Tradition and Transformation - Egypt Under Roman Rule
Tradition and Transformation - Egypt Under Roman Rule
Tradition and Transformation - Egypt Under Roman Rule
Founding Editor
M. H. E. Weippert
Editors-in-Chief
Thomas Schneider
Editors
Eckart Frahm, W. Randall Garr, B. Halpern,
Theo P. J. van den Hout, Irene J. Winter
VOLUME 41
Tradition and Transformation:
Egypt under Roman Rule
Edited by
Katja Lembke
Martina Minas-Nerpel
Stefan Pfeiffer
LEIDEN • BOSTON
2010
This book is printed on acid-free paper.
Tradition and transformation : Egypt under Roman rule : proceedings of the international
conference, Hildesheim, Roemer- and Pelizaeus-Museum, 3–6 July 2008 / edited by Katja
Lembke, Martina Minas-Nerpel, Stefan Pfeiffer.
p. cm. — (Culture and history of the ancient Near East, ISSN 1566-2055)
Articles in English and German; one each in French and Italian
ISBN 978-90-04-18335-3 (hard cover : alk. paper) 1. Egypt—History—30 B.C.-640
A.D.—Congresses. 2. Egypt—Civilization—332 B.C.-638 A.D.—Congresses. 3. Egypt—
Antiquities, Roman—Congresses. 4. Romans—Egypt—Congresses. I. Lembke, Katja.
II. Minas-Nerpel, Martina. III. Pfeiffer, Stefan. IV. Title. V. Series.
DT93.T73 2010
932’.022—dc22
2010002882
ISSN 1566-2055
ISBN 978 90 04 18335 3
All rights reserved. No part of this publication may be reproduced, translated, stored in
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222 Rosewood Drive, Suite 910, Danvers, MA 01923, USA.
Fees are subject to change.
CONTENTS
Indices
Places .......................................................................................... 477
Personal Names and Divinities Persons ................................ 481
Sources ....................................................................................... 485
PREFACE
1
Hölbl, G. 2000. Altägypten im Römischen Reich. Der römische Pharao und sein
Tempel I. Römische Politik und altägyptische Ideologie von Augustus bis Diocletian,
Tempelbau in Oberägypten. Zaberns Bildbände zur Archäologie. Mainz, 7.
2
Clauss, M. 2003. Alexandria. Schicksale einer antiken Weltstadt. Stuttgart.
viii preface
3
Empereur, J.-Y. 1998. Alexandria rediscovered. London.
4
Grimm, G. 1998. Alexandria. Die erste Königsstadt der hellenistischen Welt.
Zaberns Bildbände zur Archäologie. Mainz.
5
McKenzie, J. 2007. The architecture of Alexandria and Egypt c. 300 BC to AD 700.
New Haven.
6
Pfrommer, M. 1999. Alexandria im Schatten der Pyramiden. Zaberns Bildbände
zur Archäologie. Mainz.
preface ix
July 2009
Katja Lembke
Hildesheim
Martina Minas-Nerpel
Swansea
Stefan Pfeiffer
Münster
symposium papers xi
Bergmann, M. (Göttingen)
Stile und Ikonographien im kaiserzeitlichen Ägypten.
Cuvigny, H. (Paris)
Un reçu de rations militaires contre paiement des publica.
Davoli, P. (Lecce)
Archaeological Research in Roman Soknopaiou Nesos. Results and
Perspectives.
Flossmann, M., and A. Schütze (München)
Ein römerzeitliches Pyramidengrab und seine Ausstattung in Tuna
el-Gebel. Ein Vorbericht zu den Grabungskampagnen 2007 und
2008.
Haensch, R. (München)
Der exercitus Aegyptiacus – ein provinzialer Heeresverband wie
andere auch?
Helmbold-Doyé, J., and K. Lembke (Hildesheim)
Die Nekropole von Tuna el-Gebel in römischer Zeit.
Hoffmann, F. (Heidelberg)
Die Transformation eines Textes. Das Verhältnis des lateinischen
und griechischen Teiles der Gallusstele zueinander.
Jördens, A. (Heidelberg)
Öffentliche Archive und römische Rechtspolitik.
Kaper, O. (Leiden)
Roman Emperor’s Names in the Great Oasis: A Case of Subversion?
Kockelmann, H. (Trier)
Sobek und die Caesaren. Einige Bemerkungen zur Situation der
Krokodilgötterkulte des Fayum unter römischer Herrschaft.
Leitz, C., and R. el-Sayed (Tübingen)
Athribis in römischer Zeit. Tradition und Wandel in einer oberägyp-
tischen Provinzstadt.
Łukaszewicz, A. (Warszawa)
Memnon, his Ancient Visitors and Some Related Problems.
Majcherek, G. (Alexandria/ Warszawa)
Discovering Alexandria: Archaeological Research at the Kom el-
Dikka Site.
xii symposium papers
Marianne Bergmann
Die alte Auffassung, wonach Ägypten von der Zeit des Augustus bis
zu den Reformen des Septimius Severus oder des Diokletian ein abge-
riegelter Privatbesitz der römischen Kaiser gewesen sei, der demnach
verständlicherweise vom internationalen Verkehr und Austausch
abgeschlossen blieb, ist in jüngerer Zeit entschieden abgemildert wor-
den zugunsten der Vorstellung von einer Provinz, deren Ressourcen
allerdings in besonderem Maße für die Bedürfnisse Roms genutzt
wurden.1
Dabei bleibt etwas von dem Eindruck, daß Ägypten durch seine
abgeschlossene geographische Lage, aber auch politisch gegenüber
anderen Provinzen des Römischen Reiches eine Sonderrolle hatte und
erst in der Spätantike den anderen Provinzen weitgehend angeglichen
wurde. Neben der Religion und ihren Einrichtungen und Ritualen, die
natürlich immer als stärkste Besonderheit Ägyptens galten und erst
mit dem Durchsetzen des Christentums internationalisiert wurden,
gibt es doch eine ganze Reihe von Hinweisen auf die Sonderrolle, zu
denen etwa das Fehlen munizipaler Strukturen gehört und die Münz-
prägung der kaiserlichen Administration von Alexandria, die nur
für den Gebrauch im Lande gedacht war, während stadtrömische
Prägungen anders als in anderen Provinzen kaum kursierten. Auch
statistische Auswertungen von Keramik scheinen in diese Richtung
zu weisen. In den Ausgrabungen in Schedia, der städtischen Siedlung
am Abzweig des Süßwasserkanals, der vom Kanopischen Nil nach
Alexandria führte,2 wird anhand einer Stratigraphie vom 7. Jahrhundert
∗
Dem Vortragscharakter entsprechend können die Anmerkungen keine ange-
messenen Bibliographien zu den einzelnen Gesichtspunkten und Stücken liefern. Sie
sollen lediglich Zugänge zu diesen ermöglichen. Für Diskussion, Hinweise und
Abbildungsvorlagen danke ich Abd el Aziz Aldumairy, T. Espinoza, K. Lembke,
A. von Lieven, C. Strube und den Abteilungen Kairo und Athen des Deutschen
Archäologischen Instituts.
1
Bowman 1986, 37–42; Bowman 1996, 680–702; Haensch 2008 mit Literatur.
2
Bernand 1970; Arbeiten seit 2003: Bergmann und Heinzelmann 2007.
2 m. bergmann
3
Martin 2008.
stile und ikonographien im kaiserzeitlichen ägypten 3
4
Hooper 1961; Abd el Al, Grenier und Wagner 1985, passim; Schmidt 2003,
44–61 Taf. 43–49.
5
Dunand 1990; Fischer 1994; Szymanska 2005; Lembke, Fluck und Vittmann
2004, 41–43.
6
Rondot 2004, 37–46 Abb. 11 Taf. 72.
7
Zum Abtrag von Lehmziegelmauerwerk s. Rostowzew 1929, 435–437; Nowicka
1969, 10–13; Bagnall 1993, 6.
8
Gazda 1983 mit Literatur. Das Kelsey Museum of Archaeology der University of
Michigan bereitet eine Datenbank vor, in der Einzelfunde und Papyri den Häusern
und ihren Räumen zugeordnet sind.
9
Z.B. Myśliwiec 1994 mit Literatur.
4 m. bergmann
10
Castiglione 1967.
11
Hölbl 2000.
12
Zuerst formuliert von Castiglione 1961; vgl. dazu auch von Lieven 2004.
13
Siehe o. Anm. 10.
stile und ikonographien im kaiserzeitlichen ägypten 5
14
Pensabene 1992; Pensabene 1993, passim u. 166–168.
15
McKenzie 2007.
16
Außer Pensabene 1992 und 1993, vgl. Grossmann 2002, 165–170.
17
Vgl. aber u. S. 7.
18
Zur Diskussion um die späten Hartsteinporträts Schmidt 1997, 9–22; Kaiser
1999; Lembke und Vittmann 1999; Philipp 2004.
19
Parlasca 1966; Borg 1996; Borg 1998; Walker 1997 und 2000.
20
Aldumairy 2005, 65 Abb. 28; für Siwa mögen allerdings auch Beziehungen zu
Kyrene und zur Nordküste eine Rolle gespielt haben.
6 m. bergmann
des Kaisers Nero21 (?) aus den fünfziger Jahren des 1. Jahrhunderts
n. Chr. (Abb. 1c). Auch bei den Mumienausstattungen wurde jedoch
ein Nord-Süd-Gefälle beobachtet. Gegen den Süden Ägyptens hin
werden plastisch gebildete Mumienmasken häufiger, die römische
Modefrisuren haben, aber auf individuelle Gesichtszüge verzichten,
sich dabei aber wohl eher in den Mitteln als in der Intention unter-
scheiden.22 Man hat errechnet, daß auf 100 Mumien eine Porträtmumie
kam, was eine gewisse Vorstellung von der Größe der Bevölkerungs-
anteile gibt, die diese Möglichkeit wahrnahmen. Als Auftraggeber der
Porträts hat B. Borg für das Fayum die Mitglieder der besonders pri-
vilegierten Klasse der 6574 Katöken des Arsinoites genannt, die sich
als Bewahrer der griechischen Tradition verstanden, ethnisch aber
ebenfalls deutlich graeco-ägyptisch waren.23 Beispiele wie die Ausstat-
tungen der überstuckierten Mumien in Siwa24 oder die Mumien-
porträts von Marina el Alamein25 zeigen aber, daß das Bemühen,
sich internationalen Sitten anzupassen, vielleicht nicht in direktem
Zusammenhang mit dem rechtlichen Status der Beteiligten stand.
Demgegenüber waren rundplastische Porträts aus dem immer impor-
tierten Marmor und – wie zu vermuten – aus Bronze selten, sie werden
als Grabausstattung wie drei Porträts aus Terenuthis,26 in seltenen
Fällen auch als Ehrenstatuen27 verwendet worden sein. Auch hier ist
ein Nord-Süd-Gefälle zu beobachten. Eine Göttinger Magisterarbeit
von T. Espinoza hat 66 rundplastische männliche Privatporträts erge-
ben. Nur von 24 kennt man den Herkunftsort, davon stammt etwa die
Hälfte aus Alexandria, aus Oberägypten nur zwei. Auffallend ist, daß
sowohl die gemalten Mumienporträts als auch die rundplastischen
Porträts die stadtrömischen Vorbilder sowohl in den Frisurenmoden
als auch in den Zeitgesichtern getreu wiedergeben (z.B. Abb. 3b), ten-
denziell getreuer als die Porträts anderer Provinzen des Ostens, in
denen abweichende Traditionen und Wertvorstellungen mit den aus
21
Aus Samos: Curtius 1949, Taf. 26 links; Hiesinger 1975, 117 Anm. 6; Fittschen
1973, 56 zu Nr. 24 (Nero, 50/51 n. Chr.).
22
Grimm 1974.
23
Borg 1998, 40–45.
24
S. o. Anm. 20; aus derselben Nekropole stammen auch weitere Stuckierungen
mit Porträtzügen und Modefrisuren, vgl. Aldumairy 2005, 65 Abb. 27.
25
Daszewski 1997.
26
Graindor o.J., 52f. Nr. 12, 14, 15 Taf. 11, 13, 15; Grimm und Johannes 1975,
20–21 Nr. 23–26 Taf. 43, 46–53.
27
Hierfür wären die Inschriften heranzuziehen.
stile und ikonographien im kaiserzeitlichen ägypten 7
28
Zum 2. Jahrhundert n. Chr. Smith 1998.
29
Kaiser 1999.
30
Zur Togadiskussion Goette 1989, 71–74; m.E. überzeugend Borg 1996, 164–167;
Borg 1998, 51.
31
Lembke, Fluck und Vittmann 2004, 36.
32
Damit soll nicht auf die Frage von Volkskunst angespielt werden, ein Begriff,
der oft im Zusammenhang mit der koptischen Kunst verwendet und diskutiert wurde.
Dazu kritisch: Brune 1999; Török 2005, 20–31; kritische Auseinandersetzung mit dem
Konzept von Volkskunst/arte popolare in bezug auf die römische Kunst: Settis 1982,
169–177.
8 m. bergmann
33
Rondot 2004, 37–46 Abb. 11 Taf. 72, 73.
34
Borg 1996.
35
Edgar 1903, 25 Nr. 27489 Taf. 14.
36
Wie die Mantelstatuen aus Alexandria in Berlin, hier Abb. 3b (Meischner 1977)
und die aus Marsa Matruh (Hawass 2002, 69–70 Nr. BAAM 295 mit Abb.), die wegen
des Libationsloches in der Basis sicher aus einem Grabzusammenhang stammt.
37
Vgl. o. Anm. 4: zu den Grabbauten auch die Internetseiten ‚Portals to Eternity‘
des Kelsey Museum der Universität Michigan.
38
Grimm und Johannes 1975, 19 Nr. 18 Taf. 27; Schmidt 2003, 41 Abb. 39.
stile und ikonographien im kaiserzeitlichen ägypten 9
39
S. o. Anm. 26.
40
Hooper 1961, Taf. 4.
41
Vgl. Anm. 8.
42
Lembke 1998, bes.126–127.
43
z.B. Grabbauten von Terenuthis: Schmidt 2003, 55–61 mit Abb.; Tuna el Gebel:
Lembke et al. 2007; andere und spätantike: Thomas 2000, 3–8; Grossmann 2002,
315–347.
44
O. S. 5–7 und Anm. 12.
10 m. bergmann
45
Schmidt 2003; vgl. schon Castiglione 1967, 115, 132–13.
46
Schmidt 2003 Kat.-Nr. 104–107 Taf. 38–40.
47
Schmidt 2003 Kat.-Nr.116 Taf. 41.
48
Schmidt 2003, 108 ff. Kat.-Nr. 61–71 Taf. 20–23.
49
Hooper 1961; Abd el-Al, Grenier und Wagner 1985; Schmidt 2003, 44–61
Taf. 43–49.
50
Schmidt 2003, 60.
51
Schmidt 2003, 62–75, 149–152 Kat.-Nr. 164–172 Taf. 50–53.
52
Zu dieser Produktion und den Fälschungen zuletzt Török 2005, 24–31.
53
Abdalla 1992.
stile und ikonographien im kaiserzeitlichen ägypten 11
54
Zanker 1987, passim und 240–255.
55
Hölscher 1987.
56
Castiglione 1967, bes. 126–127.
12 m. bergmann
und dem früher ausgegrabenen Bad in Buto. Zum Stand der Forschung und zu
neueren Funden und Unternehmungen auf diesem Gebiet s. die Beiträge in: Boussac,
Fournet und Redon (im Druck).
60
Bergmann und Heinzelmann (im Druck); von einer im Frühjahr 2009 durchge-
führten Sondage an dem normalerweise überfluteten Bad erhoffen wir genauere
Daten für die Erbauung und Nutzung.
61
Siehe o. Anm. 5.
62
Siehe o. Anm. 5.
63
Ballet 2002, 91 zur schwarzen Keramik und besonders zu den schwarzen Schalen
mit eingebogenem Rand. Schwarze Keramik kommt als Nachahmung von
Schwarzfirnisware mit dem frühen Hellenismus in Alexandria auf und wird angeblich
im Fayum – wieweit auch sonst, bleibt festzustellen – bis weit ins 2. Jahrhundert
n. Chr. tradiert.
64
Eindrucksvoll bezeugt in Marina el Alamein u. Anm. 68.
65
Zur ursprünglichen Herkunft vieler spätantiker Nischenbekrönungen aus
Gräbern: Torp 1969; Severin 1993; Thomas 2000; Török 2005, 31–36, 115–116.
66
Grossmann 2002, 109–110; McKenzie 2007, 276–281 Abb. 458, 460. 464.
67
Zu den hellenistischen Beispielen und dem Zusammenhang mit den zahlrei-
chen spätantiken Exemplaren Bergmann 1988; Severin 1993; McKenzie 1996; Severin
1998; Krumeich 2003; McKenzie 2007, 92–99, 261–270. Török 2005, 113–125.
14 m. bergmann
68
Czerner 2004; McKenzie 2007, 92–94 Abb. 153–154.
69
Lefebvre 1920, 62–64 Nr. 36; Bergmann 1988, 61–64 Abb. 2–7 (vgl. das Beispiel
aus Ptolemais ebd. Abb. 8); Pensabene 1993, 524 Nr. 982 Taf. 104.
70
Cockle 1996 (falls nicht auch dieses Stück schon zweitverwendet ist).
71
Die monumentalen Türfragmente aus rotem Granit in diesem Stil, die zum kai-
serzeitlichen Neubau des Sarapieions von Alexandria gehören (Pensabene 1993, 321
Nr. 33–37 Taf. 6) könnten u.U. als bewußtes Zitat alexandrinischer Tradition verstan-
den werden.
72
Severin 1998, 333–335 mit Literatur, Abb. 20.
73
Andronicos 1984, 81 Abb. 42; Drougou und Saatsoglou-Paliadeli 1999, 46
Abb. 59.
74
Rhomiopoulou 1997, Frontispiz und S. 33 Abb. 28, 29; Monographie von
K. Rhomiopoulou und B. Schmidt-Dounas im Druck.
stile und ikonographien im kaiserzeitlichen ägypten 15
daß man sie sich auch als immer wieder spontan entstandene
Schöpfungen in einer ägyptisch-griechisch-römischen Mischkultur
vorstellen könnte. Daß sie aber einer konkreten Typentradition ver-
pflichtet sind, erweist die getreue, wiederum fast tausend Jahre beibe-
haltene Überlieferung des darstellerisch schwierigen Motivs der in
Dreiviertelansicht gedrehten Pferdeköpfe, zuweilen mit geöffnetem
Maul. In griechischen Darstellungen kam das Motiv im 4. Jahrhundert
v. Chr. auf, als ein frühes Beispiel mag ein Ausschnitt aus dem
bekannten Tumulusgrab in Kasanlak/Thrakien91 aus dem frühen
3. Jahrhundert v. Chr. dienen. Es kann durch zwei kaiserzeitliche
Mosaikdarstellungen der Dioskuren mit ihren Pferden in Nea Paphos/
Zypern ergänzt werden, deren Körpertypen schon wegen der
Kombination von hochgegürtetem Leinenpanzer und der gedrunge-
nen, an den Fries von Magnesia erinnernden Proportionen auf ein
hellenistisches Vorbild zurückgehen müssen (Abb. 7a, 9a).92 Sogar der
hochgebundene Schopf über der Stirn der Pferde, der aus persischer
Tradition stammt und in der Alexanderzeit in griechische Bildwerke
übernommen wurde,93 wurde in den ägyptischen Bildern vielfach tra-
diert (Abb. 7b, d, e).
Als ebenso dauerhaft erweist sich ein stehender Typus des Gottes
Heron, der anscheinend im hellenistischen Kleruchenmilieu des
Fayum als Produkt ägyptischer Werkstätten entstand, die griechische
Themen darstellten. Als Beispiele seien genannt: ein Wandgemälde
ehemals im Tempel des Pnepheros in Theadelphia94 (Abb. 8d) und ein
Tafelbild in Providence (Abb. 9c),95 ein Exemplar aus einer ganzen
Reihe ähnlicher Bilder, die im Fayum gefunden wurden. In beiden
Bildern opfert der Gott in Panzertracht stehend vor einer Schlange,
allein oder mit einem Pferd hinter und einem kleinformatigen
Adoranten neben sich. Er trägt Haar und Bart kurzgelockt, einen
91
Shivkova 1973, Abb. 12.
92
Daszewski und Michaelides 1989, 26 Abb. 13, 14; Kondoleon 1995, 221–229
Abb. 141, 142; C. Kondoleon bemerkt den Zusammenhang mit kaiserzeitlichen
Dioskurendarstellungen in Ägypten, hält die Darstellung von Dioskuren in Panzer-
tracht aber generell für kaiserzeitlich. Fries von Magnesia: Yaylali 1976, Taf. 14–18,
27; zur hohen Gürtung vgl. das besonders deutlich der Alexanderikonographie ver-
pflichtete Tafelbild eines Dioskuren aus Medinet Quta/Fayum, Parlasca 1966, 60
Anm. 9 Taf. 21,3.
93
Hölscher 1973, 132; Pfrommer 1998, 45.
94
Breccia 1926, Taf. 57, 58; Will 1990, 392 Nr. 1 Taf. 286.
95
Winkes 1982, 68–69 mit Abb.; Walker 1997 und 2000, 125 Nr. 80, vgl. ebd. 124
Nr. 79 mit Abb.; Sörries 2003, 146–147 Nr. 34.
18 m. bergmann
96
Morrow 1985, 97–108 Abb. 79, 80 (terminus ante quem 200 v. Chr.).
97
Bresciani 2003; zur Datierung ebd. 63–67, 171–173.
98
Cumont 1939; Sörries 2003, 84–85 Nr. 12.
99
Parlasca 1975, 303–306; Bresciani 2003, 59 Abb. 17a, 18a, b.
stile und ikonographien im kaiserzeitlichen ägypten 19
Als kennzeichnend für eine lokale Gottheit ist die Körperformel auch
bei einer kleinformatigen Marmorgruppe unbekannter Herkunft in
Liverpool101 (Abb. 9d) zu verstehen. Die Büsten von Sarapis und
Harpokrates auf der eigenartigen panzerähnlichen Tracht, das Diadem
mit dem Uräus über der Stirn sowie der Körpertypus weisen auf eine
Herkunft aus Ägypten. In dieser Gestalt ist m.E. kein römischer Kaiser
mit besiegtem Barbaren zu sehen, wie meist vermutet wird, sondern
ein siegreicher ‚god in uniform‘,102 wie er vielleicht auch durch eine
Gruppe von Terrakottastatuetten bezeugt ist.103 Die kurzgelockte
Frisur und Barttracht entspricht wieder dem Griechentypus in der
ägyptischen Ikonographie. Band und Uräus über der Stirn müssen
nicht auf einen König weisen, sondern sind ein Zeichen für die
Göttlichkeit der Figur.104
Wurde hier der Mischstil aus dem hellenistischen Kleruchenmilieu
zum Typenkennzeichen gewisser Gottheiten, stand die Ikonographie
aber auch für eine breitere Verwendung zur Verfügung. Sie führt
zugleich über das Fayum hinaus, dem die zahlreichen Wand- und
Tafelbilder des Heron und seiner Verwandten entstammen. Dar-
stellungen des polymorphen Gottes Totoes, die vermutlich aus dem
Umfeld von Koptos stammen,105 (z.B. Abb. 10a) zeigen in ihrem pan-
zerbekleideten Vorderteil manchmal ähnlich gedrungene und nach
unten verbreiterte Proportionen und die ägyptische Körperhaltung
100
Pagenstecher 1919, Abb. 1 und 2; Rostoffzeff 1933, 491–497 Abb. 2, 3; Sörries
2003, 68–72 Nr. 6a, b.
101
Hornbostel 1973, 241 Anm. 2; 380 Anm. 4 Abb. 364; Bailey 1996, 209 mit
Literatur.
102
Die Formulierung nach Kantorowicz 1961.
103
Zu den Statuetten zuletzt Bailey 1996.
104
So z.B. auf den Stelen für im Nil ertrunkene Personen, die vergöttlicht wurden:
Rowe 1940, Taf. 2, 3, 4, 6.
105
Kaper 2003, 297f. Nr. 1–3 mit Abb.
20 m. bergmann
106
Edgar 1903, 57 Nr. 27572 Taf. 27; Golenischeff 1894; zuletzt mit Literatur:
Bailey 1996, 209.
107
Delbrueck 1932, 1–13; Laubscher 1999, 209 Anm. 5.
108
Zuletzt Laubscher 1999, 219–221 Abb. 14; Bergmann und Liverani 2000.
109
Delbrueck 1932, 84–92 Abb. 31–34 Taf. 31–37; Fragment von einer Gruppe wie
der venezianischen aus Naissus zuletzt Laubscher 1999, 208 Abb. 10–12 mit Literatur.
110
Bekannteste Beispiele Delbrueck 1932, 99 Taf. 42–43; 92 Abb. 95 Taf. 38, 39.
111
Delbrueck 1932, 96–98 Abb. 36 Taf. 40, 41; Popović 2005, 53, 56 Abb. 40.
112
Delbrueck 1932, 215–216, 219 Taf. 100–106, 107 unten; Bielefeld 1997, 67–73
Kat.-Nr. 2, 192; Taf. 94–100.
stile und ikonographien im kaiserzeitlichen ägypten 21
113
Letzteres legen feine frei gearbeitete Details der Statuen von Gamsigrad (unten
Anm. 123) nahe, die noch unpubliziert sind.
114
Bowman 2005, 80–85.
115
Delbrueck 1932, 91–92 Abb. 34 Taf. 35–37; Laubscher 1999 Abb. 1, 4.
116
Durch die gekreuzten Riemen auf dem Vorderfuß hat man sie etwas den patri-
zischen Calcei angeglichen, vgl. Goette 1988, 449–459 mit Abb.
22 m. bergmann
Die fette Ranke mit den eingefügten Szenen auf dem Sarkophag der
Kaiserschwester Constantina aus deren Mausoleum in Rom (Abb. 11c)
entspricht ungefähr einer selteneren Variante einer aus der Kaiserzeit
bekannten Typologie.119 Aber von dieser massiven Ranke gehen feine
kahlere Ranken aus, die in kleinen Drei- und Mehrpunktblüten enden
(Abb. 12a, b). In etwas vergröberter Form sind sie die typologischen
Nachfahren der mageren Ranken mit Punktblüten, wie sie in den
Ranken des 3. Jahrhunderts v. Chr. auftraten (Abb.12c).120 In den kai-
serzeitlichen Ranken seit der Ara Pacis kommen diese feinen ‚kahlen‘
Ranken mit Punktblüten nicht mehr vor.121 Auch für die Girlanden
auf dem Sarkophagdeckel (Abb. 13a) hat die Werkstatt Formen aus
lokaler Tradition benutzt: die löffelförmigen Rosenblätter, die man
nur aus Ägypten kennt122 (Abb. 13b) und wieder den klein- und spitz-
blättrigen Lorbeer hellenistischer Herkunft, aus dem auch der Kranz
des bekannten tetrarchischen Porphyrporträts aus Gamsigrad/
117
Delbrueck 1932, 84–91 Taf. 31–34; Laubscher 1999.
118
S. die Nachweise zum Adlerkopfschwert bei Laubscher 1999, 21.
119
Delbrueck 1932, 219 Taf. 104; Bielefeld 1997, 67–73, 134 Nr. 192 Taf. 94–99; zu
der fetten Rankenvariante s. die Nachweise bei Bielefeld; vgl. aber ebd. den besten
Vergleich einer Ranke in einer Wandmalerei in Samaria, die ebenso wie die des
Constantina-Sarkophages immer wieder neu ansetzende Stücke hat, die von
Manschetten umgeben werden, von denen nach beiden Seiten Blätter abgehen und
die grundsätzlich wahrscheinlich auch einer hellenistischen, wenn auch nicht unbe-
dingt allein alexandrinischen Tradition zuzuschreiben sind (vgl. auch die Ranken im
Mosaik des Felsendoms von Jerusalem McKenzie 2007 Abb. 599, 603).
120
Oben S. 15; vgl. die Form auch auf hellenistischen und späteren Fayence-
gefäßen: Nenna und Seif el Din 2000, Taf. 16, 20, 21, 23 etc.
121
Vgl. die Abbildungen in Mathea-Förtsch 1999, passim.
122
Bielefeld 1997, 71.
stile und ikonographien im kaiserzeitlichen ägypten 23
Bibliographie
123
Srejovic 1992–93 mit Abb.; Srejovic 1994, Frontispiz und Abb. 10–17; Laub-
scher 1999, 242–251 Abb. 18–21.
124
Delbrueck 1932, 219 Taf. 105; Bielefeld 1997, 67, 99 Kat. 2 Taf. 100.
125
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Abbildungsnachweis
8a s.7a
8b, c: Bresciani 2003, Taf. 39 u. Abb. S. 28
8d: Lefebvre 1920, Taf. 57
8e: Cumont 1939, Taf. 1
10a: Festschrift zum 150jährigen Bestehen des Berliner Ägyptischen Museums. Berlin
1975, Taf. 74a
10b: Inst.Neg. Kairo
10c: Cumont 1939, Taf. 1
10d: Delbrueck 1932, Taf. 35
b c
a b
a b
Abb. 3a: Kairo. Grabstatue eines Knaben; 3b: Berlin. Palliatus aus Ägypten.
a b
c d e
a b
Abb. 5a, b: Ptolemais/Kyrenaika, Palazzo delle Colonne (ca. 100 v. Chr.); 5c: Marina
el-Alamein, Nische aus Haus H 9; 5d, e: Kairo, Koptisches Museum, Nischenbekrö-
nungen; 5e: 6. Jh. n. Chr.
stile und ikonographien im kaiserzeitlichen ägypten 33
c e
Abb. 6a: Pergamon, Demeterterrasse, Altar; 6b: Alexandria, Griechisch-römisches
Museum. Fayencefragmente; 6c: Istanbul, Archäologisches Museum, Altar aus Por-
phyr; 6d: Tetrarchengruppe, Vatikan, Bibliothek; 6e: Tunis, aus Bulla Regia. Marc
Aurel.
a b c
d e
Abb. 7a: Nea Paphos, Haus des Dionysos. Mosaik mit Dioskur; 7b: Kairo, Koptisches
Museum, Stele des Heron; 7c: Ehem. Theadelphia, Tempel des Pnepheros.
Wandgemälde des Heron; 7d: Kairo, Koptisches Museum, aus Bawit. Lunette des Hl.
Apollo; 7e: Pierpont Morgan Library, New York. Handschrift aus dem St. Michaels-
Kloster bei Hamuli, Fayum.
34 m. bergmann
a b c
d e
Abb. 8a: Nea Paphos, Haus des Dionysos. Mosaik mit Dioskur; 8b, c: Medinet Madi,
Kultgebäude, Wandgemälde 8d: Ehem. Theadelphia, Tempel des Pnepheros. Wand-
bild des Heron; 8e: Brüssel, aus dem Fayum. Tafelbild mit unbekanntem Gott und
Heron.
a b
c d
Abb. 9a, b: Berlin, Staatliche Museen, aus dem Fayum. Aus den Seitenflügeln eines
Triptychons; 9c: Providence, aus dem Fayum. Tafelbild des Heron; 9d: Liverpool City
Museum. Statuette eines Gottes.
stile und ikonographien im kaiserzeitlichen ägypten 35
a b
c d
Abb. 10a: Kairo. Reliefdarstellung des Gottes Totoes; 10b: Kairo, aus Luxor. Ausschnitt
aus der Reliefsdarstellung eines Götterpaares; 10c: Brüssel, aus dem Fayum. Tafelbild,
unbekannter Gott; 10d: Vatikanische Museen. Tetrarchengruppe (Augusti) aus
Porphyr.
c
Abb. 11a, b: Venedig, San Marco. Tetrarchengruppe (Caesares) aus Porphyr. Abguß
Göttingen; 11c: Vatikanische Museen. Sarkophag der Constantina, aus Porphyr.
36 m. bergmann
a b
c
Abb. 12a, b: Vatikanische Museen. Sarkophag der Constantina; 12c: Vergina, make-
donisches Grab. Malerei des Tonnengewölbes.
a b
c d
Abb. 13a: Vatikanische Museen. Girlanden vom Deckel des Sarkophags der Con-
stantina; 13b: Kairo. Stuckierter Mumiensarkophag; 13c: Didyma, Apollontempel;
13d: Zajecar, Museum. Kopf des Galerius(?) aus Gamsigrad.
un reçu de rations militaires 37
Hélène Cuvigny
1
Sur le préfet de Bérénice, voir Bülow-Jacobsen et Cuvigny 2007.
2
Elles sont financées par le ministère français des Affaires Étrangères et l’Ifao et
dirigées par H. Cuvigny. Le dépotoir, d’où provient l’ostracon, est fouillé par
Emmanuel Botte (Université Lyon 2). Sur ces fouilles, voir provisoirement BIFAO 106
(2006): 409–412 et 107 (2007): 319–323. Toutes les photos publiées ici sont d’Adam
Bülow-Jacobsen.
38 h. cuvigny
Fig. 1.
marge
[ 6–8 ]ψ̣[. .]ν̣οϲιρι. κου̣-
[ράτο]ροϲ πρεϲιδίου ∆ιὸϲ
[χαίρ]ιν. μεμέτρημε τὰ
[κι]β̣άριά μου ἐν τộͅ ὡρίῳ
5 πλήρηϲ ο͂̔ ν τὰ πούπλικα
καταβέβληκα μ̣ ημν
δεϲϲάρων Θωθ ὁμοίωϲ
Φαοφι Ἁθυρ καὶ Χοια‹κ›,
γίνοτε ἐπὶ ταὐτὸ μη-
10 μν vac. δεϲϲάρων ν
καὶ τὰ πούπλικα γί-
νοτε δραχμὰϲ ἑκατὲν
ὀκκτώ
ἔτουϲ Ἁδριανοῦ Cε-
15 βα‹ϲ›τοῦ Ἀντωννί-
νου.
1–2 l. κουράτορι πραιϲιδίου 3 l. μεμέτρημαι 4 l. τῷ ὡρρίῳ 5 l. ὧν 6, 9–10 l.
μηνῶν 7 l. τεϲϲάρων 9, 11–12 l. γίνεται 9–10 l. μῆνεϲ τέϲϲαρεϲ
12 δραχμαϲ ostr. l. δραχμαὶ ἑκατὸν 13 l. ὀκτώ 14 Lτουϲ 15–16 l. Ἀντωνίνου
Commentaire général
3
Texte publié dans Cuvigny 2003, 343.
un reçu de rations militaires 41
4
Les entolai datent du règne d’Antonin. Elles permettent aux pagani de recevoir
leur salaire et leur alimentation à la carte. Sur ce dossier, voir provisoirement Cuvigny
1996.
42 h. cuvigny
pluriel en O.Dios inv. 480, c’est parce qu’il est question de quatre
rations. Dans les entolai des pagani, où il est au pluriel, il signifie seu-
lement «les aliments non frumentaires» et ne correspond pas à un
assemblage ou à une quantité spécifiques.
Fig. 2.
les trois dossiers évoqués plus haut, à ϲῖτοϲ. De plus, si l’on admet
qu’en toute probabilité κιβάριον désigne la même réalité dans la lettre
de Sarapiôn et dans le reçu de Dios, il ne peut, étant donné son prix
dans ce reçu (25 ou 27 drachmes), consister seulement en une artabe
de blé; trois entolai du Mons Claudianus, mentionnent le prix d’une
artabe de blé à la même époque: 6, 8 et 9 drachmes.5 On en conclut que
le kibarion d’un soldat détaché dans le désert Oriental vers 150 consiste
en une ration mensuelle composée d’aliments divers, dont nous igno-
rons si elle incluait ou non l’artabe de blé.
5
Ces montants sont du même ordre que ceux qui ont été tabulés entre c. 18a et
160p dans Drexhage 1991, 13–15. Une augmentation sensible a lieu après 160.
6
Βέϲϲοϲ n’est pas connu comme anthroponyme en Égypte; comme ethnique, il n’y
en a pas d’autre exemple que P.Oxy. XVI 1903, 9 (561p), où il se rapporte à des bucel-
laires.
un reçu de rations militaires 45
Fig. 3.
7
O.Claud. inv. 7295 publié dans: Cuvigny 2002.
8
O.Did. 62; O.Dios inv. 626.
46 h. cuvigny
9
De même que tout bordereau dressé au moment où un objet change de main, par
exemple les certificats d’embarquement, dont Reekmans et Van’t Dack justifient ainsi
la fonction: «Notification and certificate of shipment on the one hand secured the
captain against contestation by the sender of goods and on the other hand provided
the consignee with the most reliable means of checking if the required amount and
quality of wheat had been unloaded» (Reekmans et Van’t Dack 1952, 156).
10
P.Fay. 21, 1–2 (134p): ἀποχὰϲ ἀλλήλοιϲ παρέχειν ἐκέλευϲα.
11
Cf. W.Chr. 423, 10, 17; P.Oxy. XII 1542, 1. Voir aussi W.Chr. 85, 15n.
un reçu de rations militaires 47
Παυνι κ̅η̅,12 «j’ai reçu de vous l’orge en vente forcée qui vous a été assi-
gnée par les officiels et je vous ai payé le prix d’usage, pour deux mois,
Pauni et Epeiph. L’an 31, 28 Pauni.» Comme la quantité d’orge n’est
pas spécifiée, deux interprétations sont possibles et ont été proposées.
Pour Wilcken, le cavalier a retiré des provisions pour son unité; pour
Lesquier,13 en revanche, Didymos Argentis est en détachement au
Fayoum (il appartient en effet à une unité cantonnée à Alexandrie,
l’ala veterana Gallica) et il achète la ration d’orge de son propre cheval:
P.Hamb. I 39 (Rom.Mil.Rec. 76, 179p) montre que les soldats détachés
loin de leurs castra recevaient une avance pécuniaire destinée à cou-
vrir l’achat des provisions de base qui, normalement, leur étaient dis-
tribuées au camp. L’auteur du présent ostracon est également détaché;
comme il est au milieu du désert, ce n’est pas dans un grenier public
qu’on lui a ouvert une ligne de ravitaillement, mais au grenier du prae-
sidium. Si cette analogie est justifiée, les publica sont un autre nom
pour le prix auquel un soldat en détachement retire ses rations.
14
J’ai des doutes en effet sur cette interprétation. Elle semble s’imposer dans le cas
de Rom.Mil.Rec. 78/68 (ἔϲχον παρὰ ϲ[οῦ ἀπὸ] τιμῆϲ οἴνου δηνάρια δύο), moins
dans le cas de Rom.Mil.Rec. 78/69 et /70. En /70, on lit: [ἔλαβον παρὰ] ϲοῦ ὑπ(ὲρ)
τιμ[ῆϲ οἴνου δηνα]ρίων δύο, littéralement «j’ai reçu de toi, au titre du prix du vin,
pour un montant de deux deniers». Cela pourrait aussi bien être une formulation
elliptique pour dire «j‘ai reçu du vin pour un montant de deux deniers à débiter sur
mon crédit-vin». En ce cas, les reçus du type ἔλαβον παρὰ ϲοῦ ἐκ τοῦ κιβαρίου οἴνου
κολοφώνιον δηναρίων x et ceux du type ἔλαβον παρὰ ϲοῦ ἀπὸ τιμῆϲ οἴνου δηνάρια
x pourraient n’être que deux formules pour une même opération. Certaines
formulations ambiguës pourraient aller dans ce sens: ἔλαβον ἐκ τοῦ κιβαρίου οἴνου
δηνάρια ὀκτὼ ὀβολ() ὀκτώ (Rom.Mil.Rec. 78/37); ἔλαβον παρὰ ϲοῦ ἀπὸ τιμῆϲ
οἴνου κολοφωνίου δηνάρια δύο ὀβολοὶ ὀκτώ (Rom.Mil.Rec. 78/69). Ce dernier cas
donne l’impression (peut-être erronée) que les soldats sont obligés de retirer soit un
ou deux colophons, soit du numéraire au prix en vigueur du colophon et non pas
n’importe quelle somme qui les arrange dans la limite de leur crédit-vin.
15
Rom.Mil.Rec. 78/31 (cf. Préaux 1951, 134, n. 4), /33, /38, /40, /42, /63.
16
Le soldat a retiré sa ration alors que le prix du vin «n’était pas encore établi»
(Préaux 1951, 134); Mitthof 2001, 311.
un reçu de rations militaires 49
17
Cette augmentation, consécutive à la période troublée de la grande peste anto-
nine et des désordres civils (révolte des Boukoloi, usurpation d’Avidius Cassius), a été
bien mise en lumière par Rathbone 1997, 183–244.
18
Date établie par Mitthof 1994, 208, n. 5.
50 h. cuvigny
Conclusion
On sait que, sous le Haut-Empire, l’achat des vivres fournis par l’armée
aux soldats était théoriquement financé par une retenue forfaitaire sur
leur solde, appelée in victum dans deux comptes datant de Domitien.
Lorsque les soldats étaient détachés, ils recevaient une somme pour se
procurer à l’extérieur le ravitaillement qu’ils ne pourraient plus retirer
dans le camp de leur unité. Le système des publica permettait peut-être
de transférer à la préfecture de Bérénice le prix du ravitaillement des
soldats que les unités de Haute-Égypte mettaient à sa disposition. Les
curateurs, dont on sait qu’ils tenaient les comptes des greniers des
praesidia,21 encaissaient localement les publica. Il est frappant que
nous n’ayons pas trouvé davantage de reçus comme O.Dios inv. 480;
la raison en est peut-être que ces documents, destinés à être contrôlés
par les comptables de la préfecture de Bérénice, étaient rédigés sur
papyrus, à l’instar du recueil de reçus P.Hamb. 39. Formellement défi-
cient, abandonné sur place, O.Dios inv. 480 n’était peut-être qu’un
brouillon.
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19
Daris 1988, 735; P.Freib. IV 66, 12–13n.
20
Bagnall 1997, 509, n. 15. Mais je n’ai pas trouvé d’autres exemples papyrolo-
giques de δημοϲίᾳ employé en ce sens.
21
Cf. O.Krok. 41, 66–69, copie d’une circulaire dans laquelle le préfet de Bérénice
reproche aux curateurs de tarder à lui envoyer l’état des stocks de blé, orge et achyron.
un reçu de rations militaires 51
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archaeological research in roman soknopaiou nesos 53
Paola Davoli1
1
www.museopapirologico.eu.
2
Wessely 1902.
3
Jördens 2005, 41–42.
4
Clarysse 2005.
5
See among others Lippert and Schentuleit 2005, with further bibliography at
p. 71 n. 1. Muhs 2005. Widmer 2005. Lippert 2007. Stadler 2005. Widmer 2007.
Schentuleit and Liedtke 2008.
6
Cf. with previous bibliography Capasso 2005, 2–6 with previous bibliography.
Clarke 2006.
54 p. davoli
7
Lembke 1998a, 110.
8
Grenfell, Hunt, and Hogarth 1900, 15; Geremek 1969, 45. Contra: Caton-
Thompson and Gardner 1934, I: 156–157.
9
Cf. Davoli 2001.
10
Caton-Thompson and Gardner 1934 (2 vols.). Boak 1935. Cf. Davoli 1998,
39–54.
archaeological research in roman soknopaiou nesos 55
The aim of the project is to document the urban area and to survey the
area around Dime using all the technologies that can provide new
knowledge—as topographical survey, photogrammetry, satellite
images, magnetometry—and to excavate part of it.
The surveys of the visible structures and of the contour lines of the
site were carried out in 2005 and 2006 seasons by a team of topogra-
phers.11 In 2007 the pavement of the dromos was cleaned and fully
documented on a length of 265 meters. High resolution metric photo-
graphs were taken and then mosaicated. On this basis a 1:20 scale
drawing was obtained and was then improved on site with details,
such as chiselled lines or marks present on the pavement.
The territorial survey started in 2006 with the acquisition of a high
resolution satellite image,12 with some tests in the settlement and in
the area West and South of it by means of a magnetometer and a con-
ductivity meter13 and with quick geo-archaeological survey. A number
of archaeological features, as tombs, houses, embankments and small
settlements of different periods—from Neolithic to Islamic—were
located together with the shore of an ancient lake. No traces of ancient
canals have been recognized from satellite nor on the ground so far.
Considering the complexity of the natural and archaeological features
of the area, the survey will continue in the future with specialists in
different disciplines.
Since 2003 an excavation started inside the temenos, in an area
located North of the still standing building previously identified as
Soknopaios’ temple. The temenos occupies a large part of the northern
area of the kom and it is considered as the centre of the major activities
of the settlement. Many robberies-excavations occurred in this area,
including a Late Roman or Medieval spoliation of the limestone block
buildings, but no scientific investigation have ever taken place there.
The main temple, built in limestone block at the centre of the temenos,
has been brought to light almost in its entirety. Four small lateral
11
The topographical survey carried out by the joint archaeological mission of the
Bologna and Lecce Universities during the seasons 2001 and 2002 was not completed:
Davoli 2005b. Davoli 2005a, 224–231, pl. 13–18. The new survey was conducted by a
team of topographers from Archeosistemi society (Reggio Emilia). On methods and
results see Davoli et al. (in press).
12
Nominal resolution of 0.70 m, taken in March 18, 2006 by Quickbird satellite.
13
The survey was carried out by Tatyana Smekalova (St. Petersburg University)
with EM38RT round conductivity meter from Geonics limited (Ontario, Canada).
The magnetic fields were measured with an Overhauser magnetometer.
56 p. davoli
14
The customshouse receipts from Soknopaiou Nesos known so far are 615:
Musardo 2007 (in press).
15
Cf. Calderini and Daris 1986, IV: 300; Id. 2003, 139.
archaeological research in roman soknopaiou nesos 57
Fig. 1: General plan of Dime (2007) with details of the dromos pavement.
58 p. davoli
The area with the greatest density and number of buildings seems to
be the one East of the dromos. On the contrary, the buildings and
blocks seem to be limited to a narrow strip adjacent to the dromos
West-South-West of this road. However, it must be noted that the
ground in this sector is rather flat, suggesting that the area was levelled
by the sebbakhin. The impact of this activity, very frequent and com-
mon in the sites closer to the cultivated area South of Birket Qarun, is
still in doubt in regard to Soknopaiou Nesos.16 Another hypothesis
16
The razing activity by the sebbakhin is mentioned in Boak 1935, 3; however, the
correspondence of D. L. Askren with F. W. Kelsey (letter on 27 July 1915) indicates
that the sebbakhin themselves considered such activity in Dime as too costly and time-
consuming, especially because of the difficulty in transportation. See Clarke 2006,
63 n. 121.
60 p. davoli
that can explain this situation more convincingly is that the settlement
was less stratified in this area and that the buildings are less densely
built. At this stage we cannot count the buildings one by one because
most of the visible structures are simple walls without connections,
but we estimate a number of structures, mainly houses, comprising
between 500 and 600 units, not taking into consideration the areas
where nothing is visible.
The number of inhabitants of Soknopaiou Nesos has been calcu-
lated according with pool-tax registers. According to W. Clarysse, if
we apply a multiplier of 3.1 to the number of tax payers we can calcu-
late the number of the inhabitants that were 756 in 178 AD (523 in
179 AD and 413 in 207/209 AD). P. van Minnen and G. Messeri
Savorelli, on the basis of other papyri, estimate for the end of the sec-
ond century a population respectively of 900 and 1100 inhabitants.17
These numbers appear to be underestimate when compared with the
visible buildings and even more when compared with the general
dimensions of the settlement. Thus a series of suppositions rises from
the comparison of these data: we can suppose that a great part of the
buildings of the upper level of the settlement was not in use at the end
of the second century, or that most of them were not domestic build-
ings, or that the calculation of the population based on data collected
from papyri and the application of a standard multiplier are not cor-
rect. Certainly this matter deserves more investigation.
The survey allowed us to recognize a new mud brick temple (Fig. 4),
located West of the dromos and in a quite central position. We do not
have evidence that can suggest the name of the god to whom it was
dedicated so far. It must have been connected with the dromos through
a short street or dromos, of which there are no traces. However, on
both sides of the dromos there are two spaces parallel to it and appar-
ently free from structures. These two spaces are completely covered by
clean wind blown sand and they look like modern trenches deeper
towards the South of the dromos. However, I did not find any mention
of past excavations along the dromos except for a trench cut in 1892 by
Major R. H. Brown, a general Inspector of irrigation for Upper Egypt
and a Royal engineer. He wanted to define the purpose of the dromos
being persuaded that the settlement was located on the shore of the
lake, considered as the unique source of water. He wrote: “I had a
17
Clarysse 2005, 21–22; Messeri Savorelli 1989; van Minnen 1995, 43.
archaeological research in roman soknopaiou nesos 61
Fig. 4: Detail from the general plan. The mud brick temple and the dromos.
62 p. davoli
trench dug against this quay or causeway [the dromos], at about the
middle of its length, to determine the depth to which the masonry was
carried down. If this had been merely a causeway, it is not easy to
understand the necessity for so great a depth of masonry. It is there-
fore more probably a quay projecting into the water.”18 As is well
known, the lake could not have reached this elevation in the Graeco-
Roman period. Our survey of the dromos proved that several excava-
tions damaged the foundation of the paved street determining its
collapse. The hypothesis of K. Lembke19 that the famous private stat-
ues found in Dime and now in Cairo Egyptian Museum, Graeco-
Roman Museum of Alexandria and Berlin Museum had been placed
on the dromos suggests that there must have been other excavations
along it. These statues were found in 1890 probably during the excava-
tion of Ali Farag, a dealer of Giza who got permission from the Service
des Antiquités to dig in Dime for two winters. The presence of statues
18
Brown 1892, 51–52.
19
Lembke 1998a (with a complete list of statues and stelae from Dime); Lembke
1998b; Bianchi 1992.
archaeological research in roman soknopaiou nesos 63
21
It might have been a kiosk or a tribune: cf. Cabrol 2001, 565.
22
The modern name of the site, Dime es-Seba, suggests the presence of statues of
lions, but no one has been found up to date. This statue and some other fragments
recovered near the dromos suggest the real presence of a number of lion statues and
of sphinxes on the processional causeway. G. B. Belzoni (1819) and K. R. Lepsius
archaeological research in roman soknopaiou nesos 65
(1843) did not mention them in their descriptions of the site: Davoli 1998, 40–41. On
the contrary, Sir J. G. Wilkinson (1821–33) mentioned the presence of parts of lion
statues inside the temenos and at the North end of the dromos: Ms. Wilkinson dep.
A 15, fol. 41.
23
The temenos area with the visible buildings are described in Davoli 2007.
66 p. davoli
24
In 1887 a number of Greek and Demotic papyri reached the antiquities market
in Cairo and was divided and sold in several lots to many institutions: Wilcken 1912,
archaeological research in roman soknopaiou nesos 67
I: XIX; Turner 1939, v–vi. Monuments or fragments of them found in the temple dur-
ing the excavation of Ahmed Kamal in 1915–16 were also probably sold: Kamal 1916.
25
Grenfell and Hunt 1901, 5.
26
Davoli 2007, 101–104.
68 p. davoli
courtyard and to the temple from South through the propylon ST 18.
The temple ST 20 had a secondary entrance from its West side, through
room D (Fig. 3). Thirteen rooms, two staircases and two crypts have
been brought to light so far and are preserved to a height of about 1.6
m .
Of these, two are wide rooms on the main axis of the temple (rooms
A, F), both with a grey limestone slabs floor in quite good condition
and with ramps flanked by two rows of three steps (Fig. 8). The third
room on the main axis is the vestibule (L) in front of the naos, which
is divided into two rooms (M and S) (Fig. 10). The pavement of the
first room M is completely missing in the centre, but it is preserved at
the entrance and along the perimeter walls. It consisted of two series
of rectangular paving stones in brown limestone and basalt that
formed a sort of cornice for a pavement of square and triangular tiles.
Some of these were in basalt and others in brown limestone. It is a
quite unusual kind of floor for a temple, highly elaborated and in con-
trast with the plain pavement of the following room S. It is of the same
kind we have seen on the dromos, therefore we can assume that they
were built at the same time. The basalt and limestone elements of the
floor were not properly tiles, as they are quite thick,27 with a polished
upper surface and a rough lower one to be inserted in a thick layer of
white mortar. The mortar was smeared on a course of limestone
blocks, which formed the foundation of the floor.28
A wide door opening to the North led into the naos (S). The door,
originally closed by two leafs opening inside S, was flanked by a flat
cornice on which two large male figures, identifiable as the ruler step-
ping toward the entrance, are carved. Only the knee-length garment
and legs of these figures are preserved. The naos S is only 2 m long and
the pavement in limestone blocks is preserved at its eastern end only.
The walls are smooth, with the exception of an area 1.6 m wide, which
was left rough at the centre of the rear wall, where presumably a naos
was originally placed. According to the traces left on the rear wall, as
well as the measures of the room and of the door leafs, the naos should
have occupied an area of 1.6 m by 1.3 m in depth.
The sancta sanctorum formed by the two rooms are different from
others known in the Fayyum, while the general plan of the temple is
27
Their dimensions vary from 20 x 20 cm to 31 x 31 cm; the thickness is 14 cm.
28
This kind of floor can be defined as opus sectile, but the elements used here are
not thin slabs as they use to be. Cf. Ginouvés and Martin 1985, I, 144–152.
archaeological research in roman soknopaiou nesos 69
very similar to that of the ground floor of Qasr Qarun temple, with
minor differences.29
Because of the spoliation of the temple and several treasure hunters’
excavations carried out in 19th and 20th centuries the stratigraphy
consisted primarily of debris, blocks and large architraves, belonging
to the original covering of the building and resulting from the collapse
and dismantlement of the structure. The stratigraphy was almost
everywhere disturbed. Many are the objects and monuments belonging
to the original furniture of the sanctuary that were found, but they
are all fragments. Pieces of the same object have been recovered in
different rooms as a result of numerous tampering. For this reason it
is difficult to recognize the function of the lateral rooms in the temple.
Two of them are chapels (G and O) because of the torus cornice around
their doors, both originally closed by a double leafs wooden door.
Their floors were completely removed. Chapel O (3.75 x 2.54 m) is
heavily damaged, but is preserved to a maximum height of 1.15 m
above the original floor level. On the faces of the walls there is a light-
colour stain, which suggests the presence of a masonry structure
abutted to the rear western wall. Stains and traces of mortar on the
North and South walls attest that this structure must have occupied
most of the space in the room.
Among the lateral rooms there is a storage for ritual objects—
room E—where it was possible to securely identify traces of use of the
building in the Late Roman period. The layer of ancient rubbish spread
on the floor was not completely removed by previous diggers because
of the presence of a very heavy lintel inside the room that did not allow
the excavation. Among the finds are fragments of wooden furniture
decorated with glass inlays, beads, Greek and Demotic papyri in bad
condition due to their use as fuel for late fireplaces.
Traces of a late use of the building are present in other rooms also,
as for example in G, F and L. They consist of a fragment of a literary
Coptic papyrus30 from the 6th century AD and late Roman amphorae
datable between the end of the 4th and the 7th century (late AE3 and
LRA7). The coin found by Boak and dated to the beginning of the 4th
century is no longer the only late object found in Dime.31
29
Arnold 1999, 257; Daumas 1980, 262.
30
I would like to thank R. S. Bagnall for this dating.
31
Coin of Costantius I (305–306 AD): Haatvedt 1935, 38, 47 no. 87.
70 p. davoli
Two crypts were found so far: one was built in the thickness of the
wall (room R) and was probably entered from the top; the second one
is located under the East staircase (room Q). A small trap door situ-
ated in the first landing gave access to a crypt that extends below the
second flight. It is well preserved (3 x 0.76 m), except for a portion of
the floor that has been dismantled as well as the landing with the trap
door to make the entrance easier for the diggers. The roof of the crypt
is the bottom of the second flight of the staircase and therefore the
height of the crypt varies from 1.18 to 2.04 m from South to North. A
low passageway (69 cm height and 50 cm wide) in the north wall con-
nected the crypt with a small hiding-place situated under the pave-
ment of room P, which is a room under the stairs. This hiding and well
protected place was probably used for the treasure of the temple.32
The decoration of the temple was not finished: the external surfaces
were not levelled and rough bosses were left on the walls. Some of the
inside walls are smooth and some others are simply flattened. All the
doors are surrounded by flat and slightly raised cornices on which are
the torus cornices in the case of the main central doors or of chapels.
The lintels of the doors were in yellow limestone, while the architraves
were in grey shell-limestone, and decorated with cavetto cornices and
uraei friezes. Many fragments of lintels and of freezes, sometime
painted, have been found.
A bas-relief decoration was certainly part of the original project of
the temple, but it was only partially created around some doors and on
the Northwest wall in the offering room F (Fig. 9). The figurative
register is about 60 cm above the floor and it represents nine partially
preserved characters in different stages of completeness. Some deco-
rated blocks belonging to this relief have been found in different rooms
during several seasons. These allowed us to reconstruct part of the
scene: on the actual wall there are seven male figures, two of which can
be identified as depicting a king and five as representing gods. All the
figures are outlined with red ink and only two were carved in bas-
relief, but these are unfinished. The gods are all standing and have the
same peculiarities. The king is wearing a triangular skirt with the front
decorated by two hanging cobras.33 The register was probably divided
into two panels: the first one to the right showing the first two figures
32
We can suppose that the perfectly preserved incense burner in wood and gold
leaf found in Dime around 1893 and now preserved in Cairo Egyptian Museum (JE
30700) was left by the priests in this crypt or in a similar one.
33
Type similar to Vassilika 1989, MS 79.
archaeological research in roman soknopaiou nesos 71
where the king, turned to the left and crowned with the Upper Egyptian
crown, was presenting an offering to the god; the second one, to the
left, enclosed the other five figures, with the king making an offering
to four standing gods.34
Other two figures are represented at the same level as the aforemen-
tioned register, but on the flat cornice West of the door that connects
the offering room (F) with the vestibule (L). They are a king with the
double crown followed by a queen wearing a long robe and the
basileion with two high feathers. The names of these rulers should
have been written in front of them, but that of the king is missing and
the cartouche of the queen was left empty.35 However, it is certain that
they represent a couple of Ptolemaic rulers.36
The bottom of a figured register is on the West cornice of the door
leading inside the naos (M). The reliefs were finished and painted but
only the feet of two facing male figures remain. It is certainly one of
those scenes, enclosed in squares and arranged on more than one reg-
ister, that usually decorate the cornices of the portals and often com-
prise two figures: the king, always turned towards the entrance of the
temple, making an offering in front of the standing god with his back
turned towards the door.37 In this case, the king is painted brown-red,
while the god is light blue. The lower part of two hieroglyphic inscrip-
tions on facing columns is recognisable between the two figures.
As we have seen, two standing kings were represented on both sides
of the entrance to naos S. Their original height can be estimated as
1.2 m.
The decoration of the temple is described in a Demotic papyrus
kept in the Papyrussammlung in Vienna (pWien D10100) and recently
34
As is well known, the decoration of the Graeco-Roman temple followed a series
of rules one of which has been disregarded here: the positions of the king and the gods
seem to be inverted, being the gods represented looking at the entrance of the temple
and not vice versa: Gutbub 1985, 125.
35
An empty cartouche is often found in captions of queens in the temple at
Dendera, see for example: Chassinat 1934, II: pl. XCVIII. Part of this relief was pub-
lished by S. Pernigotti who dated it to the Roman period and did not notice the pres-
ence of the queen behind the king: Pernigotti 2004, 120, pl. II.
36
The presence of queens next to emperors in Egyptian temple reliefs is rare. The
only example known to me is in the temple of Kalabsha, in which the emperor is fol-
lowed once by the queen crowned with two high feathers: Gauthier 1911, I: 41;
II: pls. XIVA, XVIIIB.
37
See Vassilika 1989, 11. This decorative scheme is typical of the Graeco-Roman
temples. See for example the gate of the naos of the temple at Dendera: Chassinat
1934), I: pl. XLVI.
72 p. davoli
38
Vittmann 2002/2003, 106–136, pl. 14–21.
39
Winter 1967. The wide temple building program of Ptolemy VIII is well known:
Hölbl 2001, 257.
40
Both papyri can be defined as copies of “pattern books” for the decoration of the
temple: Vassilika 1989, 7–11.
41
Stadler 2007.
42
Capasso 2007.
43
A similar cornice was found in Theadelphia: Pensabene 1993, 510 cat.-no. 924,
pl. 97.
44
Inv.-no. ST04/100/517; cm 35 x 65, th. 13–16.5. Inv.-no. ST04/100/699; cm 10 x
11.5 x 11.
archaeological research in roman soknopaiou nesos 73
45
We cannot rule out the possibility that the pieces belonged to the same building,
since it is well known that in Alexandrian style architecture different styles could be
used at the same time; however, it is also possible that they are part of different struc-
tures. A small chapel with columns, labelled ST 7, is located on the North side in the
temenos: Davoli 2007, 100.
46
Limestone relief: Louvre Museum, AO 19801 (height 56 cm, width 72 cm) from
Bir Wereb, near Palmyra (1945). Three similar pommels, but smaller, are exhibited at
the Egyptian Museum in Cairo. Two of them are in bone and ivory (JE 45047) and
belonged to swords found in Mit Rahina in 1914. The third one is in serpentine (JE
25554) and was found in Thebes.
74 p. davoli
was still an organized settlement in the Late Roman period. Little evi-
dence from the Late Roman period has been found especially inside
the temenos, such as pottery and a Coptic fragment of papyrus, but
they can be considered as proofs of the presence of sporadic small
groups of people. The pottery survey did not reveal so far the presence
of a consistent amount of Late Roman pottery on the site as we could
expect from a community. Therefore we can continue to consider the
mid-third century as the period of the abandonment of the settlement,
but we have also to bear in mind that people continued to pass by and
to live, probably for short spans of time, among the ruins of Soknopaios’
temple. The North shore of lake Qarun was then not completely
deserted.
Comparing the results of the excavations and surveys carried out by
the University of Michigan and by the University of Lecce, we could
put forward a series of preliminary hypothesis about the development
of the settlement. During the beginning of the Ptolemaic period the
settlement occupied the area immediately around or South of the
main temple. This one, the original temple ST 18, was built on a hill at
about 25 m above sea level, while the contemporary houses, found by
the University of Michigan in the West sector, were at about 17 m. The
floor level of the temple did not rise in time, as is well demonstrated
by the second temple ST 20 built between the 2nd and the 1st century
BC and still in use in the middle of the 3rd century AD. On the con-
trary, the settlement underwent numerous changes in elevation and in
the first two centuries of the Roman period it reached its maximum
expansion. The dromos was probably set at the same time as the first
Ptolemaic temple as a processional way, but the present feature was
probably built in different moments, following the extension of the
settlement toward South. The steep ground slope forced people to
build it as a banked street connected with the lateral roads by stair-
ways. A kiosk or a monumental building with columns was built on
top of it in front of the gateway in the temenos and a second one or a
tribune was at its middle length. Along the dromos or near the kiosk
and the tribune were possibly placed the private statues found by Ali
Farag and at least a cippus found by Boak (IFay I 72, 68/67 BC) with a
dedication of two royal statues and the stela with the Prefect L. Lusius
Geta’s decree (IFay I 75, 54 AD). Their completeness suggests that
these monuments cannot have been found inside the ruins of the
archaeological research in roman soknopaiou nesos 75
temple, where all the furniture had been crashed by heavy collapses.47
Moreover, as A. Cabrol has pointed out, the dromos was the ideal place
to set official decrees and private statues, well visible by priests and
people.48
All these new finds open new perspectives on the history of the
temple, of the settlement and on the landscape in general, but further
multidisciplinary research is necessary before a comprehensive pic-
ture of Soknopaiou Nesos can be reached.
Bibliography
47
Also the statues and the other monuments found by Ahmed Kamal inside the
temple were all fragments.
48
Cabrol 2001; royal statues and royal decrees were probably set on the tribune of
Karnak temple: Lauffray 1971, 131.
76 p. davoli
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ein römerzeitliches pyramidengrab 79
Mélanie Flossmann
Alexander Schütze
1
Die Joint Mission wird von Prof. Dr. Dieter Kessler (München) und Prof. Dr.
Abd el-Halim Nur ed-Din (Kairo) geleitet. An dieser Stelle sei den weiteren Mit-
arbeitern der Frühjahrskampagnen 2007 und 2008, Véronique Berteaux, Alexandra
Braum, Patrick Brose, Andrea Brückle, Dr. Mahmūd Ebeid, Lisa Kessler, Jörg Klaas,
Vivien Schmidt-Neder und Dr. Frank Steinmann, gedankt, die bei der Freilegung und
Bearbeitung von Grab 7 maßgeblich mitgewirkt haben. Darüber hinaus bedanken wir
uns bei Elisabeth Griesbeck für die fotografische Dokumentation der Funde in der
Frühjahrskampagne 2009 sowie bei Julia Walenta für die Aufbereitung des Bildma-
terials.
2
Wir danken Frau Dr. Katja Lembke für die freundliche Einladung, im Rahmen
des Kongresses über die neuen Grabungsergebnisse zu berichten, sowie den
Herausgebern für die Möglichkeit, den Vorbericht in diesem Kongressband zu publi-
zieren.
80 m. flossmann and a. schütze
Die antike Nekropole Tuna el-Gebel befindet sich ca. 300 km südlich
von Kairo im heutigen Bezirk Mallawi in der Provinz Minia in
Mittelägypten. Der Friedhof der antiken Großstadt Hermupolis
magna, dem heutigen Aschmunein, ist nach dem modernen Dorf
Tuna el-Gebel benannt und erstreckt sich ca. 7 km entlang des westli-
chen Wüstenrandes. Die antike Nekropole weist eine durchgängige
Belegungsphase von 1500 v. Chr. bis ins 8. Jahrhundert n. Chr. auf
und kann in zwei Bereiche unterteilt werden.3 Im Norden befindet
sich das stark zerstörte Friedhofsareal des Neuen Reiches. Im Süden
hat sich in der Spätzeit ein neues Nekropolenzentrum entwickelt, des-
sen Blütezeit mit der ptolemäischen Epoche zusammenfällt.
Die Untersuchungen der Joint Mission begannen in den ausge-
dehnten und verzweigten unterirdischen Tiergalerien, die ab der
Saitenzeit (ca. 664 v. Chr.) angelegt und bis in die Römerzeit (1. Jahr-
hundert n. Chr.) mit den Überresten heiliger Tiere gefüllt wurden.4
Die Hauptgänge, ihre Nebenarme sowie mit Szenen dekorierte Kam-
mern boten Millionen von Tiermumien in bauchigen Tongefäßen5
und Holzsärgen Platz. Vor allem deifizierte Ibisse und Paviane wur-
den in den Wandnischen und Gängen bestattet. Die Anlage kann als
Ibiotapheion (Bestattungsplatz des Ibis und anderer Tiere) bezeichnet
werden. In den Hauptgängen wurden zudem kleine Kultstellen vor
Wandnischen mit Verschlussplatten, Treppen und Opferständern
angelegt. Die archäologischen Arbeiten in den Tiergalerien wurden
im Jahre 2004 beendet und umfassten die Aufnahmen ausgesuchter
Gänge6 und unterirdischer Kultkammern7 sowie zooarchäologische
Untersuchungen der Tiermumien.8
3
Eine allgemeine Einführung zu Tuna el-Gebel bietet: Kessler 1986.
4
Einen Überblick über die Ergebnisse der Untersuchungen des Tierfriedhofes
bieten: Kessler 2008b, Kessler 2007b, Kessler und Nur el-Din 2005. Berteaux 2003.
Kessler 2003a, 51–53. Kessler und Nureddin 1994. Kessler 1989, 194–219. Die
Erforschungsgeschichte der Tiergalerien skizziert: Kessler 1987. Zu den demotischen
Inschriften aus den Tiergalerien siehe: Thissen 1991, Ebeid 2006.
5
Steinmann 2003.
6
Maurer 2006. Kessler 1983, 107–124. Der Galeriegang C–B wird derzeit von
Katrin Maurer im Rahmen des Dissertationsprojektes „Die Gestaltung des Ganges
C–B im Tierfriedhof von Tuna el-Gebel“ bearbeitet.
7
Kessler 1998.
8
Von den Driesch et al. 2005. Von den Driesch, Kessler und Peters 2004.
Boessneck und von den Driesch 1987.
ein römerzeitliches pyramidengrab 81
Über dem Tierfriedhof liegen die Reste des Tempels des Gottes
Osiris-Pavian, der in den Jahren 1989 bis 1992 erneut freigelegt und
bearbeitet wurde.9 Der Tempel wurde im Zusammenhang mit der
Errichtung eines neuen Eingangs in die Tiergalerien unter dem
Satrapen Ptolemaios im Namen Alexanders IV. um 310 v. Chr. erbaut.
Südlich des Tempels des Osiris-Pavian liegt ein längliches, heute stark
zerfallenes Lehmziegelgebäude, das in den Jahren 1993 bis 1994 erneut
aufgenommen wurde.10 Das so genannte Priesterhaus ist ein Wohnhaus
mit Kultstelle des Pastophoren und Schreibstelle, wo der am Tempel
tätige Priester der Ibis-Gemeinschaft von Tuna el-Gebel mit seiner
Familie gelebt hat.11
Seit dem Jahre 2002 konzentrieren sich die Ausgrabungen auf ein
Nekropolen- und Verwaltungsgebiet, das sich nördlich des Grabes
von Petosiris und östlich des Tierfriedhofes befindet.12 Bislang wurde
der flache und von Grabräuberlöchern übersäte nördliche Nekro-
polenabschnitt nicht wissenschaftlich untersucht. Satellitenbilder
ermöglichten eine detaillierte Aufsicht auf dieses Gebiet: Große
Lehmziegel- und Steinbauten reihen sich entlang einer nördlichen
und südlichen Achse, die als Prozessionsstraßen zu deuten sind und
die Tiergalerien sowie den Tempel des Osiris-Pavian mit dem antiken
Siedlungsareal auf dem Kom el-Loli am westlichen Wüstenrand ver-
banden. Die Entdeckung eines großen ptolemäerzeitlichen Steingrabes
und römerzeitlicher Nachbestattungen ca. 350 m nördlich des Grabes
des Petosiris durch ein ägyptisches Grabungsteam im Frühjahr 2008
verdeutlicht die ursprüngliche Ausdehnung und Bedeutung der grie-
chisch-römischen Nekropole.13 Von den zahlreichen Gebäuden, die
sich entlang der beiden Prozessionsstraßen ca. 200 m nördlich des
Grabes des Petosiris befanden, wurden bislang vier ptolemäerzeitliche
Verwaltungsbauten (Haus A–D) und sieben Gräber (Grab 1–7)
9
Kessler 2007a, 138–150. Kessler und Nur el-Din 1999.
10
Nur ed-Din und Kessler 1996, 263–293.
11
Die Ergebnisse der Untersuchungen zu den Oberbauten des Ibiotapheion, näm-
lich dem Tempel des Osiris-Pavian, dem Priesterhaus und den Eingängen der
Tiergalerien, erscheinen in: Kessler, Nur el Din und Steinmann 2010.
12
Seit 2004 widmet sich ein neues Projekt des Roemer- und Pelizaeus-Museums
unter der Leitung von Dr. Katja Lembke der Erforschung der griechisch-römischen
Nekropole südlich und auf Höhe des Petosiris-Grabes. Einen Vorbericht über den
Survey bietet: Lembke et al. 2007.
13
Der Grabkomplex mit römerzeitlichen Nachbestattungen wurde in einer
Notgrabung von ägyptischen Inspektoren des Supreme Council for Antiquities auf-
genommen.
82 m. flossmann and a. schütze
Fig. 1: Lage des ptolemäerzeitlichen Grab 2 und der römerzeitlichen Gräber 1, 3–7.
14
Schätzungsweise 15 Verwaltungsbauten, die auf den Satellitenbildern eine
Länge bis zu 50 m aufweisen, befinden sich an der südlichen Prozessionsstraße.
15
Kessler 2007a, 135–138.
16
Kessler 2008a, 75. Kessler 2006. Steinmann 2006.
ein römerzeitliches pyramidengrab 83
17
Flossmann und Schütze 2008. Kessler 2008a. Kessler und Brose 2008.
18
Die Blöcke haben eine Höhe von 17–25 cm, eine Länge von 17–50 cm und sind
ca. 30 cm tief.
19
Zum Nummulitenkalkstein von Tuna el-Gebel siehe: Klemm und Klemm 1993,
124–125.
84 m. flossmann and a. schütze
24
Beispiele aus hellenistisch-römischer Zeit finden sich in: Merkelbach und
Stauber 1998, 23–24 und 446–447. Für syrische Parallelen aus dem 4. bis 6. Jahrhundert
n. Chr. siehe: Strube 1996, 17–19, 21, 88, Abb. 35–36, 151. Für diese Hinweise und
Literaturangaben sei Veit Vaelske (Philipps-Universität, Marburg) gedankt.
25
Gabra 1954, 19.
26
Er besteht auch hier aus einem quadratischen, etwas flacheren Unterbau mit
einer ungefähren Seitenlänge von 2,50 m sowie schweren Deckenbalken und einem
pyramidenförmigen Oberbau. Der heutige desolate Zustand des Grabes lässt nichts
mehr von seiner ursprünglichen Form erkennen. Für Abbildungen siehe: Gabra 1939,
Taf. LXXIV. Eine weitere Originalaufnahme aus einem Photobuch von Gabra, das
sich heute im Inspektorat von Tuna el-Gebel befindet, wurde reproduziert in: Kessler
und Brose 2008, 100.
27
Die Nummerierung der Mumien und Betten gibt die Fundsituation innerhalb
der Grabkammer wieder.
28
In Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Restaurierung, Kunsttechnologie
und Konservierungswissenschaft an der Technischen Universität München unter der
Leitung von Prof. Dipl.-Restaurator Erwin Emmerling und Dipl.-Restauratorin Univ.
Laura Resenberg sowie der Cairo University wird die Grabausstattung derzeit konser-
viert und restauriert. Den weiteren Mitarbeitern der ersten Restaurierungskampagne
im Herbst 2008, Dr. Gomaa Abdel-Maksoud, Dr. Nestin El-Hadidi, Irene Kirschner,
ein römerzeitliches pyramidengrab 87
2.2.1 Bett 1
In der Mitte der Grabkammer stand ein hölzernes Bett, auf dem eine
mit vergoldetem Gips umkleidete Mumie (Mumie 1) lag. Statuen,
Amulette, ein Beistelltisch mit Schale und eine Tiermumie wurden
dem Verstorbenen beigegeben.29 Das Totenbett (Bett 1) hat eine Länge
von 173 cm, eine Höhe von 173 cm und ist 50 cm breit (Pl. i). Die
Mumie ruhte in ca. 80 cm Höhe über dem Boden auf einem kastenar-
tigen Bettgestell, auf dem sich eine Baldachin-Konstruktion in Form
einer Tempelfassade befand. Durch diese Baldachin-Konstruktion
erreichte das Bett eine beachtliche Höhe. Die hölzernen Bestandteile
des Bettes sind ineinander verfugt und werden zum Teil durch
Holznägel zusammengehalten. Alle sichtbaren Teile des Bettes sind
Kristina Schelinski, Daniela Sieber, Judith Vogel und Linda Zachmann, sei an dieser
Stelle für ihren Einsatz unter oft schwierigen Arbeitsbedingungen gedankt.
29
Auf dem Dach der Baldachin-Konstruktion wurden die Reste eines beigesetzten
Tieres, wohl einer Katze, gefunden.
88 m. flossmann and a. schütze
bemalt, wobei die Farbschicht auf einer Grundschicht aus Gips aufge-
tragen wurde. Die Grundfarben der Dekoration des Bettes sind rot
und gelb. Zu allen Szenen des Mumienbettes gehören kurze Kolumnen
mit hieroglyphischen Beischriften.30 Es lassen sich drei Ebenen szeni-
scher Darstellungen unterscheiden, die im Folgenden einzeln beschrie-
ben werden (siehe Tabelle 1).
Die 1. Dekorationsebene:
30
In den meisten Fällen ist lediglich der Rezitationsvermerk Dd mdw |n N.N. ange-
deutet, gefolgt von einer Pseudohieroglyphe, die das Profil der sprechenden Person
zeigt.
31
Eine im Aufbau vergleichbare, römerzeitliche Baldachin-Konstruktion für
einen Montsuef entdeckte Henry Rhind in einem Grab in Theben („Rhind Tomb“),
das heute nicht mehr zuzuordnen ist: Rhind 1862, Frontispiz, 89–90; Murray 1900,
38–39, 59, Nr. 559; Riggs 2003, 192–193.
Tabelle 1: Verteilung der Szenen auf Bett 1 (Nummerierung entspricht der Beschreibung im Text)
W-Seite (Leserichtung →) S-Seite O-Seite (Leserichtung ←) N-Seite
(Fußteil) (Kopfteil)
1. Ebene 1. Schranke: 2. Schranke: 3. Schranke: 7. Schranke: 6. Schranke: 5. Schranke: 4. Schranke: Ø
Osiris auf Barke Osiris-Figur auf Isis einen Osiris flankiert Osiris flankiertibisköpfige Priester vor
thronend, Lotusblüte Jüngling auf von Isis und von Apis- und Figur auf thronendem
gezogen von hockend, Blüte säugend, Nephthys Mnevis-Stier Lotusblüte Osiris
schakalköpfigem flankiert von flankiert von hockend, räuchernd,
Gott; falkenköp- geflügelten Nephthys und flankiert von davor Canide,
figer Gott vor Göttinnen, Thot Isis und dahinter
Osiris opfernd; Krummstab und Nephthys, Göttin
Isis am Ruder Wedel reichend Krummstab
und Wedel
reichend
2. Ebene 1. Paneelfolge: 2. Paneelfolge: 6. Paneelfolge: 4. Paneelfolge: 3. Paneelfolge: 5. Paneelfolge:
Verstorbener vor Verstorbener Gegenstand Verstorbener Verstorbener vor widderköpfige Gottheit, Osiris, flankiert
thronendem Osiris, an Mann reichend, beide vor Falken auf Osiris, flankiert von Ba-Vogel und von Isis und
gefolgt von Anubis, vor hockender Podest, dahinter Caniden, stehend, Verstorbener vor Osiris, Nephthys
Mumie des Verstorbenen Mumiengestalt, flankiert Anubis, Vogel dahinter Thot dahinter Pavian auf
führend, sowie den vier von Falken, dahinter opfernd Pflanze hockend und
Horussöhnen Djed-Pfeiler und Isis Göttin Maat
3. Ebene 1. Brett: 2. Brett: 6. Brett: 4. Brett: 3. Brett: 5. Brett:
Anubis den Verstorbenen falkenköpfiger Gott Wappenpflanze Barke gefolgt von Verstorbener an Blüte Verstorbener
vor Osiris, flankiert von räuchernd vor Pavian, Ibis, mit gefesselten Anubis, zwei agierend, davor vor Osiris, Isis
Falken, und Falke und Canide Fremdvölkern Klagefrauen sowie hockende Osiris-Figur, und Nephthys
ein römerzeitliches pyramidengrab
32
Die Fahrt des Osiris in der Sonnenbarke findet sich auch im Grab des Petubastis
in Qaret el-Muzawwakeh (Oase Dachla), wo die Barke jedoch von vier Schakalen
gezogen wird. Osing et al. 1982, 77, Taf. 23 b, d. Siehe auch die Darstellung der
Sonnenbarke in Grab 21 in Tuna el Gebel. Gabra 1954, Taf. 26.
33
Der so genannte Osiris-Mantel ist in römischer Zeit ein häufiges Attribut dieses
Gottes. Kurth 1990, 48–50, Kaplan 1999, 32.
34
Das Motiv einer auf einer Lotusblüte hockenden, von Weinranken umgebenen
Figur findet sich ebenfalls in einer Nische in der Mitte der Nordwand im Grab des
Petubastis (Qaret el-Muzawwakeh). Jürgen Osing verweist auf den jugendlichen
Sonnengott auf der Lotusblüte. Osing et al. 1982, 78–79 Anm. 354, Taf. 21b, 24b, d,
31e.
35
Vgl. das römerzeitliche Geburtshaus von Dendera. Daumas 1959, 253–257,
Taf. L B, LI A–B, LII A, XCIII. Auf ein Geburtshaus verweist auch die Gestaltung der
Baldachin-Konstruktion als Tempelfassade mit durch Schranken verschlossenen
Säulen. In den Geburtshäusern wurde die Geburt des Gottes nachvollzogen. Der
Verstorbene wünschte dagegen wie Osiris wiedergeboren zu werden.
ein römerzeitliches pyramidengrab 91
Obwohl sie einen Thron als Kopfschmuck trägt, handelt es sich sicher
um die Göttin Nephthys.36 Auf der linken Seite steht der ibisköpfige
Gott Thot mit blauer Hautfarbe und einem Was-Szepter in der Hand.
Auf der 4. Schranke auf der Ostseite räuchert ein Mann vor dem
thronenden Osiris (Pl. vi). Die Person, die mit der linken Hand einen
Räucherarm und mit der rechten einen weißen Gegenstand hält, trägt
ein rotes Ober- und ein weißes Untergewand sowie einen blauen
Überwurf, der in der Form einem Pantherfell ähnelt. Zwei schwarze
Streifen (Clavi) verlaufen senkrecht über Ober- und Untergewand.37
Das Pantherfell war das Attribut des Sem-Priesters bzw. des Gottes
Iunmutef, der anstatt des erstgeborenen Sohnes den Totenkult für den
Verstorbenen vollzog. Vor der Person befinden sich ein Opfertisch,
eine Weinranke sowie ein hockender Canide, der am Thron des Osiris
angebunden ist. Hinter dem thronenden Osiris steht eine Göttin in
einem grünen Kleid, die ein Papyrusszepter hält. Es handelt sich ver-
mutlich um eine Darstellung der Isis, auch wenn Kopf und Kopf-
schmuck nicht mehr erhalten sind.
Die 5. Schranke ist ebenso aufgebaut wie die 2. Schranke auf der
gegenüberliegenden Seite (Pl. vii). Die Figur, die auf einer Lotusblüte
hockt, ist in diesem Falle jedoch nicht menschen-, sondern ibisköpfig.
Möglicherweise handelt es sich dabei um eine mit Osiris vereinigte
Form des Gottes Thot.38 Geflügelte Göttinnen reichen wiederum
Krummstab und Wedel. Da bei der linken Göttin noch ein Thron als
Kopfschmuck erhalten ist, handelt es sich wohl um Isis und Nephthys.
Auf der 6. Schranke wird der stehende Osiris auf beiden Sei-
ten von zwei schwarzen Stieren flankiert (Pl. viii). Vor den Stieren,
die jeweils eine Sonnenscheibe zwischen den Hörnern tragen, be-
finden sich stilisierte Füllhörner, über ihnen Sonnenscheiben mit
36
Zwei Göttinnen mit einem Thron als Kopfschmuck sind in mehreren Szenen
auf den Mumienbetten dargestellt. Den traditionellen Kopfschmuck der Göttin
Nephthys findet man dagegen nur als Glaseinlage an Mumie 2. Die Throne auf den
Mumienbetten wurden jedoch in den meisten Fällen in Form und Farbe differenziert,
um die beiden Göttinnen Isis und Nephthys zu unterscheiden. Dass Isis und Nephthys
als Klagefrauen auch in römischer Zeit eine große Rolle bei der Bestattung spielten,
lässt sich u.a. an häufigen Darstellungen der beiden Göttinnen in Gräbern ablesen.
Vergleiche Kaplan 1999, 45–54.
37
Clavi zieren oft die Gewänder der Verstorbenen auf Mumienportraits aber auch
auf einem Sarg aus Achmim, der sich heute im British Museum in London befindet
(Inv.-Nr. EA 29587). Walker und Bierbrier 1997, 35–36 Abb. 9. Zur Bedeutung der
Clavi siehe: Morenz 1975, 235–236; Kurth 1990, 15–16, 50.
38
Darauf weist eine Darstellung im Sanktuarraum des Hibis-Tempels (Oase
Charga) hin. Vgl. Kessler 2003b, 220.
92 m. flossmann and a. schütze
39
Im so genannten Hauptgrab in den Grabanlagen von Kom esch-Schugafa in
Alexandria wird in zwei Szenen, zwischen denen sich eine Balsamierungsszene befin-
det, zwei auf Altären stehenden Stieren ein Halskragen geopfert. Einer der beiden
Stiere ist ebenfalls durch ein halbmondförmiges Zeichen unterschieden. Kaplan 1999,
81–85 bes. 85. In Totenpapyrus Rhind I werden Apis und Mnevis mit den Eingeweiden
identifiziert (P.Rhind I 2 d 7). Möller 1913, 16–17. Ähnliche Darstellungen wie in
diesem Fall sind auch auf einer vergoldeten Gipsmumie (Alexandria, Griechisch-
römisches Museum, Inv.-Nr. 27808) und als Dekoration in Gräbern belegt. Vgl. auch:
Kaplan 1999, 83. Zu Stieren im Totenkult siehe: Kessler 1989, 97–101.
40
Zum Löwenbett und zum Löwen als Symbol der Wiederauferstehung siehe:
Needler 1963, 4–7. De Wit 1951, 158–172. Im Grab der Isidora in Tuna el-Gebel fin-
det man an der Kline, auf der Isidora ruhte, ein Löwenbett aufgemalt. Zu Klinen im
römischen Ägypten siehe z. B. Kaplan 1999, 109–114, bes. 112–113.
ein römerzeitliches pyramidengrab 93
Die 2. Dekorationsebene:
In der 1. Paneelfolge auf der Westseite des Bettes führt der Gott
Anubis den Verstorbenen vor Osiris (Pl. x): Ein Mann mit langem,
schwarzen, weit über die Schultern reichendem Haar sowie einem gel-
ben, ausladenden Ober- und einem grünen Untergewand steht vor
dem thronenden Osiris und einem Opfertisch. Die linke Hand hält er
nach oben, die rechte Hand ist zur Faust geballt und ruht auf der
Hüfte. Hinter dem Mann befindet sich der schakalköpfige Anubis in
einem roten, ausladenden Umhang, der eine mumienförmige Gestalt
in einem roten Netzgewand und mit einer Atef-Krone auf dem Kopf
vor sich her führt. Hinter Anubis folgen die vier Horussöhne in
charakteristischer Mumiengestalt mit jeweils einer Sonnenscheibe
auf dem Kopf, die als Fürsprecher der Verstorbenen auftreten.44
Die mumienförmige Gestalt sowie die Horussöhne tragen lange
41
In den Museen finden sich wenige Mumienbetten, die teilweise mit entspre-
chenden Aufbauten versehen sind. Ein Beispiel ist ein spätptolemäisches Bett aus
Achmim, das sich heute im Ägyptischen Museum in Kairo befindet (Inv.-Nr.
21/11/16/12). Grimm und Johannes 1975, 23, Taf. 76–77 Nr. 40. Ein einfacheres Bett
ohne Aufbauten aus Theben (Mitte 2. Jh. n. Chr.) befindet sich heute im Royal
Ontario Museum in Toronto (Inv.-nr. 910.27). Needler 1963.
42
Dunand et al. 1992, 242, Taf. 60–61. Vergleiche auch die übrigen hölzernen
Beigaben wie Uräen-Friese, Ba-Vögel oder die Statuette einer Klagefrau, die
Ähnlichkeiten mit einigen Objekten aus Grab 7 in Tuna el-Gebel haben. Ibid., 242–
244, Taf. 62–66. In Dusch wurden ebenfalls Uschebtis wiederverwendet. Ibid., 254,
Taf. 69.3–4, 70.6. Eine von den Ausgräbern als Konkubine bezeichnete Figur ent-
spricht dem Amuletttypus der Baubo-Figur in Grab 7. Ibid., 254–255, Taf. 69.1. Zu
den Betten aus Grab 6 der Nekropole von Dusch siehe auch: Castel und Dunand 1981.
43
Das Bett befindet sich heute im Archäologischen Museum, Charga (Inv.-nr.
1044). Dunand et al. 1992, Abb. 4, Taf. 61.1–2. Am Kopfteil sind zwei Türpfosten
sowie zwei Schranken erhalten. Beide Schranken zeigen eine Szene mit einer Barke, in
der die Mumie des Verstorbenen liegt. Zwischen den Türpfosten befindet sich ein
Brett mit der Darstellung einer Lotusblüte. Zum Grab 20 selbst siehe: Ibid., 48–57.
44
In römischer Zeit tragen zahlreiche Figuren eine Sonnenscheibe als göttliches
Attribut auf dem Kopf. Vgl. Kurth 1990, 8–9 Anm. 53.
94 m. flossmann and a. schütze
45
Kurth 1990, 56.
46
Vgl. z.B. die Vignette zu P.Rhind I 4 oder die Darstellungen auf dem Sarg der
Teüris und einem Sarg aus Minya. Möller 1913, 22–25, Taf. IV. Kurth 1990, 13, Taf. B,
2.1–2, 7.2.
47
Denkbar ist aber auch, dass es sich wie im Fall des Sarges der Teüris um einen
Priester handelt. Kurth 1990, 13, Taf. B, 2.1. In den übrigen Szenen trägt der
Verstorbene immer ein rotes Gewand.
48
Vergleiche die Darstellung von Mumie und Ba an der rechten Seite am Kopfteil
eines Sarges aus Minya. Kurth 1990, Taf. 8.1.
ein römerzeitliches pyramidengrab 95
Die 3. Dekorationsebene:
Den unteren Abschluss der Längsseiten des Bettes bilden jeweils zwei
lange Bretter, die mit Szenen dekoriert sind. Auf dem 1. Brett auf der
Westseite führt Anubis den Verstorbenen vor Osiris (Pl. x): Der
49
Vergleiche Vignette und Text in P.Rhind II 8, Möller 1913, 66–67, Taf. XIX.
50
Ba-Vögel, Geier und Falken sind oft im Kopfbereich von Särgen und
Mumienmasken zu finden. Ein rundplastisch ausgearbeiteter Ba-Vogel gehörte auch
zur Grabausstattung von Grab 7. Zum Falken als Ba siehe: Kurth 1990, 14, Taf. D.
Vergleiche auch eine Darstellung im Haus 21 in Tuna el-Gebel. Gabra 1954, Taf. 27.
Kurth 1990, 23 Anm. 295, 60 Abb. 16.
96 m. flossmann and a. schütze
51
Auf der Vorderseite des Sarges der Teüris finden sich ebenfalls Ibis, Falke und
Pavian wieder, die Dieter Kurth als Erscheinungsformen des Gottes Thot interpre-
tiert. Kurth 1990, 15, Taf. 3.2.
ein römerzeitliches pyramidengrab 97
Das 4. Brett zeigt eine Barke mit einer roten, verschlossenen Kajüte,
in der sich wohl die Mumie des Verstorbenen befindet (Pl. xiii). Der
Bug hat die Form eines Falkenkopfes mit der Krone Unterägyptens,
das Heck die einer Papyruspflanze. Hinter der Barke ist eine Reihe
von Personen zu sehen: Anubis, der mit einem Gefäß räuchert, zwei
hockende Klagefrauen, ein falkenköpfiger Gott, der ein Räuchergefäß
und einen Stoffstreifen opfert, sowie ein pavianköpfiger Gott mit
einem Was-Szepter in der Hand. Eine ähnliche Szene einer Vignette
des Totenpapyrus Rhind I wird als Ritual einer Fahrt über den See
nach der erfolgreichen Balsamierung des Leichnams beschrieben.52
Auf dem 5. Brett am Kopfteil tritt der Verstorbene vor Osiris, der
von Isis und Nephthys begleitet wird (Pl. xvi): In der Mitte befindet
sich Osiris mit Krummstab und Wedel, gefolgt von zwei Göttinnen
mit einem Thron als Kopfschmuck. Die linke Göttin trägt ein rotes
Kleid, die rechte ein grünes. Der Verstorbene steht in einem roten
Obergewand mit erhobenen Armen vor Osiris. In der linken Hand
hält er einen Gegenstand. Hinter ihm ist eine weibliche Figur mit grü-
ner Hautfarbe zu erkennen, die im Klagegestus dargestellt ist. Der
Fries über dem 5. Brett ist nicht mit wechselnden Rosetten, Farbleitern
und Udjat-Augen dekoriert, sondern mit figürlichen Darstellungen.
In der Mitte befindet sich eine Kanope mit Menschenkopf und
gekreuztem Krummstab und Wedel auf einem Tisch. Zur Linken der
Kanope hocken fünf menschengesichtige Schutzgötter mit Thronen
bzw. Sonnenscheiben auf dem Kopf. Zur Rechten sind sechs weitere
Schutzgötter dargestellt, die menschen-, falken-, widder-, schakal-,
pavian- und schlangenköpfig sind.
Das 6. Brett am Fußteil zeigt eine stilisierte Papyruspflanze mit
gefesselten Fremdvölkern (Pl. xv). Zwei hockende, bärtige Gefangene
sind durch Seile an die Pflanzen gebunden. Die Szene entspricht dem
Darstellungsschema des Vereinigens der beiden Länder, bei dem häu-
fig Fremdvölker an die Wappenpflanzen Ober- und Unterägyptens
angebunden sind. Darstellungen von gefesselten Fremdvölkern finden
sich wiederholt an Fußteilen von Mumienkartonagen der griechisch-
römischen Zeit.53
52
Vergleiche Vignette und Text zu P.Rhind I 3 d 1–2. Möller 1913, 18–19, Taf. III.
53
Eine Zusammenstellung einiger Belege bietet: Simpson 1973.
98 m. flossmann and a. schütze
2.2.2 Mumie 1
Auf dem Zwischenboden der Bettkonstruktion lag eine 150 cm lange,
mit einer dicken, vergoldeten Gipsschicht versehene Mumie (Fig. 4).
Die Mumie hat ein 70 cm hohes Fußteil, das in einem breiten Bogen
abschließt. In die Gipsoberfläche sind Szenen und Hieroglyphen ein-
geritzt worden. Haartracht, Halskragen, Hände und Füße sowie ein
um die Stirn verlaufender Blütenkranz sind rundplastisch und detail-
reich ausgearbeitet. Darüber hinaus sind im Kopf-, Brust- und Fuß-
bereich bunte Glaseinlagen in den Gips eingearbeitet:54 Augen und
Augenbrauen sind als Glaseinlagen gestaltet worden. Im Brustbereich
befindet sich ein hockender Ibis mit einer Mondscheibe.55 Ein blauer
Skarabäus mit einer großen und einer kleinen roten Sonnenscheibe ist
am Kopf der Mumie angebracht.56 Im Hinterkopfbereich und an der
Unterseite des Fußteiles waren ebenfalls Glaseinlagen appliziert, die
zum großen Teil herausgebrochen sind. Auf der rechten Seite am
Hinterkopf der Mumie ist Anubis dargestellt, der den Verstorbenen
an der Hand führt (Pl. xvii).57 Die Dekoration entspricht in Aufbau
und Themenwahl zeitgenössischen Särgen.58 Szenen und Hieroglyphen
verlaufen in langen Bändern vom Halskragen bis zum Fußteil. An der
rechten Seite der Mumie ist beispielsweise eine Szene des Totengerichts
erhalten.59 Die genaue Betrachtung der szenischen Dekoration wird
durch ein Leinentuch erschwert, das fast die gesamte Oberfläche der
54
Bei den Glaseinlagen der beiden Mumien lassen sich zwei Herstellungstechniken
unterscheiden. Die einfarbigen Einlagen, bei denen es sich zumeist um einzelne
Körperglieder handelt, wurden mit geschmolzenen Glaspasten erzeugt. Die Gewänder
und Throne hingegen wurden mit der so genannten Mosaiktechnik aus vielfarbigen
Glasstäbchen hergestellt.
55
Ibis-Darstellungen im Brustbereich finden sich auch auf Mumienmasken aus
Meir, einer Nekropole 30 km südlich von Tuna el-Gebel, in der Oase Bahariya und
andernorts. Zu den Masken aus Meir siehe: Riggs 2005, 105–129, bes. 107–111; Edgar
1905, 18–31, Taf. X–XVI (Nr. 33129–33135). In Papyrus Rhind I wird das Herz des
Verstorbenen zu einem Falken und einem Ibis. P. Rhind I 2 d 7; Möller 1913, 16–17.
56
Zum Skarabäus als Repräsentation des Osiris mit dem Verweis auf eine
Mumienmaske (Hildesheim, Römer-Pelizaeus-Museum, Inv.-Nr. 1581) siehe: Stadler
2001, 71–83, bes. 81–82, Abb. 5.
57
Die Szene des Anubis, der den Verstorbenen zu Osiris führt, ist auf
Mumienmasken aus Meir an derselben Stelle im Hinterkopfbereich zu finden.
58
Der Sarg der Teüris, der sich heute im Allard Pierson Museum, Amsterdam,
befindet, stammt ebenfalls aus Tuna el-Gebel und datiert in das 2. Jh. n. Chr. Dieter
Kurth vermutet, dass der Sarg der Teüris einst in einem der Grabhäuser der römer-
zeitlichen Nekropole aufgestellt gewesen war. Kurth 1990, 16.
59
Eine solche Szene findet sich auch auf der linken Seite des Sarges der Teüris und
eines Sarges aus Minya. Kurth 1990, 7–9, Taf. A, 1.2, 5.
ein römerzeitliches pyramidengrab 99
Mumie bedeckt und heute fest mit der vergoldeten Gipsschicht ver-
bunden ist.
wurden von Sami Gabra im Umfeld des Pyramidengrabes CPT 14 gefunden. Die
Angaben und Abbildungen sind im Inventar- bzw. Registerbuch von Sami Gabra zu
finden. Die Amulette befinden sich heute im Magazin des Supreme Council for
Antiquities in Aschmunein. Im Altertümermuseum von Mallawi finden sich gleich-
artige Vogel-Amulette (Inv.-nr. 423) aus Tuna el-Gebel, die lediglich eine andere
Bemalung aufweisen: Kessler und Brose 2008, 44. Bei der Freilegung des römerzeitli-
chen Grabes 1 wurde ebenfalls das gleiche Amulett einer Baubo-Figur (TG 5476)
gefunden.
70
Kessler und Brose 2008, 37.
71
Reste von Querbalken, Fugen sowie Holznägel an den Innenseiten des
Bettgestells sprechen für eine solche Rekonstruktion, die vergleichbar ist mit der eines
Mumienbettes aus Achmim, das sich heute im Ägyptischen Museum in Kairo befin-
det (Inv.-nr. 21/11/16/12). Grimm und Johannes 1975, 23, Taf. 76–77 (Nr. 40).
102 m. flossmann and a. schütze
Bett 2 barg eine 180 cm lange Mumie, die ebenfalls mit einer dicken,
dekorierten und vergoldeten Gipsschicht versehen ist (Mumie 2). Das
Fußteil der Mumie ist 80 cm hoch und schließt wie im Falle von
Mumie 1 in einem breiten Bogen ab. Diese charakteristische Form der
Fußteile ist für eine Reihe von Mumien und Särgen aus Mittelägypten
belegt, die in das 1. und 2. Jahrhundert n. Chr. datieren.73 Mumie 2 ist
nicht nur länger, sondern deutlich voluminöser als Mumie 1. Haar-
tracht, Halskragen, Hände und Füße sind rundplastisch ausgearbeitet.
Augen und Augenbrauen, der hockende Ibis mit Mondscheibe auf der
Brust sowie der auf dem Kopf befindliche Skarabäus mit Sonnenscheibe
sind als Gleiseinlagen gestaltet. In der Mitte des Hinterkopfbereichs
war, ebenfalls aus Glas gefertigt, ein Abydos-Fetisch angebracht, der
zu beiden Seiten von Isis und Nephthys flankiert wird (Pl. xxii).74
72
Das Kopfteil von Bett 1 war ebenfalls offen, um einen Zugang zum Kopf der
Mumie zu ermöglichen. Öffnungen am Kopfteil sind an weiteren Särgen bekannt, vgl:
Parlasca 1991, 124–125, Abb. 10–11, Berlin, VÄGM 16–83 und Kurth 1990, Taf. 9.
Diese Öffnungen erfüllten wohl einen Zweck im Rahmen des Totenkultes, denn die
Mumie eines Ensembles aus dem Ägyptischen Museum Berlin (Berlin, VÄGM 16–83)
weist an den Gesichtspartien deutliche Spuren von Handberührungen auf.
73
Mumien und Särge mit vergleichbaren Fußteilen befinden sich heute u.a. im
Ägyptischen Museum in Kairo (JE 42952), im Metropolitan Museum in New York
(MMA 11.155.5) und im British Museum in London (BM EA 29785). Sie stammen
zumeist aus der antiken Nekropole von Meir und datieren in die Mitte bzw. in das
späte 1. Jh. n. Chr. Aus der Nekropole von Tuna el-Gebel selbst stammt der bekannte
Sarg der Teüris mit eben dieser Fußform, der in die 1. Hälfte des 2. Jh. n. Chr. datiert.
Den Funden nach zu urteilen, scheint es sich bei dieser Fußform um eine regionale
Eigenheit Mittelägyptens in der 2. Hälfte des 1. Jh. und 1. Hälfte des 2. Jh. n. Chr. zu
handeln. In Grab 7 weisen die Mumien 1, 2 und 4 diese Fußform auf. Die Fußteile von
Mumie 1 und 2 zeigen über den Füßen jeweils eine Göttin beim Libationsopfer, die
von zwei Ba-Vögeln flankiert wird. Vgl. Sarg der Teüris und Sarg aus Minya. Kurth
1990, 15, Taf. C.2, 4.2, 10.1. Aufgrund der Größe und des Gewichtes der Mumien ist
es ausgeschlossen, dass diese einst auf ihren Fußteilen aufgestellt worden waren. Vgl.
Riggs 2005, 111.
74
Nephthys ist mit ihrem traditionellen Kopfschmuck dargestellt. Das Motiv des
Abydos-Fetischs findet sich in römischer Zeit gleichermaßen als Szenen auf Mumien
und Grabdekorationen. Siehe z.B.: Grab des Qtjjnws in Ezbet Baschandi (Oase
ein römerzeitliches pyramidengrab 103
Im Bett wurde auf Brusthöhe von Mumie 2 im Sand ein kleiner, aus
Gips geformter Ba-Vogel (TG 6416, H. 11,1 cm) gefunden.75 An der
Unterseite befinden sich wie bei den Statuen 1 und 2 die Reste eines
kleinen Holzstöckchens, um den der menschengesichtige Ba-Vogel
modelliert wurde. Das Gefieder des Vogels ist schwarz umrandet und
mit den Farben Blau, Beige und Rot-Braun ausgemalt. Auf dem Kopf
trägt der Ba-Vogel eine Sonnenscheibe.
In der nordöstlichen Ecke des Bettes, unmittelbar über dem Kopf
von Mumie 2, lag im Sand ein fast vollständig zerfallener, ursprüng-
lich beschrifteter hölzerner Kasten, der sechs Uschebtis enthielt. Vom
Kasten selbst ist bis auf die Grundrisse im Sand und einige kleine
Holzstückchen nichts erhalten geblieben. Ein gebogener Bronzegriff
des Kastens wurde ebenfalls aufgefunden (TG 6309). Die sechs
Uschebtis stammen aus unterschiedlichen Gräbern der 30. Dynastie
sowie der beginnenden Ptolemäerzeit aus der Nekropole von Tuna
el-Gebel.76 Die Produktion von Uschebtis nahm mit dem Ende der
Ptolemäerzeit ab. Die gezielte Wiederverwendung der Arbeiter-
figürchen für die Bestattungen aus Grab 7 verdeutlicht hier den
Rückgriff auf altägyptische Traditionen. Zwei von ihnen (TG 6330, H.
6,4 cm, TG 6332, H. 6,5 cm) waren stark abgeschlagen, unterhalb des
Torsos abgebrochen und gänzlich unbeschriftet.77 Ein größes Uschebti
(TG 6329, H. 20,6 cm) kann anhand seiner sechszeiligen, waagerechten
Inschrift einem EHwt|-|r-d|-s| (griech. Thotirdis)78 zugeordnet
Dachla), Raum 2, W-Wand, oberstes Register; Osing et al. 1982, 61, 63, Taf. 15, 65, 69;
Grab des Petubastis in Qaret el-Muzawwaqa (Oase Dachla), ibid., 78, Taf. 21b, 24c,
31c.
75
Kessler und Brose 2008, 81.
76
Die sechs wiederverwendeten Uschebtis stammen aus Gräbern, die spätestens
im 1. bzw. 2. Jahrhundert n. Chr. geplündert waren.
77
Alle Uschebtis sind abgebildet in: Kessler und Brose 2008, 79–80.
78
Das Uschebti stammt vielleicht aus dem bekannten Grab des Thotirdis in Tuna
el-Gebel, das im Jahre 1910 von Grabräubern entdeckt und geplündert wurde. Siehe
dazu: Weill 1914, 90–93.
104 m. flossmann and a. schütze
werden, der den Titel wr-d|w also „Großer der Fünf“79 trug. Ein in
Form und Stilistik identisches Uschebti (TG 6328, H. 20,9 cm) weist
wie sein Vorgänger sechs, jedoch schlecht lesbare waagerechte
Inschriftenzeilen auf. Name und Titel konnten bislang nicht ermittelt
werden. Die zwei letzten Arbeiterfigürchen (TG 6327, H. 15,4 cm und
TG 6331, H. 17,7 cm) unterscheiden sich wiederum in Größe und
Form von den vorherigen. Ihre Inschriftenzeilen sind lediglich mit
dunkelblauer Farbe grob aufgemalt, so dass eine Identifizierung des
Besitzers ebenfalls nicht möglich war.
79
Dem Titel nach war Thotirdis Mitglied der Familie, die von der 30. Dynastie an
bis weit in die Ptolemäerzeit die Kultführer von Hermupolis magna stellte.
ein römerzeitliches pyramidengrab 105
80
Als möglicher Vergleich für einen Mumienschrank sei hier auf zwei Holzschreine
aus Abusir el-Meleq, Berlin, Ägyptisches Museum, Inv.-Nr. 17039/40 und Berlin,
Ägyptisches Museum, Inv.-Nr. 17126/27, verwiesen: Grimm 1974, Taf. 124–125.
81
Zahlreiche kleine runde blaue Glaseinlagen (Dm. 0,6–0,9 cm) wurden ebenfalls
im Sand gefunden. Sie gehören zu einer kleinen Löckchenreihe, die einige
Verstorbenen an der Stirn am Haaransatz tragen können. Als Beispiele siehe: Grimm
1974, Taf. 14–15.
82
Die schweren Deckenbalken und die bei Auffindung des Grabes ungestörte
Grabkammer sprechen gegen eine Plünderung des Grabes nach der Bestattung.
106 m. flossmann and a. schütze
Gaben im Sand beigesetzt. Zwischen den Mumien und vor allem ent-
lang der vier Außenwände von Grab 7 lagen zahlreiche Nester von
abgelegten Gefäßen. Rillenamphoren, kugelige Kochtöpfe, Krüge und
Trinkschalen dienten nicht nur den Verstorbenen als Opfergaben,
sondern belegen rege Ess- und Trinkgelage im Rahmen des Toten-
kultes. Eine einfache, stellenweise noch bis zu sechs Reihen erhaltene
Lehmziegelmauer verläuft an der Ostseite des Grabes von Nord nach
Süd leicht ansteigend (Fig. 2).85 Die Mauer grenzt ein kleines Gebiet
ab, das wahrscheinlich mit den zahlreichen Nachbestattungen und
Totenkultaktivitäten um Grab 7 zusammenhing.
3. Ausblick
85
Aufgrund der Ziegelformen wird sie in das 3. bis 4. Jahrhundert n. Chr. datiert.
108 m. flossmann and a. schütze
v. Chr. erahnen. Das aus Stein gebaute Pyramidengrab ist ein für das
römische Ägypten bisher selten dokumentierter Grabtyp. Darüber
hinaus bietet der Befund die Möglichkeit, eine ungestörte Bestattung
mit der bisher selten belegten Praxis der Ablage von Mumien auf höl-
zernen Betten zu dokumentieren. Der Grabbau, die Mumien und ihre
Betten sowie die Beigaben zeigen eine Kombination sowohl ägypti-
scher als auch griechischer Elemente. Damit steht das Pyramidengrab
in jenem Spannungsfeld zwischen Innovation und altägyptischer
Tradition, das die Bestattungskultur im Mittelägypten der römischen
Zeit prägte. Die weitere wissenschaftliche Erschließung des bisher
kaum untersuchten, nördlichen Nekropolen- und Verwaltungsareals
wird deshalb Schwerpunkt der zukünftigen Forschungen der Joint
Mission sein.
Bibliographie
Rudolf Haensch
1
Die unten gegebene Literaturliste will nicht nur ein Schlüssel zur Auflösung der
in den folgenden Anmerkungen genannten wissenschaftlichen Werke sein, sondern
auch die wichtigsten Beiträge zum römischen Heer in Ägypten in den letzten
Jahrzehnten wenigstens mit ihren bibliographischen Angaben anführen.
2
Zu seinen grundsätzlichen Strukturen z.B. Erdkamp 2007; Cosme 2007; Keppie
1984.
3
Von den zentralen Kampfverbänden, den legiones, betraf dies ohnehin höch-
stens die legio XXII Deiotoriana. Diese läßt anscheinend noch in ihrem Namen
112 r. haensch
wenn man einen Gegner so verteufelt hatte, wie es Octavian mit Kleo-
patra getan hatte. Zwischen ptolemäischem und römischem Heer
konnte es keine Tradition, ja nicht einmal eine Transformation geben,4
vielmehr nur eine klare Trennungslinie.5
Aber hinter dem Titel des Kolloquiums steht eine Forschungs-
diskussion, in der die Frage, inwieweit die römische Provinz Aegyptus
von Traditionen vorhergehender Herrschaftssysteme geprägt gewesen
sei, immer auch mit dem Problem verknüpft war, inwieweit diese
Provinz gerade wegen solcher vorrömischen Traditionen eine Aus-
nahme unter allen Provinzen Roms dargestellt habe. Diese Frage aber,
diejenige nach möglichen besonderen Charakteristika der Institutionen
der römischen Provinz Aegyptus und den Gründen dafür, kann man
auch an das Heer der Provinz Aegyptus stellen. Und eine solche Frage
greift sogar in eine jüngst entstandene Forschungsdiskussion ein: die-
jenige nach besonderen Charakteristika einzelner regionaler Verbände
des römischen Heeres. Nach solchen zu fragen, war lange Zeit prak-
tisch undenkbar. Wenn sich die Forschungen zum römischen Heer
nicht ohnehin nur mit der militärischen Ereignisgeschichte beschäf-
tigten, dann galt das Interesse vor allem den zentralen institutionellen
Rahmenbedingungen, also z.B. den Einheits- und Kommandostruk-
turen, der Rangordnung und den Laufbahnen, den Bedingungen für
den Dienst in der Armee und den Privilegien der Veteranen etc., d.h.
gerade den für das ganze Reich typischen, generellen Rahmenbedin-
gungen.
erkennen, daß sie nach der friedlichen (!) Eingliederung von Galatien aus einer
Formation des galatischen Königs Deiotaros entstanden war. Gerade diese Legion
aber wurde sehr schnell nach Aegyptus verlegt (dazu jetzt umfassend, aber z. T. recht
spekulativ: Coskun 2008). Weniger vorsichtig verhielt man sich im Frühen Prinzipat
bei den auxilia (also den Aufgeboten der Bundesgenossen), deren numerische Stärke
aber auch wesentlich kleiner war und die zudem um die Zeitenwende herum noch
keineswegs alle den Charakter fester Einheiten hatten. Hier scheint sich erst nach den
Geschehnissen der Jahre 69/70 die Tendenz durchgesetzt zu haben, diese Einheiten
nicht in ihren ursprünglichen Rekrutierungsgebieten zu lassen (Keppie 1984, 183–
185). So waren z.B. im Jahre 6 n. Chr. die Formationen des Herodes bzw. dann des
Archelaos anscheinend zur Garnison des römischen Iudaea geworden: z.B. Eck 2007,
107. Allerdings dürften gerade diese Formationen schon aufgrund ihrer Rekrutierung
vor allem aus der nichtjüdischen Bevölkerung Iudaeas der jüdischen Bevölkerungs-
mehrheit eher ablehnend gegenüber gestanden haben, ein Solidarisierungseffekt war
also bei einem Aufstand gerade nicht zu erwarten.
4
So schon Lesquier 1918 IIIf. (Capponi 2005, 13–23 kann in der für das ganze
Buch typischen Weise – s. Jördens 2006 – nur Spekulationen bieten).
5
Zur Frage der generellen Kontinuität zwischen ptolemäischem und römischem
Ägypten zuletzt Haensch 2008b.
der exercitus aegyptiacus 113
gar nicht oder nur ganz ansatzweise zu fassen sind. Es wird immer
wieder zu diskutieren sein, ob bestimmte, in den Quellen aus Ägypten
bezeugte Phänomene für diese Provinz typisch sind oder ob nur die
Quellenlage provinzspezifisch ist. Selbst wenn sich aber eindeutig
nachweisen läßt, daß nicht nur unser Informationsstand provinzspe-
zifisch gut ist, sondern auch die zu beobachtenden Phänomene nur für
diese Provinz bezeichnend sind, ist noch zu klären, woher diese
Traditionen kamen bzw. welche Transformationen erfolgt waren.
9
Lex: Dig. I 17, 1. Zur Diskussion um die Motive Octavians s. zuletzt Jördens
2009, 46–51, und Eich 2007, 382f. gegen insbesondere Brunt 1983.
10
Das gilt schon für den frühesten bekannten Offizier: AE 1954, 163; dazu Dobson
1978, 180.
der exercitus aegyptiacus 115
Einführung dieser Regelung eine Rolle, daß die centuriones als beson-
ders octaviantreu galten.11 Auf jeden Fall aber ergaben sich daraus
nicht nur Unterschiede im Rang und Prestige zwischen den Befehls-
habern von Legionen in anderen Provinzen und denen in Aegyptus,
sondern auch im jeweiligen Erfahrungshorizont. Die Legionsbefehls-
haber in Ägypten hatten eine ganz andere, viel professionellere, mili-
tärische Karriere hinter sich als die ansonsten während der ersten zwei
nachchristlichen Jahrhunderte typischen senatorischen Legionskom-
mandeure. Diese konnten höchstens auf die Erfahrungen zurück-
greifen, die ihnen die recht kurzfristige und häufig unselbständige
Funktion als einer von sechs Legionstribunen vermittelt hatte.
Ob sich aus dieser unterschiedlichen sozialen Herkunft und militä-
rischen Erfahrung auch Unterschiede in der militärischen Führung
der Großverbände ergaben, bleibt offen, weil wir weder in Ägypten
noch in anderen Provinzen größeren Einblick in die alltägliche, im
engeren Sinne militärische, Armeeführung gewinnen. Ägypten bietet
bei diesen Fragen auch nicht mehr Einblicke in die alltägliche Realität
als andere Provinzen, weil die Legionen sehr bald in Nikopolis in der
Nähe von Alexandria konzentriert wurden und sie sich damit in einem
Teil der Provinz befanden, von dem uns nur im Ausnahmefall Papyri
erhalten blieben. Wir wissen daher letztlich recht wenig über die Art
und Weise, wie der Präfekt und die ihm unterstehenden hohen ritter-
lichen Offiziere ihre militärischen Funktionen wahrnahmen, wie sie
also ihre Männer trainierten oder wie häufig sie z.B. Manöver durch-
führten.12
Nicht mehr Spielraum als die senatorischen Oberbefehlshaber
anderer Provinzen hatten die praefecti Aegypti auf jeden Fall im Hin-
blick auf eigenverantwortlich geplante größere militärische Offensiv-
operationen. Größere Offensivfeldzüge haben nur die ersten beiden
praefecti Aegypti durchgeführt und deren prestigeträchtigstes Ergeb-
nis, den Triumph, hat keiner von ihnen erhalten. In dieser Hinsicht
hatten die senatorischen Statthalter bestimmter Provinzen – insbe-
sondere der Africa proconsularis – in den ersten Jahren des Prinzipats
noch mehr Spielraum, bis seit dem Jahre 19 v. Chr. der Triumph
Mitgliedern des Kaiserhauses vorbehalten blieb.13 Aber auch der neu
11
Kienast 1999, 58, 69, 192f. (dort auch zu dem von Octavian erstmals im größe-
rem Maße ermöglichten Aufstieg solcher centuriones in den ordo equester).
12
Als generelle Einschätzung vgl. Jördens 2009, 15 (vgl. auch 55f.); eine
Zusammenfassung unseres Wissen immer noch nur bei Reinmuth 1935, 119–126.
13
Kienast 1999, 178.
116 r. haensch
17
Speidel 2007a, 193; vgl. auch a.O. 176f.
18
AE 1954, 163; dazu Demougin 1992, 315f., Dobson 1978, 180, mit der für die
ältere generelle Sicht bezeichnenden Bemerkung „auch wenn hier statt des korrekten
Titels, der zu dieser Zeit noch nicht feststand, noch der alte ptolemäische Titel genannt
wird“ – im ptolemäischen Heer gab es aber keinen solchen Amtsinhaber. In einem
anderen Fall wird allem Anschein nach die gleiche Funktion als praefectus exercitu qui
est in Aegypto bezeichnet: CIL III 6809 = ILS 2696; dazu Dobson 1978, 72.
19
Für weitere Beispiele dieser Übersetzung von praefectus castrorum siehe P.Oxy.
XXXVI 2760; P.Wisc. II 48.
20
Vgl. schon Dobson 1978, 72.
21
Dazu generell Haensch 1997, 710–724; speziell für Aegyptus: Haensch (im
Druck).
22
AE 1929, 125 = TAM III 52 (aus Termessos).
118 r. haensch
23
AE 1958, 156 (aus Caesarea Mauretaniae). Vgl. Haensch 2007 Anm. 35 zu
Kayser 1990, 244. Weitere derartige Amtsinhaber sind auch in P.Oxy. II 294 und
P.Oxy. XXXVI 2754 bezeugt.
24
Haensch 2008a.
25
Z.B. Cic. Fam. II 17, 1; II 19, 2; X 21, 2.
26
Zu diesen zuletzt ausführlich Purcell 1983.
27
Von Domaszwski 1981, 28, vgl. z.B. RIU V 1069.
der exercitus aegyptiacus 119
Wie vor allem Giovanni Forni gezeigt hat,29 ist insbesondere im 2. und
beginnenden 3. Jh. n. Chr. reichsweit die Tendenz zu beobachten, die
Mannschaften für die Einheiten einer Provinz zu einem wesentlichen
Teil aus ihr zu rekrutieren. Das gilt nicht nur für die Auxiliarformationen,
sondern auch für die Legionen, in denen ja eigentlich nur römische
Bürger dienen sollten und bei denen man daher vor 212 die Rekruten
bei einer lokalen Rekrutierung gegebenenfalls zunächst einmal mit
dem römischen Bürgerrecht beschenken mußte. Wie es insbesondere
aus zwei inschriftlich erhaltenen Listen von Legionären zu ersehen ist,
läßt sich diese zunehmende lokale Rekrutierung auch für Aegyptus
beobachten: Nach CIL III 6627, einer Inschrift vielleicht aus flavischer
Zeit, stellten die in der Provinz und vor allem Alexandria geborenen
Legionäre die zweite große Gruppe nach den in Kleinasien rekrutier-
ten dar. Beide Gruppen sind etwa im Verhältnis von 2:1 vertreten.
Noch deutlicher überwiegt die lokale Rekrutierung, wie zu erwarten,
in severischer Zeit: Nach einer als CIL III 6950 publizierten Liste ent-
lassener Legionäre bildeten zu diesem Zeitpunkt die in Ägypten gebo-
renen Legionäre drei Viertel aller angeführten. Dabei handelte es sich
zu zwei Dritteln um in den canabae, d.h. der Zivilsiedlung bei dem
Legionslager Nikopolis, geborene Kinder von Soldaten. Die aus
Alexandria stammenden Veteranen machten nur noch etwa ein Achtel
aus.30 Alles dies weicht in keiner signifikanten Weise von demjenigen
ab, was sich in Bezug auf die Rekrutierung für Legionen im übrigen
Reich beobachten läßt. Anders wäre dies nur, wenn tatsächlich schon
in neronischer Zeit Peregrine im Zusammenhang mit der Rekrutierung
28
Stator praefecti alae: CIL III 4369. 4379; stator praefecti cohortis: Conrad 2004,
194 Nr. 254; stator tribuni cohortis: AE 1931, 116. Die gesamte Dokumentation bei
Haensch 2007 Anm. 38–40.
29
Für einen Überblick über die gesamte Forschung: Stoll 2009, 433 f. mit Anm. 67.
30
AE 1955, 238, cf. 1969/70, 633 muß demgegenüber mit der Situation des Bar
Kochba-Aufstandes erklärt werden, anders Alston 1995, 44.
120 r. haensch
31
CIL XVI 29 (83); RMD V 341 (98/105); RMD I 12 (105); CIL XVI 184 (156/161);
RMD III 185 (179). Dazu kommt nach einer freundlichen Mitteilung von W. Eck ein
bisher unpubliziertes Diplom, dessen Empfänger aus einem Apamea stammte.
der exercitus aegyptiacus 121
solcher Soldaten bekannt ist. Die Gesamtzahl der Diplome ist freilich
nicht so groß, als daß gegebenenfalls vorhandene kleinere Unterschiede
in der zeitlichen Entwicklung oder im Ausmaß bei der lokalen
Rekrutierung zu erkennen sein müßten.
Im Falle des Offizierskorps fällt im Vergleich mit dem in der be-
nachbarten syrischen Region stationierten Heeresverband im Falle
der am besten dokumentierten Periode – der Zeit zwischen Hadrian
und dem Ende des 3. Jh. – auf, wie viele in Aegyptus tätige ritterliche
Offiziere aus ihr selbst stammten.32 Sieben von 18 ritterlichen Offi-
zieren der Provinz Aegyptus kommen aus der Provinz selbst (zumeist
Alexandria), während wir bei 41 bekannten entsprechenden Offizieren
des syrischen Heeres keinen einzigen Fall identifizieren können. War
also die ritterliche Oberschicht der Provinz Aegyptus in wesentlich
größerem Maße als die entsprechende syrische Gruppe bereit, in die
militärischen Dienste Roms zu treten? Lag einer der Gründe dafür
darin, daß sie während ihrer Dienstzeit nur administrativ-juristische
Aufgaben zu erfüllen hatten, wie Hubert Devijver vermutet hat?33
Wie problematisch ein solcher Schluß ist, wird deutlich, wenn man
nachprüft, woher wir von der Herkunft dieser Offiziere wissen. Unsere
Quelle ist ganz überwiegend ein bestimmter formalisierter Urkun-
dentyp der papyrologischen Überlieferung. Falls ausstehende Schul-
den einzutreiben waren, hatten sich die Bewohner der Provinz an
einem bestimmten Amtsinhaber der Stadt Alexandria, den sogenann-
ten Archidikastes, zu wenden. Zu den entsprechenden Bittgesuchen
gehörte es aber, daß die Bittsteller alle wichtigen Titel dieser Amtsin-
haber, die sich aus den Spitzen der lokalen Honoratioren rekrutierten,
anführten.34 D.h. die Bittsteller benannten den jeweiligen Amtsin-
haber nicht nur mit seiner Amtsbezeichnung, sondern gaben auch an,
welche Priesterämter bzw. militärischen Ämter dieser bekleidet
hatte. Dadurch aber sind wir außergewöhnlich gut über diejenigen
Honoratioren Alexandrias informiert, die militärische Funktionen
übernommen hatten. Es ist aber nicht nur so, daß wir aus Syrien
keine vergleichbare papyrologische Dokumentation besitzen. Es fehlt
auch wegen der für die großen Städte der Provinz Syria geltenden
32
Devijver 1975 bzw. ders. 1992.
33
Devijver 1981, 218. Vgl. auch ders. 1989, 45f.
34
P.Oxy. XLI 2978; P.IFAO III 11; M.Chr. 116; PSI VIII 962. Das Gleiche gilt
mutatis mutandis für SB IV 7362, 2–3, 209, ein Dokument aus einem Epikrisis-
Verfahren, also ebenfalls einer administrativen Prozedur mit standarisiertem
Formular.
122 r. haensch
Aus anderen Provinzen als Ägypten kennen wir praktisch keine von
einzelnen einfachen Auxiliarsoldaten als Individuen gestiftete religiö-
sen Monumente. Gleich, ob es solchen Soldaten an Geld fehlte oder ob
sie sich nie daran gewöhnten, Inschriften zu setzen, von einzelnen
auxiliarii gestiftete Altäre sind sehr selten.36 Selbst bei Legionssoldaten
sind solche Zeugnisse individueller Religiosität eher die Ausnahme
und begegnen erst ab der Mitte des 2. Jh.37
35
IGRR I 1044; IGRR I 1200 = I.Memnon 20.
36
Vgl. Alföldy 1968; Popescu 2004, besonders 315 (aber ein Soldat einer cohors
urbana ist hier sicher nicht einschlägig), 324f.; Stoll 2001, besonders 180 Anm. 224.
37
Haensch 2001, besonders 92, 99; Irby-Massie 1999, 209; Popescu 2004, 293–295;
Stoll 2001, besonders 180 Anm. 224.
der exercitus aegyptiacus 123
38
Dazu insbesondere Geraci 1971. Vgl. jetzt auch Stoll 2009, 450 mit weiterer
Literatur.
39
SB I 4115. V 8537. 8541.
40
SB V 7909. 7912. 7948 (= AE 2001, 2031 a). 7959.
41
SB I 1581–1582.
42
SB V 8622. 8630. 8631. 8632.
43
I.Koptos 41. 43. 50. 52. 60. 62. 77. 115. 127. 133. AE 1993, 1667. 1671 b. 1673.
44
SB I 1016–1022. 4124–4126. 4550. 4553. 4560–4561. 4564. 4568. 4570–4572.
4575–4577. 4580–4581. 4584–4585. 4588–4589. 4593–4594. 4596. 4601. 4603. 4605–
4608. 4610. 4614. 4616–4617. V 8514–8518. 8521. 8523–8525. 8529.
45
Anders immer wieder, doch ohne hinreichende Anhaltspunkte: Hölbl z.B. ders.
1990, 235; ders. 2004, 104–107, 119–122. Übernommen z. B. von Stoll 2009, 453;
dagegen aber Jördens 2009, 44 mit Anm. 113.
124 r. haensch
46
Dies wird durch BGU II 423 illustriert, in dem ein gewisser Apion seinem Vater
seinen neuen Namen Antonius Maximus mitteilte, den er beim Eintritt in die Flotte
von Misenum erhalten hatte.
47
SB I 1584. 1592. III 6143. 6146. 6147. V 7979.
48
SB I 4607.
der exercitus aegyptiacus 125
49
Zu diesem Archiv jetzt insbesondere Strassi 2008.
126 r. haensch
50
Neben den im folgenden genannten beiden Zeugnissen: P.Mich. VIII 465. 475.
476. 477(?). 478. 489. 501 (die beiden letzten Texte nicht unmittelbar zu dem Archiv
gehörig; in P.Mich. VIII 465 wird Bona Fortuna neben Sarapis genannt).
51
P. Mich. VIII 466 Z. 18 f. vgl. P. Mich. VIII 501 Z. 17 ff.
52
Neben den in der folgenden Anmerkung genannten Belegen: P.Mich. VIII 467
(mehrfach: Z. 15. 26). 468 Z. 35f. SB VI 9636 Z. 5–7.
53
P.Mich. VIII 480 Z. 4f. (παρὰ τοῖ[ς ἐν]θ̣[άδε θε]οῖς). Für vergleichbare
Formulierungen siehe P.Mich. V 490 Z. 4f (παρὰ πᾶσι τοῖς θεοῖς). 491 Z. 4 (παρὰ
τοῖς ἐνθάδε θεοῖς). P.Hamb. I 89 Z. 3 (παρὰ τοῖς ἐπιξενουμε θεοῖς, l. παρ’ οἷς
ἐπιξενοῦμαι). Letztlich etwas ähnliches stellt es dar, wenn es in P.Mich. VIII 502 Z. 4f.
heißt: τὸ προσκύνημά σου ἀδιαλείπ[τως ποιούμε]νος παρὰ τοῖς τριχώμασι ἐν
Κοπτῷ.
54
O.Claud. 225. 228.
55
O.Claud. 227. 232. 234.
56
Tyche des praesidium: O.Claud. 235. 274; Tyche von Kampe: O.Claud. 237.
57
O.Claud 274.
der exercitus aegyptiacus 127
58
Stoll 2001, 446f. Nr. 13–20.
59
P.Diog. 1; PSI v 447.
60
P.Hombert 41; P.Lund II 1.
61
P.Meyer 20.
62
P.Ross. Georg. III 2; P.Turner 18.
63
BGU II 423 = W.Chr. 480 Z. 6ff.
64
P.Turner 18. Vgl. auch SEG 24, 1244 = I. Métriques 169. Weniger gewichtig
erscheint, daß der Veteran L. Bellienus Gemellus Saturnalia feierte (P. Fay. 119 Z. 28).
65
Ankersdorfer 1973, 165–174, 178f., 179–185, besonders 189; Nelis-Clément
1994.
128 r. haensch
Minervia für sich als einzelne göttlichen Schutz suchten, dann spielte
Iuppiter Optimus Maximus oder der Kaiserkult keine Rolle, sondern
sie wandten sich an die heimischen Matronen.66
Das Verhalten der einfachen Soldaten der in Aegyptus stationierten
Einheiten findet also bei den Soldaten anderer Provinzen in seiner
Grundstruktur Parallelen.67 Und doch läßt sich gerade auch im religi-
ösen Bereich eine durch die Stationierung in Ägypten zustande
gekommene Transformation einer römischen Einheit fassen.
Nachdem die legio III Cyrenaica über 100 Jahre lang eine der beiden
Legionen der Provinz Aegyptus gebildet hatte, verlegte man sie im
Zusammenhang mit der Annexion des Nabatäerreiches aus der
Provinz, zunächst und seit hadrianischer Zeit auch permanent nach
Arabia. Sie war zeitweise aber offensichtlich auch in Iudaea aktiv. Aus
Jerusalem stammt ein monumentaler Altar, den eine vexill(atio)
leg(ionis) III Cyr(enaicae) für Iuppiter Optimus Maximus Sarapis
errichtete.68 Es ist dies reichsweit das einzige offizielle Monument, daß
eine Legion oder eine Abteilung dieser römischen Kerntruppen einem
nur ganz oberflächlich einer interpretatio Romana unterzogenen
nichtrömischen Gott errichtete, der zudem auch keineswegs der wich-
tigste Ortsgott war. Vergleichbare Inschriften sind zwar von
Hilfstruppenverbänden wie denjenigen der Palmyreni, Emeseni oder
auch der Tungrer bekannt,69 die konstant aus ein und derselben
Region rekrutiert wurden, weil dort eine bestimmte militärische
Technik besonders verbreitet war. Für die durch und durch römi-
schen Einheiten der Legionen fehlt aber eine vergleichbare offizielle
Anerkennung des wichtigsten Gottes der Heimat der meisten Soldaten
dieser Einheit.70 Wie wichtig Sarapis noch im 3. Jh. für diese Legion
war, zeigen städtische Münzen Bostras, des Standlagers der Legion,
mit Darstellungen und Symbolen des Sarapis. Offensichtlich war der
66
Haensch 2001, besonders 107–109.
67
Vgl. ähnliche Beobachtungen zu den Grabmonumenten dieser Soldaten bei
Stoll 2009, 429-431.
68
CIL III 13587 = ILS 4393.
69
Stoll 2001, besonders 188–191.
70
Man sollte allerdings nicht vergessen, daß nach dem Zeugnis von Tacitus (hist.
III 24) und Cassius Dio (LXIV 14, 3) die Soldaten der legio III Gallica schon im Jahre
69 gemäß einem syrischen Ritual morgens regelmäßig als geschlossener Verband die
Sonne anriefen. Vielleicht sind bisher nur zu wenige offizielle Weihungen der syri-
schen Legionen bekannt geworden, um eine vergleichbare Aufnahme einer syrischen
Gottheit in den offiziellen kultischen Rahmen einer in Syrien stationierten Legion
fassen zu können.
der exercitus aegyptiacus 129
***
Tradition oder Transformation – diese Frage stellt sich also auch für
das römische Heer in der Provinz Aegyptus, allerdings in anderer
Form als in den meisten Beiträgen dieses Bandes. Beim zentralen
römischen Machtinstrument konnte es keine Kontinuität zu, ja nicht
einmal eine Transformation von ptolemäischen Strukturen geben.
Aber durch die dauernde Stationierung in der Nilprovinz wurde auch
eine so typisch römische Struktur wie das römische Heer verändert.
Zwar überwog bei weitem das Festhalten an der Tradition der in der
Republik und in der augusteischen Zeit entwickelten Strukturen und
damit die Gemeinsamkeiten mit den Heeresverbänden in anderen
Provinzen, zumal ja auch immer wieder Einheiten zwischen den
verschiedenen Heeresverbänden ausgetauscht wurden und noch viel
häufiger einzelne Soldaten und vor allem Offiziere zwischen ihnen
versetzt wurden. Aber einzelne spezielle Züge des in der Provinz
Aegyptus stationierten Heeresverbandes ließen sich beobachten –
in seiner Kommandostruktur, in seinen Institutionen und deren
Titeln und in der religiös-kultischen Praxis seiner wichtigsten Heeres-
formationen. Manche dieser spezifischen Züge ergaben sich aus
innerrömischen Entwicklungen, so z.B. der ritterliche Status der
Legionskommandeure oder die Existenz der Formation der statores.
Andere aber resultierten aus einer gewissen ‚Hellenisierung‘ römi-
scher Institutionen infolge der langandauernden Stationierung in der
Provinz – so bei manchen Titeln und so auch bei der Aufnahme des
Sarapis in den offiziellen kultischen Rahmen der legio III Cyrenaica.
Benutzte Abkürzungen
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132 r. haensch
Jana Helmbold-Doyé
Fundgruppen
Wie auch für andere Plätze nachgewiesen, ist die Quantität der
Keramikgefäße deutlich höher als die von anderen Fundgruppen. Da
noch keine abschließende Bearbeitung der Gefäße erfolgen konnte,
sollen sich hier keine Aussagen zu Formen- und Tonvielfalt anschlie-
ßen. Dennoch kann nach einer ersten Bestandsaufnahme festgehalten
1
Zur Problematik der fehlenden Provenienz zahlreicher Objekte siehe Lembke
und Helmbold-Doyé in Lembke et al. 2007, 74, 79–80, 112–115.
2
Helmbold-Doyé in Lembke et al. 2007, 112–115.
134 j. helmbold-doyé
Karte 1
4
Zu den Ergebnissen der Fundbearbeitung, die während der Grabung Walter
Honroths 1912/3 dokumentiert wurden, siehe Helmbold-Doyé in Lembke et al. 2007,
79f. Zur Bearbeitung der Keramikgefäße und Öllampen aus M 3/SS (GB 10) und
M 9a/SE (GB 25) siehe Helmbold-Doyé in Lembke et al. 2007, 113.
5
Helmbold-Doyé in Lembke et al. 2007, 79.
6
So beispielsweise vergleichbar mit dem Material aus Madinet Maadi. Silvano
2001, 13–17. In der Formenvielfalt und ihren Varianten jedoch darüber hinausge-
hend.
7
Diese Art der Stuckmasken ist fast ausschließlich von Orten Mittelägyptens, wie
Meir, Antinoupolis und Hermupolis, belegt. Der eingebürgerte Begriff Maske ist in
diesem Fall irreführend, denn es handelt sich bei den meisten eher um Stuckköpfe
oder büstenartige Mumienhüllen.
8
Grimm 1974, 14. Zu den Herstellungstechniken siehe Grimm 1974, 15–21.
Einen Kommentar zur Erforschung von Mumienmasken bietet Stadler 2004, 11–17.
9
Grimm 1974, 14.
10
Zu verschiedenen Varianten der Augengestaltung siehe Bayer-Niemayer 1993,
416.
136 j. helmbold-doyé
11
Grimm 1974, 23–43 (im Zusammenhang mit den Fundumständen), 92–101 (zu
den Funden aus Oberägypten).
12
Bayer-Niemayer 1993, 416.
13
Zu den Grabungen Gayets in Antinoupolis siehe Borg 1998, 20–26.
Weiterführend sei auf die Zusammenfassungen der Grabungsaktivitäten, die zwi-
schen 1896 bis 1907 stattgefunden haben, hingewiesen. Guimet 1912.
14
Grimm 1974, 14.
15
Grimm 1974, 47–54. Kritik an der Grimmschen Untersuchung hinsichtlich der
Nachvollziehbarkeit der Gruppen- bzw. Typeneinteilung sowie der Datierung findet
sich ebenfalls bei Bayer-Niemayer 1993, 414, 417.
16
Stadler 2004, 44, 47 Abb. 12.
17
Borg 1996, 178; Stadler 2004, 46f. (Regionalität). Gerade stark dominante lokale
Traditionen sind ein wichtiger Schlüssel. Stadler 2004, 48. Deren Nachweisbarkeit ist
jedoch häufig verloren, wenn die Stücke über den Kunsthandel in Museen gelangen
oder aus Raubgrabungen stammen.
18
Die Klebung der zahllosen Fragmente mit Mecosan S-TR erfolgte durch die
Restauratorin Dorothea Lindemann. In ihrem Restaurierungsbericht schreibt sie:
„Leider ergaben sich bislang keine vollständigen Masken mit Gesicht. Manchmal war
tuna el-gebel – fundgruppen 137
auch eine Klebung von Anschlussstellen nicht möglich, da die Klebefläche zu klein
war.“
19
Grimm 1974, 414; Parlasca 1966, 91f., 120f. Anm. 11 a Taf. 3, 3 (New York
12.182.46); Parlasca in jüngster Zeit in Parlasca und Seemann 1999, 30.
20
Parlasca und Seemann 1999, 30.
21
Parlasca und Seemann 1999, 30.
22
Bayer-Niemayer 1993, 414f.
23
Zur sprachlichen Bezeichnung von Maske und Kopf siehe Stadler 2004, 21–24.
24
Übersetzung aus Hornung 1997, 119.
25
Stadler 2004, 20. Zur Osiris-Werdung (Osiris-Angleichung) siehe u.a. Taylor
2001, 27. Von Taylor (Taylor 2001, 62) wird der Terminus „tp“ in diesem Zusam-
menhang mit Maske gleichgesetzt.
138 j. helmbold-doyé
26
Aufgrund des mangelhaften Erhaltungszustandes ist die Bodenform bisher
unbekannt. Es kann jedoch ein Rundboden vermutet werden. Der Form nach ent-
sprechen diese den ptolemäerzeitlichen „bols profonds“. Nenna und Seif el-Din 2000,
185–193 Abb. 9 Taf. 4. 30–32 Typ T2.1. In Tuna el-Giebel ist der Gefäßtyp im
Unterschied dazu völlig ohne Dekor belegt. Vielleicht handelt es sich um eine
Weiterentwicklung während der römischen Kaiserzeit?
27
Diese entsprechen den Typen T18 bis T20 bei Nenna und Seif el-Din 2000,
351–381.
28
Bei dem gelblichen Holz kann es sich um das der Nilakazie (Acazia nilotica)
handeln. Erst eine endgültige Bestimmung der Holzarten wird darüber Auskunft
geben. Innerhalb der Gruppe der rötlichen bis braunen Holzfragmente werden sicher
Zedernholz und andere Importe zu verzeichnen sein.
tuna el-gebel – fundgruppen 139
29
Ein Fragment davon befindet sich heute im Bestand des Griechisch-Römischen
Forschungszentrums der Universität Trier.
30
Da im Zusammenhang mit den Grabungen Walter Honroths in allen geschlos-
senen Räumen Mumien und Körperbestattungen gefunden wurden, könnten auch
die Holzklinen dort gestanden haben. Zu den gemauerten Klinen und sichtbar aufge-
bahrten Mumien siehe Lembke 2007, 30f. Abb. 5–6; Lembke et al. 2007, 111f.
31
Zu den Uschebtifunden in T 2/CP (GB 44) siehe Gabra et al. 1941, 59.
140 j. helmbold-doyé
32
Aubert und Aubert 1974, 263–271; Schneider 1977, 346–349; Ikram 2003, 129.
Während der Ptolemäerzeit ist nach bisherigem Wissensstand ein allmähliches
Verschwinden zu beobachten. Nur vereinzelt scheinen darüber hinaus bis in römi-
sche Zeit ‚Pseudo-Uschebtis’ nachweisbar.
33
Ikram 1998, 292. So fand sich auch in Tuna el-Gebel ein Kanopendeckel, der im
Diagramm nicht ausgewiesen ist.
34
Dank der Reinigung durch Dorothea Lindemann (RPM Hildesheim) im Herbst
2008 konnten diese nun bearbeitet werden.
35
Haffner 1989, 303, 317–326 (Grab 2370).
tuna el-gebel – fundgruppen 141
36
Kurtz und Boardman 1985, 193f.
37
Kurtz und Boardman 1985, 249f.; Empereur und Nenna 2001, 521.
38
So die Einschätzung von Hans-Christian Noeske bereits im November 2006
nach fotografischer Begutachtung der FN 75 aus der südwestlichen Ecke von M 9c/SE
(GB 27). Mit Bezug darauf siehe Katja Lembke in Lembke et al. 2007, 107.
39
Dafür sei an dieser Stelle Herrn Dr. Noeske für seine schnelle Begutachtung
herzlich gedankt.
40
So beispielsweise bei Cotelle-Michel 2004, 270–287.
142 j. helmbold-doyé
Der größte Anteil unter den Sargfragmenten ist aus Holz gefertigt.
Bisher gibt es bei diesen einen ungefähren prozentualen Ausgleich
zwischen den Nadelhölzern (?) und dem gelblichen Holz der Nila-
kazie (?). Die Qualität der Nadelholzfragmente ist hinsichtlich ihrer
Verarbeitung sehr hoch. So konnten mehrere Teile eines Holzsarges
geborgen werden, der neben der Strähnenperücke auch Reste von
Hieroglypheninschriften aufweist. Auffälligerweise wurde für Särge
des Typs der ‚Löwenbetten’ immer die gelbliche Nilakazie (?) verwen-
det, deren Zustand in den meisten Fällen durch einen starken
Termitenfraß eher bedauerlich ist.41 Es finden sich Fragmente von den
Löwenfüßen oder Schmalseiten dieses Sargtyps, die wie kleine Schreine
mit Uräenfries und aufgesetzten Halbsäulen gestaltet waren. Deren
Oberfläche ist oftmals weiß grundiert oder mit einer Stuckmilch über-
zogen, um einen glatten Malgrund zu erreichen.
Unter den figürlichen Objekten sind Fragmente von Statuetten,
meist von Gottheiten, zusammengefasst, die aus verschiedenen Mate-
rialien wie Stuck, Fayence, Holz, Stein etc. gefertigt wurden.42 Für
Tuna el-Gebel lässt sich schon jetzt eine Produktion von zahlreichen
Stuck- und Fayencefiguren bemerken, die in dieser Form andernorts
nicht belegbar ist. Weiterhin wurden dieser Gruppe zwei Terrakotten
aus gebranntem Nilton zugerechnet. Gleichwohl bekannt ist, dass
durch die Arbeiten Sami Gabras weitere Terrakotten innerhalb der
Nekropole verzeichnet werden konnten, bleibt deren Anzahl ver-
gleichsweise gering.
Unter den organischen Materialien finden sich getrocknete Früchte,
Kerne sowie Nüsse. Diese zu bestimmen wird in Zukunft Aufgabe
eines Paläobotanikers sein.
Der Anzahl nach folgt den organischen Materialien die Gruppe der
Weihrauchbrenner (Abb. 4). Für die Produktion der Weihrauchbrenner
verwendete man sowohl gebrannten als auch ungebrannten Nilton.
Die Gruppe besteht aus Schalen sowie in fünf Exemplaren von
Miniaturtellern. Ferner konnten von 15 Hörneraltären en miniature
vollständige Exemplare oder Scherben verzeichnet werden. Deren
Oberfläche wurde nach dem Brand mit einer Kalkschicht überzogen
41
Beispiele für verschiedene Typen bieten Berlin, ÄMP 12708 (Grimm 1974, 117
Anm. 138, Taf. 137.1; Riggs 2005, 142–146 Abb. 64–66) und ein Exemplar in Toronto
(Needler 1963). Zu dem jüngsten in situ Fund aus Tuna el-Gebel siehe Kessler et al.
2008.
42
Zu deren wahrscheinlicher Aufstellung in den Nischen siehe Helmbold-Doyé
in Lembke et al. 2007, 102.
tuna el-gebel – fundgruppen 143
43
Zum pokalartigen Weihrauchbrenner findet sich ein Vergleichsstück im
Bestand des Museums der Kairo Universität (Inv.-Nr. 616 = Fund-Nr. 85/C.T.P.). Zu
den Altären in der Nekropole siehe Helmbold-Doyé in Lembke et al. 2007, 98f.
44
Zu den Öllampen-Nischen siehe Helmbold-Doyé in Lembke et al. 2007,
102.
45
So die Einschätzung vor Ort im Herbst 2008.
46
Ein Beispiel für eine besser erhaltene Marmorplatte aus Tuna el-Gebel findet
sich bei Bernand 1999, Taf. 37 Nr. 81. In einigen Fällen handelt es sich um ganze
Dialogepitaphe. So beispielsweise Gabra et al. 1941, 107–109 Taf. L. Im Gegensatz
dazu lässt sich eine Kalksteinstele aus T 5/SS (GB 15) mit Hieroglypheninschrift nach-
144 j. helmbold-doyé
weisen. Gabra et al. 1941, 61f. (Universität Kairo, Museum Inv.-Nr. 1609 = Fund-Nr.
96/S.S.).
47
Im Giebelfeld von T 9/SS (GB 22) gab es ehemals wohl eine runde Einlage als
Sonnenscheibe aus einem anderen Material, deren Negativabdruck nach den
Messungen von Rex Haberland (BTU Cottbus) eine Höhe von 19,5 cm und eine
Breite von 18,5 cm aufweist. Somit wäre durchaus denkbar, dass diese Art von Platten
auch an jener Stelle Verwendung fanden.
48
Ein erster Kommentar ist Jürgen Vespermann (RPM Hildesheim) zu verdan-
ken, dessen Einschätzung jedoch einer weiteren Überprüfung unterzogen werden
muss.
49
Vielleicht handelt es sich auch um Teile von Figuren. Dazu sei an dieser Stelle
auf ein büstenartiges Oberteil einer Stierfigur aus Gips verwiesen, bei dem unklar ist,
ob es sich bei den Hörnern um natürliche Exemplare handelt. Gefunden wurde es
während der Arbeiten von Sami Gabra östlich von T 1/CP (GB 48) und wurde am
30.1.1937 unter der Fundnummer M.T.C. 13 = Inv.-Nr. 1005 verzeichnet.
tuna el-gebel – fundgruppen 145
50
An dieser Stelle sei dem Team der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel/
Institut für Geowissenschaften unter Leitung von Dr. Harald Stümpel und Christina
Klein für jegliche Unterstützung gedankt.
tuna el-gebel – fundgruppen 147
Bibliographie
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lost in translation? die gallusstele 149
LOST IN TRANSLATION?
BEOBACHTUNGEN ZUM VERHÄLTNIS DES LATEINISCHEN
UND GRIECHISCHEN TEXTES DER GALLUSSTELE
Friedhelm Hoffmann
1
Siehe dazu die umfassende Neubearbeitung durch Hoffmann, Minas-Nerpel
und Pfeiffer 2009 sowie den Beitrag von M. Minas-Nerpel und St. Pfeiffer im vorlie-
genden Tagungsband.
150 f. hoffmann
Übersetzung:
Gaius Cornelius, Sohn des Gnaeus, Gallus, römischer Ritter, nach der
Besiegung der Könige | durch Caesar, den Sohn des Gottes, erster
Präfekt Alexandrias und Ägyptens, Sieger über den Abfall | der Thebais
innerhalb von 15 Tagen, in denen er den Feind zweimal in der Feld-
schlacht besiegte, Eroberer von fünf Städten: von Bores|is, Koptos,
Keramike, Diospolis Megale, Ophieon, wobei er sich der Führer ihrer
Aufstände bemäch|tigt hatte, nachdem er das Heer über den Nil-
katarakt hinaus geführt hatte, eine Gegend, in die weder vom römi-
schen Volk | noch von den ägyptischen Königen eine Kriegsmacht
hingeführt worden war, (und) nachdem er die Thebais, den gemein-
sa|men Schrecken aller Könige, unterworfen hatte, (und) nachdem er
| den Legaten des Königs der Äthiopier auf Philae eine Audienz
gewährt hatte und diesen | König unter (seinen) Schutz gestellt hatte
und nachdem er einen Tyrannen über das von da an Äthiopische
Dreißigmeilenland eingesetzt hatte, hat die Dankesgabe | den väterli-
chen Göttern und dem Nilus adiutor geweiht.
lost in translation? die gallusstele 151
Griechischer Text
Übersetzung:
Gaius Cornelius, Sohn des Gnaeus, Gallus, Ritter der Römer, der nach
dem Sieg über die | in Ägypten (regierenden) Könige als erster von
Caesar über Ägypten eingesetzt worden ist, der zweimal die Thebais,
| die abgefallen war, innerhalb von fünfzehn Tagen im Sturm in der
Schlacht besiegt hat, unter gleichzeitiger Gefangennahme der An|füh-
rer der Feinde, der fünf Städte, die einen im Sturm, die anderen nach
Belagerung, | eingenommen hat: Boresis, Koptos, Keramike, Diospolis
Megale, Ophieon, der mit dem Heer den Katarakt über|schritten
hat – unbetretbar war die Gegend für Heere vor ihm gewesen – und
der die gesamte | Thebais, die nicht den Königen unterworfen war,
unterworfen hat, und Gesandte der Äthiopier in Phi|lae empfangen
und die Staatsgastfreundschaft vom König erhalten hat, der (= Gallus)
auch einen Tyrannen über die eine Toparchie | „Dreißigmeilenland“
in Äthiopien eingesetzt hat, (hat) den väterlichen Göttern und dem
Nil, dem Helfer, die Dankgeschenke (geweiht).
152 f. hoffmann
2
Texte und ausführliche Kommentare bei Hoffmann, Minas-Nerpel und Pfeiffer
2009, 119ff.
3
Hauben 1976, 189f.; Adams 2003, 640.
4
Hoffmann, Minas-Nerpel und Pfeiffer 2009, Kap. 4.1. Adams 2003, 639 („poetic
phrase“) und 640 („stylish expression“).
5
Allgemein zum Verhältnis der Griechen zum Lateinischen siehe Rochette 1997.
Zum Lateinischen und Griechischen (und Ägyptischen) in Ägypten vgl. Adams 2003,
529–641. Ich bin mir der Tatsache bewußt, daß wortgetreues Übersetzen nicht dem
antiken Ideal entsprochen hat (vgl. z.B. Cic., opt. gen. 14; Cic., orat. 114; Cic., fin.
3,4,15; Hor., ars poet., 133f.). Aber Historiker geben mitunter an, sie übersetzten im
Interesse der historischen Wahrheit wörtlich (Hist. Aug., Tyr. Trig. 11,6–7).
Außerdem bedeutet das Ideal des freien Übersetzens noch lange nicht, daß alle beob-
achtbaren Abweichungen notwendigerweise gewollt sind.
lost in translation? die gallusstele 153
Schon zu Beginn des Textes in Z. 1f./10f. stoßen wir auf einen solchen
Fall, als Gallus von der Beendigung der Ptolemäerherrschaft über
Ägypten und seiner Einsetzung als Präfekt Ägyptens spricht:
pos<t> rege[s] | a Caesare Deivi f(ilio) devictos praefect[us Ale]xandreae
et Aegypti primus
„(Gallus) nach | dem Sieg über die Könige durch Caesar, Sohn Gottes,
erster Präfekt von Alexandria und Ägypten“
μετὰ τὴν κατάλυσιν τῶν | ...6 βασιλέων πρῶτος ὑπὸ Καίσ[αρος ἐπὶ]
τῆς Αἰγύπτου κατασταθείς
„(Gallus) nach der Ablösung der | ... Könige als erster von Caesar über
Ägypten eingesetzt“.
Vergleicht man den lateinischen mit dem griechischen Text, so merkt
man schnell, was geschehen ist: Der Ablativ a Caesare ist vom Über-
setzer statt auf devictos auf praefectus bezogen worden, das der
Übersetzer allem Anschein nach nicht als Titel, sondern als Verbform
quasi wörtlich verstanden hat, als stünde praefectus Aegypto „über
Ägypten eingesetzt“ da. Außerdem konnte er offenbar mit der archa-
isierenden Schreibung deivi und der Abkürzung f für filio nichts
anfangen.7 Auf jeden Fall hat er die für ihn offensichtlich unverständ-
liche Buchstabenfolge einfach unübersetzt gelassen. Aus dem lateini-
schen Text wurde dann in korrektem Griechisch μετὰ τὴν κατάλυσιν
τῶν ... βασιλέων – πρῶτος ὑπὸ Καίσαρος … κατασταθείς „nach der
Ablösung der ... Könige – als erster von Caesar … eingesetzt“.
6
Hier hat die griechische Fassung noch einen Zusatz, den ich jetzt fortlasse, um
die Übersicht transparenter zu halten.
7
Daß der Übersetzer dagegen mit der Abkürzung f in der Filiationsangabe des
Gallus (Z. 1/10) zurechtkam, ist kein Gegenargument. Die Schwierigkeit in Z. 2 liegt
ja darin, daß das f direkt hinter deivi steht, in dem der Übersetzer weder einen Namen
noch eine Abkürzung für einen Namen erkannte.
154 f. hoffmann
8
Vgl. Adams 2003, 640.
9
Wenn ich hier und später eine falsche Wortabtrennung in Erwägung ziehe, so
sei daran erinnert, daß der lateinische Text der Gallusstele in scriptura continua
geschrieben ist. Das muß zwar nicht zwingend bedeuten, daß das auch für die Vorlage
galt, auf deren Grundlage der Übersetzer arbeitete. Aber für ihn als griechischen
Muttersprachler war es normal, daß der Leser die Wortabtrennung vorzunehmen
hatte. Denn im Griechischen war der Verzicht auf Worttrenner in der Schrift normal.
Zu den Verhältnissen im Lateinischen s. Wingo 1972.
10
Vor falschen Wortabtrennungen waren nicht einmal spätantike Gelehrte gefeit,
wie Servius, Comm. in Vergilii Aeneidos lib. II zu Vergil, Aeneis II 798 zeigt: Donat
hatte EXILIO als ex Ilio verstanden, Servius stellt klar, daß exilio zu lesen ist.
lost in translation? die gallusstele 155
Wenige Zeilen später (Z. 7f./17) geht es um das Verhältnis zum nubi-
schen König:
eoq[ue] | rege in tutelam recepto
„und nachdem dieser | König in den Schutz aufgenommen war“
καὶ προξενίαν παρὰ τοῦ βασιλέως λ[αβών
„und Gastfreundschaft von dem König empfangen habend“.
Nach dem lateinischen Text wurde er unter den Schutz (tutela) der
Römer gestellt, nach dem griechischen Text erhielt Gallus die Gast-
freundschaft (προξενία) des nubischen Herrschers. Die Abweichungen
der griechischen Fassung könnten wieder durch ein Mißverständnis
der lateinischen Version verursacht worden sein. Der Übersetzer hatte
vielleicht mit dem Umstand zu kämpfen, daß der lateinische Text
zwar Gallus als Subjekt der Weihung ganz vorne zu Beginn der
Inschrift anführt, aber die verschiedenen historischen Begebenheiten
als Appositionen zu Gallus oder als Ablativi absoluti mitteilt, während
im griechischen Text dafür allenfalls auf Gallus bezogene Partizipien
stehen. So hat der Übersetzer allem Anschein nach recepto auf Gallus
bezogen, so als stünde receptus da, und hat weiter in rege den Urheber
gesehen. Vermutlich hat sich der Übersetzer vom Gebrauch des
Dativus auctoris anstelle von a mit Ablativ in Z. 5f. zu der Annahme
verleiten lassen, rege stehe für a rege.12 Receptus hat der Übersetzer, da
11
Vgl. beispielsweise Cavenaille 1958, Nrn. 8, 24, 25, 72, 74, 78, 84, 93, 102 u.a.m.
12
Natürlich hätte es im Dativ korrekt eique regi heißen müssen. Daß der Schreiber
vielleicht gar keinen Dativ, sondern einen bloßen Ablativ des Urhebers verstand, der
in der augusteischen Dichtersprache hin und wieder anzutreffen ist (Maurach 1995,
57), sei als weitere Möglichkeit, wie es zu dem Fehler kommen konnte, zur Diskussion
gestellt.
156 f. hoffmann
Noch eine letzte Stelle ist hier zu betrachten (Z. 8/17f.). Gallus setzt
über die Triakontaschoinos in Nubien einen tyrannus ein:
tyran[n]o Tr[iacontas]choen[i] inde Aethiopiae constituto.
Man wird wohl verstehen müssen „nach Einsetzung eines Tyrannen
über die fortan Äthiopische13 Triakontaschoinos“. Doch auch den
modernen Kommentatoren hat das inde vor Aethiopiae Kopfzerbrechen
bereitet.14 Der griechische Übersetzer hat einfach in Aethiopia „in
Äthiopien“ verstanden und das de weggelassen:
τύ]ραννόν τε τῆς Τριακοντασχοίνου τοπαρχία[ς] | μιᾶς ἐν Αἰθιοπίαι
καταστήσας
„und einen Tyrannen der Triakontaschoinos, | einer Toparchie in
Äthiopien, eingesetzt habend“.
Der herkömmliche Erklärungsversuch für die Unterschiede zwischen
der lateinischen und griechischen Fassung der Gallusstele zielt darauf,
Rücksichtnahmen auf verschiedene Adressatenkreise anzunehmen.
Damit ist aber ein in der Forschung durchaus schon bemerktes
Problem verbunden: Es lassen sich zwar Erklärungen für einzelne
Stellen vorschlagen, aber man kommt nicht auf eine je einheitliche
eigene Aussageabsicht des lateinischen oder griechischen Textes.
Ziel meiner obigen Darlegungen ist es daher, einen alternativen
Ansatz zur Diskussion zu stellen. Ich möchte zum unvoreingenom-
menen Nachdenken über die Frage anregen, ob die Unterschiede zwi-
schen lateinischer und griechischer Fassung der Gallusstele nicht auch
durch rein sprachliche Mißverständnisse mitverursacht bzw. ange-
stoßen sein könnten. Man hätte einen Ansatz, mit dem sich das
Zustandekommen von allen größeren Abweichungen konsistent als
Ergebnis einer fehlerhaften Interpretation des lateinischen Textes
durch einen griechischen Muttersprachler verstehen ließe. Da der
Übersetzer aber gleichwohl die Vorgänge kannte, konnte er seine
Übersetzung inhaltlich kontrollieren. Allerdings dürfte in der Aus-
einandersetzung mit der lateinischen Vorlage seine persönliche Sicht
der Dinge in den griechischen Text hineingekommen sein. Das hätte
13
Wörtl. Genitiv.
14
Vgl. Hoffmann, Minas-Nerpel und Pfeiffer 2009 zur Stelle.
lost in translation? die gallusstele 157
zur Folge, daß man die lateinische und die griechische Version als
voneinander getrennte Quellen, die von verschiedenen Verfassern
stammen, behandeln müßte.15
Bibliographie
15
Auf der Tagung Tradition und Transformation. Ägypten unter römischer
Herrschaft habe ich meinen Vortrag Die Transformation eines Textes. Das Verhältnis
des lateinischen und griechischen Teiles der Gallusstele zueinander genannt. Der hier
abgedruckte Beitrag, dem die in Hildesheim vorgestellten Überlegungen zugrundelie-
gen, war in leicht abweichender Formulierung als ein Kapitel in Hoffmann, Minas-
Nerpel und Pfeiffer 2009, vorgesehen. Im engsten Zusammenhang mit dieser
Veröffentlichung, in der sie aber nicht zur Diskussion gestellt werden durfte, ist die
hier aufgeworfene Frage zu sehen.
öffentliche archive und römische rechtspolitik 159
Andrea Jördens
1
Vgl. z.B. CPR XVIII 17, 353ff. θ]έ̣σ̣θ̣ω̣ δ̣᾿ Ἀ̣ ντ̣ ί̣ γ̣ ονος Ἡρακλείαι συγγραφὴ̣ ν̣
σ̣ υνοικεσίου εἰ̣ς̣ τ̣ὸ δημόσ̣ ιον ἀφ᾿ ἧς ἂν ἡμέρας προείπηι αὐτῶ̣ ι Ἡράκλεια ἐν
ἡμέραις δέκα; vgl. auch allgem. Kramer, Einl. zu CPR XVIII, bes. S. 27ff.
2
Vgl. nur Wolff 1978a, § 4 II (46–56) gegenüber § 4 I (45f.), mit der programma-
tisch an den Anfang gestellten Aussage „Zu den markantesten Institutionen des römi-
schen Ägypten gehörten große amtliche Archive“ (46). An seither erschienener
Literatur sind besonders zu nennen Cockle 1984 und Burkhalter 1990; dagegen auch
an diesem Punkt unbrauchbar, da nicht auf der Höhe der Diskussion, Drecoll 1997,
189ff.
3
Eingehend hierzu Haensch 1992, mit breiter Berücksichtigung der ägyptischen
Evidenz; knapp auch Cockle 1984, 118.
160 a. jördens
4
Hierzu bes. Burkhalter 1990, 194, 208f.; vgl. auch Wolff 1978a, 47 Anm. 14;
Cockle 1984, 117f.
5
Vgl. nur P.Oxy. I 34 = M.Chr. 188 col. If. (22.3.127), mit einem weiteren, die
Nichtbeachtung rügenden Edikt vom 20.8.127 in col. III und einem Begleitschreiben
nachgeordneter Instanzen in col. IV (2.10.127). Hierzu etwa auch Wolff 1978a, 48;
Cockle 1984, 116f.; Burkhalter 1990, 206f., 212.
6
Hierzu zuletzt Mitthof, Einl. zu CPR XXIII 5, bes. S. 40f.; auch Wolff 1978a, 50f.
mit Anm. 26; Cockle 1984, 115.
7
Vgl. allgem. Wolff 1978a, 48ff., wenngleich bes. 50 noch mit gewissen Zweifeln
am Grad der Selbständigkeit.
öffentliche archive und römische rechtspolitik 161
8
So zuletzt Burkhalter 1990, 209f. mit Verweis auf die in Pap.Lugd.Bat. VI 15, 44
bzw. 80 (114/15) genannten βιβλιοφύλακες τῆς ἐν Ἀρσινοίτῃ δημοσίας βιβλιοθήκης
Protogenes und Isidoros II, die im 4. Jahr Vespasians (also 71/72) das Amt von ihren
Vorgängern Apion und Isidoros I übernommen hätten, während nach BGU I 184
(30.5.[?]72) die zuvor für die δημοσία βιβλιοθήκη zuständigen Apollonios und
Theon bereits als βιβλιοφύλακες ἐγκτήσεων amtierten; zur zeitlichen Abfolge auch
bereits van Groningen, Pap.Lugd.Bat. VI, S. 97. Als terminus post quem sei dagegen
das große Edikt des T. Iulius Alexander vom 6.7.68 zu betrachten, vgl. Burkhalter,
1990, 210. Gegenüber dem hier in Rede stehenden Arsinoites mag es andernorts frei-
lich auch zeitliche Verschiebungen gegeben haben, vgl. auch Wolff 1978a, 49f.
Anm. 22. Unzutreffend insoweit allerdings Taubenschlag 1955, 223, übernommen
auch von Pierce 1968, 75 Anm. 28, sowie Cockle 1984, 111 (korrekt jedoch 113);
Purpura 1992, 594f.; Alessandrì 2005, 195, vgl. auch unten Anm. 13.
9
Vgl. bereits die vorige Anm.; eine Übersicht über die bisher bekannten
βιβλιοφύλακες bei Sijpesteijn und Worp 1995, 526ff. Einen weiteren Beleg für
Thrakidas und Demetrios vgl. jetzt in P.Berl.Cohen 18 (um 116, Ars.); Epimachos und
Theon wurden ergänzt in P.Hamb. IV 241 (86/87, Oxy.).
162 a. jördens
10
P.Oxy. XII 1473, 41 (4.6.201); P.IFAO III 12, 7 (12.209/1.210); SB XXII 15383,
22 (225–233); P.Lips. I 10, 26 (24.12.240); PSI XII 1238 B, 33 (2.9.244); P.Mich. XI
614, 43 (um 258/59); SB XXIV 16265 = P.Mich. XI 615, 25 (3.5.259 oder 260);
P.Oxy. IX 1200, 49 (5.6.266); P.Oxy. XII 1475, 45 (20.3.267); SB XX 14447 = P.Lond. III
949 descr., 7 (2. Hälfte 3. Jh.); SB XVI 12550, 4 ist nur unsicher in das 3./4. Jh. datiert.
Frühere Belege liegen außer in dem bereits genannten P.Oxy. I 34 = M.Chr. 188 col. I,
3. col. II, 6 (127) lediglich in Pap.Lugd.Bat. VI 29, 10 (1.4.133, siehe auch unten
Anm. 20) sowie P.Oxy. IV 719, 36 (nach 25.10.193) vor.
11
So jedenfalls die communis opinio, vgl. nur Wolff 1978a, 47; allgem. auch ders.
2002, 178; Cockle 1984, 116 Anm. 72, 117; Burkhalter 1990, 211.
12
Hierzu etwa schon Plaumann 1919, 44ff., zu den Details jetzt auch Alessandrì
2005, 93ff.; zuletzt eingehend Schentuleit 2007, bes. 103ff. mit weiterer Literatur.
13
Vgl. nur SB I 5232, 32f. [φ]ὰς τὴν π[ρᾶ]σιν ἐπ[ισ]κέψασθαι ἐν τῆι
βυβλιοθή[κηι, κ]αὶ τ[αύτης] μὴ εὑρ̣η̣μέν[ης (30.6.–28.8.15); zur Bedeutung dieses
Zeugnisses für die hier erörterte Frage Wolff 1978a, 47; vgl. auch Lambrinudakis und
Wörrle 1983, 364 (wenngleich offenbar ohne hinreichende Unterscheidung zwischen
den verschiedenen Parteien). Für Mißverständnisse hat allerdings immer wieder das
öffentliche archive und römische rechtspolitik 163
merkwürdige [φ]άς an dieser Stelle gesorgt, sei es, daß Nestnephis sich hier auf bereits
Geschehenes beziehe (so Pierce 1968, 75), sei es, daß er gar die Suche im Archiv selbst
durchgeführt habe (so etwa die Übersetzung von Johnson 1936, 158f. Nr. 88 und jetzt
bes. Alessandrì 2005, 103 und passim, wobei hier überdies der wiederholte Bezug auf
eine – bisher nirgends belegte – vermeintliche „βιβλιοθήκη della κώμη“ [121] bzw.
ein „archivio locale“ [124] überrascht, von dem seiner Meinung nach zudem „non c’è
dubbio che si tratti della βιβλιοθήκη τῶν ἐγκτήσεων“ [195]). Der Scan, für dessen
freundliche Übersendung ich der Direktorin der Papyrussammlung der ÖNB Cornelia
Römer sehr danken möchte, läßt jedoch ebenso wie schon die Nachzeichnung in der
Ed. pr. von Wessely 1900, Tab. 7 N. 8 erkennen, daß die jeweils ersten erhaltenen
Zeichen dieser wie der umgebenden Zeilen mehr oder weniger direkt übereinander
stehen, so daß auch hier zu Beginn ± 5 Buchstaben fehlen dürften. Demnach ist viel-
mehr [ἀξιώσ]ας zu ergänzen (und entsprechend auch Z. 34f. zumindest συναλ-
λαγμα[το-]|[γράφ]ω̣ ν, wenn nicht gar συναλλαγμα-|[τογράφ]ω̣ ν zu trennen), womit
freilich die noch von Kruse 2002, 533 Anm. 1470 referierte Vermutung von Swarney
1970, 45 „perhaps Nestnephis had tampered with the records“ weiter an Wahr-
scheinlichkeit verliert. Offen bleibt, was Nestnephis sich überhaupt von diesem
Schachzug versprochen haben mag. Am ehesten ist vielleicht an eine Überprüfung des
Kaufobjektes zu denken – sollte etwa nur das Haus, aber keinerlei Baugrundstück
erwähnt worden sein, hätte dies Satabus’ diesbezügliche Ansprüche von vornherein
zunichte gemacht. Dies traf allerdings nicht zu, wie die von Schentuleit 2001 neu-
edierte bilingue Originalurkunde P.Lond. 262 vom 21.11.11 zeigt.
14
Das am besten erhaltene Exemplar in SB I 5231 = Jur.Pap. 28, vgl. jedoch auch
CPR XV 2, 3 und 4 sowie SB I 5275 (sämtlich vor dem 30.6.15) mit Schentuleit 2001,
128; dies. 2007, 120.
15
So SB I 5232, 33ff. in direkter Fortsetzung des in Anm. 13 gegebenen Zitats ἀλ]
λὰ ἀκαταχωρίστου [οὔσης] ὑπὸ Σωκράτους [κα]ὶ Σαμβᾶτος συναλλαγμα[τογρά-
φω]ν, ἀξιῶι ... διαλ[α]βεῖν περὶ τοῦ ἀκατα[χωρίσ]του χρηματισμοῦ, ὡ[ς τ]
εύξομαι τοῦ δικαίου [κατὰ] τῶν μὴ κατακεχωρικότων συναλλαγματο[γράφ]ων
Σωκράτους καὶ Σαμβᾶτος διαλαβεῖν μ[ε]ι[σοπον]ήρως; zu den weiteren Details
einschließlich der namentlich genannten beiden Zeugen bereits Z. 5ff.
164 a. jördens
16
Hierzu zuletzt Rupprecht 2003, 485; vgl. auch Lambrinudakis und Wörrle 1983,
364. Daß es hierbei um eine Übersendung nach Alexandria ging, obwohl der Ort, wie
zuletzt auch noch einmal von Wolff 1978a, 47 betont, nicht ausdrücklich genannt
wird, läßt entgegen seiner Darstellung indes nicht nur der „sonstige Inhalt des
Papyrus“, sondern durchaus auch der „unmittelbare Wortlaut der Quelle“ ersehen, da
das Verb καταχωρίζειν insoweit, wie namentlich die Vorsilbe zu erkennen gibt, tech-
nische Bedeutung besitzt, vgl. nur Jördens 2001, 46f. im Komm. der Ed. pr. von
SB XXVI 16641, 15f.; ähnlich etwa auch schon Burkhalter 1990, 195.
17
BGU V 1210, 221ff. § 100 Τοὺς συναλλαγματογ̣ρ̣ά̣φ̣ο̣υ̣ς̣ ὡ̣ [ρί]σ̣ θ̣η̣ [κα-]
τ̣α̣χ̣ωρίζειν ἐνθάδε ἐπὶ τῆς [πόλεως (?) τὰ] συναλλάγματα Θηβαίδος μὲν ἐντὸς
ἡμ̣ [ερῶν ξ, τῶν δὲ λοι]π̣ῶν νομῶν ἐντὸς λ̅, [αὐτῆς δὲ τ]ῆ̣ ς πόλεως ἐντὸς ἡμερῶν ῑε̄·
[οἱ δὲ μὴ κατ]α̣ χωρίσαντες κατεκρίθησαν (δρ.) ρ· [Anm. 33 ± 8] δὲ ἐντὸς πέντε
τοῦ̣ ἑξῆς μηνὸς κ̣α̣[ταχωρίζειν]; hierzu auch unten, bes. Anm. 33 mit Text.
18
So bes. Wolff 1978a, 32f., 51, 55f. mit weiterer Lit.; ihm folgend etwa auch
Lambrinudakis und Wörrle 1983, 364; ebenso Cockle 1984, 112f., vgl. 116. Kritisch
hierzu jedoch Burkhalter 1990, 205f., da demotische Verträge üblicherweise näherhin
als συναλλάγματα Αἰγύπτια gekennzeichnet würden, weswegen, sollte die Regelung
lediglich diese betroffen haben, eine solche einschränkende Qualifizierung auch hier
zu erwarten gewesen wäre. Auch für § 100 gelte daher vielmehr, daß „ce sont les délais
qui importent, et non la catégorie de notaires ou de contrats que la mesure visait“; vgl.
im übrigen auch unten Anm. 21 sowie 27.
19
So vermutet etwa von Wolff 1978a, bes. 56, wie denn auch unter den Ptolemäern
die Registrierungspflicht der demotischen Verträge offenbar früher als die der grie-
chischen datiert, vgl. zuletzt Rupprecht 1995, bes. 47ff.
20
So nach der an den Strategen gerichteten Pfändungsbewilligung des Archidi-
kastes Pap.Lugd.Bat. VI 29 = SB I 5341 = Jur.Pap. 48, wonach der im Jahr 100/01 im
Grapheion von Tebtynis errichtete Vertrag über ein durch Hausteile gesichertes
Naturaldarlehen, aus dem die Erbin des inzwischen verstorbenen Darlehensgebers
über 30 Jahre später vollstrecken will, ausdrücklich aus dem Nanaion beigebracht
wird (τῆς [δὲ δι᾿ αὐτ]ῆς σημαινομένης συνγραφῆς ὑπογεγραμμένης ἐκ̣ [τῆς τοῦ
Ναν]αίου̣ βιβλιοθήκης ἐπενηνεγμένης, Z. 8ff.); hierzu auch bes. Pierce 1968, 74f.
öffentliche archive und römische rechtspolitik 165
21
Griechische Notare waren jedenfalls die συναλλαγματογράφοι der beiden in
P.Thmouis I 1 col. 92, 7 sowie col. 113, 20 erwähnten Sklavenkäufe, die in antonini-
scher Zeit im Grapheion von Isidos polis bzw. Thmuis errichtet wurden und deren
erster genauer aus dem Jahr 159/60 datiert, so daß der genannte § 100 im Gnomon
des Idios logos zumindest Mitte des 2. Jh. entsprechend angewendet worden sein
muß. Zu revidieren ist insoweit die auf zwei Cheirographa des 4. Jh. gestützte
Beobachtung von Wolff 1978a, 32, daß der Begriff in kaiserzeitlichen Urkunden
„außerhalb des demotischen Bereichs … nur selten“ begegne. Darüber hinaus mehren
sich inzwischen von ägyptologischer Seite die Hinweise, daß auch schon für die frühe
Kaiserzeit kaum mehr sauber zwischen den verschiedenen, traditionell in Perso-
nalunion übernommenen und sogar innerhalb der Familie vererbten Funktionen der
Notare zu trennen ist, da, wie bes. Muhs 2005, 104 zusammenfassend konstatiert, „the
same ‚hellenized‘ Egyptian officials were responsible for both the Demotic and the
Greek texts at the grapheion“. Vgl. auch bereits Burkhalter 1990, 205f., und oben
Anm. 18.
22
Vgl. nur den vollen – jetzt allerdings nach CPR XV 6 zu korrigierenden –
Wortlaut der Entscheidung aus dem Jahr 16 in SB I 5240, hier einschließlich einer
Abschrift der Quittung über die 500 Dr. vom 23.10.17; fragmentarische Parallelen
dazu auch in CPR XV 6 und P.Lond. II 355 (S. 178). Dazu auch Hoogendijk 1994, 261;
Rupprecht 2003, 484f., 487; Alessandrì 2005, 133ff.; Schentuleit 2007, 106, 123.
23
So zumindest Rupprecht 2003, 488, vgl. auch schon 486 den Hinweis auf ent-
sprechende Vorbehalte des Satabus in der Eingabe CPR XV 7, 12f. (nach dem 26.5.14).
Ähnlich etwa auch Swarney 1970, 48.
24
Vgl. auch Wolff 1978a, 51, bes. Anm. 28, der die von Satabus in SB I 5232, 36ff.
angedeuteten Ansprüche – das Zitat oben in Anm. 15 – anders als von Woeß 1924,
331f. für „vielleicht nur floskelhaft“ hält.
166 a. jördens
vermocht. Denn wie bereits der Name sagt, waren in diesem ‚Besitz-
archiv‘ die Vermögensverhältnisse der Gaueinwohner bezüglich des
privaten Grundbesitzes (und vielleicht der Sklaven) niedergelegt. Ihr
Schwerpunkt lag auf der Erfassung allfälliger Besitzwechsel, wobei im
Unterschied zu Nanaion und Hadriane wohlgemerkt nie die Original-
urkunden aufbewahrt wurden. Die Funktionsweise dieser Einrichtung
ist vor allem durch das Edikt des M. Mettius Rufus bekannt, das er auf
Anregung des oxyrhynchitischen Strategen im Jahr 89 erließ, abge-
sehen davon, daß auch zahlreiche dort eingereichte Deklarationen
erhalten blieben. Offen ist allerdings auch in diesem Fall die Frage
nach der rechtspolitischen Einordnung dieser Institution. Dazu ist es
nötig, sich zuerst die Arbeitsweise dieses ‚Besitzarchivs‘ vor Augen zu
führen.
Trotz mancher „terminologischen Verschwommenheit“,25 die der
rhetorischen Durchformung zu verdanken ist, gibt Rufus’ Edikt die
Grundzüge des Systems recht gut zu erkennen.26 Danach waren inner-
halb einer bestimmten Frist – genauer sechs Monaten – sämtliche pri-
vaten Eigentums- und Pfandrechte sowie sonstigen Besitztitel unter
Angabe ihrer Herkunft bei der βιβλιοθήκη ἐγκτήσεων zu deklarie-
ren. Auf dieser Basis legte man dort für jede Privatperson unter ihrem
ὄνομα Übersichtsblätter, sogenannte διαστρώματα, an, auf denen
diese Titel nach Ort und Sache zu verzeichnen waren. Wie dabei mit
dem Eigentum von Frauen und Kindern zu verfahren war, dessen
Verfügungsgewalt zeitweilig an den Mann bzw. die Eltern überge-
gangen war, ist ebenfalls geregelt. Bei allfälligen Veränderungen der
Besitzverhältnisse hatten die ausfertigenden Notare vorher bei dem
Archiv ein entsprechendes ἐπίσταλμα einzuholen, das über die
Berechtigung der Verfügung Aufschluß gab; im Fall der Nichtbeachtung
drohten Strafen.27 Zur Sicherstellung des Rechtsverkehrs waren nicht
25
So Wolff 1978a, 224, vgl. auch 26, 33.
26
P.Oxy. II 237 col. VIII, 27–43 = M.Chr. 192 = Jur.Pap. 59 = Sel.Pap. II 219 =
FIRA I 60 (1. oder 31.10.89); zu weiteren Details vgl. nur die knappe und zugleich
umfassende Darstellung bei Wolff 1978a, 222–255 sowie bereits 48ff., worauf hier ein
für allemal verwiesen sei. Vgl. etwa auch Cockle 1984, 113ff.; Burkhalter 1990, 199ff.
27
Vgl. bes. P.Oxy. II 237 col. VIII, 36ff. Παραγγέλλω δὲ καὶ τοῖς συναλ-
λαγματογράφοις καὶ τοῖς μνήμοσι μηδὲν δίχα ἐπιστάλματος τοῦ βιβλιοφυλακ[ίου
τελειῶσαι, γνοῦσιν ὡς οὐκ ὄφελος τὸ] το̣ιο̣ ῦτο, ἀλλὰ καὶ αὐτοὶ ὡς παρὰ τὰ
προστεταγμένα ποιήσοντες δίκην ὑπομενοῦσι τὴν προσή̣ κ̣ο̣υσαν „Ich trage auch
den Synallagmatographen und den μνήμονες auf, nichts ohne ein ἐπίσταλμα des
Bibliophylakion aufzusetzen, im Wissen, daß solches nicht von Nutzen ist, aber auch
in der Erwartung der gebührenden Strafe für solche, die selbst den Vorschriften zuwi-
derhandeln“; hierzu vgl. Wolff 1978a, 247ff. Keine völlige Klarheit ließ sich bisher
öffentliche archive und römische rechtspolitik 167
29
Vgl. zusammenfassend Wolff 1978a, 222f.
30
Wolff 1978a, 232. Die Details bereits bei Harmon 1934, 198; vgl. auch Kießling
1965, 80 („nur eine sanktionslose Norm“); Burkhalter 1990, 200.
31
Zu ersterem vgl. P.Oxy. II 237 col. VIII, 36ff. und oben Anm. 27; zu der Frage
der Haftung der Bibliophylakes Wolff 1978a, 250; bes. ders. 1978b, 190.
32
Vgl. auch grundsätzlich Flore 1927, 85f.
öffentliche archive und römische rechtspolitik 169
33
BGU V 1210, 221ff. § 100, das Zitat oben in Anm. 17, vgl. auch Anm. 18.
170 a. jördens
Immer wieder war indes zu sehen, daß alle Drohungen offenbar ins
Leere liefen, der gewünschte Effekt jedenfalls nicht auf Dauer zu errei-
chen war. Umgekehrt zeigte sich der Staat stets aufs neue bereit, über
Nachlässigkeiten hinwegzusehen, sofern nur irgendwann die Dinge
wieder ins rechte Gleis gerieten oder sich anderweitig klären ließen.
Zu erinnern ist außerdem daran, daß es im kaiserzeitlichen Ägypten
keineswegs nur notarielle Urkunden gab. Von Privaturkunden ist
jedoch, solange sie nicht auf dem umständlichen und kostspieligen
Weg der Demosiosis in den Rang von öffentlichen Urkunden erhoben
wurden (womit zugleich zwei Exemplare in Nanaion bzw. Hadriane
gelangten),34 nirgends die Rede, so daß schon aus diesem Grund an
eine allumfassende Kontrolle kaum zu denken war.35
Entgegen dem äußeren Eindruck haben wir es hier demnach mit
einem eher großzügigen Zugriff des Staates auf den privaten Rechts-
verkehr und damit auch auf die Vermögensverhältnisse am privaten
Grundbesitz zu tun. In dieselbe Richtung weist der Umstand, daß die
Leitung der lokalen ‚Besitzarchive‘, wie bereits erwähnt, jeweils zwei
Bibliophylakes anvertraut worden war. Durch das Prinzip der Kolle-
gialität, die langjährigen Dienstzeiten, die fehlende Einbindung in den
Instanzenzug und vor allem die bevorzugte Besetzung mit älteren
Honoratioren aus der provinzialen Oberschicht waren diese Ämter
scharf von den staatlichen Gauinstanzen wie Strategen und βασιλικὸς
γραμματεύς geschieden.36 Im Gegensatz zu den κατ᾿ οἰκίαν ἀπο-
γραφαί, die als Grundlage für die Berechnung der Kopfsteuer dienten
und daher alle 14 Jahre von der gesamten Bevölkerung eingefordert
wurden, waren die Besitzdeklarationen bezeichnenderweise auch
nicht an die letzteren, sondern eben die nicht-staatlichen Bibliophylakes
34
Vgl. Wolff 1978a, 129ff.; bes. Primavesi 1986; zu den Voraussetzungen auch
Burkhalter 1990, 207f.
35
Vgl. auch schon Wolff 1978b, 192, der allerdings zugleich vermerkt, daß „zur
Zeit der Organisation der Bibliotheke, d.i. kurz nach der Mitte des 1. Jh. n. Chr.,
Verträge der den Staat interessierenden Art so gut wie ausnahmslos in den Staats-
notariaten geschlossen wurden“.
36
Vgl. auch die Charakteristik bei van Groningen, Pap.Lugd.Bat. VI S. 106f.
(Conclusions, ii.a). Angesichts der zumindest de facto langjährigen Dienstzeiten – vgl.
nur die Aufstellungen von Lewis 1961, 244 = 1995, 92, jetzt auch Sijpesteijn und Worp
1995, 526ff. – wird man das von Lewis 1997, 17 s.v. βιβλιοθήκη, βιβλιοφυλάκιον,
βιβλιοφύλαξ ἐγκτήσεων (hier immerhin mit Fragezeichen) sowie Cockle 1984, 115
vermutete Annuitätsprinzip allerdings eher mit Zurückhaltung betrachten, nicht
anders auch den früheren Ansatz „one year or two years“ in Lewis 1961, 245 = 1995,
92.
öffentliche archive und römische rechtspolitik 171
37
Vgl. schon Mitteis 1912, 99 Anm. 4; hierzu auch Flore 1979, 120ff.
38
So jetzt Maresch 2002, bes. 242, 244; ebenso schon Rostowzew 1910, bes. 118
Anm. 3; vgl. etwa auch Burkhalter 1990, 214.
39
von Woeß 1924, 29, vgl. auch 3, 104f.
40
von Woeß 1924, 351; zustimmend zuletzt Wolff 1978a, 223, bes. Anm. 9, sowie
246 bzw. 1978b, 186, bes. Anm. 9 mit Verweis auf frühere Stellungnahmen; vgl. auch
bes. Flore 1927, 86ff.
41
Wolff 1978b, 191 bzw. 1978a, 253.
172 a. jördens
45
Der herrschenden Meinung nach versprachen sich die Einreichenden jeweils
bestimmte Vorteile: Die Geburtsanzeigen stellten auf eine Anerkennung des Status
ab, die Todesanzeigen auf die Reduzierung der Steuerleistungen, vgl. nur zu ersterem
Jördens, Einl. zu P.Bingen 105, zu letzterem Kruse 2002, 142f.
46
Hierzu jetzt Jördens 2009, bes. 111ff.
47
Vgl. nur im Edikt des Mettius Rufus ἵνα οἱ συναλλάσσοντες μὴ κατ᾿ ἄ̣ γν̣ ο̣ ̣ιαν
ἐνεδρεύονται (l. ἐνεδρεύωνται) (Z. 36); dazu v.a. Wolff 1978a, 248f., bes. Anm. 125;
zum Rang dieser Aussage auch Eger 1909, 200f.; von Woeß 1924, 104f.; Flore 1927,
84ff.; Cockle 1984, 114; Burkhalter 1990, 200; Purpura 1992, 596; zuletzt auch Lerouxel
2006, 58, der dies mit Recht als wesentliches Ziel der statthalterlichen Maßnahme
hervorhebt, allerdings mit Blick auf Maresch 2002 allzu rasch zu relativieren bereit ist.
48
Vgl. P.Oxy. I 34, 6f. [ο]ὐ μόνον ἵνα ἡ πρόσοδος φανερὰ γένηται, ἀλ᾿ ἵνα (l.
ἀλλ᾿ ἵνα) καὶ αὕτη ἡ ἀσφάλεια ταῖς ἄλλαις προσῆν; hierzu auch Jördens 2006, 98.
174 a. jördens
49
So offenkundig skeptisch Wolff 1978a, 253; vgl. auch ders. 1978b, 190 ohne
Hervorhebung in Kursive, dagegen mit Hinweis darauf, daß ein solcher Schutz „letz-
ten Endes doch keineswegs vollkommen“ sein könne. Wieweit das unterstellte Streben
nach Vollkommenheit in derartigen Belangen auch schon der Antike zu eigen war, sei
freilich noch dahingestellt.
50
Vgl. nur zusammenfassend Lerouxel 2006, 61: „La création de la bibliothèque
des acquêts améliore considérablement le fonctionnement du marché du crédit.“
51
SEG XXXIII 1177, laut Überschrift ein [ἐπίκρ]ιμα; hierzu wie zum folgenden
bes. Wörrle 1975; auch bei Burkhalter 1990, 203; Jördens 2006, 103f.
öffentliche archive und römische rechtspolitik 175
52
Vgl. bes. SEG XXXIII 1177, 24ff. Ἵνα δὲ καὶ ο̣ἱ χρηματ[ίζ]ο̣ντ̣ ε̣ ς, δι᾿ οὓς ἡ ἐμὴ
ἐπιμέλεια περὶ τούτων ἐξ̣[ετά]σ̣ α̣ι ̣ (?) διέ̣ταξ̣ε, παύσωνται τῆι ἑαυτῶν ἀ̣ [ντ]ι̣-
π̣[ρ]ά̣ σσον̣[τες ἀ]σφαλείαι κτλ. „Damit aber auch die, die einen Rechtsakt vorneh-
men – ihretwegen hat meine Fürsorge in dieser Sache Untersuchungen (?) angeordnet
– aufhören, ihrer eigenen Sicherheit entgegenzuarbeiten“ usw. (Übers. Wörrle 1975,
257).
53
Wörrle 1975, 284.
54
SEG XIX 854 = Oliver 1989, 390f. Nr. 186 (2. Jh.), bes. Z. 13ff. διατετάχθαι δὲ
ἤ[δη π]ολλάκις ὑφ᾿ ἡγεμόνων τὸ̣ π̣ρᾶγμα; allgem. Wörrle 1975, 284f.; auch bei
Burkhalter 1990, 203. Nach der Einleitung mit dem für das Edikt typischen λέγ[ει]
(Z. 2) – vgl. nur Jördens 1997, 326 – handelt es sich jedoch nicht, wie ebda. angenom-
men, um ein Reskript; so auch schon BullEp 1961, 342–343 Nr. 750 = Robert und
Robert 1961, 244–245 Nr. 750.
176 a. jördens
55
Lambrinudakis und Wörrle 1983, bes. 365.
56
So jedenfalls Rupprecht 2000, 219.
öffentliche archive und römische rechtspolitik 177
Bibliographie
57
Vgl. auch Cockle 1984, 114.
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Franz Wieacker zum 70. Geburtstag, eds. O. Behrends et al., 185–192. Göttingen.
———2002. †. Das Recht der griechischen Papyri Ägyptens in der Zeit der Ptolemaeer
und des Prinzipats. I: Bedingungen und Triebkräfte der Rechtsentwicklung, ed.
H.-A. Rupprecht. HAW X. 5. 1. München.
galba’s cartouches at ain birbiyeh 181
Olaf E. Kaper
Introduction*
Over the past twenty five years the excavations in the Dakhleh Oasis,
Western Desert of Egypt, have yielded an important collection of epi-
graphic material in hieroglyphs from the temples of this area. Among
other things, there is now a collection of more than one hundred car-
touches with imperial names from the oasis. These contain new his-
torical information but they also exhibit some rare features. The names
of the emperors are often shorter than usual, and they invert the regu-
lar order of the names when compared to the names found in the Nile
Valley. Moreover, several rare and even unique names have been
found in Dakhleh.1 In the present article, I wish to present and discuss
one of these: the name of Galba, which has been found recently in the
temple decoration at Ain Birbiyeh. The find of Galba’s name in
Dakhleh is of great significance, because of its rarity and its unusual
features.
There are four temples in the Dakhleh Oasis where decoration from
the Roman period is currently in evidence. All of these have been exca-
vated recently.2 In the following list, some brief information on the
temples’ history of excavation is given as well as the dates associated
with their decoration in the Roman period. It shows a region under-
going rapid growth in the second half of the 1st century AD.
* I am grateful to Anthony J. Mills, Director of the Dakhleh Oasis Project, for his
unfailing support. The numbering of scenes in this article refers to that in the planned
publication of the temple. All illustrations are by the author, © Dakhleh Oasis Project.
1
I first presented an overview of the imperial names occurring in the Dakhleh
temples in Kaper 1998, 139–158, but the excavations of subsequent years have added
many additional names. Some of this material was discussed in more detail in Kaper
1997, notably in chapter 1. Further publications on the imperial names are in prepara-
tion.
2
Each temple has been investigated by team members of the Dakhleh Oasis
Project, which has been investigating the oasis since 1978; on this project, cf. van Zoest
and Kaper 2006.
182 o.e. kaper
The temple of Ain Birbiyeh (Dakhleh Oasis Project site no. 31/435-K5-
1) was first noticed by Bernardino Drovetti in 1819. He reported
seeing “les ruines d’un temple, dont il ne paroît plus que les murs de
3
The problems involved in its conservation are outlined in Zielinski 1989; id. in
Churcher and Mills 1999, 187–188.
4
Cf. most recently C. A. Hope in Bowen and Hope 2003, 207–234.
5
A. J. Mills in Hope and Bowen 2002, 25–27.
6
Initial results have been described in Kaper and Davoli 2006, 12–14; and in
Davoli, Bagnall, and Kaper 2006.
7
Some preliminary conclusions about this temple are to be found in Hope 2005;
the latest preliminary report on the excavations is Hope et al. 2008.
galba’s cartouches at ain birbiyeh 183
8
Drovetti in Jomard 1821, 101.
9
Moritz 1900, 451.
10
On the etymology of birba; cf. Vergote 1964.
11
Cf. Zielinski 1989.
12
Preliminary reports on the excavation are: Mills 1983, 132–34, pl. 9; id. 1985,
109–13, pl. 1–3; id. 1986, 70–73; id. 1990, 4–5, 9, 14–16. The excavations still continue
today, now with a wider focus on the remains of the settlement around the temple.
13
This feature is known, for instance, from the much larger temples of Dendera,
Edfu, and Kom Ombo, but also the Hibis temple had a similar wall, for which cf. the
reconstruction by Golvin in Aufrère, Golvin, and Goyon 1994, 76, 80.
184 o.e. kaper
14
On these deities, cf. Kaper 1997, 65–82 and Kaper 2009.
15
A cult of Khnum and Isis-Sothis is associated with the same placename, whereas
they are not mentioned in the temple at Ain Birbiyeh; cf. Kaper 1992, 122–24. The
placename is further discussed in Tallet 1999.
186 o.e. kaper
The cartouches on the walls of the sanctuary at Ain Birbiyeh have been
known since the excavations of 1988. A hand copy of one of the car-
touches was published forthwith,16 but unfortunately, it could not
be read. In 1997, this author decided that the most likely identifica-
tion of the name would be Commodus, an opinion repeated in sub-
sequent publications.17 It was clear, however, that this interpretation
was highly tentative and would be subject to further discussions in the
light of additional material from the temple as the excavations
proceeded.
The difficulties with the interpretation of the name were surprising,
as the individual signs in the name could be read beyond doubt. The
first cartouche reads Mwk|w Mwb|w (with variants); the second
cartouche has cmp|k Ömbs Ösrs (with variants). This does not
correspond to any of the known names or titles of a Roman emperor,
except for the final component, which renders the title Caesar
(Kaisaros). This indicates therefore that the sanctuary decoration was
later in date than that of the gateway of Augustus in front of the build-
ing.18
The names could finally be read in 2007, when two sets of car-
touches containing the names Servius Galba Caesar were found in the
soubassement of the western wall of the sanctuary.19 Photographs of
the northern set of cartouches appear here in figures 3–4 and a fac-
simile drawing in figure 5, which show that there is no doubt as to its
reading. This find led to further research on Galba because the name
in the upper parts of the walls of the same room could possibly contain
another version of his name. This proved to be the case, and the name
could be read as Lucius Livius Sulpicius Galba Caesar. This is the early
version of the name of Galba, which was thus far only known from
Greek sources from Egypt. On coins from year 1, the name appears
similarly as Louk[ios] Lib[ios] Soulp[ikios] Galba Kais[ar] Seb[astos]
16
Mills 1987, 149, pl. XVI. A hand copy of the cartouche no. 11 in the table in the
present article was included on p. 148, fig. 3.
17
Kaper 1998; Hölbl 2005, 79 (“möglicherweise”).
18
As was concluded already in Mills 1987, 149. The speculative suggestion made
in Aufrère, Golvin, and Goyon 1994, 82, that these cartouches contain the name of a
yet unknown Libyan chief, is to be dismissed out of hand, because of the presence of
this element from the Roman titulary.
19
I am grateful to Gabi and Jochen Hallof for their assistance in researching the
reading of the names while I was in the field in Dakhleh.
galba’s cartouches at ain birbiyeh 187
Fig. 3: Badly eroded relief of Galba wearing the Red Crown, in the soubassement,
northern end, of the west wall of the sanctuary.
20
On coins from year 2, the element Kaisar is dropped; Del Castillo 2002, 452.
None of the sources from Egypt include the maternal name Ocella, which Galba used
in the west.
21
As in O.Bodl. 605, 3–4; 671, 2–4 (= SB 1088,1–2) and O.Bodl. 1175, 3.
22
As in P.Oxy. 377 (incompl.); SB 8444, II, 65 (omitting the titles Augustus and
Imperator).
23
CIG III 1957, no. 4957. On this famous text: Chalon 1964; Bernand 1992, no. 57;
Mourges 1995; Hölbl 2000, 33; id. 2005, 39.
188 o.e. kaper
The peculiar notation of /l/ with /m/ will be the subject of a more
detailed discussion below. Another remarkable feature is the consis-
tent attempt to record the vowels in these names. The plural strokes in
the cartouches are consistently used for the vowel /u/, but in the name
Livius it renders /i/. This system of writing a foreign name is different
from the earlier practice of syllabic orthography, in which the vowel
notation was less important.24
24
Cf. Parkinson 1999, 79. In fact, the system is more like that employed in the
earlier Middle Kingdom execration texts for writing names of foreign enemies, on
galba’s cartouches at ain birbiyeh 189
Fig. 6: Table of all attested writings of the name Galba at Ain Birbiyeh.
galba’s cartouches at ain birbiyeh
191
192 o.e. kaper
Fig. 7: Cartouches of Galba on the northern wall, 1st register (no. 6 in Fig. 6).
Fig. 8: Cartouches with the head of Galba upon loose blocks from the southern wall,
2nd register (no. 7 in Fig. 6).
Fig. 9: Cartouches with the head of Galba on the northern wall, 2nd register
(no. 9 in Fig. 6).
accurately within his reign. The edict of Tiberius Julius Alexander with
the long version of the name of Galba, already mentioned, carries a
date of 6 July 68, one month after Galba had assumed power, but the
copy on the gateway of the temple at Hibis was inscribed on
28 September of the same year. This provides us with an approximate
date for the Ain Birbiyeh reliefs. The assumption of power by Galba
was known already much earlier in Upper Egypt, because we have an
ostracon preserved from Aswan dated to Lucius Galba Caesar on
7 August 68.27 As soon as Galba had travelled to Rome after being pro-
claimed emperor, he changed his official name to Servius Galba
Imperator Caesar Augustus before the Senate and the people of Rome.
This is estimated to have taken place around 11 September 68,28 after
which the new name was made known throughout the empire. The
earliest evidence from Upper Egypt for the new name is a papyrus
from Oxyrhynchos dated to 2 October. Galba then ruled for only a few
additional months until his violent death on 15 January 69. A papyrus
confirms that already on 10 February 69 the succession by Otho had
become known in Egypt.29
27
O.Wilck. II 21, 3–6.
28
According to the reconstruction presented by Del Castillo 2002.
29
Geraci 1977.
194 o.e. kaper
Dakhleh Rules
In the Dakhleh Oasis the name of birth, by which the Roman emperor
was known, was placed in the first cartouche, which has the title nsw-
b|ty nb t#.wy written in front of it. The second cartouche is preceded
by s#-Ro nb Xo.w, or the like, and this contains the name Caesar. This is
a reversion of the usual order of the names, but it does not always
apply. Grenier was the first to point out that the oasis temples tend to
reverse the ‘coronation name’ and the private name of the emperor, as
compared to the usual order employed in the Nile Valley.32 This
30
This order of cutting the wall reliefs in a downward direction is known from
Kom Ombo; Goyon et al. 2004, 363.
31
Published in Zivie 1982, no. 17. Zivie (p. vii) has also ascribed scene no. 18 to
Galba, but not enough of the cartouches remains to be certain. Photographs of these
reliefs are found in Zivie 1986, pl. 8 and in Hölbl 2000, 61, fig. 60.
32
Grenier, in Criscuolo and Geraci 1988, 414, n. 12.
galba’s cartouches at ain birbiyeh 195
33
Grenier, in Criscuolo and Geraci 1988, 419, n. 28.
34
Grenier 1989 records several emperor’s names at Dush, Nadura and Qasr ez-
Zayan.
35
As is most clearly demonstrated in Sauneron 1952, 111–121.
36
Vassilika 1989, 7, has distinguished between pattern-books and cartoons, but
there is an additional category represented by papyrus Vienna D 10100, which con-
tains the texts upon specific walls of the temple in Soknopaiu Nesos in demotic script;
Vittmann 2002–2003.
37
Cf. Sauneron 1952, 111–121; id. 1975, VII; Hölbl 2000, 108–112. Hölbl (2004,
528) points out that the relief in question, which is located inside the pronaos of the
temple, was certainly carved on the occasion of a visit by the imperial family to Egypt.
196 o.e. kaper
43
As also in Demotic: Spiegelberg 1925, 7–8, § 4.12–13.
44
Junge 2001, 42; cf. F. Kammerzell in Hannig 1995, xlix–l; liv–lv.
45
Jansen-Winkeln 1996, 37, § 55.
46
In the titles of a goddess on the rear (western) wall of the mammisi at Ismant
el-Kharab (Kellis), presumably referring to Neith. This word is not the etymology of
the Greek toponym Kellis, as is claimed in Ghica 2006, 329, but the Egyptian writing
of this name.
47
This sign elsewhere for mr (|my-r#); Wb II 94, pronounced at this time as /le/
(cf. the Greek rendering of |my-r# Sn† as lesonis; Vycichl 1983, 100b). In the cartouches
of Nero in Dakhleh, the sign , a variant spelling of |my-r#, is used for /l/ in the
name Claudius. Also in P.Insinger 3,6 the group mr is used for writing /l/ (Erichsen
1954, 166).
48
The study of dialectal variation is obviously most developed for the Coptic
script, which includes vowels. For earlier periods, the Greek notation of personal
names has been used by Quaegebeur 1975 to demonstrate that the same conditions
applied earlier, even though it is hard to detect in the consonantal notation of the
hieroglyphic script. Cf. in general Vergote 1973, 8–11.
49
Till 1961, 7, § 20; Vycichl 1983, 93a.
198 o.e. kaper
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des déserts de la naissance de la civilisation pharaonique à l’époque gréco-romaine.
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Mélanges offerts à Wolf-Peter Funk, eds. L. Painchaud and P.-H. Poirier, 325–337.
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Goyon, J.-Cl., J.-Cl. Golvin, Cl. Simon-Boidot, and G. Martinet. 2004. La construction
pharaonique du Moyen Empire à l’époque gréco-romaine. Contexte et principes
technologiques. Paris.
Grenier, J.-C. 1989. Traditions pharaoniques et réalités impériales: le nom de couron-
nement du Pharaon a l’époque romaine. In Egitto e storia antica dall’Ellenismo
all’età araba, bilancio di un confronto, ed. L. Criscuolo, 403–420. Bologna.
200 o.e. kaper
Holger Kockelmann
1. Einleitung
Das Bild, das die Literatur von der Lage der ägyptischen Tempel
während der Römerzeit zeichnet, fällt düster aus. Landbesitz und
Privilegien der Heiligtümer werden beschlagnahmt, eingeschränkt
oder mißachtet, das Kultpersonal ist massiven staatlichen Reglemen-
tierungen diverser Art unterworfen.1 In gleicher Weise pessimistisch
äußerte sich vor 60 Jahren Gilliam speziell mit Blick auf den Tempel
des Krokodilgottes Soknobraisis2 in Bakchias: „[die Bakchias-Papyri]
reveal much about the position of a small Egyptian temple in the
second and early third centuries AD and the Roman government’s
policy of strict supervision of temples and curtailment of the power
and privileges of priests.“ Wie Gilliam fortführt, habe die Beschneidung
der Tempel-Privilegien durch die römische Verwaltung offenbar zur
Ausdünnung der wirtschaftlichen Grundlage des Heiligtums und
damit auch seines Kultes geführt. Als Konsequenz davon sei die Zahl
der Priester von Bakchias während der Römerzeit vermutlich bedeu-
tend geringer gewesen als in der Ptolemäerzeit.3
Im folgenden soll untersucht werden, inwieweit dieses Bild des
Niedergangs für Bakchias und die anderen, meist kleineren Kroko-
dilgötter-Tempel des Fayum unter römischer Herrschaft zutrifft. Die
Situation der Heiligtümer läßt sich zum einen an der wirtschaftlichen
Lage ihrer Kulte und Priesterschaften ablesen, zum anderen an der
Erhaltung und Ausweitung ihrer baulichen Strukturen. Es genügt
daher nicht, wie bisher geschehen, nur auf die dokumentarischen
1
S. etwa Lewis 1983, 91–92; Lembke 2004, 46–47; Rupprecht 1994, 88; Menchetti
2008, 31; Whitehorne 1995, 3057–3058: wirtschaftliche Rationalisierung und Kon-
trolle der Kulte, ohne diese jedoch zugrunde zu richten.
2
Zu den Krokodilgöttern Soknobraisis und Soknobkonneus in Bakchias: Perni-
gotti 2000c, 82–84; s. auch ders. 2000a, 12–18, 23–26.
3
Gilliam 1947, 182, 186.
204 h. kockelmann
8
Kruse 2002, 709.
9
Dieser Archiereus ist ein römischer Prokurator, der nichts mehr mit der indige-
nen Priesterschaft zu tun hat; er erfüllt ausschließlich Verwaltungsfunktionen und ist
für die Kulte des gesamten Landes zuständig: Otto 1908, 58; Husson und Valbelle
1992, 207; Demougin 2006.
10
Aubert 1991, 111. Nach Einrichtung der bulai in den Metropolen waren diese
für die Beaufsichtigung der Tempel zuständig: Evans 1961, 215.
11
Umgekehrt ist der Stratege für die Implementierung von Entscheidungen der
übergeordneten Verwaltung (Präfekt, Idios Logos, Epistrategos) verantwortlich:
Aubert 1991, 112.
12
Kruse 2002, 709. Zur Beschlagnahmung des Tempellandes und dessen Status in
römischer Zeit s. nun auch die differenzierende Darstellung bei Monson 2005, 79–91,
insbes. 84–85; ferner Menchetti 2008, 32.
13
Zum Anteil des Tempellandes am gesamten Kulturland in pharaonischer und
wohl noch ptolemäischer Zeit vgl. Thompson 1988, 107; die Krokodil-Heiligtümer im
Fayum hielten an diesem Land nur einen geringen Teil (sie gehören zu den „lesser
temples“ mit insgesamt 3 %). Speziell zu pharaonischen Landbesitzungen von Sobek-
Tempeln im Fayum vgl. P.Wilbour (20. Dyn.): Gardiner 1948b, 10–15, § 12–18 und
15–16, § 20–22; ders. 1948a, 43–46 und 126–127.
206 h. kockelmann
14
Die Priester des Soknebtynis entschieden sich für die zweite Option und pach-
teten 500 1/4 Aruren Land zurück: Evans 1961, 214 und 243, nach P.Tebt. II 302
(71–72 n. Chr.).
15
Stead 1984, 1047–1048.
16
Als solche in den γραφαὶ ἱερέων καὶ χειρισμοῦ ausgewiesen: Evans 1961, 214,
vgl. P.Tebt. II 298 (107/108 n. Chr.). Der Erwerb von Land über Schenkungen war
auch in der Römerzeit nicht verboten: Husson und Valbelle 1992, 302.
17
Husson und Valbelle 1992, 302. Zudem konnten die Tempel Gewinne aus der
Verpachtung von tempeleigenen Gewerben und Produktionsbetrieben sowie aus der
Tierzucht erwirtschaften, s. dazu das Beispiel des Soknopaios-Tempels bei Lippert
und Schentuleit 2005, 72 und 75. Aus der Eintreibung bestimmter Steuern, die in den
Händen von Priestern lag, welche als staatliche Steuererheber fungierten, kamen
erzielte Steuerüberschüsse der Gemeinschaft der Priester zugute: Lippert 2007, 155.
Zur Tempelwirtschaft und den priesterlichen Einnahmen, die großenteils an den
Staat weitergeleitet werden mußten, s. auch Lippert und Schentuleit 2006, 9–14.
18
Sogenannter „Arithmos“, vgl. Kruse 2002, 709; s. dazu auch: Evans 1961, 249;
Otto 1908, 248.
19
Vgl. Kruse 2002, 713 und 719.
20
Evans 1961, 259.
sobek und die caesaren 207
21
So wurde die Genehmigung zur Beschneidung eines Priesterkandidaten nur mit
Hilfe von Fürsprechern beim Archiereus erwirkt, vgl. P.Tebt. II 314 (2. Jh. n. Chr.).
S. auch Evans 1961, 169.
22
Vgl. dazu Kruse 2002, 728ff.
23
Evans 1961, 158–159 mit Verweis auf P.Tebt. II 315.
24
S. dazu Kruse 2002, 736f.
25
Kruse 2002, 742.
26
Evans 1961, 157–158; Beispiel Soknopaiu Nesos: Kruse 2002, 754f. Zur
Strafbarkeit solcher Verfehlungen s. die Bestimmungen im Gnomon des Idios Logos:
BGU V, 30, § 74–76.
27
Ein entsprechender Untersuchungsauftrag war gegen die Priester des
Soknopaios (Soknopaiu Nesos) ergangen, vgl. BGU I 16: Kruse 2002, 754. Mit einer
Untersuchung interner Vorfälle im Tempel des Soknobraisis von Bakchias hängt viel-
leicht auch P.Turner 27 (176–179 n. Chr.) zusammen: ebd., 760.
28
„Strafgelder“ (κατακρίματα) wurden von den Soknebtynis-Priestern aus nicht
bekanntem Grund entrichtet, vgl. Evans 1961, 268 mit Verweis auf P.Tebt. 298, Z. 65.
Allerdings ist die Deutung des Begriffs κατακρίματα als „Strafgelder“ nicht sicher,
vgl. Kruse 1999.
208 h. kockelmann
29
Kruse 2002, 755.
30
Unter diesem Namen nur aus dem Fayum bekannt: Kruse 2002, 711. Zu dieser
Art von Dokument s. P.Louvre I, S. 19 mit Literaturverweisen. Erhalten sind Beispiele
aus Bakchias und Soknopaiu Nesos (vgl. Burkhalter 1985 und Jördens 2005, 50 mit
Anm. 39).
31
Evans 1961, 160.
32
Edikt des C. Turranius, nach dem sich Personen, die Tempeln angegliedert
waren, registrieren lassen mußten: BGU IV 1199 (4 n. Chr.). Der Zweck des Erlasses
bestand darin, den Mißbrauch der priesterlichen Freistellung von Liturgien zu ver-
hindern, Privilegien zu beschneiden oder die Zahl der Priester zu vermindern,
s. Evans 1961, 263.
33
Kruse 2002, 711.
34
Kruse 2002, 712.
35
S. dazu auch unten S. 223–224.
36
Zu Beginn der Römerherrschaft (bis etwa Mitte des 1. Jh. n. Chr.) scheinen
Priester, auch die der Krokodil-Heiligtümer, noch weitgehend von Liturgien befreit
gewesen zu sein, selbst wenn dieses Recht manchmal nur nach Protest respektiert
wurde; vgl. die von Evans 1961, 263–264, zusammengestellten Hinweise in den grie-
chischen Papyri; Knudtzon 1946, 15. OGIS II 664 (Edikt des Präfekten Lusius Geta,
54 n. Chr.) zeigt, daß die Beschwerde der Priester des Soknopaios gegen ihre
Verpflichtung zur Feldarbeit Erfolg hatte: Sie werden durch den Präfekten von der
sobek und die caesaren 209
45
P.Bacch. 19; Knudtzon 1946, 15–16.
46
Vgl. dazu die Petition P.Mich. XI 618 (ca. 166/169 n. Chr.): Ein Priester von
Bakchias war einzig wegen seiner schlechten Augen von den Dammarbeiten befreit
worden, nicht aber aufgrund seiner Anbindung an den Tempel generell von diesen
Arbeiten ausgenommen.
47
P.Bacch. 20 (Gilliam 1947, 256). In Alexandria klagen die Priester gegenüber
dem Archiereus, zu persönlicher körperlicher Arbeit gezwungen worden zu sein,
obwohl dies dessen Anweisungen zuwider laufe.
48
P.Bacch. 21; Knudtzon 1946, 16.
49
P.Lund IV 1: Die Priester hatten sich geweigert, der Aufforderung zum
Deichdienst nachzukommen und mußten daraufhin ein Strafgeld von 120 Drachmen
zahlen. Dies sei unrechtmäßig geschehen, da die Priester ja die übliche „Kopfsteuer“
(ἐπικεφάλαιον) bezahlt hätten und somit von Zwangsarbeit befreit sein müßten.
sobek und die caesaren 211
Zum ἐπικεφάλαιον in Höhe von acht Drachmen als Ersatz für Liturgiedienste
s. Knudtzon 1946, 22–23; mit der üblichen Kopfsteuer im Rahmen der Laographie hat
diese Gebühr sicherlich nichts zu tun, vgl. ebd., 14.
50
P.Lund IV 1, Z. 17–20: αὐτὸς εἰσελθὼν εἰς τὴν οἰκίαν ....... κελεύων αὐτοὺς
εἰς τὰς δ[ιώρυγας] ἐργάζεσθαι. Zu den zitierten Petitionen der Priester von Bakchias
vgl. auch die Ausführungen bei Kruse 2002, 767–770.
51
S. dazu den Beitrag von Jördens 2007.
52
Vgl. dazu schon Gilliam 1947, 201–202.
53
Jördens 2005, 50.
212 h. kockelmann
54
Zur Datierung s. BL VIII, 132; Kruse 2002, 705–706 mit Anm. 2000.
55
Evans 1961, 235 Anm. 108. Kopie des Textes: P.Lund IV 7, Z. 14–15 = Knudtzon,
1946, 45–46.
56
Prinzipiell sind für diesen Ort noch weitere Kulte belegt, vgl. die Zusammen-
stellung bei Pernigotti 2006, 209–210.
57
Nach P.Bacch. 1, vgl. Gilliam 1947, 187 und 207–215 mit S. 215, Kommentar zu
Z. 58. Wie hoch die Anzahl der Priester des Soknobraisis zu diesem Zeitpunkt war, ist
nicht bekannt. Es gibt jedoch einen möglichen Anhaltspunkt: Die nur wenig ältere
Liste BGU XIII 2215, Kol. II, 6–9 (113/114 n. Chr.) gibt die Gesamtzahl der Priester
in den beiden Tempeln von Soknobraisis und Soknobkonneus inklusive des Kultes
der Theoi Synnaoi und ohne das niedere Priesterpersonal mit „61“ an. Die Zahl der
Priester des Soknobkonneus lag im Jahre 116 bei 22 respektive 23 und dürfte drei
Jahre zuvor ähnlich hoch gewesen sein. Dies vorausgesetzt, sollten sich unter den
insgesamt 61 Priestern von Bakchias im Jahre 113/114 n. Chr. kaum weniger als 20–25
Soknobraisis-Priester befunden haben.
Zum Vergleich: Priester des Petesuchos und seiner Theoi Synnaoi im Karanis des
frühen 2. Jahrhunderts n. Chr.: 54, zusätzlich 50 Pastophoroi, nach BGU XIII 2215
(113/114 n. Chr.); vgl. Daris 1997, 182.
58
Nach Auskunft von P.Bacch. 2: Gilliam 1947, 187 und 215–222.
59
Vom Ende des 2. Jahrhunderts sind zwar keine γραφαὶ ἱερέων für Bakchias
erhalten, es gibt aber andere Indikatoren, die für das Jahr 198 n. Chr. auf 15 Priester
schließen lassen.
60
S. dazu Knudtzon 1946, 47.
sobek und die caesaren 213
Fünfzig Jahre zuvor waren es vermutlich noch rund fünf bis zehn
Priester mehr.61
Es sind aber nicht nur die niedrigen Zahlen von Priestern auffällig:
Bis etwa zur Mitte der 80er Jahre dürfte es zu einer erheblichen Krise
in der Kultorganisation des Soknobraisis gekommen sein. Wie aus
einer Liste des Jahres 187/188 n. Chr. hervorgeht, ist das Priester-
kollegium des Soknobraisis innerhalb weniger Jahre komplett durch
andere Personen ersetzt worden. Vielleicht hängt dies mit Seuchen,
die unter Marc Aurel nachweislich im Arsinoites grassierten, zusam-
men.62 Wie groß die daraus womöglich erwachsenen Schwierigkeiten
für den Kultbetrieb der Krokodilgötter-Tempel von Bakchias gegen
Ende des zweiten Jahrhunderts waren, wissen wir nicht. Dem mögli-
chen Problem des Priestermangels hier wie in anderen Kultorten kam
eine Bestimmung im Gnomon des Idios Logos entgegen, die es
Heiligtümern, deren Priesterschaft nicht auf Sollstärke war, ausdrück-
lich erlaubte, Kultpersonal von anderen Tempeln heranzuziehen.63
Vielleicht war der Priestermangel eher ein lokal differierendes Phä-
nomen, denn trotz aller Restriktion war das Priestertum auch im zwei-
ten Jahrhundert noch eine attraktive Tätigkeit. Nach wie vor waren
Priester immer noch besser gestellt als die meisten übrigen Landes-
bewohner.64 Dies gilt insbesondere für die größeren Krokodilgötter-
Tempel. So erklärt es sich, daß im Tebtynis des frühen zweiten
Jahrhunderts erhebliche Summen für die Prophetenstelle des Gottes
61
Vgl. die hypothetische Schätzung in Anm. 57.
62
Alter scheidet als Grund aus, auch Flucht vor Steuerdruck erklärt den massiven
Personalwechsel nicht. Schon Knudtzon 1946, 85 vermutet eine Seuche als Ursache.
Zur Pest in den 170er Jahren n. Chr., die besonders hart Soknopaiu Nesos traf, s.
Jördens 2005, 49.
63
BGU V, 32, § 85 (im speziellen Fall von Prozessionen). Ein griechisch-demoti-
sches Ostraka-Archiv des 2. Jahrhunderts n. Chr. aus dem Sobek-Kultort Narmuthis
vermittelt den Eindruck, daß die dortigen Priester andere Heiligtümer in der
Umgebung sowohl mit Gütern versorgten als auch durch Kultpersonal unterstützten.
Die Liste BGU XIII 2215, Kol. III, 1–4 (113/114 n. Chr.), die sich vornehmlich auf
Krokodilgötter-Tempel des Fayum bezieht, vermerkt, daß Priester die Kulte von
benachbarten Tempeln vollziehen, in denen es keine eigenen Priester gibt. Dieser
Mangel mag nicht auf einen Priesterschwund zurückzuführen sein, sondern auf die
geringe Größe der betroffenen Schreine. Zur Praxis s. Frankfurter 1998, 76 und 100;
Gallo 1992, 123. In Narmuthis selbst scheint gegen Ende des 2. Jh. ein Mangel an
Priestern eingetreten sein, vgl. O.Narm. I 91 (2./3. Jh. n. Chr.); Menchetti 2008. 40–41.
64
Husson und Valbelle 1992, 302. Zu den Privilegien gehört in der Römerzeit u.a.
die, wenn auch nur für eine bestimmte Personenanzahl je Tempel gültige,
Kopfsteuerbefreiung (s. dazu oben S. 206).
214 h. kockelmann
65
Evans 1961, 187–188, nach P.Tebt. II 295.
66
Nach P.Tebt. II 298 (108 n. Chr.); dies sind jedoch nur die von der Kopfsteuer
ausgenommenen Priester, insgesamt wird es mehr gegeben haben. BGU XIII 2215,
Kol. II, 12–14 (113/114 n. Chr.) verzeichnet für Soknebtynis 40 Priester und 40
Pastophoren, ohne das niedere Kultpersonal.
67
Die ebenfalls belegte Weihung von Altären, Statuen oder ähnlich kleinen
Monumenten wird im folgenden nicht berücksichtigt, da sie nicht als wirkliche
Förderung der Tempel anzusehen ist. Für einen allgemeinen Überblick über das auf
die Kulte bezogene Inschriftenmaterial des Fayum vgl. Bernand 1979.
sobek und die caesaren 215
77
I.Fay. I 85; Colin 2004, 113, Nr. 10.
78
I.Fay. I 84. Folglich muß bereits in ptolemäischer Zeit ein Tempelhaus existiert
haben, ohne das ein spätptolemäischer Propylon keinen Sinn ergeben würde; vgl.
dazu auch die Weihung eines Pronaos, vermutlich aus dem Jahr 155/154 v. Chr. aus
Karanis, ohne präzisere Herkunftsangabe: I.Fay. I 83. Nach Arnold 1999, 253, wurde
der Bau mit der neronischen Inschrift auf den Resten eines vermutlich ptolemäischen
Vorgängertempels errichtet. Der Vorgängerbau war eventuell aus Ziegeln errichtet;
von ihm haben sich keine Spuren erhalten: Davoli 1998, 79.
79
Die Gründungsgruben des gegenwärtig noch stehenden Tempels, die vielleicht
Klarheit über seine genaue Datierung schaffen könnten, konnten bisher nicht aufge-
funden werden: Davoli 1998, 75. Für einen römischen Neubau spricht die Stratigraphie
des Areals, in dem sich der Südtempel befindet, vgl. ebd., 90 mit Anm. 144. Die
Gestaltung seiner äußeren Mauerflächen in Bossenwerk ist nur bedingt ein Hinweis
auf die römische Zeit. Gut erkennbar ist die Steinbearbeitung der Außenmauern in
Boak 1933, Taf. XXVII, Abb. 49 nach S. 55; vgl. auch ebd., 50–51. Zu dieser Art von
Mauerwerk als Indiz für die Römerzeit s. Arnold 1999, 254 („opus rusticum“); Davoli
2005a, 230; Golvin und Larronde 1982, 165–190, insbes. 170–171 mit Abb. 2 (die
Technik der Steinbearbeitung ist quasi dieselbe wie bei der römischen Steinmauer um
das Tempelhaus von Dendera, die wohl aus der Zeit des Nero stammt). Die rein römi-
sche Datierung dieser Mauertechnik wird nun durch entsprechende Befunde schon
am ptolemäischen Steintempel („ST 20“) von Soknopaiu Nesos in Frage gestellt:
Davoli 2008, 79, 83 und 89, Abb. 5.
80
Preisigke 1925, 715; s. auch den Kommentar in I.Fay. I, S. 180.
sobek und die caesaren 217
Pnepheros.81 Will man nicht annehmen, daß sich diese Stele auf einen
zweiten, mittlerweile verschwundenen Tempel des Petesuchos und
Pnepheros bezieht, muß man davon ausgehen, daß sie irgendwo im
Bereich des besagten, heute noch existierenden Südtempels aufgestellt
war. Da die Errichtung dieses Tempels, also des im Stelentext genann-
ten ἱερόν, spätestens 61 n. Chr. abgeschlossen war, können mit der
καθίδρυσις des Jahres 73 n. Chr. keine besonderen Baumaßnahmen
mehr verbunden gewesen sein. Offenbar wurde dem bereits in Betrieb
genommenen Tempel unter Vespasian einfach eine zweite Weihin-
schrift zugunsten der gegenwärtigen Kaiserfamilie hinzugefügt.82
Vermutlich hängt diese Neuweihung mit einem wichtigen Ereignis
der römischen Kaisergeschichte zusammen, der einige Jahre zuvor
erfolgten damnatio memoriae des Nero. Eventuell war 73 n. Chr. die
Inschrift über dem Haupteingang mit dem ausgemeißelten Namen
des Nero überdeckt worden und nur noch die möglicherweise am
Eingang des Tempelhauses errichtete vespasianische Stele sichtbar.
Denkbar wäre, daß die (Neu)dedikation83 des Tempels in einem Zuge
mit der nicht mehr näher datierbaren Weihung eines Refektoriums im
Südtempel unter demselben Kaiser vorgenommen wurde.84
Daß wir in Karanis so kurz hintereinander, in den 60er und 70er
Jahren des ersten Jahrhunderts, bedeutende bauliche Fördermaß-
nahmen am Südtempel feststellen können, ist zum Teil vielleicht mit
dem vergleichsweise günstigen politischen Klima dieser Zeit zu erklä-
ren. Sowohl Nero als auch Vespasian sind Ägypten besonders zugetan,
wobei allerdings eher zweifelhaft ist, daß dies irgendeinen unmittelba-
ren Einfluß auf die Entwicklung eines ägyptischen Provinzheiligtums
wie den Südtempel von Karanis hatte.85 Wichtiger ist, daß in der zwei-
ten Hälfte der 50er Jahre und in den 60ern des ersten Jahrhunderts
81
I.Fay. I 86.
82
Nach Colin 2004, 113, Nr. 11 handelt es sich bei I.Fay. I 73 nur um eine „com-
mémoration (del la fête) de la fondation ... du hiéron de Pnéphérôs et Pétésouchos“,
nicht um das Zeugnis einer Neuweihung des Gebäudes.
83
In diesem Sinne auch Bernand im Kommentar zu I.Fay. I 86, Z. 7 (S. 180):
„Dans le cas présent, καθίδρυσις paraît désigner en fait une nouvelle consécration du
temple, puisque le linteau de la porte principale est daté du règne de Néron.“
84
Vgl. I.Fay. I 87. Das Tor der unter Vespasian geweihten Banketthalle ist abge-
bildet bei Gazda 1983, 36, Abb. 36.
85
Es ist zu vermuten, daß mindestens ein Teil der Bauaktivitäten nicht auf
Veranlassung des Kaisers in Rom zurückging, sondern auf lokale private Initiative;
vgl. dazu zuletzt Kockelmann und Pfeiffer 2009. S. auch Hölbl 2000, 2: „Man gewinnt
den Eindruck, daß die einmal durch Augustus etablierte römische Religionspolitik in
Ägypten ihr Eigenleben entwickelt hat und zum guten Teil auch von Privatinitiative
218 h. kockelmann
94
Eventuell war Soxis der Gott dieses Tempels, s. Kockelmann 2008, 154;
Pernigotti 2000c, 87; Davoli 1998), 78 mit Anm. 108.
95
S. dazu Wagner und el-Nassery 1975. Der Block ist in den ersten Pylon des
Nordtempels integriert.
96
Vgl. Davoli 1998, 78. Schon die Ausgräber von Karanis, denen der wiederver-
wendete Inschriftenstein noch nicht bekannt war, datierten den Tempel anhand sei-
ner stratigraphischen Situation in römische Zeit, allerdings mit großem Spielraum
vom ersten bis etwa Mitte des dritten Jahrhundert n. Chr.: Boak 1933, 15–16. Die
Errichtung erfolgte auf älteren Siedlungsstrukturen, ein Vorgängerbau konnte aber
nicht nachgewiesen werden, vgl. ebd., 4 und 13.
97
Bagnall und Rathbone 2004, 131. Sicherlich hing dies zu einem guten Teil mit
der Erneuerung des Bewässerungssystems im Fayum unter Augustus zusammen, s.
dazu Berlin 1983, 9. Davoli 1998, 90: Der alte Südtempel wurde im Rahmen der
Ausweitung der Siedlung durch einen Neubau ersetzt, der Tempel im Norden kam als
neues Heiligtum dazu. Ein Vorgängerbau ist für letzteren nicht nachzuweisen; er ist
eine potentielle Neubegründung der frühen Römerzeit, fällt aber deutlich kleiner aus
als der Neubau des alten Südtempels und hat entsprechend weniger Räume:
Nordtempel 18 m x 10,6 m, Südtempel 23 m x 16 m (ebd., 360).
98
Beschreibung der Fundamente bei Davoli 1998, 73 und 78, nach der beide
Tempel auf einer Basis aus kleinformatigen Bruchsteinen errichtet sind. Zu den
Grundrissen vgl. die Gegenüberstellung bei Arnold 1999, 255, Abb. 218. Ein auffälli-
ger Unterschied zwischen Süd- und Nordtempel besteht in der Gestaltung der
Außenwände: bossierte Steine mit Randschlag einerseits, vollkommen glatte Flächen
andererseits. Die Ecken des Nordtempels zieren Rundstäbe, die wie Säulen mit Basis
gestaltet sind und auf quadratischen Sockeln ruhen: ebd., 270. Am Südtempel sind
statt dessen die Säulen oder Rundstäbe nur in Bossen angelegt, vgl. Boak 1933, Taf. I,
Abb. 1–2 mit Plan I und Taf. XIX, Abb. 36 nach S. 55.
220 h. kockelmann
99
Arnold 1999, 270; übernommen bei Menchetti 2008, 34.
100
Tassinari und Zecchi 2006, 31: „beginning of the Roman Period“; Rossetti 2008,
14 und 78–79: Baubeginn wohl unter Augustus.
sobek und die caesaren 221
101
Errichtet aus Ziegeln mit einer späteren Erweiterung aus Stein, s. Tassinari und
Zecchi 2006, 32; Pernigotti 2005, 371–374. Zu einem noch etwas früheren
Datierungsansatz des Tempel s. nun jedoch auch Tassinari und Buzi 2008, 44.
102
Davoli 1998, 191 („fine del I o inizi II d.C.“) und 194. Rondot 2004, 192. S. nun
auch Gallazzi und Hadji-Minaglou 2006.
103
Römische Deipneteria in Tebtynis (1. bis frühes 2. Jh. n. Chr.): Mathieu 2004,
666–668, 20.1.
104
Hölbl 2005, 98.
105
Die mangelnde archäologische und bautechnische Erforschung des Gebäudes
sowie die fehlende Auswertung des im Tempelbereich entdeckten Fundgutes verhin-
dern vorerst einen sicheren Datierungsansatz: Davoli 1998, 312; Davoli 2008, 83 mit
Anm. 37.
106
Der in der Literatur öfter vorgebrachte Datierungsvorschlag in die Zeit des
Nero geht auf Dieter Arnold zurück (übernommen u.a. von Tassinari 2006, 147).
Arnold scheint sich nur auf die architektonische Verwandtschaft zwischen dem
Tempel von Dionysias und den frührömischen Tempeln von Karanis zu stützen:
Arnold 1999, 254; Hölbl 2005, 99: Der Pronaos des Tempels ist mit großer
Wahrscheinlichkeit schon römisch. Zur Architektur vgl. Audebeau 1917; Bagnall und
Rathbone 2004, 138: „Ptolemaic temple“.
107
Der im Osten gelegene, etwa 300 Meter lange und von zwei Steinlöwen flan-
kierte Dromos wurde im 2. oder 1. Jh. v. Chr. geweiht, vgl. die in I.Fay. II, S. 128
zitierte Inschrift. Zum Tempel s. auch Davoli 1998, 361 unter Nr. 9: „fondato proba-
bilmente nel III sec. a.C.“. Damit ist natürlich nicht ausgeschlossen, daß es sich beim
heute sichtbaren Gebäude um einen späteren, d.h. römischen Neubau handeln
könnte, ähnlich wie im Fall des Südtempels von Karanis.
108
Davoli 2008, 76ff.
109
Zur Umfassungsmauer s. Davoli 2005b, 36; dies. 2007, 107 und 109.
222 h. kockelmann
110
Zum Problem s. bereits Hölbl 2005, 101.
111
Dabei fällt die manchmal nur partielle Ausführung der Reliefs schon der pto-
lemäischen Krokodil-Heiligtümer auf: Tempel des Soknebtynis, in der heutigen Form
gegründet unter Ptolemaios I. und mit ptolemäischer, nicht vollständig ausgearbeite-
ter Dekoration: Arnold 1999, 155; Evans 1961, 209 und 213; Rondot 1997, 109; ders.
2004, 71–87; Datierung des Vestibüls: Ptolemaios XII. oder früher: ebd., 142–143.
Den rückwärtigen Teil des Tempels von Soknopaiu Nesos („ST 20“) datierte man
bisher in römische Zeit. Die im Inneren jüngst entdeckte (unvollendete) Dekoration
macht indessen eine Datierung noch in ptolemäische Zeit wahrscheinlich. Die
Zuweisung eher an die ptolemäische als römische Zeit macht sich vor allem daran fest,
daß Pharao von seiner Gattin begleitet wird, was in römischen Szenen nur selten
vorkommt. Es handelt sich teils um bemaltes Relief mit hieroglyphischen Beischriften,
teils nur um Vorzeichnungen, vgl. Davoli 2008, 79–82. S. auch dies. im vorliegenden
Band.
Im ptolemäischen Tempel des Soknobkonneus von Bakchias („Tempel A“) wur-
den zumindest geringe Reste farbig bemalter Architekturteile aus Stein gefunden:
Davoli 1998, 125; zu weiteren, allerdings sehr vagen Anhaltspunkten, daß dieser
Tempel innen oder außen mit Steinelementen verkleidet und zumindest teilweise mit
Reliefs und Inschriften dekoriert war, s. ebd., 126. Im ptolemäischen Tempel des
Pnepheros von Theadelphia Malereien auf Verputz: ebd., 284 und 285.
112
Zu „Tempel E“ vgl. Tassinari und Zecchi 2006, 32. Abgesehen von einigen
Spolien existiert „Tempel C“ nur noch in den Grundmauern oder wenigen Steinlagen,
Anzeichen von Dekoration fanden sich nicht, vgl. Rossetti 2008, 17, 19 mit Anm. 15.
sobek und die caesaren 223
enorm hohen Niveau.113 Außerdem ist aus dem ersten bis zweiten
nachchristlichen Jahrhundert eine zumindest skizzenhafte demoti-
sche Beschreibung, wie ein Sobek-Heiligtum von Soknopaiu Nesos zu
dekorieren ist, überliefert.114 Des weiteren hat sich die Kopie eines
Türinschriftenentwurfs aus römischer Zeit erhalten.115
Vielleicht gar nicht beabsichtigt war eine Außendekoration des
südlichen Tempels von Karanis, wie dessen sorgsam in ‚Bossenwerk‘
gearbeitete Außenwände vermuten lassen.116 Im Inneren des Baus, wie
auch im Nordtempel, sind die Wände glatt. Eine Ausgestaltung mit
Bildreliefs und Hieroglyphen ist nicht erfolgt, sofern die Dekoration
nicht auf eine dünne, heute abgefallene Stuckschicht aufgemalt war.
Vielleicht fehlten nach der Reform der Einkommensverhältnisse der
Tempel während der frühen Römerzeit im Fayum schlicht die Mittel,
die neu gebauten Tempel schließlich auch noch mit Dekoration zu
versehen.117
Über die materielle Ausstattung der Krokodilgötter-Heiligtümer in
der Römerzeit wissen wir nur wenig. Eine wichtige Quelle sind neben
archäologischen Funden von Kultgerätschaften die bereits erwähnten
γραφαὶ ἱερέων καὶ χειρισμοῦ, Listen der Priester und des Tem-
pelbesitzes. Die Entwicklung der Besitztümer eines Krokodilgötter-
113
Auffällig ist dennoch, daß die bedeutenden Funde religiöser ägyptischer Papyri
(demotisch, hieratisch und hieroglyphisch) gerade nur in denjenigen Orten getätigt
wurden, deren (ptolemäerzeitliche) Tempel Dekoration aufweisen: Tebtynis und
Soknopaiu Nesos. Ob dies einzig dem Überlieferungszufall zuzuschreiben ist oder ein
innerer Zusammenhang mit dem Fehlen der Dekoration besteht, muß vorerst offen
bleiben.
Zur Tempelbibliothek aus Tebtynis vgl. u.a. den Überblick bei von Lieven 2005;
Ryholt 2005; Quack 2006. Für Soknopaiu Nesos: Depauw 1997, 162. Aus Bakchias,
Karanis und Dionysias scheint kaum entsprechendes Papyrusmaterial überliefert zu
sein. Zu den wenigen Funden von ägyptischen Texten in Karanis s. van Minnen 1995,
45. Aus Dionysias sind mir nur demotische dokumentarische Texte bekannt, vgl.
Devauchelle 1985, 103–104 (Ostrakon IFAO 1008 und 1009, ptol.). Eine kleine Anzahl
hieratisch und hieroglyphisch beschrifteter Objekte wurde in Bakchias gefunden, vgl.
Pernigotti 1997; ders. 1999a; ders. 1999b; ders. 2001; ders. 2003; Capasso 2003, 71–72;
Vittmann 1998.
114
Vittmann 2002/2003. Die Beschreibung bezieht sich auf ein Sanktuar bzw. auf
einen Tempelinnenraum inklusive Tür.
115
Vielleicht für eine Tempeltür, eventuell für die Tür eines Naos: Winter 1967.
116
Es handelt sich um eine beabsichtigte Art der Mauergestaltung, nicht um
‚ungeglättet‘ gebliebene Flächen, vgl. Rondot 1997, 117–118 Anm. 63.
117
Ob private Initiative hier fehlende staatliche Unterstützung ausgleichen
konnte, bleibt fraglich. Zum langsamen Hinsterben der ägyptischen Tempeln auf-
grund mangelnder staatlicher Zuwendungen nach Augustus vgl. Bagnall 1993, 267–
268.
224 h. kockelmann
6. Fazit
118
Es stellt sich überhaupt die Frage, ob solche Inventare dazu geeignet sind,
Rückschlüsse auf den Wohlstand bestimmter Tempel zu ziehen wie bei Bowman
1996, 180: „inventories of temple property do not suggest that they made great profits
or were richly endowed with precious objects.“
119
Burkhalter 1985, 133–134.
120
Süd- und Nordtempel von Karanis, „Tempel C“ von Bakchias; man kann mit
Pernigotti 2008, 84, durchaus von einer „Monumentalisierung“ dieser Zentren des
Krokodilgötter-Kultes sprechen.
121
Rossetti 2008, 79.
122
Vgl. dazu Rathbone 1997, 16: „General elaboration of buildings, including tem-
ples, in the late first to second centuries AD, and then a dramatic change in the public
aspect of settlements from the fourth/fifth century onwards as Christianity brought
an amazing proliferation of churches.“ Im frühen ersten Jahrhundert n. Chr., insbe-
sondere unter Augustus, zeigt sich eine rege Bau-, Dekorations- und
Restaurationstätigkeit in Ägypten insgesamt, vgl. Hölbl 2000, 25ff.; Kákosy 1995,
2904–2905; Menchetti 2008, 32–33.
123
Trotz lokaler Anzeichen von Stagnation oder Niedergang während der mittle-
ren Römerzeit wurden die Krokodilgötter-Tempel anscheinend erst im späteren drit-
ten oder frühen vierten Jahrhundert n. Chr. aufgegeben, so jedenfalls das Bild, das die
Archäologie zeichnet: der Tempel des Pnepheros in Theadelphia vielleicht erst Mitte
des 4. Jh. n. Chr., vgl. Davoli 1998, 285. Die Siedlungsschichten von Bakchias reichen
sobek und die caesaren 225
Bibliographie
vermutlich vom 3. Jh. v.Chr bis in das späte 3./frühe 4. Jh. n. Chr.: Davoli 2000, 15.
Soknopaiu Nesos, und damit auch der Krokodilgott-Tempel, scheint aus wirtschaft-
lichen Gründen vergleichweise früh verlassen worden zu sein (etwa Mitte des 3. Jh.
n. Chr.), s. dazu van Minnen 1995, 42–44; s. jedoch auch Davoli 2008, 83, und dies.,
im vorliegenden Band. Zum generellen Niedergang paganer Kulte ab Mitte des 3. Jh.
n. Chr. vgl. Bagnall 1988, 287ff. Seit dieser Zeit versiegen auch die direkten Quellen
zu den Einkünften der Tempel, vgl. Zucker 1956, 169–170. Gazda 1983, 45 Anm. 64:
Süd- und Nordtempel von Karanis wurden im frühen 4. respektive Mitte des 3. Jh.
n. Chr. verlassen.
124
Die Datierung des Nordtempels von Karanis unter Marc Aurel durch Arnold
ist rein hypothetisch, s. oben S. 220. Im Vergleich zur Ptolemäerzeit scheinen im
römischen Ägypten ohnehin nur wenige Tempel errichtet worden zu sein, vgl. Kákosy
1995, 2917. Förderung der Tempel unter Augustus und seinen unmittelbaren Nach-
folgern, dann rapider Rückgang der Bau-, Dekorations- und Restaurationsaktivitäten;
aus dem Fayum gibt es nach der Zeit des Commodus überhaupt keine heidnischen
Kultinschriften irgendwelcher Art mehr, vgl. Bagnall 1993, 262–263.
125
Ihren Status als „Tempel erster Ordnung“ bzw. „erster Klasse“ (ἱερὰ λόγιμα)
bewahrten manche Sobek-Heiligtümer im Fayum noch bis weit in das 2. Jh., etwa der
Tempel des Soknobraisis von Bakchias, der vermutlich in BGU XIII 2215 (113/114
n. Chr.; s. Kommentar Brashear, S. 7–8) und noch in P.Bacch. 3, Z. 4 (171 n. Chr.)
unter dieser Bezeichnung läuft. Was genau mit dieser Klassifizierung gemeint ist,
bleibt noch zu klären, vgl. Kommentar Andrea Jördens in P.Louvre I, S. 11, zu Z. 7. S.
auch Pernigotti 2000b, 76–77.
226 h. kockelmann
——— 2008. Nuovi risultati dalle Campagne di Scavo 2004 – 2006 a Soknopaiou Nesos
(Egitto). In Graeco-Roman Fayum – texts and archaeology. Proceedings of the Third
International Fayum Symposion, Freudenstadt, May 29–June 1, 2007, eds. S. Lippert
und M. Schentuleit, 75–92. Wiesbaden.
Demougin, S. 2006. Archiereus Alexandreae et totius Aegypti: un office profane. In
Pouvoir et religion dans le monde romain. En hommage à Jean-Pierre Martin, eds.
A. Vigourt, X. Loriot, A. Berenger-Badel und B. Klein, 513–519. Paris.
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Devauchelle, D. 1985. Quelques ostraca démotiques déposés à l’IFAO. BIFAO 85:
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the petosiris-necropolis of tuna el-gebel 231
Katja Lembke
From an early date, Khemenu, the Greek Hermupolis magna, was the
capital of the 15th Nome of Upper Egypt, and an important religious
centre on the borders of Upper and Lower Egypt. Known for the tem-
ple of Thoth, the god of magic and wisdom, and the Hermupolitan
Ogdoad representing the world before creation, the town on the west-
ern shore of the Nile flourished during the Pharaonic period.2
The cultic worship took place either in the monumental temple of
Thoth in the city centre or at the edge of the desert. Since the Late
Period mummies of different animals—among them ibises and pavi-
ans as representations of the god Thoth and birds of all kinds—were
buried in underground galleries at the site of modern Tuna el-Gebel.3
Most probably big preserves and breeding stations of animals, espe-
cially of birds, were situated in the same area. A remnant of these sta-
tions is a tall saqiya built during the Roman period in the second court
of the so-called temple of Thoth.4
While in the first periods the tombs of the nobles of Hermopolis
were buried on the east shore of the Nile at the necropolises of Sheikh
Said and Bersheh, since the New Kingdom burials took place at the
edge of the western desert (fig. 1). The earliest tombs of considerable
size, however, started to be built no earlier than in the late 4th century
1
See Bernand 1999, 160–162 no. 71. St. Pfeiffer prepares a new interpretation of
the inscription.
2
See the article „Hermopolis“ in Redford 2001, 94–97 (D. Kessler).
3
See recently Kessler and Nur el-Din 2002, 36–38; Kessler and Nur el-Din 2005,
120–163; von den Driesch et al. 2005, 203–244.
4
Badawy 1956, 257–266.
232 k. lembke
Fig. 1: View of the necropolis from the western mountain (photo: K. Lembke).
5
For the tomb of Djed-Thoth-iu-ef-ankh cf. Sabottka 1983, 147–151. For the tomb
of Petosiris cf. Lefebvre I–III 1923–24.
6
For the tombs north of Petosiris cf. the article of M. Flossmann and A. Schütze
in this book.
7
Lefebvre I 1924, 21–25.
8
Cf. Gabra et al. 1941, 11–37.
9
Cf. the processional way of the ‘Beautiful Feast of the Valley’ at Western Thebes
and the orientation of the tombs of the Late Period of the Asasif along that way: Eigner
1984, fig. 67. This feast was still held in the Ptolemaic and Roman period, as is indi-
cated by Greek inscriptions and papyri from Thebes: Bataille 1952, 89.
the petosiris-necropolis of tuna el-gebel 233
10
Kessler et al. 2008.
11
Lembke et al. 2007, 71–127.
234 k. lembke
Types of Tombs
12
S. Gabra was very eager to restore the excavated buildings in order to conserve
them. For this purpose he used material from collapsing buildings that makes it rather
difficult to differentiate the old from the restored walls.
the petosiris-necropolis of tuna el-gebel 235
Fig. 4: Temple-tombs nos. 10-12 (GB 60, 57, 61) and house-tomb no. 17 (GB 59)
(photo: D. Johannes, 1973).
13
For the used materials cf. A. Druzynski-von Boetticher and C. Wilkening, in:
Lembke et al. 2007, 92.
14
Gabra and Drioton 1954, 13.
15
E.g. GB 15 (T 5), GB 57 (T 11) and GB 61 (T 12).
16
Cf. K. Lembke, in: Lembke et al. 2007, 80–81 fig. 7.
the petosiris-necropolis of tuna el-gebel 237
17
Another argument for a later construction of the stone temples south of the
Petosiris tomb is the size of the blocks. While Petosiris and his contemporaries of the
early Ptolemaic age built their tombs with large blocks of about 1 m length and 40 cm
height, the successors used blocks of considerably smaller size. Combined with these
tendencies is also a change of the construction technique, as for the earlier buildings
ramps were needed, while smaller blocks—like the talatat used during the Amarna
period—made the building process easier.
18
E.g. Kalabsha, Augustan temple (Arnold 1999, fig. 250); Karanis, Neronian
southern temple (Arnold 1999, fig. 219); Dionysias, Iulio-Claudian temple of Sobek
(Arnold 1999, fig. 220); Deir el-Hagar, Neronian temple (Arnold 1999, fig. 224);
Medinet Habu, porticus of Antoninus Pius (Arnold 1999, fig. 150).—According to D.
Arnold the rustica masonry is a “gradual infiltration of Roman building elements”
(Arnold 1999, 254).
19
Arnold 1999, 160 fig. 106.
238 k. lembke
20
Cf. Haneborg-Lühr 1992, 125–152. U. Fauerbach will present her results in a
separate article.
the petosiris-necropolis of tuna el-gebel 239
23
Son of Epimachos: Bernand 1999, 160–162 no. 71; Hermokrates: Bernand 1999,
174–176 no. 80. The pillar of Hermokrates is not “disparu” as Bernand states, but well
preserved inside a protective building.
24
For a vaulted roof: stone tomb in the forecourt of GB 3 (fig. 10); for a pyramidal
tomb: Kessler et al. 2008, passim.
the petosiris-necropolis of tuna el-gebel 241
Architecture
Considering the architecture of the stone ‘temples’ and the mud brick
‘houses’ we observe a development from a T-shape construction to
rectangular buildings with two rooms. While the three stone buildings
of Djed-Thoth-iu-ef-ankh, Petosiris or Padikam represent the early
form,25 only one tomb of mud brick, GB 29 (M 21), exemplifies this
type so far. A rectangular shape with two rooms, however, is the most
common type both of tombs built of stone and of mud brick. A later
architectural element was a columnar hall at the front.26 Also of a later
date are one-room tombs, represented by several mud brick ‘houses’,
but so far by one stone ‘temple’ only.27
Beside the horizontal extension of the necropolis, the people from
Hermopolis started to re-use older stone buildings covering them with
a layer of mud brick.28 In the stone temples and also in some mud
25
Cf. as well tomb no. 2 of the Munich excavation: Kessler et al. 2008, 14–18.
26
Stone buildings: e.g. GB 57 (T 11), GB 61 (T 12); mud brick buildings: e.g. GB 1
(M 13/SS), GB 6–7 (M 22), GB 11–13 (M 5), GB 16 (M 6), GB 24 (M 9).
27
GB 15 (T 5); for the mud brick tombs: e.g. GB 32 (M 13/SE), GB 26 (M 9a),
GB 25 (M 9d).
28
Cf. e.g. Petosiris: Lefebvre I 1924, 25–27; Padikam: Gabra 1932, 72–74; T 1:
Gabra 1932, 60; tomb no. 2 of the Munich excavation: Kessler et al. 2008, 14–18.
242 k. lembke
Types of Burials
29
K. Lembke, in: Lembke et al. 2007, 110 with further literature.
30
Lefebvre I 1924, 25–27.
31
Kessler et al. 2008, 16.
32
Badawy 1958, 122; Badawy 1960, 96.
33
See note 22.
34
Shafts without a construction above ground were cleaned by S. Gabra in the area
south of the tomb of Petosiris: Gabra et al. 1941, 5–9. Cf. also the early excavations of
W. Honroth at this site: J. Helmbold-Doyé, in: Lembke et al. 2007, 78.
the petosiris-necropolis of tuna el-gebel 243
35
Cf. Kessler et al. 2008, 18 fig.
36
E.g. GB 48 (T 1), GB 14 (T 4), GB 42 (M 18).
37
The best example is the mummy of Isidora in GB 45 (M 1) lying on the kline at
the time of excavation (Gabra 1932, 66–68 fig. 6). For the open prothesis of the
mummy cf. also M 10 (Lembke 2007, 31 fig. 6), here fig. 11.
38
Shell: e.g. GB 45 (M 1); baldachin: e.g. GB 8 (M 2), GB 10 (M 3).
39
Several pieces of these installations were found in the magazines at the site; see
the report of Jana Helmbold-Doyé in this volume.
244 k. lembke
regarding the tomb pillars. We will discuss this aspect below in chap-
ter “Ethnicity and social background”.
40
The niche decoration at the façade of GB 25 and 27 is the work of a modern
restorer following the antique outline.
41
Cf. K. Lembke, in: Lembke et al. 2007, 107–109.
42
One exception is the tomb of Isidora (GB 45 [M 1]) with the representation of
an Egyptian embalming bed below the shell; see Gabra et al. 1941, pl. XXXII.
246 k. lembke
Questions about the ethnicity of the buried persons, their social back-
ground or the kind of community they belonged to are rather difficult
to answer. Nevertheless, the analysis of the decoration and new studies
43
Cf. GB 44 (M 1), GB 8 (M 2).
44
E.g. GB 10 (M 3).
45
E.g. GB 35 (M 4), GB 6 and 7 (M 22).
46
Shell: e.g. GB 44 (M 1). Baldachin: e.g. GB 8 (M 2), GB 10 (M 3). Cf. K. Lembke
in: Lembke et al. 2007, 85 tab. 3.
47
Plain background: GB 44 (M 1), GB 1 (M 13/SS). Garlands as background: GB 4
(M 12).
48
Textile: e.g. GB 8 (M 2). Figurative scene: e.g. GB 10 (M 3). Cf. K. Lembke in:
Lembke et al. 2007, 106 tab. 4.
49
E.g. GB 12 and 13 (M 5).
50
E.g. GB 25 (M 9a), GB 27 (M 9c), GB 26 (M 9d).
51
E.g. GB 25 (M 9a), GB 33 (M 20).
52
E.g. M 9c.
the petosiris-necropolis of tuna el-gebel 247
Fig. 15: Lower part of a mudbrick-pillar east of M 28 (GB 52) (photo: K. Lembke).
inside (see above Types of tombs) and monuments made of mud brick,
which are certainly not big enough for a mummy to be put inside.
Looking at the half preserved pillar east of house M 28, for example,
we observe a hollow as a possible place for an urn (fig. 15). It cannot
the petosiris-necropolis of tuna el-gebel 249
Fig. 16: Interior of temple-tomb 5 (GB 15) with two niches in the wall
(photo: K. Lembke).
be excluded, however, that the body was placed below the pillar and
the hollow was there for construction purposes only.
Another piece of evidence is provided by two niches in GB 15 next
to the main burial in the stone enclosure (see above) (fig. 16). In this
case, there were either urns or canopies placed in the small loculi that
were once closed by slabs. Unfortunately, we have found no further
information about the buried persons, as the tomb was intensively
cleaned by the excavators. So far we must conclude, therefore, that the
Greek burial practice of cremation cannot be stated with certainty.
To sum up: Though most of the inhabitants from Hermopolis bur-
ied at the site of Tuna el-Gebel during the Roman period were of
Egyptian origin, they adopted Greek representational forms.57 In spite
of this being à la mode, however, Egyptian burial customs like the
mummification lasted until the end of the occupation of the necro-
polis.
57
Similar results presented C. Riggs in her study on Roman burial practices in
Egypt in regard to the sarcophagi from Akhmim (Riggs 2005, 61–93).
250 k. lembke
58
Bagnall 1993, 53; Bagnall and Frier 1994, 55.
59
See above note 29.
60
Although G. Roeder stated “Innerhalb der Stadt sind nur Einzelbestattungen
nachgewiesen” (Roeder 1959, 98 § 35), the British excavations at Hermopolis brought
to light cemeteries near the metropolis itself, e.g. a cemetery of lower class people of
the First Intermediate Period: Spencer 1993, 51–59.
61
E.g. M 3.
62
Cf. the inscriptions of a son of Epimachos (Bernand 1999, 160–162 no. 71) of
Hermokrates (Bernand 1999, 174–176 no. 80), of Isidoros (Bernand 1999, no. 72) and
Bernand 1999, no. 75–76.
63
K. Lembke, in: Lembke et al. 2007, 110–111.
the petosiris-necropolis of tuna el-gebel 251
Geophysical Survey
During the seasons 2007 and 2008 the team was joint by geophysicists
from Kiel University who surveyed the site by geomagnetic methods
and—at some selected places—also by GPR. As a result we received
data of great importance (plate XXVII).
As an important step forward the borderlines of the Petosiris-
Necropolis that were unknown so far are clearly visible. At the
Northern border a processional way leading to the temple of Thoth
passes by the ‘temples’ of Petosiris and Padikam. To the East two
streets with ‘houses’ on both sides ran from the cultivated fields into
the necropolis. While the northernmost of these reaches the excavated
area between the southern and the south-eastern sector of S. Gabra,64
the southern road passes along the houses GB 1 to GB 5. A fourth
main road leading from east to west can be observed at the southern
borderline of the necropolis about 200 m south of the excavated area.
In the west, finally, tomb houses can be observed south of the area of
the so-called temple of Thoth that probably marked the western bor-
derline.65
As a result we may state that in the south, east and in the west the
extension of the necropolis reached a much further point than we
expected.66 With a length of approximately 400 m and a width of
around 600 m the site of the necropolis of Tuna el-Gebel seems to be
the largest Graeco-Roman cemetery known so far. Furthermore, the
geomagnetic methods work very well at Tuna el-Gebel so that we got
excellent information about the archaeological situation without dig-
ging. Already at the first glance several ground plans of buildings are
visible. We may even differentiate between walls and the inside of the
constructions. Other parts, on the contrary, show strong anomalies
due to fired material like ceramics and fired bricks. In these parts, e.g.
in the area west of Petosiris, a ground plan is scarcely visible. As we
observed in several places in the necropolis, mud brick structures
using local limestone or wood for constructive elements like doorways
64
Between GB 22 and 23 to the North and GB 19–21 to the South.
65
The hill west of the temple, however, may cover further ruins. The magnetic data
do not allow the reconstruction of buildings of mud brick. It seems to be rather a heap
of burnt bricks.
66
Taking satellite photos into consideration, the borderlines of the built area are
clearly visible. Until recently, however, is was unclear what type of buildings were
situated in this area and which period they represent.
252 k. lembke
Summary
As a result of our project we may now state that Tuna el-Gebel is the
biggest Graeco-Roman necropolis in Egypt known so far. Its explora-
tion is not an issue of Egyptologists only, but of an interdisciplinary
team consisting of archaeologists, philologists, architects, and geo-
physicists. The urban development started around 300 BC with single
tombs along a processional way and ended in a city-like orthogonal
structure. The decorations and the inscriptions are testimonies of a
hellenized society generally using the Graeco-Roman iconography
and the Greek language. The funerals and ideas of an after-life, how-
ever, followed the Egyptian tradition, witness the mummification or
the associated objects. The Roman innovation to present the mummy
67
In 2008 a survey with GPR in the area west of Petosiris clearly showed an oven
above a house. As two functionally different layers followed each other, this may be
an indication of a much later date of the oven.
68
Cf. GB 2 closing the street on the west side of GB 14, GB 9, GB 8, and GB 3.
the petosiris-necropolis of tuna el-gebel 253
Bibliography
Adam Łukaszewicz
1
For the idea of two Memnons, the Trojan and the Ethiopian, Philostratus, Her.
3, 4. An extensive discussion of Memnon can be found in Letronne 1833; cf. idem
1881, I‚2‚ 1–236. For a more recent discussion see Bataille 1952‚ 1–21; Gardiner 1961,
91–99; Haeny 1966, 203–212; Bianchi 1982, col. 23–24; Bowersock 1984‚ 21–32; cf.
Bernand 1960.
2
Von Beckerath 1984, 94.
3
Messiha 1991, 1586.
256 a. Łukaszewicz
4
Cf. UPZ II 180 b. 22–26, commentary p. 173; cf. Kees 1931, col. 650; Bataille
1951, 327 n. 3.
5
E.g. no 116 in: Crum 1912; cf. Till 1954, 212 f.
6
Curt. Ruf. IV 8.3.
7
See Würst 1937, especially col. 1512–1513.
8
Cf. Schlögl 1980, 56 ff.; von Beckerath 1984, 89: Ramesses II; 94: Ramesses IV;
95: Ramesses VII.
9
Von Beckerath 1984, 93–95.
10
Cf. Bernand 1960.
11
Bowersock 1984‚ 21–32.
12
See Łukaszewicz 1993.
memnon and his ancient visitors 257
13
Von Beckerath 1984, 95.
14
For a concise introduction to the decoration and epigraphy of the tomb see
Reeves and Wilkinson 1996, 37, 164.
15
Baillet 1926, IV, no 1402, cf. 1265.
258 a. Łukaszewicz
All tombs accessible to the ancient tourists belonged to the later New
Kingdom. The Greeks called them syringes. That name concerns the
typical Ramesside tombs and is due to the plan of the internal struc-
ture, with a long corridor cut into sections by gates. The whole resem-
bled a pipe (σῦριγξ). Penetration into those “pipes” was made easier
by the presence of some daylight entering through their gates. Not less
than ten syringes were frequently visited by Greco-Roman travellers,
because ten tombs contain Greek graffiti. The Ramesside graves were
not as carefully hidden as the earlier burials of the kings. Most
entrances are close to the bottom of the Valley. These gates are the
Biban el-Muluk of the Arabs.
Ancient visitors arrived there on donkey back after having seen
other curiosities of the Theban West. One of the visitors has left on the
wall of the tomb of Ramesses IV a summary description in a rather
poor verse of his itinerary on the West Bank:
Θηβαίας συρίγγας ἐγὼ καὶ Μέμνονα σεμνὸν
ἐ[θ]αύμασα [τ]ῆς τέχνης Οὐράνιος κυνικός
(3rd section of the corridor, the right wall).
“I, Uranius the cynician, have admired for their art
the Theban syringes and the venerable Memnon”.
Some tourists state that they visited all the syringes (e.g. no 1264),16
others give the number of the tombs they had seen (the maximum
explicitly mentioned is six). In the tomb of Ramesses VI a second visit
to the same monument is mentioned (no 1429, 1440).
Jules Baillet studied the graffiti from the royal tombs during his
work in the Valley of the Kings during two seasons 1888–1889 and
1913–1914.17 Recently, under the auspices of the Polish Centre of
Mediterranean Archaeology in Cairo, the present writer undertook a
new survey of the Greek graffiti in the tomb of Ramesses VI.
In the tomb of Memnon, the graffiti are found in various parts.
Their location may throw additional light upon the conditions of visit.
There is a concentration of graffiti in the upper passages of the corri-
dor. In the first section they virtually cover the walls.18 In the year 19
of Trajan a graffito was written at the height of about 4 metres.19
16
Numbers refer to items in Baillet 1926.
17
Baillet 1926, IV, ix.
18
Baillet 1926, IV, iii.
19
No 1105 dated to year 19 of Trajan (by one Eutyches of Babylon) in the first
section (right).
memnon and his ancient visitors 259
Certainly the writers did not use a ladder! Many others, undated, cover
the same part of the wall. A change must have occurred at a time: the
corridor was cleared, making the lower part of the tomb more acces-
sible.
The graffiti contain some standard elements. The name of the writer
is the most obvious part of these texts. The name is frequently com-
bined with the provenance of the visitor. Sometimes, the writers give
their profession or rank (civilian or military). Very often, the name is
followed by verbs like εἶδον, ἱστόρησα, ἥκω, ἦλθα, ἑώρακα. Some-
times, ἐθαύμασα is added as expression of admiration. Name + ἰδών
vel sim. + ἐθαύμασα is also frequent. Another formula contains a
name with ἐμνήσθην and a mention of friends or family. There is also
a number of non-typical texts in prose and verse.
The dated items present the following patterns:
20
Baillet 1926, IV, xxvii.
21
Baillet 1926, IV, xx, xxiii. Cf. Reeves and Wilkinson 1996, 51.
260 a. Łukaszewicz
22
Baillet 1926, no 1405.
memnon and his ancient visitors 261
Bibliography
Baillet, J. 1926. Inscriptions grecques et latines des tombeaux des Rois ou syringes à
Thèbes. MIFAO 42. Le Caire.
Bataille, A. 1951. Thèbes gréco-romaine. CdE 26: 325–353.
——— 1952. Les Memnonia. Recherches de papyrologie et d’épigraphie grecques sur la
nécropole de la Thèbes d’Egypte aux époques hellénistique et romaine. PIFAO 23. Le
Caire.
von Beckerath, J. 1984. Handbuch der ägyptischen Königsnamen. MÄS 20. München.
29
Baillet 1926, no 1612.
30
Delattre 2006.
memnon and his ancient visitors 263
Martina Minas-Nerpel
Stefan Pfeiffer
Introduction
1
Cassius Dio LIII 23,5–7.
2
Porter and Moss 1939, 253; Erman 1896, 469–470; Lyons 1896, no. 51.
3
Bernard 1969, no. 140.
266 m. minas-nerpel and s. pfeiffer
Fig 6: Location of the stela below the altar (Erman 1896, fig. on p. 470).
The layout of the stela is purely Egyptian. In the lunette, the tradi-
tional Egyptian winged solar disk is depicted. In the register below, a
horseman attacking an enemy, both Hellenistic in style, is carved in
sunken relief, framed by three columns of hieroglyphic text on both
sides.
establishing roman rule in egypt 269
4
For a new edition of all three texts as well as a historical and archaeological com-
mentary see Hoffmann, Minas-Nerpel, and Pfeiffer 2009.
5
CGC 22182: Kamal 1904–1905, I: 168–171; II: pl. 56; Sethe 1904 (Urk. II), 11–22.
Roeder 1959, 97–106 (translation and short commentary). For a historical analysis see
Schäfer (forthcoming).
270 m. minas-nerpel and s. pfeiffer
Already in 1896, the year when the stela was re-discovered, Adolf
Erman prepared the editio princeps of all three inscriptions, but pro-
vided only a fragmentary translation and almost no commentary for
the hieroglyphic inscription. The Latin and Greek text have often been
translated since.6 Due to the reuse of the stone and the lacuna through
the middle of the stela, all three texts are badly damaged. In addition,
the granite is very hard which made it difficult to give especially the
hieroglyphs their distinctive form. As a result they often look quite
awkward. It is therefore not surprising that after Erman very few
scholars have translated and interpreted the hieroglyphic text or only
parts of it: Ulrich Wilcken in 1897, Edda Bresciani in 1989 and 1992,
and Richard Holton Pierce in 1996. All translations markedly differ,
are even contradictory in detail: the deeds and actions described in the
hieroglyphic texts are sometimes understood to refer to Gallus, some-
times to Octavian, although the Latin and Greek clearly speak of
Gallus only. The identity of the horseman in the centre of the picture
is part of this problem. Again, some think of Octavian, others of
Gallus. In addition, no publication—except for Erman’s initial one in
1896—discussed all three texts together. Therefore, a new edition of all
three texts has been published in 2009.7 This publication also com-
prises extensive commentaries as well an archaeological and icono-
graphical analysis, thus studying in the visual and the textual
components of the Gallus stela in conjunction with one another,
which in the past have often been separated.
In this article, the prefect’s self-presentation will be analysed based
on both the visual and textual evidence of his stela and its political,
social, and historical context.8 For this, the identity of the horseman in
the lunette needs to be established. It can be assumed that Gallus
himself ordered to be depicted as a triumphant victor in Hellenistic
6
See Bernard 1969, no. 128 (including an extensive bibliography).
7
Hoffmann, Minas-Nerpel, and Pfeiffer 2009, 1–5, 19–44, for a full discussion of
the history of research.
8
For a discussion of the term ‘self-presentation’, which includes visual medias and
written sources, see Baines 2004, 34–36. Although Baines analyses Ptolemaic
self-presentations, the theoretical background can also be applied to the early Roman
period, in particular to a Roman general and prefect depicted in Hellenistic tradition
on a trilingual stela with otherwise Egyptian appearance. It is certainly necessary to
look at both the visual AND all the textual components of the Gallus Stela with regard
to the social context. They are not independent sources, as some Egyptologists,
archaeologists, or ancient historians tend(ed) to imply because of the lack of knowl-
edge or interest, with few exeptions.
establishing roman rule in egypt 271
As mentioned above, one key issue for understanding the stela is the
identification of the horseman in the centre of the lunette. In an ideal-
ized battle scene he is shown attacking an enemy who has fallen to his
knees and is trying to protect himself with his shield. The depiction is
accompanied and explained by a single line of hieroglyphs including
a cartouche, one of the most crucial and controversially discussed
points of the entire stela. It has been translated quite differently by
numerous scholars and led many to believe in Gallus’ excessive hubris.
Erman and Wilcken as well as Bresciani have published the main
interpretations offered below. Subsequently, our new reading and
analysis will be presented:
9
Erman 1896, 3.
272 m. minas-nerpel and s. pfeiffer
2) Bresciani (1989)
10
Wilcken 1897, 76.
11
Wilcken 1897, 75, suggested translating v#-mrj as “Alexandria”.
12
Bresciani 1989, 93–98; Bresciani 1992, 99–102.
establishing roman rule in egypt 273
13
Bresciani 1986, 83–85; Bresciani 1989, 95, n. 9; Bresciani 1992, 102: According
to Bresciani, Titus Iulius Lupus, prefect of Egypt AD 70–71, might have dedicated the
obelisks and is therefore introduced by rn=f nfr. For the obelisks at Beneventum see
Erman 1896, 149–158; Müller 1969, 10–12. For rn=f nfr see De Meulenaere 1966.
14
For a detailed commentary, see Hoffmann, Minas-Nerpel, and Pfeiffer 2009.
274 m. minas-nerpel and s. pfeiffer
Nile, but also especially in Lower Nubia. Because of its military impor-
tance, the Dodekaschoinos (the northern part of Lower Nubia) received
substantial political and ideological attention in the early years of
Octavian’s/Augustus’ reign. In particular after the peace treaty of
Samos (21/20 BC) when the southern frontier of the Imperium
Romanum was established at Hierasykaminos (Maharraqa), and
when an end was put to the conflict between Rome and Meroe, an
explicit manifestation of the new ruler as pharaoh was required in the
Dodekaschoinos and several Egyptian temples were built in Lower
Nubia where Octavian/Augustus appeared venerating Egyptian and
local Nubian gods.15
Kalabsha, with its temple dedicated to Isis and Mandulis, the
Nubian sun god, demonstrates strikingly the rapid development in
this period. The Kalabsha temple was built in the late Ptolemaic period,
and a gateway was added under Octavian. The temple was then rebuilt,
but never finished, under Augustus. When it was dismantled and
moved from its original location in Lower Nubia to a place near Philae
as part of the large rescue effort led by the UNESCO to save it from the
waters of Lake Nasser, the gateway was discovered. It had been reused
for the foundation of the later Augustan extension to the temple. As
Erich Winter proved, the gateway had been decorated under Octavian
in the years 30 to 27 BC,16 in exactly the same period as the Gallus stela.
Beside the Gallus’ victory memorial, the Kalabsha-gateway is therefore
one of the first Egyptian monuments to bear Octavian’s name and to
provide information concerning the period of establishing Roman
rule in Egypt.
In both cartouches (nomen and prenomen) Octavian could be
called Kaisaros17 (‘Son of Caesar’) or—with a Greek adjective—
Romaios (‘the Roman’), for example, attested in Dendera18 and
15
Hölbl 2004; Verhoeven 2008.
16
Winter 2003.
17
According to Ratkowitsch 2001, 37–44, ‘Kaisaros’ is probably an elliptic form
for ‘son of Caesar’. The name Kaisaros is first attested in a cartouche for Ptolemy XV
Kaisar, the son of Caesar and Cleopatra VII. Originally, Kaisaros, the short form for
‘son of Kaisar/Caesar’, was used to legitimize Ptolemy as Caesar’s son. In Egyptian
documents, Octavian kept this name in its genitive form since he wanted to be
regarded as the true son of Caesar, even though he was ‘only’ adopted. Ratkowitsch
proposed that the later emperors as pharaohs kept the name in its genitive form as a
kind of title. However, it might also be possible that the genitive was only used since
the priests adopted the dating formula of Greek official documents.
18
Gauthier 1917, 24, no. 90; Grenier 1989, 17 no. 7; von Beckerath 1999, 248–249:
E 14; Cauville 2007, 32.
establishing roman rule in egypt 275
19
Gauthier 1911–1914, I: 57, 142, 144, 342; cf. Winter 1979, 70, n. 5.
20
Grenier 1989, 9–15. See also Gundlach 2008.
21
Winter 1979, 67; Winter 2003, pl. 46; Dendera: Gauthier 1917, 24, XC.
22
Laubscher 1991, 223–224; Bergemann 1990, 36; Siedentopf 1968, 13.
23
Pfrommer 1989, 3, pl. 1, Beilage. See also Calcani 1989. The Alexander battle
mosaic from Pompei is generally seen as a late Hellenistic copy of a drawing that was
created around 300 BC, probably ordered by Seleukos I Nikator; see Andreae 2004,
69–82 (including a bibliography), especially pp. 77–78 for the date.
24
For example, an equestrian monument of the Imperator Aemilius Paullus was
erected in Delphi in 168/7 BC after he had defeated Perseus of Macedonia in the bat-
tle of Pydna. See Kähler 1965; Bergemann 1990, 151, E 106.
276 m. minas-nerpel and s. pfeiffer
25
Brune 1999, 231.
26
Bergemann 1990, 34, 57–59, P 5.
27
Borchardt 2002, 100–101, cat. 4.13, fig. 8.
28
The eldest source so far is a fragment of a tombstone from Chalandri north of
Athens that shows a horse’s head and below it the enemy’s head. It is kept in the
Pergamon Museum, Berlin, Inv. no. 742. Clairmont 1993, 88–89, no. 2.130 (v).
29
Athens, Kerameikos P 1130, marble, 1.75 m high; Clairmont 1993, 143–145,
no. 2.209 (v). Knigge 1988, 111–113; Hurwit 2007, 35–60.
30
For a detailed discussion where the Gallus stela might once have stood, see
Hoffmann, Minas-Nerpel, and Pfeiffer 2009, 16–18.
31
For the Raphia monument see Thissen 1966. The synodal decree is attested in
three versions of which two are kept in the Egyptian Museum Cairo: 1) The fragment
from Memphis (CGC 31088): Kamal 1904–1905, I; 218–219.; II: pl. 74 (incorrectly
labelled no. 21088). 2) The fragment from Tell el-Maskhuta (CGC 50048): Gauthier
and Sottas 1925. 3) The fragment from Tod disappeared shortly after its discovery
(1934–36) but has been published on the basis of photographs: Malinine 1960, 77–90.
See Laubscher 1991, pl. 46–47 (CC 31088, 50048). See also Pfrommer 1998, 206–207
and fig. 29.
establishing roman rule in egypt 277
Fig. 9: The lunette of the Raphia monument: CGC 31088 (drawing by U. Denis).
Fig. 10: The lunette of the Raphia monument: CGC 50048 (drawing by U. Denis).
Egyptian tradition. Therefore, they are not visually present, but only
their names and epithets. On the left side, the deities of the cataract
region, Khnum, Satis, and Anukis are mentioned, and on the right
side, the pan-Egyptian gods Osiris, Isis, and Horus. The arrangement
also ensures that Gallus did not adopt the royal prerogative of being
depicted in veneration before the Egyptian gods. As on the Raphia
monument, one could have moved the horseman to the left, but much
closer attention would be paid to him in a central position, and this
must have been Gallus’ aspiration since far more viewers of the stela
could comprehend the depiction than could (or would) read the
inscriptions; except for the priests, the Egyptian population was not
able to read the hieroglyphs so that they would only apprehend a tri-
umphant Hellenistic horseman. Those who could read the Latin and/
or the Greek would have easily recognized Gallus, named as the main
actor in the inscriptions. However, the lunette with the horseman will
have caught the attention of the visitors since it was roughly on eye
level or just below. The hieroglyphic text followed first, and only then
the Latin and Greek version. Reading the Latin text would have meant
bending down considerably, reading the Greek would have involved
crouching almost at ground level. Their disposition does not suggest
that reading the text was the primary aim. It seems that the inscrip-
tions were important and necessary for the stela as an entity but the
visual element—the triumphant horseman spearing an enemy—was
the main feature for the audience.
The rider in combat symbolizes Gallus’ military victories, which
might have been a small compensation for not being allowed a formal
triumph in Rome, since he did not hold the power of imperium. At the
same time, the Hellenistic depiction of a glorious horseman could not
have been misunderstood as insolence, especially not at one of the
outward boundaries of the Roman Empire.
Literary Sources
According to Roman tradition, only a person of senatorial rank could
be appointed to govern a province of the Roman empire. Octavian,
however, broke with this practice by appointing Gallus, an eques only,
as described by Cassius Dio:
establishing roman rule in egypt 279
32
Cass. Dio LI 17,1 (Translation: E. Cary, Loeb).
33
Cf. Tac. ann. II 59; Arr. an. II 5,7; for the legal view: Geraci 1983, 143–146;
163–176; cf. Geraci 1995; Herklotz 2007, 228. Her view that a local prefect should
remain in office for several years since the province’s population would otherwise
hardly have become used to an annually changing promagistrate, is unfounded
because this also happened in other provinces.
34
Dig. I 17,1 (Ulpian, ad edict. 15): praefectus Aegypti non prius deponit praefec-
turam et imperium, quod ad similitudinem proconsulis lege sub Augusto ei datum est,
quam Alexandriam ingressus sit successor eius, licet in provinciam venerit: et ita man-
datis eius continentur; cf. Geraci 1989; Jördens 1997, 326–327.
35
Amm. XVII 4,5l.
36
By mentioning this crimen in a conditional clause (si falsum est), Ov. am. III 9,
63–64, suggests that Gallus had indeed committed a crime: Tu quoque, si falsum est
temerati crimen amici, / sanguinis atque animae prodige Galle tuae.
37
Am. III 9, 63f. and Trist. II 445–446.
280 m. minas-nerpel and s. pfeiffer
38
Ov. trist. II 445–446: non fuit opprobrio celebrasse Lycorida Gallo, sed linguam
nimio non tenuisse mero.
39
Suet. gramm. 16; for the chronological problems see Stickler 2002, 18, who also
assumes that this matter could not have been the main focus of the accusations against
Gallus.
40
Suet. gramm. 66, 2.
41
Cass. Dio LIII 23,5–7.
establishing roman rule in egypt 281
Other than Cassius Dio, Ammianus notes in the second half of the
fourth century that the Senate indicted Gallus for the exploitation of
the new province. In a comment of the late fourth century grammar-
ian Servius on Vergils tenth Eclogue one even reads that Gallus was
thought to have conspired against Augustus.42
According to the Classical authors, four different reasons are given for
Gallus’ revocation:
42
Serv. ecl. 10,1: postea cum venisset in suspicionem, quod contra eum coniuraret,
occisus est.
43
This also coincides with yet another quote by Suetonius, which mentions Gallus’
ungrateful and ill-meaning attitude as cause of his withdrawal: Aug. LVI 2: ingratum
et malivolum animum.
282 m. minas-nerpel and s. pfeiffer
46
Cass. Dio LI 17,6–7.
47
Suppl.Hell. 982,7: εὐνομ̣ [ί]η̣ς φόρτοισι καὶ εὐθηνίης βαθυπλούτου; cf. Koenen
and Thompson 1984, 127; Geraci 1983, 154: “(la identificazione con Ζεὺς ἐλευθέριος)
potrà alludere semmai alla liberazione dalla dinastia lagide”. Of the same opinion with
reference to Cass. Dio LI 15,1 (the rule of Cleopatra and Antonius was fatal for Egypt)
already Blumenthal 1913, 330.
48
Cf. the compilation of the evidence by Bernand 1969, 80. W.Chr. 111,1–3:
Ὄμνυ[μι Καίσαρα] Αὐτοκράτορα θεοῦ υ[ἱὸν] ∆ία Ἐλευθέριον [Σεβαστόν]; cf.
Balconi 1976, 214; Packman 1991, 92; for the oath: Seidl 1933, 10–11; 18–20; 68; cf.
also the oath P.Oslo II 26,38–39: καὶ ὀμνύωι Καίσαρ<α> Αὐτοκράτορα θεοῦ υἱὸν
∆ία Ἐλευθέριον Σεβαστ[όν], similar also the oath P.Amst. I 27: ὀμνύω Καίσαρα
Αὐτοκράτορα θεοῦ υἱὸν ∆ί[α] Ἐλ̣ ευ ̣ ̣ θέριον Σεβαστόν; CPR I 224,1–2; P.Rein. II
99,2–4. It seems that the cult title was given to him already by the Greek cities of the
East: cf. BCH XI 1887, 306, no. 1,7 = Smallwood 1967, no. 135 = McCabe, Hyllarmia
17 (postum): τῆς πόλεως ∆ιὸς Ἐλευθερίου, with the remark by Dittenberger, OGIS
II 457, n. 1; Guarducci, EG III 109–110; IG XII 2, 156 (Lesbos).
49
Felber 1991, 30, cites as examples the graffito Kharga 1 and the stelae BM 184
and 188 (= stelae Memphis 29 and 26): Gsr# p# nTr Sr p# nTr p# nTr o# j.jr jr rmT-mnH
onX Dt.
50
Grenier 1989, 97; Grenier 1987, 94: oQ=f v#-mrj hrw jb mnfj.t m Hoo.wt nTr.w
nTr.wt jTj.n=f m sXm=f mj Ro psD m #X.t; for slightly different translation see De Wit
1961, 63.
284 m. minas-nerpel and s. pfeiffer
51
Herklotz 2007, 272–273.
52
Hintze 1959, 25–26.
establishing roman rule in egypt 285
53
Alföldy 1990, 99; cf. Mommsen 1905, 453; Török 1996, 693; for the meaning of
the term tutela see Braund 1984, 146.
54
Locher 2002, 94, especially n. 55; Stickler 2002, 98–99, is also of similar opinion:
Meroe’s relation to Rome is in any case better described by the term tutela than
προξενία.
286 m. minas-nerpel and s. pfeiffer
55
See F. Hoffmann’s article in the volume.
56
For proxenia see Marek 1984.
57
Cf. Preisigke 1924, II: 4, s.v. λαμβάνω: to receive, accept, obtain documents.
58
Cf. Bernand 1969, 44; Burstein 1995, 167; Hendrickx 1991, 57–58; Costabile
2001, 317; Stickler 2002, 79.
59
Treu 1973, 225–226.
60
Demicheli 1976, 72, n. 15.
61
Caes. bell. civ. III 103,3: pro hospitio atque amicitia; see also Lucan. IX 131 and
1028.
establishing roman rule in egypt 287
62
Heinen 1966, 11.
63
Coşkun 2005, 8, points out that the terms clientela and amicitia not necessarily
contradict each other. It should be stated that asymmetrical social positions neither in
Rome nor in the present excluded the existence of ‘friendship’; likewise, an imbalance
of power entitles one to speak of a relation similar to a client and an obvious depen-
dence on a client relationship.
64
Demicheli 1976, 72, n. 15.
65
Bowersock 1965, 12–13.
66
For the relation between the patron and Greek cities see Coşkun 2005, 7, n. 28
(with a bibliography).
67
Bernand 1989, no. 302,10; for a further bibliography see Huß 2001, 580–582.
288 m. minas-nerpel and s. pfeiffer
78
See also Cassius Dio LIV 4–5; Pliny, N.h. 6,181–182.
79
Ehrenberg and Jones 1955, no. 307.
80
Cassius Dio LIII 25,1; cf. Bringmann 2007, 133–134.
81
Strabo XVII 1,54,28.
establishing roman rule in egypt 291
they would not know who Caesar is.” In Strabo’s description it seems
that the Ethiopians had no idea that the commander of the Roman
troops only acted on behalf of a much higher authority—for the ruler
of the enemies was the Roman prefect. This can, however, only have
happened because the first contact between Meroe and Rome was
dominated by Cornelius Gallus who seemingly had had no interest in
informing the Ethiopians about the true nature of the legal circum-
stances, or he just did not care. This seems to be further evidence for
the assumption that Gallus had established a private tutelary alliance
with the Meroitic king.
A second legal problem is caused by Gallus’ actions. He led his army
beyond Egypt’s borders, which means beyond the authority of his pro-
vincia without mentioning an order or assignment for this action from
Octavian. The transgression of his provincia was by no means a light
offence, even if it benefited Rome. This can be shown by the case of the
proconsul of the province Macedonia, Marcus Primus who waged war
without authorization against the Odryses in Thrace.82 Since Mace-
donia was a senatorial province the Senate indicted him in 22 BC. The
proconsul then claimed to have acted on orders from Augustus who
contradicted this in court. Because Egypt was no senatorial province
but under the direct authority of Augustus, who endowed his repre-
sentative with extensive powers, the possibility remains that Gallus
acted in a legal grey area when he added the ‘Thirty-mile land’ to the
province. Historically, the prefect could legitimize his actions by
claiming that Lower Nubia had been part of the Ptolemaic realm.
Therefore, he had only restituted old territorial claims remaining
within his provincia. In particular, the use of the old administrative
name Triakontaschoinos for Lower Nubia supports this assumption.
On the other hand, Gallus contrasts such a moderate claim with his
victory stela, when he states—in contradiction to history—that no
kings before him had set foot on this territory.
82
Cassius Dio LVI 3,2–3.
292 m. minas-nerpel and s. pfeiffer
To summarize, there are two reasons for the prefect’s ultimate sui-
cide. Augustus recalled Gallus from the province since the prefect
increasingly behaved like an absolute ruler without clearly stressing
Augustus’ sovereignty. The Senate was already indignant early on
since a princeps’ friend carried out foreign affairs without senatorial
legitimization. When Augustus dropped Gallus a double meaning was
attached to handing him over to the Senate for indictment. On one
hand, Augustus proved that he entirely respected the Senate’s author-
ity and intended to do so in the future. This seemed to comply with his
re-establishment of the Republic, which happened in the same year.
On the other hand, he was not forced to punish his friend and former
prefect for his hubris himself. This could have provoked accusations
from his adversaries that he fostered invidia towards Gallus. In turn,
the Senate convicted the prefect not for his hubris but for his disregard
of Roman practices concerning external affairs. This did not warrant
the death penalty, but loss of fortune and banishment, which meant
the complete defamation of Augustus’ former important friend.
4. Conclusion
83
Mond and Myers 1934, II: 11–13; III: no. 13, pl. 43–43A. Goldbrunner 2004,
64–71, no. 13, pl. 7.
84
Hölbl 1996, 101.
establishing roman rule in egypt 295
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298 m. minas-nerpel and s. pfeiffer
Sergio Pernigotti
Fig. 2: Temple B.
Only from the fourth excavation campaign onward did the research
increase our understanding and knowledge of Bakchias. The works
focused on Temple A, the same partially exposed by our British pre-
decessors, and on the area facing it, consisting of a large dune that
soon revealed to be a dump which yielded a wealth of artistic items
and also papyri, highlighting the history of the site in the Ptolemaic
period and unexpectedly providing also a fresh insight into the Roman
phase of occupation. The temple’s structure and its building phases
will be investigated.
The excavation of the dune exposed the foundations of a large stone
temple (Temple C) built between the end of the first century BC and
the beginning of the first century AD. Two features of the latter
revealed to be of fundamental importance to understand the history
of Bakchias in the Roman period: it was oriented to the south, similar
to Temple B; further, its western side had been interwoven with the
eastern side of Temple A.
This fact—unparalleled in the Egyptian religious architecture—
strongly suggested that Temple A had been dismantled to build
Temple C where, upon its completion, the god Soknobkonneus
archaeological research in roman bakchias 303
in our knowledge of the site (Grenfell, Hunt, and Hogarth had simply
drawn a plan of Temple A) but also enabled us to interpret the devel-
opment of the town in the Ptolemaic and the Roman period.
Before tackling the search for a further sacred area our expedition
completed the excavation of the known one, and in particular of the
still unexposed Temple B, whose plan and elevation had already been
drawn. Exploring the surrounding area led to the discovery of a pot-
tery kiln partially lying underneath the north-western corner of
Temple A and therefore pre-dating it: in the same context an imported
Tyrian amphora was found belonging to the eight–sixth century BC,
compelling us to completely re-establish the chronology of the site and
reconsider earlier finds dating to the 26th Dynasty, otherwise difficult
to assess.
Such a discovery corroborated Jean Yoyotte’s hypothesis of a
Bakchias pre-dating the Ptolemaic period, known with the name of
Ghenut/Kem-Ur, which survived only in the name of the poliadic
deity Soknobkonneus, preserving in konneus the end of the name
Ghenut. It is not easy to determine how earlier than the Ptolemaic
period the site was, but texts provides clues pointing to the Middle
Kingdom and therefore to the first land reclamation accomplished in
the region by Amenemhat III.
Fig. 3: Temple E.
settlement; for this reason I do not believe anymore that we are dealing
with the remains of the Hephaistias attested in papyri as closely con-
nected with Bakchias, as I did assume before.
The analysis of satellite images has in fact revealed that there was no
urban centre here, nor a quarter, outcome of a planned urban expan-
sion. The layout of the structures, as it can be seen from satellite
images, and despite the results of the land survey, apparently points to
a complex resembling a castrum: at the moment, it remains an hypoth-
esis, and we are currently focusing our work on these structure to
establish their original nature. Therefore, during the 2006 expedition
we investigated a sector of the South Kom that seemed promising, as
for the presence of a column; this led to the discovery of a small church,
that may be dated to the sixth–seventh century and that, at the
moment, is the only Christian building found at Bakchias.
This lucky find that filled a gap about the chronology of the site
prompted us to resume the research in the South Kom in the following
year, carrying out an extensive survey throughout the southern sector
in order to find evidence allowing to establish whether a castrum lay
in the area.
The research already conducted resulted in a positive answer, since
evidence collected thus far seems to confirm our assumption, although
we cannot have absolute certainty. Anyway, a building exposed near
the church seems to be connected to it, forming perhaps a single
Christian complex: unfortunately, the site’s interpretation is compli-
cated by the powerful overlay of different subsequent occupational
phases and by the deterioration of structures which the nearby mod-
ern village of Gorein has contributed to produce.
to bring the kome out of the oblivion in which it was left for a long time
by scientific research.
I can say with confidence that we have made good progress so far.
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inhomogenität von ägyptischer sprache 313
Abstrakt
1
Vgl. etwa Jansen-Winkeln 1995; Loprieno 1996; Vernus 1996.
2
Ich betone, daß Demotisch spezifisch auch als Sprachstufe zu definieren ist,
obgleich die Verwendung desselben Begriffs für ein Schriftsystem terminologische
Probleme bereitet, die gerade in meiner Untersuchung virulent werden.
3
So besonders von Ray 1994 angenommen.
4
Ich verzichte hier bewußt auf die meist übliche Festlegung als „Mittelägyptisch“,
da die Differenzierung der in sich nicht erheblich divergenten Sprachstufen von
314 j.f. quack
Alt- und Mittelägyptisch praktisch oft kaum durchführbar ist, sofern man nur eine
spätzeitliche Kopie der Komposition zur Verfügung hat.
5
Z.B. ist bei Tait 1977, 85f. ein Text als „Ritual“ eingestuft worden, der sich inzwi-
schen als Teil einer Handschrift des Buches vom Tempel erwiesen hat.
inhomogenität von ägyptischer sprache 315
6
Griffith 1909, III: 44–50 u. 201–209.
7
Wichtigste Quelle sind hier die Saqqara Papyri, s. Smith und Tait 1983.
8
Papyrus Heidelberg dem. 5; die Edition bereite ich derzeit vor.
9
Edition Posener 1985; zur Einstufung der Sprache s. Shisha-Halevy 1989; Quack
1995a; Übersetzung in Hoffmann und Quack 2007, 153–162 u. 345–347.
10
Edition Jasnow 1992; vgl. Quack 1993.
316 j.f. quack
gutes Beispiel liefert hier das „Große Dekret an die Unterwelt“, das
im pMetropolitan Museum 35.9.21, Kol. 1–17 und im pTamerit 1,
Kol. x+1–x+15 überliefert ist (Goyon 1999; Beinlich 2009). Der Text
verarbeitet in erheblichem Ausmaß Spruchgut aus den Totenbuch-
kapiteln 144 und 145. Daneben enthält er aber auch andere Partien,
insbesondere Klagelieder der Isis und Nephthys. In diesen gibt es
zumindest Teilbereiche, die sprachlich ganz ungehemmt jung sind
bzw. in denen erst die Beherrschung der demotischen Sprache zu
einer korrekten Übersetzung und Interpretation führt (Quack 2004;
Smith 2006, 223f.). Man kann vielleicht noch darüber streiten, ob man
hier den Prozeß eher so versteht, daß ein bestehender älterer Text
überarbeitet wird, oder daß man Partien eines traditionellen Textes
ausgeschlachtet und in eine neue Komposition eingebracht hat. In
jedem Fall ergibt sich aber das Gesamtergebnis, daß die sprachlich
demotischen Partien keineswegs die Oberhand in der Komposition
haben und so ein Verbleib der Handschrift in hieratischer Schrift
plausibel erscheint. Zudem ist eine konkrete Handschrift so früh
(4.–3. Jh. v. Chr.),11 daß die Verwendung der hieratischen Schrift auch
bei rein demotischer Sprache ohnehin wenig überraschen würde.
Heikler wird diese Frage, und damit kommen wir zudem tatsäch-
lich in die Römerzeit, wenn man sich die recht erheblichen Mengen
funerärer Texte in hieratischer Schrift anschaut, die insbesondere aus
dem römerzeitlichen Theben auf uns gekommen sind, und die in der
Forschung meist im Bereich der „Bücher vom Atmen“ klassifiziert
werden.12 Sie verarbeiten einerseits traditionelles Textgut aus dem
Totenbuch, das natürlich auch sprachlich klassisch bleibt. Daneben
gibt es aber neu formulierte Bereiche, und in diesen wird eine junge
Sprachform verwendet, die man ohne weiteres als Demotisch bezeich-
nen kann.13 Dennoch werden diese Kompositionen nicht als solche in
die demotische Schrift umgesetzt. Man kann sich guten Gewissens fra-
gen, ob in diesem Fall ebenfalls die Präsenz von traditionellem Textgut
ein Hinderungsgrund war, da sich dieses nur schwer in demotischer
Schrift adäquat hätte darstellen lassen (dazu unten mehr). Dagegen
werden andere funeräre Kurztexte der Römerzeit, vielfach ebenfalls
aus Theben, graphisch durchaus rein demotisch oder lediglich mit
11
Zur Frage der Datierung vgl. neben Goyon 1999, 3f. weiter Quack 2004a, 331
Anm. 20; Smith 2006, 217.
12
Vgl. Goyon 1972, 183–317; Coenen 1995; 1998; 2000, 87–96; Herbin 1999; 2008;
Rhodes 2002.
13
Einige Belege in Quack iDr. a.
inhomogenität von ägyptischer sprache 317
14
Vgl. zu dieser Gruppe Stadler 2004a mit weiteren Literaturangaben.
15
Zur Korrektur von Barguets paläographischem Ansatz sowie zur sprachlichen
Einordnung s. Quack 1998a.
16
Edition Beinlich 1991; ergänzend Beinlich 1996; 1997; 1999.
17
Vgl. Quack iDr. b.
318 j.f. quack
18
Edition Stadler 2004b; zur Natur des Textes s. meine Bemerkungen in Quack
2005a und mit ähnlicher Tendenz Richter 2008; der Versuch von Stadler 2006, seine
alte Auffassung weitgehend zu halten, wird von mir an anderer Stelle widerlegt wer-
den.
19
Edition Jasnow und Zauzich 2005; vgl. besonders Quack 2007a; 2007b.
20
Vgl. Jasnow und Zauzich 2005, 91–94.
21
Die Datierung in die späte Ptolemäerzeit durch Jasnow und Zauzich 2005 dürfte
jedenfalls zu spät sein, vgl. Quack 2007a, 260; Hoffmann 2008, 87 Anm. 5.
inhomogenität von ägyptischer sprache 319
22
Vos 1993; s. dazu die Rezensionen von Quack 1994; Hoffmann 1995; weitere
Beiträge Quack 1995b; 1997/98. Eine Bearbeitung der noch unveröffentlichten ersten
Kolumne (heute in Zagreb) durch P. Meyrat steht bevor.
23
Vos 1993, 10–13.
24
Spiegelberg 1920, 2f.; Stricker 1944, 43.
320 j.f. quack
25
Vos 1993, 12f. Die Argumentation bedarf insofern der Modifizierung, als gegen
Vos 1993, 13–16 die Versotexte nicht etwa eine überarbeitete Version des Inhalts der
Rektotexte sind, sondern spätere Phasen im Verlauf des Rituals betreffen, s. Quack
1997/98, 50–53.
26
S. etwa den Nachweis von Quack 1994, 188f., daß man unter Amasis aus der
östlichen Stalltür, vorher unter Apries dagegen aus der westlichen Stalltür herauszog.
27
Vgl. Vos 1993, 26 zu einigen mittelägyptischen Reliktformen im demotisch
geschriebenen Bereich.
28
Die Edition von Reymond 1976 gibt dazu leider keinerlei Diskussion und ist
generell unzuverlässig. Eine Neubearbeitung wird durch F. Hoffmann vorgelegt wer-
den, wo auch die Redaktionsgeschichte genauer aufgearbeitet wird.
29
Zur Frage des Anweisungsstils im Demotischen s. vorläufig meine Bemerkungen
Quack 1995b, 126 und Quack 1998c, 923; genauere Untersuchungen wären sinnvoll.
inhomogenität von ägyptischer sprache 321
30
Dieser Text ist von Reymond 1977, 111–116 verkannt worden. Daß es sich um
Reste eines Handbuches zur Textilfärberei handelt, werde ich in einer Neubearbeitung
zeigen.
31
Edition Griffith und Thompson 1904–09; englische Übersetzung Johnson, in
Betz 1986, 195–251. Vgl. Dieleman 2005.
32
Edition Johnson 1977; Übersetzung dies., in Betz 1986, 323–330 (mit einigen
Verbesserungen gegenüber der Erstbearbeitung); Teile auch in Quack 2008, 350–356
übersetzt.
322 j.f. quack
33
Edition der demotischen Teile Johnson 1975; der größere Teil des Verso dieses
Papyrus ist mit griechischen Zaubertexten beschriftet, die zuletzt bei Daniel 1991,
2–39 ediert worden sind.
34
Bell, Nock und Thompson 1932. Übersetzung erheblicher Partien Quack 2008,
356–359.
35
S. Griffith und Thompson 1904–09, I: 13.
36
So Johnson 1977, 93; ohne konkrete Festlegung Johnson 1975, 47 u. 52.
37
Einige Vorbemerkungen dazu Quack 1998b, 91f.; ausführlicher Quack 2006a.
38
Johnson 1977, 88.
39
Vgl. dazu Quack iDr. c.
40
Das Material ist bei von Lieven 1999, 108–114 zusammengestellt; s. jetzt auch
Szpakowska 2003.
41
Einige vom Erstbearbeiteter Thompson noch unverstandene wurden von Ritner
1986, 96–100 und Quack 1999b, 44f. geklärt.
42
Neu bearbeitet bei Ritner 1986, 96f.
inhomogenität von ägyptischer sprache 323
45
So bereits von Griffith und Thompson 1904–09, I: 13 betont.
inhomogenität von ägyptischer sprache 325
Nun hat man auf Papyrus grundsätzlich die freie Wahl, sowohl
Hieratisch als auch Demotisch sind zulässige Beschriftungssysteme.
Anders sieht die Lage bei Steininschriften aus. Natürlich ist Demotisch
als Schrift auf Stein zulässig46 – sogar in markant größerer Häufigkeit
als beim Hieratischen, wo sich Steininschriften substantiell auf die
Dritte Zwischenzeit konzentrieren. Dieses Faktum hängt wohl daran,
daß Demotisch von den Ägyptern weit mehr als Schriftsystem eigenen
Rechtes wahrgenommen wurde, während Hieratisch üblicherweise als
Spielart desselben Systems galt, das ohne weiteres ins Hieroglyphische
umgesetzt werden konnte und meist auch wurde. Allerdings handelt
es sich bei demotischen Steininschriften fast immer um Stelen oder
Votivgaben, also frei aufgestellte Objekte außerhalb der eigentlichen
Tempelwände.47 Solche Stelen sind nicht selten auch pluriling bzw.,
wie man besser sagen sollte, plurigraph, denn es kann vorkommen,
daß die hieroglyphische Version eines Textes lediglich graphisch in
das altehrwürdige Schriftmedium umgesetzt worden ist, sprachlich
dagegen ganz und gar demotisch bleibt.48
Insofern sind hieroglyphische Inschriften in demotischer Sprache
auf Tempelwänden und Säulen als ganz eigene Kategorie zu betrach-
ten.49 Hier hat man vom Schriftsystem her eigentlich keine Wahl, man
kann nur eine Entscheidung ganz anderer Art treffen. Entweder man
will den betreffenden Text haben, dann muß man in Kauf nehmen,
daß es sich um einen sprachlich demotischen Text handelt, egal, was
man graphisch mit ihm anstellt. Oder aber man verzichtet auf ihn,
dann stellt sich die Frage, was man statt dessen an der Wand anbringt.
Insofern muß hier die Diskussion in besonderem Maße auch für Gat-
tungsfragen offen sein. Praktisch unergiebig für meine Fragestellung
46
Materialzusammenstellung etwa bei Farid 1995; vieles auch in Vleeming 2001.
47
Die Aufzeichnung der Philensis-Dekrete direkt auf dem Stein der Wände ist als
Ausnahmefall zu betrachten.
48
So die Stele CG Kairo 50044, Vleeming 2001, 151–154 u. 264, Nr. 163.
49
Zu ihnen s. Quack 1995c; 1998c.
326 j.f. quack
50
Quack 2000/01, 198f. (Edfou VIII 136, 3f. u. 148, 8–14).
51
Bearbeitung Meeks 1972; Übersetzung auch bei Kurth 2004, 393–466.
inhomogenität von ägyptischer sprache 327
52
Fairman 1935; Alliot 1949–54, 677–803; Schenkel 1977; Sternberg 1985, 21–35;
Übersetzung Kurth 1994, 196–217 u. 366–370; vgl. Egberts 1997; 1998.
53
Alliot 1949–54, 814 ohne Detailausführung; Kurth 1992, 381; von den von ihm
genannten Kriterien sind die Erzählformeln linguistisch nicht ausreichend distinktiv
und dürften bereits in der (in dieser Textgattung sehr schlecht dokumentierten)
18. Dynastie möglich sein; das n.|m=f stammt genau aus der hier bemerkten jüngeren
redaktionellen Zutat. Das völlige Fehlen des neuägyptischen Kontinuativs bei freier
Verwendung des [email protected]=f scheint mir linguistisch distinktiv gegen die Ramessidenzeit
als Entstehungsdatum zu sprechen.
328 j.f. quack
54
Z.B. Edfou VIII 15, 5–17, 5, der eventuell aus dem Neuen Reich stammt, s.
Quack 2000/01, 197f.
55
Vgl. zum Hymnus als solchem Vandier 1966, 132–143; Derchain 1971, 16*; wei-
tere Textzeugen pBerlin 15749 bei Luft 1974 ohne Beachtung der Parallelen; vgl.
Posener 1976, 148; pHeidelberg hieratisch 3, unpubliziert, beschrieben von Burkard
und Fischer-Elfert 1994, 199 Nr. 296.
56
Vgl. Quack 2001a, 285f.
57
Dies umfaßt bei mir auch die 13. Dynastie, was ich vielleicht eigens betonen
sollte, da Pommerening 2005, 236–238, es anders verstanden hat.
inhomogenität von ägyptischer sprache 329
58
Edition ohne wirkliche Bearbeitung in Hughes 2005, 12, Taf. 10–11.
59
Edition Nur el-Din 1974, 266–268; Taf. 26; zu wichtigen Korrekturen im
Verständnis s. Quack 1998b, 77 Anm. 2.
60
So besonders Kurth 1999, 69–96; knapper Kurth 2007, 74–76.
61
Dies gilt besonders für die Schreibung des Geb, die Kurth 1999, 73f. anführt; das
erste Zeichen der demotischen Wortform kann gegen Kurth paläographisch unmög-
lich das im Demotischen inexistente sein (und auch nicht von den Schreibern
so aufgefaßt worden sein), sondern ist eine z.B. in Schreibungen von #pô „Vogel,
Gans“ auch sonst gebräuchliche Form von ; zudem ist das k in diesem Wort natür-
lich keineswegs bedeutungslos, sondern entspricht einer real existierenden
Ausspracheform, vgl. etwa griechische Wiedergaben wie πακηβκις oder πακοιβκις
inhomogenität von ägyptischer sprache 331
(Dem NB I, S. 418f.). Auch die Verwechselung von und kann nicht auf das
Demotische zurückgeführt werden, wo Sr| „Sohn“ und sn „Bruder“ distinktiv unter-
schiedliche Formen haben.
62
Die Kritik an diesem Begriff durch Kurth 1999, 72 Anm. 15; Kurth 2007, 6
Anm. 6, kann ich nicht recht nachvollziehen, zumal ich diesen Terminus niemals auf
die Gesamtheit der griechisch-römischen Tempeltexte angewendet habe, sondern
immer auf die Spezialgruppe sprachlich demotischer Texte in hieroglyphischer
Monumentalschrift beschränkt habe, für die ein eigener Terminus einfach gebraucht
wird.
63
Dendara III 54, 3 wird die Gruppe der Edition in zu korrigieren sein, so
daß sich p# ym ergibt.
332 j.f. quack
64
Vgl. etwa von Lieven 2000, 101 Anm. 333; von Lieven 2007, 236 Anm. 1286.
inhomogenität von ägyptischer sprache 333
Thema des vorliegenden Bandes mit Nachdruck sagen, ist dabei nach
bisherigem Belegstand im Tempelbereich ein absoluter Null-Faktor,
d.h. es gibt kein Entwicklungsmuster, daß eine signifikante Zu- oder
Abnahme der monumentaldemotischen Texte in der Römerzeit im
Vergleich zur Ptolemäerzeit festzustellen wäre. Im Bereich der Papyri
kann man, da für frühdemotische literarische und subliterarische
Texte noch Hieratisch normal ist, erst ab der Ptolemäerzeit überhaupt
von Inhomogenität sprechen. Auch hier sehe ich keine wirklich signi-
fikante Entwicklung zwischen diesen Perioden, auch wenn dieses
Ergebnis dadurch unsicher ist, daß wir aus der Ptolemäerzeit weitaus
weniger relevante Papyri erhalten haben.
65
Vgl. die Klassifikation bei Smith 1987, 28.
66
Smith 1977; 1993; 1999; Vleeming 1990; 2004; Quack 2001b; Widmer 2004.
334 j.f. quack
67
Vgl. etwa Hoffmann 2002; Widmer 1998; 2005.
68
Hierzu Quack 2007a, 281 mit Anm. 71; ders. 2006b, 160 (zu 4, 31).
69
So besonders Widmer 2004, 680–683; Stadler 2004/05, 116f.
70
Widmer führt eine Reihe von Fällen auf, die eher in den Bereich seltener freier
Variation gehen, aber m.E. am Rande des Systems stehen (teilweise stammen sie aus
Texten wie dem Mythos von Sonnenauge, der an sich nicht in mittelägyptischer
Sprache gehalten ist) – und auch bei ihnen ist die Aussprachefrage primär. Den
angeblichen Fall von ßlom.t für die Klagefrau möchte ich paläographisch anzweifeln
(das angebliche m ist u.U. ein hieratisierendes Vogeldeterminativ), zudem könnte es
phonetisch nicht mit dem Verb çrm „mit den Augen zwinkern“ äquivalent sein, in
dem ç nicht zu t wird, wie kopt. jwrm zeigt.
71
Widmer 2004, 664 Anm. c) zu Z. 11; zusätzlich Quack 1999b, 41; 2005b, 186.
inhomogenität von ägyptischer sprache 335
72
Markantestes publiziertes Beispiel ist der ‚spätägyptische‘ Papyrus BM 10808,
Edition Osing 1976; s. auch Sederholm 2006; zur Interpretation des Textes vgl. Quack,
2009.
inhomogenität von ägyptischer sprache 337
Religion und damit auch ihre Ritualtexte und das dafür verwendete
Schriftsystem ganz preiszugeben.
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340 j.f. quack
Christina Riggs
Introduction
In the 1860s, Lucie Duff Gordon wrote from Egypt to a family friend
back in England:
This country is a palimpsest in which the Bible is written over Herodotus
and the Koran over that. In the towns, the Koran is most visible, in the
country Herodotus.1
Duff Gordon’s succinct observation captures the deep sense of conti-
nuity that imbued the experience of European visitors to Egypt, and it
is a sense that continues today, when tourism accounts for a large
share of the Arab Republic’s GDP. Such an assumption of timelessness
suggests that the stratified cultures of Egypt—Islamic, Christian,
Classical—are only a thin veneer over the culture of most interest to
tourists then, as now: the rural Egypt of pharaonic times. Scratch the
surface and the western observer, like his precursor Herodotus, can
see an unchanging Egypt, supposedly ‘unsullied’ by historical change,
technological progress, or cross-cultural contact.
This seeming changelessness is, of course, a simplification. European
thought has applied a similar myth of timelessness to all of Africa, as
if chronological development were an exclusively western phenome-
non. Added to that is the ancient Egyptians’ own ‘myth of timelessness’,
as Egypt was a deeply conservative society in which elite culture placed
great emphasis on continuity with the past. To do things and make
things in the same way as they had always been done or made—
in Egyptian society this was virtuous, not tedious. The challenge in
scholarship, then, is how to identify change (or, as importantly, the
lack of change) in the archaeological, art historical, and textual record,
and how to interpret the significance of such observations.
1
Frank 1994, 251.
344 c. riggs
Fig. 1: Coffin lid for a boy, from Akhmim, late 1st century BC. Mud-straw mixture,
gesso, and paint. Cairo, Egyptian Museum CG 33272. After Edgar 1905, pl. 45.
2
Pestman 1993.
3
Two examples are the coffins from Akhmim, discussed in Riggs 2005, 62–64, and
shrouds with iconographic parallels to Ptolemaic sculpture, for which see Riggs 2008.
tradition and innovation in the burial practices 345
Tradition
4
Gessler-Löhr et al. 2007.
5
Sauneron 1952; Sternberg-el Hotabi 1988.
346 c. riggs
pitch and bitumen) and the centrality of linen and wrapping. In the
burials of the Soter family, and in a group of high quality burials from
Meir in Middle Egypt, hundreds of metres of linen encircled the body
and may well have been the most costly aspect of such a burial:
Cailliaud reported removing 380 metres, in total length, of bandages
and 250 to 300 square metres of other linen from the mummy of
Soter’s son Padiimenipet, now in the Louvre.6 The face, chest, abdo-
men, and arms of the mummy of Padiimenipet were gilded, with gold
leaf applied directly to the skin; some of the gilding came away with
chips of the resinous or bituminous substance coating the body.7
Gilding is often present on the skin of Roman Period mummies, espe-
cially the face, and appears to be an innovation of Roman times, or
perhaps the Ptolemaic era.8 Its novelty is anchored in long-standing
Egyptian ideas about the god-like, radiant appearance of the dead,
manifest in the many white-painted, yellow-painted, and gilded cof-
fins and masks, from the Middle Kingdom onwards.
In two 2nd-century Greek wills, one from Tebtunis, one from
Oxyrhynchus, the writer requests burial in the ‘native’ or ‘Egyptian’
fashion.9 This interesting phrase may suggest that Roman Egyptian
society distinguished different types of burials, some more Egyptian in
character than others; however, the basis of such distinctions is
unclear. There is evidence that mummification gained favour in the
Roman Period among groups who might otherwise have used Greek
forms of inhumation and cremation. In the Gabbari cemetery in west-
ern Alexandria, the stratigraphy of a Roman-era tomb revealed that
mummies had been placed over earlier cremations and inhumations.10
At Hawara, a gilded cartonnage mask inscribed with a Roman tria
nomina (in Greek) is one of the most traditional-looking masks in the
cemetery, with no trace of the contemporaneous manner of depicting
Roman hairstyles.11 Instead, this freedman, Titos Flavios Demetrios,
whose Roman citizenship conferred him high legal and perhaps social
6
Cailliaud 1827, vol. 4, p. 12; cf. Herbin 2002. An example of a Meir mummy with
voluminous wrapping is Metropolitan Museum of Art 11.155.5, for which see Riggs
2005, 111–112, pl. 4.
7
Cailliaud 1827, 15.
8
Dunand and Lichtenberg 1995, 3266, with a possible New Kingdom example of
gilding cited in n. 218; Dunand 1982.
9
Montserrat 1997, 33.
10
Empereur and Nenna 2001, 523 (tomb B8).
11
Riggs 2005, 21–22.
tradition and innovation in the burial practices 347
16
Riggs and Depauw 2003; Riggs 2000.
17
Cf. Dieleman 2003; Frankfurter 1998.
tradition and innovation in the burial practices 349
Innovation
18
See discussion in Riggs 2005; Castiglione 1961; Castiglione 1967.
350 c. riggs
Fig. 2: Male (left) and female (right) mummies from Hawara, 1st century AD. Masks:
Linen cartonnage, plaster, gilding, paint. Chicago, Field Museum 30004 and 30003.
© The Field Museum, Neg. PCA 547.
21
Cf. Corcoran 1995, 13–14.
22
Walker 1997.
352 c. riggs
23
For the misinterpretation of Classical authors on this point, and Petrie’s misi-
dentification of ‘children’s drawings’ (amuletic diagrams) on Hawara mummies, see
Römer 2000. This negates some of the conclusions in other publications, although
they may contain other useful observations, e.g. Borg 1997.
24
For the Saqqara group of ‘psychopomp’ shrouds, see Riggs 2005, 165–173; cf.
Morenz 1957. See Bresciani’s publications (n. 14) for examples found in tombs but not
on bodies.
tradition and innovation in the burial practices 353
Fig. 3: Limestone statue, from the Fayum (?), c. 1st or 2nd century AD. Hunt archives,
photograph 175; courtesy of The Egypt Exploration Society.
Fig. 4: Three limestone statues, from Tebtunis, c. 2nd or 3rd century AD. Hunt
archives, photograph 64; courtesy of The Egypt Exploration Society.
354 c. riggs
Conclusion
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tradition und transformation 357
Maren Schentuleit
1
Der Großteil der relevanten Texte wird im Rahmen des DFG-Projektes
„Soknopaiu Nesos nach den demotischen Quellen römischer Zeit“ bearbeitet und zur
Publikation vorbereitet. Die Editionen von Ostraka und Quittungen sind bereits
erschienen (Lippert und Schentuleit 2006a; Lippert und Schentuleit 2006b; der dritte
Band, der Urkunden enthält, erscheint 2010 [Lippert und Schentuleit 2010]).
358 m. schentuleit
2
Lippert 2010.
3
Siehe das Schema bei Lippert 2010, Abb. 3. Dokumente der tempelinternen
Verwaltung des Soknopaios-Tempels sind publiziert in Lippert und Schentuleit
2006a, sowie Lippert und Schentuleit 2006b.
tradition und transformation 359
4
Siehe dazu grundsätzlich Lippert 2008.
5
Diese Liste basiert auf den Daten der Trismegistos-Datenbank (Stand: Dezember
2008), die Mark Depauw, Köln/Leuven, dem DFG-Projekt „Soknopaiu Nesos nach
den demotischen Quellen römischer Zeit“ (Würzburg) zur Verfügung gestellt hat.
Am Ende dieses Aufsatzes findet sich die detaillierte Aufstellung der untersuchten
Texte. Zum zahlenmäßigen Rückgang demotischer Texte siehe auch Depauw 2003,
89.
6
Lippert 2008, 146.
7
Es gibt zwar schon früher griechische Vermerke auf demotischen Urkunden,
doch mit der Reform von 145 v. Chr. wurde die Registrierung verpflichtend.
360 m. schentuleit
A. Datierung
B. Erklärung der Registrierung
C. Nennung der Parteien
D. Nennung des Objektes
E. Zustimmungserklärung (fakultativ)
8
Zu bilinguen ptolemäerzeitlichen Urkunden aus Soknopaiu Nesos siehe
Schentuleit und Vittmann 2009. Zur Korrektur der Lesung der Hypographe von
P.RainerCent. 4, 110 v. Chr., von Muhs 2005, 95 Anm. 13 siehe Schentuleit und
Vittmann 2009, Kommentar zu Dok. 2.
9
Vgl. Muhs 2005, 96f.
tradition und transformation 361
10
Siehe dazu bereits P.Louvre I, 65–66. Vgl. Lippert und Schentuleit 2010, Kap.
„Formular der Verkaufs- bzw. Sicherungsurkunden über Immobilien“.
362 m. schentuleit
11
Die folgenden Urkunden werden in Lippert und Schentuleit 2010 (= DDD III)
publiziert. Da sich die Publikationsnummern der Texte noch ändern können, werden
sie nach ihren Inventarnummern zitiert und im unten stehenden Anhang mit den
zugehörigen früheren Publikationen aufgelistet.
12
Es sind zwar aus den Jahren zwischen 2 und 23 n. Chr. demotische Urkunden
aus Soknopaiu Nesos erhalten, jedoch ohne deren griechische Hypographai. Der von
Muhs angeführte P.Lond. II 262 (= P.BM 262), den er als frühesten Beleg mit
Käufererklärung anführt, ist nicht in Soknopaiu Nesos, sondern in Psinachis regi-
striert worden.
13
Siehe z.B. P.Tebt. II 571 recto, spätes 2. Jahrhundert v. Chr.; P.Cair. II
31254+SB I 4479, 105 v. Chr.; P.Cair. II 30620+SB I 4466, 100 v. Chr.;
P.Ehevertr. 9+SB I 4463, 78 v. Chr.
14
P.Mich. V 249, 250, 253 und 308. Die Reihenfolge der Abschnitte variiert
jedoch.
tradition und transformation 363
Demotischer Urkundentext
15
Muhs 2005, 97: P.Mich. V 346, 13 n. Chr. (Ausbildungsvertrag für einen
Weber).
364 m. schentuleit
in der römischen Zeit und selbst die Unterschrift des Schreibers bzw.
Notars ist häufig nicht ausgeführt.16
Beides hängt ursächlich mit der Einführung der detaillierteren
Hypographe zusammen, die im zweiten oder dritten nachchristlichen
Jahrzehnt bindend festgelegt wurde.17
16
P.Berlin P 8139, P.Berlin P 6857+P 30039, P.Berlin P 7057+P 23869+P.Louvre
E 10346+(4)+(5)+P.Heidelberg 798g und P.Rylands 45 weisen Unterschriften auf. Bei
P.Rylands 160b folgt die demotische Unterschrift der griechischen Hypographe.
17
Siehe auch Muhs 2005, 97.
18
Siehe dazu ausführlich Lippert und Schentuleit 2010, 11–57.
19
Das griechische Darlehen wurde am 10.7.42 n. Chr. ausgefertigt, die demotische
Geldbezahlungs- und Abstandsschrift am 15.8.42 n. Chr. und die griechische
Hypographe am 19.8.42 n. Chr.
20
P.Rylands 44, P.Wien D 6049+D 6936, P.Berlin P 7054, P.Berlin P 7057+
P 23869+P.Louvre E 10346 (1)+(5)+P.Heidelberg 798g, P.Köln 21127 und P.Wien
D 6934.
tradition und transformation 365
1 Verkaufsurkunden inkl.
Sicherungsübereignungen (52 Belege)
2 Eheurkunden (5 Belege)
3 Teilungsurkunden (3 Belege)
4 unklar (8 Belege)
Nicht berücksichtigt sind die Pacht- und Darlehens-
urkunden sowie der Lehrvertrag aus frührömischer
Zeit.
21
Belege für eigenhändige Unterschriften (sowohl demotisch als auch griechisch)
wurden von Depauw 2003, 90–96 zusammengestellt.
22
Die jüngste zweifelsfrei als sx-Urkunde zu identifizierende ist P.Wien D 10086,
die 85 n. Chr. in Athribis im Fajum aufgesetzt wurde und nur erhalten geblieben ist,
da sie bei den Unterlagen eines Einwohners von Soknopaiu Nesos aufbewahrt wurde
(Publikation in Vorbereitung durch M. Schentuleit und G. Vittmann).
366 m. schentuleit
23
P.Berlin P 8930, P.Wien D 6827, P.Wien D 6947, P.Rylands 45, P.Berlin
P 21704, P.Wien D 6933, P.Boswinkel 1 und P.Berlin P 30010.
24
P.Louvre E 10347 a, 17 v. Chr. Ob P.Louvre E 10347 b, um 18/17 v. Chr. einen
zweiten Eselsverkauf darstellt, ist aufgrund des fragmentarischen Zustandes des
Textes nicht ganz sicher.
25
P.Berlin P 23779+P 30009, 41 n. Chr.
26
Lippert 2008, 153.
tradition und transformation 367
27
Ostraka aus Soknopaiu Nesos, die die anwesenden Mitglieder der fünf
Priesterphylen für verschiedene Tage auflisten, zeigen, daß die Gesamtzahl der
Phylenmitglieder des Soknopaios-Tempels in römischer Zeit ca. 130 betragen hat:
Lippert und Schentuleit 2006b, 21–23. Für ein Dorf dieser Größe ist dies ein sehr
hoher Anteil an der Gesamtbevölkerung.
28
Zur Ausbildung von demotischen Urkundenschreibern und zur Organisation
der Notariatsbüros im ptolermäerzeitlichen Fajum siehe Arlt 2008, 15–26.
29
Muhs 2005, 98-99.
30
P.Rylands 160b.
31
P.Berlin P 8139, P.Berlin P 6857+P 30039, P.Berlin P 8085 und P.Berlin P
7057+P 23869+P.Louvre E 10346 (1)+(5)+P.Heidelberg 798g.
32
Muhs 2005, 103.
33
CPR XV I Z. 17; vgl. Muhs 2005, 103-104.
368 m. schentuleit
34
Zur ausführlichen Diskussion der Begriffe siehe Lippert und Schentuleit 2010,
99-100.
35
P.Mich. II 123 und 128; vgl. van Beek. 2006, 5, 8 mit Fn. 38.
36
Lippert und Schentuleit 2010, 100-102.
37
P.Wien D 10085 (20 v. Chr.): demotischer Urkundenschreiber: Stoetis, Sohn
des Harpbekis, Grapheionbeamter: Soterichos; P.Wien D 6049+D 6936 (8 v. Chr.):
demotischer Urkundenschreiber: Panemieus, Sohn des Stoetis, Grapheionbeamter:
Leonides; P.Berlin P 8139 (2 n. Chr.): demotischer Urkundenschreiber: Tesenuphis,
Sohn des Stothoetis, Grapheionbeamter: Tryphon
38
P.Grenf. II 41 = Chr.M. 183, 46 n. Chr.
tradition und transformation 369
hoetis, der beide Funktionen, die des Notars und des Schreibers, aus-
übte, war mindestens von 42 n. Chr. bis 48 n. Chr. Pächter des
Grapheions.
Eine über mehrere Jahre dauernde Amtszeit von Urkundenschrei-
bern ist auch aus dem ptolemäerzeitlichen Grapheion in Tebtynis
bekannt, in Hawara hingegen wechselten sich die Amtsträger in
rascher Reihenfolge ab.39 Für das ptolemäerzeitliche Soknopaiu Nesos
lassen sich aufgrund der dünnen Materialbasis noch keine abschließen-
den Aussagen machen; die Hausverkaufsurkunden P.Wien D 6855
und P.Wien D 6863 weisen jedoch darauf hin, daß dieselben Verhält-
nisse wie in Tebtynis anzusetzen sind. Beide Dokumente sind von
Haryothes, Sohn des Nestnephis geschrieben worden, erstere 85 v.
Chr., die zweite 15 Jahre später im Jahr 70 v. Chr.40
Allerdings ist die im ptolemäerzeitlichen Tebtynis übliche Amts-
übergabe vom Vater auf den Sohn41 in Soknopaiu Nesos wohl keine
gängige Praxis, wobei auch hier noch kein abschließendes Urteil
gefällt werden darf. Der vor Haryothes, Sohn des Nestnephis belegte
Schreiber heißt Herieus, Sohn des Psenos (P.Wien D 10102), aller-
dings stammt das Dokument aus dem Jahr 99 v. Chr., so daß nicht
auszuschließen ist, daß Herieus nicht der direkte Vorgänger war. Der
aus zwei römerzeitlichen Urkunden bekannte Tesenuphis, Sohn des
Stoetis (P.Berlin P 8139, 2 n. Chr., und P.Berlin P 23827, 7/6 v.
Chr.−16/17 n. Chr.) könnte zwar der Vater des ab 42 n. Chr. belegten
Tesenuphis, Sohn des Tesenuphis, Enkel des Stothoetis sein, doch läßt
sich in dieser Zwischenzeit die Tätigkeit von mindestens vier Schrei-
bern nachweisen. Für die Römerzeit kennen wir weitere Beispiele für
den Schreiberberuf als Familientradition. Aus Quittungen und
Urkunden ist bekannt, daß Satabus, Sohn des Herieus des Jüngeren,
im Zeitraum von 11 bis 5 v. Chr. Schreiber der Priester war, dessen
Aufgabenbereich die Entgegennahme und Quittierung der Einnahmen
und Ausgaben des Soknopaios-Tempels umfaßte. Sein Sohn Stothoetis
tritt als Schreiber einer Opferweizenquittung auf (DDD II 45, 42 n.
Chr.). Sein Enkel Satabus, Sohn des Stothoetis ist 90 bis 98 n. Chr.
ebenfalls als Schreiber der Priester für den Tempel tätig.42
39
Arlt 2008, 17-21.
40
Schentuleit und Vittmann 2009, Dok. 6 und 7.
41
Arlt 2008, 19-21.
42
Schentuleit 2007, 109, 115, 118-119, 123-125. Lippert und Schentuleit, 2006b,
19.
370 m. schentuleit
des Stothoetis. Ein Schreibkundiger war jedoch nicht auf den einen
oder den anderen Arbeitsbereich (Tempel oder Verwaltung) festge-
legt, wie das Beispiel des Panemieus, Sohn des Stoetis zeigt, der sowohl
als Urkundenschreiber als auch als Schreiber von Entlastungsquittungen
für den Tempel auftrat.44 Eine Abrechnung belegt zudem, daß ein
Stadtschreiber (sx tmy) Zuwendungen in Form von Nahrungsmitteln
vom Tempel erhielt.45
1(b) und P.Berlin P 30010. Zu diesen Eigenheiten gehören die ungewöhnliche Schrei-
bung des Kaisernamens Claudius mit einem m-förmigen Zeichen statt eines s und der
Hinzufügung des femininen Artikels t# zwischen So Dt „bis in Ewigkeit“.
44
Hausverkaufsurkunde P.Wien D 6049+D 6936, 8 v. Chr.; Entlastungsquittungen
DDD II 58, 60, 62, 63 und 64.
45
Der einzige bislang publizierte Beleg ist P.Berlin P 23545 (Zauzich 1977, 166-
169). Aus unpublizierten Abmachungen sind ebenfalls Zahlungen an den Stadtschrei-
ber von Soknopaiu Nesos und Neilupolis belegt.
46
P.Berlin P 21704, 45 n.Chr.; P.Boswinkel 1, 54 n.Chr.
47
Lippert und Schentuleit 2006b, 10.
372 m. schentuleit
SN ?
P.Wien D 6934
tradition und transformation 373
Zusammenfassung
Anspruch, für einige Jahre läßt sich jedoch die Ausübung des Notars-
und Schreiberamtes durch ein und dieselbe Person nachweisen. Das
Verhältnis der für illiterate Urkundsparteien agierenden Schreibge-
hilfen zum Grapheion ist noch nicht ersichtlich. Die Ausbildung aller
demotischen Schreiber in Soknopaiu Nesos fand, so zeigt die Homo-
genität des Handschriftenduktus, in einer einzigen Institution statt.
Dort geschulte Fachkräfte waren sowohl in der Verwaltung als auch
im Tempel tätig und wurden nicht nur lokal, sondern ebenso in ande-
ren Ortschaften des Fajum wie Neilupolis eingesetzt.
Ptolemäerzeitliche Verkaufsurkunden
P.Wien D 6855 Verkauf (Teil eines SN 16.8.85 v. Chr.
Schentuleit und Vittmann 2009, Hauses und Hofes)
Dok. 6.
P.Wien D 6863 Verkauf (Teil eines SN 17.12.70 v. Chr.
Schentuleit und Vittmann 2009, Hauses)
Dok. 7.
P.Wien D 10102 Verkauf (Teil eines SN 30.12.99 v. Chr.
Schentuleit und Vittmann 2009, Hauses und Hofes?)
Dok. 4.
48
Die Liste basiert auf den Daten der Trismegistos-Datenbank (Stand: Dezember
2008), die Mark Depauw, Köln/Leuven, dem DFG-Projekt „Soknopaiu Nesos nach
den demotischen Quellen römischer Zeit“ (Würzburg) zur Verfügung gestellt hat. Die
in Lippert und Schentuleit 2010 (= DDD III) bearbeiteten Dokumente sind fett
gedruckt.
376 m. schentuleit
48
Das Datum wurde gegenüber der Erstedition korrigiert.
tradition und transformation 377
49
FO: Fundort; SO: Schreibort/Ort der Registrierung.
378 m. schentuleit
Römerzeitliche Teilungsurkunden
P.Berlin P 23881+P.Louvre Teilung (zwei ? SN 20.10.42 n. Chr.
E 10346 (2)+(6)+(7)+(10)+ Häuser, Hof und
(11) G: P.Louvre E 10346 Baugrund-stück)
(2)+(11): P.Louvre I 8
P.Wien D 6937 Teilung (Häuser SN 21–22 n. Chr.
unpubliziert und Baugrundstücke)
P.Wien D 10085 Teilung (Häuser ?) ? 24.1.20 v. Chr.
unpubliziert
Römerzeitliche Pachturkunden
P.Tebtynis Botti 1 (?) Pacht Tebtynis 8.7.4 n. Chr.
Ausgrabungen Florenz? 1931,
jetzt in Florenz?
D+G: Botti 1957, 77–78,
Nr. 1.
380 m. schentuleit
Römerzeitliche Darlehensurkunde
P.Princeton, University Darlehen Hawara ? 30 v. Chr.–99 n.
Library Bell III 162 Ro Chr.
Manning 1997, 667, P.Princ.
dem. 3 descr.
Römerzeitliche Eheurkunden
P.Berkeley, Bancroft Library 386 Eheurkunde FO: 6.6.12 v. Chr.
G: P.Tebt. II 386 Tebtynis
SO: Hiera
Nesos ?
P.Berlin P 23883 Eheurkunde SN 14./5.43 oder 53
unpubliziert n. Chr.
P.Mich. Univ. 624 Eheurkunde Tebtynis 30.1.21 n. Chr.
D+G: P.Mich. V 347
P.Oxford EES DL 92 Eheurkunde SN 11/10 v. Chr.
unpubliziert
P.Wien D 6950 Eheurkunde SN 15.8.28(?)
D+G: Lippert und n. Chr.
Schentuleit 2003, 327–342.
Römerzeitlicher Lehrvertrag
P.Berlin P 9800 Lehrvertrag Tuwa (?) 25–1 v. Chr. (?)
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villa adriana: il contesto e l’architettura 385
Sergio Sgalambro
Fig. 3: Villa Adriana: particolare della connessione tra il Doppio Portico e il Pecile.
Fig. 4: Villa Adriana: le sostruzioni dei lati ovest e sud del Pecile.
Fig. 5: Villa Adriana: l’area del Pecile con l’edificio delle Tre Esedre.
Fig. 8: Villa Adriana: gli edifici orientati secondo l’asse dell’ultimo ramo delle Cento
Camerelle.
Fig. 9: Villa Adriana: l’anello stradale di accesso all’edificio del cosiddetto Vestibolo.
villa adriana: il contesto e l’architettura 391
Fig. 10: Villa Adriana: planimetria dell’anello stradale, del c.d. Vestibolo e dell’area
di scavo dell’Antinoeion.
Fig. 11: Villa Adriana: pianta dell’area di scavo del banco di tufo dell’emiciclo
superiore.
Fig. 16: Villa Adriana: particolare della sezione assonometrica della parete ninfeo.
Fig. 17: Villa Adriana: parete-ninfeo, sezione tipo e sezione relativa all’esedra
maggiore.
Fig. 18: Villa Adriana: sezione assonometrica con in evidenza la trincea per
piantumazioni di alberature.
Fig. 20: Villa Adriana: particolare di un coppo in marmo relativo alla linea di colmo
del tetto.
Fig. 21: Villa Adriana: particolare di frammenti della cornice relativi al frontone
triangolare.
Fig. 22: Villa Adriana: particolari di frammenti della cornice relativi al muro laterale.
Fig. 23: Villa Adriana: particolari di frammenti dei blocchi degli architravi e del
fregio.
Fig. 24: Villa Adriana: particolari dei blocchi relativi alla struttura perimetrale
Fig. 25: Villa Adriana: rilievo del blocco con la raffigurazione del capitello.
Fig. 26: Villa Adriana: particolare della sezione ricostruita della trabeazione.
Fig. 27: Villa Adriana: ricostruzione ipotetica della pianta del tempio rispetto al
basamento.
Fig. 28: Raffronto della struttura dell’Antinoeion con quella del Serapeo di Villa
Adriana e con quella del Pantheon.
Fig. 31: Villa Adriana: ricostruzione ipotetica della sezione trasversale dell’area
dell’Antinoeion.
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villa adriana: il contesto e l’architettura 413
Katelijn Vandorpe
Sofie Waebens
1
Dio Cassius 50.33, translation by Cary and Foster 1961.
2
Seidl 1973, 130–131; Legras 2004, 66–68.
3
Rowlandson 2004, 153.
416 k. vandorpe and s. waebens
4
BGU V; for the translations of §39, 46, 53, below, see Rowlandson 1998, no. 131.
5
Legras 2004, 103–120; Delia 1991; Capponi 2005, 66–69.
6
Bowman and Rathbone 1992, 115–116.
7
Seidl 1973, 131; Lewis 1983, 18–19 and 31–32.
8
Allam 1969, 155–159; Desroches Noblecourt 1986; Allam 1990, 1–34; Watterson
1991; El-Mosallamy 1997, 251–272.
9
Schaps 1979; Gould 1980, 38–59; Cohen 1989, 3–15; Just 1989; Sealey 1990.
women and gender in roman egypt 417
10
Préaux 1983, 127–175; Rowlandson 1995, 301–321; Rowlandson 1998.
11
Demotic contracts had to be registered in a Greek registration office from about
145 BC onwards, see Pestman 1985, 17–25.
12
However, husbands may have been involved in transactions by Egyptian women
who went to the temple notary, see Pestman 1995, 79–87.
13
Vandorpe 2002, 325–336.
14
Bowman and Rathbone 1992, 107–127.
15
Bingen 1998, 311–319.
16
Lewis 1993, 276–281; Depauw 2003, 66–111.
418 k. vandorpe and s. waebens
even in the Greek subscriptions. But some Demotic sale contracts are
linked to a Greek loan contract; whereas in the Demotic sale, women
act on their own, in the corresponding Greek contract they are obliged
to be assisted by a kyrios. In some rare cases women surprisingly
appear with a guardian in Demotic contracts: The archive of Kronion
from the Fayyum town of Tebtunis, for instance, contains a contract
in which a man assists his mother in the Greek as well as in the Demotic
part (the guardian is called Ts sHn in Demotic).21
21
P.Mich. V 253 (AD 30); Pestman 1961, 151–152.
22
Pestman 1969; see also Arjava 1996, 116; Capponi 2005, 58.
23
P.Tebt. II 329 (AD 139), SB I 4415 (AD 144), P.Oxy. I 76 (AD 179), P.Oxy. VI
899, see l. 49 (AD 200), P.Oxy. III 488 (before AD 212), P.Münch. III 77 (third cent.).
24
E.g., P.Mil.Vogl. II 71, l. 23–24.
25
P.Oxy. I 56 (AD 211) with translation.
420 k. vandorpe and s. waebens
When in AD 212 all free women became Roman citizens, the local
women in Egypt became subject to Roman law. Roman law expected
the cooperation of a tutor or guardian, according to the Lex Iulia et
Titia of Augustan date, to be appointed by the prefect or provincial
governor if there was none provided by, for instance, a will.26 Women
had to petition in Latin for the assignment of a tutor.27
A tutor, called a “kyrios according to Roman law” in Greek texts,
was needed in fewer cases than Greek custom required, that is only in
case of transactions involving res mancipi, the most important
resources of a family: real estate in Italy (thus, the provincial land in
Egypt was not included) and slaves. In addition, a guardian’s consent
was required for some other legal acts such as the redaction of a will.28
Contrary to the Greek kyrios, a Roman tutor was usually not a family
member.
But the new Roman women of Egypt initially continued their old
Greek habits and were assisted by a guardian even when it was not
required by Roman law. From about AD 235 onwards,29 when they
had become acquainted with Roman law, they followed Roman rules
more strictly and increasingly took advantage of the privilege of the
ius trium liberorum,30 a right which exempted freeborn Roman women
from guardianship who had borne three children (freedwomen needed
four children). It is striking that especially wealthy women, at that
time part of the bouleutic class, enjoyed the ius liberorum.31 Few
women with an Egyptian cultural background made use of the privi-
lege.32 The ius liberorum was not an automatic right, women had to
apply to an official and had to prove they had borne three children; all
this undoubtedly involved expenses and probably especially wealthy
women who regularly transacted business, applied for it. Many women
were apparently proud of having the ius liberorum, as if having many
26
Modrzejewski 1974, 263–292; Arjava 1996 and 1997; Rowlandson 1998, 190.
27
E.g., Rowlandson 1998, no. 140.
28
Arjava 1996, 112–113; Arjava 1997, 25; Evans Grubbs 2002, 24 and 28.
29
Arjava 1997, 27.
30
Sijpesteijn 1965, 173–189; Pestman 1969, 26; Arjava 1996, 114; Arjava 1997, 27;
Evans Grubbs 2002, 24 and 38–39. The ius liberorum is already attested in Egypt for
Roman women in the second century, see the list by Sijpesteijn and for an update, see
Sheridan 1996, 117, n. 1.
31
Sheridan 1996, 117–131.
32
According to Sijpesteijn, Egyptian women reject the Roman practice of the ius
liberorum, and he adds that “dieses Bedürfnis nur bei einigen Strebern oder
Kollaborateuren bestanden hat” (Sijpesteijn 1965, 173–189, esp. 189).
women and gender in roman egypt 421
children had become a status symbol 250 years after Augustus intro-
duced it, although Augustus had undoubtedly other women in mind.
In the following example, Aurelia Thaisous alias Lolliane applies to the
prefect of Egypt for permission to conduct her affairs without a guard-
ian, on the basis of the ius liberorum:“Laws long ago have been made,
most eminent prefect, which empower women who are adorned with the
right of three children to be mistresses of themselves and act without a
guardian in whatever business they transact, especially those who know
to write”.33 Her mentioning that she is literate, is legally irrelevant, but
will make it easier for her to conclude contracts without a male guard-
ian.
But third-century Egypt shows a particularity: though women
increasingly followed Roman rules, at the same time they often con-
tinued their old Greek habits within legal boundaries: several docu-
ments mention that a woman is “without a guardian by the right of
children” according to Roman law, but at the same time they add that
they are “acting with mister X who is present”34 and this Mister X is
usually their husband,35 in accordance with Greek practice. Apparently
local women considered it better to be assisted by a male and
Constantine took measures which support this view.36 Even when
guardianship faded away or was actually abolished,37 Egyptian women
continued their habit of being assisted by their husband in legal trans-
actions and could only act on their own, without the consent of their
husband, when they became a widow.
In conclusion: The favourable Roman guardianship was a strong
emancipating factor, but could not entirely convince the local women
of third-century Egypt. The Greek tradition of guardianship, which
entered Egypt under the Ptolemies and spread under Roman rule for
200 years since the disappearance of Demotic contracts and Egyptian
traditions, had become too strong. In the case of guardianship in
33
P.Oxy. XII 1467 (AD 263). Translation from Rowlandson 1998, no. 142.
34
For instance, P.Oxy VI 912: μετὰ συνεστῶτος.
35
Arjava 1996 and 1997.
36
Beaucamp 1992, 2: 264.
37
Abolishment under Constantine or Diocletian: Kaser 1975, 222; abolishment in
the fourth century: Arjava 1996, 256 and Evans Grubbs 2002, 45–46: “the classical
Roman tutela mulierum may never have been actually abolished by law (...). Instead it
faded into desuetude by the end of the fourth century. The ius liberorum lasted longer,
but this was because of its importance in inheritance matters, not tutela: women with
the ius liberorum had improved succession rights to the property of their intestate
children (...).”
422 k. vandorpe and s. waebens
38
Rowlandson 2004, 153; see also Bowman and Rathbone 1992, 107–127; Woolf
1994, 116–143.
39
Fraser 1972, I: 48–49; Willy Clarysse and Dorothy Thompson, in P.Count no. 4,
l. 61–64 with comment.
40
Cherry 1990, 244–266; Bagnall 1993, 25–28.
women and gender in roman egypt 423
But the Romans went further. Within the population group of the
‘Egyptians’ of the countryside, a distinct group who lived in the metro-
poleis, was marked off from the villagers, and became part of the met-
ropolitai. The metropolitai were a fiscally privileged group.
Side by side with the metropolite group created after Roman social
practice, a gymnasial group was created by the Greeks themselves and
the gymnasium was the point of entry into the Greek community
(“Greek” had no ethnic connotation). The gymnasial group was, for
instance, constituted at Oxyrhynchos in AD 4/5.43 Those of the gym-
nasium paid tax at a reduced rate, like the metropolitai. As argued
convincingly by P. Van Minnen,44 “those of the gymnasium” were not
an elite within the elite of metropolitai, but both groups overlapped
and represented the Greek population of the metropoleis. “The met-
ropolite order was created after Roman social practice, the gymnasial
order after Greek social practice”.45
Initially, the metropolite group was compounded of Greek and
Hellenized Egyptian residents of the metropoleis, whereas the gymna-
sial status could be accorded to all those with a father of the gymnasial
41
Cherry 1990, 244–266; Bagnall 1993, 25–28.
42
Compare the privilege by the emperor Hadrian granting the conubium-right for
marriages between citizens of Antinoopolis and Egyptians (W.Chr. 27).
43
Bowman and Rathbone 1992, 121.
44
Van Minnen 2002; for a response on Van Minnen’s suggestion that the women
of the gymnasial order remained culturally more Egyptian than the men, see
Rowlandson 2004.
45
Geens (forthcoming), chapter 4.
424 k. vandorpe and s. waebens
46
Van Minnen 2002, 345.
47
Van Minnen 2002.
48
Depauw 2009, 120–139.
49
P.Oxy II 275 (AD 66), with translation.
50
Depauw 2009, 120–139.
women and gender in roman egypt 425
Is there another way for local women to achieve social mobility? For
the Ptolemaic period, recent research53 has shown that natives, enter-
ing the Upper Egyptian army as soldiers serving for pay, were often
enrolled into the class of the Persians. ‘Persian’ does not refer to their
ethnic origin, but is a fictitious ethnic, referring to a specific class, like
the class of the Greeks. Persians passed on their ethnic to their male
and female children, thus one may consider this enrolment to be an
example of social mobility on a large scale, since it was possible for
Egyptian people and for the Persians to promote to the class of the
Greeks. A well-known example is the case of Dionysios alias Pasas,
originating from the Middle Egyptian town of Akoris, who became a
Persian of the reserve troop. When he was recruited, he soon became
a Macedonian (P.Dion.). In marrying these soldiers, local women
could obtain a higher status, as is shown by the example of Apollonia
alias Senmonthis, daughter of Ptolemaios alias Pamenos. She
descended from a local Egyptian family, which had been promoted to
the class of the Greeks, as the members wear the ethnic ‘Cyrenaean’.
Apollonia saw in her marriage to the Cretan Dryton, a colleague of her
father, an opportunity to present herself to society as a Greek woman
in every respect.54
Social mobility was much more regulated and limited in the Roman
period. Enrolment in the Ptolemaic army had allowed Egyptian men
to climb up the social ladder, but was this still possible in Roman
Egypt? Soldiers did enjoy a rather privileged status55 compared to the
other population groups (e.g., the military will, the castrense peculium
51
Huebner 2007, 21–49.
52
Remijsen and Clarysse 2008, 53–61.
53
Vandorpe 2008, 87–108.
54
Vandorpe 2002, 325–336.
55
Alston 1995; Dietze-Mager 2007, 111–116 and 119–120.
426 k. vandorpe and s. waebens
56
Campbell 1978, 157; Phang 2001, 89–90.
57
A collection of excerpts or summaries of court proceedings before the prefect of
Egypt or his deputies (AD 114–142).
58
According to Phang the most extensively discussed source on the soldiers’ mar-
riages, see Phang 2001, 53. Military diplomas were given to veterans of the Praetorian
Guard, the urban cohorts, the auxilia, the equites singulares Augusti and the praeto-
rian fleets, but not to legionaries. This is confirmed by PSI IX 1026, veterani ex legio-
nibus instrumentum accipere non solent.
59
Campbell 1978, 153–154; Wells 1998, 180–190; Phang 2001, 4.
60
Phang 2001, 50.
61
See, for instance, the archive of Lucius Pompeius Niger (AD 31–64), a veteran
from the Legio XXII Deiotariana. Most scholars regard him as extraordinary since he
was an Egyptian serving in the legion, a privilege considered to be the exclusive priv-
ilege of Roman citizens at the time. For a short description of the archive, see the
article of Smolders 2005. Legionaries were in fact, in limited number, recruited among
the local population to enlist in the Egyptian garrisons as early as the reign of emperor
Tiberius, especially among the Alexandrians and Hellenized Egyptians. When they
enlisted in the legion, they received the Roman citizenship and were inscribed in the
tribus Pollia. For more details, see Dietze-Mager 2007, 69–73, esp. 72.
62
Phang 2001, 203.
women and gender in roman egypt 427
63
Campbell 1978, 154.
64
Phang 2001, 199–200.
65
Youtie 1975, 732 and 737; Malouta 2007, 615 and 619.
66
For a more detailed discussion of the legitimacy of soldiers’ children, see Phang
2001, 306–313; for a narrower definition of the terms spurius and ἀπάτωρ, see Dietze-
Mager 2007, 54–57.
67
Africanus in Digest 29, 1, 21.
68
See the Gnomon of the Idios Logos, § 34: “Soldiers in service and after leaving
service have been allowed to dispose of their property both by Roman and by Greek wills
428 k. vandorpe and s. waebens
and to use what words they choose.” Translation from Phang 2001, 217. See also
Ulpianus in Digest 29, 1, 1. For more information, see Phang 2001, 217–221.
69
With a few exceptions: slaves, for instance, had to be freed in order to be able to
inherit from their former masters. The lex Aelia Sentia also required slaves to be older
than 30 years in order for manumission. The soldier’s wife could inherit from her man
as long as she was an honesta ingenua. Hadrianus explicitly denied the “disreputable”
women the right to inherit through a soldier’s will, see Digest 29, 1, 41, 1.
70
See, e.g., Pap.Lugd.Bat. XIII 14, the second-century will of the veteran Gaius
Iulius Diogenes.
71
Campbell 1978, 158–159; Phang 2001, 203.
72
Ulpianus in Digest 23, 3, 3. See Phang 2001, 34–38, 204 and 223.
73
BGU I 114, col. I, l. 16–25. Translation from Phang 2001, 399.
74
For a short description of the “Drusilla lawsuit”, see Phang 2001, 33–34 and
Geens 2007.
women and gender in roman egypt 429
The wife could only recover her dowry in case the husband left her
a legacy in his will, but he was not required by law to do so. The loss of
her dowry would have rendered the local woman unable to support
herself as a widow or to remarry.
The Cattaoui papyrus shows clearly that soldiers and their wives
tried to overrule these limitations by petitioning requests. The soldier
Octavius Valens, for instance, who requested the acknowledgement of
his son as his legitimate child and as an Alexandrian citizen, asked
when denied this petition by the prefect: “What wrong have the chil-
dren committed?”75 The prefect replies (l. 22–26): “I have been generous
in explaining in many words what I could have said in a few words. You
are reaching after impossible things; neither this son nor your other sons
are Alexandrian citizens.”76 This court proceeding illustrates both the
pressure, which imperial officials could experience when dealing with
the problems of soldiers, and the frustration felt by the soldiers because
of the marriage ban. In general the Roman army did not interfere in
the soldiers’ private lives, so they did nothing to prevent soldiers from
forming unions during their service, although judges refused to
acknowledge their marriages as legal ones in court. In the court pro-
ceeding concerning the return of a deposit of January 5, AD 117 the
praefectus Aegypti Rutilius Lupus says: “We recognise that deposits are
dowries. For such reasons as these I cannot give a trial. For a soldier
cannot marry. If you had demanded the dowry and I give a judge, I will
seem to have been persuaded that the marriage is legal.”77 Thus, the
legal advantages of a matrimonium iustum were denied to the soldiers
and their families until their discharge from the army (honesta missio),
when their union with their wives was legitimated.78
After an auxiliary soldier,79 who was as a rule not a Roman citizen, was
discharged from the army, that is after 25 years or longer, he did
receive certain privileges such as the Roman citizenship for him and
his children, and the right to marry (ius conubium) legally with the
75
P.Cattaoui IV, l. 21–22.
76
Translation from Phang 2001, 400.
77
BGU I 114, col. I, l. 9–13. Translation from Phang 2001, 399.
78
Campbell 1978, 154–155; Phang 2001, 199–202.
79
Legionaries were only granted the Roman citizenship (which technically they
already had upon their enlistment in the legion) after their discharge. With the excep-
tion of some extraordinary occasions, they probably did not receive the civitas libero-
rum and conubium granted to veterans of the praetorian and urban cohorts (who were
already Roman citizens), and of the auxilia and fleets. Dietze-Mager 2007, 90.
430 k. vandorpe and s. waebens
local woman he had been living with.80 The local woman herself, how-
ever, was not granted the Roman citizenship.81 The Gnomon of the
Idios Logos even states that (§ 53): “If Egyptian women married to dis-
charged soldiers style themselves as Romans, the matter is subject to the
rule on usurpation of status.” The right to contract a valid legal mar-
riage (conubium) was probably not extended to the veteran’s children,
thus they would have had to marry other Roman citizens for their
children to be citizens. Children born before their discharge became
legitimated Roman citizens, but did not come under their father’s
potestas, whereas children born after the union became legal, did. The
military diplomas of auxiliary veterans contain the following formula:82
“The emperor grants to them and to their children [=existing children]
and to their posterity [=children born after their discharge] the Roman
citizenship and the right of marriage (conubium) with the ‘wives’, the
women whom they had when the citizenship was granted to them, or if
they were unmarried, with those whom they married afterwards, lim-
ited to one woman for each man.”83 Thus the soldier could only marry
once with the full benefits of the law (conubium) and until the clause
si qui caelibes essent was dropped from the formula (see below), the
veteran was required to marry the woman he had been living with.84
In AD 140, during the reign of emperor Antoninus Pius, however,
the rules became more stringent and this benefit was partly withdrawn
in the case of the auxiliaries (the auxiliary centurions and decurions
excepted)85: any child born while still in military service did no longer
receive the Roman citizenship,86 hence the new auxiliary formula: “The
emperor grants [to the veterans] the Roman citizenship, to those who
did not have it, and the right of marriage (conubium) with their wives,
whom they had when the citizenship was granted to them, or with those
women whom they married afterwards, one woman for each man.”
Thus cohabitating with a legionary or auxiliary soldier became even
more disadvantageous for local women. This was not the only change
80
For more information whether all soldiers received all these privileges, see
Phang 2001, 61–65 and 68–75. For a more detailed discussion about legionary vete-
rans in Roman Egypt, see Dietze-Mager 2007, 73–91.
81
Except in extraordinary edicts, Phang 2001, 58 n. 13.
82
CIL XVI 55.
83
Translation from Phang 2001, 54–55.
84
Phang 2001, 60.
85
CIL XVI 132 + Roxan 1978, 53.
86
Campbell 1984, 443–444; Evans Grubbs 2002, 158–159; Dietze-Mager 2007,
96–103.
women and gender in roman egypt 431
that took place in AD 140, hence Phang refers to this set of new rules
and accompanying problems as the “change in 140”.87 The question
remains why Antoninus Pius suddenly withdrew this privilege of the
auxiliary veterans.
The problem was only gradually resolved by a series of measures
taken by various emperors to improve the legal consequences for the
soldiers who ignored the ban—without, however, removing the mar-
riage ban itself.88 The final date of the removal of the marriage ban is
still under discussion, but most scholars89 nowadays accept that it was
lifted under Septimius Severus.90
When one sees the number of disadvantages local women faced
when marrying a soldier in service, it is clear that social mobility
through the army was no longer possible in the same degree as it was
in the Ptolemaic period. Moreover, it seems improbable that local
women would be interested in forming such a union with a soldier.
According to Phang, soldiers therefore often entered an irregular mar-
riage with women from within the military community, including
other soldiers’ sisters, daughters, freedwomen or even their own sis-
ters.91 Again we find endogamous marriages as a result of the lack of
social mobility for local women.92
The conclusions of this brief survey are double, and show Tradition
and at the same time Transformation.
Tradition. As for the legal position of local women, Roman policy
led to the disappearance of Egyptian written contracts and Egyptian
traditions, and to a stronger Hellenization, including the preservation
87
Phang 2001, 76–80.
88
Campbell 1978, 158–159.
89
See, e.g., Campbell 1978, 153–166; Alston 1995, and Phang 2001, 133, 159.
A minority of the scholars argued against this accepted view, see especially Garnsey
1970, 45–53.
90
The latter probably did make this decisive change, but one has to keep in mind
that he merely recognised a fait accompli by legalising an already existing situation.
91
Phang 2001, 224–228.
92
Phang also states that the soldier would have had to offer relative wealth and/or
rank to persuade a local woman and her family to engage into a long-term relationship
with him (Phang 2001, 227). One has to remember, however, the advantages of mar-
rying a soldier or veteran: they enjoyed various allowances made by the emperors
towards them to partly soften the hardships caused by the marriage ban, such as the
military will and the privileges received upon discharge. Most sons of soldiers also
found their way to the army, and having a former soldier as father could help them in
their military career.
432 k. vandorpe and s. waebens
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women and gender in roman egypt 435
record as a papyrologist and show how ‘objects’ and texts together can
improve our grasp of the whole—what Graeco-Roman Egypt meant to
those who lived it.
Naturally, archaeologists will also want to keep an eye on earlier
phases of Egypt’s material record and on developments after Antiquity.
Much of what I will have to say about the potential cross-fertilization
between archaeology and papyrology can also be applied to earlier or
later periods of Egyptian history.1
Archaeology is concerned with the material world in the form of
artifacts, architecture, and landscapes—including urban ‘landscapes’.
Admittedly, many artifacts have been removed from their original
context, and typological studies are often the best we can do for
museum pieces, but as the archaeology gets better, and the market in
antiquities disappears,2 we will improve our grasp of the contextual
meaning of artifacts. In the case of architecture this is more straight-
forward, as this is usually found in situ. To understand an urban ‘land-
scape’ as a whole is more of a challenge, but much progress has been
made here recently. For the landscape per se things do not look as
bright, but we have certainly become more aware of the potential of
surveys to improve our as yet impressionistic knowledge of regional
ecologies, agriculture, and population histories, and especially the
articulation of sites (‘urbanization’).
I begin with a brief history of the archaeology and papyrology of
Graeco-Roman Egypt. As a matter of fact, they grew up in tandem.
Papyri began to surface in large quantities just about the time that
archaeology was becoming a serious academic discipline. Flinders
Petrie became involved in excavation projects in Egypt in the late
1880s. The archaeology of Graeco-Roman Egypt owes him a great
deal. He was also interested in objects of daily life, and given the cli-
matic conditions in Egypt, which favors the preservation of organic
materials, such objects turned up in large numbers. Other archaeolo-
gists had unceremoniously removed layer upon layer of ordinary
Graeco-Roman stuff to get at the pharaonic remains.
Papyrologists were no less picky. They preferred fragments of Greek
literature. But what came to light were mainly documents in Egyptian,
Greek, and Arabic. Philologists were interested in such texts, even if
1
See, e.g., the papyri published in Posener-Kriéger et al. 2006, with the archaeo-
logical context published in Verner 2006.
2
See, e.g., American Society of Papyrologists 2007, 289–290.
archaeology and papyrology 439
only for their language, and historians were even more receptive. The
end of the nineteenth century was the heydey of Altertumswissenschaft,
and documentary papyri were ‘created equal’ at least for historians
such as Ulrich Wilcken, who started publishing Greek papyri from
about the same time as Petrie started digging in Egypt.
At the very end of that century, ‘excavation’ projects were under-
taken with the distinct purpose of finding papyri. The Egypt Explo-
ration Fund (now Society), which had enlisted Petrie to dig ‘Egyptian’
sites in Egypt, sent two papyrologists to Egypt to dig ‘Graeco-Roman’
sites: Bernard Grenfell and Arthur Hunt.3 Of course, Petrie’s ‘Egyptian’
sites included layers of evidence of the Graeco-Roman period, and
Grenfell and Hunt’s ‘Graeco-Roman’ sites were no less Egyptian, but
the expectation was that Grenfell and Hunt would turn up little in the
way of ‘Egyptian’ monuments (read: temples). They were by no means
archaeological amateurs. They knew their stuff as well as could be
expected at the end of the nineteenth century—it was just that the
sheer volume of papyri they found at Oxyrhynchus overwhelmed
them. Although they duly reported on their excavations to the EEF,
they directed much of their energy to the editing of thousands of liter-
ary and documentary texts from Oxyrhynchus, the latter with transla-
tion and commentary, thereby laying the foundation for our historical
knowledge of Roman and Later Roman Egypt.
Grenfell and Hunt also excavated at other sites, mostly under the
aegis of the EEF (e.g., at Hibeh), occasionally under that of Phoebe
Hearst, in her role as benefactor of the University of California (at
Tebtynis). This incidentally allowed them to also lay the foundation of
much of our historical knowledge of Ptolemaic Egypt. One of these
missions brought Grenfell and Hunt to a series of sites in the Fayyum,
which they reported on more responsibly from an archaeological
point of view. They did this together with the archaeologist David G.
Hogarth in Fayum Towns and Their Papyri, which they brought out
already in 1900. In this volume (known as P.Fay.) they described the
archaeology at some length, providing the first comprehensive descrip-
tions of various sites in the Fayyum, and then edited a sample of docu-
ments (and a few literary texts) from each site. The illustrations in the
volume cover both papyri and (other) archaeological ‘objects’: artifacts
of daily life, temple architecture, and an inkling of ‘landscapes’—
3
See Turner 1982, 161–178; cf. Rathbone 2007a, 199–229.
440 p. van minnen
4
Von Wilamowitz-Moellendorff 1901, 43.
5
See most recently Stauffer 2008.
6
Such textiles are also mentioned in papyrus documents, and it has been quite a
sport to match textual references to textiles with actual examples found in Egypt.
When I edited a long ecclesiastical inventory listing various textiles in 1991 (P.Leid.
Inst. 13), I referred to many such examples but failed to illustrate any. Nowadays I
would edit such a text with an abundant ‘archaeological’ illustration.
7
Illustrated in Bowman et al. 2007, pl. XXX, and discussed by J. J. Coulton, ibid.,
304–306.
archaeology and papyrology 441
Fig. 1: Farming and other equipment from the Fayyum (from P. Fay, Plate XV,
courtesy of the Egypt Exploration Society; permission granted by P. Spencer).
the city in the course of the Roman period,8 when the public face of
Egyptian metropoleis was deliberately changed to look more ‘Greek-
imperial’ as part of the great ‘civilizing process’ that we used to call
8
I dated this ‘physical revolution’ in Egyptian metropoleis to the second century
in van Minnen 2007a, 210. See now McKenzie 2007.
442 p. van minnen
9
Łukaszewicz 1986, with the review by Bowman (1992, 495–503). I discussed
some of the problems with financing in van Minnen 2000.
10
Rathbone 2007b. This chapter is a distinct improvement over Bagnall 1993,
40–44, entitled: “Material Culture: Food and Consumption”, which does not contain
a single reference to archaeological evidence, although every observation made in it
about the “material culture” of Egypt in ‘the long fourth century’ could be illustrated
from the archaeological evidence as well as from the texts.
11
See. e.g., van der Veen 1998, and Cappers 2006.
12
See, e.g., Wendrich et al. 2003, and, for an example from zooarchaeology, Van
Neer et al. 2007.
13
See, e.g., van Minnen 2001.
14
Husson 1983. In the same year Herwig Maehler published a less analytical study
of houses in villages in the Graeco-Roman Fayyum from texts and archaeology in
Maehler 1983. See also Hobson 1985.
archaeology and papyrology 443
15
Bowman 1996. See now also Lembke 2004. There are also many exhibition cata-
logues with similar titles, too many to list here.
16
Bagnall 1988.
17
Bagnall has also produced the first overview of recent archaeological work on
Graeco-Roman Egypt in Bagnall 2001. No sequel has yet appeared.
18
See, e.g., Bailey 1996, and the special thematic section in Gagos, Gates, and
Wilburn 2005. Conference proceedings limited to the Fayyum are Basile 1997; Lippert
444 p. van minnen
and Schentuleit 2005; Capasso and Davoli 2007, and Lippert and Schentuleit 2008.
Another conference on the Fayyum was held in 2009.
19
Allen and Dix 1991.
20
Van Minnen 1994, where full bibliographical details are provided.
21
I was taken to task for the use of the term “interdisciplinary” by Scheidel 1996,
10, n. 7, which he would like to reserve for cross-fertilization between humanities and
science.
archaeology and papyrology 445
hermit arrived at the camp of the Moors near Philae (Adam Łukaszewicz)/
the hermit arrived at the camp of the Nubians near Philae (Adam Łajtar)22
and he wrote to me that we should meet in a place in the middle and
discuss what pleases the lord God.
By changing the accent in line 3 of the Greek text (from Φίλων to
Φιλῶν) the second Adam turned it from a personal name into a top-
onym. The third Adam changed the interpretation of the “Moors”
from Mauri (a Roman army unit unattested at Philae) to Nubians. He
also pinpointed the kastron (not an army camp but a fortified settle-
ment) on an old map of the first cataract area where it was identified
as an “alte arab. Festung” (“Arab. Fortress Ruins” on the map here,
Fig. 2) immediately South of Philae. Prospection of the area confirmed
the existence of substantial as yet unexplored remains of a Nubian
settlement. It was located just beyond the border of the Roman Empire,
which traditionally ended at Philae.
Just north of Philae is Syene, modern Aswan. This site has received
some attention from archaeologists, but until quite recently they had
no clue where the sixth-century papyri from Syene found in the early
twentieth century belonging to the Patermouthis archive23 were actu-
ally found—some even believed they were from Elephantine. Recently
‘museum archaeology’ has been able to locate the findspot in Syene
itself with some degree of precision.24
My next stop is at Elkab. Its main claim to fame—in my view—is
the fact that it is the first site in Graeco-Roman Egypt where the textual
evidence has been presented, not typologically (literary texts first, then
official documents, then private documents, and finally ‘miscella-
neous’), but archaeologically by findspot. Jean Bingen published the
Greek ostraca from Elkab in 1989 together with Willy Clarysse. The
volume (O.Elkab) is organized by house. In house B two ostraca
(O.Elkab 81–82) were found that fit like two contiguous pieces of a
puzzle (here Fig. 3). They obviously came from the same piece of
pottery, and they were significantly written on the same day in the
reign of Hadrian. I suspect that the organization of the edition owes
something to Bingen’s background as an epigrapher: epigraphical
22
Łajtar 1997; references to the earlier remarks of Łukaszewicz can be found in
footnote 2 on p. 44.
23
See, e.g., Husson 1990.
24
Dijkstra 2007.
446 p. van minnen
Fig. 2: The area of the first cataract (from Baedeker 1914, opposite 353).
archaeology and papyrology 447
Fig. 3: O.Elkab 81–82 (from O.Elkab, Plate X, courtesy of the Comité des Fouilles
Belges en Égypte/Association Égyptologique Reine Élisabeth; permission granted by
L. Limme).
25
I may have been unconsciously influenced by Bingen’s presentation of the
ostraca from Elkab when I subsequently wrote an article on the ostraca from Karanis,
advocating a “house-to-house” approach. See van Minnen 1992. I may have also been
influenced by the remarks about the ostraca from Thebes in Wilfong 1989.
26
Illustrated in, e.g., Agypten Schätze aus dem Wüstensand 1996, 148 (cat.-
no. 110).
448 p. van minnen
Fig. 4: Western Thebes (from O’Connell 2006, 137, reprinted with permission).
27
Winlock 1926, in two folio volumes.
archaeology and papyrology 449
Fig. 5: Deir el-Bahri in 1894 (from Bagnall and Rathbone 2004, 194, courtesy of the
Egypt Exploration Society; permission granted by P. Spencer).
had to date from the time of the original establishment of the monas-
tery. And indeed, most of the texts addressed to Epiphanius himself
come from this part of the site. In addition, The Monastery of
Epiphanius at Thebes, in two folio volumes, also provides a rich visual
apparatus of archaeological ‘objects’—in addition to texts and archi-
tecture, objects of the daily life of the monks such as baskets.
We make a brief stop at Medinet Habu to the South-West. This
mortuary temple was reused in Late Antiquity as a village. Many
Coptic ostraca were retrieved there between the two World Wars, and
a detailed recording of the archaeology allows a ‘house-to-house’
approach to life in this village.28 We can even imaginatively recon-
struct an as yet unidentified house there, because its central area,
28
See most recently Römer 2004–2005.
450 p. van minnen
29
For the reconstructed elevation see Wilfong 2002, 52.
30
See van Minnen 2009a.
31
For the following and similar quotations from his digging diary, see BGU XII,
pp. XIV–XIX.
32
See the final publication of the results of the excavations in Roeder 1959.
archaeology and papyrology 451
the British Museum excavation of the pivotal area where the East-
West axis meets the dromos of the temple33 that the various pieces of
the puzzle fell into place.34
Let us move on to Oxyrhynchus. We left Grenfell and Hunt with a
mountain of papyri (half a million) but no comprehensive publication
of the archaeology of the site. The plan they came up with in 1908 was
not published until 1983 (P.Oxy. L, opposite VII, here Fig. 6). Apart
Fig. 6: Oxyrhynchus in 1908 (from P.Oxy. L, opposite VII, courtesy of the Egypt
Exploration Society; permission granted by P. Spencer).
team has been exploring the site for over two decades now, especially
the cemeteries. Thanks to them we have gained a better and more reli-
able though less detailed grasp of the site than in 1990.36 My suggestive
(hindsight) interpretations of the old plan earlier in this paragraph
reflect the current understanding of the site, which is still somewhat
sketchy (here, Fig. 7).
We continue our journey through Graeco-Roman Egypt and go
quite a ways north from Oxyrhynchus, to Abu Mina to the south of
Lake Mareotis. Abu Mina was a Christian pilgrimage center that
focused on a martyr named Menas but also included the cult of Thecla.
Excavations have taken place there since the early twentieth century.
In 1986–1995, 1,443 Greek ostraca were found there in the so-called
“Ostraca House”, a deposit for the temporary records of a nearby win-
ery. The ostraca date from just before the pilgrimage center was taken
over from the Melkites by the Copts, which happened with the Arab
conquest of Egypt. The texts, receipts for labor in vineyards and for
delivery of donkey- or camel-loads (presumably of harvested grapes)
or tickets that were exchanged for wine (presumably as payment for
labor), make sense in the context of the winery.37
It is only a short distance to Alexandria. This, the capital of Graeco-
Roman Egypt, was a huge site which is imperfectly known through
archaeology; papyri would seem to be even less helpful—the Medi-
terranean climate does not allow the preservation of papyri, and no
papyri were ever found in Alexandria. Various archaeological projects
are ongoing there, but I want to concentrate on my own “project”
(http://classics.uc.edu/~vanminnen)—not an archaeological project,
but a papyrological one that is long overdue: the study of the Early
Roman papyri from Alexandria retrieved from mummy cartonnage.
These cartonnages were recovered in Abusir el-Melek (near Hera-
cleopolis in Middle Egypt) in the early twentieth century. Some were
taken apart soon after they were brought to Berlin, and their papyri, a
kind of contracts from Augustan Alexandria, were published shortly
after by Wilhelm Schubart (BGU IV 1050–1059 and 1098–1184).
Although the cartonnages come from a cemetery in Middle Egypt, the
papyri ultimately come from a government agency in Alexandria
36
See also Bowman et al. 2007, 129–138. Add to the archaeological studies men-
tioned in that volume Fehérvári 2006, which I have not seen. For a recent overview of
what is known about Roman Oxyrhynchus from the papyri, see Parsons 2007.
37
See Litinas 2008a, with my review in van Minnen 2009c. Litinas provides an
overview of, and essential bibliography on, the excavations from Carl Kaufmann to
Peter Grossmann on pp. IX–XI and 321–324.
454 p. van minnen
The last items are the most intriguing. Public toilets in the Roman
world have long been known. Movable, individual toilet seats have
only recently been recognized by archaeologists.38 So far only two are
definitely from a private domestic context; they are from the same
house (“Maison de la Gorgone”) at Thugga in North Africa and date
from about two centuries after the papyrus from Alexandria. BGU IV
1116 is therefore important on two counts: it provides by far the earli-
est evidence for movable, individual toilet seats in a private context
from the ancient world, and it is from the Greek East rather than the
Roman West where all the other evidence for movable, individual toi-
let seats has been found.
Finally, let us move to the Fayyum. The map now generally used
instead of the one in Fayum Towns and Their Papyri (Grenfell, Hunt,
and Hogarth 1900) derives from Paola Davoli’s monumental L’archeo-
logia urbana nel Fayyum,39 which is a storehouse of densely packed
information on the archaeology of the Graeco-Roman Fayyum that
conveniently condenses much of the older archaeological reports. The
Fayyum is a depression fed by a canal that branches off the Nile in
Middle Egypt, the so-called Joseph’s Canal. It enters the Fayyum from
the Heracleopolite nome at Lahun and branches out into several direc-
tions once it approaches the capital of the nome, known under various
names but usually misnomed “Arsinoe” by scholars. I will deal with
Naqlun, a monastic site in the gebel between the Heracleopolite and
Arsinoite nomes, first, then move to Arsinoe itself, and finally go over
a sampling of villages, starting with Dionysias and then proceeding
counterclockwise with Theadelpheia, Narmouthis, Tebtynis, and
Philadelpheia until we get to Karanis.
Naqlun is a monastic complex on the Arsinoite side of the gebel
separating the Arsinoite and Heracleopite nomes. Recent excavations
have brought textual evidence to light in many places. With the pub-
lication of some of these texts in P.Naqlun I–II we are gradually able
to make better sense of the history of the use of the various parts of the
complex from the late fifth century onwards.40 On the other hand,
38
Bouet and Saragoza 2007, 39–40.
39
Davoli 1998, 33. See also Rathbone 1997. Refinements can be found in Mueller
2006. Not all of Mueller’s identifications have found acceptance. For a critique of her
approach see, e.g., Hoffman and Klin 2006.
40
See my review of P.Naqlun II in van Minnen 2009b, for corrections of the
dating of several of the texts and of the interpretation of some of the texts in light of
the archaeology and vice versa. P.Naqlun II 21–22 would seem to show that the
456 p. van minnen
without knowing the exact findspot we would never have been able to
make sense of the rather fragmentary texts themselves. With the help
of the exact findspot we are able to put such texts together and let them
explain one another.
Arsinoe is even more of an archaeological disaster than Oxyrhyn-
chus. Although it must have had a similar ‘feel’ as Hermopolis and
Oxyrhynchus in the Graeco-Roman period, there is little more than
texts to go on. The site was partially ‘excavated’ in the early nineteenth
century by Jean-Jacques Rifaud, whose sketch of the mound he almost
made disappear (along with a smaller one) is all that remains today.41
When the geographer Schweinfurth visited the site toward the end of
the century, he could still record several mounds on his, the only exist-
ing, plan of Arsinoe.42 By the 1920s, only a few mounds were left, and
they were quickly disappearing. The intensification of Egyptian agri-
culture toward the end of the nineteenth century required fertilizer,
and instead of importing expensive fertilizer from elsewhere, ‘progres-
sive’ Egyptian farmers used organic materials from ancient sites—this
with the blessing of the Egyptian government.
Dionysias was a town founded in the early Ptolemaic period to pro-
vide controlled access to, and egress from, the Fayyum. It is mainly
known for its well-preserved temple, but excavations in the middle of
the twentieth century have shed some light on the site as a whole. The
Roman camp to the West dates to the time of Diocletian. It is known
to papyrologists as the camp where the protagonist of the Abinnaeus
archive (P.Abinn.) spent many years of his active life. Although the
texts belonging to his archive were not found in Dionysias, they do
show how this somewhat isolated site interacted with the rest of the
Fayyum in the middle of the fourth century.43
Moving to the South-East, we arrive at Theadelpheia. The site
yielded several monuments having to do with the town’s water supply
such as a structure that directed the water to various end users and a
double tholos bath, one of those end users. The water supply of towns
name Naqlun is derived from the original Greek name for the complex: (Ὄρος)
Κελλῶν.
41
Rifaud 1829; the plan is also illustrated in Vercoutter 1998, 26.
42
Schweinfurth 1887, Plate II, more conveniently available in Papyrus Erzherzog
Rainer 1894, Plate I opposite p. XII.
43
This paragraph is based on my contribution to the online Fayyum gazetteer
available at http://www.trismegistos.org/fayum/, where detailed references can also be
found. On the spotty textual evidence from the fourth-century Fayyum, see Rathbone
2008, 191–195.
archaeology and papyrology 457
44
Habermann 2000.
45
In Bagnall and Rathbone 2004, 142.
46
See also Ferri 1989, and Bresciani et al. 2006, with my review in van Minnen
2007b.
47
Rondot 2004.
48
Published in P.Tebt. II. Many unpublished papyri from these archives remain
at Berkeley, where many of the other objects retrieved by Grenfell and Hunt also
remain. Many other papyri were retrieved in clandestine excavations in the area of the
temple and entered other collections. I published such a text from the University of
458 p. van minnen
Fig. 8: Narmouthis (from Brienza 2007, 10, courtesy of the Missione Archeologica
dell’Università di Pisa a Medinet Madi; permission granted by E. Bresciani).
used as a dump for whatever was removed from the temple by the ear-
lier excavators, has been the focus of more recent excavations.49 The
structure on the corner of the smaller area to the North-East of the
temple temenos looks too ‘inviting’ to be an ordinary house. Here sev-
eral Demotic papyri which describe the neighbors of two structures in
Tebtynis help clarify the situation. I copy the French translation of the
relevant passages provided by the excavators:50
(the neighbors of a shrine dedicated to Renenet:)
• à l’ouest: le ššt du dromos de Sobeknebten, le grand dieu,
Moving to the area to the immediate East of the temple we see more
houses.51 The excavators were able to trace the architectural history of
the structures in this ‘insula’ in more detail than I have ever seen else-
where in the Fayyum. They were also able to reconstruct what the
‘insula’ looked liked in the later and earlier Ptolemaic periods. ‘Insula’
is not the right word, but by the time we get to the Roman period, the
structures encroached so much onto the open spaces between them
that they coalesced into a ‘block’.
In the early 1930s, many papyri were found in the temple area and
just outside it in controlled excavations—perhaps even more in clan-
destine excavations.52 Within the temenos wall of the temple, the
Italians found two bins crammed with Roman-period Demotic and
some Hieratic papyri, a kind of deposit of religious manuscripts that
accumulated over time. The priests who lived in this area deposited the
manuscripts they no longer needed here in the temenos of the temple
rather than throwing them away in a regular dump. The same respect
for copies of religious texts is on record for Jews, Eastern Christians,
and Muslims alike.53
Many Greek papyri of the Ptolemaic period were found in Tebtynis
in excavations undertaken at the site since 1988, but they have not yet
been made public. What has been published so far are the notations
on jars54 and some of the ostraca with a date, a name, and a quantity of
beer found in a banqueting hall. They seem to have been the tickets
banqueters exchanged there for beer.55
Moving to the North-East we arrive at Philadelpheia. This site
was excavated early on by a German team, but they never produced a
51
Hadji-Minaglou 2007, with the forthcoming review of Nevett 2010. Note that
the South of the area under investigation is at the top of the aerial shot on the cover of
Tebtynis IV (Hadji-Minaglou 2007); the North, at the bottom.
52
See the letter of Gilbert Bagnani quoted by Begg 1998, 189. This explains why
similar materials turned up on the market at about the same time. But it is important
to note that the bins that were cleared in controlled excavations did not contain ordi-
nary Greek texts, except if their backs were reused for Demotic literary texts, and that
they did not contain a whole lot of Demotic documents either. Clearly, what ended up
in the bins were predominantly literary texts in Hieratic and Demotic.
53
See van Minnen 1998, 168, disputed by Ryholt 2005. Ryholt suggests that some
of the texts could have come from a temple library, but he does not explain why there
are so many copies of the same texts, sometimes written on the back of reused Greek
documents. Also, his suggestion applies to only some of the texts, whereas the pres-
ence of popular narratives and the like cannot be explained along his line of reasoning.
54
Litinas 2008b.
55
See Reiter 2005.
archaeology and papyrology 461
comprehensive report. The site had been looted for papyri before they
arrived, and some of the most important archives in papyrology
were in fact found here—somewhere. Viereck’s sketch made on the
ground nicely matches the aerial photo made soon afterwards, but that
is about all one can say. The regular street pattern is perhaps an
exaggeration of Viereck’s, but we now have something similar in
Narmouthis.
A much less regular street pattern emerged from Karanis, by far the
largest village site in the Fayyum. The central part of the site, the
Ptolemaic town, was completely removed by sebakhin in search of fer-
tilizer. Immediately to the North and South of it are the remains of two
Egyptian temples. Further to the West and East were the remains of
fairly substantial mounds—shortly before the University of Michigan
started digging at the site. To the further West and East more shallow
parts of the sites ‘stuck out’—these are Roman period additions to the
older part of the site.
When the University of Michigan started digging at Karanis in
1924, they had no clue, although they hired some of Petrie’s ‘natives’.
The recording of the early finds leaves much to be desired. The first
areas probed were to the West of the center. After a few years, the
excavators moved to the area immediately to the East of the center. By
that time, they had developed much better recording skills. The exca-
vators chose the ‘hardest’ parts of the site, close to the original center,
not because they expected to find more papyri there than in the ‘sub-
urbs’—on the contrary: they were set on exploring a part of the site
that presented the longest settlement history, from Early Ptolemaic
until Late Antiquity. During the first years they had dug here and there
to the West of the central ‘gap’—but not down to bedrock. After a few
years they realized that they needed to do just that. Unfortunately,
they found an uneven occupation history to the East of the center.
Whereas the South-East revealed levels from the Early Ptolemaic
period to Late Antiquity, the North-East did not date from before the
third century—AD. It appears that to the East, Karanis stopped at the
Northern Gate, to the East of the North Temple, and that the addition
to the North-East was not made until the third century. The excavators
never realized this. In distinguishing the levels of the site, they ignored
the difference in occupation levels and made the North-East older
than it really was—against all the evidence that turned up. In addition,
they reduced the occupation history of the North-East by ignoring the
evidence that takes us down to the end of the fifth century.
462 p. van minnen
Fig. 10: East Karanis, levels C (North-East) and B (South-East) (after Husselman
1979, Maps 11, 12, 15, and 16).
56
Van Minnen 1994, 238.
archaeology and papyrology 463
Fig. 11: P.Mich. IX 551, courtesy of the Regents of the University of Michigan;
permission granted by T. Gagos (note that the prescript in lines 1–8 was written in a
different style from the body of the text).
archaeology and papyrology 465
themselves after they abandoned the other building for some reason.
That priests indeed lived in the structure built on top of the dromos
follows from the presence of texts in Hieratic and Demotic and can
also be demonstrated with the help of Greek papyri found there.64
First a curious text recording the level of the Nile during inundation
(P.Mich. inv. 5795).65 I copy the translation of lines 1–8 only:
Recession of the river. Phaophi 10–17, the river remained at the same
level as on the 10th. 18–20, the river fell 1 digit (per day), so that the
recession was 3 digits from the river’s total rise of 16 cubits 22 digits.
Last year’s recession in the same period: up to the 17th, 4 digits (per
day); 18–20, the river fell 3 digits (per day), so that the recession was 1
cubit 13 digits from the total rise in the enthema (reservoir) of 15 cubits
24 digits.
A total rise of over 16 cubits does not work at Karanis. To explain the
presence of this text we need to draw on another text from the same
structure (P.Mich. inv. 5794, unpublished). In it an uncle apparently
requests permission to circumcise his nephew (obviously a member of
a priestly family, as only Egyptian priests were by this time allowed to
be circumcised and only with the special permission of the Roman
government) and apparently presented the earlier request of the neph-
ew’s father, Anoubis son of Petechon, as conveyed by the local strat-
egos as evidence (it may have been granted, but the death of the father
may have prevented the execution of the grant):
..., the uncle on his father’s side, who has requested that [his nephew]
be circumcised, because the proofs of his (descent) have been submitted
to the strategos, in accordance with the orders, and the letter of
Apollonios, strategos of the Memphite nome, having been read verbatim
as follows: “Apollonios, strategos of the Memphite nome to Flavidius
Melas, the most noble (highpriest in Alexandria), greeting. Anoubis,
son of Petechon, ‘Nilometer’ of the Nilometreion at Memphis, has sub-
mitted to me, sir, an application, desiring to circumcise the way it is
done for priests his son Petechon, who was born to him by Aperous,
daughter of Harthotes, depositing a copy of the house-to-house census
for the 16th year of divus Hadrianus from the local office of public
records ...” ...
In this text, from about 160, the father is identified as a “Nilo-
meter”—a priest who specializes in recording the level of the Nile
64
See my preliminary comments in van Minnen 1998, 133–135. The texts are also
briefly mentioned in Gagos 2001, 524, n. 33.
65
Pearl 1956.
archaeology and papyrology 467
66
I incorporate the suggestions made in the review by Parsons 1974, 148. The
Greek is so polished that Youtie’s suggestion in the edition that it is from a defence
speech is likely to be correct against the recent suggestion of Bergamasco 2006, 56,
n. 1, that it is “probabilmente una richiesta legale per la tutela.”
468 p. van minnen
text from the same structure (P.Mich. inv. 5792; unpublished) seems
relevant here as well. In it someone records expenses for a minor (line
14: δαπάνης τοῦ ἀφήλικος [), his mother (lines 3–4: ὑπὲρ ὀνόμ(ατος)
προκ( ) τῆς μ[η]|τρὸς τοῦ ἀφήλικος (ἀρταβ ) [ ] (δραχμ ) η), and
priestly taxes (line 7: φόρων ἱερατικῶ̣ ν)̣ .
A plausible scenario would be to have the father Anoubis die before
his son is circumcised, and to have the uncle Asclepiades be the guard-
ian of his nephew, doing what guardians are supposed to do: spend the
minor’s money and keep an account just in case his handling of the
money is disputed later on, which may indeed have happened if we
interpret P.Mich. ΙΧ 532 in that way.
To put the abundant material from Karanis to good use, we need a
Geographic Information System. This would allow us to manipulate
the data by place (down to the smallest niche) and time. So far, the
Advanced Papyrological Information System has captured the excava-
tion labels for both the published and unpublished papyri and ostraca
from Karanis, both those that remain at Ann Arbor and those returned
to Cairo in the 1950s. For the other objects found at Karanis the situ-
ation is less rosy, mainly because they are much more numerous (over
100,000 objects were recorded). Also a much smaller percentage of
them have been published. The database made available online by the
Kelsey Museum of Archaeology (“Kelsey Museum Artifacts Database”
at http://www.lsa.umich.edu/kelsey/collections/searchcollections)
contains records only for the objects in the museum itself, more than
40,000. Those left in Egypt, either in a museum or on the site, have
only been recorded in the “record of objects”, a crucial tool that should
be made generally accessible. Only this multivolume set truly captures
the broad sweep of what was excavated by the University of Michigan
between 1924 and 1935. In combination with the architectural plans
of those parts of the site that were excavated after the first couple of
years of excavation (when few plans were drawn up), the information
will indeed allow us to manipulate the vast amount of data and pro-
duce many more maps of the kind Gregg Schwendner produced for
the evidence for literacy in East Karanis. One could take an area and
call up the spread, by place and time, of whatever is deemed relevant
to a particular problem.
The difficulties with dating the material are huge but not insur-
mountable. Most texts can be dated palaeographically, and many are
exactly dated. For other objects this may not be so easy, but most coins
archaeology and papyrology 469
and many types of pottery can also be dated.67 The problem of ‘second-
ary deposit’ (when activity on the site preceding or even during the
excavations displaced objects) can also be tackled as soon as the
detailed architectural plans of the areas excavated by the University of
Michigan are made more generally available. The problem spots are
on the edge of mounds, where there are plenty of well-documented
cases of chronological mix-ups. These are much less common on the
more central parts of the mounds, where the evidence is so abundant
that we can forego any information from the fringes.68
I have merely scratched the surface of Karanis. Better excavations
that are taking place in the Fayyum will yield better data, but never in
such quantities as the University of Michigan excavations at Karanis,
because today’s archaeologists work much slower, and sites on the
edge of the Fayyum are constantly being eroded by agricultural devel-
opment.69 But the advantage of having two kinds of data, solid, slow,
and few versus shaky, quick, and abundant, for villages at the outskirts
of the Fayyum certainly makes a more comprehensive understanding
possible of the material world of settlements in the best known part of
Graeco-Roman Egypt—of Antiquity tout court.
Let me close with a quotation from a play about Grenfell and Hunt:70
67
See, e.g., Pollard 1998. It has since been suggested that Karanis continued to
prosper into the Arab period (so Keenan 2003, 129, ignoring the correction to the date
of BGU II 608). Strictly speaking Pollard only documents imported pottery types
through the fifth century. This is still remarkable, as the demise of Karanis had usually
been put in the fourth century (but see my correction to this view already in van
Minnen 1995, where the correct date of BGU II 608 is given in footnote 53 on p. 52).
But there are serious problems with Pollard’s presentation of the data. Although he
claims that the evidence is decisive for all of Karanis, he does not actually review the
findspots of the pottery he discusses. Unfortunately, of the pieces of pottery he men-
tions, only six have excavations labels that with the limited means at my disposal
(mainly the online database of the Kelsey Museum of Archaeology) I can locate rather
precisely in domestic contexts on a published map of Karanis; the others do not cur-
rently make sense to me. Significantly, all late antique pottery that can thus be located
come from houses in a very small area (not more than 50 metres across) in North-East
Karanis: E19, F26, C41, C42, C51, and C53—perhaps the only part of Karanis still in
use at the time. In two of these domestic structures, E19 and F26, the late ancient pot-
tery was supposedly found in very early levels, but there was probably some mix-up,
as houses 19 and 26 were on the northern edge of the mound. No conclusion can be
drawn from this evidence about the prosperity of all of Karanis in the fifth century
until the other excavation labels have been located on generally accessible maps.
68
The despair of Gagos 2001, 525, is unnecessary.
69
See Gallazzi 1994.
70
Harrison 1991, 79.
470 p. van minnen
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INDICES
index of places 477
PLACES
Abu Duruah 123 201, 226, 230, 237, 253, 258, 262–263,
Abu Mina 444, 453, 472 266, 273, 276, 295−297, 311, 337, 339,
Abu Qurayya 37 344, 355–356, 412, 468, 471–472
Abusir el-Meleq 105, 453 Ceramice 150, 282
Ain Birbiyeh 181−183, 186–187, 190f., Chalandri 276
193–194, 196−199 Coptos 19, 38, 120, 123, 150f., 282
Akhmim 91, 93, 101, 249, 341, 344, 354 Cottbus 144, 233, 235
Alexandria 1, 6−10, 12−15, 21, 23−30,
47, 62, 92, 115, 119, 121, 148, 150, 153, Dakhla Oasis 90, 103, 110, 181f., 186,
160, 164, 198, 207, 210, 261−263, 272, 189, 194−200
279, 282, 284, 295, 346, 351, 415f., 422, Dakka 41
433, 444, 453−456, 466–467, 472 Deir el-Bahri 334, 355–356, 447−449
Amheida 182, 199 Deir el-Hagar 182–183, 237
Amsterdam 98, 130–131, 179 Deir es-Shelwit 189, 194–195, 201
Ann Arbor 8, 24−27, 75–76, 226–227, Delphi 297
358, 382, 444, 468, 470–471, 473–474 Dendera 71, 75, 90, 108, 183, 216, 261,
Antinoe 148, 347, 350, 355 274–275, 296, 298, 328, 330−332, 339,
Antinoopolis 10, 135–136, 411, 416, 423 417
Apollonos Hydreuma 49 Didyma 36, 39
Arabia 125–126, 128 Dime (es-Seba) 54−64, 69–70, 73, 75−77,
Armant see Hermonthis 207, 215, 220–221, 228, 382
Arsinoe 455−457, 473 Dionysias 221−223, 237, 455–456
Arsinoite nome 6, 161, 209, 211, 213, Dios 37–38, 41, 44–45, 48−50
218, 226−228, 455 Diospolis Megale (Thebes) 150, 282, 284
Ashmunein 80, 101 Djeme 255, 263, 472
Asia Minor 86, 110, 119 Dush 93, 195
Aswan 193, 265, 289, 295, 444–445, 471
Athens 1, 23, 25, 27–28, 76, 276, 297, Edfu 183, 326−332, 337−339
433–434 Elephantine 269, 288–289, 359, 445
Athribis 3, 27–28, 330, 359, 365, 379 Elkab 337, 444–445, 447
El-Qasr 197–198
Bahariya 98, 226 Esna 200–201, 327, 330, 332, 338
Bakchias 203–204, 206−208, 210−214, Ethiopia 76, 150, 156, 255, 282, 285, 288
220−226, 228−230, 299−311 Ezbet Bashandi 102
Bawit 16, 33, 262, 473
Behnasa 451 Fayum 3, 6, 13–14, 16−19, 25−28,
Beneventum 273, 297 33−35, 47, 54, 65, 68, 75−77, 134, 299–
Berenice 37, 39, 42, 44, 49–50, 470, 474 300, 303−306, 308, 311, 317, 336f.,
Bersheh 231 340–341, 353, 355, 381, 417, 419,
Biban el-Muluk see Valley of the Kings 439−345, 455−457, 460–461, 469−473
Bir Wereb 73 Florence 324, 379, 381
Boresis 150–151, 282
Germania inferior 127, 130
Caesarea Mauretaniae 118 Ghenut/Kem-Ur 304
Cairo 24−27, 50–51, 62, 66, 70, 75–76, Giza 62
80, 86, 108–109, 111, 132, 148, 199− Gorein 309
478 index of places
Madinet Ma(a)di 34, 135, 148, 237, 300, Samos 6, 30, 274, 289
458, 470–471 Saqqara 315, 340, 347, 352, 355
Maharraqa see Hierasykaminos Shedet/Krokodilopolis 300–301, 308
Mallawi 80, 101 Sheikh abd el-Gurna 448
Medinet Habu 237, 255–256, 447, 449 Sibidunda 175
Medinet Quta 17 Siwa 5–6, 23, 30, 239
Meir 98, 102, 135, 346 Soknopaiou Nesos 9, 46, 49, 53−77, 178–
Memnoneia 253, 255−263, 447 179, 195, 198, 201, 207–208, 211, 213,
index of places 479
216, 220, 222–223, 225−228, 230, 303, 294−296, 298, 316, 321, 335, 339, 344–
306, 317−321, 335–336, 338, 341, 345, 347–348, 355, 444, 447−449, 472,
357−360, 362−375, 381−382, 417–418, 474
435, 471−473 Thrace 17, 120
Syene See Aswan Thugga 455
Syria 86, 110, 120–121, 127–128, 132 Tivoli 411–413
Tlos 174
Talmis 123–124 Tod 276
Tebtynis 3, 8, 27, 30, 75−77, 164, 178, Trier 134, 139, 233, 443
204, 207, 213−215, 221, 223, 226−230, Tuna el-Gebel 9, 26, 79–81, 83, 85–86,
304, 311, 321, 324, 336, 338, 341, 359, 90, 92–93, 95–96, 98, 101–104, 107–
362–363, 365, 368–369, 378−382, 439, 110, 133–148, 231–254, 347
443, 455, 457−460, 471−473 Tuwa (?) 359, 380
Tell el-Maskhuta 276
Termessos 117 Valley of the Kings 257–258, 261, 263,
Theadelphia 14, 16–17, 33–34, 72, 215, 347, 447
222, 224, 440, 455−457
Thebes 73, 75, 88, 93, 110, 150−155, 200, Wadi Foakhir 123
232, 253, 255−260, 262f., 282, 284, Wadi Hammamet 123
index of personal names and divinities persons 481
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P.Cair. II 30620 362 P.Louvre I 8 379
P.Cair. II 31254 362 P.Louvre I 9 376
P.Cair.dem. II 30612 362 P.Louvre I 65–66 361
P.Cair.dem. II 30617a 459 P.Louvre N 3176 S 317, 337
P.Carlsberg 651 321, 339 P.Lund II 1 127
P.Diog. 1 127 P.Mag. LL 6,1–7,4 323
P.Ehevertr. 9 362 P.Mag. LL 6,18f. 323
P.Fay. 18 204 P.Mag. LL 6,22–25 323
P.Fay. 21,1–2 46 P.Mag. LL 9,1–10,22 323
P.Fay. 119,28 127 P.Mag. LL 11,1–26 323
P.Freib. IV 66 49f. P.Mag. LL 23,21–31 324
P.Grenf. II 41 368 P.Mag. LL 23,25 324
P.Hamb. I 39 47, 50 P.Mag. LL 27,1–12 323
P.Hamb. I 89,3 126 P.Metropolitan Museum 35.9.21, Col.
P.Hamb. IV 241 161 1–17 316, 337
P.Haun II 26 444, 471 P.Meyer 20 127
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376 P.Mich. 6174a-c 372, 377, 381
P.Heidelberg dem. 5 315, 323 P.Mich. inv. 5791 467
P.Heidelberg hierat. 3 328 P.Mich. inv. 5792 468
P.Hib. I 112,8 261 P.Mich. inv. 5794 466
P.Hombert 41 127 P.Mich. inv. 5795 466
P.IFAO III 11 121 P.Mich. inv. 5984 467
P.IFAO III 12,7 162 P.Mich. Univ. 624 380
P.Kairo JdE 41379 380 P.Mich. Univ. 625 378
P.Kairo JdE 47567 380 P.Mich. Univ. 678 379
P.Köln 21126 362, 372f., 376 P.Mich. Univ. 680 378
P.Köln 21127 364, 370f., 373, 376 P.Mich. Univ. 932 379
P.Köln 21128 362, 372f., 376 P.Mich. Univ. 1267 378
P.Leconte 3 376 P.Mich. V 249 362
P.Leconte 4 377 P.Mich. V 250 362, 379
P.Leconte 5 376 P.Mich. V 253 362, 378, 419
P.Leconte 7 380 P.Mich. V 308 362
P.Leconte 10 376 P.Mich. V 346 363
P.Leid.Inst. 13 440 P.Mich. V 347 380
P.Leiden I 384 vs 321 P.Mich. V 490 125
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P.Lond. II 355 165 P.Mich. VIII 490,4–5 126
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P.Louvre E 3229 321f., 338 P.Mich. VIII 644,18–19 126
P.Louvre E 3452 333, 340 P.Mich. IX 532 177, 467
P.Louvre E 10346 364, 367, 370, 373, 376, P.Mich. IX 551 463–464
379, 382 P.Mich. XI 614,43 162
P.Louvre E 10347a 366, 379 P.Mich. XI 615,25 162
P.Louvre E 10347b 366, 379 P.Mich. XI 618 210
P.Louvre E 10614 318 P.Oslo II 26,38–39 283
index of sources 489
PLATES
494 plates
plates 495