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Zusammenfassungen

2000, International Review of Social History

Die Autorin analysiert den entscheidenden Einfluss, den die Form, in der Handwerker ihre Arbeit in den frühen Baumwollfabriken organisierten, auf die Produktion der frühen Baumwollfabriken hatte. Die Untersuchung des Falls der Sirés-Fabrik in Barcelona zeigt, dass die Einteilung der Arbeit nach Geschlecht und Alter und das Arbeiten mit Verwandten den Besitzern der Fabriken im achtzehnten Jahrhundert ermöglichte, den Herausforderungen zu begegnen, welche die Produktion stellte. Das Beispiel der Sirés-Fabrik bietet ebenso ein Bild früher Industrialisierung, das die seit langem bestehende Behauptung, dass Handwerk und Fabrikformen der Produktion unvereinbar seien, anficht. Fabrikbesitzer organisierten ihre Produktion und die Arbeit in einer Weise, welche die Art, in der Handwerker in ihren Werkstätten lange produziert und gearbeitet hatten, nachahmte. Darüber hinaus war die Produktion, in Werkstätten wie Fabriken, nicht nur von der Arbeit einzelner abhängig, sondern auch von der ihrer ...

ZUSAMMENFASSUNGEN Marta Vicente. Handwerker und Arbeit in einer Baumwollfabrik in Barcelona (1770–1816). Die Autorin analysiert den entscheidenden Einfluss, den die Form, in der Handwerker ihre Arbeit in den frühen Baumwollfabriken organisierten, auf die Produktion der frühen Baumwollfabriken hatte. Die Untersuchung des Falls der Sirés-Fabrik in Barcelona zeigt, dass die Einteilung der Arbeit nach Geschlecht und Alter und das Arbeiten mit Verwandten den Besitzern der Fabriken im achtzehnten Jahrhundert ermöglichte, den Herausforderungen zu begegnen, welche die Produktion stellte. Das Beispiel der Sirés-Fabrik bietet ebenso ein Bild früher Industrialisierung, das die seit langem bestehende Behauptung, dass Handwerk und Fabrikformen der Produktion unvereinbar seien, anficht. Fabrikbesitzer organisierten ihre Produktion und die Arbeit in einer Weise, welche die Art, in der Handwerker in ihren Werkstätten lange produziert und gearbeitet hatten, nachahmte. Darüber hinaus war die Produktion, in Werkstätten wie Fabriken, nicht nur von der Arbeit einzelner abhängig, sondern auch von der ihrer Verwandten. Eltern und Kinder, Eheleute und Frauen, sie alle brachten die Flexibilität der traditionellen Form, in der Handwerker ihre Arbeit organisierten, in die neuen Fabriken. Neville Kirk. ‘ Eigenheiten’’ versus ‘ Ausnahmen’’. Die Herausbildung der Politik der American Federation of Labor während der 1890er und 1900er Jahre. Der Autor bezweckt, die Auffassung vom ‘‘Exzeptionalismus’’ der US-Gewerkschaften – deren ‘‘Konservatismus’’ und ‘‘Abgeschlossenheit’’ und deren Unterschied zum ‘‘Klassenbewusstsein’’ ‘‘sozialistischer’’ britischer und europäischer Gewerkschaften – unter besonderer Berücksichtigung der Politik der American Federation of Labor in den 1890er und 1900er Jahren zu diskutieren. Eine Herangehensweise, die in der Annahme von ‘‘Normen’’ und ‘‘Ausnahmen’’ gründet, wird zugunsten einer Untersuchung der Unterschiede und Ähnlichkeiten bevorzugt. In Kategorien von Ähnlichkeiten wird gezeigt, in welcher Weise die AFL bewusst ihre ‘‘unabhängige’’ (d.h. nichtparteiliche) Politik gegenüber der Praxis des spätviktorianischen britischen TUC zu gestalten suchte. Unter Berücksichtigung der Unterschiede werden sodann die Herausforderungen, vor welche die AFL sich angesichts der zunehmenden Identifizierung von politischer Unabhängigkeit mit unabhängiger Parteilichkeit innerhalb britischer Gewerkschaften – wie sie sich insbesondere in der offiziellen Unterstützung des Labour Representation Committee (1900) und der Labour Party (1906) durch die TUC manifestierte – gestellt sah. Die AFL widersetzte sich der Übernahme des neuen ‘‘britischen Weges’’, aber verteidigte ihre ‘‘traditionelle’’ Form politischer Unabhängigkeit dennoch weit mehr in Kategorien empirischer US-‘‘Eigenheiten’’ als mit ‘‘exzeptionalistischer’’ struktureller Determiniertheit. Downloaded from https://www.cambridge.org/core. IP address: 54.161.69.107, on 09 Jun 2020 at 01:09:14, subject to the Cambridge Core terms of use, available at https://www.cambridge.org/core/terms. https://doi.org/10.1017/S0020859000000080 166 Résumés Kevin Callahan. Die ‘ Aufführung von Inter-Nationalismus’’ in Stuttgart 1907. Französischer und deutscher sozialistischer Nationalismus und die politische Kultur eines Internationalen Sozialistischen Kongresses. Die Betonung rituellen politischen Symbolismus und öffentlicher Zurschaustellung auf internationalen sozialistischen Kongressen zeigt eine wichtige kulturelle Dimensionen der Zweiten Internationale, die Historiker bisher unbeachtet gelassen haben. Von 1904 bis zum Internationalen Sozialistischen Kongress in Stuttgart 1907 artikulierten französische und deutsche Sozialisten – in symbolischen wie diskursiven Formen – einen sozialistischen Nationalismus innerhalb des Rahmens des Internationalismus. Der Stuttgarter Kongress repräsentierte ein öffentliches Schauspiel, das einer kulturellen Dimension des internationalen Sozialismus diente. Die internationale Aufführung in Stuttgart wurde jedoch von der Unfähigkeit der SFIO und der SPD, ihre gegensätzlichen Konzeptionen des ‘‘Inter-Nationalismus’’ aufeinander abzustimmen, untergraben. Übersetzung: Klaus Mellenthin Downloaded from https://www.cambridge.org/core. IP address: 54.161.69.107, on 09 Jun 2020 at 01:09:14, subject to the Cambridge Core terms of use, available at https://www.cambridge.org/core/terms. https://doi.org/10.1017/S0020859000000080