Klausur AMS 2021 22 NT
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Klausur im Fach
Allgemeine Methodenlehre der Statistik
– Aufgaben –
(a) Wie viele verschiedenen Möglichkeiten gibt es sich ein Gericht zu erstellen? Alle Kombina-
tionen sind erlaubt, also auch verschiedene Anzahlen an Zutaten und auch z.B. nur Brot
ohne Zutaten. (2 Punkte)
(b) Anna will auf jeden Fall Falafel und Gemüse haben. Wieviel Möglichkeiten bleiben ihr
noch ihr Gericht zusammenzustellen? (2 Punkte)
(c) Mahmoud überlegt sich sein Sortiment zu erweitern. Um welchen Faktor würde sich die An-
zahl der möglichen Bestellungen erhöhen für jede Zutat die er zusätzlich anbieten würde?
(1 Punkt)
(d) Wie viele Möglichkeiten gibt es ein Gericht aus genau 3 der 6 oben genannten Zutaten zu
erstellen? (2 Punkte)
(e) Das sogenannte “Überraschungsmenü” besteht aus 3 Zutaten. Dabei ist immer genau ei-
ne der beiden Hauptzutaten, Falafel oder Hähnchen, dabei und die anderen zwei Zutaten
werden aus den verbleibenenden Zutaten Schafskäse, Halloumi-Käse, Gemüse und Kar-
toffeltaler zufällig ausgewählt. Zeigen und erklären Sie, dass es genau 12 verschiedene
Überraschungsmenüs gibt. (3 Punkte)
(f) Tom, Peter und Maria entscheiden sich für das Überraschungsmenü. Nehmen Sie nun an,
dass alle Überraschungsmenüs gleich wahrscheinlich sind. Wie hoch ist die Wahrschein-
lichkeit, dass alle drei ein unterschiedliches Gericht bekommen? Wie hoch ist die Wahr-
scheinlichkeit, dass genau zwei der drei Gerichte gleich sind? (5 Punkte)
2
Aufgabe 2 (15 Punkte)
Die gemeinsame Verteilung der Zufallsvariablen X und Y ist gegeben durch:
(
x + y, für 0 ≤ x ≤ 1, 0 ≤ y ≤ 1,
fX,Y (x, y) =
0, sonst.
(a) Nennen Sie die zwei Bedingungen für eine valide (multivariate) Dichtefunktion und zeigen
Sie, dass diese hier erfüllt sind. (3 Punkte)
(c) Zeigen Sie, dass die Marginaldichten durch fX (x) = x + 0.5 und fY (y) = y + 0.5 gegeben
sind. (3 Punkte)
3
Aufgabe 3 (18 Punkte)
Die gemeinsame Wahscheinlichkeitsverteilung der Zufallsvariablen X und Y ist gegeben durch
die folgende Tabelle. Dabei stehen in den mittleren sechs Feldern die gemeinsamen Wahrschein-
lichkeiten P(X = xi , Y = yj ) für xi ∈ {1, 2, 3} und yj ∈ {0, 1}.
(b) Berechnen Sie alle Randwahrscheinlichkeiten P(X = xi ) für xi ∈ {1, 2, 3} und P(Y = yj )
für yj ∈ {0, 1}. (3 Punkte)
(c) Berechnen Sie P(X > 1, Y < 1) und P(X > 0, Y < 0). (2 Punkte)
(f) Warum ist P(Y = 1, X = 1) nicht gleich P(Y = 1 | X = 1)? Erklären Sie kurz den
Unterschied zwischen den beiden Wahrscheinlichkeiten. (2 Punkte)
4
Aufgabe 4 (20 Punkte)
Die Campus-Bibliothek Bergheim will überprüfen, wie viele der Besucher auch wirklich in einem
Studiengang am Campus Bergheim eingeschrieben sind und betrachtet dafür folgende Zufalls-
variablen:
(
1 StudentIn i studiert am Campus Bergheim,
Xi =
0 StudentIn i studiert nicht am Campus Bergheim,
wobei P(Xi = 1) = p für i = 1, . . . , n. Es wird angenommen, dass eine unabhängig und identisch
verteilte Stichprobe, X1 , . . . Xn , dieser Zufallsvariablen vorliegt.
(a) Erklären Sie kurz die Annahme der unabhängigen Stichprobe im vorliegenden Fall, und
geben Sie ein Beispiel, wie die Annahme hier verletzt sein könnte. (2 Punkte)
(c) Berechnen Sie den Erwartungswert und die Varianz von Xi . (4 Punkte)
wobei xi ∈ {0, 1}. Zeigen Sie, dass der Maximum-Likelihood-Schätzer für p durch pbn =
1 Pn
n i=1 Xi gegeben ist. (5 Punkte)
Tipp: Zeigen Sie auch, dass es sich wirklich um ein Maximum handelt.
(e) Ist der Maximum-Likelihood-Schätzer (i) erwartungstreu und (ii) konsistent? Begründen
Sie ihre Antwort. (2 Punkte)
(f) P
Welcher Verteilung folgt die Summe der am AWI eingeschrieben Studierenden Sn =
n
i=1 Xi ? (1 Punkt)
(g) Kann man Sn durch eine Normalverteilung approximieren? Wenn ja, wie? (2 Punkte)
(h) Approximieren Sie die Wahrscheinlichkeit, dass von 200 befragten Besuchern der Biblio-
thek weniger als 150 am Campus Bergheim eingeschriebene Studierende sind unter der
Annahme, dass p = 0.8 gilt. (3 Punkte)
5
Aufgabe 5 (20 Punkte)
Die Fachschaften der Uni Heidelberg wollen die Ausgaben der Studierenden für das Essen in der
Mensa untersuchen, wobei Sie tägliche Ausgaben von 3.50 e für angemessen halten. Sie erheben
dafür eine Stichprobe mit n = 20 studentischen Mensa-Besuchern, welche durchschnittlich X̄n =
3.75 e ausgeben, mit einer geschätzen (korrigierten) Stichprobenvarianz von S 02 = 0.5. Es kann
davon ausgegangen werden, dass die Mensaausgaben normalverteilt sind. Anhand dieser Stich-
probe wollen die Fachschaften überprüfen, ob die erwarteten täglichen Mensa-Ausgaben von der
geforderten Höhe von 3.50 e (in eine beliebige Richtung) abweichen.
(a) Welchen Test würden Sie dazu wählen und warum? (1 Punkt)
(b) Stellen sie eine geeignete Null- und Alternativhypothese auf. (1 Punkte)
(c) Berechnen Sie die Teststatistik und geben Sie deren Verteilung unter der Nullhypothese
an. (2 Punkte)
(d) Berechnen Sie den kritischen Bereich (Ablehnbereich) für das Signifikanzniveau α = 10%
(2 Punkte)
Die Mathematik-Fachschaft wendet ein, dass es ja eigentlich egal wäre, wenn Studierende weniger
als 3.50 e für ihr tägliches Mittagessen ausgeben. Sie will nur überprüfen, ob man anhand der
oberen Stichprobe schlussfolgern kann, dass die täglichen Ausgaben größer als 3.50 e sind.
(f) Welchen Test würden Sie dazu wählen und warum? (1 Punkt)
(g) Stellen Sie eine geeignete Null- und Alternativhypothese auf. (1 Punkt)
(h) Berechnen Sie den kritischen Bereich (Ablehnbereich) für das Signifikanzniveau α = 10%.
(2 Punkte)
(i) Wie lautet nun ihre Testentscheidung? Begründen Sie kurz. (2 Punkte)
(Tipp: Sie brauchen die Teststatistik nicht neu berechnen).
(k) Berechnen Sie den p-Wert für den Test, welchen Sie in (f) gewählt haben. (2 Punkte)
(l) Wie lautet die Testentscheidung in (i) zum Testniveau von 1%? Begründen Sie ohne Rech-
nung. (2 Punkte)
6
Aufgabe 6 (12 Punkte)
Das Studierendenwerk führt eine Umfrage unter Heidelberger Studierenden zu deren Kaffeekon-
sum durch. Im Durchschnitt trinken die n = 49 Befragten X̄n = 164 Liter Kaffee, wobei die
wahre Varianz σ 2 = 25 bekannt ist.
(a) Zeigen Sie, dass das (zweiseitige) 95%-Konfidenzintervall durch K = [162.6, 165.4] gegeben
ist. (3 Punkte)
(c) Woher stammt die Verteilungsannahme, die der Berechnung dieses Konfidenzintervalls zu
Grunde liegt? Erklären Sie kurz. (2 Punkte)
(d) Können Sie anhand des zweiseitigen Konfidenzintervalls in (a) einen Test für einen wahren
erwarteten Konsum von H0 : µ0 = 165 Liter Kaffee zum 5%-Niveau ablehnen? Begründen
Sie. (2 Punkte)
(e) Betrachten Sie nun das einseitige Konfidenzintervall Ke = [162.6, ∞). Welches Konfidenz-
niveau hat dieses einseitige Konfidenzintervall? (2 Punkte)
(f) Welche Nullhypothesen können Sie anhand des einseitigen Konfidenzintervalls in (e) ab-
lehnen? (2 Punkte)