Schild von Steier
25/2012
Forschungen zur geschichtlichen Landeskunde
der Steiermark
Band 58
Schild von Steier
25/2012
Forschungen zur geschichtlichen
Landeskunde der Steiermark
Band 58
ISBN
978-8-3902095-46-6
ISSN
2078-0141
Herausgeber
Universalmuseum Joanneum GmbH
Archäologie & Münzkabinett
Historische Landeskommission für
Steiermark
Redaktion
Marko Mele, Karl Peitler und
Barbara Porod
Lektorat
Marko Mele, Karl Peitler und
Barbara Porod
Grafische Konzeption
Lichtwitz Büro für visuelle Kommunikation
Satz
Beatrix Schliber-Knechtl
Druck
Dravski tisk d.o.o.
Eine Liste zur Vorbereitung und
Abgabe von Manuskripten findet
sich unter:
http://www.museum-joanneum.at/
de/archaeologiemuseum/publikationen-1/richtlinien-fuer-autorinnenund-autoren
Für den Inhalt der Beiträge sind
die Autorinnen und Autoren
verantwortlich.
Graz 2012
2
6
Vorwort
8
Beiträge der Tagung „Zum
Stand der archäologischen
Erforschung des Südostalpenraums” zum 100. Geburtstag
von Walter Modrijan
10
Andreas Bernhard
Neu erforschte latènezeitliche
Gräber in der Gemeinde Lang,
KG Schirka, VB Leibnitz
24
Susanne Lamm – Patrick Marko
Villen in der Steiermark
42
Marko Mele
Das Universalmuseum Joanneum
und die Fürsten von Kleinklein
(Großklein)
62
94
Daniel Modl
Von den Menhiren der Bretagne
zu den gotischen Gräbern im
Dnjeprbogen
Walter Modrijan (1911–1981) und
die archäologischen Unternehmungen des „Amtes Rosenberg“
in Frankreich, der Ukraine und
Italien zwischen 1940 und 1944
Daniel Modl
Walter Modrijan und die Montanarchäologie
Resümee der Erforschung des
urgeschichtlichen Kupferbergbaus und Buntmetallhandwerks
in der Steiermark
126
Wolfgang Muchitsch
Das Universalmuseum Joanneum
und sein Direktor Walter
Modrijan
130
Karl Peitler
Zur Geschichte der Abteilung
Archäologie & Münzkabinett am
Universalmuseum Joanneum
144
Bernhard Schrettle
Walter Modrijans Ausgrabungen
im Tempelbezirk auf dem
Frauenberg
156
Ulla Steinklauber
Die Spätantike in der Steiermark
164
Maria Windholz-Konrad
Ein urnenfelderzeitliches
Prunkgrab aus dem steirischen
Koppental. – Zum ersten prähistorischen Grabbefund aus dem
Alpendurchgang entlang der
Traun zwischen Zinkenkogel und
Hohem Sarstein (KG Straßen,
SG Bad Aussee, VB Liezen)
188
Weitere Beiträge
190
Anja Drack
Eine Theseus- oder Achillesgemme aus Flavia Solva
194
Elfriede Haslauer
Aegyptiaca im Archäologiemuseum Schloss Eggenberg, Teil 1
224
Maja Janežič
Terra Sigillata vom westlichen
Teil der antiken Stadt Poetovio
234
Gabriele Koiner –
Walter Prochaska
Ein Kapitell mit feingezähntem
Akanthus in Schloss Pernegg
248
Susanne Lehrer – Marko Mele
– Daniel Modl – Karl Peitler –
Barbara Porod – Elisabeth
Steiner
Projekt InterArch-Steiermark – Eine
Bilanz der Jahre 2011 und 2012
262
Hubert Preßlinger – Clemens
Eibner – Barbara Preßlinger
Metallkundliche Befunde zur
schmelzmetallurgischen Gewinnung von Gold in der Urnenfelderzeit im Paltental
5
Das Universalmuseum Joanneum und die Fürsten
von Kleinklein (Großklein)
Marko Mele
Abstract
Einführung
The Hallstatt period settlement and tumulus necropolis
of Kleinklein (community Großklein) is possibly the
most important prehistoric site in Styria. Not only
because of its famous objects like the mask and the
hands from the Kröllkogel-tumulus, but also because
of its preservation as a landscape monument. There
are still more than 700 tumuli and settlement terraces
visible at the site today.
Die wahrscheinlich prominenteste Fundstelle der älteren Eisenzeit in der Steiermark, die Siedlung und das
Hügelgräberfeld von Kleinklein (Gem. Großklein), wird
seit dem Anfang des 19. Jhs. ergraben, eingeebnet und
viel zu selten wissenschaftlich erforscht.1
The Universalmuseum Joanneum has been involved in
the exploration of the archaeological site for over 150
years. In the beginning the Joanneum bought only single finds from the landlords, till the second half of the
19th century, when the curators of the museum started
their own archaeological excavations in the region.
This article gives an overview of the activities of the
Joanneum at the site. Special attention is given to the
excavation of the curator Richard Mell in the year 1909,
since some yet unknown plans have been found in the
archives of the Joanneum and are published here for
the first time.
In 2010 the Joanneum started a new ongoing research
project. The main goal is to use modern archaeological
prospection tools for a complete documentation of the
site of Kleinklein. The plans of the prospection in 2010
and 2011 are published in the article and reveal that
the site has an even greater archaeological potential
than expected.
42
Die Fundstelle dehnt sich auf einem etwa 16 km
langen, niedrigen Hügelrücken in der südsteirischen
Gemeinde Großklein aus, wo die Landschaft durch Sulm
und Saggau geprägt wurde. Nicht weit vom höchsten
Gipfel des Rückens, einer 458 Meter hohen Erhebung
aus kalkig-phyllitischen Schiefern mit dem Namen Grilloder Burgstallkogel, fließen die Flüsse zusammen und
unternehmen einen gemeinsamen Weg bis ins Murtal.
Die hallstattzeitliche Siedlung dehnt sich nicht nur auf
dem höchsten Gipfel, sondern auch auf den künstlichen Terrassen des Burgstallkogels aus. Besonders
am Nordhang sind im Wald die Terrassen noch klar zu
sehen, während große Teile der Süd- und Osthänge des
Burgstallkogels wegen des modernen Weinbaus keine
Terrassierung mehr aufweisen.
Im Jahr 1927 startete Walter Schmid, der damalige
Landesarchäologe am Joanneum, die erste Siedlungsgrabung auf dem Burgstallkogel. Nach seiner nur fünf
Tage dauernden Grabung beichtete er in seinen Notizen
von zwei Gebäuden, einem Wohnhaus und einem Wirtschaftsgebäude, gebaut in Blockbautechnik. Schmids
Ergebnisse wurden mehr als 50 Jahre später von Claus
Dobiat publiziert und kritisch beurteilt. In den Jahren
1982 und 1984 führte Dobiat zudem weitere Siedlungsgrabungen durch.2
Abb. 1
Die Gruppenteilung
in der Sulmtalnekropole. Karte von
GIS-Steiermark
ergänzt nach
Dobiat 1980 und
Egg, Kramer
2005.
Er legte acht Schnitte an der Kuppe und am Nordhang
des Burgstallkogels an, die Daten zur Innenbebauung
der Siedlung lieferten. Neben Pfostenlöchern, Lehmverputz und Flechtwerkabdrücken wurden im Schnitt II
auch Spuren von horizontalen Schwellbalken gefunden,
die auf den sog. Ständerbau schließen lassen.3 Einer
der bemerkenswerten Funde aus dieser Grabungskampagne waren insgesamt 107 Webgewichte in einer
flachen Grube von 30 bis 40 cm Tiefe. Ihre Lage und
Häufung ließ auf einen großen Webstuhl schließen.4
Obwohl die Funde eine zeitliche Eingrenzung der
hallstattzeitlichen Besiedlung des Burgstallkogels
ermöglichten, reichten die Schnitte jedoch nicht aus,
um klare Aussagen über die Dichte und Ausdehnung
der Siedlung treffen zu können, besonders weil um die
Siedlung am Burgstallkogel im Gegensatz zu vielen
anderen Höhensiedlungen des Osthallstattraumes
kein Schutzwall zu finden ist.5
Das Besondere am hallstattzeitlichen Zentrum am
Burgstallkogel sind die heute gut sichtbaren und
erhaltenen Hügelgräberfelder. Die genaue Zahl der
Grabhügel ist unbekannt, die Zahlen aus dem 19. Jh.
sprechen von 1124 Grabhügeln, Dobiat konnte in seiner
Publikation rund 700 Grabhügel identifizieren und
einige Forscher meinen, dass die Nekropole einst um
2000 Grabhügel zählte.6 Die meisten befinden sich in
einem Umkreis von bis zu 1 km Luftlinie von der Siedlung entfernt.
Seit den ersten wissenschaftlichen Ausgrabungen und
Publikationen wird die Nekropole in mehrere Grabhügelgruppen geteilt, die nach den Vulgonamen der
damaligen Grundeigentümer benannt sind (Abb. 1).7 Die
Grabhügelgruppen passten sich der natürlichen Geomorphologie des Geländes an. So bilden oft natürliche
Geländeeinschnitte die Grenzen der einzelnen Gruppen.
Der Kern der Nekropole erstreckt sich westlich von der
Siedlung auf dem Burgstallkogel. Dort befindet sich der
größte Komplex von Grabhügeln, die Kaiserschneiderwaldgruppe mit heute 159 verzeichneten Grabhügeln,
die nach Osten in die Ofenmacherwaldgruppe mit 67
Grabhügeln und nach Westen in die Forstwaldgruppe
mit 70 Grabhügeln übergeht. Weiter östlich befindet
sich die von einem Steinbruch schwer beschädigte
Höchschusterwaldgruppe mit 94 Grabhügeln. Weitere
kleinere Gruppen, wie z.B. die Tschoneggerfranzlwaldgruppe oder die Andräbäckwaldgruppe, und größere
Einzelgrabhügel, wie z.B. der TschoneggerfranzlTumulus 2 oder der Kürbischhanslkogel, umgeben
den Kernbereich der Nekropole. Diese Großgrabhügel
verbinden auch die ein wenig südlich gelegene Grellwaldgruppe mit 57 Grabhügeln mit dem Kernbereich der
Nekropole. Die Grabhügel im Zentrum der Nekropole
sind unterschiedlich groß, von kleinen, die kaum mehr
als 2 m im Durchmesser messen, bis zu den großen mit
mehr als 40 m Durchmesser.
43
Marko Mele
Nördlich der Siedlung befindet sich ein weiteres großes
Hügelgräberfeld, die sog. Leitengritschwaldgruppe mit
160 verzeichneten Grabhügeln. In dieser Gruppe fehlen
im Vergleich zu anderen Gruppen die ganz großen
Grabhügel, was vielleicht mit der sozialen Stellung der
Bestatteten oder der zeitlichen Einordnung des Gräberfeldes zu tun hat.
Südwestlich der Siedlung auf dem Burgstallkogel
befindet sich das Masser-Kreuzbauer-Gräberfeld.8 In
diesem Flachgräberfeld wurden mehrere Brandgräber
gefunden, die eine längere Zeitspanne von der Urnenfelderzeit bis in die Hallstattzeit aufweisen.
Östlich der Siedlung stellen zwei kleine Grabhügelgruppen, die Karnerwaldgruppe mit 16 und die
Muskervastlwaldgruppe mit 17 Grabhügeln, die
Verbindung zum wahrscheinlich wichtigsten Teil der
Sulmtalnekropole, dem Kleinkleiner Gräberfeld, dar. In
diesem separaten Teil der Nekropole im Dorf Kleinklein
befinden sich die vier größten und mit Beigaben reich
ausgestatteten Grabhügel, der Hartnermichelkogel 1
und 2, der Pommerkogel und der Kröllkogel.9
Nach den bislang publizierten Beobachtungen liegen
drei von vier Fürstengrabhügeln in einer chronologischen Abfolge. Am Ende des 8. Jhs. v. Chr. wurde der
Hartnermichelkogel 1 angelegt, gefolgt vom Pommerkogel im 7. Jh. v. Chr. und dem Kröllkogel, der in die
erste Hälfte des 6. Jhs. v. Chr. datiert wird.10 Mit dem
Anlegen des letzten, wahrscheinlich auch des reichsten
Fürstengrabes, des Kröllkogels, am Anfang der Späthallstattzeit, scheinen auch die Hügelbestattungen
in den anderen Grabhügelgruppen um Kleinklein zu
enden.11
Seit der Entdeckung der Fundstelle ist an ihrer Erforschung auch das Joanneum beteiligt. Die Geschichte
der archäologischen Erforschung der Region durch das
ehemalige Landesmuseum, heute Universalmuseum
Joanneum werden an dieser Stelle kurz zusammengefasst.
Forschungstätigkeit des Joanneums in der Sulmtalnekropole
Die markantesten Monumente in der Umgebung des
Burgstallkogels sind die Grabhügel. Einer der großen
Grabhügel wurde in der Josephinischen Landesaufnahme aus dem Jahr 1787 eingezeichnet. Es handelt
sich sehr wahrscheinlich um den noch heute gut
sichtbaren Grabhügel im Dorf Kleinklein, den sog.
Pommerkogel (Abb. 2).
Seit dem Anfang des 19. Jhs. wurden den Berichten
zufolge Grabhügel in Burgstall, Goldes und Kleinklein
ergraben. Bei diesen Grabungen, die meistens von
Grundeigentümern durchgeführt wurden, kamen einige
44
prominenten Funde, wie z.B. die Bronzezisten und die
Bronzehände, 1905 auch die Maske, ans Tageslicht, die
vom Joanneum gekauft wurden.12
Die wissenschaftliche Erforschung dieser Nekropole
begann im Jahr 1881 mit den Grabungen des Bergdirektors Wenzel Radimský und des Kustos des Naturhistorischen Museums Wien Josef Szombathy. Ein Kurator
des Joanneums, Wilhelm Gurlitt, war als Vertreter des
Grazer Anthropologischen Vereins an diesen Forschungen beteiligt.13
Szombathy und Radimský haben die Nekropole offensichtlich zweigeteilt (Abb. 3). Während Radimský den
westlichen Teil untersuchte, nahm Szombathy die
Erforschung des östlichen Teils vor. Neben Szombathy
grub im östlichen Teil der Nekropole auch Wilhelm Gurlitt, der Ende August und Anfang September 1882
6 Grabhügel erforschte.
Die Funde aus Gurlitts Grabungen kamen über den
Museumsverein ans Joanneum. Auch weitere Funde aus
den Grabungen Radimskýs und Szombathys gelangten
ins Joanneum, viele aber auch ins Naturhistorische
Museum Wien.
Die erste umfangreichere Publikation der Prunkstücke
aus dem Gräberfeld wurde vom Landesarchäologen
Walter Schmid vorgelegt.14 Schmid, der für das Joanneum von 1911 bis 1951 forschte, grub nicht nur die
Siedlung am Burgstallkogel aus, sondern auch einige
Grabhügel im Bereich der Sulmtalnekropole (Abb. 3).15
Die Grabungstätigkeit begann Schmid mit einem
kleinen Grabhügel aus der Grellwaldgruppe, mit Nr.
37, in den Jahren 1916/17. Gleich danach folgten die
Nachgrabungen in den Fürstengrabhügeln Pommerund Kröllkogel im April 1917. Im Jahr 1927 widmete
er sich der Siedlung, wo er mehrere Schnitte anlegte.
Seine letzten Grabungen machte er an zwei großen
Grabhügeln der Forstwaldgruppe, Nr. 52 und Nr. 59, im
Jahr 1928.
Auch Walter Modrijan hinterließ seine Spuren in dieser
Nekropole; er war zusammen mit Odo Burböck mehr
als 5 Jahre in der Region tätig (Abb. 3). Im Zentrum
ihrer Untersuchungen standen zwei Nekropolen, zum
einen im Grellwald zwischen den Jahren 1972 und
1976 und zum anderen die vom Steinbruch gefährdete
Höchschusterwaldgruppe in den Jahren 1976/1977. Ein
nicht erreichtes Ziel war die komplette Ausgrabung
der Grellwaldnekropole, angefangen von Süden. In
kurzen Kampagnen konnten 21 Grabhügel der Gruppe
ausgegraben werden. Eine Übereinkunft zwischen
Modrijan und Otto-Herman Frey führte zur Bearbeitung
eines Großteils der Funde aus der Nekropole und ihrer
Publikation im Jahr 1980 durch Claus Dobiat.
Abb. 2
Auszug aus der
Josephinischen
Landesaufnahme.
Karte GISSteiermark.
Abb. 3
Karte der von
Wenzel Radimský
(blaues Rechteck),
Josef Szombathy
(grünes Rechteck),
Wilhelm Gurlitt
(blaue Spirale),
Walter Schmid
(gelbes Dreieck)
und Walter Modrijan (oranges Polygon) untersuchten
Grabhügel. Zerstörte (roter Kreis)
und vielleicht
intakte (schwarzer
Kreis) Grabhügel
in der Sulmtalnektopole nach dem
Stand von 1980.
Karte ergänzt
nach Dobiat 1980.
45
Marko Mele
Aus der Publikation von Dobiat können wir den Zustand
des Mittelteils der Nekropole in den 1970er-Jahren gut
nachvollziehen. Rote Kreise (Abb. 3) zeigen die Grabhügel, die von Grundeigentümern und Raubgräbern
zerstört wurden, die schwarzen Kreise die vermutlich
noch erhaltenen Grabhügel. Die Karte zeigt, dass alle
großen Grabhügel, wie z.B. der TschoneggerfranzlTumulus 2 oder Forstwald Nr. 59, entweder zerstört
und in wenigen Fällen untersucht wurden. In allen
Grabhügelgruppen fand zumindest eine wissenschaftliche Grabung statt; überraschenderweise wurde die
Kaiserschneiderwaldgruppe, die die meisten Grabhügel
aufweist, kaum untersucht.
Die jüngste Geschichte der Erforschung der Fürstengrabhügel in Kleinklein ist an anderen Stellen ausführlich publiziert.16 Deswegen sei an dieser Stelle nur die
1995 durchgeführte Grabung von Diether Kramer im
Bereich des Fürstengrabes „Kröllkogel“ in Kleinklein
erwähnt. Die Grabung führte im Jahr 2006 zu einer
Ausstellung mit dem Titel „Das Antlitz des Königs“ im
Schloss Eggenberg und zur Vorbereitung einer umfangreichen Publikation der Fürstengrabhügel.
Tschoneggerfranzl-Tumulus 2 und Wiesenkaiser 2 –
ein Beitrag zur Forschungsgeschichte
Zu den größten Grabhügeln in der Nekropole am
Burgstall zählt der Tschoneggerfranzl-Tumulus 217,
der nach den Beigaben in die Kategorie der Grabhügel
der „Sippenanführer“18 gehört. Die TschoneggerfranzlGruppe besteht aus 7 Tumuli, die sich auf den Grundstücken Nr. 280, 282/1, 283/1 und 295, KG Goldes,
befinden. Der Tumulus 2 ist mit einem Durchmesser
von rund 40 m der größte seiner Gruppe. Er nimmt eine
imposante Lage auf einer niedrigen Hügelkuppe ein
und ist noch heute im Gelände gut erkennbar.
Der Tumulus 2 wurde im Jahr 1882 von Josef Szombathy zum ersten Mal wissenschaftlich untersucht und
im Jahr 1885 publiziert.19 Im Jahr 1909 folgte eine
Grabung des Landesmuseums Joanneum, die Unterlagen galten jedoch als verschollen.20 Die Grabung wurde
im Jahresbericht des Joanneums21 folgendermaßen
festgehalten:
„Die zweite Grabung erstreckte sich auf einen Grabhügel auf der Grundparzelle Nr. 295 des Besitzers Josef
Fischer, vulgo Tschoneggerfranzl, welcher 4 Grabstätten, von denen zwei ziemlich gut erhalten waren, aufwies. Letztere enthielten beide 3 Steinplatten, wobei
die eine als Decke diente und die anderen gegeneinandergestellt waren. Als Inhalt derselben wurde 1 große
Urne, bezw. 1 Schale aus Ton gefunden.“
In diesem Jahr folgte eine weitere Grabung des Joanneums in der Wiesenkaisergruppe, die auch ihre Erwähnung im Jahresbericht22 fand:
46
„Das erste Mal betraf dies einen Tumulus der Wiesenparzelle Nr. 315 des Grundbesitzers Franz Schipfer,
vulgo Wiesenkaiser, förderte aber, da diese bereits
stark angegraben war, keine nennenswerten Ergebnisse
(1 größere Bronzeperle und Menschenknochen) zutage.
Die interessantesten hiebei ergrabenen Stücke sind 5
Gefäßhenkel aus Ton in Gestalt von Hörnern.”
Die Wiesenkaisergruppe befindet sich am westlichen
Rand der Nekropole von Burgstall auf den Parzellen
Nr. 347, 348, 349, 351 und 360 der KG Goldes. Aus der
Gruppe sind heute 4 Grabhügel bekannt.23 Laut Dobiat
wurde der Grabhügel 1 im Jahr 1909 ausgegraben und
die Grabhügel 2 und 3 waren intakt. Ein Neuentdeckung des Grabhügels 4 und gleichzeitig seine Notbergung erfolgten in den Jahren 1990 und 1991.24
Zu Zeit der beiden Ausgrabungen im Jahr 1909 war am
Joanneum als Kustos der Historiker Dr. Richard Mell25
(1881-1950) tätig. Nach seinem Studium in Wien und
Graz, wo er 1906 dissertierte, wurde Mell am 1. April
1907 als Kustos der Prähistorischen Sammlung und des
Antiken- und Münzen-Cabinets angestellt. Im Jahr 1911
trat er den Dienst des Konzeptbeamten der k.k. Statthalterei in Graz an, bis zu seiner Pensionierung war er
in der Kulturabteilung der steiermärkischen
Landesregierung tätig. Parallel führte er bis 1916 auch
die Arbeit als Kustos am Joanneum weiter, ab 1912
zusammen mit Walter Schmid.
Von seiner archäologischen Tätigkeit geben die Jahresberichte Auskunft.26 Am Beginn seiner Tätigkeit im Jahr
1907 führte er die Grabungen in der Sulmtalnekropole
weiter, die im Jahr zuvor angefangen worden waren. In
den nächsten Jahren ging seine archäologische Feldarbeit durch die Übernahme der Sekretariatsgeschäfte
zurück. Im Jahr 1909 widmete er sich nur noch der
Burgstallnekropole und den römerzeitlichen Funden
aus Scheiben bei Unzmarkt. Im Jahr 1910 wurden
archäologische Feldforschungen wegen des Geldmangels komplett eingestellt. Mell widmete sich der Pflege
der Sammlung und publizierte einige Beiträge zu den
Neuentdeckungen der letzten Jahre.
Im Jahr 1911 begann die Zusammenarbeit mit Walter
Schmid, der vom Joanneum für die Grabungen auf der
Poštela und in Stari Trg bei Slovenj Gradec beauftragt
wurde. Die Tätigkeiten Mells beschränkten sich in diesem Jahr auf die Vorbereitung der Feierlichkeiten zum
Jubiläum des Landesmuseums Joanneum. Im folgenden
Jahr wurde Walter Schmid zum Landesarchäologen des
Joanneums befördert und übernahm somit auch die
ganze Feldforschung, während Mell die Tätigkeit des
Kustos weiter führte. Er widmete sich der Vorbereitung
der Neuaufstellung der archäologischen Sammlung.
Siberix Report Writer Evaluation Version.
Visit www.siberix.com for more information.
Abb. 4
Situationsplan am
Plan 1 und ein
Katasterplan von
GIS-Steiermark.
Über die Grabungen 1909 geben die Jahresberichte
noch eine zusätzliche Information: „In beiden Fällen
wurde der Kustos durch Herrn Karl Fiala, Beamten der
Köflacher Bahn, durch seine reichliche Lokalkenntnis
und tätige Beihilfe bei der Grabungstätigkeit unterstützt. Auch fertigte derselbe farbige Situationspläne
der Grabungen an, wofür ihm ganz besonderer Dank
gebührt.“ Außer diesen Fakten konnten zu Karl Fiala
bis jetzt keine weiteren Informationen recherchiert
werden.
In den Archiven der Abteilung Archäologie & Münzkabinett wurden zwei Pläne aufgefunden, die an dieser
Stelle zum ersten Mal präsentiert werden. Es handelt
sich um zwei farbige Pläne von den Grabungen aus
dem Jahr 1909, die bis jetzt als verschollenen galten.27
Der Plan 1 zeigt die Ergebnisse der Grabung Mells
in der Tschoneggerfranzl-Gruppe (Taf. 1). Im rechten
oberen Eck befindet sich eine kleine Situationskarte im
Maßstab 1:2880, in der zwei Grabhügel eingezeichnet
sind, die Grabhügel A und B (Abb. 4).
Der Grabhügel A befindet sich auf der Parzelle Nr. 294
und der Grabhügel B auf der anschließenden Parzelle
Nr. 295 der KG Goldes. Das ist der erste grundsätzliche
Unterschied zur Karte 2 von Dobiat28, auf der westlich
des Zugangswegs zum Ofenmacherhof nur ein einziger
großer Grabhügel eingezeichnet ist. Im heutigen Kataster werden die ehemaligen Parzellen Nr. 294 und 295
unter der Nummer 295, KG Goldes, geführt.
Im Text im rechten unteren Teil des Plans 1 wird
festgehalten, dass der Grabhügel A im Jahr 1882 von
Radimský gegraben wurde und die Funde sich im
Joanneum befinden. Also muss es sich beim Grabhügel
A um den Tschoneggerfranzl-Tumulus 2 handeln.
Demnach wurde Grabhügel B im Jahr 1909 von Mell
ergraben (Abb. 5, links).
Beide Grabhügel sind im Mittelteil des Plans schematisch dargestellt und haben einen Durchmesser von
rund 39,6 m, was dem heutigen Durchmesser des
Tschoneggerfranzl-Tumulus 2 entspricht (Taf. 1). Beim
Grabhügel B wurde eine genaue Position des Grabungsschnitts festgehalten. Mell legte seinen Schnitt
von 3,5 x 7,8 m fast in der Mitte des Hügels B an. Seine
Festpunkte waren das Wohngebäude Hausnummer 26,
das Wirtschaftsgebäude und der Stall. Seinen Schnitt
positionierte er nach der süd-östlichen Ecke des Gemüsegartens, der 30,8 m vom Wohngebäude und 12,2 bis
13,45 m von der Mitte des Grabhügels entfernt war.
Im unteren Teil hat Fiala den Befund in einem Grundriss
und zwei Profilen abgebildet (Abb. 5). Aus den Profilen
ist ersichtlich, dass die Grabung in einer Tiefe von 0,7
bis 0,8 m den gewachsenen Boden erreichte.
Die dazugehörige Beschreibung befindet sich im Textteil des Plans (Abb. 5). Laut der Befundbeschreibung
wurden bei der Grabung vier Gräber entdeckt: „... Dabei
fanden sich 4 Grabstätten vor (m, n, o, p), von welchen
zwei ziemlich gut erhalten waren, während die Übrigen
47
Marko Mele
Abb. 5
Textteil des Plans
1 (links) und eine
Detailansicht des
Befundes (rechts).
bloß durch Brandschichten erwiesen sind. Letztere
waren 30-40 cm stark.“ Das erste gut erhaltene Grab
(m) bestand aus einer keramischen Urne und drei Steinplatten, die die Urne von zwei Seiten und von oben
umschlossen. Die Asche ist unterhalb des Gefäßes
dargestellt. Beim zweiten Grab (p) wurden 4 Steinplatten entdeckt, neben zwei seitlichen auch eine als
Untersatz und eine als Deckel. Im Steinkasten befand
sich eine kleine Fußschale. Wie beim Grab m befindet
sich die Asche auch hier unter der Bodenplatte.
Vom Tschoneggerfranzl-Tumulus 2 publizierten
Radimský und Szombathy einen Plan des Befunds von
ihrer Grabung im Jahr 1882.29 Laut den Ausgräbern
befand sich im Grabhügel eine 7 x 5,9 m große Steinkammer mit einem dromosartigen Zugang, die für die
fürstlichen Grabhügel im Südostalpenraum typisch
war.30 Für die Grabungen Mells ist die Erwähnung von
ovalen „Brandkesseln“ mit linsenförmigem Querschnitt,
die sich innerhalb und außerhalb der Grabkammer
befanden, interessant. Diese Brandreste können vielleicht mit den „Grabstätten“ o und n im Plan von Fiala
verglichen werden. Die Grabungsdokumentation aus
dem Jahr 1909 gibt keine weitere Auskunft, ob es sich
um eine Scheiterhaufenkonstruktion oder um weitere
bestattete Individuen handelt.
Die Bestattungsformen in der Sulmtalnekropole hat
Claus Dobiat in seiner Publikation des Gräberfelds
übersichtlich dargestellt.31 Nach der Publikation
Dobiats hatten die untersuchten Grabhügel eine
48
einheitliche Bestattungsform im ganzen Gräberfeld mit
einigen Variationen. Gemeinsam für die ganze Nekropole ist die Brandbestattung unter einem Grabhügel.
Die Variationen zeigten sich in der Niederlegung der
Brandreste und der Beigaben.
Unter einem Grabhügel wird meistens nur eine Person
bestattet, nur in einzelnen Fällen konnten in einigen
größeren Grabhügeln Mehrfachbestattungen identifiziert werden. In einigen Grabhügeln wurden die Brandund Knochenresten des Verstorbenen, zusammen mit
kleineren Beigaben, in einer keramischen Urne bestattet. Die Urne wurde meistens in einer Grube beigesetzt,
die oft mit Steinplatten abgedeckt wurde. Nur in einigen Fällen konnten Holzreste identifiziert werden, die
auf einen Holzeinbau im Grabhügel hindeuten.
Eine andere Art von Bestattungen zeigen die Gräber,
bei denen die Scheiterhaufenreste zusätzlich in die
Grabgrube eingefüllt wurden. In solchen Gräbern ist in
einigen Fällen auch eine Urne mit Brandresten vorhanden, in anderen jedoch nicht.
Eine weitere Bestattungsform bilden die Grabhügel,
die eine Brandfläche überdecken, ohne dass eine spezielle Grube dafür angelegt wurde. Für diese Form von
Bestattungen wird eine jüngere Zeitstellung vermutet.
In den größten und reichsten Grabhügeln war die
Errichtung der rechteckigen Steinkammern aus Kalksteinplatten und Kleinsteinmaterial ein Teil des Bestattungsrituals. In vereinzelten Fällen wurde sogar ein
Gang zu der Grabkammer, ein sog. Dromos, gepflastert.
Abb. 6
Umzeichnung des
Grabhügels A
(Tschoneggerfranzl-Tumulus 2)
und die vermutliche Lage des
Grabhügels B
nach dem Plan
von Fiala. Luftbild
GIS Steiermark.
Anhand der Befunde versuchte Dobiat einen Bestattungsverlauf zu rekonstruieren. Nach seiner Meinung
wurden nach der Verbrennung der Leichenbrand und
die Brandreste aufgesammelt und der Verbrennungsplatz mit Erde überdeckt. Darüber wurden die noch
heißen Brandreste aufgestreut und mit Erde und Steinmaterial abgedeckt. Es folgte die Niederlegung des Leichenbrandes mit zerschlagenen keramischen Gefäßen.
Erst dann erfolgte die Aufschüttung des Grabhügels,
mit der Erde aus seinem unmittelbaren Umfeld.
Als einen weiteren Vergleich für die Interpretation
des Plans 1 aus der Grabung Mell können wir auf
einen ähnlichen Befund von einer archäologischen
Baubegleitung im Jahr 1996 auf der Parzelle Nr. 295
zurückgreifen.32 Am Westrand des TschoneggerfranzlTumulus 2 wurden sieben Brandgräber entdeckt, die als
flache Brandschüttungen erhalten waren. Nur bei einer
Aufschüttung war ein Gefäß erhalten, bei dem es sich
um eine Grabbeigabe handeln könnte. Es konnten auch
einige verbrannte Keramikreste geborgen werden. Eines
der Gräber gehört laut dem Bericht in die späte Phase
der Ruše-Gruppe, einige Keramikstücke jedoch auch in
die jüngste Phase 3 nach Dobiat.
In den Jahren 1987 und 1989 erfolgten eine Fundmeldung und eine Notbergung auf der Parzelle Nr. 283/1
der KG Goldes, dem Standort des Grabhügels Nr. 1 der
Tschoneggerfranzl-Gruppe.33 Am westlichen und südlichen Rand des Grabhügels waren beim Pflügen keramische Scherben aufgetaucht, was zu einer Notbergung
im Jahr 1990 führte. Die Grabung zeigte, dass es sich
wahrscheinlich um weitere kleine Brandgräber am Rand
des Grabhügels handelt. Nach der Meinung des Ausgräbers könnte es sich sogar um späthallstattzeitliche
Nachbestattungen handeln.34
Dass in der Hallstattzeit im Sulmtal nicht nur Grabhügel angelegt wurden, zeigen auch Grabungen von Wolfgang Artner in der Nekropole von Bergla bei St. Martin
im Sulmtal.35 In zwei Grabungskampagnen in den
Jahren 2003 und 2004 konnten in der Nekropole fünf
Grabhügel und im Bereich zwischen den Grabhügeln
fünf Flachgräber untersucht werden. Die Nekropole
wird in die Späthallstattzeit (Ha D) datiert.
Aus dem Plan 1 von Fiala können wir zwei Schlussfolgerungen ziehen. Erstens, dass die Grabung von
Richard Mell im Jahr 1909 nicht am TschoneggerfranzlTumulus 2 geschah, sondern in seiner unmittelbaren
Nähe (Abb. 6). Und zweitens, weil die Gräber nur einen
halben Meter unter der Erdoberfläche lagen und die
Aufschüttung des Grabhügels kaum vorhanden ist (laut
Plan nur 70 bis 80 cm), könnte es sich um Flachgräber
oder kleine eingeebnete Tumuli handeln, ähnlich wie
bei den oben angeführten Vergleichen oder dem Gräberfeld Masser-Kreuzbauer.36 Wenn es sich wirklich um
einen Grabhügel von diesem Ausmaß (Durchmesser von
40m) handeln würde, wären wahrscheinlich Teile einer
Grabkammer erhalten, wie bei anderen Fürstengrabhügeln in der Nekropole.
49
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Marko Mele
Abb. 7
Situationsplan am
Plan 2 und ein
Katasterplan von
GIS-Steiermark.
Die Funde aus dem Tschoneggerfranzl-Tumulus 2
wurden von Walter Schmid in seiner Publikation der
Fürstengrabhügel am Rande erwähnt, bis sie dann im
Jahr 1980 von Claus Dobiat in seiner Publikation vorgelegt wurden.37 Auf dem Plan von Fiala wurden aus dem
Hügel B zwei Gefäße abgebildet, ein Kragenhalsgefäß
aus dem Grab m und eine Fußschale aus dem Grab p.
Das Kragenhalsgefäß ist laut der Abbildung 26 cm
breit und 19 cm hoch und nicht verziert. Die Fußschale
hat keine genauen Maßangaben, jedoch ist auf der
Zeichnung eine Verzierung mit horizontalen Kanneluren
erkennbar. Da die Zeichnungen für eine eindeutige Einordnung der Gefäße nicht reichen und die Objekte im
Depot des Joanneums noch nicht eindeutig identifiziert
werden konnten, müssen wir die Zeitstellung der im
Jahr 1909 erforschten Gräber noch offen lassen.
Plan 2 (Taf. 2), der im Juli 1909 von Karl Fiala erstellt
wurde, überliefert die Grabung Richard Mells am Grabhügel II auf der Parzelle Nr. 351, KG Goldes, die damals
Franz Schipfer, vulgo Wiesenkaiser, gehörte. Der Plan
2 ist in seiner Gestaltung dem Plan 1 sehr ähnlich. Er
besitzt einen kleinen Situationsplan (Maßstab 1:2880)
in der linken unteren Ecke und die Darstellung des
Befunds in einem Grundriss und drei Profilen im Mittelteil des Plans.
Im Situationsplan sind südlich des Gehöfts drei Grabhügel eingezeichnet. Der Grabhügel Nr. I liegt auf der
Parzelle Nr. 351, zwischen zwei Gebäuden, die ihn am
nördlichen und westlichen Rand begrenzen (Abb. 7).
50
Der erforschte Grabhügel Nr. II liegt auf der gleichen
Parzelle, nur wenige Meter südlich des Grabhügels I. Der
Grabhügel III liegt auf der Parzelle Nr. 346 KG Goldes,
süd-westlich von den beiden erwähnten Grabhügeln.
Die Verteilung der Grabhügel auf dem Plan von Fiala
unterscheidet sich von der Ausrichtung auf dem Plan
von Dobiat, wo die Grabhügel eine Reihe von Nordwesten nach Südosten bilden.38
Der Grabhügel II hat einen Durchmesser von mehr als
30 m. Die Lage des Grabhügels wurde von der südöstlichen Ecke des Kellerstöckels auf der Bauparzelle
Nr. 38 (Hausnummer 53) bestimmt.
Die Grabung im Jahr 1909 wurde laut Plan im Grabhügel II der Wiesenkaisergruppe durchgeführt und nicht
im Grabhügel 1, wie in der Publikation von Dobiat dargestellt. Dass es sich bei der von Dobiat publizierten
Keramik um Funde aus der Grabung 1909 handelt, ist
auch aus dem Jahresbericht des Joanneums ersichtlich,
in dem 5 Gefäßhenkel in Gestalt von Hörnern beschrieben sind.39
Der Text zu Plan 2, der sich in der linken oberen Ecke
des Plans befindet, gibt eine Auskunft über die Grabungskampagnen am Grabhügel (Abb. 8). Im Jahr 1882
erfolgte offensichtlich eine nicht autorisierte Grabung
im süd-östlichen Teil des Grabhügels, von der keine
weiteren Informationen vorliegen (Taf. 2, M). Vom
Grundbesitzer wurde der Grabhügel im Jahr 1908 zum
Zweck der Materialgewinnung angegraben
aufgesammelt und im Kreuzattaschenbecken am südlichen Rand der Grube beigesetzt. Das Grab wurde um
das Jahr 600 v. Chr. angelegt.
Der Vergleich der Steinsetzungen von Wiesenkaiser
2 und 4 zeigt, dass es sich wahrscheinlich um eine
ähnliche Bestattungsweise handelt, wobei sich die
Bestattung Wiesenkaiser 2 wahrscheinlich im nordwestlichen Teil der Steinsetzung befand. Die Funde von
Wiesenkaiser 2 ermöglichten Dobiat die Einordnung des
Grabhügels in seine Stufe 3, was der Zeitstellung des
Wiesenkaiser-Tumulus 4 entspricht.43
Abb. 8
Textteil des
Plans 2.
Neuvermessung der Sulmtalnekropole
(Taf. 2, N). Bei diesen Arbeiten wurden eine Brandschicht und eine Steinmauer entdeckt, in denen sich
Keramik, Bronzeobjekte und Knochenreste befanden.
Im Juli 1909 führte Mell die Grabung an der Stelle
weiter, wo der Grundbesitzer auf die Befunde stieß. Er
setzte seinen Schnitt in Richtung Süden an (Taf. 2, O).
Offensichtlich folgte er der Steinsetzung und legte
sie in einem Ausmaß von rund 8 x 4,2 m frei. Aus
der Grabung stammten laut Fiala eine Bronzeperle,
Menschenknochen und Gefäßscherben. Im Plan ist die
Lage der Schalen (x, y, z) und der Hornansätze (h) extra
eingezeichnet. In den Profilen befinden sich die Steinpackung und die Funde in einer Tiefe von 2,2 bis 2,5 m
und liegen auf dem gewachsenen Boden.
Der Befund des Wiesenkaiser-Tumulus 2 aus dem
Jahr 1909 kann mit dem in den Jahren 1990 und 1991
vollkommen ausgegrabenen Wiesenkaiser-Tumulus 440
unmittelbar verglichen werden. Dieser befand sich an
der Grenze zwischen den Parzellen Nr. 351 und 360
der KG Goldes. Der Auslöser für diese Grabung war eine
Notbergung von Bernhard Hebert im Jahr 199041, bei
der ein Kreuzattaschenbecken gefunden wurde, das auf
einer Holzunterlage oder in einem Holzkasten lag. Weiters konnte ein Steinpflaster aus Kieselsteinen festgestellt werden, auf dem zwei Keramikgefäße lagen.
Im Jahr 1991 folgte eine Ausgrabung des Instituts für
Ur- und Frühgeschichte der Universität Innsbruck, unter
der Leitung von Gerhard Tomedi.42 Das Steinpflaster
aus der Notbergung 1990 mit Holzkohlenresten und
Keramik konnte auf einer Fläche von rund 3 x 2 m
untersucht werden. Nach der Meinung des Ausgräbers
handelt es sich jedoch um ein Bustumgrab, also eine
Stelle, wo der Leichnam verbrannt und gleichzeitig
beigesetzt wurde. Die Kieselsteine waren somit keine
Pflasterung sondern eher eine Aufschüttung über
eine hölzerne Überdachung, die eine Grube mit den
Resten des Scheiterhaufens überdeckte. Die Teile des
Leichenbrandes und die verbrannten Bronzen wurden
Seit mehr als 150 Jahren werden die Siedlung und das
Gräberfeld von Kleinklein (Gem. Großklein) erforscht
und geschützt. Trotz der langen Zeitspanne bleibt die
volle Ausdehnung der Fundstelle noch immer teilweise
unbekannt. Bis heute wurde keine ausreichende
moderne archäologische Vermessung der gesamten
Fundstelle durchgeführt. Die Forscher beziehen sich auf
die Karten von Claus Dobiat aus den 1980er-Jahren44,
obwohl er seinen Stand auch nur aus den Zeichnungen
Radimskýs und Szombathys aus den 1880er-Jahren
übernahm. Die Zahl der in der Hallstattzeit angelegten,
bis jetzt untersuchten und noch erhaltenen Hügelgräber ist sehr schwer einzuschätzen, besonders weil sich
die Landschaft ständig verändert und Jahrhunderte der
Grabungstätigkeit und Vernichtung ihre Spuren hinterlassen haben.
Nicht nur das Durchforsten der Archive wie im Fall der
Grabung von Richard Mell, sondern auch eine ständig
wachsende Zahl an Funden und Befunden in der Region
bereichern den Wissenspool zur Fundstelle. Gleichzeitig
haben sich auch die technischen Möglichkeiten für die
Archäologie in den letzten Jahrzehnten geändert. Der
Einsatz von Luftbildern, Laserscans aus der Luft, Geophysik und neuer GIS-unterstützter Prospektionsmethoden wurde zu einem fixen Bestandteil der modernen
archäologischen Forschung.
Diese Fakten führten im Jahr 2010 zu einer Neuaufnahme der Erforschung dieser wichtigsten steirischen
hallstattzeitlichen Fundstelle. Vom Universalmuseum
Joanneum werden in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt, Landeskonservatorat für Steiermark und
dem Institut für Archäologie der Karl-Franzens Universität Graz archäologische Prospektionen, Vermessungen und Grabungen in der Region durchgeführt.45
Unser erster Schritt war eine Weiterführung der systematischen Komplettvermessung des Gräberfeldes, die
in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt im
Jahr 2001 begonnen wurde. Damals konnten 14 neue
51
Marko Mele
Grabhügel verzeichnet werden.46 In einem kleinen Team
werden die noch heute fassbaren Grabhügel terrestrisch eingemessen und verortet.
Im September 2010 führte unser Team, bestehend aus
einer Vermesserin (Manuela Arneitz), ihrer Assistenz
(Florian Dinius) und dem Verfasser, am Burgstall die
Vermessung und die Dokumentation der Ofenmacherwaldgruppe durch (Taf. 3). Bei der Vermessung konnten
wir 5 neue Grabhügel (Nr. 63-67) feststellen und eine
weitere Struktur (Obj. 1), die vielleicht mit der Errichtung des Gräberfelds im Zusammenhang stand.
Im Jahr 2011 nahmen wir drei kleinere Gruppen unter
die Lupe. Nah am Steinbruch befindet sich die sog.
„Andräbäckwaldgruppe“ (Taf. 4). Diese kleine Grabhügelgruppe zeigt schwere Beschädigungen, einerseits
durch den Steinbruch, andererseits wegen der Grabungen. Es konnten auch noch die Reste der Grabhügel
1 und 3 festgestellt werden, die bei Dobiat als vom
Steinbruch abgetragen verzeichnet sind.
Westlich der Kapelle nahe der Hauptstraße in Richtung
Goldes befindet sich die sog. „Tschoneggerfranzlwaldgruppe“ mit einem großen, gut sichtbaren und mehreren kleinen, fast ganz abgeflachten Grabhügeln
(Taf. 5). Auch hier konnten wir einen weiteren, noch
nicht eingetragenen Grabhügel (Nr. 7) identifizieren.
Im Jahr 2011 wurde auch eine Hälfte der sog. „Grellwaldgruppe“ neu vermessen (Taf. 6). Die sehr imposanten Grabhügel dieser Gruppe sind gut erhalten,
jedoch wurde ein Teil der Nekropole vom Straßenbau
angeschnitten. Im südöstlichen Teil dieser Nekropole
war auch Walter Modrijan in den 1970er-Jahren tätig.
Unser Ziel ist nicht nur eine moderne Vermessung,
sondern auch eine komplette Dokumentation des
Zustands durch Fotos und Formblätter. Diese werden
in eine Datenbank zusammengeführt, die mit einem
Mausklick die Daten aus dem Gelände mit den schon
bekannten historischen Daten zur Fundstelle und den
im Grabhügel gefundenen Objekten verbinden soll.
Damit erhoffen wir uns ein nützliches Werkzeug für
die weitere Erforschung der Fundstelle zu schaffen,
die neue Kenntnisse über die Vergangenheit der
Burgstallkogelregion bringen wird. Die gesammelten
Daten könnten aber auch für eine digitale Präsentation
der Fundstelle vorbereitet werden, die im Kulturtourismus vor Ort zum Einsatz kommen kann.
Schlussgedanken und Ausblick
Es gibt in der Steiermark keine prähistorische Fundstelle, die so eine internationale Bedeutung hat wie die
hallstattzeitliche Siedlung und das Hügelgräberfeld
von Kleinklein (Großklein). Nicht nur die Fülle von erstklassigen Funden, die im neuen Archäologiemuseum
des Universalmuseums Joanneum ausgestellt sind47,
sondern auch der Erhaltungszustand und das Forschungspotenzial der Fundstelle sind in Mitteleuropa
einzigartig.
An der Erforschung dieser Fundstelle ist das Joanneum
schon mehr als 150 Jahre aktiv beteiligt. Durch Ankäufe,
Schenkungen und später durch Grabungen füllten die
hallstattzeitlichen Funde aus der Region seit der ersten
Hälfte des 19. Jhs. die Depots der archäologischen
Sammlung. Fast jeder Archäologe des Joanneums, der
sich mit der Urgeschichte auseinandersetzte, ist auf
irgendeine Weise an der Forschungsgeschichte dieser
Region beteiligt. Deshalb ist es verständlich, dass
immer wieder Dokumente, Pläne oder Zeichnungen
auftauchen, die von der Tätigkeit der Kustoden im Sulmund Saggautal zeugen.
Im vorliegenden Artikel konnten zum ersten Mal Pläne
aus einer Ausgrabung von Richard Mell im Jahr 1909
vorgestellt werden. Einerseits geben die Pläne eine
Information zum Befund und anderseits einen Einblick
in die Dokumentationstechnik der Archäologie am
Anfang des 20. Jhs. Die Pläne überraschen mit ihrer
Darstellungsqualität des Befundes und der Genauigkeit,
die mit moderner archäologischer Dokumentation vergleichbar ist.
Seit der Wiederaufnahme der Erforschung der Sulmtalnekropole im Jahr 2010 können wir erste Resultate
unserer Tätigkeit in der Region publizieren. In den zwei
Vermessungs- und Dokumentationskampagnen im Jahr
2010 und 2011 konnten wir kleine Schritte zu einer
kompletten Aufnahme dieser Fundstelle machen, die
wir in den folgenden Jahren fortsetzen wollen.
Endnoten
1
Ausführliche Forschungsgeschichte bei Dobiat 1980, 7-22; Dobiat
1990, 16-38; Egg 2004, 93-97; Egg 2007, 23-30; Egg – Kramer
2005, 3-10; Kramer 2000, 160-180; Kramer 2004, 73-102; Smolnik 1994, 13-17; Teržan 1990, 124-140; Hack 2002, 92-96. Zur
Benennung siehe Dobiat 1980, 16-18 und Hack 2002, 95-96.
52
2
Dobiat 1990; Smolnik 1994; Smolnik 1996, 445-454.
3
Dobiat 1990, 34-38.
4
Siehe Beitrag von Slonek in Dobiat 1990, 70-84.
5
Die Siedlungsfunde aus den Grabungen Dobiats legte Regina
Smolnik (1994) vor. Sie gliederte die Besiedlung in vier Zeitphasen vom 9. bis zum 6. Jh. v. Chr. Zu vergleichbaren hallstattzeitlichen Zentren siehe Gleirscher 2005, 99-112.
25
Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950, Bd. 6 (Lfg.
28, 1974), S. 214. Für die Grundinformationen zu Richard Mell
danke ich Daniel Modl herzlich.
26
Jahresbericht Joanneum 1906-1915.
6
Dobiat 1980, 20-38; Egg – Kramer 2005, 4.
27
Für die Aufindung und Aufbewahrung der Zeichnungen danke
ich Frau Brigitte Berner.
7
Anm. 6.
28
Dobiat 1980, Karte 2.
8
Bernhard – Weihs 2003.
29
Radimský – Szombathy 1885, 143, Abb. 49-51.
9
Schmid 1933; Dobiat 1978/79, 57-66; Egg – Kramer 2005; Egg
2004, 93-126; Egg 2007, 23-64; Egg 2009, 31-58; Kramer 2000,
160-180; Kramer 2004, 29-145.
30
Übersichtlich bei Egg 1996, 65.
10
Egg 2009, 40-41; Teržan 1990, 132-134.
11
Dobiat 1980, 159-172; Teržan 1987, 413-433; Teržan 1990, 137-140.
12
Dobiat 1978/79, 57-66; Dobiat 1980, 21-23, mit Literatur.
13
Dobiat 1980, 21-28; Tiefengraber 2005, 7-9.
14
Schmid 1933, 219-282.
15
Die Siedlungsgrabungen Schmids wurden von Claus Dobiat
(1990, 12-18) ausgewertet und vorgelegt.
16
Die vier „Fürstengrabhügel“ werden von M. Egg und D. Kramer
neu vorgelegt (Egg 1994, 53-86; Egg 2004, 93-126; Egg 2007,
23-64; Egg 2009, 31-58; Egg – Kramer 2005).
17
Die Funde wurden im Rahmen des Projekts „Die hallstattzeitlichen Fürstengräber von Kleinklein (Gem. Großklein, Bez. Leibnitz) in der Weststeiermark“ von Leif Hansen (2007, 173-215)
neu vorgelegt.
31
Dobiat 1980, 47-63.
32
Artner 1996, 461.
33
Hebert 1987, 224; Hebert 1989, 197; Hebert 1990a, 29-31; Hebert
1990b, 212.
34
Hebert 1990a, 31.
35
Artner 2004, 864-867; Artner 2007, 31-47.
36
Bernhard – Weihs 2003.
37
Schmid 1933, 274, 276; Dobiat 1980, 226-230, T. 50-59.
38
Dobiat 1980, Karte 1.
39
Dobiat 1980, 19, 25, 35, 248, Taf. 97; Jahresbericht Joanneum 98,
1909, 34.
40
Hack 2002, 98-114.
18
Teržan 1990, 124-136.
41
Hebert 1990b, 212.
19
Radimský – Szombathy 1885, 142; Dobiat 1980, 226; Hansen
2007, 173.
42
Tomedi 1991, 262; Tomedi 1992, 38-42.
20
Dobiat 1980, 25, Anm. 68; Hansen 2007, 168.
21
Jahresbericht Joanneum 98, 1909, 34.
22
Anm. 21
23
Dobiat 1980, 19, 25, 35, 248, Taf. 97; Hack 2002, 91-165.
24
Tomedi 1991, 262; Tomedi 1992, 38-42; Hack 2002, 98-108.
43
Dobiat 1980, 169-170, 248, Taf. 97; Hack 2002, 139-140.
44
Dobiat 1980, Karte 1-8.
45
Für die Unterstützung bei der Durchführung des Forschungsprojekts danke ich der Gemeinde Großklein.
46
Farka 2002, 76, 77. Der Plan wurde von G. Tiefengraber, Ch. Gutjahr und A. Bugar erstellt.
47
Karl u.a. 2009; Peitler u.a 2011.
53
Marko Mele
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Plan 2 aus der Grabung von Richard Mell beim Wiesenkaiser im Jahr 1909. Gezeichnet von Karl Fiala. Originalgröße 58,8 x 42,2 cm.
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57
Taf. 3
Plan der Ofenmacherwaldgruppe.
58
Taf. 4
Plan der Andrä-Bäckwaldgruppe.
59
Taf. 5
Plan der Tschoneggerfranzlwaldgruppe.
60
Taf. 6
Plan der Grellwaldgruppe Nord.
61