gefühlt knietief in der Jauche und keinen interessierts? Ja wo leben wir denn? Und wofür bezahle ich eigentlich jeden Monat pünktlich meine entsprechenden Beiträge?
Ich dachte, ich müsse ausflippen und genau das passierte dann auch, als mir der Herr noch gemütlich erklärte: "Ach und sorgen Sie doch mal dafür, dass die anderen Mieter unter Ihnen auch da sind, wir sollten dann schon mal gucken, ob das, was da im Rohr feststeckt, nicht noch nach unten sackt und die anderen Kanäle verstopft." - "Das ist mir doch völlig egal! Ich glaube, das gehört jetzt auch nicht in meinen Aufgabenbereich", schnaubte ich in den Hörer wie ein Ross kurz vor dem Angriff, die Haare standen mir zu Berge, die Nüstern bebten und mein Gesicht wurde hochrot vor Kampfesfreude.
Die Hausverwaltung zeigte sich von allem unbeeindruckt und uneinsichtig, während ich wiederum nicht nachvollziehen konnte, dass nur jemand aus einem dreißig Kilometer entfernten Städtchen kommen darf, obwohl Ziggenheimer-Town auch über entsprechende Dienstleister verfügt - und mir schoss der Blutdruck von Null auf ab ins Nirvana!
"Das lassen wir mal hübsch sein, Sie beauftragen keine andere Firma", perlte es mir aus dem Hörer entgegen, "oder aber die Kosten für diese Firma tragen Sie!"
"OK", schnaubte ich, "dann tragen Sie bitte sehr die Kosten für die Möbel und sonstige Schäden, die mir dadurch entstehen, dass hier niemanden interessiert, dass ich einen Notfall angemeldet habe und man lustig weiter über mir das Wasser aufdreht, das dann als Jauche in meiner Küche landet!"
Gut gebrüllt, Löwe.
Trotzdem.
Morgen Acht Uhr Dreißig.
Punkt.

Montag, 16. Januar 2012

Ich habe den Kanal voll!

Aber sowas von - und vermutlich auch gleich ein ganzes Kanalnetz.
Irgendwie schwante mir schon Böses, als ich am Sonntagabend das Haus betrat und beim Einschalten des Treppenhauslichtes in zumindest einer Etage eben kein Licht aufging. Zuständig für die Behebung dieses Mangels fühlte ich mich freilich nicht. Aber komisch ist das irgendwie schon: Da bist du bloß mal eine Weile aus dem Haus, schon passiert irgendwas.
Als ich dann noch den Schlüssel in die Wohnungstür steckte - Gott im Himmel - mir schlug ein derartiger Gestank entgegen, dass mir spontan (fragt mich nicht wieso!) in den Sinn kam, dass doch der Vormieter dieser Wohnung verstorben war und so komische Huckel an der Wand...
Ziggenheimer Junior I. vermeldete leicht hektisch "Ich habe nichts gemacht!", während Junior II. gar nicht erst von der Spielkonsole aufsah, sondern lediglich dafür sorgte, dass die Tür zu seinem Zimmer geschlossen blieb.
Als Ort des Grauens erwies sich - und das war schnell herausgefunden - das Wasserbecken in meiner heiligen Küche.
Na klasse.
"Ich schwöre, ich habe wirklich nichts gemacht!" betonte Junior I. erneut und ich verkniff mir die Anmerkung, dass er mir dies auch nicht schwören musste; immerhin weiß ich auch so, dass meine Söhne freiwillig und ohne jegliche Druckmittel niemals auf die Idee kämen, Arbeitsräume zu betreten. Wenigstens hatte er geistesgegenwärtig das Fenster aufgerissen, so dass es nicht nur stank wie im Schweinestall, sondern dazu auch noch klirrend kalt war.
"Hol mir Eimer und Rohrzange", wagte ich mich entschlossen ans Werk und nach nur wenigen Augenblicken waren Waschbecken und Schläuche frei von Abwasser - und bei dem, was mir aus den Haaren tropfte und vom Körper perlte, handelte es sich im übrigen nicht um Schweiß.
Spontan fiel mir die  - hier ebenso spontan abgewandelte - Geschichte aus dem Struwwelpeter ein "... Wie stank die Helma ekelhaft, nach Mist und nicht nach Himbeersaft. Sogar die Schlangen kreischten Puh! und hielten sich die Nase zu. Allein das Stinktier freute sich: Die Helma riecht so gut wie ich!" 
Kann es einen schöneren Sonntagabend geben?
Doch - geht noch schöner: Als ich nämlich Schlag 22 Uhr die durchnässte, stinkende Kleidung in die Waschmaschine steckte (sorry, Ihr Nachbarn, aber watt mutt, datt mutt!), zeigte sich nach cirka 20 min auf dem Display der guten alten AEG "C 1" - was soviel bedeutet wie "Tut uns leid, aber wir können das Wasser nicht mehr abpumpen!"
Muuuuuhhhaaaaarrrrggggg!!!
Jedenfalls heute habe ich mir "Rohrfrei" oder sowas in der Art besorgt und zunächst getestet, ob ich - wie mir aufgetragen - einen Schlingendraht in den Kanal einführen könne. Konnte ich! Bis ich nach etwa vierzig Zentimetern auf etwas komisch Weiches stieß, das mich (schon wieder spontan) an zum Beispiel eine Ratte denken ließ (schon um endlich mal von diesem Vormieter-Gedanken wegzukommen), die sich derart vollgefressen haben mochte, bis sie irgendwann zwar nicht platzte, aber auch nicht mehr wegkonnte. Huch - war das ein blöder Gedanke! Und wie schnell ich den Draht wieder rausgefädelt hatte!
Also doch nun das Rohrfrei, auch wenn der Flaschenaufdruck und damit die Bedienanleitung in Polnisch bedruckt war - egal, immer rauf mit dem Zeug. Und dann schnell, als ich den weißen Schaum aus dem Rohr aufsteigen sah, die ganze Schlauchkonstruktion wieder zusammengeschraubt und heißes Wasser einlaufen lassen. Ich kam mir vor wie die Küchenheldin des Tages: Juchey, alles im Griff!
Scheißchen.
Nix hatte ich im Griff. Das Wasser drückte aus allen möglichen und unmöglichen Stellen und was der Eimer nicht zu fassen vermochte, titschte ich mit Küchentüchern & Co. vom Boden wieder auf, unterdrückte tapfer den Brechreiz und musste einmal mehr an den verstorbenen Vormieter denken.
Ab wann ist ein Notfall eigentlich ein Notfall? Jetzt noch den Klempner zu rufen, könnte im worst case bedeuten, dass die Kosten an meinen schmalen Schultern hängenblieben. Und die Hausverwaltung konnte ich um diese Zeit begreiflicherweise auch nicht mehr kontaktieren.
Leicht entnervt jedenfalls drückte ich Junior Zwei fuffzig in die Hand: "Hol dir einen Döner, hier geht heut nix!", verstopfte alle möglichen Ein- und Ausgänge dieser verdammten Kanalisation und wenn bis morgen kein Abgang in Sicht ist, werde ich wohl oder übel den Chef um Nachsicht bitten müssen, dass ich - bevor ich auch nur "Office" denken kann, erst einmal Herrn Klempner zu bemühen habe.
An die Käffchendiät jedenfalls war natürlich nicht zu denken - aus lauter Frust habe ich mir jetzt knapp ein Kilogramm Frühlingskartoffelsalat auf den Bauch geschlagen. Boah, mir ist aber auch übel jetzt! Hoffentlich muss ich mich nicht noch übergeben. Ich befürchte, dass sonst der allerletzte freie Abgang in dieser verdammten Kanalisation auch noch rettungslos verstopft würde!
Und - ich weiß, das ist alles verdammt unappetitlich, aber was soll ich sagen: Mich fragt ja auch keiner, ob mir das schmeckt!

Mittwoch, 11. Januar 2012

Ab heute nur noch Käffchen!

oder: Oh du blöde Weihnachtsgans!
Manchmal, wenn ich so gar keine Zeit zum Shoppen hab, lass ich mir die Mode auch ins Haus kommen zum Probieren. So ein Tag war heute. Ein Glückstag, dachte ich. Aber nur ein paar Minuten lang.
Ich meine, von einem Label, bei dem ich sicher weiß, dass die Klamotten in meiner normalen Kleidergröße immer wie mindestens eine Nummer zu groß wirken, erwarte ich schon etwas mehr als den hautengen Sitz einer Kleidergröße, die in der Tat eine Nummer zu groß ist. 

Klamotte Nr. 1: Der Kurzmantel 
Da dachte ich noch: "Hmm, der trägt ja wirklich etwas auf", nur um dann festzustellen: Nö, der trägt nicht auf - ich bin so! Ich glaube nicht, dass ich den brauch.

Klamotte Nr. 2: Der Cord-Rock
Modell Braun sitzt leider nicht so lässig wie am Model im Onlineshop. Sitzt leider gar nicht. Dafür sitzt Modell Schwarz wie angegossen - in der - eigentlich - eine Nummer größeren Konfektionsgröße. Pah!

Klamotte Nr. 3: Das Etui-Kleid in Grau
Sitzt klasse. Vermutlich werde ich nur prompt gefragt, wann das Kleine denn kommt. Also auch nichts.

Klamotte Nr. 4: Das Etui-Kleid in Schwarz
Sitzt sehr klasse. Das behalt ich. Auch wenn ich, nachdem der lange Reißverschluss zu war, in Atemnot geriet. 

Klamotte Nr. 5: Das bodenlange Neckholder-Kleid
Blöder Stoff. Geht ja gar nicht. Man(n) sieht ja alles. ALLES! Und Bauch-Beine-Po-Slips sind so unsexy! Überlegt Euch mal die Schmach beim Ausgezogenwerden!

Das einzige, was nun wirklich tadellos UND in meiner Größe gepasst hätte, wären die Schuhe gewesen. Nur leider... fand ich statt derer eine Zeile auf der Rechnung "Tut uns leid, der Artikel war in Ihrer Größe leider nicht mehr verfügbar." Muuuaaarrrrggghhh!!

Fazit
Ab heute gibt es nur noch Käffchen wahlweise mit Obst oder Gemüse dazu. Wenigstens ein paar Tage lang. Hat schon mal funktioniert - auch wenn ich damals zehn Jahre jünger war und der Stoffwechsel inzwischen leider genauso lahmarschig wird wie.. äh.. nun ja. 
Der Frühling darf noch nicht kommen, er DARF einfach noch nicht!

P.S. zum Fazit
Ich fange übermorgen mit der Käffchen-Ernährung an. Mir flatterte grad für morgen Abend eine Einladung zum Essen ins Haus.

Vaterunser

...der du bist im Himmel, geheiligt werde dein Fass... äh... ach nee... Na ja so ähnlich jedenfalls.
Es ist 16:29 Uhr Ortszeit und ich begebe mich soeben in die allererste Schaffenspause des heutigen werktätigen Tages. Grad kommt mir so der Gedanke... dass früher im Osten auch nicht alles schlecht war. Wer da nix geschafft hat, fiel gar nicht weiter auf. Nur der Fleißige, und der wurde ordentlich gemobbt, dass die Schwarte krachte. Oder zum IM verpflichtet. Wäre also alles wie früher, hätte ich also heute, wo ich doch so müde bin, faul sein können und kein Schwein hätte das gemerkt.
Heute nun ist ja aber alles ein bisschen anders.
Drum begann ich also erst jetzt meine erste Sinnen- und Schaffenspause und die mit dem Lesen der heutigen Nachrichten und erfuhr, dass irgendso ein Däne heute seinen 374. Geburtstag feiert (na ja, feiern würde, es sei denn, es gibt tatsächlich ein Leben nach dem... ach na ja, das führt jetzt wirklich zu weit) und anhand seines Nachnamens Steno glaubte ich zunächst, es handele sich um den Gottvater meines zweiten ABC (nämlich der Stenografie). Und da musste ich doch genauer nachlesen.
Und näää, falsch geraten.
Nikolaus Stenonis (kurz Nikolas Steno) war der Gottvater der Geologie, hat die (Be)Deutung von Fossilien erfasst und erkannt und überhaupt sein Allwissen über die Geologie unter die breite Masse gestreut, die ein paar Jahre zuvor noch glaubte, die Erde sei eine Scheibe.
(Vermutlich werden in ein paar Tausend Jahren die Menschen oder Aliens oder was auch immer es dann gibt über unser heutiges Denken lachen, weil unsere breite Masse nicht an das glaubt, was sie nicht sieht - und ich wäre ja echt zuuu gern bei der Auflösung des einen oder anderen Rätsels dabei; vielleicht werde ich ja auch wiedergeboren? Eine zweite Helma? Blöderweise kann man sich ja nicht mal aussuchen, als wer oder was man wiederkommt. Wie schon mein Jüngster vor ein paar Jahren meinte: "Also als Blume will ich nicht wiederkommen, da seh ich ja nix! Als Hase aber auch nicht, da werde ich auch bloß erschossen.")
Anyway, der Artikel unter http://www.bild.de/news/ausland/nicolaus-steno/vater-der-geologie-zum-geburtstag-mit-google-doodle-geehrt-22017664.bild.html las sich recht fix (fuck ey, seit wann les ich eigentlich die BILD?) und lachen musste ich am Ende dann doch über den Schlusssatz: "Am 23. Oktober 1988 wurde Nikolas Steno von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen."
Hmm. OK.
Woran auch immer die Menschheit glaubt, an Allah, an Gott und was es da nicht alles so gibt und ich muss zugeben, dass auch ich zumindest an die einen oder anderen (irrationalen) Dinge glaube, die du nicht sehen und anfassen kannst; dass es mehr zwischen Himmel & Erde gibt, was du nicht logisch erklären kannst oder können musst - aber wenn ich schon dreihundertsiebenundzwanzig Jahre tot bin... muss man mich auch nicht mehr selig sprechen. Da habe ich dann eh schon fett Party im Himmel gefeiert und bin auch schon dreimal als irgendwas wiedergekommen. Da sollte der Papst zur Abwechslung doch mal was Sinnvolles tun und lieber Kondome in Afrika zulassen.

Dienstag, 10. Januar 2012

Montag, 9. Januar 2012

Ich weiß, ich müsste schlafen

...aber ich kann irgendwie grad gar nicht... Die Sehnsucht treibt mich um... Die Sehnsucht, etwas Neues, Großes, Großartiges aufzubauen... Ein neues Zuhause, ein anderes Zuhause und dennoch meines... Ein neues Leben, ein anderes Leben und dennoch meines...




Ich möchte mehr genießen.
Ich möchte mehr leben.
Ich möchte mehr lieben.
Ich möchte mehr Entspanntheit.
Ich möchte mehr Harmonie.
Wenn das ein Zuviel an "Möchten" bedeutet... dann wünschte ich trotzdem, dass es mir gelingt.
Mir ist grad so.
Dieser Song "Leavers Dance" von The Veils, ich hab ihn gerade erst entdeckt, brachte mich auf den Gedanken, das Leave - Verlassen spontan erst einmal etwas Trauriges, Negatives in einem, in mir selbst auslöst - und aber doch genauso auch Positives bedeuten kann. Etwas beginnen, aufbauen - und sich dann etwas Neuem zuwenden. Etwas anderem. Einem nächsten Projekt. Ist das nicht in der Tat auch etwas durchaus Positives, Bejahendes?
Wenn ich jetzt noch Milch im Haus hätte, würde ich mir am liebsten einen Kaffee zubereiten und dann an meinem Buch weiterschreiben. Ich habe gerade so viele Ideen...

Endlich wieder Privatsphäre

Als mich vor über zwei Monaten mein Jüngster im Büro anrief, nur um mir mitzuteilen: "Mudder, ich wollt dir nur sagen, dass ich mir grad das Bein zerschnitten hab" und er auf meine überraschte Nachfrage, wie er denn das jetzt geschafft habe (immerhin weiß ich, dass er nie und nimmer das Küchenreich freiwillig betreten würde, wo Messer und andere scharfe Wurfgeschosse lagern; nicht umsonst immerhin werden alle mehr oder weniger süßen Naschigkeiten in der Kommode außerhalb dieser Active-Zone aufbewahrt) hinzufügte: "Ich bin grad durch die Kinderzimmertür gestürzt", so habe ich nach dem ersten Schreck zunächst die Schadensmeldung an die Versicherung gemailt und alsdann aus den Gelben Seiten einen Fensterbauer gesucht. (Immerhin weiß ich seitdem, dass Zimmertüren nur durch Fensterbauer instand gesetzt werden. Ist ja auch nicht gerade naheliegend, finde ich.)
Noch Mitte November lud ich die Firma zum Begutachten und Ausmessen ein, habe ich anschließend flugs einen entsprechenden Auftrag ausgelöst; immerhin fühlte nicht nur das Kind sich wie auf einem Präsentierteller. Schon blöd, wenn du nicht mal eben so unerkannt ins Bad huschen kannst.
Blöd allerdings auch für das Kind, das nun nicht mal eben heimlich und unerkannt nachts irgendwelche Horrorgeschichten im TV schauen kann oder sich eben so ungesehen über Muttis mahnendes "Mach endlich die Playstation aus, ich weiß schließlich, wo der Sicherungsschalter ist" hinwegsetzen kann.
Dank fehlender Scheibe: Big Mama is watching you!
Und was noch schlimmer für ihn war: Mutti HÖRTE jetzt auch alles. Egal, ob geflucht oder geflüstert!
"Ein bis zwei Wochen, wir müssen die von Ihnen gewünschte Scheibe erst bestellen, aber das klappt in jedem Fall noch vor Weihnachten", wurde mir auf meine erste höfliche Nachfrage seitens der Firma versichert und als trotz meiner weiteren Nachfrage die Reparatur bis vergangenen Freitag nicht erfolgte, konnte ich nur schwer die Frage unterdrücken, ob möglicherweise das Ersatzteil mundgeblasen würde und hätte in diesem Falle offiziell auf die AGB's meiner Hausratversicherung verweisen müssen, inoffiziell aber den Handwerksmeister auf ein Käffchen eingeladen.
Anyway - dem kranken Kind und damit einer zeitlichen Flexibilität sei dank - wurde das gute Stück heute geliefert, nur um ein paar Minuten später mitgenommen zu werden: Die Scheibe war zu groß. Messen können die also auch nicht und nun widerstand ich nur schwer der Versuchung, eine entsprechende Karikatur über die Arbeitsmoral des Ostens anzufertigen. Damit mich niemand falsch versteht: Ich bin selber ein Ossi und immer noch stolz drauf. Aber selbstkritisch muss man schon auch bleiben. Und über sich selber lachen können :)
Jedenfalls - seit heute Abend sitzt die Scheibe, und sie sitzt auch sehr fest in ihrer neuen Einfassung. Gute deutsche Wertarbeit. Und so kann das Kind wieder lästern und fluchen über Muttern und ich... Ich kann wieder naggisch ins Badezimmer huschen und auch meine Mucke aufdrehen, wie ick datt will :)

Samstag, 7. Januar 2012

Ich kann heut mal eben nicht die Welt retten

...ich lieg heut flach.
Und erhole mich von der ersten langen Woche des Jahres, habe soeben ein "Hallo Tag"-Bad genommen, die Frischemaske aufgetragen und die Gurkenscheiben auf die müden, schmerzenden Augen gelegt und während sich eine Aspirin neben mir im Wasserglas auflöst, versuche ich mir insbesondere den letzten Abend ins Gedächtnis zurückzurufen.
Mei, brummt mir der Schädel. Nicht nur von der Musik...




Als eine Freundin die Tage anrief und mich ganz bescheiden für Freitag zu ihrer Geburtstagsfeier einlud, dachte ich so bei mir: OK, besorg eine kleine Überraschung, geh mal so für 2 - 3 Stunden hin - und dann haste wohlverdientes Wochenende.
Ich meine, der Freitag ist so der Tag der Woche, an dem das Büro etwa zwei Stunden eher wie sonst schließt, wo ich dann den Einkauf erledige und dann für gewöhnlich auch nichts mehr geht. Dann lege ich nur noch die Beine hoch, mache absolut nix mehr und bin aber auch zu nix mehr zu gebrauchen. Einfach nur durchatmen wollen und müssen, Energielevel schön langsam wieder hochfahren, um am Samstag dann fit in das Wochenende schauen, shoppen, Käffchen trinken gehen, spazieren gehen, Freunde treffen oder auch mit den Söhnen etwas unternehmen.
Als meine Freundin dann Freitag Vormittag noch rechtzeitig anrief und mir anbot: "Lass dein Auto stehen, ich hol dich ab, dann kannst du wenigstens was trinken", schwante mir - offen gesagt - Böses.
Sie war gerade umgezogen (ach, kennt Ihr eigentlich den Brief einer ostfriesischen Mutter an ihren Sohn? Wo sie unter anderem schrieb: "...Dein Vater und ich sind jetzt umgezogen in eine neue Wohnung mit Waschmaschine. Ich tat 15 Hemden hinein, dann zog ich an der Kette. Die Hemden haben wir niemals wiedergesehen!"...) Daran musste ich jedenfalls denken, als die Freundin mich abholte und wir schlussendlich vor einem Haus... ach, was sag ich Haus - ein Schlösschen! datt war ein Schlösschen!! - stehenblieb: "Da vorn raus sind mein Arbeits- und das Kinderzimmer", und mir glattweg der Mund offen stehen blieb. Als ich das schmiedeeiserne Tor sah und die Freundin keinerlei Anstalten machte, aus dem Auto zu steigen, entrang sich mir die Frage: "...du wirst doch jetzt nicht eine Fernbedie..."
Doch.
Tat sie.
Mei.
Nobel geht die Welt zugrunde.
Ehrlich, ich kam mir vor wie in einem Film. Pretty Woman oder so. Oder wenigstens wie so ne Prinzessin, die in einer blauen VW-Kutsche aufs Schloss gebracht ward.
Allein der Fahrstuhl - so geil! So richtig wie aus alten Filmen, noch mit Holztüren und gusseisernem Gitter - und sogar einer Sitzbank!! Ich lag flach!!
Und so war dann auch die Wohnung: Ein Traum. Allein die Küche so groß wie meine eigene kleine bescheidene GANZE Hütte... Aus dem Staunen kam ich ergo gar nicht mehr heraus und während wir alsdann begannen, die Zutaten für das asiatische Menü zurechtzulegen, begannen wir (oder besser: Ich. Sie musste mich ja dann irgendwann noch fahren :)) mit Erdbeer-Limes plus Sekt, stiegen um auf Martini und... äh... ja... Was soll ich sagen... Als sie mich irgendwann fragte: "Willst du einen Kaffee zum Frühstück?" schaute ich zum ersten Mal auf die Uhr und konnte es gar nicht fassen: Es war halb sechs Uhr morgens.
Ich meine, mein Großer kommt für gewöhnlich nie vor 6 Uhr von irgendwelchen Parties - aber der ist ja auch noch jung! Und der ist das gewohnt! Bei dem ist das nicht so wie mit Mutter Ziggenheimer, die auf Silvesterparties schätzungsweise 1,5 Stunden im Badezimmer schnarcht, weil die Gäste ungezogenes Sitzfleisch beweisen.
"Dein Großer war doch auch zu ner Party. Ruf den an, ob wir den gleich mitnehmen sollen."
Ach ja. Stimmt ja. Der war ja auch ausgegangen. Also rief ich ihn an und nach mehrfachem Klingeln meldete sich eine derart verschlafene Stimme, dass ich auch ihn glattweg irgendwo in einem Badezimmer vermutete.
"Na wo biste, sollen wir dich abholen und mit heimnehmen? Sparste dir die Bahnfahrkarte."
"Boah Mudder ey, ich lieg schon im Bett und schlaf. Sach ma, wo bist denn du?"
"Ich... äh... na ja, Party ging bisschen länger, ich komm dann mal nach Hause."
Ja. So war das. Für den oder die eine oder andere von Euch ganz normal. Für mich jedoch...
Als ich heute erwachte, zeigte die Uhr 13:46, der Samstag war somit schon halb vorbei und während mein Jüngster und ich Frühstücksbrötchen backten und es uns in seinem Bett gemütlich machten, um nebenbei "Voice of Germany" zu schauen, bekam ich zum ersten Mal an diesem Tag das Gefühl, halbwegs wieder ein Mensch zu werden.
Und wenn Ihr jemanden findet, der die Welt heute gerettet hat - ich wars nicht.

Mittwoch, 4. Januar 2012

Wenn die Stuten beißen

Heute Abend, als mir unerwartet ein "sturmfrei" beschert wurde (ja, auch als Mama kann man sich tierisch darüber freuen - auch wenn man entspannt auf dem Sofa liegenbleibt und "bloß" bloggt, anstatt auszugehen und sich das Nightlife gehörig um die Ohren zu schlagen), schaltete ich eher gedankenlos den TV ein. Ich mein, ich genieß das schon, so barfuss über den Holzfußboden zu laufen, Kerzen anzuzünden, Musik zu hören, ein Glas Weißwein einzuschenken... aber manchmal ist es eben auch schön, den TV anzustellen und sich auf diese Weise ein wenig "beblubbern" zu lassen.
Als ich dann sah, dass ein Privatsender mal wieder einen Bachelor ausgegraben hatte, wollte ich erst weiterzappen. Ich finde es - gelinde gesagt - total abartig, wenn man sich zwanzig Frauen ins Haus kommen lässt, nur um sich begeiern zu lassen und dabei auch noch sagen zu dürfen: "Du gehst, du darfst bleiben."
Und dann noch diese Beschreibung "der begehrte Junggeselle auf der Suche nach der großen Liebe", oh Vadder, oh Vadder du kriechst de Tür nich zu!
Uuuuaaaaarrrrgggg!
Schüttel!
Kotz!
Vor allem, da sind ja - wenn auch in der ausgesprochenen Minderheit - wirklich hübsche Frauen dabei, die dazu auch noch wahrhaftig was IM Kopf haben - also da frage ich mich schon, ob der Reiz, mal ins Fernsehen zu kommen und zweifelhafte Berühmtheit für die Zeit eines Augenaufschlags zu erreichen, derart groß sein kann, dass man sich für so ne affige Fleischbeschau hergibt. Ehrlich, da bleib ich lieber unbekannt.
Aber um mich gehts ja nicht.
Sondern um so nen schmierigen, glatten Schönling mit Zahnpastagrinsen á la Garfield, der sich wohl ganz toll und unwiderstehlich findet - und zwanzig Stuten, die, kaum dass sie dem Wagen entstiegen waren, einander derart zu beißen begannen, dass Mutter Helma barfuss auf ihrem heimischen Sofa ihre wahre Freude daran hatte!
Mädels, das wäre mein TV-Tipp die nächste Zeit - also zumindest solange die Asiatin aus Darmstadt weiter mitspielen darf.
Man kann sicher sagen: She's a little too much - aber schon wieder so, dass das irgendwie fetzt. Und: Und es beeindruckt mich auch, wenn ein Mensch genau weiß, was er will - und das auch deutlich zeigt.
Immerhin hat sie die heutige erste Runde überstanden - und somit bleib ich dabei, bei diesem Gemetzel, dem Beißen und Schnauben, dem Scharren, Treten, Tratschen.
Ich glaub, nächste Woche wirds klasse. Denn da ist noch ne Österreicherin aus Köln mit am Start, die auf seine Frage: "Hast du noch nen Minuspunkt gefunden?" ehrlich antwortete: "Ja - dein Aussehen!" Das ist so geil, das hätte glatt von mir sein können! So wie ich jauchzen würde, wenn mal eine den Mumm hätte, aus dem Wagen zu steigen - der Moment übrigens, wo Mann & Frau sich zum ersten Mal sehen - auf ihn zuzugehen, gar nicht erst stehenzubleiben, sondern sich gleich wieder rumzudrehen und zum Auto zurückzugehen mit der Bemerkung "Boah ey, datt geht ja man gar nich!" Na DAS wäre doch mal ein Heidenspaß :)
Also Mädels - wie siehts aus, nächste Woche zwanzig fuffzehn bei mir? Ich stell schon mal den Prosecco kalt. Vergesst die Trauben nicht.

Dienstag, 3. Januar 2012

Ein bisschen wie Hein Blöd

...guckte ich heute Morgen aus den Kissen, als der Wecker nachts um 6 Uhr klingelte und dieses beharrlich wiederholte, bis ich mich endlich mühte aufzustehen. Da versöhnte mich auch nicht das liebliche "good morning girl" aus dem Wecker und vor allem: Kein lieblicher Kaffeeduft strömte in meine Nase, kein gedeckter Frühstückstisch erwartete mich und seufzend stellte ich fest, wie schnell man sich doch ans Hotel Mama gewöhnen kann und wie ungern man auch schnell Liebgewonnenes wieder aufgibt.
Waaaaaahhhh iiiiiieeehhh - der Alltag hatte mich wieder, andererseits musste ich befinden, dass so ein geregeltes Leben auch etwas für sich hat.
Wichtigstes Indiz dafür: Ich esse entschieden weniger als in den freien Tagen. Ich habe zu tun, ich bin beschäftigt - und alles, was ich zu essen begehre, muss ich mir entweder wieder selbst zubereiten oder eben einkaufen.
Zum ersteren war ich heute Morgen zu müde, zum letzteren heute Mittag zu geizig, einzig den Milchkaffee bei der netten Frau Tankangestellten holte ich mir ab.
Angesichts des vollgepackten Schreibtisches hatte ich den auch dringend nötig, ich wäre wohl sonst Gefahr gelaufen, unerkannt zwischen den Papierbergen zu versinken und ein Schläfchen zu halten.
Schade nur, dass ich bereits beim Erwachen nicht mehr wusste, was ich des Nachts geträumt hatte; geschweige denn, ob ich überhaupt irgendetwas geträumt hatte. Es heißt ja: Was du die erste Nacht im eigenen Bett träumst, geht in Erfüllung. Ja. Pustekuchen. Ich meine, es hätte mich ja sogar gefreut, wenn ich wenigstens vom Weltfrieden geträumt hätte. Ja - so selbstlos kann ich sein. Die Selbstlosigkeit habe ich wohl von meiner Mama. Die gibt alles Mögliche von dem, das sie hat. Musste ich mal so feststellen, nachdem ich die Taschen, Tüten und Körbe entpackt und die Inhalte in Schränken, Kühlschrank und Vorratsregal verstaut hatte. Von den letzten Weihnachtskeksen bis hin zur Brot, Wurst und Butter (sorry, Supermärkte, an mir verdient ihr diese Woche nix) war alles dabei. Und da hatte die Mama noch gesagt: "Nimm die Reste mit, mein Kind, bei uns wird das alles bloß schlecht." Ich weiß ja nicht, wie sie für gewöhnlich für sich und den Papa einkauft - doch was sie als "Reste" bezeichnete, davon kann meine kleine dreiköpfige Familie nun eine Woche lang leben. Kein Wunder eigentlich, dass Aggro-Papa sich schon nach der diesjährig anstehenden Rentenerhöhung sehnt.
Und wenn selbst mein großes (das hat er von mir) dünnes (das hat er leider nicht von mir) Kind sich wohlgefällig über den nicht vorhandenen Bauch streicht und sagt: "Boah, ich glaube, ich hab mindestens fünf Kilo zugenommen", spricht das genauso für sich wie wenn mir inzwischen die Kleidergröße wie angegossen passt, die ich mir vor einem halben Jahr kaufte - mit ein oder zwei Konfektionsgrößen größer, damit sie schön schlabberig an mir hängt und den Anschein erweckte, man müsse sich dringend um mein Wohlergehen kümmern.
Na ja.
Bei der Werbung hat man mich aber trotzdem genommen - seht her!





Quelle Bild: http://polpix.sueddeutsche.com/polopoly_fs/1.33057.1274122123!/image/image.jpg_gen/derivatives/860x860/image.jpg
Quelle Video: leider unbekannt

Sonntag, 1. Januar 2012

Happy New Year


Da ist es nun, das neue Jahr, noch ganz jung und zart und unschuldig und vermutlich schon oder noch ganz prall gefüllt mit guten, zuversichtlichen, hoffnungsvollen Gedanken und Wünschen. Zu jedem Jahreswechsel frage ich mich, ob Zuversicht auch etwas mit der Erwartung zu tun hat, dass alles gut zu werden hat - und nicht allein die Hoffnung darauf in sich trägt.
Mit den Erwartungen ist das ja so eine Sache: Du hast sie, du freust dich auf deren entsprechende Erfüllung (durch was oder wen auch immer) - und letztlich bleibst du mit nem dicken Flunsch zurück, weil eben doch alles ganz anders kommt.
Schon vor Jahren habe ich darum den Versuch unternommen, mir eine Erwartungshaltung abzugewöhnen. Irgendwie ist es doch wie mit einem Kind: Ist es noch ein Baby, freust du dich auf den Moment des ersten Zahnes, des ersten Wortes, des ersten Schrittes. Du freust dich immer auf das, was es noch nicht kann - und irgendwie geht dabei unter, was es bereits erlernt hat. Und dann ist dieses Kind groß, spricht, läuft, trinkt und rülpst alleine und ohne dein Zutun - und du fragst dich, wo nur die schönen Jahre geblieben sind :)
Jedenfalls stand ich gestern inmitten meiner Liebsten am Meer, um uns herum tausende Menschen, Musik, der Geruch von Glühwein, Gebratenem, Gesottenen, einen Becher Glühwein in der Hand und während ich auf die eine oder andere verirrte Glücksrakete starrte und sich mir noch schnell ein paar Tränen ob der Last des Vergangenen herausquetschten, empfand ich dann pünktlich zum hochoffiziell geladenen Feuerwerk trotz allem Zufriedenheit mit dem, das ich erreicht hatte, und Zuversicht auf das neue Jahr, das nun vor mir lag.
Weihnachten ganz allein zu verbringen, das hatte ich einst ja schon einmal getestet, und ich muss sagen: Das kann man überleben. Das kann man gut überstehen, und hilfreich ist da auch schon der Fusel ab drei fuffzig. Jedoch einen Jahreswechsel ganz allein verbringen zu müssen - das ist mir glücklicherweise bis jetzt immer erspart geblieben. Mag sein, dass ich abergläubisch bin (ja, so ein bisschen bin ich das), aber irgendwie empfände ich das als ein schlechtes Omen für das neue Jahr.
Und so stand ich da nun, inmitten meiner Liebsten, staunte mit offenem Mund und entrang sich mir ein Juchzer nach dem anderen ob des goldenen Regens über uns am Nachthimmel. Auch als Nichtfreund der Pyrotechnik konnte ich mich dem Zauber des Momentes nicht entziehen, jagte dafür meine ganz persönliche Silvesterrakete statt in den Himmel in den nächsten Baum und während ich ganz bedeppert zu Oma Ziggenheimer sagte: "Na das geht ja gut los...", lachte sie nur und sprach: "Siehs als positives Zeichen für deinen Stammbaum!"




Na dann mach ich das mal jetzt,
eine positive Deutung kann ich mir ja noch ausdenken. 
Und wünsche Euch allen erst mal, dass das neue Jahr Euch all das bringen möge, 
wovon Ihr am meisten träumt.
Das wünsch ich mir selber auch gleich mal mit.
So ganz prophylaktisch sozusagen :)