Rot ist die Liebe

BR Deutschland 1956 Spielfilm

Inhalt

Hermann Löns ist ein gefeierter Dichter. Um dem öffentlichen Trubel an seinem bevorstehenden 40. Geburtstag zu entkommen, zieht er sich in seine Hütte in der Heide zurück, während seine Frau Lisa den Besuch zu Hause empfangen soll. Unter den Besuchern befindet sich allerdings auch Lisas Cousine Rosemarie, die schon lange in Hermann verliebt ist.

 

Aber auch Hermann, das weiß Lisa, zeigt sich bei jeder Begegnung mit Rosemarie sehr von ihr angetan.
Als Rosemarie Hermann gesteht, ihn zu lieben und ihn bittet, Lisa zu verlassen, wagt er den Schritt nicht. Er bittet Rosemarie abzureisen, doch als sie geht, findet sie in dem galanten Prinz Niko einen liebenswerten Begleiter. Rosemaries Abwesenheit löst bei Hermann indes die Erkenntnis aus, das es ein Fehler war, sie fortzuschicken. Da tritt die Mobilmachung von 1914 in Kraft.
Nach Hermann Löns′ semi-autobiographischen Roman "Das zweite Gesicht".

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Falk Schwarz
Im Wald und auf der Heide
Die Biedermeierherrlichkeit der Dekorationen (Architekt Willi Schatz) ist Abbild der Handlung: restaurativ, rückwärtsorientiert, konservativ. Die deutsche Heidefilmwelle war längst abgeebbt, da traute sich Karl Hartl, einst Superboss der Wien-Film von 1938 bis 1945 und danach als Regisseur nicht mehr richtig im Geschäft, den Heidedichter Hermann Löns zum Sujet zu machen. Da er sich gut auskannte mit Biografien (Mozart), gab ihm die Bavaria eine (letzte) Chance. Dieter Borsche spielt diesen von Frauen umschwärmten „Edlen“, der verehrt wird wie ein König und dem Rosemarie (Cornell Borchers) den Kopf verdreht. Da darf dann Löns zeigen, wie wankelmütig er ist und wie wenig er seine Gefühle kennt. Doch es geht hier gar nicht um den Löns, den Borsche auch nur halbherzig spielt, sondern um Rosemarie. Cornell Borchers gibt dieser Rolle einen fraulichen Glanz, eine weibliche Strahlkraft und Schönheit, die Kameramann Oskar Schnirch noch dadurch unterstützt, dass er ihr Gesicht mit Gelbfilter und Softlicht vor pastellfarbene Hintergründe setzt. So darf sie leuchten und glühen und Liebreiz zeigen. Die Borchers, damals 31, vereint auf sich die Frische der Jugend, die Gereiftheit einer jungen Frau und identifiziert sich vollkommen mit ihrer Rolle. Da wird die Heide zur Seelenlandschaft: ein Fuchs verlässt seinen Bau, Rehlein hüpfen über das Heidekraut, die Wacholder wiegen sich im Wind und die blühende Heide tobt sich auf Eastmancolor aus. Bloss gut, dass wenigstens ein Günther Lüders dabei ist, der das Ganze mit seinem erdnahen Humor belebt. Der Österreicher Hartl hat die Figur des Löns auf Harmonie getrimmt, sie verschönert, angepasst - und verfälscht. Ein solch liebender Biedermann war Löns nie und seine nationalen Untertöne werden gleich ganz unterschlagen. Bleibt also als Positivum die seidentaschentuchweich leidende Cornell Borchers, deren Tränen ins Kinoparkett kullerten und die ein Frauenbild abgibt, das unsere Mütter und Großmütter geliebt hätten. Es war Karl Hartls letzter Film und Cornell Borchers vorletzter deutscher Film. Also ein Abgesang.

Credits

Regie

Drehbuch

Darsteller

Alle Credits

Dreharbeiten

    • 25.08.1956 - September 1956: Lüneburger Heide bei Fallingboste und Walsrode
Länge:
2450 m, 89 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
Eastmancolor
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 14.01.1957, 13686, ab 12 Jahre / feiertagsfrei;
FSK-Prüfung (DE): 16.02.1984, 13686, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 17.01.1957, Hannover, Palast-Theater

Titel

  • Originaltitel (DE) Rot ist die Liebe

Fassungen

Original

Länge:
2450 m, 89 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
Eastmancolor
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 14.01.1957, 13686, ab 12 Jahre / feiertagsfrei;
FSK-Prüfung (DE): 16.02.1984, 13686, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 17.01.1957, Hannover, Palast-Theater