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Sorgen und Lichtblicke

2004

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Sorgen und Lichtblicke Autor(en): Holländer, Stephan Objekttyp: Article Zeitschrift: Arbido Band (Jahr): 19 (2004) Heft 6 PDF erstellt am: 19.02.2022 Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-768850 Nutzungsbedingungen Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte an den Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern. Die auf der Plattform e-periodica veröffentlichten Dokumente stehen für nicht-kommerzielle Zwecke in Lehre und Forschung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. Einzelne Dateien oder Ausdrucke aus diesem Angebot können zusammen mit diesen Nutzungsbedingungen und den korrekten Herkunftsbezeichnungen weitergegeben werden. Das Veröffentlichen von Bildern in Print- und Online-Publikationen ist nur mit vorheriger Genehmigung der Rechteinhaber erlaubt. Die systematische Speicherung von Teilen des elektronischen Angebots auf anderen Servern bedarf ebenfalls des schriftlichen Einverständnisses der Rechteinhaber. Haftungsausschluss Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr für Vollständigkeit oder Richtigkeit. Es wird keine Haftung übernommen für Schäden durch die Verwendung von Informationen aus diesem Online-Angebot oder durch das Fehlen von Informationen. Dies gilt auch für Inhalte Dritter, die über dieses Angebot zugänglich sind. Ein Dienst der ETH-Bibliothek ETH Zürich, Rämistrasse 101, 8092 Zürich, Schweiz, www.library.ethz.ch http://www.e-periodica.ch Neu wird nun ein «Master of Information Science» ins Feld geführt, wobei es fraglich ist, ob dieser «Master» nach aktuell Stanc/ptvnfrf /+D - Quo vatf/s Chur? «OfovionsZy size does «of guarantee contznned success. Neither does a good reputation.» «Thejofo can foe cozrzpleted in 5 seconds» Prifcfoetf/ (P. ach der zweiten, 2003 vereinfacht durchgeführten Peer-Review der Schweizer Fachhochschulen (hffp.yywmv.swiss-science.org/ I _peerreview/d//h2_0I./if«z) gab es für den Bereich Informationsmanagement der Fachhochschule Chur ein knappes Ausgangsresultat. Danach verfiel das I+D-Studium in einen Winterschlaf. Mit Inseraten in der NZZ und «20 Mi- nuten» (10. Mai 2004) quasi als (zu) kurzfristiger Auftakt für einen weiteren Informationsabend in der Zentralbibliothek Zürich (11. Mai) meldet sich die HTW Chur zurück. Während vor einem Jahr Dänemark als wegweisendes Beispiel für die Attraktivität dieses Studiums zitiert worden ist (die hohe Anzahl von Studierenden an der königlichen Bibliotheksschule wurde als Leitbild für die Schweiz hochstilisiert), wartet man nun mit einer hauseigenen Berufsmarktstudie' auf, die eine rosige Zukunft verspricht. Von den darin angegebenen Arbeitgebern dürften drei nicht mehr aktuell sein eine konsequente Verbleibstudie wäre vonnöten. - Sorgen und Lichtblicke Stephan Holländer SVD-ASD-Redaktor /frfa/do ie SVD-ASD-Mitgliederver- Sammlung fand dieses Jahr im Rahmen der deutsch-schweizerischen Arbeitsta- geltendem Hochschulgesetz überhaupt vor 2008 angeboten werden kann. Dieser Master soll zusammen mit einer deutschen Fachhochschule angeboten werden, wo das Studium kostenlos sein dürfte, während in Chur rund 20 000 Franken aufzuwenden sind. Zudem wird auch ein Kompetenzzentrum präsentiert, das die Verknüpfung zwischen Forschung und Lehre sowie der Wirtschaftspraxis fördern soll; ein an sich zu lobendes Projekt, aber erwähnt sei hier nur, dass z.B. das Library Consulting von einem Soziologen geleitet wird. Der Bibliotheksbereich ist ebenso wie das Archiv- und Records-Management (das Thema Compliance feiert Hochkultur) unterdotiert, wobei auch die Frage gestattet sei, ob nicht das Berufungsverfahren zu Absagen geführt hat. Weiss eigentlich in Chur die linke Hand, was die rechte tut? • Masterangebot mit einer zweifelhaften gesetzlichen Grundlage. • Bei den Basisdisziplinen vermisst man zumindest im Inserat den Bereich Projektmanagement, heute eine der wichtigsten Basiskompetenzen in den Informationswissenschaften. • Wachsende Studentenzahlen bei real schrumpfendem Arbeitsangebot; das hängt auch damit zusammen, dass das inhaltsorientierte Informationsmanagement nach wie vor eine Anschluss- und Integrationsdisziplin ist und dem techInformationsmanologieorientierten gung «Volle Speicher, leere Kassen» im Volkshaus Zürich statt. Mitgliederschwund, Berufszertifizierung, nagement hinterherhinkt (vgl. Studie von Schlögl, Graz'); d.h. aber auch, dass branchenspezifisches Informationsmanagement idealerweise eine entsprechende Erstausbildung erfordert (naturwissenschaftlich, sozialwissenschaftlich oder technisch), um überhaupt den Einstieg zu schaffen. Viele Stellenausschreibungen beweisen dies. Die wissenschaftliche Basis der Informationswissenschaffen ist nach wie vor schmal, und das «Handwerk» dominiert. Dies sind nur ein paar ausgewählte Aspekte, die die Vermutung aufkommen lassen, dass der Graben zwischen Anspruch und Wirklichkeit eher zunimmt. Es wäre zu wünschen, dass in Chur die Entscheide kommunikativ breiter und fundierter abgestützt werden, um einem neuen Stil Platz zu machen, der einer breiten und kontinuierlichen Ausbildung im Rahmen des helvetisch und europäisch Möglichen zum Durchbruch verhilft. Es herrschen hier keine amerikanischen Verhältnisse, wo die SLA es sich leisten kann, ein Kompetenzzentrum und einen Spezialisten für die Zukunftsgestaltung'* des «Information Professional» zu sponsern. Aus den darin skizzierten Szenarien liesse sich jedoch lernen. /ürg Hagwann ' Peter Pritchett: New work habits for a radically changing world. 13 ground rules for job success in the information age, Dallas 1999 * /zffp://mnv.iWcfrwr.net/iWex.p/ïp?id=34e^PHPS£SS /D=52W5/43405/96i3/9d558ac7/7S0fc3 (leider funktioniert der download für die 155 KB nicht) * Schlögl, Christian: Bestandsaufnahme Informationsmanagement, Wiesbaden 2001 (DUV) * Vgl. Competencies for Information Professionals of the 21®' Century, /iftp://mvw.s/a.org/confenf/7ear«/ co mp2003/ittde;c. cfm ' Ausbildungsdelega- tion, Öffentlichkeitsarbeit und ein neuer Mittagsstamm sind die Stichworte im Berieht des Präsidenten und des Vorstands. MifgJiederschwMnd Präsident Urs Naege/i wies in seinem Bericht auf den im letzten Jahr eingetretenen Mitgliederschwund hin, der auf den ersten Blick erschreckende Ausmasse angenommen hat. Gesamthaft haben 120 Mitglieder unsere Vereinigung verlassen. Die Gründe hierfür sind erklärbar, wie Urs Naegeli ausführte: 10 Austritte standen im Zusammenhang mit den Meinungsverschiedenheiten mit dem Vorstand GRD nach der Mitglieder- Versammlung von Burgdorf. Der SVDASD verbleiben damit 60 Mitglieder, die ebenfalls GRD-Mitglieder sind, sowie insgesamt um die 100 Mitglieder französischer Sprache. ' Sorgen macht dem Vorstand der Austritt von 16 zum Teil prominenten Kollektivmitgliedern der deutschen Schweiz. Hinter diesen Zahlen stehen entweder geschlossene Dokumentationsstellen oder aber reine Kosten-Nutzen-Überlegungen wie etwa, dass man mit einem Austritt Fr. 250.- sparen kann. Der Vorstand hat Arfi/c/o 6 • 2004 SVP -ASP - IVI i tgliederv e r s a mm I una versucht, Kontakt aufzunehmen und nicht nur die Vorzüge einer Mitgliedschaft zu erläutern, sondern auch daran zu erinnern, dass die SVD-ASD, zusammen mit BBS und VSA, auch für eine Berufslehre verantwortlich ist. Dies scheint vielen Mitgliedern noch nicht klar zu sein. • Der weitaus grösste Teil der Austritte be- ruht auf der Bereinigung innerhalb der Zahl jener Mitglieder, die noch in Ausbildung stecken bzw. diese kürzlich abgeschlössen haben. Das Hin und Her der Ausbildungsdelegation mit dem Modell «Mitglied bei der Ausbildungsdelegation» und dem kurz darauf erfolgten Rückzieher des BBS von diesem von ihm propagierten Modell hat dem Mitgliederbestand sehr geschadet, auch in finanziel1er Hinsicht, da bei der Bereinigung einiges an Extrakosten entstanden ist. Die Studierenden und I+D-Assistentlnnen haben diesen Rückzieher z.T. nicht verstanden und sind ausgetreten. Dazu kommt, dass der bei weitem grössere Teil der Absolventinnen des Studiums und der Lehre ihre Stelle im bibliothekarisehen und nicht im dokumentalistischen Umfeld gefunden hat und somit nicht bei uns Mitglied wird. Die Nachrichten von Stellenabbau machten auch an der Arbeitstagung die Runde. Der Vorstand hat leider meistens wenig Möglichkeiten, um darauf zu reagieren, da er erst dann infor- miert wird, wenn die Entscheidungen längst gefallen sind. So beläuft sich die Mitgliederzahl auf 500 Mitglieder. Dies ist im internationalen Vergleich relativ zur Bevölkerung immer noch eine respektable Zahl. BerM/szerti//zierM«g in der Schweiz Stand der Dinge Im Oktober haben sich die Zertifizierungsbeauftragten von BBS und SVD-ASD zu einer ersten Besprechung getroffen, um zu erörtern, wie und wann wir in der Schweiz eine Berufszertifizierung der Informationsberufe einführen wollen. In den Partnerländern Deutschland, Frankreich und Spanien werden Berufszertifizierungsverfahren bereits durchgeführt. Die Schweizer Mitglieder sind eingeladen, bei diesem Angebot mitzumachen oder aber mit deren Hilfe einen eigenen Zertifizierungsprozess auf die Beine zu stellen. Das Nach/olgeprojekt Das Nachfolgeprojekt zu DECJDoc heisst CERTLDoc und hat als Ziel, das Eu- ropäische Zertifizierungshandbuch («Emroguide»), in Kraft seit 1999, zu verfeinern Arb/c/o 6-2004 und, wo nötig, zu überarbeiten und den Zertifizierungsprozess in Europa zu vereinheitlichen. Wie Umfragen in Deutschland und Frankreich, aber auch innerhalb des BBS zeigen, kann man auch in Bibliothekskreisen gut mit dem Euroguide leben: er ist neutral und flexibel genug formuliert, um die verschiedenen Aspekte der I+D-Berufe abzudecken. Dieses Handbuch ist nun überarbeitet worden und steckt zurzeit in der Vernehmlassung. Der Vorstand wird danach weiter beraten, wie wir in der Schweiz vorangehen wollen. AMsfu'Zdwng Im letzten Jahr haben sich die Wellen rund um die Lehrlingsausbildung, die Beiträge der Verbände ans Sekretariat der Ausbildungsdelegation und die Turbulenzen um die LAP gelegt. Es war ein Jahr der Konsolidierung und der weiteren Optimierung der I+D-Ausbildung. AMsfoiZcZungscZeZegafio«: Im Herbst hat die Generalsekretärin des BBS, Marianne Tschäppät, die auch als Ausbildungsdelegierte der drei Verbände fungierte, gekündigt. Im Februar hat als Nachfolgerin im Sekretariat des BBS aber nicht als Ausbildungsdelegierte -, Barbara Kräuchi ihre - neue Aufgabe angetreten. Über Form, Grösse, Funktion und Leitung der zukünf- tigen Delegation wird zurzeit erneut diskutiert. Tendenziell wird von allen Seiten eine Öffnung und breitere Verankerung innerhalb der I+D-Branche angestrebt. Der Focus sollte nicht mehr ausschliesslich auf die Assistenten-Ausbildung, sondern ebenauf die FH-Ausbildung, die NDSAngebote sowie die weiterführenden Ausso sehr bildungen (Meisterkurse usw.) ausgerichtet sein. Im neuen Berufsbildungsgesetz wird eine gewisse Durchlässigkeit der Berufe gefördert, was für I+D-Berufe von Vorteil sein wird. MocZeZZeZzrgung: Der neue Modellehrgang für die betriebliche Ausbildung der I+D-Assistenten wurde im Herbst 2003 in Kraft gesetzt. Auf eine gedruckte Version wurde verzichtet. Im internen Bereich der Website www.bda-aid.ch kann er als PDFDatei heruntergeladen werden. Die beiden Sprachversionen sind nicht absolut identisch. Die Arbeitsgruppe hat die regionalen Gewichtungen und Gegebenheiten berücksichtigt. EiM/ährMMgskwrse im Rahmen der J+DAssisfenfen-AwsfoiZcZung.- Die Aufsichtskommission der Einführungskurse hat dem BBT eine Revision des Reglements betreffend die Einführungskurse vorgelegt. Sie wurde ohne grosse Abstriche gutgeheissen. Die einschneidenste Änderung ist die Reduktion von 5 auf 4 Kurse während der Lehrzeit. Überschneidungen und Redundanzen werden vermieden. In einem weiteren Schritt wird ein Rahmenprogramm für die einzelnen Kurse ausgearbeitet, das Lerninhalte und -ziele näher definiert. Dem Praxisbezug wird dabei besondere Aufmerksamkeit zukommen. FmanHerwng des AwsfcZZcZungsse/crefanafes: Unabhängig von der Struktur der Ausbildungsgremien braucht es ein Sekretariat als Drehscheibe, Anlaufstelle und Verwaltungsstelle. In den letzten Jahren arbeitete dieses Sekretariat defizitär, obwohl die drei Verbände gemeinsam einen Sockelbeitrag von 24 000 Franken leisteten. So haben die Verbände die Ausbildungsdelegation beauftragt, den Beitrag von 250 Franken pro Lehrbetrieb einzufordern. Dies ist eine Berechalternative Übergangslösung, nungsmodelle müssen geprüft werden. Ressort Öjjjfen t /ichZceifsarheif Das Ressort Öffentlichkeitsarbeit hat sich den Auftrag gegeben, mit einer um andere Vorstandsmitglieder erweiterten Arbeitsgruppe Massnahmen zur Hebung des Bekanntheitsgrades unserer Vereinigung und generell unseres Berufsstandes zu evaluieren. Diese Arbeitsgruppe hat als erste Aufgabe das Erscheinungsbild der SVDASD in der Öffentlichkeit analysiert. Dabei wurde das Instrument der SWOT-Analyse angewendet. Es zeigt sich dabei, dass die Stärken der SVD-ASD in ihrem Beziehungsnetz und ihrer Interdisziplinarität liegen. Als klare Schwäche zeigt sich, dass der Bekanntheitsgrad der SVD-ASD in den Firmen als ge- ring angesehen wird. Die Mitgliedervertei- lung zeigt sich «Deutschschweiz-lastig», und seit den letzten zwei Jahren ist ein Rückgang der Mitgliederzahlen zu verzeichnen. Die SVD-ASD sieht ihre Chancen in der Vertretung eines zukunftsorientierten Berufsstandes. Die zunehmende Informationsflut erfordert InformationsSpezialisten. Der Mitgliederrückgang und somit die Aussicht auf finanzielle Ausgeglichenheit der SVD-ASD wird als Risiko eingestuft. Anhand dieser Evaluation stellt die Arbeitsgruppe ein Marketingkonzept vor, welches unter anderem zum Ziel hat, die Bedürfnisse der SVD-ASD-Mitglieder mit Hilfe einer Mitgliederbefragung in Erfahrung zu bringen. Weiterhin schlägt die Arbeitsgruppe vor, die Inhalte und die graphische Oberfläche der SVD-ASD-Website zu überarbeiten. Ein Grobkonzept liegt be- reits vor. Die Arbeitsgruppe möchte jedoch zuerst die Ergebnisse der Umfrage abwarten, bevor ein Feinkonzept vorgestellt wird. Neuen AnZan/ne/imen In der anschliessenden Aussprache mit den etwa dreissig anwesenden Mitgliedern wurde der Vorschlag gemacht, erneut einen Vorstoss zu lancieren, um angesichts der gemeinsamen Berufsausbildung Gespräche über ein gemeinsames Dach zu führen. Normen sind Werkzeuge zur Völkerverständigung Charlotte Rutz Bibliothécaire responsable Ecole d'ingénieurs de Genève A Angesichts der Vielfalt unzähliger Disziplinen und des nahezu babylonischen Wirrwarrs zwischen individuellen VorSchriften und kreativem Schaffen ist es erforderlich, eine Harmonisierung für praktische Zwecke herbeizuführen. Normierungen können dienstbar gemacht werden zur Sensibilisierung des Qualitätsbewusstseins. Wenn Qualität mittels Etiketten bestätigt werden soll, so dienen die zugrunde liegenden Normen indirekt der effizienten Vermarktung im Wettbewerb zwischen allen Mitstreitenden. Das Befolgen von Normen ist in den meisten Fällen freiwillig. Regelwerke sind keine Gesetze, hingegen erleichtern sie deren Erarbeitung. Das Ignorieren von Standards kann zu Inkongruenzen, Inkompatibilitäten und Imponderabilien führen, jedoch kaum zu einem Straftatbestand. In diesem Sinne dürfen viele Normen als Empfehlung verstanden werden. Normen haben viele Väter und Mütter; sie stammen insofern aus verschiedenen Familien, die untereinander mehr oder weniger nahe verwandt sein können. Es werden Bestrebungen unternommen zur Angleichung zwischen Normen, die ähnliche Inhalte behandeln oder parallel entstanden sind. Der BBS hat diesen Auftrag bereits in seinen Statuten. Der Präsident SVD-ASD hat diesen Vorschlag entgegengenommen. Er wies darauf hin, dass im November eine ausserordentliche Mitgliederversammlung stattfinden wird, die das Budget für das kommende Jahr verabschieden wird. Künftig werden die Mitgliederversammlungen immer im Herbst stattfinden. Ein erstes Zeichen auf dem langen Weg unter IM ABO Tel. 031 300 63 41, Fax 031 300 63 90 E-Mail: [email protected] ein gemeinsames Dach? Der Gegenstand von Normen reicht von technischen Inhalten über das Gesundheitswesen bis zur öffentlichen Sicherheit. Die /CS, International Classi/ïcafion /or Standards, klassiert Normen mittels eines 3-stufigen, hierarchischen Systems nach Sachgebieten. Ein entsprechender Link' mit Suchmöglichkeit im ICS-Katalog befindet sich auf der Homepage des 1961 gegründeten CEN, European Committee /or Standardization/ Organisafionen Auf dem Portai der Europäischen Union" findet man unter der Registerkarte Dokumente das Recht der Europäischen Union. Das D/N, Dewfscfze Institut /«r Nor- mang/ beschäftigt 76 Normungsausschüsse, die sich ihrerseits aus mehreren Komitees zusammensetzen. Die Arbeitsausschüsse entwickeln einzelne Normen sowohl für D/N als auch für regionale und internationale Normungsorganisationen. Das Zentralsekretariat der /SO, Internationai Organization /or Standardization", befindet sich in Genf. Die weltweit grösste Normierungsorganisation /SO wurde 1947 gegründet. Sie unterhält ein Netzwerk von nationalen Normierungsinstituten in 148 Ländern. Diese «Non Governmental Organization» arbeitet mit Industrie, Regierungen, Konsumentenvertretungen sowie weiteren internationalen Organisationen zusammen. ISO-Normen decken Unternehmens-, Regierungs- sowie gesellschaftliche Bereiche ab. Der in allen Ländern und Sprachen verwendete, abgekürzte Name ISO leitet sich vom griechischen Wort «isos» ab, welches «gleich» bedeutet. P/t'/cfrofec/m/Zc Die ersten Normen wurden im MarktSektor Elektrotechnik entwickelt. Die /EC, Inferwafionai EZectrotechnical Commission", entstand im Jahr 1906 in London; seit 1948 befindet sich ihr Hauptsitz in Genf. Die /nsfifufe o/Electrical and Electronics Engineers Standards Association" ist die Normungsstelle des technischen BerufsVerbandes IEEE" (Eye-friple-EJ. Diese Ver- einigung - mit über 360000 Mitgliedern aus etwa 175 Ländern - produziert nahezu ein Drittel aller Fachliteratur im elektrotechnischen, Computer- und Kontrolltech- nologiebereich. Die /TU, International Telecommunicafion Union", mit Sitz in Genf, ist in den Vereinten Nationen'" verankert. Diese Organisation veröffentlicht Richtlinien für Technologien, die im Bereich der Telekommunikation angewendet werden. Der SEV Verband/«r Elektro-, Energieund In/ormafionsfechnik", ist organisatorisch der EZecfrosuisse'" angegliedert. Zu seinen Partnern gehört das VDE, Prüf- and Zerfz/izierungsinsfifuf". Diese 1920 gegründete Institution mit Sitz in Offenbach prüft Elektroprodukte in Bezug auf Sicherheit, elektromagnetische Verträglichkeit sowie weitere Eigenschaften. Die Kompetenz des VDE für entsprechende Prüfungen wird von einer Anzahl übergeordneter Akkreditierungssteilen bestätigt. Zcrfi/zzierang and Akfcrcdifierang Eine der ältesten Organisationen der Welt, die Qualitäts- und ManagementSysteme zertifiziert, ist die 1983 gegründeSckwejzenscke Vereimgang /7r Qwalifdts- tmd Management-Systeme'/ in Zollikofen. Das Label eduQua, Schweizer!- te SQS, Qualifäfszerti/zkaf/ür WeiterbildnngsInstitutionen'", wird unter anderen ebenfalls von der SQS verliehen. Die SQS ist von der SAS, Schweizerischen Akkredifierungsstelle'", akkreditiert, welche ihrerseits von der ME/AS, Metrologie und Akkreditierung Schweiz"", betrieben wird. Bei der Akkreditierung wird die Fachkompetenz von Kalibrier-, Prüf-, Überwachungs- und Zertifizierungsstellen nach internationalen sches Kriterien begutachtet. Arb/do 6 2004