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PALATINATUS ILLUSTRANDUS

, Klee blatt ausguss einer Kan ne der frühen Älteren gelben Dreh schei ben ware aus "Muf fenheim" bei Rastatt (2), dreiecksförmiger Ausguss einer Kan ne der frü hen Älteren gelben Dreh scheibenware aus "Win tern heim" bei Speyer. Abb. 9 Zweihenklige Kanne der Oran ge far benen Straßbur ger Ware aus Straß burg. Abb. 10 Krüge der Jüngeren Drehscheibenware aus dem Historischen Museum Speyer (1) und aus Straßburg (2).

PALATINATUS ILLUSTRANDUS FESTSCHRIFT FÜR HELMUT BERNHARD ZUM 65. GEBURTSTAG PALATINATUS ILLUSTRANDUS Festschrift für Helmut Bernhard zum 65. Geburtstag Herausgegeben von Andrea Zeeb-Lanz und Reinhard Stupperich MENTOR Studien zu Metallarbeiten und Toreutik in der Antike Herausgegeben von Reinhard Stupperich und Richard Petrovszky Band 5 Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Bibliographic information published by the Deutsche Nationalbibliothek The Deutsche Nationalbibliothek lists this publication in the Deutsche Nationalbibliographie; detailed bibliographic data are available in the internet at http://dnb.d-nb.de Titelbild: Griff einer Trau- Kasserolle aus Miltenberg (Detail; Beitrag Bender et al. Abb. 4) Rückseite: Goldscheiben aus Mutterstadt und Weisenau/Ginsheim-Gustavsburg (Beitrag Koch Abb. 3 und 4) Copyright: Verlag Franz Philipp Rutzen und Autoren, 2013 Alle Rechte vorbehalten. Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlags ist es nicht gestattet, das Buch oder Teile daraus auf fotomechanischem Wege oder unter Verwendung elektronischer Systeme zu bearbeiten, zu vervielfältigen oder zu verbreiten. Gesamtherstellung: Beltz Druckpartner GmbH & Co. KG, 69502 Hemsbach Redaktion: Andrea Zeeb-Lanz und Reinhard Stupperich Layout: Anna Blomley, Karin Meese, Ellen Suchezky In Kommission bei Harrassowitz Verlag Wiesbaden www.harrassowitz-verlag.de VERLAG FRANZ PHILIPP RUTZEN D - 83324 Ruhpolding, Am Zellerberg 21 Tel.: 08663/663386, Fax: 08663/883389, e-mail: [email protected] ISBN 978-3-447-06976-2 ISSN 1868-3614 Anmerkungen zu Schenken und Trinken im Spiegel der Keramikfunde des Früh- und Hochmittelalters am nördlichen Oberrhein Uwe Gross Zusammenfassung Die „Verarmung“ des keramischen Formenschatzes beginnt bereits in der Merowingerzeit. Sie macht den Nachweis tönerQHU7ULQNJHIl‰HDXFKLQGHQ5HJLRQHQHQWODQJGHV2EHUUKHLQVVFKZLHULJ'LHVH6LWXDWLRQlQGHUWVLFKHUVWDEGHP-K wieder. Für die Jahrhunderte des ausgehenden Früh- und des Hochmittelalters wird man neben Glas- und Metall-vor allem Holzbecher vermuten dürfen, die mangels Feuchtbodensituationen (besonders Latrinen) jedoch nicht erhalten blieben. %HLGHQ6FKHQNJHIl‰HQGHQIXQNWLRQDOHQ*HJHQVWFNHQVLHKWHVQLFKWVHKUYLHOEHVVHUDXV7OOHQDXVJXVVNDQQHQZDren wohl kein vollwertiger Ersatz für die vom 8. bis 13. Jh. völlig absenten Krüge. Möglicherweise stellte die Verwendung von Holzeimern und –schöpfern eine gewisse Alternative dar. Abstract 7KH³LPSRYHULVKPHQW³RIWKHZHDOWKRISRWWHU\IRUPVDOUHDG\EHJLQVLQ0HURYLQJLDQWLPHV7KLVIDFWOHDGVWRGLI¿FXOWLHV in providing evidence for pottery drinking vessels also in the regions along the Upper Rhine. Only from the 13th century onwards the situation starts to change. In the late Early and the High Middle Ages wooden beakers can be assumed – besides those made of glass and metal – which, however, have not survived due to the lack of waterlogged environments (especially latrines). Concerning vessels intended for pouring – the functional counterpart – the situation is only slightly better. Sprouted vessels do not seem to have been an adequate substitute for jugs, which are entirely absent from the 8th to 13th century. Possibly, the use of wooden pails and ladles might have served as an alternative. Sucht man nach tönernen Bechern der Merowingerzeit, so wird man dank der Vielzahl kleinformatiger KnickZDQGJHIl‰HDXV*UlEHUIHOGHUQVFKQHOOIQGLJGLHJHPHLQ hin als Bestandteile des Trinkgeschirrs gelten.Eher selten sind im hier betrachteten Raum steilwandige, den „BurJXQGLVFKHQ³%HFKHUQQDKHVWHKHQGH*HIl‰HZLHGHUYRP -XELODU YRU QXQPHKU GUHL‰LJ -DKUHQ DXV %DG 'UNKHLP Ungstein veröffentlichte (Bernhard 1982, 409 Abb. 78,2; hier Abb. 1). Aus dem (spät)antiken Formenschatz direkt „ererbte“ Becher wie die jüngsten Vertreter der Chenet-Form 330 als späte Argonnen-Sigillaten oder in Rotgestrichener Ware (Gross 2005, 63 Abb. 2,3; Redknap 1999, 236 Abb. 53, B 42.1.) bleiben gleichfalls rar und erreichen kaum die erste Hälfte des 6. Jhds. 0LW GHU VWDUNHQ 5HGX]LHUXQJ XQG GHP VFKOLH‰OLFKHQ $XIK|UHQ GHU *HIl‰EHLJDEHQVLWWH LP /DXIH GHU VSlWHUHQ Merowingerzeit wird es auch im Gräbermaterial schwierig, den Nachweis für die Existenz von keramischen Bechern zu führen. Am besten gelingt dies noch in der Älteren Gelben Drehscheibenware und der ihr eng verwandten Rotbemalten Elsässer Ware. Abb. 1 Becher aus einem Grab in Bad Dürkheim-Ungstein. Zu den unter der Bezeichnung „Becher vom Typ Bouxwiller-Nauheim“ schon 1983 erstmals zusammengestellten und kartierten Exemplaren (Schäfer/Gross 1983, 34 Abb. 19a.) gesellten sich in der Zwischenzeit etliche weitere hinzu, nicht zuletzt ein gut erhaltenes aus der Wüstung Winternheim bei Speyer (Schenk 1998, Taf. 29,17; hier Abb. 2). Zwar ist nach freundlichem Hinweis von M. Châtelet (Strasbourg) das unterelsässische Bouxwiller als Töpfereistandort zu streichen und fällt damit als (ein möglicher) (QWVWHKXQJVRUWGLHVHU*HIl‰IRUPDXV DQGHUVQRFK/REEH dey 1968, 158–159). Die feine Tonbeschaffenheit der meisten einschlägigen Stücke deutet aber auf eine Herkunft aus dem Raum um das nicht weit von Bouxwiller entfernte 6RXIÀHQKHLP'pS%DV5KLQKLQ &KkWHOHWHWDO  Die Laufzeit der Becher dieses Typs umfasst nach den bislang vorhandenen chronologischen Anhaltspunkten das 8. und 9. Jhd. Die Frage, wie es dann im nachfolgenden Zeitraum vom 10. bis 12. Jhd. um Trinkbecher in den am nördlichen Oberrhein heimischen Irdenwaren bestellt war, ist derzeit noch kaum verlässlich zu beantworten. In der späten Phase der Rotbemalten Elsässer Ware gibt es kleinformatige Behälter, die in der Gesamtform Abb. 2 Becher der Rotbemalten Elsässer Ware aus Bouxwiller (1) u. „Winternheim“ bei Speyer (2) u. der Älteren Gelben Drehscheibenware aus Mannheim-Straßenheim (3). $10(5.81*(1=86&+(1.(181'75,1.(1,063,(*(/'(5.(5$0,.)81'('(6)5h+81'+2&+0,77(/$/7(56 Abb. 3 Becher der späten Rotbemalten Elsässer Ware aus Schuttertal – Wittelbach. Abb. 4 Becher der Rotbemalten hochmittelalterlichen Drehscheibenware aus Speyer (1) und Worms (2). den zeitgleichen „normalen“ Töpfen entsprechen. In solchen Töpfchen, von denen eines im Altar der Kirche von Schuttertal-Wittelbach in der Ortenau als Reliquienbehälter deponiert wurde (Abb. 3; derzeit in Bearbeitung durch T. Mittelstrass, Regensburg), hat man wahrscheinlich die gesuchten Becher vor sich. Entsprechendes gibt es in weiteren hochmittelalterlichen bemalten Waren am nördlichen Oberrhein, wie Funde aus Speyer (Kaiser $EE1U>QDFK6@%HUQKDUG Abb. 8,1; Salier 2011, 203–204 Nrn. 114 und 116 links; hier Abb. 4 links) und Worms (Lobbedey 1969, 125 Abb. 43,1; Grünewald 2012, 391; hier Abb. 4 rechts) zeigen. Die im späteren 10. bis 12. Jhd. in der Nachfolge der Älteren Gelben Drehscheibenware dann am nördlichen Oberrhein dominierende Ältere Graue Drehscheibenware kann mit Vergleichbarem dagegen anscheinend nicht aufwarten. Jedenfalls fehlen unter den ganz erhaltenen Behältern, wie sie in den Museumsbeständen von Speyer, Mannheim und Karlsruhe überliefert sind, solche Kleinformate. Dass das Bild für das 10. bis 12. Jhd. nicht ganz so trist ausfällt, hat man vor allem dem Auftreten von PingsdorfImporten aus dem Köln-Bonner Vorgebirgsraum zu verGDQNHQ(VKDQGHOWVLFKGDEHLIDVWDXVVFKOLH‰OLFKXPJUR‰H Abb. 5 Becher der PingsdorfWare aus Heidelberg-Wieblingen („Grenzheim“). Abb. 7 Becher der Jüngeren Drehscheibenware aus dem Historischen Museum Speyer (1) und aus Ubstadt-Weiher (2). 269 Abb. 6 Becher der imitierten Pingsdorf-Ware aus „Winternheim“ bei Speyer. KRFKKDOVLJH*HIl‰HPLWGHPW\SLVFKHQ6WDQGULQJ:HOOHQ IX‰ 0DQQKHLP9RJHOVWDQJ'DPPLQJHU*URVV7DI 17,1). Die den Bechern vom Typ Bouxwiller-Nauheim ähnlichen rundbodigen Becher mit gerillter Halszone (Lüdtke/ Schietzel 2001, Taf. 345,6) sind hierzulande bislang sehr selten (Wüstung Grenzheim bei Heidelberg-Wieblingen: unveröffentlichter Fund im Kurpfälzischen Museum Heidelberg; hier Abb. 5). ,QK|KHUHU=DKODOVGLH2ULJLQDOZDUHVFKOLH‰HQGLHLQ ihrem Gefolge auftretenden Imitationen kleine Kugeltöpfe ein (Wüstung Winternheim: Schenk 1998, Taf. 74,26; Museum Worms: Grünewald 2012, 388–389; hier Abb. 6), bei denen es sich um Trinkbecher handeln dürfte. Noch in Pingsdorfer Manier hell gebrannte und rot(braun) bemalte eiförmige Becher vom Typ Trier-St. Irminen aus dem ausgehenden 12. Jhd. (Friedrich 1988, 278– 284) wurden bislang am Oberrhein noch nicht entdeckt. Die ihnen unmittelbar nachfolgenden dunklen Exemplare in Proto- und Frühsteinzeugausführung treten als Fremdstücke (Erzeugnisse aus mittel- und niederrheinischen Töpfereien, möglicherweise auch aus Mayen) nach 1200 allerdings hin und wieder auf, so etwa im Michaelskloster auf dem Heiligenberg bei Heidelberg (Gross 2013). Die schon vor langem aufgestellte Behauptung, dergleichen sei in Rheinzabern gefertigt worden (Lobbedey 1968, 60 mit Anm. 214; Taf. 69,5–9), entbehrt noch immer des überzeugenden Nachweises. Dass am Ort auch in nachrömischer Zeit Töpferei betrieben wurde, belegen Fehlbrände der Älteren Grauen Drehscheibenware (unpubliziert; Historisches Museums der Pfalz, Speyer). Diese Proto- und Frühsteinzeugprodukte dürften die Herstellung ähnlicher Formen angeregt haben, die seit dem 13. Jh. zunehmend in heimischer grauer Irdenware produziert wurden (Koch 1979, 50.). Als Beleg seien ein Becher aus dem Besitz des Historischen Museums der Pfalz in Speyer (Gross 2012, 16 Abb. 3; hier Abb. 7 links) sowie einschlägige Fragmente aus der Burg von Ubstadt-Weiher bei Bruchsal angeführt (Lobbedey 1968, Taf. 29, 9–11; hier Abb. 7 rechts). Bei der Betrachtung der Becher kommt man nicht umKLQDXFKGLH)UDJHQDFKGHQ]XJHK|ULJHQ6FKHQNJHIl‰HQ zu stellen. Krüge verschwinden im Verlaufe der jüngeren Merowingerzeit vollständig aus dem Repertoire der Töpfer – nicht nur am Oberrhein, sondern auch in den anderen Regionen des Frankenreiches (Exemplar des ausgehenden 7./ 8. Jhds. in „steinzeugartiger“ Mayener Technik aus Rhens, Gr. 44: Saal 2012, 182 Abb. 2,2). Mit den in der Tradition der „klassischen“ Knickwandkannen (Börrstadt: Polenz 1988, Taf. 12,17; hier Abb. 8 links) anfangs noch frei auf der Wandung stehenden Tüllen der Kannen der Älteren gelben Drehscheibenware 270 8:(*5266 Abb. 8 Knickwandkanne mit Kleeblattausguss aus Börrstadt (1), Kleeblattausguss einer Kanne der frühen Älteren gelben Drehscheibenware aus „Muffenheim“ bei Rastatt (2), dreiecksförmiger Ausguss einer Kanne der frühen Älteren gelben Drehscheibenware aus „Winternheim“ bei Speyer. (Muffenheim: Gross 2007, 713 Nr. 152; hier Abb. 8 rechts REHQ  ZDU ZRKO QRFK HLQ HLQLJHUPD‰HQ JH]LHOWHV $XV schenken möglich. Sie werden jedoch schnell kürzer und GLUHNW DP 5DQG DQJHEUDFKW DX‰HUGHP YHUOLHUHQ VLH LKUH „Schnauze“ („dreieckige“ Zwischenform: Wüstung WinWHUQKHLP>6FKHQN7DI@KLHU$EE XQGQHKmen –ähnlich ihren zeitgleichen Mayener oder Badorfer Gegenstücken – zylindrische Gestalt an. (LQH ZHLWHUH Ä%HHLQWUlFKWLJXQJ³ EHLP$XVJLH‰HQ GHV ,QKDOWHVUHVXOWLHUWVFKOLH‰OLFKLQGHU$EO|VXQJGHUHLQ]HOnen, in der Achse mit der Tülle angebrachten, noch recht weiten Henkel durch zwei im rechten Winkel zu ihr sitzende, kleine Handhaben (Beispiele: Kannen der OrangeIDUEHQHQ6WUD‰EXUJHU:DUHDXV6WUD‰EXUJ6FKZLHQ 154; Hübener 1969, Taf. 49,5; Henigfeld 2005, 341 Taf. 4; hier Abb. 9). Wie mit solchen Kannen engmündige Becher RKQH EHUPl‰LJHQ 9HUOXVW GHV *HWUlQNV EHIOOW ZHUGHQ konnten, bleibt rätselhaft. Archäologisch nicht fassbare metallene, gläserne oder hölzerne Substitute zu postulieren, stellt sicherlich keinen wirklich gangbaren Ausweg aus dem Erklärungsdilemma dar. Vielleicht hilft hier aber die Beobachtung weiter, dass in zahlreichen gut ausgestatteten Gräbern vornehmlich der älteren Merowingerzeit Gläser in Kombination mit Holzeimern auftreten, die z. T. prunkvolle Blechbeschläge aufweisen (Martin 1976, 117–122; Koch 2001, 243–245). Da Abb. 10 Krüge der Jüngeren Drehscheibenware aus dem Historischen Museum Speyer (1) und aus Straßburg (2). Abb. 9 Zweihenklige Kanne der Orangefarbenen Straßburger Ware aus Straßburg. diese Bestattungen jedoch nie tönerne Krüge oder Kannen enthalten, müssen die Glasbecher anders befüllt worden sein. Von D. Ellmers bereits vor fast fünfzig Jahren vorgetragenen Überlegungen folgend (Ellmers 1964/65, 21–27), die hauptsächlich auf nordeuropäischem Fundmaterial beruhen, könnte man hölzerne Schöpfer anstelle YRQVSH]LHOOHQ6FKHQNJHIl‰HQDOV(UVDW]DQQHKPHQ0HW %LHURGHU:HLQZlUHQLQGLHVHP)DOOHLQJU|‰HUHQ0HQJHQ in Daubeneimern direkt zu den Konsumenten an oder auf die Tische und Tafeln gebracht worden. Solche Kellen sind freilich (zumindest im süddeutschen Fundmaterial) aufgrund fehlender erhaltungsgünstiger Feuchtbodensituationen derzeit nicht nachweisbar. Sicheren Boden betritt man erst wieder in der Zeit nach 1200. Im Laufe des 13. Jhds. fertigt man in den Töpfereien am nördlichen Oberrhein – genau wie bei den Bechern auf mittel- und niederrheinische Anregungen hin (Proto- und Frühsteinzeug) – erstmals seit vielen Jahrhunderten wieder Henkelkrüge. %HLHLQLJHQGLHVHU6WFNHYHUUlWQHEHQGHU*HIl‰IRUP DOVVROFKHUGDV'HWDLOGHV |IWHUQXULPLWLHUWHQ :HOOHQIX‰HV GLH (LQÀXVVULFKWXQJ 6SH\HU *URVV   $EE  Pforzheim: Lobbedey 1968, Taf. 36,3; hier Abb. 10 links). Im Gegensatz dazu stellen die vor allem bei frühen elsässischen Krügen anzutreffenden Linsenböden ein traditionell einheimisches Element dar (Abb. 10 rechts; Henigfeld 2005, 366 Taf. 29,7). Diese Beobachtungen gelten jedoch nur für die rheinnahen Regionen im nördlichen Südwestdeutschland. Sowohl in weiten Teilen Schwabens, als auch am südlichen Oberrhein, in der nördlichen Schweiz und in Altbayern sucht man keramische Krüge im späten Mittelalter vergeblich. Dass es in jenen Landschaften zumeist auch keine tönernen Becher gibt, löst das Problem nicht. Denn für die dort benutzten gedrechselten oder geböttcherten Becher aus Holz und die vom 13. zum 15. Jhd. immer zahlreicher auftretenden Gläser benötigte man ja ebenfalls SchenkJHIl‰H $10(5.81*(1=86&+(1.(181'75,1.(1,063,(*(/'(5.(5$0,.)81'('(6)5h+81'+2&+0,77(/$/7(56 Literatur Bernhard 1979 H. Bernhard, Neue Grabungen im römischen und mittelalterlichen Speyer. Arch. Korrbl. 9, 1979, 101–118. Bernhard 1982 H. Bernhard, Fundberichte aus der Pfalz. Frühgeschichte 1961–1965, 1978. Mitt. Hist. Ver. Pfalz 80, 1982, 277–445. Châtelet 2002 M. Châtelet, La céramique du haut Moyen Age du sud de la vallée du Rhin supérieur Alsace et Pays de Bade). Typologie, chronologie, technologie, économie et culture (Montagnac 2002). Châtelet et al. 2005 0&KkWHOHW03LFRQ*7KLHUULQ0LFKDHO<:DNVPDQ8QH FHQWUDOLVDWLRQGHVDWHOLHUVGHFpUDPLTXHVDX9,,HVLqFOH"%LODQ d´un programme d´analyses sur la production de la céramique en Alsace et en Pays de Bade pendant la période du haut Moyen Âge. Arch. Médiévale 35, 2005, 11–38. 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