Johannes Krisch
Johannes Krisch, geboren 1966 in Wien, Österreich, wird bereits im Alter von 22 Jahren ans Ensemble des Wiener Burgtheaters berufen, dem er bis heute angehört. Im Lauf der Jahre avanciert er zu einem der renommiertesten Darsteller des Ensembles, steht in Stücken von Thomas Bernhard, Sergi Belbel und Franzobel auf der Bühne und arbeitet mit Regisseuren wie Jürgen Flimm, Claus Peymann, Paulus Manker und Leander Haußmann zusammen. Im Jahr 2003 veröffentlicht Krisch mit seiner Band das Album "Mirrors", auf dem er Lieder von Lou Reed und The Velvet Underground interpretiert.
Neben seiner Theaterarbeit ist Krisch seit Ende der 1990er Jahre immer wieder auch in Fernseh- und (gelegentlich) Kinorollen zu sehen. Hier arbeitet er häufig mit den Regisseuren Reinhard Schwabenitzky ("Zwei Väter einer Tochter", 2003; "Gefühl ist alles", 2005) und Martin Kusej ("Höllenangst", 2007) zusammen. Große Beachtung als Filmschauspieler findet Krisch in Götz Spielmanns "Revanche" (2008). In dem mehrfach preisgekrönten Drama verkörpert er einen Bankräuber, der sich an dem Polizisten rächen will, den er für den Tod seiner Freundin verantwortlich macht.
Danach sieht man ihn in Nebenrollen mehrerer Fernsehspiele, so etwa als arbeitslosen Ehemann einer treulosen Frau in Urs Eggers Krimikomödie "Böses Erwachsen" (D/AT, 2009).
2010 spielt Krisch die Rolle des Dezernatsleiters Paul Schremser in Peter Patzaks Kinokomödie "Kottan ermittelt: Rien ne va plus" (AT), nach der gleichnamigen Kultserie. Im selben Jahr hat er in dem Drama "Vielleicht in einem anderen Leben" (AT/HU/D, 2010) eine zentrale Rolle als Bauer, in dessen Scheune die SS im Frühjahr 1945 eine Gruppe von Juden einsperrt. In "Die Vaterlosen" (AT, 2011) spielt er den einstigen Gründer einer Hippiekommune in der österreichischen Provinz. Für seine Leistungen in diesen drei Filmen wird Krisch beim Grazer Filmfestival Diagonale 2011 mit dem Schauspielpreis ausgezeichnet.
Ebenfalls 2011 gehört er als brutaler Zuhälter zum Ensemble von Fernando Meirelles' Episodenfilm "360" (UK/AT/F/BR). Neben weiteren Rollen in Fernsehspielen spielt Krisch 2012 die Nebenrolle eines Mediamarktverkäufers in der achtteiligen österreichischen Provinzsatire "Braunschlag". Kinorollen hat er als Einsiedler in der surrealen Satire "Finsterworld" sowie als Ehemann einer Frau, die an massivem Gedächtnisverlust leidet, in dem Drama "Vergiss mein Ich" (2014).