Biografie
Hannes Nikel wird am 13. April 1931 in München geboren. Er beginnt 1952 als Cutter-Assistent bei Peter Ostermayr in den Bavaria-Studios und ist 1955 an Max Ophüls" "Lola Montès" beteiligt. In den 1960er Jahren ist er bei TV-Filmen von Rainer Erler als Cutter tätig, wo er auch die Regieassistenzen übernimmt: "Sonderurlaub" (1962), "Seelenwanderung" (1962) und "Orden für die Wunderkinder" (1963). Auch für den Schnitt der TV-Kult-Serie "Raumpatrouille" (1966) ist er mitverantwortlich. Eine erste Zusammenarbeit mit Wolfgang Petersen erfolgt 1976 bei dem TV-Spiel "Vier gegen die Bank" und wird ergänzt 1978 mit "Die Konsequenz". Zwei Filme von Robert van Ackeren, "Das andere Lächeln" (1979) und "Die Reinheit des Herzens" (1980), schließen sich den Arbeiten jener Jahre an.
Nach seinem größten Erfolg "Das Boot", für den er mit einer Oscar-Nominierung geehrt wird, ist Nikel auch an Petersens "Enemy Mine" (1983) und "Shattered" ("Tod im Spiegel", 1991) beteiligt. Für den Schnitt von Joseph Vilsmaiers "Stalingrad" (1993) erhält Nikel den Bayerischen Filmpreis. Es folgt, ebenfalls mit Vilsmaier, "Charlie & Louise – Das doppelte Lottchen" (1994). Hannes Nikels letztes Werk ist 1998 "Cascadeur – Die Jagd nach dem Bernsteinzimmer". Auch sein Bruder Thomas arbeitet in der Branche und ist für die Schnittgestaltung des Gibraltar-Komplexes – vor allem die Wasserbombenangriffe – in "Das Boot" zuständig. Später beteiligt sich Hannes Nikel in den USA gemeinsam mit Wolfgang Petersen maßgeblich an der Herstellung des Director"s Cut.
Er stirbt am 26. September 2001 in München.
Quelle: "Das Boot. Auf der Suche nach der Crew der U96", hrsg. v. Deutsches Filmmuseum / Deutsches Filminstitut – DIF e.V.; erschienen im Henschel Verlag, Berlin/Leipzig, 2006.