Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e. V.
Abteilung für Vorgeschichte
Beiträge zur Vorgeschichte Nordostbayerns
Band 9
2019
Für die finanzielle Unterstützung zur Herstellung dieses Bandes
danken wir:
ISSN 1862-0485 Band 9 • ISBN 978-3-922877-10-3
Die „Beiträge zur Vorgeschichte Nordostbayerns“ sind eine Monographienreihe der
Abteilung für Vorgeschichte der Naturhistorischen Gesellschaft Nürnberg e. V.
Die Reihe erscheint in unregelmäßiger Folge und ist über die Abteilung zu beziehen.
Manuskripte sind an die Redaktion zu richten. Für unverlangt eingesandte Manuskripte
wird keine Haftung übernommen.
Herausgeber: Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V., Abteilung für Vorgeschichte,
Christine Bockisch-Bräuer, Bernd Mühldorfer und Martin Schönfelder
Redaktion:
Christine Bockisch-Bräuer, Martin Schönfelder
Organisationskomitee:
Christine Bockisch-Bräuer, Eva-Maria Christ, Norbert Graf, Eleonore Horlacher,
Bernd Mühldorfer, Martin Schönfelder
Wissenschaftlicher Beirat:
Justyna Baron, Miloslav Chytráček, Doris Mischka, Christopher Pare,
Susanne Stegmann-Rajtar, Martin Trefný, Holger Wendling
Der Wissenschaftliche Beirat hat die Beiträge im Sinne einer peer review begutachtet.
Für den Inhalt der Beiträge sind die jeweiligen Autoren verantwortlich.
Grafische Gestaltung, Layout und Bildbearbeitung: Werner Kleber
Druck:
hofmann infocom, Nürnberg
Alle Rechte vorbehalten.
Jegliche Vervielfältigung ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Herausgebers gestattet.
Titelbild: Der Stieranhänger von Landersdorf. Foto: Abteilung Vorgeschichte
Christine Bockisch-Bräuer, Bernd Mühldorfer und Martin Schönfelder
(Hrsg.)
Die frühe Eisenzeit in Mitteleuropa
Early Iron Age in Central Europe
Internationale Tagung
vom 20.-22. Juli 2017
in Nürnberg
Inhalt
Seite
Vorwort
Allgemeine Beiträge
Wandering of Ideas in the Early Iron Age · Tomasz Gralak
9
Intentionelle Unvollkommenheit? Untersuchungen zu den Regeln hallstattzeitlicher
Verzierungen an Tongefäßen · Eva-Maria Christ
25
“Sometimes they seem to be deliberately broken or rendered useless…“ – Considerations
on an Aspect of Early Iron Age Funerary Ritual · Melanie Augstein
39
Mensch, Abbild, Ahne? Die Anthropomorphisierung von Urnen · Maria Kohle
57
Hallstattzeit in Baden-Württemberg, Bayern und Böhmen
Überlegungen zur Konstruktion späthallstattzeitlicher Kammergräber am Beispiel des
Grabhügels von Hochdorf · Thimo Brestel
67
Hallstatt- und frühlatènezeitliche Besiedlungs- und Kulturlandschaftsentwicklung im
Umfeld der Heuneburg – eine Zwischenbilanz
Leif Hansen / Roberto Tarpini / Jonas Abele / Dirk Krausse
89
Landnutzung im Umkreis späthallstattzeitlicher Zentralorte aufgrund botanischer
Untersuchungen in Südwestdeutschland · Manfred Rösch
105
Das Gräberfeld von St. Helena, Gemeinde Simmelsdorf (Lkr. Nürnberger Land):
Zwischenbericht zu den Ausgrabungen · Doris Mischka
131
Das Gräberfeld von St. Helena, Gemeinde Simmelsdorf (Lkr. Nürnberger Land):
Besiedlungskontext und historische Einordnung – eine Projektskizze ·
Christiane Schmid-Merkl
149
Das hallstattzeitliche Wagengrab von Adelschlag-Weißenkirchen
(Lkr. Eichstätt, Oberbayern) · Philip Schneider
159
Eisen, Bronze, Elfenbein – ein picenisches Schwert in Bayern · Susanne Hanemann
175
The South-Eastern Periphery of Prague in the Early Iron Age and its Significance in the
Contemporary Settlement Hirarchy · Tomáš Polišenský / Martin Trefný
185
Zur Wirkung der Situlenkunst auf die Kunst der Fürstenschicht des 7.–5. Jahrhunderts v. Chr. in Mitteleuropa · Miloslav Chytráček / Martin Golec /
Věra Klontza-Jaklová / Miroslav Popelka / Pavel Fojtík / Jan Petřík / Jana Langová
203
Deponierungen in der frühen Eisenzeit
Seite
Ältereisenzeitliche Deponierungen – Fokus Schweiz · Imke Westhausen
227
Eine eisenzeitliche Wegtrasse im Loisachtal – ein Vorbericht · Margarethe Kirchmayr
251
Settlement and Social Transformations and the Disappearance of the Custom of Hoards
Deposition in the Early Iron Age in North-West Poland · Marcin Maciejewski
259
Frühe Eisenzeit in Sachsen, Polen, Mähren, Ungarn
Die frühe Eisenzeit an der sächsischen Elbe – Aktuelle Grabungen, Projekte und
Ergebnisse · Wolfgang Ender
273
The Oder-zone Painted and Encrusted Pottery as Cultural Phenomena of the Hallstatt
Period · Dagmara Łaciak
317
Results of a geophysical survey at the Křenovice hillfort (Křenovice near Kojetín,
okr. Přerov / CZ) · Sylva Bambasová
329
Early Iron Age Landscapes – Toward a new Topographical Mapping at Süttő
(Kom. Komárom-Esztergom / H) · Zoltan Czajlik / Gábor Serlegi / András Jáky /
Katalin Novinszki-Groma / Sándor Puszta / Bence Vágvölgyl / Andreas Bödőcs /
Laszlo Rupnik
Advances in Technological Analysis of the Wheel-Made Vekerzug Pottery ·
Szabolcs Czifra
345
355
Frühlatènezeit und Frühlatènekultur
On the Origin of the La Tène Culture in Silesia · Przemysław Dulęba
369
Die latènezeitliche Siedlung und die Gräberfelder bei Werneck (Lkr. Schweinfurt, Unterfranken) – ein Vorbericht · Doris Lettmann
391
Vorwort
2015 fand auf Initiative von Martin Trefný in Hradec Kralové eine Tagung „Early Iron Age in
Central Europe“ statt. Ziel der Tagung war es, ein Forum für Forschungen von der Hallstatt- bis
zur Frühlatènezeit zu schaffen, wobei versucht wurde, einerseits aktuelle Grabungen, andererseits
auch universitäre Abschlussarbeiten zu präsentieren.
Schnell wurde klar, dass eine Fortsetzung der Tagung zur frühen Eisenzeit als Reihe Sinn machen
würde – es wurde dazu ein zweijähriger Turnus gewählt. Als Vorbild für Teile der Konzeption
galten den Organisatoren die jährlichen Tagungen der Reihe Archeologie barbarů – Archäologie
der Barbaren.
Für die Fortsetzung der Tagungsreihe bot sich als nächster Organisator die Abteilung für Vorgeschichte der Naturhistorischen Gesellschaft Nürnberg e.V. an, die mit derartigen Veranstaltungen
zu Nordostbayern und Thüringen schon viel Erfahrung besitzt und auf einer langen vorgeschichtlichen Forschungstradition aufbaut.
Die Abteilung für Vorgeschichte der Naturhistorischen Gesellschaft beging 2017 ihr 135-jähriges
Jubiläum. Am 12. September 1882 fanden sich einige archäologisch Interessierte zusammen und
gründeten die Anthropologische Section. Es folgten äußerst aktive Jahre der Forschung im Gelände mit Grabungen und einer ersten Inventarisierung von Geländedenkmälern. Um 1900 wurden in
mehreren Publikationen die gewonnenen Erkenntnisse veröffentlicht, so auch grundlegende Ideen
zur Grabungstechnik und Chronologie. Erfolg beschieden war auch einer Initiative zur Gründung
des Königlichen Generalkonservatoriums, heute Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, im
Jahr 1908. Die Abteilung hat bis heute eine lebendige und aktive Forschungstätigkeit, die sich
auch in dem Beitrag zu dieser Tagung widerspiegelt.
Für die Tagungsreihe „Early Iron Age in Central Europe“ sind Beiträge zur mitteleuropäischen
Hallstatt- und Frühlatènekultur willkommen, aber es wurden auch ganz bewusst Vorträge zur frühen vorrömischen Eisenzeit aus den nördlichen und östlichen Randbereichen ausgewählt, etwa aus
Thüringen, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Schlesien, Kleinpolen und Ungarn.
Ziel der Vorträge und Publikation soll die Förderung einer internationalen Forschungscommunity
sein, daher auch die zweisprachigen Präsentationen. Außerdem soll der Vernetzung untereinander
über eine gemeinsame Exkursion viel Raum gewidmet werden. Ein weiteres Ziel der Reihe „Early
Iron Age in Central Europe“ ist die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses – die Themen
können ungeachtet einer bereits vorhandenen wissenschaftlichen Qualifikation vorgestellt werden.
Für die diesjährige Tagung wurde, wie bereits 2015, ein wissenschaftlicher Beirat zusammengestellt, der die Qualität der eingereichten Vorträge und dann der Artikel für die Publikation begutachten soll. 2017 sind wir nun froh, Beiträge und Teilnehmer aus Österreich, Polen, Slowakei,
Tschechien, Ungarn und Deutschland in Nürnberg begrüßen zu dürfen. 23 Vorträge und 12 Poster
wurden vorgestellt, 23 Beiträge finden sich nun in diesem Band.
Nach Tagungen in Böhmen und Bayern treffen wir uns vom 4. bis 6. Juli 2019 in Wrocław auf
Einladung des Instytut Archaeologii der dortigen Universität.
Christine Bockisch-Bräuer
Bernd Mühldorfer
Martin Schönfelder
Preface
In 2015, on the initiative of Martin Trefný, a conference on the „Early Iron Age in Central Europe“
took place in Hradec Kralové. The aim of the conference was to create a forum for research on
the Hallstatt and Early La Tène periods, whereby both current excavations and university theses
could be presented.
It quickly became clear that a continuation of the conference on the Early Iron Age as a series
would be very useful – and a biennial cycle was chosen. The annual conferences in the Archeologie
barbarů – Archaeology of the Barbarians series served in many aspects as a model for our project.
For the continuation of the conferences, the Prehistoric Department of the Naturhistorische
Gesellschaft Nürnberg e.V. was an obvious candidate as the next organiser in the series, as it has
much experience with similar events concerning north-east Bavaria and Thuringia, and has a long
tradition of research in Prehistory.
The Prehistoric Department of the Naturhistorische Gesellschaft celebrated its 135th anniversary
in 2017. On the 12th September 1882 a number of people interested in archaeology gathered
together and founded the Anthropological Section. There followed very active years of research in
the field, with excavations and a first inventory of archaeological monuments. In the years around
1900 the results of this research were published, but also fundamental ideas about excavation
technique and chronology. The initiative to found the Königliches Generalkonservatorium in
1908, today the Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, proved to be of great importance for
archaeology in Bavaria. The Department has remained active in research until today, and some
new results will be presented at this year’s conference.
In the conference series “Early Iron Age in Central Europe” contributions on the Central European
Hallstatt and Early La Tène periods are welcome, but also it was a conscious decision to select
papers on the early pre-Roman Iron Age from the northern and eastern periphery, for example in
Thuringia, Sachsen-Anhalt, Saxony, Silesia, Lesser Poland and Hungary.
The aim of the lectures and the subsequent publication is the promotion of an international
research community, and the bilingual presentations are meant to serve this purpose. Furthermore,
networking together during the excursion is considered an important priority. A further aim of the
“Early Iron Age in Central Europe” conference series is the support of young, up-and-coming
scientists – their projects can be presented at the conference irrespective of academic qualifications.
For this year’s conference, as already in 2015, a scientific advisory board was assembled, which
reviewed the quality of the submitted papers, and will also review the articles to be published.
This year we are happy to welcome to Nürnberg speakers and participants from Austria, Poland,
Slovakia, the Czech Republic, Hungary and Germany. 23 lectures and 12 posters were presented,
23 articles can now be found in this volume.
After the conferences in Bohemia and Bavaria, we deciede to meet 4th-6th July 2019 in Wrocław
at the invitation of the Instytut Archaeologii of Wroclaw University.
Christine Bockisch-Bräuer
Bernd Mühldorfer
Martin Schönfelder
251
Ch. Bockisch-Bräuer / B. Mühldorfer / M. Schönfelder (Hrsg.). Die frühe Eisenzeit in Mitteleuropa. Early Iron Age in Central Europe 2017. Beitr. Vorgesch. Nordostbayern 9 (Nürnberg 2019)
Margarethe Kirchmayr
Eine eisenzeitliche Wegtrasse im Loisachtal – ein Vorbericht
Im Gemeindegebiet von Ehrwald (Bez. Reutte/A) konnte im Jahr 2013 bei Prospektionen im Rahmen eines am Institut für Archäologien der Universität Innsbruck angesiedelten langjährigen Forschungsprojektes zu Verlauf und Umfeld der Via Claudia Augusta in Nordtirol eine Altwegtrasse
entdeckt werden (Abb. 1)1. Diese verläuft auf einer Terrasse am Übergang vom Ehrwalder Becken
zum Loisachtal und liegt großteils direkt an einer steil abfallenden Geländekante. Nach ca. 700 m
biegt der Weg vor einer hochaufragenden Böschung ab und zieht zur Loisach hinunter. Hier verliert er sich aufgrund der fluvialen Sedimentüberdeckung und der rezenten Bebauung nach wenigen Metern.
Entlang dieses Altweges wurden über 130 prähistorische Metallobjekte geborgen, die eine Hauptnutzungsphase in der Hallstatt- und Frühlatènezeit belegen. Einzelne Funde weisen zudem auf
sporadische Begehungen von der Bronzezeit bis in die Spätantike hin. Neuzeitliche Objekte, die
vor allem mit der St. Annakapelle in der unmittelbaren Umgebung in Verbindung gebracht werden
können, und ein schmaler Trampelpfad, der auch heute noch teilweise dem Verlauf der eisenzeitlichen Wegtrasse folgt, zeugen überdies von einer partiellen Nachnutzung bis in die Gegenwart.
Archäologische Maßnahmen
Neben klassischen Feldbegehungen zur Beurteilung der topographischen Situation erfolgten
auch gezielte Prospektionen mit Metalldetektoren, da die weit verstreut liegenden Funde nur
auf diese Weise lokalisiert und geborgen werden konnten. Diese Vorgehensweise war erforderlich, um die Objekte vor illegalen Raubgrabungen und der Zerstörung durch Flurbereinigungsmaßnahmen zu schützen2.
Aufgrund der Vielzahl an Funden und der
Lage auf einer weitläufigen, nur leicht abfallenden Terrasse konnte nicht ausgeschlossen
werden, dass abseits des Weges einstmals eine
Siedlungs- oder Opferstelle existiert hatte.
Des Weiteren sollte abgeklärt werden, ob der
Befund – vergleichbar mit anderen prähistorischen Wegen im inneralpinen Raum – über
einen Unterbau verfügte3. Daher wurden im
Juni 2016 drei Sondageschnitte direkt im Be1
Abb. 1 Ehrwald (Bez. Reutte/A): Die Altwegtrasse
zeichnet sich heute noch teilweise im Gelände ab. –
(Foto F. Neururer).
Grabherr / Kainrath 2013.
Beides hatte vor den archäologischen Maßnahmen in manchen Bereichen bereits stattgefunden.
3
Vgl. z. B. Dal Ri / Rizzi 2005; Tischer 2004, Abb. 25–26; 2006, Abb. 11. 14; Marzatico 2014, Abb. 9; Kirchmayr
2015, 16–17.
2
252
Abb. 2 Ehrwald (Bez. Reutte/A): Das Profil durch die Wegtrasse zeigt, dass der anstehende Schotter eingeebnet wurde. – (Foto M. Kirchmayr).
reich des Weges und ein weiterer im Bereich der größten Fundkonzentration im Umfeld angelegt.
Darüber hinaus wurde eine geomagnetische Messung durchgeführt, um archäologisch relevante
Strukturen und den weiteren Wegverlauf sichtbar zu machen4. Die Grabungen zeigten, dass die
Trasse über keinerlei künstlichen Unterbau verfügte, sondern lediglich der aus feinem Schotter
bestehende Boden für die Nutzung leicht eingeebnet worden war (Abb. 2). Ein vergleichbarer
Befund konnte unter anderem auch bei einer prähistorischen Wegtrasse entlang der Traun (Bez.
Gmunden und Liezen/A) dokumentiert werden5. Zusätzlich erbrachten sowohl die Sondagen als
auch die geomagnetische Prospektion bei Ehrwald den Nachweis, dass im näheren Umfeld des
Weges keine baulichen Strukturen oder Kultur- bzw. Brandschichten anzutreffen sind.
Abb. 3 Ehrwald (Bez. Reutte/A): Eine Lanzenspitze und ein Beil in Fundlage unmittelbar unter der Erdoberfläche. – (Fotos F. Neururer).
4
Die archäologischen Maßnahmen und die Restaurierung der Funde waren Teil des vom Tiroler Wissenschaftsfonds
und der Gemeinde Ehrwald geförderten Projektes „Eine eisenzeitliche Wegtrasse in Ehrwald (Bezirk Reutte, Tirol)"
am Institut für Archäologien der Universität Innsbruck.
5
Windholz-Konrad 2003, 27 Abb. 15.
253
Die Funde
Im Zuge der Prospektionen wurden die Objekte, die alle in einer sehr geringen Tiefe aufgefunden wurden (Abb. 3), lagemäßig erfasst, was neben einer generellen Kartierung auch detaillierte
Verteilungskarten nach unterschiedlichen Kategorien ermöglicht. Anhand der allgemeinen Fundverteilung (Abb. 4) kann der Verlauf der Wegtrasse nachvollzogen werden. Streuungen im Umfeld zeigen allerdings, dass auch die ausgedehnte Terrasse abseits des Weges vereinzelt begangen
wurde.
Das Fundspektrum (Abb. 5) umfasst neben Schmuck und Trachtbestandteilen, die unter anderem
durch Fibeln, Gewandnadeln und Armschmuck vertreten sind, auch unterschiedliche Werkzeuge
wie zum Beispiel Meißel, Hohleisen, Messer, Dechsel, ein Rebmesser, eine Feile und eine Säge. Ob
die zahlreichen eisernen Beile, die
entlang des Weges zu Tage traten,
ebenfalls als Werkzeuge zu interpretieren sind, ist unklar. Mehrere Lanzenspitzen und Schwertfragmente
zeigen jedenfalls, dass auch Waffen
zu den Funden zu zählen sind. Da
die Waffen teilweise intentionell
unbrauchbar gemacht wurden, deuten diese aber vermutlich nicht auf
kriegerische Handlungen hin, sondern sind als Deponierungen anzusprechen. Auch zwei Eisenbarren,
die entlang des Weges aufgefunden wurden, sind schon allein aufgrund ihrer Größe wohl kaum als
Verlustfunde zu interpretieren6. Für
die kleinen Fragmente von Gusskuchen, die direkt im Bereich der
Wegtrasse entdeckt wurden, könnte
man hingegen annehmen, dass sie
eine auf diesem Weg transportierte
Handelsware darstellen und vermutlich nur aus Versehen dort liegen geblieben sind.
Da hier allerdings einige Funde
wohl absichtlich zurückgelassen Abb. 4 Ehrwald (Bez. Reutte/A): Die Kartierung der Funde
wurden, stellt sich die Frage nach gibt den Verlauf der Wegtrasse deutlich wieder. –
dem Grund für die Wahl dieses (Karte M. Kirchmayr, Kartengrundlage tirisMaps).
6
Zusammenfassend zu Eisenbarrendeponierungen: Bick 2007, 48–50.
254
Abb. 5 Auswahl an Funden im Bereich der Wegtrasse bei Ehrwald (Bez. Reutte/A): 1 Lanzenspitze. –
2 Feile. – 3 Armreif. – 4 Schlangenfibel. – 5 Säge. – 6 Rebmesser. – 7 Fibelfüße. – (Fotos M. Kirchmayr /
D. Brandner). – M. 1:3.
topographisch unauffälligen Platzes. Deponierungen an Passsituationen sind bereits von mehreren
alpinen Fundstellen bekannt7, wohingegen für den vorliegenden Befund bislang nur die Wegverbindung entlang der Traun als Vergleich herangezogen werden kann8. Maria Windholz-Konrad
geht dort aufgrund der hohen Anzahl an wertvollen Objekten ebenfalls von Deponierungen entlang
der Verkehrswege aus9. Warum diese im Loisachtal allerdings genau an dieser Stelle der Wegverbindung erfolgten, lässt sich aus heutiger Sicht nicht mehr nachvollziehen. Möglicherweise wurde
dieser Platz als unsichtbare Grenze10 oder – ähnlich wie ein Passübergang – als Scheitelpunkt des
Weges wahrgenommen11. Ob dies an naturräumlichen Gegebenheiten oder aber vielleicht an einer
kulturbedingten Grenze lag, muss derzeit noch offenbleiben.
Ein weiterer Punkt, den es zukünftig näher zu betrachten gilt, ist der Umstand, dass kaum Fundhäufungen beobachtet werden konnten. Die Funde lagen ohne erkennbare Akkumulationen scheinbar willkürlich verstreut entlang der Wegtrasse und in deren näherem Umfeld. Die einzige Aus-
Neubauer / Stöllner 1996, 141–143; Lippert / Dembski 2000, 265–266; Steiner 2010, 517–523.
Windholz-Konrad 2003.
9
Ebd., 95.
10
Vgl. dazu: von Nicolai 2014, 22: „Abstrakte, nicht-physische Grenzen, die kulturell, politisch oder sozial bedingt
sind."
11
Dazu schreibt z. B. Thomas Stöllner: „Eine persönliche, individuelle Motivation für die Niederlegung kann
nämlich in Tallandschaften ähnliche kulturelle Gründe wie in extremeren Lagen gehabt haben." Stöllner 2002, 568.
7
8
255
nahme bildet ein kleines Depot mit mehreren Bronzeringlein, Gusskuchenfragmenten und Fibelfüßen, die ein typischer Bestandteil alpiner Opferplätze sind12.
Neben den Objekten aus Metall konnten keine Funde aus anderen Materialien, wie zum Beispiel
Keramik, Knochen oder Glas, geborgen werden. Dies mag zum einen an der Methodik der Begehungen mit Metallsonden liegen, es wurden allerdings auch in den Sondageschnitten keinerlei derartige Funde angetroffen. Es wäre denkbar, dass dieser Umstand der Deponierungssitte geschuldet
ist oder aber, dass derlei Gegenstände einfach nicht mitgeführt wurden.
Altwegeforschung im inneralpinen Raum
Objekte mit inner- und südalpinem Charakter in Fundkomplexen des Alpenvorlandes und keltisch geprägte Funde im alpinen Raum13 belegen Handel und Verkehr über die Alpen während der
Eisenzeit14. Durch die topographischen Gegebenheiten und die stark eingeschränkte Platzwahl
kommt es im Gebirge allerdings häufig zu Nachnutzungen der durch das Gelände vorgegebenen
Verkehrsverbindungen. Prähistorische Wege sind daher im Alpenraum nur selten nachweisbar und
eine stichhaltige Zuweisung zu einer bestimmten Epoche gestaltet sich oft noch schwieriger. Funde entlang von Hohlwegen oder Altwegtrassen sind zumeist die einzigen Indizien für deren Datierung. Obwohl diese Methode nach wie vor kritisch zu werten ist, stellt sie die einzige Möglichkeit
für die zeitliche Einordnung der Begehungen dar. Allerdings kann so weder auf die Entstehung
noch auf die Auflassung des Weges geschlossen werden15. Wenn Verkehrsverbindungen über einen
Unterbau aus Holz verfügen, der mithilfe naturwissenschaftlicher Methoden datiert werden kann,
geben diese hingegen lediglich den Zeitpunkt der Entstehung des vorhandenen Weges wieder. Ob
an derselben Stelle möglicherweise schon früher Begehungen stattfanden oder ob der Weg noch
lange nach seiner Entstehung in Verwendung war, lässt sich auf diese Weise nicht ableiten.
Die Datierung der Wegtrasse im Loisachtal, die den inneralpinen Bereich mit dem bayerischen
Alpenvorland verbindet, erfolgt gleichermaßen ausschließlich anhand des räumlichen Nahverhältnisses zwischen Funden und Wegverbindung. Bei den Grabungen gelang es zwar, die Wegtrasse
selbst nachzuweisen (Abb. 2), eine Bestätigung für die postulierte Datierung konnten diese allerdings nicht liefern. Dessen ungeachtet stellt der vorliegende Befund nicht nur für den Bezirk
Reutte, der zuvor insgesamt gerade einmal zehn prähistorische Funde vorweisen konnte, sondern
auch für die Altwegeforschung im inneralpinen Raum und die Erforschung kultureller Grenzbereiche einen bedeutenden Erkenntnisgewinn dar16. Durch die beachtliche Breite des Weges (ca.
2,40 m) und den Fund von eisernen Radnaben ist zudem belegt, dass es sich hierbei um einen
karrentauglichen Verkehrsweg und nicht nur um einen Saumpfad handelt. Auch am Piller Sattel in
Fließ (Bez. Landeck/A) konnten prähistorische, mit Wagen befahrbare Verkehrsverbindungen im
12
Vgl. z. B. Winkler 1950, 32–34; Nachtschatt 1995, 104–110; Janovsky-Wein 2004, 12–16.
Dazu u. a. Krämer 1961; Gebhard / Wagner 1992; Lang 1999; Irlinger 2002; Hauser 2012, 88–91.
14
Zu transalpinem Handel u. a. Kimmig 1985; Wyss 1989; Irlinger 2002, 188; Schmid-Sikimić 2002; Lang 2002a;
2002b.
15
Pöll 2010, 98.
16
Die umfassenden Auswertungen fließen in die Dissertation der Verfasserin, die von der Österreichischen Akademie
der Wissenschaften im Rahmen eines DOC-Stipendiums gefördert wird, ein.
13
256
archäologischen Befund nachgewiesen werden17. Die Funde im Bereich des genannten Wegenetzes
sind dort ebenfalls teilweise als Deponierungen zu deuten. Allerdings sieht Johannes Pöll hier einen
direkten Zusammenhang mit der Opfersitte am nahe gelegenen Brandopferplatz18, was für Ehrwald
aufgrund fehlender Ascheschichten und Fundhäufungen im Umfeld ausgeschlossen werden kann.
Literatur
Bick 2007: A. Bick, Die Latènezeit im Nördlinger Ries. Materialhefte zur Bayerischen Vorgeschichte A 91 (Kallmünz, Opf. 2007).
Dal Ri / Rizzi 2005: L. Dal Ri / G. Rizzi, Strade dell‘età del Ferro nella conca di Bressanone. Atti
Accademia Roveretana degli Agiati Serie 8, 5, 2 Reihe A, 2005, 199–230.
Gebhard / Wagner 1992: R. Gebhard / U. Wagner, Spuren der Räter nördlich der Alpen? Alpine
Funde aus Manching und Südbayern. In: I. R. Metzger / P. Gleirscher (Hrsg.), Die Räter. Schriftenreihe der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer 4 (Bozen 1992) 275–286.
Grabherr / Kainrath 2013: G. Grabherr / B. Kainrath, Spuren der römischen Kaiserzeit in Ehrwald.
Extra Verren 8, 2013, 7–22.
Hauser 2012: F. Hauser, Anmerkungen zur Rekonstruktion des Verkehrsnetzes der Hallstattzeit.
In: C. Tappert / C. Later / J. Fries-Knoblach / P. C. Ramsl / P. Trebsche / S. Wefers / J. Wiethold
(Hrsg.), Wege und Transport. Beiträge zur Sitzung der AG Eisenzeit 2010. Beiträge zur Ur- und
Frühgeschichte Mitteleuropas 69 (Langenweißbach 2012) 83–94.
Irlinger 2002: W. Irlinger, Alpine und südalpine Funde der Eisenzeit in südbayerischen Fundkomplexen – ein Überblick. In: G. Schnekenburger (Hrsg.), Über die Alpen. Menschen – Wege –
Waren. ALManach 7/8 (Stuttgart 2002) 183–190.
Janovsky-Wein 2004: U. Janovsky-Wein, Die Schmuck- und Trachtbestandteile vom Brandopferplatz am Pillersattel (Gde. Fliess) [unpubl. Diplomarbeit Univ. Innsbruck 2004].
Kimmig 1985: W. Kimmig, Der Handel in der Hallstattzeit. In: K. Düwel / H. Jankuhn / H. Siems
/ D. Timpe (Hrsg.), Untersuchungen zu Handel und Verkehr der vor- und frühgeschichtlichen
Zeit in Mittel- und Nordeuropa 1. Methodische Grundlagen und Darstellungen zum Handel in
vorgeschichtlicher Zeit und in der Antike. Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in
Göttingen, Philologisch-Historische Klasse, 3. Folge 143 (Göttingen 1985) 214–230.
Kirchmayr 2015: M. Kirchmayr, Ein prähistorisches Wirtschaftsareal beim Locherboden in
Mieming. Leben zwischen Arbeit und Kult [unpubl. Masterarbeit Univ. Innsbruck 2015].
Krämer 1961: W. Krämer, Fremder Frauenschmuck aus Manching. Germania 39, 1961, 305–322.
Lang 1999: A. Lang, Räter und Kelten. Archäologisches zu Nachbarn. In: G. Ciurletti / F. Marzatico (Hrsg.), I Reti/Die Räter. Archeologia delle Alpi 5 (Trento 1999) 373–398.
Lang 2002a: A. Lang, Das Inntal als Route für Verkehr und Handel in der Eisenzeit. In: G. Schnekenburger (Hrsg.), Über die Alpen. Menschen – Wege – Waren. ALManach 7/8 (Stuttgart 2002)
49–57.
Lang 2002b: A. Lang, Die Alpen – ein kommunikationsförderndes Hindernis in der jüngeren
Eisenzeit: Beispiele aus Inn-, Eisack- und Etschtal. Histoire des Alpes = Storia delle Alpi =
Geschichte der Alpen 7, 2002, 85–95.
17
18
Pöll / Weinold 2005; Pöll 2010.
Pöll / Weinold 2005, 201; Pöll 2010, 96–98.
257
Lippert / Dembski 2000: A. Lippert / G. Dembski, Keltische und römische Passopfer am Mallnitzer Tauern. Archäologisches Korrespondenzblatt 30, 2000, 251–268.
Marzatico 2014: F. Marzatico, Paesaggi del culto nelle Alpi centro-orientali. In: N. Negroni Catacchio (Hrsg.), Preistoria e protostoria in Etruria. Atti dell’Undicesimo Incontro di Studi. Paesaggi cerimoniali. Ricerche e Scavi 2 (Milano 2014) 315–332.
Nachtschatt 1995: W. Nachtschatt, Der Bronzedepotfund vom Bergisel. Mitteilsame Zeugen aus
der Urzeit Innsbrucks [unpubl. Dissertation Univ. Innsbruck 1995].
Neubauer / Stöllner 1996: W. Neubauer / Th. Stöllner, Überlegungen zu bronzezeitlichen Höhenfunden anhand eines kürzlich in der Ostschweiz gefundenen Vollgriffmessers. Jahrbuch des
Römisch-Germanischen Zentralmuseums 41, 1994 (1996), 95–144.
von Nicolai 2014: C. von Nicolai, Sichtbare und unsichtbare Grenzen. Deponierungen an eisenzeitlichen Befestigungen in Mittel- und Westeuropa. Universitätsforschungen zur Prähistorischen Archäologie 247 (Bonn 2014).
Pöll 2010: J. Pöll, Verkehr in der Frühzeit – Das Wegenetz auf der Pillerhöhe. In: W. Stefan (Hrsg.),
Der Brandopferplatz auf der Piller Höhe in Fließ. Begleitband zur Dauerausstellung im Archäologiemuseum Fließ. Schriften Museum Fließ 3 (Fließ 2010) 65–99.
Pöll / Weinold 2005: J. Pöll / T. Weinold, Archäologische Topographie – Zusammenarbeit von
Geodäsie und archäologischer Denkmalpflege am Beispiel Piller Sattel, Fließ, Tirol. In:
G. Chesi (Hrsg.), Internationale Geodätische Woche Obergurgl 2005 (Heidelberg 2005) 198–
203.
Schmid-Sikimić 2002: B. Schmid-Sikimić, Hochgebirge – ein Hindernis, das die Kommunikation fördert. Zur Frage der Paß- und Handelswege über die Alpen im 6. und 5. Jh. vor Chr. In:
A. Lang / V. Salač (Hrsg.), Fernkontakte in der Eisenzeit (Prag 2002) 110–133.
Steiner 2010: H. Steiner (Hrsg.), Alpine Brandopferplätze. Archäologische und naturwissenschaftliche Untersuchungen. Forschungen zur Denkmalpflege in Südtirol 5 (Trento 2010).
Stöllner 2002: Th. Stöllner, Verloren, versteckt, geopfert? Einzeldeponate der Eisenzeit in alpinen
Extremlagen und ihre bronzezeitlichen Wurzeln. In: L. Zemmer-Plank (Hrsg.), Kult der Vorzeit
in den Alpen. Opfergaben – Opferplätze – Opferbrauchtum. Schriftenreihe der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer 1 (Bozen 2002) 567–589.
Tischer 2004: Th. Tischer, Der Kufsteiner Festungsberg in vorgeschichtlicher Zeit. Bronze- und
eisenzeitliche Siedlungsstrukturen auf der Josefsburg sowie auf der Südostflanke des Kufsteiner Festungsberges. Praearchos 2 (Innsbruck 2004).
Tischer 2006: Th. Tischer, Die eisenzeitliche Siedlung auf dem Burghügel zu Hörtenberg, Pfaffenhofen. ArchaeoTirol, Kleine Schriften 5, 2006, 213–216.
Windholz-Konrad 2003: M. Windholz-Konrad, Funde entlang der Traun zwischen Ödensee und
Hallstätter See. Vorlage der prähistorischen bis neuzeitlichen Metallfunde aus den von Karl
Gaisberger und Mitarbeitern vorgenommenen Prospektionen im Salzkammergut, mit besonderer Berücksichtigung der Altfunde. Fundberichte aus Österreich, Materialhefte A 13 (Wien
2003).
Winkler 1950: R. Winkler, Der Bronzen-Depotfund von Obervintl. In: R. Klebelsberg (Hrsg.),
Beiträge zur Vorgeschichte des westlichen Pustertals. Schlern-Schriften 70 (Innsbruck 1950)
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Wyss 1989: R. Wyss, Handel und Verkehr über die Alpenpässe. In: H. Jankuhn / W. Kimmig /
E. Ebel (Hrsg.), Untersuchungen zu Handel und Verkehr der vor- und frühgeschichtlichen Zeit
in Mittel- und Nordeuropa 5. Der Verkehr. Verkehrswege, Verkehrsmittel, Organisation. Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Philologisch-Historische Klasse,
3. Folge 180 (Göttingen 1989) 155–173.
Zusammenfassung
In Ehrwald wurde bei Prospektionen im Jahr 2013 eine Altwegtrasse entdeckt, die sich über eine
Strecke von ca. 700 m verfolgen lässt. Entlang dieser Trasse wurden über 130 prähistorische Metallobjekte geborgen, die eine Hauptnutzungsphase in der Hallstatt- und Frühlatènezeit belegen.
Der Altweg verbindet das Ehrwalder Becken mit dem bayerischen Alpenvorland und ist in weiterer Folge Teil einer Nord-Süd-Hauptverkehrsroute durch die Alpen. Es handelt sich um einen sehr
bedeutenden Befund, da überregionale Wegverbindungen in der Urgeschichte im inneralpinen
Raum aufgrund der eingeschränkten Platzwahl und den daraus resultierenden Nachnutzungen der
Strecken oft nur schwer nachweisbar sind.
Eine Erklärung für die große Menge eisenzeitlicher Funde im Bereich der Wegtrasse bleibt weiterhin ausständig, da auch bei den darauffolgenden Grabungen im Jahr 2016 keine baulichen Strukturen oder Kultur- bzw. Brandschichten anzutreffen waren. Eine Interpretation als Verlustfunde wird
nach derzeitigem Stand für den Großteil der Objekte ausgeschlossen. Einige Funde sprechen für
intentionelle Deponierungen.
Summary
In 2013 a pathway, which can be traced over a distance of approximately 700 m, was discovered in
Ehrwald during a field survey. Along this route more than 130 prehistoric metal objects have been
found, which prove its main utilization phase in the Hallstatt- and the Early Latène period. The
pathway connects the Ehrwald basin with the Bavarian Alpine foothills and is subsequently part
of a north-south main route through the Alps. It is a very important site, since it is often difficult to
prove supraregional routes in prehistoric times in the inner-alpine region due to limited space and
the reuse of the roads.
An explanation for the large amount of Iron Age finds in the area of the pathway is still lacking,
since no building structures or cultural- respectively burnt layers could be documented in the excavations in 2016. According to the current state, an interpretation as lost items is excluded for the
majority of the objects. Some finds suggest deliberate depositions.
Margarethe Kirchmayr
Institut für Archäologien
Universität Innsbruck
Langer Weg 11
A - 6020 Innsbruck
[email protected]