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András Gromon: Jesus und die Frauen

In der Geschichte war Jesus der erste Mann, der mit der traditionellen Männerzentrierung brach (selbst Platon oder Aristoteles, aber auch Buddha oder Mohammed kann man dabei nicht mit ihm vergleichen) und anstelle einer emotionsgeladenen Feindseligkeit (Animosität) von Männern den Frauen mit ungezwungener Selbstverständlichkeit begegnete und sie dabei als mit den Männern und auch sich selbst gleichwertige Partner behandelte (sogar zur Entrüstung der eigenen männlichen Jünger, vgl. Joh 4,27). Bevor wir aber Beispiele anschauen, die dies bezeugen, schauen wir uns jene Äußerung von ihm an, die es nur mittelbar zeigt.

András Gromon Jesus und die Frauen ‭ ‬In der Geschichte war Jesus der erste Mann,‭ ‬der mit der‭ ‬traditionellen Männerzentrierung‭ ‬brach‭ (‬selbst Platon oder Aristoteles,‭ ‬aber auch Buddha oder Mohammed kann man dabei nicht mit ihm vergleichen‭) ‬und anstelle einer emotionsgeladenen Feindseligkeit‭ (‬Animosität‭) ‬von Männern den Frauen mit ungezwungener Selbstverständlichkeit begegnete und sie dabei als mit den Männern und auch sich selbst gleichwertige Partner behandelte‭ (‬sogar zur Entrüstung der eigenen männlichen Jünger,‭ ‬vgl.‭ ‬Joh‭ ‬4,27‭)‬.‭ ‬Bevor wir aber Beispiele anschauen,‭ ‬die dies bezeugen,‭ ‬schauen wir uns‭ ‬jene‭ ‬Äußerung von ihm an,‭ ‬die es nur mittelbar zeigt. Verbot der Ehescheidung ‭ ‬Die alttestamentliche Aufassung hat die Ehescheidung eigentlich problemlos zugelassen,‭ ‬aber diese Formulierung ist irreführend,‭ ‬denn nur dem Mann war es möglich seine Frau zu entlassen,‭ ‬die Frau aber konnte nicht die Trennung veranlassen,‭ ‬und auch ein gegenseitiges Einverständnis kam nicht in Frage.‭ ‬Es wurde nur darüber diskutiert,‭ ‬wie schwerwiegend der Grund sein musste,‭ ‬der dem Mann die Entlassung seiner Frau erlaubt,‭ ‬bzw.‭ ‬eine Formalität musste erfüllt werden:‭ ‬der Mann musste einen Scheidebrief ausstellen.‭ ‬Diesen Brauch hat Jesus als ein‭ ‬„Zugeständnis durch Mose‭”‬ bezeichnet,‭ ‬und ihm gegenüber mit grundsätzlicher Begründung und‭ ‬allgemeiner Geltung das Verbot der Entlassung bzw.‭ ‬Scheidung verkündet mit den Worten:‭ ‬„Was Gott verbunden hat,‭ ‬soll der Mensch nicht trennen‭”‬ (Mk‭ ‬10,5-9‭)‬.‭ ‬Neben der grundsätzlichen Bedeutung seiner Auffassung bedeutete dies auch Schutz und gleichen Rang für die schutzlosen Frauen‭ ‬– wie auch der Evangelist Markus diese Konsequenz für seine helleinistischen Leser auch gezogen hat:‭ ‬„… wenn aber eine Frau ihren Mann aus der Ehe entlässt und einen anderen heiratet,‭ ‬begeht sie auch Ehebruch‭”‬ (Mk‭ ‬10,12‭)‬. Er verteidigt die Frauen ‭ ‬Jesus hat aber die Frauen nicht nur im Allgemeinen gegen die Ausgeliefertheit an die Männer verteidigt,‭ ‬sondern auch in konkreten Fällen,‭ ‬und dazu in schwierige Situationen geratene,‭ ‬„sündige‭”‬ Frauen beschützt.‭ ‬In den Evangelien finden wir drei einander sehr‭ ‬ähnliche Geschichten‭ (‬manche Erklärer vermuten,‭ ‬dass es sich jedes Mal um die gleiche Frau und um drei verschiedene Aufarbeitungen des gleichen Falles handelt‭)‬:‭ ‬Mk‭ ‬14,3-9‭; ‬Lk‭ ‬7,36-50‭ ‬und Joh‭ ‬8,1-11. ‭ ‬Sehr spannend ist der letzte Fall,‭ ‬in dem Jesus geradezu das eigene Leben aufs Spiel setzend eine Frau verteidigt,‭ ‬die Ehebrecherin.‭ ‬Vermutlich in den letzten Tagen seiner‭ ‬öffentlichen Wirksamkeit bringen die Pharisäer und Schriftgelehrten eine Frau zu ihm,‭ ‬die beim Ehebruch ertappt wurde,‭ ‬„stellen sie in die Mitte‭”‬ und teilen Jesus die unbestreitbare Tatsache mit und sagen,‭ ‬was das Gesetz des Mose für solche Fälle anordnet‭ (‬nämlich die Todesstrafe‭ ‬– Dtn‭ ‬22,22‭ ‬– was praktisch die Steinigung war‭)‬.‭ ‬Dann‭ ‬fragen sie den beliebten Rabbi,‭ ‬dessen Barmherzigkeit und Zuneigung‭ ‬zu den Sündern bekannt ist,‭ ‬nach seiner Meinung. ‭ ‬Ihre Frage ist vielfach raffiniert‭ ‬– und lebensgefährlich‭ (‬wie auch die Frage war,‭ ‬ob man dem Kaiser Steuern entrichten darf,‭ ‬Lk‭ ‬20,22‭)‬:‭ ‬Jesus kommt aus vier Gründen in eine peinliche Situation.‭ ‬Wenn er die Steinigung erlaubt,‭ ‬(1‭) ‬stellt er sich gegen das Gesetz von Rom,‭ ‬das das Recht auf Hinrichtungen für sich reserviert hat,‭ (‬2‭) ‬er lässt die Frau umkommen und‭ (‬3‭) ‬er gerät in Gegensatz zu seinen eigenen Grundsätzen‭; ‬wenn er die Steinigung verbietet,‭ ‬dann‭ (‬4‭) ‬widersetzt er sich‭ ‬dem Gesetz des Mose,‭ ‬das als Gottes Gesetz galt.‭ ‬Der‭ ‬1.‭ ‬und er‭ ‬4.‭ ‬unter diesen hätte ihn als Rebell bzw.‭ ‬Gesetzesbrecher in Lebensgefahr gebracht‭! Seine Antwort ist genial:‭ ‬„Wer von euch ohne Sünde ist,‭ ‬werfe den ersten Stein auf sie‭!‬”.‭ ‬Diese Antwort ist‭ ‬denkbar einfach,‭ ‬räumt aber‭ ‬zugleich alle vier genannten‭ (‬scheinbar unvereinbaren‭) ‬Schwierigkeiten aus dem Weg.‭ ‬Und was das Wichtigste ist:‭ ‬er rettet damit das Leben der Frau‭ (‬und vorläufig auch das eigene Leben‭)‬. Gleichrangige Partner für ihn ‭ ‬Für seine Umgebung konnte es wahrscheinlich auf die spektakulärste Weise zeigen,‭ ‬das Jesus die Frauen als gleichrangige Partner betrachtete,‭ ‬dass er auf seinen Wanderungen durch das Land nicht nur von männlichen Jüngern begleitet wurde,‭ ‬sondern auch von Frauen,‭ ‬von denen der Evangelist Lukas einige auch namentlich erwähnt‭ (‬8,1-3‭)‬.‭ ‬Diese Tatsache ist‭ ‬einzigartig und außerordentlich bedeutsam.‭ ‬Um ihre Bedeutsamkeit zu verstehen müssen wir uns bewusst machen,‭ ‬dass die patriarchale Gesellschaft dieser Zeit die Frauen als Wesen niederen Ranges behandelte,‭ ‬sie in religiöser und gesellschaftlicher Hinsicht außerhalb des Gesetzes sah,‭ ‬mit Kindern und Sklaven in eine Reihe stellte:‭ ‬sie wurden z.‭ ‬B.‭ ‬nicht in der Thora unterrichtet,‭ ‬von zahlreichen religiösen Verpflichtungen befreit,‭ ‬und obwohl‭ ‬– durch Gitter getrennt‭ ‬– in der Synagoge dabei sein konnten,‭ ‬nicht Mitglieder der Versammlung waren,‭ ‬in keiner Angelegenheit als Zeugen auftreten konnten. ‭ ‬Auch wenn nur im engeren Kreis bekannt,‭ ‬war bedeutsamer als die soeben‭ ‬genannte Tatsache,‭ ‬dass Jesus bei Gelegenheit mit Frauen theologische Gespräche führte.‭ ‬Aber bedeutsamer als die bekannten Fälle der Syrophönizierin und der samaritischen Frau‭ (‬Mk‭ ‬7,24-30‭; ‬Jn‭ ‬4,7-26‭) ‬ist jene winzige Bemerkung in der Geschichte‭ ‬über Maria‭ ‬und Marta‭ (‬Lk‭ ‬10,38-42‭)‬,‭ ‬dass Maria im Gegensatz der‭ ‬„nur‭”‬ beim Tisch dienenden Marta‭ ‬„sich dem Herrn zu Füßen setzte‭”‬; denn‭ ‬„jemandem zu Füßen sitzen‭”‬ damals ein Fachausdruck war und bedeutete‭ ‬„sein Jünger sein‭”‬ (s.‭ ‬das Bekenntnis des Paulus:‭ ‬„… in dieser Stadt erzogen,‭ ‬zu Füßen Gamaliels‭”‬ [Apg‭ ‬22,3‭]‬,‭ ‬ferner den rabbinischen Spruch:‭ ‬„Lass den Staub ihrer Füße‭ ‬über dich kommen‭!‬”).‭ ‬Allerdings‭ ‬– wie soeben erwähnt‭ ‬– wurden damals Frauen nicht in der Thora unterrichtet,‭ ‬und die Rabbiner haben sie nicht als Jünger angenommen.‭ ‬Jesus hat dagegen auch in dieser Sache die Fesseln der Tradition abgeworfen und auch Frauen als Jünger angenommen.‭ ‬Auch die Fortsetzung des Satzes bei Lukas‭ (‬„und hörte seinen Worten zu‭”‬) bestätigt uns,‭ ‬dass wir Maria wirklich als Jüngerin‭ ‬Jesu zu betrachten haben.‭ ‬Dies war von Seiten Jesu eine derartige‭ ‬„erhöhung‭”‬ des weiblichen Geschlechtes,‭ ‬dass wir ihre wirkliche Bedeutung uns heutzutage auch kaum vorstellen können. ‭ ‬Nach dem Gesagten könnte jemand zu Recht fragen:‭ ‬wenn es so war,‭ ‬warum‭ ‬wählte Jesu unter seinen zwölf Jüngern nicht auch Frauen aus.‭ ‬Die Antwort ist einfach:‭ ‬nur deshalb nicht,‭ ‬weil er sie wegen der erwähnten Einstellung der Zeit zu Frauen genau so wenig als offizielle Gesandten,‭ ‬Apostel zu seinem Volk senden konnte,‭ ‬wie er auch einen‭ ‬„Heiden‭”‬ nicht zum Apostel für die Juden machen konnte,‭ ‬denn die Vorstellung,‭ ‬dass Gott‭ ‬zu den Juden einen‭ ‬„Heiden‭”‬ als Botschafter sendet,‭ ‬ist eine Unmöglichkeit. Er korrigiert sie ‭ ‬Wenn man die oben beschriebene,‭ ‬ausserordentlich positive Einstellung Jesu zu den Frauen bedenkt,‭ ‬erscheint es auf den ersten Blick vielleicht‭ ‬überraschend,wie oft er sie ermahnte und korrigierte.‭ ‬Wenn wir aber tiefer nachdenken,‭ ‬können wir darauf kommen,‭ ‬dass es einerseits grundsätzlich richtig ist:‭ ‬die echte Liebe‭ ‬kann niemals ohne Kritik sein,‭ ‬sondern umgekehrt,‭ ‬sie erfordert Kritik,‭ ‬und dass andererseits genau darin zeigt sich,‭ ‬dass Jesus die Frauen als den Männern gleichrangig betrachtete,‭ ‬denn er stand mit der gleichen kritischen Liebe den Männern gegenüber,‭ ‬unabhänig davon,‭ ‬ob es seine Jünger,‭ ‬seine Gegner,‭ ‬oder Vertreter des‭ ‬„Volkes‭”‬ waren.‭ ‬Schauen wir uns einige konkrete Beispiele an‭! In der Geschichte von Maria und Marta‭ (‬Lk‭ ‬10,38-42‭) ‬lehnt sich die durch hausfrauliche Tätigkeiten allzusehr beschäftigte Marta dagegen auf,‭ ‬dass Maria sie‭ ‬„im Stich lässt‭”‬ und sich zu Füßen Jesu setzt um seine Lehre zu hören‭; ‬deshalb stellt sie Jesus zur Rede und fordert ihn energisch auf,‭ ‬Maria zur Küchenarbeit zu verpflichten.‭ ‬Jesus aber korrigiert sie ebenso energisch:‭ ‬„Marta,‭ ‬Marta,‭ ‬viele Dinge bereiten dir Sorgen und machen dich ruhelos,‭ ‬obwohl nur wenig‭ ‬notwendig ist‭”‬ (V.‭ ‬41-42‭)‬. ‭ ‬Ganz erschütternd ist die Szene,‭ ‬die auf dem Kreuzweg Jesu geschieht‭ (‬Lk‭ ‬23,27-31‭)‬.‭ ‬In der Volksmenge wird er auch von Frauen begleitet,‭ ‬die‭ ‬„um‭ ‬ihn trauern und weinen‭”‬.‭ ‬Als Jesus dies bemerkt,‭ ‬wendet er sich um und sagt zu ihnen:‭ ‬„Töchter von Jerusalem,‭ ‬weint nicht‭ ‬über mich‭! ‬Weint vielmehr‭ ‬über euch selbst und euere Kinder‭!‬ Denn wenn sie schon dem grünenden Baum dies antun,‭ ‬was wird dann mit dem‭ ‬dürren geschehen‭”‬.‭ ‬Die hart erscheinende Zurückweisung bzw.‭ ‬Ermahnung Jesu können wir verstehen,‭ ‬wenn wir uns bewusst machen,‭ ‬dass es nicht die Frauen waren,‭ ‬die ihm von Galilea bis zum Kreuz gefolgt sind‭ (‬Mk‭ ‬15,40-41‭)‬,‭ ‬sondern die‭ ‬„Töchter‭”‬ jener Stadt,‭ ‬die ihn und seine Friedensbotschaft verworfen hat‭ (‬vgl.‭ ‬Lk‭ ‬19,42‭)‬. ‭ ‬Hierher gehört das Ereignis,‭ ‬das‭ ‬über das Verhältnis Jesu zu seinen Verwandten und unter ihnen zu seiner Mutter Maria etwas aussagt‭ (‬Mk‭ ‬3,20-22.31-35‭)‬:‭ ‬Die Schriftgelehrten behaupteten von‭ ‬Jesus,‭ ‬dass er die Dämonen mit Hilfe von Beelsebul,‭ ‬dem Obersten der Dämonen austreibt.‭ ‬Als die Verwandten Jesu davon hörten,‭ ‬sagten sie:‭ ‬„er ist von Sinnen‭”‬,‭ ‬und sind hingegangen‭ ‬„um sich seiner zu bemächtigen‭”‬ und nach Hause zu bringen.‭ ‬Als sie bei dem Haus ankommen,‭ ‬wo Jesus lehrt,‭ ‬lassen sie ihn rufen,‭ ‬und jemand gibt ihre Botschaft weiter:‭ ‬„Deine Mutter und deine Brüder draußen suchen dich‭”‬.‭ ‬Er aber antwortet:‭ ‬„Wer ist meine Mutter,‭ ‬und wer sind meine Brüder‭? ‬… Wer den Willen Gottes erfüllt,‭ ‬der ist für mich Bruder,‭ ‬Schwester und Mutter‭”‬.‭ ‬Diese‭ ‬Äußerung Jesu ist scheinbar außerordentlich hart,‭ ‬in den Augen einzelner geradezu feindselig.‭ ‬In der Wirklichkeit geht es darum,‭ ‬dass Jesus mit einer Grenzziehung zurückweist,‭ ‬dass seine Mutter sich in die Erfüllung seiner Sendung einmischt oder sie sogar verhindert,‭ ‬was offensichtlich ist,‭ ‬denn im‭ ‬„Hausarrest‭”‬ in Nazaret könnte er seine Aufgabe nicht erfüllen:‭ ‬„die verlorenen Schafe des Hauses Israel zu suchen und zu retten‭”‬ (vgl.‭ ‬Mt‭ ‬10,6‭ ‬und Lk‭ ‬19,10‭)‬. ‭„‬Weibliche Gleichnisse‭” Wie weit Jesus die Frauen als gleichrangig betrachtete,‭ ‬und wie verblüffend konsequent er ihnen seine Aufmerksamkeit schenkte,‭ ‬dafür geben seine sog.‭ ‬Doppelgleichnisse Zeugnis,‭ ‬in denen er das Bild,‭ ‬das dem Gleichnis zugrunde liegt,‭ ‬jeweils einmal aus der Welt der Männer/Männlichkeit,‭ ‬das andere Mal aus der Welt der Frauen/Weiblichkeit nimmt: ‭ ‬Das Säen ist eine typisch männliche Arbeit,‭ ‬das Brotbacken‭ (‬in der damaligen Zeit‭) ‬eine typisch weibliche Arbeit‭ ‬– das entsprechende Doppelgleichnis‭ ‬redet von Senfkorn und Sauerteig‭ (‬Lk‭ ‬13,18-21‭)‬. ‭ ‬Die Hirtenarbeit ist Männersache,‭ ‬das Fegen der Wohnung meistens Frauensache,‭ ‬dies gibt den Anlass zum Gleichnis‭ ‬über das verlorene Schaf und die verlorene Drachme‭ (‬Lk‭ ‬15,4-10‭)‬. ‭ ‬Das die zwei folgenden Gleichnisse zusammengehören,‭ ‬fällt gewöhnlich nicht auf,‭ ‬denn sie stehen ziemlich weit voneinander im Evangelium des Lukas:‭ ‬wenn schon ein Freund nicht zögert,‭ ‬dem Nachbar in der Not auszuhelfen,‭ ‬bzw.‭ ‬sogar der unredliche Richter einer bedrängten Witwe Gerechtigkeit schafft,‭ ‬wieviel mehr wird Gott dem Menschen das geben,‭ ‬was er‭ (‬wirklich‭) ‬benötigt‭ (‬11,5-8‭ ‬und‭ ‬18,2-5‭)‬. ‭ ‬Und um unser Staunen zu erweitern:‭ ‬auch wenn Jesus das Bild zu seiner Botschaft einmal aus der Tierwelt nimmt,‭ ‬vergisst er auch nicht die Weiblichkeit‭! ‬Die Vögel sind im Aramäischen männlichen Geschlechts,‭ ‬so redet er von den Raben,‭ ‬wenn er die männliche Arbeit des Säens und Erntens erwähnt,‭ ‬die Blumen dagegen,‭ ‬die weiblichen Geschlechts sind,‭ ‬bringt er in Zusammenhang mit der von Frauen geleisteten Arbeit des Spinnens und Webens‭ (‬Lk‭ ‬12,24-28‭)‬. Und die Nachwelt‭? Aufgrund des bisher Gesagten kann kaum bezweifelt werden,‭ ‬dass Jesus‭ ‬den Frauen ihre Menschenwürde zurückgegeben hat. ‭ ‬Seine zeitgenössischen und späteren Jünger hätten daraus die Folgerungen ziehen können,‭ ‬aber‭ ‬sie haben es nicht getan.‭ ‬Trotz des guten Beispiels Jesu haben auch seine unmittelbaren Jünger ihre charakteristisch männliche,‭ ‬emotionale Feindseligkeit gegen Frauen gezeigt,‭ ‬sogar gegen Frauen aus dem engsten Jüngerkreis‭ (‬vgl.‭ ‬Mk‭ ‬10,13‭; ‬14,4-5‭; ‬Mt‭ ‬15,23‭; ‬Joh‭ ‬4,27‭ ‬– Lk‭ ‬24,11‭; ‬Thomasev.‭ ‬21‭ ‬bzw.‭ ‬114:‭ ‬„Simon Peter sagte zu Jesus:‭ ‬Maria soll von uns weggehen‭! ‬Denn die Frauen sind des Lebens nicht würdig...‭”‬),‭ ‬Paulus und seine Nachfolger aber haben das Schicksal der Frauen‭ ‬für beihane zweitausend Jahre besiegelt.‭ ‬Obwohl Paulus wusste,‭ ‬dass es‭ ‬„in Christus‭ ‬… weder Mann noch Frau gibt‭”‬ (Gal‭ ‬3,28‭; ‬vgl noch Eph5,25-26‭) ‬– ließ er die Frauen unter den Zeugen der‭ ‬„Auferstehung‭”‬ Jesu einfach unerwähnt‭ (‬1Kor‭ ‬15,3-8‭; ‬s.‭ ‬auch‭ ‬1Kor‭ ‬11,1-16‭; ‬15,34-35‭!‬; Eph‭ ‬,22-24‭; ‬1Tim‭ ‬2,11-15‭)‬. Übersetzung aus dem Ungarischen:‭ ‬Peter Sardy.