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Die Geheimlehre Teil-2

Die Geheimlehre Band II DIE GEHEIMLEHRE VON H. P. BLAVATSKY DIE VEREINIGUNG VON WISSENSCHAFT RELIGION UND PHILOSOPHIE BAND II ANTHROPOGENESIS A ZWÖLF STROPHEN AUS DEM BUCHE DES DZYAN VERLAG J.J. COUVREUR - DEN HAAG - HOLLAND AUS DEM ENGLISCHEN DER DRITTEN AUFLAGE ÜBERSETZT VON DR. PHIL. ROBERT FROEBE Inhalt http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/index.htm20.06.2005 17:26:29 Die Geheimlehre Band II - Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Vorläufige Bemerkungen Die Lemnos-geborenen Kabiren Die Geheimnisse von Kouyunjik Lemurien und Atlantis Geologische Perioden Die Tropen am Pol 1 3 5 7 9 1! ERSTER TEIL. ANTHROPOGENESIS. Zwölf Strophen aus dem Buche des Dzyan 15 KOMMENTARE. Strophe I. Anfänge des fühlenden Lebens Urdinge des Kosmos Drache und Schlange Merkur und Sonne Die himmlischen Führer der Menschheit Shukra und die Erde Das Eine und die Vielen Das Geheimnis der Sieben Die drei Arten des Lichtes Die Schöpfungszahlen Entwicklung, nicht Schöpfung Adam Kadmon Der erste Streit im Himmel Zwei vorsintflutliche Astronomen Nârada uns Asuramaya Der Spiegel der Zukunft 25 27 29 31 33 35 37 39 41 43 45 47 49 51 51 53 Strophe II. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/Inhaltsverzeichnis.htm (1 of 15)20.06.2005 17:26:31 Die Geheimlehre Band II - Inhaltsverzeichnis Die ununterstützte Natur fehlt Was der Erdwirbel hervorbrachte Die Ungetüme des Chaos Die ununterstützte physische Natur fehlt Schöpfung göttlicher Wesen nach den exoterischen Berichten Die Körper des Brahmâ Die vier Klassen von Schöpfern Was die Götter sagen Wer sind die Flammen? Der göttliche Wille des Êros Die Zeitrechnung der Brâhmanen Die Rasse, die niemals stirbt Yugas und Kalpas Variationen der exakten Wissenschaft Die Welteinteilung ein intelligenter Plan 55 55 57 59 61 61 63 65 67 69 69 71 73 75 77 Strophe III. 78 79 81 83 85 87 89 Versuche, den Menschen zu schaffen Die Herren des Mondes Die verschiedenen Klassen der Schöpfer Das lebendige geistige Feuer Der Mensch ein Gott in tierischer Form "Feuer", "Funken" und "Flammen" Der Sohn des Yah Strophe IV. Schöpfung der Ersten Rassen Der Mensch nicht vollkommen erschaffen Über die Gleichartigkeit und Verschiedenheit der inkarnierenden Kräfte Pitris der Götter und Dämonen Vorfahren der Menschen Die Weigerung zu schaffen Was Prometheus symbolisierte Berichte von alten Rassen Der Svastika Eine Prophezeiung der siebten Rasse Der ursprüngliche Mensch ein Mißerfolg Verlegenheit der Assyriologen Was der Wasserstoff wirklich ist Die Entwicklung der Sinne http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/Inhaltsverzeichnis.htm (2 of 15)20.06.2005 17:26:31 90 91 92 93 95 97 99 101 103 105 107 109 111 113 Die Geheimlehre Band II - Inhaltsverzeichnis Strophe V. 115 115 117 119 121 123 125 127 129 131 131 133 135 137 Die Entwicklung der Zweiten Rasse Die Tabula Smaragdina Die "Schalen" der Sheba Hachaloth Das geheime Werk Chiram Die Feuergottheit Fortpflanzungsarten Darwin über androgyne Formen Naudin´s ursprüngliches Blastema Die Allegorie von Kastor und Pollux Der göttliche Hermaphrodit Das Rätsel der Sphinx Jah-Hovah androgyn Der esoterische Kain Der jüdische Gottname Strophe VI. Die Entwicklung der "Schweißgeborenen" Der Schwan und das Ei Zweigeschlechtliche Fortpflanzung Die doppelgeschlechtliche Dritte Rasse Das Schattenbild der Elohim Ein paar Worte über "Fluten" und "Noahs" Die Arche des Manu Die "Sintflut" eine universale Überlieferung Die arktischen Symbole Der jüdische Noah und der chaldäische Noah Die "weiße" Insel Wie alt ist die Menschheit? Konnten die Menschen vor 18 000 000 Jahren existieren? Adam-Galatea Was ist Entwicklung? Ein "Organismus ohne Organe" Die Wissenschaft schweigt "Urzeugung" Ozeane von Kohlensäure? Strophe VII. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/Inhaltsverzeichnis.htm (3 of 15)20.06.2005 17:26:31 139 139 141 143 145 147 147 149 151 153 155 157 157 159 161 163 165 167 169 Die Geheimlehre Band II - Inhaltsverzeichnis Von der halbgöttlichen bis herab zur ersten menschlichen Rasse Das "schwarze Feuer" des "Zohar" Die "Widersacher" der Götter Ursprüngliche Fortpflanzungsarten Monaden und Runden Wie die ersten Säugetiere hervorgebracht wurden Die Götter sind vergötterte Menschen Chhâyâ-Geburt Die Geschichte von Kandu und Pramlochâ erklärt "Schweißgeborene" und Androgyne Die Geburtstage der Dhyânîs 170 171 173 175 177 179 181 183 185 187 189 Strophe VIII. Die Entwicklung der Säugetiere: der Erste Fall Die Menschen, die Vorfahren der Tiere Archaische Zoologie Die Sünde der gemütlosen Menschen Was die Einwendungen gegen das Vorhergehende sein können Die Darwinisten im Irrtum Der wirkliche ursprüngliche Mensch 190 191 193 195 195 197 199 Strophe IX. Die schließliche Entwicklung des Menschen Die Ursache der Entartung Die knochenlose Rasse Hybridenbildung Die Trennung der Geschlechter Ursprüngliche Sprache Die Umformung der Erde Paradiese, Schlangen und Drachen Der Garten Eden - ein Kollegium Fliegende Kamele Kirchers Drache Hat Satan irgendwelche Wirklichkeit? Zwei Schulen der Magie Der siebte Sohn des siebten Sohnes Buddhas großer Berg Wissenschaftlicher "Glaube" an Drachen Fliegende Drachen Die "Söhne Gottes" und die "Heilige Insel" Der Kontinent der Götter http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/Inhaltsverzeichnis.htm (4 of 15)20.06.2005 17:26:31 201 201 203 205 207 209 211 212 213 215 217 219 221 223 225 227 229 230 231 Die Geheimlehre Band II - Inhaltsverzeichnis Das Zeugnis des Jacolliot Die Kolosse von Bamian 233 235 Strophe X. Die Geschichte der Vierten Rasse Die mondfarbige Rasse Die Mysterien bei den Mayas Satanische Mythen Der heilige Satan Caput Angelorum Theologische Lichtputzer Erklärung der "Prinzipien" Der Mensch, der blasse Schatten Gottes Satan, eine Centrifugalkraft Das Opfer der feurigen Engel Das "Bewußte Wesen" Die Antworten auf Einwendungen Archaische Lehren in den "Purânen" und in der "Genesis". Physische Entwicklung Herr Gladstone tötet die "Genesis" Eine Lektion in der Naturgeschichte Die Widersprüche der Wissenschaft Die "unbedingte Regel" der Wissenschaft wird durch die Thatsachen nicht gerechtfertigt Das innere Gesetz der fortschreitenden Entwicklung Die Natur ist gleichförmig In Millionen Jahren Ein Rundgemälde der frühen Rassen Bailly und Faber Der "natürliche" Fall Die Symbolik des Kronos Die Rassen in der griechischen Mythologie Das goldene Zeitalter Keine Teufel außerhalb der Menschheit Die Riesen Sind die Riesen eine Erdichtung? Das Zeugnis des Altertums Riesen der Vierten Rasse Die heiligen Vier Die Kinder des Brahmâ Menschliche und tierische Kreuzung Der stumme Mensch, welcher auf allen Vieren geht Die Rassen mit dem "dritten Auge" Der Mensch, der Speicher aller Lebenskeime Altpesrische Symbolik http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/Inhaltsverzeichnis.htm (5 of 15)20.06.2005 17:26:31 237 237 239 241 243 247 249 251 253 255 257 259 261 262 263 265 267 269 271 273 275 275 277 279 281 283 285 287 289 289 291 293 295 297 299 301 302 303 305 307 Die Geheimlehre Band II - Inhaltsverzeichnis "Dreiäuigige" Sterbliche Occulte Physiologie Der Sitz der Seele Die Entwicklung des Auges Das überzählige Auge ist jetzt eine Drüse Die Zahl der Monaden ist begrenzt Das Gesetz der Wiedervergeltung Die ursprünglichen Manus der Menschheit Die sieben und vierzehn Manus Die "Masken" der Exoterik Die vier früheren Rassen Die esoterische Bedeutung des "Fisches" Der innere Mensch im "Zohar" 309 311 313 315 317 319 321 321 323 325 327 329 Strophe XI. Die Civilisation und Vernichtung der Vierten und Fünften Rasse Darstellung von Wahrheiten Die Entartung der Menschheit Die indische Symbolik Die Magier in den Tagen des Krishna Der Strom des atlantischen Ozeans Zu Fuß quer durch die Meere Klimaschwankungen Cyklen innerhalb der Cyklen Die alten Kontinente Die geheimen Analen Bestehende Zeugen der versunkenen Kontinente Die Statuen von Bamian Das Kunstwerk der Initiierten Cyklopische Ruinen und Kolossalsteine als Zeugen der Riesen Beseelte Steine Die "Wagsteine" in Europa Lebende, sprechende, und sich bewegende Steine Universale Zeugen Es bedarf eines Gottes, um ein Mensch zu werden Strophe XII. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/Inhaltsverzeichnis.htm (6 of 15)20.06.2005 17:26:31 330 331 333 335 337 339 341 343 345 347 349 351 353 355 356 357 359 361 363 365 Die Geheimlehre Band II - Inhaltsverzeichnis Die Fünfte Rasse und ihre Göttlichen Unterweiser Der "große Drache" und die "Schlangen" Die Pole haben sich dreimal verschoben Schlangen und Drachen unter verschiedenen Symbolismen Die Naassenischen Gnostiker Die siderischen und kosmischen Glyphen Die zwei mystischen Pole Gott und Natur anthropomorphisiert Wer waren Enoch und die anderen? Die Pole, das "himmlische Maß" Der menschliche, jedoch göttliche Drache Unsere Göttlichen Unterweiser Hermes in der Astronomie und anderwärts Was die Priester dem Herodot erzählten Was sind "Geister"? Platos Idee vom Bösen Der Weizen von den Göttern herabgebracht Das Geheimnis des Azazel Der trunkene Indra Der Ursprung des satanischen Mythos Das Geheimnis des Drachen Agni der Feuergott Merodach-Michael Die Sonnengötter schöpferische Kräfte Wer zuerst das Weib erschuf Jehova-Ophiomorphos Noah war ein Kabir, daher muß er ein Dämon gewesen sein Die Flutlegenden Die ältesten persischen Überlieferungen über den polaren, und die versunkenen Kontinente Die Legenden von Iran Esoterische Chronologie Der perische Phönix Der arktische Kontinent Das unerreichbare Land Westliche Spekulationen begründet auf den griechischen und purânischen Überlieferungen Die Orientalisten auf dem Holzweg Zukünftige Kontinente symbolisiert Das Rätsel des Altertums Was Marcellus sagt Der "Fluch" von einem philosophischen Gesichtspunkt aus Der alte und der moderne Mensch Die Travestie des Prometheus http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/Inhaltsverzeichnis.htm (7 of 15)20.06.2005 17:26:31 366 367 369 370 371 371 372 375 377 379 381 381 383 385 387 389 391 393 395 395 397 399 401 403 405 407 408 409 411 411 413 415 417 419 420 421 423 425 427 428 429 431 433 435 Die Geheimlehre Band II - Inhaltsverzeichnis Christus verknüpft mit Epaphos Der Irrtum des Arrian erklärt War Aischylos initiiert? Die Gabe des Prometheus Ergänzende Bruchstücke aus einem Kommentare zu den Versen der Strophe XII Die "Buddhas des Bekenntnisses" Die ältesten Berichte über die Atlantis Das Schicksal der Atlantis Die "östlichen Äthiopier" Die ägyptischen Tierkreise Theorien eines selbsterschaffenen Adepten Der Stammbaum unserer Rasse Das ägyptische Labyrinth 437 439 441 441 443 444 447 449 451 453 455 SCHLUSS. "In den Sternen geschriebene" Geschichte Ableugnung im Großen Historische "Lügner" Die zukünftige neue Rasse Die zukünftige Menschheit 457 459 461 463 465 ZWEITER TEIL. DIE ENTWICKLUNG DER SYMBOLIK. Abteilung I. Die esoterischen Lehrsätze in jeder Schrift bestätigt Die Veden von Initiierten geschrieben 469 471 Abteilung II. 473 475 477 479 Adam-Adami Die Agrikultur der Nabathäer Nebo, der Gott der Weisheit Die kabbalistischen vier Adame Abteilung III. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/Inhaltsverzeichnis.htm (8 of 15)20.06.2005 17:26:31 Die Geheimlehre Band II - Inhaltsverzeichnis 481 483 485 487 489 491 493 495 497 Das "Allerheiligste". Seine Erniedrigung Was war der Kreistanz? Christliche Symbolik Der Gott Iao Die Etymologie von "Sakrament" Ich bin der ich bin Was die Juden wirklich sind Jehova ein Stellvertreter Wer war Abraxas? Abteilung IV. Über den Mythos von den "Gefallenen Engeln" in seinen verschiedenen Aspekten Der böse Geist: wer und was? Der "Affe Gottes" Die Genesis des Teufels Der Engel des Antlitzes Trügerische Übersetzung der Bibel Die Veden, einstmals universal Die Götter des Lichtes gehen hervor aus den Göttern der Finsternis Die Söhne der Ewigkeit Die Schatten der Schatten Was die Âdityas sind? Der "Zohar" über die Gefallenen Die vielen Bedeutungen des "Streites im Himmel" Erinnerungen an das Schicksal der Atlantier Verschiedene Namen für Initiierte Das Symbol des "Baumes" Der Târakakrieg Der Titanenkampf Sarpas - Schlangen - Nâgas Der Ursprung der exoterischen Religionen Die Heiligkeit der Schlangen Abteilung V. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/Inhaltsverzeichnis.htm (9 of 15)20.06.2005 17:26:31 498 498 499 501 503 505 507 507 509 511 513 515 516 517 519 521 523 525 527 529 531 Die Geheimlehre Band II - Inhaltsverzeichnis 532 533 535 537 539 541 543 545 Ist das Plerôma Satans Lager? Lebendige Teufel Jehova, ein darstellender Geist Âkâsha, das Mysterium magnum Die Seele und das Herz der Großen Mutter Der Logos und Satan sind eins Das Siebente Geheimnis der Schöpfung Die Zahl 888 Abteilung VI. Prometheus, der Titan. Sein Ursprung im alten Indien Die Esche Yggdrasil Die Poesie der modernen Orientalisten Das Geschenk des Prometheus Missverstandene griechische Ideen Die Sechs Brüder des Krishna 546 547 549 551 553 555 Abteilung VII. 557 559 561 563 Enoïchion-Henoch Der Adept stirbt nur um zu leben Was Enoch esoterisch ist Die geheime Kraft der Satane Abteilung VIII. Die Symbolik der Mysteriennamen Iao und Jehova, mit ihrer Beziehung zu Kreuz und Kreis Die Juden allein das Erbteil des Jehova Ein grotesker Vers erklärt Das Alter des Kreuzes Ein persönlicher ist ein endlicher Gott Ein Plagiat Pascals Kreuz und Kreis Verschiedenheiten der Kreuzsymbolik Das himmlische "Meerschwein" Die Rishis und die Plejaden Deus enim et circulus est Der Fall des Kreuzes in die Materie Das höchste Gut des Plato Das Rätsel des Kreuzes http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/Inhaltsverzeichnis.htm (10 of 15)20.06.2005 17:26:31 565 567 569 571 573 575 575 577 579 581 583 584 585 587 589 Die Geheimlehre Band II - Inhaltsverzeichnis Der Schlaf von Siloah Die Bedeutung der Kreuzigung Das wirkliche Vaterunser 591 593 Abteilung IX. 594 595 597 599 601 603 Die Upanishaden der gnostischen Literatur Die sieben Donner Pistis Sophia Wahrheit zwischen zwei Grundsätzen Die Weisheit des Göttlichen Selbsts Das Alter der Kapilas Abteilung X. 605 607 609 611 613 615 617 619 621 623 Das Kreuz und die pythagoräische Dekade Die drei Wissenschaften Die mystische Bedeutung von Makara Poseidons fünf Diener Die Rätsel der Symbolik Der "goldene Leuchter" Die Wurzel der Wahrheit Die Scharen der Gesegneten Der "Wurm, der niemals stirbt" Der Mensch, der Schmäher Gottes Abteilung XI. Das Geheimnis der Siebenheit Saptaparna Die "hieroglyphische Sechsheit" Geistige und physische Entsprechungen Der theogonische Schlüssel Noah in einem neuen Gewande Die Tetraktys im Verhältnis zum Siebeneck Die Wurzeln der Dinge Die "Stimme der Natur" Die Siebenheit demonstriert Beweise aus einem gnostischen Evangelium Das siebenfältige Element in den Veden Die vedischen Lehren Die zoroastrische Siebenheit Die "Atem" des "Einen Atems" http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/Inhaltsverzeichnis.htm (11 of 15)20.06.2005 17:26:31 624 625 625 627 629 631 632 633 634 637 639 640 641 643 645 Die Geheimlehre Band II - Inhaltsverzeichnis Die Siebenheit in den exoterischen Werken Die Siebenzahl in den Purânen Wer sind die Maruts? Der Fluch der beständigen Wiedergeburt Persische Symbologie Sieben in Astronomie, Wissenschaft und Magie Der Naroscyklus Verschiedene cyklische Berechnungen Die Siebtheit in der Physiologie Das haarige Symbol Die Zahl Sieben in der Chemie Die sieben Priester der Zuñis Die sieben Seelen der Ägyptologen Die Siebenheit in Ägypten Die "Prinzipien" in der ägyptischen "Metaphysik" Die "Wassermenschen" des "Bundahish" Die Trans- und Cishimâlayische esoterische Lehre Eine Allegorie aus der "Anugîtâ" Endlos ist das Suchen nach Wahrheit 646 647 649 651 653 654 655 657 659 661 663 665 666 667 669 671 673 675 677 DRITTER TEIL. ZUSÄTZE. 681 Wissenschaft und die Geheimlehre einander gegenübergestellt Abteilung I. Archaische oder moderne Anthropologie? "Physiologische" wider "natürliche" Zuchtwahl Die occulten und die modernen Lehren "Das Armutszeugnis der Naturwissenschaft" "Allmächtige Entwicklung" Physische und geistige Evolution vereinbart Abteilung II. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/Inhaltsverzeichnis.htm (12 of 15)20.06.2005 17:26:31 681 683 685 687 689 691 Die Geheimlehre Band II - Inhaltsverzeichnis Die Urmenschheit wird von der Wissenschaft angeboten Eine unbegründete Anklage gegen die Alten Verschiedene Fortpflanzungsarten Fertige Sprachmaterialien Wissenschaftliche Grenzverletzer Herr Huxley benutzt ein "Löschhorn" Ein absolut theoretischer pithekoider Mensch Die Sozuren - der Wissenschaft gänzlich unbekannte Geschöpfe Plastidul-Seelen und bewusste Nervenzellen Ein vorsichtiger Schritt zur "Magie" Die Bedeutung der Seele bei Haeckel 693 695 697 699 701 703 705 707 708 709 711 Abteilung III. Die fossilen Überreste des Menschen und des anthropoiden Affen Geologische Thatsachen betreffend die Frage ihrer Verwandtschaft Unüberwindliche Schwierigkeiten "Entstellte Abbilder" ihrer tierischen Väter Westlicher Evolutionismus Hanumân, der Affengott Des Gorillas Ansprache an den Evolutionisten Die Darwinisten und ihre Gegner Darwinismus und das Alter des Menschen: die Anthropoiden und ihre Ahnen Huxleys kühne Spekulationen Der Stammbaum der Affen 713 713 715 717 718 719 721 723 724 725 727 Abteilung IV. Dauer der geologischen Perioden, Rassencyklen und das Altertum des Menschen Babylonische Daten Widersprechende Hypothesen Moderne wissenschaftliche Spekulationen über die Zeitalter der Erde, tierische Entwicklung und den Menschen Die Materialisten uneins Planetarische Lebensimpulse Über Planetenketten und ihre Vielheit Von andern Welten außer der unsern Bewusstseinszustände In der "Bibel" erwähnte Welten Die Könige von Edom http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/Inhaltsverzeichnis.htm (13 of 15)20.06.2005 17:26:31 729 731 731 733 735 737 739 739 741 743 745 747 Die Geheimlehre Band II - Inhaltsverzeichnis Was uns Flammarion erzählt Wissenschaft und Occultismus können noch übereinstimmen Ergänzende Bemerkungen zur esoterischen geologischen Chronologie Abtrünnige des Darwinismus Die zwei Wissenschaften einander gegenübergestellt Die Befähigung der "Animalisten" Eine Rettung für die Wissenschaft Zwischen zwei Leeren Ein paläolithtischer Landseer Steigen und Fallen der Cilvilisation Sonderbare Geständnisse der Wissenschaft Ein einstmals tropischer Pol Der paläolithische Mensch - ein Kalligraph Herbert Spencer über spezielle Schöpfungen 749 749 751 753 755 757 759 761 763 765 767 769 771 Abteilung V. Organische Entwicklung und schöpferische Centren Der "Grundplan'" und die "Planer" Der "Meganthropus" Der Ursprung und die Entwicklung der Säugetiere Schmidts Diagramm Faktoren im Ursprung der Arten Herkunft und Verteilung der europäischen paläolithischen Rassen Afrika in Europa Ein langsames Zugeständnis 772 773 775 775 777 779 779 781 783 Abteilung VI. Spuren von Riesen, Civilisationen und untergegangenen Kontinenten in der Geschichte Eine geheimnisvolle Nation Die Genossen der Affen und der Engel Die occulte Auslegung der "Bibel" Die Symbole des seelenmordenden Kirchentums Das Alter von Ägypten Die Gräber der Riesen Rassen von Riesen Wer waren die Druiden? Die altpersische Ansicht von den sieben Erden Der druidische Glaube an die Wiedergeburt Einige Angaben über die heiligen Inseln und Kontinente in den Klassikern, esoterisch erklärt http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/Inhaltsverzeichnis.htm (14 of 15)20.06.2005 17:26:31 784 785 787 789 791 793 795 797 799 801 803 804 805 Die Geheimlehre Band II - Inhaltsverzeichnis Die Mensch, "deren Schlaf nie durch Träume gestört war" Das Erbe der Atlantis "Die größeren Götter des Olympos" Die Kraft der Namen Die Söhne von Coelus und Terra Die Kinder der Niobe Die "Insel der Göttlichen Könige" Wer waren die Nephilim? Auf Geschichte aufgebaute Philosophie 807 809 811 813 815 817 819 821 Abteilung VII. Wissenschaftliche und geologische Beweise für die Existenz verschiedener versunkener Kontinente Die Geologie bestätigt den Occultismus Die Überlieferung so wahr wie die Geschichte Atlantis für die Ethnologie notwendig Asträa fällt auf ihr Haupt Scharfsinnige Erklärungen Haeckel hat einmal recht Ein schließlicher und unwiderleglicher Beweis Genus ist jetzt gesagt Hört beide Seiten! Der Prolog zur esoterischen Wahrheit http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/Inhaltsverzeichnis.htm (15 of 15)20.06.2005 17:26:31 822 823 825 827 829 831 833 835 837 839 841 Bemerkungen VORLÄUFIGE BEMERKUNGEN ÜBER DIE ARCHAISCHEN STROPHEN UND DIE VIER VORGESCHICHTLICHEN KONTINENTE Facies totius universi, quamvis infinitis modis variet, manet tamen semper eadem. (SPINOZA.) Die Strophen dieses Buches samt den dazugehörigen Kommentaren sind denselben archaischen Aufzeichnungen entnommen, wie Strophen über Kosmogenie im Band I. So weit als möglich ist eine wörtliche Übersetzung gegeben: aber einige dieser Strophen sind zu dunkel, um ohne Erklärung verständlich zu sein, und daher werden sie, ebenso wie im ersten Bande, zuerst vollständig gegeben, so wie sie stehen, und dann, wenn sie Vers um Vers mit ihren Kommentaren vorgenommen werden, wird ein Versuch gemacht, sie klarer zu machen, durch in Fußnoten beigefügte Worte, in Vorwegnahme der vollständigeren Erklärung des Kommentars. Was die Entwicklung der Menschheit anbelangt, so stellt die Geheimlehre drei neue Sätze auf, die in unmittelbarem Gegensatze zur modernen Wissenschaft stehen, ebenso wohl wie zu landläufigen religiösen Dogmen. Sie lehrt: a) die gleichzeitige Entwicklung von sieben menschlichen Gruppen auf sieben verschiedenen Teilen unserer Kugel; b) die Hervorbringung des astralen von dem physischen Körper, indem der erstere ein Modell für den letzteren ist; und c) daß der Mensch, in dieser Runde, allen Säugetieren - einschließlich der menschenähnlichen Affen - vorausging. [1] Die Geheimlehre ist nicht die einzige, die von den ursprünglichen Menschen spricht, die gleichzeitig auf den sieben Teilen der Kugel hervorgebracht wurden. In dem göttlichen Pymander des Hermes Trismegistus finden wir dieselben sieben ursprünglichen Menschen [2] aus der Natur und dem himmlischen Menschen, in dem kollektiven Sinne des Wortes, nämlich aus den schöpferischen Geistern hervorgehen.: und in den Bruchstücken der chaldäischen Täfelchen, die von George Smith gesammelt wurden, auf denen die babylonische Schöpfungslegende verzeichnet steht, werden in der ersten Kolumne der Cutha-Tafel sieben menschliche Wesen „mit Rabengesichtern“, das heißt von schwärzlich dunkler Gesichtsfarbe, welche von den „(sieben) großen Göttern erschaffen“ wurden, erwähnt. Oder, wie in den Zeilen 16, 17 und 18 erklärt wird: Inmitten der Erde wuchsen sie auf und wurden groß, Und vermehrten sich an Zahl, http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/1.htm (1 of 4)20.06.2005 17:26:32 Bemerkungen Sieben Könige, Brüder aus der selben Familie. [3] Dies es sind die sieben Könige von Edom, auf welche die Kabbalah Bezug nimmt: die erste Rasse, welche unvollkommen war, das heißt, geboren ward bevor die „Wage“ (die Geschlechter) existierte, und welche daher zerstört wurde. [4] Sieben Könige, Brüder, erschienen und erzeugten Kinder, 6000 an der Zahl waren ihre Völker. Der Gott Nergas (Tod) zerstörte sie. „Wie zerstörte er sie?“ Indem er ins Gleichgewicht (oder in die Wage) jene brachte, welche noch nicht existierten. [5] Sie wurden zerstört, als eine Rasse, indem sie in ihrer eigenen Nachkommenschaft (durch Ausschwitzung) aufgingen: das heißt, die geschlechtslose Rasse reinkarnierte sich in der (potentiell) doppelgeschlechtlichen; die letzteren in den androgynen, diese wiederum in den geschlechtlichen, der späteren dritten Rasse. Wären die Tafeln weniger verstümmelt, so würde man finden, daß sie Wort für Wort denselben Bericht enthalten, wie er in den archaischen Aufzeichnungen und im Hermes enthalten sind, zum mindesten was die Grundthatsachen, wenn auch nicht, was die kleinen Einzelheiten anbelangt: denn Hermes ist durch schlechte Übersetzungen nicht weniger entstellt worden. Es ist ganz sicher, daß die scheinbare Übernatürlichkeit dieser freilich allegorischen Lehren den buchstäblich aufgefaßten Behauptungen der Bibel [6] Ebenso diametral entgegengesetzt ist, als den jüngsten Hypothesen der Wissenschaft, so daß sie leidenschaftlichen Widerspruch hervorrufen wird. Die Occultisten jedoch wissen, daß sie die Überlieferungen der esoterischen Philosophie die richtigen sein müssen, einfach deshalb, weil sie die logischesten sind, und weil sie jede Schwierigkeit beheben. Außerdem haben wir die ägyptischen Bücher des Thoth und das Totenbuch, und die indischen Purânen mit ihren sieben Manus, sowie die chaldäisch-assyrischen Bücher, deren Ziegel sieben ursprüngliche Mensch oder Adame erwähnen; die wirkliche Bedeutung dieses Namen kann mit Hilfe der Kabbalah ermittelt werden. Jene, die etwas von den samothrakischen Mysterien wissen, werden sich auch daran erinnern, daß der Gattungsname der Kabiren war: die „heiligen Feuer“, welche an sieben stellen der Insel Elektria oder Samothrake hervorbrachte der „Kabir, geboren auf der heiligen Lemnos“ - der dem Vulkan geweihten Insel. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/1.htm (2 of 4)20.06.2005 17:26:32 Bemerkungen [1] Siehe Genesis II, 19. Adam wird im siebten Vers geschaffen und im neunzehnten Vers wird gesagt: “Denn als Gott der Herr gemacht hatte von der Erde allerlei Tiere auf dem Felde und allerlei Vögel unter dem Himmel, brachte er sie zu dem Menschen, daß er sie nennte.“ Somit wurde der Mensch vor den Tieren erschaffen; denn die im ersten Kapitel erwähnten Tiere sind die Tierkreiszeichen, indessen der Mensch, „ein Männlein oder Fräulein“, nicht der Mensch ist, sondern die Schar der Sephiroth, Kräfte oder Engeln, „geschaffen ihm (Gott) zum Bilde, zum Bilde Gottes“. Adam, der Mensch, ist nicht nach diesem Bilde geschaffen, noch wird es in der Bibel so behauptet. Obendrein ist der zweite Adam esoterisch eine Siebenheit, welche sieben Menschen oder vielmehr Gruppen von Menschen darstellt. Denn der erste Adam, der Kadmon, ist die Zusammenfassung der zehn Sephiroth. Von diesen bleibt die obere Dreiheit in der archetypischen Welt als die zukünftige „Dreieinigkeit“, während die sieben niederen Sephiroth die geoffenbarte körperliche Welt schaffen, und diese Siebenheit ist der zweite Adam. Die Genesis und die Mysterien, auf welchen sie aufgebaut wurde, kamen aus Ägypten. Der „Gott“ des ersten Kapitels der Genesis ist der Logos, und „Gott der Herr“ des zweiten Kapitels sind die schöpferischen Elohim, die niederen Mächte. [2] So sagt Pymander: „Dies ist das Geheimnis, das bis zum heutigen Tage verborgen war. Da die Natur mit dem himmlischen Menschen (den Elohim oder Dhyänis) sich vermischte, brachte sie ein Wunder hervor . . . sieben Menschen, alle männlich und weiblich (hermaphroditisch) . . . entsprechend der Natur der sieben Lenker“ (II, 29) , oder der sieben Scharen der Pitris oder Elohim, welche ihn aussendeten und schufen. Dies ist sehr klar, aber trotzdem - man sehe nur die Erklärungen selbst unserer modernen Theologen, von Männern, die für gescheidt und gelehrt gelten. In den Theologischen und philosophischen Werken des Hermes Trismegistus, des http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/1.htm (3 of 4)20.06.2005 17:26:32 Bemerkungen christlichen (?) Neuplatonikers, einem Werke, das von John David Chambers, vom Oriel College in Oxford, kompiliert ist, fragt der Übersetzer verwundert: „was die sieben Menschen bedeuten sollen?“ Er behebt die Schwierigkeit durch die Schlußfolgerung, daß, da „der ursprüngliche vorbildliche Mensch (Adam Kadmon oder Genesis I) mannweiblich war, . . . . die sieben die darauffolgenden in der Genesis genannten Patriarchen bedeuten mögen“ (p. 9). Eine wahrhaft theologische Art, den gordischen Knoten zu zerhauen! [3] George Smiths Chaldean Account of Genesis, p. 103. [4] Vgl. Zohar, Siphra Dtzenioutha, Idra Suta, 2928, Franck, Die Kabbala (La Kabbale, p. 205). [5] Siphra Dtzenioutha. [6] Da nunmehr behauptet wird, daß die chaldäischen Täfelchen, welche die allegorische Beschreibung der Schöpfung, des Falles, der Flut, selbst bis zur Legende vom babylonischen Turme geben, geschrieben wurden „vor der zeit des Moses“ (Smith´s Chaldean Account of Genesis), wie kann da der Pentateuch eine „Offenbarung“ genannt werden? Er ist einfach eine andere Lesart derselben Geschichte. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/1.htm (4 of 4)20.06.2005 17:26:32 Bemerkungen Nach Pindar war dieser Kabis, dessen Name Adams war, [7] in den Überlieferungen von Lemnos das Vorbild des aus dem Schoße der Erde geborenen ursprünglichen Menschen. Er war der Urtypus der ersten Männlichen in der Reihe der Schöpfung, und war einer der sieben authochthonen Vorfahren oder Stammväter der Menschheit. [8] Wenn wir damit die Thatsache zusammenhalten, daß Samothrake von den Phöniziern kolonisiert worden war, und vor ihnen von den geheimnisvollen Pelasgern, welche aus dem Osten kamen, und uns auch der Wesensgleichheit der „Mysterien“-Götter der Phönizier, Chaldäer und Isrealiten erinnern, so wird es leicht sein, zu entdecken, woher auch der verworrene Bericht über die Noachidische Flut kam. Es ist in jüngster Zeit unleugbar geworden, daß die Juden, welche ihre ursprünglichen Ideen über die Schöpfung von Moses erhielten, welcher sie von den Ägyptern hatte, ihre Genesis und ihre ersten kosmogonischen Traditionen, als sie von Ezra und anderen umschrieben wurden, aus dem chaldäisch-akkadischen Bericht zusammengetragen haben. Es ist daher genügend, die babylonischen und assyrischen keilschriftlichen und anderen Inschriften zu untersuchen, um auch darin hier und da zerstreut nicht nur die ursprüngliche Bedeutung des Namens Adam, Admi oder Adami zu finden, sondern auch die Erschaffung der sieben Adams oder Wurzeln der Menschen, physisch geboren von der Mutter Erde, und geistig oder astral von dem göttlichen Feuer der Vorfahren. Von den Assyriologen, die mit den esoterischen Lehren unbekannt sind, könnte schwerlich erwartet werden, daß sie der geheimnisvollen und immer wiederkehrenden Zahl sieben auf den babylonischen Zylindern irgend größere Aufmerksamkeit schenken, als sie ihr schenken, wenn sie dieselbe in der Genesis und in der übrigen Bibel finden. Jedoch, die Zahlen der Ahnengeister und ihrer sieben Gruppen menschlicher Nachkommenschaft stehen auf den Zylindern, trotz des zertrümmerten Zustandes der Bruchstücke, und sind da ebenso deutlich zu finden wie im Pymander und im Buche des verborgenen Geheimnisses der Kabbalah. In dem letzteren ist Adam Kadmon der sephirothische Baum, sowie auch der „Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen“. Und dieser Baum, sagt Vers 32, „hat rund um sich sieben Säulen“ oder Paläste der sieben schöpferischen Engel, welche in den Sphären der sieben Planeten auf unserer Kugel wirken. Wie Adam Kadmon ein kollektiver Name ist, so ist es auch der Name des Menschen Adam. George Smith sagt in seinem Chaldäischen Schöpfungsbericht: Das Wort Adams, welches in diesen Legendes für das erste menschliche Wesen angewendet wird, ist offenbar kein Eigenname, sondern wird bloß gebraucht als eine Bezeichnung für Menschheit. Adam erscheint als ein http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/3.htm (1 of 2)20.06.2005 17:26:32 Bemerkungen Eigenname in der Genesis, aber ist sicherlich an einigen Stellen bloß in demselben Sinne angewendet wie das assyrische Wort. [9] [7] Philosophoumena, v. 7; Millers Ausgabe, p. 98. [8] Ebenda, p. 108. [9] P. 86. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/3.htm (2 of 2)20.06.2005 17:26:32 Bemerkungen Obendrein beruhen weder die chaldäische noch die biblische Flut mit ihren Geschichten von Xisuthrus und Noah auf der universalen, oder auch nur auf der atlantischen Flut, die in der indischen Allegorie vom Vaivasvata Manu erzählt ist. Sie sind die auf den esoterischen Mysterien von Samothrake beruhenden exoterischen Allegorien. Wenn die älteren Chaldäer die in den purânischen Legenden verborgene Wahrheit gekannt haben, so wußten die anderen Nationen nur von dem samothrakischen Mysterium und allegorisierten dieselbe. Sie paßten es ihren astronomischen und anthropologischen, oder vielmehr phallischen Begriffen an. Von Samothrake ist historisch bekannt, daß sie im Altertume berühmt war wegen einer Flut, welche das Land überschwemmte und die Spitzen der höchsten Berge erreichte; ein Ereignis, welches vor der Argonautenzeit stattfand. Sie wurde ganz plötzlich von Wassern aus dem Schwarzen Meere überflutet, welches bis dahin als ein See betrachtet worden war. [10] Aber die Isrealiten hatten weiter eine andere Legende, um darauf ihre Allegorie aufzubauen, die Legende von der Flut nämlich, welche die gegenwärtige Wüste Gobi zum erstenmale in einen See verwandelte, vor etwa 10 000 oder 12 000 Jahren, und die vielen Noahs mit ihren Familien in die umliegenden Berge trieb. Da die babylonischen Berichte bloß jetzt aus Hunderttausenden von Bruchstücken zusammengesetzt sind, - der Erdhügel von Kouyunjik allein hat durch Layards Ausgrabungen mehr als zwanzigtausend Fragmente von Inschriften ergeben so sind die hier angeführten Beweise verhältnismäßig dürftig; aber so wie sie sind, bestätigen sie nahezu jede von unseren Lehren, drei zum allermindesten ganz sicherlich. Diese sind: 1. Daß die Rasse, welche als erste in die Zeugung verfallen sollte, eine dunkle Rasse (zalmat-qaqadi) war, welche sie die Adamu oder dunkle Rasse nennen, und daß Sarku oder die lichte Rasse für eine lange Zeit noch in der Folge rein blieb. 2. Daß die Babylonier zwei Hauptrassen zur Zeit des Falles anerkannten, während die Rasse der Götter, die etherischen Doppelgänger der Pitris, diesen beiden vorangegangen war. Dies ist Sir H. Rawlinson´s Ansicht. Diese Rassen sind unsere zweite und dritte Wurzelrasse. 3. Daß die sieben Götter, von denen jeder einen Menschen oder eine Gruppe von Menschen schuf, die „eingekerkerten oder inkarnierten Götter“ waren. Diese Götter waren: der Gott Zi; der Gott Zi-ku, edles Leben, Vorsteher der Reinheit; http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/5.htm (1 of 4)20.06.2005 17:26:32 Bemerkungen der Gott Mir-ku, edle Krone, „Erretter vom Tode der (später) eingekerkerten Götter“, und Schöpfer der „dunklen Rasse, welche seine Hand gemacht hat“: der Gott Libzu, „weise unter den Göttern“; der Gott Nissi; der Gott Suhhab; und Hea oder Sa, ihre Zusammenfassung, der Gott der Weisheit und der Tiefe, identifiziert mit Oannes-Dagon, zur Zeit des Falles, und kollektiv der Demiurg oder Schöpfer genannt. [11] In den babylonischen Fragmenten sind zwei sogenannte „Schöpfungen“ und da die Genesis sich daran hielt, so finden wir ihre ersten zwei Kapitel unterschieden als die elohitische und die jehovitische Schöpfung. Ihre richtige Ordnung ist jedoch weder in diesen, noch in irgendwelchen anderen exoterischen Berichten enthalten. Nun beziehen sich diese „Schöpfungen“ nach den occulten Lehren die eine auf die Bildung der ursprünglichen sieben Menschen durch die Vorfahren, die Pitris oder Elohim, und die andere auf die der menschlichen Gruppen nach dem Falle. Alles dieses wird im Verlaufe unseres Fortschreitens im Lichte der Wissenschaft und von den Schriften aller altern Nationen, einschließlich der Bibel entnommenen Vergleichungen untersucht werden. Unterdessen, bevor wir uns der Anthropogenesis der vorhistorischen Rassen zuwenden, mag es von Nutzen sein, sich über die Namen zu einigen, die den Festländern gegeben werden sollen, auf denen die großen Rassen, die unserer adamischen Rasse vorangingen, geboren wurden, lebten und starben. Ihre archaischen und esoterischen Namen waren zahlreich und änderten sich mit der Sprache der Nation, welche sie in ihren Annalen und Schriften erwähnte. Was im Vendidâd, z. B. als Airyana Vaêjô [12] bezeichnet wird, wo der ursprüngliche Zoroaster [13] geboren war, wird in der purânischen Litteratur Shveta Dvîpa, Berg Meru, der Aufenthalt des Vishnu u. s. w. genannt und in der Geheimlehre heißt es einfach das „Land der Götter“ unter ihren Führern, den „Geistern dieses Planeten“. Daher wird es in Anbetracht der möglichen und sogar sehr wahrscheinlichen Verwirrung, die entstehen kann, für zweckdienlicher gehalten, für jeden der vier beständig erwähnten Kontinente einem dem gebildeten Leser vertrauteren Namen anzunehmen. Es wird daher vorgeschlagen, den ersten Kontinent, oder vielmehr das erste Festland, auf dem die erste Rasse von den göttlichen Vorfahren evolviert wurde, zu nennen: I. Das Unvergängliche Heilige Land. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/5.htm (2 of 4)20.06.2005 17:26:32 Bemerkungen Der Grund für den Namen ist der, daß behauptet wird, daß diese „unvergängliche heilige Land“ niemals das Schicksal der anderen Kontinente teilte, weil es das einzige ist, dessen Bestimmung es ist, vom Anbeginne bis zum Ende des Manvantara durch eine jede Runde zu dauern. Es ist die Wiege des ersten Menschen und die Wohnung des letzten göttlichen Sterblichen, der als Shishta zum zukünftigen Samen der Menschheit auserwählt ist. Über dieses geheimnisvolle und heilige Land kann sehr wenig gesagt werden, ausgenommen vielleicht, daß, nach einem poetischen Ausdrucke in einem der Kommentare, der „Polarstern sein wachsames Auge auf ihm von der Morgen [14] Dämmerung bis zum Ende des Zwielichtes eines Tages des Großen Atems ruhen hat.“ II. Der hyperborëische Kontinent. Dies wird der für den zweiten Kontinent gewählte Namen sein, für das Land, welches seine Vorgebirge südwärts und westwärts von dem Nordpole erstreckte, um die zweite Rasse zu empfangen und das Ganze dessen, was heute als Nordasien bekannt ist, in sich schloß. So lautete der Name, den die ältesten Griechen der weitentfernten und geheimnisvollen Gegend gaben, wohin ihre Überlieferungen Apollo, den Hyperborëer, jedes Jahr reisen ließ. Astronomisch ist Apollo natürlich die Sonne, welche, ihre hellenischen Heiligtümer verlassend, es liebte, alljährlich dieses weitentfernte Land zu besuchen, wo, wie man sagte, die Sonne während der einen Hälfte des Jahres niemals unterging. [korrekter Abdruck siehe Buch] sagt ein Vers in der Odyssee. [15] Aber historisch oder besser vielleicht ethnologisch und geologisch, ist die Bedeutung eine andere. Das Land der Hyperborëer, die Gegend, welche sich erstreckte jenseits des Boreas, des kaltherzigen Gottes der Schneefälle und Stürme, welcher es liebte, auf der Bergkette Ripäus tief zu schlafen, war weder ein eingebildetes Land, wie die Mythologen vermuten, noch auch ein Land in der Nachbarschaft von Skythien und der Donau. [16] Es war ein wirklicher Kontinent, ein aufrichtig gemeintes Land, welches in jenen frühen Tagen keinen Winter kannte, und dessen traurige Überreste selbst heute noch nicht mehr als eine Nacht und einen Tag im Laufe des Jahres haben. Die nächtlichen Schatten fielen niemals auf dasselbe, sagten die Griechen, denn es ist das „Land der Götter“, der Lieblingsaufenthalt Apollos, des Gottes des Lichtes und seine Einwohner sind seine geliebten Priester und Diener. Dies mag jetzt als eine poetische http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/5.htm (3 of 4)20.06.2005 17:26:32 Bemerkungen Dichtung betrachtet werden; aber damals was es dichterisch gestaltete Wahrheit. [10] Siehe Plinius, IV, c. 12; Strabo 10; Herodot VII, c. 109; Pausanias, VII, c. 4, u. s. w. [11] Chaldean Account of Genesis, p. 82. [12] Siehe Bun-Dehesh, 79, 12. [13] Unter „ursprünglich“ meinen wir den Amshaspend, genannt „Zarâthushtra, der Herr und Lenker des von Yima in diesem Lande gemachten Vara“. Es gab verschiedene Zarathushtras oder Zertusts, der Dabistan allein zählt dreizehn auf; aber diese waren alle Reinkarnationen des ersten. Der letzte Zoroaster war der Begründer des Feuertempels von Azareksh und der Verfasser der Werke über die ursprüngliche heilige magische Religion, welche Alexander zerstört hat. [14] In Indien genannt ein „Tag des Brahmâ“. [15] X. 86. [16] Siehe Volcker, Mythological Geography, pp. 145 bis 170. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/5.htm (4 of 4)20.06.2005 17:26:32 Bemerkungen III. Lemurien. Den dritten Kontinent schlagen wir vor, Lemurien zu nennen. Der Name ist eine Erfindung oder Idee des Herrn P. L. Sclater, welcher zwischen 1850 und 1860 aus zoologischen Gründen die thatsächliche Existenz, in vorgeschichtlichen Zeiten, eines Kontinentes behauptet, welcher sich, wie er zeigte, von Madagaskar bis Ceylon und Sumatra erstreckte. Er schloß in sich einige Teile des heutigen Afrika; aber im übrigen ist dieses Festland, welches sich vom indischen Ozean bis Australien erstreckte, jetzt gänzlich unter Wassern der Südsee verschwunden, und hat nur hier und da einige von seinen Hochlandspitzen übriggelassen, welche jetzt Inseln sind. Herr A. R. Wallace, der Naturforscher, schreibt an Herrn Charles Gould: Es erstreckt sich das Australien der Tertiärperioden bis nach Neuguinea und zu den Salomoninseln und vielleicht bis Fidschi, und aus seinen Beuteltiertypen folgt ein Zusammenhang mit dem nördlichen Kontinent während der sekundären Periode. [17] Der Gegenstand ist anderwärts ausführlich behandelt. [18] IV. Atlantis. So nennen wir den vierten Kontinent. Er wäre das erste historische Land, wenn die Überlieferungen der Alten größere Aufmerksamkeit erfahren würden, als es bis jetzt der Fall was. Die berühmte Insel jenes Namens des Plato war bloß ein Bruchstück dieses großen Festlandes. [19] V. Europa. Der fünfte Kontinent war Amerika; aber da es bei den Antipoden gelegen ist, so sind es Europa und Kleinasien, die mit ihm fast gleichaltrig sind, welche allgemein von den indoârischen Occultisten als der fünfte bezeichnet werden. Wenn Ihre Lehre dem Erscheinen der Festländer nach ihrer geologischen und geographischen Ordnung folgen würde, so müßte diese Klassifikation geändert werden. Aber da die Reihenfolge der Kontinente der Entwicklungsfolge der Rassen angepaßt ist, von der ersten bis zur fünften, unserer arischen Wurzelrasse, so muß Europa der fünfte große Kontinent genannt werden. Die Geheimlehre zieht Inseln und Halbinseln nicht in Rechnung, noch folgt sie der modernen geographischen Verteilung von Land und Meer. Seit dem Tage ihrer http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/7.htm (1 of 3)20.06.2005 17:26:33 Bemerkungen frühesten Lehren und der Zerstörung der großen Atlantis hat sich das Antlitz der Erde mehr als einmal geändert. Es gab eine Zeit, da das Delta von Ägypten und Nordafrika zu Europa gehörten, bevor die Bildung der Straße von Gibraltar und eine weitere Hebung des Kontinentes den Anblick der Karte von Europa gänzlich veränderte. Die letzte ernste Veränderung geschah vor etwas 12 000 Jahren, [20] und darauf folgte das Versinken von Platos kleiner atlantischen Insel, welche er nach ihrem Ursprungskontinent Atlantis nennt. Geographie war in den Tagen des Altertums ein Teil der Mysterien. Der Zohar sagt: Diese Geheimnisse (von Land und Meer) wurden den Männern der Geheimwissenschaft mitgeteilt, aber nicht den Geographen. [21] Die Behauptung, daß der physische Mensch ursprünglich ein ungeheurer vortertiärer Riese was und daß er vor 18 000 000 Jahren existierte, muß natürlich den Bewunderern und Gläubigen der modernen Gelehrsamkeit unsinnig erscheinen. Der ganze Heerbann der Biologen wird sich abwenden von der Vorstellung von einem Titanen der dritten Rasse aus dem sekundären Zeitalter, einem Wesen, das geeignet war, gegen die damals riesenhaften Ungetüme von Luft, Meer und Land mit Erfolg zu kämpfen; seine Vorväter freilich, die ätherischen Vorbilder der Atlantier, hatten sich wenig vor dem zu fürchten, was sie nicht verletzen konnte. Es steht dem modernen Anthropologen vollkommen frei, über unsere Titanen zu lachen, so wie er über den biblischen Adam lacht, oder wie der Theologe über den Menschenaffenvorfahren des ersten lacht. Die Occultisten und ihre gestrengen Kritiker mögen fühlen, daß sie ihre Rechnungen diesmal ziemlich gut gegenseitig berichtigt haben. Die occulten Wissenschaften beanspruchen auf jeden Fall weniger und geben mehr, als die Darwinsche Anthropologie sowohl, wie auch die biblische Theologie. [17] Mythical Monsters, p. 47. [18] Es ist jedoch zu bemerken, daß Herr Wallace die Idee Herrn Sclaters nicht annimmt und ihr sogar entgegentritt. Herr Sclater vermutet ein Land oder einen Kontinent, welcher ebedem Afrika, Madagaska und Indien vereinigte, aber nicht Australien und Indien, und Herr A. R. Wallace zeigt, in seiner Geographical Distribution of Animals und im Island Life, daß die Hypothese http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/7.htm (2 of 3)20.06.2005 17:26:33 Bemerkungen eines solchen Landes durch die angeführten zoologischen Gründe durchaus nicht gerechtfertigt sind. Aber er gesteht zu, daß eine viel engere Nachbarschaft zwischen Indien und Australien sicher bestanden hat und zwar in einer so weit entfernten Zeit, daß dieselbe sicherlich „prätertiär“ war, und fügt in einem Privatbriefe hinzu, daß „diesem angenommenen Lande noch kein Name gegeben worden ist“. Doch das Land existierte und war natürlich „prätertiär“, weil Lemurien , wenn wir diesen Namen für den dritten Kontinent annehmen, zu Grunde gegangen war, bevor sich Atlantis vollständig entwickelt hatte, und Atlantis war gesunken und ihre Hauptteile waren verschwunden, vor dem Ende der Miocänperiode. [19] Siehe den Geheimbuddhismus. [20] Ein „Zufall“ mehr: „Nun ist es erwiesen, daß in jüngerer geologischer Zeit diese Strecke von Nordafrika in der That eine Halbinsel von Spanien war, und daß ihre Vereinigung mit Afrika im Norden bewirkt wurde durch den Durchbruch der Straße von Gibraltar, im Süden und Osten durch eine Hebung, welcher die Sahara ihr Dasein verdankt. Noch jetzt werden die Ufer des einstigen Saharameeres gekennzeichnet durch die Gehäuse derselben Schnecken, die am Mittelmeer leben.“ (Prof. Oscar Schmidt, Deszendenzlehre und Darwinismus, p. 207.) [21] III. fol. 10 a. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/7.htm (3 of 3)20.06.2005 17:26:33 Bemerkungen Auch sollte die esoterische Chronologie niemanden erschrecken; denn in Bezug auf Zahlen sind die größten Autoritäten des Tages so unbeständig und unsicher wie die Wellen des Mittelmeeres. Allein in Bezug auf die Dauer der geologischen Perioden sind die Gelehrten der Royal Society alle hoffnungslos im Ungewissen und springen von einer Million zu fünfhundert Millionen Jahren mit der größten Leichtigkeit, wie mehr als einmal im Laufe dieser Vergleichung gesehen werden wird. Man nehme für unseren gegenwärtigen Zweck nur ein Beispiel - die Berechnung des Herrn Croll. Ob nach diesem Gewährsmanne 2 500 000 Jahre die Zeit seit dem Beginne der Tertiärzeit oder der Eocänperiode darstellen, wie ihn ein amerikanischer Geologe sagen läßt; [22] oder ob dieser Herr Croll „fünfzehn Millionen seit dem Beginne der Eocänperiode zugesteht“, wie ein englischer Geologe zitiert, [23] beide Zahlenreihen decken die von der Geheimlehre aufgestellten Behauptungen. [24] Denn, wenn man, wie die letztere thut, zwischen vier und fünf Millionen Jahre zwischen der beginnenden und der schließlichen Entwicklung der vierten Wurzelrasse angiebt, auf den lemuro-atlantischen Kontinenten; eine Million Jahre für die fünfte oder ârische Rasse bis zum gegenwärtigen Datum und ungefähr 850 000 seit dem Untergange der letzten mächtigen Halbinsel der großen Atlantis - so kann alles dies leicht stattgefunden haben innerhalb der 15 000 00 Jahre, welche Herr Croll der Tertiärzeit zugesteht. Aber chronologisch gesprochen ist die Dauer der Periode von nebensächlicher Wichtigkeit, da wir am Ende noch gewisse amerikanische Gelehrte als Rückhalt haben. Diese Herren halten, unbekümmert um die Thatsache, daß ihre Behauptungen nicht zweifelhaft, sondern widersinnig genannt werden, doch daran fest, daß der Mensch bereits in der Sekundärzeit existierte. Sie haben menschliche Fußstapfen auf Felsen dieser Formation gefunden, und des weiteres findet Herr de Quatrefages keinen stichhaltigen wissenschaftlichen Grund, warum der Mensch nicht während der Sekundärzeit existiert haben solle. Die Zeitalter und Perioden in der Geologie sind, in nüchterner Wahrheit, rein konventionelle Ausdrücke, da sie bis jetzt kaum abgegrenzt sind, und obendrein nicht zwei Geologen oder Naturforscher in Bezug auf die Zahlen übereinstimmen. So ist dem Occultisten von der gelehrten Bruderschaft ein weiter Spielraum zur Auswahl gelassen. Sollen wir zu einer unserer Stützen Herrn T. Mellard Read nehmen? Dieser Herr behauptet in einer Ansprache über „Kalkstein als ein Zeiger geologischer Zeit“. gerichtet von ihm im Jahre 1878 an http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/9.htm (1 of 3)20.06.2005 17:26:33 Bemerkungen die Royal Society, daß das Mindestmaß von Zeit, welches zur Bildung der sedimentären Schichten und zur Ausscheidung des Kalkstoffes notwendig ist, in runden Ziffern 600 000 000 Jahre beträgt; [25] oder sollen wir für unsere Zeitrechnung Unterstützung aus Herrn Darwins Werken suchen, worin er entsprechend seiner Theorie für die organischen Umformungen 300 bis 500 Millionen Jahre verlangt? Sir Charles Lyell und Professor Houghton begnügten sich, den Beginn der kambrischen Periode bezw. auf 200 bis 240 Mill. Jahre zurückzuversetzen. Geologen und Zoologen behaupten die längste Zeit, obwohl Herr Huxley einstmals den Beginn der Verkrustung der Erde auf 1000 000 000 Jahre zurückversetzte und kein Jahrtausend davon nachlassen wollte. [22] A. Winchell, Professor der Geologie, Word-Life, p. 369. [23] Herr Charles Gould, ehemaliger geologischer Landvermesser von Tasmanien, in den Mythical Monsters, p. 84. [24] Sir Charles Lyell, welchem die „glückliche Erfindung“ der Ausdrücke Eocän, Miocän und Pliocän zur Bezeichnung der drei Unterteilungen der Tertiärzeit zugeschrieben wird, hätte wirklich seinen „Geisteskindern“ irgend eine annähernde Länge vermachen sollen. Da er jedoch die Dauer dieser Perioden den Spekulationen der Spezialisten überlassen hat, so sind die größte Verwirrung und Unsicherheit das Resultat dieses glücklichen Gedankens. Es erscheint als ein hoffnungsloses Beginnen, mit Erfolg eine einzige Ziffernreihe aus einem Werke anzuführen, ohne Gefahr zu laufen, sich von demselben Verfasser in einem früheren oder einem folgenden Buche widersprochen zu finden. Sir William Thomson, eine der hervorragendsten unter den modernen Autoritäten, hat seine Meinung über das Alter der Sonne und die Zeit der Verfestigung der Erdkruste ungefähr ein Halbdutzendmale geändert. In Thomson und die Taits Natural Philosophy finden wir bloß 10 000 000 Jahre zugestanden seit der Zeit, seit die Temperatur der Erde ein Erscheinen von vegetabilischem Leben auf der letzteren gestattete. (App. D ff; http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/9.htm (2 of 3)20.06.2005 17:26:33 Bemerkungen auch Trans. Roy. Soc. Edin., XXIII. Pt. I. 157, 1862, wo 847 widerrufen wird.) Herr Darwin giebt als Sir William Thomson Schätzung „ein Minimum von 98 und ein Maximum von 200 Millionen Jahren seit dem Festwerden der Kruste.“ (Siehe Ch. Gould, a. a. O., p. 83.) In demselben Werke (Nat. Phil.) werden 80 Millionen angegeben seit der Zeit der beginnenden Verkrustung bis zum gegenwärtigen zustande der Welt. Und in seiner letzten Vorlesung, wie anderwärts gezeigt ist, erklärt Sir William Thomson (1887), daß die Sonne nicht älter als 15 000 000 Jahre ist! Unterdessen gestattet auf Grund seiner Schlussfolgerungen über die Grenzen der Zeitdauer der Sonnenwärme, nach Zahlen, die vorher von Sir William Thomson aufgestellt worden waren, Herr Croll 60 000 000 Jahre seit dem Beginne der kambrischen Periode. Das ist hoffnungsvoll für die Liebhaber von exaktem Wissen. Was immer für Zahlen also die Geheimwissenschaft geben mag, dieselben werden sicherlich durch irgend eines der modernen Männer der Wissenschaft, die man für Autoritäten hält, bestätigt werden. [25] Siehe Proceedings, Royal Society, London, XXVIII. 281. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/9.htm (3 of 3)20.06.2005 17:26:33 Bemerkungen Aber der Hauptpunkt liegt für uns nicht in der Einhelligkeit oder Meinungsverschiedenheit der Naturforscher in Bezug auf die Dauer der geologischen Perioden, sondern vielmehr in ihrer - wunderbarerweise vollkommenen Übereinstimmung bezüglich eines Punktes und zwar eines sehr wichtigen. Sie alle stimmen darin überein, daß während der Miocänzeit – einerlei ob vor 1 oder 10 Mill. Jahren - Grönland und sogar Spitzbergen die Überreste unseres zweiten oder hyperböräischen Kontinentes, „ein nahezu tropisches Klima hatten“. Nun hatten die vorhomerischen Griechen eine lebendige Überlieferung bewahrt von diesem „Lande der ewigen Sonne“, worin ihr Apollo jedes Jahr reiste. Die Wissenschaft sagt uns: Während des Miocäns entwickelte sich Grönland (in 70° n. B.) eine Fülle von Bäumen, wie die Eibe, die immergrüne Sequioe, den der kalifornischen Art verwandten Mammutbaum, Buchen, Platanen, Weiden, Eichen, Pappeln und Walnussbäume, sowie eine Magnolie und einen Zapfenfarn. [26] Kurz gesagt, Grönland hatte südliche Pflanzen, die den nördlichen Gegenden unbekannt sind. Und nun entsteht die natürliche Frage. Wenn die Griechen in den Tagen des Homer Kenntnis hatten von einem hyperboräischen Land, d. i. einem gelobten Lande jenseits des Bereiches des Boreas, des Gottes des Winters und des Sturmes, einer idealen Region, welche die späteren Griechen und ihre Schriftsteller vergeblich jenseits Skythien zu versetzen suchen, einem Lande, wo die Nächte kurz waren und die Tage lang und jenseits desselben von einem Lande, wo die Sonne niemals unterging und die Palme im Freien wuchs - wenn sie von alledem Kenntnis hatten, wer hat ihnen denn davon erzählt? Zu ihrer Zeit, und Zeitalter vorher, muß Grönland sicherlich bereits mit ewigem Schnee, mit niemals auftauendem Eise bedeckt gewesen sein, gerade so wie heute. Alles läuft darauf hinaus, zu zeigen, daß das Land mit den kurzen Nächten und den langen Tagen Norwegen oder Skandinavien war, jenseits dessen das gelobte Land des ewigen Lichtes und Sommers lag. Damit die Griechen dies alles wissen konnten, muß die Überlieferung zu ihnen von einem Volke hergelangt sein, daß älter war als sie selbst, das vertraut war mit jenen klimatischen Einzelnheiten, von denen die Griechen selber nichts wissen konnten. Sogar in unseren Tagen vermutet die Wissenschaft, daß jenseits der Polarmeere, an dem unmittelbaren Umkreise des Nordpoles ein Meer existiert, das niemals zufriert, und ein Festland, das immer grün ist. Die archaischen Lehren und auch die Purânen - für http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/11.htm (1 of 2)20.06.2005 17:26:34 Bemerkungen jemanden, der ihre Allegorien versteht - enthalten dieselben Behauptungen. Für uns genüge somit die starke Wahrscheinlichkeit, daß während der Miocänperiode der modernen Wissenschaft, zu einer Zeit, da Grönland ein nahezu tropisches Land war, daselbst ein Volk lebte, das jetzt der Geschichte unbekannt ist. ANMERKUNG. Der Leser wird ersucht, im Gedächtnisse zu behalten, daß die folgenden Abteilungen der Zeit nach nicht strenge zusammenhängend sind. In Teil I werden die Strophen, welche ein Skelett der Darlegung bilden, gegeben und gewisse Punkte kommentiert und erklärt. In den folgenden Abteilungen Teil II und III werden verschiedene Einzelheiten zusammengebracht und eine vollständigere Erklärung des Gegenstandes versucht. [26] Gould, Mythical Monsters, p. 91. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/11.htm (2 of 2)20.06.2005 17:26:34 Strophen aus dem Buch des Dzyan ERSTER TEIL. ANTHROPOGENESIS. ZWÖLF STROPHEN AUS DEM „BUCHE DES DZYAN“, MIT KOMMENTAREN. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/15a.htm20.06.2005 17:26:34 Kommentar I KOMMENTARE ZU DEN ZWÖLF STROPHEN UND IHREN AUSDRÜCKE NACH IHRER ZAHLENBEZEICHNUNG NACH STROPHEN UND SHOKLAS. STROPHE I. 1. Der Lha oder Geist der Erde. 2. Anrufung der Erde an die Sonne. 3. Was die Sonne antwortet. 4. Umwandlung der Erde. 1. DER LHA (a), WELCHER DIE VIERTE [1] DREHT; IST EIN DIENER DES (DER) LHAS DER SIEBEN [2] , (b) WELCHE KREISEN, IHRE WAGEN LENKEND UM IHREN HERREN, DAS EINE AUGE [3] UNSERER WELT. SEIN ATEM GAB LEBEN DEN SIEBEN [4] . ER GAB LEBEN DER ERSTEN (c). „Sie sind Alle Drachen der Weisheit“, fügt der Kommentar hinzu. (d) (a) „Lha“ ist die alte Bezeichnung in den transhimâlayischen Gebieten für „Geist“, für irgend ein himmlisches oder übermenschliches Wesen, und er umfaßt die ganze Reihe himmlischer Hierarchien, von einem Erzengel oder Dhyâni, bis herab zu einem Engel der Finsternis, oder irdischen Geist. (b) Dieser Ausdruck zeigt in klarer Sprach, daß er Schutzgeist unserer Kugel, welche die vierte in der Kette ist, dem Hauptgeist (oder Gott) der sieben planetarischen Genien oder Geister untergeordnet ist. Wie bereits erklärt, hatten die Alten, in ihrer Götterlitanei, sieben Haupt-Mysteriengötter, deren Anführer exoterisch die sichtbare Sonne, oder der achte war, und esoterisch der zweite Logos, der Demiurg. Die Sieben - welche jetzt, in der christlichen Religion, zu den „Sieben Augen des Herrn“ geworden sind - waren die Regenten der sieben Haupt-Planeten; aber diese wurden nicht nach der Aufzählung gerechnet, welche später von Leuten erdacht wurde, welche die wirklichen Mysterien entweder vergessen hatten oder eine unzutreffende Vorstellung von derselben besaßen, und schlossen weder die Sonne, noch den Mond, noch die Erde in sich. Die Sonne war exoterisch das Haupt der zwölf großen Götter oder Tierkreiskonstellationen; und esoterisch der Messiah, der Christos - das von dem Großen Atem oder der Einen „gesalbte“ Wesen - umgeben von seinen zwölf untergeordneten Mächten, untergeordnet hinwiederum auch einem jeden der sieben Mysteriengötter der Planeten. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/25.htm (1 of 3)20.06.2005 17:26:35 Kommentar I „Die Sieben Höheren veranlassen die Sieben Lhas, die Welt zu erschaffen“, sagt ein Kommentar; dies bedeutet, daß unsere Erde - um die übrigen bei Seite zu lassen - von irdischen Geistern „geschaffen“ oder gestaltet wurde. während die Regenten einfach die Aufseher waren. Die ist der erste Keim von dem, was später sich zu dem Baume der Astrologie und Astrolatrie auswuchs. Dies wird von den alten Kosmogonien bestätigt, so von jenen des Hermes, der Chaldäer, der Âryer, der Ägypter, und sogar der Juden. Die Zeichen des Tierkreises - die „heiligen Tiere“ oder der „Himmelsgürtel“ - sind ebenso wohl die Bne´ Alhim Söhne der Götter oder der Elohim - wie die Geister der Erde; aber sie sind diesen vorausgehend. Some und Sin, Isis und Diana, sind alle Mond-Götter oder Göttinnen, genannt die Väter und Mütter unserer Erde, welche ihnen untergeordnet ist. Aber diese sind ihrerseits ihren „Vätern“ und „Müttern“ - die letzteren sind vertauschbar und bei jeder Nation verschieden - untergeordnet, den Göttern und ihren Planeten, wie z.B. Jupiter, Saturn, Bel, Brihaspati, u. s. w. (c) „Sein Atem gab Leben den Sieben“, bezieht sich ebenso sehr auf die Sonne, welche den Planeten Leben giebt, als auch auf den „Hohen“, die geistige Sonne, welche dem ganzen Kosmos Leben giebt. Die astronomischen und astrologischen Schlüssel, welche das Thor zu den Geheimnissen der Theogonie eröffnen, können nur in den späteren Glossaren, welche die Strophen begleiten, gefunden werden. In den apokalyptischen Shoklas der archaischen Aufzeichnungen ist die Sprache ebenso symbolisch, wenn auch weniger mythisch, als in den Purânen. Ohne die Hilfe der späteren Kommentare, die von den Generationen von Adepten kompiliert sind, wäre es unmöglich, die Bedeutung richtig zu verstehen. In den alten Kosmogonieen sind die sichtbaren und die unsichtbaren Welten die doppelten Glieder einer und derselben Kette. Wie der unsichtbare Logos, mit seinen Sieben Hierachieen - eine jede repräsentiert oder personifiziert durch ihren obersten Engel oder Rektor - eine MACHT bilden, die innere und die unsichtbare; so bilden in der Welt der Formen die Sonne und die sieben Hauptplaneten die sichtbare und thätige Potenz; die letztere Hierarchie ist sozusagen der sichtbare und gegenständliche Logos zu dem Unsichtbaren und den - ausgenommen auf den niedrigsten Stufen - immer subjektiven Engeln. So heißt es - um ein weniges zur Erklärung vorwegzunehmen - daß eine jede Rasse bei ihrer Entwicklung unter dem unmittelbaren Einflusse eines der Planeten geboren ist; die Erste Rasse empfing ihren Lebensodem von der http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/25.htm (2 of 3)20.06.2005 17:26:35 Kommentar I Sonne, wie späterhin gesehen werden wird; indes die Dritte Menschheit - jene, welche in die Zeugung verfielen, oder aus androgynen getrennte Wesenheiten wurden, die einen männlichen und die anderen weiblich - unter dem unmittelbaren Einfluß stehen soll der Venus, ‚der kleinen Sonne’, in der die Sonnenscheibe ihr Licht aufspeichert.“ [1] Die vierte Kugel, oder unsere Erde. Alle Glossen zu der Übersetzung des Textes der Strophen und Kommentare sind solche der Schreiberin. An einzelnen Stellen mögen sie unvollständig und selbst unangemessen vom indischen Standpunkte sein; aber in dem Sinne, der ihnen in der transhymâlayischen Esoterik beigelegt wird, sind sie richtig. In jedem Fall nimmt die Schreiberin allen Tadel auf sich. Da sie niemals persönliche Unfehlbarkeit beansprucht hat, so mag das, was auf ihre eigene Autorität hin gegeben ist, vieles zu wünschen übrig lassen, insbesondere in den sehr verwickelten Fällen, wo allzu tiefe Metaphysik mitspielt. Die Lehre wird dargeboten, wie sie verstanden ist; und in Anbetracht dessen, daß es für jedes Symbol und jede Allegorie sieben Schlüssel der Erklärung giebt, wird eine Bedeutung, die, sagen wir vom psychologischen oder astronomischen Standpunkte aus nicht zutreffend sein mag, sich nichtsdestoweniger vom physischen oder metaphysischen als ganz richtig erweisen. [2] Den Planetengeistern. [3] Loka Chakshus. [4] Den Planeten. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/25.htm (3 of 3)20.06.2005 17:26:35 Kommentar I Die Übersicht der Strophen in Band I zeigte, daß die Genesis [5] der Götter und Menschen in und von einem und demselben Punkt ihren Ursprung nimmt, welcher ist die Eine Universale, Unveränderliche, Ewige und Unbedingte EINHEIT. Wir haben gesehen, daß sie in ihrem ursprünglichen geoffenbarten Aspekt wurde: 1. in der Sphäre der Objektivität und Physik. URSPRÜNGLICHE SUBSTANZ und KRAFT - centripetale und centrifugale, positive und negative, männliche und weibliche, u. s. w.; 2. in der Welt der Metaphysik der GEIST DES WELTALLS, oder kosmische Ideenbildung, von einigen genannt LOGOS. Dieser Logos ist die Spitze des pythagoräischen Dreiecks. Wenn das Dreieck vollständig ist, wird es zur Tetraktys, oder zum Dreieck im Viereck, und ist das duale Symbol des vierbuchstabigen Tetragammaton in dem geoffenbarten Kosmos, und seines wurzelhaften dreifachen Strahles in dem Unmanifestierten seinem Noumenon. Aber mehr metaphysisch ist die hier gegebene Klassifikation der Urdinge des Kosmos mehr eine solche der Bequemlichkeit als der unbedingten philosophischen Genauigkeit. Am Beginne eines großen Manvantara offenbart sich Parabrahman als Mûlaprakriti und sodann als Logos. Dieser Logos ist gleichbedeutend mit dem „Unbewussten Universalgemüt“ u. s. w. der westlichen Pantheisten. Er bildet die Grundlage der Subjekt-Seite des geoffenbarten Daseins, und ist die Quelle aller Offenbarungen individuellen Bewusstseins. Mûlaprakriti oder Ursprüngliche Kosmische Substanz ist die Unterlage der Objektiv-Seite der Dinge - die Grundlage aller gegenständlichen Entwicklung und Weltentstehung. Kraft taucht also nicht mit der Ursprünglichen Substanz ais der Parabrahmischen Latenz auf. Sie ist die Umwandlung des überbewussten Gedankens des Logos in Energie, eingegossen sozusagen in die Vergegenständlichung des Letzteren aus der potentiellen Latenz in der Einen Wirklichkeit. Hieraus entspringen die wunderbaren Gesetze der Materie; hieraus der „erste Eindruck“, der vom Bischof Temple so nutzlos erörtert worden ist. Die Kraft ist somit nicht gleichzeitig mit der ersten Objektivierung von Mûlaprakriti. Da aber die letztere getrennt von ihr unbedingt und notwendigerweise träge ist - eine bloße Abstraktion - so ist es nichtsdestoweniger unnötig, ein allzu feines Spinnengewebe von Spitzfindigkeiten, betreffend die Ordnung der Aufeinanderfolge der kosmischen Urdinge auszuspinnen. Kraft folgt auf Mûlaprakriti; aber minus Kraft ist Mûlaprakriti für alle praktischen Absichten und Zwecke nichtexistierend. [6] http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/27.htm (1 of 2)20.06.2005 17:26:35 Kommentar I Der Himmlische Mensch oder Tetragrammaton, welcher der Protogonos ist, Tikkoun, der Erstgeborene aus der passiven Gottheit und die erste Offenbarung des Schattens dieser Gottheit, ist die universale Form und Idee, welche den Geoffenbarten Logos erzeugt, Adam Kadmon, oder das vierbuchstabige Symbol, in der Kabbalah, des Weltalls selbst, auch genannt der Zweite Logos. Der Zweite entspringt aus dem Ersten und entwickelt das Dritte Dreieck; [7] aus welchem letzteren (der niedern Schar der Engel) die Menschen hervorgebracht sind. Mit diesem dritten Aspekt werden wir uns gegenwärtig zu beschäftigen haben. Der Leser muß sich vor Augen halten, daß ein großer Unterschied ist zwischen dem Logos und dem Demiurgos, denn der eine ist der Geist und der andere die Seele; oder wie Dr. Wildner es darstellt: Dianoia und Logos sind gleichbedeutend, Nous ist höherstehend und in enger Verwandtschaft mit [korrekter Abdruck siehe Buch], der eine ist das höhere Erfassen, die andere das Begreifen - der eine ist noëtisch, die andere phrenisch. [5] Nach Dr. A. Wilder´s gelehrter Definition ist Genesis, [korrekter Abdruck siehe Buch], nicht Schöpfung, sondern „ein Hervorkommen des Ewigen in den Kosmos und die Zeit“; „ein Kommen aus dem esse in das existere“, oder aus dem „Sein“ in das „Dasein“ - wie ein Theosoph sagen würde. [6] Wegen einer näheren Erklärung der Ursprünge, wie sie die Esoterik der Bhagavad Gîtâ enthält, siehe die Bemerkung hierzu, veröffentlicht in The Theosophist für Februar, März und Juni 1887, Madras. [7] Siehe den Sephirothischen Baum. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/27.htm (2 of 2)20.06.2005 17:26:35 Kommentar I Obendrein wurde der Mensch in verschiedenen Systemen als der Dritte Logos betrachtet. Die esoterische Bedeutung des Wortes Logos - Sprache oder Wort, Verbum - ist die Wiedergabe des verborgenen Gedankens in gegenständlichen Ausdrucke, wie in einem Lichtbild. Der Logos ist der Spiegel, welcher das GÖTTLICHE GEMÜT zurückwirft, und das Weltall ist der Spiegel des Logos, obwohl der letztere das Sein des Weltalls ist. Wie des Logos Alles in dem Weltalle des Plerôma wiederspiegelt, so spiegelt der Mensch in sich alles wieder, was er in seinem Weltalle, der Erde, sieht und findet. Das sind die drei Häupter der Kabbala - „unum intra alterum, et alterum super alterum“. [8] „Jedes Weltall (Welt oder Planet) hat seinen eigenen Logos“ sagt die Lehre. Die Sonne wurde von den Ägyptern immer als das „Auge des Osiris“ genannt, und war selbst der Logos, der Ersterzeugte, oder das der Welt offenbar gemachte Licht, „welches ist das Gemüt und der göttliche Verstand des Verborgenen.“ Nur durch den siebenfältigen Strahl dieses Lichtes erhalten wir Kenntnis von dem Logos durch den Demiurg. indem wir den letzteren als den „Schöpfer“ unseres Planeten und von allem, was zu diesem gehört, betrachten, und den ersteren als die führende Kraft dieses „Schöpfers“ - gut und böse zur selben Zeit, der Ursprung des Guten und der Ursprung des Bösen. Dieser „Schöpfer“ ist werde gut noch böse an sich, sondern seine differentiierten Aspekte in der Natur lassen ihn den einen oder den anderen Charakter annehmen. mit den unsichtbaren und unbekannten Universen, die durch den Raum verstreut sind, hatte keiner der Sonnengötter irgend etwas zu thun. Die Idee ist sehr klar ausgedrückt in den Büchern des Hermes, und in jeder alten Volkssage. Sie wird gewöhnlich durch den Drachen und die Schlange versinnbildlicht - den die Magie der rechten und die der linken Hand. In dem epischen Gedichte von Finnland, der Kalewala [9] wird der Ursprung der Schlange des Bösen gegeben: sie ist geboren aus dem Speichel der Syöjätär, und mit einer lebendigen Seele begabt von dem bösen Prinzipe, Hiisi. ein Streit wird beschrieben zwischen den zweien, dem „bösen Dinge“, der Schlange oder dem Zauberer, und Ahti, dem Drachen oder weisen Magier Lemminkäinen. Der letztere ist einer von den sieben Söhnen der Ilmatar, der jungfräulichen „Lüftetochter“, ihr, „die vom Himmel in das Meer sich niederließ“ vor der Schöpfung, d. i. der in der Materie des sinnliches Lebens umgewandelte Geist. Es liegt eine Welt von Bedeutung und occultem Gedanken in den folgenden wenigen Zeilen, wunderbar wiedergegeben von Dr. J. M. Crawford in Cincinnati. Der Held Lemminkäinen: Hauet zu mit Macht des Zaubers Und zerbricht den Zaun in Stücke, Haut in Splitter sieben Stangen, Schlägt den Schlangenwall in Trümmer. ................................... Wenig kümmert sich das Untier, ................................... http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/29.htm (1 of 4)20.06.2005 17:26:35 Kommentar I Stürzet mit dem gift´gen Rachen Auf das Haupt des Lemminkäinen. Doch der Held, sich rasch besinnend, Spricht des Wissens Meisterworte, Die aus fernen Zeiten stammen, Die die Mutter ihn gelehret. (d) In China werden die Menschen des Fohi, oder des „Himmlischen Menschen“, die zwölf TienHoang genannt, die zwölf Hierachieen von Dhyânis oder Engeln, mit menschlichen Antlitzen und Drachenkörpern; der Drache steht für göttliche Weisheit oder Geist; [10] und sie erschaffen Menschen, indem sie sich selbst in sieben Figuren von Lehm (Erde und Wasser) inkarnieren, die in der Gestalt dieser Tien-Hoang angefertigt sind - eine dritte Allegorie. [11] Die zwölf Asen der skandinavischen Edden thun das Gleiche. In dem geheimen Katechismus der Drusen von Syrien - eine Legende, die Wort für Wort von den ältesten Stämmen nahe und um den Euphrat wiederholt wird - wurden die Menschen von den „Söhnen Gottes“ geschaffen, welche zur Erde niederstiegen, und nachdem sie sieben Mandragoras gesammelt hatten, die Wurzeln beseelten, die sodann zu Menschen wurden. [12] Alle diese Allegorien deuten auf einen und denselben Ursprung - auf die doppelte und dreifache Natur des Menschen; doppelt als männlich und weiblich; dreifach, weil er aus einer geistigen und psychischen Wesenheit innen, und einem materiellen Gewebe außen besteht. [8] Zohar, Idra Suta, Abschnitt VII. [9] J. B. Alden; New-York 1888; II. 432, 434. (Vgl. die deutsche Übersetzung von A. Schiefner, Helsingfors 1852, S. 167 und 168. Der Übers.) [10] Es ist zum wiederholtem Male festgestellt worden, daß die Schlange ein Symbol der Weisheit und occulten Erkenntnis ist. „Die Schlange ist seit frühesten Zeiten, von denen wir irgendwelche historische Nachricht haben, mit dem Gotte der Weisheit in Verbindung gebracht worden,“ schreibt C. Staniland Wake. „Dieses Tier war das besondere Sinnbild von Thot oder Taut . . . und von allen jenen Göttern, wie Hermes (?) und Seth, die mit ihm in Verbindung gebracht werden können- Dies ist auch wahr von dem dritten Gliede der ursprünglichen chaldäischen Dreiheit, Hea oder Hoa.“ Nach Sir Henry Rawlinson, „beziehen sich die wichtigsten Beinamen dieses Gottes auf ‚seine Funktionen als der Quelle der http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/29.htm (2 of 4)20.06.2005 17:26:35 Kommentar I Erkenntnis und Wissenschaft.’ Nicht nur ist er ‚der intelligente Fisch’, sondern sein Name kann gelesen werden in den beiden Bedeutungen von ‚Leben’ und von einer ‚Schlange’ [einem initiierten Adepten], und er kann betrachtet werden als ‚gebildet von der großen Schlange, welche einen so hervorragenden Platz unter den Göttersymbolen einnimmt auf den schwarzen Steinen, welche die babylonischen Wohlthaten aufzählen’.“ (The Great Pyramid, p. 75). Aeskulap, Serapis, Pluto, Esmun und Kneph, sind alles Gottheiten mit den Attributen der Schlange, sagt Dupuis. Sie sind alle Heiler, Verleiher von geistige und körperlicher Gesundheit, und Erleuchtung. Die aus einer Aspis gebildete Krone, die Thermuthis, gehört der Isis zu, der Göttin des Lebens und Heilens. Die Upanishaden haben eine Abhandlung über die Wissenschaft der Schlangen - mit anderen Worten, die Wissenschaft der occulten Erkenntnis; und die Nâgas des exoterischen Buddhismus sind nicht „die fabelhaften Geschöpfe, von der Natur von Schlange . . . höherstehend als der Mensch, und als die Beschützer des Gesetzes des Buddha betrachtet“, wie Schlagintweit glaubt, sondern wirkliche lebendige Menschen, einige höherstehend als die Menschen kraft ihrer occulten Erkenntnis, und die Schützer von Buddhas Gesetz, insofern sie seine metaphysischen Lehrsätze richtig erklären, andere moralisch tieferstehend, weil sie „schwarze Magier“ sind. Daher wird mit Recht erklärt, daß Gautama Buddha „wie es heißt, ihnen ein mehr philosophisches Religionssystem gelehrt hat, als den Menschen, welche nichts genügend vorgeschritten waren, um ihn zur Zeit seines Erscheinens zu verstehen.“ (Ebenda, p. 72) [11] Vgl. die Symbols of the Bonzes. [12] Die Mandragora sind die Dudaim der Bibel, der Rahel und Lea. Die Wurzeln der Pflanze sind fleischig, haarig, und gegabelt, und stellten roh die Glieder, den Rumpf und sogar den Kopf eines Menschen dar. Ihre magischen und geheimnisvollen Eigenschaften sind seit den allerältesten Zeiten in Fabel und Spiel verkündet worden. Von Rahel und Lea, welche Hexerei damit trieben, bis herab zu Shakespeare, welcher von „kreischen“ spricht - „Alraunen gleich, die aus der Erd´ gerissen, http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/29.htm (3 of 4)20.06.2005 17:26:35 Kommentar I Den Menschen, der sie hört, in Wahnsinn jagen.“ - war die Mandragora die magische Pflanze im wahrsten Sinne des Wortes. Die Wurzeln sind ohne irgend welchem merkbaren Stengel, und große Blätter wachsen aus dem Kopfe der Wurzel wie ein riesiger Haarschopf. Sie zeigen wenig Ähnlichkeit mit einem Menschen, soweit sie in Spanien, Italien, Kleinasien oder Syrien gefunden wurden, aber auf der Insel Kreta, und in Karamanien nahe der Stadt Adan haben sie eine wunderbar menschliche Gestalt, und sind als Amulette sehr hoch geschätzt. Sie werden auch getragen von Frauen als ein Zauber gegen Unfruchtbarkeit, und zu anderen Zwecken. Sie sind besonders wirksam in „schwarzer Magie“. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/29.htm (4 of 4)20.06.2005 17:26:35 Kommentar I 2. DIE ERDE SPRACH: „HERR DES STRAHLENDEN ANGESICHTES [13] , MEIN HAUS IST LEER . . . . . SENDE DEINE SÖHNE, DIESES RAD [14] ZU BEVÖLKERN. DU SANDEST DEINE SIEBEN SÖHE DEM HERRN DER WEISHEIT. (a) ER SIEHT DICH SIEBENMAL NÄHER BEI SICH, SIEBENMAL MEHR FÜHLT ER DICH . (b) DU HAST DEINEN DIENERN , DEN KLEINEN RINGEN, VERBOTEN, DEIN LICHT UND DEINE WÄRME AUFZUFANGEN, DEINE GROSSEN GÜTE AUF IHREM WEG AUFZUHALTEN. SENDE DIESELBE JETZT DEINER DIENERIN !“ (a) Der „Herr der Weisheit“ ist Merkur, oder Budha. (b) Der moderne Kommentar erklärt die Worte als eine Bezugnahme auf die wohlbekannte Thatsache, daß Merkur siebenmal mehr Licht und Wärme von der Sonne erhält, als die Erde, oder selbst die schöne Venus, welche nur das Doppelte von dem Betrage erhält, der auf unsere unbedeutende Kugel fällt. Ob die Thatsache im Altertum bekannt war, möge aus dem Gebete des „Erdgeistes“ an die Sonne geschlossen werden, wie es im Texte gegeben ist. [15] Die Sonne jedoch weigert sich, die Kugel zu bevölkern, da sie noch nicht bereit ist, Leben zu empfangen. Merkur als ein astrologischer Planet, ist noch occulter und geheimnisvoller als Venus. Er ist wesensgleich mit dem altpersischen Mithra, dem Genius oder Gott, „gestellt zwischen die Sonne und den Mond, der beständige Begleiter der ‚Sonne’ der Weisheit.“ Pausanias (Buch V) zeigt, daß er einen Altar mit Jupiter gemeinschaftlich hat. Er hatte Schwingen, um auszudrücken, daß er die Sonne auf ihrem Laufe begleitet; und er wurde genannt der Bote und Sonnenwolf, „solaris luminis particeps“. Er war der Führer und Aufrufer der Seelen, der große Magier und Hierophant. Virgil zeichnet ihn, wie er seinen Stab nimmt, um aus dem Orkus die darein versenkten Seelen hervorzubeschwören - tum virgam capit, hac animas ille evocat Orco. [16] Er ist der goldfarbige Merkur, der [korrekter Abdruck siehe Buch], den zu nennen die Hierophanten verboten. Er ist in der griechischen Mythologie durch einen der „Hunde“ (Wachsamkeit) symbolisiert, welche durch himmlische Heerde (occulte Weisheit) bewachen, oder Hermes Anubis oder wiederum Agathodaemon. Er ist der Argus, welcher die Erde bewachte, der von letzterer fälschlich für die Sonne selbst gehalten wird. Durch die Vermittlung des Merkur betete der Kaiser Julian jede Nacht zur Sonne; denn, wie Vossius sagt: Alle Theologen behaupten, daß Merkur und die Sonne eins sind. . . . Er war http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/31.htm (1 of 4)20.06.2005 17:26:36 Kommentar I der beredteste und weiseste aller Götter, was nicht zu verwundern ist, da Merkur in so naher Nachbarschaft sich befindet zur Weisheit und zum Worte Gottes (der Sonne), daß er mit beiden vermengt wurde. [17] Vossius spricht hier eine größere occulte Wahrheit aus, als er ahnte. Der Hermes der Griechen ist eng verwandt mit der indischen Saramâ und dem Sârameya, dem göttlichen Wächter, „welcher die goldene Herde der Sterne und Sonnenstrahlen bewacht.“ In den klareren Worten des Kommentars: Die Kugel, vorwärtsgetrieben von dem Geiste der Erde und seinen sechs Gehilfen, erhält alle ihre Lebenskräfte, Leben und Macht durch die Vermittlung der sieben planetarischen Dhyânis von dem Geiste der Sonne. Sie sind seine Boten von Licht und Leben. Gleichwie eine jede der sieben Regionen der Erde, ein jede von den sieben [18] Erstgeborenen (den ursprünglichen Menschgruppen) ihr Licht und Leben von ihrem besonderen Dhyâni - im geistigen, und von dem Palaste (Hause, dem Planeten) dieses Dhyâni - im körperlichen erhält; so ist es mit den sieben großen Rassen, die darauf geboren werden sollen. Die erste ist geboren unter der Sonne, die zweite unter Brihaspati (Jupiter); die dritte unter Lohitânga (Mars, dem „feuerleibigen“, und auch unter Venus oder Shukra); die vierte unter Soma (dem Monde, auch unserer Kugel, indem die vierte Sphäre unter und von dem Monde geboren ist) und Shani, Saturn [19] , dem Krûralochana (übelaugigen), und dem Asita (dunklen); die fünfte unter Budha (Merkur). So ist es auch mit dem Menschen und mit jedem „Menschen“ (jedem Prinzipe) im Menschen. Jeder erlangt seine besondere Eigenschaft von seinem Hauptplaneten (dem Planetengeiste), daher ist jeder Mensch eine Siebenheit (oder eine Verbindung von Prinzipien, von denen ein jedes seinen Ursprung in einer Eigenschaft dieses besonderen Dhyâni hat.) Jede thätige Macht oder Kraft der Erde kommt zu ihr von einem der sieben Herren. Licht kommt durch Shukra (Venus), welcher eine dreifache Zufuhr empfängt, und ein Drittel davon an die Erde abgiebt. Daher heißen die beiden „Zwillingsschwestern“, aber der Geist der Erde ist dienstbar dem „Herrn“ des Shukra. Unsere weisen Menschen repräsentieren die zwei Globen, die eine oben, die andere unter dem doppelten Zeichen (dem ursprünglichen Svastika beraubt seiner vier Arme, oder dem Kreuz, [korrekter Abdruck siehe Buch]. [20] http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/31.htm (2 of 4)20.06.2005 17:26:36 Kommentar I [13] Die Sonne. [14] Erde. [15] Kopernikus schrieb seine Theorieen über den „Umlauf der Himmelskörper“ im 16. Jahrhundert, und der Zohar, wenn auch erst von Moses de Leon im 13. Jahrhundert kompiliert, stellt fest: „Im buche des Hammannunah, des alten (oder des altehrwürdigen), lernen wir . . . daß die Erde sich um sich selbst in Form einer Kugel dreht; daß einige zu oberst sind, andere unten, daß . . . . es einzelne Länder der Erde giebt, welche beleuchtet sind, während andere in Dunkelheit sind; diese haben den Tag, während es für die ersteren Nacht ist; und es giebt Länder, in denen es beständig Tag ist, oder welchen zumindesten die Nacht nur wenige Augenblicke dauert.“ Zohar, III, fol. 10 a, citiert in Myer´s Qabbalah, p. 139. [16] Siehe auch 19. Fargard des Vendîdâd über diese himmlische Miliz. [17] Idolat., II. 373. [18] Die Wissenschaft lehr, daß die Venus von der sonne zweimal so viel Licht und Wärme erhält, als die Erde. So heißt es, daß dieser Planet der Vorläufer der Morgendämmerung und des Zwielichtes, der strahlendste von allen Planeten, der Erde ein Drittel von dem Vorrate giebt, den er empfängt, und zwei Teile für sich selbst zurückbehalten hat. Dies hat eine occulte sowohl, wie eine astronomische Bedeutung. [19] „Wie es oben ist, so ist es untern“, ist der Hauptgrundsatz occulter Philosophie. Da der Logos siebenfältig ist, d. i. durch den ganzen Kosmos als sieben Logoi unter sieben verschiedenen Formen erscheint, oder, wie von gelehrten Brâhmanen verkündet wird: „jeder von diesen die Mittelfigur von http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/31.htm (3 of 4)20.06.2005 17:26:36 Kommentar I einem der sieben Hauptzweige der alten Weisheitsreligion ist“; und da die sieben Prinzipien, welche den sieben verschiedenen Zuständen von Prajnâ oder Bewußtsein entsprechen, mit den sieben Zuständen der Materie und mit den sieben Formen der Kraft zusammenhängen, so muß die Einteilung die gleiche sein in allem, was die Erde betrifft. [20] Venus ist also [Symbolabbildung, siehe Buch], die Erde [Symbolabbildung, siehe Buch] http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/31.htm (4 of 4)20.06.2005 17:26:36 Kommentar I Das „doppelte Zeichen“ ist, wie jeder Schüler des Occultismus weiß, das Symbol des männlichen und des weiblichen Prinzipes in der Natur, des positiven und des negativen, denn der Svastika oder [korrekter Abdruck siehe Buch; Henkelkreuz] ist alles dieses und noch viel mehr. Das ganze Altertum, immer seit der Geburt der Astronomie - welche der vierten Rasse von einem der Könige der göttlichen Dynastie mitgeteilt worden war - und auch der Astrologie, stellte die Venus in seinen astronomischen Tafeln als eine über dem Kreuze balancierte Kugel dar und die Erde als eine Kugel unter einem Kreuze. Die esoterische Bedeutung davon ist die Erde verfallen in die Zeugung, oder in die Fortpflanzung der Art durch geschlechtliche Vermehrung. Aber die späteren westlichen Nationen haben nicht verfehlt, dem eine ganz andere Erklärung zu geben. Sie erklärten das Zeichen durch ihre Mystiker - die von dem Lichte der lateinischen Kirche geleitet waren - seiner Bedeutung nach dahin, daß unsere Erde und alles, was sich darauf befindet, durch das Kreuz erlöst wurde, während Venus - anders bezeichnet Lucifer oder Satan - dasselbe mit Füßen trete. Venus ist der occulteste, mächtigste und geheimnisvollste aller Planeten; derjenige, dessen Einfluß auf, und Verwandtschaft zur Erde am allerbedeutendsten ist. Im exoterischen Brâhmanismus ist Venus oder Shukra - eine männliche Gottheit [21] - der Sohn des Bhrigu, eines der Prajâpati und eines vedischen Weisen, und ist Daitya-Guru, oder der Priester-Lehrer der ursprünglichen Giganten. Die ganze Geschichte des Shukra in den Purânen bezieht sich auf die dritte und vierte Rasse. Wie der Kommentar sagt: Durch Shukra geschah es, daß die „Doppelten“ (die Hermaphroditen) der Dritten (Wurzelrasse) abstammten von den ersten „Schweißgeborenen“, Daher wird er dargestellt unter dem Symbol [Symbolabbildung, siehe Buch] (dem Kreise und Durchmesser) während der Dritten (Rasse), und unter [Symbolabbildung, siehe Buch] während der vierten. Dies bedarf einer Erläuterung. Der Durchmesser, wenn er sich einzeln in einem Kreise vorfindet, steht für weibliche Natur; für die erste ideale Welt, selbsterzeugt und selbstgeschwängert durch den allgemein verbreiteten Geist des Lebens und bezieht sich so auch auf die ursprüngliche Wurzelrasse. Sie wird androgyn, sowie sich die Rassen und alles übrige auf Erden zu ihren physischen Formen entwickeln, und das Symbol wird in einen Kreis mit einem Durchmesser verwandelt, von welchem aus eine Vertikallinie herabläuft, zum Ausdrucke des noch nicht getrennten männlichen und weiblichen - das erste und früheste ägyptische Tau, [Symbolabbildung, siehe Buch], worauf es [Symbolabbildung, siehe Buch] wird, oder männliche und weibliche getrennt [22] und in die Zeugung http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/33.htm (1 of 3)20.06.2005 17:26:37 Kommentar I verfallen: Venus (der Planet) wird durch das Zeichen einer Kugel über einem Kreuze symbolisiert, welches anzeigt, daß die erstere der natürlichen Zeugung des Menschen vorsteht. Die Ägypter symbolisierten Ankh, „Leben“, durch das Henkelkreuz oder [Symbolabbildung, siehe Buch], welches nur eine andere Form von Venus (Isis), ♀, ist, und meinten damit, daß die Menschheit und alles tierische Leben aus dem göttlichen geistigen Kreise herausgetreten und in physisch männliche und weibliche Zeugung verfallen sei. Diese Zeichen hat vom Ende der dritten Rasse an dieselbe phallische Bedeutung wie der „Baum des Lebens“ im Paradiese. Anuki, eine Form der Isis, ist die Göttin des Lebens; und Ankh wurde von den Hebräern den Ägyptern entlehnt. Es wurde in die Sprache aufgenommen von Moses, einem in der Weisheit der ägyptischen Priester Unterrichteten, mit vielen anderen mystischen Worten. Das Wort Ankh im Hebräischen, mit dem Personalsuffix, bedeutet „mein Leben“ - mein Sohn welches „das Personalpronomen Anochi ist“, von dem Namen der ägyptischen Namen der Göttin Anuki. [23] In einem der ältesten Katechismen des südlichen Indiens, aus der Präsidentschaft Madras, hat die hermaphroditische Göttin Ardhanâri [24] das Hakenkreuz, den Svastika, das „männliche und weibliche Zeichen“ gerade im mittleren Teile, um den präsexuellen Zustand der dritten Rasse zu bezeichnen. Vishnu, welcher jetzt mit einem aus seinem Nabel herauswachsenden Lotus dargestellt wird - oder das Weltall des Brahmâ, sich entwickelnd aus dem Mittelpunkt, Nara - erscheint in einem der ältesten Bildhauerwerke als doppelgeschlechtlich - (Vishnu und Lakshmî) auf einem am Wasser schwimmenden Lotusblatte stehend, wobei sich das Wasser in einem Halbkreise erhebt und durch den Svastika strömt, die „Quelle der Erzeugung“, oder der Abstammung des Menschen. Pythagoras nennt Shukra-Venus den Sol alter, die „andere Sonne“. Von den „sieben Palästen der Sonne“ ist der von Lucifer-Venus der dritte nach der christlichen und jüdischen Kabbala, und der Zohar macht aus ihm die Wohnung des Samael. Nach der occulten Lehre ist dieser Planet der Hauptplanet unserer Erde, und ihre geistiges Vorbild. Daher heißt es, daß Shukra´s (Venus-Lucifer´s) Wagen von einer Achtzahl von „erdgeborenen Rossen“ gezogen wird, während die Pferde der Wagen der anderen Planeten verschieden sind. [21] In der esoterischen Philosophie ist sie männlich und weiblich, oder http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/33.htm (2 of 3)20.06.2005 17:26:37 Kommentar I hermaphroditisch; daher die „bärtige“ Venus in der Mythologie. [22] Daher ist das christliche Kreuz, wenn man seinen religiösmetaphysischen Aspekt ausser Acht lässt, symbolisch viel mehr phallisch als der heidnische Svastika. [23] Das Henkelkreuz ist das astronomische Planetenzeichen der Venus, und „bedeutet die Existenz der Gebärkraft im geschlechtlichen Sinne, und es war dies eines der Attribute von Isis, der Mutter, von Eva, Haurah, oder Mutter Erde, und war so anerkannt bei allen alten Völkern in einer oder der anderen Ausdrucksweise.“ (Aus einem modernen kabbalistischen Manuskript.) [24] Siehe Moore´s Hindû Pantheon. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/33.htm (3 of 3)20.06.2005 17:26:37 Kommentar I Jede auf Erden verübte Sünde wird von Ushanas-Shukra gefühlt. Der Guru der Daityas ist der Schutzgeist der Erde und der Menschen. Jede Veränderung auf Shukra wird auf der Erde gefühlt und von ihr wiedergespiegelt. Shukra, oder Venus, wird somit als der Unterweiser der Daityas, der Riesen der vierten Rasse dargestellt, welche nach der indischen Allegorie erstmals die Herrschaft über die ganze Erde erlangten und die kleineren Götter besiegten. Die Titanen der westlichen Allegorie stehen ebenfalls in engem Zusammenhange mit Venus-Lucifer, der von den späteren Christen mit Satan identifiziert wurde. Und da Venus. ebenso wie Isis, mit Kuhhörnern auf ihrem Haupte dargestellt wurde, mit dem Symbole der mystischen Natur - welches vertauschbar ist mit dem Monde und diesen bedeutet, da sie alle Mondgöttinnen waren - so wird das Zeichen dieses Planeten jetzt von den Theologen zwischen die Hörner des mystischen Lucifers versetzt. [25] Infolge der phantastischen Auslegung der archaischen Überlieferung, welche behauptet, daß Venus sich gleichzeitig (geologisch) mit der Erde verändert, dass, was immer auf der einen stattfindet, auch auf der anderen stattfindet, und daß ihre gemeinsame Veränderung groß und zahlreich waren - aus diesem Gründen wiederholt dies der heilige Augustin, indem er die verschiedenen Veränderungen der Konfiguration, Farbe und selbst der Umlaufbahn auf jenen theologisch ausgesponnenen Charakter von VenusLucifer bezieht. Er geht sogar in seiner frommen Phantasie so weit, die letzten Veränderungen des Planeten mit der Noachidischen und mythischen Flut, welche 1796 v. Chr. stattgefunden haben soll, in Zusammenhang zu bringen. [26] Da Venus keine Satelliten hat, so heißt es allegorisch, daß Âsphujit (dieser „Planet“) die Erde, die Nachkomme des Mondes adoptierte, „welche über ihren Vorfahr hinauswuchs und ihm viel Beschwerde machte“ - eine Bezugnahme auf den occulten Zusammenhang zwischen beiden. Der Regent (des Planeten) Shukra [27] liebte sein Adoptivkind so sehr, daß er sich als Ushanas inkarnierte und ihm vollkommene Gesetze gab, welche in späteren Zeitaltern mißachtet und verworfen wurden. Eine andere Allegorie, im Harivansha, ist die, daß Shukra zu Shiva kam und ihn bat, seine Schüler, die Daityas und Asuras, vor den kämpfenden Göttern zu beschützen; und daß er zur Förderung seiner Absicht einen Yogaritus vollzog, „den Rauch von Spreu mit abwärts gerichtetem Haupte durch 1000 Jahre einzuziehen.“ Dies bezieht sich auf die große Neigung der Venusachse - die sich auf fünfzig Grade beläuft - und darauf, daß Venus von ewigen Wolken umhüllt ist. Aber das bezieht sich bloß auf die physische Konstitution des Planeten. Die occulte Mystik hat mit seinem Regenten, dem beseelenden Dhyân Chohan sich zu beschäftigen. Die Allegorie, welche http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/35.htm (1 of 3)20.06.2005 17:26:37 Kommentar I behauptet, daß Vishnu von Shukra verflucht wurde, siebenmal wiedergeboren zu werden auf Erden zur Strafe dafür, daß er seine (Shukras) Mutter getötet hatte, ist voll von occulter philosophischer Bedeutung. Es bezieht sich nicht Auf die Avatâras des Vishnu, denn diese sind neun an der Zahl - der Zehnte sollte erst kommen - sondern auf die Rassen der Erden. Die Christen wussten dies wohl in den ersten Zeiten, denn einer der frühesten Päpste ist unter seinem Pontifexnamen als Lucifer bekannt. [25] Athenäus zeigt, daß der erste Buchstaben vom Namen Satan´s in alter Zeit durch einen Bogen und durch eine Mondsichel dargestellt wurde; und einige römische Katholiken, liebe gute Menschen, möchten das Publikum überreden, daß die Muselmänner den Halbmond zu Ehren der mondsichelartigen Hörner Lucifers zu ihrem Nationalwappen erkoren haben. Venus ist immer seit der Aufstellung der römisch-katholischen Dogmatik mit Satan und Lucifer, oder dem großen Drachen, identifiziert worden, entgegen aller Vernunft und Logik. Wie von den Symbologen und Astronomen gezeigt wird: „Die Gedankenverbindung zwischen der Schlange und der Idee der Dunkelheit hatte eine astronomische Begründung. Die Stellung, welche das Sternbild Draco einstmals einnahm, zeigte, daß die Große Schlange der Beherrscher der Nacht war. Dieses Sternbild stand früher gerade im Mittelpunkte des Himmelsgewölbes, und ist so ausgedehnt, daß es der Große Drache genannt wurde. Sein Körper erstreckt sich über sieben Tierkreiszeichen; und Dupuis, welcher in dem Drachen der Apokalypse eine Bezugnahme auf die himmlische Schlange sieht, sagt: „Es ist nicht zu verwundern, daß ein so ausgedehntes Sternbild von dem Verfasser jenes Buches als ein großer Drache mit sieben Häupter dargestellt wurde, welcher den dritten Teil der Sterne vom Himmel zog und sie auf die Erde warf.“ (Staniland Wake, The Great Pyramid, p. 79: Dupuis, III, 255.) Nur wußte Dupuis niemals, warum Draco, einstmals der Polstern - das http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/35.htm (2 of 3)20.06.2005 17:26:37 Kommentar I Sternbild des Führers, Guru oder Lenkers - von der Nachwelt so erniedrigt wurde. „Die Götter unserer Väter sind unsere Teufel“, sagt ein asiatisches Sprichwort. Als Drace aufhörte, der „Leitstern“, die führende Sternengottheit zu sein, teilte er das Schicksal aller gefallenen Götter. Seth und Typhon war einstmals, wie Bunsen uns sagt, „ein großer Gott, allgemein angebetet durch ganz Ägypten, welcher den Herrschern der 18. und 19. Dynastie die Symbole des Lebens und der Macht verlieh. Aber in der Folge, im Verlaufe der 20. Dynastie, wird er plötzlich als ein böser Dämon behandelt, in solchem Maße, daß sein Bild und Name auf allen Denkmälern und Inschriften, die erreichbar waren, verlöscht wurde. Der wirkliche occulte Grund wird in diesen Blättern gegeben werden. [26] De Civitate Dei, LXXI. VIII. [27] Shukra ist der Sohn des Bhrigu, des großen Rishi, und eines der Sieben Prajâpati, des Begründers des Stammes der Bhrârgavas, aus welchem Parashu Râma geboren wurde http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/35.htm (3 of 3)20.06.2005 17:26:37 Kommentar I Jede Welt hat ihren väterlichen Stern und ihren schwesterlichen Planeten. So ist die Erde das Adoptivkind und der jüngere Bruder der Venus, aber ihre Bewohner sind von eigener Art . . . . Alle fühlenden vollständigen Wesen (volle siebenfältige Menschen oder höhere Wesen) werden bei ihren Anfängen Formen und Organismen ausgestattet in voller Harmonie mit der Natur und dem Zustande der Sphäre, welche sie bewohnen. [28] Die Daseinssphäre, oder Lebenscentren, welche isolierte Kerne sind, die ihre Menschen und ihre Tiere hervorbringen, sind zahllos; nicht eines hat irgendwelche Ähnlichkeit mit seinem Schwestergenossen oder mit irgend einem anderen in seiner eigenen besonderen Sippe. [29] Alle haben eine physische und geistige Natur. Die Urkerne sind ewig und immerdauernd; die Kerne periodisch und endlich. Die Urkerne bilden einen Teil des Absoluten. Sie sind die Schießscharten jener schwarzen undurchdringlichen Festung, die für immer dem menschlichen oder selbst dem dhyânischen Blicke verborgen ist. Die Kerne sind das Licht der Ewigkeit, das daraus hervorbricht. Dieses LICHT ist es, welches sich zu den Formen der „Herren des Seins“ verdichtet - von denen die ersten und höchsten kollektiv JIVÂTMÂ sind oder Pratyagâtmâ (von dem es figürlich heißt, daß er aus Paramâtmâ hervorgeht. Er ist der Logos der griechischen Philosophen - da er am Beginne eines jeden neuen Manvantara erscheint.) Von diesen abwärts - gebildet aus den sich beständig verdichtenden Wellen dieses Lichtes, das auf der objektiven Ebene zum großen Stoffe wird - gehen die zahlreichen Hierarchieen der schöpferischen Kräfte hervor; einige formlos, andere ihre eigene unterschiedliche Form besitzend, andere wieder, die niedrigsten (Elementale) ohne den Sitz einer eigenen Form, sondern jede Form annehmend entsprechend den sie umgebenden Bedingungen. Somit besteht nur ein Absoluter Upâdhi (Basis) im geistigen Sinne, aus, auf und in welchem für manvantarische Zwecke die zahllosen Centren aufgebaut sind, auf denen die universellen, cyklischen und individuellen Evolutionen während der thätigen Periode vor sich gehen. Die beseelenden Intelligenzen, welche diese verschiedenen Seinscentren beleben, werden von den Menschen jenseits der Großen Gebirgskette [30] ohne http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/37.htm (1 of 4)20.06.2005 17:26:38 Kommentar I Unterscheidung als die Manus, die Rishis, die Pitris [31] , die Prajâpati, und so fort bezeichnet; und als Dhyâni-Buddhas, die Chohans, Melhas (Feuergötter), Bodhisattvas, [32] und andere, auf dieser Seite. Die wahrhaft Unwissenden nennen sie Götter; die gelehrten Profanen den Einen Gott; und die Weisen, die Initiierten, ehren in ihnen bloß die manvantarischen Offenbarungen von TAT, über welches weder unsere Schöpfer (die Dhyân Chohans), noch deren Geschöpfe jemals irgend etwas erörtern oder wissen können. Das ABSOLUTE, lässt sich nicht definieren, und kein Sterblicher oder Unsterblicher hat es jemals gesehen oder erfasst während der Periode des Daseins. Das Veränderliche kann nicht das Unveränderliche kennen, noch kann das, was lebt, das Absolute Leben wahrnehmen. „Daher kann der Mensch keinen höheren Wesen kennen als seine eigenen Vorfahren.“ „Noch soll er sie anbeten“, sondern er solle lernen, wie er in die Welt kam. Die Zahl Sieben, die Fundamentalzahl unter allen anderen Zahlen in jedem nationalen religiösen System, von Kosmogonie abwärts bis zum Menschen, muss ihren Daseinsgrund haben. Sie findet sich bei den alten Amerikanern ebenso hervorragend wie bei den alten Âriern und Ägyptern. Die Frage wird im zweiten Teile dieses Bandes vollständig behandelt werden; unterdessen mögen hier ein paar Thatsachen gegeben werden. Es sagt der Verfasser von den Heiligen Mysterien bei den Mayas und den Quiches vor 11 500 Jahren: [33] Sieben scheint die heilige Zahl im eigentlichen Sinne des Wortes bei allen civilisierten Nationen des Altertums gewesen zu sein. Warum? Diese Frage ist niemals zufriedenstellend beantwortet worden. Jedes einzelne Volk hat eine andere Erklärung gegeben, je nach den besonderen Lehrsätzen seiner (exoterischen) Religion. Daß sie die Zahl der Zahlen für die in die heiligen Mysterien Eingeweihten gewesen ist, darüber kann kein Zweifel bestehen. Pythagoras . . . nennt sie das „Vehikel des Lebens“, welches Körper und Seele enthält, da sie gebildet ist aus einer Vierheit, das ist: Weisheit und Intellekt, und aus einer Dreiheit, oder Handlung und Stoff. Der Kaiser Julian, in Matrem und in Oratio, [34] drückt sich folgendermaßen aus: „Wollte ich die Initiation in unsere geheimen Mysterien berühren, welche die Chaldäer in Bezug auf den siebenstrahligen Gott bacchantisch feierten, die Seele erleuchtend durch ihn, so hätte ich Dinge zu sagen, die dem Haufen unbekannt, aber wohlbekannt den heiligen Theurgisten.“ [35] Und wer, der mit den Purânen, dem Totenbuche, dem Zendavesta, den assyrischen Ziegeln, und schließlich mit der Bibel bekannt ist, und das http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/37.htm (2 of 4)20.06.2005 17:26:38 Kommentar I beständige Vorkommen der Zahl sieben in diesen Aufzeichnungen von Völkern, die seit den ältesten Zeiten her ohne Zusammenhang und so weit getrennt sind, kann die folgende Thatsache, die von demselben Erforscher der alten Mysterien mitgeteilt wird, als einen Zufall betrachten? Indem er von dem Vorherrschen der Sieben als einer mystischen Zahl bei den Einwohnern des „westlichen Kontinentes“ von Amerika spricht, fügt er hinzu, daß dies nicht weniger bemerkenswert ist. [28] Dies ist ein offener Widerspruch gegen Swedenborg, welcher sah, auf „der ersten Erde der Astralwelt“, Einwohner gekleidet wie die europäischen Bauern; und auf der vierten Erde Frauen gekleidet wie die Schäferinnen auf einem Maskenball! Sogar der berühmte Astronom Huygens litt an der irrtümlichen Vorstellung, daß andere Welten und Planeten Arten von Wesen haben, die mit denen der Erde lebenden gleichartig sind und dieselben Gestalten, Sinne, Gehirnkraft, Künste, Wissenschaften, Wohnungen, selbst bis zum gleichen Stoffe ihrer Kleidungsstücke besitzen! (Théorie du Monde). [29] Dies ist eine moderne Glosse. Sie ist den alten Kommentaren beigefügt zum klareren Verständnisse jener Schüler, welche esoterische Kosmogenie studieren, nachdem sie durch die westliche Wissenschaft hindurchgegangen sind. Die älteren Glossen sind zu überreich an Beiworten und Redefiguren, als daß sie leicht aufgefasst werden könnten. [30] „Jenseits“ der großen Bergkette bedeuten in diesem Falle Indien, da dieses für die tibetanische Gegend die transhimâlayische ist. [31] Der Ausdruck Pitris ist von uns in den Shlokas gebraucht, um ihr Verständnis zu erleichtern, aber er ist nicht se gebraucht in den ursprünglichen Strophen, wo sie ihre eigenen bestimmten Benennungen haben, außerdem daß sie „Väter“ und „Vorfahren“ genannt werden. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/37.htm (3 of 4)20.06.2005 17:26:38 Kommentar I [32] Es ist ein Irrtum, die Verehrung der menschlichen Bodhisattvas oder Manjushri buchstäblich zu nehmen. Es ist wahr, daß exoterisch die Mahâyânaschule Anbetung derselben ohne Unterschied lehrt, und daß HuienTsang davon spricht, daß einige Schüler des Buddha verehrt wurden. Aber esoterisch waren es nicht der Schüler oder der gelehrte Manjushri persönlich, welche Ehren empfingen, sondern die göttlichen Bodhisattvas und DhyâniBuddhas, welche die menschlichen Formen belebten (amilakha, wie die Mongolen sagen). [33] Der Verfasser dieses Werkes ist August Le Plongeon. Er und seine Frau sind in den Vereinigten Staaten wohlbekannt wegen ihrer unermüdlichen Arbeiten in Central-Amerika. Sie haben das Grabmal des königlichen Kan Coh zu Cichen-Itza entdeckt. Der Verfasser scheint zu glauben und den Beweis dafür zu versuchen, daß das esoterische Wissen der Ârier und Ägypter von den Mayas herstammte. Wenn aber auch sicherlich gleichzeitig mit Platos Atlantis, gehörten doch die Mayas dem fünften Kontinente an, welchem Atlantis und Lemurien vorangegangen waren. [34] Richtiger: In Matrem Deorum, Oratio V. [35] P. 143. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/37.htm (4 of 4)20.06.2005 17:26:38 Kommentar I Denn: Sie erscheint häufig in den Popol-vuh. Wir finden sie ferner in den sieben Familien, von denen Sahagun und Clavigero sagen, daß sie die mystische Persönlichkeit mit Namen Votan begleitet haben, den berühmten Begründer der großen Stadt Nachan, die von einigen mit Palenque identifiziert wird; in den sieben Höhlen, [36] aus welchen die Vorfahren der Nahualtas aufgetaucht sein sollen; in den sieben Städten von Cibola, beschrieben von Coronado und Niza; . . . in den sieben Antillen; in den sieben Heroen, welche, wie uns gesagt wird, der Sintflut entronnen sind. Heroen obendrein, deren Anzahl sich in jeder Sintflutgeschichte als die gleiche vorfindet - von den sieben Rishis, die mit Vaivasvata Manu gerettet wurden, herab bis zu Noahs Arche, in welche Vieh, Vögel und lebende Geschöpfe „je sieben und sieben“ genommen wurden. So finden wir die Zahlen 1, 3, 5, 7 als vollkommene, weil durchaus mystische Zahlen in jeder Kosmogonie und Entwicklung lebender Wesen eine hervorragende Rolle spielen. In China werden die 1, 3, 5, 7 „himmlische Zahlen“ genannt in dem kanonischen „Buch der Veränderung“ - Yi King, oder Transformation, wie in „Evolution“. Die Erklärung davon wird offenbar, wenn man die alten Symbole untersucht: alle diese haben als Grundlage und Ausgangspunkt die Zahlen, welche nach dem archaischen Manuskript im Vorworte zum ersten Bande gegeben sind. [Symbolabbildung, siehe Buch], das Sinnbild der Entwicklung und des Falles in die Erzeugung oder Materie, spiegelt sich wieder in den alten mexikanischen Bildhauerarbeiten und Malerein, sowie in den kabbalastischen Sephiroth und dem ägyptischen Tau. Man untersuche die mexikanischen Manuskripte (Add. MSS. Brit. Mus. 9789) [37] und man wird es finden in Gestalt eines Baumes, dessen Stamm mit zehn Früchten bedeckt ist, bereit gepflückt zu werden von einem Manne und einem Weibe, zu jeder Seite von ihm eins, während sich auf dem Gipfel des Stammes zwei Zweige horizontal nach rechts und links sprießen, und so ein vollständiges [Symbolabbildung, siehe Buch] (Tau) bilden; die Enden der beiden Zweige tragen obendrein ein jedes ein dreifaches Büschel, und ein Vogel - der Vogel der Unsterblichkeit, Âtma oder der göttliche Geist - sitzt zwischen den beiden, und bildet so das Siebente. Dies stellt dieselbe Idee dar wie der sephirothische Baum, zehn im ganzen, aber, wenn von seiner oberen Dreiheit getrennt, sieben übrig lassend. Diese sind die himmlischen Früchte, die zehn, oder [Symbolabbildung, siehe Buch], 10, geboren aus den beiden unsichtbaren Samen, dem männlichen und dem weiblichen, zusammen ausmachend die 12, oder das Dodekahedron des Weltalls. Das mystische System enthält den · , den Centralpunkt; die 3 oder [Symbolabbildung, siehe http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/39.htm (1 of 3)20.06.2005 17:26:38 Kommentar I Buch; Dreieck]; die 5, [Symbolabbildung, siehe Buch; Pentagramm]; und die 7, oder [Symbolabbildung, siehe Buch]; oder wiederum [Symbolabbildung, siehe Buch]; das Dreieck im Viereck und den vereinigenden Punkt in dem verschlungenen doppelten Dreiecke. Soweit in Bezug auf die Welt der Urbilder. Die Erscheinungswelt erhält ihren Höhepunkt und den Wiederschein von Allem im MENSCHEN. Daher ist er das mystische Viereck - in seinem metaphysischen Aspekt - die Tetraktys; und er wird zum Würfel auf der schöpferischen Ebene. Sein Symbol ist der auseinandergefaltete Würfel [38] und die 6 welche zur 7 wird, oder das [Symbolabbildung, siehe Buch], 3 in die Quere (das Weibliche) und 4 vertikal: und dies ist der Mensch, die Kulmination der Gottheit auf Erden, dessen Körper das Kreuz von Fleisch ist, auf, durch und in welchem er beständig kreuzigt und tötet den göttlichern Logos, oder sein HÖHERES SELBST. Jede Philosophie und Kosmogonie sagt: Das Weltall hat einen Lenker (kollektiv in der Mehrzahl) vorgesetzt, welcher das WORT (Logos) genannt wird: der webende Geist ist eine Königin: diese beiden sind die erste Macht nach dem EINEN. Diese sind Geist und Natur, welche beiden unser illusorisches Weltall bilden. Die zwei Unzertrennlichen verbleiben im Weltall der Ideen, so lange dasselbe dauert, und tauchen dann zurück in Parabrahman, das eine immer unveränderliche. „Der Geist, dessen Wesenheit ewig, eins und selbstexistirend ist“, strahlt ein reines ätherisches Licht aus - ein doppeltes Licht, das für dies elementaren Sinne nicht wahrnehmbar ist - nach den Purânen, der Bibel, dem Sepher Jetzirah, den griechischen und lateinischen Hymnen, dem Buche des Hermes, dem chaldäischen Buch der Zahlen, der Esoterik des Lao-tse, und überall sonst. In der Kabbalah, welche die geheime Bedeutung der Genesis erklärt, ist dieses Licht der Doppelmensch, oder die androgynen (richtiger geschlechtslosen) Engel, deren generischer Name Adam Kadmon ist. Sie sind es, welche den Menschen vollständig machen, dessen ätherische Form von anderen göttlichen, aber viel niedrigeren Wesen emaniert ist, welche den Körper mit Lehm, oder mit dem „Staube des Bodens“ verfestigen - eine Allegorie freilich, aber ebenso wissenschaftlich wir irgendwelche Darwinsche Evolution, und wahrer. Der Verfasser der Quelle der Masse sagt. daß die Grundlage der Kabbalah und aller ihrer mystischen Bücher auf den zehn Sephiroth beruhen gemacht ist.; was eine Grundwahrheit ist. Er zeigt diese Zehn Sephiroth oder die zehn Zahlen wie folgt: [Symbolabbildung, siehe Buch] http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/39.htm (2 of 3)20.06.2005 17:26:38 Kommentar I Der Kreis ist die Null; seine vertikale Durchmesserlinie ist die erste oder ursprüngliche Eins (das Wort oder der Logos), aus der die 2 entspringt, die 3, und so fort bis zur 9, der Grenze der Ziffern. Die 10 ist die erste göttliche Offenbarung, [39] welche jede mögliche Kraft des exakten Ausdruckes der Proportion enthält - das heilige Jod. Durch diese Kabbalah wird uns gelehrt, daß diese Sephiroth die Zahlen oder Emanationen des himmlischen Lichtes (20612 zu 6561) waren; sie waren die 10 Worte, D B R I M , 41 224: das Licht, dessen Ausfluß sie waren, war der himmlische Mensch, der Adam- KDM (die 144 - 144); und das Licht, nach dem neuen Testamente oder Bunde (41 224) schuf Gott; gerade so wie nach dem alten Testamente Gott (Alhim, 31 415) das Licht (20 612 zu 6561) schafft. [40] [36] Diese sieben Höhlen, sieben Städten, u. s. w., u. s. w., stehen in jedem Falle für die sieben Centren oder Zonen, auf denen die sieben ursprünglichen Gruppen der ersten Wurzelrasse geboren waren. [37] Als Stich wiedergegeben in den Heiligen Mysterien der Mayas und der Quiche auf S. 134 (engl.) [38] Siehe Source of Measures, p. 50-53. [39] Siehe Isis Unveiled, II. pp. 300 ff. wegen eines Beweises für das hohe Alter des decimalen Ziffernsystems. [40] Siehe Masonic Review, Cincinnati, June, 1886, Art. “The Cabbalah. - No. VI,” p. 10. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/39.htm (3 of 3)20.06.2005 17:26:38 Kommentar I Nun giebt es drei Arten von Licht im Occultismus, sowie in der Kabbalah. 1. Das abstrakte und absolute Licht, welches Finsternis ist; 2. das Licht des GeoffenbartUngeoffenbarten, von einigen genannt der Logos; und 3. das letztere Licht reflektiert in den Dhyân Chohans, den kleineren Logois - den Elohim, kollektiv welche ihrerseits dasselbe auf das objektive Weltall ausgießen. Aber in der Kabbalah - neu herausgegeben und den christlichen Lehrsätzen sorgfältig angepasst von den Kabbalisten des 13. Jahrhunderts - werden die drei Lichter beschrieben als: 1. das klare und durchdringende, das des Jehovah; 2. reflektiertes Licht; und 3. Licht in abstracto. Das Licht, abstrakt genommen, (in einem metaphysischen oder symbolischen Sinn) ist Alhim (Elohim, Gott), während das klare durchdringende Licht Jehovah ist. Das Licht der Alhim gehört der Welt im allgemeinen an, in ihrer Gänze und allgemeinen Völle, hingegen das Licht des Jehovah ist jenes, welches der wichtigsten Hervorbringung angehört, dem Menschen, in den dieses Licht eindrang und ihn erschuf. [41] Der Verfasser der Source of Measures verweist den Leser treffend auf Inman´s Ancient Faiths Embodied in Ancient Names, II.. 648. Dortselbst wird eine Abbildung von der vesica piscis, Maria, und dem weiblichen Emblem, kopiert aus einem Rosenkranze der gelobten Jungfrau Maria, welcher gedruckt wurde zu Venedig, 1542. und daher, wie Inman bemerkt, „mit Erlaubnis der Inquisition, und infolgedessen orthodox“, dem Leser zeigen, was die lateinische Kirche verstanden hat unter dieser „eindringenden Kraft des Lichtes und den Wirkungen davon“. Wie traurig entstellt - durch ihre stattgefundene Anwendung auf die rohesten anthropomorphischen Vorstellungen - sind unter christlicher Auslegung die edelsten und großartigsten, weil erhabensten, Ideen der östlichen Philosophie von der Gottheit geworden! Die Occultisten im Osten nennen dieses Licht Daiviprakriti, und die im Westen das Licht des Logos. Es ist das Licht des Logos, die unmittelbare Wiederspiegelung des immer Unerkennbaren auf der Ebene der universalen Offenbarung. Aber hier ist die Erklärung davon, gegeben von den modernen Christen aus der Kabbalah. Wie der soeben angeführte Schriftsteller bemerkt: Auf die Völle der Welt im allgemeinen mit ihrem hervorragendsten Inhalten, http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/41.htm (1 of 3)20.06.2005 17:26:39 Kommentar I dem Menschen, bezieht sich der Ausdruck Elohim-Jehovas. In Auszügen aus dem Sohar sagt der ehrw. Dr. Cassel (ein Kabbalist) zum Beweise dessen, daß die Kabbalah die Lehre von der Dreieinigkeit aufstellt, unter anderem: „Jehovah ist Elohim (Alhim)“ . . . Durch drei Schritte werden Gott (Alhim) und Jehovah dasselbe, und obwohl getrennt, sind sie ein jedes und zusammengenommen aus demselben Einen. [42] Auf ähnliche Weise wird Vishnu zur Sonne, dem sichtbaren Symbole der unpersönlichen Gottheit. Vishnu wird geschrieben als „die sieben Regionen des Weltalls mit drei Schritten durchschreitend.“ Aber für die Hindûs ist dies eine exoterische Erzählung, eine äußerliche Lehre und eine Allegorie, während die Kabbalisten es für die esoterische und letzte Bedeutung ausgeben. Doch um fortzufahren: Nun ist das Licht, wie gezeigt, 20 612 zu 6561. als die richtige Verkündung des integralen und numerischen Verhältnisses des Durchmessers zum Umfange eines Kreises. Gott (Alhim, das ist 31 415 zu Eins, eine modificierte Form des Obigen) ist die Reduktion desselben, um so eine Normaleinheit, Eins zu erhalten, als die allgemeine Grundlage jeder Berechnung und jeder Abmessung. Aber für die Hervorbringung des tierischen Lebens, und für besonderes Zeitmaß, oder das lunare Jahr, jenen Einfluß. welcher die Empfängnis und die embryonale Entwicklung verursacht, müssen die Zahlen des Jehovahmaßes (des „Mensch gleich Jehovah“-Maßes), nämlich 113 zu 355, spezialisiert werden. [43] Aber dieses letztere Verhältnis ist bloß eine modificierte Form von Licht, oder 20612 zu 6561, als ein Pi-Wert, indem es bloß eine Variation desselben ist (d. i. 20612 zu 6561 ist 31415 zu eins, und 355 zu 113 ist 31415 oder Alhim oder Gott), und auf eine solche Art, daß das eine in das andere übergeführt und von dem anderen abgeleitet werden kann: und dies sind die drei Stufen, mittelst derer die Einheit und Gleichartigkeit der göttlichen Namen gezeigt werden kann. Das heißt, die zwei sind bloß Variationen desselben Verhältnisses, nämlich von pi. Der Zweck dieses Kommentares ist, für die Kabbalah denselben Maßbrauch aufzuweisen, wie er in den drei Bünden der Bibel in Anwendung war, und in den Symbolen der Maurerei, wie soeben bemerkt. [44] Zuerst also werden die Sephiroth als Licht beschrieben, das heißt, sie selber sind eine Funktion von, thatsächlich dasselbe wie die Offenbarung des Ain Soph; und sie sind dies durch die Thatsache, daß „Licht“ das Verhältnis von 20 612 zu 6561 repräsentiert, als Teil der „Worte“, D B R I M, 41 224, oder, http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/41.htm (2 of 3)20.06.2005 17:26:39 Kommentar I was das Wort betrifft, Dabar, 206 (= 10 Ellen). „Licht“ ist in so hohem Grade der Kehrreim der Kabbalah, was die Erklärung der Sephiroth anbelangt, daß das berühmte Buch über die Kabbalah Sohar oder „Licht“ heißt. In diesem finden wird Ausdrücke von der folgenden Art: „Das Unendliche war vollständig unbekannt und verbreitete kein Licht, bevor der leuchtende Punkt mit Gewalt zur Sichtbarkeit durchbrach.“ „Als Er zuerst die Form annahm (der Krone, oder der ersten Sephira), ließ Er 9 glänzende Lichter daraus hervorgehen, welche, durch dieselbe hindurchscheinend, ein helles Licht nach allen Seiten verbreiteten:“ - das ist, diese 9 mit seiner eins (welche, nach dem Obigen, der Ursprung der 9 war) zusammen bildeten die 10, das ist [Symbolabbildung, siehe Buch], oder [Symbolabbildung, siehe Buch], oder die heilige Zehn (Zahlen oder Sephiroth), oder Jod - und diese Zahlen waren „das Licht“. Gerade so wie im Evangelium des St. Johannes Gott (Alhim, 31 415 zu eins) jenes Licht (29612 zu 6561) war, durch welches (Licht) alle Dinge gemacht waren. [45] Im Sepher Jetzirah oder der „Zahl der Schöpfung“ wird der ganze Entwicklungsvorgang durch Zahlen gegeben. In seinem „zweiunddreißig Pfaden der Weisheit“ wird die Zahl 3 viermal wiederholt, und die Zahl 4 fünfmal. Daher ist die Weisheit von Gott in Zahlen (Sephrim oder Sephiroth) enthalten, denn Sepher (oder S-ph-r, wenn unvokalisiert) bedeutet „rechnen“. Und daher finden wir auch bei Plato die Behauptung, daß die Gottheit bei der Herstellung des Weltalls „geometrisiert“. [41] Ebenda, a. a. O. [42] Ebenda, p. 11. [43] Siehe Source of Measures, pp. 276 ff., App. VII. [44] Dieser Satz ist nach der ersten Auflage übersetzt. (Der Übers.) [45] Art., Masonic Review, pp. 11, 12. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/41.htm (3 of 3)20.06.2005 17:26:39 Kommentar I Das kabbalistische Buch, der Sepher Jetzirah, beginnt mit einer Feststellung der verborgenen Weisheit von Alhim in Sephrim, d. i. der Elohim in den Sephiroth. In den zweiunddreißig Pfaden, in verborgener Weisheit, verzeichnete Jah, IHVH, Tzabaoth, Elohi von Israel, Alhim des Lebens, El der Gnade und Barmherzigkeit - der erhabene erhöhte Bewohner der Höhe, und König des Immerdauernden Seinen Namen [46] - heilig ist er! in den drei Sephrim, nämlich: B - S´phr-r, V - S´phr-r, V - Siph-o-r. Herr Ralston Skinner fährt fort: Dieser Kommentar legt dar die „verborgene Weisheit“ des Urtextes durch verborgene Weisheit, das ist, durch den Gebrauch von Worten, welche eine spezielle Reihe von Zahlen und eine spezielle Phraseologie an sich tragen, welche darlegen wird gerade das Erklärungssystem, welches wir in der hebräischen Bibel so genau zutreffen finden . . . In der Darlegung dieses Schemas, um es zu bekräftigen, und um seine detaillierte Auseinandersetzung zu einem Allgemeinen Postulat auszuarbeiten, - nämlich das eine Wort „Sephrim“ (Sephiroth), von der Zahl Jezirah, erklärt der Verfasser die Trennung dieses Wortes in die drei untergeordneten, ein Spiel mit einem gewöhnlichen Wort, s-ph-r, oder Zahl. Der Prinz Al-Chazari [47] sagt zu dem Rabbi: „Ich wünsche jetzt, daß du mir einige der hauptsächlichsten oder leitenden Prinzipien der Naturphilosophie mitteilen mögest, welche, wie du sagst, in früherer Zeit von ihnen (den alten Weisen) ausgearbeitet wurden;“ worauf der Rabbi die Antwort giebt: „Zu solchen Prinzipien gehört die Schöpfungszahl unseres Rassenvaters Abraham“ (das ist Abram und Abraham, oder die Zahlen 41224 und 41252). Er sagt dann, daß dieses Buch der Zahl davon handelt, die „Alhim-heit und Einheit durch (DBRIM)“ zu lehren, nämlich durch die Zahlen des Wortes „Worte“. Das ist, es lehrt den Gebrauch des Verhältnisses 31415 zu Eins, durch 41224, welches letztere, bei der Beschreibung der Bundeslade, in zwei Teile geteilt wurde durch die zwei steinernen Tafeln, auf denen diese DBRIM, oder 41224, geschrieben oder eingegraben waren - oder 20612 x 2. Er kommentiert sodann diese drei untergeordnet gebrauchten Worte, und trägt Sorge, in bezug auf eines von ihnen den Kommentar zu machen, „und Alhim (31415 zu Eins) sagte: es sei Licht (20615 zu 6561).“ Die Worte, wie sie der Text giebt, sind: http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/43.htm (1 of 3)20.06.2005 17:26:39 Kommentar I [korrekter Abdruck siehe Buch, S.43] und der Rabbi sagt, dieselben kommentierend: „Es lehrt die Alhim-heit (31415) und Ein-heit (den Durchmesser zu Alhim), durch Worte (DBRIM = 41224), durch welche auf der einen Seite unendlicher Ausdruck zu heterogenen Schöpfungen ist, und auf der anderen eine schließliche harmonische Tendenz- zur Ein-heit“ (welches, wie jederman weiß, die mathematische Funktion pi der Schulen ist, welche die Sterne des Himmels mißt, wägt und zählt, und sie doch wieder auflöst zurück zur schließlichen Einheit des Universums) „durch Worte. Ihr schließlicher Akkord vervollkommnet sich selbst zu jener Ein-heit, welche sie anordnet, und welche besteht aus [korrekter Abdruck siehe Buch, S.43] das ist, der Rabbi läßt in seinem ersten Kommentar das jod oder i aus einem der Worte aus, während er es hierauf wieder einsetzt. Wenn wir die Werte dieser untergeordneten Worte nehmen, so finden wir für sie 340, 340 und 346; - zusammen sind diese 1026, und die Teilung des allgemeinen Wortes in diese ist geschehen, um diese Zahlen hervorzubringen - welche mittelst T ´mura auf verschiedene Arten zu verschiedenen Zwecken verändert werden können. [48] Der Leser wird ersucht, sich der vierten Strophe des ersten Bandes Shokla 3 und Kommentar zuzuwenden [49] , um zu finden, daß die 3, 4, (7), und die dreimal sieben, oder 1065, die Zahl des Jehovah, die Zahl ist der 21 Prajâpati, erwähnt im Mahâbhârata, oder der drei Sephrim (Worte in Ziffern oder Figuren). Und dieser Vergleich zwischen den schöpferischen Kräften der archaischen Philosophie und den anthropomorphischen Schöpfer des exoterischen Judentums (nachdem die Esoterik der Juden ihre Wesensgleichheit mit der Geheimlehre erkennen läßt), wird den Schülern zu der Wahrnehmung und Entdeckung , daß in Wahrheit Jehovah bloß ein „Mond-“ oder „Zeugungs-“Gott ist. Es ist eine, jedem gewissenhaften Schüler der Kabbalah wohlbekannte Thatsache, daß, je mehr er sich in dieselbe vertieft, desto mehr er sich davon überzeugen läßt, daß, wenn nicht die Kabbalah - oder was von ihr übrig ist - im Lichte der östlichen esoterischen Philosophie gelesen wird, ihr Studium nur zu der Entdeckung führt, daß auf den vom exoterischen Judentum und Christentum gezogenen Linien der Monotheismus beider nichts Erhabeneres ist als alter Sternendienst, jetzt beschützt von moderner Astronomie. Die Kabbalisten hören niemals auf zu wiederholen, daß die ursprüngliche Intelligenz niemals verstanden http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/43.htm (2 of 3)20.06.2005 17:26:39 Kommentar I werden kann. Sie kann nicht begriffen werden, noch kann sie localisiert werden, daher muß sie namenlos und negativ bleiben. Daher stellte man sich von dem Ain Suph - dem „Unerkennbaren“ und „UNNENNBAREN“ - da Es nicht offenbar gemacht werden konnte, vor, daß es Offenbarungskräfte emaniere. Daher kommt es, daß der menschliche Intellekt allein mit seinen Emanationen sich zu beschäftigen hat und haben kann. Die christliche Theologie, welche die Lehre von den Emanationen verworfen und dieselben durch unmittelbare, bewußte Schöpfungen von Engeln und dem übrigen aus dem Nichts ersetzt hat, findet sich jetzt hoffnungslos gestrandet zwischen Supernaturalismus oder Wunder, und Materialismus. Ein außer-weltlicher Gott ist verhängnisvoll für die Philosophie; eine inner-weltliche Gottheit - d. i. Geist und Materie voneinander untrennbar- ist eine philosophische Notwendigkeit. Man trenne sie, und das, was übrig bleibt, ist ein grober Aberglaube unter einer Maske von Emotionalismus. Aber warum „geometrisieren“, wie Plato es hat, warum diese Emanationen unter der Form einer ungeheuern arithmetischen Tafel darstellen? Die Frage wird von dem soeben angeführten Schriftsteller gut beantwortet, welcher sagt: Mentale Wahrnehmung muß, um physische Wahrnehmung zu werden, das kosmische Prinzip des Lichtes haben: und unser mentaler Kreis der der physischen Sichtbarkeit oder Licht selber sein. Solche Begriffe werden derart formuliert, wurden zum Fundamente der Philosophie vom Göttlichen, das sich im Weltall offenbart. [50] [46] Der englische Text hat statt „Seinen Namen“, „und Sein Name“ (Der Übers.) [47] In dem Buche Al-Chazari des Jehuda-ha-Levi, übersetzt von Dr. D. Cassel. [48] a. a. O., pp. 12, 18. [49] I. pp. 117 ff. [50] a. a. O., p. 2. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/43.htm (3 of 3)20.06.2005 17:26:39 Kommentar I Das ist Philosophie. Es ist anders, wenn wir den Rabbi in Al-Chazari sagen finden: Unter s´ph-r ist zu verstehen - Berechnung und Wägen der geschaffenen Körper. Denn die Berechnung, mit Hilfe derer ein Körper in Harmonie oder Symmetrie konstruiert, durch welche er in der Konstruktion recht angeordnet und auf dem Gegenstande, wie er geplant ist, entsprechend gemacht werden muß, besteht schließlich aus Zahl, Ausdehnung, Maße, Gewicht; koordiniertes Verhältnis von Bewegungen, sodann Harmonie der Musik, müssen ganz und gar aus Zahl, das ist s´ph-r, bestehen. . . . Unter Sippor (s ´phor) sind zu verstehen die Worte von Alhim (206-1 von 31415 zu eins), wozu sich der Plan dem Rahmen oder der Form der Konstruktion vereint oder anpaßt; zum Beispiel - es wurde gesagt, „es werde Licht.“ Das Werk geschah, indem die Worte gesprochen wurden, das ist, indem die Zahlen des Werkes hervorkamen. [51] Das heißt das Geistige ohne Skrupel vermaterialisieren. Aber die Kabbalah war nicht immer den anthropo-monotheistischen Begriffen so wohl angepaßt. Vergleiche dies mit irgend einem der sechs Schulen von Indien. Zum Beispiel in Kapilas Sânkhya Philosophie bleibt, wenn nicht allegorisch gesprochen Purusha auf die Schultern von Prakriti steigt, die letztere unvernünftig, während der erstere ohne sie unthätig bleibt. Daher muß die Natur (im Menschen) ein Zusammengesetztes aus Geist und Stoff werden, bevor er zu dem wird, was er ist; und der im Stoffe verborgene Geist muß stufenweise zu Leben und Bewußtsein erweckt werden. Die Monade hat durch ihre mineralische, pflanzliche und tierische Form hindurchzugehen, bevor das Licht des Logos im tierischen Menschen erweckt wird. Deshalb kann bis dahin der letztere nicht als „Mensch“ bezeichnet werden, sondern ist als eine in immer welchselnde Formen eingekerkerte Monade zu betrachten. Entwicklung, nicht Schöpfung mit Hilfe von Worten wird in den Philosophieen des Ostens, selbst in ihren exoterischen Aufzeichnungen, anerkannt. Ex oriente lux. Sogar der Name des ersten Menschen in der mosaischen Bibel hatte seinen Ursprung in Indien, trotz Professor Max Müllers Verneinung. Die Juden erhielten ihren Adam von Chaldäa; und Adam-Adami ist ein zusammengesetztes Wort und daher ein mannigfaltiges Symbol, und beweist die occulten Dogmen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/45.htm (1 of 3)20.06.2005 17:26:40 Kommentar I Es ist dies kein Ort für philologische Untersuchungen. Aber der Leser möge daran erinnert sein, daß die Worte Ad und Adi im Sanskrit der „erste“ bedeuten; im Aramäischen „ein“ (Ad-ad, der „einzige“); im Assyrischen „Vater“, woher Ak-ad oder „Vater-Schöpfer“. [52] Und sobald einmal die Behauptung als richtig befunden wird, wird es ziemlich schwer, Adam auf die mosaische Bibel allein zu beschränken und darin einfach einen jüdischen Namen zu sehen. Es besteht eine häufige Verwirrung in den Attributen und Genealogieen der Götter in ihren Theogonieen, dem Alpha und dem Omega der Aufzeichnungen dieser symbolischen Wissenschaft, wie sie der Welt von den halbinitiierten brâhmanischen und biblischen Schriftstellern gegeben sind. Doch konnte eine solche Verwirrung nicht durch die frühesten Nationen, die Abkömmlinge und Schüler der göttlichen Unterweiser angerichtet worden sein; denn sowohl Attribute wie Genealogieen waren untrennbar verknüpft mit kosmogonischen Symbolen, indem die „Götter“ das Leben und das lebengebende „Seelenprinzip“ der verschiedenen Regionen des Weltalls sind. Nirgends und bei keinem Volke wurde der Spekulation gestattet, über diese geoffenbarten Götter hinaus zu schweifen. Die schrankenlose und unendliche Einheit bliebt für jede Nation ein jungfräulicher verbotener Boden, unbetreten von den Gedanken des Menschen, unberührt von fruchtloser Spekulation. Die einzige Bezugnahme auf sie lag in der einfachen Vorstellung von ihrer diastolischen und systolischen Eigenschaft, von ihrer periodischen Ausdehnung oder Erweiterung, und Zusammenziehung. In dem Weltalle mit allen seinen unzähligen Myriaden von Systemen und Welten, die in Ewigkeit verschwinden und wiedererscheinen, mußten die anthropomorphisierten Kräfte oder Götter, ihre Seelen, mit ihren Körpern aus dem Sehkreise verschwinden. Wie unser Katechismus sagt: „Der Atem, welcher zurückführt in den ewigen Busen, der sie ausatmet und einatmet.“ Die ideale Natur, der abstrakte Raum, in welchem alles im Weltalle Befindliche geheimnisvoll und unsichtbar erzeugt wird, ist dieselbe weibliche Seite der zeugenden Kraft in der Natur, in der vedischen, sowie in jeder anderen Kosmogonie. Aditi ist Sephira, und die Sophia der Gnostiker, und Isis, die jungfräuliche Mutter des Horus. In jeder Kosmogonie steht hinter der „schöpferischen“ Gottheit, und höher als diese, eine Höhere Gottheit, ein Planer, ein Baumeister, von dem der Schöpfer bloß der ausführende Agent ist. Und noch höher, darüber und rundumher, innen und außen, ist das Unerkennbare und das Unbekannte, die Quelle und Ursache aller dieser Emanationen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/45.htm (2 of 3)20.06.2005 17:26:40 Kommentar I [51] Ebenda, p. 14. [52] Die Bezeichnung Ak-ad (oder Akkadier) gehört derselben Klasse an wie Ad-m, Ha-va (Eva), Aeden (Eden); Ak-Ad bedeutet „Sohn des Ad“, wie die Söhne des Ad im alten Arabien. Ad-ad, der „einzige“ und der „erste“ war der Ad-on oder „Herr“ von Syrien und Gatte der Ad-ar-gat oder Aster´t, der asyrischen Göttin. Und Gan-Aeden (Eden) oder Ganudia war Babylonien und Mesopotamien. Im Assyrischen bedeutete Ak Schöpfer, wobei der Buchstabe k guttural kh (ah) ausgesprochen wurde. Nach Swedenborgs Mysticismus war Adam nicht ein Mensch, sondern eine Kirche (?) ursprünglichen Lichtes. In den Veden ist Aditi das ursprüngliche Licht, der Âkâsha der Erscheinungswelt. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/45.htm (3 of 3)20.06.2005 17:26:40 Kommentar I Es wird somit leicht, den Grund anzugeben, warum Adam-Adami sich in der chaldäischen Schrift findet, die sicherlich früher ist als die mosaischen Bücher. Im Assyrischen ist Ad der „Vater“, und im Aramäischen ist Ad „ein“, und Ad-ad der „einzige“, während Ak im Assyrischen „Schöpfer“ ist. So wurde Ad-am-ak-admon zum Adam-Kadmon in der Kabbalah (Zohar), und bedeutete thatsächlich der „Eine (Sohn) des göttlichen Vaters, oder Schöpfer“, denn die Worte am und om bedeuteten einstmals in fast jeder Sprache das „Göttliche oder die Gottheit“. Somit gelangten Adam-Kadmon und Adam-Adami zu der Bedeutung: „Die erste Emanation des Vater-Mutter oder der göttlichen Natur“, und buchstäblich der „erste Göttliche“. Und es ist leicht zu sehen, daß Ad-Argat (oder Aster´t, die syrische Göttin, die Gemahlin des Ad-on, des Herrgottes von Syrien oder des jüdischen Adonai), und Venus, Isis, Ister, Mylitta, Eva u. s. w. wesensgleich sind mit der Aditi und Vâch der Hindûs. Sie sind alle die „Mütter alle Lebendigen“ und „der Götter“. Andererseits - kosmisch und astronomisch - wurden ale männlichen Götter zuerst „Sonnengötter“, sodann, theologisch, die „Sonnen der Gerechtigkeit“, und die Logoi, die alle durch die Sonne symbolisiert sind. [53] Sie sind alle Protogonoi - Erstgeborene - und Mikroprosopoi. Bei den Juden war Adam-Kadmon dasselbe wie Athamaz, Tamaz, oder der Adonis der Griechen „der Eine mit und von seinem Vater“ - welchen „Vater“ während der späteren Rassen zum Helios wird, zur Sonne, als Apollo Karneios [54] , zum Beispiel, welcher der „Sonnengeborene“ war; Osiris, Ormazd und so fort hatten zu Nachfolgern - und fanden sich späthin in diese verwandelt - noch irdischere Typen: wie den Prometheus, den Gekreuzigten des Berges Kasbek, Herkules, und so viele andere Sonnengötter und Heroen, bis sie alle dahin gelangten, nichts Besseres zu bedeuten als phallische Symbole. Im Zohar heißt es: Der Mensch wurde erschaffen von den Sephiroth (auch Elohim-Javeh), und sie erzeugten durch gemeinsame Kraft des irdischen Adam. Daher sagen in der Genesis die Elohim: „Siehe, der Mensch ist geworden als unser einer“. Aber in der indischen Kosmogonie oder „Schöpfung“ erschafft Brahmâ-Prajâpati geistig den Virâj und die Rishis; daher werden die letzteren ausdrücklich die „aus der Seele geborenen Söhne des Brahmâ genannt; und diese besondere Weise des Erzeugens schloß jede Idee von Phallicismus aus, auf jeden Fall bei den frühen menschlichen Nationen. Dieses Beispiel veranschaulicht gut die betreffende Geistigkeit der zwei Nationen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/47.htm (1 of 2)20.06.2005 17:26:40 Kommentar I [53] Adam-Jehovah, Brahmâ und Mars sind in einem Sinne wesensgleich; sie sind alle Sinnbilder für die ursprünglichen oder anfänglichen Zeugungskräfte für die Zwecke der menschlichen Fortpflanzung. Adam ist rot, und das sind auch Brahmâ-Virâj und Mars - Gott und Planet. Wasser ist das „Blut“ der Erde; daher stehen alle diese Namen im Zusammenhang mit Erde und Wasser. „Es bedarf Erde und Wasser, um eine menschliche Seele zu erschaffen“, sagt Moses. Mars ist wesensgleich mit Kârttikeya, dem Gotte des Krieges (in einem Sinne) - welcher Gott geboren ist aus dem Schweiße des Shiva, Shiva-gharmaja und der Erde. Im Mahâbhârata wird er als ohne Dazwischentreten eines Weibes geboren dargestelt. Und er wird auch Lohita, der Rote genannt, wie Adam, und die anderen „ersten Menschen“. Daher hat der Verfasser von The Source of Measures ganz recht mit dem Gedanken, daß Mars (und alle anderen Götter mit ähnlichen Attributen) „als der Gott des Krieges und des Blutvergießens nur eine sekundäre Idee war, entspringend aus der primären des Blutvergießens bei der Empfängnis im Anfange.“ Daher wurde Jehovah später ein kämpfender Gott, „Herr der Heerscharen“, und einer, der Krieg gebietet. Er ist der aggressive Zodh - oder Kain, durch Permutation, der seinen (weiblichen) Bruder schlug, dessen „Blut von der Erde schreiet,“ indem die Erde aufgethan hatte ihr Maul, um das Blut zu empfangen. (Genesis IV.) [54] Apolle Karneios ist sicherlich eine griechische Umformung des indischen Krishna-Karna. Karna bedeutet strahlend, und Karneios, was ein Titel des Apollo bei den Kelten wie bei den Griechen war, bedeutete „Sonnengeboren“. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/47.htm (2 of 2)20.06.2005 17:26:40 Kommentar I 3. DA SPRACH DER HERR DES STRAHLENDEN ANGESICHTES: „ICH WERDE DIR EIN FEUER SENDEN, WENN DEIN WERK BEGONNEN IST. ERHEBE DEINE STIMME ZU ANDEREN LOKAS; WENDE DICH AN DEINEN VATER, DEN HERRN DES LOTUS [55] , (a) UM SEINE SÖHNE . . . . . DEIN VOLK SOLLE UNTER DER HERRSCHAFT DER VÄTER [56] SEIN. DEINE MENSCHEN WERDEN STERBLICHE SEIN. DIE MENSCHEN DES HERRN DER WEISHEIT [57] , NICHT DIE SÖHNE DES SOMA [58] , SIND UNSTERBLICH. LASS AB VON DEINEN KLAGEN (b). DEINE SIEBEN HÄUTE SIND NOCH AUF DIR . . . DU BIST NICHT BEFREIT. DEINE MENSCHEN SIND NICHT BEFREIT (c). (a) Kumuda-Pati ist der Mond, der Vorfahr der Erde, in seiner Region der Somaloka. Obwohl die Pitris oder Väter Söhne der Götter sind, anderwärts Söhne des Brahmâ oder selbst der Rishis, sind sie allgemein bekannt als die Mondvorfahren. (b) Pitri-Pati ist der Herr oder König der Pitris. Yama, der Gott des Todes und der Richter der Sterblichen. Die Menschen des Budha, des Merkur, sind metaphorisch „unsterblich“ durch ihre Weisheit. So ist der gemeinsame Glaube jener, welche jedem Sterne oder Planeten die Bewohntheit zuschreiben - und es giebt Männer der Wissenschaft, Herrn Flammarion unter anderen, welche lebhaft daran glauben, auf Grund logischer sowohl astronomischer Daten. Da der Mond ein niedriger stehender Körper ist - sogar der Erde gegenüber, geschweige von anderen Planeten, so können die von seinen Söhnen - den Mondmenschen oder Mondvorfahren - aus seiner Schale oder seinem Körper hervorgebrachte irdische Menschen nicht unsterblich sein. Sie können nicht hoffen, wirkliche, selbstbewußte und intelligente Menschen zu werden, wenn sie nicht sozusagen „fertiggestellt werden“ von den anderen Schöpfern. So ist in der purânischen Legende der Sohn des Mondes (des Soma) Budha (Merkur), der Intelligente und der Weise, weil er der Sproß ist von Soma, dem Regenten des sichtbaren Mondes, nicht von Indu, dem physischen Monde. Somit ist Merkur der ältere Bruder der Erde, metaphysisch - ihr Stiefbruder, sozusagen. Der Sproß des Geistes - während sie (die Erde) der Sproß des Körpers ist. Diese Allegorien haben eine tiefere und wissenschaftlichere Bedeutung - astronomisch und geologisch - als unsere modernen Physiker zuzugestehen Willens sind. Der ganze Cyklus des ersten „Streites im Himmel“, des Târakâ-maya, ist ebenso voll an philosophischen, wie an kosmogonischen und astronomischen Wahrheiten. Man kann darin die Lebensbeschreibung aller Planeten in der Geschichte ihrer Götter und Beherrscher verfolgen. Ushanas (Shukra, oder Venus), der Busenfreund des Soma und der Feind des Brihaspati (Jupiter), des „Unterweisers der Götter“, dessen Weib Târâ oder Tarakâ entführt worden war http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/49.htm (1 of 5)20.06.2005 17:26:41 Kommentar I von dem Monde, von Soma - „welcher mit ihr den Budha erzeugte“ - nahm auch thätigen Anteil in diesem Kriege gegen die „Götter“ und wurde sofort zu einer dämonischen (Asura) Gottheit degradiert, und das blieb er bis zum heutigen Tage. [59] Hier bezieht sich das Wort „Menschen“ auf die himmlischen Menschen, oder auf das, was man in Indien die Pitaras oder Pitris nennt, die Väter, die Vorfahren der Menschen. Dies beseitigt nicht die angesichts der modernen Hypothesen bestehende scheinbare Schwierigkeit der Lehre, welche zeigt, daß diese Vorfahren oder Ahnen die ersten menschlichen Adama aus ihren Seiten als astrale Schatten erschaffen. und obwohl es eine Verbesserung ist gegenüber der Rippe Adams, so werden doch noch geologische und klimatische Schwierigkeiten vorgebracht werden. So jedoch ist die Lehre des Occultismus. (c) Der Organismus des Menschen war in einer jeden Rasse seinen Umgebungen angepaßt. Die erste Wurzelrasse war ebenso ätherisch, wie die unsere materiell ist. Die Nachkommenschaft der sieben Schöpfer, welche die sieben ursprünglichen Adame evolvierten [60] , bedurfte sicherlich keiner gereinigten Gase zum Atmen und Leben. Daher behauptet der Occultist, wie sehr auch die Unmöglichkeit dieser Lehre von den Verehrern der modernen Wissenschaft mit Nachdruck vertreten werden mag, das sich der Fall, wie dargestellt, Aeonen von Jahren, sogar vor der Entwicklung des Lemuriers, des ersten körperlichen Menschen, welche vor 18 000 000 Jahren stattfand, zugetragen hat. Die archaischen Schriften lehren, daß am Beginne eines jeden lokalen Kalpas, oder Runde, die Erde wiedergeboren wird, und die vorläufige Entwicklung wird in einem der Bücher des Dzyan und den Kommentaren dazu wie folgt beschrieben: „Wie der menschliche Jîva (Monade), wenn er in einen neuen Schoß eintritt, mit einem neuen Körper wiederbedeckt wird, so auch der Jîva der Erde; er bekommt mit jeder Runde eine vollkommenere und festere Bedeckung, nachdem er aufs neue aus dem Schoße des Raumes in die Gegenständlichkeit aufgetaucht ist.“ Dieser Vorgang ist natürlich von den Wehen der neuen Geburt, oder von geologischen Umwälzungen begleitet. Die einzige Bezugnahme hierauf ist enthalten in einem Verse des Bandes vom Buche des Dzyan, wo derselbe sagt: 4. NACH GROSSEN WEHEN WARF SIE [61] IHRE ALTEN DREI AB UND ZOG IHRE NEUEN SIEBEN HÄUTE AN; UND STAND DA IN IHRER ERSTEN: http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/49.htm (2 of 5)20.06.2005 17:26:41 Kommentar I Dies bezieht sich auf das Wachstum der Erde, indem in der Strophe, welche von der ersten Runde handelt, im Kommentar gesagt wird: „Nachdem die wendellose (Avikâra) unveränderliche Natur (Wesenheit, Sadaikarûpa) erwacht war und sich in (einen zustand von) Kausalität (Avyakta) verwandelt (differentiiert) hatte, und aus einer Ursache (Kârana) zu ihrer eigenen abgesonderten Wirkung (Vyakta) geworden war, wurde sie aus einer unsichtbaren zu einer sichtbaren. Das Kleinste der Kleinen (das atomitischeste der Atome; oder anîyasâm anîyâsâm) wurde zum Einen und den Vielen (Ekânekarûpa); und indem es das Weltall hervorbrachte, brachte es auch hervor den vierten Loka (unsere Erde) in dem Blumengewinde der sieben Lotusse. Das Achyuta wurde dann zum Chyuta.“ [62] Es heißt von der Erde, daß sie „ihre alten drei“ Häute abwarf, weil sich dies auf die drei vorhergehenden Runden bezieht, durch welche sie bereits hindurchgegangen ist; die gegenwärtige ist die Vierte Runde unter den sieben. Beim Beginne einer jeden neuen Runde, nach einer Periode der Verdunkelung, wirft die Erde - so wie es auch die anderen sechs „Erden“ thun - ihre alten Häute ab, oder man vermutet, daß sie dieselben abwirft, so wie es die Schlange thut; daher wird sie in dem Aitareya-Brâhmana die Sarpa-Râjnî, die „Königin der Schlangen“ genannt, und, „die Mutter von allem, was sich bewegt.“ Die „sieben Häute“, in deren erster sie jetzt steht, beziehen sich auf die sieben geologischen Veränderungen, welche die Entwicklung der sieben Wurzelrassen der Menschheit begleiten und mit ihr korrespondieren. Strophe II, welche von dieser Runde spricht, beginnt mit einigen Worten, welche in betreff des Alters unserer Erde Aufschluß geben. Die Chronologie wird an entsprechender Stelle gegeben werden. In dem der ersten Strophe beigegebenen Kommentare werden zwei Persönlichkeiten erwähnt, Nârada und Asuramaya, insbesondere der letztere. Alle Berechnungen werden dieser archaischen Celebrität zugeschrieben; und das folgende wird den Lesern mit einigen dieser Zahlen oberflächlich bekannt machen. [55] Kumuda-Pati. [56] Pitri-Pati. [57]Budha, Merkur. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/49.htm (3 of 5)20.06.2005 17:26:41 Kommentar I [58] Des Mondes. [59] Ushanas-Shukra, oder Venus, ist unser natürlicher Lucifer, der Morgenstern. Der Sinnreichtum dieser Allegorie in ihren mannigfaltigen Bedeutungen ist in der That groß. So ist Brihaspati (der Planet Jupiter), oder Brahmanaspati im Rig Veda eine Gottheit, welche das Symbol und das Vorbild der exoterischen oder ritualistischen Verehrung ist. Er ist der Priester, Opferer, Bittflehende, und das Mittel, durch welches die Gebete der Sterblichen die Götter erreichen. Er ist der Purohita (Hauspriester oder Hotkaplan) des indischen Olymps und der geistliche Guru der Götter. Soma ist der Mysteriengott und steht der mystischen und occulten Natur im Menschen und im Weltalle vor. Târâ, das Weib des Priesters, welche den Verehrenden symbolisiert, zieht die esoterischen Wahrheiten ihrer bloßen Schale, der Exoterik vor; daher wird sie als von Soma fortgetragen dargestellt. Nun ist Soma der heilige Saft des Namens, welcher mystische Visionen und Tranceoffenbarungen verleiht, eine Vereinigung, deren Resultat Budha (Weisheit), Merkur, Hermes u. s. w. ist; kurz gesagt jene Wissenschaft, welche von den Brihaspatis der Theologie bis zum heutigen Tage als teuflisch und satanisch ausgeschrieen wird. Was Wunder, wenn wir finden, daß bei der Ausbreitung des Kreises dieser Allegorie die christliche Theologie sich des Streites der indischen Götter eifrig annimmt, und den Ushanas (Lucifer), welcher dem Soma gegen jene alte Personification ritualistischer Verehrung (Brahmanaspati, den Herrn der Brâhmanen, jetzt zu Jupiter-Jehovah geworden) zu Hilfe kam, als Satan., als den „Feind Gottes“ betrachtet! [60] Wie anderwärts gezeigt, ist es nur der Himmlische Mensch, AdamKadmon, des ersten Kapitels der Genesis, welcher „Gott zum Bilde und Gleichnis“ gemacht wird. Von dem Adam des zweiten Kapitels heißt es nicht, daß er nach diesem Bilde oder nach dem Gleichnisse gemacht sei, bevor er nicht von der verbotenen Frucht gegessen hatte. Der erstere Adam ist die http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/49.htm (4 of 5)20.06.2005 17:26:41 Kommentar I sephirothische Schar; der zweite Adam ist die gemütlose erste menschliche Wurzelrasse; der dritte Adam ist die Rasse, welche sich spaltete, deren Augen geöffnet sind. [61] Die Erde. [62] Achyuta ist ein nahezu unübersetzbarer Ausdruck. Er bedeutet das, was dem Falle oder dem Wandel zum Schlechteren nicht unterworfen ist: das Nichtfallende; und ist der Gegensatz zu Chyuta, dem Gefallenen. Die Dhyânîs, welche sich in den menschlichen Formen der dritten Wurzelrasse inkarnieren und diese mit Intellekt (Manas) begaben, werden die Chyuta genannt, weil sie in die Zeugung fallen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/49.htm (5 of 5)20.06.2005 17:26:41 Kommentar I ZWEI VORSINTFLUTLICHE ASTRONOMEN. Für das Denken des östlichen Schülers des Occultismus sind zwei Gestalten in unlösbarem Zusammenhange mit mystischer Astronomie, Chronologie und deren Cyklen. Zwei erhabene und geheimnisvolle Gestalten, gleich zwei Riesen sich auftürmend in der urzeitlichen Vergangenheit, tauchen vor ihm auf, so oft er sich auf Yugas und Kalpas zu beziehen hat. Wann, in welchem Zeitalter der Vorgeschichte sie lebten, weiß ausgenommen einige wenige Menschen auf der Welt niemand, und kann es niemals wissen, mit jener Sicherheit, welche die exakte Chronologie erfordert. Es mag vor 100 000, es mag vor 1 000 000 Jahren gewesen sein, so viel die äußere Welt jemals wissen wird. Der mystische Westen und Freimaurerei sprechen laut von Enoch und Hermes. Der mystische Osten spricht von Nârada, dem alten vedischen Rishi, und von Asuramaya, dem Atlantier. Es wurde bereits angedeutet, daß von allen den unveränderlichen Charakteren im Mahâbhârata und in den Purânen Nârada, der Sohn des Brahmâ im Matsya Purâna, der Sprosse des Kashyapa und der Tochter des Daksha im Vishnu Purâna, der allergeheimnisvollste ist. Er wird von Parâshara mit dem Ehrentitel eines Deva-Rishi (eines göttlichen Rishis vielmehr, als einer Halbgottes) belegt, und doch wird er von Daksha und sogar von Brahmâ verflucht. Er benachrichtigt Kansha, daß Bhagavân, oder Vishnu in der Exoterik, sich in dem achten Kinde der Devakî inkarnieren wolle, und bringt dadurch den Zorn des indischen Herodes über Krishna´s Mutter; und dann, von einer Wolke herab, auf der er sitzt - unsichtbar wie ein echter Mânasaputra - preist er Krishna, entzückt über die Heldenthat des Avatârs, das Ungeheuer Keshin zu töten. Nârada ist hier, dort und überall; und trotzdem giebt es keines der Purânen die wahren Eigenschaften dieses großen Feindes der physischen Fortpflanzung. Was immer jene Eigenschaften in der indischen Esoterik sein mögen, Nârada welcher im cishimâlayischen Occultismus Pesh-Hun genannt wird, der „Gesandte“, oder griechisch der Angelos - ist der einzige Vertraute und der Vollzieher der universalen Anordnungen von Karma und Adi-Budha; eine Art von thätigem und sich stets inkarnierenden Logos, welcher die menschlichen Angelegenheiten von Anbeginne bis zum Ende des Kalpa leitet und lenkt. Pesh-Hun ist allgemeines, nicht speziell indisches Besitztum. Er ist die geheimnisvolle, lenkende, intelligente Kraft, welche den Anstoß zu den Cyklen, Kalpas und universalen Ereignissen giebt und ihren Schwung regelt. [63] Er ist der sichtbare Ausgleicher von Karma in einem allgemeinen Maßstabe; der Begeisterer und Leiter der größten Helden dieses Manvantara. In den exoterischen Werken wird er mit einigen sehr unschmeichelhaften Namen belegt, http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/51.htm (1 of 3)20.06.2005 17:26:41 Kommentar I so z. B. mit Kalikâraka, der Streitmacher, Kapivaktra, der Affengesichtige, und selbst mit Pishuna, der Späher, obwohl er anderwärts Deva-Brahmâ genannt wird. Selbst Sir William Jones war sehr betroffen von diesem geheimnisvollen Charakter, nach dem, was er bei seinen Sanskritstudien sammelte. Er vergleicht ihn mit Hermes und Merkur, und nennt ihn den „beredten Boten der Götter“. [64] All dieses, neben der Thatsache, daß die Inder ihn für einen großen Rishi halten, „welcher unaufhörlich auf Erden umherwandelt und guten Rat giebt“, führte den verstorbenen Dr. Kenealy [65] dahin, in ihm einen seiner zwölf Messiasse zu sehen. Er war vielleicht nicht so weit von der wirklichen Spur entfernt, als einige denken. Was Nârada wirklich ist, kann in Druck nicht erklärt werden; auch würden die modernen Generationen von Profanen nicht viel aus der Mitteilung entnehmen. Aber es mag erwähnt werden, daß, wenn in dem indischen Pantheon eine Gottheit existiert, welche dem Jehovah gleicht in Versuchen durch „Eingebung“ von Gedanken und „Verhärten“ der Herzen jener, welche er zu seinen Werkzeugen und Opfern machen will, es Nârada ist. Nur ist bei dem letzteren kein Verlangen vorhanden, einen Vorwand zum „Schlagen“ zu erhalten, und so zu zeigen: „Ich bin Gott der Herr“. Auch geschieht es nicht aus irgend einem ehrgeizigen oder selbstsüchtigen Beweggrund, sondern fürwahr um den allgemeinen Fortschritte und der allgemeinen Entwicklung zu dienen und sie zu leiten. Nârada ist einer der wenigen hervorragenden Charaktere, wenn wir einige Götter ausnehmen, in den Purânen, welche die sogenannten niederen oder infernalen Regionen, Pâtâla, besuchen. Ob nun Nârada alles, was er wußte, durch seinen Verkehr mit dem tausendköpfigen Shesha, der Schlange, welche die sieben Pâtâlas und die ganze Welt wie ein Diadem auf ihren Häuptern trägt, und welche der große Lehrer der Astronomie ist, [66] gelernt hat oder nicht, sicher ist, daß er den Guru des Garga in Bezug auf seine Kenntnis cyklischer Verwicklungen übertrifft. Er ist es, der die Ansicht über unsern Fortschritt und über unser nationales Wohl und Wehe hat. Er ist es, der die Kriege in Gang bringt und ihnen ein Ende macht. In den alten Strophen wird dem Pesh-Hun zugeschrieben, daß er alle astronomischen und kosmischen Cyklen der Zukunft berechnet und aufgezeichnet und den ersten Betrachtern des Himmelsgewölbes die Wissenschaft gelehrt habe. Und Asuramaya soll alle seine astronomischen Werke auf jene Aufzeichnungen begründet und die Dauer zukünftiger Cyklen bis zum Ende dieses Lebenscyklus oder dem Ende der siebenten Rasse bestimmt haben. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/51.htm (2 of 3)20.06.2005 17:26:41 Kommentar I [63] Dies ist vielleicht der Grund, warum uns in der Bhagavad Gîtâ gesagt wird, daß Brahmâ dem Nârada zu Anbeginn mitgeteilt hatte, daß alle Menschen ohne Ausnahme, selbst Mlechchhas, Kastenlose und Barbaren die wahre Natur von Vâsudeva zu erkennen und Glauben zu dieser Gottheit zu haben lernen können. [64] Siehe Asiatic Researches, I. 265 [65] . Book of God, 60. [66] Shesha, welcher auch Ananta ist, der unendliche, und der „Cyklus der Ewigkeit“ in der Esoterik, soll sein astronomisches Wissen dem Garga mitgeteilt haben, dem ältesten Astronomen von Indien, der ihn sich geneigt gemacht hatte, und hinfort alles in betreff der Planeten und der Erklärung der Vorzeichen wußte. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/51.htm (3 of 3)20.06.2005 17:26:41 Kommentar I Es giebt unter den geheimen Büchern ein Werk, genannt der Spiegel der Zukunft, in welchem alle die Kalpas innerhalb von Kalpas, und Cyklen im Schoße des Shesha oder der unendlichen Zeit aufgezeichnet sind. Dieses Werk wird dem Pesh-Hun-Nârada zugeschrieben. Es besteht ein anderes altes Werk, welches verschiedenen Atlantiern zugeschrieben wird. Diese beiden Aufzeichnungen versehen uns mit den Zahlen unserer Cyklen, und mit der Möglichkeit, das Datum zukünftiger Cyklen zu berechnen. Die chronologischen Berechnungen jedoch, welche gegenwärtig mitgeteilt werden sollen, sind jene der Brâhmanen, wie weiterhin erklärt: aber die meisten derselben sind auch jene der Geheimlehre. Die Chronologie und die Berechnungen der brâhmanischen Initiierten beruhen auf den indischen Tierkreisaufzeichnungen und auf den Werken des obengenannten Astronomen und Magiers - Asuramaya. Die atlantischen Tierkreisaufzeichnungen können nicht irren, da sie unter der Anleitung jener zusammengestellt wurden, welche der Menschheit unter anderem zum ersten Male die Astronomie lehrten. Aber hier treten wir neuerlich mit Bedacht und ohne Sorge einer neuen Schwierigkeit entgegen. Man wird uns sagen, daß unsere Behauptung von der Wissenschaft widersprochen wird, in der Person eines Mannes, der (im Westen) als eine große Autorität in Bezug auf alle Gegenstände der Sanskritlitteratur betrachtet wird - Professor Albrecht Weber zu Berlin. Das ist nun einmal zu unserm großen Bedauern nicht anders; und wir sind bereit, das zu vertreten, was jetzt gesagt wird. Asuramaya, auf welchen die epische Überlieferung als auf den ältesten Astronomen in Âryavârta hinweist, als auf einem, dem „der Sonnengott Kenntnis der Sterne mitgeteilt hat,“ in eigener Person, wie Dr. Weber selbst bemerkt, wird von diesem auf eine sehr geheimnisvolle Weise mit dem „Ptolemaios“ der Griechen identifiziert. Kein gewichtigerer Grund wird von ihm für diese Identifikation angeführt als der folgende: Dieser letztere Name (Ptolemaios) wurde, wie wir aus der Inschrift des Piyadasi ersehen, zum indischen „Turamaya“, woraus der Name „Asura Maya“ sehr leicht entstehen konnte. Ohne Zweifel „konnte“ er das, aber die Lebensfrage lautet: Giebt es irgendwelche guten Beweise dafür, daß er so entstanden ist? Der einzige Beweis, der dafür geliefert wird, besteht darin, daß es so sein muß: Weil . . . dieser Maya ausdrücklich nach Romaka-pura im Westen gewiesen wird. [67] http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/53.htm (1 of 3)20.06.2005 17:26:42 Kommentar I Die Mâyâ ist offenkundig, nachdem kein Sanskritist unter den Europäern sagen kann, wo diese Örtlichkeit Romakapura sich befand, abgesehen davon freilich, daß sie irgendwo „im Westen“ war. Jedenfalls, da kein Mitglied der Asiatischen Gesellschaft oder westlicher Orientalist jemals auf brâhmanische Lehren hören wird, ist es nutzlos, die Einwürfe der europäischen Orientalisten in Erwägung zu ziehen. Romakapura war „im Westen“, gewiß, da es einem wesentlichen Bestandteil des verschwundenen Kontinentes Atlantis bildete. Und es ist gleichermaßen gewiß, daß es Atlantis war, wohin in den indischen Purânen der Geburtsort des Asuramaya verlegt wurde, „der ein ebenso großer Magier als ein großer Astrologe und Astronom war.“ Obendrein weigert sich Prof. Weber, dem indischen Tierkreis irgendwelches hohe Alter zuzuschreiben, und fühlt sich geneigt zu glauben, daß die Inder einen Tierkreis überhaupt nicht kannten, bevor sie nicht einen solchen von den Griechen entlehnt hatten. [68] Diese Behauptung widerstreitet den ältesten Überlieferungen von Indien und muß daher übergangen werden. Wir sind umsomehr berechtigt, über sie hinwegzugehen, als der gelehrte deutsche Professor uns in der Einleitung zu seinem Werke selber sagt: Außer den natürlichen Hindernissen, welche die Forschung (in Indien) erschweren, herrscht noch ein dichter Nebel von Vorurteil und vorgefaßten Meinungen, der über dem Lande lagert und es wie einen Schleier einhüllt. [69] Kein Wunder, wenn Dr. Weber selber in diesem Schleier gefangen zu unwillkürlichen Irrtümern verleitet worden sein sollte. Hoffen wir, daß er jetzt besser unterrichtet ist. Einerlei nun, ob Asuramaya als ein moderner Mythos zu betrachten ist, als eine Persönlichkeit, die zur Zeit der makedonischen Griechen blühte, oder als das, wofür ihn die Occultisten ausgeben, auf jeden Fall stimmen seine Berechnungen vollständig mit jenen der geheimen Aufzeichnungen überein. Aus Bruchstücken unermesslich alter, dem atlantischen Astronomen zugeschriebener und in Südindien gefundener Werke wurde der anderwärts erwähnte Kalender von zwei sehr gelehrten Brâhmanen in den Jahren 1884 und 1885 zusammengestellt. [70] Das Werk wird von den besten Pandits als fehlerlos bezeichnet - vom brâhmanischen Standpunkt - und bezieht sich insoweit auf die Chronologie der orthodoxen Lehren. Wenn wir seine Behauptungen mit jenen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/53.htm (2 of 3)20.06.2005 17:26:42 Kommentar I vergleichen, die einige Jahre vorher in Isis Unveiled gemacht wurden, ferner mit den bruchstückweisen Lehren, die von einigen Theosophen veröffentlicht wurden, und mit den vorliegenden Angaben, welche aus den heiligen Büchern des Occultismus herstammen, so wird sich das Ganze als vollkommen übereinstimmend erweisen, außer in eingen Einzelheiten, die nicht erklärt werden können; denn es müßten dabei Geheimnisse einer höheren Initiation die der Schreiberin ebenso unbekannt sind als dem Leser - enthüllt werden, und das kann nicht geschehen. [67] Siehe The History of Indian Literature, p. 253, von Prof. A. Weber; in Trübner´s Oriental Series [68] Selbst die Mayaindianer von Guatemala hatten ihren Tierkreis seit unsagbar alter Zeit. Und „der ursprüngliche Mensch handelte in jedem Zeitalter unabhängig von Zeit und Ort auf die gleiche Weise“, bemerkt ein französischer Schriftsteller. [69] Ebenda, p. 2. [70] Tirukkanda Panchanga für das Kaliyugajahr 4986, von Chintamany Raghanaracharyam Sohn des berühmten Staatsastronomen zu Madras, und Tartakamala Venkata Krishna Rao. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/53.htm (3 of 3)20.06.2005 17:26:42 Kommentar II STROPHE II. DIE UNUNTERSTÜTZTE NATUR FEHLT. 5. Nach enormen Perioden schafft die Erde Ungeheuer. 6. Die „Schöpfer“ finden keinen Gefallen daran. 7. Sie trocknen die Erde auf. 8. Die Formen werden von ihnen zerstört. 9. Die ersten großen Gezeiten. 10. Der Beginn der Verkrustung. 5. DAS RAD WIRBELTE DURCH DREISSIG KAROS WEITER. [1] ES ERBAUTE RUPAS; [2] WEICHE GESTEINE, WELCHE ERHÄRTETEN, [3] HARTE PFLANZEN, WELCHE WEICH WURDEN. [4] SICHTBARES AUS UNSICHTBAREM, INSEKTEN UND KLEINE LEBEWESEN. [5] SIE [6] SCHÜTTELTE SIE VON IHREM RÜCKEN, SO OFT SIE DIE MUTTER ÜBERFLUTETEN(a) . . . . . NACH DREISSIG KAROS DREHTE SIE SICH UM. SIE LAG AUF IHREM RÜCKEN; AUF IHRER SEITE. . . . . SIE WOLLTE KEINE SÖHNE DES HIMMELS RUFEN, SIE WOLLTE KEINE SÖHNE DER WEISHEIT VERLANGEN. SIE SCHUF AUS IHREM EIGENEN SCHOSSE. SIE BRACHTE WASSERMENSCHEN HERVOR, SCHRECKLICH UND BÖSE.(b) (a) Dies bezieht sich auf eine Neigungsveränderung der Erdachse - deren verschiedene stattfanden - auf eine daraus folgende Sintflut und Chaos auf der Erde (was sich jedoch nicht auf das ursprüngliche Chaos bezieht), wobei Ungeheuer, halb menschlich, halb tierisch, hervorgebracht hat. Wir finden das im Totenbuche erwähnt, und auch in dem chaldäischen Schöpfungsberichte, auf den Cutha Tafeln, so sehr diese auch verstümmelt sind. Es ist nicht einmal eine Allegorie. Hier haben wir Thatsachen, die sich in der Erzählung des Pymander wiederholt finden, so wie auf den Chaldäischen Schöpfungstäfelchen. Die Verse mögen größtenteils in Schacht gehalten werden durch die Kosmogonie, wie sie von Berosus gegeben wurde, welche von Eusebius bis zur Unendlichkeit entstellt worden ist, von der aber einige Züge in von alten griechischen Schriftstellern - Apollodor, Alexander Polyhistor u. s. w. hinterlassenen Bruchstücken noch gefunden werden können. „Die schrecklichen und bösen Wassermenschen“ - welche die Hervorbringung der physischen Natur allein waren, ein Ergebnis des „Entwicklungsantriebes“ und des ersten Versuches, den „Menschen“, die Krone, und das Streben und Ziel alles tierischen Lebens auf Erden zu erschaffen - werden in unseren Strophen als Fehlversuche dargestellt. Finden wir nicht dasselbe in der Berosischen Kosmogonie, die mit solcher Heftigkeit als der Gipfelpunkt heidnischen Unsinns angeklagt wird? Und http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/55.htm (1 of 3)20.06.2005 17:26:42 Kommentar II doch, welcher von den Evolutionisten kann sagen, daß die Dinge im Anbeginne sich nicht so ereignet haben, wie sie beschrieben werden? Daß nicht, wie in den Purânen, den ägyptischen und chaldäischen Bruchstücken, und sogar in der Genesis behauptet wird, zwei, und selbst mehr „Schöpfungen“ stattgefunden haben vor der letzten Ausgestaltung der Kugel; welche, bei der Änderung ihrer geologischen und atmosphärischen Zustände auch ihr Pflanzenreich, ihr Tierreich und ihre Menschen geändert sah? Diese Behauptung stimmt nicht nur mit jeder alten Kosmogonie, sondern auch mit der modernen Wissenschaft, und sogar bis einem gewissen Grade mit der Entwicklungslehre, wie mit wenigen Worten gezeigt werden kann. In den ältesten Weltkosmogonien giebt es keine „dunkle Schöpfung“, keinen „bösen Drachen“, der von einem Sonnengott überwunden wird. Selbst für die Akkadier war die große Tiefe - der wässerige Abgrund, oder Raum - der Geburtsort und Wohnsitz von Ea, der Weisheit, der unerkennbaren unendlichen Gottheit. Aber bei den Semiten und den späteren Chaldäern wird die unergründliche Tiefe der Weisheit zur groben Materie, zur sündhaften Substanz, und Ea verwandelt sich in Tiamat, den Drachen, erschlagen von Merodach, oder Satan, in den Astralwogen. In den indischen Purânen sieht man Brahmâ, den Schöpfer, verschiedene „Schöpfungen“ nach ebenso vielen Mißerfolgen neu beginnen, und zwei große Schöpfungen werden erwähnt, [7] die Pâdma- und die Vârâhaschöpfung, die gegenwärtige, in welcher die Erde aus dem Wasser von Brahmâ in der Gestalt eines Ebers, dem Varâha Avatâra, emporgehoben wurde. Die Schöpfung wird dargestellt als ein Spiel, als eine Unterhaltung (Lîlâ) des schöpferischen Gottes. Der Zohar spricht von ursprünglichen Welten, welche ebenso bald zu Grunde gingen, als sie ins Dasein traten. Und dasselbe heißt es im Midrasch, wo Rabbi Abahu ausdrücklich erklärt, [8] daß „der Heilige“ der Reihe nach verschiedene Welten erschaffen und zerstört hat, bevor er mit der gegenwärtigen Erfolg hatte. Dies bezieht sich nicht nur auf andere Welten im Raume, sondern auch auf ein Geheimnis unserer eigenen Kugel, das in der Allegorie von den „Königen von Edom“ enthalten ist. Denn die Worte, „Dieser da gefällt mir“, werden in der Genesis [9] wiederholt, wenn auch in entstellter Ausdrucksweise, wie üblich. Die chaldäischen Bruchstücke über Kosmogonie in den Keilinschriften und anderwärts zeigen zwei getrennte Schöpfungen von Tieren und Menschen, von denen die erste zerstört wurde, da sie ein Mißerfolg war. Die kosmogonischen Tafeln zeigen, daß dieser unserer thatsächlichen Schöpfung andere vorangingen; [10] und wie vom Verfasser von The Qabbalah gezeigt wird, sagt die Kabbalah dasselbe, im Zohar, in der Siphra Dtzenioutha, im Jovah Rabba 128 a, u. s. w. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/55.htm (2 of 3)20.06.2005 17:26:42 Kommentar II [1] In Jahren, 300 Millionen Jahre, oder drei occulte Zeitalter. Der Rig Veda hat dieselbe Einteilung. In dem „Hymnus des Arztes“ (X. 97. 1) heißt es, das „die Pflanzen ins Dasein traten drei Zeitalter (Triyugam) vor den Göttern“ auf unserer Erde. (Siehe „Chronologie der Brâhmanen“ am Ende dieser Strophe.) [2] Formen. [3] Minerale. [4] Vegetation. [5] Sarîsripa, Svapada. [6] Die Erde. [7] Diese beiden dürfen nicht mit den sieben Schöpfungen oder Abteilungen in einem jeder Kalpa verwechselt werden. Die primäre und sekundäre Schöpfung sind hier gemeint. [8] In Bereschith Rabba, Parscha IX. [9] I. 31. [10] Siehe Hibbert Lectures, 1887, Sayce, p. 390. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/55.htm (3 of 3)20.06.2005 17:26:42 Kommentar II (b) Oannes, oder Dagon, der chaldäische „Mann-Fisch“, teilt seine Kosmogonie und Genesis in zwei Teile. Zuerst der Abgrund der Wasser und Finsternis, worin höchst scheußliche Wesen wohnten - Menschen mit Flügeln, vierflüglige und zweiflüglige Menschen, menschliche Wesen mit zwei Köpfen, mit den Beinen und den Hörnern eines Bockes - unsere „Ziegenmenschen“ [11] Hippocentauren, Stiere ,mit Menschenköpfen, und Hunde mit Fischschwänzen. Kurz, Verbindungen von verschiedenen Tieren und Menschen, von Fischen, Kriechtieren und anderen ungeheuerlichen Tieren, die gegenseitig von einander Gestalt und Antlitz annahmen. Das weibliche Element, in dem sie wohnten, ist personifiziert durch Thatlatth - die See oder das „Wasser“ - welche schließlich von Belus, dem männlichen Prinzipe, besiegt wurde. Und Polyhistor sagt: Belus kam und hieb das Weib auseinander; und aus der einen Hälfte von ihr bildete er die Erde, und aus der anderen Hälfte den Himmel: und zu gleicher Zeit zerstörte er die Tiere in ihr. [12] Wie von Isaac Myer zutreffend bemerkt wird: Bei den Akkadiern hatte jeder Gegenstand und jede Kraft in der Natur ihren Zi oder Geist. Die Akkadier gestalteten ihre Gottheiten zu Dreiheiten, gewöhnlich zu männlichen (oder vielmehr geschlechtslosen?), die Semiten hatten auch triadische Gottheiten, aber führten das Geschlecht ein [13] - oder den Phallicismus. Bei den Âriern und den ältesten Akkadiern sind alle Dinge Emenationen durch, nicht von einem Schöpfer oder Logos. Bei den Semiten ist alles erzeugt. 6. DIE WASSERMENSCHEN, SCHRECKLICH UND BÖSE, SCHUF SIE SELBST AUS DEN ÜBERBLEIBSELN VON ANDEREN. [14] AUS DEM ABFALLE UND SCHLEIM IHRER ERSTEN, ZWEITEN UND DRITTEN [15] BILDETE SIE DIESELBEN. DIE DHYÂNI KAMEN UND SAHEN. . . DIE DHYÂNI AUS DEM HELLEN VATER-MUTTER, AUS DEN WEISSEN [16] REGIONEN KAMEN SIE, AUS DEN WOHNUNGEN DER UNSTERBLICHEN STERBLICHEN. [17] (a) (a) Die in unseren Strophen gegebenen Erklärungen sind viel klarer als das, was die Schöpfungslegende nach der Cutha-Tafel ergeben würde, selbst wenn sie vollständig wäre. Was jedoch auf derselben erhalten ist, bestätigt jene. Denn nach der Tafel vernichtet der „Herr der Engel“ die Menschen im Abgrunde, wo http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/57.htm (1 of 4)20.06.2005 17:26:43 Kommentar II nach ihrer Niedermetzelung „nicht einmal die Leichname und Abfälle übrig gelassen wurden“. Hierauf schaffen sie, die Großen Götter, Menschen mit den Körpern von Vögeln der Wüste, menschliche Wesen, „sieben Könige, Brüder aus derselben Familie“, u. s. w.., was eine Bezugnahme auf die Fortbewegungsfähigkeiten der ursprünglichen ätherischen Körper der Menschen ist, welche ebensogut fliegen konnten als gehen, [18] welche aber „vernichtet wurden“, weil sie nicht „vollkommen“ waren, d.h. sie „waren geschlechtslos, wie die Könige von Edom“. Losgelöst von Metaphern und Allegorien, was wird die Wissenschaft zu dieser Idee von ursprünglicher Erschaffungen der Art sagen? Sie wird dagegen auftreten, daß „Engel“ und „Geister“ irgend etwas damit zu thin haben; aber wenn Natur und das physische Gesetz die Schöpfer von alledem sind, was jetzt auf Erden ist, warum konnte es „keinen solchen Abgrund“ geben, da die Kugel mit Wasser bedeckt war, in denen eine Unzahl von ungeheuerlichen Wesen hervorgebracht wurde? Sind die „menschlichen Wesen“ und die Tiere mit Menschenköpfen und doppelten Antlitzen der Angriffspunkt des Einwandes? Aber wenn der Mensch bloß ein höheres Tier ist und sich aus der tierischen Art durch eine unendliche Reihe von Umwandlungen entwickelt hat, warum konnten nicht, in den ersten Bemühungen der Natur, die „fehlenden Glieder“ menschliche Köpfe auf Tierkörper aufgesetzt besitzen, oder, zweiköpfig, Köpfe von Tieren haben oder umgekehrt? Zeigt man uns nicht im Verlaufe der geologischen Perioden, in den Zeitaltern der Reptilien und der Säugetiere, Eidechsen mit Vogelflügeln, und Schlangenköpfe mit Tierkörpern. [19] Und wenn wir vom Standpunkt der Wissenschaft argumentieren, liefert uns nicht unsere moderne Menschenrasse gelegentlich Exemplare von Monstrositäten: zweiköpfige Kinder, Tierkörper mit Menschenköpfen, hundsköpfige Kinder, u. s. w.? Und dies beweist, daß, wenn die Natur noch jetzt solche Launen ausführt, da sie sich seit Zeitalter in der Ordnung ihres Entwicklungswerkes beruhigt hat, Ungeheuer wie die von Berosus beschriebenen eine Möglichkeit in ihrem Eröffnungsprogramm waren; eine Möglichkeit, die sogar einstmals als ein Gesetz existiert haben mag, bevor sie ihre Arten aussuchte und auf sie regelmäßig einzuwirken begann. Und dies gestattet nun thatsächlich einen bestimmten Beweis vermöge der bloßen Thatsache des „Rückschlages“, wie es die Wissenschaft nennt. [11] Woher die Gleichheit der Ideen? Die Chinesen haben dieselben Überlieferungen. Nach dem Kommentator Kwoh P´oh ist in dem Werke, http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/57.htm (2 of 4)20.06.2005 17:26:43 Kommentar II genannt Shan-Hai-King, „Wunder zu See und Land“, einem Werke, das von dem Geschichtsschreiber Chung Ku geschrieben wurde und von dem Kaiser Yü (2255 v. Ch.) auf neun Urnen gemachten Inschriften, eine Zusammenkunft mit Menschen erwähnt, welche zwei verschiedene Gesichter auf ihren Köpfen haben, vorne und hinten, mit Ungetümen mit Ziegenköpfern und menschlichen Antlitzenm u. s. w. Gould, in seinen Mythical Monsters (p. 27), wo er die Namen einiger naturgeschichtlicher Schriftsteller giebt, erwähnt den Shan-Hai-King. „Nach dem Kommentator Kwoh P´oh (276-324 n. Ch.) wurde dieses Werk dreitausend Jahre vor seiner Zeit zusammengestellt, oder in einem Abstande um sieben Dynastieen. Yang Sun aus der Ming-Dynastie (beginnend 1368 n. Ch.) bemerkt, daß es von Kung Chia oder Chung Ku (?) zusammengestellt sei“ - wie oben gesagt. „Chung Kug . . . zur Zeit der letzten Kaisers aus der Han-Dynastie (1818 v. Ch.) brachte aus Furcht, daß der Kaiser die von der alten Zeit handelnden Bücher vernichtet werde, dieselben auf seiner Flucht nach Yin.“ [12] Cory´s Ancient Fragments, Originalausgabe p. 25. [13] Qabbalah, p. 246. [14] Aus den mineralischen, pflanzlichen und tierischen Überbleibseln. [15] Runde. [16] Solar-lunaren. [17] Götter und Planetengeister, insbesondere die Ribhus. „Die drei Ribhus“, die auch „dreimal sieben“ werden nach der Zahl ihrer Gaben. [18] Man erinnere sich an die „geflügelten Rassen“ des Plato, und an die Popol-Vuh-Berichte über die erste menschliche Rasse, welche gehen, fliegen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/57.htm (3 of 4)20.06.2005 17:26:43 Kommentar II und die Gegenstände, wenn sie auch noch fern waren, sehen konnten. [19] Siehe Mythical Monstern, von Charles Gould. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/57.htm (4 of 4)20.06.2005 17:26:43 Kommentar II Das ist es, was die Lehre lehrt und durch zahlreiche Beweise darthut. Aber wir werden weder auf die Zustimmung der dogmatischen Theologie, noch auf die der materialistischen Wissenschaft warten, sondern mit den Strophen fortfahren. Mögen diese für sich selbst sprechen, mit Hilfe des auf sie durch die Kommentare und ihre Erklärungen geworfenen Lichtes; der wissenschaftliche Aspekt dieser Fragen wird späterhin betrachtet werden. So wurde gezeigt, daß die physische Natur, als sie sich bei der Schöpfung von Tier und Mensch allein überlassen war, gefehlt hat. Sie kann die ersten zwei Reiche hervorbringen, sowie auch das der niederen Tiere, aber wenn die Reihe an den Menschen kommt, so sind geistige, unabhängige und intelligente Kräfte zu seiner Erschaffung erforderlich, abgesehen von den „Hautröcken“ und dem „Atem des tierischen Lebens“. Die menschlichen Monaden vorhergehender Runden brauchen etwas Höheres als rein physische Materialien, um damit ihre Persönlichkeiten aufzubauen, bei Strafe eines Zurückbleibens noch unter irgend einem „Frankensteinschen“ Tier. [20] 7. SIE FANDEN KEINEN GEFALLEN. „UNSER FLEISCH IST NICHT DA. [21] KEINE GEEIGNETEN RÛPAS FÜR UNSERE BRÜDER VON DER FÜNFTEN. KEINE WOHNUNGEN FÜR DIE LEBEN. [22] REINE WASSER, NICHT TRÜBE, MÜSSEN SIE TRINKEN. (a) LASST UNS SIE [23] AUFTROCKNEN.“ (a) Es sagt der Katechismus zu den Kommentaren: Jene, welche den physischen Menschen mit den neuen Manvantaras bilden, steigen aus den materiellen Welten herab. Sie sind untergeordnete Lha (Geister), im Besitze eines doppelten Körpers (einer astralen innerhalb einer etherischen Form). Sie sind Bildner und Schöpfer unseres Körpers der Täuschung . . . . . In die von den Lha (Pitris) projizierten Formen steigen die Zwei Buchstaben [24] (die Monade, auch genannt der „doppelte Drache“) herab aus den Sphären der Erwartung. [25] Aber sie sind wie ein Dach ohne Mauern oder Pfeiler, worauf es ruhen könnte . . . . Der Mensch braucht vier Flammen und drei Feuer, um einer zu werden auf der Erde, und er braucht die Essenz der neunundvierzig Feuer [26] , um vollkommen zu sein. Es sind jene, die die höheren Sphären verlassen haben, die Götter des Willens [27] , welche den Manu der Täuschung vollständig machen. Denn der „doppelte Drache“ hat keinen Halt an der bloßen Form. Er ist wie der Windhauch ohne Baum oder Zweig, um ihn zu empfangen und zu beherbergen. Er kann die Form nicht beeinflussen, wo kein Agens der Übertragung (Manas, das „Gemüt“) vorhanden ist, und die Form ihn nicht kennt. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/59.htm (1 of 4)20.06.2005 17:26:43 Kommentar II In den höchsten Welten sind die drei eins [28] auf Erden wird zuerst die eins zwei. Sie sind wie die zwei (Seiten-) Linien eines Dreiecks, das seine Grundlinie verloren hat - welche das dritte Feuer ist. [29] Nun erfordert dies einige Erklärung, bevor wir irgendwie weiter gehen. Um dies insbesondere zum Besten unserer ârischen Hindûbrüder zu thun - deren esoterische Auslegung von unsern eigenen verschieden sein mögen - müssen wir ihnen das Vorhergehende durch gewissen Stellen in ihren eigenen exoterischen Büchern, nämlich den Purânen, erklären. In den Allegorien der letzteren wird Brahmâ, welcher kollektiv die schöpferische Kraft des Weltalls ist, wie folgt beschrieben: Beim Anbeginne der Yugas (Cyklen) . . . . . im Besitze des Verlangens und der Macht zu schaffen, und getrieben von den Kräften dessen, was geschaffen werden soll, läßt er immer und immer wieder beim Beginne eines Kalpa eine ähnliche Schöpfung emporsprießen. [30] Es ist nunmehr beabsichtigt, den exoterischen Bericht im Vishnu Purâna zu untersuchen, und zu sehen, wie sehr oder wie wenig er mit unserer occulten Darstellung übereinstimmt. [20] Im ersten Bande der kürzlich veröffentlichten Introduction à l’Étude des Races Humaines, von Herrn de Quatrefages, findet sich ein Beweis dafür, daß seit der posttertiären Periode und selbst noch seit früher - nachdem während dieses Zeitalters bereits viele Rassen über die Erdoberfläche zerstreut waren - der Mensch sich in seinem körperlichen Aufbau nicht um ein Jota geändert hat. Und wenn der Mensch durch Zeitalter von einer Faune umgeben war, welche sich von einer Periode oder Cyklus zum andern änderte, welche ausstab, welche in anderen Formen wiedergeboren wurde so daß jetzt nicht ein einziges Tier, groß oder klein, auf Erden existiert, das mit dem Menschen jener Phase gleichalt ist - wenn also jedes Tier umgeformt wurde mit Ausnahme des Menschen selbst, so beweist diese Thatsache nicht nur sein hohes Alter, sondern auch, daß er ein besonderes Reich darstellt. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/59.htm (2 of 4)20.06.2005 17:26:43 Kommentar II Warum sollte er allein der Umformung entronnen sein? Weil, sagt de Quatrefages, die von ihm in seinem Kampfe mit der Natur und den immer wechselnden geologischen Bedingungen und Elementen gebrauchte Waffe „seine psychische Kraft war, nicht seine physische Kraft oder sein Körper“, wie es bei den Tieren der Fall ist. Man gebe dem Menschen bloß jene Menge von Verstand und Vernunft, mit der andere Säugetiere begabt sind, und mit seiner gegenwärtigen körperlichen Organisation wird er sich als das hilfloseste aller Geschöpfe der Erde erweisen. Und da alles auf den Beweis hinausläuft, daß der menschliche Organismus mit allen seinen Eigenschaften, Eigenheiten und Idiosynkrasien auf unserer Kugel bereits in jenen weit entfernten geologischen Perioden bestand, als noch nicht eine einzige Art der jetzt existierenden Säugetierformen vorhanden war, was ist die unvermeidliche Schlußfolgerung? Doch folgende: Nachdem alle menschlichen Rassen von einer und derselben Art sind, so folgt daraus, daß diese Art die älteste aller jetzt lebenden Säugetiere ist. Daher ist sie die beständigste und ausdauerndste von allen, und war bereits ebenso voll entwickelt wie jetzt, als alle anderen jetzt bekannten Säugetiere noch nicht einmal ihre ersten Annäherungen zur Erscheinung auf dieser Erde machten. So lautet die Ansicht des großen französischen Naturforschers, der damit dem Darwinismus einen schrecklichen Schlag versetzt. [21] Sagten sie. [22] Die Monaden der „Darstellungen“ von Menschen aus der dritten Runde, die ungeheuern affenartigen Formen. [23] Die Wasser. [24] In dem esoterischen System werden die sieben „Prinzipien“ im Menschen durch sieben Buchstaben dargestellt. Die ersten zwei sind noch heiliger als die vier Buchstaben des Tetragrammaton. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/59.htm (3 of 4)20.06.2005 17:26:43 Kommentar II [25] Die Zwischensphären, worin es heißt, die Monaden, welche nicht Nirvâna erreicht haben, in unbewußter Unthätigkeit zwischen den Manvantaras schlummern. [26] Anderwärts erklärt. Die drei Feuer, Pâvaka, Pavamâna, und Shuchi, welche fünfundvierzig Söhne hatten, die mit ihren drei Vätern und deren Vater Agni die neunundvierzig Feuer ausmachen. Pavamâna, das durch Reibung hervorgebrachte Feuer, ist der Vater der „Feuer der Asuras“; Shushi, das Sonnenfeuer, ist der Vater der „Feuer der Götter“; und Pâvaka, das elektrische Feuer, ist der Vater der „Feuer der Pitris“. (Siehe Vâyu Purâna.) Aber das ist eine Erklärung auf der materiellen und irdischen Ebene. Die Flammen sind verlöschend und nur periodisch; die Feuer - ewig in ihrer dreifachen Einheit. Sie entsprechen den vier niedrigeren und den drei höheren menschlichen „Prinzipien“. [27] Die Suras, welche später die A-Suras werden. [28] Âtmâ, Buddhi und Manas. In Devachan ist das höhere Element das Manas erforderlich, um es zu einem Zustande der Wahrnehmung und des Bewußtseins für die entkörperte Monade zu machen. [29] Katechismus, Buch III, Abt. 9. [30] Siehe Vishnu Purâna, Buch I, Kap. V., Schlußshloka. Fitzedward Hall´s Wiedergabe des Textes, in Wilson´s Übersetzung, I. 88. Auch MânavaDharma Shâstra, I. 30. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/59.htm (4 of 4)20.06.2005 17:26:43 Kommentar II SCHÖPFUNG GÖTTLICHER WESEN NACH DEN EXOTERISCHEN BERICHTEN. Im Vishnu Purâna, welches sicherlich die älteste von allen den Schriften dieses Namens ist, finden wir, wie in allen andern, Brahmâ, als den männlichen Gott, für die Zwecke der Schöpfung „vier Körper, bekleidet mit drei Eigenschaften“ annehmen. [31] Es heißt: Auf diese Art, Maitreya, sind Jyotsnâ (Morgendämmerung), Râtri (Nacht), Ahan (Tag), und Sandhyâ (Abend [Zwielicht]) die vier Körper des Brahmâ. [32] Wie Parâshara erklärt: wenn Brahmâ die Welt aufs neue zu erschaffen und Nachkommenschaft zu bilden wünscht durch seinen Willen, in vierfältigem Zustand, oder die vier Ordnungen der Wesen, genannt Götter (Dhyân Chohans), Dämonen [33] (d. i. mehr materielle Devas), Vorfahren (Pitris) und Menschen, so „sammelt er yogaartig (yûyuge) sein Gemüt in sich selbst.“ Seltsam zu sagen, beginnt er mit der Erschaffung der Dämonen, welche so den Vorrang von den Engeln oder Göttern einnehmen. Dies ist keine Vernunftwidrigkeit, noch ist es einer Inkonsequenz zuzuschreiben, sondern es hat wie alles übrige eine tiefe esoterische Bedeutung, die einem, der von christlich theologischem Vorurteil frei ist, ganz klar ist. Wer sich vor Augen hält, daß das Prinzip Mahat, oder Intellekt, das „Universalgemüt“ (wörtlich das „Große“), welches die Esoterische Philosophie als die „geoffenbarte Allwissenheit“ erklärt - die „erste Hervorbringung von Pradhâna, der ursprünglichen Materie, wie das Vishnu Purâna sagt, aber der erste kosmische Aspekt von Parabrahman oder das esoterische Sat, die Universalseele [34] , wie der Occultismus lehrt, an der Wurzel des SELBST-Bewußtseins steht, wird den Grund verstehen, warum. Die sogenannten Dämonen - welche esoterisch das sich selbst behauptende und intellektuell thätige Prinzip sind - sind sozusagen der positive Pol der Schöpfung; daher das zuerst hervorgebrachte. Dies ist in kurzem der Vorgang, wie er allegorisch in den Purânen erzählt wird. Nachdem Brahmâ sein Gemüt in sich konzentriert hatte und die Eigenschaft der Dunkelheit seinen angenommenen Körper durchdrang, wurden zuerst die Asuras hervorgebracht, welche aus seiner Lende hervorging; worauf er seinen Körper vorließ, und dieser in Nacht verwandelt wurde. Zwei wichtige Punkte sind hierin inbegriffen: (a) Ursprünglich, im Rig Veda, werden die Asuras als geistige göttliche Wesen gezeigt: ihre Etymologie ist http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/61.htm (1 of 4)20.06.2005 17:26:44 Kommentar II abgeleitet von Asu, Atem, der „Hauch Gottes“, und sie bedeuten dasselbe wie der höchste Geist oder der zoroastrische Ahura. Späterhin, für Zwecke der Theologie und des Dogma, läßt man sie aus Brahmâs Lende hervorgehen, und ihr Name begann abgeleitet zu werden von a privativum, und Sura, einem Gott, also „nicht-ein Gott“, und sie wurden zu den Feinden der Götter. (b) Jede alte Theologie ohne Ausnahme - von der ârischen und ägyptischen bis herab zu der des Hesiod - stellt in der Reihenfolge der kosmogonischen Entwicklung die Nacht vor den Tag; sogar die Genesis, in der „Finsternis ist auf der Tiefe“ vor dem „ersten Tage“. Der Grund dafür ist der, daß eine jede Kosmogonie - mit Ausnahme der Geheimlehre - mit der sogenannten „zweiten Schöpfung“ beginnt; nämlich mit dem geoffenbarten Weltall, dessen Schöpfungsgeschichte mit einer ausgesprochenen Differentiation zwischen dem ewigen Lichte der „ersten Schöpfung“, deren Geheimnis für immer „Finsternis“ bleiben muß für de spähende endliche Vorstellung und den Intellekt des Profanen, und der sekundären Entwicklung der geoffenbarten sichtbaren Natur beginnen muß. Der Veda enthält die ganze Philosophie dieser Einteilung, ohne jemals von unseren Orientalisten richtig erklärt worden zu sein, da es von ihnen niemals verstanden worden ist. Fortfahrend im Erschaffen, nimmt Brahmâ eine andere Form an, die des Tages, und erschafft aus seinem Atem die Götter, welche mit der Eigenschaft der Güte (Passvität) begabt sind. [35] In seinem nächsten Körper herrschte die Eigenschaft der großen Passivität vor, welche auch (negative) Güte ist, und aus der Seite dieser Persönlichkeit gingen die Pitris hervor, die Vorfahren der Menschen, weil, wie der Text erklärt, Brahmâ „sich selbst (während des Vorganges) als den Vater der Welt dachte. [36] Dies ist Kriyâ-shakti - die an anderem Orte erklärte geheimnisvolle Yogakraft. Dieser Körper des Brahmâ wurde, als er abgelegt war, zur Sandhyâ, dem abendländischen Zwielicht, dem Intervall zwischen Tag und Nacht. Schließlich nahm Brahmâ seine letzte Form an, die von der Eigenschaft der Unreinheit durchdrungen war. Und daraus wurden die Menschen, in welchen die Unreinheit (oder Leidenschaft) vorherrscht, hervorgebracht. Dieser Körper wurde abgeworfen zur Dämmerung, oder dem morgenstündlichen Zwielicht - dem Zwielicht der Menschheit. Hier steht Brahmâ esoterisch für die Pitris. Er ist kollektiv der Pitâ, der „Vater“. Die wahre esoterische Bedeutung dieser Allegorie muß jetzt erklärt werden. Brahmâ symbolisiert hier persönlich die kollektiven Schöpfer der Welt und der http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/61.htm (2 of 4)20.06.2005 17:26:44 Kommentar II Menschen - das Weltall mit seinen zahllosen Hervorbringungen von beweglichen und (scheinbar) unbeweglichen Dingen. [37] Er ist kollektiv die Prijâpatis, die Herren des Seins; und die vier Körper versinnbildlichen die vier Klassen von schöpferischen Mächten oder Dhyan Chohans, die im Kommentare zu Shloka I, Strophe VII, des Band I beschrieben sind. Die ganze Philosophie von der sogenannten „Schöpfung des Guten und Bösen“ in dieser Welt resultiert daraus, und beruht auf dem korrekten Verständnisses dieser Vier Körper des Brahmâ. [31] Dies hat in der Esoterik einen unmittelbaren Bezug auf die sieben „Prinzipien“ des geoffenbarten Brahmâ oder Weltalles, in derselben Ordnung, wie im Menschen. Exoterisch sind es nur vier „Prinzipien“. [32] Wilson´s Übersetzung, I. 81. [33] Dämonen ist eine sehr unbestimmt gebrauchtes Wort, da es auf eine große Zahl von niederen - d. i. materiellen - Geistern und kleineren Göttern Anwendung findet, die so bekannt werden, weil sie mit den höheren „Krieg führen“; aber sie sind keine Teufe. [34] Dieselbe Ordnung der Prinzipien im Menschen: Âtmâ (Geist). Buddhi (Seele), sein Vehikel, wie die Materie das Vâhan des Geistes, und Manas (Gemüt), das dritte, oder das fünfte mikrokosmisch. Auf der Ebene der Persönlichkeit ist Manas das erste. [35] Somit, sagt der Kommentar, ist der Ausspruch: „bei Tage sind die Götter am mächtigsten, und bei Nacht die Dämonen“, rein allegorisch. [36] Dieses „sich selbst denken“ als dies, das oder etwas anderes, ist der Hauptfaktor in der Hervorbringung einer jeden psychischen oder selbst physischer Phänomene. Die Worte „wer immer zu diesem Berge sagen wird: hebe dich weg und falle in die See, und er wird nicht zweifeln . . . . so wird http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/61.htm (3 of 4)20.06.2005 17:26:44 Kommentar II dies geschehen,“ sind keine leeren Worte. Nur das Wort „Glauben“ sollte mit „Willen“ übersetzt werden. Glaube ohne Willen ist wie eine Windmühle ohne Wind der Erfolge ermangelnd. [37] Dieselbe Idee findet sich in den ersten vier Kapiteln der Genesis, mit ihrem „Herrn“ und „Gott“, welche die Elohim und der androgyne Eloha sind. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/61.htm (4 of 4)20.06.2005 17:26:44 Kommentar II Der Leser wird jetzt vorbereitet sein, die wirkliche, die esoterische Bedeutung des Folgenden zu verstehen. Obendrein muß ein wichtiger Punkt aufgeklärt werden. Indem die Christliche Theologie willkürlich festgestellt und beschlossen hatte, daß Satan mit seinen gefallenen Engeln der frühesten Schöpfung angehörte, indem Satan der erstgeschaffene, der weiseste und schönste von Gottes Erzengeln war, ward das Wort ausgegeben, der Grundton angeschlagen. Hinfort ließ man alle heidnischen Schriften denselben Sinn ergeben, und alle wurden als dämonisch aufgewiesen, und es wurde und wird behauptet, daß Wahrheit und Thatsächlichkeit dem Christentum angehören und erst mit ihm beginnen. Selbst die Orientalisten und Mythologen, von denen einige überhaupt keine Christen sind, sondern „Ungläubige“, oder Männer der Wissenschaft, traten, sich selbst unbewußt und vermöge der bloßen Kraft der Ideenassociation und Gewohnheit, in die theologisiche Schablone ein. Rein brâhmanische Erwägungen, die auf Machtgier und Ehrgeiz beruhten, ließen die Massen in Unwissenheit über große Wahrheiten verbleiben; und dieselben Gründe führen die Initiierten unter den Christen dahin, stillschweigend zu bleiben, während jene, welche die Wahrheit niemals gekannt hatten, die Ordnung der Dinge entstellten, indem sie die Hierarchie der „Engel“ nach ihrer exoterischen Form beurteilten. Somit wurde, ebenso wie die Asuras in den populären Glauben zu den aufrührerischen niedern Göttern wurden, die die höheren bekämpften, auch der höchste Erzengel, in Wahrheit der Agathodämon, der älteste wohlwollende Logos, in der Theologie zum „Widersacher“ oder Satan. Aber wird dies durch die richtige Auslegung irgend einer alten Schrift bestätigt? Die Antwort lautet: gang gewiß nicht. So wie die altpersischen Schriften des Zend Aveste, der Vendîdâd und andere die spätere schlaue Verschiebung der Götter im indischen Pantheon richtigstellen und aufdecken, und durch Ahura die Asuras in ihre rechtmäßige stelle in der Theogonie wieder einsetzen, so behaupten die neuen Entdeckungen der chaldäischen Täfelchen den guten Namen der ersten göttlichen Emanationen. Dies ist leicht bewiesen. Die christliche Engellehre ist unmittelbar und ausschließlich hergeleitet von jener der Pharisäer, welche ihre Lehrsätze aus Babylon brachten. Die Sadducäer, die wirklichen Hüter der Gesetze des Moses, wußten nichts von irgendwelchen Engeln, indem sie sogar die Unsterblichkeit der menschlichen Seele (nicht des persönlichen Geistes) bestritten. In der Bibel sind die einzigen Engel, von denen gesprochen wird, die in Genesis VI erwähnten „Söhne Gottes“ - welche jetzt als die Nephilim, die gefallenen Engel betrachtet werden - und verschiedene Engel in menschlicher Form, die „Boten“ des jüdischen Gottes, dessen eigener Rang eine schärfere Untersuchung, als bisher gegeben wurde, erheischt. Wie oben gezeigt, nannten http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/63.htm (1 of 3)20.06.2005 17:26:44 Kommentar II die alten Akkadier Ea Weisheit, welche von den späten Chaldäern und Semiten entstellt wurde zur Tiamat, Tisalat, und der Thatlatth des Berosus, dem weiblichen Meerdrachen, jetzt Satan. Fürwahr - „Wie bist du gefallen (durch die Hand des Menschen), o heller Stern und Sohn des Morgens“! Was sagen uns nun die babylonischen „Schöpfungs“-Berichte, wie sie sich auf den assyrischen Ziegelbruchstücken finden; eben jene Berichte, auf welche die Pharisäer ihre Engellehre begründeten? Man vergleiche Herrn George Smith´s Assyrische Entdeckungen [38] und seinen Chaldäischen Schöpfungsbericht. [39] Die Tafeln mit der Geschichte der sieben verruchten Götter oder Geister enthält den folgenden Bericht; wir drucken die wichtigen Stellen cursiv: 1. In den ersten Tagen die bösen Götter, 2. die Engel, die in Aufruhr waren, welche in dem niederen Teile des Himmels 3. geschaffen worden waren, 4. sie verursachten ihr böses Werk 5. nachsinnend mit verruchten Häuptern . . . . u. s. w. Somit wird uns so klar als möglich gezeigt, auf einem Stücke, welches unzerbrochen blieb, so daß keine zweifelhafte Leseart sein kann, daß die „aufrührerischen Engel in dem niedrigeren Teile des Himmels“ geschaffen worden waren, d. i. daß sie einer materiellen Entwicklungsebene angehörten und angehören, obwohl dieselbe, da sie nicht die Ebene ist, mit der wir durch unsere Sinne bekannt gemacht werden, im allgemeinen für uns unsichtbar bleibt, und daher als subjektiv betrachtet wird. Hatten die Gnostiker darnach so unrecht, wenn sie behaupten, daß diese unsere sichtbare Welt, und insonderheit die Erde von niedrigeren Engeln, den unteren Elohim erschaffen wurde, deren einer, wie sie lehrten, der Gott von Israel war? Diese Gnostiker waren den Aufzeichnungen der archaischen Geheimlehre der Zeit nach näher, und mal sollte ihnen daher eine bessere Kenntnis des Inhaltes zugestehen als den nichtinitiierten Christen, welche Jahrhunderte später es auf sich nahmen, das, was gesagt war, umzugestalten und zu korrigieren. Aber sehen wir, was dieselbe Tafel weiter sagt: 7. Es waren ihrer sieben (die verruchten Götter). Dann folgt die Beschreibung derselben. Der vierte ist eine „Schlange“, das phallische Sinnbild der vierten Rasse in der menschlichen Entwicklung. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/63.htm (2 of 3)20.06.2005 17:26:44 Kommentar II 15. Sie, ihrer sieben, Sendboten des Gottes Anu, ihres Königs. Nun gehört Anu der chaldäischen Trinität an, und ist in einem Aspekte wesensgleich mit Sin, dem „Monde“. Und der Mond in der hebräischen Kabbalah ist die Argha des Samens alles materiellen Lebens und ist kabbalistisch noch enger verbunden mit Jehovah, welcher doppelgeschlechtlich ist, ebenso wie Anu. Sie sind beide in der Esoterik dargestellt und betrachtet von einem doppelten Aspekte aus: männlich oder geistig, weiblich oder materiell, oder Geist und Materie, die zwei antagonistischen Prinzipien. Daher wird in den Zeilen 28 bis 41 gezeigt, wie die „Sendboten des Anu“, welcher Sin, der „Mond“ ist, schließlich von eben demselben Sin mit Hilfe von Bel, der Sonne, und Ishtar, der Venus, überwältigt werden. Dies wird von den Assyriologen als ein Widerspruch betrachtet, aber es ist einfach Metaphysik in der esoterischen Lehre. [38] P. 398 (engl.). [39] P. 107 (engl.). http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/63.htm (3 of 3)20.06.2005 17:26:44 Kommentar II Es giebt mehr als eine Auslegung, denn es giebt sieben Schlüssel zu dem Geheimnisse des „Falls“. Obendrein giebt es zwei „Fälle“ in der Theologie: die Empörung der Erzengel und ihren „Fall“, und den „Fall“ von Adam und Eva. So werden sowohl die niedrigen, als auch die höheren Hierarchien eines mutmaßlichen Verbrechens beschuldigt. Das Wort „mutmaßlich“ ist der wahre und richtige Ausdruck, denn in beiden Fällen beruht es auf einem Mißverständnis. Beide werden im Occultismus als karmische Wirkungen betrachtet , und beide gehören dem Gesetze der Entwicklung an - der intellektuellen und spirituellen auf der einen Seite, der physischen und psychischen auf der andern. Der „Fall“ ist eine universelle Allegorie. Sie stellt an das eine Ende der Leiter der Entwicklung den „Aufruhr“, d. i. die Thätigkeit des differentiierenden Denkens oder Bewußtseins auf seinen verschiedenen Ebenen, welches Vereinigung mit dem Stoffe sucht; und an das andere, das niedere Ende, den Aufruhr des Stoffes gegen den Geist, oder der Thätigkeit entgegen der geistigen Trägheit. Und hier liegt der Keim eines Irrtums, welcher so verderbliche Wirkungen auf die Intelligenz civilisierter Gesellschaften durch mehr als 1800 Jahre gehabt hat. In der ursprünglichen Allegorie wurde der Stoff - also die mehr materiellen Engel - als der Besieger des Geistes betrachtet, oder der Erzengel, welcher auf dieser Ebene „fielen“. Sie vom flammenden Schwert (oder den tierischen Leidenschaften) hatten die Geister der Finsternis in die Flucht gejagt. Aber die letzteren hatten für die Oberherrschaft der bewußten und göttlichen Geistigkeiten auf Erden gekämpft und fehlten, unterliegend der Macht des Stoffes. Aber im theologischen Dogma sehen wir das Umgekehrte. Michael, 2welcher ist wie Gott“, der Stellvertreter des Jehovah, welcher der Leiter der himmlischen Scharen ist - wie Lucifer in Miltons Phantasie der der höllischen Scharen - behält die Oberhand über Satan. Es ist wahr, daß die Natur Michaels abhängt von der seines Schöpfers und Meisters. Wer der letztere ist, kann man durch sorgfältiges Studium der Allegorie des „Krieges im Himmel“ nach dem astronomischen Schlüssel herausfinden. Wie von Bentley gezeigt wurde, sind der „Kampf der Titanen gegen die Götter“ im Hesiod. und auch der Krieg der Asuras, oder der Târakâmaya, gegen die Devas, in der purânischen Legende, in allem übereinstimmend bis auf die Namen. Die Aspekte der Sterne zeigen Bentley nimmt das Jahr 945 v. Chr. als das nächste Datum für eine solche Konjunktion - daß: http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/65.htm (1 of 2)20.06.2005 17:26:44 Kommentar II Alle Planeten, mit Ausnahme des Saturn, waren auf derselben Seite des Himmels wie Sonne und Mond. Und daher waren sie seine Gegner. Und doch ist es Saturn oder der jüdische „Mondgott“, welcher als der Überwiegende gezeigt wird, von Hesiod wie von Moses, von welchen beiden keiner verstanden wurde. Auf diese Weise wurde die wirkliche Bedeutung verzerrt. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/65.htm (2 of 2)20.06.2005 17:26:44 Kommentar I STROPHE II. - Fortsetzung. 8. DIE FLAMMEN KAMEN. DIE FEUER MIT DEN FUNKEN; DIE NACHTFEUER UND DIE TAGFEUER. (a) SIE TROCKNETEN AUF DIE TRÜBEN DUNKLEN GEWÄSSER. MIT IHRER HITZE ZERSTÖRTEN SIE DIESELBEN. DIE LHAS [1] VON OBEN UND DIE LHAMAYIN [2] VON UNTEN KAMEN. (b) SIE ERSCHLUGEN DIE FORMEN, WELCHE ZWEI- UND VIERGESICHTIG WAREN. SIE BEKÄMPFTEN DIE BOCKMENSCHEN, UND DIE HUNDSKÖPFIGEN MENSCHEN, UND DIE MENSCHEN MIT FISCHKÖPFEN. (a) Die „Flammen“ sind eine Hierarchie von Geistern parallel, wenn nicht gar identisch mit den „brennenden“ feurigen Saraph (Seraphim) erwähnt von Jesaja [3] , mit jenen, welche nach der hebräischen Theogonie den „Thron des Allmächtigen“ umstehen. Melha ist der Herr der „Flammen“. Wenn er auf Erden erscheint, nimmt er die Persönlichkeit eines Buddha an, sagt eine populäre Legende. Er ist einer der ältesten und verehrtesten Lhas, ein buddhistischer St. Michael. (b) Das Wort „unten“ darf nicht in der Bedeutung von höllischen Regionen genommen werden, sondern einfach in der eines geistigen, oder vielmehr ätherischen Wesens von einem niedrigeren Grade, weil näher zur Erde oder eine Stufe höher als unsere irdische Sphäre; während die Lhas Geister der höchsten Sphären sind - daher der Name der Hauptstadt von Tibet, Lha-ssa. Außer dem einer Behauptung rein physischer Natur, und welche der Entwicklung des Lebens auf Erden angehört, kann auch noch ein anderer allegorischer Sinn diesem Shloka beigelegt werden, oder in der That, wie gelehrt wird, verschiedene. Die „Flammen“ oder „Feuer“ repräsentieren den Geist oder das männliche Element, und „Wasser“ die Materie oder das entgegengesetzte Element. Und hier finden wir wieder, in der Thätigkeit des Geistes. welcher die rein materielle Form zerschlägt, eine Bezugnahme auf den ewigen Kampf, auf der physischen und psychischen Ebene, zwischen Geist und Materie, überdies eine wissenschaftliche kosmische Thatsache. Denn, wie im nächsten Verse gesagt wird: 9. MUTTER-WASSER, DIE GROSSE SEE, WEINTE. SIE ERHOB SICH, SIE VERSCHWAND IN DEM MONDE, WELCHER SIE ERHOBEN HATTE, WELCHER SIE GEBOREN HATTE. Was kann dies nun bedeuten? Ist es nicht eine offenbare Bezugnahme auf den Gezeitenvorgang in dem frühen Zustande der Geschichte unseres Planeten in http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/67.htm (1 of 3)20.06.2005 17:26:45 Kommentar I seiner vierten Runde? Die moderne Forschung war in letzter Zeit eifrig in ihren Spekulationen über die paläozoischen Springfluten. Herrn G. H. Darwins Theorie ging dahin, daß vor nicht weniger als 52 000 000 Jahren - und wahrscheinlich viel früher - der Mond aus der bildsamen Masse der Erde entsprang. Ausgehend von dem Punkte, auf dem die Untersuchung von Helmholtz, Ferrel, Sir William Thomson und anderen hinterlassen wurde, verfolgte er den Verlauf durch die Gezeiten bewirkten Verzögerungen der Rotationsbewegungen der Erde weit zurück bis ganz in die Nacht der Zeit, und versetzte den Mond während der Kindheit unseres Planeten bloß in „einen Bruchteil seiner jetzigen Entfernung“. Kurz gesagt, seine Theorie war, daß der Mond es war, welcher sich von der Erde losgetrennt hat. Da die Fluterhebung mit dem Schwunge der kugelförmigen Masse zusammenfiel - die Fliehkraft war damals nahezu gleich der Schwerkraft wurde die letzter überwunden, und die flutartig erhobene Masse konnte sich so von der Erde trennen. [4] Die occulte Lehre ist dem entgegengesetzt. Der Mond ist viel älter als die Erde; und, wie in Band I erklärt ist, verdankt die letztere ihr Dasein dem ersteren, wie immer auch Astronomie und Geologie die Sache erklären mögen. Daher die Gezeiten, und die Anziehung zum Monde hin, wie ersichtlich aus dem beständigen Bestreben des flüssigen Teiles der Kugel, sich selbst zu seinem Vater zu erheben. Dies ist eine Bedeutung des Satzes, daß Mutter-Wasser „sich erhob, und in dem Monde verschwand, welcher sie erhoben hatte, welcher sie geboren hatte.“ 10. ALS SIE [5] ZERSTÖRT WAREN, VERBLIEB MUTTER ERDE BLOSS. [6] SIE VERLANGTE GETROCKNET ZU WERDEN. [7] Die Zeit der Verkrustung der Erde war gekommen. Die Wasser hatten sich getrennt und der Vorgang war eingeleitet. Es war der Beginn eines neuen Lebens. Dies ist, was ein Schlüssel uns offenbart. Ein anderer Schlüssel lehrt uns den Ursprung des Wassers, seine Vermischung mit dem Feuer - „flüssiges Feuer“ nennt er es - und läßt sich in eine alchimistische Beschreibung der Nachkommen der beiden ein - der festen Stoffe, wie z. B der Mineralien und Erden. Aus den „Wassern des Raumes“. der Nachkommenschaft des männlichen Geist-Feuers und des weiblichen (gasförmigen) Wassers wurde der ausgebreitete Ozean auf Erden. Varuna ist herabgezogen aus dem unendlichen Raume, um als Neptun über die endlichen Meere zu herrschen. Wie immer findet man, daß die Volksphantasie auf einer streng wissenschaftlichen Grundlage ruht. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/67.htm (2 of 3)20.06.2005 17:26:45 Kommentar I [1] Geister. [2] Auch Geister. [3] VI. 2-6. [4] Aber siehe die später in den Werken verschiedener Geologen gegen diese These angeführten Schwierigkeiten. Vergleiche Sir R. S. Ball´s Aufsätze in der Nature, XXI, 79-82, 103-107, Nov. 24 und Dec. 1, 1881. [5] Die Rûpas. [6] Die Göttin, welche diese ursprünglichen Ungeheuer gebar, war in dem Berichte des Berosus Thalatth, im Griechischen Thalassa, die See. [7] Siehe zum Vergleiche den Schöpfungsbericht des Berosus, wie er im Alexander Polyhistor erhalten ist, und die scheußlichen Wesen, geboren aus dem zweifältigen Prinzipe - Erde und Wasser - in dem Abgrunde der ursprünglichen Schöpfung; Narâs (Centauren, Menschen mit Pferdebeinen und menschlichem Körpern), und Kinnaras (Menschen mit Pferdeköpfen), geschaffen von Brahmâ am Beginne des Kalpa. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/67.htm (3 of 3)20.06.2005 17:26:45 Kommentar I Wasser ist überall das Symbol des weiblichen Elementes; Mater, wovon der Buchstabe M kommt, ist bildmäßig hergeleitet von [Symbolabbildung, siehe Buch], einer Wasserhieroglyphe. Es ist die universale Matrix oder die „große Tiefe“. Venus, die große Mutter-Jungfrau, geht hervor aus der Meereswelle, und Kupido oder Erôs ist ihr Sohn. Aber Venus ist die spätere mythologische Variante von Gäa, Gaia, der Erde, welche in ihrem höheren Aspekt Prakriti ist, die Natur, und metaphysisch Aditi, und sogar Mûlaprakriti, die Wurzel von Prakriti, oder ihr Ding an sich. Somit ist Kupido oder Liebe in seinem ursprünglichen Sinne Erôs, der göttliche Wille, oder das Verlangen sich selbst durch die sichtbare Schöpfer zu offenbaren. Daher wird Fohat, das Vorbild des Erôs, auf Erden zu der großen Kraft. „Lebenselektrizität“ oder zum Geiste des „Lebengebens“. Erinnern wir uns der griechischen Theogonie und gehen wir in den Geist ihrer Philosophie ein. Es wird uns von den Griechen gelehrt, daß alle Dinge einschließlich der Götter ihr Dasein dem Ozean und seinem Weibe Tethys verdanken, welche letztere Gaea ist, die Erde oder Natur. Aber was ist der Ozean? Ozean ist der unermessliche Raum - der Geist im Chaos - welcher die Gottheit ist; und Tethys ist nicht die Erde, sondern die ursprüngliche Materie im Vorgange der Formung. In unserem Falle ist es nicht mehr Aditi-Gaea, welche den Ouranos oder Varuna hervorbrachte, den Hauptâditya unter den sieben Planetengöttern, sondern Prakriti, materialisiert und lokalisiert. Der Mond, männlich seinem theogonischen Charakter nach, ist nur in seinem kosmischen Aspekt das weibliche Zeugungsprinzip, sowie die Sonne das männliche Emblem davon ist. Wasser ist die Hervorbringung des Mondes, einer androgynen Gottheit bei jeder Nation. Die Entwicklung geht im Kosmos sowohl, wie bei der Bildung der kleinsten Kugel nach den Gesetzen der Analogie vor sich. So findet das obige, welches sich auf die Verfahrungsweise zur Zeit der Erscheinung des Weltalles bezieht, auch seine Anwendung in dem Falle der Bildung unserer Erde. Die Strophe, welche jetzt kommentiert wird, beginnt mit der Erwähnung von dreißig Karors, 3000 000 000 Jahren. Wir mögen gefragt werden: Was konnten die Alten von der Dauer geologischer Perioden wissen, wenn kein moderner Gelehrter oder Mathematiker im stande ist, ihre Dauer mit irgend etwas, was einer annähernden Genauigkeit gleichkommt, zu berechnen? Einerlei ob sie bessere Mittel gehabt haben oder nicht - und es wird behauptet, daß sie solche hatten, wie aus ihren Tierkreisen hervorgeht - jedenfalls soll jetzt die Zeitrechnung der alten Brâhmanen so getreu als möglich gegeben werden. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/69a.htm (1 of 2)20.06.2005 17:26:45 Kommentar I http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/69a.htm (2 of 2)20.06.2005 17:26:45 Kommentar I DIE ZEITRECHNUNG DER BRÂHMANEN. Kein größeres Rätsel existiert in der Wissenschaft, kein Problem ist hoffnungsloser unlösbar, als die Frage: Wie alt - auch nur annäherungsweise sind Sonne und Mond, die Erde und der Mensch? Was weiß die moderne Wissenschaft von der Dauer der Weltzeitalter, oder auch nur von der Lage der geologischen Perioden? Nichts; unbedingt nichts. Wenn man sich an die Wissenschaft um chronologische Angaben wendet, so wird einem von jenen, die offen und ehrlich sind, z. B. von Herrn Pengelly, dem hervorragenden Geologen, gesagt: „Wir wissen es nicht.“ [8] Man wird lernen, daß bis jetzt keine verläßlichen zahlenmäßige Schätzung der Zeitalter der Welt und des Menschen angestellt werden konnte, und daß Geologie sowie Anthropologie im Uferlosen treiben. Wenn aber ein Schüler der esoterischen Philosophie sich erkühnt, die Lehren der occulten Wissenschaft vorzubringen, so wird er sofort angegriffen. Warum soll das so sein, nachdem die größten Gelehrten, wenn sie auf ihre eigenen physikalischen Methoden beschränkt wurden, eine auch nur annäherungsweise Übereinstimmung zu erreichen nicht im stande waren? Es ist wahr, daß die Wissenschaft deshalb kaum getadelt werden kann. In der That sind in der kimmerischen Finsternis der vorgeschichtlichen Zeitalter die Forscher in einem Labyrinth verloren, dessen große Gänge keine Thüren haben und keinen sichtbaren Ausgang in die vorzeitliche Vergangenheit gestatten. Verloren in dem Irrgange ihrer eigenen widerstreitenden Spekulationen, und, wie sie es immer gethan haben, das Zeugnis der östlichen Überlieferung verwerfend, ohne irgendwelchen Anhaltspunkt oder einen einzigen sicheren Meilenstein zu ihrer Führung - was können die Geologen oder Anthropologen anders thun, als den dünnen Ariadnefaden aufzuheben, wo sie ihn zuerst wahrnehmen, und dann vollständig aufs Geratewohl vorzugehen? Daher sagt man uns zuerst, daß das entfernteste Datum, bis zu dem sich urkundliche Aufzeichnungen erstreckt, jetzt von der Anthropologie allgemein betrachtet wird als lediglich „der früheste deutlich sichtbare Punkt der vorgeschichtlichen Zeit“ - mit den Worten des Schreibers des Artikels in der Encyclopedia Britannica. Gleichzeitig wird zugestanden, daß „über jenen Zeitpunkt hinaus sich eine lange unbestimmte Reihe von vorgeschichtlichen Zeitalter zurückerstreckt.“ Mit jener näher bezeichneten „Zeitaltern“ werden wir beginnen. Sie sind „vorgeschichtlich“ lediglich für das bloße Auge der Materie. Für das geistige Adlerauge des Sehers und des Propheten einer jeden Rasse erstreckt sich der Ariadnefaden über jene „geschichtliche Zeit“ hinaus ohne Unterbrechung oder Riß, sicher und stetig, bis ganz in die Nacht der Zeit; und die Hand, welche ihn http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/69b.htm (1 of 2)20.06.2005 17:26:46 Kommentar I hält, ist zu mächtig, um ihn fallen oder auch nur abbrechen zu lassen. Aufzeichnungen existieren, obwohl sie von den Profanen als phantatisch verworfen werden mögen; obzwar thatsächlich viele von ihnen stillschweigend von Philosophen und Männern von großer Gelehrsamkeit angenommen werden und einer unveränderten Ablehnung nur von Seite der offiziellen und kollektiven Körperschaft der orthodoxen Wissenschaft begegnen. Und da die letztere es ablehnt, uns auch nur eine annähernde Vorstellung von der Dauer der geologischen Zeitalter zu geben - außer in ein paar einander widerstreitenden und widersprechenden Hypothesen - so sehen wir zu, was die ârische Philosophie uns lehren kann. Solche Berechnungen, wie sie im Manu und in den Purânen gegeben sind ausgenommen unwichtige und ganz offenbar absichtliche Übertreibungen - sind, wie bereits festgestellt, nahezu übereinstimmend mit jenen, welche in der esoterischen Philosophie gelehrt werden. Dies kann gesehen werden aus dem Vergleiche der beiden in irgend einem indischen Kalender von anerkannter Orthodoxie. Der beste und vollständigste aller solcher Kalender in der Gegenwart, wie die gelehrten Brâhmanen von Südindien verbürgen, ist der bereits erwähnte TamilKalender, genannt das Tirukkanda Panchânga, kompiliert, wie man uns sagt, aus und in voller Übereinstimmung mit geheimen Bruchstücken von Asuramaya´s Daten. Und so wie Asuramaya der größte Astronom gewesen sein soll, so lispelt man sich auch zu, daß er der mächtigste „Zauberer“ gewesen sei von der „weißen Insel, welche schwarz geworden war vor Sünde“, d. i. von den Inseln der Atlantis. [8] Wegen eines ähnlichen Zugeständnisses siehe Prof. Lefèvre´s Philosophy, 481. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/69b.htm (2 of 2)20.06.2005 17:26:46 Kommentar I Die „weiße Insel“ ist ein symbolischer Name. Asuramaya soll, z. B. nach der Überlieferung des Jnâna-bhâskara, in Romaka-pura, im Westen, gelebt haben; weil der Name eine Anspielung auf das Land und die Wiege der „Schweißgeborenen“ der dritten Rasse ist. Jenes Land oder Festland war Zeitalter vorher verschwunden, bevor Asuramaya lebte, nachdem er ein Atlantier war. Aber er war ein unmittelbarer Abkömmlich der Weisen Rasse, der Rasse, die niemals stirbt. Zahlreich sind die Legenden über diesen Helden, den Zögling des Sûrya, des Sonnengottes selbst, wie die indischen Berichte angeben. Es ist von geringer Wichtigkeit, ob er auf der einen oder auf der andern Insel lebte, aber die Frage ist die, zu beweisen, daß er kein Mythos war, zu dem Dr. Weber und andere ihn machen möchten. Die Thatsache, daß Romaka-pura im Westen als der Geburtsort dieses Helden der Urzeit genannt wird, ist um so interessanter, weil es so sehr bedeutsam in betreff der esoterischen Lehre über die schweißgeborenen Rassen ist, die Menschen, die aus den „Poren ihrer Eltern“ geboren sind. „ROMA-KÛPAS“ bedeutet „Haarporen“ im Sanskrit. Im Mahâbhârata [9] heißt es von einem Volke mit Namen Raumas, daß es aus den Poren des Vîabhadra hervorgebracht worden sei, des schrecklichen Riesen, welcher das Opfer des Daksha zerstörte. Andere Stämme und Leute werden auch als auf diese Art geboren dargestellt. All dies sind Bezugnahmen auf die spätere zweite und frühere dritte Wurzelrasse. Die folgenden Zahlen sind aus dem soeben angeführen Kalender: eine Fußnote bemerkt die Punkte des Nichtübereinstimmens mit den Zahlen der Ârya Samâj Schule: I. Vom Beginne der kosmischen Entwicklung [10] bis zu dem Hindûjahre Tarana (oder 1887) 1 955 884 687 Jahre. II. Das (astrale), mineralische, vegetabile und animale Reich bis hinaus zum Menschen brauchten zur Entwicklung III. Zeit seit dem ersten Erscheinen der „Menschheit“ (auf unserer Planetenkette) http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/71.htm (1 of 5)20.06.2005 17:26:46 300 000 000 Jahre. [11] 1 664 500 987 Jahre. [12] Kommentar I IV. Die Zahl, die abgelaufen ist seit dem „Vaivasvata Manvantara“ [13] - oder der menschlichen Periode - bis zum Jahre 1887 ist gerade V. Die volle Periode eines Manvantara ist 18 618 728 Jahre. 308 448 000 Jahre. VI. Vierzehn Manvantaras, plus der Periode eines Satya Yuga machen einen Tag des Brahmâ, oder ein vollendetes Manvantara, oder Daher besteht ein Mahâ Yuga aus 4 320 000 000 Jahre. 4 320 000 Jahren. [14] Das Jahr 1887 seit dem Beginne des Kali Yuga 4 989 Jahre. [9] XII. 10308. [10] Die esoterische Lehre sagt, daß diese „kosmische Entwicklung“ sich bloß auf unser Sonnensystem bezieht; indessen das exoterische Hindûtum, wenn wir nicht irren, die Zahlen sich auf das ganze System des Weltalls beziehen läßt. [11] Ein anderer Punkt der Nichtübereinstimmung. Der Occultismus sagt, daß die astralen Vorbilder des mineralischen, vegetabilen und animalistischen Reiches bis hinauf zum Menschen diese Zeit (300 Millionen Jahre) zur Entwicklung gebraucht haben, sich neu bildend aus den abgestossenen Materialien der vorhergegangenen Runde, die, zwar seht dicht und körperlich in ihrem eigenen Cyklus, verhältnismäßig ätherisch sind im Vergleich zu der Materialität unserer gegenwärtigen mittleren Runde. Bei Ablauf dieser 300 Millionen Jahre, auf dem Wege zum physischen und materiellen, hinab auf http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/71.htm (2 of 5)20.06.2005 17:26:46 Kommentar I dem absteigenden Bogen, beginnt die Natur mit der Menschheit und wirkt nach abwärts, indem sie bei ihrem Fortschreiten die Formen verhärtet oder materialisiert. So gehören die Versteinerungen, die in Schichten gefunden werden, welchen ein Alter nicht von achtzehn, sondern von vielen Hundert Millionen Jahren zugeschrieben werden muß, in Wirklichkeit Formen der vorhergegangenen Runde an, welche während ihrer Lebenszeiten viel mehr ätherisch waren als körperlich, so wie wir das körperliche kennen. Daß wir sie als greifbare Formen wahrnehmen und ausgraben, ist dem erwähnten Materialisations- oder Krystallisierungsvorgange zuzuschreiben, welcher in der Folgezeit stattfand, beim Beginne der vierten Runde, und seinen Höhepunkt nach der Erscheinung des Menschen erreichte, indem er mit seiner körperlichen Entwicklung gleichlaufend fortschritt. Dies allein erläutert die Thatsache, daß der Grad der Stofflichkeit auf Erden mit der ihrer Bewohner gleichen Schrittes sich ändert. Und so findet der Mensch jetzt als greifbare Versteinerungen, was einstmal die (für seine gegenwärtigen Sinne) ätherische Formen der niedrigen Reiche waren. Die obigen brâhmanischen Zahlen beziehen sich auf die Entwicklung beginnend auf Kugel A, und in der ersten Runde. In diesem Bande sprechen wir nur von dieser vierten Runde. [12] Diesen Unterschied und die Veränderung der Ziffern in den letzten drei Dreiergruppen von Ziffern, zu erklären kann die Schreiberin nicht unternehmen. Nach jeglicher Berechnung sollten nach Abzug der dreihundert Millionen die Ziffern so stehen: 1 655 884 687. Aber sie sind so gegeben, wie sie in dem obengenannten Tamil-Kalender aufgestellt sind und wie sie übersetzt wurden. Die Schule des verstorbenen Pandit Dayânand Sarasvâti, des Begründers des Ârya Samâj, giebt ein Datum von 1 960 852 987. Siehe das Ârya Magazine von Lahore, dessen Umschlag die Worte trägt: „Ârische Aera 1 960 852 987.“ [13] Vaivasvata Manu ist das einzige menschliche Wesen - einige http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/71.htm (3 of 5)20.06.2005 17:26:46 Kommentar I Darstellungen geben ihm noch die sieben Rishis bei - welches in der Matsya Avatâra Allegorie aus der Flut in einem Boote gerettet wurde, wie Noah in der Arche. Darnach wäre dieses Vaivasvata Manvantara die „nachsintflutliche“ Zeit. Dies bezieht sich jedoch nicht auf die spätere „atlantische“ oder Noahs Sintflut, auch nicht auf die kosmische „Flut“ oder den Pralaya der Verdunkelung, welcher unserer Runde vorherging, sondern auf das Erscheinen der Menschheit in der letzteren Runde. Es wird gleichwohl ein großer Unterschied gemacht zwischen dem Naimitika, dem gelegentlichen oder zufälligen, dem Prâkritika, dem elementaren, dem Atyantika, dem absoluten, und dem Nitya, dem beständigen Pralaya; der letztere wird beschrieben als „Brahmâs mögliche Wiederverschmelzung des Weltalls am Ende von Brahmâs Tag“. Von einem gelehrten brâhmanischen Theosophen wurde die Frage aufgeworfen: „Ob es etwas derartiges giebt wie einen kosmischen Pralaya; weil sonst der Logos (Krishna) wiedergeboren werden müßte, und er doch Aja (ungeboren) ist.“ Wir können nicht sehen, warum. Vom Logos heißt es nur metaphorisch, daß er geboren wird, so wie die Sonne täglich geboren wird, oder vielmehr ein Strahl dieser Sonne morgens geboren wird und, wie man sagt, stirbt, wenn er verschwindet, während er doch einfach in die väterliche Wesenheit wieder aufgenommen ist. Kosmischer Pralaya ist für die sichtbaren Dinge, nicht für die Aûpa-, die formlose Welt. Der kosmische oder universale Pralâya kommt nur am Ende von einhundert Jahren des Brahmâ, wenn, wie es heißt, die universale Auflösung stattfindet. Dann, sagen die exoterischen Schriften, nimmt der Avyaya, das durch Vishnu symbolisierte ewige Leben den Charakter des Rudra, der Zerstörers, an, tritt in die sieben Strahlen der Sonne ein und trinkt alle Wasser des Weltalls auf. „Also ernährt dehnen sich die sieben Sonnenstrahlen zu sieben Sonnen aus und setzen den ganzen Kosmos in Flammen.“ [14] Weil ein Maha Yuga der 1000ste Teil eines Tages des Brahmâs ist. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/71.htm (4 of 5)20.06.2005 17:26:46 Kommentar I http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/71.htm (5 of 5)20.06.2005 17:26:46 Kommentar I Um dies in seinen Einzelheiten noch klarer zu machen, werden die folgenden Berechnungen des Rao Bahadur P. Sreenivas Row aus dem Theosophist vom November 1885 mitgeteilt. JAHRE DER STERBLICHEN. 360 Tage der Sterblichen machen ein Jahr 1 Krita Yuga enthält 1 728 000 Tretâ Yuga enthält 1 296 000 Dvâpara Yuga enthält 864 000 Kali Yuga enthält 432 000 Die Summe der genannten vier Yugas bildet ein Mahâ Yuga Einundsiebzig solcher Mahâ Yugas bilden die Regierungszeit eines Manu Die Regierung von vierzehn Manus umfaßt die Dauer von 994 Mahâ Yugas, und ist gleich Dazu die Sandhis, d. i. die Zwischenzeiten zwischen den Regierungen der einzelnen Manus, welche sich auf sechs Mahâ Yugas belaufen, gleich 4 320 000 306 720 000 4 294 080 000 25 920 00 Die Gesamtsumme dieser Reiche und Zwischenreiche von vierzehn Manus ist 1000 Mahâ Yugas, welche einen Kalpa ausmachen, d. i. einen Tag des Brahmâ 4 320 000 000 Da Brahmâs Nacht von gleicher Dauer ist, so würden ein Tag und eine Nacht Brahmâs enthalten 8 640 000 000 360 solcher Tage und Nächte machen ein Jahr des Brahmâ, gleich 100 solcher Jahre bilden die ganze Periode des Zeitalters des Brahmâ, d. i. den Mahâ Kalpa 3 110 400 000 000 311 040 000 000 000 Dies sind die durch ganz Indien angenommenen exoterischen Zahlen, und sie stimmen ziemlich nahe mit jenen der Geheimwerke überein. Die letzteren erweitern sich jedoch durch eine Teilung in eine Anzahl von esoterischen Cyklen, die niemals in brâhmanischen volkstümlichen Schriften erwähnt werden - von denen eine, die Einteilung der Yugas in Rassencyklen, anderwärts als ein Beispiel gegeben ist. Die übrigen sind in ihren Einzelnheiten natürlich niemals veröffentlicht worden. Sie sind aber nichtdestoweniger mit jeden „zweimalgeborenen“ (Dvija oder initiierten) Brâhmanen bekannt, und die Purânen enthalten Bezugnahmen auf einige von ihnen in verhüllten Redewendungen, welche kein sich nur an die Thatsachen haltender Orientalist bis jetzt herauszubringen versucht hat, noch herausbringen könnte, wenn er wollte. Diese heiligen astronomischen Cyklen sind von einem unermeßlichen Alter, und die meisten von ihnen gehören, wie festgestellt, den Berechnungen des Nârada und des Asuramaya an. Der letztere steht in dem Ansehen eines Rieses und Zauberers. Aber die vorsintflutlichen Riesen - die Gibborim der Bibel - waren nicht alle schlecht oder Zauberer, wie die christliche Theologie, welche in jedem Occultisten einen Knecht des Bösen sieht, haben möchte; noch waren sie schlechter als viele der „getreuen Söhne der Kirche“. ein Torquemanda oder eine Katharina von Medici verübten sicherlich mehr Unrecht in ihrer Zeit, und im Namen ihres Meisters, als irgend ein atlantischer Riese oder ein Halbgott des Altertums jemals gethan hat, ob er nun Kyklops hieß, oder Medusa, oder selbst der orphische Titan, das schlangenfüchsige Ungeheuer, das als Ephialtes bekannt war. Es gab http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/73.htm (1 of 2)20.06.2005 17:26:47 Kommentar I gute „Riesen“ in der alten Zeit ebensogut, als es jetzt böse „Zwerge“ giebt; und die Rakshasas und Yakshas von Lankâ waren nicht schlechter als unsere heutigen Dynamithelden, und als gewisse christliche und zivilisierte Generale während der heutigen Kriege. Auch sind sie keine Erdichtungen. Wer über Briareus und Orion zu lachen pflegt, sollte es bleiben lassen, nach Karnac oder Stonehenge zu gehen oder auch nur davon zu sprechen, bemerkt irgendwo ein moderner Schriftsteller. Da die oben gegeben brâhmanischen Zahlen annähernd die grundlegenden Berechnungen unseres esoterischen Systems sind, so wird der Leser aufgefordert, sie sorgfältig im Gedächtnis zu behalten. In der Encyclopedia Britannica finden wir das letzte Wort der Wissenschaft, daß der menschlichen Vorzeit nur „Zehner von Jahrtausenden“ als Spielraum zugestanden sind. Es wird einleuchtend, da diese Zahlen, da man sie zwischen 10 000 und 100 000 schwanken lassen kann, sehr wenig, wenn überhaupt etwas bedeuten, und die Dunkelheit, welche die Frage umgiebt, nur noch dichter machen. Was hat es ferner für Wert, daß die Wissenschaft die Entstehung des Menschen in die Zeit des „prä- oder postglacialen Gletscherschuttes“ verlegt, wenn man uns im selben Augenblicke sagt, daß die sogenannte „Eiszeit“ einfach eine lange Aufeinanderfolge von Zeiträumen ist, welche ohne plötzliche Wechsel irgendwelcher Art sich zu dem abschatteten, was die menschliche oder recente Periode genannt wird . . . indem das Übereinandergreifen der geologischen Perioden vom Anbeginne der Zeit an die Regel gewesen ist. [15] Die letztere „Regel“ läuft nur auf die noch verwirrendere, wenn auch streng wissenschaftlich und richtige Meinung hinaus: Selbst heutzutage ist der Mensch ein Zeitgenosse der Eiszeit in den Alpenthälern und Finnmarken. [16] [15] a. a. O., Art. „Geologie“. [16] Ebenda. Das läßt selbst für die bilbische „Adam Chronologie“ mit den 6000 Jahren eine Möglichkeit offen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/73.htm (2 of 2)20.06.2005 17:26:47 Kommentar I Soweit würden wir, wären nicht die von der Geheimlehre, und selbst vom exoterischen Hindûismus und seinen Überlieferungen gegebenen Lehren gewesen, bis heute in verwirrter Unsicherheit zwischen den unbestimmten „Zeitaltern“ der einen Schule der Wissenschaft, den „Zehntausenden“ von Jahren der anderen, und den 6000 Jahren der Bibelausleger schwankend gelassen sein. Dies ist einer der verschiedenen Gründe, warum wir bei aller Schlußfolgerungen der Gelehrten von heutzutage gebührenden Ehrerbietungen gezwungen sind, sie in allen solchen Fragen des vorgeschichtlichen Altertums unbeachtet zu lassen. Die moderne Geologie und Anthropologie können selbstverständlich mit unseren Anschauungen nicht übereinstimmen. Aber der Occultismus wird gegen diese zwei Wissenschaften ebensoviele Waffen finden, als er gegen astronomische und physikalische Theorieen gefunden hat, trotz der Versicherungen Herrn Laing´s, daß: in (chronologischen) Berechnungen dieser Art, betreffend ältere und jüngere Formationen, keine Theorie liegt, sondern daß sie auf feststehenden Thatsachen begründet und nur von einer gewissen möglichen (?) Fehlergrenze nach beiden Seiten eingeschlossen sind. [17] Der Occultismus wird an der Hand wissenschaftlicher Bekenntnisse den Beweis führen, daß die Geologie gar sehr im Irrtum ist, und sehr oft sogar mehr als die Astronomie. In eben diesem Abschnitte des Herrn Laing, welcher der Geologie in Bezug auf Richtigkeit den Vorrang vor der Astronomie zuspricht, finden wir eine Stelle, die mit den Geständnissen der besten Geologen selbst in offenbarem Widerspruch steht. Der Verfasser sagt: Kurz, die Schlußfolgerungen der Geologie, zum mindesten bis hinaus zur silurischen Periode [18] , wo die gegenwärtige Ordnung der Dinge ziemlich begonnen war, sind annähernde (wahrlich so!) Thatsachen und nicht Theorieen, indessen die astronomischen Schlußfolgerungen Theorieen sind, die sich auf so unsicheren Daten begründen, daß sie, während sie in einigen Fällen unglaublich kurze Resultate geben, . . .in anderen nahezu unglaublich lange Resultate geben. [19] Darnach wird dem Leser bedeutet, daß der „sicherste Kurs“ der zu sein scheint, anzunehmen, daß die Geologie wirklich beweist, daß die Dauer der gegenwärtigen Ordnung der Dinge irgendwie mehr als 100 Millionen Jahre gewesen sei, und daß die Astronomie eine ungeheure, aber unbekannte Zahl darüber hinaus in der Vergangenheit, und eine kommende in der Zukunft für Geburt, Wachstum, Reife, Verfall und Tod des Sonnensystems giebt, von welchem unsere Erde ein kleiner Planet ist, der jetzt die Bewohnbarkeitsperiode durchläuft. [20] Nach vergangener Erfahrung urteilend hegen wir nicht den geringsten Zweifel, daß, wenn einmal die Aufgabe gestellt würde, „den abgeschmackten unwissenschaftlichen und unsinnigen Behauptungen der eoterischen (und esoterischen) ârischen Chronologie“ entgegenzutreten, der Gelehrte mit den „unglaublich kurzen Resultaten“, d. i. nur 15 000 000 Jahren, und der Gelehrte, welcher „600 000 000 Jahre verlangen möchte“, zusammen mit jenen, welche Herrn Huxleys Zahlen von 1 000 000 000 [21] „seit die Sedimentbildung in Europa begann“, annehmen, alle gleich dogmatisch sein würden, einer wie der andere. Auch würden sie nicht ermangeln, den Occultisten und den Brâhmanen daran zu erinnern, daß allein die modernen Männer der Wissenschaft diejenigen sind, welche die exakte Wissenschaft vorstellen, deren Pflicht es ist, „Ungenauigkeit“ und „Aberglaube“ zu bekämpfen. Die Erde durchläuft die „Bewohnbarkeitsphase“ nur in Bezug auf die gegenwärtige Ordnung der Dinge, und insoweit unsere gegenwärtige Menschheit mit ihren thatsächlichen „Hautröcken“ und ihrem Phosphor für Knochen und Gehirn in Betracht kommt. Wir sind bereit, die von der Geologie angebotenen 100 Millionen Jahre zuzugestehen, da man uns gelehrt hat, daß unsere gegenwärtige körperliche Menschheit - oder die Vaivasvata Menschheit - erst vor achtzehn Millionen Jahren begann. Aber die Geologie hat uns keine Thatsachen zu geben über die Dauer der geologischen Perioden, wie wir gezeigt haben, nicht mehr in der That als die Astronomie. Der anderwärts angeführte authentische Brief von Herrn W. Pengelly, F. R. S., sagt: Es ist gegenwärtig, und vielleicht für alle Zukunft, unmöglich, die geologische Zeitrechnung auch nur annäherungsweise auf Jahre oder auch nur auf Jahrtausende zu bringen. Und nachdem sie bisher noch niemals einen fossilen Menschen von irgend einer anderen als der gegenwärtigen Form ausgegraben hat - was weiß die Geologie von ihm? Sie hat Zonen und Schichten und, mit diesen, ursprüngliches Tierleben bis hinab zum Silur verfolgt. Wenn sie auf dieselbe Weise den Menschen bis hinab zu seiner ursprünglichen protoplasmischen Form verfolgt haben wird, dann werden wir gestehen, daß sie etwas von dem ursprünglichen Menschen wissen mag. Wenn es nicht sehr wesentlich für die „Einflüsse der modernen wissenschaftlichen Entdeckungen auf das moderne Denken“ ist, ob der Mensch in einem Zustande stetigen, wenn auch langsamen Fortschreitens während der letzten 50 000 Jahre einer Periode von 15 Millionen, oder während der letzten 500 000 Jahre einer Periode von 15 Millionen existiert hat, [22] wie Herr S. Laing seinen Lesern sagt, so ist es sehr so für die Behauptungen der Occultisten. Wenn nicht die letzteren zeigen, daß es eine Möglichkeit, wo nicht eine vollkommene Gewißheit ist, daß der Mensch vor achtzehn Millionen Jahren gelebt hat, so hätte die Geheimlehre ebensogut ungeschrieben bleiben können. Ein Versuch muß daher in dieser Richtung gemacht werden, und zwar werden unsere modernen Geologen und Männer der Wissenschaft im allgemeinen als Zeugen für diese Thatsache im dritten Teile dieses Bandes geführt werden. Unterdessen, und ungeachtet der Thatsache, daß die indische Chronologie von den Orientalisten beständig als eine Erdichtung hingestellt wird, die auf keiner „thatsächlichen“ Berechnung beruht, [23] sondern bloß ein „kindisches Großtum“ ist, wird sie nichtdestoweniger oft bis zur Unkenntlichkeit verdreht, um sie westlichen Theorieen Rechnung tragen zu lassen und anzupassen. Mit keinen Zahlen hat man sich jemals mehr unberufen befaßt und mißhandelt, als die berühmten 4, 3, 2, mit den darauffolgenden Nullen, der Yugas und http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/75.htm (1 of 2)20.06.2005 17:26:47 Kommentar I Mahâ Yugas. [17] Modern Science and Modern Thought, 48. [18] Zur Silurperiode, was Mollusken und tierischen Leben betrifft - zugegeben; aber was wissen sie vom Menschen? [19] Ebenda. a. a. O. [20] Ebenda, 49. [21] Winchell, World-Life, 180. [22] a. a. O. 49. [23] Willson´s Vishnu Purâna, I. 51. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/75.htm (2 of 2)20.06.2005 17:26:47 Kommentar I Da der ganze Cyklus der vorgeschichtlichen Ereignisse, wie z. B. die Entwicklung und Umformung der Rassen und das allgemeine Alter des Menschen, von der genannten Zeitrechnung abhängt, so wird es äußerst wichtig, dieselbe durch andere bestehende Berechnungen zu kontrollieren. Wenn die östliche Chronologie verworfen wird, so werden wir zum mindesten den Trost haben, zu beweisen, daß keine andere - sei es in den Zahlen der Wissenschaft oder der Kirchen - auch nur eine Spur verläßlicher ist. Wie Professor Max Müller es ausdrückt, ist es ebenso nützlich, zu beweisen, was ein Ding nicht ist, als zu zeigen, was es sein kann. Sobald es uns gelingt, die Fehler sowohl der christlichen, wie auch der wissenschaftlichen Berechnungen aufzuweisen - indem wir ihnen eine unparteiische Möglichkeit der Vergleichung mit unserer Chronologie einräumen - wird keine von diesen einen vernünftig zu rechtfertigenden Grund haben, von dem aus sie die esoterischen Zahlen als weniger verläßlich denn ihre eigenen bezeichnen könnte. Wir können hier den Leser auf unser früheres Werk, auf Isis entschleiert [24] verweisen, wegen einiger Bemerkungen betreffs der Zahlen, die einige Seiten weiter oben angeführt wurden. Heute mögen ein paar weitere Thatsachen der dort gemachten Mitteilung, die bereits einem jeden Orientalisten bekannt ist, hinzugefügt werden. Die Heiligkeit des Cyklus von 4320, mit darauffolgenden Nullen, liegt in dem Umstande, daß die Ziffern, welche ihn bilden, einzeln oder in verschiedenen Zusammenstellungen vereint genommen, jede und alle die größten Geheimnisse in der Natur symbolisieren. In der That, ob man nun die 4 getrennt nimmt, oder die 3 für sich, oder die zwei zusammen, welche 7 ausmachen, oder wieder die drei, 4, 3, 2, welche zusammengezählt 9 geben, alle diese Zahlen haben ihre Anwendung in den heiligsten und occultesten Dingen, und bezeichnen die Wirkung der Natur in ihren ewigen periodischen Erscheinungen. Sie sind niemals irrende, beständig wiederkehrende Zahlen, welche jenem, der die Geheimnisse der Natur studiert, ein wahrhaft göttliches System enthüllen, einen intelligenten Plan in der Weltentstehung, welcher natürliche kosmische Einteilungen von Zeiten, Jahreszeiten, unsichtbaren Einflüsse, astronomische Erscheinungen ergiebt, mit ihrer Entwicklung und Rückwirkung auf die irdische und selbst auf die moralische Natur; auf Geburt, Tod, und Wachstum, auf Gesundheit und Krankheit. Alle diese natürlichen Ereignisse sind begründet auf und hängen ab von cyklischen Vorgängen im Kosmos selbst, und bewirken periodische Agentien, welche, von außen einwirkend, die Erde und alles, was auf ihr lebt und atmet, von einem Ende bis zum andern eines jeden Manvantara beeinflussen. Ursachen und Wirkungen sind esoterisch, exoterisch und „endoexoterisch“, so zu sagen. In Isis entschleiert schrieben wir, was wir jetzt wiederholen: Wir befinden uns am Grunde eines Cyklus und offenbar in einem Übergangszustand. Plato teilt den intellektuellen Fortschritt des Weltalles während eines jeden Cyklus in fruchtbare und unfruchtbare Perioden. In den sublunaren Regionen, sagt er, bleiben die Sphären der verschiedenen Elemente ewig in vollkommener Harmonie mit der göttlichen Natur; „aber ihre Teile“, infolge einer zu engen Nachbarschaft zur Erde und ihrer Vermischung mit dem irdischen (welches Materie ist, und daher das Bereich des Bösen) „sind manchmal in Übereinstimmung und manchmal im Gegensatz zur (göttlichen) Natur“. Wenn jene Kreisläufe - welche Éliphas Lévi die „Ströme des Astrallichtes“ nennt - in dem universalen Ether, welcher in sich jedes Element enthält, in Harmonie mit dem göttlichen Geiste stattfinden, so erfreut sich unsere Erde und alles, was zu ihr gehört, einer fruchtbaren Periode. Die occulten Kräfte der Pflanzen, Tiere und Mineralien sympathisieren magisch mit den „oberen Naturen“, und die göttliche Seele des Menschen ist in vollkommenem Einverständnis mit diesen „niederen“. Aber während der unfruchtbaren Periode verlieren die letzteren ihre magische Sympathie, und der geistige Blick der Mehrheit der Menschen ist so geblendet, daß er jeden Begriff von höheren Kräften seines eigenen Göttlichen Geistes verliert. Wir sind in einer unfruchtbaren Periode; das achtzehnte Jahrhundert, während dessen das bösartige Fieber des Skepticismus so unwiderstehlich ausbrach, hat den Unglauben als Erbkrankheit dem neunzehnten aufgebürdet. Der göttliche Intellekt ist im Menschen verhüllt; sein tierisches Gehirn allein „philosophiert“. Und allein philosophierend, wie kann es die „Seelen-Lehre“ verstehen? Um nicht den Faden der Erzählung zu unterbrechen, werden wir einige schlagende Beweise für diese cyklischen Gesetze im zweiten Teil geben, und fahren unterdessen mit unseren Erklärungen der geologischen und rassischen Cyklen fort. [24] I. 32. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/77.htm20.06.2005 17:26:48 Kommentar III STROPHE III. VERSUCHE, DEN MENSCHEN ZU SCHAFFEN. 11. Das Herabsteigen des Demiurgen. 12. Die Mondgötter erhalten den Auftrag zu schaffen. 13. Die höheren Götter weigern sich. 11. DER HERR DER HERREN KAM. VON IHREM KÖRPER TRENNTE ER DIE WASSER, UND DIES WAR DER HIMMEL OBEN, DER ERSTE HIMMEL. [1] Hier verfällt die Überlieferung wieder auf das Universale. Ebenso wie in der frühesten Darstellung, die in den Purânen wiederholt ist, so auch in der letzten, dem mosaischen Bericht. In der ersteren heißt es: Als die Welt ein einziger Ozean geworden war, da schloß Er, der Herr (der Gott, welcher die Form des Brahmâ hat), daß innerhalb der Wasser die Erde läge, und im Verlangen, sie emporzuheben (sie zu trennen), schuf er sich selbst in einer anderen Form. Wie er im vorhergehenden Kalpa (Manvantara) die Gestalt einer Schildkröte eingenommen hatte, so nahm er in diesem die Gestalt eines Ebers an, u. s. w. [2] In der elohistischen „Schöpfung“ [3] erschafft „Gott“ „eine Form zwischen den Wassern“, und sagt: „es erscheine trockenes Land“. Und nun kommt der traditionelle Nagel, an den der esoterische Teil der kabbalistischen Auslegung aufgehängt ist. [1] Die Atmosphäre, oder die Luft, des Firmament. [2] Harivamasha, I. 36. [3] Genesis, I. 6-9 http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/78.htm20.06.2005 17:26:48 Kommentar III 12. DIE GROSSEN CHOHANS [4] RIEFEN ZU DEN HERREN DES MONDES, DER LUFTIGEN KÖRPER: „BRINGET HERVOR MENSCHEN [5] , MENSCHEN VON EURER NATUR.GEBET IHNEN [6] IHRE FORMEN IM INNERN. SIE [7] WIRD HÜLLEN AUFBAUEN AUSSEN. [8] MÄNNLICH-WEIBLICH WERDEN SIE SEIN. HERREN DER FLAMME AUCH. . . . .“ Wer sind die „Herren des Mondes“? In Indien werden sie Pitris oder „Mondvorfahren“ genannt, aber in den hebräischen Rollen ist es Jehovah selbst, welcher der „Herr des Mondes“ ist, kollektiv als die Schar, und auch als einer der Elohim. Die Astronomie der Hebräer und ihre „Einhaltung der Zeiten“ wurde durch den Mond geregelt. Ein Kabbalist hat gezeigt, das „Daniel . . . sprach von Gottes Vorsehung nach bestimmten festgesetzten Zeiten“, und daß die Offenbarung Johannis „spricht von einer sorgfältig gemessenen kubischen Stadt, die aus den Himmeln herniederfährt“, u. s. w., und fügt hinzu: Aber die belebende Kraft des Himmels lag hauptsächlich am Monde. ... Er war der hebräische [korrekter Abdruck siehe Buch] (Jehovah), - und St. Paulus schärft ein: - „So lasset nun niemand euch Gewissen machen über eure Einhaltung des 7ten Tages, und des Tages des Neumondes - welches ist der Schatten von dem, das zukünftig war; aber der Körper (oder Substanz) ist von Christus,“ d. i. Jehovah, - jene Funktion dieser Kraft, welche „machte das unfruchtbare Weib zur freudigen Mutter von Kindern“ - „denn sie sind eine Gabe des Jehovah“, . . . . was ein Schlüssel ist zu dem Einwande, welchen ihr Gemahl der Sunamitin machte, da sie zu dem Manne Gottes ging: - „denn es ist weder der 7te Tag noch der Tag des Neumondes.“ Die lebendigen Kräfte der Konstellationen hatten mächtige Kriege markiert durch die Bewegungen und Stellungen der Sterne und Planeten, und insbesondere als das Resultat der Konjunktion von Mond, Erde und Sonne. Bentley kommentiert den indischen „Krieg zwischen den Göttern und den Riesen“ als markiert durch die Verfinsterung der Sonne im aufsteigenden Knoten des Mondes, 945 v. Ch. (!), zu welcher geboren [9] oder aus dem Meere hervorgebracht wurde SRI (Sarai, S-r-i, das Weib des hebräischen Abraham), [10] welcher die Venus-Aphroditus (sic) der Westlichen war, Emblem „des Lunisolarjahres, oder des Mondes (da Sri das Weib des Mondes ist; siehe die Fußnote), der Göttin des Wachstums“ [11] . . . . (Daher) war das große Denkmal und Landmarke der exakten Periode des lunaren Jahres und Monats, wonach dieser Cyklus (von 19 tropischen Sonnenjahren und 235 Mondumläufen) berechnet werden konnte, der Berg Sinai - auf welchen der Herr Jehovah herabstieg. . . . . . Paulus spricht (dann) als ein Mystagoge, wenn er in Bezug auf das freie Weib und http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/79.htm (1 of 3)20.06.2005 17:26:48 Kommentar III das unfreie Weib des Abraham sagt: - „Denn Hagar (das unfreie Weib des Abraham) heißt in Arabien der Berg Sinai.“ Wie konnte ein Weib ein Berg sein? und ein solcher Berg! Jedoch in einem Sinne . . . war sie es, und zwar in einem sehr wunderbar wahren. Ihr Name war Hagar, hebräisch [korrekter Abdruck siehe Buch], dessen Zahlen als 235 sich lesen, oder in exaktem Maße, gegen die Zahl der lunaren Monate, welche 19 tropischen Jahren gleich kommen, um diesen Cyklus zu vollenden und das Gleichnis und die Ähnlichkeit gut zu machen: der Berg Sinai ist, in der esoterischen Sprache dieser Weisheit, das Denkmal der exakten Zeit des Lunarjahres und Monates, nach welchen dieser geistige belebende Cyklus berechnet werden konnte und welcher Berg in der That genannt wurde (Fuerst) „der Berg des Mondes (Sin)“. So konnte auch Sarai (SRI), das Weib des Abram, kein Kind haben, bevor nicht ihr Name geändert wurde in Sarah, [korrekter Abdruck siehe Buch], was ihr die Eigenschaft dieses lunaren Einflusses gab. [12] Das mag als eine Abschweifung von dem Hauptgegenstande betrachtet werden: aber es ist eine sehr notwendige mit Rücksicht auf christliche Leser. Denn wer wenn er ohne Voreingenommenheit die bezüglichen Legenden von Abram, Sarai oder Sarah, welche „schön anzuschauen war“, und jene von Brahmâ und Sarasvatî, oder Shrî, Lakshmî-Venus, mit den Beziehungen aller dieser zum Monde und Wasser studiert hat; - und insbesondere einer, der die wirkliche kabbalistische Bedeutung des Namens Jehovah und seine Beziehung zu, und seinen Zusammenhang mit dem Monde versteht - wer kann zweifeln, daß die Geschichte des Abram auf der des Brahmâ beruht, oder daß die Genesis nach den alten Umrisses geschrieben ward, die von einer jeden alten Nation benutzt wurde? Alles in den alten Schriften ist allegorisch - alles beruht auf und ist untrennbar verknüpf mit Astronomie und Kosmolatrie. [4] Herren. [5] Wurde ihnen gesagt. [6] d. i. den Jîvas oder Monaden. [7] Mutter Erde oder Natur. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/79.htm (2 of 3)20.06.2005 17:26:48 Kommentar III [8] Zu äußeren Körpern. [9] Nach der wunderbaren Chronologie des Bentley, welcher zu einer Zeit schrieb, da die biblische Zeitrechnung noch unbestritten war; und auch nach der jener moderner Orientalisten, welche die indischen Daten verkleinern, so weit als sie können. [10] Nun ist Shrî die Tochter des Bhrigu eines der Prajâpatis und Rishis, des Hauptes der Bhrigus, der „Verzehrer“, der luftigen Götterklasse. Sie ist Lakshmî, das Weib des Vishnu, und sie ist Gaurî, die „Braut des Shiva“, und sie ist Sarasvatî, die „wässrige“, das Weib des Brahmâ, weil die drei Götter und Göttinnen eines sind, unter drei Aspekten. Man lese die Erklärung es Parâshara im Vishnu Purâna (I. VIII., Wilson´s Übers., I. 119) und man wird verstehen. „Der Herr von Shrî ist der Mond,“ sagt er, und „Shrî ist das Weib von Nârâyana, dem Gott der Götter“; Shrî oder Lakshmî (Venus) ist Indrâni, sowie sie Sarasvatî ist, denn in den Worten des Parâshara: „Hari (oder Îshvara, der Herr) ist alles, was männlich genannt wird (im Weltall); Lakshmî ist alles, was weiblich genannt wird. Es ist nicht anderes als dieselben.“ Daher ist sie die weibliche, und „Gott“ ist die männliche Natur. [11] Shrî ist die Göttin von, und selber das „Glück und Gedeihen“. [12] Masonic Review (Cincinnati), Juni 1886. Art. „The Cabbalah. - No. VI,“ 1517 http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/79.htm (3 of 3)20.06.2005 17:26:48 Kommentar III 13. SIE [13] GINGEN EIN JEDER IN SEIN ZUGEWIESENES LAND: SIEBEN VON IHNEN, EIN JEDER AN SEINE STELLE. DIE HERREN DER FLAMME BLEIBEN ZURÜCK. SIE WOLLTEN NICHT GEHEN, SIE WOLLTEN NICHT SCHAFFEN. Die geheimen Lehren zeigen, daß die göttlichen Vorfahren die Menschen auf sieben Teilen der Kugel erschufen, „ein jeder an seiner Stelle“ – d. i. ein jeder eine äußerlich und innerlich verschiedene Rasse von Menschen, und in verschiedenen Zonen. Diese polygenetische Behauptung wird anderwärts betrachtet, in Strophe VII. Aber wer sind „Sie“, welche erschaffen, und die „Herren der Flamme“, „welche nicht erschaffen wollten“? Der Occultismus teilt die „Schöpfer“ in zwölf Klassen; von welchen vier „Befreiung“ erlangt haben bis zum Ende des „großen Zeitalters“, die fünfte ist daran, sie zu erreichen, aber bleibt noch thätig auf den intellektuellen Ebenen, während die sieben noch unter unmittelbarem karmischen Gesetz stehen. Diese letzteren wirken auf den menschentragenden Globen unserer Kette. Die exoterischen indischen Bücher erwähnen sieben Klassen von Pitris, und unter diesen zwei verschiedene Arten von Vorfahren oder Ahnen: die Barhishad und die Agnishvâtta; oder jene, welche im Besitze des „heiligen Feuers“ sind, und jene, welche desselben entbehren. Der indische Ritualismus scheint sie mit Opferfeuern in Zusammenhang zu bringen, und mit Grihastha Brâhmanen in früheren Inkarnationen; mit jenen, welche ihre hausväterlichen heiligen Feuer in ihren früheren Geburten unterhalten haben, wie sie wollten, und mit jenen, welche dies nicht gethan. Die Unterscheidung ist, wie gesagt, aus den Veden hergeleitet. Die erste und höchste Klasse (esoterisch), die Agnishvâtta, werden in der exoterischen Allegorie als Grihastha oder brâhmanische Hausväter dargestellt, welche dadurch, daß sie in ihren vergangenen Geburten in anderen Manvantaras es unterlassen hatten, ihre häuslichen Feuer zu unterhalten und Brandopfer darzubringen, jeden Anspruch darauf verloren hatten, daß ihnen Darbringungen mit Feuer gewidmet werden. Hingegen werden die Barhishad, welche Brâhmanen sind, die ihre hausväterlichen heiligen Feuer unterhalten haben, bis zum heutigen Tage so verehrt. Somit werden die Agnishvâtta als das Feuer entbehrend, und die Barhishad als im Besitze desselben befindlich dargestellt. Aber die esoterische Philosophie erklärt die ursprünglichen Eigenschaften als durch den Unterschied zwischen den Naturen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/81.htm (1 of 3)20.06.2005 17:26:49 Kommentar III der beiden Klassen veranlaßt: die Agnishvâtta Pitris entbehren des „Feuers“, d. i. des Zeugungstriebes, weil sie zu göttlich und rein sind; indessen die Barhishad, welche die mit der Erde enger verknüpften Mondgeister sind, die schöpferischen Elohim der Form oder des Adams von Staub sind. Die Allegorie sagt, daß Sanandana und andere Vedhas, die Söhne des Brahmâ, seine ersten Nachkommenschaft: ohne Begierde oder Leidenschaft waren, durchdrungen von heiliger Weisheit, dem Weltalle entfremdet und ohne Begierde nach Nachkommenschaft. [14] Das ist es auch, was in dem Shloka gemeint ist mit den Worten: „sie wollten nicht schaffen“, und wird wie folgt erklärt: „die ursprünglichen Ausstrahlungen aus der schöpferischen Kraft sind der Unbedingten Ursache zu nahe. Sie sind einen Übergang bildende und verborgene Kräfte, welche sich erst den nächsten und den darauf folgenden Abstufungen entwickeln werden.“ Dies macht es klar. Daher heißt es, daß Brahmâ Zorn empfunden habe, als er sah, daß jene verkörperten Geister hervorgebracht aus seinen Gliedern (gâtra), sich nicht vermehren wollten. Hierauf, in der Allegorie, erschafft er weitere sieben aus der Seele geborene Söhne, [15] nämlich Marichi, Atri, Angiras, Pulastya, Pulaha, Kratu und Vasishtha, welcher letztere oft ersetzt ist durch Daksha, den fruchtbarsten unter den Schöpfern. In den meisten texten werden diese sieben Söhne des VaishthaDaksha die Sieben Rishis den dritten Manvantara genannt; das letztere bezieht sich sowohl auf die dritte Runde, als auch auf die dritte Wurzelrasse und ihre Zweigrassen in der vierten Runde. Diese sind alle die Schöpfer, der verschiedenen Wesen auf dieser Erde, die Prajâpati, und zur selben Zeit erscheinen sie als verschiedenartige Reinkarnationen in den früheren Manvantaras oder Rassen. [13] Die Mondgötter. [14] Vishnu Purâna, I. VII., Wilson´s Übers., I. 101. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/81.htm (2 of 3)20.06.2005 17:26:49 Kommentar III [15] Siehe Mahâbhârata, Mokshadharma Parvan. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/81.htm (3 of 3)20.06.2005 17:26:49 Kommentar III Es wird somit klar, warum die Agnishvâtta, des gröberes „schöpferischen Feuers“ entbehrend, daher nicht im stande, den physischen Mensche zu schaffen, ohne Doppelgänger oder Astralkörper zur Aussendung, da sie ohne irgend welche „Form“ waren, in den exoterischen Allegorien als Yogîs, Kumâras (keusche Jünglinge) dargestellt, welche zu „Rebellen“, Asuras, kämpfenden und widerstand leistenden Göttern [16] u. s. w. wurden. Doch waren sie allein es, welche den Menschen vollständig machen, d. i., aus ihm ein selbstbewußtes, beinahe ein göttliches Wesen – einen Gott auf Erden machen konnten. Die Barhishad, obwohl im Besitze des schöpferischen „Feuers“, entbehrten des höheren Mahatischen Elements. Auf einer Ebene mit den niederen „Prinzipien“ stehend – mit jenen, welche der groben objektiven Materie vorangehen – konnten sie bloß den äußeren Menschen, oder vielmehr das Vorbild des physischen, den astralen Menschen hervorbringen. Somit, obwohl wir sie mit der Aufgabe von Brahmâ betraut sehen – dem kollektiven Mahat oder universalen göttlichen Gemüt – wiederholt sich das „Geheimnis der Schöpfung“ auf Erden, nur in einem verkehrten Sinne, wie in einem Spiegel. Diejenigen, welche nicht im stande sind, den geistigen unsterblichen Mensche zu schaffen, projizieren das unvernünftige Vorbild (den Astralkörper) des körperlichen Wesens; und, wie man sehen wird, waren es jene, welche sich nicht vermehren wollten, die sich selbst dem Wohle und der Erlösung der geistigen Menschheit opferten. Denn, zur Vollendung des siebenfältigen Menschen sind als Zusatz zu seinen drei niederen Prinzipien, und um dieselben mit seiner geistigen Monade zusammenzukitten – welche in einer solchen Form niemals anders als in einem absolut latenten Zustande wohnen könnte – zwei verbindende „Prinzipien“ notwendig: Manas und Kâma. Dies erfordert ein lebendiges geistiges Feuer des mittleren Prinzipes aus dem fünften und dritten Zustande des Plerôma. Aber dieses Feuer ist der Besitz der Dreiecke, nicht der (vollkommenen) Würfel, welche die Englischen Wesen symbolisieren; [17] indem die ersteren sich von der Ersten Schöpfung her in den Besitz desselben gesetzt haben und dasselbe für sich selbst verwendet haben sollen, wie in der Allegorie des Prometheus. Diese sind die thätigen, und daher – im Himmel – nicht länger mehr „reinen“ Wesen. Sie sind die unabhängigen und freien Intelligenzen geworden, welche in jeder Theogonie als für diese Unabhängigkeit und Freiheit kämpfende dargestellt werden, und daher als – im gewöhnlichen Sinne – „aufrührerisch gegen das göttliche passive Gesetz“. Diese sind dann jene „Flammen“ – die Agnishvâtta – welche, wie in dem Shloka gezeigt, „zurückbleiben“, anstatt mit den anderen zusammen daranzugehen, die Mensche auf Erden zu schaffen. Aber die wahre esoterische Bedeutung ist die, daß die meisten von ihnen bestimmt waren, sich als die Egos der bevorstehenden Ernte http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/83.htm (1 of 4)20.06.2005 17:26:49 Kommentar III der Menschheit zu inkarnieren. Das menschliche Ego ist weder Âtman noch Buddhi, sondern das Höhere Manas; die intellektuelle Frucht und Blüte des intellektuellen selbstbewußten Egoismus – im höheren geistigen Sinne. Die alten Werke beziehen sich darauf als auf das Kârana Sharira auf der Ebene des Sûtrâtmâ, welcher der „goldene Faden“ ist, auf welchem, wie Perlen, die verschiedenen Persönlichkeiten des Höheren Ichs aufgereiht sind. Wenn dem Leser gesagt würde, wie in den halbesoterischen Allegorien, daß diese Wesen zurückkehrende Nirvânîs aus vorhergehenden Mahâ-Manvantaras sind – Zeitalter von unberechenbarer Dauer, welche in die Ewigkeit dahingerollt sind, von einer noch unermeßlicheren Zeit – so würde er schwerlich den Text richtig verstehen; während einige Vedântisten sagen könnten: „dies ist nicht so; der Nirvânî kann niemals zurückkehren“; welches wahr ist während des Manvantara, dem er angehört, und irrtümlich, wo die Ewigkeit in Betracht kommt. Denn es heißt in den heiligen Shlokas: „Der Faden des strahlenden Glanzes, welcher unvergänglich ist, und sich nur auflöst im Nirvâna, taucht wieder daraus auf in seiner Unversehrtheit an dem Tage, an welchem das Große Gesetz alle Dinge zur Thätigkeit zurückruft.“ Daher, weil die höheren Pitris oder Dhyânis bei seiner physischen Schöpfung nicht beteiligt waren, finden wir den ursprünglichen Menschen – hervorgegangen aus den Körpern seiner geistig „feuerlosen“ Vorfahren – beschrieben als luftförmig, der Dichtigkeit entbehren, und „gemütlos“. Er hatte kein mittleres Prinzip, welches ihm als Vermittlung zwischen dem Höchsten und Niedrigsten dienen konnte – zwischen dem geistigen Menschen und dem physischen Gehirn – denn Manas fehlte ihm. Die Monaden, welche in jenen leeren Schalen sich inkarnierten, blieben ebenso unbewußt, als da sie von ihren früheren unvollständigen Formen und Trägern getrennt waren. Es ist keine Möglichkeit der Schöpfung, oder Selbstbewußtsein in einem „reinen“ Geiste auf dieser unserer Ebene, wenn nicht seine allzu gleichartige, vollkommene – weil göttliche – Natur sozusagen vermischt wird mit, und gekräftigt durch eine bereits differenziierte Wesenheit. Nur die untere Linie des Dreieckes –welches die erste Triade darstellt, die aus der universalen Monade hervorgeht – kann dieses benötigte Bewußtsein auf der Ebene der diffenziierten Natur liefern. Aber wie konnten diese reinen Ausstrahlungen, welche nach diesem Prinzipe ursprünglich selbst „unbewußt“ (in unserem Sinne) gewesen sein müßte, von irgend welchem Nutzen bei der Beschaffung des erforderlichen Prinzipes sein, da sie dasselbe selber kaum besessen haben konnten? Die Antwort ist schwierig zu verstehen, wenn man nicht wohl http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/83.htm (2 of 4)20.06.2005 17:26:49 Kommentar III vertraut ist mit der philosophischen Metaphysik einer anfanglosen und endlosen Reihe von kosmischen Wiedergeburten, und ganz durchdrungen wird und bekannt mit jenem unveränderlichen Naturgesetze, welches EWIGE BEWEGUNG ist, cyklische und spirale – daher fortschreitend selbst in ihrem scheinbaren Rückschritte. Das eine göttliche Prinzip, das namenlose TAT der Veden ist das universale Ganze, welches weder in seinen geistigen Aspekten und Emanationen, noch in seinen körperlichen Atomen jemals in „absoluter Ruhe“ sein kann, ausgenommen während der Nächte des Brahmâ. Daher sind auch die „Erstgeborenen“ jene, welche beim Beginne eines Manvantara zuerst in Bewegung gesetzt werden, und so die ersten sind, in die niederen Sphären der Materialität zu verfallen. Sie, die in der Theologie die „Thronen“ genannt werden, und der „Stuhl Gottes“ sind, müssen die ersten inkarnierten Menschen auf Erden sein; und es wird begreiflich, wenn wir an die endlose Reihe der vergangenen Manvantaras denken, zu finden, daß die letzten die ersten werden mußten, und die ersten die letzten. Wir finden, kurz gesagt, daß die höheren Engel vor zahllosen Aeonen die „Sieben Kreise“ durchbrochen, und sie heiligen Feuers „beraubt“ hatten; das bedeutet in klaren Worten, daß sie während ihrer vergangenen Inkarnationen, in den niedrigeren sowie in den höheren Welten, alle Weisheit aus denselben assimiliert hatten – den Wiederschein von Mahat in seinen verschiedenen Intensitätsgraden. Kein Wesen, sei es englisch oder menschlich, kann den Zustand von Nirvâna oder der absoluten Reinheit erlangen, ausgenommen durch Aeonen des Leidens und durch die Erkenntnis des Bösen sowohl wie des Guten, da im anderen Falle das letztere unverständlich bleiben würde. [16] Weil, wie die Allegorie zeigt, die Götter, welche keine eigenen persönlichen Verdienste hatten, aus Furcht vor der Heiligkeit jener selbststrebenden inkarnierten Wesen, welche Asketen und Yogîs geworden waren und so die Macht der ersteren durch ihre selbsterworbenen Kräfte umzustürzen drohten - dieselben anklagten. Alles dieses hat eine tiefe philosophische Bedeutung und bezieht sich auf die Entwicklung und Erlangung göttlicher Kräfte durch Selbstdarstellung. Einige Rishi-Yogîs http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/83.htm (3 of 4)20.06.2005 17:26:49 Kommentar III werden in den Purânen als viel mächtiger denn die Götter hingestellt. Sekundäre Götter oder zeitweilige Mächte in der Natur (die Kräfte) sind verurteilt zu verschwinden; nur das geistige Wirkungsvermögen kann ihn dahin führen, eins zu werden mit dem UNENDLICHEN und dem UNBEDINGTEN. [17] Das Dreieck wird ein Fünfeck (fünffältig) auf Erden http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/83.htm (4 of 4)20.06.2005 17:26:49 Kommentar III Zwischen dem Menschen und dem Tiere – deren Monaden oder Jîvas im Grunde wesensgleich sind – liegt der unüberschreitbare Abgrund der Mentalität und des Selbstbewußtseins. Was ist das menschliche Gemüt in seinem höheren Aspekt, woher kommt es, wenn es nicht ein Teil ist der Wesenheit – und, in einigen seltenen Inkarnationsfällen, die Wesenheit selbst – eines höheren Wesens; eines solchen von einer höheren und göttlichen Ebene? Kann der Mensch – ein Gott in der tierischen Form – die Hervorbringung der materiellen Natur durch bloße Entwicklung sein, geradeso wie das Tier es ist, welches sich vom Menschen durch die äußere Gestalt, aber durchaus nicht durch die Stoffe seines körperlichen Aufbaus unterscheidet, und von derselben, wenn auch unentwickelten Monade beseelt ist – in Anbetracht dessen, daß die intellektuellen Fähigkeiten der beiden sich von einander unterscheiden wie die Sonne von einem Glühwurm? Und was ist es, das einen solchen Unterschied schafft, wenn nicht der Mensch ein Tier plus einem lebendigen Gotte innerhalb seiner körperlichen Hülle? Halten wir an und legen uns selbst ernstlich die Frage vor, unbekümmert um die Schrullen und Sophismen der materialistischen wie der psychologisch modernen Wissenschaft. Bis zu einem gewissen Grade, das ist zugestanden, ist selbst die Esoterische Lehre allegorisch. Um die letztere dem Durchschnittsverstande begreiflich zu machen, ist der Gebrauch von in eine verständliche Form gebrachten Symbolen erforderlich. Daher die allegorischen und halb-mythischen Erzählungen in den exoterischen, und die bloß halb-metaphysischen und objektiven Darstellungen in den esoterischen Lehren. Denn die rein und transcendental geistigen Begriffe sind nur für das Empfindungsvermögen jener passend, welche „sehen ohne Augen, hören ohne Ohren, und empfinden ohne Organe,“ nach der anschaulichen Ausdrucksweise des Kommentars. Dem allzu puritanischen Idealisten steht es frei, den Lehrsatz zu vergeistigen, während der moderne Psychologe einfach versuchen würde, unsere „gefallene“, aber noch göttliche göttliche in ihrem Zusammenhange mit Buddhi – Menschenseele wegzugeistern. Das Geheimnis, welches mit den hoch geistigen Vorfahren des göttlichen Menschen innerhalb des irdischen Menschen verknüpft ist, ist sehr groß. Seine doppelte Erschaffung ist in den Purânen angedeutet, während man sich seiner esoterischen Bedeutung nur durch das gegenseitige Vergleichen der vielen verschiedenen Berichte, und dadurch, daß man sie in ihrem symbolischen und allegorischen Charakter liest, nähern kann. So ist es in der Bibel, sowohl in der Genesis als auch sogar in den Briefen des Paulus. Denn dieser „Schöpfer“, welcher in dem zweiten Kapitel der Genesis „Gott der Herr“ genannt wird, ist in http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/85.htm (1 of 4)20.06.2005 17:26:50 Kommentar III dem Originale die Elohim, oder Götter (die Herren) in der Mehrzahl; und während einer von ihnen den irdischen Adam aus Staub macht, haucht der zweite ihm den Atem des Lebens ein, und der dritte macht aus ihm eine lebendige Seele, und alle diese Deutungen sind in der Mehrzahl des Wortes Elohim enthalten [18] oder wiederum, wie Paulus sagt: Der erste Mensch ist von der Erde und irdisch; der andere (der letzte, oder vielmehr höchste) Mensch ist der Herr vom Himmel. [19] In der ârischen Allegorie werden die rebellischen Söhne des Brahmâ alle dargestellt als heilige Asketen und Yogîs. Wiedergeboren in jedem Kalpa, suchen sie gewöhnlich das Werk der menschlichen Zeugung zu verhindern. Wenn Daksha, der Führer der Prajâpatis oder Schöpfer, 10 000 Söhne zum Zwecke der Bevölkerung der Welt hervorbringt, so tritt Nârada – ein Sohn des Brahmâ, der große Rishi, und dem Wesen nach ein Kumâra, wenn auch nicht dem Namen – dazwischen, und vereitelt zweimal das Vorhaben Dakshas, indem er jene Söhne überredet, heilige Asketen zu bleiben, und die Ehe zu fliehen. Dafür verflucht Daksha den Nârada, „als ein Mensch wiedergeboren“ zu werden, wie Brahmâ ihn vorher verflucht hat wegen seiner Weigerung zu heiraten und Nachkommenschaft zu erhalten, indem er sagte: „gehe zu Grunde in deiner gegenwärtigen (Deva- oder Engel-) Form; und nimm deinen Aufenthalt in dem Schoße“ – d. i. werde ein Mensch. [20] Ungeachtet der verschiedenen einander widersprechenden Lesearten derselben Geschichte, ist es leicht zu sehen, daß Nârada zu jener Klasse von „Erstgeborenen“ Brahmâ´s gehört, welche sich alle aufrührerisch gegen das Gesetz der tierischen Zeugung erwiesen haben, wofür sie sich als Menschen zu inkarnieren hatten. Von allen vedischen Rishis ist Nârada, wie bereits gezeigt, der unveränderlichste, weil er mit den occulten Lehren – insbesondere mit den geheimen Cyklen und Kalpas – am engsten verbundene ist. Gewisse sich widersprechende Behauptungen über diesen Weisen haben die Orientalisten sehr beunruhigt. So wird er dargestellt, wie er sich unbedingt weigert, zu „schaffen“ oder Nachkommenschaft zu haben, und sogar seinen Vater Brahmâ einen „falschen Lehrer“ nennt, weil er ihm rät zu heiraten wie im Nârada-Pancha-Râtra erzählt ist; nichtsdestoweniger wird er als einer, der Prajâpatis oder Vorfahren erwähnt! Im Nâradîya Purâna beschreibt er die Gesetze und Pflichten der ehelosen Adepten; und da diese occulten Pflichten sich zufälligerweise nicht mit dem Bruchstücke von http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/85.htm (2 of 4)20.06.2005 17:26:50 Kommentar III ungefähr 3000 Strophen vorfinden, welches in dem Besitze von europäischen Museen ist, werden die Brâhmanen für Lügner erklärt; wobei die Orientalisten vergessen, daß das Nâradîya angeblich 25 000 Strophen enthält, und daß es nicht sehr wahrscheinlich ist, daß solche Manuskripte sich in den Händen von den indischen Profanen finden sollten, die bereit sind, irgend ein kostbares Palmenblatt für eine rote Suppe zu verkaufen. Es genüge die Bemerkung, daß Nârada vorzugsweise der Deva-Rishi des Occultismus ist und daß der Occultist, welcher nicht Nârada nach seinen sieben esoterischen Schilffflächen erwägt, analysiert und studiert, niemals im stande sein wird, gewisse anthropologische, chronologische, und selbst kosmische Mysterien zu ergründen. Er ist eines der oben erwähnten Feuer, und spielt eine Rolle in der Entwicklung dieses Kalpa von dem Anbeginne seines Aufdämmerns bis zu seinem Endzustande. Er ist ein Schauspieler, welcher in einem jeden der auf einander folgenden Akte oder Wurzelrassen des gegenwärtigen manvantarischen Dramas auftritt, in den Weltallegorieen, welche den Grundton der Esoterik anschlagen, und jetzt dem Leser vertrauter werden. Aber sollen wir uns an andere alte Schriften und Dokumente wenden, um eine Bestätigung der „Feuer“, „Funken“ und „Flammen“? Sie sind zahlreich, wenn man sie nur an den richtigen Stellen sucht. [18] Seth, wie Bunsen und andere gezeigt haben, ist nicht nur der „ursprüngliche Gott“ der Semiten - einschließlich der ersten Juden - sondern auch ihr „halbgöttlicher Vorfahr“. Denn sagt Bunsen (Gott in der Geschichte, II. 36): „Der Stammbaum des Seth der Genesis, Vaters des Enosch (des Mannes) muß ursprünglich als gleichlaufend gedacht werden mit dem von Elohim, Adams Vater, abgeleiteten.“ „Nach Bunsen war die Gottheit (oder Gott Seth) der uralte Gott von Nordägypten und Palästina“, sagt Staniland Wake, in The Great Pyramid (p. 61). Und Seth wurde in der späteren Theologie der Ägypter als ein „böser Dämon“ behandelt, sagt derselbe Bunsen, denn er ist eins mit Typhon und logisch folgerichtig eins mit den indischen Dämonen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/85.htm (3 of 4)20.06.2005 17:26:50 Kommentar III [19] I. Korinth, XV. 47. [20] Vâyu Purâna; Harivamsha, 170. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/85.htm (4 of 4)20.06.2005 17:26:50 Kommentar III In dem kabbalistischen Buche des verborgenen Geheimnisses sind sie klar verkündet, wie auch in der Ha Idra Zuta Qadisha, oder „kleineren heiligen Versammlung“. Die Sprache ist sehr mystisch und verhüllt, aber doch noch verständlich. In den letzteren geht, zwischen den Funken früherer Welten, „Flammen und Funken schlagend“ aus dem göttlichen Feuersteine, der „Arbeiter“ daran, den Menschen zu schaffen, „männlich und weiblich“ (427). Von diesen „Flammen und Funken“ – Engeln und ihren Welten, Sternen und Planeten – heißt es figürlich, daß sie erlöschen und sterben, d. i. „ungeoffenbart“ bleiben, bis ein bestimmter Naturvorgang vollendet ist. Um zu zeigen, wie dicht vor dem Blicke der Öffentlichkeit die wichtigsten Thatsachen der Entstehung des Menschengeschlechtes verhüllt sind, werden jetzt zwei Stellen aus zwei kabbalistischen Büchern aufgeführt. Die erste ist aus der Ha Idra Zuta Qadisha: 429. Von einem Lichtträger (einem der sieben heiligen Planeten) von unerträglicher Helligkeit ging aus eine strahlende Flamme wegsprühend wie ein ungeheuer und mächtiger Hammer jene Funken, welche die früheren Welten waren. 430. Und mit höchst feinem Ether waren diese vermengt und wechselseitig mit einander verbunden, aber nur wenn sie miteinander vereinigt waren gleichwie der Große Vater und die Große Mutter. 431. Von Hoa Selbst, ist AB, der Vater; und von Hoa, Selbst, ist Rauch, der Geist; welche verborgen sind in dem Alten der Tage, und darin ist dieser Ether verborgen. 432. Und er war verbunden mit einem Lichtträger (einem Planeten und seinem Engel oder Regenten), welcher hervorging aus diesem Lichtträger von unerträglicher Helligkeit, welcher verborgen ist in dem Schoße von Aima, der Großen Mutter. [21] „Nun handelt der folgende Auszug aus dem Zohar [22] , unter der Überschrift „die voradamischen Könige“, auch von demselben Geheimnisse: Wir haben gelernt in den Siphrah D´tziunathah, daß der At´-ti´kah D´At-ti´kin, der Alte der Alten, bevor Er Seine Form bereitete, Könige bildete und Könige eingrub, und Könige skizzierte (Menschen, die „Könige“ der Tiere) und sie konnten nicht existieren: bis er sie umwarf und sie bis nach einer Zeit verbarg, weshalb geschrieben steht: „Und diese sind die Könige, welche in dem Lande http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/87.htm (1 of 3)20.06.2005 17:26:50 Kommentar III Edom regierten“ . . . . Und sie konnten nicht existieren bis Resha Hiv´rah, das weiße Haupt, der At´-ti´kah D´At´-ti´-kin, der Alte der Alten, sich selbst einrichtete, Als Er sich selbst einrichtete, bildete Er alle Formen oben und unten . . . . Bevor Er sich in Seiner Form einrichtete, waren nicht geformt alle jene, welche Er zu formen wünschte, und alle Welten waren zerstört . . .. Sie blieben nicht an ihren Plätzen, weil die Form der Könige nicht geformt war, wie sie hätte sein sollen, und die Heilige Stadt noch nicht bereitet war. [23] Nun ist die klare Bedeutung dieser zwei allegorischen und metaphysischen Untersuchungen einfach die: Welten und Menschen wurden abwechselnd gebildet und zerstört, unter dem Gesetze der Entwicklung und aus vorher existierendem Material. Bis beide, die Planeten und ihre Menschen, in unserem Falle unsere Erde und ihre tierischen und menschlichen Rassen, das wurden, was sie jetzt in dem gegenwärtigen Cyklus sind – entgegengesetzte polare Kräfte, eine ins Gleichgewicht gebrachte Verbindung von Geist und Stoff, des positiven und negativen, des männlichen und des weiblichen. Bevor der Mensch physisch männlich und weiblich werden konnte, mußten sein Vorbild, die schöpferischen Elohim, seine Form auf dieser sexuellen Ebene astral einrichten, das heißt, die Atome und die organischen Kräfte, welche auf die Ebene der gegebenen Differenziation herabstiegen, mußten in die von der Natur beabsichtigte Ordnung gebracht werden, um so beständig auf eine unbefleckte Weise dieses Gesetz auszuführen, welches die Kabbalah die „Wage“ nennt, wodurch alles, was existiert, als männlich und weiblich existiert in seiner schließlichen Vollendung, in diesem gegenwärtigem Zustande von Stofflichkeit. Chokmah, Weisheit, der männliche Sephira, mußte sich in, und durch Binah, die intelligente Natur, oder Verstand, ausbreiten. Daher mußte die erste menschliche Wurzelrasse, geschlechtslos und gemütslos, umgeworfen werden und „verborgen bis nach einer Zeit“; d. i. die Erste Rasse, anstatt zu sterben, verschwand in der zweiten Rasse, wie gewisse niedere Lebewesen und Pflanzen in ihrer Nachkommenschaft thun. Es war eine allgemeine Umwandlung. Die Erste wurde die Zweite Wurzelrasse, ohne sie zu erzeugen, sie hervorzubringen, oder zu sterben. „Sie gingen vorüber miteinander,“ wie geschrieben steht: „Und er starb“ und ein anderer „herrschte an seiner statt“. [21] Siehe Mather´s Kabbalah Unveiled, p. 302. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/87.htm (2 of 3)20.06.2005 17:26:50 Kommentar III [22] Übersetzt in Isaac Myer´s Qabbalah, p. 386. [23] Zohar III., 135 a, 292 a, Idra Zutah. Brody Ausg. Idra Zutah. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/87.htm (3 of 3)20.06.2005 17:26:50 Kommentar III Warum? Weil die „Heilige Stadt noch nicht bereitet war“. [24] Und was ist die „Heilige Stadt“? Ma-Qom – der geheime Platz oder der Schrein – auf Erden; mit andern Worten, die menschliche Gebärmutter, die mikrokosmische Kopie und Wiederschein der Himmlischen Matrix, des weiblichen Raumes oder ursprünglichen Chaos, in welchem der männliche Geist den Kein des Sohnes oder des sichtbaren Weltalls befruchtet. Und zwar dies so sehr, daß in dem Abschnitte über „die Emanationen des männlichen und weiblichen Prinzips“ im Zohar, es heißt, daß auf dieser Erde die Weisheit von dem „Alten Heiligen“ „nicht scheint, ausgenommen im männlichen und weiblichen.“ („Hokhmah Weisheit ist der Vater und Binah Verstand ist die Mutter). . . . . Und wenn sie sich, das eine mit dem andern, verbinden, so bringen sie hervor und verbreiten und emanieren die Wahrheit. In den Aussprüchen des Rabbi Yeyeva, Sabbah, d. i. der Alte, lernten wir dies; Was ist Binah Verstand? Aber wenn sie verbinden in dem einen das andere, das [korrekter Abdruck siehe Buch, S.89] in dem [korrekter Abdruck siehe Buch, S.89], so werden sie geschwängert und bringen einen Sohn hervor, und daher heißt es Binah, Verstand. Es bedeutet BeN YaH, d. i. Sohn des YaH. Das ist die Vollständigkeit des Ganzen. [25] Dies ist auch die „Vollständigkeit“ des Phallicismus bei den Rabbinern, seine vollkommene Vergötterung, indem das Göttliche zum Tierischen herabgezogen ist, das Erhabene in die Roheit des Irdischen. Nichts so anschaulich Rohes existiert im östlichen Occultismus, noch in der ursprünglichen Kabbalah - dem chaldäischen Buch der Zahlen. Wir haben bereits in Isis Unveiled gesagt: Wir finden es etwas unweise von Seite der katholischen Schriftsteller, die Schalen ihres Zorns in Sätze auszugießen wie diese: „In einer großen Anzahl von Pagoden, der phallische Stein, immer und jeder Zeit, wie der griechische batylos, die brutalunanständige Form des lingham annehmend . . . des Mahâ Deva.“ Bevor sie ein Symbol mit Schmutz bewerfen, dessen tiefsinnige metaphysische Bedeutung zu hoch ist für das Begriffsvermögen der modernen Vorkämpfer jener Religion der Sinnlichkeit im wahrsten Sinne des Wortes, des römischen Katholizismus, sind sie verpflichtet, ihre ältesten Kirchen zu zerstören, und die Form der Kuppeln ihrer eigenen Tempel zu ändern. Der Mahadeo von Elephanta, der Runde Turm von Bhagulpore, die Minarete des Islam - einerlei ob abgerundet oder zugespitzt - sind Urbilder des Glockenturms von S. Marco zu Venedig, der Rochester-Kathedrale und des modernen Domes von Mailand. Alle diese Spitztürme, Türmchen, Kuppeln und http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/89.htm (1 of 2)20.06.2005 17:26:51 Kommentar III christlichen Tempel sind die Wiederholung der ursprünglichen Idee des lithos, des aufgerichteten Phallus. [26] Nichtsdestoweniger, und wie immer dem auch sein mag, die Thatsache, daß mit alle diese hebräischen Elohim, Funken, und Cherubim wesensgleich sind mit Devas, Rishis und den Feuern und Flammen, den Rudras und den neunundvierzig Agnis der alten Ârier, ist hinlänglich bewiesen durch und in der Qabbalah. [24] Gen. XXVI. 31 ff.; Myer´s Qabbalah, ebenda. [25] Zohar, III. 290 a, Brody ausg. Idra zutah, angeführt in Isaac Myer´s Qabbalah, pp. 387, 388. [26] II. 5. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/89.htm (2 of 2)20.06.2005 17:26:51 Kommentar IV STROPHE IV. SCHÖPFUNG DER ERSTEN RASSEN. 14. Schöpfung der Menschen. 15. Sie sind leere Schatten . 16. Die Schöpfer sind in Verlegenheit, wie sie einen denkenden Menschen schaffen sollen. 17. Was zur Bildung eines vollkommenen Menschen notwendig ist. 14. DIE SIEBEN SCHAAREN, DIE AUS DEM WILLEN GEBORENEN [1] HERREN, ANGETRIEBEN VON DEM GEISTE DES LEBENGEBENS, [2] TRENNEN AB MENSCHEN VON SICH SELBER, EIN JEDER VON SEINER EIGENEN ZONE. Sie warfen ihre „Schatten“ oder Astralkörper ab – wenn man von einem solchen ätherischen Wesen wie einem „Mondgeist“ annehmen kann, daß er sich eines astralen, außer eines kaum greifbaren Körpers, erfreue. In einem anderen Kommentar heißt es, daß die Vorfahren den ersten Menschen ausatmeten, wie von Brahmâ erklärt wird, daß er die Suras oder Götter ausgeatmet habe, wodann sie zu Asuras (von Asu, Atem) wurden. In einem dritten heißt s, die neugeschaffenen Menschen, die „Schatten der Schatten“ waren. In Bezug auf diesen Satz – „Sie waren die Schatten der Schatten“ – mögen ein paar weitere Worte gesagt und eine vollständigere Erklärung versucht werden. Der erste Entwicklungsvorgang der Menschheit ist viel leichter anzunehmen als der, welcher darauf folgt, obwohl der eine wie alle anderen solchen Vorgänge werden verworfen und bezweifelt, sogar von einigen Kabbalisten, insbesondere den westlichen, welche die gegenwärtigen Wirkungen studieren, es aber unterlassen haben, deren erste Ursachen zu studieren. Auch fühlt sich die Schreiberin nicht zur Erklärung einer Fortpflanzungsweise berufen, welche so schwer richtig zu würdigen ist, ausgenommen von einem östlichen Occultisten. Daher ist es nutzlos, hier in Einzelheiten bezüglich des Vorganges einzugehen, obwohl derselbe in den geheimen Büchern genau beschrieben ist, weil es nur dazu führen würde, von der profanen Welt bisher unbekannte Thatsachen zu sprechen und daher dazu, daß sie missverstanden werden. Ein Adam, der aus dem Staube des Bodens gemacht ist, wird für eine gewisse Klasse von Schülern sich immer als annehmbarer erweisen als einer, der sich dem ätherischen Körper projiziert wurde; obwohl man von dem ersteren Vorgang niemals etwas gehört hat, während der letztere, wie alle wissen, vielen Spiritisten in Europa und http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/90.htm (1 of 3)20.06.2005 17:26:51 Kommentar IV Amerika wohl bekannt ist, die vor allen andern ihn verstehen sollten. Denn wer von jenen, welche Zeugen bei der Erscheinung einer sich materialisierenden Form waren, welche aus den Poren des Mediums oder zu anderen Zeiten aus seiner linken Seite heraussickerte, könnte ermangeln, zum mindesten an die Möglichkeit einer solchen Geburt zu glauben? Wenn es im Weltalle solche Wesen giebt, wie Engel oder Geister, deren unkörperliche Wesenheit ein intelligentes Wesen ausmachen kann trotz der Abwesenheit irgend eines (für uns) festen Organismus; und wenn da jene sind, welche glauben, daß ein Gott den ersten Menschen aus Staub machte, und ihm eine lebendige Seele einblies – und es giebt Millionen über Millionen, welche beides glauben – was enthält diese unsere Lehre, das so unmöglich wäre? Sehr bald wird der Tag anbrechen, an dem die Welt zu wählen haben wird, ob sie die wunderbare Erschaffung des Menschen (und des Kosmos dazu) aus nichts, nach dem toten Buchstabe der Genesis, annehmen will, oder einen ersten Menschen, geboren von einem phantastischen Bindeglied – das bis jetzt vollständig „fehlend“ ist – dem gemeinsamen Ahnen den Menschen und des „wahren Affen“. [3] Zwischen diese beide Irrtümer tritt die occulte Philosophie. Sie lehrt, daß der erste Menschenstamm von höheren und halbgöttlichen Wesen aus ihren eigenen Wesenheiten heraus projiziert wurde. Wenn auch der letztere Vorgang als ein abnormaler oder selbst unbegreiflicher – weil in der Natur an diesem Punkte der Entwicklung veralteter – zu betrachten ist, so ist er doch auf Grund gewisser „spiritualistischer“ Thatsachen als möglich erwiesen. Welche nun, fragen wir, von den drei Hypothesen oder Theorien ist die vernünftigste und die am wenigsten widersinnige? Gewiß kann niemand – er sei denn ein seelenblinder Materialist – jemals gegen die occulte Lehre Einwendung machen. [1] Oder aus der Seele Geborenen. [2] Fohat. [3] „Es konnte Huxley, auf die genauesten vergleichend-anatomischen Untersuchungen gestützt, den hochwichtigen Satz aussprechen, daß die anatomischen Verschiedenheiten zwischen dem Menschen und den höchst stehenden Affen (Gorilla, Schimpanse) geringer sind, als diejenigen zwischen den letzteren und den niedrigeren Affen. Für unsern menschlichen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/90.htm (2 of 3)20.06.2005 17:26:51 Kommentar IV Stammbaum aber folgt hieraus unmittelbar der notwendige Schluß, daß das Menschengeschlecht sich aus echten Affen allmählich entwickelt hat.“ (Über die Entstehung des Menschengeschlechts, von Ernst Häckel. Ges. populäre Vorträge aus dem Gebiete der Entwicklungslehre. I. p. 53.) http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/90.htm (3 of 3)20.06.2005 17:26:51 Kommentar IV Nun entnehmen wir, wie gezeigt wurde aus der letzteren, daß der Mensch nicht als das „vollkommene“ Wesen erschaffen wurde, welches er jetzt ist, wie unvollkommen er auch noch bleibt. Es gab eine geistige, eine psychische, eine intellektuelle und eine animalische Evolution, von dem höchsten zum niedersten, sowie eine physikalische Entwicklung – vom einfachen und gleichartigen hinauf zum zusammengesetzteren und verschiedenartigeren, wenn auch nicht ganz nach den Linien, die uns von den modernen Evolutionisten aufgezeichnet sind. Diese doppelte Entwicklung in zwei entgegengesetzte Richtungen erforderte verschiedene Zeitalter von verschiedenartigen Naturen und Stufen der Geistigkeit und Verstandeskraft, um das Wesen zu bilden, das jetzt als Mensch bekannt ist. Ferner, das eine, unbedingte, immer thätige und niemals irrende Gesetz, welches nach denselben Regeln von einer Ewigkeit (oder Manvantara) zur anderen vorgeht – beständig eine aufsteigende Stufenleiter für das geoffenbarte bietend, oder für das, was wir die große Täuschung (Mahâ-Mâyâ) nennen, aber den Geist immer tiefer und tiefer auf der einen Seite in die Stofflichkeit versenkend, und ihn dann durch das Fleisch erlösend und befreiend – dieses Gesetz, sagen wir, benützt für diese Zwecke die Wesen von anderen und höheren Ebenen, Menschen, oder Gemüter (Manus) in Übereinstimmung mit ihren karmischen Erfordernissen. An dieser Stelle wird der Leser neuerdings aufgefordert, sich der indischen Philosophie und Religion zuzuwenden. Die Esoterik der beiden ist in Übereinstimmung mit unserer Geheimlehre, wie sehr auch die Form verschieden und andersartig sein mag. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/91.htm20.06.2005 17:26:52 Kommentar IV ÜBER DIE GLEICHARTIGKEIT UND VERSCHEDENHEITEN DER INKARNIERENDEN KRÄFTE. Die Vorfahren des Menschen, genannt in Indien Väter, Pitaras, oder Pitris, sind die „Schöpfer“ unserer Körper und niederen Prinzipien. Sie sind wir selbst, als die ersten Persönlichkeiten, und wir sind sie. Der ursprüngliche Mensch wäre „Bein von ihrem Bein und Fleisch von ihrem Fleisch“, wenn sie Knochen und Fleisch hätten. Wie festgestellt, waren sie „Mondwesen“. Die Begaber des Menschen mit seinem bewussten, unsterblichen EGO, sind die „Sonnenengel“ – ob nun metaphorisch oder buchstäblich so betrachtet. Der esoterische Name dieser Sonnenengel ist, buchstäblich, die „Herren“ (Nâth) der „ausdauernden unaufhörlichen Hingabe“ (Pranidhâna). Daher scheinen die von dem fünften Prinzipe (Manas) in Verbindung zu stehen mit, oder verursacht zu haben das System des Yogîs, welche aus Pranidhâna ihre fünfte Regel machen. [4] Es ist bereits erklärt worden, warum die transhymâlaischen Occultisten sie als offenbar wesensgleich mit jenen betrachten, welche in Indien Kumâras, Agnishvâttas, und die Barhishads genannt werden. Wie scharf und wahr ist Platos Ausdruck, wie tiefsinnig und philosophisch seine Bemerkung über die (menschliche) Seele oder das Ich, wenn er es definiert als „eine Zusammensetzung aus dem Selben und dem Anderen.“ Und doch, wie wenig ist dieser Wink verstanden worden, da die Welt ihn in dem Sinne nahm, daß die Seele der Atem Gottes sei, des Jehovah. Es ist „das Selbe und das Andere“, wie der große initiierte Philosoph sagte; denn das Ich – das „Höhere Selbst“, wenn verschmolzen mit und eingetaucht in die göttliche Monade – ist der Mensch, und doch das Selbe wie das „Andere“; der in ihm inkarnierte Engel ist dasselbe mit dem universalen Mahat. Die großen klassischen Schriftsteller und Philosophen fühlten diese Wahrheit, wenn sie sagten: Es muß etwas in uns sein, was unsere Gedanken hervorbringt. Etwas sehr Feines; es ist ein Atem; es ist Feuer; es ist Ether; es ist Quintessenz; es ist ein zartes Abbild; es ist eine Denkthätigkeit; es ist eine Zahl; es ist eine Harmonie. [5] All dies sind die Mânanas, Asuras, und andere Beherrscher und Pitris, welche in der dritten Rasse inkarnierten, und auf diese und verschiedene andere Weisen die Menschheit mit Gemüt begabten. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/92.htm (1 of 2)20.06.2005 17:26:52 Kommentar IV [4] Siehe Yoga Shâstra, II. 32. [5] Voltaire. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/92.htm (2 of 2)20.06.2005 17:26:52 Kommentar IV Es giebt sieben Klassen von Pitris, wie unten gezeigt, drei unkörperliche und vier körperliche; und zwei Arten, die Agnishvâtta und die Barhishad. Und wir können hinzufügen, daß, wie es zwei Arten von Pitris giebt, so auch eine doppelte und eine dreifache Reihe von Barhishad und Agnishvâtta. Die ersteren, welche ihre astralen Doppelgänger hervorgebracht haben, werden als Söhne von Atri wiedergeboren, und sind die „Pitris der Dämonen“, oder körperlichen Wesen, auf Grund der Autorität des Manu; [6] indeß die Agnishvâtta wiedergeboren werden als Söhne des Marîchi, eines Sohnes des Brahmâ, und die „Pitris der Götter“ sind. [7] Das Vâyu Purâna erklärt, daß die sieben Ordnungen der Pitris ursprünglich die ersten Götter gewesen seien, die Vairâjas, welche Brahmâ mit dem Yogaauge in den ewigen Sphären schaute, und welche die Götter der Götter sind. . . . . Das Matsya . . . . fügt hinzu, daß die Götter sie verehrten. [8] Der Harivamsha unterscheidet die Vairâjas als eine Klasse der Pitris allein, [9] eine Behauptung, welche in den Geheimlehren bestätigt wird, die jedoch die Vairâjas mit den älteren Agnishvâtta [10] und den Râjasas, oder Âbhûtarajasas identifizieren, welche unkörperlich sind, sogar ohne astrales Phantom. Von Vishnu wird in den meisten Manuskripten gesagt, daß er in und durch sie sich inkarniert habe. Im Raivata Manvantara wiederum wurde Hari, der beste der Götter, geboren von Sambhûti als der göttliche Mânasa – beginnend mit den Gottheiten Râjasas. [11] Sambhûti war eine Tochter des Daksha und Weib des Marîchi, des Vaters der Agnishvâtta, welche zusammen mit den Râjasas immer mit den Mânasas verbunden sind. Wie von einem viel tüchtigeren Sanskritisten als Wilson, von Herrn Fitzedward Hall bemerkt wird: Mânasa ist kein ungeeigneter Name für eine Gottheit, welche mit den Râjasas verbunden ist. Wie scheinen darin mânasam zu haben – dasselbe wie manas – mit der Veränderung der Endung, die notwendig ist, um eine männliche Personifikation auszudrücken. [12] Alle Söhne des Virâja sind Mânasas, sagt Nîlakantha. Und Virâja ist Brahmâ, und daher werden die Unkörperlichen Pitris Vairâjas genannt, weil sie Söhne des Virâja sind, sagt das Vâyu Purâna. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/93.htm (1 of 3)20.06.2005 17:26:53 Kommentar IV Wir könnten unsere Beweise ins Unendliche vermehren, aber es ist nutzlos. Die Weisen werden unsern Sinn erstehen, die Unweisen werden nicht gebraucht. Es giebt dreiunddreißig Karors oder dreihundertunddreißig Millionen von Göttern in Indien. Aber, wie von dem gelehrten Vortragenden über die Bhagavad Gîtâ bemerkt wird: Sie mögen alle Devas sein, aber sie sind durchaus nicht alle „Götter“, in dem hohen geistigen Sinne, welchen man dem Ausdrucke beilegt. Dies ist ein unglücklicher Fehler, der gewöhnlich von den Europäern gemacht wird. Deva ist eine Art von geistigem Wesen, und weil dasselbe Wort in gewöhnlicher Sprechweise in der Bedeutung Gott gebraucht wird, folgt daraus durchaus nicht, daß wir dreiunddreißig Karors von Göttern haben und verehren. Diese Wesen haben, wie ungezwungen geschlossen werden kann, eine gewisse Verwandtschaft mit einem von den drei zusammensetzenden Upâdhis (Grundprinzipien), in welche wir den Menschen geteilt haben. [13] Die Namen der Gottheiten von einer gewissen mystischen Klasse ändern sich mit jedem Manvantara. Die zwölf Großen Götter, Jayas, erschaffen von Brahmâ, um ihn bei seinem Schöpfungswerke am ersten Anfange des Kalpa beizustehen, welche, verloren in Samâdhi, es vernachlässigten zu schaffen – worauf sie verflucht wurden zu wiederholten Malen geboren zu werden in einem jeden Manvantara bis zum siebenten – werden so beziehungsweise genannt: Ajitas, Tushitas, Satyas, Haris, Vaikunthas, Sâdhyas und Âdityas: [14] sie sind Tushitas im zweiten Kalpa und Âdityas in dieser Vaivasvata-Periode, [15] abgesehen von anderen Namen für jedes Zeitalter. Aber sie sind wesensgleich mit den Mânasas oder Râjasas, und diese mit unseren inkarnierenden Dhyân Chohans. Ja; abgesehen von jenen Wesen, welche, wie die Yakshas, Gandharvas, Kinnaras, u. s. w., in ihren Individualitäten genommen, die Astralebene bewohnen, giebt es wirkliche Devas, und zu diesen Klassen gehören die Âdityas, die Vairâjas, die Kûmaras, die Asuras, und alle jene hohen himmlischen Wesen, welche die occulte Lehre Manasvin nennt, die Weisen, allen voran, welche auch alle Menschen zu selbstbewussten geistig intellektuellen Wesen gemacht haben würden, wären sie nicht „verflucht“ worden, in die Zeugung zu verfallen, und für ihre Pflichtvernachlässigung selber als Sterbliche wiedergeboren zu werden. [6] Manava-Dharana Shâstra, III. 196. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/93.htm (2 of 3)20.06.2005 17:26:53 Kommentar IV [7] Matsya und Padma Purânas und Kullûka über das Manava-Dharma Shâstra, III. 195. Wir wissen ganz gut, daß das Vâyu und das Matsya Purâna (angenehmer Weise für die westliche Deutung) die Agnishvâtta mit den Jahreszeiten identifizieren, und die Barhishad Pitris mit den Monaten; sie fügen eine vierte Klasse hinzu – Kâvyas – cyklische Jahre. Aber identifizieren nicht die christlichen katholischen Katholiken ihre Engel mit Planeten, und sicht nicht die sieben Rishis zu den Saptarshis geworden – einem Sternbilde? Sie sind Gottheiten, welche allen cyklischen Einteilungen verstehen. [8] Vishnu Purâna, Wilson, III. 158, 159. [9] Shlokas 935, 936. [10] Das Vâyu Purâna zeigt die Virâja-loka genannte Region von den Agnishvâtta bewohnt. [11] Wilson, ebenda, III. 17, Note von Fitzedward Hall. [12] a. a. O., ebenda. [13] Siehe Theosophist, February, 1887, p. 360. [14] Siehe Wilson, II. 36. [15] Siehe Vâyu Purâna. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/93.htm (3 of 3)20.06.2005 17:26:53 Kommentar IV STROPHE IV. – Fortsetzung. 15. SIEBENMAL SIEBEN SCHATTEN [16] VON ZUKÜNFTIGEN MENSCHEN [17] (a) WURDEN [18] GEBOREN, EIN JEDER VON SEINER EIGENEN FARBE [19] UND ART. (b) EIN JEDER [20] UNTERGEORDNET SEINEM VATER. [21] DIE VÄTER, DIE KNOCHENLOSEN, KONNTEN NICHT LEBEN GEBEN DEN WESEN MIT KNOCHEN. IHRE NACHKOMMENSCHAFT WAREN BHÛTA, [22] OHNE FORM UND OHNE GEMÜT . DESHALB WERDEN SIE DIE CHHÂYÂ[23] RASSE GENANNT. (c) (a) Manu, wie bereits bemerkt, kommt von der Wurzel man, denken, daher ein „Denker“. Sehr wahrscheinlich entsprangen aus diesem Sanskritwort die lateinische mens, Gemüt, der ägyptische Menes, das „Meister-Gemüt“, die pythagoräische monas, oder bewußte „denkende Einheit“, auch Gemüt, und selbst unser manas oder (engl.) mind, das fünfte Prinzip im Menschen. Daher heißen diese Schatten Amânasa, „gemütlos“. Bei den Brâhmanen sind die Pitris sehr heilig, weil sie die Vorfahren [24] oder Ahnen der Menschen sind – die ersten Manushyas auf dieser Erde – und der Brâhmane opfert ihnen, wenn ihm ein Sohn geboren wird. Sie sind mehr geehrt und ihr Ritual ist wichtiger als die Verehrung der Götter. [25] Wollen wir jetzt nicht nach einem philosophischen Sinne in dieser doppelten Gruppe von Vorfahren suchen? Da die Pitris in sieben Klassen geteilt sind, so haben wir hier wiederum die mystische Zahl. Nahezu alle Purânen stimmen darin überein; daß drei von diesen Arûpa (formlos) sind, während vier körperlich sind; die ersteren sind intellektuell und geistig, die letzteren materiell und des Intellektes entbehrend. Esoterisch sind es die Asuras, welche die drei ersten Klassen von Pitris bilden „geboren in dem Körper des Zwielichts“. Ihre Väter, die Götter, waren verdammt, als Narren auf Erden begoren zu werden, nach dem Vâyu Purâna. Die Legenden sind absichtlich vermengt und sehr verschwommen gemacht: Die Pitris sind in der einen die Söhne der Götter, und in einer anderen jene des Brahmâ; während eine dritte sie zu Unterweisern ihrer eigenen Väter macht. Es sind die Scharen der vier materiellen Klassen, welche die Menschen gleichzeitig auf den sieben Zonen schaffen. Nun, mit Bezug auf die sieben Klassen von Pitris, von denen eine jede wieder in sieben geteilt ist, ein Wort an die Schüler und eine Frage an die Profanen. Diese Klasse der „Feuer Dhyânîs“, welche wir aus unbestreitbaren Gründen mit den Agnishvâttas identifizieren, heißt in unserer Schule das „Herz“ des DhyânChohanischen Körpers, und soll sich in der Dritten Menschenrasse inkarniert und http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/95.htm (1 of 4)20.06.2005 17:26:53 Kommentar IV dieselbe vollkommen gemacht haben. Die esoterische Geheimnislehre spricht von einer geheimnisvollen Beziehung, welche zwischen der siebenfältigen Wesenheit oder Substanz dieses englischen Herzens und der Menschen besteht, von welchem jedes körperliche Organ und jede seelische und geistige Thätigkeit ein Wiederschein, sozusagen ein Abbild auf der irdischen Ebene, von dem Muster oder Vorbild oben ist. Warum, wird gefragt, sollte eine solche seltsame Wiederholung der Zahl sieben in dem anatomischen Baue eines Menschen sein? Warum sollte das Herz vier niedere Kammern und drei höhere Einteilungen haben, in so seltsamer Übereinstimmung mit der siebenfältigen Einteilung der menschlichen Prinzipien, welche in zwei Gruppen getrennt sind, die höhere und die niedere; und warum sollte dieselbe Einteilung sich in den verschiedenen Klassen der Pitris, und insbesondere unserer Feuer Dhyânîs finden? Weil, wie bereits festgestellt, diese Wesen in vier körperliche oder gröbere, und in drei unkörperliche oder feinere Prinzipien“, oder mit welchem beliebigen anderen Namen man sie nennen mag, zerfallen. Warum senden die sieben Nervenplexusse des Körpers sieben Strahlen aus? Warum giebt es diese sieben Plexusse, und warum sieben verschiedene Schichten in der menschlichen Haut? Der Kommentar sagt: Nachdem sie ihre Schatten ausgesendet und Menschen aus einem Elemente (Ether) gemacht haben, stiegen die Vorfahren zu Mahâ-Loka empor, von woher sie periodisch herabsteigen, wenn die Welt erneuert wird, um neue Menschen hervorzubringen. Die Feinen Körper bleiben ohne Verstand (Manas) bis zur Ankunft der Suras (Götter), welche jetzt Asuras (Nicht-Götter) heißen. „Nicht-Götter“ für die Brâhmanen vielleicht, aber die höchsten „Atem“ für die Occultisten; nachdem jene Vorfahren (Pitaras), die formlosen und die intellektuellen, sich weigern, den Menschen zu bilden, aber ihn mit Gemüt begaben; während die vier körperlichen Klassen bloß seinen Körper schaffen. Dies ist sehr klar gezeigt in verschiedenen Texten des Rig Veda – der höchsten Autorität für einen Hindû von irgend welcher Sekte. Dort bedeutet Asura „geistig göttlich“. Und das Wort wird als ein Synonym für Höchster Geist benützt, und der Ausdruck Asura, in dem Sinne von einem „Gott“ wird auf Varuna und Indra und vorzugsweise auf Agni angewendet – welche drei in der alten Zeit die drei höchsten Götter waren, bevor die brâhmanische Theo-Mythologie die wahre Bedeutung von fast Allem in den archäischen Schriften verzerrte. Aber da der Schlüssel jetzt verloren ist, so werden die Asuras kaum erwähnt. Im Zend Avesta findet sich dasselbe. In der altpersischen oder magischen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/95.htm (2 of 4)20.06.2005 17:26:53 Kommentar IV Religion ist Asura der Herr Asura Vishvavedas, der „alles kennende“ oder „allwissende Herr“; und Asura Mazdhâ, welcher später Ahura Mazdhâ wird, ist, wie Bentley zeigt. „der Herr, welcher Intelligenz verleiht“ – Asura Medhâ und Ahura Mazdâo. [26] An anderer Stelle in diesem Werke wird gezeigt, auf gleich gute Autorität hin, daß der indo-iranische Asura immer als siebenfältig betrachtet wurde. Diese Thatsache, verbunden mit dem Namen Mazdhâ, wie oben, welcher aus dem siebenfältigen Asura den „Herrn“, oder die „Herren“ kollektiv, „welche Intelligenz verleihen, macht, verbindet die Amshaspends mit den Asuras und mit den inkarnierenden Dhyân Chohans sowohl, wie mit den Elohim, und den sieben beseelenden Göttern von Ägypten, Chaldaea, und jedem anderen Lande. [16] Chhâyâs. [17] Oder Amânasas. [18] Derart. [19] Hautfarbe. [20] Auch. [21] Schöpfer. [22] Phantome. [23] Bild oder Schatten. [24] Dies war angedeutet in Isis Unveiled (I. XXXVIII.), obwohl die volle Erklärung damals nicht gegeben werden konnte: „Die Pitris sind nicht die Vorfahren der gegenwärtig lebenden Menschen, sondern jene der (ersten) menschlichen Art oder Adamischen Rasse; die Geister der menschlichen Rassen, welche, auf der großen Stufenleiter der absteigenden Entwicklung, unseren Menschenrassen vorangingen und körperlich sowohl wie geistig http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/95.htm (3 of 4)20.06.2005 17:26:53 Kommentar IV unserer modernen Pgymäen weit überlegen waren. Im Manava-Dharma Shâstra heißen sie Mond-Vorfahren.“ [25] Siehe die „Gesetze des Manu“ - Manava-Dharma Shâstra, III. 2,3. [26] „Sacred Books of the East,“ Vol. IV, The Zend-Avesta, Pt. I. LVIII., übers. von James Darmesteter. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/95.htm (4 of 4)20.06.2005 17:26:53 Kommentar IV Diese „Götter“ weigerten sich, den Menschen zu schaffen, nicht wie in den exoterischen Berichten angegeben wird, weil ihr Stolz zu groß war, die himmlische Kraft ihrer Wesenheit mit den Kindern der Erde zu teilen, sondern aus bereits angedeuteten Gründen. Jedoch hat die Allegorie endlosen Phantasien Raum gegeben und die Theologie hat in jedem Lande daraus den Vorteil gezogen, ihre Anklage gegen diese Erstgeborenen oder die Logoi zu begründen, und als eine Wahrheit den Gemütern der Unwissenden und Leichtgläubigen einzuprägen. [27] Das christliche System ist nicht das einzige, welches diese Götter zu Dämonen degradiert hat. Zoroastrianismus und selbst Brâhmanismus haben die gleiche Gelegenheit benützt, um Gewalt über das Gemüt des Volkes zu gewinnen. Selbst in der chaldäischen Exoterik werden Wesen, welche sich weigern zu erschaffen, und dadurch angeblich dem Demiurgen entgegentreten, als Geister der Finsternis geschmäht. Die Suras, welche ihre intellektuelle Unabhängigkeit gewinnen, bekämpfen die Suras, welche derselben entbehren und als ihre Leben in nutzlosem Zeremoniendienst, welcher auf blindem Glauben begründet ist, verbringend dargestellt werden, - ein Wink. Der jetzt von den orthodoxen Brâhmanen ignoriert wird – und sofort werden die ersteren zu A-Suras. Die Erstund aus der Seele geborenen Söhne der Gottheit weigern sich, Nachkommenschaft zu schaffen , und werden von Brahmâ verflucht, als Menschen geboren zu werden. Sie werden zur Erde hinab geschleudert, welche später im theologischen Dogma in die infernalen Regionen umgewandelt wird. Ahriman vernichtet den von Ormazd geschaffenen Stier – welcher das Sinnbild des irdischen trügerischen Lebens ist, des „Keimes der Sorge“ – und, indem man vergisst, daß der vergängliche endliche Same sterben muß, damit die Pflanze der Unsterblichkeit, die Pflanze des geistigen ewigen Lebens sprießen und leben könne, wird Ahriman als der Feind, die widerstrebende Kraft, der Teufel ausgerufen. Typhon schneidet Osiris in vierzehn Stücke, um ihn daran zu hindern, die Welt zu bevölkern und so Elend zu schaffen; und Typhon wird in der exoterischen theologischen Lehre zur Macht der Finsternis. Aber all dies ist die exoterische Schale. Die Verehrer der letzteren sind es, welche die Bemühung und Selbstaufopferung jener, welche den Menschen zu ihrem ursprünglichen Zustande der Göttlichkeit durch selbstbewußte Anstrengungen verhelfen möchten, dem Ungehorsame und Aufruhr zuschreiben; und diese Verehrer der Form sind es, welche Dämonen aus den Engeln des Lichtes gemacht haben. Die esoterische Philosophie jedoch lehrt, daß ein Drittel [28] der Dhyânîs – d. i. die drei Klassen der Arûpa Pitris, begabt mit Intelligenz, „mit einem formlosen Atem, zusammengesetzt aus intellektuellem, nicht elementaren Substanzen“ [29] http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/97.htm (1 of 3)20.06.2005 17:26:54 Kommentar IV – einfach durch das Gesetz der Karma und der Entwicklung bestimmt waren, auf Erden wiedergeboren oder inkarniert zu werden. [30] Einige von diesen waren Nirmânakâyas von anderen Manvantaras. Daher sehen wir sie in allen Purânen auf dieser Kugel im dritten Manvantara – lies dritte Wurzelrasse – als Könige, Rishis und Helden wiedererscheinen. Dieser Lehrsatz, zu philosophisch und metaphysisch, um von den Massen erfasst zu werden, wurde, wie bereits gesagt, von der Priesterschaft zum Zwecke der Beherrschung der ersteren durch abergläubische Furcht, entstellt. Die angeblichen „Anführer“ waren also einfach jene, welche von dem karmischen Gesetze gezwungen, den Becher der Galle bis zum letzten bitteren Tropfen auszutrinken, sich aufs neue inkarnieren und so aus den von ihren niederen Brüdern projizierten astralen Statuen verantwortliche denkende Wesen machen mußte. Einige sollen sich geweigert haben, weil sie in sich nicht die notwendigen Materialien hatten – d. i. einen Astralkörper – denn sie waren Arûpa. Die Weigerung anderer bezog sich darauf, daß sie in lange vergangenen vorhergehenden Manvantaras Adepten und Yogîs gewesen waren; ein anderes Geheimnis. Aber späterhin, als Nirmânakâyas, opferten sie sich selber zum besten und zur Erlösung der Monaden, welche warteten, bis die Reihe an sie kam, und welche im anderen Falle ungezählte Zeitalter in unverantwortlichen, tiergleichen, wenn auch der Erscheinung nach menschlichen Formen hätten dahinschmachten müssen. Es mag eine Parabel und eine Allegorie innerhalb einer Allegorie sein. Ihre Lösung ist der Intuition des Schülers überlassen, wenn er nur das folgende mit seinem geistigen Auge liest. [27] Vergleiche auch was gesagt ist über Makara und die Kumâras in Verbindung mit dem Zodiak. [28] Daher die folgenden Behauptungen der Vision des St. Johannes, erwähnt in seiner Apokalypse, über „den großen roten Drachen, der hatte sieben Häupter und zehn Hörner und auf seinen Häuptern sieben Kronen“, dessen „Schwanz zog den dritten Teil der Sterne des Himmels und warf sie auf die Erde.“ (Kap. XII.) [29] Siehe Harivamsha, 932. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/97.htm (2 of 3)20.06.2005 17:26:54 Kommentar IV [30] Der Vers „warf sie auf die Erde“ zeigt klar seinen Ursprung aus der größten und ältesten Allegorie der ârischen Mystiker, welche, nach der Vernichtung der atlantischen Riesen und Zauberer, die Wahrheit verbargen die astronomische, physikalische und göttliche, da sie ein Blatt aus der praekosmischen Theogonie ist - unter verschiedenen Allegorieen. ist eine wirkliche Theodicee der sogenannten „gefallenen Engel“; die Willigen und die Unwilligen, die Schöpfer und jene, welche sich weigerten zu schaffen, werden jetzt von den christlichen Katholiken höchst verwirrend durcheinandergemengt, welche vergessen, daß ihr höchster Erzengel - St. Michael, welcher dargestellt wird, wie er den Drachen der Weisheit oder der göttlichen Selbstaufopferung - jetzt mißnannt und verleumdet als Satan besiegt (bemeistert und assimiliert), als erster sich geweigert hat zu schaffen! Dies hat zu endloser Verwirrung geführt. So wenig versteht die christliche Theologie die wunderliche Sprache des Ostens und seine Symbolik, daß sie sogar den chinesisch-buddhistischen und indischen exoterischen Ritus, während gewisser Finsternisse einen Lärm erheben, nach seinem toten Buchstabensinne dahin erklärt, es solle der „große rote Drache“ verscheucht werden, der sich verschworen habe, das „Licht“ zu entführen! Aber hier bedeutet „Licht“ die esoterische Weisheit, und wir haben die geheime Beeutung dr Ausdrücke Drache, Schlange, u. s. w. hinlänglich erklärt, welche alle sich auf Adepten und Initiierte beziehen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/97.htm (3 of 3)20.06.2005 17:26:54 Kommentar IV Was ihre Bildner oder Vorfahren anbetrifft – jene Engel, welche in den exoterischen Legenden dem Gesetze gehorchten – so müssen sie wesensgleich sein mit den Barhishad Pitris oder den Pitri-Devatâs, d. i. jenen, welche im Besitze des physischen schöpferischen Feuers waren. Sie konnten nur die menschliche Monade schaffen oder vielmehr nur mit ihren eigenen astralen Selbsten bekleiden, aber sie konnten nicht den Menschen nach ihrem Bild und Gleichnis machen. „Der Mensch soll nicht sein wie einer von uns“, sagen die schöpferischen Götter, beauftragt mit der Herstellung des niederen Tieres – sondern höher. [31] Daß sie das Ebenbild der Menschen aus ihren eigenen göttlichen Wesenheit schufen, bedeutet esoterisch, daß sie es waren, welche die –erste Rasse wurden, und so ihr Schicksal und weitere Entwicklung teilten. Sie wollten nicht, einfach weil sie nicht konnten, dem Menschen jenen heiligen Funken geben, welcher zur Blüte der menschlichen Vernunft und Selbstbewußtseins aufflammt und sich ausbreitet, denn sie hatten ihm nicht zu vergeben. Dies war jener Klasse von Devas überlassen, welche in Griechenland unter dem Namen Prometheus symbolisiert wurden; jenen, welche nichts zu thun hatten mit dem physischen Körper, aber alles mit dem rein geistigen Menschen. Jede Klasse von Schöpfern begabt den Menschen mit dem, was sie zu geben hat; die eine bildet seine äußere Form; die andere giebt ihm ihre Wesenheit, welche später infolge der persönlichen Anstrengung des Individuums das Menschliche Höhere Selbst wird; aber sie konnten den Menschen nicht machen wie sie selbst waren, - vollkommen, weil sündelos; sündelos, weil bloß im Besitze der ersten, blassen, schattenhaften Umrisse von Attributen, und diese alle vollkommen – vom menschlichen Standpunkte – weiß, rein und kalt, wie der jungfräuliche Schnee. Wo kein Körper ist, da ist kein Verdienst. Die Menschheit, „von der Erde irdisch“, war nicht bestimmt, von den Engeln des Ersten Göttlichen Atems geschaffen zu werden. Daher heißt es, daß sie sich geweigert haben, zu schaffen, und daß der Mensch von materielleren Schöpfern gebildet werden mußte [32] , die ihrerseits nur das geben konnten, was sie in ihren eignen Naturen hatten und nicht mehr. Gehorsam dem ewigen Gesetze konnten die reinen Götter aus sich selbst nur schattenhafte Menschen projiciieren, etwas weniger etherisch und geistig, weniger göttlich und vollkommen als sie selber – aber noch immer Schatten. Die erste Menschheit war daher ein blasses Abbild ihrerVorfahren; zu materiell, selbst in ihrer Feinheit, um eine Hierarchie von Göttern zu sein; zu geistig und rein, um Menschen zu sein – thatsächlich begabt mit jeder negativen (nirguna) Vollkommenheit. Vollkommenheit, um solche voll zu sein, muß aus der Unvollkommenheit geboren sein, das Unzerstörbare muß aus dem Zerstörbaren hervorwachsen, indem es das letztere zu seinem Träger und Grundlage und Kontrast hat. Unbedingtes Licht ist unbedingte Dunkelheit und http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/99.htm (1 of 3)20.06.2005 17:26:54 Kommentar IV umgekehrt. Thatsächlich giebt es weder Licht noch Dunkelheit in den Bereichen der Wahrheit. Gut und Böse sind Zwillinge, die Nachkommenschaft von Raum und Zeit, unter der Herrschaft der Mâyâ. Trenne sie, indem du sie auseinanderschneidest, und sie werden beide sterben. Keines besteht an sich, da jedes aus dem anderen erzeugt und geschaffen werden muß, um ins Dasein zu treten; beide müssen gekannt und erfasst sein, bevor sie Gegenstände der Wahrnehmung werden, daher müssen sie im sterblichen Gemüte geteilt werden. Nichtsdestoweniger, da die trügerische Unterscheidung besteht, ist eine niedrigere Ordnung von schöpferischen Engeln erforderlich, um bewohnte Kugeln zu „erschaffen“ – insbesondere die unsere – oder um mit dem Stoffe dieser irdischen Ebene sich zu befassen. Die philosophischen Gnostiker waren die ersten, welche in der geschichtlichen Zeit so dachten, und auf Grund dieser Anschauung verschiedene Systeme erfanden. Daher findet man in ihren Schöpfungsplänen ihre „Schöpfer“ immer einen Platz gerade am Fuße der Leiter des geistigen Seins einnehmen. Von ihnen wurden jene, welche unsere Erde und ihre Sterblichen erschaffen hatte, gerade an die Grenze der mâyâvischen Materie versetzt und ihren Anhängern wurde gelehrt zu denken – zum großen Missbehagen der Kirchväter – daß für die Schöpfung jener im geistigen und moralischen Sinne jämmerlichen Rassen, welche unsere Kugel zieren, keine hohe Gottheit verantwortlich gemacht werden könne, sondern bloß Engel einer niederen Hierarchie, [33] in welche Klassen sie den jüdischen Gott Jehovah verbannten. [31] Siehe Genesis und Platos Timäus. [32] Trotz alle gegenteiligen Anstrengungen der christlichen Theologie welche sich mit dem hebräischen esoterischen Bericht von der Schöpfung des Menschen beladen hat, welchen sie buchstäblich versteht - keine vernünftige Entschuldigung für ihren „Gott, den Schöpfer“ finden, welche einen Menschen ohne Gemüt und Sinn hervorbringt; noch kann sie die Bestrafung rechtfertigen, die auf eine Thatsache folgte, bezüglich derer Adam und Eva sich für unzurechnungsfähig erklären könnten. Denn wenn man zugesteht, daß das Paar in Unwissenheit von Gut und Böse war, bevor es die verbotene Frucht aß, wie konnte man von ihm erwarten, daß er wisse, daß Ungehorsam http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/99.htm (2 of 3)20.06.2005 17:26:54 Kommentar IV böse sei? Wenn beabsichtigt war, daß der ursprüngliche Mensch ein halbverständiges, oder vielmehr verstandloses Wesen bleiben solle, dann war seine Schöpfung zwecklos und sogar grausam, wenn von einem allmächtigen und vollkommenen Gotte bewirkt. Aber Adam und Eva werde, sogar in der Genesis, dargestellt, als geschaffen von einer Klasse niederer göttlicher Wesen, den Elohim, welche so eifersüchtig auf ihre persönlichen Vorrechte als vernünftige und intelligente Geschöpfe sind, daß sie dem Menschen nicht gestatten wollen, zu werden „als unser einer“. Dies ist klar, selbst nach dem buchstäblichen Sinne der Bibel. Die Gnostiker hatten daher Recht, wenn sie den jüdischen Gott als zu einer Klasse von niedrigeren, materiellen und nicht sehr heiligen Bewohnern der unsichtbaren Welt gehörig betrachteten. [33] In Isis Unveiled werden verschiedene dieser gnostischen Systeme gegeben. Eines ist dem Codex Nazaräus, der Schrift der Nazarener entnommen, welche, obwohl sie lange vor den Tagen Christi, und selbst vor den Gesetzen Mosis existierten, Gnostiker waren, und viele von ihnen Initiierte. Sie hielten ihre „Mysterien des Lebens“ in Nazara )dem alten und neuen Nazareth) ab, und ihre Lehren sind ein getreuer Wiederhall der Unterweisung der Geheimlehre - von denen wir einige jetzt zu erklären unternehmen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/99.htm (3 of 3)20.06.2005 17:26:54 Kommentar IV Von der gegenwärtigen verschiedene Menschheiten werden in allen alten Kosmogonien erwähnt. Plato spricht im Phädrus von einer „beflügelten“ Menschenrasse. Aristophanes spricht in Platos Gastmahl von einer androgynen Rasse mit runden Körpern.. Im Pymander ist sogar das Tierreich doppelgeschlechtig. So heißt es: Als der Umkreis vollendet war, wurde der Knoten gelockert . . . . und alle Tiere, welche gleichermaßen mannweiblich waren, wurden aufgelöst (getrennt) zusammen mit dem Menschen . . . (denn) . . . die Ursachen mußten Wirkungen auf Erden hervorbringen. [34] Hinwieder, in dem alten Quiche-Manuskript, den Popol Vuh – veröffentlicht von dem verstorbenen Abbé Brasseur de Bourbourg – werden die ersten Menschen als eine Rasse beschrieben, „deren Blick unbegrenzt war, und die alle Dinge sofort kannte“: somit die göttliche Erkenntnis der Götter, nicht der Sterblichen zeigte. Die Geheimlehre, welche die unvermeidlichen Übertreibungen der Volksphantasie richtig stellt, giebt die Thatsachen, wie sie in den archaischen Symbolen aufgezeichnet sind. (b) Diese „Schatten“ wurden geboren „ein jeder von seiner eigenen Farbe und Art“, ein jeder auch „untergeordnet seinem Vater“, oder Schöpfer, weil der letztere ein vollständiges Wesen seiner Art war. Die Kommentare beziehen den ersten Satz auf die Farbe oder Hautbeschaffenheit einer jeden derart entwickelten Menschenrasse. Im Pymander nehmen die sieben ursprünglichen Menschen, geschaffen von der Natur aus dem „Himmlischen Menschen“, alle an den Eigenschaften der sieben „Lenker“ oder Herrscher teil, welche den Menschen liebten – ihren eigenen Wiederschein und Zusammenfassung. In den nordischen Legenden erkennt man in Asgard, der Wohnung der Götter, sowie auch in den Asen selber, dieselben in die volkstümlichen „Mythen“ verwobenen Orte und Personifikationen wie in unserer Geheimlehre; und wir finden sie in den Veden, den Purânen, den altpersischen Schriften und der Kabbala. Die Asen von Skandinavien, die Beherrscher der Welt, welche der unseren voranging, deren Name wörtlich bedeutet die “Säulen der Welt“, ihre „Stützen“ sind somit wesensgleich mit den griechischen Kosmokratoren, den sieben „Arbeitern“ oder Rektoren des Pymander, den sieben Rishis und Pitris von Indien, den sieben chaldäischen Göttern und sieben bösen Geistern, den http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/101.htm (1 of 3)20.06.2005 17:26:54 Kommentar IV sieben kabbalistischen Sephiroth, zusammengefasst von der oberen Dreiheit, und selbst den sieben Planetengeistern der christlichen Mystiker. Die Asen erschaffen die Erde, die Meere, den Himmel und die Wolken, die ganze sichtbare Welt aus den Überresten des erschlagenen Riesen Ymir; aber sie erschaffen nicht den MENSCHEN, sondern bloß seine Form aus der Ask oder dem Eschenbaum. Odin ist es, der ihn mit Leben und Seele begabt, nachdem Lodur ihm Blut und Knochen gegeben, und schließlich ist es Hönir, welcher ihn mit seinem Intellekt (Manas) und mit seinen bewußten Sinnen versieht. [35] Die nordische Ask, der hesiodische Eschenbaum, auf dem die Menschen des Bronzezeitalters hervorgingen, der dritten Wurzelrasse, und der Tzité-Baum des Popol Vuh, aus dem die mexikanische dritte Menschenrasse geschaffen wurde, sind alle eins. Dies kann von jedem Leser deutlich gesehen werden, Aber den occulten Grund, warum die nordische Yggdrasil, der indische Ashvatta, der Gogardbaum, der hellenische Baum des Lebens, und der tibetanische Zampunbaum eins sind mit dem kabbalistischen sephirothischen Baume und selbst mit dem heiligen Baume, der von Ahura Mazda gemacht wurde, und dem Baume von den – welcher unter den westlichen Schülern kann ihn sagen? [36] Nichtsdestoweniger sind die Früchte von allen diesen „Bäumen“ einerlei on Pippala, oder Haoma, oder selbst der prosaischere Apfel der „Pflanzen des Lebens“ in Thatsache und Wahrheit. Die Vorbilder unserer Rassen waren alle eingeschlossen in dem mikrokosmischen Baume, welcher in und unter dem großen makrokosmischen Weltbaume wuchs und sich entwickelte; [37] und das Geheimnis ist halb enthüllt im Dîrghatamas, wo es heißt: Pippala, die süße Frucht des Baumes, auf den die Geister kommen, welche die Wissenschaft lieben, und wo die Götter alle Wunder bewirken. Wie beim Gogardbaume, so wohnt unter den üppigen Zweigen aller dieser Weltenbäume die „Schlange“. Aber während der makrokosmische Baum die Schlange der Ewigkeit und der absoluten Weisheit selbst ist, sind jene, welche in dem mikrokosmischen Baume wohnen, die Schlangen der geoffenbarten Weisheit. Die eine ist das Eins und All; die anderen sind ihre reflektierten Teile. Der „Baum“ ist natürlich der Mensch selbst, und die in einem jeden wohnende Schlange das bewußte Manas, das Verbindungsglied zwischen Geist und Materie, Himmel und Erde. Überall ist es dasselbe. Die „schaffenden“ Kräfte bringen den Menschen hervor, aber sie verfehlen ihr Endziel. Alle diese Logoi streben, den Menschen mit bewußtem unsterblichen Geiste zu begaben, reflektiert bloß in dem Gemüte http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/101.htm (2 of 3)20.06.2005 17:26:54 Kommentar IV (Manas); sie fehlen, und alle werden als für den Misserfolg, wenn nicht für den bloßen Versuch gestraft dargestellt. Welches ist die Natur der Bestrafung? Ein Urteil auf Gefangenschaft in der unteren oder niederen Region, welche unsere Erde ist, die niedrigste in ihrer Kette; eine „Ewigkeit“ – im Sinne der Dauer des Lebenscyklus – in der Dunkelheit der Materie oder innerhalb des tierischen Menschen. Den halb unwissenden und halb hinterlistigen Kirchenvätern gefiel es, das anschauliche Symbol zu entstellen. Sie machten sich die Metapher und Allegorie in einer jeden alten Religion zu nutze, sie zum Vorteile der neuen zu drehen. So wurde der Mensch in die Finsternis einer materiellen Hölle umgewandelt; sein göttliches Bewußtsein, erlange von seinem innewohnenden Prinzip, dem Mânasas, oder dem inkarnierten Deva, wurde zu den grellen Flammen der infernalen Region, und unsere Kugel zu dieser Hölle selbst. Pippala, Haoma, die Frucht des Baumes der Erkenntnis wurden als die verbotene Frucht verleumdet und die „Schlange der Weisheit“, die Stimme der Vernunft und des Bewußtseins, blieb für Zeitalter gleichbedeutend mit dem gefallenen Engel, welcher der alte Drache ist, der Teufel! Dasselbe gilt für die anderen hohen Symbole. [35] Asgard and the Gods, p. 4. [36] Her James Darmesteter, der Übersetzer des Vendîdâd, spricht davon mit den Worten: „Der Baum, was immer er sein mag . . . .“ - „Sacred Books of the East“, vol. IV. p. 200. [37] Platos Timäus http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/101.htm (3 of 3)20.06.2005 17:26:54 Kommentar IV Der Svastika, das heiligste und mystischste Symbol von Indien, das „Jaina Kreuz“, wie es jetzt von den Maurern genannt wird, ist trotz unmittelbaren Zusammenhangs und selbst Identität mit dem christlichen Kreuz, auf dieselbe Weise entehrt worden. Es ist das „Zeichen des Teufels“, sagen uns die indischen Missionare. Scheint es nicht auf dem Haupte der großen Schlange des Vishnu, auf dem tausendköpfigen Shesha-Ananta, in den Tiefen von Pâtâla, dem indischen Naraka oder Hölle? Das thut es: aber was ist Ananta? Als Shesha ist er der nahezu endlose manvantarische Cyklus der Zeit und wird unendliche Zeit selbst, wenn genannt Ananta, die große siebenköpfige Schlange, auf welcher Vishnu, die ewige Gottheit, während der pralayischen Unthätigkeit ruht. Was hat Satan zu thun mit diesem hochmetaphysischen Symbol? Der Svastika ist das am meisten philosophisch wissenschaftliche von allen Symbolen, sowie auch das verständlichste. Es ist die Zusammenfassung in ein paar Linien von dem ganzen Werke der „Schöpfung“ oder Entwicklung, wie man vielmehr sagen sollte, von der Kosmotheogonie abwärts zur Anthropogonie, von dem unteilbaren unsichtbaren Parabrahman bis zum bescheidenen Moner der materialistischen Wissenschaft, dessen Genesis dieser Wissenschaft ebenso unbekannt ist, als die der Allgottheit selbst. Der Svastika findet sich an der Spitze der religiösen Symbole einer jeden alten Nation. Er ist der „Hammer des Arbeiters“ in dem chaldäischen Buch der Zahlen, der „Hammer“ wie oben erwähnt, in dem Buche des verborgenen Geheimnisses, „welcher Funken schlägt aus dem Feuersteine“ (dem Raume), welche Funken zu Welten werden. Er ist Thors Hammer, die magische Waffe, von den Zwergen geschmiedet gegen die Riesen oder die praekosmischen titanischen Kräfte der Natur, welche sich empören, und solange sie in der Region der Materie lebendig sind, nicht von den Göttern – den Agenten der universalen Harmonie – unterworfen werden, sondern zuerst vernichtet werden müssen. Das ist der Grund, warum die Welt aus den Überresten des ermordeten Ymir gebildet wurde. Der Svastika ist die Miölnir, der „Sturmhammer“; und daher wird gesagt, daß, wenn die Asen, die heiligen Götter, nachdem sie gereinigt sind durch das Feuer – das Feuer der Leidenschaften und Leiden in ihren Lebensinkarnationen – geeignet werden, auf Ida in ewigem Frieden zu wohnen, der Miölnir sodann nutzlos werden wird. Dies wird sein, wenn die Bande der Hel – der göttlichen Königin des Totenreiches – sie nicht länger binden werden, weil das Reich des Bösen dahingegangen sein wird. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/103.htm (1 of 2)20.06.2005 17:26:55 Kommentar IV Surtur´s Flammen hatten sie nicht zerstört, auch nicht die tobenden Wasser (der verschiedenen Sintfluten). . . . . Da waren . . . die Söhne des Thors. Sie brachten den Miölnir mit sich, nicht als eine Kriegswaffe, sondern als den Hammer, um damit die neuen Himmel und die neue Erde einzuweihen. [38] Wahrhaftig, zahlreich sind seine Bedeutungen! In dem makrokosmischen Werke bezieht sich der „Schöpfungshammer“ mit seinen vier rechtwinklig gebogenen Armen auf die beständige Bewegung und Umwälzung des unsichtbaren Kosmos der Kräfte. In dem des geoffenbarten Kosmos und unserer Erde deutet er auf die Rotation der Achsen der Welt und ihrer äquatorialen Gürtel in den Cyklen der Zeit; die zwei Linien, welche den Svastika [Symbolabbildung, siehe Buch] bilden, bedeuten Geist und Materie, die vier Hacken weisen auf die Bewegung in den umlaufenden Cyklen hin. Angewendet auf den Mikrokosmos, den Menschen, zeigt er ihn als ein Bindeglied zwischen Himmel und Erde: die rechte Hand ist erhoben am Ende eines horizontalen Armes, die linke zeigt zur Erde. Auf der Smaragdenen Tafel des Hermes ist die erhobene rechte Hand beschrieben mit dem Worte „Solve“, die linke mit dem Worte „Coagula“. Er ist zu ein und derselben Zeit ein alchimistisches, kosmogonisches, anthropologisches und magisches Zeichen, mit sieben Schlüsseln zu seiner inneren Bedeutung. Es ist nicht viel gesagt, daß die zusammengesetzte Symbolik dieses universalen und bedeutsamsten Zeichens den Schlüssel zu den sieben großen Geheimnissen des Kosmos enthält. Geboren in den mystischen Vorstellungen der ersten Ârier und von ihnen versetzt gerade an die Schwelle der Ewigkeit, auf das Haupt der Schlange Ananta, fand es seinen geistigen Tod in den scholastischen Auslegungen der mittelalterlichen Anthropomorphisten. Es ist das Alpha und das Omega der universalen schöpferischen Kraft, welche sich aus dem reinen Geiste entwickelt und in grobem Stoffe endet. Es ist auch der Schlüssel zu dem Cyklus der Wissenschaft, göttlich und menschlich; und derjenige, welcher seine volle Bedeutung versteht, ist für immer befreit von den Mühsalen der Mahâ-Mâyâ, der großen Täuschung und Betrügerin. Das Licht, welches unter dem göttlichen Hammer hervorscheint, welcher jetzt zu dem Hammer der Stuhlmeister der Freimaurerlogen verkleinert ist, genügt, das Dunkel irgendwelcher menschlichen Systeme oder Einbildungen zu zerstreuen. [38] Siehe Asgard an the Gods, p. 305. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/103.htm (2 of 2)20.06.2005 17:26:55 Kommentar IV Wie prophetisch sind die Gesänge der drei nordischen Göttinnen, welchen die Raben des Odin von der Vergangenheit und der Zukunft raunen, während sie in ihrer kristallenen Wohnung unterhalb des strömenden Flusses herumflattern. Die Gesänge sind alle niedergeschrieben auf den „Rollen der Weisheit“, von denen viele verloren, aber einige noch übrig sind; und sie wiederholen in poetischer Allegorie die Lehren der archaischen Zeitalter. Wir wollen aus Dr. Wagners Asgard und die Götter zusammenfassen, was die „Erneuerung der Welt“ betrifft, welche eine Prophezeiung über die siebente Rasse unserer Runde ist, ausgesprochen in Ausdrücken der Vergangenheit. Der Miölnir hatte seine Pflicht in dieser Runde gethan, und: Auf dem Idafelde, dem Felde der Auferstehung (für die fünfte Runde), versammelten sich die Söhne der höchsten Götter, und in ihnen erhoben sich wieder ihre Väter (die Egos aller ihrer vergangenen Inkarnationen). Sie sprachen von der Vergangenheit und der Gegenwart, und erinnerten sich der Weisheit und der Prophezeiungen ihrer Ahnen, die alle in Erfüllung gegangen waren. Nahe bei ihnen, aber von ihnen nicht erblickt, war der Starke, der Mächtige Eine, welcher alle Dinge beherrscht, Friede macht zwischen jenen, welche einander zürnen, und die ewigen Gesetze anordnet, welche die Welt regieren. Sie alle wußten, daß er da war, sie fühlten seine Gegenwart und seine Kraft, aber sie wußten nicht seinen Namen. Auf seinen Befehl erhob sich die neue Erde aus den Wassern (des Raumes). Nach Süden hin über dem Idafelde machte er einen anderen Himmel mit Namen Audlang, und weiter weg einen dritten, bekannt als Widblain. Über Gimil´s Höhle wurde ein wundervoller Palast errichtet, welcher mit Gold bedeckt war und hell in der Sonne erstrahlte. )Diese sind die drei stufenweise aufsteigenden Kugeln unserer Kette.) Dort thronen die Götter, wie sie es gewohnt waren, und erfreuten sich der Wiederherstellung und der besseren Zeit. Von Gimil´s Höhen (der siebenten Kugel, der höchsten und reinsten) blickten sie herab auf die glücklichen Nachkommen von Lif (und Lifthrasir, den zukünftigen Adam und Eva der gereinigten Menschheit) und machten es ihnen zur Bestimmung, höher zu klimmen, sich in Kenntnis und Weisheit zu erheben, in Mitleid und in Thaten der Liebe, Stufe um Stufe, von einem Himmel zum andern, bis sie schließlich geeignet seien, mit den Göttlichen im Hause des Allvater vereinigt zu werden. [39] http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/105.htm (1 of 3)20.06.2005 17:26:55 Kommentar IV Wer die Lehren des esoterischen Budhismus, oder der esoterischen Weisheit, so unvollkommen sie auch bisher skizziert sind, kennt, wird klar die in dem obigen enthaltene Allegorie sehen. Ihre mehr philosophische Bedeutung wird besser verstanden werden, wenn der Leser den Mythos vom Prometheus sorgfältig überdenkt. Er ist im weiteren Verlaufe untersucht in dem Lichte des indischen Pramantha. Indem einige Orientalisten ihn zu einem rein physiologischen Symbol erniedrigt und bloß mit irdischem Feuer in Zusammenhang gebracht haben, ist ihre Auslegung eine Beleidigung einer jeden Religion, einschließlich des Christentums, dessen größtes Geheimnis also in den Stoff herabgezogen wird. Die „Reibung“ des göttlichen Pramantha und der Arani konnte sich unter diesem Bilde nur von den brutalen Vorstellungen der deutschen Materialisten denken lassen – der schlechtesten, die es giebt. Es ist wahr, daß das göttliche Knäblein, Agni bei der Sanskrit sprechenden Rasse, welche Ignis wurde bei den Lateinern, geboren wird aus der Vereinigung von Pramantha und Arani – dem Svastika – während der Opfrzeremonie. Aber was damit? Tvashtri (Vishvakarman) ist der „göttliche Künstler und Zimmermann“, [40] und ist auch der Vater der Götter und des „schöpferischen Feuers“ in den Veden. So alt ist das Symbol und so heilig, daß schwerlich eine Ausgrabung in den Gegenden alter Städte gemacht wird, ohne daß es gefunden wird. Eine Anzahl solcher Terrakottascheiben, genannt fusaioles, wurden von Dr. Schliemann unter den Ruinen des alten Troja gefunden. Beide Formen, [Symbolabbildung, siehe Buch] und [Symbolabbildung, siehe Buch], wurden in großer Menge ausgegraben, ihr Vorhandensein ist ein Beweis mehr dafür, daß die alten Trojaner und ihre Vorfahren reine Ârier waren. (c) Chhâyâ, wie bereits erklärt, ist das Astralbild. Sie hat diese Bedeutung in Sanskritwerken. So wird Sanjnâ, geistiges Bewußtsein, das Weib des Sûrya, der Sonne dargestellt, wie sie sich in das Dickicht zurückzieht, um ein asketisches Leben zu führen, und ihrem Gatten ihre Chhâyâ, Schatten oder Bild, zurücklässt. [39] Ebenda, a. a. O. [40] „Der Vater des heiligen Feuers“, schreibt Prof. Jolly, „trug den Namen Tvashtri . . . Seine Mutter war Mâyâ. Er selbst wurde bezeichnet als Akta (Gesalbter, [korrekter Abdruck siehe Buch]), nachdem der Priester auf sein http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/105.htm (2 of 3)20.06.2005 17:26:55 Kommentar IV Haupt den spirituösen (?) Soma und auf seinen Körper durch Opfer gereinigte Butter gegossen hatte.“ (Man before Metals, p. 190.) Die Quelle seiner Information ist von dem französischen Darwinisten nicht angegeben. Aber die Zeilen sind angeführt, um zu zeigen, daß Licht selbst über den Materialisten aufzudämmern beginnt. Adalbert Kühn, in seiner Herabkunft des Feuers, identifiziert die beiden Zeichen [Symbolabbildung, siehe Buch] und [Symbolabbildung, siehe Buch] mit Arani, und bezeichnet sie mit diesem Namen. Er fügt hinzu: „Dieser Prozeß des Feuerentzündens führte die Menschen natürlich zu der Idee geschlechtlicher Fortpflanzung“ usw. Warum konnte nicht eine würdigere und eine occultere Idee den Menschen dahingeführt haben, dieses Symbol zu erfinden, insoferne als es in einem seiner Aspekte mit de menschlichen Fortpflanzung zu Zusammenhang steht? Aber seine Hauptsymbolik bezieht sich auf die Kosmogonie. „Agni, in dem Zustande von Akta oder dem Gesalbten, erinnert an Christus“, bemerkt Prof. Jolly. „Mâyâ an Maria, seine Mutter; Tvashtri an St. Joseph, den Zimmermann der Bibel.“ Im Rig Veda ist Vishvakarman der höchste und älteste der Götter und ihr „Vater“. Er ist der „Zimmermann oder Erbauer“, weil Gott selbst von den Monotheisten der „Baumeister des Weltalls“ genannt wird. Doch ist die ursprüngliche Idee rein metaphysisch und hatte keinen Zusammenhang mit dem späteren Phallicismus. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/105.htm (3 of 3)20.06.2005 17:26:55 Kommentar IV 16. WIE WERDEN DIE MANUSHYA [41] GEBOREN? DIE MANUS MIT GEMÜTERN, WIE WERDEN SIE GEMACHT? (a) DIE VÄTER [42] RIEFEN ZU IHRER HILFE IHR EIGENES FEUER, [43] WELCHES DAS FEUER IST, DAS IN DER ERDE BRENNT. DER GEIST DER ERDE RIEF ZU SEINER HILFE DAS SONNENFEUER. [44] DIESE DREI [45] BRACHTEN DURCH IHRE VEREINTEN ANSTRENGUNGEN EIN GUTES RÛPA HERVOR. ES [46] KONNTE STEHEN, GEHEN, LAUFEN, LIEGEN ODER FLIEGEN. ABER ES WAR NOCH IMMER NUR EINE CHHÂYÂ, EIN SCHATTEN OHNE VERSTAND. (b) . . . (a) Hier wird wiederum eine Erklärung notwendig im Lichte und mit Hilfe der exoterischen, hinzugefügt zu den esoterischen, Schriften. Die Manushyas (Menschen) und die Manus sind hier gleichbedeutend mit dem chaldäischen Adam – welcher Ausdruck durchaus nicht den ersten Menschen bedeutet, wie bei den Juden, oder ein einzelnes Individuum, sondern die Menschheit kollektiv, wie bei den Chaldäern und Assyriern. Die vier Ordnungen und Klassen der Dhyân Chohans aus den Sieben, sagt der Kommentar, „waren die Vorfahren des Verborgenen Menschen“ – d. i. des feinen Inneren Menschen. Die Lha des Mondes, die Mondgeister, waren, wie bereits erwähnt, bloß die Vorfahren seiner Form, d. i. des Musters, nach welchem die Natur ihre äußere Entwicklung auf ihn begann. Somit war der ursprüngliche Mensch, als er erschien, bloß ein verstandloses Bhûta [47] oder „Phantom“. Diese „Schöpfung“ war ein Misserfolg. (b) Dieser Versuch war wiederum ein Mißerfolg. Er versinnbildlicht die Vergeblichkeit der ununterstützten Versuche der physischen Natur, auch nur ein vollkommenes Tier zu bilden – geschweige denn einen Menschen. Denn die Väter, die Niederen Engel, sind alle Naturgeister, und die höheren Elementale besitzen auch eine ihnen eigentümliche Intelligenz; aber das ist nicht genügend, um einen denkenden Menschen zu bilden. „Lebendiges“ Feuer war nötig, jenes Feuer, welches dem menschlichem Gemüte seine Selbstwahrnehmung und Selbstbewußtsein giebt, oder Manas; und die Nachkommenschaft von Pârvaka und Shuchi sind das tierisch elektrische und das solare Feuer, welche Tiere erschaffen und so bloß eine körperliche Konstitution für dieses erste Astralmodell des Menschen liefern konnten. Die ersten Schöpfer also waren die Pygmalions des ursprünglichen Menschen: sie verfehlten, die Statue zu beleben – intellektuell. Diese Strophe ist, wie wir sehen werden, sehr bedeutsam. Sie erklärt das Geheimnis und füllt die Kluft zwischen dem beseelenden Prinzipe im Menschen – http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/107.htm (1 of 3)20.06.2005 17:27:00 Kommentar IV dem höheren Selbst oder der menschlichen Monade – und der tierischen Monade. Die beide eins und dasselbe sind, obwohl die erstere mit göttlicher Intelligenz begabt ist, und die letztere bloß mit instinktiver Befähigung. Wie ist der Unterschied zu erklären und wie wird die Gegenwart des Höheren Selbst im Menschen begründet? Der Kommentar sagt: Die Söhne von Mahat sind die Beleber der menschlichen Pflanze. Sie sind die Wasser, welche auf den dürren Boden des verborgenen Lebens fallen, und der Funke, welcher das menschliche Tier belebt. Sie sind die Herren des geistigen ewigen Lebens . . . . Im Anbeginne (in der Zweiten Rasse) atmeten einige (von den Herren) bloß von ihrer Wesenheit in die Manushya (Menschen) und einige nahmen im Menschen ihre Wohnung. Dies zeigt, daß nicht alle Menschen Inkarnationen der „göttlichen Rebellen“ wurden, sondern bloß wenige unter ihnen. Die übrigen hatten ihr fünftes Prinzip einfach belebt durch den hineingeworfenen Funken, was den großen Unterschied zwischen den intellektuellen Fähigkeiten der Menschen und Rassen erklärt. Hätten nicht die „Söhne des Mahat“ allegorisch gesprochen, die dazwischenliegenden Welten übersprungen, in ihrem Triebe nach intellektueller Freiheit, so würde der tierische Mensch niemals imstande gewesen sein, von dieser Erde emporzudringen und durch Selbstanstrengung sei schließliches Ziel zu erreichen. Die cyklische Pilgerschaft hätte durch alle Ebenen des Daseins halb unbewußt, wenn nicht gänzlich unbewußt, wie in dem Falle des Tieres, vollbracht werden müssen. Infolge dieses Aufruhrs des intellektuellen Lebens gegen die ungesunde Unthätigkeit des reinen Geistes sind wir, was wir sind – selbstbewußte, denkende Menschen, mit den Fähigkeiten und Eigenschaften von Göttern in uns, für das Gute so sehr wie für das Böse. Daher sind die Aufrührer unsere Heilande. Möge der Philosoph wohl über das nachsinnen, und mehr als ein Geheimnis wird ihm klar werden. Nur durch die anziehende Kraft der Widersprüche können die beiden Gegensätze – Geist und Stoff – auf Erden verkittet werden, und geschmolzen in dem Feuer selbstbewußten Erfahrens und Duldens, sich selbst in Ewigkeit vermählt finden. Dies wird die Bedeutung vieler bisher unverständlicher Allegoriien, die thörichterweise „Fabeln“ genannt wurden, enthüllen. Es erklärt, um einen Anfang zu machen, die im Pymander aufgestellte Behauptung, daß der „himmlische Mensch“, der „Sohn des Vaters“, welcher Teil hatte an der Natur und Wesenheit der sieben Lenker, oder Schöpfer und http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/107.htm (2 of 3)20.06.2005 17:27:00 Kommentar IV Beherrscher der materiellen Welt, durch die Harmonie drang, und die Feste der (Sieben) Kreise (von Feuer) durchbrechend, so die abwärts gerichtete Natur zeigte und offenbar machte. [48] [41] Der wirkliche Manushya. [42] Barhishad (?) [43] Das Kavyavâhana, elektrisches Feuer. [44] Shuchi, der Geist in der Sonne. [45] Die Pitris und die zwei Feuer. [46] Die Form. [47] Es ist nicht klar, warum Bhûtas von den Orientalisten in den Purânen als „böse Geister“ übersetzt werden sollen. Im Vishnu Purâna (I. V; Wilsons Übers., Fitzedward Hall´s Note, I, 83) sagt der Shloka einfach: „Feinde, fürchterlich dadurch, daß sie affenfarbig und fleischverzehrend sind“; und das Wort bedeutet jetzt in Indien „Gespenster“, ätherische oder astrale Phantome, während es in der esoterischen Lehre elementare Substanzen bedeutet, etwas, was aus verfeinerter, nicht zusammengesetzter Wesenheit gemacht ist und insbesondere den astralen Doppelgänger irgend eines Menschen oder Tiers. In diesem Falle sind diese ursprünglichen Menschen die Doppelgänger der ersten ätherischen Dhyânîs oder Pitris. [48] Siehe Pymander, Everard´s Übers., II, 17-29. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/107.htm (3 of 3)20.06.2005 17:27:00 Kommentar IV Es erklärt jeden Vers in der hermetischen Erzählung, sowie auch die griechische Allegorie des Prometheus. Was das wichtigste von allem ist, es erklärt die vielen allegorischen Berichte über die „Kämpfe im Himmel“, einschließlich des in der Offenbarung mit Bezug auf das christliche Dogma von den „gefallenen Engeln“. Es erklärt den „Aufruhr“ der ältesten und höchsten Engel, und die Bedeutung davon, daß sie vom Himmel hinabgeschleudert wurden in die Tiefen der Hölle, d. i. der Materie. Es löst sogar die neueste Verlegenheit der Assyriologen, welche durch den verstorbenen George Smith ihre Verwunderung wie folgt ausdrücken: Meine erste Idee von diesem Teile (dem Aufruhr) war, daß der Kampf mit den Mächten des Bösen der Schöpfung voranging; ich glaube jetzt, daß er auf die Erzählung von Falle folgte. [49] In demselben Werke [50] giebt Herr George Smith eine Abbildung, nach einem frühen babylonischen Cylinder, von dem heiligen Baume der Schlange, dem Manne und dem Weibe. Der Baum hat sieben Äste; drei auf der Seite des Mannes, vier auf der des Weibes. Diese Äste sind typisch für die sieben Wurzelrassen, in deren dritten, gerade an ihrem Schlusse, die Trennung der Geschlechter und der sogenannte Fall in die Zeugung erfolgte. Die drei ältesten Rassen waren geschlechtslos, sodann hermaphroditisch; die anderen vier männlich und weiblich, als voneinander unterschieden. Wie der Verfasser uns sagt: Der Drache, welcher in dem chaldäischen Schöpfungsberichte den Menschen zur Sünde verleitet, ist das Geschöpf der Tiamat, des lebendigen Prinzipes des Meeres und des Chaos . . . . welches den Gottheiten bei der Schöpfung der Welt entgegenstand. [51] Dies ist ein Irrtum. Der Drache ist das männliche Prinzip, oder der Phallus, personifiziert, oder vielmehr animalisiert; und Tiamat, die „Verkörperung des Geistes des Chaos“. Der Tiefe, oder des Abgrundes ist das weibliche Prinzip, der Schoß. Der „Geist des Chaos und der Unordnung“ bezieht sich auf die mentale Störung zu der dies führte. Er ist das sinnliche, anziehende, magnetische Prinzip, welches blendet und verführt, das immer lebendige, thätige Element, welches die ganze Welt in Unordnung, Chaos und Sünde wirft. Die Schlange verführt das Weib, aber das letztere ist es, welches den Mann verführt, und beide sind eingeschlossen in den karmischen Fluch, wenn auch nur als eine natürliche Wirkung einer hervorgebrachten Ursache. George Smith sagt: Es ist klar, daß der Drache in den Fluch wegen des Falles eingeschlossen ist, und daß die Götter (die Elohim, eifersüchtig darüber, den Menschen von Lehm http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/109.htm (1 of 3)20.06.2005 17:27:01 Kommentar IV zu einem Schöpfer seinerseits werden zu sehen, wie alle Tiere) auf das Haupt des Menschengeschlechtes alle Übel herabrufen, welche die Menschheit treffen. Weisheit und Wissen sollen ihm schaden, er soll Familienzwiste haben, er soll der Tyrannei unterworfen sein, er wird die Götter erzürnen . . . er soll in seinen Begierden enttäuscht werden, er soll nutzloses Gebet aussenden . . . er soll zukünftige Sünde begehen. Ohne Zweifel setzen darauf folgende Zeilen diese Gegenstände fort, aber wiederum ist unsere Erzählung unterbrochen, und sie beginnt erst wieder, wo die Götter zum Kriege rüsten gegen die Kräfte des Bösen, welche angeführt sind von Tiamat (dem Weibe). [52] Dieser Bericht ist in der Genesis zu monotheistischen Zwecken weggelassen. Aber es ist eine missverstandene Politik – ohne Zweifel geboren aus Furcht und Rücksicht für dogmatische Religion und ihre Aberglauben – die chaldäischen Bruchstücke nach der Genesis wiederherzustellen zu suchen, während die letztere, die viel jünger ist als irgend eines de Bruchstücke, nach den ersteren erklärt werden sollte. 17. DER ATEM [53] BRAUCHTE EINE FORM; DIE VÄTER GABEN SIE. DER ATEM BRAUCHTEN EINEN GROBEN KÖRPER; DIE ERDE FORMTE IHN. DER ATEM BRAUCHTE DEN GEIST DES LEBENS; DIE SONNENLHAS HAUCHTE IHN IN SEINE FORM. DER ATEM BRAUCHTE EINEN SPIEGEL SEINES KÖRPERS; [54] „WIR GABEN IHN UNSEREN EIGENEN!“ – SAGTEN DIE DHYÂNÎS. DER ATEM BRAUCHTE EINEN TRÄGER DER BEGIERDEN; [55] „ER HAT IHN!“ – SAGTE DER ABLEITER DER WASSER. [56] ABER DER ATEM BRAUCHT EIN GEMÜT, UM DAS WELTALL ZU UMFASSEN; „WIR KÖNNEN DIES NICHT GEBEN!“ SAGTEN DIE VÄTER. „ICH HATTE ES NIE!“ – SAGTE DER GEIST DER ERDE. „DIE FORM WÜRDE VERZEHRT, WÜRDE ICH IHM MEINES GEBEN!“ – SAGTE DAS GROSSE FEUER [57] . . . . DER MENSCH [58] BLIEB EIN LEERES SINNLOSES BHÛTA. . . . SO HABEN DIE KNOCHENLOSEN LEBEN GEGEBEN JENEN, WELCHE [59] WELCHE MENSCHEN MIT KNOCHEN WURDEN IN DER DRITTEN WELT. [60] Da sich eine volle Erklärung in dem Kommentar zu Strophe V findet, so werden ein paar Bemerkungen jetzt genügen. Der „Vater“ des ursprünglichen physischen Menschen, oder seines Körpers, ist das vitale elektrische Prinzip, welches in der sonne wohnt. Der Mond ist seine „Mutter“, wegen jener geheimnisvollen Kraft im Monde, welcher einen ebenso entschiedenen Einfluß auf die menschliche Schwangerschaft und Zeugung hat, welche er regelt, als auch auf das Wachstum http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/109.htm (2 of 3)20.06.2005 17:27:01 Kommentar IV von Pflanzen und Tieren. Der „Wind“ oder Ether, welcher in diese Falle für das Agens der Übertragung steht, wodurch jene Einflüsse von den zwei Lichtkörpern herabgebracht und über de Erde verbreitet werden, wird als der „Ernährer“ [61] bezeichnet; während das „geistige Feuer“ allein aus dem Menschen eine göttliche und vollkommene Wesenheit macht. [49] Chaldean Account of Genesis, p. 92. [50] S. 91. [51] Ebenda, a. a. O. [52] Ebenda, a. a. O. [53] Die menschliche Monade. [54] Einen astralen Schatten. [55] Kâma Rûpa. [56] Shuchi, das Feuer der Leidenschaft und des tierischen Instinktes. [57] Das Sonnenfeuer. [58] Der werdende Mensch. [59] Später. [60] Rasse. [61] Siehe Shloka 22. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/109.htm (3 of 3)20.06.2005 17:27:01 Kommentar IV Nun, was ist dieses „geistige Feuer“? In der Alchemie ist es Wasserstoff im allgemeinen; während in der esoterischen Wirklichkeit es die Emanation oder der Strahl ist, welcher aus seinem Ding an sich, dem „Dhyân des Ersten Elementes“ hervorgeht. Wasserstoff ist Gas nur auf unserer irdischen Ebene. Aber selbst in der Chemie „wäre“ Wasserstoff „die einzige existierende Form von Materie, in unserem Sinne des Ausdruckes“, [62] und ist sehr nahe verwandt mit Protyle, welche unser Layam ist. Er ist der Vater und Erzeuger sozusagen, oder vielmehr der Upâdhi (Basis) von beiden, Luft und Wasser, und ist in der That „Feuer, Luft und Wasser“: eins unter drei Aspekten; daher die chemische und alchimistische Dreieinigkeit. In der Welt der Offenbarung, oder Materie, ist er das gegenständliche Symbol und die stoffliche Ausstrahlung aus dem subjektiven und rein geistigen, wirkliches Dasein habenden Wesen in dem Bereiche der Dinge an sich. Mit Recht konnte Godfrey Higgins des Wasserstoff vergleichen, und sogar identifizieren mit To In, dem „Einen“ der Griechen. Denn, wie er bemerkt, Wasserstoff ist nicht Wasser, obwohl er es erzeugt; Wasserstoff ist nicht Feuer, obwohl er es offenbart oder schafft; noch ist er Luft, obwohl die Luft als ein Ergebnis der Vereinigung von Wasser und Feuer betrachtet werden kann - da Wasserstoff in dem wässerigen Elemente der Atmosphäre gefunden wird. Er ist drei in eins. Wenn man vergleichende Theogonie studiert, so ist es leicht zu finden, daß das Geheimnis dieser „Feuer“ in den Mysterien eines jeden alten Volkes gelehrt wurde, vornehmlich auf Samothrake. Es ist nicht der geringste Zweifel, daß die Kabiren, die geheimsten aller alten Gottheiten, Götter und Menschen, große Gottheiten und Titanen, wesensgleich sind mit den Kumâras und Rudras, an deren Spitze Kârttikeya steht - auch ein Kumâra. Das ist ganz einleuchtend, sogar exoterisch; und diese indischen Gottheiten waren, wie die Kabiren, die personifizierten heiligen Feuer der occultesten Kräfte der Natur. Die verschiedenen Zweige der ârischen Rasse, der asiatische und der europäische, der indische und der griechische, thaten ihr bestes, ihre wahre Natur, wenn nicht ihre Wichtigkeit zu verheimlichen. Ebenso wie im Falle der Kumâras, ist die Zahl der Kabiren unsicher. Einige sagen, daß ihrer nur drei oder vier wären; andere sagen sieben. Axierus, Axiocersa, Axiocercsus und Casmilus können sehr gut als die alter egos der vier Kumâras - Sanat-Kumâra, Sananda, Sanaka und Sanâtana - stehen. Die ersteren Gottheiten, deren angeblicher Vater Vulkan war, wurden oft vermengt mit den Dioskuren, Korybanten, Anaktes usw.; geradeso wie die Kumâras, deren angeblicher Vater Brahmâ ist - oder vielmehr die „Flamme seines Zornes“, welche ihn drängte, die neunte oder KaumâraSchöpfung zu vollbringen, welche Rudra oder Nîlalohita (Shiva) und die Kumâras zum Ergebnis hatte - vermengt wurden mit den Asuras, den Rudras und den http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/111.htm (1 of 3)20.06.2005 17:27:01 Kommentar IV Pitris, aus dem einfachen Grunde, weil sie alle eins sind - d. i. korrelative Kräfte und Feuer. Es ist hier kein Raum, diese „Feuer“ und ihre wirkliche Bedeutung zu beschreiben, obwohl wir es versuchen mögen, wenn der Rest dieses Werkes jemals veröffentlicht wird. Unterdessen mögen ein paar weitere Erklärungen hinzugefügt werden. Das Vorhergehende sind alles Geheimnisse, die vielmehr der persönlichen Intuition des Schülers zur Lösung überlassen, als beschrieben werden müssen. Wenn er etwas von dem Geheimnisse des Feuers lernen will, so möge er sich an gewisse Werke der Alchimisten wenden, welche das Feuer sehr richtig mit jedem Elemente in Zusammenhang bringen, so wie die Occultisten. Der Leser muß sich daran erinnern, daß die Alten Religionen und die Naturwissenschaften zusammen mit der Philosophie als eng und untrennbar miteinander verknüpft betrachteten. Äskulap war der Sohn des Apollo - der Sonne oder des Feuers des Lebens; zur gleichen Zeit Helios, Pythios und der Gott der Orakelweisheit. In exoterischen Religionen, ebenso sehr wie in der esoterischen Philosophie, werden die Elemente - insbesondere Feuer, Wasser und Luft - zu den Vorfahren unserer fünf körperlichen Sinne gemacht und daher mit ihnen unmittelbar auf eine occulte Weise verbunden. Diese körperlichen Sinne gehören sogar zu einer niedrigeren Schöpfung, als zu der in den Purânen Pratisarga oder „sekundäre Schöpfung“ genannt. „Flüssiges Feuer geht hervor aus Ungetrenntem Feuer“, sagt ein occulter Satz. Der Kreis ist der Gedanke; der Durchmesser (oder die Linie) ist das Wort; und ihre Vereinigung ist das Leben. In der Kabbalah ist Bath-Kol die Tochter der göttlichen Stimme oder des ursprünglichen Lichtes, Shekinah. In den Purânen und der indischen Exoterik ist Vâch, die Stimme, der weibliche Logos des Brahmâ - eine Permutation von Aditi, dem ursprünglichen Lichte. Und wenn Bath-Kol in der jüdischen Mystik eine artikulierte, über das natürliche hinausgehende Stimme vom Himmel ist, welche dem „auserwählten Volke“ die heiligen Überlieferungen und Gesetze offenbart, so ist dies bloß deshalb, weil Vâch vor dem Judentume die „Mutter der Veden“ genannt wurde, welche in die Rishis eintrat und sie durch ihre Offenbarung begeisterte; gerade so wie Bath-Kol die Propheten von Israel und die jüdischen Hohenpriester begeistert haben will. Und die beiden existieren bis zum heutigen Tage in ihren bezüglichen heiligen Symbologieen, weil die Alten Ton oder Sprache mit dem Ether des Raumes in Verbindung brachten, dessen Merkmal der Ton ist. Daher sind Feuer, Wasser und Luft die ursprüngliche göttliche http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/111.htm (2 of 3)20.06.2005 17:27:01 Kommentar IV Dreieinigkeit. Ich bin dein Gedanke, dein Gott, älter als das feuchte Prinzip, das Licht, welches in der Dunkelheit (dem Chaos) strahlt, und das glänzende Wort Gottes (Ton) ist der Sohn der Gottheit. [63] [62] Siehe Genesis of the Elements, von W. Crookes, p. 21. [63] Pymander, I, 6. Die Gegner des Hindûismus mögen das Obige Pantheismus, Polytheismus oder wie es ihnen sonst beliebt, nennen, Wenn die Wissenschaft nicht gänzlich durch Vorurteil verblendet ist, wird sie in diesem Berichte eine tiefe Kenntnis der Naturwissenschaften und Physik, sowie der Metaphysik und Psychologie sehen. Aber um dies zu verstehen, muß man die Personifikationen studieren, und dann sie in chemische Atome übersetzen. Man wird dann finden, daß es sowohl der physischen und selbst der rein materialistischen Wissenschaft Genüge leistet, sowie auch jenen, welche in der Entwicklung das Werk der „Großen Unbekannten Ursache“ in ihren erscheinungsbedingten und trügerischen Anblicken sehen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/111.htm (3 of 3)20.06.2005 17:27:01 Kommentar IV Somit müssen wir gut die „Erste Schöpfung“ studieren, bevor wir die Zweite verstehen können. Die erste Rasse hatte drei rudimentäre Elemente in sich; und noch kein Feuer; weil nach den Alten die Evolution des Menschen und das Wachstum und die Entwicklung seiner geistigen du körperlichen Sinne der Evolution der Elemente auf der kosmischen Ebene dieser Erde untergeordnet war. Alles geht aus Prabhavâpyaya hervor, die Entwicklung der schöpferischen und fühlenden Prinzipien in den Göttern, und sogar die sogenannte schöpferische Gottheit selbst. Dies findet sich in den Namen und Beinamen, welche dem Vishnu in den exoterischen Schriften gegeben werden. Wie der orphische Protologos, wird er Pûrvaja, „prägenetisch“ genannt, und die anderen Namen verbinden ihn in ihrer absteigenden Ordnung mehr und mehr mit der Materie. Die folgende Ordnung nach parallelen Linien kann in der Entwicklung der Elemente und der Sinne gefunden werden; oder im kosmisch-terrestrischen „Menschen“ oder „Geist“, und im sterblichen physischen Menschen. 1. Ether Gehör Ton. 2. Luft Gefühl Ton und Gefühl. 3. Feuer oder Licht Gesicht Ton, Gefühl und Farbe. 4. Wasser Geschmack Ton, Gefühl, Farbe und Geschmack. 5. Erde Geruch Ton, Gefühl, Farbe, Geschmack und Geruch. Wie man sieht, fügt jedes Element seinen eigenen Merkmalen jene seines Vorgängers hinzu; sowie jede Wurzelrasse der vorhergehenden Rasse dem charakterisierenden Sinn hinzufügt. Dasselbe ist wahr in der siebenfältigen „Schöpfung“ des Menschen, welcher sich stufenförmig in sieben Stadien entwickelt, und nach denselben Prinzipien, wie des weiteren gezeigt werden wird. Während somit die Götter, oder Dhyân Chohans (Devas), hervorgehen aus der Ersten Ursache - welche nicht Parabrahman ist, weil das letztere die ALLURSACHE ist, und nicht als die „Erste Ursache“ bezeichnet werden kann welche Erste Ursache in den brâhmanischen Büchern Jagad-Yoni, der „Schoß der Welt“, genannt wird, emaniert die Menschheit aus diesen aktiven Agentien im Kosmos. Aber die Menschen waren während der ersten und zweiten Rasse keine physikalischen Wesen, sondern bloße Rudimente der zukünftigen Menschen; Bhûtas, welche hervorgingen aus Bhûtâdi, dem „Ursprung“ oder dem „Ursprungsorte“, woraus die Elemente entsprangen.“ Daher gingen sie mit allem Übrigen aus Prabhavâpyaya hervor, „dem Orte, aus welchem de Ursprung, und in welchem die Wiederauflösung aller Dinge geschieht, wie von dem http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/113.htm (1 of 2)20.06.2005 17:27:02 Kommentar IV Kommentator zum Vishnu Purâna erklärt wird. Daher auch unsere physischen Sinne. Daher selbst die höchste „geschaffene“ Gottheit in unserer Philosophie. Als eins mit dem Weltalle, ob wir sie jetzt Brahmâ, Îshvara oder Purusha nennen, ist sie eine Geoffenbarte Gottheit - somit „geschaffen“ oder begrenzt und bedingt. Dies ist leicht bewiesen, selbst aus den exoterischen Lehren. Nachdem er das unerkennbare, ewige Brahma (neutrum oder abstrakt) genannt wurde, wird der Pundarîkâksha, „die höchste oder unvergängliche Herrlichkeit“, sobald er anstatt als Sadaika-Rûpa, „wandellose“ oder „unveränderliche“ Natur als Ekâneka-Rûpa, „zugleich einzeln und vielfältig“ angerufen wird, wird er, die Ursache, verschmolzen mit seinen eigenen Wirkungen; und seine Namen, wenn in esoterische Ordnungen gebracht, zeigen die folgende absteigende Stufenleiter: Mahâpurusha oder Paramâtman Höchster Geist. Âtman oder Pûrvaja (Protologos) Der Lebendige Geist der Natur. Indriyâtman oder Hrishîkesha Bhûtâtman Kshetrajña Bhrântidarshanatah Geistige oder Intellektuelle Seele (eins mit den Sinnen). Die Lebendige oder Lebensseele. Verkörperte Seele oder das Weltall von Geist und Stoff. Falsche Wahrnehmung - Materielles Weltall. Der letztere Name bedeutet etwas, was infolge einer falschen oder irrtümlichen Auffassung als eine materielle Form wahrgenommen oder vorgestellt wird, aber thatsächlich bloß Mâyâ. Täuschung ist, wie alles in unserem physischen Weltall. In strenger Analogie mit den Attributen dieses Brahma findet in beiden Welten, der geistigen und der materiellen, die Entwicklung der Dhyân-Chohanischen Wesenheiten statt. Die Merkmale der letzteren werden ihrerseits kollektiv im Menschen reflektiert, und in einem jeden seiner Prinzipien; von denen ein jedes in sich selbst in derselben fortschreitenden Reihenfolge einen Teil ihrer verschiedenen „Feuer“ und Elemente enthält. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/113.htm (2 of 2)20.06.2005 17:27:02 Kommentar V STROPHE V. DIE ENTWICKLUNG DER ZWEITEN RASSE. 18. Die Söhne von Yoga. 19. Die geschlechtslose zweite Rasse. 20. Die Söhne der „Söhne des Zwielichts“. 21. Der „Schatten“, oder der Astralmensch, zieht sich nach innen zurück und der Mensch entwickelt einen physischen Körper. 18. DIE ERSTEN [1] WAREN DIE SÖHNE VON YOGA. IHRE SÖHNE WAREN DIE KINDER DES GELBEN VATERS UND DER WEISSEN MUTTER. In dem späteren Kommentar wird der Satz übersetzt: Die Söhne der Sonne und des Mondes, der Säugling des Ethers (oder des „Windes“) (a) . . . . Sie waren die Schatten der Schatten der Herren (b). Sie (die Schatten) dehnten sich aus. Die Geister der Erde bekleideten sie; die Sonnenlhas erwärmten sie. (d. i. unterhielten das Lebensfeuer in den werdenden physischen Formen). Die Atem hatten weder Feuer noch Wasser aus ihrem eigenen (c). (a) Man erinnere sich in diesem Zusammenhange der Tabula Smaragdina des Hermes, deren esoterische Bedeutung sieben Schlüssel besitzt. Der astrochemische ist den Schülern wohlbekannt, der anthropologische soll jetzt gegeben werden. Das „Eine Ding“, welches darin erwähnt wird, ist der Mensch. Es heißt: Der Vater jenes Einen Einzigen Dinges ist die Sonne; seine Mutter ist der Mond; der Wind trägt es in seinem Schoße, und seine Amme ist die Geistige Erde. In der occulten Wiedergabe desselben wird hinzugefügt: „und Geistiges Feuer ist sein Unterweiser (Guru).“ Dieses Feuer ist das Höhere Selbst, das Geistige Ich, oder das, was sich ewig reinkarniert unter dem Einflusse seiner niedrigeren persönlichen Selbste, welche mit jeder Wiedergeburt wechseln, voll von Tanha oder der Begierde zu leben. Es ist ein seltsames Gesetz der Natur, daß auf dieser Ebene die höhere (geistige) Natur sozusagen in den Banden der niedrigeren sein soll. Wenn nicht das Ego Zuflucht im Âtman, dem ALLGEISTE, nimmt, und gänzlich in die Wesenheit desselben untertaucht, so kann das persönliche Ego es bis zum bitteren Ende treiben. Dies kann nicht vollständig verstanden werden, wenn sich nicht der http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/115.htm (1 of 3)20.06.2005 17:27:02 Kommentar V Schüler mit dem Geheimnisse der Entwicklung vertraut macht, welche auf dreifacher Bahn fortschreitet - auf der geistigen, seelischen und körperlichen. Das, was zur Entwicklung treibt und dieselbe erzwingt, d. i. das Wachstum und die Entwicklung des Menschen auf Vervollkommnung hintreibt, ist (a) die Monade, oder das, welches darin unbewusst durch eine davon unzertrennliche Kraft wirkt; und (b) der niedere Astralkörper oder das persönliche Selbst. Die erstere, einerlei ob eingekerkert in einem pflanzlichen oder tierischen Körper, ist begabt mit jener Kraft, ist in der That jene Kraft selbst. Infolge ihrer Wesensgleichheit mit der ALLKRAFT, welche wie gesagt der Monade innewohnt, ist sie allmächtig auf der Arûpa oder formlosen ebene. Auf unserer Ebene ist ihre Wesenheit zu rein, daher bleibt sie allmögend, aber wird individuell unthätig. Zum Beispiel die Strahlen der Sonne, welche zum Wachstum der Pflanzenwelt beitragen, wählen nicht diese oder jene Pflanze aus, um auf sie zu scheinen. Entwurzle die Pflanzen und übertrage sie auf ein Grundstück, wo der Sonnenstrahl sie nicht erreichen kann, und der letztere wird ihr nicht folgen. So ist es mit dem Âtman; wenn nicht das Höhere Selbst oder Ego gegen seine Sonne - die Monade - graviert, wird das Niedere Ego oder das Persönliche Selbst in jenem Falle die Oberhand haben. Denn dieses Ich, mit seiner wilden Selbstsucht und tierischen Begierde, ein sinnloses Leben zu leben (Tanha), ist es, welches der „Macher des Zeltes“ ist, wie Buddha es im Dhammapada [2] nennt. Daher der Ausdruck, die Geister der Erde bekleiden die Schatten und dehnten sie aus. Zu diesen „Geistern“ gehören zeitweilig die menschlichen Astralen Selbste, und diese sind es, welche das körperliche Zelt des Menschen für die Monade und ihr bewusstes Prinzip, Manas, zur Wohnung geben oder erbauen. Aber die „Sonnen“-Lhas, oder Geister, erwärmen die Schatten. Dies ist physisch und buchstäblich wahr; metaphysisch, oder auf der seelischen und geistigen Ebene, ist es gleichermaßen wahr, daß der Âtman allein den innern Menschen erwärmt; d. i. er erleuchtet ihn mit dem Strahle des göttlichen Lebens und ist allein imstande, dem innern Menschen oder dem reinkarnierenden Ego seine Unsterblichkeit mitzuteilen. Somit werden wir finden, daß für die ersten drei und einhalb Wurzelrassen, hinauf bis zum Mittel- oder Wendepunkte, die astralen Schatten der „Vorfahren“, der lunaren Pitris, die gestaltenden Kräften in den Rassen sind, und die körperliche Form bilden und ihre Entwicklung allmählich zur Vollendung treiben - dies auf Kosten eines verhältnismäßigen Verlustes an Geistigkeit. Dann, vom Wendepunkt an ist es das Höhere Ich oder inkarnierende Prinzip, der Nous oder das Gemüt, welches über das tierische Ich herrscht und es lenkt, so oft es nicht von dem letzern nach abwärts geführt wird. Kurz gesagt, die Geistigkeit ist auf ihrem aufsteigenden Bogen, und das tierische oder physische hindert sie nur dann stetig auf dem Pfade ihrer Entwicklung http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/115.htm (2 of 3)20.06.2005 17:27:02 Kommentar V fortzuschreiten, wenn die Selbstsucht der Persönlichkeit den wirklichen Innern Menschen so stark mit ihrem tödlichen Gifte angesteckt hat, daß die nach aufwärts gerichtete Anziehung alle Macht über den denkenden vernünftigen Menschen verloren hat. In nüchterner Wahrheit: Laster und Gottlosigkeit sind eine abnormale, unnatürliche Offenbarung in dieser Periode unserer menschlichen Entwicklung - zum mindesten sollten sie es sein. Die Thatsache, daß die Menschen niemals selbstsüchtiger und lasterhafter waren, als sie es jetzt ist - civilisierte Nationen haben mit Erfolg aus dem erstern eine ethische Eigenschaft, aus dem letzern eine Kunst gemacht -, ist ein weiterer Beweis für die eine Ausnahme machende Natur der Erscheinung. [1] Nämlich Rasse. [2] Shlokas 153, 154. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/115.htm (3 of 3)20.06.2005 17:27:02 Kommentar V Das ganze System ist in dem Chaldäischen Buch der Zahlen, und selbst im Zohar, wenn man nur die Bedeutung der apokalyptischen Anspielungen versteht. Zuerst kommt Ain Suph, der „Verborgene des Verborgenen“, dann der Punkt, Sephira und die späteren Sephiroth; dann die Atzilatische Welt, eine Welt der Emanationen, welche drei andere Welten hervorbringt - die erste die Briatische Welt, genannt der Thron, der Aufenthalt der reinen Geister; die zweite Welt der Formengebung oder die Jetziratische, die Wohnung der Engel, welche die dritte oder Welt der Handlung hervorbrachten, die Asiatische Welt, welche die Erde oder unsere Welt ist; und doch heißt es von dieser Welt - welche auch Kliphoth genannt wird, welche die (sechs anderen) Sphären, [korrekter Abdruck siehe Buch], enthält, und Materie - daß sie das Reich des „Fürsten der Finsternis“ ist. Dies ist so klar festgestellt als möglich; denn Metatron, der Engel der zweiten Briatischen Welt, der ersten bewohnbaren Welt bedeutet Sendbote, [korrekter Abdruck siehe Buch], Engel, genannt der große Lehrer; und unter ihm sind die Engel der dritten oder Jetziratischen Welt, deren zehn und sieben Klassen die Sephiroth sind [3] , von denen gesagt wird: Sie bewohnen oder beleben diese Welt als essentielle Wesenheiten und Intelligenzen, und ihre Korrelate und logischen Gegensätze bewohnen die dritte bewohnbare Welt, genannt die Asiatische. Diese Gegensätze heißen die „Schalen“, [korrekter Abdruck siehe Buch], oder Dämonen, [4] welche die sieben Zonen mit Namen Sheba Hachaloth bewohnen, welche einfach die sieben Zonen unserer Kugel sind. [5] Ihr Fürst heißt in der Kabbalah Samael, der Engel des Todes, welcher auch die verführende Schlange Satan ist; aber dieser Satan ist auch Lucifer, der helle Engel des Lichtes, der Licht- und Lebenbringer, die „Seele“, die den Heiligen, den anderen Engeln, entfremdet ist, und zwar für eine Periode, die Zeit vorwegnehmend, wann sie auf Erden herabsteigen werden, um sich ihrerseits zu inkarnieren. Das Buch der Weisheit lehrt: Alle Seelen (Monaden) sind präexistent in den Welten der Emanationen. [6] Und der Zohar lehrt, daß in der „Seele“ der wirkliche Mensch ist, d. i. das Ego und das bewusste Ich bin, das Manas. Josephus sagt, den Glauben der Essener wiederholend: (Die Seelen) steigen herab aus der reinen Luft, um an die Körper gekettet zu werden. [7] http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/117.htm (1 of 4)20.06.2005 17:27:03 Kommentar V Und Philo stellt fest, daß: die Luft voll war (von Seelen), und daß jene, welche der Erde zunächst waren, herabsteigend, um an sterbliche Körper gebunden zu werden, zu den Körpern zurückkehren, indem sie in denselben zu leben verlangen. [8] Weil durch und in der menschlichen Form sie fortschreitende Wesen werden, während die Natur des Engels rein intransitiv ist; deshalb hat der Mensch in sich die Kraft, die Fähigkeit der Engel zu übersteigen. Deshalb sagen die Initiierten, daß der Brâhmane, der Zweimalgeborene, die Götter oder Devas beherrscht; und Paulus wiederholt es in seinem Briefe an die Korinther: Wisset ihr nicht, daß wir (die Initiierten) über die Engel richten werden. [9] Schließlich wird in jeder alten Schrift und Kosmogonie gezeigt, daß sich der Mensch ursprünglich als eine leuchtende unkörperliche Form entwickelte, über welche, wie das in die Form des Bildhauers gegossene geschmolzene Erz, das physische Gerüst seines Körpers von, durch und aus den niederen Formen und Typen des tierischen, irdischen Lebens aufgebaut wurde. Der Zohar sagt: Die Seele und die Form, wenn sie auf Erden herabsteigen, ziehen ein irdisches Gewand an. Sein protoplastischer Körper war nicht aus jenem Stoffe gebildet, aus dem unsere sterbliche Hüllen geformt werden. Als Adam im Garten Eden weilte, war er in das himmlische Gewand gekleidet, welches das Gewand des himmlischen Lichtes ist . . . Licht von jenem Lichte, welches im Gebrauch stand in dem Garten Eden. [10] Der Mensch (der Himmlische Adam) wurde geschaffen von den zehn Sephiroth der Jetziratischen Welt, und durch ihre gemeinsame Kraft erzeugten die sieben Engel einer noch niedrigeren Welt den Irdischen Adam. Zuerst fiel Samael, und dann, den Menschen betrügend (?), verursachte er auch dessen Fall. (b) Der Satz, „sie waren Schatten der Schatten der Herren“ - d. i. die Vorfahren schufen den Menschen aus ihren eigenen Astralkörpern - erklärt einen universalen Glauben. Man glaubt im Osten von den Devas, daß sie keine eigenen „Schatten“ haben. „Die Devas werfen keine Schatten“, und dies ist das sichere Zeichen eines guten, heiligen Geistes. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/117.htm (2 of 4)20.06.2005 17:27:03 Kommentar V (c) Warum hatten sie weder Feuer noch Wasser aus ihrem eigenen? [11] Weil das, was der Wasserstoff für die Elemente und Gase auf der objektiven Ebene ist, sein Ding an sich in der Welt der mentalen oder subjektiven Phänomene ist; nachdem seine dreieinige verborgene Natur in seinen drei aktiven Emanationen aus den drei höheren Prinzipien im Menschen wiedergespiegelt ist, nämlich Geist, Seele und Gemüt, oder Âtman, Buddhi und Manas. Er ist die geistige und auch die materielle menschliche Basis. Der rudimentäre Mensch, nachdem er von der „Luft“ oder dem „Winde“ ernährt worden ist, wird später zum vollkommenen Menschen; wenn er, mit der Entwicklung des „geistigen Feuers“, des Noumenons der „Drei in Einem“ innerhalb Seines Selbst, von seinem Innern Selbst oder Unterweiser die Weisheit des Selbstbewusstseins erlangt, welche er am Anfang nicht besitzt. Hier wird wiederum der göttliche Geist durch die Sonne oder das Feuer symbolisiert; die göttliche Seele durch das Wasser und den Mond, welche beide für den Vater und die Mutter von Pneuma stehen, der menschlichen Seele oder Gemüt, symbolisiert durch den Wind oder die Luft, denn Pneuma bedeutet „Hauch“. [3] Dies ist symbolisiert in dem phythagoräischen Dreieck, den zehn Yods darinnen, und den sieben Ecken des Dreiecks und des Quadrats. [4] Daher wird der kabbalistische Name der „Schalen“ der Astralform gegeben, dem Kâma Rûpa genannten Körper, welcher zurückgelassen wird von den Höheren Engeln in der Gestalt des Höheren Manas, wenn das letztere nach Devachan abgeht, seinen Rückstand verlassend. [5] Mackanzie´s Royal Masonic Cyclopaedia, p. 409-411. [6] VIII, 20. [7] De Bell. Jud., II, 12. [8] De Gignat., p. 222 C.; De Somniis, p. 455 D.; welches zeigt, daß die Essener an Wiedergeburt und viele Reinkarnationen auf Erden glaubten, wie auch Jesus selber that - eine Thatsache, die wir aus dem neuen Testament http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/117.htm (3 of 4)20.06.2005 17:27:03 Kommentar V selbst beweisen können. [9] I. VII. 3. [10] Zohar, II. 229 b. [11] Dies wird jedoch, wie wir gezeigt haben, von der Esoterik der Genesis bestätigt. Nicht nur werden darin die Tiere nach dem „Adam von Staub“ erschaffen, sondern Vegetation wird auf der Erde gezeigt, bevor „die Himmel und die Erde geschaffen waren“. „Jede Pflanze des Feldes, bevor sie auf der Erde war“ (II. 5). Nun, wenn nicht die occulte Auslegung angenommen wird welche zeigt, daß in der vierten Runde die Kugel mit Vegetation bedeckt war, und die erste (astrale) Menschheit hervorgebracht war, bevor kaum irgend etwas darauf wachsen und sich entwickeln konnte - was kann der tote Buchstabe bedeuten? Einfach, daß das Gras auf der Erde der Kugel war, bevor diese Kugel geschaffen war? Und doch ist die Bedeutung von Vers 6, welcher sagt, „aber ein Nebel ging auf von der Erde und feuchtete alles Land“, bevor es regnete, und ließ die Bäume u. s. w. wachsen, klar genug. Er zeigt auch, in welcher geologischen Periode es geschah, und ferner, was mit „Himmel“ und „Erde“ gemeint ist. Es bedeutete das Firmament und das trockene, verkrustete Land, getrennt und überlagert von seinen Dämpfen und Ausdünstungen. Obendrein muß sich der Schüler vor Auge halten, daß, wie Adam Kadmon, das „männliche und weibliche Wesen“ der Genesis I, kein körperliches, menschliches Wesen ist, sondern die Schar der Elohim, unter welchen Jehovah selbst war - auch die Tiere, welche in diesem Kapitel nach dem buchstäblichen Text als vor den Menschen „geschaffen“ erwähnt werden, keine Tiere waren, sondern die Tierkreiszeichen und andere Himmelskörper. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/117.htm (4 of 4)20.06.2005 17:27:03 Kommentar V Daher heißt es in der Smaragdenen Tafel - entstellt durch christliche Hände: Das Obere stimmt mit dem Unteren überein; und das Untere mit dem Oberen, um dieses eine wahrhaft wundervolle Werk zu wirken (welches der Mensch ist). Denn das geheime Werk des Chiram, oder König Hiram in der Kabbalah, „eins mit dem Wesen nach, aber drei im Aspekt“, ist das Universale Agens oder Lapis Philosophorum. Die Krönung des Geheimen Werkes ist der geistige vollkommene Mensch an dem einen Ende der Linie; die Vereinigung der drei Elemente ist das occulte Lösungsmittel in der „Seeleder Welt“, der kosmischen Seele oder dem Astrallichte an dem andern; und auf der materiellen Ebene ist es der Wasserstoff in seinem Verhalten zu den anderen Gasen. To On fürwahr; der EINE, „den niemand gesehen hat außer dem Sohne“; welcher Satz sich sowohl auf den metaphysischen und physischen Kosmos bezieht, als auch auf den geistigen und materiellen Menschen. Denn wie könnte der letztere To On verstehen, den „Einen Vater“, wenn seine Manas, der „Sohn“, nicht wird (wie) „Eins mit dem Vater“, und durch diese Absorption Erleuchtung von dem göttlichen „Unterweiser“ oder Guru - Âtmâ-Buddhi - erhält? Wie der Kommentar sagt: Wenn du die ZWEITE (sogenannte Schöpfung) verstehen willst, o Lanoo, so sollst du zuerst ihre Beziehung zur ERSTEN studieren. [12] Die Erste Rasse hatte drei Elemente, aber kein lebendiges Feuer. Warum? Weil: „Wir sagen vier Elemente, mein Sohn, aber wir sollten sagen drei“, sagt Hermes Trismegistus. „In dem Ersten Kreise“, oder Schöpfung, bedeutet das mit [Symbolabbildung, siehe Buch] bezeichnete: „Wurzel“, wie in dem zweiten desgleichen. So finden wir in der Alchimie oder westlichen Hermetik - einer Abart der östlichen Esoterik: [Symbolabbildung, siehe [Symbolabbildung, siehe [Symbolabbildung, siehe Buch] Buch] Buch] Sulphur Flamma Spiritus Hydrargyrum Natura Aqua Sal Mater Sanguis. [12] Buch des Dzyan, III. 19. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/119.htm (1 of 2)20.06.2005 17:27:03 Kommentar V http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/119.htm (2 of 2)20.06.2005 17:27:03 Kommentar V Und diese drei sind alle Quaternitäten, vervollständigt durch ihre Wurzel, das Feuer. Der Geist, jenseits der geoffenbarten Natur, ist der feurige ATEM in seiner absoluten Freiheit. In dem geoffenbarten Weltall ist er die centrale geistige Sonne, das elektrische Feuer allen Lebens. In unserm System ist er die sichtbare Sonne, der Geist der Natur, der irdische Gott. Und in, auf, und rund um die Erde der feurige Geist davon - Luft, fluidisches Feuer: Wasser, flüssiges Feuer; Erde, festes Feuer. Alles ist Feuer - Ignis in seiner schließlichen Beschaffenheit, oder I, dessen Wurzel ist 0 (Null) in unseren Vorstellungen, das All in der Natur und deren Gemüt. „Pro-Metor“ ist göttliches Feuer. Es ist der Schöpfer, der Zerstörer, der Erhalter. Die ursprünglichen Namen der Götter stehen alle in Zusammenhang mit Feuer - von Agni, dem ârischen, bis zum jüdischen Gott, welcher ein „verzehrendes Feuer“ ist. In Indien wird Gott in verschiedenen Dialekten genannt Eashoor, Esur, Iswur, und Îshvara im Sanskrit, der Herr, von Isha, aber dies ist ursprünglich der Name von Shiva, dem Zerstörer; und die drei vedischen Hauptgottheiten sind Agni (Ignis), Vâyu und Sûrya - Feuer, Luft und die Sonne, drei occulte Grade vom Feuer. Im Hebräischen bedeutet [korrekter Abdruck siehe Buch] (Aza) „erleuchten“, und [korrekter Ausdruck siehe Buch] (Asha) ist „Feuer“. Im Occultismus ist „ein Feuer anzünden“ gleichbedeutend mit dem Hervorrufen einer der drei großen Feuerkräfte, oder „Gott anrufen“. Im Sanskrit ist die Wurzel Ush Feuer oder Hitze; und das ägyptische Wort Osiris ist zusammengesetzt, wie Schelling zeigt, aus den beiden Bestandteilen Aish und Asr, oder ein „Feuerzauberer“. Aesar im alten Etruskischen bedeutet einen Gott, indem es vielleicht von dem Asura der Veden abgeleitet ist. Îshvara ist ein analoger Ausdruck, wie Dr. Kenealy dachte, welcher die Bhagavad Gîtâ anführt, um zu zeigen, daß: Îshvara wohnt in jedem sterblichen Wesen, und setzt durch seine übernatürlichen Kräfte alle Dinge in Bewegung, welche das Rad der Zeit besteigen. Er ist fürwahr der Schöpfer und der Zerstörer. Man nahm an, daß das ursprüngliche Feuer eine unersättliche Gier des Verschlingens habe. Maximus vom Tyrus erzählt, daß die alten Perser Brennstoff in das Feuer warfen mit dem Ausrufe: Verschlinge, o Herr! In der irischen Sprache bedeutet easam oder asam machen oder erschaffen. (Und) Aesar war auch der Name eines der alten irischen Götter; die buchstäbliche Bedeutung des Wortes ist „ein Feuer entzünden“. [13] Die christlichen Kabbalisten und Symbologen, welche den Pymander entstellten unter welchen der Bischof von Ayre, Francois de Tours, im 16. Jahrhundert hervorragte - teilten die Elemente auf folgende Art ein: Die vier Elemente, gebildet aus göttlichen Substanzen, und die Geister der Salze http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/121.htm (1 of 4)20.06.2005 17:27:04 Kommentar V der Natur repräsentiert durch: Wasser (Jesus[Symbolabbildung, siehe Buch] St. Mathäus. Engel-Mensch. Christus, EngelMensch, Mikael). [korrekter Abdruck siehe Buch] St. Markus. Der Löwe. Feuer. [korrekter Abdruck siehe Buch] St. Lukas. Der Stier. Erde. [korrekter Abdruck siehe Buch] St. Johannes. Der Adler. Luft. [14] [korrekter Abdruck siehe Buch] Die Quintessenz, [korrekter Abdruck siehe Buch], Flamma-Virgo (Jungfernöl), Flamma durissima, Virgo, Lucis aeterna Mater. Die erste Menschenrasse bestand also einfach aus den Bildern, den astralen Doppelgängern ihrer Väter, welche die Bahnbrecher oder die am meisten vorgeschrittenen Wesenheiten aus einer vorhergehenden, jedoch niedrigeren Sphäre waren, deren Schale jetzt unser Mond ist. Aber selbst diese Schale ist allvermögend, denn, da sie die Erde erzeugt hatte, ist diese das Phantom des Mondes, welcher, angezogen durch magnetische Verwandtschaft, ihre ersten Bewohner, die vormenschlichen Ungetüme, zu bilden suchte (siehe oben Strophe II). [15] Um sich dessen zu vergewissern, hat sich der Schüler wieder an die chaldäischen Bruchstücke zu wenden und zu lesen, was Berosus sagt. Berosus erhielt seine Aufklärung, so sagt er uns, von Ea, der mann-weiblichen Gottheit der Weisheit. Während die Götter in dem androgynen Schoße dieser Weisheit (Svabhâvat, Mutter-Raum) erzeugt wurden, wurden ihre Wiederscheine auf Erden zu dem Weibe Omorôka, welches die chaldäische Thavatth (oder Thalatth) ist, die griechische Thalassa, die Tiefe oder die See, welche esoterisch und selbst exoterisch der Mond ist. Es war der Mond (Omorôka), welcher der ungeheuerlichen Schöpfung unbeschreiblicher Wesen vorstand, welche von den Dhyânîs erschlagen wurden. [16] Das Gesetz der Entwicklung zwang die Mondväter, in ihrem monadischen Zustande durch alle Formen des Lebens und Daseins hindurchzugehen; aber am Ende der dritten Runde waren sie bereits menschlich in ihrer göttlichen Natur, und wurden so berufen, die Schöpfer der Formen zu werden, welche bestimmt waren, die Zelte für jene weniger vorgeschrittenen Monaden zu liefern, die an der Reihe waren, sich zu inkarnieren. Diese „Formen“ heißen „Söhne von Yoga“, weil Yoga - Vereinigung mit Brahmâ exoterisch - der höchste Zustand der passiven http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/121.htm (2 of 4)20.06.2005 17:27:04 Kommentar V unendlichen Gottheit ist, da er alle göttlichen Energien enthält und die Wesenheit von Brahmâ ist, von welchem es heißt, daß er als Brahmâ alles durch Yogakraft erschaffe. Brahmâ, Vishnu und Shiva sind die mächtigsten Energien von Gott, Brahma (neutrum), sagt ein purânischer Text. Yoga ist hier dasselbe wie Dhyâna, welches Wort wieder synonym ist mit Yoga in dem tibetanischen Text, wo die „Söhne von Yoga“ genannt werden „Söhne von Dhyâna“, oder von jene der abstrakten Meditation, durch welche Dhyâni-Buddhas ihre himmlischen Söhne, die Dhyâni-Bodhisattvas, erschaffen. Alle Geschöpfe in der Welt haben ein jedes ein Höheres über sich. Dieses Höhere dessen inneres Vergnügen es ist, in jene zu emanieren, kann nicht die Ausströmung mitteilen, bis sie nicht angebetet haben (d. i. meditiert haben wie während des Yoga). [17] [13] Kenealy, The Book of God, p. 114,115. [14] Jenen, welche fragen möchten: Was hat Wasserstoff zu thun mit der Luft oder Oxydation? - wird geantwortet: Studiert zuerst das ABC der occulten Chemie! In ihrem, ängstlichen Bestreben jedoch, Pymander, den „Mund des Geheimnisses“, mit St. Johannes dem Täufer prophetisch zu identifizieren, haben die christlichen Symbologen damit auch die sieben Kabiren und die assyrischen Stiere mit den Cherubin der Juden und den Aposteln identifiziert. Da sie obendrein eine Scheidungslinie zwischen den vieren und den dreien zu ziehen hatten - welche letztere die gefallenen Engel waren; und ferner, um es zu vermeiden, dieselben mit den „Sieben Geistern des Angesichtes“, den Erzengeln, in Verbindung zu bringen, warfen sie ohne Förmlichkeit alle hinaus, die sie nicht zu erkennen beliebten. Daher die Verdrehung in der Reihenfolge der Elemente, um dieselben mit der Reihenfolge der Evangelien in Übereinstimmung zu bringen und den Engel-Menschen mit Christus zu identifizieren. Bei den Chaldäern, den Ägyptern - von welchen Moses die Chroub (Cherubin in ihrer tierischen Form) übernahm - und bei den Ophiten; bei allen diesen wurden die Engel, die Planeten und die Elemente mystisch http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/121.htm (3 of 4)20.06.2005 17:27:04 Kommentar V und alchimistisch symbolisiert durch den Löwen (Mikael); den Stier (Uriel); den Drachen (Raphael); den Adler (Gabriel); den Bären (Thot-Sabaoth); den Hund (Erataoth); das Maultier (Uriel oder Thantabaoth). Alle diese haben eine näher bestimmende Bedeutung. [15] Nach der ersten Auflage übersetzt. (Der Übers.). [16] Siehe Hibbert Lectures 1887, p. 379 ff. [17] Sepher M´bv Sha-arim, nahe dem Ende, übersetzt von Isaac Myer Qabbalah, p. 110 http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/121.htm (4 of 4)20.06.2005 17:27:04 Kommentar V 19. DIE ZWEITE RASSE (WAR) DIE HERVORBRINGUNG VON KNOSPUNG UND AUSDEHNUNG, DIE UNGESCHLECHTIGE [18] VON DEM GESCHLECHTSLOSEN. [19] SO WARD, O LANOO, DIE ZWEITE RASSE HERVORGEBRACHT. Wissenschaftliche Autoritäten werden am meisten diese ungeschlechtliche Rasse, die zweite, die Väter der sogenannten „Schweißgeborenen“, und vielleicht noch mehr die dritte Rasse, die „Eingeborenen Androgynen“ bestreiten. Diese zwei Arten von Zeugung sind die am schwierigsten zu verstehenden, insbesondere für den westlichen Verstand. Es ist einleuchtend, daß keine Erklärung versucht werden kann für jene, welche nicht Schüler der occulten Metaphysik sind. Die europäische Sprache hat keine Worte, um Dinge auszudrücken, welche die Natur im jetzigen Stadium der Evolution nicht mehr wiederholt, Dinge, welche daher für den Materialisten keinen Sinn haben können. Aber es giebt Analogien. Es wird nicht geleugnet, daß im Anbeginne der physischen Entwicklung in der Natur Vorgänge stattgefunden haben müssen, zum Beispiel Urzeugung, die, jetzt erloschen, sich in anderen Formen wiederholen. So sagt man uns, daß die mikroskopische Untersuchung kein Beharren irgendeiner besonderen Art der Lebensfortpflanzung zeigt. Denn sie zeigt: Derselbe Organismus kann im Verlaufe seines Lebenscyklus verschiedene Metamorphosen durchlaufen, und während einige derselben geschlechtlich, und in anderen ungeschlechtlich sein, d. i., er kann sich abwechselnd reproduzieren durch das Zusammenwirken zweier Wesen von entgegensetztem Geschlechte, oder auch durch Spaltung oder Knospung aus nur einem Wesen, welches ohne Geschlecht ist. [20] „Knospung“ ist gerade das in der Strophe gebrauchte Wort. Wie konnten diese Chhâyâs sich selbst anders fortpflanzen; nämlich die zweite Rasse erzeugen, da sie ätherisch ungeschlechtlich, und selbst bis dahin ohne Träger der Begierde, ohne Kâma Rûpa waren, welches sich erst in der dritten Rasse entwickelte. Sie evolvierten die zweite Rasse unbewusst, wie einige Pflanzen thun. Oder vielleicht wie die Amöbe, nur nach einem mehr ätherischen, nachdrucksvolleren und großartigeren Maßstabe. Wenn in der That die Zellentheorie in gleicher Weise auf die Botanik und Zoologie Anwendung findet, und sich auf die Morphologie sowie auf die Physiologie der Organismen erstreckt, und wenn die mikroskopischen Zellen von der Naturwissenschaft als unabhängige Lebewesen angesehen werden - geradeso wie der Occultismus die „Feurigen Leben“ http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/123.htm (1 of 3)20.06.2005 17:27:04 Kommentar V betrachtet -, so liegt keine Schwierigkeit in der Idee des ursprünglichen Zeugungsprozesses. Man betrachte die ersten Stadien einer Keimzelle. Ihr Kern wächst, verändert sich und bildet einen Doppelkegel oder eine Spindel, so [Symbolabbildung, siehe Buch], innerhalb der Zelle. Diese Spindel nähert sich der Wand der Zelle und eine Hälfte derselben wird in Form von sogenannten „Polarzellen“ ausgestoßen. Diese Polarzellen sterben jetzt, und der Embryo entwickelt sich aus dem Wachstum und der Furchung des übrig bleibenden Teiles des Kernes, welcher durch die Substanz der Zelle ernährt wird. Warum also konnten nicht Wesen so gelebt haben und auf diese Art hervorgebracht worden sein - am ersten Anfange der Entwicklung von Mensch und Säugetier? Dies mag vielleicht als eine Analogie dienen, um eine Idee von dem Vorgange zu geben, durch den die Zweite Rasse aus der Ersten gebildet wurde. Die Astralform, welche die Monade bekleidete, war, wie auch jetzt noch, umgeben von ihrer eiförmigen Sphäre der Aura, welche hier der Substanz der Keimzellen oder des Eies entspricht. Die Astralform selbst ist der Kern, jetzt, sowie damals, durchdrungen von dem Lebensprinzipe. Wenn die Zeit der Fortpflanzung herankommt, so „stößt“ das Sub-astrale ein Kleinbild seiner Selbst aus dem Eie der umgebenden Aura „aus“. Dieser Keim wächst und ernährt sich von der Aura, bis er voll entwickelt wird, wo er dann sich allmählich von seinem Vater trennt und dabei mit sich seine eigene Aurasphäre fortträgt; geradeso wie wir sehen, daß lebende Zellen ihre Art durch Wachstum und darauf folgende Zweiteilung fortpflanzen. Die Analogie mit den „Polarzellen“ scheint sich gut zu bewähren, da ihr Tod jetzt dem Wechsel entsprechen würde, welcher durch die Trennung der Geschlechter eingeführt wurde, als Schwangerschaft in utero, d. i. innerhalb der Zelle, die Regel wurde. Wie der Kommentar uns sagt: Die frühere Zweite (Wurzel-) Rasse waren die Väter der „Scheißgeborenen“; die spätere Zweite (Wurzel-) Rasse waren selbst „Schweißgeborenen.“ Diese Stelle aus dem Kommentar bezieht sich auf das Werk der Entwicklung vom Anbeginne einer Rasse bis zu seinem Schlusse. Die „Söhne von Yoga“, oder die ursprüngliche Astralrasse hatten sieben Stadien der Entwicklung, rassisch oder kollektiv; sowie jedes Einzelwesen sie hatte und noch hat. Es war nicht bloß Shakespeare, welcher die Zeitalter des Menschen in eine Reihe von sieben einteilte, sondern die Natur selbst. So wurden die ersten Unterrassen der Zweiten Rasse zuerst nach dem auf Grund des Gesetzes der Analogie beschriebenen Vorgange geboren; während die letzten allmählich, gleichen Schrittes mit der Entwicklung des menschlichen Körpers auf andere Weise http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/123.htm (2 of 3)20.06.2005 17:27:04 Kommentar V gebildet zu werden begannen. Der Fortpflanzungsvorgang hatte auch in einer jeden Rasse sieben Stadien, wovon ein jedes Aeonen von Zeit ausfüllte. Welcher Physiologe oder Biologe kann sagen, ob die gegenwärtige Zeugungsart, mit allen ihren Schwangerschaftsphasen, älter ist als eine halbe Million oder höchsten eine Million Jahre, nachdem ihr Beobachtungscyklus vor kaum einem Jahrhundert angefangen hat? Ursprüngliche menschliche Hermaphroditen sind eine den Alten wohlbekannte Naturthatsache und bilden eine der größten Schwierigkeiten Darwins. Doch ist es sicherlich keine Unmöglichkeit, sondern im Gegenteil eine große Wahrscheinlichkeit, daß Zwitterbildung in der Entwicklung der Ersten Rasse existierte, während auf Grund der Analogie und auf dem der Existenz eines einzigen universalen Gesetzes in der physischen Entwicklung; welches verschiedenartig wirkt in dem Aufbaue von Pflanze, Tier und Mensch, es so sein muß. Die irrtümlichen Theorien der Monogenesis und der Abstammung des Menschen von den Säugetieren an Stelle der Abstammung der Säugetiere vom Menschen sind verderblich für die Vollkommenheit der Evolution, wie sie in den modernen Schulen nach Darwinschen Grundzügen gelehrt wird, und sie werden angesichts der unüberwindlichen Schwierigkeiten, auf die sie stoßen, aufgegeben werden müssen. Die occulte Überlieferung - wenn die Ausdrücke Wissenschaft und Erkenntnis in diesem Punkte dem Altertume abgesprochen werden - kann allein die Widersprüche versöhnen und die Kluft ausfüllen. Ein talmudischer Lehrsatz sagt: Wenn du das Unsichtbare kennen willst, so öffne deine Augen weit für das Sichtbare. [19] Schatten. [20] S. Laing, Modern Science and Modern Thought, p. 90. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/123.htm (3 of 3)20.06.2005 17:27:04 Kommentar V In der Abstammung des Menschen kommt die folgende Stelle vor, welche zeigt, wie nahe Darwin der Annahme dieser alten Lehre kam. Es ist lange bekannt gewesen, daß im Reiche der Wirbeltiere das eine Geschlecht Rudimente verschiedener, zu dem Fortpflanzungssystem gehöriger, accessorischer Teile trägt, die eigentlich dem entgegengesetzten Geschlechte angehören . . . . Irgend ein entfernter Vorfahr des ganzen Wirbeltierreiches schein zwittergeschlechtlich oder androgyn gewesen zu sein. [21] Aber hier begegnen wir einer besonderen Schwierigkeit. In der Klasse der Säugetiere besitzen die Männlichen Rudimente eines Uterus mit den anliegenden Gängen der vesiculae prostaticae: sie tragen auch Rudimente von mammae und einige männliche Beuteltiere haben Spuren eines Beutelsackes. Andere analoge Thatsachen könnten hinzugefügt werden. Müssen wir nun annehmen, daß irgend ein außerordentlich altes Säugetier androgyn geblieben ist, nachdem es die Hauptunterscheidungsmerkmale seiner Klasse erlangt hatte und sich daher von den niederen Klassen des Wirbeltierreiches abgetrennt hatte? Dies scheint sehr unwahrscheinlich, [22] denn wir müssen die Fische betrachten, die niedrigste von allen Klassen, um noch existierende androgyne Formen zu finden. [23] Herr Darwin ist offenbar sehr abgeneigt, die Hypothese anzunehmen, welche von den Thatsachen mit solcher Kraft aufgedrängt wird, nämlich die Hypothese eines ursprünglichen androgynen Stammes, von dem die Säugetiere entsprangen. Seine Erklärung lautet: Daß verschiedene accessorische Organe, die jedem einzelnen Geschlechte eigentümlich sind, sich beim entgegengesetzten Geschlechte im rudimentären Zustande vorfinden, kann dadurch erklärt werden, daß solche Organe allmählich von dem einen Geschlecht erworben, und dann in einem mehr oder weniger unvollkommenen Zustande auf das andere Geschlecht vererbt wurden. [24] Er führt als Beispiel an den Fall von „Sporen, Federn und leuchtenden Farben, die für den Kampf oder zum Schmuck von männlichen Vögeln erworben“ und nur teilweise von ihren weiblichen Nachkommen geerbt wurden. Für das behandelte Problem ist jedoch offenbar eine befriedigendere Erklärung erforderlich, da die Thatsachen von einem viel hervorragenderen und wichtigeren Charakter sind, als die bloß oberflächlichen Einzelheiten, mit denen sie von Darwin verglichen werden. Warum nicht unparteiisch die Beweiskraft zu Gunsten des Hermaphroditismus zugestehen, welcher die alte Faune charakterisiert? Der http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/125.htm (1 of 2)20.06.2005 17:27:05 Kommentar V Occultismus schlägt eine Lösung vor, welche den Thatsachen auf höchst umfassende und einfache Art gerecht wird. Solche Überbleibsel eines früheren androgynen Stammes müssen in gleiche Reihe gestellt werden mit der Zirbeldrüse und anderen gleich geheimnisvollen Organen, welche uns ein stillschweigendes Zeugnis für die Wirklichkeit von Verrichtungen liefern, welche schon seit langem im Verlaufe des tierischen und menschlichen Fortschrittes verkümmert sind, aber welche einst eine wichtige Rolle in der allgemeinen Ökonomie des ursprünglichen Lebens gespielt haben. Die occulte Lehre kann auf jeden Fall vorteilhaft mit der der freisinnigsten Männer der Wissenschaft verglichen werden, welche über den Ursprung des ersten Menschen Theorien aufgestellt haben. [21] Und warum nicht alle ersten Stammrassen, die menschlichen sowohl als die tierischen; und warum ein „entfernter Vorfahr“? [22] Augenscheinlich so, nach den Regeln der Entwicklungslehre, welche die Säugetiere auf irgend einen amphibischen Ahnen zurückführt. [23] Zweite Ausgabe, p. 161. [24] Ebenda, p.162. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/125.htm (2 of 2)20.06.2005 17:27:05 Kommentar V Lange vor Darwin stellte Naudin, welcher den Namen Blastema dem gab, was die Darwinisten Protoplasma nennen, eine halb occulte und halb wissenschaftliche materialistische Theorie auf. Er ließ Adam, den ungeschlechtlichen, plötzlichen aus dem Lehm entspringen, wie es in der Bibel genannt wird, aus dem Blastema der Wissenschaft. Wie Naudin erklärt: Aus dieser Larvenform der Menschheit bewirkte die Entwicklungskraft die Vollendung der Art. Zur Aufführung dieses großen Phänomens hatte Adam durch eine Phase der Unbeweglichkeit und Unbewusstseins hindurchzugehen, welche sehr ähnlich war dem Nymphenzustande von Tieren, die eine Metamorphose eingehen. [25] Für den hervorragenden Botaniker war Adam jedoch nicht ein einzelner Mensch, sondern die Menschheit, welche blieb: verborgen innerhalb eines zeitweiligen Organismus, bereits unterschieden von allen anderen und nicht imstande, mit irgend einem derselben eine Verbindung einzugehen. Er zeigt die Unterscheidung der Geschlechter vollendet durch einen Sprossungsvorgang, welcher dem der Quallen und der Seescheiden ähnlich ist. Die Menschheit also physiologisch konstituiert, würde eine für die rasche Hervorbringung der verschiedenen großen Menschenrassen genügende Entwicklungskraft behalten. De Quatrefages kritisiert diese Stellungnahme in dem Menschengeschlecht. Sie ist unwissenschaftlich, sagt er, oder genau gesprochen, Naudins Ideen „bilden nicht eine wissenschaftliche Theorie“, insofern als das ursprüngliche Blastema in seiner Theorie mit der „ersten Ursache“ in Verbindung gebracht wird, welche, wie er glaubt, in dem Blastema alle vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Wesen der Möglichkeit nach gemacht hat, und somit in Wirklichkeit diese Wesen in Masse geschaffen hat; obendrein betrachtet Naudin nicht einmal die „zweiten Ursachen“, oder ihre Thätigkeit in dieser Evolution der organischen Welt. Die Wissenschaft, welche sich nur mit „zweiten Ursachen“ beschäftigt, hat somit http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/127.htm (1 of 4)20.06.2005 17:27:05 Kommentar V zu der Theorie des Herrn Naudin nichts zu sagen. [26] Noch wird sie irgend mehr zu den occulten Lehren zu sagen haben, denen Naudin bis zu einem gewissen Grade nahe gekommen ist. Denn, wenn wir nur in seinem „ursprünglichen Blastema“ die Dhyân-Chohanische Wesenheit sehen, die Chhâyâ oder den Doppelgänger der Pitris, welche in sich selbst die Möglichkeit aller Formen enthält, sind wir ganz in Übereinstimmung. Aber es giebt zwei wirkliche und wesentliche Unterschiede zwischen unseren Lehren. Herr Naudin erklärt, daß die Entwicklung in plötzlichen Sprüngen und Anprallen fortgeschritten sei, anstatt sich langsam über Millionen von Jahren zu erstrecken; und sein ursprüngliches Blastema ist nur mit blinden Instinkten begabt - eine Art unbewusster Erster Ursache im geoffenbarten Kosmos - was eine Widersinnigkeit ist. Statt dessen ist es unsere Dhyân-Chohanische Wesenheit die Causalität der Primären Ursache, welche den physischen Menschen schafft welche die lebendige thätige und kraftvolle Materie ist (an sich schwanger mit jenem tierischen Bewusstsein einer höheren Art, wie es sich bei der Ameise und beim Biber findet), die die lange Reihe physiologischer Differentiationen hervorbringt. Abgesehen davon ist sein „alter und allgemeiner Vorgang der Schöpfung“ aus Protoorganismen so occult, als irgend eine Theorie von Paracelsus oder Khunrath sein kann. Ferner sind die kabbalistischen Werke voll von Beweis dafür. Der Zohar zum Beispiel sagt, daß jeder Typus im sichtbaren seinen Prototypus im unsichtbaren Weltalle hat. Alles, was in der niederen (unserer) Welt ist, findet sich in der oberen. Die niedere und die obere üben wechselseitig auseinander Wirkung und Gegenwirkung aus. [27] 20. IHRE VÄTER WAREN DIE SELBSTGEBORENEN. DIE SELBSTGEBORENEN, DIE CHHÂYÂ AUS DEN STRAHLENDEN KÖRPERN DER HERREN, DER VÄTER, DER SÖHNE DES ZWIELICHTS. Die „Schatten“ oder Chhâyâs werden die Söhne der „Selbstgeborenen“ genannt, da der letztere Name auf alle Götter und Wesen angewendet wird, die durch den Willen, sei es einer Gottheit, sei es eines Adepten geboren sind. Den Homunculis des Paracelsus würde vielleicht auch dieser Name gegeben werden, obwohl der letztere Vorgang auf einer viel materiellen Ebene stattfindet. Der Name „Söhne des Zwielichts“ zeigt, daß die „selbstgeborenen“ Vorfahren unserer Lehre http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/127.htm (2 of 4)20.06.2005 17:27:05 Kommentar V wesensgleich sind mit den Pitris des Brâhmanischen Systems, da der Titel eine Bezugnahme auf die Art ihrer Geburt ist; indem es heißt, daß diese Pitris aus Brahmâs „Körper des Zwielichts“ hervorgegangen sind, wie in den Purânen gesagt ist. 21.ALS DIE RASSE ALT WURDE, MISCHTEN SICH DIE ALTEN WASSER MIT DEN FRISCHEN WASSERN(a). ALS IHRE TROPFEN TRÜBE WURDEN, VERGINGEN SIE UND VERSCHWANDEN IN DEM NEUEN STROME, IN DEM HEISSEN LEBENSSTROME. DAS ÄUSSERE DER ERSTEN WURDE DAS INNERE DER ZWEITEN(b). DER ALTE FLÜGEL WURDE DER NEUE SCHATTEN, UND DER SCHATTEN DES FLÜGELS(c). (a) Die alte oder ursprüngliche Rasse ging auf in die zweite Rasse und wurde eins mit ihr. (b) Dies ist der geheimnisvolle Vorgang der Umformung und Entwicklung der Menschheit. Das Material der ersten Formen - schattenhaft, ätherisch und negativ - wurde in die Formen der zweiten Rasse eingezogen oder absorbiert und wurde so die Ergänzung derselben. Der Kommentar erklärt dies mit der Bemerkung, daß, da die Erste Rasse einfach aus den astralen Schatten der schöpferischen Vorväter bestand, die natürlich weder astrale noch physische Körper aus ihrem eigenen hatten - diese Rasse niemals starb. Ihre „Menschen“ schwanden allmählich dahin, indem sie in die Körper ihrer eigenen „schweißgeborenen“ Nachkommenschaft absorbiert wurden, die dichter waren als ihre eigenen. Die alte Form verging und wurde absorbiert und verschwand in die neue Form, die mehr menschlich und körperlich war. Es gab keinen Tod in jenen Tagen einer Periode, die glückseliger war als das goldene Zeitalter; aber das erste oder väterliche Material wurde benützt zur Bildung des neuen Wesens, um Körper und selbst die inneren oder niedrigeren Prinzipien oder Körper der Nachkommenschaft zu bilden. [25] De Quatrefagesm L´espèce humaine. (The Human Species, p. 124; „International Scientific Series“, Volume XXVI). [26] Ebenda, p.125. [27] Fol. 186. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/127.htm (3 of 4)20.06.2005 17:27:05 Kommentar V http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/127.htm (4 of 4)20.06.2005 17:27:05 Kommentar V (c) Wenn der „Schatten“ sich zurückzieht, d. i. wenn der Astralkörper mit festerem Fleische überdeckt wird, entwickelt der Mensch einen physischen Körper. Der „Flügel“ oder die ätherische Form, welche ihren Schatten und Bild hervorbrachte, wurde der Schatten des Astralkörpers und seiner eigenen Nachkommenschaft. Die Ausdrucksweise ist sonderbar, aber originell. Da keine Gelegenheit sein dürfte, auf dieses Geheimnis später Bezug zu nehmen, ist es ebenso gut, sogleich die doppelte Bedeutung zu erklären, welche in der griechischen Mythe, die sich auf diese besondere Entwicklungsphase bezieht, enthalten ist. So findet sich in den verschiedenen Abarten der Allegorie von der Leda und ihren zwei Söhnen Kastor und Pollux, von welchen Abarten eine jede eine besondere Bedeutung hat. So spricht Buch XI der Odysse von Leda als von der Gemahlin des Tyndareus, welche ihrem Gatten „zwei Söhne von mutigen Herzen“ gebar - Kastor und Pollux. Jupiter verleiht ihnen ein wundervolles Geschenk und Vorrecht. Sie sind halb unsterblich; sie leben und sterben, jeder der Reihe nach, und jeden Tag [korrekter Abdruck siehe Buch] [28] . Als die Tyndariden sind die Zwillingsbrüder ein astronomisches Symbol und stehen für Tag und Nacht; ihre beiden Weiber, Phoebe und Hilaeira, die Töchter des Apollo oder der Sonne, personifizieren die Morgendämmerung und das Zwielicht. [29] Hinwieder in der Allegorie, in der Zeus als der Vater der beiden Heroen gezeigt wird - die aus dem Ei geboren sind, welches Leda hervorbringt -, ist der Mythos gänzlich theogonisch. Er bezieht sich auf jene Gruppe kosmischer Allegorieen, worin die Welt als aus dem Eie geboren beschrieben wird. Denn Leda nimmt in ihm die Gestalt eines weißen Schwanes an, während sie sich mit dem Göttlichen Schwane oder Brahma-Kalahamsa vereinigt. Leda ist dann der mythische Vogel, welchem in den Überlieferungen der verschiedenen Völker der ârischen Rasse verschiedene ornithologische Formen von Vögeln zugeschrieben werden, welche alle goldene Eier legen. [30] In der Kalewala, dem epischen Gedichte von Finnland, schafft die schöne Tochter des Ether, die „Wassermutter“, die Welt in Verbindung mit einer „Ente“ - einer andern Form des Schwanes oder der Gans, Kalahamsa - welches sechs goldene Eier, und das siebente, ein „Ei von Eisen“, in ihren Schoß legt. Aber die Abart der LedaAllegorie, welche eine unmittelbare Beziehung auf den mystischen Menschen hat, findet sich nur bei Pindar, [31] mit einer schwächern Anspielung darauf in den homerischen Hymnen. [32] Kastor und Pollux sind darin nicht mehr die Dioskuren des Apollodor, [33] sondern werden das hochbedeutsame Symbol des doppelten Menschen, des sterblichen und des unsterblichen. Nicht nur das, sondern, wie man jetzt sehen wird, sind sie auch das Symbol der dritten Rasse und ihrer Umformung aus dem Tiermenschen in einen Gottmenschen, der bloß einen tierischen Körper hat. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/129.htm (1 of 4)20.06.2005 17:27:06 Kommentar V Pindar zeigt Leda als sich in derselben Nacht mit ihrem Gatten und auch mit dem Vater der Götter - mit Zeus - vereinigend. Auf diese Art ist Kastor der Sohn des Sterblichen, Pollux der Nachkomme des Unsterblichen. In der aus diesem Anlasse zugerichteten Allegorie heißt es, daß in einem Rachestreite gegen die Aphariden [34] Pollux den Lynceus tötet - „den der von allen Sterblichen das schärfste Auge hatte“ - daß aber Kastor von Idas verwundet wird, „welcher sieht und weiß“. Zeus macht dem Kampf ein Ende, indem er seinen Blitz schleudert, und die letzten zwei Kämpfer tötet. Pollux findet seinen Bruder sterbend. [35] In seiner Zerzweiflung ruft er Zeus an, auch ihn zu erschlagen. „Du kannst überhaupt nicht sterben,“ antwortet der Meister der Götter; „du bist von göttlicher Abstammung.“ Aber er lässt ihm die Wahl: Pollux wird entweder unsterblich bleiben und ewig im Olymp leben; oder wenn er seines Bruders Schicksal in allen Dingen teilen will, muß er die Hälfte seines Daseins unterirdisch verbringen, und die andere Hälfte in den goldenen himmlischen Räumen. Diese Halbunsterblichkeit, welche auch von Kastor geteilt werden soll, wird von Pollux angenommen. [36] Und somit leben die Zwillingsbrüder abwechselnd, der eine während des Tages und der andere während der Nacht. [37] Ist dies bloß eine poetische Erdichtung? Eine Allegorie, eine von jenen „Sonnenmythen“-Erklärungen, die das Höchste zu sein scheinen, bis wohin sich ein moderner Orientalist aufschwingen kann? In der That, es ist viel mehr. Hier haben wir eine Anspielung auf die „Eigeborene“ dritte Rasse, deren erste Hälfte sterblich ist, d. i. unbewusst in ihrer Persönlichkeit und nichts in sich habend, das überleben könnte, [38] und deren spätere Hälfte unsterblich wird in ihrer Individualität, auf Grund ihres fünften Prinzipes, welches durch die beseelenden Götter ins Lebens gerufen wurde, und so die Monade mit dieser Erde verknüpft. Dies ist Pollux; während Kastor den persönlichen sterblichen Menschen repräsentiert, ein Tier von nicht einmal höherer Art, wenn es von der göttlichen Individualität losgelöst ist. „Zwillinge“ fürwahr; aber durch den Tod für immer geschieden, wenn nicht Pollux, bewegt durch die Stimme der Zwillingsschaft, seinem weniger begünstigten sterblichen Bruder Anteil gewährt an seiner eigenen göttlichen Natur, und ihn so mit seiner eigenen Unsterblichkeit vereinigt. Dies ist die occulte Bedeutung des metaphysischen Aspektes der Allegorie. Ihre weit verbreitete moderne Erklärung - so berühmt im Altertum, wie uns Plutarch sagt, [39] als symbolisch für brüderliche Hingabe - nämlich, daß sie ein dem Schauspiele der Natur entlehntes Bild von Sonne und Mond war, ist schwach und ungenügend, die geheime Bedeutung zu erklären. Abgesehen von der Thatsache, daß der Mond bei den Griechen in der exoterischen Mythologie http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/129.htm (2 of 4)20.06.2005 17:27:06 Kommentar V weiblich war und daher kaum als Kastor betrachtet, und zur selben Zeit mit Diana identifiziert werden konnte, würden alte Symbologen, welche die Sonne, den König aller Gestirne, für das sichtbare Bild der höchsten Gottheit hielten, ihn nicht in Pollux, der bloß ein Halbgott war, personifiziert haben. [40] Wenn wir von der griechischen Mythologie zu den mosaischen Allegorieen und Symbolik übergehen, werden wir eine noch auffallendere Bestätigung desselben Lehrsatzes unter einer andern Form finden. Nicht imstande, in ihnen die „Eigeborenen“ nachzuweisen, werden wir doch unverkennbar in den ersten vier Kapiteln der Genesis die Androgynen und die ersten drei Rassen der Geheimlehre finden, verborgen unter höchst sinnreicher Symbologie. [28] Odyssee, XI. 298-305; Ilias, III. 243. [29] Hyg., Fab., 80. Ovid., Fast., 700 ff. Siehe Decharme´s Mythologie de la Grèce Antique, p. 653. [30] Siehe Decharme, ebenda, p. 652. [31] Nem., X. 80 ff. Theokr., XXIV. 131. [32] XXXIV v. 5. Theokr., XXII. 1. [33] III. 10, 7. [34] Apollodorus, III. 1. [35] Kastors Grabmal wurde in Sparta in alter Zeit gezeigt, sagt Pausanias (III. 13, 1) und Plutarch sagt, daß er zu Argos der Halbsterbliche oder Halbheros, [korrekter Abdruck siehe Buch], genannt wurde (Quest. Gr., 23). [36] Pindar, Nem., X. 60 ff., Dissen. [37] Schol. Eurip., Orest., 463. Dindorf. Siehe Decharme, a. a. O., p. 654. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/129.htm (3 of 4)20.06.2005 17:27:06 Kommentar V [38] Die Monade ist unpersönlich und ein Gott an sich, wenn auch auf dieser Ebene unbewusst. Denn geschieden von ihrem dritten (oft sogenannten fünften) Prinzip, dem Manas, welches die Horizontallinie des ersten geoffenbarten Dreiecks oder Dreieinigkeit ist, kann sie auf dieser irdischen Ebene kein Bewusstsein oder Wahrnehmung der Dinge haben. „Das Höchste sieht durch das Auge des Niedrigsten“ in der geoffenbarten Welt, Purusha (Geist) bleibt blind ohne Hilfe von Prakriti (Materie) in den materiellen Sphären; und dasselbe gilt von Âtmâ-Buddhi ohne Manas. [39] Moral., p. 484 f. [40] Diese seltsame Idee und Erklärung ist von Decharme in seiner Mythologie de la Grèce Antique (p. 655) angenommen. „Kastor und Pollux“, sagt er, „sind nichts als die Sonne und der Mond, vorgestellt als Zwillinge . . . . Die Sonne, das unsterbliche und mächtige Wesen, welches jeden Abend vom Horizonte verschwindet und unter die Erde hinabsteigt, als ob sie dem brüderlichen Gestirne Platz machen wollte, welches mit der Nacht zum Leben kommt, ist Pollux, welcher sich für Kastor aufopfert; Kastor, welcher geringer ist als sein Bruder, verdankt diesem seine Unsterblichkeit: Denn der Mond, sagt Theophrastus, ist nur eine andre, aber schwächere Sonne (De Ventis, 17)“. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/129.htm (4 of 4)20.06.2005 17:27:06 Kommentar V DER GÖTTLICHE HERMAPHRODIT. Ein undurchdringlicher Schleier des Geheimnisses ward nach dem Untergange des letzten Überrestes der atlantischen Rasse vor ungefähr 12 000 Jahren über die occulten und religiösen Geheimnisse geworfen, damit sie nicht von den Unwürdigen geteilt und so entwürdigt würden. Von diesen Wissenschaften sind jetzt einige exoterisch geworden - wie zum Beispiel die Astronomie in ihren rein mathematischen und physikalischen Aspekten. Aber ihre Dogmen und Sätze, welche alle symbolisiert und der einzigen Obhut von Parabel und Allegorie überlassen waren, sind vergessen worden, und daher wurde die Bedeutung verkehrt. Nichtsdestoweniger findet man den Hermaphroditen in den Schriften und Überlieferungen von fast jeder Nation; und warum eine solche einmütige Übereinstimmung, wenn das Behauptete bloß eine Erdichtung ist? Unter der Decke dieses Geheimnisses wurde die fünfte Rasse dahin geführt, religiöse Mysterien einzuführen oder vielmehr wiedereinzuführen, in denen alte Wahrheiten den kommenden Generationen unter dem Schleier von Allegorie und Symbolik gelehrt werden konnten. Betrachtet den unvergänglichen Zeugen der Entwicklung der Menschenrassen von der göttlichen, und insbesondere von der androgynen Rasse, die ägyptische Sphinx, dieses Rätsel der Zeitalter! Die göttliche Weisheit, welche sich auf Erden inkarniert und gezwungen ist, die bittere Frucht der persönlichen Erfahrung von Schmerz und Leid zu kosten, die auf Erden nut unter dem Schatten des Baumes der Erkenntnis von Gut und Böse hervorgebracht wird - ein Geheimnis, zuerst bekannt nur den Elohim, den Selbstinitiierten, „Höheren Göttern“. [41] [40] Diese seltsame Idee und Erklärung ist von Decharme in seiner Mythologie de la Grèce Antique (p. 655) angenommen. „Kastor und Pollux“, sagt er, „sind nichts als die Sonne und der Mond, vorgestellt als Zwillinge . . . . Die Sonne, das unsterbliche und mächtige Wesen, welches jeden Abend vom Horizonte verschwindet und unter die Erde hinabsteigt, als ob sie dem brüderlichen Gestirne Platz machen wollte, welches mit der Nacht zum Leben kommt, ist Pollux, welcher sich für Kastor aufopfert; Kastor, welcher geringer ist als sein Bruder, verdankt diesem seine Unsterblichkeit: Denn der Mond, sagt Theophrastus, ist nur eine andre, aber schwächere Sonne (De Ventis, 17)“. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/131.htm (1 of 2)20.06.2005 17:27:07 Kommentar V http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/131.htm (2 of 2)20.06.2005 17:27:07 Kommentar V Im Buche Enoch haben wir Adam, [42] den ersten Göttlichen Androgynen, der sich in Mann und Weib trennt, und Jah-Heva in der einen Form oder Rasse wird, und Kain und Abel [43] - männlich und weiblich - in seiner andern Form oder Rasse - der doppelgeschlechtliche Jehovah, [44] ein Echo seines ârischen Vorbildes Brahmâ-Vâch. Danach kommen die dritte und vierte Wurzelrasse der Menschheit [45] - das heißt Rassen von Männern und Weibern, oder Individuen entgegengesetzten Geschlechtes, nicht länger geschlechtlose Halbgeister oder Androgynen, wie die beiden Rassen waren, welche ihnen vorangingen. Diese Thatsache ist angedeutet in jeder Anthropogenie. Sie findet sich in Fabel und Allegorie, in Mythe und geoffenbarten Schriften, in Legende und Überlieferung. Denn von all den großen Geheimnissen, ererbt von Initiierten aus grauem Altertum, ist dies eines der größten. Es erklärt das zweigeschlechtliche Element, welches sich in jeder schöpferischen Gottheit findet, in Brahmâ-Virâj-Vâch, wie in Adam-Jehovah-Eva, auch in Kain-Jehovah-Abel. Denn das „Buch von des Adam Geschlecht“ erwähnt nicht einmal Kain und Abel, sondern sagt bloß: Und schuf sie, ein Männlein und Fräulein, . . . und hieß ihre Namen Adam. [46] Dann fährt er fort: Und Adam . . . . zeugte einen Sohn, der seinem Bilde ähnlich war, und hieß ihn Seth. [47] Hierauf zeugt er andere Söhne und Töchter und beweist damit, daß Kain und Abel seine eigenen allegorischen Permutationen sind. Adam steht für die ursprüngliche menschliche Rasse, insbesondere in ihrem kosmo-siderischen Sinne. Nicht so jedoch in ihrer theo-anthropologischen Bedeutung. Der zusammengesetzte Name Jehovah, oder Jâh-Hovah, welcher männliches Leben und weibliches Leben bedeutet - zuerst androgyn, dann in Geschlechter getrennt - wird in diesem Sinne in der Genesis vom fünften Kapitel an, gebraucht. Wie der Verfasser von der Source of Measures sagt: Diese zwei Worte, aus denen Jehovah zusammengesetzt ist, bilden die ursprüngliche Idee des Mannweiblichen, als des Urhebers der Geburt. [48] Denn der hebräische Buchstabe Jod war das membrum virile und Hovah war Eva, die Mutter alles Lebendigen, oder die Erzeugerin, Erde und Natur. Der Verfasser glaubt daher: http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/133.htm (1 of 5)20.06.2005 17:27:07 Kommentar V Man sieht, daß die vollkommene Eins (der vollkommene weibliche Kreis, oder Yoni, 20612, numerisch) als Urheberin der Maße, auch die Form annimmt von Geburtsursprung als Hermaphrodite Eins; daher die phallische Form und Benützung. Genau so; nur kam „die phallische Form und Benützung“ lange Zeitalter später; und die erste und ursprüngliche Bedeutung von Enos, dem Sohne des Seth, war die der ersten auf die gegenwärtige gewöhnliche Weise von Mann und Weib geborenen Rasse, denn Seth ist kein Mensch, sondern eine Rasse. Vor ihm war die Menschheit hermaphroditisch. Indem Seth das erste Resultat (physiologisch) nach dem „Falle“ ist, ist er auch der erste Mensch. Daher wird sein Sohn Enos bezeichnet als der „Sohn des Menschen“. Seth repräsentiert die spätere dritte Rasse. Um den wirklichen Mysteriennamen des Ain Suph - des schrankenlosen und endlosen Nichtdings - geheim zu halten, haben die Kabbalisten die zusammengesetzte Attributsbenennung eines der persönlichen schöpferischen Elohim vorgebracht, dessen Namen Yah oder Jah war - die Buchstaben i oder j oder y sind vertauschbar - oder Jah-Hovah, d. i. männlich und weiblich; [49] JahEva, ein Hermaphrodit oder die erste Form der Menschheit, der ursprüngliche Adam von Erde, nicht einmal Adam-Kadmon, dessen „aus der Seele geborener Sohn“ mystisch der irdische Jah-Hovah ist. und da er dies wusste, hat der schlaue rabbinische Kabbalist daraus einen Namen gemacht, der so geheim (sekret) war, daß er ihn später nicht veröffentlichen konnte, ohne das ganze Schema preiszugeben; und daher war er gezwungen, ihn heilig (sakriert) zu machen. Wie enge die Identität zwischen Brahmâ-Prajâpati und Jehovah-Sephiroth ist, zwischen Brahmâ-Virâj und Jehovah-Adam, können allein die Bibel und die Purânen verglichen zeigen. Analysiert und im selben Lichte gelesen, bieten sie einen zwingenden Beweis, daß sie zwei Kopien desselben Originals sind gemacht zu zwei von einander weit entfernten Zeitpunkten. Man vergleiche noch einmal in Bezug auf diesen Gegenstand Genesis IV. 1 und 26, und Manu I. 32, und sie werden beide ihren Sinn darbieten. Im Manu steht Brahmâ, welcher, wie Jehovah oder Adam in der Genesis, beides, Mensch und Gott ist und seinen Körper in männlich und weiblich teilt, in seiner esoterischen Bedeutung für die symbolische Personifikation der schöpferischen und zeugenden Kraft, sowohl göttlich als auch menschlich. Der Zohar liefert einen noch überzeugenderen Beweis der Identität, indem einige Rabbiner Wort für Wort gewisse purânische Originalausdrücke wiederholen; z. B. die: „Schöpfung“ wird gewöhnlich betrachtet in den brâhmanischen Büchern als die Lîlâ, die Lust oder das Spiel, die http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/133.htm (2 of 5)20.06.2005 17:27:07 Kommentar V Unterhaltung des Höchsten Schöpfers. Vishnu, der somit getrennte und ungetrennte Substanz Geist und Zeit ist, spielt wie ein munterer Knabe, wie ihr lernten sollt, indem ihr seinen Scherzen lauscht. [50] Man vergleiche nun damit, was in dem Buche Nobeleth ´Hokhmah gesagt ist: Die Kabbalisten sagen, daß das Insdaseintreten der Welten durch Lust geschah, indem Ain Suph (?!) über sich selbst erfreut war und von sich selbst zu sich selbst blitzte und strahlte . . . . was alles Lust genannt wird. [51] Somit ist es nicht eine „seltsame Idee der Kabbalisten“, wie der soeben angeführte Verfasser bemerkt, sondern eine rein purânische, ârische Idee. Nur, warum aus Ain Suph einen Schöpfer machen? Der „göttliche Hermaphrodit“ ist also Brahmâ-Virâj; und der der Semiten, oder richtiger der Juden, ist Hehovah-Kain-Abel. Nur waren und sind die „Heiden“ aufrichtiger und gerader als die späteren Isrealiten und Rabbis, welche unleugbar die wirkliche Bedeutung ihrer exoterischen Gottheit kannten. Die Juden betrachten den ihnen gegeben Namen - die Yah-Oudi - als eine Schmähung. Doch haben sie oder hätten, wenn sie es nur wollten, ein ebenso unleugbares Recht, sich die alten Yah-Oudi zu nennen, die „Jah-hovier“, als die Brâhmanen haben, sich selbst Brâhmanen zu nennen, nach ihrer nationalen Gottheit. Denn Jah-hova ist der generische Name der Gruppe oder Hierarchie von schöpferischen Planetenengeln, unter deren Sterne ihre Nation sich entwickelt hat. Er ist einer von den planetarischen Elohim der Regentengruppe des Saturn. Vers 26 des Kapitels IV der Genesis, wenn richtig gelesen, würde allein schon ihnen ein solches Recht geben, denn er nennt die neuen Menschenrasse entsprungen von Seth und Enos - Jehovah, etwas ganz verschiedenes von der in der Bibel angenommenen Übersetzung, welche lauten sollte: Ihm ward auch geboren ein Sohn, Enos; da begannen die Menschen sich selbst Jah oder Yah-hovah zu nennen, nämlich, Männer und Weiber, die „Herren der Schöpfung“. Man braucht bloß den oben erwähnten Vers im hebräischen Originaltexte und im Lichte der Kabbalah zu lesen, um zu finden, daß an Stelle der Worte, wie sie jetzt übersetzt stehen, die richtige Übersetzung lauten sollte: http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/133.htm (3 of 5)20.06.2005 17:27:07 Kommentar V Da begannen die Menschen sich selbst Jehovah zu nennen; und nicht: Zu derselben Zeit fing man an zu predigen von des Herren Namen; welches letztere eine Missübersetzung ist, einerlei ob absichtlich oder nicht. Wiederum die wohlbekannte Stelle: Ich habe einen Mann von dem Herren. sollte lauten: Ich habe einen Mann gleich Jehovah. [52] Luther übersetzt die Stelle auf die eine Art, die römischen Katholiken anders. Bischof Wordsworth übersetzt sie: Cain - ich habe erzeugt - Kain von Kâ´nithi, ich habe erzeugt. Luther: Ich habe den Mann, den Herren (Jehovah). Und der Verfasser von The Source of Measures: Ich habe gemessen einen Mann gleich Jehovah. Die letzte ist die richtige Übersetzung, denn (a) ein berühmter Rabbiner, ein Kabbalist, erklärte die Stelle der Schreiberin auf genau dieselbe Art, und (b) diese Darstellung ist identisch mit der, welche in der Geheimlehre des Ostens mit Bezug auf Brahmâ enthalten ist. [42] Adam (Kadmon) ist, wie Brahmâ und Mars, das Symbol der zeugenden und schöpferischen Kraft als Typus von Wasser und Erde - ein alchimistisches Geheimnis. „Es braucht Erde und Wasser, um eine menschliche Seele zu http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/133.htm (4 of 5)20.06.2005 17:27:07 Kommentar V schaffen“, sagte Moses. Mars ist der indische Mangala, der Planet Mars gleichwesend mit Kârttikeya, dem „Kriegsgott“; er ist Gharma - ja, geboren aus Shiva´s Schweiß und aus der Erde. Er ist Lohita, der Rote, wie Brahmâ auch und Adam. Der indische Mars ist wie Adam von keinem Weibe und Mutter geboren. Bei den Ägyptern war Mars das ursprüngliche Zeugungsprinzip, und so sind Brahmâ in der exoterischen Lehre und Adam in der Kabbalah. [43] Abel ist Chebel, bedeutend „Geburtswehen“, Empfängnis. [44] Siehe Isis Unveiled, II. 398, wo Jehovah gezeigt wird als Adam und Eva vereinigt, und Hevah und Abel als die weibliche Schlange. [45] Siehe Isis Unveiled, I. 305: „Die Vereinigung dieser zwei Rassen brachte hervor eine dritte . . . Rasse.“ [46] Genesis, V. 2. [47] Ebenda, V. 3. [48] P. 159. [49] Jod in der Kabbalah hat als Symbol die Hand, den Zeigefinger und das Lingam, indem es numerisch die vollkommene Eins ist; aber es ist auch die Zahl 10, männlich und weiblich, wenn geteilt. [50] Vishnu Purâna, I. II.; Wilson´s Übers., I. 20. [51] Angeführt in Myer´s Qabbalah, p. 110. [52] Siehe Source of Measures, p. 277. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/133.htm (5 of 5)20.06.2005 17:27:07 Kommentar V In Isis entschleiert, [53] wurde von der Schreiberin erklärt: Kain . . . . ist der Sohn des „Herrn“, nicht des Adam. Der „Herr“ ist Adam Kadmon, der „Vater“ von Yod-heva, „Adam-Eva“, oder Jehovah, dem Sohne des sündigen Gedankens, nicht dem Nachkommen von Fleisch und Blut. Seth, auf der andern Seite, ist der Führer und der Vorfahre der Rassen der Erde; denn er ist der Sohn von Adam exoterisch. Aber esoterisch ist er der Nachkomme von Kain und Abel, nachdem Abel oder Hebel etwas Weibliches ist, das Gegenstück und die weibliche Hälfte des männlichen Kain, und Adam ist der kollektive Name für Mann und Weib. Männlich und weiblich (zacher va nakobeh) schuf er sie . . . . und nannte ihren Namen Adam. Diese Verse in der Genesis von Kapitel I-V sind absichtlich für kabbalistische Zwecke durcheinandergemengt. Nach dem „Menschen“ von Genesis I, 26, und Enos, dem Sohne des Menschen, von IV, 26; nach Adam, dem ersten androgynen, nach Adam Kadmon, dem geschlechtslosen (dem ersten) Logos Adam und Eva einmal getrennt, kommen schließlich Jehovah-Eva und KainJehovah. Diese stellen verschiedene Wurzelrassen dar, denn Millionen von Jahren sind zwischen ihnen vergangen. Daher sind die ârischen und semitischen Theoanthropographien zwei Blätter von demselben Stamme; ihre bezüglichen Personifikationen und symbolischen Persönlichkeiten stehen zu einander in folgender Weise in Beziehung: I. Das „Unerkennbare“, das auf verschiedene Weise im rigvedischen Verse erwähnt wird, so als „Nichts war“. späterhin Parabrahman genannt - der [korrekter Abdruck siehe Buch], Ain, Nichts, oder Ain Suph der Kabalisten - und wieder, der „Geist“ (Gottes), der auf der Fläche der Wasser schwebt, in der Genesis. Alle diese sind wesensgleich. Obendrein ist in Genesis I, Vers 2 als Vers 1 in den geheimen kabbalistischen Texten gesetzt, wo ihm die Elohim folgen, „welche den Himmel und die Erde erschaffen,“ Diese absichtliche Verschiebung der Reihenfolge der Verse war notwendig für monotheistische und kabbalistische Zwecke. Jeremias Fluch gegen jene Elohim (Götter), so den Himmel und Erde nicht gemacht haben, [54] zeigt, daß es andere Elohim gab, welche dies thaten. II. Der Himmlische Manu-Svâyambhuva, welcher aus Svayambhû-Nârâyana http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/135.htm (1 of 3)20.06.2005 17:27:08 Kommentar V entsprang, dem „Selbstexistierenden“, der Adam Kadmon der Kabbalisten, und der androgyne Mensch“ von Genesis I, sind auch wesensgleich. III. Manu-Svâyambhuva ist Brahmâ oder der Logos; und er ist Adam Kadmon, welcher in Genesis IV, 5, sich in zwei Hälften trennt, männlich und weiblich, und so Jah-Hovah oder Jehovah-Eva wird; wie Manu-Svâyambhuva oder Brahmâ sich trennt, um „Brahmâ-Virâj und Vâch-Virâj“ zu werden, männlich und weiblich. Alles übrige von den Texten und Versionen sind „Masken“. IV. Vâch ist die Tochter von Brahmâ und wird genannt Shata-Rûpa, „die Hundertförmige“, und Sâvitrî, die Erzeugerin, die Mutter der Götter und alles Lebendigen. Sie ist wesensgleich mit Eva, „der Mutter (aller Harren oder Götter oder) alles Lebendigen.“ Außerdem sind viele andere occulte Bedeutungen. Was über den Gegenstand Isis entschleiert geschrieben ist, wenn auch verstreut und damals sehr vorsichtig ausgedrückt, ist richtig. Bei der esoterischen Erklärung von Hesekiels Rad heißt es über Jodhovah oder Jehovah: Wenn der Ternar am Beginne des Tetragramms genommen wird, so drückt er aus die göttliche Schöpfung geistig, d. i. ohne fleischliche Sünde: als ein entgegengesetztes Ende genommen drückt er die letztere aus; er ist weiblich. Der Name Eva ist aus drei Buchstaben zusammengesetzt, der des ursprünglichen oder himmlischen Adam ist mit einem Buchstaben geschrieben, Jod oder Yod; daher darf es nicht gelesen werden Jehovah, sondern Ieva oder Eva. Der Adam der ersten Kapitels ist der geistige, daher rein androgyne, Adam Kadmon. Wenn das Weib aus der linken Rippe des zweiten Adam (von Staub) hervorgeht, ist die reine Jungfrau getrennt und wird, in die „Zeugung“ oder dem abwärts gerichteten Cyklus verfallend, zum Skorpion, dem Emblem für Sünde und Stoff. Während der aufwärts steigende Cyklus auf die rein geistigen Rassen hinweist, oder die zehn vorsintflutlichen Patriarchen, die Prajâpatis oder Sephiroth, angeführt von der schöpferischen Gottheit selber, welche da ist Adam Kadmon oder Yodcheva (geistig), ist der niedere (Jehovah) der der irdischen Rassen, angeführt von Enoch, oder der Wage, dem siebenten; welcher, weil er halb-göttlich, halb-irdisch ist, von Gott, wie es heißt, lebend entrückt worden ist. Enoch oder Hermes, oder die Wage sind eins. [55] Dies ist nur eine von den verschiedenen Bedeutungen. Es ist nicht notwendig, den Schüler daran zu erinnern, das der Skorpion das astrologische Zeichen der http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/135.htm (2 of 3)20.06.2005 17:27:08 Kommentar V Zeugungsorgane ist. Gleichwie die indischen Rishis sind die Patriarchen alle in ihren Zahlen umsetzbar sowohl, als vertauschbar. Je nach dem Gegenstande, auf welchen sie sich beziehen, werden sie 10, 12, 7 oder 5, oder sogar 14, und sie haben dieselbe esoterische Bedeutung, wie die Manus oder Rishis. [53] II. 464 ff. [54] Jeremias, X. 11. [55] Isis Unveiled, II. 462, 463. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/135.htm (3 of 3)20.06.2005 17:27:08 Kommentar V Obendrein hat Jehovah, wie gezeigt werden kann, eine Verschiedenheit von Etymologien, aber nur jene sind wahr, welche sich in der Kabbalah finden. [korrekter Abdruck siehe Buch] (Jeve) ist der alttestamentarische Ausdruck, und wurde ausgesprochen Ya-va. Inman vermutet, daß er zusammengezogen ist aus den beiden Worten [korrekter Abdruck siehe Buch], Yaho-Iah, Jaho-Jah, oder Jaho ist Jah. Punktiert ist er [korrekter Abdruck siehe Buch], was jedoch eine rabbinische Grille ist, um ihn mit dem Namen Adoni oder [korrekter Abdruck siehe Buch] zu assoziieren, welcher dieselben Punkte hat. Es ist sonderbar, und in der That schwerlich begreiflich, daß die Juden in alter Zeit den Namen [korrekter Abdruck siehe Buch] Adoni lasen, da sie doch so viele Namen hatten, von denen Jeho, und Jah, und Iah einen Teil bildeten. Aber so war es. Und Philo Byblus, welcher uns das sogenannte Fragment des Sanchunathon giebt, schrieb ihn mit griechischen Buchstaben [korrekter Abdruck siehe Buch], Javo oder Jevo. Theodoret sagt, daß die Samaritaner ihn Yahva aussprechen, und die Juden Yaho. Prof. Gibbs jedoch schlägt als Punktierung der vier vor: [korrekter Abdruck siehe Buch] (Yeh-hou-vih); und er zerhaut den gordischen Knoten seiner wahren occulten Bedeutung. Denn in dieser letzten Form, ein hebräisches Zeitwort, bedeutet er „er will - sein.“ [56] Er wurde auch abgeleitet von dem chaldäischen Zeitworte [korrekter Abdruck siehe Buch], oder [kokorrekter Abdruck siehe Buch], eue (eve), oder eua (eva), „sein“. Und so war es, nachdem nur von Enosh, dem „Sohne des Menschen“, die wahrhaft menschlichen Rassen anfangen und „sein“ sollten, als männlich und weiblich. Diese Behauptung empfängt weitere Bestätigung, insofern Parkhurst das Zeitwort [korrekter Abdruck siehe Buch] bedeuten lässt: (1) „herabfallen“ „(d. i. in die Zeugung oder Materie);“ und (2) „sein, fortbestehen“ - als eine Rasse. Daß die Aspirata des Wortes eua (Eva), „sein“, [korrekter Abdruck siehe Buch], Heve (Eve) ist, welches das Femininum von [korrekter Abdruck siehe Buch], und dasselbe wie Hebe, die griechische Göttin der Jugend und die olympische Braut des Herakles ist, lässt den Namen Jehovah noch klarer in seiner ursprünglichen doppelgeschlechtlichen Form erscheinen. Da er im Sanskrit Silben fand wie Jah und Yah, z. B. Jah-navî, „Ganges“, und Jagan-nâtha, „Herr der Welt“, so wird es klar, warum Herr Rawlinson in seinen Werken so sehr von einem ârischen oder vedischen Einflusse auf die frühzeitliche Mythologie von Babylon überzeugt ist. Auch ist es nicht mehr zu verwundern, daß die angeblichen zehn Stämme von Israel während der Gefangenschaftsperiode verschwanden, ohne eine Spur zurückzulassen, wenn wir dahin belehrt werden, daß die Juden thatsächlich nur zwei Stämme hatten jene von Judah und von Levi. Die Leviten waren obendrein überhaupt kein Stamm, sondern eine priesterliche Kaste. Die Abkömmlinge sind nur ihren http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/137.htm (1 of 3)20.06.2005 17:27:08 Kommentar V Ahnen, den verschiedenen Patriarchen, in dünne Sternenluft nachgefolgt. Es gab Brahms und A-brahms in der alten Zeit fürwahr und bevor der erste Jude geboren wurde. Jede Nation hielt ihren ersten Gott und Götter für androgyn; und es konnte auch icht anders sein, da sie ihre entfernten ursprünglichen Vorfahren, ihre doppelgeschlechtlichen Ahnen, als göttliche Wesen und Götter betrachteten, geradeso wie es die Chinesen bis zum heutigen Tage thun. Und sie waren in einem Sinne göttliche, wie es auch ihre erste menschliche Nachkommenschaft war¸ die „aus der Seele geborene“ ursprüngliche Menschheit, welche ganz sicherlich doppelgeschlechtlich war, wie alle älteren Symbole und Überlieferungen zeigen. Unter den sinnbildlichen Allegorieen und der sonderbaren Ausdrucksweise der Priesterschaft de alten Zeit liegen verborgen Andeutungen auf Wissenschaften, die bis jetzt während des gegenwärtigen Cyklus noch unentdeckt sind. Wie wohl auch ein Schüler mit der hieratischen Schrift und dem Hieroglyphensystem der Ägypter vertraut sein mag, muß er doch vor allem erst lernen, ihre Aufzeichnungen zu untersuchen. Er hat sich zu vergewissern, Zirkel und Lineal in der Hand, daß die Bilderschrift, welche er untersucht, auf die Linie übereinstimmt mit gewissen feststehenden geometrischen Figuren, welche die verborgenen Schlüssel zu solchen Aufzeichnungen sind, bevor er sich auf eine Erklärung einlässt. Aber es giebt Mythen, welche für sich selbst sprechen. In diese Klasse können wir einschließen die doppelgeschlechtlichen ersten Schöpfer einer jeden Kosmogonie. Den griechischen Zeus-Zên (Äther), und Chtonia (die chaotische Erde) und Metis (Wasser) seine Frauen, Osiris und Isis-Latona - der erster Gott repräsentiert auch Äther, die erste Emanation aus der Höchsten Gottheit, Amun, der ursprünglichen Quelle des Lichtes; die Göttin Erde und Wasser wiederum; Mithras, den felsengeborenen Gott, das Symbol des männlichen Weltenfeuers, oder das personifizierte Ursprüngliche Licht, und Mithra, die Feuergöttin, zugleich seine Mutter und sein Weib; das reine Element des Feuers (das aktive oder männliche Prinzip) betrachtet als Licht und Wärme, in Vereinigung mit Erde und Wasser, oder Materie (dem weiblichen oder passiven Element der kosmischen Zeugung.“ [57] All dies sind Berichte über den ursprünglichen göttlichen Hermaphroditen. [56] Siehe zum Vergleiche Hosea, XII. 6, wo er so punktiert ist. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/137.htm (2 of 3)20.06.2005 17:27:08 Kommentar V [57] Isis Unveiled, I. 156. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/137.htm (3 of 3)20.06.2005 17:27:08 Kommentar VI STROPHE VI. DIE ENTWICKLUNG DER „SCHWEISSGEBORENEN“. 22. Fortsetzung de Entwicklung der drei Rassen. 23. Die Zweite Rasse erschafft die dritte und vergeht. 22. DANN ENTWICKELTE DIE ZWEITE, DIE EIGEBORENE, DIE DRITTE [1] . DER SCHWEISS WUCHS, SEINE TROPFEN WUCHSEN, UND DIE TROPFEN WURDEN HART UND RUND. DIE SONNE ERWÄRMTE IHN; DER MOND KÜHLTE UND GESTALTETE IHN; DER WIND ERNÄHRTE IHN BIS ZU SEINER REIFE. DER WEISSE SCHWAN VOM STERNENGEWÖLBE [2] ÜBERSCHATTETE DEN GROSSEN TROPFEN. DAS EI DER ZUKÜNFTIGEN RASSE, DER MENSCHENSCHWAN [3] DER SPÄTEREN DRITTEN (a). ZUERST MANNWEIBLICH, DANN MANN UND WEIB (b). (a) Der Text der Strophe schließt deutlich in sich, daß der menschliche Embryo von außen her durch kosmische Kräfte ernährt wurde, und daß das „VaterMutter“ offenbar den Keim lieferte, welcher reifte; aller Wahrscheinlichkeit nach ein „schweißgeborenes Ei“, welches abgetrennt von dem „doppelten“ Vorfahr auf irgend eine geheimnisvolle Weise ausgebrütet werden mußte. Es ist verhältnismäßig leicht, sich eine Eier hervorbringende Menschheit vorzustellen, da selbst jetzt noch der Mensch in einem Sinne „eigeboren“ ist. Magendie obendrein, erwähnt in seinem Precis Élémentaire de Physiologie einen Fall, wo die Nabelschnur gerissen und vollständig vernarbt war und doch das Kind lebend geboren wurde, und fragt sachgemäß: Wie wurde der Kreislauf in diesem Organe durchgeführt? Auf der nächsten Seite sagt er: Nichts ist gegenwärtig bekannt über die Art der Verdauung des Fötus. Und in Bezug auf seine Ernährung stellt er die folgende Frage auf: Was können wir also von der Ernährung des Fötus sagen? Die physiologischen Werke enthalten nur unbestimmte Vermutungen über diesen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/139.htm (1 of 3)20.06.2005 17:27:09 Kommentar VI Gegenstand. „Ach was“, kann der Skeptiker sich ereifern, „Magendies Buch gehört der letztvergangenen Generation an, und die Wissenschaft hat seither solche Fortschritte gemacht, daß sein Brandmal der Unwissenheit nicht länger mehr der Zunft aufgedrückt werden kann.“ In der That; wenden wir uns also an eine sehr große Autorität in Bezug auf Physiologie, nämlich Sir Michael Foster, und wir werden ihn zum Nachteile der modernen Wissenschaft sagen finden: In Bezug auf die Entstehung und Entwicklung der funktionellen Thätigkeiten des Embryos ist unsere Kenntnis nahezu ein leeres Blatt. Wie wissen kaum irgend etwas über die verschiedenen Stufen, auf welchen die ursprünglichen Grundeigenschaften des Protoplasmas des Eies zu den verwickelten Erscheinungen differenziert werden, welche wir in diesem Buche zu erklären versucht haben. [4] Die Studenten vom Trinity College in Cambridge werden jetzt gütig einen Schleier vor die Statue der Hygieia hängen und die Augen der Büsten des Galen und Hippokrates verbinden, damit sie nicht vorwurfsvoll auf ihre entarteten Nachkommen blicken. Eine weitere Thatsache müssen wir bemerken. Sir Michael schweigt vorsichtig über den Fall der gerissenen Nabelschnur, den sein großer französischer Kollege angeführt hat. (b) Dies ist eine sehr seltsame Behauptung nach der Erklärung der Kommentare. Um es klar zu machen; nachdem die erste Rasse die Zweite durch „Knospung“ erschaffen hat, wie oben erklärt, bringt die Zweite Rasse die Dritte hervor welche selbst in drei verschiedene Abteilungen zerfällt, welche aus verschiedenartig erzeugten Menschen besteht. Die ersten zwei von diesen sind hervorgebracht auf eine ovipare Art, die vermutlich der modernen Naturwissenschaft unbekannt ist. Während die ersten Unterrassen der Dritten Menschheit ihre Art durch ein gewisses Ausschwitzen von Feuchtigkeit oder Lebensflüssigkeit fortpflanzten, deren zusammenrinnende Tropfen eine eiförmige Kugel bildeten - oder sollen wir sagen ein Ei - welche als ein äußerer Träger für die darin stattfindende Erzeugung eines Fötus oder Kindes diente, änderte sich bei den späteren Unterrassen die Fortpflanzungsweise, zum mindesten in ihren Resultaten. Die Kleinen der früheren Unterrassen waren gänzlich geschlechtslos - formlos sogar, soweit uns bekannt ist [5] - aber jene späteren Unterrassen wurden androgyn geboren. In der Dritten Rasse fand die Trennung der Geschlechter statt. Die Menschheit war zuerst ungeschlechtlich, wurde dann ausgesprochen hermaphroditisch oder doppelgeschlechtlich, und schließlich http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/139.htm (2 of 3)20.06.2005 17:27:09 Kommentar VI begannen die menschenenthaltenden Eier allmählich und ihrer evolutionellen Entwicklung nach nahezu unbemerkbar zuerst Wesen hervorzubringen, in denen ein Geschlecht das andere überwog, und schließlich unterschiedene Männer und Weiber. Und nun wollen wir nach einer Bestätigung dieser Behauptung in den religiösen Legenden des Ostens und Westens suchen. Nehmen wir zuerst die „Eigeborene Rasse“. Man denke an Kashyapa, den vedischen Weisen, und den fruchtbarsten der Schöpfer. Er war der Sohn des Marîchi, des aus der Seele geborenen Sohnes des Brahmâ - und man ließ ihn zum Vater der Nâgas oder Schlangen werden, neben anderen Wesen. Exoterisch sind die Nâgas halbgöttliche Wesen, welche ein menschliches Gesicht und den Schwanz einer Schlange haben. Doch gab es eine Rasse von Nâgas - es heißt, daß sie nur tausend an der Zahl waren - geboren oder vielmehr entsprungen aus Kadrû, Kashyapas Weib, zum Zwecke der Bevölkerung von Pâtâla, welches unleugbar Amerika ist, wie gezeigt werden wird; und es gab einen Nâga-Dvîpa, einen von den sieben Teilen von Bhâratavarsha oder Indien, der von einem Volke bewohnt war, welches denselben Namen trug, und von dem selbst einige Orientalisten zugeben, daß es historisch ist und mancherlei Spuren bis zum heutigen Tag hinter sich zurückgelassen hat. [1] Rasse. [2] Der Mond. [3] Hamsa. [4] Text-Book of Philosophy, dritte Ausg., 1879, p. 623. [5] Siehe den Timäus. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/139.htm (3 of 3)20.06.2005 17:27:09 Kommentar VI Nun ist der Punkt, auf den gegenwärtigen der größte Nachdruck gelegt wird, der, daß, welchen Ursprung immer man für den Menschen behaupten möge, seine Entwicklung in dieser Reihenfolge stattfand: (1) geschlechtslos, wie alle ersten Formen sind; (2) sodann wurde er durch einen natürlichen Übergang ein „solitärer Hermaphrodit“, ein zweigeschlechtliches Wesen; und (3) schließlich teilte er sich und wurde, was er jetzt ist. Die Wissenschaft lehrt uns, daß alle ursprünglichen Formen, obwohl geschlechtslos, „doch die Kraft, die Vorgänge einer ungeschlechtlichen Vermehrung einzugehen, beibehielten“; warum also sollte der Mensch von diesem Naturgesetze ausgeschlossen sein? Zweigeschlechtliche Fortpflanzung ist eine Entwicklung, eine spezialisierte und vervollkommnete Form auf der Stufenleiter der Materie, von dem durch Teilung geschehenden Fortpflanzungsakte. Die occulten Lehren sind in hervorragendem Maße panspermisch, und die frühe Geschichte der Menschheit ist nur „vor gewöhnlichen Sterblichen verborgen“; auch ist die Geschichte der ursprünglichen Rassen für die Initiierten nicht in das Grab der Zeit versenkt, wie sie es für die profane Wissenschaft ist. Daher, unterstützt auf der einen Seite von jener Wissenschaft, welche uns fortschreitende Entwicklung und eine innere Ursache für jede äußere Veränderung als ein Gesetz in der Natur zeigt; und auf der andern Seite von einem unbedingten Glauben an die Weisheit - wir können selbst sagen Pansophia - der universalen Überlieferung, die von den Initiierten gesammelt und aufbewahrt sind, welche sie zu einem nahezu fehlerlosen System vervollkommnet haben -, also unterstützt, wagen wir es, die Lehre klar darzustellen. In einem trefflichen Aufsatz, geschrieben vor ungefähr fünfzehn Jahren, zeigt unser gelehrter und geschätzter Freund Prof. Alexander Wilder aus New York die unbedingte Logik und Notwendigkeit des Glaubens an das: „Die ursprüngliche Rasse war doppelgeschlechtlich“, und giebt eine Anzahl von wissenschaftlichen Gründen dafür. [6] Er bringt zuerst vor, daß ein großer Teil der Pflanzenschöpfung die Erscheinung der Zweigeschlechtigkeit zeigt, indem die Linnéische Einteilung der pflanzlichen Reiche ebenso sehr der Fall, wie in den niedrigeren Formen, vom Hanf bis zum Pyramidenpappel und zum Götterbaum. Im Tierreiche ist es ebenso. Im Insektenleben erzeugt die Motte einen Wurm, und der Wurm wird zur Motte; wie in den Mysterien das große Geheimnis ausgedrückt wurde: Taurus Draconum genuit, et Taurum Draco. Die korallenbildende Familie, welche nach Agassiz, viele Hunderttausende von Jahren der gegenwärtigen geologischen Periode gebraucht hat, um die Halbinsel von Florida aufzubauen, bringt ihre Nachkommenschaft aus sich selbst hervor wie die Knospen und Verzweigungen in einem Baume. Die Bienen verhalten sich einigermaßen nach denselben Regeln. Die Aphiden oder Blattläuse halten Haus http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/141.htm (1 of 3)20.06.2005 17:27:09 Kommentar VI wie die Amazonen, und jungfräuliche Mütter pflanzen die Rasse durch zehn aufeinanderfolgende Generationen fort. Was sagen die alten Weisen, die philosophischen Lehrer des Altertums? Aristophanes spricht über den Gegenstand in Platos Gastmahl wie folgt: Unsere Natur war in alter Zeit nicht dieselbe wie sie jetzt ist. Sie war androgyn; Form und Name gehörten und waren gemeinsam beiden, dem Mann und dem Weib . . . Ihre Körper . . . waren rund, und die Art ihres Laufens kreisförmig. [7] Sie waren fruchtbar an Kraft und Stärke und hatten gewaltigen Ehrgeiz. Daher teilte Zeus einen jeden von ihnen in zwei und macht sie so schwächer; Apolle, unter seiner Anleitung, schloß die Haut zu. Meshia und Meshiane war bloß ein einziges Individuum bei den alten Persern. Sie lehrten auch, daß der Mensch die Hervorbringung des Lebensbaumes war und in androgynen Paarenwuchs, bis sie bei einer folgenden Abänderung der menschlichen Form getrennt wurden. In dem Buche der Schöpfung (Toleduth) von Adam wird der Vers: Und Gott schuf (bara, brachte hervor) den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und er schuf sie, ein Männlich und Fräulein. - wenn esoterisch gelesen, den wahren sinn geben, nämlich: Die Elohim (Götter) brachten hervor aus sich selbst (durch Modifikation) den Menschen nach ihrem Bilde . . . . schufen sie ihn (die kollektive Menschheit oder Adam), männlich und weiblich schuf er (die kollektive Gottheit) sie. [8] [6] Siehe Auszüge aus diesem Aufsatze in The Theosophist, Februar 1883, woraus das folgende in Kürze wiedergeben ist. [7] Vergleiche Hesekiel´s Gesicht (Kap. I) von den vier göttlichen Wesen, „welche gestaltet waren wie ein Mensch“ und doch das Aussehen eines Rades hatten, „wenn sie gingen, gingen sie auf vier Seiten . . . . denn es war ein lebendiger Wind in den Rädern.“ http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/141.htm (2 of 3)20.06.2005 17:27:09 Kommentar VI [8] Eugibinus, ein Christ, und die Rabbiner Samuel Menasseh ben Israel und Maimonides lehrten, daß „Adam zwei Gesichter hatte und eine Person, und von Anbeginn an zugleich männlich und weiblich war - männlich auf der einen Seite und weiblich auf der anderen (wie Manu´s Brahmâ); aber später wurden die Teile getrennt.“ Der einhundertneununddreißigste Psalm Davids wurde von Rabbi Jeremiah ben Eliazar als Beweis dafür angeführt: „Du hast mich gebildet hinten und vorne“, nicht eingeschlossen, wie es in der Bibel steht, was widersinnig und ohne Bedeutung ist, und dies zeigt, wie Professor Wilder glaubt, „daß die ursprüngliche Form der Menschheit androgyn war.“ http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/141.htm (3 of 3)20.06.2005 17:27:09 Kommentar VI Dies wird den esoterischen Punkt zeigen. Die geschlechtslose Rasse war ihre erste Hervorbringung, eine Modifikation von und aus ihnen selbst, den reinen geistigen Existenzen; und dies war Adam allein. Davon kam die Zweite Rasse: Adam-Eva, oder Jod-Heva, unthätige Androgynen; und schließlich die Dritte, oder der „sich trennende Hermaphrodit“, Kain und Abel, welche die vierte hervorbringen, Seth-Enos, u.s.w. Diese Dritte, die letzte halbgeistige Rasse, war auch der letzte Träger der göttlichen und angeborenen Weisheit, welche den Enochs, den Sehern dieser Menschheit ureigen war. Die Vierte, welche von der Frucht vom Baume des Guten und Bösen gekostet hat - Weisheit, bereits vereinigt mit irdischer, und daher unreiner Intelligenz, [9] hatte infolgedessen jene Weisheit durch Initiation und schweren Kampf zu erlangen. Und die Vereinigung von Weisheit und Intelligenz, wobei die erstere die letztere beherrscht, heißt in den hermetischen Büchern „der Gott, welcher die doppelte Fruchtbarkeit der beiden Geschlechter besitzt.“ Mystisch wurde Jesus für mannweiblich gehalten. So finden wir in den orphischen Hymne, die während der Mysterien gesungen wurden: „Zeus ist ei Mann, Zeus ist unsterbliche Maid“. Der ägyptische Ammon war die Göttin Neith in seiner andern Hälfte. Jupiter hat weibliche Brüste, Venus ist in einigen ihrer Statuen bärtig, und Ilâ, die Göttin, ist auch Su-dyumna, der Gott, als Vaivasvata´s Nachkommenschaft. Professor Wilder sagt: Der Name Adam oder Mensch schließt in sich selbst diese doppelte Form des Daseins ein. Er ist wesensgleich mit Athamas oder Thomas (Tamil, Tam), welches durch das griechische Didymos, ein Zwilling, wiedergegeben wird; wenn daher das erste Weib später als der erste Mann gebildet wurde, so muß sie logisch notwendigerweise „aus dem Menschen genommen sein“. Dementsprechend lesen wir: „Und die Seite, welche Gott der Herr (Elohim) von dem Menschen genommen hatte, machte er zu seinem Weibe.“ Das hier gebrauchte hebräische Wort ist Tzala, dem die Übersetzung entspricht, die wir gegeben haben. Es ist leicht, die Legende im Berosis zu verfolgen, welche sagt, daß Thalatth (die Omorôka oder Herrin von Urka) der Anfang der Schöpfung war. Sie war auch Telita (? Melita), die Königin des Mondes . . . . Die zwei merkwürdigen Zwillingsgeburten der Genesis, die von Kain und Abel, und die von Esau und Jakob, deuten dieselbe Idee an. Der Name Hebel ist dasselbe wie Eva und seine Charakteristik scheint weiblich zu sein. „Zu Dir soll sein Verlangen sein“, sagte Gott der Herr zu Kain; „und Du sollst über ihn herrschen.“ Dieselben Worte waren zu Eva gesprochen worden. „Dein Verlangen soll zu deinem Manne sein; und er soll über dich herrschen.“ http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/143.htm (1 of 7)20.06.2005 17:27:10 Kommentar VI Somit ist eine ehemalige doppelgeschlechtliche Einheit der menschlichen dritten Wurzelrasse ein Lehrsatz in der Geheimlehre. Ihre jungfräulichen Individuen wurden zu „Göttern“ erhoben, weil jene Rassen ihre „göttliche Dynastie“ repräsentierte. Die Neueren sind zufrieden, die männlichen Herren der Vierten Rasse zu verehren, welche die Götter der ursprünglichen Menschheit „männlich und weiblich“ waren. Wie im ersten Bande festgestellt, entwickeln sich die Menschheit in derselben Ordnung und gleichlaufend mit den vier Elementen, indem jede neue Rasse der Begegnung mit dem hinzukommenden Elemente physiologisch angepaßt ist. Unsere Fünfte Rasse nähert sich rasch dem fünften Elemente - man nenne es interstellaren Ether, wenn man will - welches jedoch mehr mit Psychologie als mit Physik zu thun hat. Wir Menschen haben gelernt, in jedem Klima zu leben, einerlei ob kalt oder tropisch, aber die ersten zwei Rassen hatten nichts zu thun mit Klima, noch waren sie von irgendwelcher Temperatur oder Wechsel derselben abhängig. Und so - wird uns gelehrt - lebten die Menschen bis herab zum Schlusse der Dritten Wurzelrasse, da ein ewiger Frühling auf der ganzen Kugel herrschte, wie ihn jetzt die Bewohner des Jupiter genießen; einer Welt, welche, wie Herr Camille Flammarion sagt: Nicht wie die unsere dem Wechsel der Jahreszeiten und plötzlichen Temperaturschwankungen unterworfen ist, sondern bereichert durch alle Schätze eines ewigen Frühlings. [10] Astronomen, welche behaupten, daß Jupiter sich nach unseren Begriffen in einem geschmolzenen Zustand befindet, sind aufgefordert, ihren Streit mit diesem gelehrten Astronomen auszugleichen. [11] Man muß sich jedoch immer vor Augen halten, daß der erwähnte „ewige Frühling“ ein Zustand ist, der nur von den Jupiterbewohnern als solcher erkannt wird. Aber es ist kein „Frühling“, wie wir ihn kennen. In diesem Vorbehalte liegt die Versöhnung zwischen den beiden hier angeführten Theorieen. Beide umfassen teilweise Wahrheiten. Es ist somit eine universelle Überlieferung, daß sich die Menschheit zu ihrer gegenwärtigen Gestalt stufenweise aus einem nahezu durchsichtigen Zustande des Gewebes entwickelt hat, und zwar weder durch Wunder noch durch geschlechtlichen Verkehr. Obendrein ist dies in voller Übereinstimmung mit den alten Philosophien; von jenen von Ägypten und Indien, mit ihren göttlichen Dynastien, bis herab zu jener des Plato. Und alle diese universalen Glauben müssen in eine Klasse gereiht werden mit den „Ahnungen“ und „hartnäckigen Vorstellungen“, von denen einige unausrottbar sind, in den Volksglauben. Solche http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/143.htm (2 of 7)20.06.2005 17:27:10 Kommentar VI Glauben sind, wie Louis Figuier bemerkt, häufig das Ergebnis der Weisheit und Beobachtung einer unendlichen Anzahl menschlicher Generationen . . . . (Denn), eine Überlieferung, welche einen gleichförmigen und universalen Bestand hat, hat das ganze Gewicht eines wissenschaftlichen Zeugnisses. [12] Und es giebt mehr als eine solche Überlieferung in den purânischen Allegorieen, wie gezeigt worden ist. Obendrein wird die Lehre, daß die erste Rasse der Menschheit aus den Chhâyâs oder Astralbildern der Pitris gebildet wurde, vollständig bestätigt im Zohar. Nach dem Tzelem, dem Schattenbilde der Elohim (der Pitris, machte Er Adam (den Menschen). [13] Es wurde wiederholt als ein Einwand vorgebracht, daß, wie hoch auch der Grad des metaphysischen Denkens im alten Indien war, die alten Ägypter sich nichts anderen als eines groben Bilderdienstes und Tierdienstes rühmen konnten; Hermes, so wird behauptet, sei das Werk griechischer Mystiker gewesen, welche in Ägypten lebten. Darauf kann die Antwort gegeben werden: ein unmittelbarer Beweis dafür, daß die Ägypter an die Geheimlehre glaubten, ist der, daß sie ihnen bei der Initiiation gelehrt wurde. Mögen die Gegner die Eclogae Physicae et Ethicae des Stobäus, des griechischen Kompilators alter Fragmente, welcher im fünften Jahrhunderte n. Chr. lebte, aufschlagen. Das folgende ist eine von ihm herrührende Abschrift eines alten hermetischen Fragmentes, welches die ägyptische Seelentheorie zeigt. Wort für Wort übersetzt sagt es: Von einer Seele, von der des Alls, entspringen alle Seelen, welche sich ausbreiten, als ob sie mit Absicht über die Welt verbreitet wären. Diese Seelen erfahren viele Umformungen; solche, die bereits kriechende Geschöpfe sind, verwandeln sich in Wassertiere; von diesen Wassertieren stammen die Landtiere her; und von den letzteren die Vögel. Von den Wesen, welche droben in der Luft (Himmel) leben, sind die Menschen geboren. Bei der Erreichung dieses Zustandes der Menschen, empfangen die Seelen das Prinzip der (bewußten) Unsterblichkeit, werden Geister, und treten dann ein in den Chor der Götter. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/143.htm (3 of 7)20.06.2005 17:27:10 Kommentar VI [9] Siehe die Vereinigung von Chokmah, Weisheit, mit Binah, Intelligenz, oder Jehovah, dem Demiurgen, genannt Verstand, in den Sprüchen Solomons (VII). Den Menschen ruft die Weisheit (göttliche occulte Weisheit) zu: „O ihr Einfältigen, versteht die Weisheit; und ihr Narren seid eines verständigen Herzens“. Es ist Geist und Materie, der Nous und die Psyche; von welch letzterer St. Jakob sagt, daß sie „irdisch, sinnlich und teuflisch“ ist. [10] Pluralité des Monds, p. 69. [11] Eine von Herrn W. Mattieu Williams im Jahre 1881 entwickelte Hypothese scheint auf die Astronomen nur wenig Eindruck gemacht zu haben. Es sagt der Verfasser von „Die Nahrung der Sonne“ in Knowledge, Dez. 23., 1881: „Wenn ich jetzt die Untersuchungen des Dr. Andrews auf die Bedingungen des Zustandes der Sonne anwende . . . .so schließe ich, daß die Sonne keinen Kern hat, weder fest, noch flüssig, noch gasförmig, sondern aus dissociierter Materie im kritischen Zustande zusammengesetzt ist, umgeben zuerst von einer flammenden Hülle, welche der Wiederverbindung der dissociierten Materie zuzuschreiben ist, und außerhalb dieser von einer anderen Hülle von Dämpfen, welche durch diese Verbindung entstehen.“ Dies ist eine neue Theorie, die zu den anderen Hypothesen hinzugefügt werden soll, ganz wissenschaftlich und orthodox. Die Bedeutung des „kritischen Zustandes“ wird von Herrn W. Mattieu Williams in derselben Zeitschrift (Dez. 9, 1881) in einem Aufsatze über „Feste Körper, Flüssigkeiten und Gase“ erklärt. Die Gelehrte spricht über ein Experiment des Dr. Andrews mir Kohlensäure, und sagt: „Wenn 88° erreicht ist, so schwindet die Grenze zwischen Flüssigkeit und Gas; Flüssigkeit und Gas haben sich zu einem geheimnisvollen, dazwischenliegenden Fluidum verbunden; ein unbestimmtes flutendes Etwas http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/143.htm (4 of 7)20.06.2005 17:27:10 Kommentar VI erfüllt die ganze Röhre - eine etherisch gemachtes Flüssigkeit oder ein sichtbares Gas. Man halte ein rotglühendes Schüreisen zwischen das Auge und das Licht; man wird eine aufwärts strömende Welle einer Bewegung sehen von etwas, das wie flüssige Luft erscheint. Die Erscheinung des Mischfluidums in der Röhre ist dem ähnlich, aber merklich dichter, und steht offenbar zwischen dem flüssigen und dem gasförmigen Zustande der Materie, wie Pech oder Sirup zwischen fest und flüssig steht.“ Die Temperatur, bei welcher dies geschieht, wurde von Dr. Andrews „Kritische Temperatur“ genannt; hier sind der gasförmige und der flüssige Zustand „kontinuierlich“, und es ist wahrscheinlich, daß alle anderen Substanzen, welche in diesen beiden Zuständen bestehen können, ihre eigenen, besonderen kritischen Temperaturen haben. Bei weiterer Spekulation über diesen „kritischen“ Zustand äußert Herr W. Mattieu Williams einige ganz occulte Theorieen über Jupiter und andere Planeten. Er sagt: „Unsere Begriffe von festen Körpern, Flüssigkeiten und Gasen sind aus unseren Erfahrungen über den Zustand der Materie hier auf dieser Erde abgeleitet. Könnten wir auf einen anderen Planeten versetzt werden, so würden sie seltsam verändert. Auf dem Merkur würde das Wasser unter die kondensierbaren Gase gehören; auf dem Mars unter die schmelzbaren festen Körper; aber wohin auf dem Jupiter? Neue Beobachtungen geben uns das Recht, diesen als eine kleine Sonne zu betrachten, mit einer äußeren Hülle wolkigen Stoffes, anscheinend aus teilweise kondensiertem Wasser, aber rotglühend, oder wahrscheinlich noch heißer im Inneren. Seine Dampfatmosphäre ist offenbar von ungeheurer Tiefe, und da die Schwerkraft auf seiner sichtbaren äußeren Oberfläche http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/143.htm (5 of 7)20.06.2005 17:27:10 Kommentar VI zweiundeinhalbmal so groß ist als die unserer Erdoberfläche, so muß der Luftdruck bei einem Hinabsteigen unter diese sichtbare Oberfläche bald den Betrag erreichen, bei dem der Wasserdampf in seinen kritischen Zustand versetzt wird. Wir können daher schließen, daß die Meere des Jupiter weder aus gefrorenem, noch flüssigem, noch gasförmigem Wasser bestehen, sondern Meere oder Atmosphären von kritischen Wasser sind. Wenn irgendwelche Fische oder Vögel darin schwimmen oder fliegen, so müssen sie sehr kritisch organisiert sein.“ - Da die ganze Masse des Jupiter 300mal größer ist als die der Erde und sein nach dem Mittelpunkt zu gerichtete Kompressionskraft derselben proportional ist, würden seine Materialien, wenn sie jenen auf der Erde ähnlich und nicht heißer wären, erheblich dichter sein, und der Planet würde ein höheres spezifisches Gewicht haben. Aber wir wissen aus der Bewegung seiner Satelliten, daß an Stelle dessen sein spezifisches Gewicht weniger als ein Viertel von dem der Erde beträgt. Dies rechtfertigt den Schluß, daß er intensiv heiß ist; denn selbst Wasserstoff würde, wenn er kalt wäre, unter einem solchen Drucke dichter werden, als der Jupiter ist. „Da alle elementaren Substanzen als feste Körper, Flüssigkeiten oder Gase, oder kritisch existieren können, je nach den Bedingungen von Temperatur und Druck, so bin ich zu dem hypothetischen Schlusse berechtigt, daß Jupiter weder ein fester, noch ein flüssiger oder gasförmiger Planet ist, sondern ein kritischer Planet oder ein Gestirn, das innerlich aus associierten Elementen im kritischen Zustande zusammengesetzt ist und von einer dichten Atmosphäre ihrer Dämpfe und jener von einigen ihrer Verbindungen, wie z. B. Wasser umgeben ist, Dieselbe Überlegung trifft bei Saturn und anderen großen und nicht dichten Planeten zu.“ Es ist befriedigend zu sehen, wie sich die „wissenschaftliche Einbildung“ jedes Jahr enger dem Grenzlande unserer occulten Lehren nähert. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/143.htm (6 of 7)20.06.2005 17:27:10 Kommentar VI [12] The Day after Death, p. 23. [13] Cremona Ausgabe, III. 76 a: Brody Ausg., III. 159 a; Qabbalah, Isaac Myer p. 420. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/143.htm (7 of 7)20.06.2005 17:27:10 Kommentar VI 23. DIE SELBSTGEBORENEN WAREN DIE CHHAYAS, DIE SCHATTEN AUS DEN KÖRPERN DER SÖHNE DES ZWIELICHTES. WERDER WASSER NOCH FEUER KONNTE SIE ZERSTÖREN. IHRE SÖHNE WURDEN. [14] Dieser Vers kann nicht ohne die Hilfe der Kommentare verstanden werden. Er bedeutet, daß die erste Wurzelrasse, die „Schatten“ der Vorfahren, nicht verletzt oder durch Tod zerstört werden konnten. Da sie so ätherisch und so wenig menschlich ihrer Konstitution nach waren, konnten sie von keinem Elemente Flut oder Feuer - beeinflußt werden. Aber ihre „Söhne“, die Zweite Wurzelraße konnten es und wurden so zerstört. So wie die Vorfahren gänzlich in ihrer eigenen Astralkörpern aufgingen, welche ihre Nachkommenschaft waren, so wurde diese Nachkommenschaft in ihren Abkömmlingen, den „Schweißgeborenen“ absorbiert. diese waren die Zweite Menschheit zusammengesetzt aus den verschiedenartigsten, riesigen halbmenschlichen Ungeheuern - den ersten Versuchen der materiellen Natur, menschliche Körper zu bilden. Die immer blühenden Länder (Grönland unter anderen) des Zweiten Kontinentes wurden nach einander aus Paradiesen mit ihrem ewigen Frühling, in einen hyperboreischen Hades verwandelt. Diese Umwandlung war eine Folge der Lageveränderung der großen Wasser der Kugel, indem die Meere ihre Betten veränderten; und die Hauptmasse der Zweiten Rasse ging in diesen ersten großen Wehen der Entwicklung und Verfestigung der Kugel während der menschlichen Periode zu Grunde. Solcher großer Umwälzung haben bereits vier stattgefunden. [15] Und wir können für uns selbst eine fünfte im richtigen Verlaufe der Zeit erwarten. [14] So zerstört. [15] Die erste ereignete sich, als das, was jetzt der Nordpol ist, von den späteren Kontinenten getrennt wurde. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/145.htm20.06.2005 17:27:10 Kommentar VI EIN PAAR WORTE ÜBER „FLUTEN“ UND „NOAHS“. Die Berichte in den verschiedenen Purânen sind in ihren Einzelheiten so widerspruchsvoll, wie alles übrige. Während so im Rig-Veda Idâ oder Ilâ die Unterrichterin des Vaivasvata Manu genannt wird, macht Sâyana aus ihr eine Göttin, welche der Erde vorsteht, und das Shatapatha Brâhmana zeigt sie als die Tochter Manus, als ein Kind seines Opfers, und späterhin als sei (Vaivasvata´s) Weib, mit welchem er die Rasse der Manus erzeugte. In den Purânen ist sie hinwieder Vaivasvatas Tochter, jedoch das Weib von Budha (Weisheit), dem unrechtmäßigen Sohne des Mondes (Soma) und des Weibes des Planeten Jupiter (Brihaspati), der Târâ. all dies, welches dem Profanen als ein Wirrwarr erscheint, ist voll von philosophischer Bedeutung für den Occultisten. Schon auf der Oberfläche der Erzählung ist ein geheimer und heiliger Sinn wahrnehmbar; alle Einzelheiten jedoch sind so absichtlich vermischt, daß nur das erfahrene Auge eines Initiierten ihnen folgen und die Ereignisse in ihre richtige Reihenfolge setzen kann. Die Geschichte, wie sie im Mahâbhârata erzählt ist, schlägt den Grundton an, und doch bedarf sie einer Erklärung durch den geheimen Sinn, welcher in der Bhagavad Gîtâ enthalten ist. Sie ist der Prolog zu dem Drama unserer (fünften) Menschheit. Während Vaivasvata an dem Flussufer in Andacht versunken war, fleht ein Fisch um seinen Schutz vor einem größeren Fisch. Er rettet ihn und setzt ihn in einen Krug; darin größer und größer wachsend, teilt dieser ihm die Neuigkeit der bevorstehenden Sintflut mit. Dieser Fisch ist der wohlbekannte Matsya Avatâra, der erste Avatâra des Vishnu, der Dagon [16] des chaldäischen Xisuthrus, und noch viele andere Dinge. Die Geschichte ist zu gut bekannt, als daß sie wiederholt zu werden brauchte. Vishnu giebt den Auftrag, ein Schiff zu erbauen, in welchem Manu samt den sieben Rishis gerettet wird, nach dem Mahâbhârata; doch fehlt dies in anderen Texten. Hier stehen die sieben Rishis für die sieben Rassen, die sieben Prinzipien, und verschiedene andere Dinge; denn es ist wieder ein doppeltes Geheimnis eingeschlossen in dieser mannigfaltigen Allegorie. Wir haben anderwärts gesagt, daß die Große Flut verschiedene Bedeutungen hatte, und daß sie sich, sowie auch der „Fall“, auf geistige wie auf körperliche, auf kosmische wie auf irdische Ereignisse bezog: wie oben, so ist es unten. Das Schiff oder die Arche - Navis - kurz gesagt, als das Symbol des weiblichen Zeugungsprinzipes, ist vorgebildet am Himmel durch den Mond und auf Erden durch den Schooß. Beide sind die Gefäße und Träger der Samen des Lebens http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/147.htm (1 of 4)20.06.2005 17:27:11 Kommentar VI und Seins, welche die Sonne oder Vishnu, das männliche Prinzip, belebt und befruchtet. Die erste kosmische Flut bezieht sich auf die ursprüngliche Schöpfung, oder die Bildung von Himmel und den Erden; in welchem Falle Chaos und die große Tiefe für die „Flut“ stehen, und der Mond für die „Mutter“, aus der alle Lebenskeime hervorgehen. [17] Aber die irdische Flut und ihre Geschichte hat auch ihre doppelte Anwendung. In dem einen Falle hat sie Bezug auf jenes Geheimnis, da die Menschheit vor gänzlicher Zerstörung durch das sterbliche Weib bewahrt wurde, welches am Ende der dritten Rasse zum Behälter des menschlichen Samens gemacht wurde, [18] und in dem anderen auf den wirklichen und geschichtlichen Untergang der Atlantis. In beiden Fällen wird die „Schaar“ – oder der Manu, welcher den „Samen rettete – Vaivasvata Mann genannt. Daher die Verschiedenheit zwischen den purânischen und anderen Darstellungen; während im Shatapatha Brâhmana Vaivasvata eine Tochter hervorbringt und mit ihr die Manurasse erzeugt – eine Bezugnahme auf die ersten menschlichen Manushyas, welche durch den Willen (Kriyâshakti) Weiber zu erschaffen hatten, bevor diese auf natürliche Weise von den Hermaphroditen als ein unabhängiges Geschlecht geboren wurden, die daher als die „Töchter“ ihres Schöpfers betrachtet wurden. Die purânischen Berichte machen Idâ oder Ilâ zum Weibe des Budha (Weisheit). Diese Darstellung bezieht sich auf die Ergebnisse der atlantischen Flut, als Vaivasvata, der große Weise auf Erden, die fünfte Wurzelrasse davor bewahrte, zusammen mit den Überresten der vierten zerstört zu werden. Dies ist sehr klar gezeigt in der Bhagavad Gîtâ, welche den Krishna sagen läßt: Die sieben großen Rishis, die vier vorhergehenden Manus, welche an meiner Weisheit teilhaben, wurden aus meinem Gemüte geboren: aus ihnen entsprangen (wurden geboren) das Menschengeschlecht und die Welt. [19] Hier sind die vier vorhergehenden Manus von den sieben, die vier Rassen, [20] welche bereits gelebt haben, denn Krishna gehört der fünften Rasse an, da sein Tod das Kaliyuga eröffnete. Somit ist Vaivasvata Manu, der Sohn des Sûrya, und der Heiland unserer Rasse, verknüpft mit dem „Samen des Lebens“, sowohl körperlich als geistig. Aber gegenwärtig, indessen wir von allen sprechen, haben wir uns selbst nur mit den ersten zweien zu befassen. [16] Wir müssen uns daran erinnern, daß an der Spitze der babylonischen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/147.htm (2 of 4)20.06.2005 17:27:11 Kommentar VI Götter Ea, Anu, und der ursprüngliche Bel standen; und daß Ea, der erste, der Gott der Weisheit war, der große „Gott des Lichtes“ und der Tiefe, und daß er identifiziert wurde mit Oannes, oder dem biblischen Dagon - dem MannFische, der sich aus dem persischen Golf erhob. [17] Es ist viel später, daß der Mond ein männlicher Gott wurde; bei den Hindûs war er Soma, bei den Chaldäern Nanak oder Nanar, und Sin, der Sohn des Mulil, des älteren Bel. Die Akkadier nannten ihn den „Herrn der Geister“; und er war der Gott von Nipur (Niffer) im nördlichen Babylonien. Es war Mulil, welcher die Wasser der Flut vom Himmel auf die Erde fallen ließ, weshalb ihm Xisuthrus nicht gestatten wollte, sich seinem Alter zu nähern. Wie die modernen Assyriologen jetzt festgestellt haben, ist das nördliche Nippur das Centrum, von dem aus die chaldäische (schwarze) Magie sich ausbreitete; und Eridu (der südliche), welches der ursprüngliche Sitz der Verehrung des Kulturgottes war, des Gottes der himmlischen Weisheit indem der Sonnengott überall die höchste Gottheit ist. Bei den Juden ist der Mond verknüpft mit Israels Jehovah und seinem Samen, denn Ur war der Hauptsitz der Verehrung des Mondgottes, und von Abraham wird gesagt, daß er von Ur gekommen sei, wobei er aus einem A-bra(h)m zu einem Abraham wird. [18] Als Nârada, der jungfräuliche Asket, dem Menschengeschlecht dadurch ein Ende zu machen drohte, daß die Söhne des Daksha verhinderte, dasselbe hervorzubringen. [19] X. 6. [20] Dies wird bestätigt von einem gelehrten Brâhmanen. in seinen ganz vorzüglichen Vorlesungen über die Bhagavad Gîtâ (Theosophist, April, 1887, p. 444) sagt der Vortragende: http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/147.htm (3 of 4)20.06.2005 17:27:11 Kommentar VI „Es ist da eine Besonderheit, auf die ich ihre Aufmerksamkeit lenken muß. Er (Krishna) spricht hier von vier Manus. Warum spricht er von Vieren? Wir sind jetzt im siebenten Manvantara - in dem des Vaivasvata. Wenn er von den vergangenen Manus spricht, so sollte er von sechsen sprechen, aber er erwähnt nur vier. In einigen Kommentaren ist ein Versuch gemacht worden, dies auf eine eigentümliche Art zu erklären.“ „Das Wort `Chatvârah´ wird getrennt von dem Worte `Manavah´, und wird bezogen auf Sanaka, Sanandana, Sanatkumâra, und Sanatsujata, welche auch inbegriffen waren unter den aus der Seele geborenen Söhnen des Prajâpati. „Aber diese Erklärung wird zu einem höchst widersinnigen Schlusse führen, und den Satz sich selbst widersprechen machen. Die im Text angedeuteten Personen haben einen näher bestimmenden Zusatz in dem Satze. Es ist wohl bekannt, daß Sanaka und die drei anderen sich weigerten, zu schaffen, obwohl die anderen Söhne dies thun zugestimmt hatten; daher wäre es widersinnig, wenn man von jenen Personen spricht, von denen die Menschheit ihr Dasein begleitet, die vier auch in die Liste aufzunehmen. Die Stelle muß erklärt werden, ohne das Kompositum in zwei Hauptwörter zu zerlegen. Die Zahl der Manus wird dann vier sein, und die Behauptung würde dann in Widerspruch mit dem purânischen Bericht sein, jedoch in Übereinstimmung mit der occulten Theorie. Sie werden sich daran erinnern, daß (im Occultismus) behauptet wird, daß wir jetzt in der fünften Wurzelrasse sind. Jede Wurzelrasse wird als die Santati eines besonderen Manu betrachtet. Nun ist die vierte Rasse vergangen, oder, mit anderen Worten, es sind vier vergangene Manus gewesen.“ http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/147.htm (4 of 4)20.06.2005 17:27:11 Kommentar VI Die „Sintflut“ ist unleugbar eine „universale Überlieferung.“ „Eiszeiten“ waren zahlreich und ebenso die „Sintfluten“ aus verschiedenen Gründen. Stockwell und Croll zählen ungefähr ein halbes Dutzend Eiszeiten und darauffolgende Fluten auf, deren früheste von ihnen auf 850 000, und deren letzte auf 100 000 Jahre zurückversetzt wird. [21] Aber welches war unsere Flut? Sicherlich die erstere, diejenige, welche bis zum heutigen Tage in den Überlieferungen aller Völker vom entferntesten Altertume an aufgezeichnet bleibt; diejenige, welche schließlich die letzten Halbinseln der Atlantis hinwegschwemmte, beginnend mit Ruta und Daitya und endigend mit der verhältnismäßig kleinen von Plato erwähnten Insel. Dies zeigt sich in den Übereinstimmungen gewisser Einzelheiten, in allen Legenden. Sie war die letzte ihres gigantischen Charakters. Die kleine Flut, deren Spuren Baron Bunsen in Centralasien fand und welche er auf ungefähr 10 000 Jahre v. Chr. versetzt, hatte weder zu thun mit der halbuniversalen Flut oder Noahs Sintflut, - welche letztere eine rein mythische Wiedergabe alter Überlieferungen ist – noch selbst mit dem Untergange der letzen atlantischen Insel; oder zum mindesten hatte sie mit ihnen nur einen moralischen Zusammenhang. Unsere fünfte Rasse – die nicht initiierten Teile derselben – hörte von vielen Sintfluten und verwechselte dieselben und weiß jetzt nur von einer. Diese eine veränderte den ganzen Anblick der Kugel mit ihrer Vertauschung und Verschiebung von Land und Meer. Wir können damit die Überlieferung der Peruaner vergleichen: Die Inkas, sieben an der Zahl, haben die Erde nach der Sintflut wieder bevölkert. [22] Humboldt erwähnt die mexikanische Lesart derselben Legende, aber verwirrt einigermaßen die Einzelheiten der noch erhaltenen Legende über den amerikanischen Noah. Nichtsdestoweniger erwähnt der ausgezeichnete Naturforscher zweimal sieben Genossen und den „göttlichen Vogel“, welcher dem Bote der Azteken voranflog, und macht so fünfzehn auserwählte an Stelle der sieben und der vierzehn. Dies wurde wahrscheinlich unter irgend einer unwillkürlichen Erinnerung an Moses geschrieben, welcher fünfzehn Enkel des Noah erwähnt haben soll, welche mit ihrem Großvater entkamen. Dann wird wiederum Xisuthrus, der chaldäische Noah, gerettet und „lebendig“ in den Himmel erhoben – wie Enoch – mit den sieben Göttern, den Kabirim, oder den sieben göttlichen Titanen. Wiederum hat der chinesische Yao sieben Figuren, http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/149.htm (1 of 4)20.06.2005 17:27:11 Kommentar VI welche mit ihm segeln und welche er „beleben“ wird, wenn er landet und als „menschliche Samen“ gebrauchen. Osiris, wenn er in die Arche oder das Sonnenboot eintritt, nimmt sieben Strahlen mit sich u. s. w. Sanchuniathon macht die Aletae oder Titanen (die Kabirim) zu Zeitgenossen des Agruerus, des großen phönizischen Gottes, - welchen Faber mit Noah zu identifizieren suchte; [23] ferner wird vermutet, daß der Name „Titan“ hergeleitet ist von Tit-Ain, - die „Quellen des chaotischen Abgrundes“ [24] (Tit-Theus, oder Tityus ist die „göttliche Flut“); und so ist gezeigt, daß alle Titanen, welche sieben sind, in Zusammenhang stehen mit der Flut und den sieben von Vaivasvata Manu geretteten Rishis. [25] Diese Titanen sind die Söhne von Chronos, der Zeit, und Rhea, der Erde. Und da Agruerus, Saturn und Sydyk ein und dieselbe Persönlichkeit sind, und da es auch von den sieben Kabiren heißt, daß sie die Söhne von Sydyk oder ChronosSaturn sind, sind die Kabiren und Titanen wesentlich gleich. Denn einmal hatte der fromme Faber Recht in seinen Schlußfolgerungen, wenn er schrieb: Ich zweifle nicht, daß die sieben Titanen oder Kabiren auch dasselbe sind, wie die sieben Rishis der indischen Mythologie (?), von denen es heißt, daß sie in einem Boot entkommen sind, zusammen mit Menu, dem Haupte (?) der Familie. [26] Aber er ist weniger glücklich in seinen Spekulationen, wenn er hinzufügt: Die Hindûs haben in ihren wilden Legenden verschiedenartig die Geschichte der Noachiden verdreht (?!), doch es ist bemerkenswert, daß sie ehrfürchtig die Zahl sieben [27] anhingen: Daher bemerkt Capt. Wilford sehr scharfsinnig, daß „vielleicht die sieben Menus, die sieben Brahmâdicas, mitsamt den sieben Rishis, ein und dieselben sind, und nur sieben individuelle Personen ausmachen. [28] Die sieben Brahmâdicas waren prajâpatis, oder Herren der prajâs oder Kreaturen. Von ihnen wurde die Menschheit hervorgebracht, und sie sind wahrscheinlich dasselbe wie die sieben Menus . . . Diese sieben großen Vorfahren des Menschengeschlechts waren . . . zu dem Zwecke erschaffen, die Erde wieder mit Bewohnern zu erfüllen.“ [29] Die wechselseitige Ähnlichkeit der Kabiren, der Titanen, der Rishis, und der noachischen Familie, ist zu auffallend, um die Wirkung eines bloßen Zufalles zu sein. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/149.htm (2 of 4)20.06.2005 17:27:11 Kommentar VI [21] Stockwell, Smithsonian Contributions to Knowledge, XVIII; R. W. McFarland, American Journal of Science, III. XI. 456; und Crolls Climate and Time. Lemurien wurde nicht durch eine Flut ertränkt, sondern durch eine vulkanische Thätigkeit zerstört, und versank darnach. [22] Coste I., IV. 19. [23] Agruerus ist Chronos, oder Saturn, und das Vorbild des isrealitischen Jehovah. Als in Zusammenhang stehend mit Argha, dem Monde oder der Arche der Erlösung, ist Noah mythologisch eins mit Saturn. Aber dann kann sich dies nicht auf die irdische Flut beziehen. (Siehe Fabers Cabiri, I. 35, 43 und 45.) [24] Ebenda, II, 240. [25] Sanchuniathon sagt, daß die Titanen die Söhne Chronos waren, und sieben an der Zahl; und er nennt sie Feueranbeter, Aletae (Söhne des Agni?) und Sintflutler. Al-ait ist der Gott des Feuers. [26] Ebenda, I. 130, Anm. [27] Von welcher sieben, wie wir bemerken wollen, die Ârier und nicht die Semiten die Urheber waren, während die Juden die Zahl von den Chaldäern erhielten. [28] Sieben individuelle Gottessöhne, oder Pitaras, Pitris; in diesem Falle auch die Söhne des Chronos oder Saturn (Kâla, „Zeit“) und Arkiten, gleich den Kabiren und Titanen, wie ihr Name - „Mondvorfahren“ - zeigt, denn der Mond ist die Arche, oder Argha, auf dem Wasserabgrunde des Raumes. [29] Asiatic Researches, V. 246. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/149.htm (3 of 4)20.06.2005 17:27:11 Kommentar VI http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/149.htm (4 of 4)20.06.2005 17:27:11 Kommentar VI Faber ward zu diesem Irrtum verleitet und baute in der Folge seine ganze Theorie bezüglich der Kabiren auf Grund der Thatsache auf, daß der Name des Japhet der Schrift in dem Verzeichnisse der Titanen vorkommt, welches in einem Verse der orphischen Hymnen enthalten ist. Nach Orpheus waren die Namen der sieben arktischen Titanen, - welche Faber mit den gottlosen Titanen, ihren Nachkommen, zu identifizieren sich weigert – Koeus, Kroeus, Phorcys, Cronus, Oceanus, Hyperion und Iapetus. [korrekter Abdruck siehe Buch] [30] Aber warum könnte nicht der babylonische Ezra den Namen des Iapetus für einen der Söhne Noahs adoptiert haben? Die Kabiren, welche die Titanen sind, werden auch Manes genannt, und ihre Mutter Mania, nach Arnobius. [31] Die Hindûs können daher mit viel mehr Grund behaupten, daß die Manes ihre Manus bedeuten und daß Mania der weibliche Manu des Râmâyana ist. Mania ist Ilâ oder Idâ, das Weib und die Tochter des Vaivasvata Manu, mit der er „die Rasse der Manus erzeugte.“ Wie Rhea, die Mutter der Titanen, ist sie die Erde – Sâyana machte sie zur Göttin der Erde – und sie ist nur die zweite Auflage und Wiederholung der Vâch. Beide, Idâ und Vâch, werden in Männer und Weiber verwandelt; Idâ wird Sudyumna und Vâch, der „weibliche Virâj“, verwandelt sich in ein Weib, um die Gandharvas zu bestrafen; eine Leseart bezieht sich auf kosmische und göttliche Theorie, die andere auf die spätere Periode. Die Manes und Mania des Arnobius sind Namen indischen Ursprungs, von den Griechen und Lateinern aufgegriffen und entstellt. Somit ist es kein Zufall, sondern die Folge der uralten Lehre, welche allen gemeinsam war und deren letzte Bearbeiter die Israeliten waren, durch Ezra, den Verfasser der mosaischen Bücher. So ungezwungen gingen sie mit anderer Leute Eigentum um, daß der Pseudo-Berosus [32] zeigt, daß Titaea, - welche Diodorus Siculus [33] zur Mutter der Titanen oder Sintflutler macht – das Weib des Noah war. Faber nennt ihn den „Pseudo-Berosus“, nimmt aber die Mitteilung an, um einen neuen Beweis gegen die Heiden zu verzeichnen, welche alle ihre Götter von den Juden entlehnt haben, durch Umwandlung patriarchischen Materials. Nach unserer bescheidenen Meinung ist dies einer der bestmöglichen Beweise für genau das Gegenteil. Er zeigt so klar, als Thatsachen zeigen können, daß die biblischen Pseudopersönlichkeiten alle aus den heidnischen Mythen entlehnt sind, wenn das schon Mythen sein müssen. Er zeigt auf jeden Fall, daß sich Berosus der Quelle der Genesis wohl bewußt war und daß dieselbe den gleichen kosmischen astronomischen Charakter trug wie die http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/151.htm (1 of 4)20.06.2005 17:27:12 Kommentar VI Allegorieen von Isis-Osiris und der Arche und anderen älteren „arktischen“ Symbolen. Denn Berosus sagt, daß „Titaea Magna“ später Aretia genannt [34] und mit der Erde zusammen verehrt wurde; und dies identifiziert Titaea, Noahs Gattin mit Rhea, der Mutter der Titanen, und mit Idâ; beide sind Göttinnen, welche der Erde vorstehen, und die Mütter der Manus und Manes, oder TitanKabiren. Und Titaea-Aretia wurde als Horchia veehrt, sagt derselbe Berosus und dies ist ein Titel der Vesta, der Göttin der Erde. Sicanus deificavit Aretiam, et nominavit eam linguâ Janigenâ Horchiam. [35] Schwerlich unterläßt ein alter Dichter der geschichtlichen oder vorgeschichtlichen Zeit, das Sinken der beiden Festländer – oft Inseln genannt – in der einen oder anderen Form zu erwähnen. Daher die Zerstörung, abgesehen von Atlantis, der phlegrischen Insel. Pausanius und Nonnus sagen uns beide: Bis zum tiefwurzelnden Fuß erschüttert die phlegrische Insel Tobend Neptun, und versenkt die gottvergess´nen Bewohner In die Tiefen des Meeres. [36] Faber war überzeugt, daß die phlegrische Insel Atlantis war. Aber solchen Allegorieen sind mehr oder weniger entstellte Wiederhalle der indischen Überlieferung von jener großen Umwälzung, welche die vierte, wirklich menschliche, wenn auch gigantische Rasse, diejenige, welche der ârischen voranging, befiel. Jedoch hat, wie schon gesagt, gleich allen anderen Legenden die Legende von der Sintflut mehr als eine Bedeutung. Sie bezieht sich in der Theogonie auf präkosmische Transformationen, auf geistige Korrelationen – wie unsinnig auch der Ausdruck einem wissenschaftlichen Ohre klingen mag – und auch auf die darauffolgende Weltentstehung; auf die große Flut der Wasser (Materie) im Chaos, erweckt und befruchtet durch jene Geistesstrahlen, welche von der geheimnisvollen Differentiation überwältigt wurden und in ihr vergingen – ein präkosmisches Geheimnis, der Prolog zu dem Drama des Seins. Anu, Bel und Noah gingen voran dem Adam Kadmon, Adam dem Roten, und Noah; geradeso wie Brahmâ, Vishnu und Shiva vorangingen dem Vaivasvata und den übrigen. [37] All dies geht darauf aus, zu zeigen, daß die halbuniversale Flut, welche der Geologie bekannt ist – die erste Eiszeit – gerade zu der ihr von der Geheimlehre zugeschriebenen Zeit stattgefunden haben muß: nämlich 200 000 Jahre in runder Zahl, nach dem Beginne unserer fünften Rasse, oder ungefähr zu der http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/151.htm (2 of 4)20.06.2005 17:27:12 Kommentar VI Zeit, welche die Herren Croll und Stockwell für die erste Glacialperiode angeben: d. i. vor ungefähr 850 000 Jahren. Somit, da die spätere Störung von Geologen und Astronomen einer „außerordentlichen Excentricität der Erdbahn“ zugeschrieben wird, und da die Geheimlehre sie derselben Ursache zuschreibt, aber mit Hinzufügen eines anderen Faktors, der Verlegung der Erdachse – wofür ein Beweis im Buch Enoch [38] gefunden werden kann, wenn die verhüllte Sprache der Purânen nicht verstanden wird – sollte alles dies dazu dienen, zu zeigen, daß die Alten etwas von den „modernen Entdeckungen“ der Wissenschaft wußten. Enoch, welcher von „der großen Neigung der Erde“ spricht, welche in „Geburtswehen ist“, ist ganz deutlich und klar. [30] Orpheus apud Proclum in Timaeum, V. 295. [31] Arnobius, Contra Gentes, III. 124; angeführt von Faber, a. a. O., I. 135. [32] Ant., III. 8. [33] Bibl., III. 170. [34] Aretia war die weibliche Form von Artes, dem ägyptischen Mars. Daher das chaldäische (und jetzt hebräische Wort [korrekter Abdruck siehe Buch] (Arets), „Erde“. Seyffarth, der Verfasser der Beiträge zur Kenntnis (unter „Artes“, Mars) citiert wie folgt: Addit Cedrenus (Salm. I. c.): Stella Martis ab Aegyptiis vocatur Ertosi (plantare, generare). class="Fussnote">Significat autem hoc omnis generis procreationem et vivificationem, omnisque substaniae et materiae naturam et vim ordinentem atque procreantem.“ Es ist die Erde als „Quelle des Seine“; oder, wie der Verfasser von The Source of Measures (p. 186) erklärt, Arts ist dasselbe im Hebräischen und Ägyptischen, und beide „verbinden die ursprüngliche Idee von Erde als Quelle; genau so wie im Hebräischen selbst, unter einer anderen Form Adam und Mâdim, Mars, dieselben sind, und die http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/151.htm (3 of 4)20.06.2005 17:27:12 Kommentar VI Idee von Erde verbinden mit Adam unter der Form von h-a lam-h.“ [35] Ant., V. 64. [36] Nonnus, Dionys, XVIII. 319, citiert von Faber, a. a. O., I. 139. [37] Siehe Isis Unveiled, II. 420 ff., wo eine oder zwei der sieben Bedeutungen angedeutet sind. [38] Kap. LXIX. (Sect. class="Fussnote">XI). http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/151.htm (4 of 4)20.06.2005 17:27:12 Kommentar VI Ist das nicht einleuchtend! Nuah ist Noah, der auf den Wassern schwimmt in seiner Arche; die letztere ist das Emblem der Argha, oder des Mondes, des weiblichen Prinzips; Noah ist der „Geist“, welcher in die Materie fällt. Wir finden ihn, sobald er auf die Erde herabsteigt, einen Weingarten pflanzen, den Wein trinken, und davon trunken werden, d. i. der reine Geist wird berauscht, sobald er gänzlich in den Stoff eingekerkert ist. Das siebente Kapitel der Genesis ist nur eine andere Wiedergabe des ersten. Während so das letztere lautet: „Und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser“; heißt es in dem ersteren. „Also nahm das Gewässer überhand; . . . und die Arche fuhr (mit Noah, dem Geiste) auf dem Gewässer.“ Somit ist Noah, wenn er mit dem chaldäischen Nuah wesensgleich ist, der Geist, welcher den Stoff belebt, welch letzterer das Chaos ist, repräsentiert durch die Tiefe oder die Gewässer der Flut. In der babylonischen Legende (wo das praekosmische mit dem irdischen Ereignis vermengt ist) ist Istar (Ashteroth, oder Venus, die Mondgöttin), welche in die Arche eingeschlossen ist und eine Taube aussendet, um trockenes Land zu suchen. [39] George Smith bemerkt in den „Tafeln“, zuerst die Schöpfung des Mondes und dann die der Sonne: „Ihre Schönheit und Vollkommenheit werden gepriesen, und die Regelmäßigkeit ihrer Bahn, was dahin führte, dieselbe als den Typus eines Richters und als den Leiter der Welt zu betrachten.“ Wenn diese Geschichte sich einfach auf eine kosmologische Umwälzung beziehen würde – wenn auch diese letztere universell wäre – warum sollte die Göttin Istar oder Ashteroth, der Mond, von der Schöpfung der Sonne nach der Sintflut sprechen? Die Wasser mögen so hoch gereicht haben wie der Berg Nizir in der chaldäischen Version, oder der Jebel Djudi, das Sintflutgebirge der arabischen Legende, oder auch der Ararat der biblischen Erzählung, und selbst als der Himâlaya der indischen Überlieferung, und doch nicht bis zur Sonne gereicht haben; die Bibel selbst hält inne vor einem solchen Wunder! Es ist offenbar, daß die Sintflut für das Volk, welches sie zuerst aufzeichnete, eine andere, weniger problematische und viel philosophischere Bedeutung hatte als die einer universellen Flut, von der es durchaus keine geologischen Spuren giebt. [40] Alle solchen Umwälzungen sind periodisch und cyklisch, und da Manu Vaivasvata als ein generischer Charakter figuriert unter verschiedenen Umständen und Ereignissen, so scheint es keinen ernsten Einwand gegen die Annahme zu geben, daß die erste „große Flut“ eine allegorische, sowohl als auch eine kosmische Bedeutung hatte und daß sie sich am Ende des Satya Yuga http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/153.htm (1 of 4)20.06.2005 17:27:12 Kommentar VI ereignete, des „Zeitalters der Wahrheit“, als die zweite Wurzelrasse, „die Manu mit Knochen“, zuerst als die „Schweißgeborenen“ auftraten. Die zweite Flut – die sogenannte „universelle“, - welche die vierte Wurzelrasse betraf – die von der Theologie ohne Beschwer als „die verfluchte Rasse der Riesen“ betrachtet wird, als die Kaiiniten und die „Söhne des Ham“ – ist die erste von der Geologie wahrgenommene Flut. Wenn man sorgfältig die Berichte in den verschiedenen Legenden der Chaldäer und anderen exoterischen Nationalwerken vergleicht. So wird man finden, daß sie alle mit den orthodoxen, in den brâhmanischen Büchern gegebenen Erzählungen übereinstimmen. Und man wird bemerken, daß, während im ersten Berichte „kein Gott und kein Sterblicher schon auf Erden ist“, da Manu Vaivasvata am Himavân landet; in dem zweiten den sieben Rishis erlaubt ist, ihm Gesellschaft zu leisten; und dies zeigt, daß, während einige Berichte sich auf die siderische und kosmische Flut vor der sogenannten „Schöpfung“ beziehen, andere von der großen Flut der Materie auf Erden und wieder andere von einer wirklichen Wasserflut handeln. Im Shatapatha Brâhmana findet Manu, daß die Flut alle lebendigen Kreaturen weggeschwemmt hat und daß er allein übrig gelassen wurde – d. i. der Same des Lebens allein blieb übrig von der vorhergehenden Auflösung des Weltalls, oder dem Mahâpralaya nach einem „Tag des Brahmâ“; und das Mahâbhârata bezieht sich einfach auf die geologische Umwälzung, welche nahezu die ganze vierte Rasse hinwegschwemmte, um Platz für die fünfte zu machen. Daher zeigt sich Vaivasvata Manu unter drei verschiedenen Attributen in unserer esoterischen Kosmogonie: [41] a) als der „Wurzel-Manu“ auf Kugel A in der ersten Runde, b) als der „Same des Lebens“ auf Kugel D in der vierten Runde und c) als der „Same des Menschen“ beim Beginne einer jeden Wurzelrasse – insonderheit in unserer fünften Rasse. Eben der Anfang der letzteren ist, während des Dvâpara Yuga, [42] Zeuge der Vernichtung der verfluchten Zauberer; von jener Insel (Plato spricht bloß von ihrer letzten Insel) jenseits der Säulen des Herkules im atlantischen Ozean, von welcher aus ein bequemer Übergang zu anderen Inseln in der Nachbarschaft eines anderen großen Festlandes (Amerika) war. [39] Isis Unveiled, II. 423,424. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/153.htm (2 of 4)20.06.2005 17:27:12 Kommentar VI [40] Ebenda, 423, Anm. [41] Man hat sich daran zu erinnern, daß in der indischen Philosophie eine jede unterschiedene Einheit eine solche nur während der Cyklen Mâyâ ist, da sie eins ist in ihrer Wesenheit mit dem Höchsten oder Einen Geist. Daher entsteht die scheinbare Verwirrung und Widerspruch in den verschiedenen Purânen, und manchmal in in denselben Purâna, in Bezug auf dasselbe Individuum. Vishnu - als der vielförmige Brahmâ, und als Brahma (neutrum) ist einer, und doch heißt es von ihm, daß er alle achtundzwanzig Vyâsas sei. „In jedem Dvâpara (oder dritten) Zeitalter teilt Vishnu in der Person des Vyâsa den Veda, welcher (eigentlich nur) einer ist, in viele Teile . . . . Achtundzwanzig sind die Veden von den großen Rishis im Vaivasvata Manvantara, in dem Dvâpara-Zeitalter bearbeitet worden; und folglich sind achtundzwanzig Vyâsas dahingegangen.“ (Vishnu Purâna, III. 3; Wilson´s Übers., III. 33, 34.) „Sie, die alle waren) in der Form des Veda-Vyâsa; welche die Vyâsas ihrer bezüglichen Zeitalter waren.“ (Ebenda, a. a. O., p. 33.). „Diese Welt ist Brahmâ, in Brahmâ, von Brahmâ . . . nichts weiter zu wissen!“ Dann wieder im Harivamsha: „Es waren (im ersten Manvantara) sieben berühmte Söhne des Vasishtha, welche (im dritten Manvantara) Söhne des Brahma waren (d. i. Rishis, die glänzende Nachkommenschaft von Ûrjâ.“) (Ebenda, III. 6, Anm.) Das ist klar: Die Menschheit des ersten Manvantara ist jene des siebenten und aller zwischenliegenden. die Menschheit der ersten Wurzelrasse ist die Menschheit der zweiten, dritten, vierten, fünften u. s. w.; bis zur letzten bildet sie eine cyklische und beständige Reinkarnation der Monaden, welche zu den Dhyân Chohans unserer Planetenkette gehören. [42] Das Dvâpara Yuga ist für jede Rasse verschieden. Alle Rassen haben ihre eigenen Cyklen, welche Thatsache einen großen Unterschied verursacht. Zum Beispiel die vierte Unterrasse der Atlantier war in ihrem Kali Yuga, als sie http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/153.htm (3 of 4)20.06.2005 17:27:12 Kommentar VI vernichtet wurden, während die fünfte in ihrem Satya oder Krita Yuga war. Die ârische Rasse ist jetzt in ihrem Kali Yuga, und wird noch weitere 427 000 Jahre darin verbleiben, während verschiedene Familienrassen, genannt die semitische, hamitische, u. s. w., in ihren eigenen besonderen Cyklen sind. Die bevorstehende sechste Unterrasse - welche sehr bald beginnen mag - wird in ihrem Satya (goldenen) Zeitalter sein, indes wir die Frucht unserer Bosheit in unserem Kali Yuga ernten. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/153.htm (4 of 4)20.06.2005 17:27:12 Kommentar VI Dieses atlantische Land war das mit der „weißen Insel“ verbundene, und diese weiße Insel war Ruta; aber das war nicht das Atala und der „weiße Teufel“ des Oberst Wilford, [43] wie bereits gezeigt. Es mag gut sein, hier zu bemerken, daß das Dvâpara Yuga 864 000 Jahre dauert, nach den Sanskrittexten; und daß, wenn Kali Yuga erst vor ungefähr 5000 Jahren anfing, es gerade 869 000 Jahre sind, seitdem jene Vernichtung stattfand. Hinwieder sind diese Ziffern nicht sehr weit verschieden von jenen, welche die Geologen geben, die ihre Eiszeit auf 850 000 Jahre zurückversetzen. Das Shatapatha sagt uns sodann, daß ein Weib hervorgebracht wurde, welche zum Manu kam und erklärte, daß sie seine Tochter sei und mit welcher er lebte und die Nachkommenschaft des Manu erzeugte. Dies bezieht sich auf die physiologische Umwandlung der Geschlechter während der dritten Wurzelrasse. Und die Allegorie ist zu durchsichtig klar, als daß sie vieler Erklärung bedürfte. Natürlich wurde, wie bereits bemerkt, angenommen, daß bei der Trennung der Geschlechter ein androgynes Wesen seinen Körper in zwei Hälften teilte – wie in dem Falle von Brahmâ und Vâch und selbst von Adam und Eva – und daß die weibliche in einem gewissen Sinne seine Tochter ist, geradeso wie er ihr Sohn sein wird, „Fleisch von seinem (und ihrem) Fleisch und Bein von seinem (und ihrem) Bein.“ Man möge auch wohl daran erinnert sein, daß keiner von unseren Orientalisten bis jetzt in jenen „Widersprüchen und verwirrendem Unsinn“, wie einige die Purânen nennen, wahrzunehmen gelernt hat, daß eine Bezugnahme auf ein Yuga eine Runde bedeuten kann, eine Wurzelrasse und oft auch eine Unterrasse, sowie auch ein aus der präkosmischen Theogonie herausgerissenes Blatt vorstellen kann. Diese doppelte und dreifache Bedeutung wird bewiesen durch verschiedene Bezugnahmen auf scheinbar einunddasselbe Individuum, unter einem und demselben Namen, während sie sich in Wirklichkeit auf Ereignisse beziehen, die durch ganze Kalpas voneinander getrennt sind. Ein gutes Beispiel ist das der Ilâ. Sie wird zuerst als ein Ding dargestellt und dann als ein anderes. In den exoterischen Legenden heißt es, daß Manu Vaivasvata, in dem Verlangen Söhne zu erzeugen, ein Opfer an Mitra und Varuna anordnete; daß aber durch ein Versehen des den Gottesdienst leitenden Brâhmanen nur eine Tochter erhalten wurde – Ilâ oder Idâ. Dann wird, „durch die Gunst der zwei Gottheiten“ ihr Geschlecht geändert und sie wird ein Mann, Sudyumna. Dann wird sie wieder in ein Weib verwandelt und so fort; die Fabel fügt hinzu, daß es Shiva und seiner Gattin beliebte, daß „sie in dem einen Monat ein Mann und im andern Monat ein Weib sein solle.“ Dies hat eine unmittelbare Beziehung auf die dritte Wurzelrasse, deren Menschen androgyn waren. Aber einige sehr gelehrte Orientalisten [44] glauben und haben erklärt, daß: http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/155.htm (1 of 3)20.06.2005 17:27:12 Kommentar VI Idâ ist ursprünglich Speise, Nahrung, oder ein Trankopfer von Milch: daher ein Strom von Lobpreisungen personifiziert als die Göttin der Rede. Den „Profanen“ wird jedoch nicht der Grund gesagt, warum „ein Trankopfer von Milch“ oder „ein Strom von Lobpreisung“ abwechselnd männlich und weiblich sein sollte: wenn nicht in der That irgend eine „innere Gewissheit“ dabei ist, welche wahrzunehmen die Occultisten verfehlen. In ihrer mystischen Bedeutung steht die Vereinigung von Svâyambhuva Manu mit Vâch-Shata-Rûpâ, seiner eigenen Tochter – was die erste „Euhemerisation“ des dualen Prinzipes ist, wovon Vaivasvata Manu und Ilâ eine zweite du eine dritte Form sind – in kosmischer Symbolik als das Wurzelleben, der Keim, aus dem alle Sonnensysteme, Welten, Engel und Götter entspringen. Denn, wie Vishnu sagt: Von Manu müssen die Götter, Asuras, der Mensch, hervorgebracht werden; Von ihm muß die Welt erschaffen werden, das, was sich bewegt und nicht bewegt. Aber wir können schlechtere Gegner finden, als sogar die westlichen Gelehrten und Orientalisten. Wenn in Bezug auf die Frage der Zahlen Brâhmanen mit unserer Lehre übereinstimmen mögen, so sind wir doch nicht so sicher, daß nicht einige von den orthodoxen konservativen Einwendungen erheben werden gegen die Fortpflanzungsarten, die ihren Pitri Devatâs zugeschrieben werden. Man wird uns auffordern, die Werke vorzulegen, aus denen wir zitieren, und wir werden sie einladen, ihre eigenen Purânen etwas sorgfältiger und mit einem auf die esoterische Bedeutung gerichteten Auge zu lesen. Und dann, wir wiederholen es nochmals, werden sie, unter dem Schleier mehr oder weniger durchsichtiger Allegorieen, jede hierin gemachte Behauptung durch ihre eigenen Werke bestätigt finden. Ein oder zwei Beispiele sind bereits gegeben worden, in Bezug auf die Erscheinung der zweiten Rasse, welche die „Schweißgeborenen“ genannt wird. Diese Allegorie wird als ein Feenmärchen betrachtet und doch verbirgt sie eine psycho-physiologische Erscheinung und eines der größten Geheimnisse der Natur. [43] Siehe Asiatic Researches, VIII. 280. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/155.htm (2 of 3)20.06.2005 17:27:12 Kommentar VI [44] Siehe Dowson´s, Hindû Classical Dictionary, unter „Idâ“. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/155.htm (3 of 3)20.06.2005 17:27:12 Kommentar VI Aber angesichts der hierin gemachten chronologischen Behauptungen ist naturgemäß, zu fragen: KONNTEN DIE MENSCHEN VOR 18 000 000 JAHREN EXISTIEREN? Hierauf antwortet der Occultismus bejahend, trotz aller wissenschaftlichen Gegner. Obendrein deckt diese Dauer nur den Vaivasvata-Manu-Menschen, d. i. die bereits in unterschiedene Geschlechter getrennte männliche und weibliche Wesenheit. Die zwei und einhalb Rassen, welche dieser Ereignisse vorangingen, können vor 300 000 000 Jahren gelebt haben, nach allem, was die Wissenschaft sagen kann. Denn die geologischen und physikalischen Schwierigkeiten auf dem Wege der Theorie konnten nicht existieren für den ursprünglichen ätherischen Menschen der occulten Lehren. Die ganze Streitfrage zwischen der profanen und der esoterischen Wissenschaft beruht auf dem Glauben an und dem Nachweis von der Existenz eines Astralkörpers innerhalb des physischen, welch ersterer von dem letzteren unabhängig ist. Paul d´Assier, der Positivist, schein die Thatsache hübsch klar bewiesen zu haben; [45] nicht zu reden von dem aufgehäuften Zeugnis der Zeitalter und von dem der modernen „Spiritualisten“ und Mystiker. Es wird sich als schwierig erweisen, diese Thatsache in unserem Zeitalter der Prüfungen, Versuche und sichtbaren Beweisen zu verwerfen. Die Geheimlehre behauptet, daß, ungeachtet der allgemeinen Umwälzungen und Störungen der vierten Runde unserer Kugel, welche, weil die vierte Runde die Periode ihrer stärksten Entwicklung ist, indem sie den Mittelpunkt des ihr bestimmten Lebenscyklus bildet – viel schrecklicher und gewaltiger waren, als die irgend einer der drei vorhergehenden Runden – der Cyklen ihres früheren psychischen und geistigen Lebens und ihrer halbätherischen Zustände – die physischen Menschheit auf derselben während der letzten 18 000 000 Jahre existiert hat. [46] Dieser Periode gingen 300 000 000 Jahre der mineralischen und vegetabilen Entwicklung voran. Dem werden all jene widersprechen, welche sich weigern, die Theorie von einem „knochenlosen, rein ätherischen“ Menschen anzunehmen. Die Wissenschaft, welche nur von physischen Organismen weiß, wird empört sein; und die materialistische Theologie noch mehr. Die erstere wird mit logischen und verstandlichen Gründen entgegentreten, welche auf der vorgefaßten Meinung beruhen, daß alle belebten Organismen immer auf derselben Ebene der Materialität in allen Zeitaltern gelebt haben; die letztere mit einem Gewebe der abgeschmacktesten Dichtungen. Der von den Theologen gewöhnlich vorgebrachte lächerliche Anspruch beruht auf der der Wirklichkeit nicht entsprechenden Annahme, den einzigen menschlichen Wesen im ganzen Weltalle zu bestehen, welche auf einer Kugel wohnen und folgerichtig die besten http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/157.htm (1 of 3)20.06.2005 17:27:13 Kommentar VI ihrer Art sind. [47] Die Occultisten, welche fest an die Lehren der Mutter-Philosophie glauben, weisen die Einwände sowohl der Theologen, als auch der Wissenschaftler zurück. Sie behaupten ihrerseits, daß selbst während jener Perioden, in denen eine unerträgliche Hitze geherrscht haben muß sogar an den beiden Polen, mit aufeinanderfolgenden Fluten, Emporhebungen der Thäler und beständiger Verschiebungen der großen Wasser und Meere, keiner dieser Umstände ein Hindernis für menschliches Leben und Organisation bilden konnte, so wie sie es der frühen Menschheit zuschreiben. Weder die Verschiedenartigkeit der einschließenden Regionen, die voll schädlicher Gase waren, noch die Gefahr einer kaum gefestigten Kruste konnten die erste und zweite Rasse hindern, schon während des Karbon oder des Silurzeitalters selbst aufzutreten. [45] Siehe Posthomous Humanity; ins Englische übersetzt von H. S. Olcott, London, 1887. [46] Professor Newcomb sagt, daß die durch Zusammenziehung freiwerdender Wärme nur 18 000 000 Jahre vorhalten werde; (Popular Astronomy, 509). Anderseits konnte eine Temperatur, welche den Bestand von Wasser gestattete, nicht früher als vor 10 000 000 Jahren erreicht sein. (Winchells World-Life, 356.) Aber Sir William Thomson sagt, daß das ganze Alter der Verkrustung der Erde 80 000 000 Jahre beträgt, obwohl er heuer wiederum seine Meinung geändert hat und nur 15 000 000 Jahre für das Alter der Sonne zuläßt. Wie in den Zusätzen gezeigt werden wird, ist das Auseinandergehen der wissenschaftlichen Meinungen so bedeutend, daß niemals irgendwelches Vertrauen auf wissenschaftliche Spekulation gesetzt werden kann. [47] Der Aufsatz über die Mehrheit der Welten (1853) - ein Werk ohne Urhebername, aber, wie wohl bekannt, von Dr. Whewell verfaßt - ist ein guter Beweis dafür. Kein Christ dürfte an die Mehrheit der Welten oder an das geologische Alter der Kugel glauben, argumentiert der Verfasser; weil, wenn http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/157.htm (2 of 3)20.06.2005 17:27:13 Kommentar VI behauptet wird, daß diese Welt nur eine unter den vielen ihrer Art ist, welche alle das Werk Gottes sind, so wie sie selbst, daß alle der Sitz von Leben sind, alle das Bereich und die Wohnung verständiger Geschöpfe, die mit Willen begabt, dem Gesetze unterworfen und eines freien Willens fähig sind; es dann überspannt wäre, zu glauben, daß unsere Welt der Gegenstand der Gnade Gottes und seiner besonderen Einmischung, seiner Mitteilungen und seines persönlichen Besuches gewesen sein solle. Kann die Erde sich zutrauen, für den Mittelpunkt des moralischen und religiösen Weltalls gehalten zu werden - so fragt er - wenn sie nicht die geringste Unterscheidung hat, auf die sie sich im physischen Weltalle stützen kann? Ist es nicht ebenso widersinnig, eine solche Behauptung (von der Mehrheit der bewohnten Welten) aufrecht zu erhalten, als es heute sein würde, die alte Hypothese des Ptolemaeus aufrecht zu erhalten, welcher die Erde in den Mittelpunkt unseres Systems versetzte? Das Obige ist aus dem Gedächtnis angeführt, aber nahezu wörtlich. Der Verfasser verfehlt, einzusehen, daß er mit einer solchen Vertheidigung seine eigene Seifenblase plötzlich zum platzen bringt. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/157.htm (3 of 3)20.06.2005 17:27:13 Kommentar VI So waren die Monaden, welche bestimmt waren, die zukünftigen Rassen zu beseelen, bereit zur neuen Umwandlung. Sie hatten ihre Phasen der „Immetallisation“ des Pflanzen- und Tierlebens, von der niedersten bis zur höchsten durchlaufen und warteten auf ihre menschliche, mehr intelligente Form. Aber was konnten die formgebenden Bildner anders thun, als den Gesetzen der evolutionellen Natur folgen? Konnten sie, wie von dem toten Buchstaben der Bibel behauptet wird, „Herrgott“-gleich, oder wie Pgymalion in der griechischen Allegorie Adam-Galatea aus dem vulkanischen Staub formen und dem Menschen eine „lebendige Seele“ einblasen? Nein; weil die Seele bereits da war, verborgen in ihrer Monade und nur einer Bekleidung bedurfte. Pygmalion, dem es mißlingt, seine Statue zu beseelen, und Bahak Zivo der nazaraeische Gnostiker, dem es mißlingt, „eine menschliche Seele in dem Geschöpfe“ zu bilden, sind als Vorstellungen viel philosophischer und wissenschaftlicher, denn Adam im buchstäblichen Sinne genommen oder die biblischen Elohim-Schöpfer. Die esoterische Philosophie, welche Urzeugung lehrt – nachdem die Shishta und Prajâpati den Samen des Lebens auf die Erde geworfen hatten – zeigt, daß die Niederen Engel dem physischen Menschen selbst mit Hilfe der Natur nur dann bilden konnten, nachdem sie die ätherische Form aus sich selbst entwickelt hatten und es der physischen Form überließen, sich aus ihrem ätherischen oder wie man es jetzt nennen würde: protoplasmischen Modell zu entwickeln. Gegen das wird man wieder Einwendungen machen; „Urzeugung“ ist eine veraltete Theorie, wird man uns sagen. Pasteurs Experimente haben sie vor zwanzig Jahren abgethan und Professor Tyndall ist gegen sie. Gut, nehmen wir an, er ist. Er sollte wissen, daß, wenn auch die Urzeugung für unsere gegenwärtige Weltperiode und wirklichen Bedingungen thatsächlich als unmöglich nachgewiesen sein sollte – was die Occultisten leugnen – das noch immer kein Beweis dafür wäre, daß sie nicht unter anders gearteten kosmischen Bedingungen nicht nur in den Meeren der laurentischen Periode, sondern auch auf der damals erschütterten Erde stattgefunden haben konnte. Es wäre interessant, zu wissen, wie die Wissenschaft jemals das Erscheinen der Arten und des Lebens auf Erden, insbesondere vom Menschen, erklären könnte, sobald sie gleichzeitig die biblischen Lehren und die Urzeugung verwirft. Pasteurs Beobachtungen sind jedoch weit davon entfernt, vollkommen oder beweiskräftig zu sein. Blanchard und Dr. Lutard verwerfen ihre Wichtigkeit, und zeigen thatsächlich, daß sie keine haben. Die Frage ist soweit unentschieden gelassen, sowie auch die andere: wann, zu welcher Periode das Leben auf der Erde erschien? Was die Idee anbelangt, daß Haeckels Moner – eine Prise Salz! – das Problem des Ursprungs des Lebens gelöst hat, so ist sie einfach unsinnig. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/159.htm (1 of 2)20.06.2005 17:27:13 Kommentar VI Jene Materialisten, welche sich geneigt fühlen, die Theorie vom „Selbstexistierenden“, vom „Selbstgeborenen Himmlischen Menschen“, der als ein ätherischer, astraler Mensch dargestellt wird, geringschätzend zu betrachten, müssen selbst einen Neuling im Occultismus entschuldigen, wenn er seinerseits über einige Spekulationen des modernen Denkens lacht. Nachdem sehr gelehrt bewiesen wurde, daß das ursprüngliche Protoplasmaklümpchen (Moner) weder Tier noch Pflanze ist, sondern beides, und daß es keine Ahnen unter den einen oder den anderen von diesen hat, weil eben dieses Moner als ein Ausgangspunkt für alle organisierte Existenz dient, wird uns schließlich gesagt, daß die Moneren ihre eigenen Ahnen sind. Das mag sehr wissenschaftlich sein, aber es ist auch sehr metaphysisch; zu sehr so selbst für den Occultisten. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/159.htm (2 of 2)20.06.2005 17:27:13 Kommentar VI Wenn die Urzeugung jetzt ihre Methoden geändert hat – vielleicht infolge des vorhandenen aufgehäuften Materials – sodaß sie nahezu der Entdeckung entschlüpft, so war sie nichtsdestoweniger bei der Entstehung des irdischen Lebens in vollem Schwunge. Selbst die einfache physische Form und die Entwicklung der Arten zeigen, wie die Natur vorgeht. Der schuppengepanzerte, riesige Saurier, der geflügelte Pterodactylus, der Megalosaurus und der hundert Fuß lange Iguanodon der späteren Periode, sind die Umbildungen der frühesten Repräsentanten des Tierreiches, die sich in den Ablagerungen der PrimärEpoche finden. Es gab eine Zeit, da alle oben aufgezählten „vorsintflutlichen“ Ungeheuer als fadenartige Infusorien ohne Schale oder Kruste erschienen, ohne Nerven, Muskeln, Organe oder Geschlecht und ihre Art durch Knospung fortpflanzten; so wie auch mikroskopische Tiere thun, die Erbauer und Bildner unserer Bergketten, in Übereinstimmung mit den Lehren der Wissenschaft. Warum nicht der Mensch in diesem Falle? Warum sollte er nicht demselben Gesetze bei seinem Wachstum, d. i. seiner allmählichen Verdichtung, gefolgt sein? Jede vorurteilsfreie Person würde zu glauben verzeihen, daß ursprüngliche Menschheit zuerst eine ätherische – oder, wenn man es so vorzieht, eine ungeheuere fadenartige, gallertartige Form hatte, die von Göttern oder natürlichen „Kräften“ entwickelt war, wuchs, sich während Millionen von Zeitaltern verdichtete und in ihrem physischen Antrieb und Richtung riesenartig wurde, bis sie sich zur ungeheuren körperlichen Form des Menschen der vierten Rasse ausgestaltete – vielmehr, als zu glauben, daß er aus dem Staube der Erde (buchstäblich) geschaffen sei, oder von irgend einem unbekannten, anthropoiden Ahnen. Auch verspricht unsere esoterische Theorie nicht den wissenschaftlichen Daten, ausgenommen auf den ersten Anschein hin, wie Dr. A. Wilson, F. R. S. in einem Briefe an die Knowledge (Dezember 23., 1881) sagt: Entwicklung – vielmehr die Natur im Lichte der Entwicklung – ist erste seit ungefähr fünfundzwanzig Jahren oder dergleichen studiert worden. Das ist natürlich bloß ein kleiner Raum in der Geschichte des menschlichen Denkens. Und gerade deshalb verlieren wir nicht die Hoffnung, daß die materialistische Wissenschaft ihre Wege verbessern und allmählich die esoterischen Lehren annehmen wird – wenn auch zuerst getrennt von ihren (für die Wissenschaft) allzu metaphysischen Elementen. Ist das letzte Wort über den Gegenstand der menschlichen Entwicklung bereits gesprochen worden? Wie Professor Huxley sagt: http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/161.htm (1 of 3)20.06.2005 17:27:14 Kommentar VI Jede solche Antwort auf die große Frage (nach dem wirklichen Platze des Menschen in der Natur) wird ausnahmslos von den Nachfolgern ihres Verkünders, wenn nicht von diesem selbst, für vollständig und endgültig ausgegeben; sie bleibt in hohem Ansehn und Wertschätzung, mag sein für ein Jahrhundert, mag sein für zwanzig; aber ebenso ausnahmslos zeigt die Zeit, daß jede Antwort eine bloße Annäherung an die Wahrheit gewesen ist – erträglich hauptsächlich wegen der Unwissenheit jener, von welchen sie angenommen wurde, und gänzlich unerträglich, wenn man dem größeren Wissen ihrer Nachfolger geprüft. [48] Wird dieser hervorragende Darwinist die Möglichkeit zugeben, daß seine „pithekoide Ahnenschaft“ auf die Liste der „gänzlich unerträglichen Glauben“ gesetzt werden kann, in dem „größeren Wissen“ der Occultisten? Aber woher kommt der Wilde? Bloßes „Erheben zum civilisierten Zustande“ erklärt nicht die Entwicklung der Form. In demselben Briefe über „die Entwicklung des Menschen“ macht Dr. Wilson andere seltsame Zugeständnisse. So bemerkt er in Beantwortung der Fragen, welche „G. M.“ an die Knowledge gestellt hat: „Hat die Entwicklung irgendwelche Veränderung im Menschen bewirkt? Wenn so, welche Veränderung? Wenn nicht, warum nicht?“ . . . Wenn wir uns weigern zuzugestehen (wie es die Wissenschaft thut), daß der Mensch als ein vollkommenes Wesen geschaffen wurde und dann entartet ist, so besteht nur eine andere Annahme – die der Entwicklung. Wenn der Mensch von einem wilden zu einem zivilisierten Zustand sich erhoben hat, so ist dies sicherlich Entwicklung. Wie wissen noch nicht, weil ein solches Wissen schwer zu erlangen ist, ob die menschliche Gestalt denselben Einflüssen unterworfen ist, wie jene der niederen Tiere. Aber es ist wenig zu bezweifeln, daß die Erhebung von der Wildheit zum civilisierten Leben „Entwicklung“ bedeutet und in sich schließt, und zwar solche von beträchtlichem Umfange. Im Mentalen kann die Entwicklung des Menschen nicht angezweifelt werden; die sich immer erweiternde Sphäre des Denkens ist aus kleinen und rohen Anfängen entsprungen, so wie die Sprache selbst. Aber die Lebenswege des Menschen, seine Kraft der Anpassung an seine Umgebung, und zahllose andere Umstände haben es bewirkt, daß die Thatsachen und der Verlauf seiner „Entwicklung“ sehr schwierig zu verfolgen sind. Diese große Schwierigkeit sollte die Evolutionisten vorsichtig in ihren http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/161.htm (2 of 3)20.06.2005 17:27:14 Kommentar VI Behauptungen machen. Aber warum ist Entwicklung unmöglich, wenn „der Mensch als ein vollkommenes Wesen geschaffen wurde und dann entartet ist?“ Höchstens kann sich das auf den äußern, körperlichen Menschen beziehen. Wie in Isis entschleiert bemerkt, beginnt Darwins Entwicklung am mittleren Punkte, anstatt für den Menschen, wie für alles andere vom Universalen zu beginnen. Die aristotelisch-baconische Methode mag ihre Vorteile haben, aber sie hat auch unleugbar bereits ihre Mängel bewiesen. Pythagoras und Plato, welche vom Allgemeinen nach abwärts fortschritten, zeigen sich jetzt als gelehrter, im Lichte der modernen Wissenschaft, denn Aristoteles. Denn der letztere bekämpfte und rügte die Idee des Umlaufs der Erde und sogar ihrer Rundheit, indem er schrieb: Nahezu alle jene, welche versichern, daß sie den Himmel in seiner Regelmäßigkeit studiert haben, behaupten, daß die Erde im Centrum steht, aber die Philosophen der italischen Schule, in anderer Beziehung Pythagoräer genannt, lehren durchaus das Gegenteil. Dies, weil die Pythagoräer Inittierte waren, und die deductive Methode befolgten. Währenddessen beklagte sich Aristoteles, der Vater des induktiven Systems über jene, welche lehrten, daß: das Centrum unseres Systems von der Sonne eingenommen und die Erde nur ein Stern sei, welcher durch eine Rotationsbewegung um eben dieses Centrum Tag und Nacht hervorbringt. [49] Dasselbe gilt mit Bezug auf den Menschen. Die in der Geheimlehre gelehrte und jetzt dargelegt Theorie ist die einzige, welche – ohne in den Widersinn eines „wunderbaren“ aus dem Staube der Erde erschaffenen Menschen, oder in die noch größere Täuschung, daß der Mensch sich aus einer Prise Kalksalz, dem exprotoplasmischen Moner, entwickle, zu verfallen – sein Erscheinen auf Erden erklären kann. [48] Man´s Place in Nature, p. 58. [49] De Celo, II. 13. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/161.htm (3 of 3)20.06.2005 17:27:14 Kommentar VI Analogie ist das leitende Gesetz der Natur, der einzig wahre Ariadnefaden, welcher uns durch die unentwirrbaren Pfade ihres Reiches zu ihren ersten und letzten Geheimnissen führen kann. Die Natur ist als eine schöpferische Kraft unendlich, und keine Generation von Naturforschern kann sich jemals rühmen, das Verzeichnis ihrer Wege und Methoden erschöpf zu haben, wie sehr auch die Gesetze, nach denen sie vorgeht, gleichförmig sind. Wenn wir uns vorstellen können, wie ein Ball von „Feuernebel“ – während er Aeonen lang in den interstellaren Räumen dahinrollt – allmählich ein Planet wird, eine selbstleuchtende Kugel, um in den Zustand einer menschentragenden Welt oder Erde überzugehen, und so aus einem weichen, bildsamen Körper in eine felsenstarrende Kugel übergegangen ist; und wenn wir sehen, daß Alles auf ihr sich aus dem kernlosen Gallertpünktchen entwickelt, das zum Sarkod [50] des Moners wird, dann aus seinem protistischen Zustand [51] in die Form eines Tieres übergeht, um zu einem riesigen reptilischen Ungeheuer der mesozoischen Zeiten anzuwachsen; und dann wieder zu dem (verhältnismäßig) zwergartigen Krokodil zusammenzuschrumpfen, das jetzt bloß auf die tropischen Regionen beschränkt ist, und zu der überall gemeinen Eidechse [52] – wenn wir uns alles dies vorstellen können, wie kann dann der Mensch allein dem allgemeinen Gesetze entrinnen? „Es waren auch zu den Zeiten Riesen auf Erden“, sagt die Genesis, und wiederholt damit die Behauptung aller anderen östlichen Schriften; und die Titanen sind auf einer anthropologischen und physiologischen Thatsache begründet. Und wie das hartschalige Krustentier einstmals ein Gallertpünktchen war, ein „vollkommen gleichartiges Teilchen von Eiweiß in einem fest adhäsiven Zustand“, so war die äußere Hülle des ursprünglichen Menschen, sein früher „Hautrock“, plus einer unsterblichen geistigen Monade und einer psychischen zeitlichen Form und Körper innerhalb dieser Schale. Der jetzige feste, muskulöse Mensch, der fast für jedes Klima undurchdringlich ist, war vielleicht vor etwa 25 000 000 Jahren gerade das, was das Haeckelsche Moner ist, streng genommen ein „Organismus ohne Organe“, eine gänzlich gleichartige Substanz mit einem strukturlosen Eiweißkörper im Innern und einer menschlichen Form bloß nach außen. Kein Mann der Wissenschaft hat das Recht, in diesem Jahrhundert die Zahlen der Brâhmanen in Sachen der Chronologie für unsinnig zu erklären; denn ihre eigenen Berechnungen gehen oft weit über die von der esoterischen Wissenschaft gemachten Behauptungen hinaus. Dies kann leicht gezeigt werden. Helmholtz berechnete, daß die Abkühlung unserer Erde von einer Temperatur von 2000° auf 200° C. einen Zeitraum von nicht weniger als 350 000 000 Jahren eingenommen haben muß. Die westliche Wissenschaft (einschließlich der Geologie) scheint im allgemeinen unserer Kugel ein Alter von ungefähr 500 000 http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/163.htm (1 of 4)20.06.2005 17:27:14 Kommentar VI 000 Jahren insgesamt zu gestatten. Sir William Thomson jedoch setzt das Auftreten des ersten Pflanzenlebens auf 100 000 000 Jahre zurück – eine Bemerkung, der die archaischen Aufzeichnungen achtungsvoll widersprechen. Spekulationen wechseln obendrein täglich in den Gebieten der Wissenschaft. Unterdessen stehen einige Geologen einer solchen Begrenzung sehr feindlich gegenüber. Volger berechnet: daß die Zeit, welche zur Ablagerung der uns bekannten Schichten erforderlich war, mindestens 648 Millionen Jahre betragen haben muß. Sowohl Zeit wie Raum sind unendlich und ewig. Die Erde, als eine materielle Existenz, ist in der That unendlich; die Veränderungen nur, welche sie erfahren hat, können durch endliche Zeitperioden bestimmt werden . . . . . Wir müssen daher annehmen, daß der Sternenhimmel nicht nur im Raume, was kein Astronom bezweifelt, sondern auch in der Zeit ohne Anfang und Ende ist, daß er niemals erschaffen wurde, und daß er unvergänglich ist. [53] Czolbe wiederholt genau, was die Occultisten sagen. Aber die ârischen Occultisten, kann uns gesagt werden, wußten nichts von diesen späteren Spekulationen. Wie Coleman sagt: Sie waren sogar in Unkenntnis der Kugelgestalt unserer Erde. Darauf enthält der Vishnu Purâna eine Antwort, welche gewisse Orientalisten gezwungen hat, ihre Augen sehr weit aufzumachen. Die Sonne steht alle Zeit in der Mitte des Tages, und entgegengesetzt der Mitternacht, in allen Dvîpas (Kontinenten), Maitreya. Aber da Auf- und Untergang der Sonne beständig einander entgegengesetzt sind, - und auf dieselbe Art alle Kardinalpunkte, und auch die Kreuzungspunkte, Maitreya, so sprechen die Leute von einem Aufgehender Sonne dort, wo sie es sehen; und wo die Sonne verschwindet, dort ist sie für sie im Untergange. Für die Sonne, die immer an einem und demselben Platze ist, giebt es weder Untergang noch Aufgang; denn was Aufgang und Untergang genannt wird, ist bloß die Sichtbarkeit und Nichtsichtbarkeit der Sonne. [54] Dazu bemerkt Fitzedward Hall: Die in dieser Stelle gelehrte Heliocentricität ist bemerkenswert. Ihr wird jedoch ein wenig weiter unten widersprochen. [55] Absichtlich widersprochen, weil sie eine geheime Tempellehre war. Martin Haug bemerkte dieselbe Lehre an einer andern Stelle. Es ist nutzlos, die Ârier noch weiter zu verleumden. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/163.htm (2 of 4)20.06.2005 17:27:14 Kommentar VI Kehren wir zur Chronologie der Geologen und Anthropologen zurück. Wir fürchten, daß die Wissenschaft keine vernünftigen Gründe hat, vermöge welcher sie den Anschauungen der Occultisten in dieser Richtung entgegentreten könnte. Ausgenommen dem, daß „von dem Menschen, dem höchsten organischen Wesen der Schöpfung, keine Spur in den ursprünglichen Schichten gefunden wurde; nur in den obersten, dem sogenannten alluvialen Lager“, kann insoweit nichts geltend gemacht werden. Daß der Mensch nicht das letzte Glied in der Säugetierfamilie war, sondern das erste in dieser Runde, ist etwas, das die Wissenschaft eines Tages anzuerkennen gezwungen sein wird. Eine ähnliche Anschauung ist auch bereits in Frankreich von einer sehr hohen Autorität angeregt worden. Daß gezeigt werden kann, daß der Mensch in der mitteltertiären Periode gelebt hat, und in einem geologischen Zeitalter, da noch nicht ein einziges Exemplar der jetzt bekannten Arten von Säugetieren existierte, ist eine Behauptung, welche die Wissenschaft nicht leugnen kann und welche jetzt von de Quatrefages [56] bewiesen worden ist. Aber selbst wenn wir annehmen, daß seine Existenz in der Eocänperiode noch nicht bewiesen ist, welche Zeitperiode ist verstrichen seit der Kreidezeit? Wir sind von der Thatsache unterrichtet, daß nur die kühnsten Geologen den Menschen weiter zurück als in die Miocänzeit zu versetzen wagen. Aber wie lange, fragen wir, ist die Dauer jener Zeitalter und Perioden seit der mesozoischen Zeit? Darauf, nach einem guten Teil Spekulation und Streit, schweigt die Wissenschaft und die größten Autoritäten über den Gegenstand sagen, wenn sie zur Antwort auf die Frage gezwungen werden: „Wir wissen es nicht.“ Das sollte zeigen, daß die Männer der Wissenschaft in dieser Sache keine größeren Autoritäten sind als die Profanen. Wenn, nach Professor Huxley, „die Zeit, welche von der Kohlenformation dargestellt wird, allein sechs Millionen Jahre ausmachte, [57] wie viel mehr Millionen wären erforderlich, die Zeit auszufüllen zwischen der Juraperiode oder der Mitte des sogenannten Reptilienzeitalters - da die dritte Rasse erschien - bis hinauf vom Miocän, da die Hauptmasse der vierten Rasse versenkt wurde? [58] [50] Oder was allgemeiner als Protoplasma bekannt ist. Diese Substanz erhielt den Namen „Sarkod“ von Prof. Dujardin Beaumetz viel früher als ihre gegenwärtige Benennung. [51] Die Moneren sind in der That Protisten. Sie sind weder Tiere noch http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/163.htm (3 of 4)20.06.2005 17:27:14 Kommentar VI Pflanzer, schreibt Haeckel; „der ganze Körper des Moners stellt nichts weiter vor, als ein einzelnes, vollkommen gleichartiges Teilchen von Eiweiß in einem fest adhäsiven Zustand.“ (Journal of Microscopical Science, Jan., 1869. p. 28.) [52] Siehe den Iguanodon der mesozoischen Zeitalter - das hundert Fuß lange Ungeheuer - jetzt verwandelt in die kleine Leguaneidechse von Südamerika. Die volkstümlichen Überlieferungen über „Riesen“ der alten Zeit, und ihre Erwähnung in jeder Mythologie, einschließlich jener der Bibel, mögen sich eines Tages als auf Thatsachen begründet erweisen. Die Logik der Analogie allein sollte uns diese Überlieferung als wissenschaftliche Wahrheiten in der Natur annehmen lasse. [53] Dies sind die Ansichten von Burmeister und Czolbe. Siehe Kraft und Stoff, von L. Büchner. [54] Vishnu Purâna, II. VIII; Fitzedward Hall´s Wiedergabe in Wilsons Übersetzung, II. 241. [55] Ebenda, p. 242. [56] Introducion à l´Étude des Races Humaines. [57] Modern Science and Modern Thought, von S. Laing, p.32. [58] Esoteric Buddhism, p. 70. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/163.htm (4 of 4)20.06.2005 17:27:14 Kommentar VI Der Schreiberin ist bekannt, daß jene Fachmänner, deren Berechnungen der Zeitalter für die Kugel und den Menschen die reichlichsten waren, immer die furchtsamere Mehrheit gegen sich gehabt haben. Aber dies beweist sehr wenig, da die Mehrheit selten, wenn jemals, sich auf die Dauer im Rechte erweist. Harvey stand durch viele Jahre allein. Die Fürsprecher der Durchkreuzung des Atlantischen Oceans mit Dampfschiffen waren in Gefahr, ihre Tage in einem Irrenhaus zu beschließen. Mesmer wird bis zum heutigen Tage - in den Konversationslexiken - zugleich mit Cagliostro und St. Germain als Marktschreier und Betrüger hingestellt. Und jetzt, nachdem die Herren Charcot und Richet die Behauptungen Mesmers gerechtfertigt haben, und der Mesmerismus unter dem neuen Namen „Hypnotismus“ - eine falsche Nase auf ein sehr altes Gesicht - von der Wissenschaft angenommen ist, stärkt es nicht unsere Hochachtung von jener Mehrheit, wenn wir die Leichtfertigkeit und Sorglosigkeit sehen, mit der ihre Mitglieder den „Hypnotismus“, die „telepathischen Beeinflussungen“ und seine anderen Erscheinungen behandeln. Sie sprechen davon, kurz gesagt, als ob sie seit den Tagen des Solomon daran geglaubt hätten und nicht noch vor wenigen Jahren ihre Anhänger Wahnsinnige und Betrüger genannt hätten! [59] Derselbe Umschwung des Denkens steht bevor für die lange Periode von Jahren, welche die esoterische Philosophie als das Alter der sexuellen und physiologischen Menschheit behauptet. Daher hat sogar die Strophe, welche sagt: „Die aus der Seele geborenen , die Knochenlosen, gaben Dasein den aus dem Willen geborenen mit Knochen;“ - mit dem Zusatze, daß dies in der Mitte der dritten Rasse vor 18 000 000 Jahren stattgefunden hat - daher hat diese Strophe noch eine Aussicht, von zukünftigen Wissenschaftlern angenommen zu werden. Insofern das Denken des neunzehnten Jahrhunderts in Betracht kommt, so werden uns sogar einige persönliche Freunde, welche von einem abnormen Respekt für die veränderlichen Schlussfolgerungen der Wissenschaft durchdrungen sind, sagen, daß eine solche Behauptung unsinnig ist. Um wie viel unwahrscheinlicher wird unsere weitere Behauptung erscheinen, daß nämlich das Alter der ersten Rasse wiederum um Millionen von Jahren hinter diese zurückdatiert. Denn, obwohl die genauen Zahlen vorenthalten sind - und es gehört nicht hierher, ob die anfängliche Entwicklung der ursprünglichen Göttlichen Rasse mit Sicherheit entweder in das frühe sekundäre, oder in das primäre Zeitalter der Geologie zu verweisen ist - ein Ding ist klar, daß nämlich die Zahl von 18 000 000 Jahren, welche die Dauer des geschlechtlichen, körperlichen Menschen umfaßt, außerordentlich vermehrt werden muß, wenn der ganze Vorgang der geistigen und physischen Entwicklung in Rechnung gezogen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/165.htm (1 of 3)20.06.2005 17:27:15 Kommentar VI wird. Viele Geologen sind in der That der Ansicht, daß die Dauer des quarternären und tertiären Zeitalters das Zugeständnis einer solchen Schätzung erfordert; und es ist ganz sicher, daß keine irdische Bedingung irgend welcher Art die Hypothese eines eocänen Menschen widerlegt, wenn ein Zeugnis für seine Wirklichkeit erscheint. Occultisten, welche behaupten, daß das obige Datum uns weit zurückbringt in das sekundäre oder „reptilische“ Zeitalter, können sich zur Bekräftigung der Daseinsmöglichkeit des Menschen in jenem entfernten Altertum auf Herrn de Quatrefages berufen. Aber mit Bezug auf die frühesten Wurzelrassen ist der Fall ganz anders. Wenn die dichte Anhäufung von Dämpfen, überladen mit Kohlensäure, die aus dem Boden entwich, oder in der Atmosphäre seit dem Beginn der Schichtenbildung in Schwebe erhalten war, für das Leben der menschlichen Organismen, wie sie jetzt bekannt sind, ein todbringendes Hindernis bildete, wieso, so wird man fragen, konnten die ursprünglichen Menschen existiert haben? Diese Überlegung ist in Wirklichkeit ausgeschlossen. Solche irdische Bedingungen, wie sie damals wirksam waren, hatten keinen Berührungspunkt mit der Ebene, auf welcher die Entwicklung der ätherischen astralen Rasse vor sich ging. Nur in verhältnismäßig jungen geologischen Perioden hat der spirale Verlauf des cyklischen Gesetzes die Menschheit auf die niedrigste Stufe der körperlichen Entwicklung gerissen - auf die Ebene der grobmateriellen Ursächlichkeit. In jenen frühen Zeitaltern ging die astrale Entwicklung allein vor sich, und die zwei Ebenen, die astrale und die physische, [60] obwohl sie sich gleichlaufend entwickelten, hatten keinen unmittelbaren Berührungspunkt miteinander. Es ist einleuchtend, daß ein schattenartiger ätherischer Mensch kraft seiner Organisation - wenn man das so nennen kann - nur zu jener Ebene in Beziehung steht, welcher die Substanz seine Upâdhi entnommen ist. Es giebt vielleicht Dinge, welche den weitschauenden - aber nicht allschauenden - Augen unserer heutigen Naturforscher entgangen sein mögen; doch die Natur selbst unternimmt es, die fehlenden Glieder zu liefern. Die agnostischen spekulativen Denker haben zu wählen zwischen der Darstellung, wie sie von der Geheimlehre des Ostens gegeben wird, und den hoffnungslos materialistischen darwinistischen und biblischen Berichten über den Ursprung des Menschen; zwischen der Abwesenheit von Seele und von geistiger Entwicklung und zwischen der occulten Lehre, welche die „besondere Schöpfung“ und die „evolutionistische“ Anthropogenesis gleichermaßen verwirft. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/165.htm (2 of 3)20.06.2005 17:27:15 Kommentar VI [59] Dasselbe Schicksal steht den spiritistischen Erscheinungen und allen anderen psychologischen Offenbarungen des inneren Menschen bevor. Seit den Tagen von Hume, dessen Untersuchungen in einen nihilistischen Idealismus gipfelt, hat die Psychologie ihre Stellung allmählich zu einem krassen Materialismus verschoben. Hume wird als ein Psychologe betrachtet, und doch leugnete er in vorhinein die Möglichkeit von Erscheinungen, an die jetzt Millionen glauben, einschließlich vieler Männer der Wissenschaft. Die Hylo-Idealisten sind heute reine Annihilationisten. Die Schulen von Spencer und Bain sind beziehungsweise positivistisch und materialistisch, und durchaus nicht metaphysisch. Es ist Psychismus und nicht Psychologie; er erinnert einen ebenso wenig an die Vedântalehre, wie der Pessimismus des Schopenhauers und v. Hartmann an die esoterische Philosophie, das Herz und die Seele des wahren Buddhismus erinnern. [60] Es ist zu beachten, daß obwohl die astrale und die körperliche Ebene des Stoffes einander selbst in den frühesten geologischen Zeitaltern parallel liefen, sie doch nicht in denselben Phasen der Offenbarung standen, in der sie sich jetzt befinden. Die Erde erreichte ihren gegenwärtigen Dichtigkeitsgrad erst vor 18 000 000 Jahren. Seit damals sind sowohl die physische, wie auch die astrale Ebene beide gröber geworden. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/165.htm (3 of 3)20.06.2005 17:27:15 Kommentar VI Um die Frage der „Urzeugung“ wieder aufzunehmen; das Leben hat - wie die Wissenschaft zeigt - nicht immer auf dieser irdischen Ebene geherrscht. Es gab eine Zeit, da selbst das Haeckelsche Moner - jenes einfache Protoplasmakügelchen - noch nicht auf dem Grunde der Meere erschienen war. Woher kam der Anstoß, welcher die Moleküle von Kohlenstoff, Stickstoff, Sauerstoff, u. s. w. veranlaßte, sich zum Urschleim des Oken zu gruppieren, zu jenem organischen „Schleim“, der jetzt Protoplasma getauft ist? Was waren die Vorbilder der Moneren? Sie konnten mindestens nicht auf Meteoriten von anderen bereits ausgestalteten Kugeln herabgefallen sein, ungeachtet Sir William Thomsons darauf hinzielender abenteuerlicher Theorie. Und selbst wenn sie so gefallen wären; wenn unsere Erde ihren Vorrat an Lebenskeimen von andern Planeten herhalten hätte; wer oder was hat sie auf jene Planeten gebracht? Hier sind wir wieder, wenn nicht die occulte Lehre angenommen wird, gezwungen, vor einem Wunder zu stehen - die Theorie eines persönlichen, anthropomorphischen Schöpfers anzunehmen, dessen Eigenschaften und Beschreibung, wie sie von den Monotheisten aufgestellt sind, ebenso sehr die Philosophie und Logik widersprechen, wie sie das Ideal einer unendlichen Universellen Gottheit herabsetzen, vor deren unfaßbarer hehrer Größe der höchste menschliche Intellekt sich nichtig fühlt. Daß doch der modernde Philosoph, während er sich eigenmächtig auf den höchsten Gipfel bisher erreichter menschlicher Intellektualität setzt, sich nicht geistig und intuitiv so weit hinter den Vorstellungen der alten Griechen zurückstehend zeigte, die selbst wieder in dieser Hinsicht auf einer viel niedrigeren Stufe standen, als die Philosophen des östlichen ârischen Altertums. Hylozoismus, wenn philosophisch verstanden, ist der höchste Aspekt des Pantheismus. Er ist das einzig mögliche Entrinnen aus dem blödsinnigen Atheismus, der auf törichter Materialität begründet ist, und aus den noch blödsinnigeren anthropomorphischen Vorstellungen der Monotheisten; zwischen welchen er auf seinem eigenen, gänzlich neutralen Boden steht. Der Hylozoismus fordert absolutes Göttiches Denken, welches die zahllosen thätigen, schaffenden Kräfte oder „Schöpfer“ durchdringen würde, welche Wesenheiten von jenem Göttlichen Gedanken bewegt sind und in, von und durch ihn ihr Dasein haben; der letztere hat nichtsdestoweniger nicht mehr persönlichen Anteil an ihnen und ihren Schöpfungen, als die Sonne hat an der Sonnenblume und ihren Samen, oder an der Vegetation im allgemeinen. Von solchen thätigen „Schöpfern“ weiß man, daß sie existieren, und man glaubt an sie, weil sie von dem inneren Menschen im Occultismus wahrgenommen und empfunden werden. So sagt der letztere, daß eine Absolute Gottheit, da sie unbedingt und ohne Beziehung sein muß, nicht gleichzeitig als ein thätiger, schöpferischer, einziger lebendiger Gott gedacht http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/167.htm (1 of 3)20.06.2005 17:27:15 Kommentar VI werden kann, ohne unmittelbare Herabwürdigung des Ideals. [61] Eine Gottheit, welche sich in Raum und Zeit offenbart - welche beiden einfach die Formen von TAT sind, welches das absolute ALL ist - kann nur ein Bruchteil des Ganzen sein. Und da jenes „All“ in seiner Unbedingtheit nicht geteilt werden kann, daher kann dieser empfundene Schöpfer (wir sagen Schöpfer in der Mehrzahl) im besten Falle nur der bloße Aspekt desselben sein. Um dieselbe Metapher zu gebrachen - ungeeignet zwar, die volle Idee auszudrücken, aber wohl passend für den gegenwärtigen Fall - so sind diese Schöpfer wie die zahlreichen Strahlen der Sonnenscheibe, welche unbewußt und unbekümmert um das Werk bleibt; indes ihre vermittelnden Werkzeuge, die Strahlen, in jedem Frühlinge - der manvantarischen Dämmerung der Erde - die instrumentellen Mittel werden, die der Natur und ihrer diffenziierten Materie innewohnende, schlummernde Lebenskraft zu befruchten und zu erwecken. Dies wurde im Altertum so wohl verstanden, daß selbst der mäßig religiöse Aristoteles bemerkt, daß ein solches Werk der unmittelbaren Schöpfung für Gott ganz unschicklich wäre - [korrekter Abdruck siehe Buch]. Plato und andere Philosophen lehrten dasselbe: Die Gottheit kann nicht selbst Hand an die Schöpfung legen - [korrekter Abdruck siehe Buch]. Das nennt Cudworth „Hylozoismus“. Wie der alte Zeno nach Laertius gesagt haben soll: Die Natur ist ein von sich selbst nach im Keime vorhandene Prinzipien bewegter Zustand; sie vervollkommnet und enthält jene verschiedenen Dinge, welche zu bestimmten Zeiten von ihr hervorgebrachte werden, und handelt in Übereinstimmung mit dem, von dem sie abgetrennt worden ist. [62] Kehren wir zu unserem Gegenstande zurück und nehmen wir uns Zeit, darüber nachzudenken: In der That, wenn es ein Pflanzenleben während jener Periode gab, das in den damaligen giftigen Elementen seine Nahrung finden konnte; und wenn es sogar Tierleben gab, dessen dem Wasser angepaßte Organisation ungeachtet der vermuteten Seltenheit des Sauerstoffs sich entwickeln konnte, warum könnte da nicht auch menschliches Leben gewesen sein, in seiner beginnenden körperlichen Form, d. i. eine Rasse von Wesen, die jener geologischen Periode und ihren Umgebungen angepaßt waren? Außerdem gesteht die Wissenschaft, daß sie von der wirklichen Länge der geologischen Perioden nichts weiß. [61] Die Vorstellung und Definition des Absoluten durch Kardinal Cusa kann nur dem westlichen Verstande genügen, der sich selbst unbewußt durch http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/167.htm (2 of 3)20.06.2005 17:27:15 Kommentar VI lange Jahrhunderte scholastischer und theologischer Sophistik eingekerkert und gänzlich entartet ist. Aber diese „neue Philosophie des Absoluten“, die von Sir William Hamilton auf Cusa zurückgeführt wird, würde niemals dem schärferen metaphysischen Verstand des irdischen Vedânisten genügen. [62] Cudworths Intellectual System, I. 328. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/167.htm (3 of 3)20.06.2005 17:27:15 Kommentar VI Aber die uns vorliegende Hauptfrage lautet, ob es ganz sicher ist, ob von der Zeit des sogenannten azoischen Zeitalters an jemals eine solche Atmosphäre war, wie sie von den Naturforschern hypothetisch angenommen wird. Nicht alle Physiker stimmen mit dieser Idee überein. Wenn die Schreiberin ängstlich danach strebte, die Lehren der Geheimlehre durch die exakte Wissenschaft zu bestätigen, so wäre es leicht, auf das Geständnis mehr als eines Physikers hin zu zeigen, daß sich die Atmosphäre wenig, wenn überhaupt, seit der ersten Niederlagerung der Ozeane verändert hat - d. i. seit der laurantischen Periode, dem pyrolithischen Zeitalter. So ist zum mindesten die Ansicht von Blanchard, S. Meunier und selbst von Bischof - wie die Experimente des letztgenannten Gelehrten mit Basalten gezeigt haben. Denn sollten wir der Mehrheit der Gelehrten aufs Wort glauben in Bezug auf die Menge der tödlichen Gase und der mit Kohlenstoff und Stickstoff gänzlich gesättigten Elemente, in welchen, wie gezeigt wird, das Pflanzen- und Tierreich lebte, gedieht und sich entwickelte, dann mußte man zu dem seltsamen Schlusse kommen, daß es in jenen Tagen Ozeane von flüssiger Kohlensäure gab, anstatt von Wasser. Es wird zweifelhaft, ob bei einem solchen Element die Ganoiden oder auch nur die ursprünglichen Trilobiten selber in den Ozeanen des primären Zeitalters leben konnten geschweige denn in jenen des silurischen, wie Blanchard zeigt. Die Bedingungen jedoch, welche für die früheste Rasse der Menschheiten notwendig waren, verlangen keine Elemente, weder einfache noch zusammengesetzte. Was zu Anbeginn festgestellt wurde, wird aufrecht erhalten. Die geistige ätherische Wesenheit, welche in für die Erde unbekannten Räumen lebte, bevor der erste siderische „Gallertpunkt“ sich in dem Ozean der rohen kosmischen Materie entwickelte - Billionen und Trillionen Jahre früher, als unser kugelförmiger Punkt in der Unendlichkeit, genannt Erde, ins Dasein trat und die Moneren in ihren Tropen, genannt Ozeanen, erzeugte - brauchte keine „Elemente“. Der „Manu mit weichen Knochen“ konnte wohl des Calciumphosphates entbehren, da er keine Knochen hatte, außer in einem figürlichen Sinne. Und während selbst die Moneren, wie gleichartig auch ihr Organismus ist, noch immer körperliche Lebensbedingungen brauchen, welche ihnen zu weiterer Entwicklung helfen sollten, konnte das Wesen, welches zum ursprünglichen Menschen und zum „Vater des Menschen“ wurde, nachdem es sich auf Daseinsebenen entwickelt hatte, von denen sich die Wissenschaft nichts träumen läßt, wohl für jeden Zustand der atmosphärischen Bedingungen seine Umgebung unzugänglich bleiben. Der ursprüngliche Vorfahr, in Brasseur de Bourbourgs Popol Vuh, welcher - in den mexikanischen Legenden - mit gleicher Leichtigkeit unter der Erdoberfläche und dem Wasser sowie auf der Erde handeln und leben konnte, entspricht bloß der zweiten und anfänglichen dritten http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/169.htm (1 of 2)20.06.2005 17:27:16 Kommentar VI Rasse unserer Texte. Und wenn die drei Naturreiche in den vorsintflutlichen drei Naturaltern so verschieden waren, warum sollte nicht der Mensch aus Materialien und Atomverbindungen bestanden haben, die jetzt der Naturwissenschaft gänzlich unbekannt sind? Die jetzt nahezu zahllosen Unterarten und Arten bekannter Pflanzen und Tiere haben sich alle, nach wissenschaftlichen Hypothesen, aus ursprünglichen und viel weniger zahlreichen organischen Formen entwickelt. Warum sollte nicht dasselbe im Falle des Menschen, der Elemente und des Übrigen geschehen sein? Wie der Kommentar sagt: Die Universale Genesis geht von der Eins aus, teilt sich in die Drei, dann in die Fünf und gipfelt schließlich in der sieben, um zurückzukehren in die Vier, Drei und Eins. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/169.htm (2 of 2)20.06.2005 17:27:16 Kommentar VII STROPHE VII. VON DER HALBGÖTTLICHEN BIS HERAB ZUR ERSTEN MENSCHLICHEN RASSE. 24. Die höheren Schöpfer verwerfen in ihrem Stolze die von den „Söhnen des Yoga“ entwickelten Formen. 25. Sie wollen sich nicht in den ersten Eigeborenen inkarnieren. 26. Sie wählen die späteren Androgynen. 27. Der erste mit Gemüt begabte Mensch. 24. DIE SÖHNE DER WEISHEIT, DIE SÖHNE DER NACHT [1] , BEREIT ZUR WIEDERGEBURT, KAMEN HERAB. SIE SAHEN DIE SCHLECHTEN [2] FORMEN DER ERSTEN DRITTEN [3] . (a) „WIR KÖNNEN WÄHLEN,“ SAGTEN DIE HERREN, „WIR HABEN DIE WEISHEIT.“ EINIGE TRATEN IN CHHÂYÂS EIN . EINIGE ENTSENDETEN EINEN FUNKEN. EINIGE WARTETEN BIS ZUR VIERTEN. [4] AUS IHREM EIGENEN RÛPA FÜLLTEN [5] SIE DEN KÂMA. [6] JENE, WELCHE EINTRATEN, WURDEN ARHATS. JENE, WELCHE NUR EINEN FUNKEN ERHIELTEN, BLIEBEN BAR DER ERKENNTNIS. [7] DER FUNKEN LEUCHTETE SCHWACH. (b) dDIE DRITTEN BLIEBEN GEMÜTLOS. IHRE JÎVAS [8] WAREN NICHT BEREIT. DIESE WURDEN BEISEITE GESETZT UNTEN DEN SIEBEN. [9] SIE WURDEN SCHWACHKÖPFIG. DIE DRITTEN WAREN BEREIT. „IN DIESEN WERDEN WIR WOHNEN,“ SPRACHEN DIE HERREN DER FLAMME UND DER DUNKLEN WEISHEIT. (c) Diese Strophe enthält in sich den ganzen Schlüssel zu den Geheimnissen des Bösen, des sogenannten Falles der Engel und der vielen Probleme, welche die Gehirne der Philosophen von der Zeit an, mit der die menschliche Erinnerung begann, in Verwirrung gesetzt haben. Sie löst das Geheimnis der in der Folge sich zeigenden Ungleichheiten der intellektuellen Fähigkeit, der Geburt oder gesellschaftlichen Stellung und giebt eine logische Erklärung für den unbegreiflichen Verlauf des Karma während der ganzen darauffolgenden Äonen. Die beste Erklärung, die angesichts der Schwierigkeiten des Gegenstandes gegeben werden kann, wird nunmehr versucht werden. (a) Bis hinauf zur vierten Runde und selbst bis zum spätere Teile der dritten Rasse in dieser Runde, ist der Mensch - wenn die immer wechselnden Formen, welche die Monaden während der ersten drei Runden und während der ersten zwei und einhalb Rassen der gegenwärtigen Runde bekleideten, dieser irreführende Name gegeben werden kann - einstweilen nur eine tierische Intellektualität. Erst in der gegenwärtigen am halben Wege gelegenen Runde http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/170.htm (1 of 2)20.06.2005 17:27:16 Kommentar VII entwickelt er sich vollständig, das vierte Prinzip als einen geeigneten Träger des fünften. Aber Manas wird verhältnismäßig vollständig entwickelt erst in der folgenden Runde, wodann er eine Gelegenheit haben wird, durchaus göttlich zu werden bis zum Ende der Runden. Wie Christian Schoettgen in seinen Horae Hebraicae u. s. w. sagt: hatte der erste irdische Adam „nur den Odem des Lebens“ - Nephesh, aber nicht die lebendige Seele. (b) Hier sind die niederen Rassen, von denen noch einige Analoga übrig sind wie die jetzt rasch aussterbenden Astralneger und einige afrikanische und ozeanische Stämme - gemeint. „Sie waren nicht bereit“ bedeutet, daß die karmische Entwicklung dieser Monden dieselben noch nicht geeignet gemacht hatte, die für Inkarnation in höheren intellektuellen Rasse bestimmten Menschenformen einzunehmen. Aber dies wird weiter unten erklärt werden. [1] Hervorgegangen aus Brahmâs Körper, als derselbe Nacht wurde. [2] Intellektuell schlecht. [3] Noch unverständige Rasse. [4] Rasse. [5] Verstärkten. [6] Den Träger der Begierde. [7] Der höheren Erkenntnis. [8] Monaden. [9] Ursprüngliche Menschenart http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/170.htm (2 of 2)20.06.2005 17:27:16 Kommentar VII (c) Der Zohar spricht von „schwarzem Feuer“, welches unbedingten Licht ist Weisheit. Jenen, welche durch altes theologisches Vorurteil verleitet, sagen mögen: aber die Asuras sind die aufrührerischen Devas, die Widersacher der Götter - daher Teufel und die Geister des Bösen - wird geantwortet: die esoterische Philosophie läßt werde gut noch böse an sich zu als etwas unabhängig in der Natur Existierendes. Die Ursache für beides findet sich in Bezug auf den Kosmos in der Notwendigkeit der Gegensätze oder Kontraste und mit Rücksicht auf den Menschen in seiner menschlichen Natur, seiner Unwissenheit und seinen Leidenschaften. Es giebt keine Teufel oder gänzlich Böse, sowie es auch keine unbedingt vollkommenen Engel giebt, obwohl es Geister des Lichtes und der Dunkelheit geben mag; so ist Lucifer - der Geist der intellektuellen Erleuchtung und Gedankenfreiheit - bildlich das führende Leuchtfeuer, welches dem Menschen seinen Weg durch die Klippen und Sandbänke des Lebens finden hilft, denn Lucifer ist der Logos in seinem höchsten und der „Widersacher“ in seinem niedrigsten Aspekt - welche beide in unserem Ego reflektiert sind. Lactantius, wo er von der Natur Christi spricht, macht den Logos, das Wort, zum „erstgeborenen Bruder des Satan und zum ersten aller Geschöpfe“. [10] Das Vishnu Purâna beschreibt diese ursprünglichen Geschöpfe (Tiryaksrotas) mit gekrümmten Verdauungskanälen: (Sie waren begabt mit inneren Offenbarungen, aber wechselseitig in Unkenntnis über ihre Art und Natur.) [11] Die achtundzwanzig Arten von Badhas, oder „Unvollkommenheiten“ beziehen sich nicht, wie Wilson dachte, auf die jetzt bekannten Tiere, die von ihm aufgezählt werden, denn diese existierten nicht in jenen geologischen Perioden. Das ist ganz klar aus dem angeführten Werke, in welchem zuerst die „fünffältige (unbewegliche) Welt“ geschaffen wird, die Mineralien und Vegetabilen; dann kommen jene fabelhaften Tiere, die Tiryaksrotas - die Ungeheuer des Abgrundes, erschlagen von den „Herren“ der Strophen II und III; dann die Ûrdhvasrotas, die seligen himmlischen Wesen, welche sich von Ambrosia nähren und zuletzt die Arvâksrotas, menschliche Wesen - Brahmâs siebente sogenannte „Schöpfung“. Aber diese „Schöpfungen“, einschließlich der letzteren, geschahen nicht auf dieser Kugel, wo immer sonst sie stattgefunden haben mögen. Nicht Brahmâ erschafft Dinge und Menschen auf dieser Erde, sondern der Führer und Herr, der Prajâpatis, der Herren des Daseins und der irdischen Schöpfung. „Gehorchend dem Befehle des Brahmâ“ machte Daksha - die Zusammenfassung http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/171.htm (1 of 2)20.06.2005 17:27:17 Kommentar VII oder die Zusammenscharung der irdischen Schöpfer und Vorfahren, einschließlich der Pitris - höhere und niedere (vara und avara) Dinge, „sich beziehend auf putra“ Nachkommenschaft und „Zweifüßer und Vierfüßer und in der Folge, durch seinen Willen (sich beziehend auf die Söhne von Willen und Yoga), brachte er weibliche Wesen hervor“ [12] - d. i. trennte die androgynen. Hier haben wir wieder „Zweifüßer“ oder Menschen, erschaffen vor den „Vierfüßern“, wie in den esoterischen Lehren. Nachdem in den exoterischen Erzählungen die Asuras als die ersten Wesen aus dem „Körper der Nacht“ erschaffen werden, während die Pitris aus jenem des „Zwielichts“ hervorgehen; und die „Götter“ von Parâshara im Vishnu Purâna zwischen die beiden versetzt und als aus dem „Körper des Tages“ hervorgegangen dargestellt werden, ist es leicht, eine bestimmte Absicht zu entdecken, die Reihenfolge der Schöpfung zu verschleiern. Der Mensch ist der Arvâksrota, welcher aus dem „Körper der Morgendämmerung“ kommt; und anderwärts wird wiederum auf den Menschen Bezug genommen, wenn es von dem Weltschöpfer Brahmâ heißt, daß er „grausame Wesen schuf, welche Bhûtas benannt wurden und Fleischesser“ oder, wie der Text es sagt, „Unholde fürchterlich dadurch, daß sie affenfarbig und fleischfressend sind.“ [13] Andererseits werden die Râkshasas gewöhnlich übersetzt mit „bösen Geistern“ und „Feinden der Götter“, was sie mit den Asuras identifiziert. Im Râmâyana findet Hanumân bei der Auskundschaftung des Feindes in Lankâ daselbst Râkshasas, einige scheußlich, „während einige schön anzusehen waren“ und im Vishnu Purâna wird unmittelbar darauf Bezug genommen, daß sie die Heilande der „Menschheit“ oder des Brahmâ werden. [10] Inst. Div., II. VIII; angeführt in Myers Qabbalah, 116. [11] a. a. O., I. V; Wilsons Übers., Fitzedward Halls Wiedergabe, I. 72. [12] Ebenda, II. 10. [13] Ebenda, I. 83. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/171.htm (2 of 2)20.06.2005 17:27:17 Kommentar VII Die Allegorie ist sehr sinnreich. Großer Intellekt und allzu viel Wissen sind eine zweischneidige Waffe im Leben und Werkzeuge zum Bösen, sowohl wie zum Guten. Wenn mit Selbstsucht verbunden, werden sie aus ganzen der Menschheit einen Fußschemel für die Erhebung ihres Besitzers und ein Mittel zur Erreichung seine Zwecke machen; während sie, zu selbstlosen menschenfreundlichen Zwecken angewendet, das Mittel zur Erlösung von vielen werden können. Auf jeden Fall wird die Abwesenheit von Selbstbewußtsein und Intellekt aus einem Menschen einen Blödsinnigen machen, ein Vieh in menschlicher Form. Brahmâ ist Mahat, das Universalgemüt; daher zeigen die allzu selbstsüchtigen unter den Râkshasas das Verlangen, sich in den Besitz von alledem zu setzen - Mahat zu „verschlingen“. Die Allegorie ist durchsichtig. Auf jeden Fall identifiziert die esoterische Philosophie die vorbrâhmanischen Asuras, Rudras, [14] Râkshasas und alle die „Widersacher“ in den Allegorieen mit den Egos, indem sie sich in dem noch unverständigen Menschen der dritten Rasse inkarnierten, ihn bewußt unsterblich machten. Sie sind also während des Cyklus der Inkarnationen der wirkliche duale Logos - das sich widerstreitende und doppelgesichtige göttliche Prinzip im Menschen. Der Kommentar, welcher folgt, und die nächsten Strophen mögen ohne Zweifel mehr Licht auf diesen sehr schwierigen Lehrsatz werfen, aber die Schreiberin fühlt sich nicht berechtigt, es vollständig zu veröffentlichen. Von der Aufeinanderfolge der Rassen jedoch sagt der Kommentar: Zuerst kommen die SELBSTEXISTIERENDEN auf diese Erde. Sie sind die „Geistigen Leben“, projiziert von dem unbedingten WILLEN und GESETZ, bei der Morgendämmerung einer jeden Wiedergeburt der Welten. Diese Leben sind die göttlichen „Shishta“ (die Samen-Manus, oder die Prajâpatis und die Pitris). Aus diesen gehen hervor: 1. Die erste Rasse, die „Selbstgeborenen“, welche die (astralen) Schatten ihrer Vorfahren sind. Der Körper war baar allen Verstandes (Gemütes, Intelligenz und Willens). Das innere Wesen (das höherer Selbst, oder die Monade) war zwar innerhalb der irdischen Gestalt, aber nicht mit ihr verbunden. Das Bindeglied, das Manas, war noch nicht da. 2. Aus der Ersten (Rasse) ging hervor die Zweite, genannt die „Schweißgeborenen“ [15] und die „Knochenlosen“. Diese ist die Zweite Wurzelrasse, begabt von den Erhaltern (Râkshasas) [16] und den inkarnierenden http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/173.htm (1 of 4)20.06.2005 17:27:17 Kommentar VII Göttern (den Asuras und Kumâras) mit dem ersten ursprünglichen und schwachen Funken (dem Keine der Intelligenz) . . . Und aus diesen geht ihrerseits hervor: 3. Die Dritte Wurzelrasse, die „Zweifältigen“ (Androgynen). Die ersten Rassen derselben waren Schalen, bis schließlich die letzte von den Dhyânis „bewohnt“ (d. i. beseelt) wird. [14] Welche Manu „Großväter väterlicherseits“ nennt (III. 284). Die Rudras sind die sieben Offenbarungen des Rudra-Shiva, des „zerstörenden Gottes“, und auch großen Yogîs und Asketen. [15] Von einer Entstehung des Lebens und von einem Ursprunge des Menschengeschlechts auf diese unsinnig unwissenschaftliche Weise zu sprechen, angesichts der modernen Stammbäume des Menschengeschlechts, heißt augenblickliche Vernichtung herausfordern. Die esoterische Lehre setzt sich nichtsdestoweniger der Gefahr aus, und geht sogar soweit, den unparteiischen Leser aufzufordern, die obige Hypothese (wenn sie eine ist) mit Haeckels Theorie zu vergleichen - die jetzt rasch ein Axiom für die Wissenschaft wird - und die wir wörtlich wie folgt anführen: "Wie entstand überhaupt das Leben, die lebendige Formenwelt der Organismen?“ und zweitens, die besondere Frage: ,Wie entstand das Menschengeschlecht?´ Die erste dieser beiden Fragen, diejenige von der ersten Entstehung lebendiger Wesen, kann empirisch (!!) nur entschieden werden durch den Nachweis der sogenannten Urzeugung oder Generatio aequivoca, d. h. der freiwilligen oder spontanen Entstehung von Organismen der denkbar einfachsten Art. Solche sind die Moneren (Protogenes, Protoamoeba, Protomyxa, Vampyrella), vollkommen einfache mikroskopische Schleimklümpchen ohne die Struktur und Organisation, welche sich ernähren http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/173.htm (2 of 4)20.06.2005 17:27:17 Kommentar VII und (durch Teilung) fortpflanzen. Ein solches Moner, nämlich der von dem berühmten englischen Zoologen Huxley entdeckte und Bathybius Haeckelii genannte Ur-Organismus bedeckt in Form einer zusammenhängenden dicken Schleimdecke die größten Tiefen des Ozeans, zwischen 3000 und 30 000 Fuß. Zwar ist die Urzeugung solcher Moneren bis jetzt noch nicht sicher beobachtet; sie hat aber an sich nichts Unwahrscheinliches. (E. Haeckel, „Über die Entstehung des Menschengeschlechts.“ Popul. Vorträge, I. p. 35.) Da sich in neuerer Zeit herausgestellt hat, daß das Bathybius-Protoplasma überhaupt keine organische Substanz ist, so bleibt wenig zu sagen übrig. Noch braucht man nach der Durchlesung dieses, weitere Zeit mit der Widerlegung der folgenden Behauptung zu verbringen: „Dann ist zweifellos (für die Gemüter des Haeckel und seinesgleichen) ebenso der Mensch aus niederen Säugetieren, Affen, früher Halbaffen, und noch früher Beuteltieren, Amphibien, Fischen u. s. w. durch allmähliche Umbildung entstanden“ (p. 39) - alle hervorgebracht durch „eine Summe von sogenannten blinden, zweckund planlos wirkenden Naturkräften.“ Die oben angeführte Stelle trägt ihre Kritik in sich selbst. Man läßt die Wissenschaft das lehren, was bis zur gegenwärtigen Zeit „noch nicht sicher beobachtet ist.“ Man läßt sie die Erscheinung einer intelligenten Natur und einer von Form und Stoff unabhängigen Lebenskraft leugnen, und es mehr wissenschaftlich finden, die wunderbare Arbeitsleistung zu lehren von „blinden, zweck- und planlos wirkenden Naturkräften.“ Wenn dem so ist, dann sind wir dahingeführt zu denken, daß die physisch-mechanische Gehirnkräfte gewisser hervorragender Wissenschaftler dieselben ebenso blind dahinführen, Logik und gesunden Menschenverstand auf dem Altare wechselseitiger Bewunderung zu opfern. Warum sollte das protoplasmatische Moner, welches das erste lebendige Geschöpf durch Selbstteilung hervorbringt, für eine sehr wissenschaftliche Hypothese gehalten und eine ätherische vormenschliche Rasse, die den ursprünglichen Menschen auf http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/173.htm (3 of 4)20.06.2005 17:27:17 Kommentar VII dieselbe Art erzeugt, als ein unwissenschaftlicher Aberglaube in bann gethan werden? Oder hat der Materialismus ein ausschließliches Monopol in der Wissenschaft erlangt? [16] Die Râkshasas, welche in der indischen volkstümlichen Theologie Dämonen betrachtet, werden jenseits der Himâlayas die „Erhalter“ genannt. Diese doppelte Bedeutung hat ihren Ursprung in einer philosophischen Allegorie, die in den Purânen auf verschiedene Art wiedergegeben wird. Es wird behauptet, daß als Brahmâ die Dämonen erschuf, die Yakshas (von yaksh, essen) und die Râkshasas, beide dieser Arten von Dämonen, sobald sie geboren waren, ihren Schöpfer zu verschlingen wünschten, und daß „jene unter ihnen, welche ausriefen ,Nicht so: o! möge er gerettet (erhalten) sein!´ Râkshasas genannt wurden.“ (Vishnu Purâna, I. V; Wilson, I. 82.) Das Bhâgavata Purâna (III. 20, 19-21; ebenda, a. a. O.) überliefert die Allegorie auf eine andere Art. „Brahmâ verwandelte sich in Nacht (oder Unwissenheit) bekleidet mit einem Körper.) diesen ergriffen die Yakshas und Râkshasas mit dem Ausrufe: „Schont ihn nicht; verschlingt ihn.“ Brahmâ rief aus: „Verschlingt mich nicht schont mich.“ Das hat natürlich eine innere Bedeutung. Der „Körper der Nacht“ ist das Dunkel der Unwissenheit, und er ist das Dunkel des Schweigens und Geheimhaltens. Nun werden die Râkshasas in fast jedem Falle als Yogîs, fromme Sâdhus und Initiierte hingestellt, eine etwas ungewohnte Beschäftigung der Dämonen. Die Bedeutung ist dann die, daß, während wir die Kraft haben, das Dunkel der Unwissenheit zu zerstreuen - „es zu verschlingen“ - wir die heilige Wahrheit vor Entweihung zu bewahren haben. „Brahmâ ist für die Brâhmanen allein“, sagt jene stolze Kaste. Die Moral der Fabel ist einleuchtend. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/173.htm (4 of 4)20.06.2005 17:27:17 Kommentar VII Die Zweite Rasse, wie oben festgestellt auch geschlechtslos, entwickelte aus sich selbst bei ihrem Anbeginne die Dritte, androgyne Rasse durch einen entsprechenden, aber bereits verwickelten Vorgang. Wie im Kommentar beschrieben, waren die allerersten von jenen Rassen: Die „Söhne des Passiven Yoga.“ [17] Sie gingen hervor aus den Zweiten Manushyas (Menschenrasse) und wurden Eier hervorbringend. Die Ausflüsse aus ihren Körpern während der Fortpflanzungszeiten waren eiartig; die kleinen kugelförmigen Kerne entwickelten sich zu einem großen, weichen, eiähnlichen Träger, der allmählich erhärtete, worauf er, nach einer Reifungsperiode, zerbrach und das junge menschliche Tier aus ihm ohne Hilfe hervorging, so wie in unserer Rasse die Hühner. Das muß dem Leser lächerlich unsinnig erscheinen. Nichtsdestoweniger ist es streng nach dem Verfahren der evolutionelle Analogie, welche die Wissenschaft in der Entwicklung der lebenden tierischen Art wahrnimmt. Zuerst die Monerartige Fortpflanzung durch „Selbstteilung“; dann nach ein paar Stadien, die ovipare, wie im Falle der Reptilien, denen die Vögel folgen; dann schließlich die Säugetiere mit ihren ovoviviparen Arten der Hervorbringung ihrer Jungen. Wenn der Ausdruck „ovovivipar“ auf einige Fische und Reptilien angewendet wird, welche ihre Eier innerhalb ihrer Körper ausbrüten, warum sollte er nicht auf weibliche Säugetiere, einschließlich des menschlichen Weibes, angewendet werden? Das Ovulum, in welchem nach der Befruchtung die Entwicklung des Fötus stattfindet, ist ein Ei. Auf jeden Fall ist diese Vorstellung philosophischer, als die von der Eva mit einer plötzlich erschaffenen Placenta, welche den Kain hervorbringt, von wegen des „Apfels“, wenn sogar das Beuteltier, das früheste unter den Säugetieren, noch keine Placenta hat. Obendrein ist die fortschreitende Reihenfolge der Fortpflanzungsmethoden, wie sie die Wissenschaft enthüllt hat, eine glänzende Bestätigung der esoterischen Ethnologie. Es ist nur notwendig, die Daten tabellarisch einzuordnen, um unsere Behauptung zu beweisen. [18] I. Spaltung. (a) Wie zu sehen in der Zweiteilung des als Moner oder Amoebe bekannte http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/175.htm (1 of 3)20.06.2005 17:27:17 Kommentar VII Protoplasmaklümpchens. (b) Wie zu sehen in der Teilung der mit einem Kerne versehenen Zelle, in welcher sich der Zellkern in zwei Unterkerne spaltet, welche sich entweder innerhalb der ursprünglichen Zelle entwickeln oder dieselbe zersprengen und sich außerhalb derselben als unabhängige Wesenheiten vermehren. (Vgl. die Erste Wurzelrasse.) II. Knospung. Ein kleiner Teil der mütterlichen Struktur quillt aus der Oberfläche hervor und trennt sich schließlich ab, zur Größe des ursprünglichen Organismus anwachsend; z. B. viele Vegetabilen, die Seeanemonen u. s. w. (Vgl. die Zweite Wurzelrasse.) [19] III. Sporen. Eine einzelne Zelle wird von dem mütterlichen Organismus ausgeworfen und entwickelt sich zu einem vielzelligen Organismus, der die Züge des letzteren wiederholt, z. B. Bakterien und Moose. IV. Intermediärer Hermaphroditismus. Männliche und weibliche Organe gehören demselben Individuum an; z. B. die Mehrzahl der Pflanzen, Würmer und Schnecken u. s. w.; der Knospung verwandt. (Vgl. Zweite und frühe Dritte Wurzelrasse.) V. Wahre geschlechtliche Vereinigung. (Vgl. die spätere Dritte Wurzelrasse.) Wir kommen nun zu einem wichtigen Punkt mit Bezug auf die doppelte Entwicklung des Menschengeschlechtes. Die Söhne der Weisheit, oder die geistigen Dhyânîs waren „intellektuell“ geworden durch ihre Berührung mit dem Stoffe, weil sie bereits während frührer Inkarnationscyklen jenen Grad von Intellekt erreicht hatten, welcher sie befähigte, unabhängig und selbstbewußte Wesenheiten auf dieser Ebene des Stoffes zu werden. Sie wurden nur auf Grund karmischer Wirkungen wiedergeboren. Sie traten ein in jene, welche „bereit“ waren und wurden die oben angedeuteten Arhats oder Weisen. Dies bedarf einer http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/175.htm (2 of 3)20.06.2005 17:27:17 Kommentar VII Erklärung. [17] Die allmähliche Entwicklung des Menschen in der Geheimlehre zeigt, daß alle späteren (für den Profanen die frühesten) Rassen ihren physischen Ursprung in der frühen vierten Rasse haben. Jedoch ist die Unterrasse, welche derjenigen voranging, die sich geschlechtlich trennte, als der geistige Vorfahr unserer gegenwärtigen Generationen, und insbesondere der östlichen ârischen Rassen zu betrachten. Webers Idee, daß die indogermanische Rasse der ârischen vedischen Rasse voranging, ist für den Occultisten in höchstem Grade grotesk. [18] Vergleiche insbesondere Schmidts Descendenzlehre und Darwinismus, p. 34 ff., und Laings A Modern Zoroastrian, pp. 102-111. [19] . Jeder Heilungs- oder Vernarbungsvorgang in den höheren Tiergruppen selbst im Falle der Wiederhervorbringung verstümmelter Glieder bei den Amphibien - wird bewirkt durch Spaltung und Knospung der elementaren morphologischen Elemente. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/175.htm (3 of 3)20.06.2005 17:27:17 Kommentar VII Es bedeutet nicht, daß die Monaden in Formen eintraten, in denen bereits andere Monaden waren. Sie waren „Wesenheiten“, „Intelligenzen“ und bewußte Geister; Wesen, welche durch Vereinigung mit mehr entwickelter Materie noch bewußter zu werden suchten. Ihre Wesenheit war zu rein, um von der Universalen Wesenheit unterschieden zu sein; aber ihre „Egos“ oder Manas (nachdem sie Mânasaputra genannt werden, geboren aus Mahat oder Brahmâ) hatten durch irdische menschliche Erfahrungen hindurchzugehen, um allweise zu werden und im stande zu sein, auf dem wiederkehrenden aufsteigenden Cyklus vorzugehen. Die Monaden sind keine getrennten Principien, begrenzt oder bedingt, sondern Strahlen von jenem einen universellen absoluten Princip. Der Eintritt eines Sonnenstrahls hinter einem anderen durch dieselbe Öffnung, in einem dunklen Raum, wird nicht zwei Strahlen ausmachen, sondern einen verstärkten Strahl. Es liegt nicht im Gange des Naturgesetzes, daß der Mensch ein vollkommenes siebenfältiges Wesen werden solle vor der Siebenten Rasse in der Siebenten Runde. Doch hat er alle diese Prinzipien seit seiner Geburt in sich verborgen. Auch ist es nicht Teil des Entwicklungsgesetzes, daß das Fünfte Prinzip (Manas) seine vollständige Entwicklung vor der Fünften Runde erlangen solle. Alle solchen vorzeitig entwickelten Intellekte (auf der geistigen Ebene) in unserer Rasse sind abnormal; sie sind jene, die wir die „Fünftrunder“ genannt haben. Selbst in der kommenden Siebenten Rasse, am Schlusse dieser Vierten Runde, wird, während unsere Vier niedrigeren Prinzipien voll entwickelt sein werden, das von Manas nur verhältnismäßig sein. Diese Beschränkung bezieht sich jedoch nur auf die geistige Entwicklung. Die intellektuelle auf der physischen Ebene wurde während der Vierten Wurzelrasse erreicht. Somit bilden jene, welche „halb fertig“ waren, welche „nur einen Funken“ empfingen, die Durchschnittsmenschheit, welche ihre Intellektualität während der gegenwärtigen manvantarischen Entwicklung zu erlangen hat, worauf sie in der nächsten zur vollen Aufnahme der „Söhne der Weisheit“ bereit sein wird. Indessen blieben jene, welche überhaupt „nicht bereit waren“, die spätesten Monaden, welche sich kaum aus ihren letzten, den Übergang bildenden und niedre tierischen Formen am Schlusse der Dritten Runde entwickelt hatten, die „Schwachköpfigen“ der Strophe. Dies erklärt die im andren Falle unerklärlichen Abstufungen der Intellektualität zwischen den verschiedenen Menschenrassen – dem wilden Buschmann und dem Europäer – selbst jetzt noch. Jene Stämme von Wilden, deren Verstandeskräfte sehr wenig über dem Range der Tiere stehen, sind nicht die ungerecht Enterbten, oder die „Unbegünstigten“, wie einige denken mögen – nicht von der Art! Sie sind einfach jene letzten Ankömmlinge unter den menschlichen Monaden, „welche nicht bereit waren“; welche sich während der gegenwärtigen Runde, sowie auch auf den drei übrigen Kugeln zu entwickeln http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/177.htm (1 of 3)20.06.2005 17:27:18 Kommentar VII haben – somit auf vier verschiedenen Daseinsebenen – um in dem Range der Durchschnittsklasse anzukommen, wenn sie die fünfte Runde erreichen. Eine Bemerkung mag sich als nützlich erweisen, als Nahrung für das Denken des Schülers in diesem Zusammenhang. Die Monaden der niedrigsten Arten der Menschheit – des „schwachköpfigen“ [20] wilden Südseeinsulaners, des Afrikaners, des Australiers – hatten kein Karma abzuarbeiten, als sie zum erstenmale als Menschen geboren wurden, wie ihre an Intelligenz mehr begünstigten Brüder hatten. Die ersteren spinnen ihr Karma nur jetzt aus; die letzteren sind belastet mit vergangenem, gegenwärtigem und zukünftigem Karma. In dieser Beziehung ist der arme Wilde glücklicher als der größte Genius zivilisierter Länder. Halten wir inne, bevor wir irgendmehr solcher seltsamen Lehren geben. Versuchen wir herauszufinden, in wiefern irgendwelche alten Schriften, und selbst die Wissenschaft die Möglichkeit solcher abenteuerlicher Gedanken, wie sie sich in unserer Anthropogenesis finden, zulassen oder sogar ausdrücklich bekräftigen. Wiederholen wir was gesagt worden ist, so finden wir, daß die Geheimlehre für den Menschen beansprucht: (1) einen polygenetischen Ursprung; (2) eine Verschiedenheit von Fortpflanzungsarten, bevor die Menschheit auf die gewöhnliche Zeugungsmethode verfiel; (3) daß die Entwicklung der Tiere – auf jeden Fall der Säugetiere – jener des Menschen folgt, anstatt ihr voranzugehen. Und dies ist den jetzt allgemeinen angenommenen Theorien der Entwicklung und der Abstammung des Menschen von einem tierischen Ahnen diametral entgegengesetzt. Untersuchen wir – und geben dabei Cäsar, was des Cäsar ist – vor, allem anderen die Aussichten für die polygenetische Theorie unter den Männern der Wissenschaft. Nun neigt die Mehrzahl der darwinistischen Evolutionisten zu einer polygenetischen Erklärung des Ursprungs der Rassen. In dieser besonderen Frage sind jedoch, wie in vielen anderen Fällen, die Gelehrten nicht einig; sie stimmen überein, daß sie nicht übereinstimmen. Stammt der Mensch von einem einzigen Paare oder von verschiedenen Gruppen ab – Monogenismus oder Polygenismus? Soweit man es wagen darf, sich über das auszusprechen, was in Abwesenheit von Augenzeugen (?) niemals bekannt wird (?), ist die zweite Hypothese bei weitem die wahrscheinlichste. [21] Abel Hovelacque kommt in seiner Sprachwissenschaft zu einem ähnlichen Schlusse, indem er aus dem Beweismateriale folgert, das einem Sprachforscher http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/177.htm (2 of 3)20.06.2005 17:27:18 Kommentar VII zugänglich ist. In einer von der British Association gehaltenen Ansprache bemerkte Professor W. H. Flower zu dieser Frage: Die Anschauung, die mit dem, was jetzt von den Eigenschaften und der Verteilung der Menschenrassen bekannt ist, am besten übereinstimmt, . . . . ist eine Modifikation der monogenetischen Hypothese (?). Ohne auf die schwierige Frage nach der Art der ersten Erscheinung des Menschen auf der Welt einzugehen, müssen wir dafür ein ungeheures Alter annehmen, zum mindesten, wenn man dasselbe nach irgend einem historischen Maßstabe mißt. Wenn wir irgend eine Annäherung an eine vollständige paläontologische Aufzeichnung hätten, so könnte die Geschichte des Menschen rekonstruiert werde, aber nichts von der Art zeigt sich. [20] Der Ausdruck bedeutet hier weder die dolichokephalen noch die brachyokephalen, noch Schädel von geringerem Volumen, sondern einfach Gehirne, denen de Intellekt im allgemeinen mangelt. Die Theorie, welche die intellektuelle Kapacität eines Menschen nach seiner Schädelkapacität beurteilen möchte, erscheint einem, der den Gegenstand studiert hat, unsinnig unlogisch. Die Schädel der Steinzeit, sowie jene der afrikanischen Rassen (einschließlich der Buschmänner) zeigen, daß die ersteren vielmehr über, als unter der durchschnittlichen Gehirnkapacität des heutigen Menschen stehen, und die Schädel der letzteren sind im Ganzen (sowie auch im Falle der Papuas und der Polynesier im allgemeinen) um einen Kubikzoll größer als jene des durchschnittlichen Franzosen. Die Schädelkapacität des heutigen Parisers repräsentiert wieder einen Mittelwert von 1437 Kubikcentimeter im Vergleiche zu 1523 des Auvergnaten. [21] A. Lefèvre, Philosophy, p. 498. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/177.htm (3 of 3)20.06.2005 17:27:18 Kommentar VII Ein derartiges Zugeständnis muß als ein für den Dogmatismus der physikalischen Evolutionisten verhängnisvoll betrachtet werden, und als eines, das einen weitreichenden Spielraum eröffnet für occulte Spekulationen: Die Gegner der Darwinschen Theorie waren und bleiben noch immer Polygenisten. „Intellektuelle Riesen“ wie John Crawford Hunt erörterten die Frage und waren der Polygenesis gewogen, und zu ihrer Zeit war das Gefühl stärker zu Gunsten als entgegen dieser Theorie. Erst im Jahre 1864 begannen die Darwinisten sich mit der Theorie der Einheit zu verbinden, deren erste Wortführer die Herren Huxley und Lubbock wurden. In Bezug auf die andere Frage, nach dem Vorgange des Menschen vor den Tieren in der Reihenfolge der Entwicklung, ist die Antwort ebenso rasch gegeben. Wenn der Mensch wirklich der Mikrokosmos des Makrokosmos ist, dann hat die Lehre nichts so sehr Unmögliches an sic und ist nur logisch. Denn der Mensch wird jener Makrokosmos für die drei unter ihm stehenden niedrigeren Reiche. Wenn wir von einem physischen Standpunkt aus argumentieren, so sind alle niedrigeren Reiche, mit Ausnahme des mineralischen Reiches – welches Licht selber ist, kristallisiertes und immetallisiertes – von den Pflanzen an bis zu den Geschöpfen, welche den ersten Säugetieren vorangingen, alle in ihrem Körperbaue gefestigt worden mit Hilfe des „abgelegten Staubes“ jener Mineralien und des Abfalles des menschlichen Stoffes, einerlei ob von lebendigen oder toten Körpern, von welchen sie sich ernährten und welche ihnen ihre äußeren Körper gaben. Seinerseits gestaltete sich auch der Mensch körperlicher, indem er in sein System wiederaufnahm, was er ausgegeben hatte und was in den lebendigen animalischen Retorten, durch welche es hindurchgegangen war, infolge der alchimistischen Umwandlungen der Natur umgeformt worden war. Es gab Tiere in jenen Tagen, von denen sich unsere moderne Naturwissenschaft niemals haben träumen lassen; und je stärker der physische materielle Mensch – der Riese jener Zeiten – wurde, um desto mächtiger waren seine Ausstrahlungen. Sobald jene androgyne Menschheit sich in Geschlechter geteilt hatte, von der Natur in kindergebärende Maschinen umgewandelt, hörte sie auf, ihresgleichen durch aus dem Körper aussickernde Tropfen von Lebensenergie fortzupflanzen. Aber solange der Mensch noch in Unkenntnis seiner Fortpflanzungskräfte auf der menschlichen Ebene war – vor seinem Fall, wie ein Gläubiger an Adam sagen würde – wurde alle seine aus ihm weit und breit verstreute Lebenskraft von der Natur zur Hervorbringung der ersten Säugetierformen benutzt. Die Entwicklung ist ein ewiger Cyklus des Werdens, wird uns gelehrt; und die Natur läßt niemals ein Atom unbenutzt. Obendrein strebt vom Anbeginne der Runde an alles in der Natur dahin, Mensch zu werden. Alle Antriebe der doppelten, centripetalen und centrifugalen Kraft sind nach einem Punkt gerichtete – dem Menschen. Der Fortschritt in der http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/179.htm (1 of 4)20.06.2005 17:27:18 Kommentar VII Aufeinanderfolge der Wesen, sagt Agassiz: besteht in einer wachsenden Gleichartigkeit der lebenden Faune, und unter den Wirbeltieren insbesondere in der wachsenden Ähnlichkeit mit dem Menschen. Der Mensch ist das Ende, dem alle tierische Schöpfung seit dem ersten Auftreten der ersten paläozoischen Fische zugestrebt hat. [22] Genau so: aber die „paläozoischen Fische“ stehen an der niederen Krümmung des Bogens der Entwicklung der Formen, und diese Runde begann mit dem Astralmenschen, dem Wiederscheine der Dhyân Chohans, genannt die „Bildner“. Der Mensch ist das Alpha und das Omega der gegenständlichen Schöpfung. Wie es in Isis entschleiert heißt: Alle Dinge hatten ihren Ursprung im Geiste – indem die Entwicklung ursprünglich von oben begonnen hatte und abwärts fortschritt, anstatt des umgekehrten, wie es in der darwinistischen Theorie gelehrt wird. [23] Daher ist das Streben, von dem der oben angeführte hervorragende Naturforscher spricht, ein jedem Atom innewohnendes. Nur würden, wollte man es auf beide Seiten der Entwicklung anwenden, die gemachten Beobachtungen der modernen Theorie, die jetzt nahezu zum (darwinistischen) Gesetz geworden ist, sehr widerstreiten. Denn wenn wir die Stelle aus dem Werke des Agassiz beistimmend anführen, so darf das nicht so verstanden werden, als ob die Occultisten der Theorie, welche den Menschen vom Tierreich herleitet, irgend welches Zugeständnis machen würden. Die Thatsache, daß er in dieser Runde den Säugetieren vorausging, wird offenbar nicht durch Überlegung bekämpft, durch die letzteren den Spuren des Menschen folgen. 25. WIE HANDLTEN DIE MÂNASA, DIE SÖHNE DER WEISHEIT? SIE VERWARFEN DIE SELBSTGEBORENEN. [24] SIE SIND NICHT BEREIT. SIE VERSCHMÄHTEN DIE SCHWEISSGEBORENEN. [25] SIE SIND NICHT GANZ BEREIT. SIE WOLLTEN NICHT EINTRETEN IN DIE ERSTEN EIGEBORENEN. [26] Für eine Theisten oder Christen dürfte dieser Vers eine ziemliche theologische Idee andeuten: die vom Falle der Engel durch Stolz. In der Geheimlehre jedoch scheinen die Gründe für die Weigerung, sich in halbfertigen physischen Körpern zu inkarnieren, mehr mit physiologischen als mit metaphysischen Erwägungen verknüpft zu sein. Nicht alle Organismen waren genügend fertig. Die http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/179.htm (2 of 4)20.06.2005 17:27:18 Kommentar VII inkarnierenden Kräfte wählten die reifsten Früchte und verschmähten die übrigen. Durch einen sonderbaren Zufall wählte die Schreiberin bei der Auswahl eines vertrauten Namens für das Festland, auf dem die ersten Androgynen, die dritte Wurzelrasse, sich trennten, aus geographischen Erwägungen den von Herrn P. L. Sclater erfundenen Namen „Lemurien“. Erst später fand sich beim Lesen von Haeckels Stammbaum des Menschengeschlechtes, daß der deutsche „Animalist“ den Namen für seinen letzten Kontinent gewählt hatte. Er führt, zutreffend genug, den Mittelpunkt menschlicher Entwicklung auf Lemurien zurück, aber mit einer leichten wissenschaftlichen Abänderung. Indem er davon als von der „Wiege des Menschengeschlechtes“ spricht, malt er die allmähliche Umwandlung des menschenähnlichen Säugetieres in den ursprünglichen Wilden aus!! Vogt wieder hält dafür, daß in Amerika der Mensch aus einem Zweige der breitnasigen Affen entsprang, unabhängig von dem Ursprunge der afrikanischen und asiatischen Wurzelstämme von den Schmalnasen der alten Welt. Die Anthropologen sind wie gewöhnlich uneins in dieser Frage, sowie in vielen anderen. Wir werden diese Behauptung im Lichte der esoterischen Philosophie in Strophe VIII untersuchen. Unterdessen wollen wir einige Augenblicke der Aufmerksamkeit den verschiedenen nach den Gesetzen der Entwicklung aufeinanderfolgenden Fortpflanzungsarten widmen. [22] Principles of Zoology, p. 206. [23] I. 154. [24] Die Knochenlosen. [25] Die ersten Scheißgeborenen. Dies wird erklärt in der Abteilung, welche dieser Reihe von Strophen folgt, in der Allegorie aus den Purânen betreffs Kandu, des heiligen Weisen, und Pramlochâ, der Nymphe, welche ihn angeblich hypnotisiert hat; eine wissenschaftlich bedeutsame Allegorie, indem die Schweißtropfen, welche sie schwitzte, die Symbole der Sporen der Wissenschaft sind. [26] Dies wird im weiteren Verlaufe erklärt werden. Diese Unwilligkeit, den http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/179.htm (3 of 4)20.06.2005 17:27:18 Kommentar VII Menschen zu bilden oder zu schaffen, wird in den Purânen durch das Benehmen des Daksha gegen seinen Widersacher Nârada, den „streitmachenden Asketen“ symbolisiert. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/179.htm (4 of 4)20.06.2005 17:27:18 Kommentar VII Beginnen wir mit der Fortpflanzungsart der späteren Unterrassen der dritten Menschenrasse, von jenen, die sich mit dem „heiligen Feuer“ begabt fanden, aus dem Funken höherer und damals unabhängiger Wesen, welche die psychischen und geistigen Väter des Menschen waren, so wie die niederen Pitri Devatâs (die Pitris) die Vorfahren seines physischen Körpers waren. Jene Dritte und Heilige Rasse bestand aus Menschen, welche auf ihrem Höhepunkte beschrieben wurden als „gewaltige Riesen von göttlicher Stärke und Schönheit und Verwahrer aller Geheimnisse von Himmel und Erde.“ Sind sie gleichermaßen gefallen, wenn damals Inkarnation der „Fall“ war? Davon sofort. Das einzige Ding, das jetzt an diesen zu beachten ist, ist, daß die Hauptgötter und Heroen der vierten und fünften Rasse, sowie des späten Altertums, die vergötterten Bilder dieser Menschen der Dritten sind. Die Tage ihrer physiologischen Reinheit und jene ihres sogenannten Falles sind gleichermaßen in den Herzen und Gedächtnissen ihrer Nachkommen lebendig geblieben. Daher die bei diesen Göttern auftretende doppelte Natur – sowohl Tugend wie Sünde sind in den von der Nachwelt zusammengestellten Lebensbeschreibungen bis zu ihrem höchsten Grade erhöht. Sie waren die voradamische und die göttliche Rasse, mit denen sich jetzt sogar die Theologie, in deren Anschauung sie alle „die verfluchten kainitischen Rassen“ sind, zu beschäftigen beginnt. Aber zuerst muß das Wirken der „geistigen Vorfahren“ jener Rassen erledigt werden. Ein sehr schwieriger und verwickelter Punkt muß mit Bezug auf die Shlokas 26 und 27 erklärt werden. 26. ALS DIE SCHWEISSGEBORENEN DIE EIGEBORENEN HERVORBRACHTEN, DIE ZWEIFÄLTIGEN, [27] DIE MÄCHTIGEN, DIE STARKEN MIT KNOCHEN, DA SPRACHEN DIE HERREN DER WEISHEIT: „NUN WERDEN WIR SCHAFFEN.“ Warum „nun“ – und nicht früher? Dies erklärt der folgende Shloka. 27. DIE DRITTE RASSE WURDE DAS VÂHAN [28] DER HERREN DER WEISHEIT. SIE SCHUF SÖHNE VON WILLE UND YOGA, DURCH KRIYÂSHAKTI, DIE HEILIGEN VÄTER, VORFAHREN DER ARHATS. . . . Wie „schufen“ sie, nachdem die „Herren der Weisheit“ wesensgleich sind mit den indischen Devas, welche sich weigern zu „schaffen“? Offenbar sind sie die http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/181.htm (1 of 3)20.06.2005 17:27:19 Kommentar VII Kumâras des indischen Pantheons und der Purânen, jene Älteren Söhne des Brahmâ: Sanandana und die anderen Söhne der Vedhas, (welche) früher von ihm geschaffen . . . ohne Begierde oder Leidenschaft (keusch blieben), durchdrungen von heiliger Weisheit . . . und ohne Begierde nach Nachkommenschaft. [29] Die Kraft, mit Hilfe deren sie zuerst schufen, ist dieselbe, welche sie seither von ihrem hohen Stande zur Stellung böser Geister herabsinken ließ, zu Satan und seiner Schaar – die ihrerseits durch die unreine Phantasie der exoterischen Glauben geschaffen wurden. Dies geschah durch Kriyâshakti, jene geheimnisvolle und göttliche Kraft, verborgen im Willen eines jeden Menschen, welche, wenn nicht ins Leben gerufen, angeregt und entwickelt durch Yogaübungen, in 999 999 Menschen unter einer Million schlummernd bleibt und so verkümmert. Diese Kraft wird in den „Zwölf Tierkreiszeichen“ [30] wie folgt erklärt: Kriyâshakti: - die geheimnisvolle Kraft des Gedankens, welche denselben befähig, äußere, wahrnehmbare, phänomenale Resultate durch die ihm innewohnende Energie hervorzubringen. Die Alten waren der Ansicht, daß jede Idee sich äußerlich offenbaren wird, wenn jemandes Aufmerksamkeit (und Wille) tief auf dieselbe koncentriert ist. Auf ähnliche Weise wird einer intensiven Willensbewegung das verlangte Resultat folgen. Ein Yogî bewirkt im allgemeinen seine Wunder mit Hilfe von Ichchhâshakti (Willenskraft) und Kriyâshakti. Die Dritte Rasse hatte derart die sogenannten „Söhne von willen und Yoga“, oder die „Ahnen“ – die geistigen Vorväter – aller folgenden und gegenwärtigen Arhats, oder Mahâtmâs, auf eine wahrhaft unbefleckte Weise erschaffen. Sie waren in der That erschaffen, nicht erzeugt, wie ihre Brüder von der Vierten Rasse, welche geschlechtlich erzeugt wurden, nach der Trennung der Geschlechter, dem „Falle des Menschen“. Denn Schöpfung ist bloß das Ergebnis des auf den erscheinungsmäßigen Stoff einwirkenden Willens, das Hervorrufen des Ursprünglichen Göttlichen Lichtes und Ewigen Lebens aus jenem. Sie waren alle das „heilige Samenkorn“ der zukünftigen Heilande der Menschheit. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/181.htm (2 of 3)20.06.2005 17:27:19 Kommentar VII [27] Die androgyne dritte Rasse. Der Evolutionist Professor Schmidt spielt an auf „die Thatsache der Trennung der Geschlechter, über deren Hervorgehen aus einstigen hermaphroditischen Arten man wohl einig ist (die SchöpfungsGläubigen natürlich ausgenommen).“ (Descendenzlehre und Darwinismus, p. 145). Dergestalt ist in der That der unwiderlegliche Beweis, der aus der Anwesenheit rudimentärer Organe hergeleitet ist. Abgesehen von solchen greifbaren Spuren von ursprünglichem Hermaphroditismus möge die Thatsache beachtet werden, daß, wie Laing schreibt, „ein Studium der Embryologie . . . .zeigt, daß bei der menschlichen und höheren tierischen Art der Unterschied des Geschlechtes nicht entwickelt ist, bevor nicht ein beträchtlicher Fortschritt in dem Wachstum des Embryo geschehen ist.“ (A Modern Zoroastrian, p. 106.) Das Gesetz der Retardation - welches gleichermaßen im Falle von Menschenrassen, Tierarten, u. s. w. thätig ist, wenn einmal ein höherer Typus entwickelt worden ist - erhält noch Hermaphroditismus als die Fortpflanzungsmethode der Mehrheit der Pflanzen und vieler niedriger Tiere. [28] Träger. [29] Vishnu Purâna, I. VII; Wilson, I. 100. [30] Siehe Five Years of Theosophy, p. 111 http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/181.htm (3 of 3)20.06.2005 17:27:19 Kommentar VII Hier müssen wir wieder eine Unterbrechung eintreten lassen, um gewisse schwierige Punkte zu erklären, deren es hier so viele giebt. Es ist nahezu unmöglich, solche Unterbrechungen zu vermeiden. [31] Die Reihenfolge der Entwicklung der Menschenrassen steht wie folgt im fünften Buche der Kommentare und ist bereits gegeben worden: Die ersten Menschen waren Chhâyâs (1); die zweiten die „Schweißgeborenen“ (2); die dritten „Eigeboren“ und die durch die Kraft von Kriyâshakti geborenen heiligen Vätern(3); die vierten waren die Kinder des Padmapâni (Chenresi) (4). Natürlich sind solche ursprünglichen Fortpflanzungsarten – durch die Entwicklung eines Abbildes; durch Scheißtropen; hierauf jene durch Yoga; und dann durch etwas, was die Leute für Magie halten werden (Kriyâshakti) – vorderhand dazu verurteilt, für Märchen gehalten zu werden. Nichtsdestoweniger ist in ihnen, von der ersten angefangen und schließend mit der letzten thatsächlich nichts Wunderbares, noch irgend etwas, das nicht als natürlich nachgewiesen werden könnte. Dies muß bewiesen werden. 1. Chhâyâ-Geburt, oder jene ursprüngliche Art geschlechtloser Fortpflanzung – indem die erste Rasse aus den Körpern der Pitris sozusagen herausgesickert ist – wird in einer kosmischen Allegorie in den Purânen angedeutet. [32] Es ist die schöne Allegorie und Geschichte von der Sanjnâ, der Tochter des Vishvakarman, vermählt mit der Sonne, welche, „unfähig die Glut ihres Herrn zu ertragen“, ihm ihre Chhâyâ (Schatten, bild oder Astralkörper) gab, während sie selbst sich in das Dickicht begab, um religiöse Andachtsübungen, oder Tapas zu verrichten. Die Sonne, welche in der Chhâyâ ihr Weib vermutete, erzeugte mit ihr Kinder, wie Adam mit der Lilith – auch einem ätherischen Schatten, wie in der Legende, jedoch einem thatsächlichen lebenden weiblichen Ungetüm vor Millionen von Jahren. Aber vielleicht beweist diese Beispiel wenig mehr als die überschwängliche Phantasie der purânischen Verfasser. Wir haben einen anderen Beweis bereit. Wenn die materialisierten Formen, welche mitunter aus den Körpern gewisser Medien heraussickern, anstatt zu verschwinden, fixiert und festgemacht werden könnten – so würde die „Schöpfung“ der ersten Rasse ganz verständlich werden. Diese Art der Fortpflanzung kann nicht verfehlen, für den Schüler anregend zu sein. Sicherlich ist weder das Geheimnis, noch die Unmöglichkeit einer solchen Art irgend größer, - während sie für den Verstand des wahren metaphysischen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/183.htm (1 of 2)20.06.2005 17:27:19 Kommentar VII Denkers viel begreifbarer sind –als das Geheimnis von der Empfängnis des Fötus, seines Reifens und seiner Geburt als Kind, so wie wir es jetzt kennen. Nun zu der seltsamen und wenig verstandenen Bestätigung in den Purânen in Betreff der „Scheißgeborenen“. 2. Kandu ist ein Weiser und ein Yogî, hervorragend durch heilige Weisheit und fromme Kasteiung, welche schließlich die Eifersucht der Götter erwecken, die in den indischen Schriften als in niemals endendem Streit mit den Asketen befindlich dargestellt werden. Indra, der „König der Götter“ [33] , sendet schließlich eine seiner weiblichen Apsarasen, um den Weisen zu versuchen. Das ist nicht schlechter, als wenn Jehovah Sarah, Abrahams Weib, sendet, um den Pharaoh zu versuchen; aber in Wahrheit sind es diese Götter (und dieser Gott), welche immer versuchen, die Asketen zu stören und sie so der Frucht ihrer Bußen verlustig zu machen, welche als „versuchende Dämonen“ betrachtet werden sollten, anstatt den Ausdruck auf die Rudras, Kumâras und Asuras anzuwenden, deren große Heiligkeit und Keuschheit als ein beständiger Vorwurf für die Don Juanischen Götter des Pantheon erscheinen. Aber wir finden das Umgekehrte in allen purânischen Allegorieen und nicht ohne guten esoterischen Grund. [31] Wegen Erklärungen und einem philosophischen Bericht über die Natur jener Wesen, welche jetzt als die „bösen“ und aufrührerischen Geister betrachtet werden, die Schöpfer durch Kriyâshakti, wird der Leser auf die Kapitel über den „Mythos von den ,gefallenen Engeln´ in seinen verschiedenen Aspekten“, in Teil II dieses Buches, verwiesen. [32] Vishnu Purâna, III. II. [33] In der ältesten Handschrift des Vishnu Purâna, im Besitze eines Initiierten im südlichen Indien, ist der Gott nicht Indra, sondern Kâma, der Gott der Liebe und Begierde. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/183.htm (2 of 2)20.06.2005 17:27:19 Kommentar VII Der König der Götter, oder Indra, sendet eine schöne Apsaras (Nymphe) mit Namen Pramlochâ, um Kandu zu verführen und seine Buße zu stören. Sie hat mit ihrer unheiligen Absicht Erfolg und „neunhundert und sieben Jahre, sechs Monate und drei Tage“ [34] in ihrer Gesellschaft zugebracht, erscheinen dem Weisen wie ein Tag. Sobald als dieser psychologische oder hypnotische Zustand endet, verflucht der Muni bitterlich das Geschöpf, welches ihn verführt und so seine Andachtsübungen gestört hat. „Hinweg, fort!“ ruft er, „nichtswürdiges Bündel von Blendwerken!“ Und Pramlochâ flieht entsetzt hinweg, indem sie den Schweiß von ihrem Körper abwischt mit den Blättern der Bäume, wie sie durch die Luft fährt. Die Nymphe ging von Baum zu Baum, und wie sie mit den schattigen Schossen, welche ihre Gipfel krönten, ihre Glieder antrocknete, kam das Kind, welche sie von dem Rishi empfangen hatte, aus den Poren ihrer haut in Gestalt von Schweißtropen hervor. Die bäume nahmen die lebendigen Tautropfen auf; und die Winde sammelten sie zu einer Masse. „Diese“, sagte Soma (der Mond), „reifte ich mit meinen Strahlen; und allmählich nahm sie zu an Größe, bis die Ausdünstung, die auf den Baumwipfeln geruht hatte, zu dem lieblichen Mädchen mit Namen Mârishâ wurde. [35] Nun steht Kandu für die erste Rasse. Er ist ein Sohn der Pitris, daher einer, der, „des Verstandes bar“ ist, eine Thatsache, die dadurch angedeutet wird, daß er nicht im stande ist, eine Periode von nahezu tausend Jahren von einem Tage zu unterscheiden; daher wird er also leicht hintergangen und verblendet dargestellt. Hier ist eine Abart der Allegorie in der Genesis von Adam, geboren als ein thönernes Bild, in welches „Gott der Herr“ den „Atem des Lebens“ einhaucht, aber nicht den des Verstandes und der Einsicht, welche erst entwickelt werden, nachdem er von der Frucht des Baumes der Erkenntnis gekostet hat; mit anderen Worten, als er die erste Entwicklung des Gemütes erlangte und sich das Manas eingepflanzte hatte, dessen terrestrischer Aspekt von der Erde irdisch ist, obwohl seine höchsten Fähigkeiten es mit dem Geiste und der Göttlichen Seele verknüpfen. Pramlochâ ist die indische Lilith des ârischen Adam; und Mârishâ, die aus dem Schweiße ihrer Poren geborene Tochter, ist die „Schweißgeborene“, und steht als ein Symbol für die Zweite Rasse der Menschheit. Es ist nicht Indra, welcher in diesem Falle in den Purânen figuriert, sondern Kâmadeva, der Gott der Liebe und Begierde, welcher die Pramlochâ auf die Erde sendet. Logik sowohl, wie auch die Geheimlehren zeigen, daß dem so sein muß. Denn Kâma ist der König und Herr der Apsarasen, deren eine Pramlochâ ist; und http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/185.htm (1 of 4)20.06.2005 17:27:20 Kommentar VII wenn daher Kandu sie verfluchend ausruft: „Du hast das Werk vollbracht, daß Dir von dem Herrscher der Götter zugewiesen war: gehe!“ - so muß er unter jenem Herrscher Kâma verstehen und nicht Indra, welchem die Apsarasen nicht dienstbar sind. Denn Kâma ist wiederum im Rig Veda [36] die Personifikation jenes Gefühls, welches zur Schöpfung führt und antreibt. Er war die Erste Bewegung, welche das EINE, nach seiner Offenbarung aus dem rein Abstrakten Prinzip, anregte, zu erschaffen. Verlangen erhob sich zuerst in Ihm, was der ursprüngliche Keim des Gemütes war; und was die Weisen, mit ihrem Intellekt suchend, als das Band entdeckt hatten, das Sein mit Nichtsein verbindet. Ein Hymnus im Atharva Veda erhebt Kâma zu einem höchsten Gott und Schöpfer, und sagt: Kâma wird als erster geboren. Ihm sind weder Götter noch Väter (Pitris) noch Menschen gleichgekommen. Der Atharva Veda identifiziert ihn mit Agni, aber macht ihn höher als diesen Gott. Das Taittirîya Brâhmana macht ihn allegorisch zum Sohne des Dharma (moralisch religiöser Pflicht, Frömmigkeit und Gerechtigkeit) und der Shaddhâ (Glauben). Anderwärts ist Kâma geboren aus dem Herzen des Brahmâ; daher ist er Âtmanbhû, „Selbstexistierend“, und Aja, der „Ungeborene“. Sein Senden der Pramlochâ hat eine tiefe philosophische Bedeutung; von Indra gesendet - hat die Erzählung keine. Wie Erôs in der ersten griechischen Mythologie mit der Weltschöpfung im Zusammenhang stand und erst später der geschlechtliche Kupido wurde, so war Kâma in seinem ursprünglichen Charakter; der Harivamsha macht aus ihm einen Sohn der Lakshmî, welche Venus ist. Die Allegorie, wie gesagt, zeugt das psychische Element das physiologische entwickelnd, vor der Geburt des Daksha - des Vorfahren der wirklichen physischen Menschen - welcher dargestellt ist als geboren von Mârishâ und vor dessen Zeit die lebenden Wesen und Menschen hervorgebracht wurden „durch den Willen, durch Blick, durch Berühren, und „durch Yoga“, wie gezeigt werden wird. Dies also ist die Allegorie über die Fortpflanzungsart der Zweiten oder der „Schweißgeborenen“. Dasselbe Prinzip für die Dritte Rasse in ihrer schließlichen Entwicklung. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/185.htm (2 of 4)20.06.2005 17:27:20 Kommentar VII Mârishâ, durch die Berührung des Soma, des Mondes, wird zum Weibe genommen von den Prachetasas, auch die Hervorbringung der „aus der Seele geborenen“ Söhne des Brahmâ, [37] welche mit ihr den Patriarchen Daksha erzeugen - auch ein Sohn des Brahmâ in einem frühern Kalpa oder Leben, fügen die Purânen erklärend hinzu, um irre zu führen, aber dabei die Wahrheit sprechend. 3. Die anfängliche Dritte Rasse wird sodann gebildet aus „Schweiß“tropfen, welche nach so mancher Umformung zu menschlichen Körpern heranwachsen. dies ist nicht schwierig vorzustellen oder zu verwirklichen, als das Wachstum des Fötus aus einem menschlichen Keim, und seine darauffolgende Entwicklung zu einem Kind und dann zu einem starken schweren Menschen. Aber die dritte Rasse ändert noch einmal ihre Fortpflanzungsart nach den Kommentaren. Es heißt, daß sie eine Gestaltungskraft emanierte, welche die Schweißtropfen in größere Tropfen verwandelte, welche wuchsen, sich ausdehnten und eiförmige Körper wurden - sehr große Eier. In diesen reifte der menschliche Fötus verschiedene Jahre lang. In den Purânen wird Mârishâ die Tochter des weisen Kandu, das Weib der Prachetasas und die Mutter des Daksha. Nun ist Daksha der Vater der ersten menschenartigen Vorfahren, geboren auf diese Art. Er wird weiter unten erwähnt. Die Entwicklung des Menschen, des Mikrokosmos, ist analog jener des Weltalls, des Makrokosmos. Diese Entwicklung steht zwischen der des letztern und der des Tieres, für welches der Mensch seinerseits Makrokosmos ist. [34] Dies sind die exoterischen Zahlen, auf eine absichtlich verkehrte und verzerrte Art gegeben, in Wirklichkeit die Zahl der Dauer des Cyklus zwischen der ersten und zweiten Menschenrasse. Wenn auch alle Orientalisten das Gegenteil sagen, so ist doch kein Wort in irgend einem der Purânen, das nicht eine besondere esoterische Bedeutung hat. [35] Vishnu Purâna, I. XV; Wilson, II. 5. Vergleiche auch Viviens Verführung des Merlin (bei Tennyson) - dieselbe Legende in irischer Überlieferung. [36] X. 129. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/185.htm (3 of 4)20.06.2005 17:27:20 Kommentar VII [37] Der Text sagt: „Von Brahmâ, welcher zu meditieren fortfuhr, wurde eine aus dem Gemüte erzeugte Nachkommenschaft geboren, mit aus seiner körperliche Natur abgeleiteten Formen und Fähigkeiten, verkörperte Geister, hervorgebracht aus den Gliedern (Gâtra) des Dhîmat (der allweisen Gottheit).“ Alle diese Wesen waren die Wohnung der drei Qualitäten des Devasarga, oder der göttlichen Schöpfung, welcher, die die fünffältige Schöpfung, der Klarheit der Wahrnehmung entbehrend, ohne Reflexion, von stumpfer Natur ist. „Aber da sie sich nicht vermehrten, schuf Brahmâ andere aus der Seele geborene Söhne nach seinem Gleichnis,“ nämlich die Brahmarshis, oder die Prajâpatis, zehn und sieben an der Zahl. „Sanandana und die anderen Söhne des Vedhas (Brahmâ) wurden vorher erschaffen“, aber, wie anderwärts gezeigt, waren sie „ohne Begierde oder Leidenschaft, durchdrungen von heiliger Weisheit, dem Weltalle entfremdet und ohne Begierde nach Nachkommenschaft.“ (Vishnu Purâna, I. VII; Wilsons Übers., I. 100, 101.) Diese, Sanandana und andere Kumâras, sind dann die Götter, welche nachdem sie sich geweigert hatten, „Nachkommenschaft zu erzeugen“, gezwungen sind, sich in sinnlosen Menschen zu inkarnieren. Der Leser muß unvermeidliche Wiederholungen angesichts der großen Zahl von mitgeteilten Thatsachen entschuldigen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/185.htm (4 of 4)20.06.2005 17:27:20 Kommentar VII Dann wird die dritte Rasse: 4. Die Androgyne oder Hermaphrodite. Dieser Vorgang des Menschengebärens erklärt vielleicht, warum Aristophanes in Platos Gastmahl die Natur der alten Rasse als „androgyn“ beschreibt, wobei die Form eines jeden Einzelwesens gerundet ist, „indem sie den Rücken und die Seiten wie in einem Kreise hatten“, deren „Art zu laufen kreisförmig war . . . schrecklich an Kraft und Stärke und von gewaltigem Ehrgeiz“. Daher, um sie schwächer zu machen, teilte Zeus sie (in der dritten Wurzelrasse) in zwei, und Apollo (die Sonne) schloß unter seiner Anleitung die Haut zu. Die Madegassen - die Insel gehörte zu Lemurien - haben eine Überlieferung in Bezug auf den ersten Menschen. Er lebte zuerst ohne zu essen, und nachdem er der Speise gefrönt hatte, erschien eine Anschwellung an seinem Bein; diese zerplatzte und es kam aus ihr ein Weib hervor, welche die Mutter ihrer Rasse wurde. Fürwahr, „wir haben unsere Wissenschaften der Heterogenesis und Parthenogenesis, welche zeigen, daß das Feld noch offen ist . . . Die Polypen . . . bringen ihre Nachkommenschaft aus sich selbst hervor, wie die Knospen und Verzweigungen eines Baumes . . .“ Warum nicht der ursprüngliche menschliche Polyp? Der sehr interessante Poly Stauridium geht abwechselnd von der Knospung zur geschlechtlichen Fortpflanzungsart über. Sonderbar bringt er, obwohl er bloß wie ein Polyp auf einem Stock wächst, Knospen hervor, welche sich schließlich zu einer Meernessel oder Meduse entwickeln. Die Meduse ist ihrem Mutterorganismus, dem Stauridium gänzlich unähnlich. Sie vermehrt sich auch anders, auf geschlechtliche Art, und aus den davon herrührenden Eiern kommen neuerdings Stauridien hervor. Diese auffallende Thatsache mag vielen das Verständnis dafür vermitteln, daß eine Form entwickelt werden kann, welche - wie bei den sexuellen Lemuriern von hermaphroditischer Abstammung - ihren unmittelbaren Vorfahren ganz unähnlich ist. Es ist obendrein unbezweifelbar, daß in dem Falle menschlicher Inkarnationen das Gesetz des rassischen oder individuellen Karmas die untergeordneten Triebe der Vererbung, seiner Dienerin, über den Haufen wirft. Die Bedeutung des letzten Satzes in dem oben angeführten Kommentar zum Verse 27, nämlich, daß die vierte Rasse die Kinder des Padmapâni waren, kann ihre Erklärung in einem gewissen Briefe von dem Eingeber des Geheimbuddhismus finden: Die Mehrzahl der Menschheit gehört der siebenten Unterrasse der vierten http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/187.htm (1 of 3)20.06.2005 17:27:20 Kommentar VII Wurzelrasse an - die oben erwähnten Chinesen und ihre Abzweigungen und Schösslinge (Malayen, Mongolen, Tibetaner, Finnen, und selbst die Eskimos sind alle Überbleibsel dieser letzten Abzweigung). Padmapâni oder Avalokiteshvara im Sanskrit ist im Tibetanischen Chenresi. Nun ist Avalokiteshvara der große Logos in seinem höhern Aspekt und in den göttlichen Regionen. Aber auf den geoffenbarten Ebenen ist er, wie Daksha, der Vorfahr (in einem geistigen Sinne) der Menschen. Padmapâni-Avalokiteshvara wird esoterisch genannt: Bodhisattva (oder Dhyân Chohan) Chenresi Vanchug, „der Mächtige und Allsehende“. Er wird jetzt als der größte Beschützer von Asien im allgemeinen und von Tibet im besonderen betrachtet: Man glaubt, daß, um die Tibetaner und Lamas in der Heiligkeit zu leiten und die großen Arhats in der Welt zu bewahren, dieses himmlische Wesen sich von Zeitalter zu Zeitalter in menschlicher Form offenbart. Eine volkstümliche Legende sagt, daß, so oft der Glaube der Welt auszusterben beginnt, Padmapâni Chenresi, der „Lotusträger“, einen glänzenden Lichtstrahl entsendet, und sich sogleich in einem der zwei großen Lamas - des Dalai und des Teschu Lama - inkarniert; schließlich, so glaubt man, wird er sich als der „vollkommenste Buddha“ in Tibet inkarnieren, anstatt in Indien, wo seine Vorgänger, die großen Rishis und Manus, beim Beginne unserer Rasse erschienen waren, aber jetzt nicht länger mehr erscheinen. Selbst die exoterische Erscheinung des Dhyânî Chenresi ist eine Andeutung der esoterischen Lehre. Es ist offenbar, wie Daksha, die Zusammenfassung aller vorhergehenden Rassen und der Vorfahr aller menschlichen Rassen nach der Dritten - der ersten vollständigen -, und wird somit als der Höhepunkt der vier ursprünglichen Rassen in seiner elfgesichtigen Form dargestellt. Es ist dies eine in vier Reihen aufgebaute Säule, von denen jede Reihe drei Gesichter oder Häupter von verschiedener Hautfarbe hat; die drei Gesichter für eine jede Rasse sind typisch für ihre drei fundamentalen physiologischen Umwandlungen. Die erste ist weiß (mondfarben); die zweite ist gelb,; die dritte ist rotbraun; die vierte, in der nur zwei Gesichter sind - das dritte Gesicht ist leer gelassen als Anspielung auf das unzeitige Ende der Atlantier - ist braunschwarz. Padmapâni (Daksha) sitzt auf der Säule und bildet die Spitze. In Bezug darauf vergleiche Shloka 39. Der Dhyân Chohan wird mit vier Armen dargestellt, eine andere Anspielung auf die vier Rassen. Denn während zwei gefaltet sind, hält die dritte Hand einen Lotis - Padmapâni, der „Lotusträger“; die Blume versinnbildlicht die Zeugung - und die vierte hält eine Schlange, das Emblem der Weisheit in seiner Kraft. Um seinen Nacken ist ein Rosenkranz, und auf seinem Haupte das Zeichen für Wasser [Symbolabbildung, siehe Buch] Materie, Sintflut - während auf seiner Stirn das dritte Auge ruht, Shivas Auge; das http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/187.htm (2 of 3)20.06.2005 17:27:20 Kommentar VII Auge der geistigen Einsicht. Sein Name ist „Schützer“ (von Tibet), „Heiland der Menschheit“. Bei andern Gelegenheiten, wenn er nur zwei Arme hat, ist er Chenresi der Dhyâni, und Bodhisattva, Chakna Padma Karpo, „der einen weißen Lotus hält.“ Sein anderer Name ist Chantong, „der mit den tausend Augen“, wenn er mit tausend Armen und Händen versehen ist, auf deren jeder einzelnen Handfläche ein Auge der Weisheit dargestellt ist, und welche Arme aus seinem Körper wie ein Wald von Strahlen hervorkommen. Ein anderer seiner Namen im Sanskrit ist Lokapati oder Lokanâtha, „Herr der Welt“; und im Tibetanischen Jigten Gonpo, „Schützer und Heiland“ gegen Übel jeder Art. [38] [38] Vgl. Schlagintweit´s Buddhism in Tibet, pp. 88-90. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/187.htm (3 of 3)20.06.2005 17:27:20 Kommentar VII Padmapâni ist jedoch der „Lotusträger“ symbolisch nur für die Profanen; esoterisch bedeutet er den Träger der Kalpas, deren letzter Pâdma genannt wird und eine Hälfe des Lebens von Brahmâ repräsentiert! Obwohl in Wirklichkeit ein kleinerer Kalpa, wird er Mahâ, „groß“ genannt, weil er das Zeitalter in sich schließt, in welchem Brahmâ aus einem Lotus entsprang. Theoretisch sind die Kalpas unendliche, aber praktisch werden sie nach Raum und Zeit geteilt und untergeteilt, wobei jede Einteilung - hinab bis zur kleinsten - ihren eigenen Dhyânî als Schutzherrn oder Beherrscher hat. Padmapâni (Avalokiteshvara) wird in China in seinem weiblichen Aspekt Kwan-yin, „welche nach belieben jede Form annimmt, um die Menschheit zu erretten.“ Die Kenntnis des astrologischen Aspekts der Konstellationen an den bezüglichen „Geburtstagen“ dieser Dhyânîs Amitabha (den A-mi-to Fo von China) inbegriffen: z. B. am 19. Tage des zweiten Monats, am 17. Tage des elften Monats, und am 7. Tage des dritten Monats, [39] u. s. w. - giebt dem Occultisten die größten Erleichterungen bei der Vollbringung sogenannter „magischer“ Thaten. Die Zukunft eines Individuums, alle seine zukünftigen Ereignisse der Reihe nach geordnet, ist in einem magischen Spiegel zu sehen, der unter den Strahl gewisser Konstellationen gestellt ist. Aber - hütet euch vor der Kehrseite der Münze, vor ZAUBEREI. [39] Siehe Edkin´s Chinese Buddhism, p. 208 http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/189.htm20.06.2005 17:27:21 Kommentar VIII STROPHE VIII. DIE ENTWICKLUNG DER SÄUGETIERE: DER ERSTE FALL. 28. Wie die ersten Säugetiere hervorgebracht wurden. 29. Eine quasidarwinische Entwicklung. 30. Die Tiere bekommen feste Körper. 31. Ihre Trennung in Geschlechter. 32. Die erste Sünde des gemütlosen Menschen. 28. AUS DEN SCHWEISSTROPFEN, AUS DEM RÜCKSTANDE DER SUBSTANZ, AUS STOFF VON TOTEN KÖRPERN VON MENSCHEN UND TIEREN DES VORHERRSCHENDEN RADES [1] UND AUS ABGESTOSSENEM STAUBE WURDEN DIE ERSTEN TIERE [2] HERVORGEBRACHT. Die occulte Lehre behauptet, daß in dieser Runde die Säugetiere ein späteres Werk der Entwicklung waren als der Mensch. Die Entwicklung schreitet in Cyklen vorwärts. Der große manvantarische Cyklus von sieben Runden, beginnend in der ersten Runde mit Mineral, Pflanze und Tier, bringt sein Entwicklungswerk auf dem absteigenden Boden zu völligem Stillstand in der Mitte der vierten Rasse, am Schlusse der ersten Hälfte der vierten Runde. Auf unserer Erde nun - der vierten Sphäre und der niedrigsten - und in der gegenwärtigen Runde ist dieser mittlere Punkt erreicht worden. Und nachdem die Monade nach ihrer ersten „Inmetallisation“ auf Kugel A durch die mineralische, pflanzliche und tierische Welt in jedem Grade der drei Zustände der Materie hindurchgegangen ist, ausgenommen den letzten Grad des dritten oder festen Zustandes, welchen sie nur am „Mittelpunkte der Entwicklung“ erreichte, ist es nur logisch und natürlich, daß am Beginne der vierten Runde auf Kugel D der Mensch als erster erscheinen sollte; und daß auch seine Gestalt aus dem zartesten Stoffe bestehen sollte, welcher mit Gegenständlichkeit vereinbar ist. Um es noch klarer zu machen: wenn die Monade ihren Cyklus der Inkarnation durch die drei gegenständlichen Reiche auf der absteigenden gekrümmten Linie beginnt, so muß sie notwendigerweise in die wieder aufsteigende gekrümmte Linie der Sphäre auch als ein Mensch eintreten. Auf dem absteigenden Boden ist es das Geistige, das sich allmählich in das Materielle umwandelt. Auf der Mittellinie der Basis stehen Geist und Stoff im Menschen im Gleichgewicht. Auf dem aufsteigenden Bogen macht sich der Geist langsam auf Kosten des Körperlichen oder der Materie wieder geltend, so daß beim Schlusse der siebenten Rasse der http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/190.htm (1 of 2)20.06.2005 17:27:21 Kommentar VIII siebenten Runde die Monade sich ebenso frei vom Stoffe und allen seinen Eigenschaften finden wird, als sie am Beginne war; wobei sie die Erfahrung und Weisheit hinzugewonnen hat, die Frucht aller ihrer persönlichen Leben, ohne ihr Böses und ihre Versuchungen. [1] Der vorhergegangenen dritten Runde. [2] Der jetzigen Runde. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/190.htm (2 of 2)20.06.2005 17:27:21 Kommentar VIII Diese Reihenfolge der Entwicklung findet sich auch im ersten und zweiten Kapitel der Genesis, wenn man sie in ihrem wahren esoterischen Sinn liest; denn Kapitel I enthält die Geschichte der ersten drei Runden, sowie die der ersten drei Rassen der vierten bis zu dem Augenblicke, da der Mensch von den Elohim der Weisheit zu bewußtem Leben gerufen wird. Im Kapitel I werden Tiere, Walfische und Vögel der Luft vor dem androgynen Adam erschaffen. [3] In Kapitel II kommt Adam (der geschlechtslose) zuerst, und die Tiere erscheinen erst nach ihm. Selbst der Zustand geistiger Stumpfheit und Unbewußtheit der ersten zwei Rassen, und der ersten Hälfte der dritten Rasse, wird in dem zweiten Kapitel der Genesis durch den tiefen Schlaf des Adam versinnbildlicht. Der traumlose Schlaf der geistigen Unthätigkeit, der Schlummer der Seele und des Gemütes ist mit jenem „Schlafe“ gemeint, und durchaus nicht der physiologische Prozeß der Differentiation der Geschlechter, wie ein gelehrter französischer Theoretiker, Herr Naudin, sich einbildete. Die Purânen, die chaldäischen und ägyptischen Bruchstücke, und auch die chinesischen Überlieferungen zeigen alle eine Übereinstimmung mit der Geheimlehre in Bezug auf den Vorgang und die Reihenfolge der Entwicklung. Wir finden in ihnen die Bestätigung von nahezu unserer ganzen Lehre: zum Beispiel die Behauptung betreffs der oviparen Erzeugungsart der dritten Rasse, und selbst eine Andeutung einer weniger unschuldigen Erzeugungsart der ersten Säugetierformen. „Riesig, durchsichtig, stumme und ungeheuerlich waren sie“, sagt der Kommentar. Man studiere in diesem Zusammenhang die Geschichten der verschiedenen Rishis und ihrer mannigfaltigen Nachkommenschaft. Pulustya ist der Vater aller Schlangen und Nâgas - eines Eier hervorbringenden Geschlechtes; Kashyapa ist durch sein Weib Tâmrâ Ahnherr der Vögel und des Garuda, des Königs des gefiederten Geschlechtes; während er durch sein Weib Surabhi der Vater der Kühe und Büffel u. s. w. war. In der Geheimlehre sind die ersten Nâgas - Wesen klüger als die Schlangen - die „Söhne von Willen und Yoga“, geboren vor der vollständigen Trennung der Geschlechter, „gereift in den menschentragenden Eiern, [4] die hervorgebracht sind durch die Kraft (Kriyâshakti) der heiligen Wesen“ der frühen Dritten Rasse. [5] „In dieser waren inkarniert die Herren der drei (oberen) Welten - die verschiedenen Klassen der Rudras, welche Tushitas gewesen waren, welche Jayas gewesen waren, welche Âdityas sind“; denn wie von Parâshara erklärt: „Sie sind hundert Benennung der unermeßlich mächtigen Rudras.“ http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/191.htm (1 of 4)20.06.2005 17:27:22 Kommentar VIII Einige von den Abkömmlingen der ursprünglichen Nâgas, der Schlangen der Weisheit, bevölkerten Amerika, als sich sein Festland während der glorreichen Tage der großen Atlantis erhob; Amerika ist nämlich das Pâtâla oder die Antipoden von Jambu-dvîpa. nicht von Bhârata-varsha. Woher kämen sonst die Überlieferungen und Legenden - die letzteren immer wahrer als die Geschichte, wie Augustin Thierry sagt - und selbst die Gleichheit in den Namen von gewissen „Medizinmännern“ und Priestern, welche bis zum heutigen Tage in Mexico existieren? Wir werden einiges über die Nargals und die Nagals zu sagen haben und auch über Nagalismus, der von den Missionären Teufeldienst genannt wird. In nahezu allen Purânen wird die Geschichte von dem „Opfer des Daksha“ gegeben, deren ältester Bericht sich in Vâyu Purâna findet. Allegorisch wie er ist, ist mehr Sinn und biologische Offenbarung für den Naturforscher darin enthalten, als in allen den pseudowissenschaftlichen Schrullen, die für gelehrte Theorien und Hypothesen gelten. Daksha, welcher als der Hauptvorfahr betrachtet wird, wird obendrein als der Schöpfer des physischen Menschen bezeichnet, in der „Fabel“, welche ihn das Haupt von seinem Körper bei dem allgemeinen Kriege zwischen den Göttern und den Raumas verlieren läßt. Dieses Haupt wurde im Feuer verbrannt und durch das Haupt eines Widders ersetzt, nach dem Kâshi Khanda des Skanda Purâna. Nun sind Haupt und Hörner des Widders immer das Sinnbild der zeugenden Macht und der Fortpflanzungskraft, und sind phallisch. Wie wir gezeigt haben, ist es Daksha, der das Zeitalter der durch geschlechtlichen Verkehr erzeugten Menschen einleitet. Diese Fortpflanzungsart trat jedoch nicht plötzlich auf, wie man meinen möchte, sondern bedurfte langer Zeiträume, bevor sie der einzige „natürliche“ Weg wurde. Daher wird Dakshas Opfer an die Götter dargestellt als gestört durch Shiva - die zerstörende Gottheit, Entwicklung und Fortschritt personifiziert, welcher zur selben Zeit der Erneuerer ist; der die Dinge unter der einen Form nur zerstört, um sie unter einem andern, vollkommeneren Typus wieder ins Leben zu rufen. Shiva-Rudra erschafft den schrecklichen Vîrabhadra, geboren aus seinem Atem, das „tausendköpfige, tausendarmige“ Ungeheuer, und beauftragt ihn, das von Daksha vorbereitete Opfer zu zerstören. Darauf schuf Vîrabhadra, „der in dem Bereiche der Gespenster (ätherischen Menschen) wohnte . . . . aus den Poren seiner Haut (Romakûpas) mächtige Raumas.“ [6] Wie mythisch nun auch die Allegorie sein mag, das Mahâbhârata [7] - welches ebenso viel Geschichte enthält wie die Ilias, läßt die Raumas und andere Rassen auf dieselbe Art aus den Raumakûpas, den Harr- oder Hautporen entspringen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/191.htm (2 of 4)20.06.2005 17:27:22 Kommentar VIII Diese allegorische Beschreibung von Dakshas „Opfer“ ist voll Bedeutung für die Schüler der Geheimlehre, welche um die „Schweißgeborenen“ wissen. In dem Berichte des Vâyu Purâna über das Opfer wird obendrein gesagt, daß es stattgefunden habe in Gegenwart der Geschöpfe, welche geboren sind aus dem Eie, aus dem Dunste, aus der Vegetation, aus den Hautporen, und erst zum Schlusse, aus dem Schoße. [8] Daksha versinnbildlicht die anfängliche dritte Rasse, heilig und rein, aber noch eines Individuellen Egos entbehrend, und bloß im Besitze passiver Fähigkeiten. Brahmâ befiehlt ihm daher zu schaffen (in den exoterischen Texten); dem Befehle gehorchend, schuf er „niedere und höhere“ (Avara und Vara) Nachkommenschaft (Putra), Zweifüßer und Vierfüßer; und durch seinen Willen brachte er Weibchen hervor für die Götter, die Daityas (Riesen der vierten Rasse), die Schlangengötter, Tiere, Vieh und die Dânavas (Titanen und dämonische Magier) und andere Wesen. Von dieser Zeit an wurden die Lebewesen durch geschlechtlichen Verkehr erzeugt. Vor der Zeit des Daksha wurden sie auf verschiedene Art fortgepflanzt - durch den Willen, durch den Blick, durch Berührung, und durch die Wirkung religiöser Kasteiungen, die von frommen Weisen und Heiligen ausgeführt wurden. [9] Und nun kommt die einfach zoologische Lehre. [3] Eine allegorische Bezugnahme auf die „Heiligen Tiere“ des Zodiaks und andere Himmelskörper. Einige Kabbalisten sehen in ihnen die Vorbilder der Tiere. [4] Bei Hesiod erzeugt Zeus die dritte Menschenrasse aus Eschenbäumen. In den Popol Vuh wird die dritte Menschenrasse aus dem Baume Tzita und dem Marke des Rohres genannt Sibac erschaffen. Aber Sibac bedeutet „Ei“ in der Mysteriensprache der Artufas, oder Initiationshöhlen. In einem Berichte, der 1812 von Don Baptista Pino an die Cortes gesendet wurde, heißt es: „Alle Pueblos haben ihre Artufas - so nennen die eingeborenen unterirdische http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/191.htm (3 of 4)20.06.2005 17:27:22 Kommentar VIII Gemächer mit nur einem einzigen Thor, wo sie sich (heimlich) versammeln . . . . . Diese sind unzugängliche Tempel . . . . und die Thore sind den Spaniern immer verschlossen . . . . . Sie beten Sonne und Mond an, . . . . das Feuer und die große Schlange (die schöpferische Kraft), deren Eier Sibac genannt werden.“ [5] Esoterisch besteht ein beachtenswerter Unterschied zwischen den Worten Sarpa und Nâga, obwohl sie beide unterschiedslos gebraucht werden. Sarpa, Schlange, kommt von der Wurzel srip, kriechen, vgl. lateinisch serp-o; und sie werden Ahi genannt, von hâ, verlassen. Die Sarpas wurden aus Brahmâs Haar erschaffen, welches infolge seines Entsetzens beim Anblicke der Yakshas, welche er als schrecklich anzuschauen erschaffen hatten, von seinem Haupte fielen, wobei ein jedes Haar eine Schlange wurde. Sie werden genannt „Sarpa wegen ihres Kriechens und Ahi, weil sie das Haupt verlassen hatten.“ (Wilson, I. 83.) Aber die Nâgas in den Allegorien kriechen nicht, ungeachtet ihres Schlangenschwanzes, sondern bringen es fertig zu gehen, zu laufen und zu kämpfen. [6] Wilson übersetzt das Wort mit „Halbgöttern“ (Vishnu Purâna, I. 130); aber die Raumas sind einfach eine Rasse, ein Stamm. [7] XII. 10308. [8] Wilson, ebenda, II. 123. [9] Ebenda, II. 10 http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/191.htm (4 of 4)20.06.2005 17:27:22 Kommentar VIII 29. TIERE MIT KNOCHEN, DRACHEN, UND FLIEGENDE SARPAS [10] WURDEN DEN KRIECHENDEN DINGEN ZUGEFÜGT. DIE, WELCHE KRIECHEN AUF DEM BODEN, BEKAMEN SCHWINGEN. DIE, MIT DEN LANGEN HÄLSEN IM WASSER WURDEN DIE AHNEN DER VÖGEL DER LUFT. Dies ist ein Punkt, über den die Lehren und die moderne biologische Spekulation in vollkommener Übereinstimmung sind. Die fehlenden Glieder, welche diesen Übergangsprozeß zwischen Reptil und Vogel repräsentieren, sind auch für den echtesten Frömmler sichtbar, insbesondere in den Ornithosceliden, im Hesperornis und im Archäopteryx des Vogt. 30. WÄHREND DER DRITTEN [11] WUCHSEN DIE KNOCHENLOSEN TIERE UND VERÄNDERTEN SICH; SIE WURDEN ZU TIEREN MIT KNOCHEN, IHRE CHHÂYÂS WURDEN [12] DICHT. Wirbeltiere, und hierauf Säugetiere. Vorher waren die Tiere auch ätherische Protoorganismen, gerade so wie der Mensch es war. 31. DIE TIERE TRENNTEN SICH ZUERST. [13] SIE BEGANNEN SICH ZU BEGATTEN. DER ZWEIFÄLTIGE MENSCH TRENNTE SICH [14] AUCH ER [15] SAGTE: „LASST UNS WIE SIE SEIN; LASST UNS VEREINIGEN UND GESCHÖPFE ERZEUGEN. SIE THATEN ES. . . . 32. UND JENE, WELCHE KEINEN FUNKEN HATTEN, [16] NAHMEN UNGEHEURE WEIBLICHE TIERE ZU SICH. SIE ERZEUGTEN MIT IHNEN STUMME RASSEN. STUMM WAREN SIE [17] SELBER. ABER IHRE ZUNGEN LÖSTEN SICH. [18] DIE ZUNGEN IHRER NACHKOMMENSCHAFT BLIEBEN SCHWEIGEND. UNGETÜME BRACHTEN SIE HERVOR. EINE RASSE VON KRUMME, MIT ROTEM HAAREN BEDECKTEN UNGETÜMEN, DIE AUF ALLEN VIEREN GINGEN. [19] EINE STUMME RASSE, DAMIT DIE SCHANDE NICHT OFFENBAR WERDE. [20] Die Thatsache früherer hermaphroditischer Säugetiere und der darauffolgenden Trennung der Geschlechter ist jetzt unbestreitbar sogar vom Standpunkte der Biologie. Wie Prof. Oskar Schmidt, der sich offen als Darwinist bekennt, zeigt: Gebrauch und Nichtgebrauch in Verbindung mit Auslese erläutern (?) die Trennung der Geschlechter und das auf anderem Wege völlig unbegreifliche http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/193.htm (1 of 3)20.06.2005 17:27:22 Kommentar VIII Vorhandensein der rudimentären Geschlechtsorgane. Besonders bei den Wirbeltieren hat jedes Geschlecht so auffallende Spuren von den das andere charakterisierende Fortpflanzungswerkzeugen, daß schon das Altertum den Hermaphroditismus als einen natürlichen Urzustand des Menschen annahm . . . . Die Zähigkeit, mit welcher diese Rudimente der Geschlechtsorgane vererbt worden, ist eine ganz enorme. In der Klasse der Säugetiere ist wirklicher Hermaphroditismus unerhört; durch ihre ganze Entwicklungsperiode hindurch schleppen sich die schon von ihren unbekannten Stammformen, wer weiß wie lange, getragenen Überbleibsel. [21] [10] Schlangen. [11] Rasse. [12] Ebenfalls. [13] In Männchen und Weibchen. [14] Sodann. [15] Der Mensch. [16] Die „Schwachköpfigen“. Vgl. Shloka 24. [17] Die „Schwachköpfigen“. [18] Siehe Kommentar zu Shloka 36. [19] Diese „Tiere“ oder Ungetüme sind nicht die menschenähnlichen oder irgend welche andere Affen, sondern wahrhaftig das, was die Anthropologen das „fehlende Glied“ nennen möchten, der ursprüngliche niedere Mensch. [20] Die Schande ihres tierischen Ursprungs, den unsere heutigen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/193.htm (2 of 3)20.06.2005 17:27:22 Kommentar VIII Wissenschafter hervorheben würden, wenn sie könnten. [21] Descendenzlehre und Darwinismus, p. 171, 172. Die erwähnten „unbekannten Stammformen“ sind die ursprünglichen astralen Vorbilder. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/193.htm (3 of 3)20.06.2005 17:27:22 Kommentar VIII „Die Tiere trennten sich zuerst“, sagt Shloka 31. Man halte sich vor Augen, daß zu jener Zeit die Menschen verschieden waren, sogar physiologisch, von dem, was sie jetzt sind, nachdem der Mittelpunkt der fünften Rasse bereits überschritten ist. Es wird uns nicht gesagt, was die „ungeheuren weiblichen Tiere“ waren; aber sie waren sicherlich ebenso verschieden von allen die wir jetzt kennen, als die „Menschen“ verschieden waren von den Menschen von heutzutage. Dies war der erste physische „Fall in die Materie“ von einigen der damals existierenden und niederen Rassen. Man erinnere sich an Shloka 24. Die „Söhne der Weisheit“ hatten frühere, d. i. die nicht entwickelte Dritte Rasse verschmäht, und werden als sich in der späteren Dritten Rasse inkarnierend und diese so mit Intellekt begabend dargestellt. So fiel die Sünde der gehirnlosen oder „gemütlosen“ Rassen, welche keinen „Funken“ hatten und unverantwortlich waren, auf jene, welche ihre karmische Pflicht durch dieselben zu thun verschmähten. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/195a.htm20.06.2005 17:27:22 Kommentar VIII WAS DIE EINWENDUNGEN GEGEN DAS VORHERGEHENDE SEIN KÖNNEN. Somit verwirft der Occultismus die Idee, daß die Natur den Menschen aus dem Affen entwickelte, oder auch nur aus einem beiden gemeinsamen Ahnen; er führt vielmehr im Gegenteile einige der menschenähnlichsten Arten auf den Menschen der dritten Rasse aus der frühen atlantischen Periode zurück. Da dieser Satz anderwärts behauptet und verteidigt werden wird, so sind ein paar Worte mehr alles, was gegenwärtig notwendig ist. Der größeren Klugheit halber wollen wir jedoch in Kürze wiederholen, was vorher in Band I, Strophe VI gesagt wurde. Unsere Lehren zeigen, daß es zwar richtig ist, zu sagen, daß die Natur einstmals rund um die menschliche Astralform eine affenähnliche äußere Gestalt aufgebaut hatte, daß es aber auch ebenso richtig ist, daß diese Gestalt in keinem höheren Grade jene des „fehlenden Gliedes“ war, als es die vielfältigen anderen Bedeckungen dieser Astralform waren, während des Verlaufes ihrer natürlichen Entwicklung durch alle Naturreiche. Auch hat, wie gezeigt worden ist, eine solche Entwicklung nicht auf diesem Planeten der Vierten Runde stattgefunden, sondern bloß während der Ersten, Zweiten und Dritten Runde, als der Mensch der Reihe nach „ein Stein, eine Pflanze, und ein Tier“ war, bis er das wurde, was er in der ersten Wurzelrasse der gegenwärtigen Menschheit war. Die wirkliche Entwicklungsreihe ist von der Darwinschen verschieden, und die zwei Systeme sind unvereinbar, wenn nicht das letztgenannte von den Dogmen der „natürlichen Zuchtwahl“ und dergleichen getrennt wird. In der That liegt zwischen dem Moner des Haeckel und dem Sarîsripa des Manu ein unüberschreitbarer Abgrund in Gestalt des Jîva; denn die „menschliche“ Monade, einerlei ob „inmetallisiert“ im Steinatom, oder „invegetalisiert“ in der Pflanze, oder „inanimalisiert“ im Tiere, ist noch immer eine göttliche, somit auch eine menschliche Monade. Sie hört auf, menschlich zu sein erst dann, wenn sie absolut göttlich wird. Die Ausdrücke „mineralische“, „vegetabilische“ und „animalische“ Monade beabsichtigen eine oberflächliche Unterscheidung zu bewirken: es giebt nichts Derartiges, wie eine Monade (Jîva), die anders wäre als göttliche, und die nicht infolgedessen einmal menschlich gewesen oder in Zukunft menschlich werden müßte. Der letztere Ausdruck muß bedeutungslos bleiben, wenn nicht dieser Unterschied wohl verstanden wird. Die Monade ist ein Tropfen aus dem uferlosen Ocean jenseits, oder um das richtige zu sagen, innerhalb der Ebene der ursprünglichen Differentiation. Sie ist göttlich in ihrem höheren und menschlich in ihrem niederen Zustande - die Eigenschaftswörter „höher“ und „niedriger“ sind in Ermangelung besserer Worte gebraucht - aber http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/195b.htm (1 of 3)20.06.2005 17:27:23 Kommentar VIII eine Monade bleibt sie jeder Zeit, ausgenommen im nirvânischen Zustande unter jedweder Bedingung, oder jedweden äußeren Formen. Wie der Logos das Weltall in dem göttlichen Gemüte reflektiert, und das geoffenbarte Weltall sich selbst in jeder seiner Monaden reflektiert, wie Leibnitz es in Wiederholung einer östlichen Lehre dargestellt hat, so hat die Monade während des Cyklus ihrer Inkarnationen in sich jede Wurzelform eines jeden Reiches zu reflektieren. Daher sagen die Kabbalisten richtig, daß „der Mensch ein Stein wird, eine Pflanze, ein Tier, ein Mensch, ein Geist, und schließlich Gott“, und so seinen Cyklus oder Kreislauf vollendet, und zu dem Punkte zurückkehrt, von welchem er als der Himmlische Mensch ausgegangen war. Aber unter „Mensch“ ist die göttliche Monade gemeint, und nicht die denkende Wesenheit, noch weniger sein physischer Körper. Die Männer der Wissenschaft versuchen jetzt, die unsterbliche Seele, während sie ihr Dasein leugnen, durch eine Reihe von tierischen Formen von der niedrigsten bis zur höchsten zu verfolgen; während in Wahrheit die ganze gegenwärtige Faune von jenen ursprünglichen Ungetümen abstammt, von denen die Strophen sprechen. die Tiere - die Kriechtiere sowohl und jene in den Wassern, welche dem Menschen in dieser vierten Runde vorangingen, sowie auch jene, welche mit der dritten Rasse gleichzeitig waren, und wiederum die Säugetiere, welche später sind als die dritte und vierte Rasse sind alle entweder mittelbar oder unmittelbar, physisch die gegenseitige und wechselseitige Hervorbringung des Menschen. Es ist richtig zu sagen, daß der Mensch dieses Manvantaras, d. i. der drei vorhergehenden Runden, durch alle Reiche der Natur hindurchgegangen ist; daß er „ein Stein, eine Pflanze, und ein Tier“ war. Aber (a) diese Steine, Pflanzen und Tiere waren Vorbilder, die zarten Darstellungen von jenen der vierten Runde, und (b) selbst jene am Beginne der vierten Runde waren die astralen Schatten, wie die Occultisten es ausdrücken, der gegenwärtigen Steine, Pflanzen und Tiere. Und schließlich waren weder die Formen noch die Gattungen von Mensch, Tier oder Pflanze das, was sie später wurden. So waren die astralen Vorbilder der niederen Wesen des Tierreiches der vierten Runde, welche den Chhâyâs der Menschen vorhergingen, verfestigte, wenn auch noch sehr ätherische Scheiden von noch ätherischen Formen oder Modellen, die am Schlusse der dritten Runde auf Kugel D hervorgebracht waren, wie im Geheimbuddhismus auseinandergesetzt ist; hervorgebracht „aus dem Rückstande der Substanz, aus Stoff von toten Körpern von Menschen und (anderen ausgestorbenen) Tieren des vorhergehenden Rades“, oder der vorhergegangenen Dritten Runde - wie Shloka 28 uns sagt. Während somit die noch nicht beschriebenen „Tiere“, welche dem Astralmenschen am Beginne seines Lebenscyklus auf unserer Erde vorangingen, noch sozusagen die Nachkommenschaft des Menschen der dritten Runde waren, verdanken die http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/195b.htm (2 of 3)20.06.2005 17:27:23 Kommentar VIII Säugetiere dieser Runde ihr Dasein in einem bedeutenden Maße wiederum dem Menschen. Obendrein ist der „Ahne“ des gegenwärtigen menschenähnlichen Tieres, des Affen, die unmittelbare Hervorbringung des noch gemütlosen Menschen, welcher seine Menschenwürde dadurch schändete, daß er sich selbst physisch auf die Stufe eines Tieres stellte. Das Obige erklärt einige der angeblichen physiologischen Beweise, welche von den Anthropologen als ein augenscheinlicher Beweis für die Abstammung des Menschen von den Tieren vorgebracht werden. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/195b.htm (3 of 3)20.06.2005 17:27:23 Kommentar VIII Der Punkt, auf den die Evolutionisten den größten Nachdruck legen, ist der, daß „die Geschichte des Embryo ein Abriß von jener der Rasse ist.“ Daß: Jeder Organismus durchläuft bei seiner Entwicklung aus dem Ei eine Reihe von Formen, welche in ähnlicher Reihenfolge seiner Vorfahren im langen Verlaufe der Erdengeschichte durchlaufen haben. [22] Die Keimgeschichte gestaltet sich daher zum Miniaturgebilde oder zum Auszuge der Stammesgeschichte. Diese Vorstellung bildet den Inhalt unseres biogenetischen Grundgesetzes, welches wir als das wahre „Grundgesetz der organischen Entwicklung“ an die Spitze der Entwicklungsgeschichte stellen müssen. [23] Diese moderne Theorie war den Weisen und Occultisten seit den entferntesten Zeitaltern als eine Thatsache bekannt und wurde von ihnen viel philosophischer ausgedrückt. Eine Stelle aus Isis entschleiert mag hier angeführt werden, um ein paar Vergleichspunkte zu liefern. Es wurde gefragt, warum die Physiologen bei aller ihrer großen Gelehrsamkeit nicht im stande seien, die Erscheinungen der Mißbildungen zu erklären? Jeder Anatom, der die Entwicklung und das Wachstum des Embryo . . . „zum Gegenstand seines speciellen Studiums“ gemacht hat, kann uns ohne große Gehirnanstrengung sagen, was tägliche Erfahrung und der eigene Augenscheinung ihm zeigen, nämlich, daß bis zu einem gewissen Zeitpunkt der menschliche Embryo ein getreues Abbild eines jungen Batrachiers auf seiner ersten Stufe nach dem Laiche ist - eine Kaulquappe. aber kein Physiologe oder Anatom scheint die Idee gehabt zu haben, auf die Entwicklung des menschlichen Wesens - vom ersten Augenblicke seines physischen Erscheinens als Keim bis zu seiner schließlichen Ausgestaltung und Geburt - die pythagoräische esoterische Lehre von der Metempsychosis anzuwenden, die von den Kritikern so irrtümlich ausgelegt wird. Die Bedeutung des kabbalistischen Satzes: „Ein Stein wird eine Pflanze; eine Pflanze ein Tier; ein Tier ein Mensch“ u. s. w., wurde an anderer Stelle in Beziehung zur geistigen und körperlichen Entwicklung der Menschen auf dieser Erde erwähnt. Wir wollen nun einige weitere Worte beifügen, um die Sache klarer zu machen. Was ist die ursprüngliche Gestalt des zukünftigen Menschen? Ein Korn, eine http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/197.htm (1 of 4)20.06.2005 17:27:23 Kommentar VIII Zelle, sagen einige Physiologen; ein Molekül, ein Ei des Eies, sagen andere. Wenn sie analysiert werden könnte - durch das Mikroskop oder auf andere Art - welche Zusammensetzung derselben sollten wir vorzufinden erwarten? Nach Analogie sollten wir sagen, die eines Kernes von unorganischer Materie, von der Cirkulation niedergelegt an dem Keimpunkte, und vereinigt mit einer Ablagerung organischer Materie. Mit anderen Worten, dieser außerordentlich kleine Kern des zukünftigen Menschen ist aus denselben Elementen zusammengesetzt wie ein Stein - aus denselben Elementen wie die Erde, welche der Mensch zu bewohnen bestimmt ist. Moses wird von den Kabbalisten als Autorität für die Bemerkung angeführt, daß es Wasser und Erde bedurfte, um ein lebendiges Wesen zu machen, und daher kann gesagt werden, daß der Mensch zuerst als ein Stein erscheint. Am Ende von drei oder vier Wochen hat das Ei ein pflanzenartiges Aussehen angenommen, das eine Ende ist kugelig geworden und das andere spitz zulaufend, wie eine Mohrrübe. Beim Zerschneiden findet man, daß es wie eine Zwiebel aus sehr zarten Blättchen oder Häuten zusammengesetzt ist, die eine Flüssigkeit einschließlich. Die Blättchen nähern sich einander an dem unteren Ende und der Embryo hängt von der Wurzel des Nabels nahezu wie die Frucht von dem Zweige. Der Stein ist jetzt, durch „Metempsychose“ in eine Pflanze verwandelt worden. Dann beginnt das embryonale Geschöpf von innen nach außen seine Glieder hervorzutreiben, und entwickelt seine Züge. Die Augen werden sichtbar als zwei schwarze Punkte; die Ohren, Nase und Mund bilden Vertiefungen, wie die Tüpfel einer Ananas, bevor sie hervorzutreten beginnen. Der Embryo entwickelt sich zu einem tierartigen Fötus - zur Gestalt einer Kaulquappe - und wie ein amphibisches Reptil lebt er im Wasser und entwickelt sich aus demselben. Seine Monade ist noch nicht menschlich oder auch unsterblich geworden, denn die Kabbalisten sagen uns, daß dies erst in der „vierten Stunde“ geschieht. allmählich nimmt der Fötus die Eigenschaften des menschlichen Wesens an, die erste Schwingung des unsterblichen Atems geht durch sein Wesen: er bewegt sich; und die göttliche Wesenheit läßt sich in der kindlichen Gestalt nieder, welche sie bewohnen wird, bis zum Augenblicke des körperlichen Todes, wo dann der Mensch ein Geist wird. Diesen geheimnisvollen Vorgang einer neumonatlichen Bildung nennen die Kabbalisten die Vollendung des „individuellen Cyklus der Evolution“. Wie sich der Fötus inmitten des Liquor amnii in dem Schoße entwickelt, so keimen die http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/197.htm (2 of 4)20.06.2005 17:27:23 Kommentar VIII Erden in dem Universalen Ether oder der Astralflüssigkeit in dem Schoße des Weltalls. Diese kosmischen Kinder sind, wie ihre zwerghaften Bewohner, zuerst Kerne; dann eichen; dann reifen sie allmählich; und werden ihrerseits Mütter, und entwickeln mineralische, pflanzliche, tierische und menschliche Formen. Vom Mittelpunkt zum Umkreise, vom kaum wahrnehmbaren Bläschen bis zu den äußersten erfaßbaren Grenzen des Kosmos ziehen diese erhabenen Denker, die Occultisten, Kreis um Kreis, die sich umfassen und umfaßt sind in endloser Reihe. Den Embryo, der sich in seiner vorgeburtlichen Sphäre entwickelt, den Einzelnen in seiner Familie, die Familie im Staate, den Staat in der Menschheit, die Erde in unserem System, jenes System in seinem centralen Universum, das Universum im Kosmos in der EINEN URSACHE der schrankenlosen und unendlichen. [24] [22] „Ein sehr starkes Argument zu Gunsten der Variabilität wird von der Wissenschaft der Embryologie geliefert. Ist nicht der Mensch im Uterus . . . . eine sehr einfache Zelle, eine Pflanze mit drei oder vier Blättchen, eine Kaulquappe mit Kiemen, ein Säugetier mit einem Schwanz, schließlich ein Säugetier erster Ordnung (?) und ein Zweifüßer? Es ist kaum möglich, in der embryologischen Entwicklung nicht eine flüchtige Skizze, eine getreue Zusammenfassung der ganzen organischen Reihe zu erkennen.“ (Lefèvre, Philosophie, p. 484.) Die erwähnte Zusammenfassung ist jedoch nur die des Vorrates an Typen, der im Menschen, dem Mikrokosmos aufgespeichert ist. Diese einfache Erklärung begegnet allen solchen Einwänden, wie dem Vorhandensein eines rudimentären Schwanzes am Fötus - einer Thatsache, mit der Haeckel und Darwin als zu Gunsten der Affenvorfahrentheorie entscheidend im Triumphe prunken. Es kann auch darauf hingewiesen werden, daß das Vorhandensein einer Pflanze mit Blättern in den embyronischen Stadien nach gewöhnlichen evolutionistischen Prinzipien nicht erklärt ist. Die Darwinisten haben den Menschen nicht durch das Pflanzenreich zurückverfolgt, aber die Occultisten thaten dies. Warum also diese Erscheinung beim Embryo, und wie erklären http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/197.htm (3 of 4)20.06.2005 17:27:23 Kommentar VIII sie die ersteren? [23] „Über die Urkunden der Stammesgeschichte“, eine Vorlesung von Haeckel (a. a. O. II. p. 93). [24] BD. I. pp. 388-390. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/197.htm (4 of 4)20.06.2005 17:27:23 Kommentar VIII So lautet ihre Philosophie der Entwicklung, wie wir sehen, verschieden von der des Haeckel. Nur Teile sind´s des Einen ohne Fehle, Deß´ Körper die Natur, und (Parabrahm) die Seele. Dies sind die Beweise des Occultismus und sie werden von der Wissenschaft verworfen. Aber wie ist die Kluft zwischen dem Gemüte des Menschen und dem des Tieres in diesem Falle zu überbrücken? Wenn wir des Beweises halber annehmen, daß der menschenähnliche Affe und der homo primigenius einen gemeinsamen Ahnen hatten - auf die Art, wie es die moderne Spekulation darstellt - wieso entfernten sich die beiden Gruppen voneinander soweit in Bezug auf mentale Fähigkeit? Es ist wahr, dem Occultisten kann gesagt werden, daß auf jeden Fall der Occultismus dasselbe thut, was die Wissenschaft wiederholt; er giebt dem Affen und dem Menschen einen gemeinsamen Ahnen, nachdem er den ersteren aus dem Ursprünglichen Menschen hervorgehen läßt. Ja, aber jener „Ursprüngliche Mensch“ war Mensch nur seiner äußeren Form nach. Er war gemütlos und seelenlos zu der Zeit, als er mit einem weiblichen Tierungeheuer den Vorvater einer Reihe von Affen erzeugte. Diese Spekulation - wenn es eine Spekulation ist - ist zum mindesten logisch, und füllt die Kluft zwischen dem Gemüte des Menschen und des Tieres aus. So begründet und erklärt sie das bisher Unergründbare und Unerklärbare. Die Thatsache - deren die Wissenschaft nahezu sicher ist - daß in dem gegenwärtigen Entwicklungsstadium keine Nachkommenschaft aus der Vereinigung von Mensch und Tier erfolgen kann, wird anderwärts betrachtet und erklärt. Was ist nun der fundamentale Unterschied zwischen den angenommenen (oder nahezu angenommenen) Schlußfolgerungen - wie sie im Stammbaum des Menschengeschlechts verkündet sind - daß Mensch und Affe einen gemeinsamen Urahn haben, und den Lehren des Occultismus, welche diese Schlußfolgerung bestreiten und die Thatsache annehmen, daß alle Dinge und alle lebenden Wesen aus einer gemeinsamen Quelle entsprungen sind? Die naturalistische Wissenschaft läßt den Menschen sich stufenweise zu dem entwickeln, was er jetzt ist. Ausgehend von dem ersten protoplasmatischen Klümpchen, dem sogenannten Moner - welches, wie uns gesagt wird, gleich dem übrigen „in dem Verlaufe unermeßlicher Zeitalter aus ein paar, oder aus einer einzigen, spontan entstehenden Urform entsprang, welche dem einen Gesetze http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/199.htm (1 of 3)20.06.2005 17:27:24 Kommentar VIII der Evolution gehorchte“, wird er durch „unbekannte und unerkennbare“ Typen hinauf bis zum Affen, und von da an bis zum Menschenwesen emporgeführt. Wo die Übergangsgestalten entdeckbar sind, wird uns nicht gesagt; aus dem einfachen Grunde, weil bis jetzt keine „fehlenden Glieder“ zwischen dem Menschen und den Affen jemals gefunden worden sind, obwohl diese Thatsache Leute, wie Haeckel, auf keinerlei Weise verhindert, sie nach Belieben zu erfinden. Auch wird man ihnen niemals begegnen; wieder einfach deshalb, weil jenes Glied, welches den Menschen mit seinen wirklichen Ahnen vereinigt, auf der objektiven Ebene und in der materiellen Welt der Formen gesucht wird, während es vor dem Mikroskope und dem Seciermesser innerhalb des tierischen Gehäuses des Menschen selbst sicher verborgen ist. Wir wiederholen, was wir in der Entschleierten Isis gesagt haben: Alle Dinge hatten ihren Ursprung im Geiste - die Entwicklung begann ursprünglich von oben und schritt nach abwärts vor, anstatt umgekehrt, wie in der Darwinschen Theorie gelehrt wird. Mit anderen Worten, es hat eine allmähliche Verstofflichung der Formen stattgefunden, bis ein bestimmter Tiefpunkt der Erniedrigung erreicht wurde. Dies ist der Punkt, bei dem die heutige Entwicklungslehre den Kampfplatz der spekulativen Hypothese betritt. Bei dieser Periode angelangt, werden wir es leichter finden, Haeckels Anthropogonie zu verstehen, welche den Stammbaum des Menschen „von seiner protoplasmatischen Wurzel, verfault in dem Schlamme von Meere, die bestanden, bevor die ältesten der fossilienführenden Felsen abgelagert wurden,“ herleitet, nach Herrn Huxley Darstellung. Wir können noch leichter daran glauben, daß sich der Mensch (der dritten runde) entwickelte „durch allmähliche Umwandlung eines (astralen) Säugetieres von affenartiger Organisation,“ wenn wir uns daran erinnern, daß dieselbe Theorie, in einer gedrängteren und weniger eleganten, aber ebenso verständlichen Ausdrucksweise, nach der Erzählung des Berosus viele tausend Jahre vor seiner Zeit von dem Mannfisch Oannes oder Dagon, dem Halbdämon von Babylonien, [25] (wenn auch auf etwas andere Art) gelehrt wurde. Aber was liegt jenseits der Darwinschen Abstammungslinie? soweit Darwin in Betracht kommt, nichts als „unverificierbare Hypothesen“, denn, nach seiner Darstellung betrachtet er alle Wesen „als die geradlinigen Abkömmlinge einiger weniger Wesen, welche viel früher lebten, als die erste Schicht des silurischen Systems abgelagert wurde.“ [26] Er versucht nicht, uns zu zeigen, was diese „wenige Wesen“ waren. Aber es entspricht unserem Zwecke ebenso gut, denn mit dem bloßen Zugeständnis ihrer Existenz, erlangt die Zufluchtnahme zu den Alten um Bestätigung und Ausarbeitung der Idee, den http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/199.htm (2 of 3)20.06.2005 17:27:24 Kommentar VIII Stempel wissenschaftlicher Billigung. [27] Fürwahr, wie wir in unserem ersten Werke gesagt haben, wenn wir Darwins Theorie der Entwicklung der Arten annehmen, so finden wir, daß sein Ausgangspunkt vor einer offenen Tür liegt. Wir haben die Freiheit, entweder mit ihm drinnen zu bleiben, oder die Schwelle zu überschreiten, hinter welcher das Unbegrenzte und das Unbegreifliche, oder vielmehr das Unaussprechliche liegt. Wenn unsere sterbliche Sprache unzulänglich ist, das auszudrücken, was unser Geist - während er auf dieser Erde verweilt - undeutlich in dem Großen „Jenseits“ voraussieht, so muß er es an irgend einem Punkt in der zeitlosen Ewigkeit verwirklichen. Aber was liegt „jenseits“ von Haeckels Theorie? Warum der Bathybius Haeckelii, und nicht mehr! [25] Siehe Cory, Ancient Fragments, pp. 21ff. [26] Origin of Species, pp. 448, 448, erste Ausg. [27] Bd. I. p. 154 http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/199.htm (3 of 3)20.06.2005 17:27:24 Kommentar IX STROPHE IX. DIE SCHLIESSLICHE ENTWICKLUNG DES MENSCHEN. 33. Die Schöpfer trauern. 34. Sie sühnen ihre Unterlassung. 35. Die Menschen werden mit Gemütern begabt. 36. Die vierte Rasse entwickelt vollkommene Sprache. 37. Jede androgyne Einheit trennt sich und wird zweigeschlechtlich. 33. ALS SIE DIES [1] SAHEN, DA TRAUERTEN DIE LHAS, [2] WELCHE NICHT MENSCHEN GEBILDET HATTEN, [3] UND SAGTEN: 34. „DIE AMANASA [4] HABEN UNSERE ZUKÜNFTIGEN WOHNUNGEN VERUNREINIGT. DIES IST KARMA. LASST UNS IN DEN ANDEREN WOHNEN. LASST UNS SIE BESSER BELEHREN, DAMIT NICHT SCHLIMMERES GESCHEHE.“ SIE THATEN ES. . . . 35. DA WURDEN ALLE MENSCHEN MIT MANAS [5] BEGABT. SIE SAHEN DIE SÜNDE DER GEMÜTLOSEN. Aber sie hatten sich bereits getrennt, bevor der Strahl der göttlichen Vernunft das dunkle Gebiet ihrer bis dahin schlummernden Gemüter erleuchtet hatte, und hatten gesündigt. Das heißt, sie hatten unbewußt Böses verübt, indem sie eine Wirkung hervorbrachten, die unnatürlich war. Aber, gleich den sechs anderen ursprünglichen Rassen, ihren Brüdern und Genossen, wird selbst diese siebente von nun an entartete Rasse, welche wegen der begangenen Sünde ihre Zeit für ihre schließliche Entwicklung abwarten muß - wird selbst diese siebente Rasse sich am letzten Tage auf einem der sieben Pfahle finden. Denn: Die Weisen [6] bewachen das Haus der Naturordnung: sie nehmen an vortreffliche Formen im geheimen. [7] Aber wir müssen sehen, ob die „Tiere“, mit denen sie sich abgegeben hatten, von derselben Art waren, wie die der Zoologie bekannten. Der „Fall“ geschah, nach dem Zeugnisse der alten Weisheit und der alten Berichte, sobald Daksha - der reinkarnierte Schöpfer der Menschen und der Dinge in der frühen Dritten Rasse - verschwunden war, um jenem Teile der Menschheit Platz zu machen, welcher sich „getrennt“ hatte. Ein Kommentar erklärt die Einzelheiten, welche dem „Falle“ vorangingen, folgendermaßen: In der Anfangsperiode der Vierten Entwicklung des Menschen verzweigte sich http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/201.htm (1 of 5)20.06.2005 17:27:24 Kommentar IX das Menschenreich nach mehreren und verschiedenen Richtungen. Die äußere Gestalt seiner ersten vertreten war nicht einheitlich, denn mit den Trägern (den eiartigen äußeren Schalen, in denen der zukünftige vollständige körperliche Mensch heranreifte), gaben sich oft, bevor jene erhärteten, ungeheure Tiere ab, die von jetzt unbekannten Arten waren, und den versuchsweisen Anstrengungen der Natur angehörten. Das Ergebnis war, daß Zwischenrassen von Ungeheuern, halb Tieren, halb Menschen, hervorgebracht wurden. Aber da sie Mißerfolge waren, so war ihnen nicht gestattet, lange zu atmen und zu leben, obwohl, da die wesentlich überwiegende Kraft des psychischen über die physische Natur noch sehr schwach war, und kaum begründet, die „Eigeborenen“ Söhne verschiedene ihrer Weibchen sich als Genossinnen genommen, und andere menschliche Ungeheuer erzeugt hatten. Später, als die Tierarten und Menschenrassen allmählich ins Gleichgewicht kamen, trennten sie sich, und paarten sich nicht weiter. Der Mensch schuf nicht mehr - er erzeugte. Aber er erzeugte auch Tiere ebenso gut wie Menschen in der alten Zeit. Daher sprachen die Weisen (oder Wahrsager), welche von Männern sprachen, die keine durch den Willen erzeugte Nachkommenschaft mehr hatten, sondern verschiedene Tiere zugleich mit Dânavas (Riesen) mit Weibchen von anderen Arten erzeugten - Tiere, welche gleich (oder nach Art von) vermeintlichen Söhnen zu ihnen standen; während sie (die menschlichen Männer) es mit der Zeit zurückwiesen, für die (vermeintlichen) Väter der stummen Geschöpfe gehalten zu werden - Wahrheit und Weisheit. Da die Könige und Herren der letzten Rasse (der dritten und der vierten) dies (diesen Zustand der Dinge) sahen, so drückten sie das Siegel des Verbotes auf das sündige Verkehren. Es störte das Karma, es entwickelte neues (Karma). [8] Sie (die Göttlichen Könige) schlugen die Schuldigen mit Unfruchtbarkeit. Sie zerstörten die rote und die blaue Rasse. [9] In einem andern finden wir: Es gab blau- und rotgesichtige Tiermenschen selbst in späteren Zeiten; nicht aus thatsächlicher Vermischung (zwischen menschlichen und tierischen Arten), sondern durch Abstammung. Und noch eine andere Stelle erwähnt: Rothaarige, schwärzliche Menschen, die auf allen Vieren gehen, welche sich krümmen und gerade richten (aufrecht stehen und wieder auf ihre Hände fallen), welche wie ihre Vorväter sprechen, und wie ihre riesigen Vormütter auf ihren Händen laufen. Vielleicht würden Haeckelianer in diesen Exemplaren zwar nicht den „Homo Primigenius“ wiedererkennen, aber einige von den niederen Stämmen, wie zum http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/201.htm (2 of 5)20.06.2005 17:27:24 Kommentar IX Beispiel einige Stämme der australischen Wilden. Nichtsdestoweniger stammen nicht einmal diese von den menschenähnlichen Affen ab, sondern von menschlichen Vätern und halbmenschlichen Müttern, oder, um genauer zu sprechen, von menschlichen Ungetümen - von jenen im ersten Kommentar erwähnten „Mißerfolgen“. Die wirklichen Anthropoiden, Haeckels Catarrhinae und Platyrrhinae, kamen viel später, in der letzten Zeit der Atlantis. Der Orangutan, der Gorilla, der Schimpanse und der Pavian sind die spätesten und rein physischen Entwicklungen aus niederen anthropoiden Säugetieren. Sie haben einen Funken rein menschlicher Wesenheit in sich: der Mensch jedoch hat nicht einen Tropfen pithekoiden [10] Blutes in seinen Adern. So sagt die alte Weisheit und allgemeine Überlieferung. [1] Die mit den Tieren begangene Sünde. [2] Die Geister, die „Söhne der Weisheit“. [3] Welche sich geweigert hatten, zu „schaffen“. [4] Gemütlosen. [5] Gemüt. [6] Dieser Vers im Rig Veda (X. 5, 6): „Die Sieben Weisen (Strahlen der Weisheit, Dhyânîs) bilden Sieben Pfade (oder Linien, und auch Rassen in einem anderen Sinn). Auf einen von diesen kann der trostlose Sterbliche kommen“ - ein Vers, der nur vom astronomischen und kosmischen Aspekt aus interpretiert wird, ist einer der gehaltvollsten an occulter Bedeutung. Die „Pfade“ können Linien (Maryâdâh) bedeuten, aber sie sind ursprünglich Lichtstrahlen, die auf die Pfade fallen, welche zur Weisheit führen. (Siehe Rig Veda, IV. 5-13.) Es bedeutet „Wege“ oder Pfade. Sie sind kurz gesagt die sieben Strahlen, welche aus dem makrokosmischen Centrum frei herabfallen, die sieben Prinzipien im metaphysischen, die sieben Rassen im physischen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/201.htm (3 of 5)20.06.2005 17:27:24 Kommentar IX Sinn. Alles hängt ab von dem angewendeten Schlüssel. [7] Rig Veda, X. 10, 5, 2. [8] Es ist nahezu unmöglich, einige dieser alten Kontinente wörtlich zu übersetzen. Wir sind oft gezwungen, nur den Sinn zu geben, und so die wörtlichen Übersetzungen wieder zu übersetzen. [9] Rudra, als ein Kumâra, ist Nîlalohita - rot und blau. [10] Dies gilt ohne Rücksicht auf die moderne materialistische Evolution, welche auf folgende Art spekuliert: „Die ursprüngliche Urmenschenform, vo welcher wir alle Menschen-Arten als Abkömmlinge betrachten, ist natürlich längst ausgestorben. (Dies bestreiten wir; sie hat nur an Größe abgenommen und sich in Bezug auf Gewebe verändrt.) Viele Gründe berechtigen uns aber zu der Vermutung, daß dieselbe aus wollhaarigen Langköpfen von dunkler (bräunlicher?) Hautfarbe bestand. (Die afrikanischen Rassen sind selbst jetzt in hervorragendem Maße langköpfig, aber der paläolithische Neanderthalerschädel, der älteste, von dem wir wissen, ist von bedeutender Größe, und der Kapacität des Gorillaschädels nicht näher stehend, als die irgend eines anderen jetzt lebenden Menschen.) Wir wollen diese hypothetische Menschen-Art vorläufig als Urmenschen (Homo primigenius) bezeichnen. . . . . Die erste Menschen-Art, der Urmensch (Homo primigenius) oder der Affen-Mensch, welcher der Stammvater aller übrigen Arten wurde, entstand aller Wahrscheinlichkeit nach in der Tropenzone der alten Welt aus menschenähnlichen Affen.“ Um Beweise befragt, erwidert der Evolutionist nicht im mindesten eingeschüchtert, „von denen uns bis jetzt noch keine fossilen Reste bekannt sind, die aber möglicherweise heute noch lebenden Orang und Gorilla ziemlich nahe standen.“ Und dann wird der Papua-Neger als der wahrscheinlich nächste Nachkomme erwähnt. (Stammbaum des Menschengeschlechts, a. a. O., p. 87.) http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/201.htm (4 of 5)20.06.2005 17:27:24 Kommentar IX Haeckel hält fest an Lemurien, welches er mit Ostafrika und Südasien als die mögliche Wiege der ursprünglichen Affenmenschen erwähnt. So thun auch viele Geologen. Herr A. R. Wallace giebt seinen Bestand zu, wenn auch in einem etwas geänderten Sinne, in seiner Geographischen Verbreitung der Tiere. Aber die Evolutionisten sollen nicht so leichthin von der verhältnismäßigen Größe der Gehirne der Menschen und des Affen sprechen, denn das ist sehr unwissenschaftlich, insbesondere wenn sie vorgeben, keinen Unterschied, oder wenigstens einen nur sehr geringen zwischen den beiden zu sehen. Denn Vogt selbst zeigte, daß, während der höchststehende Affe, der Gorilla, ein Gehirn von nur 30 - 51 Kubikzoll hat, das Gehirn des niedrigststehenden australischen Ureinwohners 99,35 Kubikzoll erreicht. Das erstere ist somit „nicht halb so groß wie das Gehirn einen neugeborenen Kindes“, sagt Pfaff http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/201.htm (5 of 5)20.06.2005 17:27:24 Kommentar IX Wie wurde die Trennung der Geschlechter bewirkt? wird gefragt. Sollen wir an die alte jüdische Fabel von der Rippe Adams glauben, welche die Eva liefert? Selbst ein solcher Glaube ist logischer und vernünftiger als die gänzlichvorbehaltlose Abstammung des Menschen von den Vierhändern; denn der erstere verbirgt unter einer fabelhaften Darstellung eine esoterische Wahrheit während die letztere keine tiefer Thatsache verhehlt, als ein Verlangen, der Menschheit eine materialistische Einbildung aufzuzwingen. die Rippe ist ein Knochen, und wenn wir in der Genesis lesen, daß Eva aus der Rippe geschaffen wurde, so bedeutet das einfach, daß die Rasse „mit Knochen“ hervorgebracht ward aus einer vorhergehenden Rasse oder Rassen, welche „knochenlos waren“. Dies ist ein weit und breit verbreiteter esoterischer Lehrsatz. Es ist nahezu universell unter seinen verschiedenen Formen. Eine thatsächliche Überlieferung besagt, daß der Mensch aus Araea, „roter Erde“ geschaffen wurde. Taaroa. die schöpferische Kraft, der Hauptgott, „versetzte den Menschen auf lange Jahre, auf verschiedene Leben in Schlaf.“ Dies bedeutet Rassenperioden, und ist eine Bezugnahme auf seinen mentalen Schlaf, wie anderwärts gezeigt. Während dieser Zeit zog die Gottheit einen Ivi (Knochen) aus dem Menschen und der wurde ein Weib. [11] Nichtsdestoweniger, was immer diese Allegorie vorstellen mag, macht sogar ihre exoterische Bedeutung einen göttlichen Bildner des Menschen notwendig - einen „vorfahren“. Glauben wir also an eine solche übernatürliche Wesen? Wir sagen: Nein. Der Occultismus hat niemals an irgend etwas, weder belebt noch unbelebt, außerhalb der Natur geglaubt. auch sind wir nicht Weltanbeter oder Polytheisten, wenn wir an den „Himmlischen Menschen“ und die Göttlichen Menschen glauben, denn wir haben das angehäufte Zeugnis der Zeitalter, mit seinem unwandelbaren Beweis für jeden wesentlichen Punkt, um uns darin zu unterstützen; die Weisheit der Alten und die universelle Überlieferung. Wir verwerfen jedoch solche grundlosen und basislosen Überlieferungen, welche aus der strengen Allegorie und Symbolik herangewachsen sind, wenn sie auch in exoterischen Glauben Annahme gefunden haben mögen. Was aber in einmütiger Überlieferung aufbewahrt ist, könnte nur der absichtlich Blinde verwerfen. Daher glauben wir an Rassen von Wesen, in weit entfernten geologischen Zeitaltern, die anders waren als die unsere, an Rassen von ätherischen Menschen, die auf die unkörperlichen (Arûpa) folgten, mit Form, aber ohne feste Substanz, Riesen, welche uns Zwergen vorangingen; an Dynastien von göttlichen Wesen, an jene Könige und Unterweiser der dritten Rasse in Künsten und Wissenschaften, mit der es unsere kleine moderne Wissenschaft weniger auf einen Vergleich ankommen lassen kann, als die elementare Arithmetik mit der Geometrie. Nein, sicherlich nicht. Wir glauben nicht an übernatürliche, sondern nur an http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/203.htm (1 of 3)20.06.2005 17:27:25 Kommentar IX übermenschliche, oder vielmehr zwischenmenschliche Intelligenzen. Man kann leicht das Gefühl des Bedauerns begreifen, das eine gebildete Person haben würde, unter die Abergläubischen und Unwissenden gerechnet zu werden; und selbst die große Wahrheit erfassen, die von Renan ausgesprochen wurde, wenn er sagt: Das Übernatürliche ist wie die Erbsünde geworden, ein Makel, dessen sich jedermann zu schämen scheint - selbst jene höchst religiösen Personen, welche sich heutigen Tages weigern, auch nur ein Minimum biblischer Wunder in ihrer ganzen Rohheit anzunehmen, und welche in dem Bestreben, sie auf ein Minimum zu reducieren, sie in den entferntesten Winkeln der Vergangenheit verstecken und verbergen. [12] Aber das „Übernatürliche“ des Renan gehört dem Dogma an und ist toter Buchstabe. Es hat nicht zu thun mit seinem Geiste, noch mit der Wirklichkeit der Thatsachen in der Natur. Wenn die Theologie uns auffordert zu glauben, daß vor vier oder fünf Jahrtausenden die Menschen 900 Jahre und mehr lebten, daß ein Teil der Menschheit, die Feinde des Volkes Israels ausschließlich, aus Riesen und Ungeheuern bestand, so lehnen wir es ab, zu glauben, daß etwas Derartiges in der Natur von nur fünf Tausend Jahren stattgefunden habe. Denn die Natur schreitet niemals in Sprüngen und plötzlichen Bewegungen vor, und Logik und logischer Menschenverstand, abgesehen von Geologie, Anthropologie und Ethnologie haben sich mit Recht gegen solche Behauptungen aufgelehnt. Wenn aber dieselbe Theorie, ihre phantastische Zeitrechnung aufgebend, behauptet hätte, daß die Menschen 969 Jahre - das Alter des Methusalah - vor fünf Millionen Jahren lebten, so hätten wir nichts gegen die Behauptung zu sagen. Denn in jenen Tagen verhielt sich die körperliche Gestalt der Menschen im Vergleich zu dem gegenwärtigen menschlichen Körper, wie die eines Megalosaurus zu der einer gemeinsamen Eidechse. [11] Ellis´ Polynesian Researches, Bd. II, p. 38. Die Missionare scheinen über diesen Namen Ivi hergefallen zu sein und daraus Eva gemacht zu haben, aber, wie Professor Max Müller gezeigt hat, ist Eva kein hebräischer Name, sondern eine europäische Umformung von [korrekter Abdruck siehe Buch], Châvah, Leben, oder Mutter alles Lebendigen; „während das tahitische ivi, und das maorische wheva, Knochen bedeutete und nur Knochen.“ (Introduction to the Science of Religion, p. 304.) http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/203.htm (2 of 3)20.06.2005 17:27:25 Kommentar IX [12] Chaire d´Hebreu au Collége de France, p. 20 http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/203.htm (3 of 3)20.06.2005 17:27:25 Kommentar IX Ein Naturforscher macht eine andere Schwierigkeit geltend. Die menschliche Art ist die einzige, welche, wie ungleich sie auch in ihren Rassen ist, untereinander Nachkommenschaft hervorbringen kann. „Es handelt sich nicht“ um Auswahl zwischen Menschenrassen, sagen die Antidarwinisten, und kein Evolutionist kann das Argument bestreiten, welches höchst siegreich die spezifische Einheit beweist. Wie kann dann der Occultismus darauf bestehen, daß ein Teil der Menschheit der vierten Rasse Junge erzeugte mit Weibchen einer anderen, nur halbmenschlichen, wenn nicht ganz tierischen Rasse; und daß die aus dieser Vereinigung hervorgehenden Hybriden sich nicht nur selbstständig fortpflanzen, sondern auch die Ahnen der heutigen menschenähnlichen Affen hervorbrachten? Die esoterische Wissenschaft erwidert hierauf, daß dies beim ersten Anbeginne des physischen Menschen der Fall war. Seit damals hat die Natur ihre Verfahren geändert, und Unfruchtbarkeit ist das einzige Ergebnis des Verbrechend der menschlichen Bestialität. Aber wir haben selbst heute noch Beweise dafür. Die Geheimlehre lehrt, daß die spezifische Einheit der Menschheit selbst jetzt nicht ohne Ausnahmen ist. Denn es giebt, oder gab vielmehr noch vor wenigen Jahren, Abkömmlinge dieser halbtierischen Stämme oder Rassen, sowohl von entferntem lemurischen als auch lemuro-atlantischen Ursprung. Die Welt kennt sie als Tasmanier (jetzt erloschen), Australier, Andamaneninsulaner u. s. w. Die Abstammung der Tasmanier kann nahezu nachgewiesen werden durch eine Thatsache, welche Darwin in ziemliches Erstaunen versetzte, ohne daß er im stande gewesen wäre, irgend etwas daraus zu machen. Diese Thatsache verdient Beachtung. De Quatrefages und andere Naturforscher, welche Monogenesis eben durch die Thatsache zu beweisen suchen, daß jede Rasse der Menschheit fähig ist, sich mit jeder anderen zu kreuzen, haben aus ihren Berechnungen Ausnahmen ausgelassen, welche in diesem Falle die Regel nicht bestätigen. Menschliche Kreuzung mag seit der Zeit der Trennung der Geschlechter eine allgemeine Regel gewesen sein, aber dies hindert nicht, daß sich ein anderes Gesetz geltend macht, nämlich Unfruchtbarkeit zwischen zwei Menschenrassen, geradeso wie zwischen zwei Tierspezies von verschiedener Art, in jenen seltenen Fällen, wo ein Europäer, der sich herabließ, in einem Weibe eines wilden Stammes eine Genossin zu sehen, zufällig ein Mitglied eines solchen gemischten Stammes erwählt. [13] Darwin bemerkt einen solchen Fall bei einem tasmanischen Stamme, dessen Weiber plötzlich in Masse von Unfruchtbarkeit betroffen wurden, einige Zeit nachdem unter ihnen europäische Kolonisten angekommen waren. Der große Naturforscher versuchte diese Thatsache durch einen Wechsel der Lebensweise, der Nahrungsbedingungen u. s. w. zu erklären, gab aber schließlich die Lösung des Geheimnisses auf. Für den Occultisten ist http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/205.htm (1 of 4)20.06.2005 17:27:25 Kommentar IX sie sehr klar. „Kreuzung“, wie es genannt wird, von Europäern mit Tasmanierinnen - das ist mit Vertreterinnen einer Rasse, deren Vorfahren ein „seelenloses“ [14] und gemütloses Ungeheuer und ein wirklicher menschlicher, wenn auch noch ebenso gemütloser Mensch waren - brachte Unfruchtbarkeit mit sich; und dies nicht nur als Folge eines physiologischen Gesetzes, sondern auch als ein Gesetz der karmischen Evolution in der Frage des weiteren Überlebens der abnormalen Rasse. In Bezug auf keinen Punkt des Obigen ist die Wissenschaft bis jetzt bereits zu glauben - aber sie wird es am Ende müssen. Die esoterische Philosophie, daran wollen wir uns erinnern, füllt bloß die von der Wissenschaft übrig gelassenen Lücken aus, und berichtigt ihre falschen Voraussetzungen. Aber in dieser Einzelheit unterstützen die Geologie, und selbst die Botanik und Zoologie die esoterischen Lehren. Es ist von vielen Geologen darauf hingewiesen worden, daß der australische Ureinwohner - welcher thatsächlich mit einer archaischen Faune und Flora zusammenbesteht - in ein außerordentliches Altertum zurückreichen muß. Die ganze Umgebung dieser geheimnisvollen Rasse, über deren Ursprung die Ethnologie schweigt, ist ein Zeugnis für die Wahrheit der esoterischen Behauptung. Wie Jukes sagt: Es ist eine sehr seltsame Thatsache, daß nicht nur diese Beuteltiere (die in den Oxfordshire Stone-field Schiefern gefundenen Säugetiere), sondern auch verschiedene Muscheln - wie z. B. die Trigonias und selbst einige von den Pflanzen, die in den Oolithfelsen fossil gefunden werden - den jetzt in Australien lebenden viel ähnlicher sind, als den lebenden formen auf irgend einem anderen teile der Erdkugel. Die könnte auf Grund der Annahme erklärt werden, daß seit der oolithischen (jurassischen) Periode in Australien weniger Veränderung stattgefunden hat als anderwärts, und daß die australische Flora und Faune infolgedessen etwas von dem oolithischen Typus bewahrt, während er auf der übrigen Erde gänzlich verdrängt und ersetzt ist (!!). [15] Warum hat nun in Australien weniger Veränderung stattgefunden, als anderwärts? Wo ist der Daseinsgrund für einen solchen „Fluch der Verzögerung“? Einfach deshalb, weil sich die Natur der Umgebung gleichen Schrittes mit der betreffenden Rasse entwickelt. Entsprechungen herrschen allüberall. Die überlebenden jener letzten Lemurier, welche der Vernichtung ihrer Genossen entgingen, als der Hauptkontinent versank, wurden die Vorfahren eines Teiles der gegenwärtigen Ureinwohnerstämme. Da sie eine sehr niedrige Unterrasse waren, die ursprünglich von Tieren, von Ungeheuern erzeugt wurde, deren bloße Überreste jetzt Meilen unter dem Meeresboden liegen, so existierte ihr Stamm seither in einer Umgebung, die dem Gesetze der Verzögerung stark http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/205.htm (2 of 4)20.06.2005 17:27:25 Kommentar IX unterworfen war. Australien ist eines der ältesten, jetzt über dem Wasser befindlichen Länder, und befindet sich in der greisenhaften Abgelebtheit des hohen Alters, ungeachtet seines „jungfräulichen Bodens“. Es kann keine neuen Formen hervorbringen, wenn ihm nicht neue und frische Rassen, und künstliche Kultur und Züchtung zu Hilfe kommen. [13] Von solchen halbtierischen Geschöpfen waren die einzigen der Ethnologie bekannten Überbleibsel die Tasmanier, ein Teil der Australier und ein Gebirgsstamm in China, dessen Männer und Weiber gänzlich mit Haar bedeckt sind. Sie waren die letzten geradlinigen Abkömmlinge der erwähnten halbtierischen Lemurier der letzten Zeit. Es giebt jedoch beträchtliche Mengen gemischter lemuro-atlantischer Völkershaften, die durch verschiedene Kreuzungen, mit solchen halbmenschlichen Stämmen entstanden waren - z. B. die Wilden von Borneo, die Veddhas von Ceylon, die von Prof. Flower unter die Ârier (!) klassificiert werden, die meisten der übrigen Australier, die Buschmänner, Negritos, Andamaneninsulaner, u. s. w. Die Australier vom Golf von St. Vincent und aus der Nachbarschaft von Adelaide sind sehr haarig, und der braune Flaum auf der Haut der Knaben von fünf oder sechs Jahren nimmt ein pelzartiges Aussehen an. Sie sind jedoch herabgesunkene Menschen; nicht die engste Annäherung an den „pikethoiden Menschen“, wie Haeckel so unbedingt versichert. Nur ein Teil dieser Menschen sind ein lemurischer Überrest. (Vgl. Esoteric Buddhism, pp. 64 ff.) [14] Wenn wir die Tiere seelenlos nennen, so sprechen wir dem Tiere, von der niedrigsten bis zur höchsten Art, nicht eine Seele ab, sonder nur eine bewußte überlebende Ego-Seele, d. i. jenes Prinzip, welches den Menschen überlebt, und in einem ähnlichen Menschen reinkarniert, Das Tier hat einen Astralkörper, welches die körperliche Form eine kurze Zeit lang überlebt; nichtsdestoweniger reinkarniert seine (tierische Monade) nicht in derselben, http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/205.htm (3 of 4)20.06.2005 17:27:25 Kommentar IX sondern in einer höheren Art, und hat natürlich keinen „Devachan“. Es hat die Samen aller menschlichen Prinzipien in sich, aber sie sind verborgen. [15] Manual of Geology, p. 302. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/205.htm (4 of 4)20.06.2005 17:27:25 Kommentar IX Um jedoch nochmals auf die Geschichte der dritten Rasse, der „Schweißgeborenen“, der „Eihervorbringenden“, und der „Androgynen“, zurückzukommen. Nahezu geschlechtslos in ihren ersten Anfängen, wurde sie doppelgeschlechtig oder androgyn; natürlich allmählich. Der Übergang von der ersten bis zur letzten Umformung erforderte zahllose Generationen, während welcher die einfache Zelle, welche aus dem frühesten Vorfahr (den zwei in einem) hervorging, sich zuerst zu einem zweigeschlechtlichen Wesen entwickelte; und dann brachte die Zelle, welche ein regelrechtes Ei wurde, ein eingeschlechtliches Geschöpf hervor. Die Menschheit der dritten Rassen ist die geheimnisvollste aller fünf bisher entwickelten Rassen. Das Geheimnis des „Wie“ der Erzeugung der getrennten Geschlechter muß natürlich hier sehr dunkel bleiben, da das die Aufgabe eines Embryologen und eines Spezialforschers ist; das vorliegende Werk giebt nur schwache Umrisse des Vorganges. aber es ist einleuchtend, daß die Einzelwesen der Menschheit der dritten Rasse anfingen, sich in ihren vorgeburtlichen Schalen oder Eiern [16] zu trennen und aus denselben als unterschiedene männliche und weibliche Kinder hervorzukommen, Zeitalter nach dem Auftreten ihrer frühen Vorfahren. Und wie die Zeit ihre geologischen Perioden abrollte, begannen die neugeborenen Unterrassen ihre Geburtsfähigkeit zu verlieren. Gegen das Ende der vierten Unterrasse der dritten Rasse verlor das Kind seine Fähigkeit, sofort nach der Befreiung aus seiner Schale zu gehen, und mit dem Ende der fünften wurde die Menschheit unter denselben Bedingungen und mit genau demselben Vorgang geboren, wie unsere historische Generationen. Dies erforderte natürliche Millionen von Jahren. Der Leser ist mit den angenäherten Zahlen zum mindesten der exoterischen Berechnung bekannt gemacht worden. [17] Wir nähern uns dem Wendepunkt in der Entwicklung der Rassen. Sehen wir, was die occulte Philosophie über den Ursprung der Sprache sagt. 36. DIE VIERTE RASSE ENTWICKELTE DIE SPRACHE. Die Kommentare erklären, daß die erste Rasse - die ätherischen oder astralen Söhne des Yoga, auch genannt die „Selbstgeborenen“ - in unserem Sinne sprachlos war, denn sie entbehrte des Gemütes auf unserer Ebene. Die zweite Rasse hatte eine „Tonsprache“, nämlich gesangartige Töne, die nur aus Vokalen zusammengesetzt waren. Die dritte Rasse entwickelte im Anfange eine Art von Sprache, die nur ein geringer Fortschritt über die verschiedenen Töne in der Natur war, über den Schrei der riesigen Insekten und der ersten Tiere, welche jedoch zur Zeit der „Schweißgeborenen“ oder der frühen dritten Rasse kaum im Entstehen waren. In ihrer zweiten Hälfte, als die „Schweißgeborenen“ die http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/207.htm (1 of 3)20.06.2005 17:27:26 Kommentar IX „Eigeborenen“ die mittlere Dritte Rasse hervorbrachten; und als diese, anstatt als androgyne Wesen zu „brüten“ - der Leser möge den, wenn auf menschliche Wesen unseres Zeitalter angewendet, ziemlich lächerlichen Ausdruck entschuldigen - sich zu getrennten Männern und Weibern zu entwickeln begann und als dasselbe Gesetz der Entwicklung sie dahinführte, ihre Art geschlechtlich fortzupflanzen - eine Handlung, welche die Schöpferischen Götter unter dem Antriebe des karmischen Gesetzes zwang, sich in gemütlosen Menschen zu inkarnieren; dann erst wurde die Sprache entwickelt. Aber selbst dann war sie noch nichts Besseres als eine versuchsweise Anstrengung. Das ganze Menschengeschlecht war zu jener Zeit „von einer Sprache und von einer Zunge“. Dies hinderte die letzten zwei Unterrassen der Dritten Rasse [18] nicht, Städte zu bauen, und weit und breit die ersten Samen der Civilisation unter der Leitung ihrer göttlichen Unterweiser [19] und ihrer eigenen bereits erweckten Gemüter auszusäen. Der Leser möge sich auch vor Augen halten, daß ebenso wie jede der sieben Rasse, so auch jede kleinste Unterteilung einer solchen Rasse, in vier Zeitalter geteilt ist - das goldene, silberne, eherne und eiserne Zeitalter. Die Sprache entwickelte sich sodann nach der occulten Kehre in folgender Ordnung: [16] Die „Fabeln“ und „Mythen“ von Leda und Jupiter, und dergl., hätten niemals in der Phantasie des Volkes entstehen können, wenn nicht die Allegorie auf eine Thatsache in der Natur begründet gewesen wäre. Die Entwicklung, welche den Menschen allmählich in ein Säugetier umwandelte, that in seinem Falle nur das, was sie in dem von andern Tieren that. Aber dies hindert nicht, daß der Mensch immer an der Spitze der Tierwelt und anderer organischer Arten gestanden ist, und daß er der ersteren vorangegangen ist. [17] Siehe die Abteilung über „die Zeitrechnung der Brâhmanen“, p. 69. [18] Um Verwirrung zu vermeiden, möge sich der Leser daran erinnern, daß sich der Ausdruck Wurzelrasse auf eine der sieben großen Rassen bezieht; Unterrasse auf einen ihrer großen Zweige, und Familienrasse auf eine der Unterteilungen, welche Nationen und große Stämme einschließen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/207.htm (2 of 3)20.06.2005 17:27:26 Kommentar IX [19] In der Abteilung über „die fünfte Rasse und ihre göttlichen Unterweiser,“ im Kommentar zur Strophe XII, wird die Natur dieser „Unterweiser“ erklärt. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/207.htm (3 of 3)20.06.2005 17:27:26 Kommentar IX I. Einsilbige Sprache: die Sprache der ersten annäherungsweise vollständig entwickelten Menschenwesen am Schlusse der dritten Wurzelrasse, der „goldfarbigen“, gelbgesichtigen Menschen, nach ihrer Trennung in Geschlechter und dem vollen Erwachen ihrer Gemüter. Vorher verkehrten sie mit Hilfe von etwas, das jetzt „Gedankenübertragung“ genannt werden würde, obwohl, mit Ausnahme der Rasse mit Namen die „Söhne von Willen und Yoga“ - die ersten, in denen sich die „Söhne der Weisheit“ inkarniert hatten - das Denken in dem entstehenden körperlichen Menschen nur sehr wenig entwickelt war, und sich niemals über einen niedrigen irdischen Gesichtskreis erhob. Ihre physische Körper gehörten der Erde an, ihre Monaden blieben gänzlich auf einer höheren Ebene. Die Sprache konnte nicht wohl entwickelt werden vor der vollen Erlangung und Entwicklung ihrer Vernunftfähigkeiten. Diese einsilbige Sprache war sozusagen die vokalische Mutter der mit harten Konsonanten vermischten einsilbigen Sprachen, welche bei den gelben Rassen in Gebrauch sind, die dem Anthropologen bekannt sind. [20] II. Agglutinierende Sprache: diese sprachlichen Eigenschaften entwickelten sich zu den agglutinierenden Sprachen. Die letzteren wurden von einigen atlantischen Rassen gesprochen, während andere Väterstämme der vierten Rasse die Muttersprache bewahrten. Und wie die Sprachen ihre cyklische Entwicklung haben, ihre Kindheit, Reinheit, Wachstum, Fall in die Materie, Vermischung mit anderen Sprachen, Reife, Verfall und schließlich Tod, [21] so verfiel auch die ursprüngliche Sprache der höchstcivilisierten atlantischen Rassen - jene Sprache, welche in alten Sanskritwerken als Râkshasî Bhâshâ bezeichnet wird und starb fast aus. Während die „Auslese“ der vierten Rasse immer mehr und mehr dem Gipfel physischer und intellektueller Entwicklung zustrebte und so der entstehenden fünften (der ârischen) Rasse die flektierenden, hochentwickelten Sprache zum Erbe hinterließ, verfielen die agglutinierenden und blieben zurück als ein fragmentarisches fossiles Idiom, das jetzt zerstreut und nahezu auf die eingeborenen Stämme von Amerika beschränke ist. III. Flektierende Sprache: die Wurzel des Sanskrit, das sehr irrtümlich die „ältere Schwester“ des Griechischen genannt wird anstatt seine Mutter - war die erste Sprache, jetzt die Mysteriensprache der Initiierten der fünften Rasse. Die „semitischen“ Sprachen sind die Bastardabkömmlinge der ersten phonetischen Korruptionen der ältesten Kinder des frühe Sanskrit. Die occulte Lehre giebt keine solchen Einteilungen wie die ârische und die semitische zu, und nimmt selbst die turanische nur mit weitgehenden Vorbehalten an. Die Semiten, insbesondere die Araber, sind spätere Ârier - entartet in Geistigkeit und http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/209.htm (1 of 4)20.06.2005 17:27:26 Kommentar IX vervollkommnet in Stofflichkeit. Zu diesen gehören alle Juden und Araber. Die ersteren sind ein Stamm, der von den Chandâlas Indiens entstammte, von den außerhalb der Kasten stehenden, von denen viele Exbrâhmanen waren, welche in Chaldäa, in Sind, und in Aria (Iran) zuflucht suchten , und welche wirklich von ihrem Vater A-Bram (Nicht-Brâhmane) etwa 8000 Jahre v. Chr. herstammen. Die letzteren, die Araber, sind die Abkömmlinge jener Ârier, welche zur Zeit der Zerstreuung der Nationen nicht nach Indien gehen wollten, von denen einige in seinen Grenzländern blieben, in Afghanistan und Kabul [22] und den Oxus entlang, während andere nach Arabien vor- und eindrangen. Aber dies geschah, als Afrika sich bereits als ein Kontinent erhoben hatte. Wir müssen unterdessen so genau, als es der beschränkte Raum gestattet wird, der allmählichen Entwicklung der jetzt wahrhaft menschlichen Art folgen. In der plötzlich gehemmten Entwicklung gewisser Unterrassen und in ihrer erzwungenen und gewaltsamen Ablenkung in die rein tierische Linie durch künstliche Kreuzung, fürwahr gleichartig der Hybridenbildung, welche wir jetzt im Pflanzen- und Tierreiche nutzbar zu machen gelernt haben, haben wir den Ursprung der menschenähnlichen Affen zu suchen. In diesen rothaarigen und haarbedeckten Ungetümen, der Frucht der unnatürlichen Verbindung zwischen Menschen und Tieren, inkarnierten sich die „Herren der Weisheit“, wie wir sehen, nicht. So entsprang durch eine lange Reihe von Umwandlungen, die unnatürlicher Kreuzung - unnatürlicher „geschlechtlicher Auswahl“ - folgten, im entsprechenden Verlauf der Zeit die niedrigsten Abarten der Menschheit; während weitere Bestialität, und die Frucht ihrer ersten tierischen Fortpflanzungsanstrengungen eine Art erzeugte, welche sich Zeitalter später zu den Affensäugetieren entwickelten. [23] Was die Trennung der Geschlechter anbelangt, so geschah sie nicht plötzlich, wie man glauben könnte. Die Natur schreitet in allem, was sie that, langsam vorwärts. [20] Die gegenwärtigen gelben Rassen sind jedoch die Abkömmlinge der frühen Zweige der Vierten Rasse. Die einzigen reinen und unmittelbaren Abkömmlinge der Dritten sind, wie oben gesagt, ein Teil der gesunkenen und entarteten Australier, deren weit entfernte Vorfahren einer Abteilung der siebenten Unterrase der Dritten angehörten. Der Rest ist von gemischt lemurohttp://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/209.htm (2 of 4)20.06.2005 17:27:26 Kommentar IX atlantischer Abstammung. Sie haben sich seit damals an Gestalt und intellektuellen Fähigkeiten gänzlich geändert. [21] Die Sprache ist sicher gleichartig mit der Vernunft, und konnte sich niemals entwickelt haben, bevor die Menschen eins wurden mit den beseelenden Prinzipien in ihnen - mit jenen, welche das im ursprünglichen Menschen schlummernde mânasische Element befruchteten und zum Leben erweckten. Denn, wie Professor Max Müller uns in seiner Wissenschaft des Gedankens sagt: „Gedanke und Sprache sind identisch.“ Dem jedoch die Überlegung hinzuzufügen, daß Gedanken, welche für Worte zu tief sind, überhaupt nicht wirklich existieren, ist ziemlich gewagt, denn ein den Astraltafeln eingedrückter Gedanke existiert in Ewigkeit, ob er nun ausgedrückt wurde oder nicht. Logos ist sowohl Vernunft als auch Sprache. Aber die Sprache, die in Cyklen fortschreitet, ist nicht immer geeignet, geistige Gedanken auszudrücken. Obendrein ist in einem Sinne der griechische Logos gleichwertig mit der Sanskrit Vâch, „dem unsterblichen (intellektuellen) Strahlen des Geistes.“ Und die Thatsache, daß Vâch (als Devasenâ, ein Aspekt von Sarasvâti, der Göttin der verborgenen Weisheit) die Gattin des ewig ehelosen Kumâra ist, enthüllt eine bedeutungsvolle,. wenn auch verhüllte Bezugnahme auf die Kumâras, auf jene, „welche sich weigerten zu schaffen,“ welche aber späterhin gezwungen waren, den göttlichen Menschen vollständig zu machen, indem sie sich in ihm inkarnierten. All dies wird in den folgenden Abteilungen ausführlich erklärt werden. [22] Ptolemäus, der in seiner neunten Tafel von den Kaboliten oder Kabulmännern spricht, nennt sie [korrekter Abdruck siehe Buch], Aristophyli, die aristorkatischen oder edlen Stämme. Die Afghanen nennen sich selbst Ben-Issrael, Kinder von Is(sa)real, von Issa, „Weib und auch Erde“, Söhne der Mutter Erde. Aber wenn ihr einen Afghanen Yahoudi (Jude) nennt, so wird er euch töten. Die Namen der angeblichen zwölf Stämme der Juden und die http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/209.htm (3 of 4)20.06.2005 17:27:26 Kommentar IX Namen der wirklichen zwölf Stämme der Afghanen sind dieselben. Da die Afghanen viel älter sind (zum mindesten ihr arabischer Stamm), als die Isrealiten, so darf niemand erstaunt sein, solche Stammesnamen unter ihnen zu finden, wie Youssoufzic, Söhne des Josef, in Punjcaure und Boonere; Zablistani (Zebulon); Ben-manasseh, Söhne des Manasseh, unter den Khojar Tartaren; Isaguri, oder Issachar, jetzt Ashnagor in Afghanistan u. s. w. Die ganzen zwölf Namen der sogenannten zwölf Stämme sind Namen der Tierkreiszeichen, wie jetzt gut bewiesen ist. Auf jeden Fall geben die Namen der ältesten arabischen Stämme zurückübersetzt die Namen der Tierkeiszeiche4n und gleicherweise der mythischen Söhne des Jakob. Wo sind die Spuren der jüdischen zwölf Stämme? Nirgends. Aber es giebt eine Spur und zwar eine tiefe, daß die Juden versucht haben, die Leute mit Hilfe dieser Namen zu täuschen. Denn siehe, was Zeitalter, nachdem die zehn Stämme gänzlich von Babylon verschwunden waren, geschieht. Ptolemäus Philadelphus verlangte, das hebräische Gesetz für sich ins Griechische übersetzt zu besitzen (die berühmte Septuaginta), und schrieb an den Hohepriester Eleazar, er möge ihm sechs Männer aus einem jeden der zwölf Stämme schicken; und die zweiundsiebzig Repräsentanten (von denen sechzig augenscheinlich Gespenster waren), kamen zum Könige von Ägypten und übersetzen das Gesetz inmitten von Zeichen und Wundern. Siehe Butler ´s Horae Biblicae, Josephus, und Philo Judaeus. [23] Der Kommentar erklärt, daß die Affen die einzige Art unter den Tieren ist, welche allmählich, und mit jeder Generation und Abart mehr und mehr zu dem ursprünglichen Typus ihres männlichen Vorfahren - des dunklen riesigen Lemuriers und Atlantiers - zurückzukehren strebt. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/209.htm (4 of 4)20.06.2005 17:27:26 Kommentar IX 37. DIE EINEN [24] WURDEN ZWEI; DSGLEICHEN ALLE DIE LEBENDEN UND KRIECHENDEN DINGE, WELCHE NOCH EINS WARE, RIESENFISCHE, VÖGEL UND SCHLANGEN MIT SCHALENKÖPFEN. Dies bezieht sich offenbar auf das sogenannte Zeitalter der amphibischen Reptilien, während welches, wie die Wissenschaft behauptet, der Mensch nicht existierte! Aber was konnten die Alten von vorsintflutlichen vorgeschichtlichen Tieren und Ungeheuern wissen? Nichtsdestoweniger findet sich in Buch VI der Kommentare eine Stelle, welche, frei übersetzt, sagt: Als die Dritte sich trennte und durch die Erzeugung von Menschen-Tieren in Sünde fiel, wurden diese (die Tiere) wild, und die Menschen und sie für einander verderblich. Bis dahin gab es keine Sünde, kein Leben ward genommen. Hierauf (nach der Trennung) war das Satya (Yuga) zu Ende. Der ewige Frühling wurde zum beständigen Wechsel, und Jahreszeiten folgten. Die Kälte zwang die Menschen, Wohnungen zu bauen und Kleidung zu erfinden. Dann wendete sich der Mensch an die oberen Väter (die höheren Götter oder Engel). Die Nirmânakâyas der Nâgas, die weisen Schlangen und Drachen des Lichtes kamen, und die Vorläufer der Erleuchteten (Buddhas). Göttliche Könige stiegen herab und lehrten die Menschen Wissenschaften und Künste, denn der Mensch konnte nicht mehr in dem ersten Lande (Âdi-Varsha, dem Eden der ersten Rasse) leben, welches sich in einen weißen gefrorenen Leichnam verwandelt hatte. Das Obige ist bedeutsam. Wir wollen sehen, was aus dieser kurzen Behauptung gefolgert werden kann. Einige mögen geneigt sein, zu denken, daß mehr darinnen liegt, als was auf den ersten Anblick sichtbar ist. [24] Androgynen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/211.htm20.06.2005 17:27:27 Kommentar IX PARADIESE, SCHLANGEN UND DRACHEN. Woher die Idee, und die wahre Bedeutung des Ausdrucks „Eden“? Christen werden behaupten, daß der Garten Eden das heilige Paradies ist, der durch die Sünde von Adam und Eva entweihte Platz; der Occultist wird diese buchstäbliche Erklärung bestreiten und das Gegenteil zeigen. Man braucht nicht an die Bibel zu glauben und in ihr eine göttliche Offenbarung zu sehen, um zu sagen, daß dieses alte Buch, wenn esoterisch gelesen, auf denselben universalen Überlieferungen beruht, wie die anderen alten Schriften. Was Eden war, ist teilweise in der entschleierten Isis gezeigt, wo es heißt: Der Garten Eden ist als eine Örtlichkeit durchaus kein Mythos; er gehört jenen Landmarken der Geschichte an, welche gelegentlich dem Schüler offenbaren, daß die Bibel nicht durchaus bloße Allegorie ist. „Eden, oder die hebräische [korrekter Abdruck siehe Buch], Gan-Eden, was den Park oder den Garten von Eden bedeutet, ist ein archaischer Name für das vom Euphrat und seinen zahlreichen Zweigen bewässerte Land, von Asien und Armenien bis zum roten Meer.“ [25] Im chaldäischen Buch der Zahlen ist sein Ort in Zahlen bezeichnet, und in dem chiffrierten Rosenkreuzerischen Manuskripten, das vom Grafen St. Germain hinterlassen wurde, ist es vollständig beschrieben. Auf den assyrischen Tafeln ist es als Gan-duniyas wiedergegeben. „Siehe“, sagen die [korrekter Abdruck siehe Buch], Elohim, der Genesis, „der Mensch ist geworden als unser einer.“ Die Elohim können in einem Sinne als Götter oder Kräfte genommen werden, und im anderen als Aleim, oder Priester - die in das Gut und Böse dieser Welt initiierten Hierophanten; denn es gab ein Priesterkollegium mit Namen Aleim, während das Haupt ihrer Kaste, oder Führer der Hierophanten, als Java-Aleim bekannt war. Anstatt ein Neophyt zu werden, und allmählich sein esoterisches Wissen durch eine regelrechte Initiation zu erlangen, gebraucht ein Adam oder Mensch seine intuitiven Fähigkeiten und angetrieben von der Schlange - dem Weibe und der Materie kostet er von dem Baume der Erkenntnis, der esoterischen oder geheimen Lehre, auf unrechtmäßige Weise. Die Priester des Herkules oder Mel-karth, des „Herrn“ von Eden, trugen alle „Röcke von Fellen“. Der Text sagt: „Und Java-Aleim machten Adam und seinem Weibe [korrekter Abdruck siehe Buch], Chitonuth-our.“ Das erste hebräische Wort, Chiton, ist der griechische [korrekter Abdruck siehe Buch] (Chitôn). Es wurde ein slavisches Wort durch Herübernahme aus der Bibel, und bedeutet einen Rock, ein Obergewand. Obwohl die hebräische Schrift dieselbe Grundlage esoterischer Wahrheit http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/212.htm (1 of 2)20.06.2005 17:27:27 Kommentar IX enthält, wie jede frühe Kosmogonie, so trägt sie doch auf ihrer Stirne die Zeichen eines doppelten Ursprungs. Ihre Genesis ist einfach eine Erinnerung an die babylonische Gefangenschaft. Die Namen der Orte, Menschen, und selbst Gegenstände, können vom Urtext auf die Chaldäer und Akkadier, die Vorfahren und ârischen Unterweiser der ersteren, zurückgeführt werden. Es wird heftig bestritten, daß die akkadischen Stämme von Chaldaea, Babylonien und Assyrien irgendwie mit den Brâhmanen von Hindûstan verwandt waren; aber es giebt mehr Beweise zu Gunsten dieser Ansicht als für das Gegenteil. Die Semiten oder Assyrer hätten vielleicht die Turanier genannt werden sollen, und die Mongolen wurden als Skythen bezeichnet. Aber wenn die Akkadier jemals anders als in der Einbildung einiger Philologen und Ethnologen existierten, würden sie gewiß niemals ein turanischer Stamm gewesen sein, wie einige Assyriologen uns glauben zu machen sich bemühten. Sie waren einfach Auswanderer auf ihrem Wege nach Kleinasien, von Indien, der Wiege der Menschheit, und ihre priesterlichen Adepten verweilten, ein barbarisches Volk zu civilisieren und initiieren. Halévy bewies die Irrtümlichkeit der turanischen Manie in Bezug auf das akkadische Volk, und andere Gelehrte haben bewiesen, daß die babylonische Civilisation in jenem Lande weder geboren noch entwickelt ward. Sie war von Indien eingeführt, und die Einführer waren brâhmanische Hindûs. [26] [25] Dr. A. Wilder; welcher sagt, daß Gan-duniyas ein Name von Babylonien ist. [26] Bd. I. pp. 575, 576. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/212.htm (2 of 2)20.06.2005 17:27:27 Kommentar IX Und jetzt, zehn Jahre, nachdem dies geschrieben wurde, finden wir uns selbst durch Professor Sayce bestätigt, welcher in seiner ersten Hibbert-Vorlesung sagt, daß die Kultur der babylonischen Stadt Eridu von „fremder Einfuhr“ war. Sie kam von Indien. Vieles in der Theologie hatten die Semiten von den nichtsemitischen Akkadiern oder Protochaldäern entlehnt, die sie verdrängten, und deren lokale Kulte auszutilgen sie wieder den willen noch die Kraft hatten. In der That lebten durch eine lange Reihe von Menschenaltern die beiden Rassen, die Semiten und die Akkadier, Seite an Seite, und ihre Vorstellungen und Verehrung der Götter mischten sich unmerklich ineinander. Hier werden die Akkadier „nichtsemitisch“ genannt, wie wir von ihnen in Isis entschleiert mit Nachdruck behauptet haben, was eine weitere Bestätigung ist. Auch sind wir nicht weniger im Recht, wenn wir immer behaupten, daß die jüdische biblische Geschichte eine Sammlung geschichtlicher Thatsachen war, die aus andere Leute Geschichten heraus in jüdischem Gewande bearbeitet wurden – mit Ausnahme der Genesis, welche reine und einfache Esoterik ist. Aber die Wissenschaft hat wirklich zwischen dem Euxinus und Kashmir und darüber hinaus nach der Wiege – oder vielmehr nach einer der Hauptwiegen – der Menschheit und der Söhne von Ad-ah zu suchen; insbesondere in späteren Zeiten, als der Garten Ed-en am Euphrat das Kollegium der Astrologen und Magier, der Aleim wurde. Aber dieses Kollegium und dieses Eden gehören der fünften Rasse an, und sind einfach eine schwache Rückerinnerung an das Âdi-Varsha der ursprünglichen dritten Rasse. Was ist die etymologische Bedeutung des Wortes Eden? Im Griechischen ist es [korrekter Abdruck siehe Buch], und bedeutet „Wollust“. In diesem Aspekt ist es nicht besser als der Olymp der Griechen, Indras Himmel, Svarga am Berg Meru, und selbst als das Paradies voll Houris, welches von Mahomet den Gläubigen versprochen ist. Der Garten Eden war niemals das Eigentum der Juden, denn China, das kaum in Verdacht kommen kann, irgend etwas von den Juden 2000 v. Chr. Gewußt zu haben, hatten einen solchen ursprünglichen Garten in Centralasien, der von den „Drachen der Weisheit“, den Initiierten bewohnt war. Und nach Klaproth versetzt die hieroglyphische Karte, die aus einer japanischen Encyklopädie in dem Buche [korrekter Abdruck siehe Buch] [27] kopiert ist, ihren „Garten der Weisheit“ in das Hochland des Pamir zwischen die höchsten Spitzen der Himâlayaketten; beschreibt ihn als den höchsten Punkt von Centralasien und läßt die vier Ströme – Oxus, Indus, http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/213.htm (1 of 3)20.06.2005 17:27:28 Kommentar IX Ganges und Silo – aus einer gemeinsamen Quelle fließen, dem „See der Drachen“. Aber dies ist nicht das Eden der Genesis; noch ist es der kabbalistische Garten Eden. Denn der erstere – Eden Illa-ah – bedeutet in einem Sinne Weisheit, einen Zustand gleich dem vom Nirvâna, ein Paradies der Wonne; während es sich in einem anderen Sinne auf den intellektuellen Menschen selbst bezieht, welcher das Eden erhält, in welchem der Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen wächst; der Mensch ist der Kenner desselben. Renan und Barthélemy St. Hilaire, die sich „auf die gründlichsten Induktionen“ stützen, halten es für unmöglich, irgend länger zu zweifeln, und versetzen beide die Wiege der Menschheit „in die Gegen des Timaus“. Endlich schließt das Journal Asiatique: [28] Alle Überlieferungen von dem seine Urfamilien in der Gegen seines Geburtsortes versammelnden Menschengeschlecht zeigen uns diese um die Länder herumgelagert, wohin die jüdische Überlieferung den Garten Eden versetzt; wohin die Ârier (Zoroastrier) ihren Airyana Vaêjô oder den Meru (?) verlegten. Sie sind im Norden von den Ländern umgeben, welche an den Aralsee stoßen, und im Süden von Baltistan oder Kleintibet. Alles trägt dazu bei, zu beweisen, daß dort die Wohnung jener ursprünglichen Menschheit war, auf die wir zurückgeführt werden müssen. Jene „ursprüngliche Menschheit“ war in ihrer fünften Rasse, als der „viermäulige Drache“, der See, von dem jetzt nur sehr wenige Spuren übrig sind, der Aufenthaltsort der „Söhne der Weisheit“ war, der ersten aus der Seele geborenen Söhne der dritten Rasse. Doch war er weder die einzige, noch die ursprüngliche Wiege der Menschheit, obwohl er wahrhaftig das Abbild der Wiege des ersten denkenden göttlichen Menschen war. Er war der Paradesha, das Hochland des ersten Sanskritsprechenden Volkes, die Hedone, das Land der Wonne der Griechen, aber er war nicht die „Wohnung der Wollust“ der Chaldäer, denn die letztere war nur die Rückerinnerung daran; auch war es hinwiederum nicht dort, wo der „Fall des Menschen“ nach der „Trennung“ erfolgte. Das Eden der Juden war kopiert nach der chaldäischen Kopie. Daß der Fall des Menschen in die Zeugung während des frühesten Teiles der von der Wissenschaft sogenannten Mesozoischen Zeiten, oder der Reptilienperiode stattfand, geht aus der biblischen Ausdrucksweise in betreff der http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/213.htm (2 of 3)20.06.2005 17:27:28 Kommentar IX Schlange hervor, deren Natur im Zohar erklärt wird. Die Frage dreht sich nicht darum, ob Evas Erlebnis mit dem verführerischen Reptil allegorisch oder wörtlich zu nehmen ist, denn niemand kann zweifeln, daß ersteres der Fall ist, sondern zu zeigen, daß ihm das hohe Alter der Symbolik auf die Stirne geschrieben ist, und daß sie keine jüdische , sondern eine universale Idee war. [27] [korrekter Abdruck siehe Buch], ou Relations des Royaumes Buddhiques; par Chy Fa-hian; übersetzt von Abel Remusat. [28] Siebentes Jahr, 1855. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/213.htm (3 of 3)20.06.2005 17:27:28 Kommentar IX Nun finden wir im Zohar eine sehr seltsame Behauptung, eine solche, die dazu angethan ist, den Leser durch ihre lächerliche Unsinnigkeit zu fröhlichem Lachen zu reizen. Er sagt uns, daß die Schlange, welche von Shamael, dem angeblichen Satan, zur Verführung der Eva benützt wurde, eine Art von „fliegendem Kamel“ - [korrekter Abdruck siehe Buch] – war. [29] Ein „fliegendes Kamel“ ist in der That auch für das freisinnigste Mitglied der Royal Society zu viel. Nichtsdestoweniger war der Zohar, von dem man schwerlich den Gebrauch einer Cuvierschen Ausdrucksweise erwarten kann, mit seiner Beschreibung im Rechte; denn wir finden, daß es in der alten Zoroastrischen Handschrift Aschmogh genannt wird, der nach der Darstellung der Avesta nach dem Falle seine Natur und seinen Namen verloren hat, und als eine ungeheure Schlange mit einem Kamelhals beschrieben wird. Salverte versichert: Er giebt keine geflügelten Schlangen und keine wirklichen Drachen . . . . Heuschrecken werden noch jetzt von den Griechen geflügelte Schlangen genannt, und dieses Bild mag verschiedene Erzählungen vom Dasein geflügelter Schlangen verursacht haben. [30] Jetzt giebt es keine: aber es ist kein Grund, warum sie nicht während des mesozoischen Zeitalters existiert haben sollten; und Cuvier, der ihre Skelette rekonstruiert hat, ist ein Zeuge für „fliegende Kamele“. Schon nach der Auffindung einfacher Versteinerungen gewisser Saurier hat der große Naturforscher geschrieben: Wenn irgend etwas die Hydren und andere Ungeheuer, deren Bilde von mittelalterlichen Geschichtsschreibern so oft wiederholt wurden, rechtfertigen kann, so ist das unstreitig der Plesiosaurus. [31] Wir wissen nicht, ob Cuvier irgend etwas von der Art einer weiteren mea culpa hinzugefügt hat, aber wir können uns seine Verwirrung wegen aller seiner Verlästerungen der archaischen Wahrhaftigkeit wohl vorstellen, als er sich selbst einem fliegenden Saurier gegenüber fand, dem in Deutschland gefundenen, achtundsiebzig Fuß langen Pterodactylus, der kräftige Flügel an seinem Reptilkörper angefügt trug. Diese Versteinerung wird als ein Reptil beschrieben, bei dem die kleinen Finger der Hand derart verlängert sind, daß sie einen langen membranartigen Flügel tragen. Hier ist also das „fliegende Kamel“ des Zohar http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/215.htm (1 of 4)20.06.2005 17:27:28 Kommentar IX gerechtfertigt. Denn sicherlich ist zwischen dem langen Hals des Plesiosaurus und dem membranartigen Flügel des Pterodactylus, oder noch besser des Mosasaurus genug wissenschaftliche Wahrscheinlichkeit, um darauf ein „fliegendes Kamel“ oder einen langhalsigen Drachen aufzubauen. Prof. Cope, von Philadelphia, hat gezeigt, daß das Mosasaurusfossil in der Kreide eine geflügelte Schlange dieser Art war. Seine Wirbelsäule weist Züge auf, welche mehr auf eine Zugehörigkeit zu den Schlangen als zu den Eidechsen hinweisen. Und nun zur Hauptfrage. Es ist wohlbekannt, daß das Altertum niemals Paläontographie und Paläontologie unter seine Künste und Wissenschaften gerechnet hat; und es hatte niemals seine Cuviers. Und doch hat auf den babylonische Ziegeln, und insbesondere in alten chinesischen und japanischen Zeichnungen, in den ältesten Pagoden und Monumenten, und in der kaiserlichen Bibliothek zu Peking, so mancher Reisender vollkommene Darstellungen der Plesiosauren und Pterodaktylen in den vielförmigen chinesischen Drachen gesehen und wiedererkannt. [32] Ferner sprechen die Propheten in der Bibel von den fliegenden feurigen Schlangen, [33] und Hiob erwähnt den Leviathan. [34] Nun werden die folgenden Fragen ganz gerade heraus gestellt. I. Wie konnten die alten Nationen irgend etwas von den ausgestorbenen Ungeheuern des Karbon und der mesozoischen Zeit wissen, und dieselben sogar mündlich und bildlich darstellen und beschreiben, wenn sie nicht entweder diese Ungeheuer selber gesehen oder Beschreibungen von ihnen in ihren Überlieferungen besessen haben; welche Beschreibungen lebende und intelligente Augenzeugen notwendig machen? II. Und wenn solche Augenzeugen einmal zugestanden sind (wenn nicht rückblickendes Hellsehen zugestanden wird), wie können dann die Menschheit und die ersten palölithischen Menschen nicht früher gewesen sein als ungefähr zur Mitte der Tertiärzeit? Wir müssen uns vor Augen halten, daß die meisten Männer der Wissenschaft den Menschen nicht vor der Quaternärzeit erschienen sein lassen, und ihn so gänzlich aus den känozoischen Zeiten ausschließen? Hier haben wir ausgestorbene Tierarten, welche vor Millionen von Jahren vom Antlitz der Erde verschwunden sind, von Nationen beschrieben und gekannt, deren Civilisation, wie es heißt, vor kaum ein paar Jahrtausenden begonnen haben kann. Wie ist es möglich? Offenbar muß man entweder ein Übergreifen der mesozoischen Zeit in die Quaternärzeit annehmen, oder der Mensch muß zum Zeitgenossen des Pterodaktylus und Plesiosaurus gemacht werden. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/215.htm (2 of 4)20.06.2005 17:27:28 Kommentar IX [29] De Mirville´s Des Esprit, II. 423. Siehe auch Moses Maimonides, More Nevochim. [30] Sciences Occultes, p. 464. [31] Révolution du Globe, Bd. V, p. 247. [32] Wir lesen in De Mirvilles „Mémoire à L´Académie“ (II. 431) von dem „naiven Erstaunen des Geoffrey St. Hilaire, als Herr de Paravey ihm in einigen alten chinesischen Werken und babylonischen Ziegeln Drachen zeigte, . . . . Ornithohynchusse und Saurier (Wassertiere, die sich nur in Australien finden), u. s. w., ausgestorbene Tiere, „von denen er geglaubt hatte, daß sie auf Erden unbekannt seien . . . bis zu seiner eigenen Zeit.“ [33] Siehe Jesaja, XXX. 6: „Die Otter und die fliegende Schlange“, und die feurigen Schlangen,. die von der ehernen Schlange des Moses besiegt wurden. [34] Die uns bekannten, von der Wissenschaft rekonstruierten Fossilien sollten eine genügende Gewähr für die Möglichkeit sogar eines Leviathan, nicht zu erwähnen Jesajas fliegende Schlangen oder Saraph Mehophep Worte, die in allen hebräischen Wörterbüchern übersetzt werden als „Saraph“, entflammtes oder feuriges Gift, und „Mehophep“, fliegend. Aber, obwohl die christliche Theologie immer sowohl Leviathan wie Saraph Mehophep mit dem Teufel in Verbindung gebracht hat, sind die Ausdrücke bildlich und haben nichts mit dem „Bösen“ zu thun. Nichtsdestoweniger ist das Wort „Drache“ jetzt ein Synonym für den letzteren geworden. In der Bretagne bedeutet das Wort Drouk jetzt „Teufel“, woher, wie uns Cambry (Monuments Celtiques, p. 299) sagt, des Teufels Grabmahl in England, das Droghedanum Sepulerum. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/215.htm (3 of 4)20.06.2005 17:27:28 Kommentar IX Im Langeudoc werden die Meteorfeuer und die Irrlichter Drac genannt, und in der Bretagne Dreag und Wraie oder Geistererscheinung (wraith); das Schloß von Drogheda in Irland bedeutet „des Teufels Schluß“. (De Mirville, ebenda, II. 423). http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/215.htm (4 of 4)20.06.2005 17:27:28 Kommentar IX Daraus, daß die Occultisten an alte Weisheit und Wissenschaft glauben und sie verteidigen, selbst wenn geflügelte Saurier in den Übersetzungen des Zohar „fliegende Kamele“ genannt werden, folgt noch nicht, daß wir ebenso bereitwillig an alle Geschichten glauben, welche das Mittelalter uns von solchen Drachen erzählt. Die Pterodaktylen und Plesiosauren hörten mit der großen Menge der dritten Rasse auf, zu existieren. Wenn wir daher von römisch-katholischen Schriftstellern ernsthaft aufgefordert werden, an Christoph Scherers und Pater Kirchers Ammenmärchen zu glauben, daß sie beziehungsweise in 1619 und 1669 mit ihren eigenen Augen lebendige feurige und fliegende Drachen gesehen haben, so möge uns gestattet sein, ihre Behauptung als Träume oder Geflunker zu betrachten. [35] Auch werden wir nicht anders denn als eine „poetische Freiheit“ die Geschichte betrachten, die von Petrarca erzählt wird, der, während er eines Tages seiner Laura in die Wälder folgte und nahe einer Höhle vorbeiging, einen Drachen gefunden haben soll, den er sofort mit seinem Dolch durchbohrte und tötete, wodurch er das Ungeheuer verhinderte, die Dame seines Herzen zu verschlingen. [36] Wir würden die Geschichte willig glauben, wenn Petrarca in den Tagen der Atlantis gelebt hätte, wo solche vorsintflutliche Ungetüme noch existiert haben mögen. Wir leugnen ihr Vorhandensein in unserer gegenwärtigen Epoche. Die Seeschlange ist ein Ding, der Drache ist ein ganz anderes. Die erste wird von der Mehrheit geleugnet, weil sie gerade in den Tiefen des Ozeans lebt, sehr selten ist, und sich zur Oberfläche nur dann erhebt, wenn sie, vielleicht durch Hunger, angetrieben ist. So sich unsichtbar haltend, kann sie existieren und doch geleugnet sein. Wenn es aber ein solches ding gebe, wie einen Drachen von der obigen Beschreibung, wie könnte er der Entdeckung immer entgangen sein? Er ist ein mit der frühesten fünften Rasse gleichzeitiges Geschöpf, und existiert nicht mehr. Der Leser kann fragen, warum wir überhaupt von Drachen sprechen? Wir antworten: Erstens, weil die Kenntnis solcher Tiere ein Beweis für das außerordentliche Alter des Menschengeschlechts ist; und zweitens, um den Unterschied zwischen der wirklichen zoologischen Bedeutung der Worte „Drache“, „Nâga“, und „Schlange“, und der metaphorischen Bedeutung, wenn sie symbolisch gebraucht werden, zu zeigen. Der profane Leser, der von der Mysteriensprache nichts weiß, ist geneigt, so oft er eines dieser Worte erwähnt findet, dasselbe buchstäblich zu nehmen. Daher die Verwechslungen und ungerechten Anklagen. Ein paar Beispiele werden genügen. „Sed et Serpens?“ Ja: aber was war die Natur der Schlange? Die Mystiker sehen in der Schlange der Genesis intuitiv ein tierisches Emblem und eine hohe geistige Wesenheit: eine kosmische Kraft, superintelligent, ein „großes gefallenes Licht“, einen Geist, http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/217.htm (1 of 4)20.06.2005 17:27:29 Kommentar IX siderisch, luftig und irdisch zur selben Zeit, „dessen Einfluß die Erdkugel umwandelt“ (qui circumambulat terram), wie De Mirville, [37] ein christlicher Eiferer des toten Buchstaben, es hat, und welcher bloß „sich unter dem physischen Emblem offenbarte, welches am besten mit seinen moralischen und intellektuellen Windungen übereinstimmte“ – d. i. unter der Schlangenform. Aber was werden die Christen aus der ehernen Schlange machen, dem „göttlichen Heiler“, wenn die Schlange als das Sinnbild der List und des Übels betrachtet werden muß; als der „Böse“ selbst? Wie kann die Grenzlinie jemals übereinstimmend festgesetzt werden, wenn sie willkürlich in einem sektiererischen theologischen Geist gezogen wird? Denn, wenn den Anhängern der römischen Kirche gelehrt wird, daß Merkur und Aeskulap, oder Asklepios, welche in Wahrheit eins sind, „Teufel und Söhne von Teufeln“ sind, und der Stab und die Schlange des letzteren der „Stab des Teufels“; was ist es mit der ehernen Schlange des Moses? Jeder Gelehrte weiß, daß beide, der heidnische „Stab“ und die jüdische „Schlange“ eins und dasselbe sind, nämlich der Caducäus des Merkur, des Sohnes von Apollo-Python. Es ist leicht zu verstehen, warum die Juden für ihren Verführer die Schlangengestalt wählten. Für sie war sie rein physiologisch und phallisch; und keine Menge kasuistischer Schlüsse von Seite der römisch-katholischen Kirche kann ihr eine andere Bedeutung geben, sobald die Mysteriensprache gut studiert ist, und die hebräischen Rollen numerisch gelesen werden. Die Occultisten wissen, daß die Schlange, der Nâga, und der Drache ein jedes eine siebenfältige Bedeutung haben; daß die Sonne z. B. das astronomische und kosmische Sinnbild der zwei entgegengesetzten Lichter und der zwei Schlangen der Gnostiker war, der guten und der bösen. Sie wissen auch, daß die Schlußfolgerungen, sowohl der Wissenschaft wie auch der Theologie, beide höchst lächerliche Embleme darstellen, wenn sie verallgemeinert werden. Denn, wenn uns die erstere sagt, daß es genügend ist, die Legenden von den Schlange über die Sonne, den Besieger des Python, und über die himmlische Jungfrau des Zodiaks, welche den verschlingenden Drachen zurückzwingt, nachzudenken, wenn man den Schlüssel zu allen folgenden religiösen Dogmen haben will - so ist es leicht wahrzunehmen, daß der Verfasser, anstatt zu verallgemeinern, nur die christliche Religion und Offenbarung im Auge hat. Wir nennen dies das eine Extrem. Wir sehen das andere, wenn die Theologie in Wiederholung der berühmten Entscheidungen des Tridentinischen Konzils die Massen zu überzeugen sucht, daß: vom Falle des Menschen an bis zur Stunde seiner Taufe der Teufel volle Gewalt über ihn hat, und ihn rechtmäßig besitzt - diabolum dominium et http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/217.htm (2 of 4)20.06.2005 17:27:29 Kommentar IX potestatem super homines habere et jure eos possidere. [38] [35] Die ultramontanen Schriftsteller nehmen die ganze Reihe von Drachengeschichten, die Pater Kircher in seinem Oedipus Aegyptiacus, „De Genesi Draconum“ erzählt, vollständig ernst. Jener Jesuit sah nach seiner eigenen Erzählung selbst einen Drachen, der 1669 von einem römischen Bauern getötet wurde, da der Direktor des Museo Barberini ihm denselben sandte, damit er eine Zeichnung des Tieres anfertigte, was Pater Kircher that, und sie in einem seiner Folianten veröffentlichte. Darauf erhielt er einen Brief on Christoph Scherer, Präfekten vom Kanton Solothurn in der Schweiz, worin dieser Würdenträger bestätigt, daß er selber, mit seinen eigenen Augen, in einer schönen Sommernacht des Jahres 1619 einen lebenden Drachen gesehen habe. Auf seinem Balkone geblieben, „um die vollkommene Reinheit des Firmamentes zu betrachten“, schreibt er, „sah ich einen feurigen glänzenden Drachen aus einer der Höhlen des Pilatus aufsteigen und sich rasch gegen Fluelen am anderen Ende des Sees hinbewegen. Ungeheuer an Größe, war sein Schweif noch länger, und sein Hals sausgestreckt. Sein Kopf und Rachen waren jene einer Schlange. Beim Fliegen ward er auf seinem Wege zahlreiche Funken aus (?!) . . . . Ich glaubte zuerst, ein Meteor zu sehen, aber bald, da ich aufmerksamer hinblickte, war ich durch sein Fliegen und durch seine Körperbildung überzeugt, daß ich einen wirklichen Drachen sah. Ich bin glücklich, auf diese Art im stande zu sein, Euer Hochwürden aufzuklären über die vollkommen thatsächliche Existenz jener Tiere“ - in Träumen, hätte der Schreiber hinzufügen sollen von lang vergangenen Zeiten. (Ebenda, p. 424.) [36] Als auf einen überzeugenden Beweis von der Wirklichkeit der Thatsache verweist ein römischer Katholik den Leser auf das Bild des Ereignisses, das von Simon von Sienna, einem Freude des Dichters, am Portale der Kirche http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/217.htm (3 of 4)20.06.2005 17:27:29 Kommentar IX Notre Dame du Don zu Avignon gemalt ist, ungeachtet des Verbotes des obersten Bischofes, welcher „nicht erlauben wollte, daß dieser Triumph der Liebe an dem heiligen Orte thronen solle“; und fügt hinzu: „Die Zeit hat das Kunstwerk beschädigt, aber die Überlieferung nicht geschwächt.“ (Ebenda, p. 425.) De Mirvilles „Drachenteufel“ unserer Zeit scheinen kein Glück zu haben, denn sie verschwinden höchst geheimnisvoll aus den Museen, wo sie gewesen sein sollen. So der von Ulysses Alovrandus einbalsamierte und dem Senatsmuseum zu Neapel oder Bologna geschenkte Drache, „wo er noch im Jahre 1700 war“, aber jetzt nicht mehr dort ist. (Ebenda, p. 427.) [37] a. a. O., II. 422. [38] Ebenda, p. 433. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/217.htm (4 of 4)20.06.2005 17:27:29 Kommentar IX Darauf antwortet die occulte Philosophie: Beweise zuerst die Existenz des Teufels als einer Wesenheit, und dann können wir an einen solchen angeborenen Besitz glauben. Ein sehr geringer Betrag von Beobachtung und Kenntnis der menschlichen Natur mögen hinreichend sein, die Falschheit dieses theologischen Dogmas zu beweisen. Hätte Satan irgendwelche Wirklichkeit in der objektiven oder selbst subjektiven Welt (im kirchlichen Sinne), so wäre es der arme Teufel, der sich selbst dauernd geplagt und sogar besessen sähe von den Schlechten - somit von der großen Masse der Menschheit. Es ist die Menschheit selbst, und insbesondere der Klerus, angeführt von der hochmütigen, gewissenlosen und unduldsamen römischen Kirche, welche den Bösen erzeugt, geboren und liebevoll aufgezogen haben. Aber dies ist eine Abschweifung. Der ganzen Gedankenwelt wird von der Kirche vorgeworfen, die Schlange angebetet zu haben. Die ganze Menschheit spendete ihr Weihrauch oder steinigte sie. Die Zends sprechen von ihr ebenso wie die Kings und die Veden, sowie die Edda . . . und die Bibel . . . . Überall hat die heilige Schlange (der Nâga) ihren Schrein und ihren Priester; in Rom ist es die Vestalin, die . . . ihr die Mahlzeit mit derselben Sorgfalt bereitet, die sie dem heiligen Feuer erweist. In Griechenland kann Aeskulap ohne ihren Beistand nicht heilen und überträgt auf sie seine Kräfte. Jeder hat gehört von der berühmten römischen Gesandtschaft, die vom Senate an den Gott Medicin abgesendet wurde, und von ihrer Rückkehr mit der nicht weniger berühmten Schlange, welche sich freiwillig und von selbst nach dem Tempel ihres Meisters auf einer der Inseln des Tiber begab. Es gab keine Bacchantin, die nicht sie (die Schlange) in ihr Haar schlang, keinen Auguren, der sie nicht mit Sorgfalt befragte, keinen Nekromanten, dessen Grüfte von ihrer Gegenwart frei waren! Die Kainiten und Ophiten nennen sie Schöpfer, während sie anerkennen, wie es Schelling that, daß die Schlange „böse der Substanz und der Person nach“ ist. [39] Ja, der Verfasser hat recht, und wenn jemand einen vollständigen Begriff von dem Ansehen haben will, dessen sich die Schlange bis zu unserem heutigen Tage erfreut, sollte er die Sache in Indien studieren, und alles das kennen lernen, was in jenem Lande von den Nâgas (Kobras) geglaubt und noch immer ihnen zugeschrieben wird; man sollte auch die Afrikaner von Whydah, die Voodoos von Port-au-Prince und Jamaika, die Nagals von Mexiko, und die Pâ oder Menschenschlangen von China, u. s. w. besuchen. Aber warum sich wundern, daß die Schlange „angebetet“ und zugleich verflucht wird, nachdem wir wissen, daß sie vom Anfang an ein Symbol war? In jeder alten Sprache bedeutete das http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/219.htm (1 of 3)20.06.2005 17:27:29 Kommentar IX Wort Drache dasselbe, was es jetzt im Chinesischen bedeutet, long oder „das Wesen, welches sich durch Intelligenz auszeichnet“, oder im Griechischen [korrekter Abdruck siehe Buch], oder „der, welcher sieht und wacht“. [40] Ist es das Tier dieses Namens, auf das irgend eines dieser Beiworte Anwendung finden kann? Ist es nicht einleuchtend, daß, wo immer auch Aberglaube und Vergessen der ursprünglichen Bedeutung die Wilden jetzt hingeführt haben mag, die obigen Eigenschaften auf die menschlichen Originale gemünzt waren, die durch Schlangen und Drachen symbolisiert wurden? Diese Originale - in China bis zum heutigen Tage die Drachen der Weisheit genannt - waren die ersten Schüler der Dhyânîs, welche ihre Unterweiser waren; kurz gesagt, die ursprünglichen Adepten der dritten Rasse, und späterhin der vierten und fünften Rasse. Der Name wurde universal, und kein vernünftiger Mensch vor der christlichen Zeitrechnung würde jemals den Menschen und das Symbol verwechselt haben. Das Symbol des Chnouphis, oder der Weltseele, schreibt Champollion: ist unter anderem das einer auf menschlichen Beinen stehenden ungeheuren Schlange; dieses Reptil, das Emblem des guten Genius, ist ein wahrhafter Agathodämon. Es wird of bösartig dargestellt. . . . Dieses heilige Tier, wesensgleich mit der Schlange der Ophiten, findet sich auf zahlreichen gnostischen und Basilidischen Steinen eingeschnitten. . . . Die Schlange hat verschiedenartige Köpfe, ist aber beständig mit den Buchstaben [korrekter Abdruck siehe Buch] umschrieben. [41] [39] Ebenda, pp. 432, 433. Dies ist ungefähr ebenso gerecht, als wenn in ein paar Jahrtausenden ein Eiferer irgend eines zukünftigen neuen Glaubens, der darauf erpicht wäre, seine Religion auf Kosten des alten Christentums zu verherrlichen, sagen würde: Überall wurde das vierfüßige Lamm angebetet. Die Nonne, die es Agnus nannte, trug es auf ihrer Brust; der Priester legte es auf den Altar. Es figurierte bei jedem Ostermahl, und wurde laut in jedem Tempel gepriesen. Und doch fürchteten und haßten es die Christen, denn sie erschlugen und verschlangen es. Heiden zum mindesten essen nicht ihre heiligen Symbole. Wir kennen keine Schlangen- oder Reptilienesser, außer in http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/219.htm (2 of 3)20.06.2005 17:27:29 Kommentar IX den christlichen civilisierten Ländern, wo sie mit Fröschen und Aalen beginnen, und mit der wirklichen Schlange enden müssen, ebenso wie sie mit dem Lamm anfingen und mit Pferdefleisch endeten. [40] Ebenda, p. 423. [41] Pantheon, 3. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/219.htm (3 of 3)20.06.2005 17:27:29 Kommentar IX Der Agathodämon war begabt „mit der Kenntnis von Gut und Böse“, d. i. mit göttlicher Weisheit, denn ohne die letztere ist das erstere unmöglich. [42] Den Jamblichus wiederholend, zeigt Champollion, daß er ist: Die Gottheit mit Namen [korrekter Abdruck siehe Buch] (oder das Feuer der himmlischen Götter - der große Thot-Hermes), [43] welchem Hermes Trismegistus die Erfindung der Magie zuschreibt. [44] Die „Erfindung der Magie“! Eine seltsame Anwendung eines Wortes, als ob die Enthüllung der ewigen und wirksamen Geheimnisse der Natur erfunden werden könnte! Ebenso gut könnte man in späteren Jahrtausenden Herrn Crookes die Erfindung anstatt der Entdeckung der strahlenden Materie zuschreiben. Hermes war nicht der Erfinder, oder auch nur der Entdecker, denn wie in der vorletzten Fußnote gesagt ist, ist Thoth-Hermes ein Gattungsname, so wie EnochEnoichion, das „innere, geistige Auge“ - Nebo, der Prophet und Seher, u. s. w. Er ist nicht der Eigenname irgend eines lebenden Menschen, sondern ein generischer Titel vieler Adepten. Ihre Verbindung mit der Schlange in den symbolischen Allegorien rührt von ihrer Erleuchtung durch die Sonnen- und Planetengötter während der frühesten intellektuelle Rasse, der Dritten, her. Sie sind alle die repräsentierenden Schutzherren der geheimen Weisheit. Asklepios ist der Sohn des Sonnengottes Apollo, und er ist Merkur; Nebo ist der Sohn von Bel-Merodach; Vaivasvata Manu, der große Rishi, ist der Sohn von Vivasvat - der Sonne oder Sûrya, u. s. w. Und während astronomisch die Nâgas zusammen mit den Rishis, den Gandharvas, Apsarasen, Grâmanîs (oder Yakshas, niederen Göttern), Yâtudhânas und Devas die Diener der Sonne während der zwölf Sonnenmonate sind; sind sie in der Theogonie, und auch in der anthropologischen Entwicklung Götter und Menschen - wenn in der Niederen Welt inkarniert. Der Leser möge in diesem Zusammenhang an die Thatsache erinnert werden, daß Apollonius in Kashmir mit buddhistischen Nâgas zusammentraf. Diese sind weder Schlangen im zoologischen, noch auch die Nâgas im ethnologischen Sinn, sondern „weise Männer“. Die Bibel ist, von der Genesis bis zur Offenbarung, nur eine Reihe geschichtlicher Aufzeichnungen des großen Kampfes zwischen der weißen und schwarzen Magie, zwischen den Adepten des Rechten Pfades, den Propheten, und jenen des Linken, den Leviten, dem Klerus der brutalen Massen. Selbst die Schüler des Occultismus, obwohl einige von ihnen mehr archaische Handschriften und unmittelbare Belehrung haben, auf die sie sich verlassen können, finden es schwierig, eine Grenzlinie zwischen den Brüdern des rechten http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/221.htm (1 of 4)20.06.2005 17:27:30 Kommentar IX und jenen des Linken zu ziehen. Die große Spaltung, welche zwischen den Söhnen der Vierten Rasse entstand, sobald die ersten Tempel und Initiationshallen unter der Leitung der „Söhne Gottes“ errichtet wurden, ist in den Söhnen des Jakob allegorisiert. Das es zwei Schulen der Magie gab, und daß die orthodoxen Leviten nicht der heiligen angehörten, zeigt sich in den vom sterbenden Jakob gesprochenen Worten. Und hier mag es gut sein, ein paar Sätze aus Isis entschleiert anzuführen. [45] Der sterbende Jakob beschreibt also seine Söhne: „Dan“, sagt er, „wird eine Schlange werden auf dem Wege und eine Otter auf dem Steige, und das Pferd in die Fersen beißen, daß sein Reiter zurückfalle (d. i. er wird Bewerbern schwarze Magier lehren). Herr, ich warte auf die Heil!“ Von Simeon und Levi bemerkt der Patriarch, daß sie „Brüder sind; Werkzeuge der Grausamkeit sind in ihren Wohnungen. O meine Seele, komme nicht in ihr Geheimnis; in ihre Versammlung.“ [46] Nun lauten im Urtext die Worte „ihr Geheimnis“ - „ihren Sod“. [47] Und Sod war der Name für die großen Mysterien des Baal, Adonis und Bacchus, welche alle Sonnengötter waren und Schlangen zu Symbolen hatten. Die Kabbalisten erklären die Allegorie von den feurigen Schlangen, indem sie sagen, daß dies der dem Stamme Levi, kurz gesagt allen Leviten gegebene Name war, und daß Moses das Haupt der Sodalen war. [48] Auf die Mysterien muß die ursprüngliche Bedeutung der „Drachentöter“ zurückgeführt werden, und die Frage wird später vollständig behandelt. Unterdessen folgt. daß, wenn Moses das Haupt der Mysterien war, er der Hierophant derselben war; und ferner, wenn wir gleichzeitig die Propheten gegen die „Gräuel“ des Volkes Israel donnern hören, da0 es zwei Schulen gab. „Feurige Schlangen“ war somit einfach der Beiname, der den Leviten der Priesterkaste, nachdem sie vom Guten Gesetze, den traditionellen Lehren des Moses abgewichen waren, und allen jenen, welche der schwarzen Magie anhingen, gegeben wurde. Wenn Jesaia die „abtrünnigen Kinder“ erwähnt, welche ihre Reichtümer in die Länder zu führen haben werden, woher „die Otter und die feurige fliegende Schlange“ kommen, [49] oder nach Chaldaea und Ägypten, dessen Initiierte bereits seht entartet waren zu seiner Zeit (700 v. Chr.), so meinte er die Zauberei jener Länder. [50] Aber diese müssen sorgfältig unterschieden werden von den „feurigen Drachen der Weisheit“ und den „Söhnen des Feuernebels“. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/221.htm (2 of 4)20.06.2005 17:27:30 Kommentar IX [42] Der solare Chnouphis, oder Agathodämon, ist der Christus der Gnostiker, wie jeder Gelehrte weiß. Er ist enge verknüpft mit den sieben Söhnen der Sophia (Weisheit), den sieben Söhnen der Aditi, der universalen Weisheit, deren achter Mârttânda war, die Sonne, welche Sieben der sieben planetarischen Regenten oder Genien sind. Daher war Chnouphis die geistige Sonne der Erleuchtung, der Weisheit, daher der Schutzherr aller ägyptischen Initiierten, wie es Bel-Merodach, oder Bel-Belitanus, später bei den Chaldäern wurde. [43] Hermes, oder vielmehr Thot, war ein generischer Name. Abul Feda zeigt in seiner Historie Anti-Islamitica fünf Hermesse, und die Namen Hermes, Nebo, Thot wurden in verschiedenen Ländern beziehungsweise großen Initiierten gegeben. So gab Nebo, der Sohn von Merodach und Zarpanitu, welchen Herodot Zeus-Belos nennt, seinen Namen allen Propheten, Sehern und Initiierten. Sie waren aller „Schlangen der Weisheit“, da sie mit der Sonne astronomisch, und mit der Weisheit geistig zusammenhing. [44] Pantheon, Text 15. [45] I. 555. [46] Genesis, XLIX. 17, 18 und 5, 6. [47] Dunlap, in seiner Einleitung zu Sod, die Mysterien des Adoni (XI), erklärt das Wort „Sod“ als arcanum, religiöses Mysterium, auf Grund der Autorität von Schindlers Penteglott, 1202. „Das Geheimnis des Herrn ist unter denen, die ihn fürchten“, sagt Psalm XXV, 14. Dies ist eine Mißübersetzung der Christen, denn es sollte heißen: „Sod Ihoh (die Mysterien des Ihoh) sind für jene, die ihn fürchten.“ „Al (El) ist schrecklich in dem großen Sod der http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/221.htm (3 of 4)20.06.2005 17:27:30 Kommentar IX Kedeshim (der Priester), der Heiligen, der Initiierten).“ - Psalm LXXXIX, 7 (ebenda). Die Kedeshim waren sehr entfernt von Heiligkeit. Siehe die Abteilung über das „Allerheiligste“, in Teil II dieses Bandes. [48] „Die Mitglieder der Priesterkollegien wurden Sodales genannt“, sagt Freunds Lateinlexikon (IV. 448). „Sodalitäten wurden gegründet in den Idaischen Mysterien der Mächtigen Mutter“, schreibt Cicero in De Senectute. (Dunlap. ebenda, p. XXII.) [49] XXX. 6. [50] Die Priester des Baal, welche über die Feuer sprangen. Aber dies war ein hebräischer Ausdruck und zwar ein lokaler. Saraph bedeutet „feuriges oder brennendes Gift“. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/221.htm (4 of 4)20.06.2005 17:27:30 Kommentar IX In dem Großen Buche der Geheimnisse wird uns gesagt: Sieben Herren schufen sieben Menschen; drei Herren (Dhyân Chohans oder Pitris) waren heilig und gut, vier weniger himmlisch und voll Leidenschaft . . . . . die Chhâyâs (Schattenbilder) der Väter waren wie sie. Dies erklärt die Unterschiede in der menschlichen Natur, welche in sieben Abstufungen von Gut und Böse geteilt ist. Es waren sieben Zelte bereit, von Monaden unter sieben verschiedenen karmischen Bedingungen bewohnt zu werden. Die Kommentare erklären auf dieser Grundlage die leichte Ausbreitung des Bösen, sobald die menschlichen Formen zu wirklichen Menschen geworden waren. Einige alte Philosophen jedoch ignorierten in ihren genetischen Berichten die sieben und gaben bloß vier. So hat die mexikanische lokale Genesis „vier gute Menschen“ beschrieben als die vier wirklichen Vorfahren des Menschengeschlechts, „welche weder von den Göttern erzeugt, noch vom Weibe geboren waren“; sondern deren Schöpfung ein von den schöpferischen Kräften vollbrachtes Wunder war, und welche nur hervorgebracht waren, nachdem „drei Versuche, Menschen herzustellen, fehlgeschlagen hatten.“ Die Ägypter hatten in ihrer Theologie nur „vier Söhne Gottes“ - während im Pymander sieben gegeben sind - und vermieden so jede Erwähnung der bösen Natur des Menschen. Als jedoch Set von einem Gott zu Set-Typhon herabsank, begann er der „siebente Sohn“ genannt zu werden; woraus wahrscheinlich der Glaube entstand, daß „der siebente Sohn des siebenten Sohnes“ immer ein naturgeborener Magier ist obwohl zuerst nur ein Zauberer gemeint war. Apap, die das Böse symbolisierende Schlange, wird von Aker, Sets Schlange vernichtet; [51] daher konnte Set-Typhon nicht dieses Böse sein. Im Totenbuche wird befohlen, daß Kapitel CLXIII gelesen werden solle „in Gegenwart einer Schlange mit zwei Beinen“, was einen hohen Initiierten bedeutet, einen Hierophanten, weil der Diskus und die Widderhörner, [52] welche das Haupt seiner „Schlange“ schmücken, in den Hieroglyphen des Titels des genannten Kapitels, dies bezeichnen. Über der „Schlange“ sind die zwei mystischen Augen des Ammon, [53] des verborgenen „Mysteriengottes“ dargestellt. Die obigen Stellen bestätigen unsere Behauptung, und zeigen, was das Wort „Schlange“ im Altertume wirklich bedeutete. Was aber die Nagals und Nargals betrifft; woher kam die Ähnlichkeit der Namen zwischen den indischen Nâgas und den amerikanischen Nagals? http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/223.htm (1 of 4)20.06.2005 17:27:30 Kommentar IX Der Nargal war das chaldäische und assyrische Oberhaupt der Magier (RabMag), und der Nagal war der oberste Zauberer der mexikanischen Indianer. Beiden leiten ihre Namen her von Nergal-Serezer, dem assyrischen Gott, und von den indischen Nâgas. Beide haben dieselben Fähigkeiten und die Macht, einen dienstbaren Dämon zu haben, mit dem sie sich selbst vollständig identificieren. Der chaldäische und assyrische Nargal hielt seinen Dämon in Gestalt irgend eines für heilig gehaltenen Tieres innerhalb des Tempels; der indianische Nagal hält ihn, wo immer er kann - in dem benachbarten See oder Gehölz, oder im Hause in Gestalt irgend eines Haustieres. [54] Eine solche Ähnlichkeit kann nicht dem Zufall zugeschrieben werden. Eine neue Welt wird entdeckt, und wir finden, daß sie für unsere Vorväter von der vierten Rasse bereits eine alte war; daß Arjuna, Krishnas Genosse und Chelâ, nach Pâtâla, zu den „Antipoden“ hinabgestiegen sein und dort Ulûpî, [55] eine Nâga, oder vielmehr Nâgî geheiratet haben soll, die Tochter des Königs der Nâgas Kauravya. [56] Und nun ist hoffentlich die volle Bedeutung des Schlangenemblems dargethan. Sie ist weder die des Bösen, noch am allerwenigsten die des Teufels; sondern sie ist in der That [korrekter Abdruck siehe Buch], die „Ewige Sonne Abrasax“, die Centrale Sonne aller Kabbalisten, in einigen Diagrammen dargestellt durch den Kreis des Tiphereth. Und hier können wir wieder aus unseren früheren Bänden citieren und in weitere Erklärung eingehen. Aus dieser Region der unergründlichen Tiefe (Bythos, Aditi, Shekinah, dem Schleier des Unbekannten) geht ein Kreis hervor, der aus Spiralen gebildet ist. Dies ist Tiphereth; was in der Sprache der Symbolik einen großen Cyklus bedeutet, der aus kleineren zusammengesetzt ist. Darin liegt zusammengerollt, sodaß sie den Spiralen folgt, die Schlange - das Sinnbild der Weisheit und Ewigkeit - des Dualen Androgynen; der Cyklus repräsentiert Ennoia oder das göttliche Gemüt (eine Kraft, welche nicht schafft, sondern welche assimilieren muß), und die Schlange den Agathodämon, den Ophis, den Schatten des Lichtes (nicht ewig, jedoch das größte Göttliche Licht aus unserer Ebene). Beide waren die Logoi der Ophiten; oder die Einheit als Logos, der sich selbst als ein doppeltes Prinzip von Gut und Böse offenbart. [57] http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/223.htm (2 of 4)20.06.2005 17:27:30 Kommentar IX Wäre allein unthätiges und unbedingtes Licht, das menschliche Gemüt könnte es nicht schätzen oder auch nur sich vergegenwärtigen. Schatten ist das, was Licht befähigt, sich zu offenbaren, und ihm gegenständliche Wirklichkeit giebt. Daher ist der Schatten nicht Böses, sondern er ist das notwendige und unentbehrliche Korrolar, welches das Licht oder das Gute vollständig macht; es ist sein Schöpfer auf Erden. [51] Totenbuch, Kap. XXXIX. [52] Dieselben Widderhörner finden sich auf den Mosesköpfen, welche die Schreiberin auf einigen alten Medaillen in Palästina sah, von denen eine noch in ihrem Besitze ist. Die Hörner, die auf der Statue des Moses in Rom, von Michelangelo, einen Teil der glänzenden Aureole bilden, sind vertikal, anstatt zu den Ohren hingebogen zu sein, aber das Emblem ist dasselbe; daher die eherne Schlange. [53] Aber siehe Harris´ Magic Papyrus, No. V, und den widdergehörnten Ammon, welcher Menschen auf eine Töpferscheide anfertigt. [54] Brasseur de Bourboug, Mexique, pp. 135 und 514. [55] Ulûpî (Ulûpl) hat einen vollständig atlantischen Klang an sich. Wie Atlantis, ist es weder ein griechischer noch ein Sanskritname, sondern erinnert einen an mexikanische Namen. [56] Mahâbhârata, Adi Parva, Shlokas 7788, 7789. Das Bhâgavata Purâna (IX. XX. 31), nach der Erklärung des Kommentators Shridhara, macht Ulûpî zur Tochter des Königs von Manipûra (siehe Vishnu Purâna, Wilson, IV. 160); aber der verstorbene Pandit Dayânand Sarasvatî, sicherlich die größte Sanskrit- und Purânaautorität in Indien für solche Fragen, bestätigte persönlich, daß Ulûpî die Tochter des Königs der Nâgas in Pâtâla oder http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/223.htm (3 of 4)20.06.2005 17:27:30 Kommentar IX Amerika war, vor 5000 Jahren und daß die Nâgas Initiierte waren. [57] Isis Unveiled, II. 293. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/223.htm (4 of 4)20.06.2005 17:27:30 Kommentar IX Nach den Anschauungen der Gnostiker sind diese zwei Prinzipien unveränderliches Licht und unveränderlicher Schatten; gut und böse sind dem Wesen nach eins und haben durch alle Ewigkeit existiert, sowie sie immer fortfahren werden zu existieren, so lange als es geoffenbarte Welten giebt. Dieses Symbol erklärt die Anbetung, welche diese Sekte der Schlange entgegenbringt, als dem Heilande, wenn sie entweder rund um das Opferbrod, oder um ein Tau (das phallische Emblem) gerollt ist. Als eine Einheit sind Ennoia und Ophis der Logos. Wenn getrennt, ist die eine der Baum des geistigen Lebens, und der andere der Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. Daher finden wir, daß Ophis das erste Menschenpaar - welches die stoffliche Hervorbringung von Ildabaoth ist, aber sein geistiges Prinzip der Sophia-Achamoth verdankt - antreibt, die verbotene Frucht zu essen, obwohl die Ophis die göttliche Weisheit repräsentiert. Die Schlange, der Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, und der Baum des Lebens sind alles Symbole, die aus dem indischen Boden verpflanzt sind. Das Arasamaram (?), der Bananenbaum, welcher den Indern so heilig ist - nachdem Vishnu während einer seiner Inkarnationen unter seinem dichten Schatten ruhte und dort menschliche Philosophie und Wissenschaft lehrte - wird der Baum der Erkenntnis und der Baum des Lebens genannt. Unter dem schützenden Laub dieses Königs der Wälder geben die Gurus ihren Schülern ihre ersten Lehren über Unsterblichkeit und initiieren sie in die Geheimnisse von Leben und Tod. In der chaldäischen Überlieferung heißt es von den Java-Aleim des Priesterkollegiums, daß sie die Söhne der Menschen gelehrt haben, ihnen gleich zu werden. Bis zum heutigen Tage wirkt Foh-tchou, [58] welcher in seinem Foh-Maeyu oder Buddhatempel auf der Spitze des großen Berges Kouin-Long-Sang [59] lebt, seine größtes religiösen Wunder unter einem Baum, der im Chinesischen Sung-Ming-Shû, oder der Baum der Erkenntnis und der Baum des Lebens genannt wird, denn Unwissenheit ist Tod und Wissen allein giebt Unsterblichkeit. Dieses wunderbare Schauspiel findet alle drei Jahre statt und eine ungeheure Menge chinesischer Buddhisten versammelt sich im Pilgerzuge an der heiligen Stätte. [60] Nun kann es verständlich werden, warum die frühesten Initiierten und Adepten, oder die „weisen Männer“, welche angeblich in die Geheimnisse der Natur durch das Universalgemüt initiiert worden sind, das durch die höchsten Engel repräsentiert wird, die „Schlangen der Weisheit“ und die „Drachen“ genannt wurden; und auch, wie so die ersten physiologischen vollständigen Paare nachdem sie in das Geheimnis der menschlichen Schöpfung durch Ophis, den http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/225.htm (1 of 4)20.06.2005 17:27:31 Kommentar IX geoffenbarten Logos und den androgynen initiiert worden sind, durch das Essen der Frucht der Erkenntnis - allmählich von dem materiellen Geist der Nachwelt angeklagt zu werden begannen, daß sie Sünde verübt hätten, daß sie „Gott dem Herrn“ ungehorsam gewesen und von der Schlange verführt worden seien. So wenig haben die ersten Christen - welche die Juden ihrer Bibel beraubten die ersten vier Kapitel der Genesis ihrer esoterischen Bedeutung nach verstanden, daß sie niemals gewahr wurden, daß in diesem Ungehorsam nicht nur keine Sünde beabsichtigt war; sondern daß die „Schlange“ sogar thatsächlich „Gott der Herr“ selber war, welcher als der Ophis, der Logos, oder der Träger der göttlichen schöpferischen Weisheit die Menschheit lehrte, ihrerseits Schöpfer zu werden. [61] Sie begriffen niemals, daß das Kreuz eine Entwicklung aus dem Baum und der Schlange war, und so die Erlösung der Menschheit wurde. Auf diese Art würde es zum Grundsymbol der schöpferischen Ursache werden, und sich auf Geometrie, Zahlen, Astronomie, Maß, und tierische Fortpflanzung beziehen. Nach der Kabbalah kam der Fluch über den Menschen mit der Erschaffung des Weibes. [62] Der Kreis wurde getrennt von seinem Durchmesser. Aus dem Besitze des doppelten Prinzipes im einen, d. i. dem androgynen Zustande, geschah die Trennung des duales Prinzipes, welches zwei Gegensätze darbot, deren Bestimmung es für alle Zukunft war, Wiedervereinigung in dem ursprünglichen einen Zustand zu suchen. Der Fluch war der, daß nämlich die Natur, während sie zum Suchen antrieb, den begehrten Erfolg durch die Hervorbringung eines neuen Wesens vereitelte, welches von dieser angestrebten Wiedervereinigung oder Einheit verschieden ist, wodurch das natürliche Verlangen, einen verlorenen Zustand wieder zu erobern, getäuscht wurde und für immer getäuscht wird. Durch diesen Tantalusqualen verursachenden Vorgang eines fortgesetzten Fluches lebt Natur. [63] Die Allegorie, daß Adam von dem Baume des Lebens weggetrieben wurde, bedeutet esoterisch, daß die soeben getrennte Rasse das Geheimnis des Lebens mißbrauchte und in das Bereich der Tierheit und Bestialität hinabzog. Denn, wie der Zohar zeigt, ist Matronethah-Shekinah, das Weib des Metatron symbolisch - „der Weg zu dem großen Baume des Lebens, zu dem mächtigen Baume“, und Shikinah ist göttliche Gnade. Wie erklärt, erreicht dieser Baum das himmlische That und ist zwischen drei Bergen (der oberen Dreiheit von Prinzipien im Menschen) verborgen. Von diesen drei Bergen steigt der Baum http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/225.htm (2 of 4)20.06.2005 17:27:31 Kommentar IX aufwärts (die Erkenntnis des Adepten strebt himmelwärts), und neigt sich dann wieder abwärts (zu dem Ego des Adepten auf Erden). Dieser Baum ist bei Tage offenbar und bei Nacht verborgen, d. i. einem erleuchteten Gemüte offenbar, und der Unwissenheit, welche die Nacht ist, verborgen. [64] Wie der Kommentar sagt: Der Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen wächst aus den Wurzeln des Baumes des Lebens hervor. [58] Foh-tchou, bedeutet im Chinesischen wörtlich Buddhas Herr, oder der Lehrer der Lehrsätze des Buddha Foh. [59] Dieser Berg liegt südwestlich von China, ungefähr zwischen China und Tibet. [60] Ebenda, pp. 293, 294. [61] Der Leser möge daran erinnert sein, daß im Zohar, und auch in allen kabbalistischen Werken behauptet wird, daß „Metatron sich mit Shekinah vereinigte“. Nun ist Shekinah als der Schleier (Gnade) von Ain Suph, welche den Logos repräsentiert, eben jener Baum der Erkenntnis; während Shamael – der dunkle Aspekt des Logos – nur die Rinde jenes Baumes einnimmt, und bloß die Kenntnis des Bösen hat. Wie Lacour, der in der Scene vom Fall (Genesis, III) einen der ägyptischen Initiation angehörigen Zwischenfall ansah, sagt: „Der Baum der Weissagung, oder der Erkenntnis des Guten und Bösen . . . ist die Wissenschaft des Tzyphon, des Genius des Zweifels, von tzy ,lehren´, und phon ,Zweifel´. Tzyphon ist einer der Aleim; wir werden ihn sogleich unter dem Namen des Nach, des ,Versuchers` sehen.“ (Les Oeloim, Bd. II. p. 218.) Er ist jetzt den Symbologen unter dem Namen Jehova bekannt. [62] Dies ist die von allen Kirchen ein- und angenommene http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/225.htm (3 of 4)20.06.2005 17:27:31 Kommentar IX Anschauungsweise, aber es ist nicht die wirkliche esoterische Lehre. Der Fluch begann weder mit der Erschaffung des Mannes, noch mit der des Weibes, denn ihre Trennung war eine natürliche Folge der Entwicklung, sondern mit dem Bruche des Gesetzes. [63] Wodurch die menschliche Natur lebt; nicht einmal die tierische – sondern die irregeführte, sinnliche und lasterhafte Natur, welche die Menschen, nicht die Natur, geschaffen haben. Siehe die Abteilung „Kreuz und Kreis.“ [64] Siehe Zohar, I. 172, a und b. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/225.htm (4 of 4)20.06.2005 17:27:31 Kommentar IX Aber dann ist da auch, wie der Verfasser der Quelle der Maße schreibt: In der Kabbalah ist es klar zu finden, daß der „Baum des Lebens“ das Henkelkreuz in seinem geschlechtlichen Aspekt ist, und daß der „Baum der Erkenntnis“ die Trennung und das Wiederzusammenkommen zur Erfüllung der verderblichen Bedingung war. Um dies in Zahlen auseinanderzusetzen, so sind die Zahlenwerte der Buchstaben, welche das Wort Otz ([korrekter Abdruck siehe Buch]) „Baum“ zusammensetzen, 7 und 9, wobei die Sieben die heilige weibliche Zahl ist, und die neun die Zahl der phallischen oder männlichen Kraft. Dieses Henkelkreuz ist das Symbol des ägyptischen Weiblich-männlichen, Isis-Osiris, des Keimprinzipes in allen Formen, das auf der ursprünglichen Offenbarung beruht, die in allen Richtungen anwendbar ist. Dies ist die kabbalistische Anschauung der westlichen Occultisten, und sie unterscheidet sich von den philosophischeren östlichen oder ârischen Anschauungen über den Gegenstand. [65] Die Trennung der Geschlechter lag im Programme der Natur und der natürlichen Entwicklung; und die schöpferische Fähigkeit in Mann und Weib war eine Gabe der göttlichen Weisheit. An die Wahrheit solcher Überlieferungen hat das ganze Altertum, vom patrizischen Philosophen bis zum bescheidensten geistig veranlagten Plebejer, geglaubt. Und im weitern Verlaufe können wir mit Erfolg zeigen, daß die verhältnismäßige Wahrheit solcher Legenden, wenn nicht ihre unbedingte Genauigkeit - für die solche intellektuelle Riesen eintraten wie Solon, Pythagoras, Plato und andere mehr als einen modernen Gelehrten aufzudämmern beginnt. Es ist bestürzt; er steht überrascht und verwirrt vor Beweisen, die sich täglich vor ihm anhäufen; er fühlt, daß es keinen Ausweg giebt, die vielen geschichtlichen Probleme, die ihm entgegenstarren zu lösen, wenn er nicht alte Überlieferungen anzunehmen beginnt. Wenn wir daher sagen, daß wir unbedingt an alte Zeugnisse und universale Legenden glauben, so brauchen wir uns schwerlich vor dem unparteiischen Beobachter schuldig zu bekennen, denn andere und viel gelehrtere Schriftsteller, und zwar auch unter jenen, welche der modernen wissenschaftlichen Schule angehören, glauben offenbar an vieles, an das die Occultisten glauben - an „Drachen“ z. B., und nicht bloß symbolisch, sondern auch an ihre thatsächliche einstmalige Existenz. Es wäre in der That vor einigen dreißig Jahren für jedermann ein kühner Schritte gewesen, daran zu denken, die Öffentlichkeit mit einer Sammlung von Geschichten zu bewirten, die gewöhnlich für fabelhaft gelten, und für dieselben die Beachtung zu beanspruchen, welche echten Wirklichkeiten http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/227.htm (1 of 3)20.06.2005 17:27:31 Kommentar IX gebührt oder Geschichten, die als Erdichtungen altehrwürdig sind, als wirkliche Thatsachen zu verfechten; oder von Ammenmärchen zu behaupten, daß sie in vielen Fällen mehr oder weniger entstellte Legenden sind, die wirkliche Wesen oder Ereignisse beschreiben. Heutzutage ist dies ein weniger gewagtes Vorgehen. [66] So beginnt die Einleitung zu einem neuen (1886) und höchst interessanten Werk von Herrn Charles Gould, mit Namen Mythische Ungeheuer. Er erklärt tapfer seinen Glauben an die meisten dieser Ungeheuer. Er giebt folgendes zu erwägen: Viele von den sogenannten mythischen Ungeheuern, welche durch lange Zeitalter und bei allen Nationen die fruchtbaren Gegenstände von Dichtung und Fabel waren, kommen rechtmäßig in den Kreis der gewöhnlichen auf Thatsachen beruhenden Naturgeschichte und es kommt dahin, daß sie nicht mehr als das Ergebnis einer überschwänglichen Phantasie betrachtet werden, sondern als Geschöpfe, welche einstmals wirklich existierten, und von denen unglücklicherweise nur unvollkommene und ungenaue Beschreibungen zu uns herabgesickert sind, wahrscheinlich durch die Nebel der Zeit stark gebrochen; ... Überlieferungen von Geschöpfen, die einstmals mit den Menschen gleichzeitig waren, und von denen einige so unheimlich und schrecklich sind, daß sie auf den ersten Blick unmöglich erscheinen . . . Für mich besteht der größte Teil dieser Geschöpfe nicht aus Chimären, sondern aus Gegenständen vernünftigen Studiums. Der Drache ist nicht ein Geschöpf, das aus der Einbildung des ârischen Menschen bei der Betrachtung von blitzen, welche durch die von ihm bewohnten Höhlen aufleuchteten, entstand, wie einige Mythologen glauben, sondern an Stelle dessen ein Tier, das einstmals lebte und seine gewichtigen Windungen dahinschleppte, und vielleicht flog . . . . Mir erscheint die bestimmte Existenz des Einhorns nicht unglaublich, und in der That wahrscheinlicher, als jene Theorie, welche seinen Ursprung einem Mondmythos zuschreibt. [67] ... Ich für meinen Teil bezweifle die allgemeine Herleitung der Mythen von „der Betrachtung der sichtbaren Wirkungen der äußeren Natur.“ Es erscheint mir leichter, zu vermuten, daß die abschwächende Wirkung der Zeit den Ausdruck dieser oft erzählten Geschichten verwischt, bis ihr ursprüngliches Aussehen nahezu nicht mehr erkennbar ist, als daß unkultivierte Wilde Kräfte der Einbildung und poetischen Erfindung besitzen sollten, welche jene, deren sich die unterrichtesten Nationen des heutigen Tages erfreuen, weit übertreffen; http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/227.htm (2 of 3)20.06.2005 17:27:31 Kommentar IX weniger schwierig zu glauben, daß diese wundervollen Geschichten von Göttern und Halbgöttern, von Riesen und Zwergen, von Drachen und Ungeheuern jeglicher Beschreibung Umwandlungen sind, als zu glauben, daß sie Erfindungen sind. [68] Von demselben Geologen wird gezeigt, daß: Paläontologen haben mit Erfolg das Dasein des Menschen auf Zeitperioden zurückgeführt, die verschiedentlich zwischen dreißigtausend und einer Million Jahre geschätzt wurden - auf Perioden, wo er mit Tieren gleichzeitig existierte, die unterdessen schon lange ausgestorben sind. [69] [65] Vergleiche die Abteilung über „die Geheimnisse der Siebenheit“ in Teil II dieses Bandes. [66] Goulds Mythical Monsters, p. 1. [67] The Unicorn: A Mythological Investigation, Robert Brown jun., F. S. A. London, 1881. [68] Mythical Monsters, pp. 2-4. [69] Ebenda, p. 20. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/227.htm (3 of 3)20.06.2005 17:27:31 Kommentar IX Diese „unheimlichen und schrecklichen“ Tiere waren, um einige Beispiele zu geben: 1. die Gattung Cidastes, deren gewaltige Knochen und Wirbelsäule zeigen, daß sie eine Länge von nahezu zweihundert Fuß erreicht haben. Die Überreste von solchen Ungetümen, nicht weniger als zehn an der Zahl, wurden von Professor Marsh in den Mauvaises Terres von Colorado über die Ebenen verstreut gesehen. 2. Der Titanosaurus montanus, welcher fünfzig oder sechzig Fuß an Länge erreicht. 3. Die Dinosaurier in den jurassischen Lagern des Felsengebirges, von noch riesigeren Verhältnissen. 4. Der Atlantosaurus immanis, dessen Schenkelknochen allein über sechs Fuß lang ist, und welcher somit über hundert Fuß Länge haben würde. Aber selbst da ist die Grenzlinie noch nicht erreicht, und wir hören von der Entdeckung von Überresten so riesigen Verhältnissen, daß ein Schenkelknochen mehr als zwölf Fuß Länge besitzt! [70] Dann lesen wir von dem ungeheuerlichen Sivatherium in den Himâlayas, dem vierhörnigen Hirschen, so groß wie ein Elephant, und den letzteren an Höhe übertreffend; von dem riesigen Megatherium; von gewaltigen fliegenden Eidechsen, den Pterodaktylen mit Krokodilrachen an einem Entenkopf u. s. w. Alle diese waren mit dem Menschen gleichzeitig, griffen höchst wahrscheinlich den Menschen an, so wie der Mensch sie angriff. Und man mutet uns zu, zu glauben, daß der Mensch damals nicht größer war, als er jetzt ist! Ist es möglich vorzustellen, daß der Mensch, umgeben von einer Natur von solchen ungeheuren Geschöpfen, wenn er nicht selbst ein gewaltiger Riese gewesen wäre, hätte überleben können, während alle seine Feinde zugrunde gegangen sind? Soll er mit seinem Steinbeil ein Sivatherium oder einen riesigen fliegenden Saurier überwältigt haben? Halten wir uns immer vor Augen, daß mindestens ein großer Mann der Wissenschaft, de Quatrefages, keine guten wissenschaftlichen Gründe dafür sieht, warum nicht der Mensch „gleichzeitig mit den frühesten Säugetieren und bis zur Sekundärzeit zurückgehend“ gewesen sein solle. [71] Der sehr konservative Professor Jukes schreibt: Es scheint, daß die fliegenden Drachen des Märchens in früheren Weltzeitaltern etwas wie wirkliches Dasein gehabt haben. [72] Und der Verfasser fährt fort zu fragen: Umfaßt die geschriebene Geschichte des Menschen, welche ein paar Jahrtausende einschließt, den ganzen Verlauf seines intelligenten Daseins? Oder haben wir in den langen mythischen Ären, welche sich über Hunderttausende von Jahren erstrecken, und in den Chronologien von Chaldaea und China aufgezeichnet sind, schattenhafte Erinnerungen an den vorgeschichtlichen Menschen, von der Überlieferung weitergegeben, und http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/229.htm (1 of 3)20.06.2005 17:27:31 Kommentar IX vielleicht von wenigen Überlebenden nach bestehenden Ländern überbracht, aus anderen, welche, wie die fabelhafte Atlantis des Plato, untergegangen sein mögen, oder der Scene irgend einer großen Katastrophe, welche sie mit ihrer ganzen Civilisation vernichtete? [73] Die wenigen überbleibenden riesigen Tiere, wie die Elephanten - die selber kleiner sind als ihre Vorfahren die Mastodonten - und die Flußpferde sind die einzigen überlebenden Reste, und neigen mit jedem Tage mehr zu gänzlichem Verschwinden. Aber selbst sie haben bereits einige Vorläufer ihrer zukünftigen Gattung gehabt und haben an Größe in demselben Verhältnisse abgenommen, wie die Menschen. Denn die Überreste eines zwerghaften Elefanten, Elephas Falconeri, wurden in den Höhlenablagerungen von Malta gefunden; und derselbe Verfasser behauptet, daß sie vereinigt waren mit den Überresten von zwerghaften Flußpferden, wobei die ersteren nur zwei Fuß sechs Zoll hoch waren. Es giebt auch den noch existierenden Hippopotamus (Choeropsis) Liberiensis, „welchen Herr Milne-Edvards als wenig mehr denn zwei Fuß hoch abbildet.“ [74] Skeptiker mögen lächeln und unser Werk als voll mit Unsinn oder Ammenmärchen brandmarken. Aber wenn sie das thun, rechtfertigen sie bloß die Weisheit des chinesischen Philosophen Chuang, welcher sagte: Die Dinge, die die Menschen wissen, können zahlenmäßig gesprochen werden, keineswegs mit den Dingen verglichen werden, die unbekannt sind. [75] So lachen sie nur über ihre eigene Unwissenheit. [70] Ebenda, pp. 36, 37. [71] The Human Spezies, p. 52. [72] Manual of Geology, p. 301. [73] Ebenda, p. 17. [74] Goulds Mythical Monsters, p. 16. Siehe auch Recherches, etc., des http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/229.htm (2 of 3)20.06.2005 17:27:31 Kommentar IX Mammifères, Tafel I. Paris, 1868-1874. [75] Vorrede zum Shan Hai King, oder „Wunder auf Land und Meer.“ http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/229.htm (3 of 3)20.06.2005 17:27:31 Kommentar IX DIE „SÖHNE GOTTES“ UND DIE „HEILIGE INSEL“. Die in Isis entschleiert [76] gegebene „Legende“ in Bezug auf einen Teil der Erdkugel, den die Wissenschaft jetzt als ehemalige Wiege der Menschheit anerkennt - obwohl er in Wahrheit eine von den sieben Wiegen war - lautet wie folgt: Die Überlieferung sagt, und die Aufzeichnungen des Großes Buches (des Buches des Dzyan) erklären, daß lange vor den Tagen des Ad-am, und seines neugierigen Weibes He-va dort, wo jetzt nur Salzseen und trostlose kahle Wüsten zu finden sind, ein weites Inlandmeer sich befand, welches sich über Mittelasien ausbreitete, nördlich von der stolzen Himâlayakette und ihrer westlichen Fortsetzung. Eine Insel darin, welche in ihrer beispiellosen Schönheit ihresgleichen in der Welt nicht hatte, wurde von dem letzten Überreste der Rasse, welche der unseren voranging, bewohnt. Der „letzte Überrest“ bedeutete die „Söhne von Willen und Yoga“, welche, mit ein paar Stämmen, die große Umwälzung überlebten. Denn es war die dritte Rasse, welche das große lemurische Festland bewohnte, die den echten und vollständigen menschlichen Rassen - der vierten und fünften - voranging. Daher wurde in Isis entschleiert gesagt: Diese Rasse konnte mit gleicher Leichtigkeit in Wasser, Luft oder Feuer leben, denn sie hatte eine unbegrenzte Herrschaft über die Elemente. Diese waren die „Söhne Gottes“; nicht jene, welche die Töchter der Menschen sahen, sondern die wirklichen Elohim, obwohl sie in der orientalischen Kabbalah einen anderen Namen haben. Sie waren es, welche den Menschen die zauberhaftesten Geheimnisse der Natur mitteilten, und ihm das unaussprechliche und jetzt verlorene „Wort“ offenbarten. Diese „Insel“ existiert, wie geglaubt wird, bis zur gegenwärtigen Stunde als eine Oase, umgeben von der schrecklichen Wildnis der großen Wüste Gobi - deren Sandflächen „noch kein Fuß durchquert hat seit Menschengedenken. Dieses Wort, welches kein Wort ist, hat einstmals die Reise um die Welt gemacht, und säumte noch als ein fern verklingendes Echo in den Herzen einiger bevorzugter Menschen. Die Hierophanten aller Priesterkollegien wußten von dem Dasein dieser Insel; aber das „Wort“ war bloß dem Java Aleim (Mahâ Chohan in einer anderen Sprache) oder obersten Herrn eines http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/230.htm (1 of 2)20.06.2005 17:27:32 Kommentar IX jeden Kollegiums bekannt, und wurde seinem Nachfolger erst im Augenblicke des Todes überliefert. Es gab vier solche Kollegien, und die alten klassischen Schriftsteller sprechen von ihnen. Es gab keine Verbindung mit der schönen Insel zur See, aber unterirdische Gänge, die nur den Leitern bekannt waren, stellten mit ihr in allen Richtungen die Verbindung her. [77] [76] Bd. I. pp. 589 ff. [77] Es giebt Archäologen, welche, wie Herr James Fergusson, jedem einzelnen Monument in Indien ein großes Alter absprechen. In seinem Werke Illustrations of the Rock-Cit Tempels of India wagt er die sehr ungewöhnliche Meinung auszusprechen: „Ägypten hatte aufgehört eine Nation zu sein, bevor der früheste Höhlentempel von Indien ausgehauen wurde.“ Kurz gesagt, er giebt nicht das Dasein irgend eines Höhlentempels vor der Regierung des Ashoka zu, und scheint bestrebt zu sein, zu beweisen, daß die meisten dieser in den Felsen gehauenen Tempel während einer Periode ausgeführt wurden, die sich von der Zeit jenes frommen buddhistischen Königs bis zum Untergange der Andhradynastie von Magadha am Beginne des fünften Jahrhunderts erstreckte. Wir glauben, daß eine solche Behauptung vollkommen willkürlich ist. Weitere Entdeckungen werden zeigen, daß sie irrtümlich und ungerechtfertigt ist. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/230.htm (2 of 2)20.06.2005 17:27:32 Kommentar IX Die Überlieferung behauptet, und die Archäologie nimmt die Wahrheit der Legende an, daß es mehr als eine blühende Stadt in Indien giebt, welche auf verschiedenen anderen Städten aufgebaut ist, und so eine sechs oder sieben Stockwerke hohe unterirdische Stadt bildet. Delhi ist eine von ihnen, Allahabad eine andere; Beispiele finden sich selbst in Europa, z. B. in Florenz, welches auf verschiedenen ausgestorbenen etruskischen und anderen Städten aufgebaut ist. Warum also könnten nicht Ellora, Elephanta, Karlo und Ajunta über unterirdischen Labyrinthen und Gängen erbaut worden sein, wie behauptet wird? Natürlich spielen wir nicht auf die Höhlen an, welche einem jedem Europäer entweder vom Sehen oder vom Hörensagen bekannt sind, ungeachtet ihres außerordentlichen Alters, obwohl selbst dieses von der modernen Archäologie bestritten wird; sondern auf eine Thatsache, welche den initiierten Brâhmanen von Indien und insbesondere den Yogîs bekannt ist, nämlich, daß es keinen Höhlentempel im Lande giebt, der nicht seine unterirdischen Gänge hätte, die in jeder Richtung verlaufen, und daß diese unterirdischen Höhlen und endlosen Korridore ihrerseits ihre Höhlen und Korridore haben. Wer kann sagen, ob die dahingegangene Atlantis - welche auch in dem Geheimen Buche erwähnt ist, aber wiederum unter einem anderen Namen, der der heiligen Sprache eigentümlich ist - in jenen Tagen nicht noch existierte? fuhren wir fort zu fragen. Die existierte ganz sicherlich, denn sie näherte sich den größten Tagen ihrer Herrlichkeit und Civilisation, als der letzte der lemurischen Kontinente versank. Der große dahin gegangene Kontinent mag vielleicht, südlich von Asien gelegen, sich von Indien bis Tasmanien erstreckt haben. [78] Wenn die Hypothese - die jetzt so sehr bezweifelt und von einigen gelehrten Schriftstellern, die sie für einen Scherz des Plato halten, gänzlich abgelehnt wird - jemals für richtig erkannt werden wird, dann werden vielleicht die Gelehrten daran glauben, daß die Beschreibung von dem Götterbewohnten Kontinent nicht ganz und gar Fabel war. [79] Und sie mögen dann bemerken, daß Platos vorsichtige Andeutungen und der Umstand, daß er die Erzählung dem Solon und den ägyptischen Priestern zuschrieb, nur eine kluge Art waren, die Thatsache der Welt mitzuteilen und zur selben Zeit durch geschickte Verbindung von Wahrheit und Dichtung sich selbst von einer Geschichte zu trennen, die zu veröffentlichen ihm bei der Initiiation auferlegte Verpflichtung verboten. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/231.htm (1 of 3)20.06.2005 17:27:32 Kommentar IX Um in der Überlieferung fortzufahren, so haben wir hinzuzufügen, daß die Klasse der Hierophanten in zwei getrennte Kategorien geteilt wurde; [80] in jene, welche von den „Gottessöhnen“ der Insel unterrichtet und in die göttliche Lehre der reinen Offenbarung initiiert wurden; und in die anderen, welche die vergangene Atlantis - wenn das ihr Name sein soll - bewohnten und welche von einer anderen Rasse waren (geschlechtlich, aber von göttlichen Eltern hervorgebracht) und mit einem Blicke geboren wurden, der alle verborgenen Dinge umfaßte, und von der Entfernung wie von materiellen Hindernissen unabhängig war. Kurz gesagt, sie waren die in den Popol Vuh erwähnte vierte Rasse der Menschen, deren Blick unbegrenzt war und welche alle Dinge sofort wußten. Mit andern Worten, sie waren die Lemuro-Atlantier, die ersten, welche eine Dynastie von Geister-Königen hatten; nicht von Manen oder „Gespenstern“, wie einige glauben, [81] sondern von wirklichen lebendigen Devas, oder Halbgöttern oder Engeln, wiederum, welche Körper angenommen hatten, um über diese Rasse zu herrschen, und welche ihrerseits sie in Künsten und Wissenschaften unterrichteten. Nun waren diese Dhyânîs Rûpa oder materielle Geister, und daher nicht immer gut. Ihr König Thevetat war einer von den letzteren, und unter dem bösen Einflusse dieses königlichen Dämons wurde die Atlantisrasse zu einer Nation verruchter „Magier“. Infolge davon wurde Krieg erklärt, dessen Geschichte zu lang sein würde; das wesentliche davon ist in den entstellten Allegorien von der Rasse des Kain, den Riesen, und in jener des Noah und seiner rechtschaffenen Familie zu finden. Der Streit wurde beendet durch den Untergang der Atlantis, welcher seine Nachbildung in den Geschichten der babylonischen und der mosaischen Flut findet. Die Riesen und Magier, „und alles Fleisch starben . . . . und jeder Mensch.“ Alle mit Ausnahme von Xisuthrus und Noah, welche wesentlich identisch sind mit dem großen Vater der Thlinkithier, [82] welche, wie sie sagen, ebenfalls in einem großen Boot entkamen, gleich den indischen NoahVaivasvata. Wenn wir die Überlieferung überhaupt glauben, so müssen wir auch der weiteren Geschichte Glauben schenken, daß aus dem Durcheinanderheirathen der Nachkommenschaft der Hierophanten der Insel und der Abkömmlinge des atlantischen Noah eine Mischrasse von Rechtschaffenen und Verruchten entsprang. Auf der einen Seite hat die Welt ihre Enochs, Mosesse, verschiedenen Buddhas, ihre zahlreichen „Heilande“, und großen Hierophanten; auf der andern Seite ihre „natürlichen Magier“, http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/231.htm (2 of 3)20.06.2005 17:27:32 Kommentar IX welche Mangels der zügelnden Kraft der eigenen geistigen Erleuchtung . . . . ihre Gaben zu bösen Zwecken mißbrauchten. [78] Amerika wurde zur Zeit seiner Entdeckung von einigen eingeborenen Stämmen Atlanta genannt. [79] Seither ist Donnelys Atlantis erschienen, und bald wird ihre wirkliche Existenz eine wissenschaftliche Thatsache geworden sein. [80] Sie wird bis zum heutigen Tage so eingeteilt, und Theosophen und Occultisten, welche etwa von der occulten, aber unleugbaren Macht der Dugpaschaft auf ihre eigenen Kosten gelernt haben, wissen dies nur zu gut. [81] Siehe De Marville Pneumatologie: Des Esprits, III. 57 ff. [82] Siehe Max Müller, Chips, I. 339; „Popol Vuh“. Vergleiche auch Holmberg, Ethnographische Skizzen über die Völker des russischen Amerika. Helsingfors, 1855. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/231.htm (3 of 3)20.06.2005 17:27:32 Kommentar IX Wir können dies durch das Zeugnis einiger Auszeichnungen und Überlieferungen ergänzen. In seiner Histoire des Vierges: les Peuples et les Continents Disparus, sagt Louis Jacolliot: Eine der ältesten Legenden von Indien, die in den Tempeln durch mündliche und schriftliche Überlieferung bewahrt wurde, erzählt, daß vor verschiedenen hunderttausend Jahren im stillen Ozean ein ungeheurer Kontinent existierte, welche durch geologische Umwälzung zerstört wurde, und dessen Bruchstücke in Madagaskar, Ceylon, Sumatra, Java, Borneo, und in den Hauptinseln von Polynesien zu suchen sind. Diese Hochländer von Indien und Asien wären nach dieser Hypothese zu jenen entfernten Zeiten nur durch große Inseln repräsentiert gewesen, welche dem centralen Kontinent benachbart waren . . . . Nach den Brâhmanen hatte dieses Land eine hohe Civivlisation erreicht, und die indische Halbinsel, die durch die Lagenveränderung der Gewässer zur Zeit der großen Umwälzung vergrößert worden war, hat die Kette der an dieser Stelle geborenen ursprünglichen Überlieferungen bloß fortgesetzt. Diese Überlieferungen geben den Namen Rutas den Völkern, welche diesen ungeheuer großen Kontinenten bewohnten, und von deren Sprache das Sanskrit herstammte. Die indischgriechisch Überlieferung bewahrt von der höchst intelligenten Bevölkerung, welche aus den Ebenen von Indien auswanderte, erzählt auch von dem Dasein eines Kontinentes und eines Volkes, denen sie die Namen Atlantis und Atlantiden giebt, und die sie in den atlantischen Ozean in den nördlichen Teil der Tropen verlegt. Abgesehen von dieser Thatsache entbehrt die Ausnahme eines alten Kontinets in jenen Breiten, dessen Spuren in den vulkanischen Inseln und auf der gebirgigen Oberfläche der Azoren, der kanarischen und der kapverdischen Inseln zu finden sind, nicht der geographischen Wahrscheinlichkeit. Die Griechen, welche obendrein wegen ihrer Furch vor dem geheimnisvollen Ozean niemals über die Säulen des Herkules hinauszugehen wagten, erschienen zu spät im Altertum, als daß die von Plato aufbewahrten Geschichten irgend etwas anderen als ein Wiederhall der indischen Legende sein könnten. Wenn wir ferner einen Blick auf eine Planisphäre werfen, so ist es angesichts der Inseln und Inselchen, die vom malayischen Archipel bis Polynesien, von der Sundastraße bis zur Osterinsel zerstreut, sind unmöglich, bei der Annahme von Kontinenten, welche den von uns bewohnten vorangingen, nicht den wichtigsten von allen dorthin zu verlegen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/233.htm (1 of 4)20.06.2005 17:27:33 Kommentar IX Ein religiöser Glaube, den Malakka und Polynesien, d. h. die zwei entgegengesetzten Enden der ozeanischen Welt gemein haben, behauptet: „Daß einstmals alle diese Inseln zwei ungeheure Länder bildeten, die von gelben Menschen und von schwarzen Menschen bewohnt waren, welche sich immer bekriegten; und daß die Götter, deren Geduld durch jene Kämpfe erschöpft war, den Ozean beauftragt hatten, sie zu versöhnen, worauf der letztere die beiden Kontinente verschlang und es seither unmöglich war, ihn zur Herausgabe seiner Gefangenen zu bewegen. Nur die Bergspitzen und Hocheben entgingen der Flut durch die Macht der Götter, welche zu spät den von ihnen begangenen Mißgriff erkannt hatten.“ Was immer auch an jenen Überlieferungen sein mag, und wo immer auch der Ort gewesen sein mag, an dem eine Civilisation, älter als die von Rom, Griechenland, Ägypten, oder Indien, entwickelt wurde; sicher ist, daß diese Civilisation existierte, und daß es für die Wissenschaft höchst wichtig ist, ihre Spuren wiederzugewinnen, wie schwach und flüchtig sie auch sein mögen. [83] Diese ozeanische Überlieferung bestätigt die nach den „Aufzeichnungen der Geheimlehre“ gegebene Legende. Der erwähnte Krieg zwischen den gelben und den schwarzen Mensche bezieht sich auf einen Kampf zwischen den „Söhnen Gottes“ und den „Söhnen der Riesen“, oder den Bewohnern und Magiern der Atlantis. Die endliche Schlußfolgerung des Verfasser, welcher persönlich alle Inseln von Polynesien besuchte, und dem Studium der Religion, Sprache und Überlieferungen nahezu alle Völker Jahre widmete, ist die folgende: Was den polynesischen Kontinent anbelangt, welcher zur Zeit der letzten geologischen Umwälzung verschwand, so beruht seine Existent auf solchen beweisen, daß wir, wenn wir logisch sein wollen, nicht länger zweifeln können. Die drei Gipfel dieses Kontinentes, die Sandwichinseln, Neuseeland, Osterinsel, stehen von einander fünfzehn- bis achtzehnhundert Seemeilen ab, und die Gruppen der dazwischen liegenden Inseln, Viti (Fiji), Samoa, Tonga, Foutouna (? Foutouha), Ouvea (Oueeha), die Marquesas, Tahiti, Poumoutou (? Pomatou), die Gambiers, stehen selber von diesen äußersten Punkten von sieben oder achthundert bis eintausend Seemeilen ab. Alle Seefahrer stimmen in der Aussage überein, daß die äußersten und die centralen Gruppen angesichts ihrer thatsächlichen geographischen Lage und bei den ungenügenden Mitteln, die ihnen zu Gebote standen, niemals http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/233.htm (2 of 4)20.06.2005 17:27:33 Kommentar IX miteinander verkehrt haben konnten. Es ist physisch unmöglich, solche Entfernungen in einer Piroge zu durchqueren . . . . ohne Kompaß, und Monate lange ohne Vorräte zu reisen. Andererseits haben die Ureinwohner der Sandwichinseln, von Viti, von Neuseeland, von den Centralgruppen, von Samoa, Tahiti, u. s. w., einander niemals gekannt, von einander niemals gehört, vor der Ankunft der Europäer. Und doch behauptete jedes dieser Völker, daß seine Inseln einstmals einen Teil eines ungeheuren Landstriches gebildet habe, welcher sich gegen Westen, nach der asiatischen Seite erstreckte. Und von allen fand sich, als sie zusammengebracht wurden, daß sie dieselbe Sprache sprachen, dieselben Gebräuche hatten, dieselben Gewohnheiten, denselben Gewohnheiten, denselben religiösen Glauben. Und alle streckten auf die Frage: „Wo ist die Wiege Eures Geschlechtes?“ zur einzigen Antwort ihre Hand nach der untergehenden Sonneaus.“ [84] Geographisch widerspricht diese Beschreibung ein wenig den Thatsachen in den geheimen Aufzeichnungen; aber sie zeigt das Dasein solcher Überlieferungen, und das ist alles, um das es sich handelt. Denn, wie es keinen Rauch ohne Feuer giebt, so muß eine Überlieferung auf irgend einer angenäherten Wahrheit beruhen. An entsprechender Stelle werden wir zeigen, daß die moderne Wissenschaft die obigen und andere Überlieferungen der Geheimlehre mit Bezug auf die zwei vergangenen Kontinente vollständig bestätigt. Die Überreste auf der Osterinsel zum Beispiel sind die erstaunlichsten und beredtesten Denkmale der ursprünglichen Riesen. Sie sind so großartig, daß sie geheimnisvoll sind; und man braucht bloß die Köpfe der Kolossalstatuen, welche unzerbrochen geblieben sind, zu untersuchen, um auf einen Blick die Züge des Typus und Charakters, wie sie den Riesen der vierten Rasse zugeschrieben werden, zu erkennen. Sie scheinen von einer Kaste zu sein, doch sind ihre Gesichtszüge verschieden - von einem ausgesprochen sinnlichen Typus, wie einen solchen die Atlantier (die Daityas oder „Atalantier“) nach den esoterischen indischen Büchern gehabt haben sollen. [83] a. a. O., pp. 13-15. [84] Ebenda, p. 308. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/233.htm (3 of 4)20.06.2005 17:27:33 Kommentar IX http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/233.htm (4 of 4)20.06.2005 17:27:33 Kommentar IX Man vergleiche diese mit den Gesichtern einiger anderer kolossaler Statuen in Centralasien - jener bei Bamiam zum Beispiel - der Portraitstatuen , wie uns die Überlieferung sagt, von Buddhas, welche früheren Manvantaras angehören; von jenen Buddhas und Helden, welche in den buddhistischen und indischen Werken als Menschen von fabelhafter Größe erwähnte werden, [85] den guten und heiligen Brüdern ihrer verworfenen leiblichen Brüder im allgemeinen, geradeso wie Râvana, der Riesenkönig von Lankâ, der Bruder des Kumbhakarna war; alle Abkömmlinge der Götter durch die Rishis, und somit wie „Titan und sein ungeheures Geschlecht“ alle „des Himmels Erstgeborene“. Diese „Buddhas“, obwohl oft durch die symbolische Darstellung großer herabhängender Ohren entstellt, zeigen auf den ersten Blick wahrnehmbarer einen bedeutsamen Unterschied in ihrem Gesichtsausdruck von jenem der Statuen der Osterinseln. Sie mögen von einer Rasse sein - aber die ersteren sind „Göttersöhne“; die letzteren die Nachkommenschaft mächtiger Zauberer. Alle diese sind jedoch Reinkarnationen, und abgesehen von unvermeidlichen Übertreibungen in der volkstümlichen Phantasie und Überlieferung sind sie historische Charaktere. [86] Wann lebten sie? Vor wie langer Zeit lebten die zwei Rassen, die dritte und die vierte; und wie spät darnach begannen die verschiedenen Stämme der fünften ihren Kampf, die Kriege zwischen gut und böse? Die Orientalisten versichern uns, daß die Chronologie in den Purânen und anderen indischen Schriften sowohl hoffnungslos vermengt, als auch unsinnig übertrieben ist. Wir sind ganz bereit, der Anklage zuzustimmen. Wenn aber die ârischen Schriftsteller gelegentlich ihr chronologisches Pendel zu weit in der einen Richtung gaben schwingen lassen, über die berechtigte Grenze der Thatsachen hinaus, so wird man doch finden, wenn die Entfernung dieser Abweichung mit der Entfernung der Abweichung der Orientalisten nach der entgegengesetzten Richtung verglichen wird, daß die Mäßigung auf Seite der Brâhmanen ist. Der Pandit wird am Ende als wahrhafter und der Thatsache näher befunden werden, als der Sanskritist. Die Verkürzungen des Sanskritisten - wenn auch der Nachweis geliefert wird, daß er nur der Laune eines persönlichen Steckenpferdes zu Liebe seine Zuflucht dazu genommen hat - werden von der öffentlichen Meinung des Westens als „eine vorsichtige Annahme der Thatsachen“ betrachtet, während der Pandit brutal im Druck als ein „Lügner“ behandelt wird. Aber sicherlich ist das kein Grund, weshalb jederman gezwungen sein sollte, das in demselben Lichte zu sehen! Ein unvoreingenommener Beobachter mag anders urteilen. Er kann entweder beide für gewissenlose Geschichtsschreiber erklären, oder beide, jeden auf seinen eigenen Boden, rechtfertigen und sagen: die indischen Ârier schrieben für ihre Initiierten, welche die Wahrheit zwischen den Zeilen lassen; nicht für die Massen. Wenn sie Ereignisse durcheinander mischten und Zeitalter http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/235.htm (1 of 4)20.06.2005 17:27:33 Kommentar IX absichtlich vermengten, so geschah das nicht in der Absicht, irgend jemand zu täuschen, sondern im ihr wissen vor dem spähenden Auge des Fremdlings zu bewahren. Aber für jenen, der die Generationen von den Manus an zählen kann, und die Reihe von Inkarnationen, die im Falle einzelner Helden angeführt sind, [87] in den Purânen und chronologische Ordnung sehr klar. Was den westlichen Orientalisten anbelangt, so ist er zu entschuldigen, wegen seiner unleugbaren Unkenntnis über die von der archaischen Esoterik angewendete Methode. Aber solche bestehende Vorurteile werden sehr bald Raum geben und vor dem Lichte neuer Entdeckungen verschwinden müssen. Bereits sind Dr. Webers und Prof. Max Müllers Lieblingstheorien - nämlich, daß das Schreiben in Indien selbst noch in den Tagen des Pânini (!) unbekannt war; daß die Hindûs alle ihre Künste und Wissenschaften - selbst bis auf den Tierkreis und ihre Architektur (Fergusson) - von den makedonischen Griechen hatten; diese und andere solche märchenhafte Hypothesen sind mit dem Untergange bedroht. Das Gespenst des alten Chaldaea kommt der Wahrheit zu Hilfe. In seiner dritten Hibbert-Vorlesung (1887) spricht Professor Sayce aus Oxford von neuentdeckten assyrischen und babylonischen Cylindern und bezieht sich ausführlich auf Ea, den Gott der Weisheit, der jetzt mit dem Oannes des Berosus, dem Halbmensch-Halbfisch, welcher die Babylonier Kultur und die Kunst des Schreibens lehrte, identificiert wird. Von diesem Ea, dem bisher dank der biblischen Sintflut ein Alter von kaum 1500 v. Chr. gestattet wurde, wird nun in den folgenden Ausdrücken gesprochen, um den Professor kurz zusammenzufassen: Die Stadt des Ea war Eridu, welche vor 6000 Jahren an den Ufern des persischen Golfes stand. Der Name bedeutet „die gute Stadt“, einen besondern heiligen Punkt, da sie das Centrum war, von dem aus dir früheste chaldäische Civilisation ihren Weg nach Norden nahm. Da der Kulturgott als von dem Meere kommend dargestellt wurde, so war es möglich, daß die Kultur, deren Sitz Eridu war, von fremder Einfuhr war. Wir wissen jetzt, daß zu einer sehr frühen Zeit Verkehr zwischen Chaldaea und der Halbinsel Sinai, sowie mit Indien bestand. Die von den Franzosen zu Tel-loh entdeckten Statuen (die zum mindesten bis 4000 v. Chr. zurückdatieren), waren aus einem äußerst harten Stein, der als Diorit bekannt ist, gemacht, und die Inschriften darauf sagten, das der Diorit aus Magan - d. i. von der Halbinsel Sinai gebracht worden war, welche damals von den Pharaonen beherrscht wurde. Man weiß, daß die Statuen im allgemeinen Stil der Dioritstatue des Kephren, des Erbauers der zweiten Pyramide ähneln, während nach Herrn Petrie die Maßeinheit, welche auf dem Plane der Stadt verzeichnet ist, den http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/235.htm (2 of 4)20.06.2005 17:27:33 Kommentar IX eine von den Tel-loh Figuren auf ihrem Schoße hält, die gleiche ist, wie die von der Pyramidenerbauern angewendet. Teakholz wurde gefunden zu Mugheit, oder Ur der Chaldäer, obwohl jenes Holz ein indisches Spezialprodukt ist; dazu kommt, daß eine alte Liste von Bekleidungen sindhu oder „Musselin“ erwähnt, das als „Pflanzentuch“ erklärt wird. [88] Musselin, am besten bekannt jetzt als Daeca Musselin, in Chaldaea bekannt als indisches (sindhu), und Teakholz 4000 Jahre v. Chr. in Verwendung, und doch waren die Inder, denen Chaldaea seine Civilisation verdankt, wie von Oberst Vans Kennedy genau bewiesen ist, unbekannt mit der Schreibart, bevor die Griechen sie ihr Alphabet lehrten - zum mindesten, wenn wir den Orientalisten glauben müßten! [85] Etwas Annäherndes an die Statuen von Bamian – auch ein Buddha in der Höhe von 200 Fuß – findet sich in der Nähe einer Jainaniederlassung im südlichen Indien, und scheint der einzige Überrest dieser Art in der Gegenwart zu sein. [86] Selbst Wilson gesteht zu, daß Râma und Râvana auf geschichtlichen Thatsachen beruhende Persönlichkeiten sind. „Die Überlieferungen von Südindien schreiben gleichmäßig seine Civilisation . . . und die Niederlassung civilisierter Hindûs (der fünften Rasse) der Eroberung von Lankâ durch Râma zu“ (Vishnu Pûrana, III. 318) – dem Siege der „Göttersöhne“ über die atlantischen Zauberer, sagt die wahre Überlieferung. [87] So zeigt man uns, um ein Beispiel zu geben, einen Helden zuerst geboren als den „ungerechten, aber mächtigen Monarchen“ (Purusha) der Daityas, Hiranyakashipu erschlagen von dem Avatâra Nara-sinha (Mannlöwe). Dan wurde er geboren als Râvana, der Riesenkönig von Lankâ, und von Râma getötet; hierauf wird er wiedergeboren als Shishupâla, der Sohn des Rajarshi (königliche Rishi) Damaghosgha, und wird wieder getötet http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/235.htm (3 of 4)20.06.2005 17:27:33 Kommentar IX von Krishna, der letzten Inkarnation des Vishnu. Diese gleichlaufende Entwicklung von Vishnu (Geist) mit einem Daitya als Menschen, mag sinnlos erscheinen, giebt uns jedoch den Schlüssel nicht nur zu den bezüglichen Daten von Râma und Krishna, sondern auch sogar zu einem gewissen psychologischen Geheimnis. [88] Vergleiche Hibbert Lectures, 1877, Sayce, pp. 134-138. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/235.htm (4 of 4)20.06.2005 17:27:33 Kommentar X STROPHE X. DIE GESCHICHTE DER VIERTEN RASSE. 38. Die Geburt der vierten (atlantischen) Rasse. 39. Die Unterrassen der vierten Menschheit beginnen sich zu teilen und zu vermischen; sie bilden die ersten gemischten Rassen von verschiedenen Farben. 40. Der Vorrang der atlantischen über die anderen Rassen. 41. Sie verfallen in Sünde und erzeugen Kinder und Ungetüme. 42. Die ersten Keime von Anthropomorphismus und Sexualreligion. Sie verlieren ihr „drittes Auge“. 38. SO BRACHTE, ZWEI UND ZWEI, IN DEN SIEBEN ZONEN, DIE DRITTE RASSE DIE VIERTE HERVOR; DIE SURA WURDEN A-SURA. [1] 39. DIE ERSTE, [2] IN JEDER ZONE, WAR MONDFARBEN. [3] DIE ZWEITE WAR GELB WIE GOLD; DIE DRITTE ROT; DIE VIERTE BRAUN, WELCHE SCHWARZ WURDE VOR SÜNDE. [4] DIE ERSTEN SIEBEN MENSCHLICHEN SCHÖSSLINGE WAREN ALLE VON EINER FARBE. [5] DIE NÄCHSTEN SIEBEN [6] BEGANNEN ZU VERMISCHEN. [7] Um Shloka 38 zu verstehen, muß man ihn sammt den Shlokas der Strophe IX lesen. Bis zu diesem Punkte der Entwicklung gehört der Mensch mehr zur metaphysischen als zur physischen Natur. Erst nach dem sogenannten „Falle“ begannen die Rassen sich rasch zu einer rein menschlichen Gestalt zu entwickeln. Damit der Schüler die volle Bedeutung des Falles - der seinem wirklichen Sinne nach so mystisch und transcendental ist - richtig könne, müssen ihm zugleich die Einzelheiten gesagt werden, die ihm vorangingen, in Anbetracht dessen, daß die moderne Theologie aus dem Ereignis einen Angelpunkt gemacht hat, um den sie ihre verderblichsten und unsinnigsten Dogmen und Glauben sich drehen läßt. Die archaischen Kommentare, wie der Leser sich erinnern mag, erklären , daß von der Schar der Dhyânîs, die an der Reihe waren, sich als die Egos der Unsterblichen, aber auf dieser Ebene sinnlosen Monaden zu inkarnieren - einige (dem Gesetze der Evolution) sofort „gehorchten“, da die Menschen der dritten Rasse physiologisch und physisch bereit wurden, d. i. da sie sich in Geschlechter getrennt hatten. Dies waren jene frühen bewußten Wesen, welche jetzt, bewußte Erkenntnis und Willen zu der ihnen innewohnenden göttlichen Reinheit http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/237.htm (1 of 3)20.06.2005 17:27:34 Kommentar X hinzufügend, durch Kriyâshakti den halbgöttlichen Menschen „erschufen“, welcher auf erden der Same für zukünftige Adepten wurde. Jene andererseits, welche, eifersüchtig auf ihre intellektuelle Freiheit - wie sie damals von den Banden der Materie ungefesselt war - sagten: „Wir können wählen, . . . wir haben Weisheit,“ [8] und sich so viel später inkarnierten - diese hatten ihre erste karmische Strafe für sich vorbereitet. Sie erhielten Körper, die (physiologisch) niedriger standen als ihre Astralmodelle, weil ihre Chhâyâs den Vorfahren eines niedrigeren Grades in den sieben Klassen angehört hatten. Was jene „Söhne der Weisheit“ anbelangt, welche ihre Inkarnation bis zur vierten Rasse „verschoben“, die bereits (physiologisch) mit Sünde und Unreinheit befleckt war, so setzten diese eine schreckliche Ursache, deren karmische Wirkung bis zum heutigen Tage auf ihnen lastet. Sie wurde in ihnen selbst gesetzt, und sie wurden die Träger dieses Samens der Bosheit für zukünftige Äonen, weil die Körper, die sie zu beseelen hatten, durch ihre eigene Verzögerung verunreinigt wurden. [9] Dies war der „Fall der Engel“, infolge ihres Aufruhrs gegen das karmische Gesetz. Der „Fall des Menschen“ war kein Fall, denn er war unverantwortlich. Aber da die „Schöpfung“ nach dem dualistischen System als das „Vorrecht Gottes allein“ erfunden worden ist - das legitime Attribut, das von der Theologie im Namen einer von ihr selbst gemachten unendlichen Gottheit patentiert worden ist - so mußte die Kraft von Kriyâshakti als „satanisch“ und als eine Anmaßung göttlicher Rechte betrachtet werden. Somit muß im Lichte solcher beschränkter Anschauungen das vorhergehende natürlich als eine schreckliche Verunglimpfung des Menschen, der „nach dem Ebenbilde Gottes geschaffen ist“, und als eine noch furchtbarere Lästerung angesichts des toten Buchstabendogmas betrachtet werden. „Eure Lehre“, wurde den Occultisten bereits gesagt, „macht aus dem Menschen, der aus dem Staub seinem Gott zum Gleichnis geschaffen wurde, ein Gefäß des Teufels vom Anbeginn an.“ „Warum macht ihr aus eurem Gott einen Teufel - die beide obendrein nach eurem eigenen Bilde geschaffen sind?“ - ist unsere Erwiederung. Die esoterische Erklärung der Bibel widerlegt jedoch hinlänglich diese verleumderische Erfindung der Theologie; die Geheimlehre muß eines Tages das gerechte Karma der Kirchen werden - die antichristlicher sind als die repräsentativen Versammlungen der überzeugtesten Materialisten und Atheisten. [1] Die Götter wurden Nichtgötter. [2] Rasse. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/237.htm (2 of 3)20.06.2005 17:27:34 Kommentar X [3] Gelbweiß. [4] Streng genommen sollte man erst von der Zeit der atlantischen braunen und gelben Riesenrassen an von einem Menschen sprechen, weil erst die vierte Rasse die erste vollständig menschliche Art war, um wie viel größer sie auch an Gestalt, als wir jetzt, sind. In Man: Fragments of Forgotten History (von zwei Chelâs) ist alles, was über die Atlantier gesagt ist, ganz richtig. Hauptsächlich diese Rasse, die „schwarz vor Sünde“ wurde, war es, welche die göttlichen Namen der Asuras, der Râkshasas und der Daityas, in Verruf brachte und sie der Nachkommenschaft als die Namen von Feinden überlieferte. Denn wie gesagt, da die Suras, Götter oder Devas sich in den weisen Menschen der Atlantis inkarniert hatten, so wurden die Namen Asuras und Râkshasas den gewöhnlichen Atlantiern gegeben. Infolge der unaufhörlichen Kämpfe der letzteren mit den letzten Überresten der dritten Rasse und der „Söhne von Wille und Yoga“ haben ihre Namen zu den späteren Allegorieen über dieselben in den Purânen geführt. „Asura war die Götterbenennung aller Atlantier, welche die Feinde der geistigen Heroen der Ârier (Götter) waren.“ (Man, p. 77.) [5] Im Anfange. [6] Die Unterrassen. [7] Ihre Farben. [8] Strophe VII, Shloka 24. [9] Siehe Shloka 32, 34. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/237.htm (3 of 3)20.06.2005 17:27:34 Kommentar X Die wahre Bedeutung der alten Lehre von den „gefallenen Engeln“, in ihrem anthropologischen und evolutionären Sinne, ist in der Kabbalah enthalten, und erklärt die Bibel. Sie findet sich in hervorragender Weise in der Genesis, wenn die letztere in einem Geiste des Suchens nach Wahrheit gelesen wird, ohne Rücksicht auf Dogma, und ohne voreingenommene Stimmung. Dies ist leicht zu beweisen. In der Genesis (VI) verlieben sich die „Söhne Gottes“ - B´ne Aleim - in die Töchter der Menschen, heiraten, und enthüllten ihren Weibern die Geheimnisse, die sie, nach Enoch, unrechtmäßiger Weise im Himmel gelernt hatten, und dies ist der „Fall der Engel“. [10] Aber was ist in Wirklichkeit das Buch Enoch selbst, aus dem der Verfasser der Offenbarung und sogar St. Johannes des vierten Evangeliums [11] so ausführlich citiert hat? Einfach ein Buch der Initiation, welches, in Allegorie und vorsichtiger Ausdrucksweise das Programm gewisser archaischer Mysterien, die in den innern Tempeln vollzogen wurden veröffentlicht. Der Verfasser der Heiligen Mysterien bei den Mayas und Quiches vermutet sehr richtig, daß die sogenannten „Gesichte“ des Enoch sich auf seine (Enochs) Erfahrung bei der Initiation, und was er in den Mysterien lernte, beziehen; indeß er sehr irrtümlich die Ansicht ausspricht, daß Enoch sie kennen gelernt hatte, bevor er zum Christentum bekehrt war (!!); ferner glaubt er, daß dieses Buch geschrieben wurde „am Beginne der christlichen Zeitrechnung, als . . . . die Gebräuche und Religion der Ägypter in Verfall gerieten!“ Dies ist kaum möglich, nachdem Judas in seiner Epistel [12] aus dem Buche Enoch citiert; weshalb es, wie Erzbischof Laurence, der Übersetzer des Buches Enoch aus der äthiopischen Version bemerkt, „nicht das Erzeugnis eines Schriftstellers gewesen sein kann, der später als . . . . oder gleichzeitig mit“ den Schreibern des Neuen Testamentes lebte, wenn nicht in der That Judas und die Evangelien, und alles was folgt, auch das Erzeugnis der bereits gegründeten Kirche waren - was, wie einige Kritiker sagen, nicht unmöglich ist. Aber wir haben jetzt vielmehr mit den „gefallenen Engeln“ des Enoch zu thun, als mit Enoch selber. In der indischen Exoterik werden diese Engel (Asuras) auch als die „Feinde der Götter“ geschmäht; als jene, welche sich dem den Devas dargebrachten Opferdienst wiedersetzen. In der christlichen Theologie werden sie weitläufig erwähnt als die „gefallenen Geister“, die Helden verschiedener widerstreitender und widersprechender Legenden, die aus heidnischen Quellen gesammelt sind. Der coluber tortuosos, die „gewundene Schlange“ - eine Bezeichnung - die bei den Juden entstanden sein soll - hatte einen ganz andern Sinn, bevor die Kirche sie entstellte; unter anderen eine rein astronomische Bedeutung. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/239.htm (1 of 3)20.06.2005 17:27:34 Kommentar X [10] Im allgemeinen sind die sogenannten orthodoxen christlichen Vorstellungen über die „gefallenen“ Engel oder Satan ebenso merkwürdig als unsinnig. Ungefähr ein Dutzend könnten angeführt werden, von verschiedensten Charakter in Bezug auf die Einzelheiten, und alle aus den Federn gebildeter Laienschriftsteller, „akadamisch Graduierter“, des gegenwärtigen Viertels unseres Jahrhunderts. So widmet der Verfasser von den Urzeitaltern der Erde, G. H. Pember, M. A., einen dicken Band dem Beweise, daß die Theosophen, Spiritualisten, Agnostiker, Mystiker, Metaphysiker, Dichter, und jeder zeitgenössische Schriftsteller über orientalische Spekulationen ergebene Diener des „Fürsten der Luft“ und unwiderruflich verdammt sind. Er beschreibt Satan und seinen Antichrist wie folgt: „Satan ist der `gesalbte Cherub´ des Altertums . . . . Gott schuf den Satan, den schönsten und weisesten aller Seiner Geschöpfe in diesem Teile Seines Weltalls, und macht ihn zum Fürsten der Welt, und der Macht der Luft . . . . Er wurde in ein Paradies versetzt, das sowohl viel früher war als das Paradies der Genesis . . . . als auch von einem ganz verschiedenen und mehr substanziellen Charakter, ähnlich dem Neuen Jerusalem. Da somit Satan vollkommen an Weisheit und Schönheit ist, so ist sein weites Reich unsere Erde, wenn nicht das ganze Sonnensystem . . . . Sicherlich ist keine andere englische Macht von größerer oder auch nur gleicher Würde uns geoffenbart worden. Judas erwähnt, wie der Erzengel Michael selber gegenüber dem Fürsten der Finsternis, die einem Höherstehenden gebührende Achtung bewahrt, wie verrucht er auch sein mag, bis Gott formell seine Absetzung befohlen hat.“ Dann wird uns mitgeteilt, daß „Satan vom Augenblicke seiner Schöpfung an von den Abzeichen der Königswürde umgeben war“ (!!): daß er „zum Bewußtsein erwachte, um die Luft erfüllt zu finden mit der freudigen Musik jener, die Gott dazu bestimmt hatte“. Denn geht der Teufel „von der Königswürde zu seiner priesterlichen Würde über“ (!!!). „Satan war auch ein http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/239.htm (2 of 3)20.06.2005 17:27:34 Kommentar X Priester des Allerhöchsten,“ u. s. w., u. s. w. Und jetzt - „wird der Antichrist der inkarnierte Satan sein.“ (Kap. III. und pp. 56-59.) Die Vorläufer des kommenden Apollyon sind bereits erschienen - es sind dies die Theosophen, die Occultisten, die Verfasser von dem Perfect Way, der Isis Unveiled, des Mystery of the Ages, und selbst des Light of Asia!! Der Verfasser bemerkt die „eingestandene Herkunft“ der Theosophie von den „herabsteigenden Engeln“, von den „Nephilim“, oder den Engeln der Genesis (VI), und den Riesen. Er sollte auch seine eigene Abstammung von diesen bemerkten, wie unsere Geheimlehre zu zeigen versucht - wenn er es nicht ablehnt, zur gegenwärtigen Menschheit zu gehören. [11] Vergleiche X. 8, wo dasselbe von allen, die vor Jesus gekommen sind, als von „Dieben und Mördern“ spricht. [12] Vers 14. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/239.htm (3 of 3)20.06.2005 17:27:34 Kommentar X Die „Schlange“, die von oben herabfiel (de orsum fluens) soll im Besitze der Schlüssel des Reiches des Todes [korrekter Abdruck siehe Buch] gewesen sein, bis zum Tage, da Jesus sie herabfallen sah „wie ein Blitz . . . . vom Himmel“, [13] ungeachtet der römisch-katholischen Auslegung von „cadebat ut fulgur“. Es bedeutet in der That, daß selbst „die Teufel unterworfen sind“ dem Logos - welcher Weisheit ist, aber zur selben Zeit, als der Gegner der Unwissenheit, Satan oder Lucifer. Diese Bemerkung bezieht sich auf die göttliche Weisheit, welche wie ein Blitz auf die Intellekte jener, welche die Teufel der Unwissenheit und des Aberglaubens bekämpften, herabfährt und sie begeistert. Bis zu der Zeit, da die Weisheit in der Gestalt der inkarnierenden Geister von Mahat von oben herabsteigen, um die dritte Rasse zu beseelen und zu wirklichem bewußten Leben zu rufen - war die Menschheit, wenn sie in ihrem tierischen, sinnlosen Zustand so genannt werden kann, natürlich ebenso zum moralischen wie zum physischen Tode verdammt. Die in die Zeugung verfallenen Engel werden sinnbildlich als Schlangen und Drachen der Weisheit erwähnt. Andererseits, im Lichte des Logos betrachtet, kann gesagt werden, daß der christliche Heiland, wie Krishna, sei es al Mensch oder Logos, jene, welche an die geheimen Lehren glaubten, vom „ewigen Tode“ errettet, und das Reich der Finsternis oder die Hölle besiegt habe, wie jeder Initiierte thut. Dies ist die menschliche, irdische Form der Initiierten, und auch - weil der Logos Christos ist - jenes „Prinzip“ unserer inneren Natur, welches sich in uns zum geistigen Ego entwickelt - zum Höheren Selbst - das aus der unauflöslichen Vereinigung von Buddhi, dem sechsten, und der geistigen Blüte des Manas, des fünften „Prinzipes“ gebildet ist. [14] „Der Logos ist passive Weisheit im Himmel und bewußte, selbstthätige Weisheit auf Erden,“ wird uns gelehrt. Es ist die Vermählung des „himmlischen Menschen“ mit der „Jungfrau der Welt“ oder der Natur, wie im Pymander beschrieben; deren Ergebnis ihr Nachkomme - der unsterbliche Mensch ist. Es ist dies dasselbe, was in der Offenbarung [15] St. Johannis die Hochzeit des Lammes mit seiner Braut genannt wird. Dieses Weib wird jetzt mit der römischen Kirche identificiert, infolge der willkürlichen Auslegungen ihrer Anhänger. Aber diese scheinen zu vergessen, daß ihr „Linnen“ äußerlich „rein und weiß“ sein mag, wie das „übertünchte Grab“; aber die Fäulnis, mit der sie innerlich erfüllt ist, nicht die „Gerechtigkeit der Heiligen“, [16] sondern vielmehr das Blut der Heiligen, die sie „auf Erden erwürgt“ hat. [17] So wurde die Bemerkung, die der große Initiierte bei Lukas macht - welche sich allegorisch auf den Strahl der Erleuchtung und Vernunft bezieht, der wie ein Blitz vom Himmel fällt in die Herzen und Gemüter derjenigen, die sich zur alten Weisheitsreligion bekehrt haben, die damals in einer neuen Form von dem http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/241.htm (1 of 5)20.06.2005 17:27:35 Kommentar X weisen galileischen Adepten [18] vorgebracht wurde - bis zur gänzlichen Unkenntlichkeit entstellt, wie auch seine eigene Persönlichkeit, und wurde mit einem der grausamsten und gefährlichsten aller theologischen Dogmen in Übereinstimmung gebracht. Aber wenn westliche Theologie allein das Patent und Urheberrecht des Satan hält - in dem ganzen dogmatischen Schrecken dieser Erdichtung - so haben andere Nationalitäten und Religionen gleiche Irrtümer durch ihre falsche Auslegung des Lehrsatzes begangen, welcher einer der am tiefsten philosophischen und idealen Vorstellung des alten Denkens ist. Sie haben die richtige Bedeutung desselben in ihren zahlreichen Allegorieen über den Gegenstand sowohl entstellt, als auch angedeutet. Auch haben die halbesoterischen Dogmen des purânischen Hindûtums nicht verfehlt, sehr bedeutsame Symbole und Allegorieen in betreff der aufrührerischen und gefallenen Götter zu entwickeln. Die Purânen sind voll davon und wir finden einen unmittelbaren Hinweis auf die Wahrheit in den häufigen Anspielungen auf Parâshara im Vishnu Purâna, auf alle jene Rudras, Rishis, Asuras, Kumâras und Munis, welche in einem jeden Zeitalter geboren werden müssen - um in jeden Manvantara zu reinkarnieren. Dies kommt esoterisch dem Ausspruche gleich, daß die aus dem Universalgemüte oder Mahat geborenen „Flammen“ infolge des geheimnisvollen Wirkens des karmischen Willens und des Antriebes des Entwicklungsgesetzes - ohne irgend welchen stufenweisen Übergang - auf dieser Erde gelandet seien, nachdem sie, wie in Pymander, die „sieben Feuerkreise“, oder kurz gesagt, die sieben dazwischen liegenden Welten durchbrochen hatten. Es giebt ein ewiges cyklisches Gesetz der Wiedergeburten, und an der Spitze der Reihe stehen mit jeder neuen manvantarischen Dämmerung jene, welche nach den Reinkarnationen in früheren Kalpas durch unzählbare Aeonen ihre Ruhe genossen hatten, die höchsten und die frühesten Nirvânîs. Diese „Götter“ waren an der Reihe, sich in dem gegenwärtigen Manvantara zu inkarnieren. Daher ihre Gegenwart auf Erden und die daraus sich ergebenden Allegorieen; daher auch die Verdrehung der ursprünglichen Bedeutung. [19] Die Götter, welche „in die Zeugung gefallen“ waren, deren Sendung es war, den göttlichen Menschen zu vollenden, finden sich später dargestellt als Dämonen, böse Geister, und Feinde, in Fehde und Krieg mit den Göttern, oder den unverantwortlichen Werkzeugen des einen ewigen Gesetzes. Aber niemals war eine Vorstellung von solchen Geschöpfen wie die Teufel und der Satan der christlichen, jüdischen und muhammedanischen Religion durch jene tausend und eine ârische Allegorieen angedeutet. [20] http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/241.htm (2 of 5)20.06.2005 17:27:35 Kommentar X [13] Lukas, X. 18. [14] Es ist nicht richtig, Christus - wie es einige Theologen thun - als Buddhi, das sechste Prinzip im Menschen, aufzufassen. Das letztere an sich ist ein passives und latentes Prinzip, der geistige Träger von Âtmâ, untrennbar von der geoffenbarten Universalseele. Nur in Vereinigung mit Selbstbewußtsein wird Buddhi das Höhere Selbst und die Göttliche unterscheidende Seele. Christos ist das siebente Prinzip, wenn irgend etwas. [15] XIX. 7. [16] Ebenda, Vers 8. [17] XVIII. 24. [18] Um dies klarer zu machen, so wird jeder, der die Stelle im Lukas liest, sehen, daß die Bemerkung dem Berichte der Siebenzig folgt, welche sich freuen, daß „auch die Teufel (der Geist des Streites und des Rechtens, oder der Widerstandskraft, da Satan einfach `Widersacher´ oder `Gegner´ bedeutet) uns unterthan sind in deinem Namen.“ (Lukas, X. 17.) Nun offenbart „dein Name“, den Namen Christos, oder Logos, oder den Geist der wahren göttlichen Weisheit, zum Unterschiede von dem Geiste der intellektuellen und rein materialistischen Urteilskraft - kurz gesagt, das Höhere Selbst. Und wenn Jesus hierauf bemerkt, daß er „sah den Satanas vom Himmel fallen als einen Blitz“, so ist dies eine bloße Behauptung seiner hellsehenden Kräfte, welche ihnen bekannt giebt, daß er dies bereits kannte, und eine Bezugnahme auf die Inkarnation des göttlichen Strahles - der Götter oder Engel - welcher in die Zeugung verfällt. Denn durchaus nicht alle Menschen haben Nutzen aus dieser Inkarnation, und bei einigen bleibt die Kraft während des ganzen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/241.htm (3 of 5)20.06.2005 17:27:35 Kommentar X Lebens latent und tot. Wahrlich „niemand weiß, wer der Sohn sei, denn nur der Vater; noch wer der Vater sei, denn nur der Sohn“, wie Jesus damals und dort (Vers 22) hinzufügte - die „Kirche Christi“ weniger als sonst irgend jemand. Die Initiierten allein verstanden die geheime Bedeutung der Ausdrücke „Vater“ und „Sohn“, und wussten, daß sie sich auf Geist und Seele auf Erden bezog. Denn die Lehren Christi waren occulte Lehren, welche nur bei der Initiation erklärt werden konnten. Sie waren niemals für die Massen berechnet, denn Jesus verbat den Zwölfen, zu den Heiden und zu den Samaritanern zu gehen (Matthäus X. 5) und wiederholte seinen Schülern, daß das „Geheimnis des Reiches Gottes“ für sie allein sei, und nicht für die Menge (Markus, IV. 11). [19] So hatte zum Beispiel in den Purânen Pulastya, ein Prajâpati oder Sohn des Brahmâ - der Vorfahr der Râkshasas und der Großvater des Râvanam des großen Königs von Lankâ im Râmâyana - in einer früheren Geburt einen Sohn Namens Dattoli, „welcher jetzt bekannt ist als der Weise Agastya,“ sagt das Vishnu Purâna (Wilsons Übers., I. 154). Dieser Name Dattoli allein hat noch sechs weitere Varianten, oder sieben Bedeutungen. Er heißt beziehungsweise Dattoli, Dattâli, Dattotti, Dattotri, Dattobhri, Dambhobhi, Dambholi. Diese sieben Varianten haben eine jede einen geheimen Sinn, und beziehen sich in den esoterischen Kommentaren auf verschiedene ethnologische Klassifikationen, und auch auf physiologische und anthropologische Geheimnisse der ursprünglichen Rassen. Denn sicherlich sind die Râkshasas kein Dämonen, sondern einfach die ursprünglichen und wilden Riesen der Atlantier, welche über die Erdoberfläche zerstreut waren, wie es jetzt die fünfte Rasse ist. Vasishtha ist eine Gewähr dafür, wenn anders seine Worte, die er an Parâshara richtete, welcher zur Vernichtung der Râkshasas ein bischen Jadoo (Zauberei) versuchte, was er „Opfer“ nennt, irgend etwas bedeuten. Denn er sagt: „Vernichte nicht mehr von diesen harmlosen `Geistern der Dunkelheit´.“ (Wegen der Einzelheiten siehe http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/241.htm (4 of 5)20.06.2005 17:27:35 Kommentar X Mahâbhârata, Âdi Parvan, s. 176; auch Linga Purâna, Pûrvârdha, s. 64; Wilson, ebenda, I. 8, 9.) [20] Wir haben eine Stelle aus dem Briefe eines Meisters, welcher sich unmittelbar auf diese inkarnierende Engel bezieht. Der Brief sagt: „Nun giebt es, und es muß solche geben, Mißerfolge in den ätherischen Rassen der vielen von Dhyân Chohans, oder Devas (vorgeschrittene Wesenheiten aus einer früheren planetarischen Periode), so gut wie unter den Menschen. Da jedoch diese Mißerfolge zu weit fortgeschritten und vergeistigt sind, als daß sie mit Gewalt aus ihrer Dhyân-Chohanschaft in den Strudel einer neuen ursprünglichen Entwicklung durch die niederen Reiche geworfen werden könnten, so geschieht folgendes. Wo ein neues Sonnensystem entwickelt werden soll, werden diese Dhyân Chohans durch Einströmen `an die Spitze´ der Elementale (Wesen . . . die in einer zukünftigen Zeit zur Menschheit entwickelt werden sollen) getragen und bleiben als eine verborgene oder unthätige geistige Kraft in der Aura einer entstehenden Welt . . . bis der Zustand der menschlichen Entwicklung erreicht ist. . . . Dann werden sie eine thätige Kraft und vermengen sich mit den Elementalen, um allmählich den vollen Typus der Menschheit zu entwickeln.“ Das heißt, sich im Menschen zu entwickeln, und ihn mit seinem selbstbewußtem Gemüt oder Manas zu begaben. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/241.htm (5 of 5)20.06.2005 17:27:35 Kommentar X Die wahre esoterische Anschauung über den „Satan“, die Meinung, die das gesamte philosophische Altertum über diesen Gegenstand hatte, ist bewundernswert in einem „Das Geheimnis des Satan“ betitelten Anhang zur zweiten Ausgabe von Dr. A. Kingsford´s Perfect Way vorgebracht. [21] Keine bessere und klarere Andeutung der Wahrheit konnte dem verständigen Leser geboten werden, und daher wird sie hier in einiger Ausführlichkeit citiert. 1. Und am siebenten Tage (der siebenten Schöpfung der Inder) [22] ging aus von der Gegenwart Gottes ein mächtiger Engel, voll Zorn und Zerstörung, und Gott verlieh ihm die Herrschaft über die äußerste Sphäre. [23] 2. Die Ewigkeit brachte die Zeit hervor; das Grenzenlose gebar das Begrenzte; das Sein stieg herab in die Zeigung. [24] 4. Unter den Göttern ist keiner gleich ihm, in dessen Hände gelegt sind die Reiche, die Macht und die Herrlichkeit der Welt. 5. Throne und Herrschaften, die Dynastien der Könige, [25] der Fall der Nationen, die Geburt der Kirchen, die Triumphe der Zeit. Denn, wie es im Hermes heißt: 20. Satan ist der Thürhüter des Tempels des Königs; er steht in Solomons Vorhalle; er hält die Schlüssel des Heiligtums; 21. Damit niemand darin eintreten könne, außer der Gesalbte, der das Geheimnis des Hermes hat. Diese bedeutsamen und majestätischen Verse hatten Bezug, bei den alten Ägyptern und anderen civilisierten Völker des Altertums, auf das schöpferische und zeugende Licht des Logos - Horus, Brahmâ, Ahura, Mazda u. s. w., als ursprüngliche Offenbarungen des ewig-ungeoffenbarten Prinzips, einerlei ob genannt Ain Suph, Parabrahman oder Zeruâna Akerne, oder Grenzenlose Zeit, Kâla - aber die Bedeutung ist jetzt in der Kabbalah erniedrigt worden. Der „Gesalbte“ - welcher die Geheimnisse und Mysterien des Hermes oder Budha der Weisheit hat, und dem allein die „Schlüssel des Heiligtums“, des Schoßes der Natur anvertraut sind, um sie zu befruchten und den ganzen Kosmos zu thätigem Leben und Dasein anzurufen - ist bei den Juden zum Jehova geworden, dem „Gotte der Zeugung“ auf dem Mondberge - Sinai, dem Berge des Mondes (Sin). Das „Heiligtum“ ist zum „Allerheiligsten“ geworden und das Geheimnis ist fürwahr anthropomorphisiert und „phalliciert“, und in die Materie hinabgezogen worden. Daraus ergab sich die Notwendigkeit, den „Drachen der Weisheit“ zur „Schlange“ der Genesis zu machen; die Notwendigkeit des bewußten Gottes, http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/243.htm (1 of 6)20.06.2005 17:27:36 Kommentar X welcher einen Körper brauchte, zur Bekleidung seiner allzu subjektiven Göttlichkeit, den Satan. Aber die „unzähligen Inkarnationen des Geistes“ und „der unaufhörliche Puls und Strom des Verlangens“ [26] beziehen sich zum ersten auf unsere Lehre von den karmischen und cyklischen Wiedergeburten, zum zweiten - auf Erôs, nicht den späteren Gott der materiellen physiologischen Liebe, sondern auf das göttliche Verlangen in den Göttern sowohl, wie in der ganzen Natur, zu erschaffen und Wesen zu beleben. Dies konnten die Strahlen der einen „dunklen“, weil unsichtbaren und unfassbaren „Flamme“ nur erreichen, indem sie selbst in die Materie hinabstiegen. Daher fährt der Anhang fort: 12. Viele Namen hatte Gott ihm (Satan) gegeben, Namen des Geheimnisses, verborgen und schrecklich. 13. . . . Der Widersacher, weil die Materie dem Geiste widerstreitet und die Zeit selbst die Heiligen des Herrn verklagt. 28. Fürchtet ihn, und sündigt nicht; sprechet seinen Namen mit Zittern . . . 29. Denn Satan ist der Richter der Gerechtigkeit Gottes (Karma); er hält die Wage und das Schwert. 31. Denn ihm sind anvertraut Gewicht und Maß und Zahl. Man vergleiche den letzten Satz mit dem, was der Rabbi, welcher im Buche Al Chazari, dem Prinzen die Kabbalah erklärt, sagt, und man wird finden, daß Gewicht und Maß und Zahl im Sepher Jetzirah die Attribute der Sephiroth (der drei Sephrim, oder Zahlen, Ziffern) sind, welche der ganzen zusammengefaßten Zahl von 10 gleichkommen; und daß die Sephiroth der kollektive Adam Kadmon, der „Himmlische Mensch“ oder der Logos sind. Somit werden Satan und der Gesalbte im alten Denken identificiert. Daher: 33. Satan ist der Diener Gottes, der Herr der sieben Wohnungen des Hades, der Engel der offenbaren Welten. Der sieben Lokas, oder Saptaloka, der Erde bei den Indern; denn Hades, oder der Limbus der Täuschung, aus dem die Theologie ein Grenzland der Hölle macht, ist einfach unsere Kugel, die Erde, und somit wird Satan genannt: der „Engel der offenbaren Welten.“ Es ist „Satan, welcher der Gott ist unseres Planeten und der Einzige Gott“, und dies ist ohne irgend welche metaphorische Anspielung auf ihre Schlechtigkeit http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/243.htm (2 of 6)20.06.2005 17:27:36 Kommentar X und Verkommenheit. Denn er ist eins mit dem Logos. Der erste und „älteste der Götter“ in der Reihenfolge der mikrokosmischen (göttlichen) Entwicklung ist Saturn (Satan) [astronomisch] der siebente und letzte in der Reihenfolge der makrokosmischen Emanation, da er der Umkreis des Reiches ist, dessen Mittelpunkt Phoebus (das Licht der Weisheit, auch die Sonne) ist. Die Gnostiker hatten Recht, als sie den jüdischen Gott einen „Engel des Stoffes“ nannten, oder ihn, welcher (bewußtes) Leben dem Adam einblies, und dessen Planet der Saturn war. 34. Und Gott hat einen Gürtel um seine Lenden gethan (die Ringe des Saturn), und der Name des Gürtels ist Tod. In der Anthropologie ist dieser „Gürtel“ der menschliche Körper mit seinen zwei niederen Prinzipien. Diese drei sterben, indes der innerste Mensch unsterblich ist. Und nun nähern wir uns dem Geheimnis des Satan. 37. . . . Auf Satan allein ruht die Schande der Zeugung. 38. Er hat seinen jungfräulichen Zustand verloren (ebenso der Kumâra durch die Inkarnation): indem er himmlische Geheimnisse enthüllte, ist er in Knechtschaft getreten. 39. Er umschließt mit Fesseln und begrenzt alle Dinge. . . . 42. Zweifach sind die Heerscharen Gottes: im Himmel die Scharen des Michael; im Abgrunde (der geoffenbarten Welt) die Legionen des Satan. 43. Diese sind der Ungeoffenbarte und der Geoffenbarte; der Freie und der (in der Materie) Gebundene; der Jungfräuliche und der Gefallene. 44. Und beide sind die Diener des Vaters, die das göttliche Wort erfüllen. Daher: 55. Heilig und ehrwürdig ist der Sabbath Gottes: gesegnet und geheiligt ist der Name des Engels des Hades (Satan). Denn: 41. Die Herrlichkeit des Satan ist der Schatten des Herrn (Gottes in der geoffenbarten Welt): der Thron des Satan ist der Fußschemel des Adonai (der http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/243.htm (3 of 6)20.06.2005 17:27:36 Kommentar X ganze Kosmos). Wenn daher die Kirche den Satan verflucht, so verflucht sie den kosmischen Wiederschein Gottes; sie thut Gott in Bann, der in der Materie oder im Gegenständlichen offenbar geworden; sie schmäht Gott, oder die ewig unfaßbare Weisheit, die sich selbst als Licht und Schatten, als Gutes und Böses in der Natur offenbart - die einzige Weise, die dem beschränkten Verstande des Menschen faßbar ist. Dies ist die wahre philosophische und metaphysische Auslegung des Samael oder Satan, des Wiedersachers in der Kabbalah; dieselben Lehrsätze und derselbe Geist finden sich in den allegorischen Auslegungen einer jeden alten Religion. Diese philosophische Anschauung widerstreitet jedoch nicht den damit verknüpften historischen Urkunden. Wir sagen „historischen“, weil Allegorie und mythische Ausschmückung rund um den Kern der Überlieferung es auf keine Weise verhindern, daß dieser Kern eine Urkunde wirklicher Ereignisse ist. So hat die Kabbalah, in Wiederholung der altehrwürdigen Offenbarung der einstmals universellen Geschichte unserer Kugel und der Entwicklung ihrer Rassen ihm der legendären Form der verschiedenen Geschichten darboten, welche die Bibel bilden. Seine geschichtliche Grundlage, einerlei in welch unvollkommener Form, wird jetzt auf diesen Blättern aus der Geheimlehre des Ostens dargeboten; und so findet sich die allegorische und symbolische Bedeutung der Schlange der Genesis erklärt als die „Söhne der Weisheit“ - oder Engel aus höheren Sphären, obwohl alle und jeder dem Reiche des Satan, oder der Materie angehören welche den Menschen die Geheimnisse des Himmels enthüllen. Daher erweisen sich auch alle sogenannten Mythen des indischen, griechischen, chaldäischen und jüdischen Pantheons als auf Thatsache und Wahrheit begründet. Die Riesen der Genesis sind die historischen Atlantier von Lankâ, und die griechischen Titanen. Wer kann vergessen, daß Troja einstmals für einen Mythos erklärt wurde, und Homer für eine nicht existierende Persönlichkeit, während die Existenz solcher Städte wie Herculanum und Pompeii geleugnet und bloßen Feenmärchen zugeschrieben wurden? Aber Schliemann hat bewiesen, daß Troja wirklich existierte, und die beiden letzteren Städte, obwohl durch lange Zeitalter unter der Lava des Vesuvs begraben, haben ihren Auferstehungstag gehabt, und leben wieder auf der Oberfläche der Erde. Um wie viel mehr Städte und Örtlichkeiten, die „fabelhaft“ genannt werden, auf der Liste zukünftiger Entdeckungen stehen, wie viel mehr Persönlichkeiten, die als mythisch [27] betrachtet werden, eines Tages historisch werden, können allein jene sagen, welche die Beschlüsse des Fatums im http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/243.htm (4 of 6)20.06.2005 17:27:36 Kommentar X Astrallicht lesen. Da aber die Lehrsätze der östlichen Lehre immer geheim gehalten worden sind, und da der Leser kaum hoffen kann, daß ihm die Originaltexte gezeigt werden, wenn er nicht ein angenommener Schüler wird, so möge sich der Kenner des Griechischen und Lateinischen an die Originaltexte der hermetischen Literatur wenden. Er möge z. B. sorgfältig die Anfangsseiten des Pymander des Hermes Trismegistos lesen und er wird unsere Lehre darin bestätigt sehen, wie verschleiert auch ihr Text ist. Es wird auch die Entwicklung des Weltalls, unserer Erde, genannt „Natur“ im Pymander, sowie von allen übrigen aus dem „feuchten Prinzip“, oder der großen Tiefe, Vater-Mutter - der ersten Differentiation im geoffenbarten Kosmos finden. Zuerst das „Universalgemüt“, welches die Hand des christlichen Übersetzers in den frühesten Wiedergaben in Gott den Vater verwandelt hat; dann den „Himmlischen Menschen“, [28] die große Gesamtheit jener Schar von Engeln, welche zu rein war für die Erschaffung der unteren Welten oder der Menschen unserer Kugel, die aber nichtsdestoweniger in die Materie fielen, kraft derselben Entwicklung, wie der zweite Logos des „Vaters“. [29] [21] Anhang XV, pp. 369ff. [22] Als die erde mit ihrer Planetenkette und den Menschen erscheinen sollte. [23] Unsere Erde und die physische Bewußtseinsebene. [24] Als die reinen, himmlischen Wesen oder Dhyân Chohans, die großen Pitris der verschiedenen Klassen beauftragt waren - die einen, ihre Bilder oder Chhâyâs zu evolvieren und aus ihnen den physischen Menschen zu machen; die anderen, diesen zu beseelen und ihn so mit göttlicher Intelligenz und dem Verständnis für die Geheimnisse der Schöpfung zu begaben. [25] Die „Dynastien der Könige“, welche sich alle als „gesalbt“ betrachten, als von „Gottes Gnaden“ herrschend, während die in Wirklichkeit von Gnaden der Materie, der großen Täuschung, der Betrügering herrschen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/243.htm (5 of 6)20.06.2005 17:27:36 Kommentar X [26] Ebenda, a. a. O. Vers 10. [27] Siehe die „Ursprünglichen Manus der Menschheit“. [28] Der „Himmlische Mensch“ - es wird gebeten, dieses Wort neuerdings zu beachten - ist der „Logos“ oder der „Sohn“ esoterisch. Sobald daher der Titel auf Christus angewendet war, welcher als Gott und als der wahre Gott selbst erklärt war, hatte die christliche Theologie keine Wahl. Um ihr Dogma von der persönlichen Dreieinigkeit zu stützen, mußte sie, wie sie es noch immer thut, verkünden, daß der christliche Logos der einzige wahre ist, und daß alle Logoi der anderen Religionen falsch und bloß das maskierte böse Prinzip, der Satan seien. Man sehe, wohin dies die westliche Theologie geführt hat. [29] „Denn das Gemüt, eine Gottheit, die mit beiden Geschlechtern versehen und Licht und Leben ist, brachte durch seine Worte ein anderes Gemüt oder einen Arbeiter hervor; dieser, welcher Gott des Feuers und des Geistes ist, bildete und formte sieben andere Lenker, welcher in ihren Kreisen die Erscheinungswelt erhalten, und deren Anordnung Fatum oder Geschick genannt wird“ (Abt. IX. cap. I, Ausg. 1579). Hier ist einleuchtend, daß das Gemüt, der ursprüngliche universale göttliche Gedanke, weder das Unbekannte Ungeoffenbarte eine ist, da es mit beiden Geschlechtern versehen - männlich und weiblich - ist, noch auch der christliche „Vater“, da der letztere nämlich männlich ist und nicht androgyn. Thatsache ist, daß der „Vater“, „Sohn“ und „Mensch“ in den Übersetzungen des Pymander hoffnungslos durcheinandergemengt sind. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/243.htm (6 of 6)20.06.2005 17:27:36 Kommentar X Zusammengefaßt ist jeder schöpferische Logos, oder der „Sohn, welcher eins ist mit dem Vater“, die Schar der Rectores Mundi in sich selbst. Selbst in die christliche Theologie macht aus den sieben „Engeln der Gegenwart“ die Tugenden oder die personificierten Attribute Gottes, welche, von ihm erschaffen, so wie die Manus von Brahmâ, zu Erzengeln wurden. die römisch katholische Theodice selbst, die in ihrem schöpferischen Verbum Princeps das Haupt dieser Engel (caput angelorum) und den Engel des großen Rates (magni consilii angelus) anerkennt, anerkennt damit die Identität Christi mit diesen. „Die Sura werden A-Sura“ - die Götter wurden Nichtgötter - sagt der Text; d. i. Götter wurden Feinde - Satan, wenn buchstäblich gelesen. Aber es wird jetzt gezeigt werden, in der Lehre der Geheimlehre, daß Satan als Gut und als Opfer, als ein Gott der Weisheit, unter verschiedenen Namen allegorisiert ist. Die Kabbalah lehrt, daß Stolz und Vermessenheit - die zwei Hauptanreizer der Selbstsucht und des Egoismus - die „Ursachen sind, welche den Himmel um ein Drittel seiner göttlichen Bewohner mystisch, und um ein Drittel der Sterne astronomisch leer machte; mit anderen Worten, die ersten Behauptung ist eine Allegorie, und die zweite eine Thatsache. Die erstere hängt jedoch nichtsdestoweniger, wie gezeigt ist, enge mit der Menschheit zusammmen. Andererseits behielten die Rosenkreuzer, welche mit der geheimen Bedeutung der Überlieferung wohl vertraut waren, dieselbe für sich und lehrten bloß, daß die ganze „Schöpfung die Folge und das Ergebnis war von jenem sagenhaften „Krieg im Himmel“, der durch den Aufruhr der Engel [30] gegen das schöpferische Gesetz oder den Demiurgen herbeigeführt wurde. Die Behauptung ist richtig, aber die innere Bedeutung ist bis zum heutigen Tage ein Geheimnis. Einer weiteren Erklärung der Schwierigkeit dadurch auszuweichen, daß man sich auf ein göttliches Mysterium oder auf die Sündhaftigkeit des Ausspähens der Absichten desselben beruft - heißt überhaupt nicht sagen. Das mag sich als hinlänglich für die Anhänger der Unfehlbarkeit des Papstes erweisen, aber es wird schwerlich das philosophische Gemüt befriedigen. Aber die Wahrheit, obwohl sie den meisten der höheren Kabbalisten bekannt war, ist niemals von irgend einem aus ihrer Zahl gesagt worden. Sämtliche Kabbalisten und Symbologen haben ein außerordentliches Widerstreben gezeigt, die ursprüngliche Bedeutung des Falles der Engel einzugestehen. Bei einem Christen ist ein solches Schweigen natürlich. Weder ein Alchimist noch ein Philosoph hätte während des Mittelalters das aussprechen können, [31] was in den Augen der orthodoxen Theologie eine schreckliche Lästerung war, denn es http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/247.htm (1 of 4)20.06.2005 17:27:36 Kommentar X hätte sie unmittelbar durch das „heilige“ Officium der Inquisition zu Folter und Scheiterhaufen geführt. Aber für unsere Kabbalisten und Freidenker liegt die Sache anders. Bei den letzteren, fürchten wir, ist es bloß menschlicher Stolz, Eitelkeit, die auf einem laut verworfenen, aber ausrottbaren Aberglauben beruht. Seitdem die Kirche in ihrem Kampfe mit dem Manichäismus den Teufel erfunden und dadurch, daß sie ein theologisches Löschhorn über den strahlenden Sternengott, Lucifer, den „Sohn des Morgens“, gestülpt hat, so den großartigesten aller ihrer Widersprüche erschaffen hat, ein schwarzes und finsteres Licht - hat die Fabel ihre Wurzel erschaffen hat, Boden des blinden Glaubens gesenkt, als daß sie in unserem Zeitalter auch nur jenen, welche sich mit ihren Dogmen nicht beruhigen und über ihren gehörnten und pferdefüßigen Satan lachen, gestatten würde, mutig aufzutreten und das hohe Alter der ältesten aller Überlieferungen zu bekennen. Mit ein paar kuren Worten ist es dies. Halb exoterisch wurde den „Erstgeborenen“ des allmächtigen - Fiat Lux - oder den Engeln des ursprünglichen Lichts, befohlen zu „schaffen“; ein Drittteil von ihnen lehnte sich auf und „weigerte sich“; während jene, welche „gehorchten“, wie Fetahil that - ganz vollständig fehlten. [30] Die Allegorie von dem Feuer des Prometheus ist eine andere Lesart des Aufruhrs des stolzen Lucifer, welcher in den „bodenlosen Abgrund“, oder einfach auf unsere Erde hinabgeschleudert wurde, um als Mensch zu leben. Der indische Lucifer, der Mahâsura, soll auch eifersüchtig auf das glänzende Licht des Schöpfers geworden sein und sich an der Spitze der niederen Asuras (nicht Götter, aber Geister) gegen Brahmâ aufgelehnt haben; dafür schleudert ihn Shiva hinab nach Pâtâla. Da aber in indischen Mythen Philosophie Hand in hand mit allegorischer Dichtung geht, so lässt sie den „Teufel“ bereuen und es wird ihm Gelegenheit zum Fortschritte gewährt: es ist esoterisch ein sündiger Mensch, und kann durch Yoga, Hingabe und Adeptschaft neuerlich seinen Zustand des „Einsseins mit der Gottheit“ erreichen. Herkules, der Sonnengott, steigt in den Hades (die Höhle der Initiation) hinab, um die Opfer von ihren Qualen zu befreien, u. s. w. Nur die christliche Kirche schafft ewige Qual für den Teufel und die Verdammten, die sie erfunden hat. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/247.htm (2 of 4)20.06.2005 17:27:36 Kommentar X [31] Warum sollte zum Beispiel Éliphas Lévi, der sehr fruchtlose und ausgesprochene Kabbalist, gezögert haben, das Geheimnis des sogenannten gefallenen Engel zu veröffentlichen? Daß er die Thatsache und die wirkliche Bedeutung der Allegorie sowohl in ihrem religiösen und mystischen, als auch in ihrem physiologischem Sinne kannte, ist durch seine umfangreichen Schriften und häufigen Anspielungen und Winke erwiesen. Und doch sagt Éliphas, nachdem er hundertmal in seinem früheren Werken darauf angespielt, in seiner späteren Histoire de la Magie (pp. 220, 221): „Wir protestieren mit aller unserer Kraft gegen die Herrschaft und das Überallsein des Satan. Wir beabsichtigen hier die Überlieferung von dem Falle der Engel weder zu leugnen noch zu behaupten . . . . Aber wenn dem so ist . . . dann kann der Fürst der rebellischen Engel im besten Falle der letzte und machtloseste unter den Verdammten sein - nun, da er getrennt ist von der Gottheit - welche das Prinzip jeder Kraft ist.“ Das ist verschwommen und ausweichend genug; aber sehen wir, was Hargrave Jennings in seinem unheimlichen, abgehackten Styl schreibt: „Beide, St. Michael und St. Georg, sind Typen. Sie sind geheiligte Personen oder erhabene Helden, oder vergöttlichte Kräfte. Sie sind ein jeder mit seinen eigentümlichen Fähigkeiten und Attributen dargestellt. Diese sind reproduciert und stehen vervielfältigt - unterschieden durch verschiedene Namen in allen Mythologien (einschließlich der christlichen). Aber die Idee in Bezug auf einen jeden ist eine allgemeine. Diese Idee und Gedankenvorstellung ist die eines allmächtigen Kämpfers - kindergleich in seiner `jungfräulichen Unschuld´ - so mächtig, daß diese gotterfüllte Unschuld (die Seraphim `wissen am meisten´, die Cherubim `lieben am meisten´) die Welt zerschmettern kann (die artikuliert ist - um das Wort so zu gebrauchen - in der Magie des Lucifer, aber verdammt), im Gegensatz zu den kunstvollen Konstruktionen, erlangt von der Erlaubnis des Allerhöchsten - kunstvollen Konstruktionen, erlangt von der http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/247.htm (3 of 4)20.06.2005 17:27:36 Kommentar X Erlaubnis des Allerhöchsten - kunstvollen Konstruktionen (`Dieseitsleben´) des herrlichen Apostaten des mächtigen Rebellen, aber doch zur selben Zeit des `Lichtbringers´, des Lucifer - des `Morgensterns´, des `Sohnes des Morgens´ - der allerhöchste Titel `außerhalb des Himmels´, denn im Himmel kann er nicht sein, aber außerhalb des Himmels ist er alles. Mit einer scheinbar unglaublichen Seite seines Charakters - denn der Leser möge sorgfältig bemerken, daß Eigenschaften kein Geschlecht haben - ist dieser Erzengel St. Michael die unbesiegbare, geschlechtlose, himmlische `Energie´ - um ihm mit seinen großen Charakteristiken zu würdigen - der unbesiegbare `jungfräuliche Kämpfer´, bekleidet . . . und zur selben Zeit bewaffnet mit dem verneinenden Panzer der gnostischen `Weigerung zu schaffen´. Dies ist ein anderer Mythos, ein `Mythos innerhalb Mythen´ . . . ein erstaunliches `Geheimnis der Geheimnisse´, weil es so unmöglich und kontradiktorisch ist. Unerklärlich wie die Apokalypse. Unoffenbarlich wie die `Offenbarung´. (Phallicism, pp. 212, 213.) Nichtsdestoweniger wird dieses unoffenbarliche und unerklärliche Geheimnis jetzt durch die Lehre des Ostens erklärt und offenbar werden. Natürlich so, wie es der sehr gelehrte, aber noch mehr verwirrende Verfasser des Phallicism giebt, würde freilich kein uninitiierter Sterblicher jemals seine wirkliche Absicht verstehen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/247.htm (4 of 4)20.06.2005 17:27:36 Kommentar X Um die Weigerung und den Mißerfolg ihrer richtigen physischen Bedeutung nach aufzufassen, muß man die östliche Philosophie studieren und verstehen; man muß mit den grundlegenden mystischen Lehrsätzen der Vedântisten in Bezug auf die vollständige Unrichtigkeit eines Zuerteilens funktioneller Thätigkeit an die unendliche und unbedingte Gottheit vertraut sein. Die esoterische Philosophie behauptet, daß während der Sandhyâs die „Centralsonne“ ein schöpferisches Licht - sozusagen passiv - aussendet. Die Kausalität ist latent. Nur während der thätigen Perioden des Daseins ruft sie einen Strom unaufhörlicher Energie hervor, deren Schwingungsströme, mit jeder Sprosse der siebenfältigen Leiter des Daseins, auf der sie herabsteigen, mehr Thätigkeit und Kraft erlangen. Dadurch wird es verständlich, wieso der Vorgang des „Schaffens“ oder vielmehr Bildens des organischen Weltalls, mit allen seinen Einheiten der sieben Reiche, intelligente Wesen notwendig machte - welche kollektiv ein Wesen oder schöpferischer Gott wurden, welcher bereits differenciert ist von der einen unbedingten Einheit, da letztere nicht in Beziehung steht zu der bedingten „Schöpfung“. [32] Nun enthält das vatikanische Kabbalah-Manuskript - dessen einziges Exemplar (in Europa) in Besitze des Grafen St. Germain gewesen sein soll - die vollständigste Darlegung der Lehre, einschließlich der sonderbaren Version, die von den Luciferianern [33] und anderen Gnostikern angenommen ist; und in jenem Pergament werden die „sieben Sonnen des Lebens“ in der Reihenfolge gegeben, in der sie in dem Saptasûrya zu finden sind. Von diesen werden jedoch nur vier in den Ausgaben der Kabbalah erwähnt, welche in öffentlichen Bibliotheken erhältlich sind, und selbst die nur in mehr oder weniger verschleierter Ausdrucksweise. Nichtsdestoweniger ist selbst diese verringerte Zahl vollständig ausreichend, einen identischen Ursprung zu zeigen, da sie sich auf die vierfältige Gruppe der Dhyân Chohans bezieht, und zeigt, daß die Spekulation ihren Ursprung in den geheimen Lehren der Ârier hatte. Wie wohl bekannt ist, entstand die Kabbalah nicht bei den Juden, denn die letzteren erhielten ihre Ideen von den Chaldäern und den Ägyptern. So sprechen selbst die exoterischen kabbalistischen Lehren von einer „Centralsonne“ und von drei sekundären Sonnen in einem jeden Sonnensystem einschließlich des unseren. Wie in dem trefflichen, aber allzu materialistischen Werk New Aspects of Life and Religion, welches ein Überblick der Anschauung der Kabbalisten von einem tief durchdachten und assimilierten Standpunkt aus ist, gezeigt wird: Die Centralsonne . . . war für sie (ebenso wie für die Ârier) das Centrum des http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/249.htm (1 of 3)20.06.2005 17:27:37 Kommentar X übrigen; das Centrum, auf das alle Bewegung schließlich bezogen werden mußte. Rund um diese Centralsonne . . . „bewegte sich die erste von den drei Sonnen des Systems . . . in einer polaren Ebene . . . die zweite in einer äquatorialen Ebene“ . . . und nur die dritte war unsere sichtbare Sonne. Diese vier Sonnenkörper waren „die Organe, von deren Thätigkeit das, was der Mensch die Schöpfung nennt, die Entwicklung des Lebens auf dem Erdplaneten abhängt.“ Die Kanäle, durch welche der Einfluß dieser Körper auf die Erde übertragen wurde, hielten sie (die Kabbalisten) für elektrische . . . Die strahlende Energie, die aus der Centralsonne [34] ausströmte, rief die Erde als eine wässerige Kugel ins Dasein . . . (deren Neigung) als Kern eines Planetenkörpers die war, in die (centrale) Sonne zu stürzen . . . . in die Sphäre, deren Anziehung sie geschaffen hatte . . . . Aber die strahlende Energie, welche beide auf die gleiche Weise elektrisierte, hielt die eine von der anderen entfernt und verwandelte so die Bewegung nach dem Anziehungsmittelpunkt, welchen der umlaufende Planet (die Erde) auf diese Art zu erreichen suchte, in eine solche um denselben. In der organischen Zelle fand die sichtbare Sonne ihre eigene richtige Matrix, und brachte durch diese das tierische Reich (während sie das pflanzliche zur Reife brachte) hervor, und setzte schließlich den Menschen an die Spitze desselben, in welchem sie durch die beseelende Wirkung dieses Reiches die psychische Zelle entstehen ließ. Aber der so an die Spitze des tierischen Reiches, an die Spitze der Schöpfung gestellte Mensch war der tierische, der seelenlose, der vergängliche Mensch . . . Daher würde der Mensch, obzwar scheinbar die Krone der Schöpfung, durch seine Ankunft den Schluß derselben bezeichnet haben; da die Schöpfung, welche in ihm ihre Höhepunkt erreichte, bei seinem Tode in ihren Verfall eingetreten wäre. [35] [32] „Schöpfung“ - natürlich aus einer praeexistierenden ewigen Substanz oder Materie, welche Substanz nach unseren Lehren der grenzenlose, immer dauernde Raum ist. [33] Die Lucifianer, eine Sekte des vierten Jahrhunderts, welche angeblich gelehrt haben, daß die Seele ein fleischlicher Körper sei, der dem Kinde von seinem Vater überliefert wird, und die Lucianisten, eine andere und frühere http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/249.htm (2 of 3)20.06.2005 17:27:37 Kommentar X Sekte des dritten Jahrhunderts n. Chr., welche all dies lehrten und ferner, daß die tierische Seele nicht unsterblich sei, philosophierten auf dem Boden der wirklichen kabbalistischen und occulten Lehren. [34] Diese „Centralsonne“ der Occultisten muß sogar die Wissenschaft im astronomischen Sinne annehmen, denn sie kann die Gegenwart im Sternenraume, von einem Centralkörper in der Milchstraße, einem unsichtbaren und geheimnisvollen Punkte, dem immer verborgenen Anziehungscentrum unserer Sonne und unseres Systems, nicht leugnen. Aber diese „Sonne“ wird von den Occultisten des Ostens anders betrachtet. Während die westlichen und jüdischen Kabbalisten - und selbst einige fromme moderne Astronomen - behaupten, daß in dieser Sonne die Gottheit speziell gegenwärtig ist, und die Wissensakte Gottes darauf zurückführen, behaupten die östlichen Initiierten, daß, da die übergöttliche Wesenheit des unbekanntes Absoluten gleichermaßen in jedem Bereiche und an jeder Stelle ist, die „Centralsonne“ einfach das Centrum der universalen Lebenselectricität ist; der Behälter, in den jene göttliche Ausstrahlung, die bereits am Beginne einer jeden „Schöpfung“ differentiiert ist, als in einem Brennpunkt sich ansammelt. Obwohl noch in einem Laya- oder neutralem Zustand, ist sie doch nichtsdestoweniger das eine anziehende, sowie das immer aussendende Lebenscentrum. [35] a. a. O., pp. 287-289. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/249.htm (3 of 3)20.06.2005 17:27:37 Kommentar X Diese kabbalistische Ansicht wird hier citiert, um ihre vollständige Identität dem Geiste nach, mit der östlichen Lehre zu zeigen. Erkläret, oder vervollständigt die Lehre von den sieben Sonnen mit den sieben Systemen von Daseinsebenen, deren Centralkörper die „Sonnen“ sind, und ihr habt die sieben englischen Ebenen, deren „Schar“ kollektiv die Götter derselben sind. [36] Sie sind die Hauptgruppe, geteilt in vier Klassen, von der unkörperlichen abwärts bis zur halbkörperlichen. Diese Klassen stehen in unmittelbaren Zusammenhang - wenn auch auf verschiedene Arten in Bezug auf freiwillige Verbindung und Funktion mit unserer Menschheit. Sie sind drei, zusammengefaßt durch die vierte, die erste und höchste, welche in der soeben angeführten kabbalistischen Lehre die „Centralsonne“ genannt wird. Dies ist der große Unterschied zwischen der semitischen und der ârischen Kosmogenie - die eine verstofflicht, vermenschlicht die Geheimnisse der Natur; die andere vergeistigt den Stoff, und ihre Physiologie ist immer der Metaphysik dienstbar gemacht. Wenn auch das siebente „Prinzip“ den Menschen durch alle Phasen des Seins rein als ein ungetrenntes Element und als eine unpersönliche Einheit erreicht, so geht es doch durch - die Kabbalah lehrt: aus - die centrale geistige Sonne und die zweite Gruppe, die polare Sonne, welche beide auf den Menschen seinen Âtmâ ausstrahlen. Die dritte Gruppe, die äquatoriale Sonne, verkittet die Buddhi mit Âtman und den höheren Attributen des Manas; indeß die vierte Gruppe, der Geist unserer sichtbaren Sonne, ihn mit seinem Manas und mit dessen Träger, dem Kâma Rûpa, oder Körper der Leidenschaften und Begierden begabt. - mit den beiden Elementen von Ahamkâra, welche individualisiertes Bewußtsein, das persönliche Ego entwickeln. Schließlich bildet der Geist der Erde in seiner dreifachen Einheit den physischen Körper, indem er an diesen die Geister des Lebens anzieht und seinen Linga Sharîra formt. Aber alles geht cyklisch vor sich, die Entwicklung des Menschen ebenso wie alles übrige, und die Reihenfolge, in welcher er hervorgebracht wird, ist in den östlichen Lehren vollständig beschrieben, während sie in der Kabbalah bloß angedeutet ist. Das Buch des Dzyan sagt mit Bezug auf den ursprünglichen Menschen, da er erst von dem „Knochenlosen“, dem unkörperlichen Schöpfer gestaltet wurde: Zuerst wurde der Atem, dann Buddhi, und der Schattensohn (der Körper) „geschaffen“. Aber wo war der Angelpunkt (das mittlere Prinzip, Manas)? Der Mensch ist verdammt. Wenn allein, brechen das umgedrehte (undifferenziierte Element) und das Vâhan (Buddhi) - die Ursache des Unverursachten - entzwei vom geoffenbarten Leben. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/251.htm (1 of 3)20.06.2005 17:27:37 Kommentar X „Wenn nicht“, erklärt der Kommentar: Wenn nicht zusammengekittet und zusammengehalten von dem mittleren Prinzip, dem Träger des persönlichen Bewußtseins des Jîva. Mit anderen Worten, die zwei höheren „Prinzipien“, können auf Erden keine Individualität haben, können nicht Mensch sein, wenn nicht (a) das Gemüt des Manas-Ego da ist, um sich selbst zu erkennen, und (b) die irdische falsche Persönlichkeit, oder der Körper der selbstsüchtigen Begierden und des persönlichen Willens, um das Ganze zusammenzukitten, wie um eine Angel welche sie thatsächlich ist - für die physische Form des Menschen. Das fünfte und vierte „Prinzip“ [37] - Manas und Kâma Rûpa - enthalten die doppelte Persönlichkeit; das wirkliche unsterbliche Ego, wenn es sich selbst den beiden höheren assimiliert, und die falsche und vergängliche Persönlichkeit; den sogenannten Mâyâvi- oder Astralkörper, oder die tierisch menschliche Seele und die beiden müssen zum Zwecke eines vollen irdische Daseins eng verbunden sein. Inkarniert die geistige Monade eines Newton, gepfropft auf die des größten Heiligen auf Erden, in den vollkommsten physischen Körper, den ihr euch denken könnt - d. i. in einem zwei- oder sogar dreiprinzipigen Körper, der aus seinen Sthûla Sharîra, Prâna (Lebensprinzip) und Linga Sharîra besteht und wenn das mittlere und das fünfte „Prinzip“ fehlen, so werdet ihr einen Blödsinnigen geschaffen haben - im besten Falle eine schöne, seelenlose, leere und unbewußte Erscheinung. „Cogito - ergo sum“ kann keinen Platz in dem Gehirne eines solchen Geschöpfes finden, zum mindesten nicht auf dieser Ebene. Es giebt jedoch Gelehrte, die schon vor längerer Zeit die philosophische Bedeutung, die der - von der römischen Kirche so mißhandelten und entstellten Allegorie von den „gefallenen Engeln“ zugrunde liegt, verstanden haben. Das Reich der Geister und der geistigen Wirkung, welche aus der geistigen Willenskraft ausströmt und hervorgebracht ist, ist außerhalb und im Gegensatze und im Widerspruche zu dem Reiche der (göttlichen) Seelen und der göttlichen Wirkung. [38] Wie es im Texte des Kommentars XIV heißt: Gleiches bringt Gleiches hervor und nicht mehr bei der Entstehung des Seins, und die Entwicklung mit ihren begrenzten, bedingten Gesetzen kommt später. Die Selbstexistierenden [39] werden „Schöpfungen“ genannt, denn sie erscheinen in dem Geisterstrahle geoffenbart durch die Kraft, welche seiner ungeborenen Natur innewohnt, welche jenseits von Zeit und (begrenzten oder bedingten) Raum ist. Irdische Hervorbringungen, beseelte und unbeseelte, einschließlich der Menschheit werden fälschlich Schöpfung oder Geschöpfe http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/251.htm (2 of 3)20.06.2005 17:27:37 Kommentar X genannt; sie sind die Entwicklung (Evolution) der getrennten Elemente. [36] Siehe Kommentar zur Strophe VII, Band I. [37] Das vierte und fünfte von unten, beginnend mit einem physischen Körper; das dritte und das vierte, wenn wir von Âtmâ an zählen. [38] New Aspects of Life. [39] Englische geistige Wesenheiten, unsterblich in ihrem Sein, weil unbedingt in der Ewigkeit; aber periodisch und bedingt in ihren manvantarischen Offenbarungen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/251.htm (3 of 3)20.06.2005 17:27:37 Kommentar X Wiederum: Das himmlische Rûpa (Dhyân Chohan) erschafft (den Menschen) nach seiner eigenen Form; es ist eine geistige Ideenbildung, die auf die erste Differentiation und Erwachung der universalen (geoffenbarten) Substanz folgt; jene Form ist der ideale Schatten von ihr selbst: und dies ist der Mensch der ersten Rasse. Um es in noch klarerer Form auszudrücken, dabei die Erklärung bloß auf diese Erde beschränkend, so war es die Pflicht der ersten „differentiierten“ Egos - die Kirche nennt sie Erzengel - die ursprüngliche Materie mit dem evolutionellen Antriebe zu durchdringen und ihre Formungskräfte bei der Gestaltung ihrer Erzeugnisse zu leiten. Das ist es, woraus sich die, sowohl in der östlichen wie auch in der westlichen Überlieferung enthaltenen Sätze beziehen: „Den Engeln wurde befohlen zu schaffen.“ Nachdem die Erde von den niederen und mehr materiellen Kräften vorbereitet worden war und die drei Reiche ihren Weg, „fruchtbar zu sein und sich zu vermehren“, gut angetreten hatten, wurden die höheren Kräfte, die Erzengel oder Dhyânîs, von dem Evolutionsgesetz getrieben, auf die Erde herabzusteigen, um die Krone ihrer Entwicklung - den Menschen zu bilden. So entsendeten die „Selbstgeschaffenen“ und die „Selbstexistierenden“ ihre blassen Schatten; aber die dritte Gruppe, die Feuerengel, lehnten sich auf und weigerten sich, sich ihren Mitdevas anzuschließen. Die indische Exoterik stellt sie alle als Yogins dar, deren Frömmigkeit sie dazu begeisterte, sich zu weigern, zu „schaffen“, da sie ewig Kumâras bleiben wollten, „jungfräuliche Jünglinge“, um womöglich ihren Genossen im Fortschreiten nach dem Nirvâna - der schließlichen Befreiung - zuvorzukommen. Aber entsprechend der esoterischen Auslegung war es ein Selbstopfer zum Wohle der Menschheit. Die „Aufrührer“ wollten nicht willenlose unverantwortliche Menschen schaffen, wie es die „gehorsamen Engel“ thaten; noch konnten sie die menschlichen Wesen auch nur mit vergänglichen Wiederscheinen ihren eigenen Eigenschaften begaben; denn die letzteren, die einer anderen und um so höheren Ebene des Bewußtseins angehören, würden den Menschen noch immer unverantwortlich lassen, somit irgend welche Möglichkeit höheren Fortschrittes durchkreuzen. Keine geistige oder psychische Entwicklung ist auf der Erde - der niedrigsten und materiellsten Ebene - für einen solchen möglich, der zum mindesten auf dieser Erde innerlich vollkommen ist, und weder Verdienst noch Schuld anhäufen kann. Wäre der Mensch der blasse Schatten der unthätigen, unveränderlichen, und unbeweglichen Vollkommenheit geblieben, des einen negativen und passiven Attributes des wirklichen Ich bin der ich bin, so würde er dazu verurteilt gewesen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/253.htm (1 of 3)20.06.2005 17:27:37 Kommentar X sein, durch das Erdenleben wie in einem schweren traumlosen Schlafe hindurchzugehen; ein Mißerfolg also auf dieser Ebene. Die Wesen, oder das Wesen, kollektiv Elohim genannt, welche zuerst die grausamen Worte aussprachen (wenn sie in der That jemals ausgesprochen wurden): „Siehe, der Mensch ist geworden als unser einer, und weiß, was gut und böse ist. Nun aber, daß er nicht ausstreckte seine Hand und breche auch von dem Baume des Lebens, und esse, und lebe ewiglich . . .“ - müssen in der That der Ilda-baoth, der Demiurg der Nazarener, gewesen sein, erfüllt mit Zorn und Neid gegen sein eigenes Geschöpf. dessen Wiederschein den Ophiomorphos erzeugt hat. In diesem Falle ist es nur natürlich - selbst vom Standpunkte des toten Buchstabens aus - den Satan, die Schlange der Genesis, als den wirklichen Schöpfer und Wohlthäter, den Vater der geistigen Menschheit zu betrachten. Denn er war der „Bote des Lichtes“, der helle strahlende Lucifer, welcher die Augen des angeblich von Jehovah „geschaffenen“ Automaten eröffnete. Und er, welcher der erste war zu raunen: „welches Tages ihr davon esset, so werdet ihr sein wie Elohim, und wissen, was gut und böse ist,“ kann nur im Lichte eines Heilandes betrachtet werden. Ein „Widersacher“ gegen Jehovah, den „personificierenden Geist“, bleibt er doch der esoterischen Wahrheit nach der ewig liebende „Sendbote“, der Engel, die Seraphim und Cherubin, welche beide wohl „wußten“, und noch mehr „liebten“ und auf uns geistige, an Stelle der physischen Unsterblichkeit übertrugen - welche letztere eine Art von statischer Unsterblichkeit wäre, die den Menschen in einen nicht sterbenden „ewigen Juden“ verwandelt hätte. Wie in King´s Gnostic and their Remains in Bezug auf Ilda-baoth, den verschiedene Sekten als den Gott des Moses betrachteten, erzählt wird: Ildabaoth war weit davon entfernt, ein reiner Geist zu sein; Ehrgeiz und Stolz herrschten in seiner Zusammensetzung vor. Er beschloß daher, alle Verbindung mit seiner Mutter Achamoth abzubrechen, und eine Welt ganz für sich selbst zu schaffen. Unterstützt von seinen eigenen sechs Geistern schuf er den Menschen, den er als das Abbild seiner Macht beabsichtigte; aber sein Werk war ein vollständiger Mißerfolg, sein Mensch erwies sich als ein großes seelenloses Ungeheuer, das auf der Erde kroch. Die Sechs Geister waren gezwungen, ihr Werk wieder vor ihren Vater zu bringen, damit er es beseele: dies that er, indem er ihm den Strahl des göttlichen Lichts mitteilte, den er selbst von Achamoth geerbt hatte, welche ihn durch diesen Verlust für seinen Stolz und seine Selbstzufriedenheit bestrafte. Der Mensch, also von Achamoth auf Kosten ihres eigenen Sohnes http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/253.htm (2 of 3)20.06.2005 17:27:37 Kommentar X begünstigte, folgte dem Antriebe des göttlichen Lichtes, das sie auf ihn übertragen hatte, sammelte einen weiteren Vorrat aus der Schöpfung, mit der es vermengt war, und begann, nicht das Abbild seines Schöpfers Ildabaoth darzustellen, sondern vielmehr das des Höchsten Wesens hervorgebracht zu haben, das ihm so sehr überlegen war. Seine durch seine Leidenschaften entflammten Blicke wurden in dem Abgrunde wie in einem Spiegel zurückgeworfen, das Bild wurde belebt, und es stieg auf der „schlangenförmige Satan“, Ophiomorphos, die Verkörperung von Neid und List. [40] Dies ist die exoterische Wiedergabe der Gnostiker, und die Allegorie, wenn auch eine sektiererische Lesart, ist bedeutsam und erscheint lebenswahr. Sie ist die natürliche Schlußfolgerung aus dem buchstäblich aufgefaßten Texte des Kapitels III der Genesis. [40] a. a. O., pp. 97, 98; zweite Ausg. 1887. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/253.htm (3 of 3)20.06.2005 17:27:37 Kommentar X Daher die Allegorie des Prometheus, der das göttliche Feuer stiehlt, um es den Menschen zu ermöglichen, bewußt auf dem Pfade geistiger Entwicklung fortzuschreiten, wodurch es das vollkommenste der Tiere auf Erden in einen möglichen Gott verwandelte und ihm die Freiheit gab, „das Himmelreich mit Gewalt zu erobern.“ Daher auch der Fluch, den Zeus gegen Prometheus ausspricht, und Jehovah-Ilda-baoth gegen seinen „aufrührerischen Sohn“, den Satan. Die kalten, reinen Schneeflächen des Kaukasusgebirges und die unaufhörlichen sengenden Feuer und Flammen einer unauslöschlichen Hölle, zwei Pole, doch dieselbe Idee, der doppelte Aspekt einer raffinierten Folter, ein „Feuererzeuger“ - das personificierte Emblem des [korrekter Abdruck siehe Buch] (Phôsphoros), des Astralfeuers und Lichtes in der Anima Mundi (das Element, von dem der deutsche materialistische Philosoph Moleschott sagt: „ohne Phosphor kein Gedanke“) - brennend in den gewaltigen Flammen seiner irdischen Leidenschaften; der Brand angefeuert durch seinen Gedanken, welcher jetzt ja zwischen gut und böse unterscheidet, und doch ein Sklave der Leidenschaften seines irdischen Adam ist; der den Geier des Zweifels und des vollen Bewußtseins an seinem Herzen nagen fühlt - fürwahr ein Prometheus, weil ein bewußtes, und daher ein verantwortliches Wesen. [41] Der Fluch des Lebens ist groß, und doch, mit Ausnahme einiger Hindû- und Sufî-Mystiker, wie wenige sind es, die alle Qualen des bewußten Lebens, alle Übel eines verantwortlichen Daseins, gegen die unbewußte Vollkommenheit eines passiven (objektiv) unkörperlichen Wesens, oder selbst gegen die universale statische Unthätigkeit, die in Brahmâ während seiner „Nacht“-Ruhe personificiert ist, vertauschen wollten. Denn, um einen trefflichen Aufsatz eines Mannes [42] zu citieren, der der Verwechslung der Daseins- und Bewußtseinsebenen zum Opfer fiel: Satan (oder Lucifer) repräsentiert die aktive, oder wie (Herr Jules) Baissac es nennt, die „centrifugale“ Energie des Weltalls (in einem kosmischen Sinne). Er ist Feuer, Licht, Leben, Kampf, Anstrengung, Gedanke, Bewußtsein, Fortschritt, Civilisation, Freiheit, Unabhängigkeit. Zu gleicher Zeit ist er Schmerz, welcher die Rückwirkung des Vergnügens des Handelns ist, und Tod - welcher die Revolution des Lebens ist - Satan, der in seiner eigenen Hölle brennt, die hervorgebracht ist durch die Heftigkeit seiner eigenen Triebkraft - die expansive Desintegration des Nebels, der sich zu neuen Welten verdichten soll. Und geschickt wird er immer und immer wieder durch die ewige Unthätigkeit der passiven Energie des Kosmos - das unerbittliche „Ich bin“ - gehindert, den Feuerstein, aus dem die Funken herausgeschlagen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/255.htm (1 of 3)20.06.2005 17:27:38 Kommentar X sind. Und geschickt . . . . werden er und seine Anhänger . . . . dem „Feuermeer“ übergeben - weil thatsächlich die Sonne (in einem nur in der kosmischen Allegorie), die Quelle des Lebens in unserem System, der Ort ist, wie sie gereinigt (in dem Sinne, daß sie dadurch desintegriert werden) und aufgeschüttelt werden, um sie für ein anderes Leben (die Auferstehung) wieder zu ordnen - jene Sonne, welche, als der Ursprung des aktiven Prinzips auf unserer Erde, zugleich die Heimat und die Quelle des weltlichen Satans ist . . . . Weiter ist, als ob es die Richtigkeit von Baissac´s allgemeiner Theorie (in Le Diable et Satan) beweisen sollte, bekannt, daß Kälte eine „centripetale“ Wirkung hat. Unter dem Einfluß der Kälte zieht sich alles zusammen . . . . Unter ihr liegt das Leben im Winterschlafe, oder stirbt aus, der Gedanke gefriert, und das Feuer ist erloschen. Satan ist unsterblich in seinem eigenen Feuermeer - nur in dem „Nifelheim“ (der kalten Hölle der skandinavischen Edden) des „Ich bin“ kann er nicht existieren. Aber trotz alledem giebt es eine Art von unsterblichem Dasein im Nifelheim, und dieses Dasein muß schmerzlos und friedlich sein, weil es unbewußt und unthätig ist. In dem Reiche des Jehovah (wenn dieser Gott alles das wäre, was die Juden und Christen für ihn beanspruchen) giebt es kein Elend, keinen Krieg, kein Heiraten und kein zur Frau geben, kein Wechsel, kein individuelles Bewußtsein. [43] All dies ist absorbiert in dem Geiste des Allmächtigsten. Es ist mit Nachdruck ein Reich des Friedens und der treuen Unterwerfung, sowie jenes des „Erzrebellen“ ein solches des Krieges und der Revolution ist . . . . . Es (das erstere) ist thatsächlich das, was die Theosophie Nirvâna nennt. Aber dann lehrt die Theosophie, daß, nachdem die Trennung von der Urquelle einmal geschehen ist, die Wiedervereinigung, nur durch Willensanstrengung erlangt werden kann - die in dem Sinne dieses Aufsatzes ausgesprochen satanisch ist. [44] Sie ist „satanisch“ vom Standpunkte des orthodoxen Romanismus, denn dem Vorbilde dessen, was mit der Zeit der christliche Teufel wurde - den strahlenden Erzengeln, den Dhyân Chohans, welche sich weigerten zu schaffen, weil sie wünschten, daß der Mensch sein eigener Schöpfer und ein unsterblicher Gott werde - ist es zu verdanken, daß die Menschen das Nirvâna und den Hafen des himmlischen göttlichen Friedens erreichen können. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/255.htm (2 of 3)20.06.2005 17:27:38 Kommentar X [41] Die Geschichte vom Prometheus, Karma und dem menschlichen Bewußtsein findet sich in Teil II, Abteilung V. [42] Von einem Engländer, den sein unsteter Genius getötet hat. Der Sohn eines protestantischen Geistlichen wurde er ein Mohamedaner, dann ein wütender Atheist; darauf trat er mit einem Meister, einem Guru, zusammen und wurde ein Mystiker; dann ein Theosophist, welcher zweifelte und verzweifelte - die weiße gegen schwarze Magie aufgab, wahnsinnig wurde und der römischen Kirche beitrat. Dann kehrte er wieder um, verfluchte sie, wurde ein Atheist, und starb, Menschheit, Wissen und Gott, an den zu glauben er aufgehört hatte, verfluchend. Mit allen esoterischen Daten versehen, um „seinen Krieg im Himmel“ zu schreiben, machte er einen halbpolitischen Artikel daraus, warf Malthus mit Satan, und Darwin mit dem Astrallicht durcheinander. Friede seiner - Schale. Er ist eine Warnung für Chelâs, welche fehlen. Sein vergessenes Grabmahl ist jetzt auf einem muhammedanischen Begräbnisplatz zu Joonaghur in Kathiawar in Indien zu sehen. [43] Der Verfasser spricht von dem thätigen, streitenden, verdammenden Jehovah, als ob er ein anderer Name für Parabrahman wäre! Wir haben diesen Aufsatz citiert, um zu zeigen, wo er von den theosophischen Lehren abweicht; im anderen Falle würde er eines Tages gegen uns citiert werden, wie es mit allem im Theosophist veröffentlichten gewöhnlich geschieht. [44] The Theosophist, Bd. III, p. 68. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/255.htm (3 of 3)20.06.2005 17:27:38 Kommentar X Um diese etwas langatmige Anmerkung zu schließen, so lehrt die Geheimlehre, daß die Feuerdevas, die Rudras, und die Kumâras, die „jungfräulichen Engel“ (zu welchen die beiden Erzengel Michael und Gabriel gehören) die göttlichen „Rebellen“ - die von den alles materialisierenden und positivistischen Juden die Nahash oder „Beraubten“ genannt werden - den Fluch der Inkarnation und die langen Cyklen von irdischen Dasein und Wiedergeburten dem Anblicke des, wenn auch unbewußten Elendes der Wesen vorzogen, welche als Schatten aus ihren Brüdern evolviert wurden, durch die halbpassive Energie ihrer allzu geistigen Schöpfer. Wenn „der Gebrauch, den der Mensch vom Leben macht, der sein soll, das Selbst weder zu vertieren, noch zu vergeistigen, sondern zu vermenschlichen“, [45] so muß er, um dies thun zu können, als ein Mensch und nicht als ein Engel geboren sein. Daher zeigt die Überlieferung, daß sich die himmlischen Yogîs als freiwillige Opfer darbieten, um die Menschheit erlöschen, welche im Anbeginn gottähnlich und vollkommen geschaffen worden war, und sie mit menschlichen Affekten und Aspirationen zu begaben. Um dies zu thun, mußten sie ihren natürlichen Zustand aufgeben, auf unsere Kugel herabsteigen, und in ihr für den ganzen Cyklus des Mahâyuga ihre Wohnung nehmen, und sie ihre unpersönlichen Individualitäten gegen individuelle Persönlichkeiten vertauschen - die Wonne himmlischen Daseins gegen den Fluch irdischen Lebens. Diese freiwillige Opfer der feurigen Engel, deren Natur Wissen und Liebe war, wurde von den exoterischen Theologieen zu einer Behauptung konstruiert, welche „die aufrührerischen Engel vom Himmel in die Finsternis der Hölle“ - unserer Erde - „herabgestürzt“ zeigt. Die indische Philosophie deutet die Wahrheit an durch die Lehre, daß die von Shiva hinabgestürzten Asuras nur in einem Zwischenzustand sind, in dem sie sich für höhere Grade der Reinigung und Erlösung aus ihrer elenden Lage vorbereiten; aber die christliche Theologie welche behauptet, auf den Felsen der göttlichen Liebe, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit von dem gegründet zu sein, den sie als ihren Heiland anruft - hat, um diese Behauptung auf widerspruchsvolle Weise zu bekräftigen, das trostlose Dogma von der Hölle erfunden, diesen archimedischen Hebel der römischkatholischen Philosophie. Hingegen nennt die rabbinische Weisheit - welche die allerpositivistischeste, materialistischeste oder grob irdischeste ist, da sie alles auf physiologische Mysterien herabsetzt - diese Wesen den „Bösen“; und die Kabbalisten - Nahash, die „Beraubten“, wie soeben gesagt, und die Seelen, welche sich, nachdem sie sich im Himmel von dem Heiligen getrennt hatten, bei dem ersten Aufdämmern ihres Daseins selbst in einen Abgrund gestürzt und die Zeit vorweggenommen haben, zu der sie auf die Erde herabsteigen sollen. [46] Und es sei mir gestattet, sofort zu erklären, daß unser Streit sich nicht gegen den http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/257.htm (1 of 4)20.06.2005 17:27:38 Kommentar X Zohar, oder gegen irgend ein anderes Buch der Kabbalah in ihrer richtigen Auslegung wendet - denn die letztere ist dieselbe wie unsere eigene - sondern nur gegen die groben, pseudoesoterischen Erklärungen der späteren, und insbesondere der christlichen Kabbalisten. Der Kommentar sagt: Unsere Erde und der Mensch (sind) die Hervorbringung der drei Feuer. Die Namen dieser drei im Sanskrit entsprechen dem „elektrischen Feuer“, dem „Sonnenfeuer“, und dem „durch Reibung hevorgebrachten Feuer“. Auf der kosmischen und menschlichen Ebene erklärt, sind diese drei Feuer Geist, Seele und Körper, die drei großen Wurzelgruppen, mir ihren vier ergänzenden Abteilungen. Diese sind mit den Schulen verschieden und werden - je nach ihrer Anwendung - die Upâdhis und die Träger, oder die Noumena derselben. In den esoterischen Erzählungen werden sie personificiert als die „drei Söhne unübertrefflichen Glanzes und Schimmers“ des Agni Abhimânin, des ältestem Sohnes des Brahmâ, des kosmischen Logos, von der Svâhâ, einer der Töchter des Daksha. [47] Im metaphysischen Sinne bedeutet das „Feuer durch Reibung“ die Vereinigung zwischen Buddhi, dem sechsten, und Manas, dem fünften „Prinzipe“, welche auf diese Art vereinigt oder zusammengekittet werden, indem das fünfte teilweise in das sechste versenkt und ein Teil der Monade wird; im physischen bezieht es sich auf den „Schöpferischen Funken“ oder Keim, der das Menschenwesen befruchtet und erzeugt. Es heißt, daß diese drei Feuer, deren Namen Pâvaka, Pavamâna und Shuchi sind, durch einen Fluch des großen Weisen Vasishtha verdammt wurden, „immer und immer wieder geboren zu werden.“ [48] Das ist klar genug. Daher heißt es von den Flammen, deren Funktionen in den exoterischen Büchern vermengt und die ohne Unterscheidung Prajâpatis, Pitris, Manus, Asuras, Rishis, Kumâras, [49] u. s. w. genannt werden, daß sie sich persönlich in der dritten Wurzelrasse inkarnierten, und daß sie sich so „immer und immer wieder geboren“ finden. In der esoterischen Lehre werden sie im allgemeinen Asuras genannt, oder die Asura Devatâ oder Pitar Devatâ (Götter), denn wie gesagt, waren sie zuerst Götter - und zwar die höchsten - bevor sie „NichtGötter“ wurden und von Geistern des Himmels zu Geistern auf Erden herabgefallen waren, [50] - exoterisch, man bemerkte das wohl, im orthodoxen Dogma. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/257.htm (2 of 4)20.06.2005 17:27:38 Kommentar X Kein Theologe oder Orientalist kann jemals die Genealogien der Prajâpatis, der Manus und der Rishis, oder den unmittelbaren Zusammenhang derselben richtiger ihre Korrelation - mit den Göttern verstehen, wenn er nicht den Schlüssel zu der alten ursprünglichen Kosmogonie und Theogonie hat, den alle Nationen ursprünglich gemein hatten. Alle diese Götter und Halbgötter finden sich in verschiedenen Kalpas und in ebenso verschiedenen Charakteren auf Erden wiedergeboren; ein jeder hat obendrein sein Karma abgesondert gezeichnet und jede Wirkung ihrer Ursache zugeschrieben. [45] In Erklärung der Kabbalah sagt Dr. Henry Pratt: „Der Geiste war für den Menschen (vielmehr für den jüdischen Rabbiner!) ein körperloses, entkörpertes, oder beraubtes, und erniedrigtes Wesen, und wurde daher mit dem Begriffszeichen Nahash, ´beraubt` benannt; dargestellt als dem Menschengeschlechte erscheinend und dasselbe verführend - den Mann durch das Weib. . . . In dem Bilde von diesem Nahash wurde dieser Geist durch eine Schlange dargestellt, weil die Schlange deshalb, weil sie der körperlichen Glieder entbehrt, als ein beraubtes und verdorbenes und erniedrigtes Geschöpf betrachtet wurde.“ (New Aspects of Life, p. 235.) Symbol für Symbol, giebt es solche, welche das der Schlange - das Symbol der Weisheit und Ewigkeit, wenn es auch seiner Glieder beraubt ist - dem Jod ([korrekter Abdruck siehe Buch]) vorziehen möchten - dem poetischen Begriffszeichen des Jehovah in der Kabbalah - des Gottes des männlichen Zeugungssymbols. [46] Zohar, III. 61c. [47] Daksha, der „intelligente, der tüchtige“. „Dieser Name enthält gewöhnlich die Vorstellung der schöpferischen Kraft.“ Er ist ein Sohn von Brahmâ und Aditi, und nach anderen Versionen eine selbstgeborene Kraft, welche gleich Minerva aus dem Körper ihres Vaters entsprang. Er ist der Führer der Prajâpatid, der Herren oder Schöpfer des Wesens. Im Vishnu Purâna sagt Parâshara von ihm: „In jedem Kalpa (oder Manvantara) werden Daksha und http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/257.htm (3 of 4)20.06.2005 17:27:38 Kommentar X die übrigen geboren und wiederum vernichtet.“ Und der Rig Veda sagt: „Daksha entsprang von Aditi und Aditi von Daksha,“ eine Bezugnahme auf die ewige cyklische Wiedergeburt derselben göttlichen Wesenheit. [48] Bhâgavata Purâna, IV. 24. 4. [49] Keine von diesen Ordnungen ist von den Pitris oder Vorfahren unterschieden. So sagt Manu (III. 284): „Die Weisen nennen unsere Väter Vasus; unsere väterlichen Großväter Rudras; unsere väterlichen Urgroßväter Âdityas; nach einem Texte der Veden.“ Dies ist ein immerwährender vedischer Text,“ sagt eine andere Übersetzung. [50] Wie jetzt von dem verstorbenen G. Smith in der Litteratur der babylonischen Cylinder entdeckt, war es in der chaldäischen Theologie ebenso. Ishtar, „ältester des Himmels und der Erde.“ Unter ihm die Igigi oder Engel des Himmels, und die Anûnaki, oder Engel der Erde. Unter diesen wiederum verschiedene Klassen von Geistern und „Genien“, mit Namen Sadu, Vadukku, Ekimu, Gallu - von welchen einige gut waren, einige böse. (Siehe Smith´s Babylonian Mythology, auch Sayce´s Hibbert Lectures, p. 141.) http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/257.htm (4 of 4)20.06.2005 17:27:38 Kommentar X Bevor andere Strophen erklärt werden konnten, war es, wie man sehen kann, unbedingt nothwendig zu zeigen, daß die Söhne der „dunklen Weisheit“ zwar wesensgleich sind mit den Erzengeln, welche die „Gefallenen“ zu nennen der Theologie beliebt hat, aber ebenso göttlich und ebenso rein, wenn nicht noch reiner, als alle Michaels und Gabriels, welche in den Kirchen so verherrlicht werden. Das „Alte Buch“ geht auch auf verschiedene Einzelheiten des Astrallebens ein, welche in diesem Augenblicke dem Leser ganz unverständlich sein würden. Es muß daher späterer Erklärung überlassen bleiben, und die erste und die zweite Rasse werden jetzt nur spärliche Beachtung finden. Nicht so die dritte Rasse - die Wurzelrasse, welche sich in Geschlechter trennte, und welche als erste mit Vernunft begabt werden sollte; die Menschen entwickelten sich gleichen Schrittes mit der Kugel und die letztere hatte sich mehr als hundert Millionen Jahre früher „verkrustet“, bevor die erste menschliche Unterrasse erst angefangen hatte, sich zu materialisieren oder sozusagen festzuwerden. Aber, wie die Strophe es hat: Der Innere Mensch (das Bewußte Wesen) war nicht. Dieses „Bewußte Wesen“ kommt, wie der Occultismus sagt, aus der wirklichen Wesenheit und dem Sein der hohen Intelligenzen, ja ist in vielen Fällen dasselbe, die durch das unwandelbare Gesetz der karmischen Entwicklung verurteilt sind, sich in diesem Manvantara zu reinkarnieren. (b) Shloka 39 bezieht sich ausschließlich auf Rassenteilungen. Streng gesprochen lehrt die esoterische Philosophie eine modificierte Polygenesis. Denn, während sie der Menschheit eine Einheit des Ursprungs zuschreibt, insoferne als ihre Vorväter oder „Schöpfer“ alle göttliche Wesen waren - wenn auch von verschiedenen Klassen oder Graden der Vollkommenheit in ihrer Hierarchie - lehrt sie doch, daß die Menschen nichtsdestoweniger auf sieben verschiedenen Centren des Kontinentes jener Periode geboren wurden. Obwohl alle eines gemeinsamen Ursprunges waren, so waren doch, aus angegebenen Gründen, ihre Möglichkeiten und mentalen Fähigkeiten, ihre äußeren oder physischen Formen und zukünftigen Eigenschaften sehr verschieden. [51] Was ihre Hautfarben anbelangt, so wird eine bedeutsame Allegorie im Linga Purâna erzählt. Die Kumâras – die sogenannten Rudragötter – werden als Inkarnationen des Shiva beschrieben, des Zerstörers (äußerer Formen), auch Vâmadeva genannt. Der letztere, als ein Kumâra, der „ewig ehelose“, der keusche jungfräuliche Jüngling, entspringt von Brahmâ in einem jeden großen Manvantara, und „wird wieder vier“; eine Bezugnahme auf die vier großen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/259.htm (1 of 3)20.06.2005 17:27:39 Kommentar X Abteilungen der Menschenrassen in Bezug auf Hautfarbe und Typus – und die drei Hautvariationen derselben. So wird im neunundzwanzigsten Kalpa – in diesem Falle eine Bezugnahme auf die Umwandlung und Entwicklung der menschlichen Form, welche Shiva periodisch immer zerstört und neu formt bis zu dem großen manvantarischen Wendepunkt herab, ungefähr um die Mitte der vierten (atlantischen) Rasse – im neunundzwanzigsten Kalpa wird Shiva als Shvetalohita, der Wurzel Kumâra, aus Mondfarben weiß; in seiner nächsten Umwandlung ist er rot (und darin unterscheidet sich die exoterische Version von der esoterischen Lehre); in der dritten gelb; in der vierten schwarz. Die Esoterik klassificiert nun diese sieben Variationen, mit ihren vier großen Abteilungen, in bloß drei unterschiedliche Rassen – da sie die erste Rasse nicht in Betracht zieht, welche weder Typus noch Farbe, und eine kaum objektive, wenn auch riesige Form hatte. Die Evolution dieser Rassen, ihr Bildung und Entwicklung gingen gleichlaufend mit der Evolution und Entwicklung der drei geologischen Schichten vor sich, von denen die menschliche Hautfarbe ebenso sehr abgeleitet war, als sie durch die Klimate dieser Zonen bestimmt war. Die esoterische Lehre nennt drei große Abteilungen, nämlich die rotgelbe, die schwarze, und die braunweiße. [52] Die ârischen Rassen zum Beispiel, die jetzt vom dunkelbraun, beinahe schwarz, rot-braun-gelb, bis hinab zur weißesten Milchfarbe variieren, sind nichtsdestoweniger alle von ein und demselben Stamm, der fünften Wurzelrasse, und entspringen von einem einzigen Vorfahren, der in der indischen Exoterik mit dem generischen Namen des Vaivasvata Manu benannt wird. Der letztere ist, man erinnere sich, jene generische Persönlichkeit, der Weise, welcher vor mehr als 18 000 000 Jahren gelebt haben soll, und auch vor 850 000 Jahren – zur Zeit des Versinkens der letzten Überreste von dem großen Kontinente der Atlantis, [53] und der auch jetzt noch in seiner Menschheit leben soll. [54] Das lichte Gelb ist die Farbe der ersten festen Menschenrasse, welche nach der Mitte der dritten Wurzelrasse erschien – nach ihrem Falle in die Zeugung, wie soeben erklärt – welche die schließlichen Veränderungen mit sich brachte. Denn erst in jener Periode fand die letzte Umwandlung statt, welche den Menschen so hervorbrachte, wie er jetzt ist, nur in einem vergrößerten Maßstabe. Diese Rasse ließ die vierte Rasse entstehen; „Shiva“ verwandelte allmählich jenen Teil der Menschheit, welcher „schwarz vor Sünde“ wurde, in rotgelb, dessen Abkömmlinge die roten Indianer und die Mongolen sind, und schließlich in braunweiße Rassen – welche jetzt, zusammen mit den gelben Rassen, die große Masse der Menschheit bilden. Die Allegorie im Linga Purâna ist merkwürdig, da sie das große ethnologische Wissen der Alten zeigt. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/259.htm (2 of 3)20.06.2005 17:27:39 Kommentar X [51] Einige höher, einige niedriger, entsprechend dem Karma der verschiedenen reinkarnierenden Monaden, welche nicht alle von demselben Grade der Reinheit in ihren letzten Geburten in anderen Welten sein konnten. Dies erklärt den Unterschied der Rassen, den Minderwert der Wilden, und andere menschliche Verschiedenheiten. [52] „Es giebt“, sagt Topinard in der englischen Ausgabe seiner Anthropologie, mit einer Vorrede von Professor Broca, „drei Grundelemente der Farbe im menschlichen Organismus“ - nämlich die rote, die gelbe, und die schwarze, welche in verschiedenen Mengen mit dem Weiß der Gewebe vermischt, jene zahlreichen Schattierungen entstehen lassen, die in der Menschenfamilie sichtbar sind.“ Hier unterstützt die Wissenschaft wiederum unabsichtlich den Occultismus. [53] Man muß sich daran erinnern, daß die „letzten Überreste“, von denen hier gesprochen wird, sich auf jene Teile des „großen Kontinents“ beziehen, welche noch übrig blieben, und nicht auf irgend eine der zahlreichen Inseln, welche gleichzeitig mit dem Festlande bestanden. Platos „Inseln“ zum Beispiel war einer von diesen Überresten; die anderen waren zu verschiedenen Perioden vorher versunken. Eine occulte „Überlieferung“ lehrt, daß solche Untergänge immer stattfinden, wenn eine Finsternis der „geistigen Sonne“ eintritt. [54] Siehe die Bemerkung über die Wurzel- und Samen-Manus unten, und die Abteilung über „die ursprünglichen Manus der Menschheit“, am Ende der Kommentare zu dieser Strophe. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/259.htm (3 of 3)20.06.2005 17:27:39 Kommentar X Wenn wir jetzt von der „letzten Umwandlung“ lesen, welche vor 18 000 000 Jahren stattgefunden haben soll, so möge der Leser in diesem Zusammenhange überlegen, um wie viel Millionen mehr erforderlich gewesen sein müssen, um jenen schließlichen Zustand zu erreichen. Und wenn der Mensch in seiner allmählichen Verdichtung sich gleichen Schrittes mit der Erde entwickelte, wie viele Millionen von Jahren müssen während der ersten, zweiten und der ersten Hälfte der dritten Rasse vergangen sein. Denn die Erde war in einem verhältnismäßig ätherischen Zustand, bevor sie ihren letzten gefestigten Zustand erreichte. Die archaischen Lehren sagen uns ferner, daß während der mittleren Periode der lemuro-atlantischen Rasse dreiundeinhalb Rassen nach der Entstehung des Menschen, die Erde, der Mensch, und alles auf der Kugel von einer noch gröberen und materielleren Natur war, während solche Dinge wie Korallen und einige Muscheln noch in einem halb gallertartigen, astralen Zustand waren. Die Cyklen, welche seit damals eingetreten sind, haben uns bereits aufwärts geführt, auf dem entgegengesetzen aufsteigenden Bogen, einige Schritte auf unsere „Dematerialisation“ zu, wie die Spiritisten sagen würden. Die Erde, wir selbst, und alle Dringe haben sich seit damals erweicht – ja selbst unsere Gehirne. Aber es ist von einigen Theosophen eingewendet worden, daß eine ätherische Erde selbst vor etwa 15 oder 20 000 000 Jahren „nicht mit der Geologie stimmt“, welche uns lehrt, daß die Winde wehten, die Regen fielen, die Wellen sich am Ufer brachen, die Sandmassen trieben und sich anhäuften, u. s. w.; daß, kurz gesagt, alle natürlichen Ursachen, die jetzt in Thätigkeit sind, auch damals an Kraft waren, „in den allerfrühesten Zeitaltern der geologischen Zeit, je, in denen der ältesten paläozoischen Felsen.“ Hierauf werden folgende Antworten gegeben. Erstens, welches Datum schreibt die Geologie jenen „ältesten palöozoischen Felsen“ zu? Und zweitens, warum konnten nicht die Winde blasen, der Regen fallen, und die Wellen – von „Kohlensäure“ anscheinend, wie die Wissenschaft stillschweigend in sich zu schließen scheint, sich am Ufer brechen, auf einer halbastralen, d. i. zähen Erde? Das Wort „astral“ bedeutet in der occulten Phraseologie nicht notwendiger Weise etwas so dünn wie Rauch, sondern vielmehr „sternenartig“, scheinen oder durchsichtig, in verschiedenen und zahlreichen Abstufungen, von einem ganz dünnen bis zu einem zähen zustand, wie soeben bemerkt. Aber es wird ferner eingewendet: „Wie konnte eine astrale Erde die anderen Planeten in diesem System beeinflussen? Würde nicht der ganze Vorgang in Unordnung kommen, wenn die Anziehung eines Planeten plötzlich entfallen würde?“ Diese Einwendung ist offenbar nicht beweiskräftig, denn unser System ist zusammengesetzt aus älteren und jüngeren Planeten, von denen einige tot sind – wie der Mond – andere in einem Entstehungsprozeß, trotz allem, was die Astronomie zum Gegenteile weiß. Auch hat die letztere, http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/261.htm (1 of 2)20.06.2005 17:27:39 Kommentar X soweit wir wissen, niemals behauptet, daß alle Körper unseres Systems gleichzeitig ins Dasein getreten sind und sich gleichzeitig entwickelt haben. Die cishimâlayanischen Geheimlehren unterscheiden sich in dieser Beziehung von denen aus Indien. Der indische Occultismus lehrt, daß die Vaivasvata ManuMenschheit ungefähr 18 000 000 Jahre alt ist. Wir sagen ja; aber nur insoferne, als der physische oder annähernd physische Mensch in betracht kommt, welche vom Schlusse der dritten Wurzelrasse datiert. Jenseits jener Periode kann der Mensch oder sein zartes Bild durch 300 000 000 Jahre existiert haben, nach allem, was wir wissen; denn es werden uns nicht Ziffern gelehrt, welche bei den meisten der occulten Wissenschaften geheim sind und bleiben werden, wie im Geheimbuddhismus richtig festgestellt. Während ferner die indischen Purânen nur von einem Vaivasvata Manu sprechen, behaupten wir, daß es deren verschiedene gab, indem der Name ein generischer ist. Wir müssen jetzt ein paar weitere Worte über die physische Entwicklung des Menschen sagen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/261.htm (2 of 2)20.06.2005 17:27:39 Kommentar X ARCHAISCHE LEHREN IN DEN „PURÂNEN“ UND IN DR „GENESIS“. PHYSISCHE ENTWICKLUNG. Die Schreiberin kann nicht allzu viel Beweis dafür liefern, daß das oben beschrieben System der Kosmogonie und Anthropogenie thatsächlich existierte, daß seine Aufzeichnungen aufbewahrt sind, und daß es sich sogar in den modernen Lesarten der alten Schriften wiedergespiegelt findet. Die Purânen einerseits, und die jüdischen Schriften andererseits, beruhen auf demselben Entwicklungssystem, welches, wenn esoterisch gelesen und in moderner Sprache ausgedrückt, sich als ebenso wissenschaftlich erweisen würde, als vieles, das jetzt als das letzte Wort der neuesten Entdeckung im Umlauf ist. Der einzige Unterschied zwischen den beiden Systemen ist, daß die Purânen, die ebenso viel und vielleicht noch mehr Aufmerksamkeit den Ursachen als den Wirkungen widmen, auf die präkosmischen und prägenetischen Perioden vielmehr anspielen als auf jene der sogenannten „Schöpfung“, während die Bibel, nachdem sie nur ein paar Worte über die frühere Periode gesagt hat, sich sofort in die materielle Genesis stürzt, und während sie die voradamischen Rassen kaum berührt, mit ihren Allegorieen in Bezug auf die fünfte Rasse vorgeht. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/262.htm20.06.2005 17:27:40 Kommentar X Wie immer nun der Sturm auf die „Reihenfolge der Schöpfung“ in der Genesis sich gestalten möge – und ihre buchstäbliche Erzählung eignet sich sicherlich bewundernswürdig für Kritik [55] – so werden doch die indischen Purânen trotz ihrer allegorischen Übertreibungen in vollständigere Übereinstimmung mit der Naturwissenschaft befunden werden. Selbst das, was oberflächlich betrachtet, als gänzlich unsinnig erscheint, die Allegorie von Brahmâ, welcher die Gestalt eines Ebers annimmt, und die Erde aus dem Grunde des Wassers zu befreien, findet eine vollkommen wissenschaftliche Erklärung in den geheimen Kommentaren, da sie sich thatsächlich auf die vielen Erhebungen und Senkungen bezieht, auf den beständigen Wechsel von Wasser und Land von den frühesten bis zu den spätesten geologischen Perioden unserer Erde; denn die Wissenschaft lehrt uns jetzt, daß neun Zehntel der geschichteten Formationen der Erdkruste allmählich unter dem Wasser auf dem Meeresgrund aufgebaut worden sind. Man glaubt, daß die alten Ârier von Naturgeschichte, Geologie u. s. w. durchaus nichts gewußt haben. Von der jüdischen Rasse behauptet selbst ihr strengster Kritiker, ein unnachgiebiger Gegner der Bibel, daß sie das Verdienst habe, die Idee des Monotheismus „früher erfaßt und fester behalten zu haben, als irgend eine der weniger philosophischen und mehr unmoralischen Religionen (!!) der alten Welt.“ [56] Nur, während wir in der biblischen Esoterik physiologische sexuelle Mysterien symbolisiert finden, und sehr wenig mehr, wozu sehr wenig wirkliche Philosophie erforderlich ist – kann man in den Purânen den höchst wissenschaftlichen und philosophischen „Schöpfungsmorgen“ finden, welcher unparteiisch analysiert und aus seinen märchenartigen Allegorieen in einfache Sprache übersetzt, zeigen würde, daß die moderne Zoologie, Geologie, Astronomie und nahezu alle Zweige der modernen Kenntnis von der alten Wissenschaft vorweggenommen und den alten Philosophen in ihren allgemeinen Zügen, wenn nicht bis in solche Einzelheiten, wie gegenwärtig, bekannt waren. Die purânische Astronomie, mit aller ihrer absichtlichen Verhüllung und Verwirrung zum Zwecke der Ablenkung des Profanen von der wirklichen Spur, ist selbst von Bentley als eine wirkliche Wissenschaft nachgewiesen worden; und jene, welche mit den Mysterien der indischen astronomischen Abhandlungen vertraut sind, werden bestätigen, daß die modernen Theorieen von der fortschreitenden Verdichtung der Nebelflecke, Nebelsterne und Sonnen zugleich mit den allergenauesten Einzelheiten über das cyklische Fortschreiten der Sternbilder für chronologische und andere Zwecke – viel richtiger, als sie die Europäer jetzt haben – in Indien bis zur Vollkommenheit bekannt waren. Wenn wir uns der Geologie und Zoologie zuwenden, so finden wir dasselbe. Was http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/263.htm (1 of 3)20.06.2005 17:27:40 Kommentar X sind alle die Mythen und endlosen Genealogien von den sieben Prajâpatis, ihren Söhnen, den sieben Rishis oder Manus, und ihren Weibern, Söhnen und Nachkommen anders, als ein großer ausführlicher Bericht über die fortschreitende Entwicklung du Evolution der tierischen Schöpfung, einer Art nach der anderen? Waren die hochphilosophischen und metaphysischen Ârier – die Verfasser des vollkommensten philosophischen Systems transcendentaler Psychologie, von Gesetzbüchern der Ethik, einer Grammatik, wie der des Pânini, des Sânkhya und Vedântasystems, eines Moralkodex (des Buddhismus, den Max Müller für den vollkommensten der Erde erklärte – waren die Ârier Narren oder Kinder genug, um ihre Zeit mit dem Schreiben von „Feenmärchen“ zu verlieren, als welche die Purânen jetzt von jenen betrachtet zu werden scheinen, die nicht die entfernteste Idee von der geheimen Bedeutung haben? Was ist die „Fabel“, die Genealogie und der Ursprung des Kashyapa, mit seinen zwölf Weibern, von welchen er eine zahlreiche und verschiedenartige Nachkommenschaft von Schlangen (Nâgas), Reptilien, Vögeln, und allen Arten lebendiger Dinge hatte, welcher also der „Vater“ aller Arten von Tieren war, anders, als eine verschleierte Aufzeichnung der Reihenfolge der Entwicklung in dieser Runde? Bis jetzt sehen wir nicht, daß irgend ein Orientalist jemals auch nur die entfernteste Vorstellung von den unter den Allegorieen und Personifikationen verborgenen Wahrheiten gehabt hat. Das Shatapatha Brâhmana, sagt einer, giebt „einen nicht sehr verständlichen Bericht“ von Kashyapas Ursprung. [55] Herrn Gladstone´s unglücklicher Versuch, den Bericht der Genesis mit der Wissenschaft zu versöhnen (siehe seinen „Schöpfungsmorgen“ und „Vorrede zur Genesis“ in The Nineteenth Century, 1886) hat über ihn den von Herrn Huxley geschleuderten Jovischen Blitz gebracht. Der buchstäbliche Bericht rechtfertige keinen solchen Versuch; und seine vielfältige Ordnung oder Einteilung der belebten Schöpfung hat sich in den Stein verwandelt, der anstatt die Fliege auf der Stirne des schlafenden Freundes zu töten, den Mann selbst getötet hat. Herr Gladstone hat die Genesis für immer getötet. Aber dies beweist nicht, daß in der letzteren keine Esoterik ist. Die Thatsache, daß die Juden und alle Christen, die modernen sowohl wie die frühen Sekten, die Erzählung durch zweitausend Jahre buchstäblich genommen haben, http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/263.htm (2 of 3)20.06.2005 17:27:40 Kommentar X beweist nur ihre Unwissenheit, und zeigt den großen Scharfsinn und die Geschicklichkeit in der Konstruktion seitens der initiierten Rabbiner, welche die zwei Berichte - den Elohistischen und Jehovistischen - esoterisch aufbauten und absichtlich die Bedeutung der unvokalisierten Glyphen oder Wortzeichen in dem Urtexte verwirrten. Die sechs Tage (Yom) der Schöpfung bedeutet sechs Perioden der Entwicklung, und der siebente Tag ist der des Höhepunktes, der Vollendung - nicht der Ruhe. Diese beziehnen sich auf die sieben Runden und die sieben Rassen mit einer bestimmten „Schöpfung“ in einer jeden derselben; obwohl der Gebrauch der Worte Boker „Dämmerung“ oder „Morgen“, und Ereb „Abenddämmerung“ - welche esoterisch dieselbe Bedeutung haben, wie Sandhyâ, „Zwielicht“, im Sanskrit – zum Vorwurfe der gröblichsten Unwissenheit in Bezug auf die Reihenfolge der Entwicklung geführt haben. [56] Modern Science and Thought, p. 337. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/263.htm (3 of 3)20.06.2005 17:27:40 Kommentar X Nach dem Mahâbhârata, dem Râmâyana, und den Purânen, war er der Sohn des Marîchi, der Sohn des Brahmâ, der Vater des Vivsvat, der Vater des Manu, der Vorfahr der Menschheit. Nach dem Shatapatha Brâhmana: Nachdem er die Form einer Schildkröte angenommen hatte, schuf Prajâpati Nachkommenschaft. Das, was er schuf, das machte (akarot) er; daher das Wort (kûrma) Schildkröte. Kashyapa bedeutet Schildkröte; daher sagen die Menschen, „alle Geschöpfe sind Abkömmlinge des Kashyapa.“ [57] Er war all dies; er war auch der Vater des Vogels Garuda; des „Königs des gefiederten Stammes“, welcher abstammt von, und von einem Stamme ist mit den Reptilien, den Nâgas und welcher in der Folgezeit ihr Todfeind wird – da er auch ein Cyklus ist, eine Zeitperiode, als sich im Verlaufe der Entwicklung die Vögel, welche sich aus Reptilien in ihrem „Kampfe ums Dasein“ und „Überleben des Tauglichsten“ u. s. w. , entwickelt hatten, vorzugsweise gegen jene wendeten, von denen sie ausgegangen waren, um sie zu verschlingen, vielleicht von einem Naturgesetze getrieben, um Platz für andere und vollkommenere Arten zu machen. In einem bewundernswerten Abriß, Modern Science and Modern Thought, wird Herrn Gladstone eine Lektion in der Naturgeschichte erteilt, welche den vollständigen Widerspruch zwischen dieser und der Bibel zeigt. Der Verfasser bemerkt, daß die Geologie den „Schöpfungsmorgen“ durch eine Linie wissenschaftlicher Untersuchungen verfolgt: Beginnend mit dem frühesten bekannten Fossil, dem Eozoon canadense des Laurentinischen, und fortgesetzt in einer Kette, von der jedes Glied fest geschweißt ist, durch das Silur, mit seinem Überfluß an Mollusken-, Crustaceen- und Wurmtierleben, und der ersten Spur von Fischen; das Devon mit seinem Vorwiegen der Fische und dem ersten Auftreten der Reptilien; das Mesozoische mit seinen Batrachiern; die Sekundärformationen, in welchen die Reptilien des Meeres, des Landes und der Luft vorherrschten, und die ersten niedrigen Formen von Landwirbeltieren zu erscheinen begannen; und schließlich das Tertiär, in welchem das Säugetierleben überreich geworden war, und der Typus und Art auf Art folgte, die sich allmählich differenzierten und spezialisierten, durch die Eocän-, Miocän- und Pliocänperioden, bis wir an die Eiszeit und vorhistorische Periode gelangen, und zum positiven Beweis für das Dasein des Menschen. [58] Dieselbe Reihenfolge, plus der Beschreibung von Tieren, welche der modernen Wissenschaft unbekannt sind, findet sich in den Kommentaren zu den Purânen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/265.htm (1 of 4)20.06.2005 17:27:41 Kommentar X im allgemeinen, und im Buch des Dzyan im besondern. Der einzige Unterschied – zweifelsohne ein gewichtiger, da er eine geistige und göttliche Natur des Menschen unabhängig von seinem physischen Körper in dieser trügerischen Welt, in welcher die falsche Persönlichkeit und ihre Gehirngrundlage allein der orthodoxen Psychologie bekannt ist, in sich schließt – ist der folgende. Da der Mensch in allen den sogenannten sieben Schöpfungen war, welche allegorisch für die sieben Entwicklungsveränderungen, oder Unterrassen, wie wir sie nennen können, der ersten Wurzelrasse der Menschheit stehen – so war er auf Eden in dieser Runde von Anbeginn an. Nachdem sie alle drei Naturreiche in den vorhergehenden drei Runden durchlaufen hatte, [59] war seine physische Gestalt – die den Wärmebedingungen jener frühen Zeiten angepaßt war – bereit, den göttlichen Pilgrim, bei dem ersten Aufdämmern des menschlichen Lebens, d. i. vor 18 000 000 Jahren, zu empfangen. Erst am Mittelpunkte der dritten Wurzelrasse wurde der Mensch mit Manas begabt. Einmal vereinigt, machten die Zwei und dann die Drei Eins; denn obwohl die niederen Tiere, von der Amoebe bis zum Menschen, ihre Monaden empfingen, in denen alle höheren Eigenschaften der Möglichkeit nach vorhanden sind, so müssen doch diese Eigenschaften schlummernd bleiben, bis das Tier seine menschliche Form erreicht, vor welchem Zustande Manas (das Gemüt) in ihnen nicht entwickelt ist. In den Tieren ist jedes Prinzip gelähmt und in einem embryonalen Zustand, ausgenommen das Zweite, das Lebensprinzip, und das Dritte, das Astrale, und die Rudimente des Vierten, des Kâma, welcher Begierde, Instinkt ist – dessen Stärke und Entwicklung mit den Arten verschieden ist und wechselt. Für den mit der Darwinschen Theorie vermählten Materialisten wird sich das wie ein Feenmärchen, wie eine Mystifikation lesen; für den Gläubigen an einen inneren geistigen Menschen wird die Behauptung nichts Unnatürliches an sich haben. Wie der Kommentar IX sagt: Die Menschen werden vollständig gemacht erst während ihres dritten, gegen den vierten Cyklus (Rasse). Sie sind zu „Göttern“ gemacht für gut und böse, und verantwortlich, erst wenn die beiden Bogen zusammentreffen (nach dreiundeinhalb Runden gegen die fünfte Rasse hin). Sie sind so gemacht von den Nirmânakâya (geistigen oder astralen Überresten) der Rudra-Kumâras, „verdammt auf Erden wiedergeboren zu werden“ (das bedeutet – verurteilt, ihrer natürlichen Reihe nach, zu Reinkarnation auf dem höheren aufsteigenden Bogen des irdischen Cyklus). Nun wird die Schreiberin sicherlich sogenannten unüberwindlichen Einwendungen ausgesetzt sein. Man wird uns sagen, daß die Linie der Embryologie, die allmähliche Entwicklung eines jeden individuellen Lebens, und http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/265.htm (2 of 4)20.06.2005 17:27:41 Kommentar X der Fortschritt dessen, was bekanntermaßen in der Reihenfolge der Fortschrittsstadien der Spezialisten stattfindet – daß alles dies der Idee von dem den Säugetieren vorausgehenden Menschen entgegengesetzt ist. Der Mensch beginnt als das niedrigste und einfachste wurmförmige Geschöpf: Von dem ursprünglichen Protoplasmaklümpchen, und von der Kernzelle, in der alles Leben seinen Ursprung nimmt . . . . und „wird entwickelt durch Stadien, die von jenen der Fische, Reptilie und Säugetiere ununterscheidbar sind, bis die Zelle schließlich die hochspezialisierte Entwicklung des Vierhänders, und zu allerletzt des menschlichen Typus erreicht. [60] Das ist vollkommen wissenschaftlich und wir haben nichts gegen dies; denn das bezieht sich alles auf die Schale des Menschen – auf seinen Körper, welcher in seinem Wachstum natürlich gleich jeder anderen einstmals sogenannten morphologischen Einheit solchen Metamorphosen unterworfen ist. Nicht jene, welche die Umformung des Mineralatoms durch Krystallisation – was dieselbe Funktion ist, und in derselben Beziehung zu seinem sogenannten unorganischen Upâdhi oder Basis steht, wie die Bildung von Zellen zu ihren organischen Kernen, durch Pflanze, Insekt und Tier bis zum Menschen lehren – nicht sie sind es, welche diese Theorie verwerfen werden, da dieselbe schließlich zur Anerkennung einer universalen, allgegenwärtigen und ebenso immer unsichtbaren und unerkennbaren Gottheit in der Natur führen wird, und zu der intrakosmischer Götter, welche alle einstmals Menschen waren. [61] [57] Dowson´s Hindû Classical Dictionary, unter dem Worte. [58] a. a. O., p. 335. [59] „Folge dem Gesetze der Analogie“ - lehren die Meister. Âtmâ-Buddhi ist doppelt und Manas ist dreifach, insoferne als der erstere zwei Aspekte hat, und das letztere drei, d. i. als ein „Prinzip“ an sich, welches in seinem höheren Aspekt nach Âtmâ-Buddhi graviert, und in seiner niederen Natur Kâma folgt, dem Sitze der irdischen und tierischen Begierden und Leidenschaften. Nun vergleiche man die Entwicklung der Rassen, von denen die erste und die zweite von der Natur von Âtmâ-Buddhi sind, dessen passive geistige http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/265.htm (3 of 4)20.06.2005 17:27:41 Kommentar X Nachkommenschaft sie sind, während die dritte Wurzelrasse drei verschiedene Einteilungen oder Aspekte physiologisch und psychisch zeigt der früheste Teil sündlos, der mittlere zur Intelligenz erwachend, und der dritte und letzte entschieden tierisch, d. i. Manas unterliegt den Versuchungen von Kâma. [60] Laing, a. a. O., ebenda. [61] Die ganze Verwirrung ist diese: weder Physiologen noch Pathologen werden anerkennen, daß die zellenentwickelnde Substanz, das Cytoblastema, und die Mutterlauge, aus der die Krystalle entstehen, ein und dieselbe Wesenheit sind, außer in Differentiation für bestimmte Zwecke http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/265.htm (4 of 4)20.06.2005 17:27:41 Kommentar X Aber wir möchten fragen, was beweist die Wissenschaft und ihre exakten Entdeckungen und ihre jetzt axiomatischen Theorieen gegen unsere Occulte Theorie? Wer an ds Gesetz der Evolution und allmählichen fortschreitenden Entwicklung aus einer Zelle glaubt – welche aus einer vitalen zu einer morphologischen Zelle wurde, bis sie schließlich als reines und einfaches Protoplasma erwachte – kann sicherlich niemals seinen Glauben auf eine Linie der Entwicklung beschränken! Die Lebenstypen sind unzählige; und der Entwicklungsfortschritt geht obendrein nicht bei jeder Art mit derselben Geschwindigkeit vor sich. Die Konstitution der ursprünglichen Materie im Silurzeitalter – wir meinen die „ursprüngliche“ Materie der Wissenschaft – war jeder wesentlichen Einzelheit nach, ausgenommen ihren Grad gegenwärtiger Dichte, dieselbe wie die der ursprünglichen lebendigen Materie von heute. Auch finden wir nicht das, was man finden sollte, wenn die jetzt orthodoxe Theorie der Entwicklung ganz richtig wäre, nämlich einen beständigen, immer fließenden Fortschritt in einer jeden Art von Wesen. An Stelle dessen, was sieht man? Während die dazwischenliegenden Gruppen tierischer Wesen alle nach einem höheren Typus streben, und während Spezialisationen, jetzt des einen Typus und jetzt des anderen, sich durch die geologischen Zeitalter entwickeln, Formen verändern, neue Gestalten annehmen, mit kaleidoskopischer Geschwindigkeit erscheinen und verschwinden, von einer Periode zur anderen nach der Beschreibung der Paläontologen, sind die zwei vereinzelten Ausnahmen von der allgemeinen Regel jene an den zwei entgegengesetzten Polen von Leben und Typus, nämlich – der Mensch und die niederen Gattungen der Wesen! Gewisse wohlmarkierte Formen lebender Wesen haben durch außerordentliche Zeiträume existiert, indem sie nicht nur die Veränderungen der physischen Bedingungen überlebten, sondern auch verhältnismäßig unverändert ausdauerten, indes andere Lebensformen erschienen und verschwunden sind. Solche Formen können „ausdauernde Typen“ des Lebens genannt werden; und Beispiele derselben sind zahlreich genug in der tierischen, sowie in der vegetabilischen Welt. [62] Nichtsdestoweniger wird uns kein einziger guter Grund dafür angegeben, warum Darwin Reptilien, Vögel, Amphibien, Fische, Mollusken u. s. w., als Schößlinge monerischer Ahnen zusammenfaßt. Auch wird und nicht gesagt, ob zum Beispiel die Reptilien unmittelbare Nachkommen der Amphibien sind, die letzteren solche der Fische, und die Fische solche von niedrigeren Formen – was sie sicherlich sind. Denn die Monaden sind durch alle diese Daseinsformen hindurchgegangen hinauf bis zum Menschen, auf jeder Kugel, in den drei vorhergehenden Runden. Jede Runde, sowie auch jede folgende Kugel, von A bis G waren, und müssen es wieder sein, http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/267.htm (1 of 2)20.06.2005 17:27:41 Kommentar X der Schauplatz derselben Entwicklung, nur jedes Mal auf einer festeren materiellen Grundlage wiederholt. Daher ist die Frage: „Welche Beziehung besteht zwischen den astralen Vorbildern aus der dritten Runde und der gewöhnlichen physischen Entwicklung im Verlaufe der Entstehung der den Säugetieren vorausgehenden organischen Arten?“ – leicht zu beantworten. Das eine ist das schattenhafte Vorbild der anderen, die vorläufige, kaum ausgeprägte, und vergängliche Skizze auf der Leinwand, von den Gegenständen, die bestimmt sind, ihre schließliche und lebendige Form unter dem Pinsel zu erhalten. Der Fisch entwickelte sich zu einem Amphibium – einem Frosch – in den Schatten von Weihern, und der Mensch ging durch alle diese Verwandlungen auf dieser Kugel in der dritten Runde, sowie er es in diesem seinen vierten Cyklus that. Die Typen der dritten Runde trugen zur Bildung der Typen in der gegenwärtigen Runde bei. Nach strenger Analogie wiederholt sich der Cyklus der sieben Runden in ihrem Werke der stufenweisen Bildung des Menschen durch jedes Naturreich nach einem mikroskopischen Maßstabe in den ersten sieben Monaten des Schwangerschaftszustandes eines zukünftigen Menschenwesens. Der Schüler möge diese Analogie überdenken und ausarbeiten. Sowie das sieben Monate alte ungeborene Kind zwar ganz fertig ist, aber doch zwei weitere Monate braucht, um in diesen Stärke zu erlangen und sich zu festigen, so bleibt der Mensch, nachdem er seine Entwicklung während sieben Runden vollbracht hat, zwei weitere Perioden in dem Schoße der Mutter Natur, bevor er als Dhyânî geboren oder vielmehr wiedergeboren wird, noch vollkommener, als er es war, bevor er als Monade sich in die neugebildete Weltenkette hineinbegab. Möge der Schüler über dieses Geheimnis nachsinnen, und er wird sich sodann leicht überzeugen, daß, ebenso wie es auch physische Bindeglieder zwischen vielen Klassen giebt, es auch bestimmte Gebiete giebt, wo die astrale in die physische Entwicklung eintaucht. Davon spricht die Wissenschaft mit keinem Worte. Der Mensch hat sich mit und aus den Affen entwickelt, sagt sie. Aber nun sehet den Widerspruch! [62] Huxley, Proceedings of the Royal Institution, III, 151. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/267.htm (2 of 2)20.06.2005 17:27:41 Kommentar X Huxley fährt fort, Pflanzen zu zeigen, Farne, Kolbenmoose, von denen einige, denen man in der Steinkohlenzeit begegnet, der Gattung nach gleich sind mit den jetzt lebenden, denn: Der Zapfen der oolithischen Araucaria ist kaum zu unterscheiden von dem der jetzt bestehenden Art . . . . Unterreiche von Tieren geben dieselben Beispiele. Die Globigerina der atlantischen Lotungen ist wesensgleich mit der demselben Genus angehörenden Art der Kreidezeit . . . die Korallen mit queren Böden der Silurzeit sind wunderbar gleich den Punktkorallen unserer eigenen Meere. . . . Die Arachniden, deren höchste Gruppe, die Skorpione, in der Kohle durch eine Gattung vertreten ist, die sich von ihren lebenden Verwandten nur durch . . . die Augen unterscheidet u. s. w. Den Schluß von alledem möge Dr. Carpenter´s maßgebende Darlegung in betreff der Foraminiferen bilden: Es giebt kein Zeugnis irgend einer gründlichen Veränderung oder Fortschrittes in dem Foraminiferentypus von der paläozoischen Periode bis zur Jetztzeit. . . . Die Foraminiferenfauna unserer eigenen Reihe bietet wahrscheinlich einen größeren Umfang von Verschiedenheit, als in irgend einer früheren Periode existierte; aber es giebt kein Anzeichen irgend einer Neigung zur Erhebung nach einem höheren Typus hin. [63] Wie nun bei den Foraminiferen, Protozoen des niedrigsten Lebenstypus, ohne Mund und Augen, kein Anzeichen einer Veränderung besteht, ausgenommen ihr jetziger Artenreichtum – so zeigt der Mensch, welcher auf der obersten Sprosse der Leiter des Daseins steht, noch weniger Veränderung, wie wir gesehen haben; das Skelett seines paläolothischen Vorfahren hat sich sogar in einigen Beziehungen seinem gegenwärtigen Gerüst überlegen erwiesen. Wo ist da die behauptete Gleichförmigkeit des Gesetzes – der unbedingten Regel, daß eine Art in die andere übergeht, und so in unmerkbaren Abstufungen, zu höheren Typen? Wir sehen Sir William Thomson volle 400 000 000 Jahre für die Zeit zugestehen, seitdem sich die Oberfläche der Kugel hinlänglich abgekühlt hatte, um die Gegenwart lebendiger Wesen zu gestatten; [64] und während jenes ungeheuren Zeitverlaufes allein in der oolithischen Periode, dem sogenannten „Reptilienzeitalter“, finden wir eine höchst außerordentliche Verschiedenheit und Reichtum an Saurierformen, in dem der amphibische Typus seine höchste Entwicklung erreicht. Wir erfahren von Ichthyosauren und Plesiosauren in den Seen und Flüssen, und von geflügelten Krokodilen oder Eidechsen, die in der http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/269.htm (1 of 4)20.06.2005 17:27:42 Kommentar X Luft fliegen. Hierauf, in der Tertiärzeit: Finden wir den Säugetiertypus bemerkenswerte Abweichungen von früher existierenden Formen darbieten. . . . Mastodonten, Megatherien, und andere schwerfällige Bewohner der alten Wälder und Ebenen. Und in der Folge wird uns mitgeteilt: Die allmähliche Umwandlung einer der Verzweigungen der Ordnung der Vierhänder in jene Wesen, aus denen der ursprüngliche Mensch selbst entwickelt zu sein behaupten kann. [65] Er kann; aber niemand, ausgenommen ein Materialist, kann sehen, warum er sollte; da nicht die geringste Notwendigkeit dafür besteht, noch auch eine solche Entwicklung durch Thatsachen bestätigt ist, denn jene, die am meisten an den Beweisen interessiert sind, gestehen ihren vollständigen Mißerfolg, eine einzige Thatsache zur Unterstützung ihrer Theorie zu finden. Es bedarf nicht der zahllosen Lebenstypen, um die Glieder einer fortschreitenden Reihe darzustellen. Sie sind „die Produkte verschiedener und verschiedenartiger Abweichungen der Entwicklung, welche bald in der einen und bald in der anderen Richtung stattfinden.“ Daher ist es viel mehr zu rechtfertigen, zu sagen, daß der Affe sich zur Ordnung der Vierhänder entwickelte, als daß der ursprüngliche Mensch – welcher in seiner menschlichen Entwicklung seit dem ersten, in den ältesten Schichten gefundenen fossilen Skelett stationär geblieben ist, und an dem sich keine Verschiedenheit findet, außer an Farbe und Gesichtstypus – sich aus einem gemeinsamen Ahnen zusammen mit dem Affen entwickelt habe. Daß der Mensch gleich den anderen Tieren aus einer Zelle seinen Ursprung nimmt und sich „durch Stadien, die von jenen von Fisch, Reptil und Säugetier ununterscheidbar sind, entwickelt, bis die Zelle schließlich die hochspezialisierte Entwickelung des Vierhänders und schließlich des menschlichen Typus erreicht,“ ist ein Jahrtausende altes occultes Axiom. Das kabbalistische Axiom: „ein Stein wird eine Pflanze; eine Pflanze ein Tier; ein Tier ein Mensch; ein Mensch ein Gott,“ gilt durch die ganzen Zeitalter. Haeckel zeigt in seiner Schöpfungsgeschichte ein Doppelbild, welches zwei Embryonen darstellt – den eines Hundes im Alter von sechs Wochen und den eines Menschen von acht Wochen. Die beiden sind, mit Ausnahe eines geringen Unterschiedes im Kopf, der beim Menschen größer und in der Gegend des Gehirnes breiter ist, von http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/269.htm (2 of 4)20.06.2005 17:27:42 Kommentar X einander nicht zu unterscheiden. Wir können in der That sagen, daß jedes Menschenwesen durch den fischund Reptilzustand hindurchgeht, bevor es in dem des Säugetieres, und schließlich des Menschen anlangt. Wenn wir ihn in einem weiter vorgeschrittenen Stadium nehmen, wo der Keim bereits durch die Reptilienform hindurchgegangen ist, so finden wir, daß durch eine beträchtliche Zeit die Entwicklungsrichtung dieselbe bleibt wie jene anderer Säugetiere. Die rudimentären Glieder sind genau ähnlich, die fünf Finger und Zehen entwickeln sich auf dieselbe Art, und die Ähnlichkeit nach vierwöchentlichem Wachstum ist zwischen dem Embryo eines Menschen und dem eines Hundes so groß, daß es kaum möglich ist, sie zu unterscheiden. Selbst im Alter von acht Wochen ist der embryonale Mensch ein Tier mit einem Schwanz, das von einem embryonalen Hündchen kaum unterschieden werden kann. [66] Warum also nicht Mensch und Hund von einem gemeinsamen Ahnen sich entwickeln lassen, oder von einem Reptil – einem Nâga, anstatt den Menschen mit den Vierhändern zu vereinigen? Das wäre geradeso logisch wie das letztere, wenn nicht noch mehr. Die Gestalt und die Stadien des menschlichen Embryo haben sich seit historischen Zeiten nicht verändert, und diese Umwandlungen waren dem Aeskulap und Hippokrates ebenso wohlbekannt wie dem Herrn Huxley. Daher ist das, nachdem es die Kabbalisten aus vorgeschichtlichen Zeiten beobachtet haben, keine neue Entdeckung. [67] [63] Introduction to the Study of the Foraminifera, p. XI. [64] Transactions of the Geological Society of Glasgow, Bd. III. Sehr sonderbarerweise jedoch hat er kürzlich seine Ansicht wieder geändert. Die Sonne, sagt er, ist nur 15 000 000 Jahre alt. [65] Bastian, The Beginnings of Life, II. 622. [66] Laings, Modern Science and Modern Thought, p. 171. [67] In Isis Unveiled, Bd. I. p. 389, ist dies bemerkt und halb erklärt. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/269.htm (3 of 4)20.06.2005 17:27:42 Kommentar X http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/269.htm (4 of 4)20.06.2005 17:27:42 Kommentar X Da der Keim des Menschen nicht mehr vom Affen an sich hat, als von irgend einem anderen Säugetier, sondern in sich selbst die Gesamtheit der Naturreiche enthält, und nachdem er ein „dauernder Typus“ des Lebens zu sein scheint, viel mehr so als selbst die Foraminiferen, so scheint es ebenso unlogisch, ihn sich aus dem Affen entwickeln zu lassen, als es sein würde, seinen Ursprung auf den Frosch oder den Hund zurückzuführen. Die occulte und die östliche Philosophie glauben beide an Evolution, welche Manu und Kapila [68] mit viel größerer Klarheit geben, als es irgend ein Gelehrter gegenwärtig thut. Es ist nicht notwendig zu wiederholen, was in Isis Unveiled vollständig erörtert worden ist, da der Leser alle diese Beweise und die Beschreibung der Grundlage, auf der alle östlichen Evolutionslehren ruhen, in unseren früheren Bänden finden kann. [69] Aber kein Occultist kann den unvernünftigen Satz annehmen, daß alle jetzt existierenden Formen „von der strukturlosen Amoebe bis zum Menschen“ die unmittelbaren geradlinigen Abkömmlinge von Organismen sind, welche Millionen und Millionen Jahre vor der Geburt des Menschen, in den vorsilurischen Epochen in dem Meer- oder Landschlamm lebten. Die Occultisten glauben an ein inneres Gesetz der fortschreitenden Entwicklung. [70] Herr Darwin that dies nie, und er sagt es selber; denn wir finden, daß er behauptete, daß, da es keinen Vorteil bringen kann „für die Infusorientierchen oder einen Eingeweidewurm, . . . hochorganisiert zu werden“, die „natürliche Zuchtwahl“, die nicht notwendigerweise fortschreitende Entwicklung einschließt – die Tierchen und den Wurm, die „dauernden Typen“ in Ruhe läßt. [71] In einem solchen Verhalten der Natur erscheint nicht viel einheitliches Gesetz; und es gleicht dies mehr der einsichtigen Handlungsweise irgend einer superphysischen Auswahl; vielleicht mag jener Aspekt des Karma, den die östlichen Occultisten das „Gesetz der Verzögerung“ nennen, etwas damit zu thun haben. Aber es ist aller Grund vorhanden, zu zweifeln, ob Herr Darwin jemals seinem Gesetze eine solche Wichtigkeit beigelegt hat, wie sie ihm jetzt seine atheistischen Nachfolger beilegen. Die Kenntnis von den verschiedenen lebenden Formen in den vergangenen geologischen Periode ist sehr mager. Die Gründe, welche Dr. Bastian dafür giebt, sind sehr bedeutsam: Erstens, wegen der unvollkommenen Art, auf die die verschiedenen Formen in den der Periode angehörenden Schichten repräsentiert sein mögen; zweitens, wegen der außerordentlich beschränkten Natur der Nachforschungen, welche http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/271.htm (1 of 3)20.06.2005 17:27:42 Kommentar X in diesen unvollkommen repräsentierten Schichten gemacht worden sind; und drittens, weil so viele Teile der Aufzeichnungen uns gänzlich unzugänglich sind – nahezu alles, was unter dem silurischen System liegt, ist von der Zeit verwischt worden, indes jene zwei Dritten der Erdoberfläche, in denen die übrigen Schichten zu finden sind, jetzt von Meeren bedeckt sind. Daher sagt Herr Darwin: „Ich für meinen Teil betrachte in Ausführung des Gleichnisses von Lyell die geologische Aufzeichnung als eine Geschichte der Welt, die unvollkommen erhalten und in einem wechselnden Dialekt geschrieben ist. Von dieser Geschichte besitzen wir bloß den letzten Band, der sich nur auf zwei oder drei Länder bezieht. Von diesem Band ist nur hier und da ein kurzes Kapitel erhalten; und von jeder Seite nur hier und da ein paar Zeilen.“ [72] Auf Grund so magerer Daten kann sicherlich nicht das letzte Wort der Wissenschaft gesprochen werden. Auch geschieht es nicht irgend wie auf Grund menschlichen Stolzes, oder unvernünftigen Glaubens daran, daß der Mensch wenigstens hier auf Erden – in unserer Periode vielleicht – den höchsten Typus des Lebens repräsentiert, daß der Occultismus es leugnet, daß alle vorhergehenden Formen des menschlichen Lebens Typen angehörten, die niedriger waren als unser eigener; denn dem ist nicht so. Sondern bloß deshalb, weil das „fehlende Glied“, welches die bestehende Theorie unleugbar beweisen wird, niemals von den Paläontologen gefunden werden wird. Wenn man, wie wir es thun, daran glaubt, daß der Mensch, während der vorhergegangenen Runden, sich aus den niedrigsten Formen allen pflanzlichen und tierischen Lebens entwickelt und sie auf Erden durchlaufen hat, so liegt nicht sehr Erniedrigendes in der Idee, den Orangutan als einen Ahnen unserer physischen Form zu haben. Ganz im Gegenteile; es würde ganz unwiderstehlich die occulte Lehre in Bezug auf die schließliche Entwicklung von allen in der irdischen Natur befindlichen zum Menschen fördern. Man kann sogar fragen, wie so es kommt, daß die Biologen und Anthropologen, nachdem sie einmal fest in die Theorie von der Abstammung des Menschen vom Affen angenommen haben – wieso sie bisher die zukünftige Entwicklung der existierenden Affen zum Menschen unberührt gelassen haben? Dies ist bloß eine logische Folge der ersten Theorie – wenn nicht die Wissenschaft aus dem Menschen ein bevorzugtes Wesen machen will; und seine Entwicklung ein präcedenzloser, ganz ein spezieller und einzelner Fall ist. Und das ist alles, auf das uns die Naturwissenschaft hinführt. Der Grund jedoch, warum die Occultisten die Darwinsche und insbesondere die Haeckelsche Hypothese verwerfen, ist der, weil in nüchterner Wahrheit der Affe, und nicht der Mensch, ein spezielles und einzelnes Beispiel ist. Der Pythekoide ist eine zufällige Schöpfung, ein gewaltsam gefördertes Wachstum, das Ergebnis eines http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/271.htm (2 of 3)20.06.2005 17:27:42 Kommentar X unnatürlichen Prozesses. [68] Daher die Philosophie in der Allegorie von den 7, 10, und schließlich 21 Prajapâtis, Rishis, Munis , u. s. w. welche alle zu den „Vätern“ verschiedner Dinge gemacht sind. Die Reihenfolge der sieben Klassen, oder Ordnungen von Pflanzen, Tieren, und selbst unbelebten Dingen, wie sie aufs Geratewohl in den Purânen gegeben sind, findet sich in den verschiedenen Kommentaren in der richtigen Reihenfolge. So ist Prithu der Vater der Erde. Er „melkt“ sie, und macht sie jede Art von Korn und Pflanzen hervorbringen, die alle aufgezählt und unterschieden werden. Kashyapa ist der „Vater“ aller Reptilien, Schlangen, Dämonen, u. s. w. [69] Siehe Bd. I. pp. 151 ff., betreffend den „Baum der Entwicklung“ - den „Weltenbaum“. [70] Das jedoch durch das Gesetz der Verzögerung gehindert und abgeändert ist, welches dem Fortschreiten aller Arten eine Einschränkung auferlegt, sobald ein höherer Typus in die Erscheinung tritt. [71] Siehe Origin of Species, p. 145. [72] Bastian Beginnings of Life, II. pp. 622, 623. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/271.htm (3 of 3)20.06.2005 17:27:42 Kommentar X Die occulte Lehre ist, wie wir denken, logischer. Sie lehrt ein cyklisches, niemals sich änderndes Gesetz in der Natur, welch letztere keinen persönlichen „besonderen Zweck“ hat, sondern nach einem gleichmäßigen Plan wirkt, der durch die ganze manvantarische Periode vorherrscht und mit dem Regenwurm ebenso verfährt, wie mit dem Menschen. Weder der eine noch der andere haben gesucht, ins Dasein zu kommen, daher stehen beide unter demselben Entwicklungsgesetze, und beide müssen entsprechend dem karmischen Gesetze fortschreiten. Beide sind von demselben neutralen Lebenscentrum ausgegangen und beide müssen bei der Vollendung des Cyklus in dasselbe wieder versinken. Es wird nicht geleugnet, daß der Mensch in der vorhergegangenen Runde, ein riesiges affenartiges Geschöpf war; und wenn wir sagen „Mensch“, so sollten wir vielleicht sagen, die rohe Form, welche sich nur zum Gebrauche für den Menschen in dieser Runde entwickelte – deren Mittel- oder Übergangspunkt wir kaum erreicht haben. Auch war der Mensch während der ersten zweiundeinhalb Wurzelrassen nicht das, was er jetzt ist. Diesen Punkt hat er, wie oben gesagt, erst vor 18 000 000 Jahren erreicht, während der Sekundärperiode, wie wir behaupten. Bis dahin war er nach Überlieferung und occulten Lehre „ein Gott auf Erden, welcher in die Materie verfallen war,“ oder in die Zeugung. Dies mag angenommen werden oder nicht, da die Geheimlehre sich nicht als ein unfehlbares Dogma aufdrängt, und da, einerlei ob ihre vorgeschichtlichen Berichte angenommen oder verworfen werden, dies nichts mit der Frage des thatsächlichen Menschen und seiner inneren Natur zu thun hat; der oben erwähnte Fall hat keine „Erbsünde“ auf der Menschheit zurückgelassen. Aber all die ist genügend behandelt worden. Ferner wird uns gelehrt, daß die Umwandlungen, durch die der Mensch auf dem absteigenden Bogen – welcher centrifugal ist für den Geist und centripetal für die Materie – hindurchgegangen ist, und jene, welche nunmehr auf seinem aufsteigenden Pfade, der die Richtung der zwei Kräfte umkehren wird – nämlich die Materie wird centrifugal werden, und der Geist centripetal – zu durchlaufen er sich anschickt; daß alle diese Umwandlungen zunächst auch die anthropoiden Affen erwarten; alle jene zum mindesten, welche die dem Menschen nächststehende Stufe in dieser Runde erreicht haben – denn diese werden alle Menschen sein in der fünften Runde, gerade so wie die gegenwärtigen Menschen affenähnliche Formen in der dritten, der letztvergangenen Runde bewohnten. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/273.htm (1 of 2)20.06.2005 17:27:43 Kommentar X Man sehe also in den heutigen Bewohnern der großen Wälder von Sumatra die erniedrigten und zwerghaften Muster – „verwischte Kopien“, wie Herr Huxley es nennt – von uns selbst, wie wir (die Mehrzahl der Menschheit) in den frühesten Unterrassen der vierten Wurzelrasse während der Periode des sogenannten „Falls in die Zeugung“ waren. Der Affe, den wir kennen, ist nicht das Ergebnis einer natürlichen Entwicklung, sondern ein Zufall, eine Kreuzung zwischen einem tierischen Wesen, oder Form, und dem Menschen. Wie in dem vorliegenden Bande gezeigt worden ist, hat das sprachlose Tier zuerst geschlechtliche Verbindung begonnen, da es als das erste sich in Männchen und Weibchen getrennt hat. Auch war es von der Natur nicht beabsichtigt, daß der Mensch diesem tierischen Bespiele folgen solle – wie sich jetzt aus der verhältnismäßig schmerzlosen Fortpflanzung ihrer Art bei den Tieren, und aus dem schrecklichen Leiden und Gefahr derselben für das Weib zeigt. Der Affe ist in der That, wie in Isis Unveiled bemerkt: Eine Umwandlung der Art, die ganz unmittelbar mit jener der menschlichen Familie in Zusammenhang steht – ein Bastardzweig, der auf ihrem eigenen Stamm vor der schließlichen Vollendung des letzteren aufgepfropft wurde. [73] [73] Bd. II. p. 278. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/273.htm (2 of 2)20.06.2005 17:27:43 Kommentar X Die Affen sind Millionen von Jahren später als das sprechende Menschenwesen und sie sind die spätesten Zeitgenossen unserer fünften Rasse. Somit ist es höchst wichtig, sich zu erinnern, daß die „Egos“ der Affen Wesenheiten sind, die in ihrem Karma gezwungen wurden, sich in den aus der Bestialität der Menschen der spätesten dritten und der frühesten vierten Rasse resultierenden tierischen Formen zu inkarnieren. Sie sind Wesenheiten, welche das „menschliche Stadium“ bereits vor dieser Runde erreicht haben. Infolgedessen bilden sie eine Ausnahme von der allgemeinen Regel. Die zahllosen Überlieferungen über Satyren sind keine Fabeln, sondern stellen eine erloschene Rasse tierischer Menschen dar. Die tierischen „Evas“ waren ihre Vormütter und die menschlichen „Adame“ ihre Vorväter; daher die kabbalistische Allegorie von der Lilith oder Litalu, Adams erster Gattin, welcher der Talmud beschreibt als ein „bezauberndes“ Weib, „mit langem welligen Haar“, d. i. – ein weibliches haariges Tier, welches in den kabbalistischen und talmudistischen Allegorien der weibliche Wiederschein von Samael genannt wird, Samael-Lilith oder das vereinte Menschentier, ein Wesen, das im Zohar Hayo Bischat, die Bestie oder böse Bestie genannt wird. Aus dieser unnatürlichen Vereinigung stammten die gegenwärtigen Affen ab. Die letzteren sind wahrhaft „sprachlose Menschen“ und werden zu sprechenden Tieren, oder Menschen einer niedrigeren Ordnung in der fünften Rasse werden, indes die Adepten einer gewissen Schule hoffen, daß einige von den „Egos“ der Affen in höherer Intelligenz am Schlusse der sechsten Wurzelrasse wiedererscheinen werden. Wie ihre Form sein wird, ist von nebensächlicher Wichtigkeit. Die Form bedeutet nichts. Gattungen und Arten der Flora, Fauna und des höchsten Tieres, ihrer Krone – des Menschen, wechseln und verändern sich je nach den Umgebungen und klimatischen Veränderungen nicht nur mit jeder Runde, sondern gleicherweise mit jeder Wurzelrasse, sowie auch nach jeder geologischen Umwälzung, welche der letzteren ein Ende setzt oder einen Wendepunkt in ihr bewirkt. In der sechsten Wurzelrasse werden die Fossile des Orang, des Gorilla, und des Schimpansen solche von ausgestorbenen vierhändigen Säugetieren sein; und neue Formen – obzwar weniger und immer weiter getrennt, wie die Zeitalter fortschreiten und der Schluß des Manvantara herannaht – werden sich aus den „abgestoßenen“ Typen der menschlichen Rasse entwickeln, sowie sie wiederum aus dem Schlamme des physischen Lebens zum astralen zurückkehren. Sie waren keine Affen vor dem Menschen und sie werden erloschen sein, bevor sich die siebente Rasse entwickelt. Karma wird die Monaden der unvorgeschrittenen Menschen unserer Rasse leiten und sie in den neuentwickelten menschlichen Gestalten des also physiologisch erneuerten Pavian unterbringen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/275a.htm (1 of 2)20.06.2005 17:27:43 Kommentar X Das wird natürlich erst in Millionen von Jahren stattfinden. Aber das Bild dieses cyklischen Fortschreitens von allem, was jetzt auf Erden lebt und atmet, von jeder Art ihrer Reihe nach, ist ein richtiges, und bedarf keiner „besonderen Schöpfung“ oder einer wunderbaren Bildung von Mensch, Tier und Pflanze aus dem Nichts. Auf diese Art erklärt die occulte Wissenschaft die Abwesenheit irgend eines Bindegliedes zwischen Affen und Menschen, und zeigt, daß der erstere sich aus dem letzteren entwickelte. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/275a.htm (2 of 2)20.06.2005 17:27:43 Kommentar X EIN RUNDGEMÄLDE DER FRÜHEN RASSEN. Es ist eine Periode von ein paar Millionen Jahren auszufüllen zwischen der ersten „gemütlosen“ Rasse und den hochintelligenten und intellektuellen späteren Lemuriern; eine andere ist zwischen der frühesten Civilisation der Atlantier und der historischen Periode. Als Zeugen der Lemurier sind nur ein paar schweigende Berichte in Gestalt von einem halben Dutzend zerbrochenen Kolossen und alten cyklopischen Ruinen übrig gelassen. Diesen wird kein Gehör geschenkt, da sie die „Ergebnisse blinder Naturkräfte“ sind, versichern und einige; „ganz modern“, sagen uns andere. Die Überlieferung wird vom Skeptiker und Materialisten mit Verachtung unbeachtet gelassen, und von den allzu eifrigen Theologen der Bibel in jedem Falle dienstbar gemacht. So oft jedoch eine Legende nicht in die noahische Sintfluttheorie hineinpassen will, wird sie von dem christlichen Klerus für „die wahnwitzig delirierende Stimme alten Aberglaubens“ erklärt. Atlantis wird geleugnet, wenn sie nicht mit Lemurien und anderen vergangenen Kontinenten vermengt wird, vielleicht weil Lemurien zur Hälfte die Schöpfung der modernen Wissenschaft ist, und daher geglaubt werden muß; während Platos Atlantis von den meisten Gelehrten als ein Traum betrachtet wird. Atlantis wird oft von denen, die an Plato glauben, als eine Verlängerung von Afrika beschrieben. Es wird vermutet, daß auch an der Ostküste ein alter Kontinent existiert habe. Aber Afrika als ein Kontinent war niemals ein wesentlicher Teil weder von Lemurien, noch von Atlantis, wie wir das dritte und vierte Festland zu benennen übereingekommen sind. Ihre archaischen Benennungen sind in den Purânen niemals erwähnt, und ebenso nicht irgendwo anders. Aber mit nur einem einzigen der esoterischen Schlüsseln in der Hand wird es eine leichte Aufgabe, diese verschwundenen Länder in den zahllosen ,, Ländern der Götter“, Devas und Munis, die in den Purânen beschrieben sind, in ihren Varshas, Dvîpas, und Zonen zu identificieren. Ihr Shvetadvîpa, während der frühen Tage von Lemurien, ragte wie eine Riesenbergspitze ans dem Grunde des Meeres auf; das Gebiet zwischen dem Atlas und Madagaskar war von den Wassern eingenommen bis ungefähr zur frühen Periode der Atlantis, nach dem Verschwinden von Lemurien, da Afrika aus dem Grunde des Ozeans auftauchte, und der Atlas halb versunken war. Es ist natürlich unmöglich, innerhalb des Rahmens selbst von verschiedenen Bänden einen aufeinderfolgenden und ins einzelne gehenden Bericht von der http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/275b.htm (1 of 2)20.06.2005 17:27:43 Kommentar X Entwicklung und dem Fortschritte der ersten drei Rassen zu versuchen ausgenommen in soweit, um einen allgemeinen Überblick darüber zu geben, was gegenwärtig geschehen wird. Die erste Rasse hatte keine eigene Geschichte. Von der zweiten Rasse kann dasselbe gesagt werden. Wir haben daher nur den Lemuriern und den Atlantiern sorgfältige Aufmerksamkeit zu widmen, bevor die Geschichtschreibung unserer eigenen Rasse, der fünften, unternommen werden kann. Was ist von anderen Kontinenten, von unserem eigenen abgesehen bekannt, und was weiß oder akzeptiert die Geschichte von den frühen Rassen? Alles, was außerhalb der abstoßenden Spekulationen der materialistischen Wissenschaft liegt, wird mit dem verächtlichen Ausdrucke ,,Aberglauben“ bezweifelt. Die weisen Männer von heutzutage wollen nichts glauben. Platos ,, beflügelte“ und ,,hermaphrodite“ Rassen, und sein goldenes Zeitalter unter der Herrschaft des Saturn und der Götter, werden von Haeckel ruhig auf ihren neuen Platz in der Natur zurückgebracht; unsere göttlichen Rassen werden als die Abkömmlinge der katarrhinen Affen gezeigt, und unser Ahnherr als ein Stück von ,,Seeschlangen“! http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/275b.htm (2 of 2)20.06.2005 17:27:43 Kommentar X Nichtsdestoweniger, wie es Faber ausdrückt: Die Erdichtungen der alten Poesie . . . enthalten, wie man finden wird, einen Teil geschichtlicher Wahrheit. Wie einseitig auch die Bemühungen des gelehrten Verfassers von A Dissertation on the Mysteries of the Cabiri sind - Bemühungen, die sich durch seine ganzen zwei Bände darauf richten, die klassischen Mythen und Symbole des alten Heidentums zu nötigen, ,,Zeugnis zu geben für die Wahrheit der Schrift“ - so haben doch Zeit und weitere Untersuchungen zum Teile wenigstens doch diese ,, Wahrheit“ gerächt, indem sie dieselbe unverhüllt zeigten. Somit wurden im Gegenteile die geschickten Bearbeitungen der Schrift veranlaßt, Zeugnis zu geben für die große Weisheit des archaischen Heidentums. Und das trotz der unentwirrbaren Verworrenheit, in welche die Wahrheit über die Kabiren — die geheimnisvollsten Götter des Altertums - durch die wilden und widerspruchsvollen Spekulationen von Bischof Cumberland, Dr. Shuckford, Cudworth, Vallancey, u. s. w. und zuletzt von Faber gebracht wurde. Nichtsdestoweniger mußten alle diese Gelehrten, vom ersten bis zum letzten, zu einem gewissen Schlusse kommen, der von den letztgenannten wie folgt gefaßt wurde: Wir haben keinen Grund, zu denken, daß der Götzendienst der heidnischen Welt eine rein willkürliche Erfindung war; im Gegenteil scheint er nahezu allgemein auf einer traditionellen Erinnerung an gewisse wirkliche Ereignisse aufgebaut gewesen zu sein. Diese Ereignisse fasse ich auf als die Vernichtung der ersten (der vierten in der esoterischen Lehre) Menschenrasse durch die Wasser der Sintflut. [74] Dem fügt Faber hinzu: Ich bin überzeugt, daß die Überlieferung von dem Versinken der phlegrischen Insel genau dieselbe ist wie jene von dem Versinken der Insel Atlantis. Beide scheinen mir auf ein großes Ereignis anzuspielen, auf den Untergang der ganzen Welt unter den Wassern der Sintflut, oder, wenn wir annehmen, daß das Erdgewölbe in seiner ursprünglichen Lage geblieben ist, auf das Emporsteigen des centralen Wassers über dasselbe. Herr Bailly bemüht sich thatsächlich in seinem Werke über die Atlantis des Plato, dessen Zweck es offenbar ist, die Autorität der Chronologie der Schrift zu entwerten, zu beweisen, daß die Atlantier eine sehr alte nördliche Nation waren, lange vor http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/277.htm (1 of 3)20.06.2005 17:27:44 Kommentar X den Indern, den Phöniziern und den Ägyptern. [75] Hierin ist Faber in Übereinstimmung mit Bailly, der sich als gelehrter und intuitiver erweist, als jene, welche die biblische Chronologie annehmen. Auch hat der letztgenannte nicht unrecht, wenn er sagt, daß die Atlantier dasselbe waren wie die Titanen und die Giganten. [76] Faber adoptiert um so bereitwilliger die Ansicht seines französischen Kollegen, als Bailly den Cosmas Indicopleustes erwähnt, welcher eine alte Tradition über Noah aufbewahrte - daß er ,,zuerst die Insel Atlantis bewohnte.“ Ob diese Insel die im Geheimbuddhismus erwähnte ,, Poseidonis“ ist, oder der Kontinent Atlantis, thut nicht viel zur Sache. Die Überlieferung ist da, aufgezeichnet von einem Christen. Kein Occultist würde jemals daran denken, den Noah seines Vorrechtes zu berauben, wenn er ein Atlantier genannt wird; denn dies würde einfach zeigen, daß die Israeliten die Geschichte vom Vaivasvata Mann, Xisuthrus, und so vielen anderen wiederholten, und daß sie bloß den Namen veränder-ten, wozu sie dieselbe Berechtigung hatten, wie jede andere Nation oder Stamm. Wir wenden uns bloß gegen die buchstäbliche Annahme der biblischen Zeitrechnung, da diese unsinnig ist, und weder mit den geologischen Daten noch mit der Vernunft übereinstimmt. Obendrein, wenn Noah ein Atlantier war, dann war er ein Titan, ein Gigant, wie Faber zeigt; und wenn er ein Gigant war, warum wird er dann nicht in der Genesis als solcher angeführt? [77] Baillys Irrtum war, das Untertauchen der Atlantis zu verwerfen, und die Atlantier einfach eine nördliche und nachsintflutliche Nation zu nennen, welche jedoch, wie er sagt, sicherlich vor der Gründung der indischen, ägypti-schen und phönizischen Reiche blühte. Auch hierin wäre er wieder im Recht ge-wesen. wenn er nur von dem Dasein dessen gewußt hätte, was wir Lemurien zu nennen übereingekommen sind. Denn die Atlantier waren nachsintflutlich gegenüber den Lemuriern, und Lemurien war nicht untergetaucht wie Atlantis, sondern ward unter die Wogen versenkt, infolge von Erdbeben und unterirdischen Feuern, wie es auch mit Großbritannien und Europa eines Tages geschehen wird. Die Unwissenheit unserer Männer der Wissenschaft, welche weder die Ueberlieferung annehmen wollen, daß verschiedene Kontinente bereits versunken sind, noch das periodische Gesetz welches durch den ganzen manvantarischen Cyklus wirkt - diese Unwissenheit ist die Hauptursache aller Verwirrung. Auch hat Bailly nicht unrecht, wenn er uns versichert, daß die Inder, http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/277.htm (2 of 3)20.06.2005 17:27:44 Kommentar X Ägypter und Phönizier nach den Atlantiern kamen, denn die letzteren gehörten der vierten Rasse an, während die Ârier und ihr semitischer Zweig zur fünften Rasse gehörten. Wenn Plato die Geschichte als dem Solon von den ägyptischen Priestern erzählt wiederholt, so vermischt er absichtlich - wie jeder Initiierte thun würde - die zwei Kontinente, und schreibt der kleinen zuletzt versunkenen Insel alle Ereignisse zu, welche den zwei ungeheuren Kontinenten, dem prähistorischen und dem traditionellen - angehören. Daher beschreibt er das erste Paar, von dem die ganze Insel bevölkert wurde, als aus Erde gebildet. Mit diesen Worten meint er weder Adam und Eva, noch auch seine eigenen hellenischen Vorväter. Seine Sprache ist einfach allegorisch, und wenn er auf die ,,Erde“ anspielt, so meint er die Materie, da die Atlantier in Wirklichkeit die erste rein menschliche und irdische Rasse waren - da jene, welche ihr vorangingen, mehr göttlich und ätherisch als menschlich und fest waren. [74] a. a. O., I. 9. [75] Ebenda, II. 283, 284. [76] Siehe seine Lettres sur l´Atlantide. [77] Dies ist gezeigt von Faber, wieder einem frommen Christen, welcher sagt, „Auch die noachische Familie . . . . trug die Beinamen der Atlantier und Titanen; und der große Patriarch selbst wurde vorzugsweise Atlas und Titan genannt.“ (Ebenda, II. 285.) Und wenn so, dann muß nach der Bibel Noah der Nachkomme der Söhne Gottes gewesen sein, der gefallenen Engel, nach derselben Autorität, und der Töchter der Menschen, welche schön waren.“ (Siehe Genesis, VI) Und warum nicht, nachdem sein Vater Lamech einen Menschen erschlug, und mit allen seinen Söhnen und Töchtern, welche in der Sintflut zugrunde gingen, ebenso schlecht war, wie die übrige Menschheit. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/277.htm (3 of 3)20.06.2005 17:27:44 Kommentar X Doch muß Plato, sowie jeder andere initiierte Adept, von der Geschichte der dritten Rasse nach ihrem ,,Falle“ gewußt haben, obwohl er als ein zu Schweigen und. Geheimhaltung Verpflichteter sein Wissen niemals mit ebenso vielen Worten zeigte. Nichtsdestoweniger kann es jetzt, nach-dem man sich wenigstens mit der annähernden Zeitrechnung der östlichen Nationen vertraut gemacht hat die vollständig auf den frühen ârischen Berechnungen beruhte und denselben folgte - leichter werden, die unermeßlichen Zeitperioden zu verstehen, welche seit der Trennung der Geschlechter vergangen sein müssen, nicht zu erwähnen die erste und selbst die zweite Wurzelrasse. Da diese über der Fassungskraft der im westlichen Denken geübten Gemüter bleiben müssen, so hat man es für nutzlos befunden, im einzelnen von der ersten und zweiten, und selbst von der dritten Rasse in ihrem Anfangszustande zu sprechen. [78] Erst wenn die letztere ihre volle menschliche Periode erreicht hat, kann ein Anfang gemacht werden, ohne daß sich der uninitiierte Leser hoffnungslos verwirrt findet. Die dritte Rasse fiel - und schuf nicht mehr; sie erzeugte ihre Nachkommenschaft. Da sie zur Zeit der Trennung noch gemütlos war, so erzeugte sie obendrein eine abnormale Nachkommenschaft. bis daß ihre physiologische Natur ihre Instinkte in die richtige Richtung gebracht hatte. Gleich den ,,Herrgöttern“ der Bibel, hatten die „Söhne der Weisheit“, die Dhyân Chohans, sie gewarnt, die von der Natur verbotene Frucht unberührt zu lassen; aber die Warnung erwies sich als wertlos. Die Menschen begriffen die Ungeeignetheit - wir dürfen nicht sagen Sünde - von dem, was sie gethan hatten, erst als es zu spät war; nachdem sich die englischen Monaden aus höheren Sphären in ihnen inkarniert und sie mit Verstand begabt hatten. Bis zu jenem Tage waren sie einfach physisch geblieben, wie die von ihnen erzeugten Tiere. Denn was ist der Unterschied? Die Lehre sagt, daß der einzige Unterschied zwischen beseelten und unbeseelten Gegenständen auf Erden, zwischen einer tierischen und menschlichen Gestalt der ist, daß in den einen die verschiedenen ,, Feuer“ verborgen, und in den anderen thätig sind. Die Lebensfeuer sind in allen Dingen und kein Atom entbehrt derselben. Aber kein Tier hat die drei höheren ,, Prinzipien“ in sich erweckt; sie sind einfach möglich, verborgen, und somit nichtexistierend. Und so wären die tierischen Gestalten der Menschen bis zum heutigen Tage geblieben, wären sie so belassen geblieben, wie sie aus den Körpern ihrer Erzeuger hervorkamen, deren Schatten sie waren, um zu wachsen, entfaltet lediglich von den Mächten und Kräften, die dem Stoffe innewohnen. Aber, wie es im Pymander heißt: http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/279.htm (1 of 4)20.06.2005 17:27:45 Kommentar X Dies ist ein Geheimnis, das bis zum heutigen Tage versiegelt und verhüllt war. Da die Natur [79] mit dem Menschen [80] sich vermischte, brachte sie ein erstaunliches Wunder hervor; die harmonische Vermischung der Wesenheit der Sieben (Pitris oder Lenker) und ihrer eigenen; von Feuer und Geist und Natur (dem Noumenon der Materie); welche (sich vermischend) sofort sieben Menschen von entgegengesetzten Geschlechtern (negativ und positiv) hervorbrachten, entsprechend den Wesenheiten der sieben Lenker. [81] Also spricht Hermes, der dreimal große Initiierte, [82] die ,,Macht des göttlichen Gedankens“. Der heilige Paulus, ein anderer Initiierter nannte unsere Welt ,,den rätselhaften Spiegel der reinen Wahrheit“, und der heilige Gregor von Nazianz bestätigte Hermes, indem er behauptete: Die sichtbaren Dinge sind bloß der Schatten und Abriß der Dinge, die wir nicht sehen können. Es ist eine ewige Kombination, und die Bilder wiederholen sich von der höheren Sprosse der Leiter des Daseins hinab zur niederen. Der ,,Fall der Engel“ und der ,,Krieg im Himmel“ wiederholen sich auf einer jeden Ebene, indem der niedrigere ,,Spiegel“ das Bild des höheren ,,Spiegels“ entstellt, und ein jeder es auf seine eigene Art wiederholt. So sind die christlichen Dogmen nur Rückerinnerungen der Paradigmen des Plato, welcher von diesen Dingen mit Vorsicht sprach, wie es jeder Initiierte thun würde. Aber es ist alles so, wie es in diesen wenigen Sätzen aus dem Desatir ausgedrückt ist: Alles was auf Erden ist, sagt der Herr (Ormazd), ist der Schatten von etwas, was in den höheren Sphären ist. Dieser leuchtende Gegenstand (Licht, Feuer, u. s. w.) ist der Schatten von jenem, welcher noch leuchtender ist als er selbst, und so fort, bis er mich erreicht, der ich das Licht der Lichter bin. In den kabbalistischen Büchern, insbesondere im Zohar, ist der Gedanke, daß jedes gegenständliche Ding auf Erden oder in diesem Weltall der ,, Schatten“ (Dyuknah) des ewigen Lichtes oder Gottheit ist, sehr hervortretend. Die dritte Rasse war im hervorragenden Maße zuerst der helle ,,Schatten“ der Götter, welche die Überlieferung nach dem allegorischen Kriege im Himmel auf die Erde verbannt. Dieser wurde auf Erden noch allegorischer, denn er war der Krieg zwischen Geist und Stoff. Dieser Krieg wird dauern, bis der innere oder göttliche Mensch sein äußeres irdisches Selbst seiner eigenen geistigen Natur http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/279.htm (2 of 4)20.06.2005 17:27:45 Kommentar X anpaßt. Bis dahin werden die dunklen und wilden Leidenschaften jenes Selbst in ewiger Fehde mit seinem Meister, dem Göttlichen Menschen liegen. Aber das Tier wird eines Tages gezähmt werden, weil seine Natur verändert werden wird, und Harmonie wird aufs neue herrschen zwischen den beiden, wie vor dem ,, Falle“, als selbst der sterbliche Mensch von den Elementen ,,geschaffen“ wurde und nicht geboren wurde. [78] In jenem wundervollen Buche von Donnelly, Atlantis, die vorsintflutliche Welt, verkündet der Verfasser, wo er die ârischen Kolonien aus der Atlantis und die Künste und Wissenschaften - das Vermächtnis unserer vierten Rasse - bespricht, mit Mut, daß: ,,Die Wurzeln der heutigen Einrichtungen bis ins Miocänzeitalter zurückreichen.“ Dies ist ein außerordentliches Zugeständnis, insofern es von einem modernen Gelehrten gemacht wird; aber die Gesittung reicht noch weiter zurück, als bis zu den miocänen Atlantiern. Der Mensch der Sekundärzeit wird entdeckt werden, und mit ihm seine lang vergessene Civilisation. [79] Die Natur ist der natürliche Körper, der Schatten der Vorfahren. [80] Der Mensch ist der ,,himmlische Mensch“, wie bereits festgestellt. [81] Divine Pymander, I. 16. [82] Der Pymander unserer Museen und Bibliotheken ist ein Auszug aus einem der Bücher des Thoth, durch einen alexandrinischen Platoniker. Im dritten Jahrhundert wurde er von einem jüdischen Kabbalisten nach alten hebräischen und phönizischen Handschriften umgearbeitet, und die Genesis des Enoch genannt. Aber selbst seine entstellten Überreste zeigen, wie nahe sein Text mit der archaischen Lehre übereinstimmt, wie sie sich in der Schöpfung der sieben Schöpfer und der sieben ursprünglichen Menschen zeigt. Was den Enoch, Thoth oder Hermes, Orpheus und Kadmus anbelangt, http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/279.htm (3 of 4)20.06.2005 17:27:45 Kommentar X so sind dies alles Gattungsnamen, Zweige und Sprossen der sieben ursprünglichen Weisen - inkarnierte Dhyân Chohans oder Devas in illusiven, nicht sterblichen Körpern - welche der Menschheit alles lehrte, was sie wußte, und deren früheste Schiller die Namen ihrer Meister annahmen. Dieser Gebrauch ging von der vierten auf die fünfte Rasse über. Daher die Gleichheit der Überlieferungen über Hermes - von dem die Ägyptologen seiner fünf zählen - Enoch, u. s. w.; sie sind alle die Erfinder der Buchstaben; keiner von ihnen stirbt; sie leben noch und sind die ersten Initiatoren in die Mysterien, und sind deren Begründer. Erst sehr spät verschwand die Genesis des Enoch aus dem Besitzstande der Kabbalisten. Wilhelm Postel sah sie. Sie war ganz sicherlich in großem Maße eine Umschrift der Bücher des Hermes, und viel früher als die Bücher des Moses, wie Éliphas Lévy seinen Lesern sagt. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/279.htm (4 of 4)20.06.2005 17:27:45 Kommentar X Das obige wird in allen großen Theogonien klar gemacht, insbesondere in den griechischen, so in der des Hesiod. Die Verstümmelung des Uranos durch seinen Sohn Kronos, der ihn so zur Zeugungsunfähigkeit verurteilt, ist von den modernen Mythographen niemals verstanden worden. Und doch ist sie sehr klar; und da sie universal war, [83] so muß sie eine große abstrakte und philosophische Idee enthalten haben, die jetzt unseren modernen Weisen verloren gegangen ist. Diese Bestrafung in der Allegorie kennzeichnet in der That ,,eine neue Periode, eine zweite Phase in der Entwicklung der Schöpfung,“ wie von Decharme [84] richtig bemerkt, welcher jedoch nicht den Versuch macht, sie zu erklären. Uranos versuchte, jener Entwicklung oder natürlichen Evolution ein Hindernis entgegenzusetzen, indem er alle seine Kinder, sobald sie geboren waren, vernichtete. Uranos, welcher alle schöpferischen Mächte vom und im Chaos - dem Raume oder der ungeoffenbarten Gottheit - personificiert, zahlt nach dieser Darstellung das Sühngeld; denn diese Mächte sind es, welche die Pitris veranlassen, die ursprünglichen ,,Menschen“ aus sich selbst zu entwickeln - wie späterhin diese Menschen ihrerseits ihre Nachkommenschaft entwickeln ohne irgend welchen Sinn oder Verlangen nach Zeugung. Das Zeugungswerk, für einen Augenblick unterbrochen, geht in die Hände des Kronos (Chronos), der Zeit [85] über, welcher sich mit Rhea (der Erde - in der Esoterik Materie im allgemeinen) vereinigt und so himmlische und irdische Titanen hervorbringt. Die Gesamtheit dieser Symbolik bezieht sich auf die Geheimnisse der Entwicklung. Diese Allegorie ist die exoterische Lesart der in diesem Teile unseres Werkes gegebenen esoterischen Lehre. Denn in Kronos sehen wir dieselbe Geschichte wiederholt. Wie Uranos seine Kinder von Gea (eins in der Welt der Offenbarung mit Aditi oder der großen kosmischen Tiefe) vernichtete, indem er sie in den Schoß der Erde Titaea einschloß, so vernichtete Kronos, in diesem zweiten Stadium der Schöpfung, seine Kinder von der Rhea - indem er sie verschlang. Dies ist eine Anspielung auf die fruchtlosen Versuche der Erde, oder Natur, allein wirkliche menschliche ,,Menschen“ zu schaffen. [86] Die Zeit verschlingt ihr eigenes fruchtloses Werk. Dann kommt Zeus, Jupiter, welcher seinerseits seinen Vater entthront. [87] Jupiter, der Titan, ist in einem Sinne Prometheus, [88] und ist von Zeus, dem großen ,,Vater der Götter“ verschieden. Er ist der ,, unehrerbietige Sohn“ im Hesiod. Hermes nennt ihn den ,,himmlischen Menschen“ im Pymander; und selbst in der Bibel findet er sich wieder unter dem Namen Adam, und späterhin - durch Transmutation - unter dem von Ham. Doch sind diese alle Personifikationen der „Söhne der Weisheit“. Die notwendige Bestätigung, daß Jupiter zu dem rein menschlichen atlantischen Cyklus gehört wenn Uranos und Kronos, welche ihm vorausgehen, für ungenügend befunden http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/281.htm (1 of 4)20.06.2005 17:27:46 Kommentar X werden - kann im Hesiod gelesen werden, welcher uns sagt: Die Unsterblichen machten die Rasse des goldenen und des silbernen Zeitalters (die erste und zweite Rasse); Jupiter machte die Generation der Bronze (eine Mischung von zwei Elementen), jene der Heroen, und des eisernen Zeitalters. [89] Hierauf sendet er sein verderbliches Geschenk, Pandora, an Epimetheus. [90] Hesiod nennt dieses Geschenk des ersten Weibes ,,eine verderbliche Gabe“. Es war eine Bestrafung, erklärt er, die den Menschen gesendet wurde ,,wegen des Diebstahls des (göttlichen schöpferischen) Feuers.“ Ihr Erscheinen auf Erden ist das Signal für jede Art von Übel. Vor ihrem Auftreten lebten die Menschenrassen glücklich, frei von Krankheit und leiden - wie dieselben Rassen dargestellt werden als unter Yimas Herrschaft lebend, im altpersischen Vendîdâd. [83] Uranos ist ein abgeänderter Varuna, der „universale Umschließer“, der „Allumfasser“, und eine der ältesten der vedischen Gottheiten - der Raum, der Schöpfer von Himmel und Erde, da beide aus seinem (des Gottes oder des Raumes) Samen geoffenbart sind. Erst später wurde Varuna das Haupt der Âdityss und eine Art von Neptun, der auf dem ,,Leviathan“ reitet - dem Makara, jetzt dem heiligsten und geheimnisvollsten der Tierkreiszeichen. Varuna, ohne den ,,kein Geschöpf auch nur blinzeln kann“, wurde gleich Uranos erniedrigt und verfiel gleich ihm in die Zeugung; seine Funktionen - ,, die erhabensten kosmischen Funktionen“, wie Muir sie nennt - wurden durch exoterischen Anthropomorphismus vom Himmel zur Erde erniedrigt Wie derselbe Orientalist sagt: ,,Die dem Varuna (in den Veden) zugeschriebenen Attribute und Funktionen verleihen seinem Charakter eine moralische Höhe und Heiligkeit, welche die irgend einer anderen vedischen Gottheit zugeschriebene weit übertrifft.“ Um aber den Grund seines Falles, sowie von jenem des Uranos, richtig zu verstehen, hat man in jeder exoterischen Religion das unvollkommene und sündhafte Werk der menschlichen Einbildungskraft zu sehen, und auch die Geheimnisse zu studieren, welche http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/281.htm (2 of 4)20.06.2005 17:27:46 Kommentar X Varuna dem Vasishtha mitgeteilt haben soll. Nur ,,sollen seine Geheimnisse und jene des Mitra den Thörichten nicht enthüllt werden.“ [84] Mythologie de la Grèce Antique, p. 7. [85] Kronos ist nicht nur [korrekter Abdruck siehe Buch] Zeit, sondern kommt auch, wio Bréal in seinem Hercule et Cacus (p. 57) zeigte, von der Wurzel kar, ,,machen, schaffen“. Ob Bréal, und Decharme, der ihn citiert, ebenso recht haben, wenn sie sagen, daß in den Veden Krânan (sic) ein schöpferischer Gott ist, bezweifeln wir. Bréal meinte wahrscheinlich Karma, oder vielmehr Visvakarman, den schöpferischen Gott, den ,,allmächtigen“ und den ,,großen Baumeister der Welt“. [86] Siehe Strophen III—X ff., und auch den Bericht des Berosus über die ursprüngliche Schöpfung. [87] Der Titanenkampf, zum mindesten in der Theogonie, ist der Kampf. um die Oberherrschaft zwischen den Kindern des Uranos und der Gea (oder Himmel und Erde in ihrem abstrakten Sinne), den Titanen, und den Kindern des Kronos, deren Haupt Zeug ist. Es ist in einem Sinne der immerwährende Kampf, der bis zum heutigen Tage zwischen dem geistigen inneren Menschen und dem Menschen von Fleisch vor sich geht. [88] Geradeso wie ,,Gott der Herr“‘, oder Jehovah. esoterisch Kain ist, und die ,,verführende Schlange“ desgleichen; der männliche Teil der androgynen Eva - vor ihrem ,,Fall“, dem weiblichen Teile von Adam Kadmon - der linken Seite oder Binah, von der rechten Seite Chokmah in der ersten sephirothischen Dreiheit. [89] Decharme, a. a. O., p. 284. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/281.htm (3 of 4)20.06.2005 17:27:46 Kommentar X [90] In der ägyptischen Legende, genannt die ,,Zwei Brüder“, übersetzt von Herrn Maspero (dem gewesenen Direktor des Museums zu Boulak), ist das Urbild der Pandora gegeben. Num, der berühmte himmlische Künstler, schafft eine wunderbare Schönheit, ein Mädchen, welches er dem Batau sendet, worauf das Glück des letzteren zer-stört ist. Natürlich ist Batau der Mensch, und das Mädchen Eva. (Siehe Revue Archéologique, März 1878 und auch Decharme, a. a. O., p. 285.) http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/281.htm (4 of 4)20.06.2005 17:27:46 Kommentar X Zwei Sintfluten lassen sich ebenfalls in der universalen Überlieferung verfolgen, wenn man sorgfältig den Hesiod, den Rig Veda, den Zend Avesta u. s. w vergleicht, aber kein erster Mensch wird jemals in irgend einer der Theogonien erwähnt, ausgenommen in der Bibel. [91] Überall erscheint der Mensch unserer Rasse nach einer durch, Wasser bewirkten Umwälzung. Darnach erwähnt die Überlieferung bloß die verschiedenen Bezeichnungen von Kontinenten und Inseln, welche zur entsprechenden Zeit unter die Wellen des Meeres versinken. [92] Götter und Sterbliche haben nach Hesiod einen gemeinsamen Ursprung, [93] und Pindar wiederholt die Behauptung. [94] Deukalion und Pyrrha, welche der Flut entgehen, indem sie eine Arche, ähnlich der des Noah erbauen, [95] bitten Jupiter, das Menschengeschlecht wieder zu beleben, das er unter den Wassern der Flut hatte zugrunde gehen lassen. In der slavischen Mythologie werden alle Menschen ertränkt und zwei alte Leute, ein Mann und sein Weib, bleiben allein übrig. Dann rät ihnen Pram‘zimas, der ,,Meister von allem“, siebenmal auf die Felsen der Erde zu springen und sieben neue Rassen (Paare) werden geboren, von denen die neun litauischen Stämme herkommen. [96] Wie von dem Verfasser der Mythologie de la Grèce Antique wohl verstanden bedeuten die vier Zeitalter Zeitperioden, und sind auch eine allegorische Anspielung auf die Rassen. Wie er sagt: Die aufeinanderfolgenden Rassen, die vernichtet und von anderen ersetzt wurden, ohne irgend welche Übergangszeit, werden im Griechischen durch die Namen von Metallen charakterisiert, um ihren beständig abnehmenden Wert auszudrücken. Gold, das leuchtendste und kostbarste von allen, das Symbol der Helligkeit . . . bestimmt die erste Rasse . . . . Die Menschen der zweiten Rasse, jene des silbernen Zeitalters, stehen bereits weit unter der ersten. Träge und schwache Geschöpfe, ist ihr ganzes Leben nichts besser als eine lange und stumpfsinnige Kindheit . . . . Sie verschwinden . . . . Die Menschen des ehernen Zeitalters sind kräftig und gewaltthätig (die dritte Rasse); . . . ihre Stärke ist außerordentlich. „Sie hatten Waffen aus Erz gemacht, Wohnungen aus Erz; sie benützten nichts als Erz. Eisen, das schwarze Metall, war noch unbekannt. [97] Die vierte Rasse ist nach Hesiod jene der Helden, welche vor Theben fielen, [98] oder unter den Mauern von Troja. [99] Da sich die vier Rassen bei den ältesten griechischen Dichtern erwähnt finden, wenn auch sehr verworren und anachronistisch, so sind unsere Lehren wieder einmal in den Klassikern bestätigt. Aber das ist alles „Mythologie“ und Dichtung. Was kann die moderne Wissenschaft zu einer solchen Euhemerisation alter http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/283.htm (1 of 4)20.06.2005 17:27:48 Kommentar X Erdichtungen sagen? Der Urteilsspruch ist nicht schwer vorauszusehen. Daher muß ein Versuch gemacht werden, vorgreifend zu antworten, und zu beweisen, daß so viel von dem Gebiete eben dieser selben Wissenschaft von Erdichtungen und empirischen Spekulationen eingenommen ist, daß keiner von den Gelehrten das geringste Recht hat, mit einem so schweren Balken in seinem eigenen Auge auf den Splitter in dem Auge des Occultisten zu zeigen, selbst vorausgesetzt, daß dieser Splitter keine Erdichtung ihrer eigenen Einbildungskraft sei. 40. DA WUCHSEN DIE DRITTE UND DIE VIERTE [100] VOLL STOLZ IN DIE HÖHE. ,,WIR SIND DIE KÖNIGE; [101] WIR SIND DIE GÖTTER“ (a). 41. SIE NAHMEN WEIBER, DIE SCHÖN ANZUSEHEN WAREN. WEIBER VON DEN GEMÜTLOSEN, DEN SCHWACHKÖPEIGEN. SIE BRACHTEN UNGETÜME HERVOR, BÖSARTIGE DÄMONEN, MÄNNLICHE UND WEIBLICHE, AUCH KHADO, [102] MIT BE-SCHRÄNKTEN GEMÜTERN (b). 42. SIE ERBAUTEN TEMPEL DEM MENSCHLICHEN KÖRPER. DEN MÄNNLICHEN UND DEN WEIBLICHEN VEREHRTEN SIE (c). DA WIRKTE DAS DRITTE AUGE NICHT MEHR (d). (a) So waren die ersten wahrhaft körperlichen Menschen, deren erstes Merkmal der - Stolz war! Das Gedächtnis dieser dritten Rasse und der riesigen Atlantier war es, das sich von einer Generation und Rasse zur anderen Generation und Rasse bis herab auf die Tage des Moses dahinzog, und eine objektive Form gefunden hat in jenen vorsintflutlichen Riesen, jenen schrecklichen Zauberern und Magiern, von denen die römische Kirche so lebendige und zur selben Zeit so verzerrte Legenden bewahrt hat. Jeder, der die Kommentare zu der archaischen Lehre gelesen und studiert hat, wird mit Leichtigkeit in einigen von diesen Atlantiern die Vorbilder der Nimrode, der Erbauer des babylonischen Thurmes, der Hamiten und aller jener ganzen Schar ,,verfluchten Angedenkens“, wie es die theologische Litteratur ausdrückt; kurz gesagt jener, welche der Nachwelt die orthodoxen Typen des Satan geliefert haben, wiedererkennen. Und dies führt uns naturgemäß zur Frage nach der religiösen Ethik jener frühen Rassen, so mythisch sie auch sein mögen. Was war die Religion der dritten und vierten Rasse? Wie der Ausdruck gewöhnlich verstanden wird, hatten weder die Lemurier, noch auch ihre Nachkommen, die Lemuro-Atlantier irgend eine Religion; denn sie wußten nichts von einem Dogma, noch brauchten sie etwas auf Glauben hinzunehmen. Sobald das geistige Auge des Menschen sich dem Verstande eröffnet hatte, fühlte sich http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/283.htm (2 of 4)20.06.2005 17:27:48 Kommentar X die dritte Rasse eins mit dem allgegenwärtigen, sowie auch für immer unbekannten und unsichtbaren All, der Einen Universalen Gottheit. Begabt mit göttlichen Kräften, und in sich selbst seinen inneren Gott fühlend, fühlte ein jeder, daß er ein Menschengott seiner Natur nach, wenn auch ein Tier seinem körperlichen Selbst nach war. Der Kampf zwischen den beiden begann mit demselben Tage, da sie die Frucht vom Baume der Weisheit gekostet hatten; ein Kampf auf Leben und Tod zwischen dem geistigen und dem psychischen, dem psychischen und dem physischen. Jene, welche die niederen ,,Prinzipien“ besiegt hatten, indem sie Herrschaft über den Körper erlangt hatten, vereinigten sich mit den ,,Söhnen des Lichts“. Jene, welche ihren niedrigen Naturen zum Opfer fielen, winden die Sklaven des Stoffes. Aus ,,Söhnen des Lichts und der Weisheit“ wurden sie schließlich die ,,Söhne der Finsternis“. Sie fielen in der Schlacht des sterblichen Lebens mit dem Unsterblichen Leben, und alle jene, die gefallen waren, wurden der Same der zukünftigen Geschlechter von Atlantiern. [103] [91] Yima ist nicht der ,,erste Mensch“ im Vendîdâd, sondern bloß in den Theorien der Orientalisten. [92] Böotien ward versenkt und in der Folge das alte Athen und Eleusis. [93] Werke und Tage, v. 108. [94] Nem., VI. I. [95] Siehe Apollod., I. 7, 2; und Ovid, Metam., I. 260 ff. [96] Grimm, Deutsche Mythol, I. 545, 3. Aufl., und Hanusch, Slavische Myth., p. 235. Siehe Decharme, a. a. O., p 288, welcher ,,neunmal“ giebt und nicht sieben. [97] Hesiod, Werke und Tage, 143—156. [98] Siehe Aeschylos, Sieben gegen Theben. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/283.htm (3 of 4)20.06.2005 17:27:48 Kommentar X [99] Decharme, ebenda, pp. 289, 290. [100] Rasse. [101] Wurde gesagt. [102] Im Sanskrit Dâkinî. [103] Der Name ist hier in dem Sinne von, und als synonym mit „Zauberer“ gebraucht. Der atlantischen Rassen waren viele, und ihre Entwicklung dauerte durch Millionen von Jahren. Alle von ihnen waren nicht böse, aber sie wurden es gegen das Ende ihres Cyklus, so wie wir, die fünfte Rasse, es jetzt rasch werden. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/283.htm (4 of 4)20.06.2005 17:27:48 Kommentar X Am Morgen seines Bewußtseins hatte der Mensch der dritten Wurzelrasse keine Glauben, welche Religion genannt werden konnten. Das heißt, er kannte nicht bloß keine heiteren Religionen voll von Pracht und Gold“, sondern überhaupt kein System der Glaubens oder der äußeren Anbetung. Aber wenn der Ausdruck definiert werden soll, als die Verknüpfung der Massen in einer Form der Verehrung, die jenen erwiesen wird, welche wir als höher empfinden als uns selbst, der Pietät - als eines Gefühles, das ein Kind einem geliebten Vater gegenüber zum Ausdruck bringt - dann hatten die frühesten Lemurier vom ersten Anbeginne ihres intellektuellen Lebens an eine Religion, und zwar eine höchst schöne. Hatten sie nicht ihre glänzenden Götter der Elemente rund um sich, und sogar innerhalb ihrer selbst? [104] Hatten sie nicht ihre Kindheit zugebracht mit jenen, von ihnen gepflegt und behütet, welche ihnen das Dasein gegeben und sie zu intelligentem, bewußten Leben aufgerufen hatten? Es wird uns versichert, daß dem so war, und wir glauben es. Denn die Entwicklung des Geistes im Stoffe hätte niemals vollbracht werden können, noch hätte sie jemals ihren ersten Anstoß erhalten, wenn nicht die strahlen-den Geister ihre eigenen betreffenden superätherischen Wesenheiten geopfert hätten, um den Menschen aus Lehm zu beseelen, indem sie ein jedes seiner inneren ,,Prinzipien“ mit einem Teile, oder vielmehr einem Wiederscheine jener Wesenheit ausstatteten. Die Dyânîs der sieben Himmel - der sieben Ebenen des Daseins - sind die Noumena der thatsächlichen und der zukünftigen Elemente, geradeso wie die Engel der sieben Kräfte der Natur - deren gröbere Wirkungen wir in dem wahrnehmen, was die Wissenschaft ,, Bewegungsarten“ zu nennen beliebt, unwägbare Kräfte, und was nicht sonst - die noch höheren Noumena noch höherer Hierarchien sind. Es war das ,,goldene Zeitalter“ in jenen Tagen des Altertums, das Zeitalter, da die ,,Götter auf Erden wandelten, und sich frei unter die Sterblichen mischten.“ Als es aufhörte, zogen die Götter von dannen - d. i. wurden unsichtbar - und spätere Generationen endeten mit einer Verehrung ihrer Reiche - der Elemente. Die Atlantier waren es, die erste Nachkommenschaft des halbgöttlichen Menschen nach seiner Trennung in Geschlechter - daher die ersterzeugten und menschlich-geborenen Sterblichen - welche die ersten ,,Opferer“ an den Gott der Materie wurden. Sie stehen in nebelhafter, weit entfernter Vergangenheit, in mehr als vorhistorischen Zeiten, als das Vorbild, auf dem das große Kainsymbol aufgebaut ward, [105] als die ersten Anthropomorphisten, welche Form und Materie verehrten - eine Verehrung. die sehr bald zur Selbstanbetung entartete, und von da zum Phallicismus führte, welcher bis zum heutigen Tage in der Symbolik einer jeden exoterischen Religion von Ritual, Dogma und Form die Oberherrschaft hat. Adam und Eva wurden Stoff, oder lieferten den Boden, Kain und Abel - der letztere der lebenhervorbringende Boden, der erstere ,,der Pflüger http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/285.htm (1 of 3)20.06.2005 17:27:48 Kommentar X jenes Grundes oder Feldes.“ So trennten sich die ersten atlantischen Rassen, die auf dem lemurischen Kontinent geboren waren, von ihren frühesten Stämmen an in die gerechten und die ungerechten; in jene, welche den einen unsichtbaren Geist der Natur verehrten, dessen Strahl der Mensch in sich selbst fühlt - oder die Pantheisten, und in jene, welche den Geistern der Erde fanatische Verehrung entgegenbrachten, den dunklen kosmischen anthropomorphischen Mächten, mit denen sie sich verbündeten. Diese waren die frühesten Gibborim, die ,, Gewaltigen . . . berühmten Leute“ zu den Zeiten, [106] welche bei der fünften Rasse die Kabirim wurden, Kabiren bei den Ägyptern und den Phöniziern, Titanen bei den Griechen, und Râkshasas und Daityas bei den indischen Rassen. Dergestalt war der geheime und geheimnisvolle Ursprung aller folgenden und modernen Religionen, insbesondere der Verehrung der späteren Hebräer für ihren Stammgott. Zur selben Zeit war diese Sexualreligion eng verbündet mit, begründet auf, und sozusagen vermischt mit astronomischen Erscheinungen. Die Lemurier gravitierten nach dem Nordpole, oder dem Himmel ihrer Vorfahren dem hyperboräischen Kontinent; die Atlantier nach dem Südpole, dem „Schlunde“, kosmisch und terrestrisch - aus dem die heißen Leidenschaften atmen, die von den kosmischen Elementalen, deren Wohnung er ist, zu Orkanen angeblasen werden. Die zwei Pole wurden von den alten als Drachen und Schlangen bezeichnet - und daher gute und böse Drachen und Schlangen, und auch die den ,,Söhnen Gottes“ - Söhnen von Geist und Materie - den guten und bösen Magiern gegebenen Namen. Dies ist der Ursprung der doppelten und dreifachen Natur im Menschen. Die Legende von den ,,gefallenen Engeln“ in ihrer esoterischen Bedeutung, enthält den Schlüssel zu den vielfältigen Widersprüchen des menschlichen Charakters; sie deutet auf das Geheimnis von dem Selbstbewußtsein des Menschen; sie ist der Träger, um den sich sein ganzer Lebenscyklus dreht - die Geschichte seiner Entwicklung und seines Wachstums. [104] Die „Götter der Elemente“ sind durchaus nicht die Elementale. Die letzteren werden im besten Falle von ihnen als Träger benützt und als Stoffe, um sich darein zu kleiden. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/285.htm (2 of 3)20.06.2005 17:27:48 Kommentar X [105] Kain war der erste ,,Opferer“, wie zuerst im Kapitel IV der Genesis gezeigt ist, der ,,Früchte des Feldes“, dessen erster Pflüger er war, indes Abel dem Herrn „von den Erstlingen seiner Herde brachte. Kain ist das Symbol der ersten männlichen, Abel das der ersten weiblichen Menschheit, während Adam und Eva die Typen der dritten Rasse sind. Das ,,Morden“ ist Blutvergießen, aber nicht Lebennehmen. [106] Genesis, VI. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/285.htm (3 of 3)20.06.2005 17:27:48 Kommentar X Von einem festen Erfassen dieser Lehre hängt das richtige Verständnis der esoterischen Anthropogenesis ab. Es giebt einen Leitfaden für die Streitfrage über den Ursprung des Bösen; und zeigt, wie der Mensch selbst der Trenner des Einen in verschiedene entgegengesetzte Aspekte ist. Der Leser wird daher nicht überrascht sein, wenn so viel Raum einem Versuche gewidmet wird, diesen schwierigen und dunklen Gegenstand - so oft er sich darbietet - zu erklären. Ziemlich viel muß notwendigerweise über seinen symbologischen Aspekt gesagt werden; weil auf diese Art dem denkenden Schüler Winke für seine eigenen Untersuchungen gegeben werden, und so mehr Licht geboten werden kann, als es möglich wäre in den technischen Ausdrücken einer mehr formalen, philosophischen Darlegung zu übermitteln. Die sogenannten ,,gefallenen Engel“ sind die Menschheit selbst. Der Dämon von Stolz, Lust, Aufruhr und Haß hatte kein Dasein vor dem Erscheinen des physischen bewußten Menschen. Der Mensch ist es, welcher den Feind erzeugt und genährt hat, und ihm erlaubte, sich in seinem Herzen zu entwickeln; er ist es wiederum, welcher den in ihm wohnenden Gott besudelt hat, indem er den reinen Geist mit dem unreinen Dämon des Stoffes verkettete. Und wenn der kabbalistische Ausspruch ,,Demon est Deus inversus“ seine metaphysische und theoretische Bestätigung in der dualen geoffenbarten Natur findet, so findet sich seine praktische Anwendung nichtsdestoweniger in der Menschheit allein. Somit ist es jetzt selbstverständlich geworden, daß, wenn man, wie wir es thun, als feststehend annimmt, (a) das Auftreten des Menschen vor den andern Säugetieren, und selbst vor den Zeitaltern der großen Reptilien; (b) periodische Fluten und Eiszeiten infolge der karmischen Störung der Achse; und hauptsächlich (c) die Herkunft des Menschen von einem höheren Wesen, oder was der Materialismus ein ,, übernatürliches“ Wiesen nennen würde, obwohl es bloß über-menschlich ist - unsere Lehren sehr wenig Aussichten auf ein unparteiisches Gehör haben. Man füge die Behauptung hinzu, daß ein Teil der Menschheit in der dritten Rasse - alle jene Monaden von Menschen, ,welche den höchsten Punkt von Verdienst und Karma in dem vorhergehenden Manvantara erreicht hatten - ihre psychischen und rationalen Naturen gött-lichen Wesen verdankten, die in ihren fünften Prinzipien ,,hypostasierten“ und die Geheimlehre muß nicht nur in den Augen des Materialismus, sondern selbst in denen des dogmatischen Christentums ihre gesellschaftliche Stellung verlieren. Denn, sobald das letztere gelernt haben wird, daß diese Engel wesensgleich sind mit seinen ,,gefallenen“ Geistern, wird der esoterische Lehrsatz für höchst schrecklich ketzerisch und verderblich erklärt werden. [107] Der göttliche Mensch http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/287.htm (1 of 3)20.06.2005 17:27:49 Kommentar X wohnte in dem tierischen, und daher, als die physiologische Trennung in dem natürlichen Verlaufe der Entwicklung stattfand - als auch „die ganze tierische Schöpfung entfesselt wurde“ und die Männchen zu den Weibchen angezogen wurden - fiel diese Rasse; nicht weil sie von der Frucht der Erkenntnis gegessen hatte und gut von böse unterscheiden konnte, sondern weil sie es nicht besser wußte. Angetrieben von dem geschlechtslosen schöpfe-rischen Instinkt hatten die frühen Unterrassen eine Zwischenrasse entwickelt, in welcher, wie es in den Strophen angedeutet ist, die höheren Dhyâan Chohans sich inkarniert hatten. [108] ,,Wenn wir die Ausdehnung des Weltalls ermittelt haben (und alles, was darinnen ist, kennen gelernt haben), dann werden wir unsere Rasse vermehren“, antworten die Söhne von Wille und Yoga ihren Brüdern von derselben Rasse, welche sie einladen, das gleiche zu thun, wie sie selbst. Das bedeutet, das die großen Adepten und initiierten Asketen ,,sich vermehren“ werden, d. i. neuerdings aus der Seele geborene unbefleckte Söhne hervorbringen werden in der siebenten Wurzelrasse. So heißt es im Vishnu und Brahma Purâna, im Mahâbhârata [109] und im Harivamsha. In einem Teile des Pushkara Mâhâtmya wird obendrein die Trennung der Geschlechter durch Daksha charakterisiert, welcher, wie er sieht, daß seine aus dem Willen geborene Nachkommenschaft, ,,die Söhne des passiven Yoga“ nicht Menschen schaffen wollen, „sich zur Hälfte in ein Weib verwandelt mit welchem er Töchter erzeugt,“ die zukünftigen Weiber der dritten hassen, welche die Riesen der Atlantis, die sogenannte vierte Rasse erzeugten. Im Vishnu Purâna heißt es einfach, daß Daksha, der Vater der Menschheit, geschlechtlichen Verkehr als das Mittel zur Bevölkerung der Welt einführte. [110] Zum Glück für das Menschengeschlecht war die ,,Erwählte Rasse“ bereits zum Träger der Inkarnation der höchsten Dhyânîs (intellektuell und geistig) geworden, bevor die Menschheit ganz materiell geworden war. Als die letzten Unterrassen mit Ausnahme einiger der niedrigsten - der dritten Rasse mit dem großen lemurischen Kontinent zugrundegegangen waren, hatten die ,,Samen der Dreieinigkeit der Weisheit“ bereits das Geheimnis der Unsterblichkeit auf Erden erlangt, jene Gabe, welche derselben Großen Persönlichkeit gestattet, nach Belieben aus einem abgetragenem Körper in einen anderen überzugehen. [107] Vielleicht mit einem Seitenblicke auf diese Erniedrigung der höchsten und reinsten Geister, welche die dazwischenliegenden Ebenen des niederen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/287.htm (2 of 3)20.06.2005 17:27:49 Kommentar X Bewußtseins, ,,die sieben Feuerkreise“ des Pymander durchbrachen, sind dem heiligen Jakobus die Worte in den Mund gelegt: „Denn das ist nicht die Weisheit (sophia), die von oben herab kommt, sondern irdisch, sinnlich und teuflisch;“ nun ist diese Sophia das Manas, die ,,menschliche Seele“, während die geistige Weisheit oder Seele Buddhi, welche, als dem Absoluten so nahe, an sich bloß latentes Bewußtsein ist, und von Manas bezüglich einer Offenbarung unter ihrer eigenen Ebene abhängt. [108] Dies ist die ,,unsterbliche Rasse“, wie sie in der Esoterik genannt wird, und exoterisch die fruchtlose Generation der ersten Nachkommenschaft des Daksha, welcher den Nârada, den göttlichen Rishi, weil er die Haryashvas und die Shabalâshvas (die Söhne des Daksha) davon abgebracht hatte, ihre Art fortzupflanzen, mit den Worten verflucht: ,,Werde geboren in dem Schoße; es soll kein Ruheplatz sein für dich in allen diesen Regionen.“ Worauf Nârada, der Repräsentant jener Rasse fruchtloser Asketen, wie es heißt, sobald er in einem Körper stirbt, sofort in einem anderen wiedergeboren wird. [109] Âdi Parvan, p. 113. [110] Vishnu Purâna, Wilsons Übers., II. 12. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/287.htm (3 of 3)20.06.2005 17:27:49 Kommentar X (b) Der erste Krieg, den die Erde sah, das erste Vergießen von menschlichem Blut war die Folge davon, daß die Augen und Sinne des Menschen geöffnet wurden, was ihn sehen ließ, daß die Töchter seiner Brüder schöner waren, als seine eigenen - und ihre Weiber auch. Es wurden Raube begangen vor jenem der Sabinerinnen, und mancher Menelaus raubte seine Helena, bevor die fünfte Rasse geboren wurde. Die Titanen oder Riesen waren die stärkeren; ihre Gegner die weiseren. Dies fand statt während der vierten Rasse - jener der Riesen. Denn ,,es waren Riesen“ in den Tagen des Altertums, in der That. [111] Die Entwicklungsreihe der Tierwelt ist eine Bürgschaft dafür, daß dasselbe Ding innerhalb der menschlichen Rassen stattfand. Noch niedriger in der Schöpfungsordnung finden wir Zeugen für dieselbe verhältnismäßige Größe in der Flora, welche gleichen Schrittes mit der Fauna ging. Die hübschen Farnkräuter, die wir sammeln und zwischen den Blättern unserer Lieblingsbücher trocknen, sind die Abkömmlinge der riesigen Farne, welche während der Karbonzeit wuchsen. Schriften und Bruchstücke von philosophischen und wissenschaftlichen Werken kurz nahezu jede Aufzeichnung, welche uns vom Altertume überkommen ist enthalten Bezugnahmen auf Riesen. Niemand kann verfehlen, die Atlantier der Geheimlehre in den Râkshasas von Lanka den von Râma besiegten Widersachern wiederzuerkennen. Sind diese Berichte nichts Besseres als das Erzeugnis leerer Phantasie? Schenken wir dem Gegenstande einige Augenblicke Beachtung. [111] Die Überlieferungen eines jeden Landes und Volkes deuten auf diese Thatsache hin. Donnelly citiert aus Pater Durans Historia Antiqua de la Nueva España von 1885, wo ein Eingeborener von Cholula, ein Hundertjähriger, die Erbauung der großen Pyramide von Cholula wie folgt erklärt: „Im Anbeginne, bevor das Sonnenlicht erschaffen worden war, war dieses Land (Cholula) in Finsternis und Dunkelheit . . . aber unmittelbar, nachdem das Licht der Sonne im Osten emporstieg, erschienen riesenhafte Menschen . . . . welche die genannte Pyramide erbauten, worauf ihre Erbauer nach allen Teilen der Erde zerstreut wurden.“ „Ein großer Teil der centralamerikanischen Geschichte ist http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/289a.htm (1 of 2)20.06.2005 17:27:50 Kommentar X von den Thaten einer alten Riesenrasse eingenommen, welche Quinanes heißen,“ sagt der Verfasser der Atlantis (p. 204). http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/289a.htm (2 of 2)20.06.2005 17:27:50 Kommentar X SIND DIE RIESEN EINE ERDICHTUNG? Hier kommen wir wieder in Widerspruch mit der Wissenschaft, welche es bis jetzt leugnet, daß der Mensch jemals viel größer gewesen sei, als der Durchschnitt der großen und kräftigen Menschen, denen man jetzt gelegent-lich begegnet. Dr. Henry Gregor schmäht die Überlieferung von Riesen als auf schlecht verdauten Thatsachen beruhend, und Beispiele irrtümlicher Urteile werden zur Widerlegung solcher Überlieferungen vorgebracht. So fand man im Jahre 1613 in einer Örtlichkeit, die seit undenklichen Zeiten das ,,Riesen-feld“ genannt wurde, in der unteren Dauphiné in Frankreich, vier Meilen von St. Romans ungeheuere Knochen tief in dem sandigen Boden vergraben. Sie wurden menschlichen Überresten zugeschrieben und zwar sogar dem Teutobod, dem von Manns geschlagenen Teutonenführer. Aber Cuvier‘s spätere Unter-suchung zeigte sie als die fossilen Überreste des 18 Fuß langen Dinotherium giganteum. Alte Gebäude werden als ein Beweis dafür angeführt, daß unsere frühesten Vorfahren nicht viel größer waren als wir, da die Eingangsthore nicht größer sind als die jetzigen. Der größte Mann des uns bekannten Altertums war, wie uns gesagt wird, der römische Kaiser Maximus, dessen Höhe bloß siebenundeinhalb Fuß war. Nichtsdestoweniger sehen wir in unserer modernen Zeit alljährlich größere Männer als diesen. Der Ungar, der sich im London Pavilion ausstellte, war nahezu neun Fuß hoch. In Amerika wurde ein Riese gezeigt neun Fuß sechs Zoll hoch; der Montenegriner Danilo war acht Fuß sieben Zoll. In Rufsland und Deutschland sieht man oft in den niederen Klassen Männer von mehr als sieben Fuß Höhe. Da nun den Affentheoreti-kern von Herrn Darwin gesagt wird, daß die aus Kreuzungen hervorgehenden Tierarten immer ,,eine Neigung zum Rückschlag in den Urtypus“ verraten, so sollten wir dasselbe Gesetz auf die Menschen anwenden. Hätte es nicht in alten Tagen einen Typus von Riesen gegeben, so würden jetzt keine vorkommen. All dies bezieht sich nur auf die historische Periode. Und wenn die Skelete der vorhistorischen Zeiten bis jetzt noch nicht, nach der Meinung der Wissenschaft, die hier aufgestellte Behauptung unleugbar zu beweisen vermochten, so ist das nur eine Frage der Zeit. Wir leugnen jedoch durchaus die Wirklichkeit des Mißerfolges. Obendrein hat sich, wie bereits gesagt, die menschliche Statur seit dem letzten Rassencyklus wenig geändert. Die Riesen der alten Zeit sind alle unter den Meeren begraben, und hundert Tausende von Jahren beständiger Reibung durch das Wasser würden ein ehernes, um wie vielmehr ein menschliches Skelet in Staub verwandeln. Und woher kommt das Zeugnis von http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/289b.htm (1 of 2)20.06.2005 17:27:50 Kommentar X wohlbekannten klassischen Schriftstellern, von Philosophen und von Männern, die im übrigen niemals im Rufe von Lügnern standen? Halten wir uns ferner vor Augen, daß vor dem Jahre 1847, als Boucher de Perthes die Aufmerksamkeit der Wissenschaft darauf lenkte, kaum irgend etwas von einem fossilen Menschen bekannt war, denn die Archäologie ignorierte selbstzufrieden seine Existenz. Von Riesen, welche ,,auf Erden waren zu den Zeiten“ des Altertums, hatte allein die Bibel zu den weisen Männern des Westens gesprochen; der Tierkreis war der einzige Zeuge, der zur Bestätigung der Behauptung aufgerufen wurde in den Personen des Orion oder Atlas, deren mächtige Schultern, wie es hieß, die Welt trugen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/289b.htm (2 of 2)20.06.2005 17:27:50 Kommentar X Nichtsdestoweniger sind nicht einmal die Riesen ohne ihre Zeugen gelassen, und man kann ebensogut beide Seiten der Frage untersuchen. Die drei Wissenschaften - die geologische, die siderische und die schriftmäßige, die letztere in ihrem universalen Charakter - können uns mit den nötigen Beweisen versorgen. Um mit der Geologie zu beginnen: Sie hat bereits eingestanden, daß je älter die ausgegrabenen Gerippe sind, desto größer, höher und mächtiger ihr Bau ist. Damit besitzen obwohl allzufromm an die Bibel und Noahs Arche glaubend, nichtsdestoweniger ein wissenschaftlicher Zeuge ist, schreibt: Alle jene Knochen, die in dem Departement Gard, in Österreich, in Liége u. s. w. gefunden wurden, jene Schädel, die einen alle an den Negertypus erinnern . . . und die auf Grund ihres Typus irrtümlich für Tiere gehalten werden können, haben alle Menschen von hoher Statur angehört. [112] Dasselbe wird von Lartet wiederholt, einer Autorität, welche jenen, die in der Sintflut untergingen - nicht notwendigerweise in der des ,,Noah“ - eine ,,hohe Statur“ zuschreibt, und den Rassen, welche in der Folgezeit lebten, eine niedrigere Statur. Was den von den alten Schriftstellern gelieferten Nachweis anbelangt, so brauchen wir uns mit dem des Tertullian nicht zu bemühen, der uns versichert, daß zu seiner Zeit eine Anzahl von Riesen zu Karthago gefunden wurden - denn, bevor sein Zeugnis angenommen werden kann, müßte zuerst seine eigene Identität, [113] wenn nicht seine thatsächliche Existenz bewiesen werden. Wir können uns jedoch an die Zeitungen von 1858 wenden, welche von einem ,, Riesensarkophag“ sprechen, der in jenem Jahre an der Stelle eben dieser Stadt gefunden wurde. Was die alten heidnischen Schriftsteller anbelangt, so haben wir das Zeugnis des Philostratus, welcher von einem zweiundzwanzig Ellen langen Riesengerippe spricht, sowie auch von einem anderen von zwölf Ellen, das er selber auf dem Vorgebirge von Sigaeum gesehen hatte. Dieses Skelet mag vielleicht nicht, wie Protesilas glaubt, dem von Apollo bei der Belagerung von Troja getöteten Riesen angehört haben; nichtsdestoweniger war es das eines Riesen, sowie es auch das andere, von Messekrates von Stira in Lemnos entdeckte war - schrecklich anzuschauen nach Philostratus. [114] Ist es möglich, daß das Vorurteil die Wissenschaft soweit bringen kann, alle diese Männer entweder unter die Narren, oder unter die Lügner zu rechnen. Plinius spricht von einem Riesen, in welchem er den Orion zu erkennen glaubte, oder den Otus, den Bruder des Ephialtes. [115] Plutarch erklärt, daß Sertorius http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/291.htm (1 of 5)20.06.2005 17:27:51 Kommentar X das Grabmal des Riesen Antäus gesehen hat; und Pausanias bezeugt die thatsächliche Existenz der Grabmäler des Asterius und des Geryon, oder des Hillus, des Sohnes des Herkules - alle Riesen, Titanen und mächtige Menschen. Schließlich versichert der Abbé Pegues in seinem merkwürdigen Werke Les Volcans de la Grèce: In der Nachbarschaft der Vulkane der Insel Thera wurden Riesen mit ungeheuren Schädeln gefunden, die unter kolossalen Steinen gelagert waren, deren Aufrichtung an jedem Orte die Anwendung titanischer Kräfte erfordert haben muß, und welche die Überlieferung in allen Ländern mit den Vorstellungen von Riesen, Vulkanen und Magie in Verbindung bringt. [116] In demselben oben angeführten Werke wundert sich der Verfasser, warum in der Bibel und Überlieferung die Gibborim, die Riesen oder die ,,Mächtigen“ die Rephaim, die Gespenster oder die ,,Phantome“, und die Nephilim oder die ,, Gefallenen“ (irruentes) so dargestellt werden, als ob sie identisch wären, obwohl sie ,,alle Menschen“ sind, nachdem die Bibel sie die Ursprünglichen und die Mächtigen nennt - z. B. Nimrod. Die Geheimlehre erklärt das Geheimnis. Diese Namen, welche rechtmäßig nur den vier vorhergehenden Rassen und dem frühesten Anfange der fünften zugehören, spielen sehr deutlich auf die ersten zwei Phantom-(Astral-)Rassen an, auf die ,,gefallene“ Rasse die dritte, und auf die Rasse der atlantischen Riesen, die vierte, nach welcher ,,die Menschen an Größe abzunehmen begannen.“ Bossuet sieht die Ursache des späteren allgemeinen Götzendienstes in der ,, Erbsünde“. ,,Ihr werdet sein wie Götter“, sagt die Schlange der Genesis zur Eva, und legt so den ersten Samen zur Verehrung falscher Gottheiten. [117] Daher, glaubt er, kam der Götzendienst, oder die Verehrung und Anbetung von Bildern, von anthropomorphisierten oder menschlichen Figuren. Aber, wenn man den Götzendienst auf das begründet, dann sind die zwei Kirchen - die griechische und insbesondere die lateinische so götzendienerisch und heidnisch wie irgend eine andere Religion. [118] Erst in der vierten Rasse geschah es, daß Menschen, welche jedes Recht verloren hatten, als göttlich betrachtet zu werden, sich an Körperverehrung, mit andern Worten an Phallicismus hielten. Bis dahin waren sie wahrhaft Götter gewesen, so rein und göttlich wie ihre Vorfahren, und die Rede der allegorischen ,,Schlange“ bezieht sich, wie auf den vorhergehenden Seiten hinlänglich gezeigt worden ist, überhaupt nicht auf den physiologischen ,,Fall“ der Menschen, sondern auf ihr Erlangen der Erkenntnis von Gut und Böse; und diese Erkenntnis kam früher zu ihnen als ihr Fall. Es darf nicht vergessen werden, daß http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/291.htm (2 of 5)20.06.2005 17:27:51 Kommentar X erst nach seiner gewaltsamen Austreibung aus Eden ,,Adam sein Weib Eva erkannte“. Wir werden jedoch nicht die Lehrsätze der Geheimlehre durch den toten Buchstaben der hebräischen Bibel kontrollieren, sondern vielmehr die großen Ähnlichkeiten zwischen den beiden in ihrer esoterischen Bedeutung aufweisen. Erst nach seinem Abfalle von den Neuplatonikern begann Clemens von Alexandrien gigantes mit serpentes zu übersetzen, mit der Erklärung, daß ,, Schlangen und Riesen Dämonen bedeuten“. [119] [112] Histoire de la Terre, p. 154. [113] Es giebt Kritiker, welche, da sie kein anderes Zeugnis für die Existenz des Tertullian finden, als die Schriften des Eusebius, des „wahrhaften“, geneigt sind, dieselbe zu bezweifeln. [114] Heroica, p. 35. [115] Hist. Nat., VII. XVI. [116] Siehe wegen des obigen De Mirville, Pneumatologie: Des Esprite. III. 4648. [117] Élévations, p. 56. [118] Und das trotz des förmlichen Verbotes auf dem großen Kirchenkonzile zu Elyrus im Jahre 303 n. Chr., wo erklärt wurde: „Die Form Gottes, welcher unkörperlich und unsichtbar ist, soll nicht durch Figur oder Gestalt begrenzt werden.“ Im Jahre 692 verbot auf ähnliche Weise das Konzil von Konstantinopel den Gläubigen, ,,Jesus als ein Lamm zu malen oder darzustellen,‘ sowie auch ,,beim Beten das Knie zu beugen, da dies eine Handlung des Götzendienstes ist.‘ Aber das Konzil von Nicaea (787) brachte http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/291.htm (3 of 5)20.06.2005 17:27:51 Kommentar X diesen Götzendienst wieder zurück, während jenes von Rom (883) Johannes, den Patriarchen von Konstantinopel exkommunicierte, weil er sich als einen Feind der Bilderverehrung zeigte. [119] Genesis, V. Bei Besprechung des chinesischen Drachen und der Litteratur von China schreibt Herr Charles Gould in seinen Mythical Monsters (p. 212): ,,Seine Mythologieen, Geschichten, Religionen, volkstümlichen Erzählungen, und Sprichwörter wimmeln alle von Bezugnahmen auf ein geheimnisvolles Wesen, welches eine körperliche Natur und geistige Eigenschaften hat. Begabt mit einer angenommenen Form, welche zur Annahme von anderen Formen abzulegen es die übernatürliche Macht hat, hat es die Macht, das Wetter zu beeinflussen, Dürren oder be-fruchtende Regen nach Belieben hervorzubringen, Ungewitter zu erregen und sie zu beruhigen. Bände könnten aus den verstreuten Legenden zusammengestellt werden, die überall in Bezug auf diesen Gegenstand reichlich vorhanden sind.“ Dieses ,,Geheimnisvolle Wesen“ ist der mythische Drache, d. i. das Symbol des geschichtlichen und thatsächlichen Adepten, des Meisters und Professors der occulten Wissenschaften in der alten Zeit. Es wurde bereits anderwärts festgestellt, daß die großen ,,Magier“ der vierten und fünften Rasse allgemein ,,Schlangen“ und ,,Drachen“ nach ihren Vorfahren genannt wurden. Alle diese gehörten der Hierarchie der sogenannten ,,feurigen Drachen der Weisheit“ an, der Dhyân Chohans, welche den Agnishvâtta Pitris, den Maruts und Rudras im allgemeinen entsprechen, als der Nachkommenschaft ihres Vaters Rudra, welcher mit dem Gotte des Feuers identificiert wird. Mehr ist im Texte gesagt. Nun kannte Clemens, ein initiierter Neuplatoniker, natürlich den Ursprung des Wortes ,,Drache“, und wußte, warum die initiierten Adepten so genannt wurden, da er das Geheimnis des Agathodämon, des Christus, der siebenvokaligen Schlange der Gnostiker kannte. Er wußte, daß das Dogma seines neuen Glaubens die Umgestaltung aller Nebenbuhler des .Jehovah http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/291.htm (4 of 5)20.06.2005 17:27:51 Kommentar X erforderte - der Engel, welche angeblich gegen jene ,,Elohim“ sich erhoben hatten, sowie der Titan Prometheus gegen Zeus, den Usurpator des Reiches seines Vaters sich erhob - und daß ,,Drache“ die mystische Bezeichnung der ,, Söhne der Weisheit“ war; aus dieser Erkenntnis kam seine Definition, die ebenso grausam als willkürlich war: ,,Schlangen und Riesen bedeuten Dämonen,“ d. i. nicht ,,Geister“, sondern Teufel, in kirchlicher Sprechweise. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/291.htm (5 of 5)20.06.2005 17:27:51 Kommentar X Es kann uns gesagt werden, daß wir, bevor wir zwischen unsern Lehrsätzen und jenen der Bibel Parallelen ziehen, einen besseren Beweis für das Dasein der Riesen der vierten Rasse zu liefern haben, als ihre Anführung, die sich in der Genesis findet. Wir antworten, daß die Beweise, die wir geben, zufriedenstellender sind, zum mindesten durch mehr litterarisches und wissenschaftliches Zeugnis unterstützt sind, als jene von Noahs Sintflut jemals sein werden. Selbst die geschichtlichen Werke von China sind voll von solchen Erinnerungen an die vierte Rasse. In der französischen Übersetzung des ShuKing [120] lesen wir: Als die Miao-tse (jene vorsintflutliche und verdorbene Rasse [erklärt der Kommentator], welche sich in der alten Zeit in Felsenhöhlen zurückzog, und deren Nachkommen sich noch in der Nähe von Kanton finden sollen), [121] nach unseren alten Urkunden infolge der Täuschungen des Tchy-Yeu die ganze Erde beunruhigt hatten, wurden diese voll von Räubern . . . . Der Herr (Chang-ty [ein König der göttlichen Dynastie]) ließ seine Augen über das Volk schweifen, und sah unter ihnen keine Spur von Tu-gend mehr. Dann beauftragte er Tchong und Ly [zwei niedere Dhyân Chohans], jede Verbindung zwischen Himmel und Erde abzuschneiden. Seither hat kein Auf- und Absteigen mehr stattgefunden! [122] ,,Auf- und Absteigen“ bedeutet ungehinderte Verbindung und Verkehr zwischen den beiden Welten. Da wir nicht in der Lage sind, eine Vollständige und ins einzelne gehende Geschichte der dritten und vierten Rasse zu veröffentlichen, so müssen soviele darauf bezügliche vereinzelte Thatsachen, als freigegeben sind, jetzt miteinander zusammengestellt werden, insbesondere jene, die durch unmittel-bares, sowie auch durch schlußweises Zeugnis, das sich in der alten Litteratur und Geschichte findet, bestätigt sind. Als die ,,Hautröcke“ der Menschen sich verdickten, und diese mehr und mehr in körperliche Sünde verfielen, wurde der Verkehr zwischen dem physischen und dem ätherischen göttlichen Menschen unterbrochen. Der Schleier der Materie zwischen den beiden Ebenen wurde zu dicht, als daß selbst der innere Mensch ihn hätte durchdringen können. Die Geheimnisse von Himmel und Erde, die der dritten Rasse in den Tagen ihrer Reinheit durch ihre himmlischen Lehrer geoffenbart worden waren, wurden ein großer Brennpunkt des Lichtes, dessen Strahlen notwendigerweise sich abschwächten, als sie zerstreut und auf einen nicht zusagenden, weil all-zu materiellen Boden ausgegossen wurden. Bei den Massen entarteten sie zu Zauberei, nahmen späterhin die Gestalt von exoterischen Religionen an, von http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/293.htm (1 of 3)20.06.2005 17:27:51 Kommentar X Götzendienst voll von Aberglauben, und Menschen-, oder Heldenverehrung. Nur eine Handvoll ursprünglicher Menschen - in welchen der Funke der göttlichen Weisheit hell brannte, und in seiner Kraft nur verstärkt wurde, wie er mit jedem Zeitalter in jenen, die ihn auf böse Zwecke kehrten, schwächer und schwächer wurde - blieben die auserlesenen Hüter der der Menschheit von den göttlichen Lehrern geoffenbarten Geheimnisse. Unter ihnen waren jene, welche vom Anbeginne an in ihrem kaumârischen Zustande blieben; und die Überlieferung lispelt, was die geheimen Lehren bekräftigen, daß nämlich diese Auserlesenen der Keim einer Hierarchie waren, die seit jener Periode niemals ausgestorben ist. Wie der Katechismus der Inneren Schulen sagt: Der Innere Mensch des Ersten * * * verändert nur von Zeit zu Zeit seinen .Körper; er ist immer derselbe, kennt weder Ruhe noch Nirvâna, verschmäht Devachan und verbleibt beständig auf Erden zur Erlösung der Menschheit . . . . Von den sieben jungfräulichen Menschen (Kumâra [123] ) opferten sich vier für die Sünden der Welt und zur Unterweisung der Unwissenden, um bis an das Ende des gegenwärtigen Manvantara zu bleiben. Obwohl ungesehen, sind sie immer gegenwärtig. Wenn die Leute von einem von ihnen sagen, ,,Er ist tot“, siehe, er ist am Leben und unter einer anderen Form. Diese sind das Haupt, das Herz, die Seele, und der Samen der unsterblichen Erkenntnis (Jñâna). Du sollst niemals sprechen, o Lanoo, von diesen großen (Mahâ...) vor einer Menge, indem du sie mit Namen erwähnst. Die Weisen allein werden verstehen. [124] [120] Teil IV, Kap. XX VII, p. 291. [121] ,,Was würden Sie zu unserer Behauptung sagen, daß die Chinesen - ich spreche jetzt von den inländischen, den echten Chinesen, nicht von der Bastardmischung zwischen der vierten und fünften Rasse, welche jetzt den Thron einnimmt - die Ureinwohner, welche in ihrer reinen Nationalität gänzlich dem höchsten und letzten Zweige der vierten Rasse angehören, ihre höchste Civilisation erreichten, als die fünfte kaum in Asien erschienen war.“ (Esoteric Buddhism, p. 67.) Und diese Handvoll von Inlandchinesen sind alle von sehr hoher Statur. Könnten die höchst alten Handschriften in der Lolosprache http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/293.htm (2 of 3)20.06.2005 17:27:51 Kommentar X (jener der Ureinwohner von China) erlangt und richtig übersetzt werden, so würde manches unschätzbare Beweisstück gefunden werden. Aber sie sind ebenso selten, als ihre Sprache Unverständlich ist. Bis jetzt sind bloß einer oder zwei europäische Archäologen im stande gewesen, solche unschätzbare Werke zu erwerben. [122] Angeführt in De Miville, a. a. O., III. 53. Man erinnere sich an dieselbe Behauptung im Buche Enoch, sowie auch an die Leiter, die Jakob in seinem Traume gesehen hat. Die ,,zwei Welten“ bedeuten natürlich die zwei Ebenen des Bewußteins und Daseins. Ein Seher kann mit Wesen einer höheren Ebene als der Erde verkehren, ohne seinen Armstuhl zu verlassen. [123] Siehe den Kommentar über die vier Rassen - und Ober die ,,Söhne von Wille und Yoga“ die unbefleckte Nachkommenschaft der androgynen dritten Rasse. [124] In der Kabbalah ist die Aussprache des vierbuchstabigen unaussprechlichen Namens ,,ein höchst geheimes Mysterium“ - ,,ein Geheimnis der Geheimnisse“. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/293.htm (3 of 3)20.06.2005 17:27:51 Kommentar X Diese heiligen ,,Vier“ sind es, die im Linga Purâna allegorisiert und symbolisiert wurden, welches sagt, daß Vâmadeva (Shiva) als ein Kumâra in jedem Kalpa (in diesem Falle Rasse) als vier Jünglinge wiedergeboren wird - vier weiß, vier rot, vier gelb, und vier dunkel oder braun. Erinnern wir uns daran, daß Shiva vorzugsweise und hauptsächlich ein Asket ist, der Schutzherr aller Yogis und Adepten, und die Allegorie wird ganz verständlich werden. Es ist der Geist der göttlichen Weisheit und keuschen Askese selbst welcher sich in diesen Auserwählten inkarniert. Erst nachdem er verheiratet und von den Göttern von seinem schrecklichen asketischen Leben abgezogen wurde, wird Rudra zum Shiva, einem Gott - und zwar einem von nicht sehr tugendhaftem oder barmherzigen Typus - im indischen Pantheon. Höher als die Vier steht nur EINER auf Erden wie im Himmel - jenes noch mehr geheimnisvolle und einsame Wesen, das in Band I beschrieben ist. Wir haben nun die Worte der ,,Söhne der Flamme“ und der ,,dunklen Weisheit“ zu untersuchen, sowie auch die für und wider der satanischen Anmaßung. Solche abgebrochene Sätze, wie sie aus den Ziegelbruchstücken gemacht werden konnten, welche George Smith den ,,Fluch nach dem Fall“ [125] nennt, sind natürlich allegorisch; doch bestätigen sie das, was in unseren Büchern von der wahren Natur des Falles der Engel gelehrt wird. So heißt es: ,,Der Herr der Erde rief seinen Namen aus, der Vater Elu (Elohim),“ und sprach seinen ,,Fluch“, was ,,der Gott Hea hörte, und seine Leber wurde zornig, weil sein Mensch (der englische Mensch) seine Reinheit verdorben hatte“, wofür Hea den Wunsch ausspricht, daß „Weisheit und Erkenntnis ihn (den Menschen) feindlich schädigen mögen“. [126] Der letztere Satz deutet auf den unmittelbaren Zusammenhang des chaldäischen mit dem genetischen Bericht. Während Hea versucht, die von dem Menschen durch seine neu errungene intellektuelle und bewußte Fähigkeit, seinerseits zu schaffen - wodurch er das Monopol der Schöpfung Gott (den Göttern) aus der Hand genommen hatte - gewonnene Weisheit und Erkenntnis hinfällig zu machen; thun die Elohim dasselbe im dritten Kapitel der Genesis Daher sendeten ihn die Elohim aus dem Paradiese. Aber das nützte nichts. Denn der Geist der göttlichen Weisheit, welcher über und in dem Menschen ist - fürwahr die Schlange der Ewigkeit und aller Erkenntnis, jener mânasische Geist, welcher ihn das Geheimnis der ,,Schöpfung“ auf der kriyâshaktischen, und der Fortpflanzung auf der irdischen Ebene lernen ließ http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/295.htm (1 of 4)20.06.2005 17:27:52 Kommentar X führte ihn ebenso natürlich zur Entdeckung seines Weges zur Unsterblichkeit, ungeachtet der Eifersucht aller Götter. Die frühen Atlanto-Lemurier werden beschuldigt, sich (den göttlichen Inkarnationen) Weiber einer niedrigeren Rasse, nämlich der Rasse der bis dahin gemütlosen Menschen genommen zu haben. Jede alte Schrift enthält dieselbe, mehr oder weniger entstellte Legende. Erstlich, der englische ,,Fall“, welcher die ,,Erstgeborenen“ Gottes in die Asuras verwandelt hat, oder in den Ahriman oder Typhon der ,,Heiden“ - d. i., wenn die im Buche Enoch, [127] und im Hermes, in den Purânen und der Bibel gegebenen Berichte wörtlich genommen werden - hat, wenn esoterisch gelesen, die folgende einfache Bedeutung: Sätze wie: ,,In seinem (Satans) Ehrgeize erhebt er seine Hand gegen das Heiligtum des himmlischen Gottes“ u. s. w. sollten lauten: Angetrieben von dem Gesetze der ewigen Entwicklung und des Karina inkarnierte sich der Engel auf Erden im Menschen; und da seine Weisheit und Erkenntnis noch immer göttlich sind, obwohl sein Körper irdisch ist, so wird er (allegorisch) angeklagt, die Geheimnisse des Himmels zu enthüllen. Er verbindet und gebraucht die beiden zu Zwecken menschlicher, an Stelle von übermenschlicher Fortpflanzung. Hinfort ,,wird der Mensch zeugen, nicht schaffen.“ [128] Aber da er dabei seinen schwachen Körper als Mittel zur Fortpflanzung benützen muß, so wird jener Körper die Buße für diese vom Himmel auf die Erde herabgebrachte Weisheit zahlen; daher wird die Zerstörung der physischen Reinheit ein zeitweiliger Fluch werden. Die mittelalterlichen Kabbalisten wußten dies wohl, nachdem einer von ihnen sich nicht fürchtete zu schreiben: Die Kabbalah wurde zuerst von Gott selbst einer auserlesenen Gemeinschaft von Engeln gelehrt, welche eine theosophische Schule im Paradiese bildeten. Nach dem Falle teilten die Engel diese himmlische Lehre huldvollst dem ungehorsamen Kinde der Erde mit, um die Urmenschen mit den Mitteln für die Rückkehr zu ihrer ehemaligen Würde und Glückseligkeit zu versehen. [129] [125] The Chaldean Account of Genesis, p. 81. [126] Ebenda, p. 84, Zeilen 12, 14 und 15. [127] Um nochmals auf diesen höchst wichtigen Gegenstand in der http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/295.htm (2 of 4)20.06.2005 17:27:52 Kommentar X archaischen Kosmogonie zurückzukommen, so finden wir selbst in den nordischen Legenden, in den heiligen Rollen der Göttin Saga, daß Loki, der Blutsbruder des Odin - geradeso wie Typhon, Ahriman, und andere beziehungsweise Brüder von Osiris und Ormazd sind - erst später böse wird, da er sich zu lange mit der Menschheit abgegeben hatte. Wie alle anderen Feuer- oder Lichtgötter - Feuer brennt und zerstört ebenso wohl, als es wurmt und Leben giebt - wurde er schließlich in dem zerstörenden Sinne von ,, Feuer“ betrachtet. Der Name Loki, lernen wir aus Asgard and the Gods (p. 250), ist hergeleitet worden von dem alten Worte liuhan, ,,erleuchten“. Er hat daher denselben Ursprung, wie das lateinische lux, ,,Licht“; Daher ist Loki wesensgleich mit Lucifer oder Lichtbringer. Dieser Titel, der den Fürsten der Finsternis gegeben wird, ist sehr bedeutsam und ist in sich selbst eine Rechtfertigung gegen theologische Verleumdung. Aber Loki ist noch enger verwandt mit Prometheus, weil er an einem scharfen Felsen angekettet dargestellt wird, indes Lucifer, der auch mit Satan identificiert wird, unten in der Hölle angekettet wurde; ein Umstand jedoch, der keinen von ihnen daran verhinderte, mit aller Freiheit auf Erden zu handeln, wenn wir den theologischen Widersinn in seiner Vollständigkeit annehmen. Loki ist ein wohlthätiger, großmütiger und mächtiger Gott im Beginne der Zeit, und das Prinzip des Guten, und nicht des Bösen in der frühen skandinavischen Theogonie. [128] Der einige Seiten weiter oben angezogene griechische Mythos, nämlich die Verstümmelung des Uranos durch seinen Sohn Kronos, ist eine Anspielung auf diesen ,,Diebstahl“ des göttlichen schöpferischen Feuers durch den Sohn von Erde und Himmel. Wenn Uranos, die Personifikation der himmlischen Kräfte, aufhören muß zu schaffen (er wird von Kronos [Chronos] dem Gotte in der Zeit, zeugungsunfähig gemacht), so ist es in der ägyptischen Kosmogonie Thot, der Gott der Weisheit, welcher diesen Kampf zwischen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/295.htm (3 of 4)20.06.2005 17:27:52 Kommentar X Horus und Set schlichtet, welch letzterer von dem ersteren ebenso behandelt wird, wie Uranos von Kronos. (Siehe Totenbuch, XVII, Kolonne 26). Im babylonischen Berichte ist es der Gott Zu, welcher, den ,,Vater der Götter“ des ,,umsimi“ beraubte - des idealen Schöpfungsorganes, nicht der ,, Krone“ (!) wie G. Smith glaubte (a. a. O., pp. 115, 116). Denn auf dem Bruchstücke K. 3454 (British Museum) ist es sehr klar gesagt, daß zu den ,, Ehrwürdigen des Himmels“ seiner Begierde beraubt hatte, ,,umsimi der Götter“ hinwegtrug, und dadurch ,,tereti (die Macht) aller Götter“ verbrannte, und so ,,die Gesamtheit des Samens aller Engel beherrschte.“ Da umsimi, „auf dem Sitze“ des Bel war, so konnte es schwerlich die, Krone“ sein. Eine vierte Leseart ist in der Bibel. Ham ist der chaldäische Zu, und beide werden wegen desselben allegorisch beschriebenen Verbrechens verflucht. [129] Angeführt von Christian Ginsburg nach der Kabbalah. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/295.htm (4 of 4)20.06.2005 17:27:52 Kommentar X Dies zeigt, wie der Zwischenfall von den Söhnen Gottes, welche heirateten und die göttlichen Geheimnisse des Himmels den Töchtern der Menschen mitteilten wie es allegorisch von Enoch und im sechsten Kapitel der Genesis erzählt wird durch die christlichen Kabbalisten ausgelegt wurde. Die Gesamtheit dieser Periode kann als die vormenschliche Periode betrachtet werden, als jene des göttlichen Menschen, oder, wie es die bildsame protestantische Theologie jetzt hat die praeadamitische Periode. Aber selbst die Genesis beginnt ihre wirkliche Geschichte (Kap. VI) mit den Riesen ,,zu den Zeiten“ und den ,,Kindern Gottes“, welche sich vermählten und ihre Weiber - ,,die Töchter der Menschen“ belehrten. Diese Periode ist die eine in den Purânen beschriebene; und da sie sich thatsächlich auf in uralte Zeiten verlorene, somit vorgeschichtliche Tage be-zieht, wie kann irgend ein Anthropologe sich sicher fühlen, ob die Menschheit jener Periode so war oder nicht war, wie er sie jetzt kennt? Das ganze Personal der Brâhmanas und Purânen - die Rishis, Prajâpatis, Manus, ihre Weiber und Nachkommenschaft - gehören jener vormenschlichen Periode an. Alle diese sind sozusagen der Samen der Menschheit. Rund um diese ,,Söhne Gottes“, ,,die aus der Seele geborenen“ astralen Kinder des Brahmâ sind unsere physischen Gestalten gewachsen und haben sich zu dem entwickelt, was sie jetzt sind. Denn die purânischen Geschichten aller jener Menschen sind die unserer Monaden in ihren verschiedenen und zahllosen Inkarnationen auf dieser und anderen Sphären, von Ereignissen, die durch das ,,Shivaauge“ der alten Seher - das ,, Dritte Auge“ unserer Strophen - wahrgenommen und allegorisch beschrieben wurden. Späterhin wurden sie zu sektiererischen Zwecken entstellt; verstümmelt, aber noch immer mit einem beträchtlichen Unterbau von Wahrheit in ihnen belassen. Auch ist die Philosophie in solchen Allegorieen deshalb nicht weniger tiefsinnig, weil sie von der überwuchernden Phantasie so dicht verschleiert ist. Aber mit der vierten Rasse erreichen wir die rein menschliche Periode. Jene, welche bisher halbgöttliche Wesen waren, selbst eingekerkert in Körper, welche nur dem Anscheine nach menschlich waren, wurden physiologisch verändert und nahmen sich Weiber, welche gänzlich menschlich und schön anzusehen waren, aber in welchen sich niedrigere materiellere, wenn auch siderische, Wesen verkörpert hatten. Diese Wesen in weiblichen Formen - Lilith ist das Urbild derselben in den jüdischen Überlieferungen - werden in den esoterischen Berichten Khado (Dâkinî im Sanskrit) genannt. Allegorische Legenden nennen das Haupt dieser Liliths Sangye Khado (Buddha Dâkinî im Sauskrit); allen wird die Kunst des ,,Wandelns in der Luft“ und die ,,größte Freundlichkeit gegen Sterbliche“ zugeschrieben; aber kein Gemüt - nur tierischer Instinkt. [130] (c) Dies ist der Anfang einer Verehrung, welche Zeitalter später dazu verurteilt http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/297.htm (1 of 3)20.06.2005 17:27:52 Kommentar X war, in Phallicismus und Geschlechtsdienst zu entarten. Sie begann mit der Verehrung des menschlichen Körpers - jenes ,,Wunders der Wunder“, wie ein englischer Schriftsteller ihn nennt - und endete mit der seiner beiderseitigen Geschlechter. Die Verehrer waren Riesen an Gestalt; aber sie waren keine Riesen an Erkenntnis und Gelehrsamkeit, obwohl sie zu ihnen leichter kam, als zu den Menschen unserer heutigen Zeiten. Ihre Wissenschaft war ihnen angeboren. Der Lemuro-Atlantier brauchte das nicht zu entdecken und in seinem Gedächtnis zu befestigen, Was sein beseelendes Prinzip im Augenblicke seiner Inkarnation wußte. Nur die Zeit und die beständig wachsende Stumpfheit des Stoffes, in den sich die ,,Prinzipien“ gekleidet hatten, konnten, die eine die Erinnerung an ihr vorgeburtliches Wissen abschwächen, die andere jeden Funken des geistigen und göttlichen in ihnen schwächen und sogar auslöschen. Darum waren sie vom Anbeginn an ihren tierischen Naturen zum Opfer gefallen und brachten ,,Ungetüme“ hervor - d. i. Menschen, die von ihnen auf deutliche Weise verschieden waren. Von den Riesen sprechend, beschreibt Creuzer dieselben gut, indem er sagt: Jene Kinder des Himmels und der Erde waren bei ihrer Geburt mit den Herrscherkräften begabt, die Urheber ihres Seins, mit außerordentlichen Fähigkeiten sowohl moralischer als auch physischer Art. Sie befahlen den Elementen, kannten die Geheimnisse des Himmels und der Erde, des Meeres und der ganzen Welt, und lasen die Zukunft in den Sternen . . . Es hat in der That den Anschein, als ob man, wenn man von ihnen liest, nicht mit Menschen, so wie wir sind, zu thun hat, sondern mit Geistern der Elemente, die aus dem Schoße der Natur entsprungen sind und volle Gewalt über dieselbe haben . . . Alle diese Wesen sind durch ein Merkmal von Magie und Zauberei ausgezeichnet. . . . Und so waren sie, jene jetzt sagenhaften Helden der vorgeschichtlichen, aber einstmals wirklich existierenden Rassen. Creuzer war weise in seiner Generation, denn er beschuldigte nicht der wissentlichen Falschheit, noch der Dumm-heit und des Aberglaubens eine endlose Reihe anerkannter Philosophen, welche diese Rassen erwähnen und versichern, daß sie sogar zu ihrer eigenen Zeit deren Fossilien gesehen haben. Es gab Skeptiker in der alten Zeit ebensoviele und ebensogroße als jetzt. Aber selbst ein Lucian, ein Demokrit und ein Epikur fügten sich dem Zeugnisse der Thatsachen und zeigten die Einsicht wirklich großer Intellekte, welche Erdichtung von Thatsache und Wahrheit von Übertreibung und Betrug unterscheiden können. Die alten Schriftsteller waren in http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/297.htm (2 of 3)20.06.2005 17:27:52 Kommentar X keinem höheren Grade Narren, als es unseren modernen weisen Männer sind; denn wie von dem Verfasser der ,,Bemerkungen zur Psychologie des Aristo-teles in Bezug auf modernes Denken“ in Mind treffend bemerkt wird: Die gebräuchliche Einteilung der Geschichte in alte und moderne . . . . ist irreführend. Die Griechen im vierten Jahrhundert v. Chr. waren in vielen Beziehungen modern; insbesondere, können wir hinzufügen, in ihrer Skepsis. Sie waren nicht sehr darnach angethan, Fabeln so leicht anzunehmen. [130] Schlagintweit, Buddhism in Tibet, p. 248. Dies sind die Wesen, deren sagenhaftes Dasein die Grundlage abgegeben hat, auf der die rabbinische Lilith aufgebaut wurde, und was die Gläubigen der Bibel die vorsintflutlichen Weiber und die Kabbalisten die der voradamischen Rassen nennen würden. Sie sind keine Erdichtung - das ist stehe; wie phantastisch auch die Üppigkeit ihres späteren Wachstums sein mag. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/297.htm (3 of 3)20.06.2005 17:27:52 Kommentar X Doch waren die Lemurier und die Atlantier, jene ,,Kinder von Himmel und Erde“, in der That durch ein Merkmal von Zauberei ausgezeichnet; denn die Geheimlehre beschuldigt sie genau dessen, was, wenn geglaubt, den Schwierigkeiten der Wissenschaft in Bezug auf den Ursprung des Menschen oder vielmehr seiner anatomischen Ähnlichkeiten mit dem Menschenaffen ein Ende machen würde. Sie klagt sie an, das (für uns) ungeheuerliche Verbrechen begangen zu haben, mit sogenannten ,,Tieren“ Nachkommenschaft erzeugt und so eine wirklich pithekoide Art, die jetzt erloschen ist, hervorgebracht zu haben. Natürlich wird, ebenso wie bei der Frage der Urzeugung - an welche die esoterische Wissenschaft glaubt, und welche sie lehrt - die Möglichkeit einer solchen Kreuzung zwischen dem Menschen und einem Tiere irgendwelcher Art geleugnet werden. Aber abgesehen von der Überlegung, daß in jenen frühen Zeiten, wie bereits bemerkt, weder die menschlichen atlantischen Riesen noch auch die „Tiere“ die physiologisch vollkommenen Menschen und Säugetiere, welche uns jetzt bekannt sind, waren, sind die modernen Vorstellungen über diesen Gegenstand - jene der Physiologen mit eingeschlossen - zu unsicher und schwankend, als daß ihnen eine unbedingte aprioristische Ableugnung einer solchen Thatsache gestattet wäre. Eine sorgfältige Durchlesung der Kommentare würde einen glauben machen, daß das Wesen, mit dem die neu ,,Inkarnierten“ Nachkommen zeugten, ein ,, Tier“ genannt wurde, nicht weil es kein menschliches Wesen war, sondern vielmehr deshalb, weil es körperlich und gemütlich den vollkommeneren Rassen so unähnlich war, welche sich physiologisch in einer früheren Periode entwickelt hatten. Man erinnere sich an Strophe VII und was in Shloka 24, gesagt ist, daß nämlich von den ,,Söhnen der Weisheit“, als sie sich das erste Mal zu inkarnieren kamen, einige sich vollständig inkarnierten, andere in die Formen bloß einen Funken entsendeten, während einige der Schatten mit der Ausfüllung und Vervollkommnung bis zur vierten Rasse übergangen wurden. Jene Rassen nun, welche ,,bar der Erkenntnis blieben“, und jene wiederum, welche ,,gemütlos“ gelassen wurden, blieben wie sie waren, selbst nach der natürlichen Trennung der Geschlechter. Diese waren es, welche die erste Kreuzung begingen, sozusagen, und Ungetüme hervorbrachten; und aus den Nachkommen dieser wählten die Atlantier ihre Weiber. Adam und Eva, mit Kain und Abel, wurden für die einzige menschliche Familie auf Erden gehalten. Und doch sehen wir den Kam in das Land Nod gehen und dort ein Weib nehmen. Offenbar wurde nur eine Rasse für vollkommen genug gehalten, um menschlich genannt zu werden; und selbst in unserer Zeit, während die Singhalesen die Veddhas ihrer Dickichte als sprechende Tiere und nichts weiter betrachten, glauben einige Engländer in ihrer Anmaßung fest daran, daß jede andere menschliche Familie - insbesondere die http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/299.htm (1 of 3)20.06.2005 17:27:52 Kommentar X dunklen Indier - eine niedriger stehende Rasse ist. Obendrein giebt es Naturforscher, welche ernstlich die Frage erwogen haben, ob einige wilde Stämme - wie zum Beispiel die Buschmänner - überhaupt als Menschen betrachtet werden können. Der Kommentar sagt, indem er jene Art (oder Rasse) von Tieren, die ,,schön anzusehen“ war, als zweifüßig beschreibt: Sie hatten menschliche Gestalt, aber hatten die unteren Gliedmaßen, vom Gürtel abwärts, mit Haar bedeckt. Somit vielleicht die Rasse der Satyrn. Wenn die Menschen vor zwei Millionen Jahren existierten, so müssen sie geradeso wie es die Tiere waren - physisch und anatomisch ganz verschieden von dem gewesen sein, was sie jetzt geworden sind, und damals dem Typus eines reinen Säugetiers näher gestanden sein, als jetzt. Auf jeden Fall lernen wir, daß das Tierreich sich erst seit dem Auftreten der atlantischen Rasse auf dieser Erde streng unter sich - d. i. entsprechend Gattung und Art - begattet habe. Wie von dem Verfasser jenes trefflichen Werkes Modern Science and Modern Thought bewiesen ist, scheint diese Idee der Verweigerung der Begattung mit einer anderen Art, oder daß Unfruchtbarkeit das einzige Ergebnis einer solchen Kreuzung ist, ,,eine Schlußfolgerung aus dem ersten Anscheine zu sein, viel mehr als ein unbedingtes Gesetz“, selbst jetzt noch. Er zeigt: Verschiedene Arten kreuzen sich thatsächlich oftmals, wie in dem bekannten Beispiele von Pferd und Esel zu sehen ist. Es ist wahr, daß in diesem Falle das Maultier unfruchtbar ist. . . . . Aber diese Regel ist nicht allgemein, und erst in jüngster Zeit ist eine neue Mischrasse, jene der Leporiden oder Hasenkaninchen gezüchtet worden, welche vollkommen fruchtbar ist. Die Nachkommenschaft von Wolf und Hund wird auch als Beispiel angeführt, sowie auch jene von verschiedenen anderen Haustieren; ebenso Füchse und Hunde, und das moderne schweizer Vieh, welches, wie Rütimeyer gezeigt hat von ,,drei verschiedenen Arten fossiler Rinder abstammt, dem Bos primsigenius, Bos longifrons und Bos frontosus“. [131] Aber einige von jenen Arten, wie die Affenfamilie, welche dem Menschen im Körperbaue so deutlich ähnelt, enthalten, wie uns gesagt wird, zahlreiche Zweige, welche sich in einander abstufen, aber deren äußerste Enden weiter von einander verschieden sind, als der Mensch von dem höchsten aus der Affenreihe. Zum Beispiel vorn Gorilla und Schimpansen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/299.htm (2 of 3)20.06.2005 17:27:52 Kommentar X Somit wird Herrn Darwins Bemerkung - oder sollen wir sagen jene des Linné? natura non facit saltum, nicht nur durch die esoterische Wissenschaft bestätigt. sondern würde auch - wenn die wirkliche Lehre irgend welche Aussicht hätte, von anderen als von ihren unmittelbaren Anhängern angenommen zu werden die moderne Evolutionstheorie auf mehr als eine Weise, wenn nicht vollständig, mit den Thatsachen versöhnen, sowie auch mit dem vollständigen Mißerfolge der Anthropologen, das „fehlende Glied“ in den geologischen Formationen unserer vierten Runde anzutreffen. [131] a. a. O., p. 101, 102. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/299.htm (3 of 3)20.06.2005 17:27:52 Kommentar X Wir werden anderwärts zeigen, daß die moderne Wissenschaft, wie sehr es auch für sie selbst unbewußt sein mag, unsere Sache durch ihre eigenen Zugeständnisse verteidigt, und daß de Quatrefages vollkommen im Recht ist, wenn er in seinem letzten Werke andeutet, daß es viel wahrscheinlicher ist, daß sich der anthropoide Affe als der Nachkomme des Menschen herausstellen wird, als daß diese zwei Typen einen gemeinsamen phantastischen und nirgends zu findenden Ahnen haben sollten. Somit wird die Weisheit der Kompilatoren der alten Strophen zum mindesten von einem hervorragendem Manne der Wissenschaft gerechtfertigt, und der Occultist zieht es vor, wie er es immer gethan hat, zu glauben, wie es der Kommentar sagt: Der Mensch war das erste und höchste (Säuge-,) Tier, welches in dieser (viertrundigen) Schöpfung erschien. Dann kamen noch gewaltigere Tiere; und als letztes von allen der stumme Mensch, welcher auf allen Vieren geht. (Denn) die Râkshasas (Riesendämonen,) und Daityas (Titanen) des weißen Dvîpa (Kontinen,) beraubten seine (des stummen Menschen) Stammväter. Ferner giebt es, wie wir sehen, Anthropologen, welche den Menschen zurückverfolgt haben bis zu einer Epoche, welche weit über die scheinbare Schranke hinausgeht, welche zwischen den Chronologien der modernen Wissenschaft und der archaischen Lehre besteht. Es ist wahr, daß die englischen Gelehrten im allgemeinen abgelehnt haben sich dazu herbeizulassen, die Hypothese auch nur des Tertiärmenschen gutzuheißen. Sie messen, jeder einzelne und alle zusammen, das Alter des Homo Primigenius nach ihren eigenen Fähigkeiten und Vorurteilen. Huxley wagt es in der That, über einen möglichen Pliocän- oder Miocän-Menschen zu spekulieren. Prof. Seeman und Herr Grant Allen haben seine Ankunft in das Eocän verwiesen, aber allgemein gesprochen glauben die englischen Gelehrten, daß wir nicht mit Sicherheit über die Quaternärzeit hinausgehen können. Unglücklicherweise passen sich die Thatsachen nicht der allzuvorsichtigen Zurückhaltung jener letzteren an. Die französische anthropologische Schule, welche ihre Anschauungen auf die Entdeckungen des Abbé Bourgeois, des Capellini, und anderer begründet, hat fast ohne Ausnahme die Theorie angenommen, daß die Spuren unserer Vorfahren sicherlich im Miocän zu finden sind, während Herr de Quatrefages jetzt dahin neigt, einen Menschen der Sekundärzeit aufzustellen. Weiterhin werden wir solche Schätzungen mit den Zahlen vergleichen, die in den brâhmanischen exoterischen Büchern gegeben sind, welche der esoterischen Lehre nahe kommen. (d) ,,Da wirkte das Dritte Auge nicht mehr,“ sagt der Shloka, weil der Mensch http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/301.htm (1 of 2)20.06.2005 17:27:53 Kommentar X allzutief in den Sumpf der Materie versunken war. Was ist die Bedeutung dieses seltsamen und unheimlichen Satzes in Shloka 42, betreffend das dritte Auge der dritten Rasse, welches erstorben war und nicht mehr wirkte? Einige weitere occulte Lehren müssen jetzt mit Bezug auf diesen Punkt, sowie auf einige andere gegeben werden. Die Geschichte der dritten und vierten Rasse muß erweitert. werden, damit sie etwas mehr Licht auf die Entwicklung unserer gegenwärtigen Menschheit werfen könne; und zeige, wie die Fähigkeiten, welche durch occulte Übung in Thätigkeit gerufen werden, dem Menschen in die Stellung zurückversetzen, die er früher in Bezug auf geistige Wahrnehmung und Bewußtsein eingenommen hat. Aber die Erscheinung des dritten Auges muß zuerst erklärt werden. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/301.htm (2 of 2)20.06.2005 17:27:53 Kommentar X DIE RASSEN MIT DEM ,,DRITTEN AUGE“. Der Gegenstand ist so ungewöhnlich, die eingeschlagenen Pfade sind so verschlungen, so voll gefährlicher Fallgruben, die von entgegengesetzten Theorien und Kritik bereitet sind, daß für jeden unternommenen Schritt gute Gründe gegeben werden müssen. Während wir das Licht der Blendlaterne, genannt Esoterik auf nahezu jeden Zoll des beschrittenen occulten Grundes richten, müssen wir ihre Linse auch dazu benützen, um die von der exakten Wissenschaft durchforschten Gegenden zu größerer Deutlichkeit zu bringen; dies nicht bloß, um die beiden einander gegenüberzustellen, sondern auch um unsere Stellung zu verteidigen. [132] Es mag von einigen bedauert werden, daß zu wenig von der physischen, menschlichen Seite der erloschenen Rassen in der Geschichte ihres Wachstums und ihrer Entwicklung gesagt ist. Gewiß könnte mehr gesagt werden, wenn nicht einfache Klugheit uns an der Schwelle einer jeden neuen Enthüllung zögern ließe. Alles, was in den Entdeckungen der modernen Wissenschaft Möglichkeit und Landmarken findet, wird gegeben; alles das, von dem die exakte Wissenschaft nichts weiß und worüber zu spekulieren sie nicht im stande ist - und es daher als Thatsache in der Natur ableugnet, wird zurückgehalten. [132] Wegen seines Reichtums an Anregungen möchten wir einen kurzen Aufsatz von Visconde de Figanière, Mitglied der theosophischen Gesellschaft, in The Theosophist empfehlen, überschrieben ,,Esoterische Studien.“ Sein Verfasser legt darin eine ganz occulte Theorie, wenn auch für die Welt eine neue Idee dar - ,,der Fortschritt der Monade fällt zusammen mit dem Rückschritte der Form, d. i. mit Abnahme der Gestaltungskraft.“ (Bd. VIII. p. 666.) Er sagt: ,,Wer weiß, welche Gestalt dein Ego in entfernten Ringen (Runden oder Rassen?) zum Träger diente? . . . . Kann nicht der Typus des Menschen . . . . jener der Simiae in ihrer Verschiedenartigkeit gewesen sein? Kann nicht das Affenreich, râmâyanischen Angedenkens, auf irgend einer weit herstammenden Überlieferung beruhen, welche sich auf eine Periode bezieht, da dies das gemeinsame Los oder vielmehr der gemeinsame Aspekt http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/302.htm (1 of 2)20.06.2005 17:27:53 Kommentar X des Menschen war?“ Und der Verfasser beschließt eine sehr scharfsinnige, wenn auch allzu kurze Darlegung seiner Theorie mit den Worten, die jeder wahre Occultist unterschreiben wird: ,,Beim physiko-ätherischen Menschen muß Involution des Geschlechtes stattfinden. So wie der physiko-astrale Mensch von Wesen der untermenschlichen Klasse (evolviert aus tierischen Vorbildern) wegen seiner Wiedergeburt abhing, wird der plysiko-ätherische Mensch unter den anmutigen, wohlgestalteten Klassen, die aus der Luftebene hervorgehen, eine oder mehrere finden, welche für seine folgenden Verkörperungen entwickelt sein werden, wenn erzeugte Formen gegeben sind - ein Vorgang, welcher die ganze Menschheit nur sehr allmählich umfassen wird. Die (vor-?) adamitischen und nach-adamitischen waren Riesen; ihre ätherischen Gegenstücke können möglicherweise Liliputaner sein - schön, leuchtend, durchsichtig - aber sie werden sicherlich Riesen an Gemüt sein.“ (p. 671. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/302.htm (2 of 2)20.06.2005 17:27:53 Kommentar X Aber selbst solche Behauptungen, wie zum Beispiel die, daß der Mensch das früheste von allen Säugetieren war, daß der Mensch der mittelbare Vorfahre des Affen ist, und daß er in alter Zeit eine Art Cyklop war - all das wird bestritten werden; aber die Gelehrten werden niemals im stande sein, ausgenommen zu ihrer eigenen Befriedigung, zu beweisen, daß dem nicht so war. Auch können sie nicht zugestehen, daß die ersten zwei Menschenrassen zu ätherisch und schattenartig in ihrer Konstitution, Organismus, und selbst Gestalt waren, um körperliche Menschen genannt zu werden. Denn, wenn sie das thun, so wird man finden, daß dies einer Von den Gründen ist, warum man niemals wird erwarten können, daß ihre Überreste unter anderen Fossilien ausgegraben werden. Nichtsdestoweniger wird all dies behauptet. Der Mensch war der Speicher von allen Lebenskeimen, den vegetabilen und animalischen gleicher Weise für diese Runde. [133] So wie Am Suph ,,Einer ist, ungeachtet der unzähligen Formen, welche in ihm sind“, [134] so ist der Mensch auf Erden der Mikrokosmos des Makrokosmos. Sobald der Mensch erschien, war alles vollständig . . . . denn alles ist im Menschen enthalten. Er vereinigt in sich alle Formen. [135] Das Geheimnis des irdischen Menschen ist nach dem Geheimnis des himmlischen Menschen. [136] Die menschliche Form - sogenannt, weil sie der Träger (unter was immer für einer Gestalt) des göttlichen Menschen ist, - ist, wie von dem Verfasser der ,, Esoterischen Studien“ so intuitiv bemerkt wird, der neue Typus am Beginne einer jeden Runde. Wie der Mensch niemals sich in einer Gestalt wird offenbaren können, welche dem Tierreiche angehört, in Wirklichkeit‘ so hat er sich auch niemals so geoffenbart, d. i. er bildete niemals einen Teil jenes Reiches. Abgeleitet, bloß abgeleitet, von der verfeinertsten Klasse des letzteren, muß eine neue menschliche Form immer der neue Typus des Cyklus gewesen sein. Die menschliche Gestalt in einem Ringe (?) wird, wie ich mir vorstelle, zu abgelegten Kleidern in dem nächsten; sie wird dann von der höchsten Klasse in dem darunter stehenden dienenden Reiche übernommen. [137] Wenn der Gedanke die Bedeutung hat, in der wir ihn verstehen - denn die erwähnten ,,Ringe“ verwirren einigermaßen die Sache, dann ist er die richtige esoterische Lehre. Nachdem er am ersten Anbeginne und an der Spitze des fühlenden und bewußten Lebens erschienen war, wurde der Mensch - der Astralmensch, oder die „Seele“, denn der Zohar sagt. in Wiederholung der archaischen Lehre ausdrücklich, daß „der wirkliche Mensch die Seele ist, und daß seine materielle Gestalt keinen Teil von ihm bildet“ - wurde der Mensch die lebendige und http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/303.htm (1 of 3)20.06.2005 17:27:54 Kommentar X animale Einheit, deren abgelegte Kleider“ die Gestalt eines jeden Lebens und Tieres in dieser Runde bestimmten. [138] So „schuf“ er durch Zeitalter die Insekten. Reptilien, Vögel und Säugetiere, unbewußt von selbst, aus seinen Überresten und Überbleibseln aus der dritten und vierten Runde. Dieselbe Idee und Lehre werden ausdrücklich im altpersischen Vendîdâd, sowie auch in der chaldäischen und mosaischen Allegorie von der Arche, die alle ebensoviele nationale Lesarten der ursprünglichen in der indischen Schrift gegebnen Legende sind. Sie findet sich in der Allegorie des Vaivasvata Mann und seiner Arche mit den sieben Rishis. von denen ein jeder als der Vater und Vorfahr besonderer Tiere, Reptilien und selbst Ungetüme gezeigt wird, wie im Vishnu und anderen Purânen. Man öffne den altpersischen Vendîdâd, und lese den Befehl des Ahura Mazda an Yima, einen Erdgeist. welcher die drei Rassen symbolisiert, nachdem er ihm gesagt hatte, einen Vara zu bauen - ,,eine Einfriedigung“, eine Argha oder einen Träger. [133] Es mag eingewendet werden, daß dies ein Widerspruch ist; daß, da die erste Wurzelrasse 300 000 000 Jahre nach der Entwicklung der Vegetation erschien, der Keim des vegetabilen Lebens nicht in der ersten Rasse mithalten sein konnte. Wir sagen, er konnte; denn bis zum Auftreten des Menschen in dieser Runde, war die Vegetation von einer ganz anderen Art, als von der sie jetzt ist, und ganz ätherisch; dies aus dem einfachen Grunde, weit kein Gras oder Pflanzen körperlich gewesen sein konnten, bevor es tierische oder andere Organismen gab, um die Kohlensäure auszuatmen, welche die Vegetation zu ihrer Entwicklung, ihrer Ernährung und ihrem Wachstum aufzusaugen hat. Sie sind in ihren physischen und vollendeten Formen wechselseitig von einander abhängig. [134] Zohar I. 21a. [135] Ebenda, III. 48 a. [136] Ebenda, II. 76a. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/303.htm (2 of 3)20.06.2005 17:27:54 Kommentar X [137] a. a. O., p. 666. [138] Es wird im Zohar gesagt, daß die ,,ursprünglichen Weiten“ (Funken) nicht fortbestehen konnten, weil der Mensch noch nicht war. „Die menschliche Form enthält alles und da sie noch nicht existierte, wurden die Welten zerstört.“ http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/303.htm (3 of 3)20.06.2005 17:27:54 Kommentar X Dorthin (in den Vara) sollst du bringen die Samen von Männern und Weibern der größten, besten und schönsten Arten auf dieser Erde; dorthin sollst du bringen die Samen einer jeden Art von Vieh, u. s. w. . . . . Alle jene Samen sollst du bringen, zwei von jeder Art, damit sie dort unerschöpflich erhalten bleiben, so lange als jene Menschen in dem Vara verweilen werden. [139] Jene „Menschen“ in dem „Vara“ sind die ,,Vorfahren“, die himmlischen Menschen oder Dhyânîs, die zukünftigen Egos, welche beauftragt sind, die Menschheit zu beseelen. Denn der Vara, oder die Arche oder wiederum der Träger bedeuten einfach den Menschen. [140] Du sollst den Vara versiegeln (nachdem du ihn mit den Samen gefüllt hast), und du sollst eine Thür machen, und ein Fenster, welches von selbst scheint im Innern (was die Seele ist). [141] Und wenn Yima den Ahura Mazda fragt. wie er die Anfertigung jenes Vara bewerkstelligen solle, wird ihm geantwortet Zermalme die Erde . . . . und knete sie mit deinen Händen, wie es der Töpfer thut, wenn er die Thonerde knetet. [142] Der ägyptische widderköpfige Gott macht den Menschen aus Thon auf einer Töpferscheibe und ebenso bilden ihn die Elohim in der Genesis aus demselben Stoffe. Wenn der ,,Schöpfer der materiellen Welt‘ Ahura Mazda ferner gefragt, wird, was ,,dem Vara, welchen Yima machte,“ Licht geben solle, antwortet er: Es giebt ungeschaffene Lichter und geschaffene Lichter. Dort (in Alryana Vaêjô, wo der Vara gebaut wird), sieht man die Sterne, den Mond, und die Sonne nur einmal (im Jahre) auf- und untergehen, und ein Jahr erscheint Hofs als ein Tag (und Nacht). [143] Dies ist eine klare Bezugnahme auf das ,,Land der Götter“ oder die (jetzigen) Polarregionen. Obendrein ist ein anderer Wink in diesem Verse enthalten, eine deutliche Anspielung auf die ,,ungeschaffenen Lichter“, welche den Menschen im Innern erleuchten - auf seine ,,Prinzipien“. Im anderen Falle könnte kein Sinn oder Vernunft in der Antwort Ahura Mazdas gefunden werden, der sofort die Worte folgen: Jedes vierzigste Jahr werden zu jedem Paare (Hermaphroditen) zwei geboren, ein Mann und ein Weib. [144] Das letztere ist ein deutlicher Wiederhall der Geheimlehre , welche in einer http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/305.htm (1 of 4)20.06.2005 17:27:54 Kommentar X Strophe sagt: Am Ende von je vierzig (jährlichen) Sonnen, am Ende eines jeden vierzigsten Tages, wird das doppelte vier, männlich und weiblich in einem, in dem ersten und zweiten und dritten . . . . Dies ist klar, nachdem eine jede ,,Sonne“ ein ganzes Jahr bedeutete, indem das letztere damals aus einem Tage bestand, so wie es in dem Kreise des Pols jetzt aus sechs Monaten besteht. Nach der alten Leine ändert die Erdachse allmählich ihre Neigung gegen die Ekliptik, und zu der erwähnten Periode war diese Neigung so groß, daß ein Polartag die ganze Periode des Umlaufs der Erde um die Sonne hindurch dauerte, wo eine Art von Zwielicht von sehr kurzer Dauer dazwischen trat; worauf das Polarland seine Lage unmittelbar unter den Sonnenstrahlen wieder einnahm. Dies mag der Astronomie, wie sie jetzt gelehrt und verstanden wird, entgegengesetzt sein; aber wer kann sagen, daß Veränderungen in der Bewegung der Erde, welche jetzt nicht stattfinden, auch vor Millionen vor Jahren nicht stattgefunden haben? Wenn wir nochmals zu der Behauptung zurückkehren, daß Vara den Menschen der vierten Rasse bedeutete, so wie auch die Erde jener Tage, den Mond, und selbst Noahs Arche, wenn man es so haben will - so ist dies wiederum in dem Zwiegespräche zwischen Ahura Mazda und Zarathushtra gezeigt. So wenn der letztere fragt: O Schöpfer der materiellen Welt, du Heiliger! Wer war es, welcher das Gesetz des Mazda in den Vara brachte, weichen Yima machte? Ahura Mazda antwortete: „Es war der Vogel Karshipta, o heiliger Zarathushtra!“ [145] Und die Anmerkung erklärt: Der Vogel Karshipta wohnt in den Himmeln: würde er auf Erden leben, so wäre er der König der Vögel. Er brachte das Gesetz in den Var des Yima und recitiert den Avesta in der Sprache der Vögel. [146] Dies ist wiederum eine Allegorie und ein Symbol, daß nur von den Orientalisten mißverstanden wird, welche in diesem Vogel ,,eine Inkarnation ,des Blitzes“ sehen, und sagen, daß sein Gesang ,,oft für die Äußerung eines Gottes und für eine Offenbarung gehalten wurde“, und was nicht noch. Karshipta ist die http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/305.htm (2 of 4)20.06.2005 17:27:54 Kommentar X menschliche Gemütsseele, und die Gottheit derselben, die im alten Magiertum durch einen Vogel symbolisiert wurde, sowie sie die Griechen durch einen Schmetterling symbolisierten. Sobald Karshipta in den Vara oder Menschen eingetreten war, verstand er das Gesetz des Mazda, oder der göttlichen Weisheit. In dem ,,Buch der verborgenen Weisheit“ heißt es von dem Baume, welcher der Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen ist: In seinen Zweigen wohnen die Vögel und bauen ihre Nester (haben die Seelen und die Engel ihre Stätte). [147] Daher war er für die Kabbalisten ein ähnliches Symbol. ,,Vogel“ war ein chaldäisches, und wurde ein hebräisches Synonym und Symbol für Engel, eine Seele, einen Geist, oder Deva; und des ,,Vogels Nest“ war für beide der Himmel, und ist Gottes Schoß im Zohar. Der vollkommene Messias tritt in Eden ein ,,an jenem Platz, welcher des Vogels Nest genannt wird.“ [148] ,,Wie ein Vogel, welcher von seinem Nest fliegt,“ und das ist die Seele, von welcher die She‘khin-ah (göttliche Weisheit oder Gnade) sich nicht wegbewegt. [149] [139] ,,The Sacred Books of the East,“ vol. IV; The Vendîdâd, J. Darmesteter; Fargard II. vv, 27 (70) und 28 (74). [140] Dies ist die Bedeutung, wenn die Allegorie und das Symbol aufgeschlossen und mit Hilfe des menschlichen Schlüssels, oder des Schlüssels zur irdischen Anthroposophie gelesen werden. Diese Auslegung der „Archen“ wiederstreitet nicht im mindesten ihrem astronomischen und selbst theogonischen Schlüssel; noch mit irgend einer der anderen sechs Bedeutungen. Auch erscheint sie nicht weniger wissenschaftlich als die modernen Theorien über den Ursprung des Menschen. Wie gesagt, sie hat sieben Schlüssel, so wie das übrige. [141] Ebenda, v. 30 (87). http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/305.htm (3 of 4)20.06.2005 17:27:54 Kommentar X [142] Ebenda, v. 31 (93). [143] Ebenda, v. 40 (131). [144] Siehe auch Bund., XV. [145] Ebenda, 42 (137) [146] Bund, XIX und XXIV. [147] S. L. MacGrogor Mathers, Kabbalah Unveiled, p. 104. [148] Zohar, II. 8 b. [149] Zohar, III. 278a; Myer‘s Qabbalah, p. 217. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/305.htm (4 of 4)20.06.2005 17:27:54 Kommentar X Das Nest des Ewigen Vogels, dessen Schwingen durch ihr Flattern das Leben hervorbringen, ist der grenzenlose Baum, - sagt der Kommentar, und meint Hamsa, den Vogel der Weisheit. Adam Kadmon ist es, welcher der Baum der Sephiroth ist, und er ist es, welcher zum ,,Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen“ wird, esoterisch. Und jener ., Baum hat um sich sieben Säulen (sieben Pfeiler) der Welt, oder Rectores (dieselben Vorfahren oder Sephiroth wiederum), welche durch die bezüglichen Ordnungen von Engeln in den Sphären der sieben Planeten wirken“, u. s. w., und eine von diesen Ordnungen erzeugt die Riesen (Nephilim) auf Erden. Es war der Glaube des ganzen Altertums, des heidnischen und des christlichen, daß die früheste Menschheit eine Rasse von Riesen war. Gewisse Ausgrabungen in Amerika in Grabhügeln und in Höhlen haben bereits in vereinzelten Fällen Gruppen von neun und zwölf Fuß hohen Skeleten ergeben. [150] Diese gehören zu Stämmen der frühen fünften Rasse, die jetzt zu einer durchschnittlichen Größe von zwischen fünf und sechs Fuß herabgesunken ist. Aber wir können leicht glauben, daß die Titanen und Cyklopen der alten Zeit wirklich der vierten (atlantischen) Rasse angehörten, und daß alle späteren Legenden und Allegorien, die sich in den indischen Purânen und den griechischen Gedichten des Hesiod und Homer finden, auf verschwommenen Erinnerungen an wirkliche Titanen beruhten - an Menschen von furchtbarer übermenschlicher Körperkraft, welche sie befähigte, sich zu verteidigen, und die riesigen Ungeheuer der mesozoischen und ersten känozoischen Zeit in Schach zu halten und an thatsächliche Cyklopen, an ,,drei“äugige Sterbliche. Es ist oft von beobachtenden Schriftstellern bemerkt worden, daß der ,,Ursprung nahezu einer jeden volkstümlichen Mythe und Legende unwandelbar auf eine Thatsache in der Natur zurückgeführt werden konnte.“ In diesen phantastischen Schöpfungen eines überschwänglichen Subjektivismus ist immer ein Element des Gegenständlichen und Wirklichen. Die Einbildungskraft der Massen konnte, so ungeordnet und ungezügelt sie auch sein mag, niemals so zahlreiche ungeheuerliche Gestalten, einen solchen Reichtum an außerordentlichen Sagen aus nichts ersonnen und gestaltet haben, wenn sie nicht, um als ein innerer Kern dafür zu dienen, jene schwankenden, dunklen und unbestimmten Erinnerungen gehabt hätte, welche die zerbrochenen Glieder der Zeitenkette vereinigen, um mit ihnen die geheimnisvolle Traumbegründung unseres gemeinsamen Bewußtseins zu bilden. [151] http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/307.htm (1 of 4)20.06.2005 17:27:55 Kommentar X Der Beweis für die Cyklopen - ein Geschlecht von Riesen - wird in späteren Abteilungen in den cyklopischen Überresten, welche bis zum heutigen Tage so genannt werden, aufgezeigt werden. Eine Andeutung dafür, daß die frühe vierte Rasse - während ihrer Entwicklung und vor der schließlichen Anpassung des menschlichen Organismus, welcher erst in der fünften Rasse vollkommen und symmetrisch wurde - dreiäugig gewesen sein könne, ohne daß sie notwendigerweise ein drittes Auge in der Mitte der Stirne gehabt hat, wie die sagenhaften Cyklopen, wird auch von der Wissenschaft geliefert. Für Occultisten, welche glauben, daß die geistige und psychische Involution gleichlaufend mit der physischen Evolution fortschreitet - daß die inneren Sinne, die den ersten menschlichen Rassen angeboren waren, während des rassischen Wachstums und der stofflichen Entwicklung der äußeren Sinne verkümmerten - für die Schüler der esoterischen Symbologie ist die obige Behauptung keine Vermutung oder Möglichkeit, sondern einfach eine Phase des Gesetzes, des Wachstums, kurz gesagt, eine bewiesene Thatsache. Sie verstehen die Bedeutungen der Stelle in den Kommentaren, welche sagt: Es waren vierarmige menschliche Geschöpfe in jenen frühen Tagen der Mannweiblichen (Hermaphroditen); mit einem Haupte, aber drei Augen. Sie konnten vor sich und hinter sich sehen. [152] Einen Kalpa später (nach der Trennung der Geschlechter), als die Menschen in den Stoff verfallen waren, wurde ihr geistiges Schauen trübe; und dem entsprechend begann das dritte Auge seine Kraft zu verlieren . . . . Als die Vierte (Rasse) in ihrem Mittelalter anlangte, mußte die innere Schauung durch künstliche Reize erweckt und erworben werden, welcher Vorgang den alten Weisen bekannt war. . . . [153] Auf gleiche Weise verschwand bald das dritte Auge, welches allmählich versteinert wurde. [154] Die Doppeltgesichtigen wurden die Eingesichtigen, und das Auge wurde tief in das Haupt eingezogen und ist jetzt unter dem Haar vergraben. Während der Thätigkeit des inneren Menschen (während Transzuständen und geistigen Visionen) schwillt das Auge an und dehnt sich aus. Der Arhat sieht und fühlt es, und reguliert sein Wirken dementsprechend . . . . Der unbefleckte Lanoo (Schüler, Chelâ) braucht keine Gefahr zu fürchten; wer sich selbst nicht in Reinheit erhält (wer nicht keusch ist), wird keine Hilfe von dem ,,Devaauge“ empfangen. Unglücklicherweise nicht. Das „Devaauge“ existiert nicht mehr für die Mehrheit der Menschheit. Das Dritte Auge ist tot und wirkt nicht länger; aber es hat einen Zeugen seines Daseins hinterlassen. Dieser Zeuge ist jetzt die Zirbeldrüse. Was die „vierarmigen“ Menschen anbelangt, so wurden sie zu den Vorbildern der http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/307.htm (2 of 4)20.06.2005 17:27:55 Kommentar X vierarmigen indischen Göttern, wie in einer vorhergehenden Fußnote gezeigt wurde. [150] Darwinistische Evolutionisten, welche so gewohnt sind, sich auf das Zeugnis des Rückschlage auf den Urtypus zu berufen - dessen volle Bedeutung im Falle von menschlichen Mißgeburten in der esoterischen Lösung des embryologischen Problems enthalten ist - um ihre Argumente zu stützen, würden gut thun, jene Beispiele von moderne Riesen, die oft 8, 9 und selbst 11 Fuß hoch sind, zu untersuchen. Solche Rückschläge sind unvollkommene, aber unleugbare Wiederholungen des ursprünglichen gewaltigen Menschen der Urzeit. [151] Siehe Mythical Monsters, von Ch. Gould, aus dessen interessantem und wissenschaftlichen Buche weiter Unten ein paar Stellen angeführt sind. Siehe auch in A. P. Sinnett‘s Occoult World, die Beschreibung einer Höhle in den Himâlayas, gefüllt mit Überresten von riesigen Menschen- und Tierknochen. [152] D. i., das dritte Auge war an der Rückseite des Kopfes. Die Behauptung, daß die späteste hermaphrodite Menschheit „vierarmig“ war, enträtselt wahrscheinlich das Geheimnis von all den Darstellungen und Idolen der exoterischen Götter von Indien. Auf der Akropolis von Argos befand sich ein [korrekter Abdruck siehe Buch] eine roh geschnitzte Holz— Statue, die dem Daedalus zugeschrieben wurde und einen dreiäugigen Koloß darstellte, welcher dem Zeus Triôpês, dem ,,Dreiäugigen“ geweiht war. Das Haupt des ,, Gottes“ hat zwei Augen in seinem Gesicht und eins am höchsten Punkte der Stirn. Sie wird als die archaischte aller alten Statuen betrachtet (Schol. Vatic. ad Eurip. Troad. 14). [153] Das innere Schauen konnte von nun. an nur durch Übung und Initiation erlangt werden, außer in den Fällen von ,natürlichen und geborenen Magiern“ http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/307.htm (3 of 4)20.06.2005 17:27:55 Kommentar X — Sensitiven und Medien, wie sie jetzt genannt werden. [154] Dieser Ausdruck ,,versteinert“ anstatt von ,,verknöchert“ ist merkwürdig. Das ,,Hinterauge“, welches natürlich die sogenannte Zirbeldrüse ist, die kleine erbsenförmige Masse grauer Nervensubstanz, welche der Rückseite des dritten Gehirnventrikels anliegt, soll fast ausnahmslos mineralische Absonderungen und Sand enthalten, und ,,nichts weiter“. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/307.htm (4 of 4)20.06.2005 17:27:55 Kommentar X Das Geheimnis des menschlichen Auges ist derart, daß einige Gelehrte gezwungen waren, bei ihren vergeblichen Versuchen, alle Schwierigkeiten, welche seine Thätigkeit umgeben, zu erklären und zu begründen, zu occulten. Erklärungen ihre Zuflucht zu nehmen. Die Entwicklung des menschlichen Auges bestätigt mehr die occulte Anthropologie als jene der materialistischen Physiologen. ,,Die Augen des menschlichen Embryo wachsen von innen nach außen“ - aus dem Gehirn heraus, anstatt einen Teil der Haut zu bilden, wie bei den Insekten und beim Tintenfisch. Professor Lankester - welcher meint, daß das Gehirn ein sonderbarer Ort für das Auge ist, und die Erscheinung nach darwinistischen Grundsätzen zu erklären versucht - schlägt die seltsame Anschauung vor, daß ,, unser“ frühester mit Rückenwirbeln versehener Ahne ein „durchsichtiges“ Geschöpf war und sich daher nicht darum bekümmerte, wo das Auge lag! Und so war der Mensch einstmals, wird uns gelehrt, ein ,,durchsichtiges Geschöpf“ und daher bewährt sich unsere Theorie. Aber wie reimt sich die Lankesterhypothese mit der Haeckelschen Ansicht, daß das Wirbeltierauge in Veränderungen in der Epidermis seinen Ursprung hatte? Wenn es von innen ausging, so fällt die letztere Theorie in dem Papierkorb. Dies scheint durch die Embryologie erwiesen zu. sein. Obendrein ist Professor Lankester‘s außerordentlicher Vorschlag - oder sollen wir sagen Zugeständnis? - vielleicht durch evolutionistische Notwendigkeiten notwendig gemacht. Der Occultismus mit seiner Lehre von der allmählichen Entwicklung der Sinne ,,von innen nach außen“, aus astralen Vorbildern, ist viel befriedigender. Das dritte Auge zog sich nach einwärts zurück, als seine Laufbahn beendet war — ein anderer Punkt zu Gunsten des Occultismus. Der allegorische Ausdruck der indischen Mystiker, welche von dem ,,Auge des Shiva“, des Tri-lochana oder ,,Dreiäugigen“ sprechen, erhält so ihre Rechtfertigung und ihren Daseinsgrund; die Verlegung der Zirbeldrüse (einstmals jenes dritte Auge) nach der Stirne ist eine exoterische Freiheit. Dies wirft auch ein Licht auf das Geheimnis - das manchen unbegreiflich ist - von dem Zusammenhange zwischen abnormer oder geistiger Seherschaft und der physiologischen Reinheit des Sehers. Die Frage wird oft gestellt: Weshalb soll Ehelosigkeit und Keuschheit eine unerläßliche Bedingung der regelmäßigen Chelâschaft oder der Entwicklung psychischer und occulter Kräfte sein? Die Antwort ist im Kommentare enthalten.. Wenn wir lernen, daß das dritte Auge einstmals ein physiologischen Organ war und späterhin, infolge des allmählichen Schwindens der Geistigkeit und Zunehmens der Stofflichkeit, indem die geistige Natur durch die physische erlöscht wurde, dasselbe ein verkümmertes Organ http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/309.htm (1 of 3)20.06.2005 17:27:55 Kommentar X wurde, das jetzt von den Physiologen ebensowenig verstanden wird als die Milz wenn wir dies lernen, so wird der Zusammenhang klar. Während des menschlichen Lebens ist das größte Hindernis auf dem Wege der geistigen Entwicklung, und insbesondere für die Erlangung von Yogakräften, die Thätigkeit unserer physiologischen Sinne. Da die Geschlechtsthätigkeit durch Wechselwirkung auch eng verknüpft ist mit dem Rückenmark und der grauen Gehirnsubstanz, so ist es unnütz, irgend welche längere Erklärung zu geben. Natürlich wirkt der normale und abnormale Zustand des Gehirns und der Grad aktiver Thätigkeit in der Medulla Oblongata mächtig auf die Zirbeldrüse zurück, denn infolge der Anzahl der ,,Centren“ in jener Region, welche weitaus die größte Zahl der physiologischen Thätigkeiten der tierischen Oekonomie kontrolliert, und auch infolge der engen und innigen Nachbarschaft der beiden muß eine sehr mächtige ,,induktive“ Einwirkung von der Medulla auf die Zirbeldrüse ausgeübt werden. All dies ist dem Occultisten ganz klar, aber sehr unbestimmt in den Augen des gewöhnlichen Lesers. Dem letzteren muß also die Möglichkeit eines dreiäugigen Menschen in der Natur, in jenen Zeiten, als seine Formung noch in einem verhältnismäßig chaotischen Zustand war, gezeigt werden. Eine solche Möglichkeit kann vor allem aus anatomischer und zoologischer Erkenntnis geschlossen werden, und kann sodann auf den Annahmen der materialistischen Wissenschaft selbst ruhen. Es wird auf Grund der Autorität der Wissenschaft und des Augenscheins, was diesmal nicht bloß eine Erdichtung theoretischer Spekulation ist, behauptet, daß viele von den Tieren - insbesondere unter den niederen Ordnungen der Wirbeltiere - ein drittes Auge haben, welches jetzt verkümmert ist, welches aber in seinem Ursprunge notwendigerweise thätig war. [155] Die Art Hatteria, eine Eidechse aus der Ordnung der Lacertilien, die vor kurzem in Neuseeland - einem Teil des alten sogenannten Lemuriens, man bemerke das wohl - entdeckt wurde, bietet diese Eigentümlichkeit auf eine höchst außerordentliche Weise; und nicht bloß die Hatteria punctata, sondern auch das Chamäleon und gewisse Reptilien und sogar Fische. Man glaubte zuerst, daß dies nichts weiter sei, als die Verlängerung des Gehirns, welche mit einem kleinen Vorsprunge endete, genannt Epiphysis, ein kleiner, von dem Hauptknochen durch einen Knorpel getrennter Knochen, und sich in jedem Tiere vorfand. Aber es fand sich bald, daß es mehr als dies war. Wie seine Entwicklung und anatomischer Bau zeigte, bot es eine solche Analogie mit jenen des Auges, daß man es für unmöglich fand, irgend etwas anderes darin zu sehen. Es giebt Paläontologen, welche sich bis http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/309.htm (2 of 3)20.06.2005 17:27:55 Kommentar X zum heutigen Tag überzeugt fühlen, daß dieses dritte Auge ursprünglich funktionierte, und sie haben sicherlich Recht. Denn folgendes wird in Quain‘s Anatomy über die Zirbeldrüse gesagt: [155] ,,Tief im Innern des Kopfes, von dicker Haut und Muskeln überzogen, finden wir bei einzelnen Tieren verschiedener Klassen wirkliche Augen, welche nicht sehen,“ sagt Haeckel. ,,Unter den Wirbeltieren giebt es blinde Maulwürfe und Wühlmäuse, blinde Schlangen und Eidechsen . . . Sie meiden das Tageslicht und wohnen . . . unter der Erde . . . Sie sind nicht ursprünglich blind, sondern stammen von Vorfahren ab, die im Lichte lebten und wohlentwickelte Augen besaßen. Das verkümmerte Auge unter dem undurchsichtigen Felle ist bei diesen blinden Tieren auf allen Stufen der Rückbildung zu finden.“ (Haeckel, ,,Über Ursprung und Entwicklung der Sinneswerkzeuge“, Populäre Vorträge, Heft II. p. 161). Und wenn zwei Augen bei niederen Tieren so vor kümmern konnten, warum nicht ein Auge - die Zirbeldrüse - beim Menschen, welcher seinem physischen Aspekt nach bloß ein höheres Tier ist http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/309.htm (3 of 3)20.06.2005 17:27:55 Kommentar X Aus diesem Teile, welcher zuerst die Gesamtheit und später den hinteren Teil vorderen ersten Gehirnbläschens bildet, werden die Augenbläschen in der frühesten Periode entwickelt, und im Zusammenhange mit dem vorderen Teile werden Gehirnhemisphären und die sie ergänzenden Teile gebildet. Der Sehhügel auf jeder Seite ist gebildet durch die seitliche Verdickung der Markwand, während der Zwischenraum zwischen beiden Sehhügeln nach abwärts gegen die Basis hin absteigend die Höhlung des dritten Ventrikels mit seiner Verlängerung nach dem Infundibulum hin bildet. Die raue Kommissur erstreckt sich nachher quer durch die Ventrikelhöhlung . . . . . Der hintere Teil des Daches wird durch einen besonderen Prozeß, der später betrachtet werden soll, zur Zirbeldrüse entwickelt, welche auf jeder Seite durch ihre Pedunculi mit den Sehhügeln vereinigt bleibt, und hinter diesen wird ein transversales Band als hintere Kommissur gebildet. Die Lamina terminalis (Lamina cinerea) fährt fort, den dritten Ventrikel nach vorn abzuschließen, darunter bildet die optische Kommissur den Boden des Ventrikels, und weiter hinten steigt das Infundibulum hinab, um im Türkensattel mit dem Gewebe, welches an den hinteren Lappen des Gehirnanhangs anschliefst, vereinigt zu werden. Die zwei Sehhügel, die aus dem hinteren und äußeren Teil des vorderen Bläschens gebildet sind, bestehen zuerst aus einem einzigen hohlen Sack von Nervenmaterie, dessen Höhlung an jeder Seite nach vorn mit jener der beginnenden Gehirnhemisphären kommuniciert, und nach hinten mit jener des mittleren Hirnbläschens (der corpora quadrigemina). Bald jedoch verdichten sich die Sehhügel durch vermehrte Ablagerung, welche in ihrem Innern hinten, unten, und an den Seiten stattfindet, und gleichzeitig erscheint eine Kluft oder Spalte oben zwischen ihnen und dringt nach abwärts zu der inneren Höhlung durch, welche am hinteren Teil gegenüber dem Eingang der Sylvischen Wasserleitung offen bleibt. Diese Kluft oder Spalte ist der dritte Ventrikel. Hinten bleiben die zwei Sehhügel durch die hintere Kommissur vereinigt, welche ungefähr am Ende des dritten Monates unterscheidbar wird, und auch durch die Stiele der Zirbeldrüse. In einer frühen Periode können die Sehwege als hohle Verlängerungen ans dem äußeren Teile der Wand der einstweilen noch blasenartigen Sehhügel betrachtet werden. Im vierten Monat sind diese Wege deutlich gebildet. In der Folge sind sie nach rückwärts bis zum Zusammenhang mit den Vierhügeln http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/311.htm (1 of 4)20.06.2005 17:27:56 Kommentar X verlängert. Die Entstehung der Zirbeldrüse und des Gehirnanhanges bietet einige der interessantesten Erscheinungen dar, die mit der Entwicklung des Thalamencephalon in Zusammenhang stehen. [156] Das obige ist besonders interessant, wenn man sich daran erinnert, daß, wenn nicht die Entwicklung des hinteren Teiles der Gehirnhemisphären wäre, die Zirbeldrüse nach Entfernung der Scheitelbeine vollkommen sichtbar sein würde. Es ist auch sehr interessant, den unverkennbaren Zusammenhang zu bemerken, welcher zwischen dem ursprünglich hohlen Sehweg und den Augen vorne, und der Zirbeldrüse und ihren Stielen hinten und zwischen allen diesen und den Sehhügeln verfolgt werden kann. Somit haben die neuen Entdeckungen in Zusammenhang mit dem Dritten Auge der Hatteria punctata eine sehr wichtige Bedeutung für die Geschichte der Entwicklung der menschlichen Sinne und für die occulten Behauptungen im Texte. Es ist wohl bekannt, daß Descartes in der Zirbeldrüse den Sitz der Seele sah, obwohl dies jetzt von jenen, welche an das Dasein eines unsterblichen Prinzips im Menschen zu glauben aufgehört haben, als eine Einbildung betrachtet wird. Obwohl die Seele mit jedem Teile des Körpers vereinigt ist, sagte er, so giebt es doch einen speziellen Teil des letzteren, in welchem die Seele ihre Funktionen spezieller als in irgend einem anderen ausübt. Und da weder das Herz, noch selbst das Gehirn jene ,,spezielle“ Ortlichkeit sein könne, schloß er, daß es jene kleine Drüse sei, welche mit dem Gehirne verbunden sei, und doch eine von demselben unabhängige Thätigkeit habe, da sie leicht ,,von den animalischen Geistern [157] , welche die Schädelhöhlen in jedem Sinne durchkreuzen“, in eine Art von schwingender Bewegung versetzt werden könne. So unwissenschaftlich dies in unserer Zeit der exakten Gelehrsamkeit erscheinen möge, so war Descartes doch der occulten Wahrheit viel näher als irgend ein Haeckel. Denn die Zirbeldrüse ist, wie gezeigt, viel enger mit Seele und Geist verknüpft, als mit den physiologischen Sinnen des Menschen. Hätten die tonangebenden Gelehrten einen Schimmer von den wirklichen Vorgängen, die von dem evolutionellen Antriebe verwendet werden, und von dem gewundenen cyklischen Verlauf dieses großen Gesetzes, so würden sie wissen, anstatt zu vermuten, und sie würden sich in Betreif der zukünftigen physischen Umformungen, welche das Menschengeschlecht erwarten, durch die Kenntnis seiner vergangenen Formen im klaren sein. Dann würden sie die Falschheit und Unsinnigkeit ihrer modernen ,,blinde Kraft-“ und ,,mechanischen“ Naturvorgänge http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/311.htm (2 of 4)20.06.2005 17:27:56 Kommentar X einsehen; und infolge einer solchen Erkenntnis würden sie verstehen, daß die genannte, Zirbeldrüse z. B. in diesem Stadium unseres Cyklus für physischen Gebraucht nicht anders als unbrauchbar werden konnte. Wenn das überzählige ,, Auge“ jetzt im Menschen verkümmert ist, so ist dies ein Beweis dafür, daß es, ebenso wie im niederen Tiere einstmals thätig gewesen ist, denn die Natur erschafft niemals die kleinste, die unbedeutendste Form ohne irgend einen bestimmten Zweck und zu irgend einem Gebrauch. Es war ein thätiges Organ, sagen wir, in jenem Zustande der Entwicklung, als das geistige Element im Menschen die Oberherrschaft über die kaum im Entstehen begriffenen intellektuellen und psychischen Elemente inne hatte. Und als der Cyklus abwärts auf jenen Punkt zu verlief, wo die physiologischen Sinne durch das Wachstum und die Verfestigung des physischen Menschen - die unermeßlichen und verwickelten Veränderungen und Drangsale der zoolo-gischen Entwicklung entwickelt wurden und mit ihnen gleichen Schritt hielten, da verkümmerte dieses mittlere ,,Auge“ zum Schlusse zugleich mit den frühen geistigen und rein psychischen Merkmalen des Menschen. Das Auge ist der Spiegel und auch das Fenster der Seele, sagt die volkstümliche Weisheit, [158] und Vox populi, vox Dei. [156] a. a. O., II. 830, 831, 9. Aufl.; „The Thalamencephalon an Inter-brain.“ [157] Dem ,,Nervenether“ des Dr. H. W. Richardson, F. R. S.; der Nervenaura des Occultismus. Die ,,animalischen Geister“ (?) sind gleichbedeutend mit den Strömungen des nervenaurischen zusammengesetzten Kreislaufes. [158] Erinnern wir uns daran, daß die erste Rasse in der occulten Wissenschaft als innen geistig und außen ätherisch dargestellt wird; die zweite als mental psycho-spirituell, und körperlich ätherisch-physisch; die dritte bei ihrem Anfange noch des Intellekts entbehrend, ist ihrem Körper nach astro-physisch, und lebt ein inneres Leben, in dem das psycho-spirituelle Element auf keine Weise noch durch die kaum im Entstehen begriffenen physiologischen Sinne gestört ist. Seine beiden Stirnaugen - blicken vor sich hin, ohne, sei es die Vergangenheit, sei es die Zukunft zu sehen. Aber das dritte Auge „umfasst die Ewigkeit“. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/311.htm (3 of 4)20.06.2005 17:27:56 Kommentar X http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/311.htm (4 of 4)20.06.2005 17:27:56 Kommentar X Im Anbeginne war jede Klasse und Familie der lebenden Arten hermaphroditisch und objektiv einäugig. Im Tiere - dessen Form ebenso ätherisch (astral) war, wie die des Menschen, bevor die Körper der beiden ihre ,,Hautröcke“ zu entwickeln begannen, nämlich von innen nach außen die dicke Umhüllung physikalischer Substanz oder Materie mit ihrem innern physiologischen Mechanismus zu entwickeln - war das dritte Auge ursprünglich, ebenso wie im Menschen, das einzige Sehwerkzeug. Die beiden physikalischen Stirnaugen entwickelten sich [159] erst später, sowohl im Tier wie im Menschen, dessen Organ des physikalischen Sehens beim Beginne der dritten Rasse in. derselben Lage war, wie das einiger blinder Wirbeltiere heutigen Tages, d. i. unter einer undurchsichtigen Haut. [160] Nur sind die Stadien des überzähligen oder ursprünglichen Auges im Menschen und Tiere jetzt verkehrt, da der erstere den tierischen, nicht-vernünftigen Zustand bereits in der dritten Runde durchlaufen hat, und der rein tierischen Schöpfung um eine ganze Bewußtseinsebene voraus ist. Während daher das cyklopische Auge im Menschen das Werkzeug des geistigen Schauens war und noch ist, war es im Tiere jenes des gegenständlichen Sehens. Und dieses Auge wurde, nachdem es seinen Dienst gethan hatte, im Laufe der physischen Entwicklung vom einfachen zum zusammengesetzten durch zwei Augen ersetzt, und so von der Natur für weiteren Gebrauch in zukünftigen Aeonen aufbewahrt und bei Seite gelegt. Dies erklärt, warum die Zirbeldrüse ihre höchste Entwicklung proportional der niedersten physischen Entwicklung erreichte. Bei den Vertebraten ist es am auffallendsten und objektivsten, während es beim Menschen höchst sorgfältig verborgen und, ausgenommen für den Anatomen, unzugänglich ist. Nicht weniger Licht wird jedoch dadurch auf den zukünftigen körperlichen, geistigen und intellektuellen Zustand der Menschheit geworfen, für Perioden, welche anderen vergangenen Perioden gleichlaufend entsprechen, und sich immer auf den Linien auf steigender und absteigender cyklischer Entwicklung und Abwicklung bewegen. So hieß es einige Jahrhunderte vor dem Kali Yuga - dem Zeitalter, welches vor nahezu 5000 Jahren begann - im Kommentare Zwanzig, wenn derselbe in verständliche Sätze umschrieben wird: Wir (die fünfte Wurzelrasse) in unserer ersten Hälfte (der Dauer) aufwärts (auf dem jetzt aufsteigenden Bogen des Cyklus) sind in dem Mittelpunkt (oder zwischen) der ersten und zweiten Rasse - die hinab fielen (d. i. die Rassen waren damals auf dem absteigenden Bogen des Cyklus) . . . Rechne für dich selbst, Lanoo, und siehe. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/313.htm (1 of 4)20.06.2005 17:27:56 Kommentar X Wenn wir dem Rate folgend rechnen so finden wir, daß während jener Übergangsperiode - nämlich in der zweiten Hälfte der ersten geistigen aetherischastralen Rasse - die entstehende Menschheit des intellektuellen Gehirnelementes entbehrte, da sie auf ihrer absteigenden Linie war. ENTWICKLUNG DER WURZELRASSEN IN DER VIERTEN RUNDE. MERIDIAN DER RASSEN. Und da wir ihr parallel auf der aufsteigenden sind, entbehren wir daher des geistigen Elementes, welches jetzt durch das intellektuelle ersetzt ist. Denn man erinnere sich wohl, da wir in der Mânasaperiode unseres Cyklus von Rassen sind, oder in der fünften, so haben wir daher den Meridianpunkt der vollkommenen Ausgleichung von Geist und Stoff - oder das Gleichgewicht zwischen Gehirnintellekt und geistiger Wahrnehmung überschritten. Ein wichtiger Punkt muß jedoch im Auge behalten werden. Wir sind erst in der vierten Runde, und die volle Entwicklung des Manas als eines unmittelbaren Strahles aus dem universalen Mahat - eines vom Stoffe unbehinderten Strahles - wird erst in der fünften endgültig erreicht werden. Nichtsdestoweniger, da jede Unterrasse und Nation ihre Cyklen und Stadien der evolutionellen Entwicklung in einem kleineren Maßstabe wiederholt haben, muß dies umsomehr bei einer Wurzelrasse der Fall sein. Unsere Rasse hat somit als eine Wurzelrasse die Gleicherlinie überschritten und bewegt sich jetzt auf der geistigen Seite im Cyklus aufwärts: aber einige von unsern Unterrassen befinden sich noch auf dem dunklen absteigenden Bogen ihrer bezüglichen nationalen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/313.htm (2 of 4)20.06.2005 17:27:56 Kommentar X Cyklen; während wiederum andere - die ältesten - den kritischen Punkt überschritten haben, welcher allein entscheidet, ob eine Rasse. eine Nation, oder ein Stamm leben oder zugrundegehen wird, und als Unterrassen auf dem Höhepunkte der geistigen Entwicklung sind. [159] Aber auf eine Art, welche sehr verschieden ist von jener, welche Haeckel als eine Entwicklung ,,durch natürliche Züchtung im Kampfe ums Dasein“ beschreibt. (Popul. Vortr. II. ,,Über Ursprung und Entwicklung der Sinneswerkzeuge,“ p. 153.) Der bloße ,,Wärmesinn der Haut“ für hypothetische Lichtwellen ist absurd ungeeignet, die schöne Verbindung von Anpassungen, die im Auge existiert, zu erklären. Wir haben gezeigt, daß „natürliche Züchtung“ ein reiner Mythos ist, wenn man ihr die Entstehung von Veränderungen zuschreibt, da das ,,Überleben des Tauglichsten“ nur stattfinden kann, nachdem nützliche Veränderungen zugleich mit verbesserten Organismen entstanden sind. Woher kamen die ,,nützlichen Veränderungen“, welche das Auge entwickelten? Bloß aus ,,blinden, zweckund planlos wirkenden Naturkräften?“ Die Beweisführung ist kindisch. Die wahre Lösung des Geheimnisses ist in der unpersönlichen Göttlichen Weisheit zu finden, in ihrer Ideenbildung - die durch die Materie reflektiert ist. [160] Die Paläontologie hat nachgewiesen, daß bei den Tieren des mesozoischen Zeitalters - insbesondere den Sauriern, wie z. B. dem vorsintflutlichen Labyrinthodon, dessen fossiler Schädel eine anderen Falls unerklärliche Perforation aufweist - das dritte oder überzählige Auge sehr stark entwickelt gewesen sein muß. Verschiedene Naturforscher, unter anderen E. Korscheldt, sind überzeugt, daß, nachdem trotz der undurchsichtigen Haut, die es bedeckt, ein solches Auge bei den Reptilien der gegenwärtigen Zeit nur Licht von Finsternis unterscheiden kann (wie die menschlichen Augen, wenn sie mit einem Taschentuch verbunden oder auch nur fest geschlossen sind), bei den jetzt ausgestorbenen Tieren jenes Auge http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/313.htm (3 of 4)20.06.2005 17:27:56 Kommentar X thätig und ein wirkliches Sehorgan war. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/313.htm (4 of 4)20.06.2005 17:27:56 Kommentar X Es wird jetzt verständlich, warum das dritte Auge nach dem physischen Falle jener, welche wir Lemurier zu nennen übereingekommen sind, allmählich in eine einfache Drüse verwandelt wurde. Es ist eine seltsame Thatsache, daß bei den menschlichen Wesen die Gehirnhemisphären und die Seitenventrikel sich besonders entwickelt haben,. während die Sehhügel, die Vierhügel und die Streifenkörper in anderen Säugetiergehirnen als die hervorragendsten Teile entwickelt sind. Ferner wird behauptet, daß der Intellekt eines Menschen bis zu einem gewissen Grade nach der Entwicklung der centralen Windungen und des vorderen Teiles der Gehirnhemisphären abgeschätzt werden kann. Es würde als ein natürlicher Folgesatz dazu erscheinen, daß, wenn die Entwicklung der Zirbeldrüse als ein Kennzeichen der astralen Fähigkeiten und geistigen Triebe irgend eines Menschen betrachtet werden kann, eine entsprechende Entwicklung jenes Teils des Cranium oder eine Zunahme der Größe der Zirbeldrüse auf Kosten des hinteren Teiles der Gehirnhemisphären statthaben wird. Dies ist eine seltsame Spekulation und würde in dem vorliegenden Falle eine Bestätigung erhalten. Wir würden unten und hinten das Kleinhirn sehen, welches für den Sitz aller tierischen Triebe des menschlichen Wesens gehalten worden ist, und welches von der Wissenschaft für das große Centrum aller physiologisch koordinierten Bewegungen des Körpers, wie gehen, essen u. s. w., erklärt wird; vorne den vorderen Teil des Gehirns, die Gehirnhemisphären, den Teil, welcher insbesondere mit der Entwicklung der intellektuellen Kräfte im Menschen verknüpft ist; und in der Mitte, sie beide und insbesondere die tierischen Funktionen beherrschend, die entwickelte Zirbeldrüse, in Zusammenhang mit dem höher entwickelten oder geistigen Menschen. Es muß daran erinnert werden, daß dies nur physische Entsprechungen sind; geradeso wie das gewöhnliche menschliche Gehirn das Aufzeichnungsorgan des Gedächtnisses, aber nicht das Gedächtnis selbst ist. Dies ist also das Organ, welches so vielen Legenden und Überlieferungen ihren Ursprung gegeben hat, unter anderm auch jenen von Menschen mit einem Haupte, aber zwei Gesichtern. Diese Legenden sind in verschiedenen chinesischen Werken zu finden, abgesehen davon, daß sie in den chaldäischen Bruchstücken erwähnt sind. Außer in dem bereits angeführten Werke, dem Shan Hai King, kompiliert von Kung Chia nach Skulpturen auf neun Urnen, die von dem Kaiser Yü 2255 v. Chr. gemacht wurden, sind sie in einem anderen Werke, genannt die Bambusbücher, zu finden und in einem dritten, ´Rh Ya, dessen Verfasser ,,nach der Überlieferung von Chow Kung, Oheim von Wu Wang, erstem Kaiser der Chow Dynastie, 1122 v Chr., initiiert wurde“. Die Bambusbücher enthalten die alten Annalen von China, gefunden 279 n. Chr., bei http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/315.htm (1 of 3)20.06.2005 17:27:57 Kommentar X Eröffnung des Grabes des Königs Seang von Wei, welcher 295 v. Chr. starb. [161] Diese Werke erwähnen beide Menschen mit zwei Gesichtern auf einem Haupte - eines vorne und eines hinten. Was nun Schüler des Occultismus wissen sollten, ist, daß das dritte Auge unauflöslich mit Karma verbunden ist. Der Lehrsatz ist so geheimnisvoll, daß nur sehr wenige von ihm gehört haben. Das ,,Shivaauge“ verkümmerte nicht gänzlich vor dem Schluße der vierten Rasse. Als die Geistigkeit und alle göttlichen Kräfte und Eigenschaften des Devamenschen der dritten Rasse zu Handlangerinnen der neu erweckten physiologischen und psychischen Leidenschaften des physischen Menschen gemacht worden waren, anstatt des umgekehrten, verlor das Auge seine Kräfte. Aber also war das Gesetz der Entwicklung, und es war in strenger Genauigkeit genommen kein Fall. Die Sünde lag nicht im Gebrauche jener neu entwickelten Kräfte, sondern im Mißbrauche derselben; darin, daß aus dem Tabernakel, das einen Gott zu enthalten bestimmt war, der Tempel jeglicher geistiger Lasterhaftigkeit gemacht wurde. Und wenn wir sagen ,,Sünde“, so ist dies nur dazu, damit jeder unsere Absicht verstehe, denn Karma [162] wäre der richtigere, in diesem Falle zu benützende Ausdruck; ferner wird der Leser welcher sich durch den Gebrauch des Ausdruckes ,,geistiger“ an Stelle von ,,physischer“ Lasterhaftigkeit verwirrt fühlen sollte, an die Thatsache erinnert, daß es keine physische Lasterhaftigkeit geben kann. Der Körper ist bloß das unverantwortliche Organ, das Werkzeug des psychischen, wenn nicht des geistigen Menschen. Und im Falle der Atlantier war es gerade das geistige Wesen, welches sündigte, indem in jenen Tagen das geistige Element noch das ,,Meister“-Prinzip im Menschen war. Somit geschah es in jenen Tagen, daß das schwerste Karma der fünften Rasse von unseren Monaden geschaffen wurde. Da dieser Satz sich wieder als verwirrend erweisen kann, so ist es besser, daß er zum Nutzen jener, welche mit den theosophischen Lehren unbekannt sind, erklärt werde. [161] Gould‘s Mythical Monster., p. 22. [162] Karma ist ein Wort von vielen Bedeutungen und hat einen besonderen Ausdruck für nahezu einen jeden seiner Aspekte. Als ein Synonym von Sünde bedeutet es die Vollbringung irgend einer Handlung zur Erlangung eines Gegenstandes weltlichen, daher selbstsüchtigen Begehrens, was nicht anders http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/315.htm (2 of 3)20.06.2005 17:27:57 Kommentar X als für irgend jemand anderen nachteilig sein kann. Karma ist Handlung, die Ursache; und Karma ist wiederum das ,,Gesetz der ethischen Ursächlichkeit“; die Wirkung einer selbstsüchtig gethanen Handlung angesichts des großen Gesetzes der Harmonie, welche vorn Altruismus abhängt. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/315.htm (3 of 3)20.06.2005 17:27:57 Kommentar X Fragen mit Bezug auf Karma und Wiedergeburten werden beständig aufgeworfen, und große Verwirrung scheint über den Gegenstand zu bestehen. Jene, welche im christlichen Glauben geboren und aufgezogen sind, und in dem Gedanken geübt wurden, daß von Gott eine neue Seele für jedes neugeborene Kind erschaffen wird, sind unter den verwirrtesten. Sie fragen, ob die Anzahl der Monaden, die sich auf Erden inkarnieren, begrenzt ist; worauf ihnen bejahend geantwortet wird. Denn wie unberechenbar auch nach unserer Vorstellung die Zahl der inkarnierenden Monaden ist, so muß doch eine Grenze sein. Dies ist so. selbst wenn wir die Thatsache in Rechnung ziehen, daß immer seit der zweiten Rasse, als ihre bezüglichen sieben Gruppen nut Körpern versehen wurden, für jede Zeitsekunde in den bereits vergangenen Aeonen mehrere Geburten und Todesfälle zugestanden werden. Es wurde gesagt, daß Karma-Nemesis, deren Sklavin die Natur ist, alles auf die harmonischeste Art anordnet; und daß daher das frische Einströmen oder die Ankunft neuer Monaden aufhörte, sobald die Menschheit ihre volle physische Entwicklung erreicht hatte. Seit dem Mittelpunkte der Atlantier haben sich keim frischen Monaden inkarniert. Erinnern wir uns daran, daß, ausgenommen im Falle von jungen Kindern und von Individuen, deren Leben durch irgend einen Zufall gewaltsam abgeschnitten worden sind, keine geistige Wesenheit sich reinkarnieren kann, bevor eine Periode von vielen Jahrhunderten vergangen ist, und solche Lücken allein müssen zeigen, daß die Anzahl der Monaden notwendigerweise endlich und begrenzt ist. Ferner muß den anderen Tieren eine vernünftige Zeit für ihren Entwicklungsfortschritt gegeben sein. Daher die Behauptung, daß viele von uns jetzt die Wirkungen der schlimmen karmischen Ursachen abarbeiten, die von uns in atlantischen Körpern hervorgebracht wurden. Das Gesetz des Karma ist unentwirrbar verwoben mit jenem der Reinkarnation. Nur das Wissen von den beständigen Wiedergeburten einer und derselben Individualität durch den ganzen Lebenscyklus; die Überzeugung, daß dieselben Monaden - unter welchen viele Dhyân Chohans oder die ,,Götter“ selber sind - den ,,Kreislauf der Notwendigkeit“ zu durchlaufen haben, durch eine solche Wiedergeburt belohnt oder bestraft für die in dem früheren Leben erduldeten Leiden oder begangenen Verbrechen; daß eben jene Monaden, welche in die leeren sinnlosen Schalen oder Astralfiguren der ersten Rasse, die von den Pitris emaniert waren, eintraten, dieselben sind, welche jetzt unter uns sind - ja vielleicht wir selber; nur diese Lehre, sagen wir, kann uns das geheimnisvolle Problem von Gut und Böse erklären und den Menschen mit der schrecklichen scheinbaren Ungerechtigkeit des Lebens aussöhnen. Nichts außer eine solche Gewißheit kann unsern empörten Gerechtigkeitssinn beruhigen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/317.htm (1 of 3)20.06.2005 17:27:57 Kommentar X Denn, wenn jemand unbekannt mit der edlen Lehre um sich blickt und die Ungleichheiten von Geburt und Vermögen, von Intellekt und Fähigkeiten beobachtet; wenn einer Ehre erwiesen sieht an Narren und Bösewichte, auf die das Glück seine Gaben durch den bloßen Vorrang der Geburt aufgehäuft hat, und ihren nächsten Nachbarn mit allem seinen Verstand und edlen Tugenden der in jeder Beziehung viel mehr verdient - aus Not oder aus Mangel an Sympathie zugrundegehen; wenn jemand alles dieses sieht und sich abwenden muß, unvermögend das unverdiente Leiden zu lindern, wenn seine Ohren klingen und sein Herz blutet von den Schmerzensschreien um ihn her - dann bewahrt ihn allein jenes gesegnete Wissen vom Karma davor, Leben und Menschen, sowie ihren vermuteten Schöpfer zu verfluchen. [163] Von all den schrecklichen Lästerungen und dem, was dem Wesen nach Anklagen sind, die von den Monotheisten auf ihren Gott geschleudert werden, ist keine größer und unverzeihlicher als jene (fast immer) falsche Demut, welche den eingebildetermaßen ,,frommen“ Christen angesichts eines jeden Übels und unverdienten Schlages behaupten läßt: ,,So ist der Wille Gottes.“ Tölpel und Heuchler! Lästerer und gottvergessene Pharisäer, die mit demselben Atem von der unendlichen huldvollen Liebe und Sorge ihres Gottes und Schöpfers für den hilflosen Menschen sprechen, und von jenem Gotte, der die Guten, die Allerbesten seiner Geschöpfe züchtigt und sie wie ein unersättlicher Moloch verbluten läßt! Soll man uns darauf mit Congreve‘s Worten antworten: Wer hat den Mut, das ew‘ge Recht zu tadeln? Logik und einfacher gesunder Menschenverstand, antworten wir. Wenn wir aufgefordert werden, an eine ,,Erbsünde“ zu glauben in einem Leben nur auf dieser Erde für eine jede Seele und an eine anthropomorphische Gottheit, welche einige Menschen bloß erschaffen zu haben scheint, um das Vergnügen zu haben, sie zu ewigem Höllenfeuer zu verdammen - und dies, einerlei ob sie gut oder böse sind, sagt der Anhänger der Prädestinationslehre [164] - warum sollte nicht jeder von uns, der mit Vernunftkräften ausgestattet ist seinerseits eine solche abscheuliche Gottheit verdammen? Das Leben würde unerträglich, wenn man an den von der unreinen Phantasie des Menschen geschaffenen Gott glauben mühte. Glücklicherweise hat er sein Dasein nur in menschlichen Dogmen und in der ungesunden Einbildungskraft einiger Dichter, welche das Problem gelöst zu haben glauben, wenn sie ihn anrufen als: Geheimnisvolle Macht, die du verwickelt Den Stolz der http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/317.htm (2 of 3)20.06.2005 17:27:57 Kommentar X Menschenweisheit, zu beschämen Das kühne Forschen, und damit zu prüfen Den Glauben der vermessenen Geschöpfe! [163] Gegner der Karmalehre sollten sieh an die Thatsache erinnern, daß ein Versuch, den Pessimisten auf Grund anderer Daten zu erwiedern, unbedingt nicht in Frage kommt. Ein festes Erfassen der Grundzüge des karmischen Gesetzes zerschlägt die ganze Grundlage des großartigen Baues, der von den Schülern des Schopenhauer und v. Hartmann aufgerichtet wurde. [164] Die Lehre und Theologie der Kalvinisten. ,,Der Plan Gottes von Ewigkeit hinsichtlich aller Ereignisse“ - welcher zum Fatalismus wird und den freien Willen, oder jeden Versuch, ihn zum Guten auszuüben, ertötet ,,Er ist die Vorherbestimmung oder Zuteilung der Menschen für immerwährende Seligkeit oder immerwährendes Elend.“ (Katechismus) Eine edle und ermutigende Lehre das! http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/317.htm (3 of 3)20.06.2005 17:27:57 Kommentar X Wahrhaftig ein handfester ,,Glaube“ ist erforderlich, um zu glauben daß es ,,Vermessenheit“ ist, die Gerechtigkeit von jemand in Frage zu stellen, der den hilflosen schwachen Menschen bloß dazu erschafft, um ihn zu ,, verwirren“, und einen ,,Glauben“ zu erproben, mit dem ihn zu begaben jene „Macht“ obendrein vergessen, wenn nicht unterlassen haben mag, wie es manchmal vorkommt. Man vergleiche dieses blinde Glaubensbekenntnis mit dem philosophischen Glauben, der auf jeglichem vernünftigen Beweise und auf Lebenserfahrung beruht an Karma-Nemesis, oder das Gesetz der Wiedervergeltung. Dieses Gesetz - sei es bewußt oder unbewußt - prädestiniert nichts und niemand. Es existiert von und in Ewigkeit, fürwahr, denn es ist Ewigkeit selbst; und als solcher, da keine Handlung der Ewigkeit gleich sein kann, kann man von ihm nicht sagen, daß es handelt, denn es ist Handlung selbst. Es ist nicht die Welle, die einen Menschen ertränkt, sondern die persönliche Handlung des Wichtes, welcher vorsätzlich hingeht und sich unter die unpersönliche Wirkung der Gesetze begiebt, welche die Bewegung des Ozeans beherrschen. Das Karma schafft nichts, noch plant es. Der Mensch ist es, welcher plant und Ursachen schafft, und das karmische Gesetz gleicht die Wirkungen aus, welche Ausgleichung keine Handlung ist, sondern universale Harmonie, welche immer ihre ursprüngliche Lage wieder einzunehmen strebt, wie ein Bogen, welcher, zu gewaltsam niedergebogen, mit entsprechender Kraft zurückspringt. Wenn er zufällig den Arm verrenkt, welcher versucht hatte, ihn aus seiner natürlichen Lage zu biegen, sollen wir da http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/319.htm (1 of 6)20.06.2005 17:27:58 Kommentar X sagen, daß es der Bogen war, welcher unsern Arm gebrochen hat oder daß unsere eigene Thorheit uns hat Schaden nehmen lassen? Das Karma hat niemals intellektuelle und individuelle Freiheit zu zerstören getrachtet, wie der von den Monotheisten erfundene Gott. Es hat nicht seine Beschlüsse absichtlich in Dunkel gehüllt, um den Menschen zu verwirren. noch wird es jenen strafen, der sein Geheimnis zu erforschen wagt. Im Gegenteile, wer durch Studium und Meditation seine verschlungenen Pfade enthüllt und Licht wirft auf jene dunklen Wege, in deren Windungen so viele Menschen wegen ihrer Unkenntnis des Lebenslabyrinthes zu grunde gehen - wirkt zum besten seiner Mitmenschen. Karma ist ein unbedingtes und ewiges Gesetz in der Welt der Offenbarung; und da es nur ein Unbedingtes, als Eine ewige immer gegenwärtige Ursache geben kann, so können Karmagläubige nicht als Atheisten oder Materialisten betrachtet werden - noch weniger als Fatalisten, [165] denn Karma ist eins mit dem Unerkennbaren, von dem es ein Aspekt ist, in seinen Wirkungen in der Erscheinungswelt. Eng, oder vielmehr unauflöslich verbunden mit Karma ist sodann das Gesetz der Wiedergeburt, oder der Reinkarnation derselben geistigen Individualität in einer langen, nahezu grenzenlosen Reihe von Persönlichkeiten. Die letzteren sind wie die verschiedenen, von demselben Schauspieler dargestellten Rollen, mit deren jeder sich er Schauspieler identificiert, und vom Publikum identificiert wird, für den Zeitraum einiger Stunden. Der innere oder wirkliche Mensch, welcher in jenen Rollen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/319.htm (2 of 6)20.06.2005 17:27:58 Kommentar X auftritt, weiß die ganze Zeit, daß er Hamlet bloß für die kurze Zeit von ein paar Akten ist, welche jedoch auf der Ebene der menschlichen Illusion das ganze Leben des Hamlet darstellen. Er weiß auch, daß er in der vorhergehenden Nacht König Lear war, seinerseits die Umwandlung des Othello einer noch früheren vorhergehenden Nacht. Und obwohl der äußere, sichtbare Charakter scheinbar in Unkenntnis dieser Thatsache ist, und im thatsächlichen Leben ist diese Unkenntnis unglücklicherweise nur allzu wirklich, so ist doch die dauernde Individualität sich dessen vollbewußt, aber infolge der Verkümmerung des ,,geistigen Auges“im physischen Körper kamt sich jenes Wissen nicht dem Bewußtsein der falschen Persönlichkeit einprägen. Die Menschen der dritten Wurzelrasse erfreuten sich des Besitzes eines physischen dritten Auges herab bis nahezu zum Mittelpunkte der dritten Unterrasse der vierten Wurzelrasse, als die Verfestigung und Vervollkommnung der menschlichen Gestalt dasselbe von dem äußeren Gerippe des Menschen verschwinden ließen. Psychisch und geistig jedoch dauerte seine mentale und visionelle Wahrnehmungskraft bis nahezu zum Ende der vierten Rasse, wo seine Funktionen infolge der Materialität und des verkommenen Zustandes der Menschheit gänzlich ausstarben. Dies geschah früher als der Untergang der großen Masse des atlantischen Kontinents. Und nun können wir zu den Sintfluten und ihren vielen Noahs zurückkehren. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/319.htm (3 of 6)20.06.2005 17:27:58 Kommentar X Der Schüler hat sich vor Augen zu halten, daß es viele solche Sintfluten gab, wie jene in der Genesis erwähnte, und drei bei weitem bedeutendere, welche in der Abteilung des Teiles III, der dem Gegenstande der vorgeschichtlichen ,,untergegangenen Kontinente“ gewidmet ist, erwähnt und beschrieben werden sollen. Die Vermeidung irrtümlicher Mutmaßungen jedoch mit Bezug auf die Behauptung, daß die esoterische Lehre viel mit den Legenden, die in den indischen Schriften enthalten sind, gemein hat; daß wieder die Chronologie der letzteren nahezu jene der ersteren ist - nur erklärt und deutlich gemacht;, und daß schließlich der Glaube besteht, daß Vaivasvata Manu - ein generischer Ausdruck in der That! - der Noah der Ârier war und das Vorbild des biblischen Patriarchen, all dies - als auch zum Glauben der Occultisten gehörig - macht eine neue Erklärung an dieser Stelle notwendig. [165] Um Karma dem westlichen Verstande, der besser mit der griechischen als mit der ârischen Philosophie vertraut ist, begreiflicher zu machen, haben einige Theosophen versucht, es durch Nemesis zu übersetzen. Wäre Nemesis den Profanen im Altertume so bekannt gewesen, wie sie von den Initiierten verstanden wurde, so würde diese Übersetzung des Ausdrucks einwandfrei sein. In Wirklichkeit aber wurde Nemesis von der griechischen Phantasie allzusehr anthropomorphisiert, als daß man ihn ohne http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/319.htm (4 of 6)20.06.2005 17:27:58 Kommentar X sorgfältig ausgearbeitete Erklärungen benützen könnte. Bei den frühen Griechen,von „Homer bis Herodot, war sie keine Göttin, sondern vielmehr ein moralisches Gefühl,“ sagt Decharme; der Schutzwall gegen Böses und Unsittlichkeit. Wer diesen überschreitet, begeht in den Augen der Götter einen Frevel,und wird von der Nemesis verfolgt. Aber mit der Zeit wurde jenes ,,Gefühl"“vergöttlicht, und seine Personifikation wurde eine immer verderbenbringende und strafende Göttin. Wenn wir daher Karina mit Nemesis in Verbindung bringen wollen, so müssen wir dies thun in ihrem dreifachen Charakter als Nemesis, Adrasteia und Themis. Denn, während die letztere die Göttin der universalen Ordnung und Harmonie ist, welche wie Nemesis beauftragt ist, jede Ausschreitung zu unterdrücken, und den Menschen bei strenger Strafe innerhalb der Schranken der Natur und Rechtschaffenheit zu halten, repräsentiert Adrasteia, die ,,Unentrinnbare“, Nemesis als die unveränderlicheWirkung von Ursachen, die der Mensch selbst geschaffen hat. Nemesis,als die Tochter der Dikê, ist die gerechte Göttin, welche ihren Zorn für jene allein aufspart, welche durch Stolz, Selbstsucht und Ruchlosigkeit rasend gemacht sind. (Siehe Mesomed., Hymn. Nemes., v. 2, ausBrunck, Analecta, II. p. 292; angeführt in Mythologie da la Grèce Antique, p. 304.) Kurz gesagt, während Nemesis eine mythologische, exoterische Göttin oder Macht ist, personificiert und anthropomorphisiert in ihren verschiedenen Aspekten, ist Karma eine hoch philosophische Wahrheit, ein höchst göttlicher und edler Ausdruck der ursprünglichen Intuition des Menschen in Betreff der Gottheit. Es ist eine Lehre, welche den Ursprung des Bösen erklärt, und unsere Vorstellungen von dem, was göttliche unveränderliche Gerechtigkeit sein sollte, veredelt, anstatt die unbekannte und unerkennbare Gottheit zu erniedrigen, indem sie aus ihr die launenhafte grausame Tyrannin macht, welche wir Vorsehung“ nennen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/319.htm (5 of 6)20.06.2005 17:27:58 Kommentar X http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/319.htm (6 of 6)20.06.2005 17:27:58 Kommentar X DIE URSPRÜNGLICHEN MANUS DER MENSCHHEIT. Jene, welche in Kenntnis davon sind, daß die ,,große Flut“. welche mit dem Versinken eines ganzen Kontinentes (ausgenommen nur einige Inseln) in Zusammenhang stand, nicht so weit zurück wie vor 18000000 Jahren stattgefunden haben kann, und daß Vaivasvata Manu der indische Noah ist in Zusammenhang mit dem Matsya oder Fisch Avatâra des Vishnu, können sich in Verwirrung fühlen über den scheinbaren Widerspruch zwischen den angeführten Thatsachen und der früher gegebenen Chronologie. Aber ein solcher Widerspruch besteht in Wirklichkeit nicht. Der Leser wird ersucht, sich an The Theosophist vom Juli 1883 zu wenden, denn durch das Studium des dortigen Aufsatzes über „das siebenfältige Prinzip in der Esoterik“ kann die ganze Frage ihm klar werden. In der dort gegebenen Erklärung unterscheiden sich, wie ich glaube, die Occultisten von den Brâhmanen. Zum besten jener jedoch, welche den Theosophist von jenem Datum nicht zur Hand haben, mögen nun ein oder zwei Stellen daraus angeführt werden: Wer war Manu, der Sohn des Svâyambhuva? Die Geheimlehre sagt uns, daß dieser Manu kein Mensch war, sondern die Darstellung der ersten Menschenrassen, die mit Hilfe der Dhyân Chohans (Devas) am Beginne der ersten Runde evolviert wurden. Aber es wird uns in seinen Gesetzen (I. 80) gesagt, daß es vierzehn Manus giebt für jeden Kalpa oder ,,Zwischenzeit von Schöpfung zu Schöpfung“ - lies viel mehr Zwischenzeit von einem kleineren Pralaya zum anderen [166] - und daß „in dem gegenwärtigen göttlichen Zeitalter bis jetzt sieben Manus gewesen sind.“ Jene, welche wissen, daß es sieben Runden giebt, von denen wir drei durchlaufen haben, und jetzt in der vierten sind; und denen gelehrt wurde, daß es sieben Dämmerungen und sieben Zwielichte, oder vierzehn Manvantaras giebt: daß es am Beginne einer jeden Runde und am Ende, und auf und zwischen den Planeten (Globen) ein „Erwachen zum trügerischen Leben,“ und ein ,,Erwachen zum wirklichen Leben“ giebt; und daß es ferner Wurzelmanus giebt, und was wir unbeholfen mit Samenmanus übersetzen müssen - die Samen für die menschlichen Rassen der bevorstehenden Runde (oder die Shishtas - die überlebenden Tauglichsten; [167] ein Geheimnis, das nur jenen enthüllt ist. welche ihren dritten Grad in der Initiation erlangt haben) jene, die all dies gelernt haben. werden besser vorbereitet sein, die Bedeutung des folgenden zu verstehen. In den indischen heiligen Schriften wird uns gesagt, daß ,,der erste Manu sechs andere Manus hervorbrachte (sieben ursprüngliche Manus in Summe), und http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/321.htm (1 of 5)20.06.2005 17:27:58 Kommentar X diese brachten ihrerseits ein jeder sieben andere Manus hervor.“ [168] (Bhrigu, I. 61-63) - die Hervorbringung der letzteren steht in den occulten Abhandlungen als 7><7. Somit wird es klar, daß Manu - der letzte, der Vorfahr unserer Menschheit der vierten Runde - der siebente sein muß, nachdem wir in unserer vierten Runde sind [169] und es einen Wurzelmanu auf Kugel A und einen Samenmanu auf Kugel G giebt. So wie jede planetarische Runde mit der Erscheinung eines Wurzelmanu (Dhyân Chohan) beginnt und mit. einem Samenmanu schließt, so erscheinen ein Wurzel- und ein Samenmanu beziehungsweise am Beginne und am Schlusse der menschlichen Periode irgend eines besonderen Planeten (Kugel). [170] Man wird leicht aus der vorhergehenden Behauptung sehen, daß eine manvantarische Periode (Manu- antara), wie der Ausdruck es in sich schließt, die Zeit zwischen dem Auftreten von zwei Manus oder Dhyân Chohans bedeutet; und daher ist ein kleineres Manvantara die Dauer der sieben Rassen auf irgend einem besonderen Planeten (Kugel), und ein größeres Manvantara ist die Periode einer menschlichen Runde entlang der Planetenkette. Obendrein, da gesagt wird, daß jeder von den sieben Manns 7><7 Manus schafft, und daß es 49 Wurzelrassen auf den sieben Planeten (Kugeln) während einer jeden Runde giebt, hat also jede Wurzelrasse ihren Manu. Der gegenwärtige siebente Mann wird ,,Vaivasvata“ genannt und steht in den exoterischen Texten für jenen Manu, welcher in Indien den babylonischen Xisuthrus und den jüdischen Noah repräsentiert. [166] Pralaya - ein bereits erklärtes Wort - ist nicht ein Ausdruck, der sich nur auf jede ,,Nacht des Brahmâ‘‘ bezieht, oder auf die Auflösung der Welt, welche einem Juden Manvantara gleich 71 Mahâyugas folgt. Er bezieht sich auch ebenso wohl auf jede ,,Verdunklung‘‘, und selbst auf jede Umwälzung, welche, abwechselnd durch Feuer oder durch Wasser, einer jeden Wurzelrasse ein Ende setzt. Pralaya ist ein :allgemeiner Ausdruck gleich dem Worte ,,Manu“, dem Gattungsnamen für die Shishtas, welche, unter der Benennung von ,,Königen‘‘, wie es in den Purânen heißt, aufbewahrt werden ,, mit dem Samen aller Dinge, in einer Arche, vor den Wassern jener Überschwemmung [oder den Feuern eines allgemeinen vulkanischen Brandes, dessen Beginn für unsere fünfte Rasse wir bereits in den http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/321.htm (2 of 5)20.06.2005 17:27:58 Kommentar X schrecklichen Erdbeben und Eruptionen dieser letzten Jahre, und insbesondere des gegenwärtigen Jahres (1888) sehen], welche zur Zeit eines Pralaya sich über die Welt [die Erde] ausbreitet.“ (Vishnu Purâna, Wilson‘s Übers., I. LXXXI.) Zeit ist nur eine Form des Vishnu - fürwahr, wie Parâshara im Vishnu Purâna sagt. In den indischen Yugas und Kalpas haben wir die arithmetisch fallende Reihe 4, 3, 2, mit Nullen, multipliciert, wenn es die Gelegenheit erfordert, zu esoterischen Zwecken, aber nicht wie Wilson und andere Orientalisten dachten, zu „sektiererischen Verschönerungen“. Ein Kalpa kann ein Zeitalter oder ein Tag des Brahmâ sein oder ein siderischer, astronomischer oder irdischer Kalpa. Diese Berechnungen finden in allen Purânen, aber einige sind verschieden - wie z. B. das ,,Jahr der sieben Rishis“, 3030 Jahre der Sterblichen, und das ,,Jahr des Dhruva“, 9090, im Linga Purâna, welche wieder esoterisch sind und thatsächliche (und geheime) Chronologie wirklich repräsentieren. Wie im Brahma Vaivarta gesagt ist: ,,Die Chronologen berechnen einen Kalpa durch das Leben des Brahmâ. Kleinere Kalpas, wie Samvarta und die übrigen, sind zahlreich.“ ,,Kleinere Kalpas“ bedeuten hier jede Periode der Zerstörung, wie von Wilson selbst richtig verstanden wurde, welcher die letzteren erklärt als ,,jene, in denen der Samvarta Wind oder andere zerstörende Kräfte wirken.“ (Ebenda, p. 54.) [167] Eine Intuition und eine Ahnung der Shishtas findet sich in Herrn Sinuett‘s Esoteric Buddhism. Siehe die ,,Annotations“ — die ,,Noah‘s ArchenTheorie“ pp. 146, 147, 5. Aufl. [168] Die Thatsache, daß Manu selbst die Erklärung in den Mund gelegt ist, daß er von Virâj geschaffen wurde, und daß er sodann die zehn Prajâpatis hervorbrachte, welche wiederum sieben Manus hervorbrachten, welche ihrerseits wiederum sieben anderen Manus das Dasein gaben, (Manu, I. 3336) bezieht auf andere noch frühere Geheimnisse, und ist gleichzeitig eine ,, Blende“ mit Bezug auf die Lehre von der siebenfaltigen Kette, und der http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/321.htm (3 of 5)20.06.2005 17:27:58 Kommentar X gleichzeitigen Entwicklung von sieben Menschheiten oder Menschen. Das vorliegende Werk ist jedoch nach den Aufzeichnungen der cishimâlayischen geheimen Lehren geschrieben, und die brâhmanische esoterische Philosophie mag jetzt der Form nach davon verschieden sein, so wie es die Kabbalah ist. Aber sie waren identisch in grauen Altertum. [169] Es giebt dafür noch einen anderen esoterischen Grund als diesen. Ein Vaivasvata ist der siebente Manu, weil diese unsere Runde, obwohl die vierte, im praeseptenaren Manvantara ist, und die Runde selbst in ihrem siebenten Zustande der Materialität oder Physikalität. Der Schluß ihres mittleren Rassenpunktes trat während der vierten Wurzelrasse ein, als der Mensch und die ganze Natur ihren niedersten Zustand groben Stoffes erreichte. Seit jener Zeit, d. i. seit dem Ende der dreiundeinhalb Rassen traten die Menschheit und die Natur in den aufsteigenden Bogen ihres Rassencyklus ein. [170] Das Intervall, welches einem jeden Yuga vorangeht, wird eine Sandhyâ genannt, und besteht aus ebenso vielen Jahrhunderten, als in dem Yuga Jahrtausende sind, und jenes, welches dem letzteren folgt, wird Sandhyâmsha genannt, und ist von ähnlicher Dauer, wie uns im Vishnu Purâna gesagt wird. Die Zwischenzeit zwischen der Sandhyâ und dem Sandhyâmsha ist das Yuga mit Namen Krita, Tretâ, u. s. w. Die (vier) Krita, Tretâ, Dvâpara, und Kali bilden ein großes Zeitalter, oder eine Zusammenfassung von vier Zeitaltern: ein Tausend solcher Zusammenfassungen sind ein Tag des Brahmâ; und vierzehn Manus regieren während dieses Zeitabschnittes“ (a. a. O., ebenda, p. 49). Wenn wir dies nun buchstäblich zu nehmen hätten, dann würde bloß ein einziger Mann für je 4 320 000 000 Jahre sein. Da uns gelehrt wird, daß die zwei niederen Reiche zu ihrer Entwicklung 300 Millionen Jahre brauchten, und daß unsere Menschheit gerade ungefähr 18 Millionen Jahre alt ist - wo waren die anderen Manus, von denen gesprochen ist, wenn nicht die Allegorie das bedeutet, was http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/321.htm (4 of 5)20.06.2005 17:27:58 Kommentar X die esoterische Lehre lehrt, daß nämlich die 14 ein jeder mit 49 multipliciert sind? http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/321.htm (5 of 5)20.06.2005 17:27:58 Kommentar X Aber in den esoterischen Büchern wird uns gesagt, daß Manu Vaivasvata, der Vorfahr unserer fünften Rasse - welcher dieselbe aus der Flut errettete, welche die vierte oder atlantische Rasse nahezu vertilgte, nicht der siebente Mann ist, der in dem Namenverzeichnisse der Wurzel- oder ursprünglichen Manus erwähnt ist, sondern einer von den 49 Manus, die aus diesem Wurzelmanu emaniert sind. Des klaren Verständnisses halber geben wir hier die Namen der 14 Manus in ihrer entsprechenden Reihenfolge und in ihrer Beziehung zu einer jeden Runde: 1. (Wurzel-) Manu auf Planet A - Svâyambhuva. 1. (Samen-) “ “ “ G - Svârochi, oder Svârochisha. 2. (W) “ “ “ A - Auttami. 2. (S) “ “ “ G - Tâmasa. 3. (W) “ “ “ A - Raivata 3. (S) “ “ “ G - Châkshusha. 4. (W) “ “ “ A - Vaivasvata (unser Vorfahr). 4. (S) “ “ “ G - Sâvarna. 5. (W) “ “ “ A - Daksha-sâvarna. 5. (S) “ “ “ G - Brahma-sâvarna. 6. (W) “ “ “ A - Dharma-sâvarna. 6. (S) “ “ “ G - Rudra-sâvarna. 7. (W) “ “ “ A - Rauchya. 7. (S) “ “ “ G - Bhautya. 1. Runde 2.Runde 3.Runde 4.Runde 5.Runde 6.Runde 7.Runde Vaivasvata ist somit, obwohl der siebente in der gegebenen Reihenfolge der ursprüngliche Wurzelmanu unserer vierten menschlichen Welle (der Leser muß sich immer daran erinnern, daß Manu nicht ein Mensch ist, sondern die zusammengefaßte Menschheit), während unser Vaivasvata nur einer von den sieben kleineren Manus war, welche den sieben Rassen dieses unseres Planeten (Kugel) vorstehend gemacht sind. Ein jeder von diesen muß Zeuge werden einer der periodischen und immer wiederkehrenden Umwälzungen (durch Feuer und Wasser), welche den Cyklus einer jeden Wurzelrasse abschließen. Und dieser Vaivasvata - die indische ideale Verkörperung, welche beziehungsweise Xisuthrus, Deukalion, Noah und mit anderen Namen benannt wird - ist der allegorische „Mensch“, welcher unsere Rasse errettete, als nahezu die ganze Bevölkerung einer Halbkugel durch Wasser zugrunde ging, während die andere Halbkugel aus ihrer zeitweisen Verdunkelung aufwackte. [171] Somit ist gezeigt, daß kein wirklicher Widerspruch darin besteht, von dem Vaivasvata Manvantara (Manu- http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/323.htm (1 of 3)20.06.2005 17:27:59 Kommentar X antara, wörtlich ,,zwischen zwei Manus“) als vor ungefähr 18000000 Jahren zu sprechen, als der körperliche oder wahrhaft menschhohe Mensch zuerst in dieser vierten Runde auf dieser Erde erschien; und von den anderen Vaivasvatas, z. B. dem Manu der großen kosmischen oder siderischen Flut - einem Geheimnis - oder wieder von dem Manu Vaivasvata der versunkenen Atlantis, als der rassische Vaivasvata die Auserwählten der Menschheit, die fünfte Rasse, vor gänzlicher Vernichtung bewahrte. Da diese mehrfachen und ganz verschiedenen Ereignisse im Vishnu und anderen Purânen absichtlich in eine Erzählung verschmolzen sind, so mag noch immer eine große Menge von Verwirrung in dem Gemüte des profanen Lesers übrig gelassen sein. Daher müssen uns, weil eine beständige Aufklärung notwendig ist, unvermeidliche Wiederholungen vergeben werden. Die ,,Masken“, welche die wirklichen Geheimnisse der esoterischen Philosophie verbergen sind groß und verwirrend, und selbst jetzt kann das letzte Wort nicht gegeben werden. Der Schleier mag jedoch ein wenig mehr entfernt, und einige Erklärungen, die bisher verweigert wurden, mögen jetzt dem ernsten Schüler dargeboten werden. Wie Colonel Vans Kennedy, wenn wir nicht irren, bemerkt hat: ,,Das erste Prinzip der indischen Religionsphilosophie ist Einheit in der Verschiedenheil.“ Wenn alle jene Manus und Rishis mit einem einzigen Gattungsnamen benannt werden, so geschieht dies infolge der Thatsache, daß sie einer und alle die geoffenbarten Energien eines und desselben Logos sind, die himmlischen sowohl als die irdischen Sendboten und Permutationen jenes Prinzips, welches immer in einem Zustande der Thätigkeit ist - bewußt während der Periode der kosmischen Entwicklung, unbewußt (von unserem Gesichtspunkte aus) während der kosmischen Ruhe - denn der Logos schläft in dem Schoße von TAT, welches ,,nicht schläft“, noch jemals wach ist, denn es ist Sat oder „Sein-heit“, nicht ein Wesen. Aus IHM geht der große unsichtbare Logos hervor, welcher alle anderen Logoi evolviert; der ursprüngliche Manu, welcher dem anderen Manus das Dasein giebt, welche kollektiv das Weltall emanieren und alles, was darin ist, und welche in ihrer Zusammenfassung den geoffenbarten Logos repräsentieren. [172] Daher lernen wir in den Kommentaren, daß, während nicht einmal der höchste Dhyân Chohan vollständig erfassen kann den Zustand der vorhergehenden kosmischen Entwicklung, . . . die Manus eine Kenntnis ihrer Erfahrungen in allen kosmischen Entwicklungen durch die Ewigkeit behalten. Dies ist sehr klar: der erste Manu wird Svâyambhuva, der ,,selbstgeoffenbarte“ genannt. der Sohn des ungeoffenbarten Vaters. Die Manns sind die Schöpfer der Schöpfer unserer ersten Rasse - der Geist der Menschheit - was die sieben Manns nicht hindert, die ersten ,,voradamischen“ Menschen auf Erden gewesen zu sein. Manu erklärt sich selbst als geschaffen von Virâj, [173] oder Vaishvânara, dem Geiste der Menschheit, [174] was den Sinn hat, daß seine Monade aus dem niemals ruhenden Prinzip emaniert am Beginne einer jeden neuen kosmischen Thätigkeit - aus jenem Logos oder jener Universalmonade (kollektive Elohim), welche aus ihrem Innern heraus alle jene kosmischen Monaden ausstrahlt, welche die Thätigkeitscentren werden - Vorfahren der zahllosen Sonnensysteme sowohl, als auch der noch undifferentiierten menschlichen Monaden der Planetenketten, sowie auch eines jeden Wesens darauf. Svâyambhuva, oder der selbstgeborene, ist der Name einer jeder kosmischen Monade, welche das Kraftcentrum wird, aus dessen Innern eine Planetenkette auftaucht (von welchen Ketten es sieben in unserem System giebt). Und die Ausstrahlungen dieses Centrums werden wiederum ebenso viele Manus Svâyambhuva (ein geheimnisvoller Gattungsname, welcher weit mehr bedeutet, als es den Anschein hat), von denen ein jeder, als eine Schar, der Schöpfer seiner eigenen Menschheit wird. [171] Die Worte ,,Schöpfung“, „Auflösung“, u s. w., geben die wahre Bedeutung von Manvantara oder von Pralaya nicht richtig wieder. Das Vishnu Purâna zählt verschiedene auf: ,,Die Auflösung aller Dinge ist von viererlei Art,“ läßt es den Parâshara sagen: Naimittika (gelegentlich), wenn Brahmâ schlummert (seine Nacht, wenn ,,am Ende seines Tages eine Wiederverschmelzung des Weltalls stattfindet, genannt Brahmâs mögliche Wiederverschmelzung“, weil Brahmâ dieses Weltall selbst ist); Prâkritika (elemental), wenn die Rückkehr dieses Weltalls zu seiner ursprünglichen Natur teilweise und physisch ist; Âtyantika (absolut) Identifikation des http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/323.htm (2 of 3)20.06.2005 17:27:59 Kommentar X verkörperten mit den unkörperlichen höchsten Geist - mahâtmischer Zustand, entweder zeitweilig oder bis zum folgenden Mahâ Kalpa: auch absolute Verdunkelung - wie die einer ganzen Planetenkette, u. s. w.; und Nitya (beständig), Mahâ Pralaya für das Weltall, Tod - für den Menschen. Nitya ist die Auslöschung des Lebens, wie die ,Auslöschung einer Lampe“, auch „beim Schlaf in der Nacht.“ Nitya Sarga ist ,,fortwährende oder beständige Schöpfung“, sowie Nitya Pralaya ,,fortwährende oder beständige Zerstörung alles Geborenen“ ist. ,, Was auf eine kleinere Auflösung folgt, wird eine Eintagsschöpfung genannt“ (Vishnu Purâna, Wilsons Übers., I. 113, 114.) Der Gegenstand ist so schwierig, daß wir gezwungen sind, unsere Behauptungen zu wiederholen. [172] Siehe aber die vortreffliche Definition von Parabrahman und dem Lagos in T. Subba Row‘s Vorlesungen über die Bhagavad Gîtâ in den ersten Nummern des Theosophist von 1887. [173] Siehe die vorhergehende Fußnote. [174] Siehe Manu, I. 32, 33. Vaishvânara ist in einem anderen Sinne das lebendige magnetische Feuer, welches das geoffenbarte Sonnensystem durchströmt. Es ist der am meisten objektive (obwohl für uns daß Gegenteil) und immer gegenwärtige Aspekt des Einen Lebens, denn es ist das Lebensprinzip. (Siehe Theosophist, Juli 1883, p. 249.) Es ist auch ein Name von Agni. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/323.htm (3 of 3)20.06.2005 17:27:59 Kommentar X Was die Frage nach den vier verschiedenen Rassen der Menschheit anbelangt, welche unserer fünften Rasse vorangingen, so ist nichts mystisches in der Sache, ausgenommen die aetherischen Körper der ersten Rassen; und dies ist ein Gegenstand legendenhafter, nichtsdestoweniger aber sehr richtiger Geschichte. Die Legende ist universell. Und wenn es den westlichen Gelehrten beliebt, in ihr bloß eine Mythe zu sehen, so macht dies nicht den geringsten Unterschied. Die Mexikaner hatten und haben noch die Überlieferung von der vierfältigen Zerstörung der Welt durch Feuer und Wasser, gerade so wie es die Ägypter hatten und die Hindus bis zum heutigen Tage haben. In dem Versuche, die Gemeinsamkeit der von den Chinesen, Chaldäern, Ägyptern, Indern und Griechen im fernen Altertume bewahrten Sagen, und die Abwesenheit irgend welcher sicheren Spur einer mehr als 5000 Jahre alten Civilisation zu erklären, bemerkt der Verfasser der Mythical Monsters: Wir dürfen . . . . . nicht überrascht sein, wenn wir nicht sofort die Spuren des Volkes vor zehn, fünfzehn oder zwanzigtausend Jahren entdecken. Bei einer rasch vergänglichen Architektur . . . (wie in China), mögen die Orte großer Städte wenige tausend Jahre nach ihrem natürlichen Verfall gänzlich in Vergessenheit geraten sein, und um wie viel mehr . . . wenn . . . kleinere Umwälzungen dazwischen getreten sind, wie örtliche Überschwemmungen, Erdbeben, Ablagerungen von vulkanischen Aschen . . . . die Ausbreitung von Sandwüsten, Zerstörung des Lebens durch tödliche Seuche, durch Miasma, oder durch das Ausströmen von schwefligen Dämpfen. [175] Wie viele solche Umwälzungen das gesamte Antlitz der Erde verändert haben, mag aus der folgenden Strophe des Kommentars Zweiundzwanzig geschlossen werden: Während der ersten sieben Karors (70000000 Jahre) des Kalpa sind die Erde und ihre zwei Reiche (das mineralische und vegetabile), von denen das eine seinen siebenten Kreis bereits erreicht hat, das andere kaum im Entstehen begriffen ist, leuchtend und halb ätherisch, kalt, leblos und durchsichtig. Im elften Karor [176] wird die Mutter (Erde) undurchsichtig, und im vierzehnten [177] finden die Geburtswehen der Jugend statt. Diese Krämpfe der Natur (geologische Veränderungen) dauern bis zu ihrem zwanzigsten Karor von Jahren ununterbrochen fort, wonach sie periodisch und von langen Zwischenräumen werden. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/325.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:00 Kommentar X Die letzte Veränderung fand vor nahezu zwölf Karors (120000000) von Jahren statt. Aber die Erde war mit allem auf ihrer Oberfläche schon früher kühl, hart und fest geworden. Somit haben, wenn wir der esoterischen Lehre glauben sollen, universale geologische Störungen und Veränderungen seit den letzten 120 Millionen Jahren nicht stattgefunden, aber die Erde war se1bst vor dieser Zeit bereit, ihren Menschenstamm zu empfangen. Die Erscheinung des letzteren fand jedoch in seiner vollen körperlichen Entwicklung, wie bereits festgestellt, erst vor ungefähr 18000000 Jahren statt, nachdem auf den ersten großen Mißerfolg der Natur, allein - d. i. ohne die Hilfe der göttlichen ,,Bildner“ - Wesen zu schaffen, die reihenweise Entwicklung der ersten drei Rassen gefolgt war. [178] Die thatsächliche Dauer der ersten zweiundeinhalb Rassen wird allen, außer den höheren Initiierten vorenthalten. Die Geschichte der Rassen beginnt mit der Trennung der Geschlechter, als die vorhergegangene Eier-hervorbringende androgyne Rasse rasch verschwand, und die folgenden Unterrassen der dritten Wurzelrasse als eine physiologisch gänzlich neue Rasse erschienen. Diese ,, Zerstörung“ ist es, welche allegorisch die große ,,Vaivasvata Manu Flut“ genannt wird, in dem Berichte, nach dessen Darstellung Vaivasvata Manu oder die Menschheit allein auf Erden in der rettenden Arche bleibt, die von Vishnu in der Gestalt eines ungeheuren Fisches geschleppt wird, und die Sieben Rishis ,,mit ihm“. Die Allegorie ist sehr klar. [175] a. a. O., pp. 134, 135. [176] Dies - in der Periode der sogenannten sekundären Schöpfung. Von der primären, wenn die Erde im Besitze der drei elementalen Reiche ist, können wir aus verschiedenen Gründen nicht sprechen, von denen einer der ist, daß niemand, außer ein großer Seher oder von Natur aus Intuitiver im stande sein wird, das zu verstehen, was niemals in irgend welchen existierenden Ausdrücken ausgesprochen werden kann. [177] Hippokrates sagte, daß die Zahl sieben ,,durch ihre verborgenen Kräfte nach der Vollendung aller Dinge strebe, die Spenderin des Lebens und die http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/325.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:00 Kommentar X Quelle aller seiner Veränderungen sei.“ Er teilte das Leben der Menschen in sieben Zeitalter, so wie es auch Shakespeare that, denn ,.da der Mond seine Phasen alle sieben Tage ändert, so beeinflußt diese Zahl alle sublunaren Wesen,“ und selbst die Erde, wie wir wissen. Die Zähne eines Kindes erscheinen im siebenten Monat und es wechselt sie mit sieben Jahren; mit zwei mal sieben beginnt die Geschlechtsreife des Menschen, mit drei mal sieben sind seine mentalen und vitalen Kräfte entwickelt, mit vier mal sieben ist er in seiner vollen Stärke, mit fünf mal sieben sind seine Leidenschaften am meisten entwickelt u. s. w. So auch mit der Erde; sie ist jetzt in ihrem mittleren Alter, aber deshalb nur sehr wenig weiser. Das Tetragrammaton, der vierbuchstabige heilige Name der Gottheit, kann auf Erden nur aufgelöst werden, indem es siebenfältig wird durch das geoffenbarte Dreieck, welches aus der verborgenen Tetraktys hervorgeht. Daher muß die Zahl sieben auf dieser Erde angenommen werden. Wie in der Kabbalah („Die größere heilige Versammlung“, v. 1161) geschrieben ist: „Denn sicherlich ist kein Bestand in jenen sechs, ausgenommen (was sie herleiten) aus dem siebenten. Denn alle Dinge hängen ab von dem siebenten“. S. L. MacGregor Mathers‘ Kabbalah, p. 255). [178] Vergleiche Strophen III ff. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/325.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:00 Kommentar X In der Symbolik einer jeden Nation steht die ,,Flut“ für die chaotische ungeordnete Materie - das Chaos selbst; und das Wasser für das weibliche Prinzip - die ,,große Tiefe“. Wie das griechische Wörterbuch von Parkhurst es giebt: [korrekter Abdruck siehe Buch] entspricht dem hebräischen rasit oder Weisheit . . . . und (zur selben Zeit) dem Embleme der weiblichen Zeugungskraft, der arg oder arca, in welcher der Keim der Natur (und der Menschheit) schwimmt oder auf dem großen Abgrunde der Wasser brütet während der Zwischenzeit, welche nach jeden Welten- (oder Rassen-) Cyklus statt hat. Archê [korrekter Abdruck siehe Buch] oder Arche ist auch der mystische Name des Göttlichen Geistes des Lebens, welcher über dem Chaos brütet. Nun ist Vishnu der Göttliche Geist, als ein abstraktes Prinzip, und auch als der Erhalter oder Geber des Lebens - die dritte Person der Trimûrti zusammengesetzt aus Brahmâ, dem Schöpfer, Shiva, dem Zerstörer, und Vishnu, dem Erhalter. Vishnu wird in der Allegorie unter der Form eines Fisches dargestellt, der die Arche des Vaivasvata Manu über die Wasser der Flut führt. Es ist unnötig, sich weitläufig über die esoterische Bedeutung des Wortes Fisch auszulassen (was Payne Knight, Inman, Gerald Massey und andere gethan haben). Seine theologische Bedeutung ist phallisch, aber die metaphysische göttlich. Jesus wurde der Fisch genannt, sowie Vishnu und Bacchus; [korrekter Abdruck siehe Buch]], der ,,Heiland“ der Menschheit, ist bloß das Monogramm des Gottes Bacchus, welcher auch [korrekter Abdruck siehe Buch], der Fisch genannt wurde. [179] Ferner symbolisierten die sieben Rishis in der Arche die sieben ,,Prinzipien“, welche im Menschen vollkommen wurden, erst nachdem er sich getrennt hatte und ein menschliches Geschöpf geworden war, und so aufgehört hatte, ein göttliches zu sein. Um aber zu den Rassen zurückzukehren; Einzelheiten über das Versinken des von der zweiten Wurzelrasse bewohnten Kontinents sind nicht zahlreich. Die Geschichte des dritten, oder von Lemurien, ist gegeben, ebenso wie jene von Atlantis, aber die anderen werden nur anspielungsweise erwähnt. Lemurien soll ungefähr 700 000 Jahre vor dem Beginne des jetzt so genannten Tertiärzeitalters (des Eocän) zu Grunde gegangen sein. [180] Während dieser Flut - diesmal einer thatsächlichen geologischen Flut - rettete Vaivasvata Manu auch nach der allegorischen Darstellung die Menschheit - in http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/327.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:00 Kommentar X Wirklichkeit einen Teil derselben, die vierte Rasse - gerade so wie er die fünfte Rasse rettete während der Vernichtung der letzten Atlantier, welche Überreste vor 850 000 Jahren zu Grunde gingen, [181] wonach es keine große Versenkung gab bis zum Tage von Platos Atlantis, oder Poseidonis, welche den Ägyptern nur deshalb bekannt war, weil sie in verhältnismäßig so neuer Zeit sich ereignete. Die Versenkung der großen Atlantis ist die interessanteste. Dies ist die Umwälzung, von der die alten Berichte, wie im Buche Enoch, sagen, ,,die Enden der Erde wurden locker;“ und auf der die Legenden und Allegorien von Vaivasvata, Xisuthrus, Noah. Deukalion und allen den übrigen auserwählten Geretteten aufgebaut sind. Die Überlieferung, welche den Unterschied zwischen siderischen und geologischen Erscheinungen nicht in Rechnung zieht, nennt beides ohne Unterschied ,,Fluten“. Doch ist da ein großer Unterschied. Die Umwälzung. welche das gewaltige Festland zerstörte, von dem Australien der größte Überrest ist, war die Folge einer Reihe von unterirdischen Zuckungen und des Auseinanderbrechens des Meeresbodens. Jene, welche seinem Nachfolger dem vierten Kontinent - ein Ende machte. war durch aufeinander folgende Störungen der axialen Rotation hervorgebracht. Sie begann während der frühesten Tertiärzeit und verwischte, durch lange Zeitalter fortdauernd, allmählich die letzte Spur der Atlantis, mit Ausnahme vielleicht von Ceylon und einem kleinen Teile von dem, was jetzt Afrika ist. Sie veränderte das Antlitz der Kugel, und kein Gedächtnis ihrer blühenden Festländer und Inseln, ihrer Civilisationen und Wissenschaften ist in den Annalen der Geschichte übrig geblieben, ausgenommen in den heiligen Aufzeichnungen des Ostens. [179] St. Augustin sagt von Jesus: „Er ist ein Fisch, welcher inmitten der Wasser lebt.“ Die Christen nannten sich selber „kleine Fische“ - Pisciculi - in ihren heiligen Mysterien. „So viele Fische aufgewachsen im Wasser, und gerettet von einem großen Fisch,“ sagt Tertullian von den Christen und Christus und der Kirche. [180] Esoteric Buddhism, p. 55. [181] Dieses Ereignis - nämlich die Zerstörung der berühmten Insel Ruta und der kleineren Insel Daitya welche vor 850 000 Jahren in der späteren http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/327.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:00 Kommentar X Pliocänzeit erfolgte, darf nicht mit dem Untergange des Hauptkontinentes der Atlantis während der Miocänperiode vermengt werden. Die Geologen können nicht das Miocän bis zu 850 000 Jahren heraufrücken, was immer sie thun mögen; es ist in Wirklichkeit verschiedene Millionen Jahre her, daß die HauptAtlantis zu grunde ging. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/327.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:00 Kommentar X Daher bestreitet die moderne Wissenschaft das Dasein der Atlantis. Sie bestreitet sogar irgend welche gewaltsame Verlegungen der Erdachse, und möchte die Veränderungen des Klimas anderen Ursachen zuschreiben. Aber diese Frage ist noch offen. Wenn Dr. Croll haben will, daß alle solche Veränderungen durch die Wirkungen der Mutation und des Vorrückens der Tagundnachtgleichen erklärt werden können, so giebt es andere, wie Sir Henry James und Sir John Lubbock, [182] welche geneigter sind, den Gedanken anzunehmen, daß sie einer Veränderung in der Lage der Rotationsachse zuzuschreiben sind. Gegen dies steht wieder die Mehrzahl der Astronomen in Schlachtordnung. Aber nun, was haben sie nicht bestritten, und was haben sie nicht geschmäht - nur um es später anzunehmen. so oft die Hypothese zur unleugbaren Thatsache wurde? Inwieweit unsere Zahlen mit der modern en Wissenschaft übereinstimmen, oder vielmehr nicht übereinstimmen, wird weiter unten in den Zusätzen zu diesem Bande zu sehen sein, wo die Geologie und Anthropologie unserer heutigen Zeit sorgfältig mit den Lehren der archaischen Wissenschaft verglichen werden. Auf jeden Fall scheint die von der Geheimlehre dem Versinken der Atlantis zugeschriebene Periode nicht sehr mit den Berechnungen der modernen Wissenschaft in Widerspruch zu stehen, welche jedoch Atlantis ,,Lemurien“ nennt, so oft sie einen solchen untergegangenen Kontinent annimmt. Mit Bezug auf die vormenschliche Periode ist alles, was gegenwärtig gesagt werden kann, das, daß selbst vor dem Erscheinen der „gemütlosen“ ersten Rasse die Erde nicht ohne ihre Bewohner war. Wir können jedoch hinzufügen, daß zugestanden werden kann, daß jenes, was die Wissenschaft, welche bloß den physischen Menschen anerkennt, als die vormenschliche Periode zu betrachten das Recht hat, sich von der ersten Rasse bis herab zur ersten Hälfte der atlantischen Rasse erstreckt hat, nachdem erst damals der Mensch zu dem ,,vollständigen organischen Wesen, welches er jetzt ist,“ wurde. Und dies würde den adamischen Menschen nicht älter als ein paar Millionen Jahre machen. [183] Der Verfasser der Qabbalah bemerkt richtig: ,,Der Mensch ist heutzutage als ein Individuum nur eine Verkettung der Sein-heit des vorhergehenden menschlichen Lebens,“ oder vielmehr der Leben. Nach der Qabbalah kamen die in Adam enthaltenen Seelenfunken in drei Hauptklassen, welche seinen drei Söhnen entsprachen, nämlich: ´Hesed Habel, Ge‘bur-ah, Qai-yin und Ra‘h-min, Seth. Diese drei wurden geteilt in . . . . 70 Arten, genannt: die Hauptwurzeln des Menschengeschlechts. [184] http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/329.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:01 Kommentar X Rabbi Yehudah sagte: ,,Wie viele Gewänder (des unkörperlichen Menschen) sind diese, welche gekrönt sind (von dem Tage, da der Mensch geschaffen war)?“ R. El‘azar sagte: „Die Berge der Welt (die großen Menschen der Generation) sind in Diskussion darüber, aber es sind ihrer drei: eines, um in dieses Gewand den Rua‘h, den Geist zu kleiden, welches ist der Garten (von Eden) auf Erden; eines, welches kostbarer ist als alles, in welches die Neshamah gekleidet ist in jenem Bündel des Lebens, zwischen den Engeln der Könige . . . . .: und ein äußeres Gewand, welches existiert und nicht existiert, gesehen wird und nicht gesehen. In dieses Gewand ist die Nephesh gekleidet, und sie geht und fliegt darin, hin und her in der Welt.“ [185] Dies bezieht sich auf die Rassen, ihre ,,Gewänder“, oder Grad der Materialität, und auf die drei ,,Prinzipien“ des Menschen in ihren drei Trägern. [182] Siehe The Athenaeum, 25. Aug. 1860. [183] Herr Huxley teilt diese Rassen in die fünffältige Gruppe der Australoiden, Negroiden, Mongoloiden, Xanthochroer und Melanochroer welche alle aus eingebildeten Anthropoiden hervorgehen. Und während er gegen jene protestiert, welche sagen, “daß die strukturellen Verschiedenheiten zwischen Menschen und Affen klein und unbedeutend sind,“ und hinzufügt, daß ,jedes Bein des Gorilla ein Merkmal trägt, durch das es von einem entsprechenden menschlichen Bein unterschieden werden kann, und daß im gegenwärtigen Zustand der Schöpfung zum mindesten kein Zwischenwesen die Kluft ausfüllt, welche den Menschen von dem Troglodyten trennt“ - fährt der große Anatom doch fort, von den affenartigen Merkmalen am Menschen zu sprechen! (Siehe de Quatrefages, The Human Species [engl. Übers.] p. 113.) [184] a. a. O., Isaac Myer, p. 422. [185] Zohar, I. 119b, col. 475; ebenda, p. 412. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/329.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:01 Kommentar X http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/329.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:01 Kommentar XI STROPHE XI. DIE CIVILISATION UND VERNICHTUNG DER VIERTEN UND FÜNFTEN RASSE. 43. Die Lemuro-Atlantier bauen Städte und verbreiten die Civilisation. Der beginnende Zustand des Anthropomorphismus. 44. Statuen, Zeugen der Größe der Lemuro-Atlantier. Lemurien vom Feuer zerstört, Atlantis vom Wasser. 45. Die Flut. 46. Die Vernichtung der vierten Rasse und der letzten vorsintflutlichen Tierungeheuer. 43. SIE [1] BAUTEN GROSSE STÄDTE. AUS SELTENEN ERDEN UND METALLEN ERBAUTEN SIE DIESELBEN. AUS DEN AUSGESPIEENEN GLUTMASSEN [2] UND DEM WEISSEN STEINE [3] DER BERGE UND AUS DEM SCHWARZEN STEINE [4] VERFERTIGTEN SIE IHRE EIGENEN BILDER, IN IHRER GRÖSSE UND GESTALT, UND VEREHRTEN SIE. An dieser Stelle müssen wir, wie die Geschichte der zwei ersten menschlichen Rassen - der letzten von den Lemuriern und der ersten von den zukünftigen Atlantiern - fortschreitet, die beiden vereinigen, und von ihnen eine Zeitlang gemeinsam sprechen. [1] Die Lemurier. [2] Lava. [3] Marmor. [4] Der unterirdischen Feuer. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/330.htm20.06.2005 17:28:01 Kommentar XI Hier wird auch Bezug genommen auf die göttlichen Dynastien, welche nach der Behauptung der Ägypter, Chaldäer, Griechen, u. s. w., ihren menschlichen Königen vorangegangen sind. Die modernen Inder glauben noch an sie, und sie werden in ihren heiligen Büchern aufgezählt. Von diesen werden wir jedoch an entsprechender Stelle handeln. Was zu zeigen übrig bleibt, ist, daß unsere modernen Geologen jetzt gezwungen sind, die beweisbare Existenz versunkener Kontinente zuzugeben. Aber die Existenz der Kontinente einzugestehen, ist ein ganz anderes Ding, als zuzugeben, daß auf denselben Menschen waren während der frühen geologischen Perioden [5] - ja, Menschen und civilisierte Nationen, nicht bloß paläolithische Wilde, die unter der Leitung ihrer göttlichen Herrscher große Städte bauten, Künste und Wissenschaften pflegten, und Astronomie, Architektur und Mathematik vollkommen kannten. Die ursprüngliche Civilisation der Lemurier folgte nicht wie man denken könnte, unmittelbar auf ihre physiologische Umwandlung. Zwischen der schließlichen physiologischen Entwicklung und der ersten erbauten Stadt waren viele Hunderttausende von Jahren vergangen. Nichtsdestoweniger finden wir die Lemurier in ihrer sechsten Unterrasse ihre ersten Felsenstädte aus Stein und Lava erbauen. [6] Eine von diesen großen Städten von ursprünglicher Struktur war gänzlich aus Lava erbaut, einige dreißig Meilen westlich von der Stelle, wo jetzt die Osterinsel ihren schmalen Streifen unfruchtbaren Bodens erstreckt, und wurde durch eine Reihe vulkanischer Ausbrüche gänzlich zerstört. Die ältesten Überreste cyklopischer Bauten waren alle die Schöpfung der letzten Unterrassen der Lemurier; und ein Occultist zeigt daher keine Überraschung, wenn er vernimmt, daß die Steinüberreste, die auf dem kleinen Stücke Landes gefunden wurden, das von Kapitän Cook Osterinsel genannt wurde, sehr ähnlich den Mauern des Tempels von Pachacamac oder den Ruinen von Tia-Huanaco in Peru sind, [7] und daß sie auch im cyklopischen Stile sind. Die ersten großen Städte jedoch wurden in jener Gegend des Festlandes gebaut, welche jetzt als die Insel Madagaskar bekannt ist. Es gab in jener Zeit civilisierte Menschen und Wilde gerade so wie jetzt Die Entwicklung vollbrachte ihr Vervollkommnungswerk an den ersteren, und Karma - sein Vernichtungswerk an den letzteren. Die Australier und ihresgleichen sind die Abkömmlinge von jenen, welche, anstatt den von den ,,Flammen“ in sie gesenkten Funken zu beleben, denselben durch lange Generationen der Bestialität verlöschten. Hingegen konnten die ârischen Nationen ihre Abstammung durch die Atlantier von den geistigeren Rassen der Lemurier herleiten, in denen die „Söhne der Weisheit“ sich persönlich inkarniert http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/331.htm (1 of 5)20.06.2005 17:28:02 Kommentar XI hatten. [8] Mit der Ankunft der göttlichen Dynastien wurden die ersten Civilisationen ins Leben gerufen. Und während in einigen Gegenden der Erde ein Teil der Menschheit es vorzog, ein nomadisches und patriarchalisches Leben zu führen, und in anderen der wilde Mensch kaum lernte, Holz zum Anbrennen aufzuschichten und sich gegen die Elemente zu schützen - erbauten seine Brüder, durch ihr Karma mehr begünstigt als er, und von der göttlichen Intelligenz unterstützt, welche sie unterrichtete, Städte und pflegten Künste und Wissenschaften. Nichtsdestoweniger, trotz der Civilisation, konnten die ,, Erbauer“ jetzt ihre Kräfte nur allmählich erlangen, während sich ihre Hirtenbrüder wunderbaren Kräfte als ihres Geburtsvorrechtes erfreuten; selbst jene, die sie erlangten, wurden gewöhnlich zum Siege über die physikalische Natur und zu selbstsüchtigen und unheiligen Zwecken verwendet. Die Civilisation hat immer das körperliche und intellektuelle auf Kosten des psychischen und geistigen entwickelt. Die Beherrschung und Lenkung der eigenen psychischen Natur, welche thörichte Menschen jetzt mit dem Übernatürlichen in Verbindung bringen, war der frühzeitigen Menschheit eigen und angeboren, und kam dem Menschen so natürlich, wie das Gehen und Denken. [5] Dies ist vielleicht der Grund, warum sogar die Osterinsel mit ihren wunderbaren gigantischen Statuen - eine sprechende Zeugin für einen versunkenen Kontinent mit einer civilisierten Menschheit auf demselben kaum irgendwo in modernen Encyklopädien erwähnt ist. Ihre Erwähnung wird, ausgenommen in einigen Reisebüchern, sorgfältig vermieden. Die moderne Wissenschaft hat eine unleugbare Vorliebe, Hypothesen, die auf persönlichen Steckenpferden aufgebaut sind, dem gebildeten Publikum als wohlbegründete Einsieht aufzuzwingen; Vermutungen an Stelle von Wissen zu bieten und sie „wissenschaftliche“ Schlußfolgerungen zu nennen. Ihre Spezialisten werden tausend und eine widersprechende Spekulation entwickeln,, bevor sie eine mißliche selbstverständliche Thatsache eingestehen - und unter diesen Spezialisten ragen Haeckel und seine englischen Bewunderer und Mitdenker besonders hervor. Aber ,,sie sind Autoritäten“ - wird uns mit Nachdruck http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/331.htm (2 of 5)20.06.2005 17:28:02 Kommentar XI bedeutet. Was damit? Der römische Papst ist auch eine Autorität und zwar eine unfehlbare - für seine Anhänger; während die merkwürdige Fehlbarkeit der wissenschaftlichen Spekulationen periodisch mit jedem Mondwechsel bewiesen wird. [6] Unsere besten modernen Romanschriftsteller fangen, obwohl sie weder Theosophen noch Spiritualisten sind, nichtsdestoweniger an, sehr psychologische und bedeutsam occulte Träume zu haben. Beweis dafür ist Herr Robert Louis Stevenson und sein Seltsamer Fall des Dr. Jekyll und Herrn Hyde, des großartigsten psychologischen Aufsatzes, der in occulter Richtung besteht. Hat der aufstrebende Novellist Herr Rider Haggard auch einen prophetischer, oder vielmehr, einen rückblickenden hellsehenden Traum gehabt, bevor er Sie schrieb? Sein kaiserliches Kor, die große Stadt der Todten, deren überlebende Einwohner nach Norden segelten, nachdem die Pest nahezu die ganze Nation getötet hatte, scheint in seinen allgemeinen Umrissen aus den unvergänglichen Blättern der alten archaischen Berichte herauszutreten. Ayesha bemerkt, „daß jene Menschen, welche nach Norden segelten, die Väter der ersten Ägypter geworden sein mögen;“ und scheint dann eine Zusammenfassung gewisser Briefe eines Meisters, die im Geheimbuddhismus angeführt sind, zu versuchen, denn sie sagt: „Von Zeit zu Zeit sind Nationen, und zwar große und starke Nationen, gelehrt in den Künsten, gewesen, dahingegangen, und vergessen worden, so daß keine Erinnerung an sie übrigbleibt. Diese (die Nation von Kor) ist nur eine von verschiedenen; denn die Zeit verzehrt das Werk des Menschen, wenn er nicht thatsächlich Höhlen gräbt, wie das Volk von Kor, und dann verschlingt sie vielleicht das Meer oder das Erdbeben verschüttet sie. . . . Doch wurden jene Menschen nicht gänzlich vernichtet, wie ich glaube. Einige wenige blieben in den anderen Städten übrig, denn ihrer Städte waren viele. Aber die Barbaren . . . kamen über sie herab und nahmen ihre Frauen zu Weibern, und das Geschlecht der Amahagger, welches jetzt eine verfälschte Sippe der http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/331.htm (3 of 5)20.06.2005 17:28:02 Kommentar XI mächtigen Söhne von Kor ist, und siehe, es wohnt in den Gräbern bei den Gebeinen seiner Väter.“ (pp. 180, 181.) Hier scheint der geschickte Romanschriftsteller die Geschichte aller jetzt entarteten und herabgesunkenen Rassen der Menschheit zu wiederholen, Die Geologen und Anthropologen möchten an die Spitze der Menschheit - als Abkömmlingen des Urmenschen - den Affenmenschen setzen, von dem „uns bis jetzt nach keine fossilen Reste bekannt sind,“ die aber „möglicherweise den heute noch lebenden Orang und Gorilla ziemlich nahe standen.“ (Haeckel). Als Antwort auf sein ,,möglicherweise“ zeigen die Occultisten auf eine andere und größere Möglichkeit - nämlich auf das in unserem Texte Gegebene. [7] Robert Brown, The Countries of the World, Bd. IV. p. 43. [8] Siehe Strophe II. Dies würde die Verschiedenheit und den großen Unterschied zwischen den intellektuellen Fähigkeiten von Rassen, Nationen und individuellen Menschen erklären. Die inkarnierenden Kräfte und Prinzipien mußten, als sie sich in den von der ersten gehirnlosen („manasiosen“) Rasse evolvierten menschlichen Trägern inkarnierten, oder in anderen Fällen dieselben bloß beseelten, die vergangenen Karmas der Monaden, zwischen welchen und deren Körpern sie das verbindende Glied werden sollten, in Rechnung ziehen und ihre Wahl darin treffen. Obendrein ist, wie im Esoteric Buddhism (p. 30) richtig gesagt ist: „das fünfte Prinzip, oder die menschliche (intellektuelle) Seele in der Mehrzahl der Menschheit selbst jetzt noch nicht vollständig entwickelt.“ Der inkarnierte Logos, Krishna, sagt in der Bhagavad Gîtâ: „Die sieben großen Rishis, die vier vorangegangenen Manns, welche an meiner Natur teilhaben, wurden aus meinem Gemüte geboren: aus ihnen entsprang (emanierte oder wurde geboren) das Menschengeschlecht und die Welt“ (X. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/331.htm (4 of 5)20.06.2005 17:28:02 Kommentar XI 6). Hier sind unter den sieben großen Rishis die sieben großen Rûpa Hierarchien oder Klassen von Dhyân Chohans gemeint. Halten wir uns vor Augen, daß die sieben Rishis, Saptarshi, die Beherrscher der sieben Sterne des großen Bären sind, und daher von derselben Natur wie die Planetenengel oder die sieben großen Planetengeister. Sie wurden alle als Menschen auf Erden in verschiedenen Kalpas und Rassen wiedergeboren. Ferner sind „die vier vorangegangenen Manus“ die vier Klassen der ursprünglich Arûpa Götter die Kumâras, die Rudras, die Asuras u. s. w.; von denen es auch heißt, daß sie sich inkarniert haben. Sie sind nicht Prajâpatis, sowie die ersteren, sondern ihre beseelenden „Prinzipien“ von denen sich einige in Menschen inkarniert haben, während andere andere Menschen einfach zu Trägern ihrer ,,Wiederschein“ getuscht haben. Wie Krishna wahr sagt - dieselben Worte sind später von einem anderen Träger des Logos wiederholt worden - ,, ich bin für alle Wesen gleich . . . jene, welche mich verehren (das sechste Prinzip oder die göttliche intellektuelle Seele, Buddhi, bewußt gemacht durch ihre Vereinigung mit den höheren Fähigkeiten des Manas), die sind in mir, und ich bin in ihnen.“ (Ebenda, IX. 29.) Der Logos, der keine ,,Persönlichkeit“ ist, sondern das universale Prinzip, wird durch alle die göttlichen Kräfte repräsentiert, die aus seinem Gemüte geboren sind - die reinen Flammen, oder, wie sie im Occultismus genannt werden, die ,,intellektuellen Atem“ - jene Engel, von denen es heißt, daß sie sich selbst unabhängig gemacht haben, d. i. aus dem passiven und ruhenden, in den aktiven Zustand des Selbstbewußtsein übergegangen sind. Wenn dies erkannt wird, dann wird der wahre Sinn Krishnas verständlich. Siehe Jedoch Herrn Subba Row´s ausgezeichnete Vorlesung über die Bhagavad Gîtâ (Theosophist, April, 1887, p. 444). http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/331.htm (5 of 5)20.06.2005 17:28:02 Kommentar XI ,,Es giebt nichts Derartiges wie Magie“, philosophiert ,,Sie“ - wobei der Verfasser vergißt, daß ,,Magie“ in früher Zeit noch die große Wissenschaft der Weisheit bedeutete, und daß Ayesha unmöglich etwas von der modernen Verschlechterung des Denkens wissen konnte - ,,obwohl“, wie sie hinzufügt, ,,es etwas derartiges wie eine Kenntnis der Geheimnisse der Natur giebt.“ [9] Aber sie sind ,,Geheimnisse“ erst in unserer Rasse geworden, und waren öffentliches Gemeingut in der dritten. Allmählich nahm die Menschheit an Gestalt ab, denn selbst vor der wirklichen Ankunft der vierten oder atlantischen Rasse war die Mehrzahl der Menschheit in Bosheit und Sünde verfallen, ausgenommen allein die Hierarchie der ,, Auserwählten“ der Nachfolger und Schüler der ,,Söhne von Wille und Yoga“ später genannt ,,Söhne des Feuernebels“. Dann kamen die Atlantier; die Riesen, deren körperliche Schönheit und Stärke ihren Höhepunkt in Übereinstimmung mit dem Entwicklungsgesetze gegen die mittlere Periode ihrer vierten Unterrasse erreichte. Aber wie es im Kommentar heißt: Die letzten Überlebenden des schönen Kindes der weißen Insel (des ursprünglichen Shveta-dvîpa) waren Zeitalter vorher zu Grunde gegangen. Ihre (Lemuriens) Auserwählte hatten Zuflucht auf der Heiligen Insel (jetzt dem ,, fabelhaften“ Shambhalah in der Wüste Gobi) gefunden, während einige von ihren verfluchten Rassen, die sich von dem Hauptstamme trennten, jetzt in den Dickichten und unter der Erde (,,Höhlenmenschen“) lebten, als die goldig-gelbe Rasse (die vierte) ihrerseits ,,schwarz vor Sünde“ wurde. Von Pol zu Pol hatte die Erde ihr Antlitz zum dritten Male verändert, und war nicht länger bewohnt von den Söhnen des Shveta-dvîpa, des gesegneten, und Adbhitanya (?), Ost und West, zuerst, allein rein, war verdorben worden . . . Die Halbgötter der dritten hatten Platz gemacht für die Halbdämonen der vierten Rasse. Shveta dvîpa, [10] die Weiße Insel, hatte ihr Antlitz verhüllt, ihre Kinder lebten jetzt in dem schwarzen Lande, wohin später Daityas aus dem siebenten Dvîpa (Pushkara) und Râkshasas aus dem siebenten Klima die Sâdhus und die Asketen des dritten Zeitalters versetzten, welche zu ihnen von anderen und höheren Regionen herabgestiegen waren . . . . Ihrem toten Buchstaben nach lesen sich die Purânen im allgemeinen wie ein unsinniges Gewebe von Feenmärchen und nichts Besseres. Und wenn man die ersten drei Kapitel des Buches II des Vishnu Purâna lesen und die Geographie, http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/333.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:02 Kommentar XI Geodäsie und Ethnologie in der Erzählung von Priyavratas sieben Söhnen wörtlich nehmen wollte, unter die ihr Vater die sieben Dvîpas (Inseln oder Kontinente) verteilt; und dann fortfahren würde zu studieren, wie sein ältester Sohn, Agnîdhra, der König von Jambu-dvîpa, Jambu-dvîpa unter seine neun Söhne aufteilte; und dann, wie Nâbhi, sein Sohn, hundert Söhne hatte und seinerseits Länder an alle diese verteilte dann würde er höchstwahrscheinlich das Buch fortwerfen und es einen Mischmasch von Unsinn nennen. Aber der Schüler der Esoterik wird verstehen, daß, als die Purânen geschrieben wurden, es beabsichtigt war, daß ihre wahre Bedeutung nur den initiierten Brâhmanen klar sein solle, und daß daher die Kompilatoren diese Werke allegorisch schrieben und den Massen nicht die ganze Wahrheit geben wollten. Und er wird ferner den Orientalisten erklären - welche, beginnend mit Colonel Wilford und endigend mit Prof. Weber, eine solche Verwirrung daraus gemacht haben und noch immer machen - daß die ersten drei Kapitel absichtlich die folgenden Dinge und Ereignisse vermengen: I. Die Reihenfolge der Kalpas oder Zeitalter, und auch der Rassen wird niemals in Rechnung gezogen; und Ereignisse, welche sich in einem ereignet haben, sind mit solchen, welche sich in einem andern ereigneten, zusammen stehen gelassen. Die chronologische Ordnung ist vollkommen ignoriert. Dies zeigt sich bei verschiedenen der Sanskritkommentatoren, welche die Unvereinbarkeit von Ereignissen und Berechnungen erklären, indem sie sagen: So oft irgend welche Widersprüche in verschiedenen Purânen beobachtet werden, so werden sie . . . Verschiedenheiten der Kalpas und dergleichen zugeschrieben. II. Die verschiedenen Bedeutungen der Worte ,,Manvantara“ und ,,Kalpa“ oder Zeitalter sind vorenthalten und nur der allgemeine Sinn ist gegeben. III. In der Genealogie der Könige und der Geographie ihrer Reiche werden die Varshas (Länder) und Dvîpas alle als irdische Regionen betrachtet. Nun ist die Wahrheit die, daß, ohne in allzu kleine Einzelheiten einzugehen, folgendes erlaubtermaßen und leicht zu zeigen ist: (a) Die sieben Dvîpas, welche an Priyavrata‘s siebenfältige Nachkommenschaft verteilt wurden, beziehen sich auf verschiedene Örtlichkeiten - vor allem auf unsere Planetenkette. Unter diesen repräsentiert Jambu-dvîpa allein unsere http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/333.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:02 Kommentar XI Kugel, während die sechs anderen die (für uns) unsichtbaren Begleitkugeln der Kette sind. Dies wird gezeigt durch die eigentliche Natur der allegorischen und symbolischen Beschreibungen. Jambu-dvîpa ,,ist im Mittelpunkte von allen diesen“ - den sogenannten ,,insularen Kontinenten“ - und ist von einem Meere von Salzwasser (Lavana) umgeben, während Plaksha, Shâlmalia, Kusha, Krauncha, Shâka und Pushkara einzeln ,,von großen Meeren . . . . von Zuckerrohrsaft, von Wein, von geklärter Butter, von Quark, von Milch“ u. s. w., und dergleichen metaphorischen Namen, umgeben sind. [11] [9] a. a. O., p. 152. [10] Es waren die nördlichen Teile des Toyâmbhudi oder des Südwassermeeres in Shvetadvîpa, welche die sieben Kumâras - Sanaka, Sananda, Sanâtana, Sanatkumâra, Jâta, Vodhu, und Panchashikha - nach der exoterischen Überlieferung besuchten. (Siehe den Uttara Khanda des Padma Purâna, Asiatic Researches, Bd. XI., p. 99, 100.) [11] Vishnu Purâna, Wilsons Übers., II. 109. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/333.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:02 Kommentar XI (b) Bhâskara Âchârya, welcher Ausdrücke aus den Büchern der Geheimlehre benützt, in seiner Beschreibung der siderischen Position aller dieser Dvîpas, spricht von ,,dem Milchmeer und dem Quarkmeer“, u. s. w. in der Bedeutung der Milchstraße und der verschiedenen Haufen von Nebelflecken; umsomehr so, nachdem er ,,das Land südlich vom Äquator“ Bhûr Loka. nennt, und jene im Norden Bhuva, Svar, Mahar, Jana, Tapo und Satya Lokas; und hinzufügt: ,,Diese Lokas werden stufenweise erlangt durch zunehmende religiöse Verdienste“, d. i. sie sind verschiedene ,,Paradiese“. [12] (c) Daß diese geographische Verteilung der sieben allegorischen Kontinente, Inseln, Berge, Meere und Länder nicht nur unserer Runde oder selbst unsern Rassen angehört - trotz des Namens Bhârata-varsha (Indien) - wird in den Texten selber von dem Erzähler des Vishnu Purâna erklärt, welcher uns sagt: Bharata (der Sohn von Nâbhi, welcher seinen Namen dem Bhârata-varsha oder Indien gab) . . . vermachte das Königreich seinem Sohne Sumati . . . und gab sein Leben auf zu . . . Shâlagrâma. Er wurde später wiedergeboren, als ein Brâhmane in einer hervorragenden Familie von Asketen. . . Unter diesen Fürsten (Bharatas, Abkömmlingen) wurde Bhârata-varsha in neun Teile geteilt; und ihre Nachkommen hielten der Reihe nach das Land durch einundsiebzig Perioden der Zusammenfassung der vier Zeitalter in Besitz (oder während der Regierung eines Mann), [was ein Mahâyuga von 4320000 Jahren ausmacht]. [13] Aber nachdem er so viel gesagt, erklärt Parâshara plötzlich: Dies war die Schöpfung des Svâyambhuva (Manu), durch welchen die Erde bevölkert wurde, als er dem ersten Manvantara vorstand in dem Kalpa des Varâha (d. i. der Eber-Inkarnation, oder des Eber-Avatâra). Nun weiß jeder Brâhmane, daß unsre Menschheit auf dieser Erde (oder Runde) erst mit dem Vaivasvata Manu begann. Und wenn der westliche Leser sich der Unterabteilung von den „Ursprünglichen Manns der Menschheit“ [14] zuwendet, so wird er sehen, daß Vaivasvata der siebente von den vierzehn Manns ist, welche unserer Planetenkette während ihres Lebenscyklus vorstehen; aber da jede Runde zwei Manus hat (einen Wurzel- und einen Samen-Mann), so ist er der Wurzel-Mann der vierten Runde, somit der siebente. Wilson findet darin bloß Nichtübereinstimmung, und stellt die Betrachtung an: http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/335.htm (1 of 4)20.06.2005 17:28:03 Kommentar XI Die Genealogien der Patriarchen sind älter als das chronologische System der Manvantaras und Kalpas, und wurden (so) ziemlich ungeschickt unter die verschiedenen Perioden verteilt. Nichts von der Art ist der Fall, aber da die Orientalisten nichts von der Geheimlehre wissen, so beharren sie dabei, alles buchstäblich zu nehmen und dann drehen sie sich um und schmähen die Schriftsteller um dessenwillen, was sie nicht verstehen! Diese Genealogien umfassen eine Periode von dreiundeinhalb Runden; sie sprechen von vormenschlichen Perioden, und erklären das Herabsteigen in die Zeugung eines jeden Mann - der ersten geoffenbarten Funken der Einen Einheit - und zeigen weiter, wie jeder dieser menschlichen Funken sich teilt und vervielfältigt, zuerst in die Pitaras, die menschlichen Vorfahren, und dann durch die menschlichen Rassen. Kein Wesen kann Gott oder Deva werden, wenn es nicht durch die menschlichen Cyklen hindurchgeht. Daher sagt der Shloka: Glücklich sind jene, welche, und sei es selbst aus dem (latenten) Zustande von Göttern, als Menschen in Bhârata-varsha geboren werden; da dies der Weg ist zu . . . endlicher Befreiung. [15] In Jambu-dvîpa wird Bhârata als die beste unter seinen Unterabteilungen betrachtet, weil es das Land der Werke ist. In ihm allein: findet die Aufeinanderfolge der vier Yugas oder Zeitalter des Krita, der Tretâ, des Dvâpara und Kâli statt. Wenn daher Parâshara auf die Frage des Maitreya ,,ihm die Beschreibungen der Erde zu geben“ wiederum zur Aufzählung derselben Dvîpas mit denselben Seen u. s. w., zurückkehrt, die er im Svâyambhuva Manvantara beschrieben hatte - so ist es einfach eine ,,Maske“; aber für jenen, welcher zwischen den Zeilen liest, sind die vier großen Rassen und die fünfte da, ja mit ihren Unterteilungen, Inseln und Festländern, von denen einige mit den Namen von himmlischen Lokas, und mit jenen von anderen Kugeln benannt wurden. Daher die Verwirrung. Alle diese Inseln und Länder werden von den Orientalisten ,,mythisch“ und ,, fabelhaft“ genannt. [16] Sehr wahr, einige sind nicht von dieser Erde, aber nicht sie existieren doch. Die weiße Insel und Atala sind auf jeden Fall keine Mythen, da Atala der Name war, den die frühesten Vorkämpfer der fünften Rasse verächtlich auf das Land der Sünde - Atlantis im allgemeinen anwendeten, bloß auf Platos Insel; und da die weiße Insel (a) das Shveta-dvîpa der Theogonie, und http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/335.htm (2 of 4)20.06.2005 17:28:03 Kommentar XI (b) Shâka-dvîpa war oder Atlantis (vielmehr seine frühesten Teile) in ihren Anfängen. Dies war, als sie noch ihre ,,sieben heiligen Ströme, welche alle Sünde hinwegwuschen,“ hatte, und ihre ,,sieben Gebiete, in denen es kein Verlassen der Tugend, keinen Streit, keine Abweichung von der Tugend gab,“ da sie damals von der Raste der Magas bewohnt war - jener Kaste, welche selbst die Brâhmanen als nicht als unter ihrer eigenen stehend anerkannten, und welche die Mutter des ersten Zarathusthra war. Die Brâhmanen werden dargestellt, wie sie sich mit Gauramukha besprechen, auf Nâradas Rat, welcher ihnen auftrug, die Magas als Priester der Sonne zu dem Tempel einzuladen, der erbaut war von Sâmba, dem vermeintlichen Sohne des Krishna, denn in Wirklichkeit hatte der letztere keinen. Darin sind die Purânen ungeachtet der Allegorie historisch, und der Occultismus ist eine Feststellung von Thatsachen. [12] Siehe Bibliotheca Indica, Übers, des Golâdhyâya des Siddhântashiromani, III. 21—44. [13] Ebenda, pp. 106, 107. [14] P. 321. [15] Wilson, ebenda, p. 137. [16] In einer Vorlesung citiert Professor Pengelly, F. R 5., den Professor Oliver in dem Sinne, ,,daß die gegenwärtige Flora der atlantischen Inseln keinen wirklichen Beweis für eine frühere unmittelbare Verbindung mit dem Hauptlande der Neuen Welt liefert,“ aber fügt selbst gleichzeitig hinzu, ,,zu irgend einer Zeit der Tertiärepoche war das nordöstliche Asien mit dem nordwestlichen Amerika vereinigt, vielleicht durch die Linie, wo sich jetzt die aleutische Inselkette. erstreckt.“ So kann die occulte Wissenschaft allein die Widersprüche und Unschlüssigkeiten der modernen Wissenschaft schlichten. Aber hinwieder beruht der Beweis für das Dasein der Atlantis sicherlich nicht allein auf Botanik. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/335.htm (3 of 4)20.06.2005 17:28:03 Kommentar XI http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/335.htm (4 of 4)20.06.2005 17:28:03 Kommentar XI Die ganze Geschichte wird im Bhavishya Purâna erzählt. Es wird gesagt, daß Sâmba, da er durch Sûrya (die Sonne) vorn Aussatze geheilt worden war, einen Tempel erbaute und ihn der Gottheit weihte. Aber da er sich nach frommen Brahmanen umsah, welche die festgesetzten Riten darinnen verrichten und die dem Gotte gewidmeten Schenkungen in Empfang nehmen sollten, da riet ihm Nârada - der jungfräuliche Asket, welcher sich in jedem Zeitalter in den Purânen findet - nicht also zu thun, da Manu den Brahmanen verbiete, für die Vollbringung religiöser Riten Einkünfte zu beziehen. Er verwies daher den Sâmba an Gauramukha (Weißgesicht), den Purohita oder Hauspriester des Ugrasena, Königs von Mathurâ, der ihm sagen werde, wen er am besten anstellen könne. Der Priester hieß Sâmba die Magas einladen die Verehrer des Sûrya, das Amt zu übernehmen. Da er aber in Unkenntnis des Ortes war, wo sie lebten, so weist Sûrya, die Sonne selbst den Samba nach Shâka-dvîpa jenseits des Salzwassers. Dann vollbringt Samba die Reise, indem er den Garuda, den großen Vogel, den Träger des Vishnu und Krishna benützt, der ihn zu den Magas bringt, u. s. w. [17] Nun geben Krishna, welcher vor 5000 Jahren lebte, und Nârada, welcher sich in jedem Cyklus (oder Rasse) wiedergeboren findet, zusammen mit Garuda esoterisch dem Symbole des großen Cyklus - den Schlüssel zu der Allegorie; nichtsdestoweniger sind die Magas die Magier von Chaldaea, und ihre Kaste und ihr Dienst waren geboren auf der früheren Atlantis, im Shâka-dvîpa, dem sündlosen. Alle Orientalisten stimmen überein, daß die Magas von Shâka-dvîpa die Vorväter der feuerverehrenden Parsen sind. Unser Streit mit ihnen beruht, wie gewöhnlich, darauf, daß sie Perioden von hundert Tausenden von Jahren diesmal bloß auf einige Jahrhunderte herabsetzen; trotz Nârada und Sâmba führen sie das Ereignis bloß auf die Zeit der Flucht der Parsen nach Guzerat zurück. Das ist einfach unsinnig, da dies erst im achten Jahrhundert unserer Zeitrechnung stattfand. Es ist wahr, es heißt von den Magas im Bhavishya Purâna, daß sie noch zur Zeit von Krishnas ,,Sohn“ im Shâka-dvîpa lebten, trotzdem der letzte Teil jenes Kontinentes Platos ,,Atlantis“ 6000 Jahre früher unterging. Sie waren Magas ,,ehemals aus“ Shâka-dvîpa, und lebten zu jener Zeit in Chaldaea. Dies ist wiederum eine absichtliche Verwirrung. Die ersten Bahnbrecher der vierten Rasse waren nicht Atlantier, noch waren sie schon die menschlichen Asuras und die Râkshasas, welche sie später wurden. In jenen Tagen gehörten große Teile des zukünftigen Kontinentes Atlantis noch zum Meeresgrund. Lemurien, wie wir das Festland der dritten Rasse genannt haben, war damals ein riesiges Land. [18] Es bedeckte die ganze Gegend vorn Fuße der Himâlayas, die es von dem Inlandmeere trennten, welches seine http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/337.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:03 Kommentar XI Wellen über das hinrollte, was jetzt Tibet, Mongolei und die große Wüste von Shamo (Gobi) ist; von Chittagong westwärts bis Hardwar, und ostwärts bis Assam (? Annam). Von da erstreckt es sich südwärts quer über das, was uns jetzt als Südindien, Ceylon und Sumatra bekannt ist; dann umfaßt es unterwegs, wie wir südwärts gehen, Madagaskar zu seiner rechten Hand und Australien und Tasmanien zu seiner linken, es lief abwärts bis innerhalb einiger Grade des antarktischen Kreises; und von Australien, einer Inlandregion auf dem Mutterkontinente in jenen Tagen, erstreckte es sich weit in den stillen Ozean, über Rapa-nui (Teapy oder die Osterinsel) hinaus, welche jetzt in 26° südl. Breite und 110° westl. Länge liegt. [19] Diese Behauptung scheint von der Wissenschaft bestätigt zu sein - wenn auch nur teilweise. Bei der Erörterung der Streichrichtung der Kontinente, und dem Hinweise darauf, daß infraarktische Massen gewöhnlich mit dem Meridian streichen, werden verschiedene alte Kontinente erwähnt, wenn auch nur folgerungsweise. Unter diesen werden erwähnt der ,,Maskarenenkontinent“, welcher Madagaskar einschloß, sich nordwärts und südwärts erstreckend, und ein anderer alter Kontinent, welcher ,, sich von Spitzbergen bis zur Straße von Calais erstreckte, während die meisten anderen Teile von Europa Meeresgrund waren.“ [20] Dies bestätigt die occulte Lehre, welche sagt, daß das, was jetzt die Polarregionen sind, ursprünglich die früheste von den sieben Wiegen der Menschheit war, und das Grab der großen Masse der Menschheit jener Gegend während der dritten Rasse, als der gewaltige Kontinent von Lemurien sich in kleinere Kontinente zu spalten begann. Dies ist, nach der Erklärung im Kommentare, einer Abnahme der Geschwindigkeit der Erdrotation zuzuschreiben: [17] Vishnu Purâna, Wilson, v. 381, 882. [18] Wie in den „vorläufigen Bemerkungen“ zu diesen Bande gezeigt, ist es selbstverständlich, daß weder der Name Lemurien noch selbst Atlantis die wirklichen archaischen Namen der verschwundenen Kontinente sind. Sie wurden von uns einfach der Klarheit wegen angenommen Atlantis war der Name, welcher jenen Teilen des versunkenen Kontinentes der vierten Rasse gegeben war, welche ,jenseits der Säulen des Herkules“ waren, und welche nach der allgemeinen Umwälzung sich zufällig über Wasser hielten. Der letzte http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/337.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:03 Kommentar XI Überrest derselben - Platos Atlantis, oder „Poseidonis“, was ein anderer Ersatz oder vielmehr eine Übersetzung des wirklichen Namens ist - war das letzte, was von dem Kontinente vor ungefähr 11000 Jahren über dem Wasser war. Die meisten der richtigen Namen der Länder und Inseln beider Kontinente sind in den Purânen gegeben; aber sie besonders zu erwähnen, wie sie sich in anderen alten Werken, wie z. B. im Sûrya Siddhânta finden, würden allzu langwierige Erklärungen notwendig machen. Wenn in früheren Schriften die beiden zu wenig scharf unterschieden erscheinen so muß dies unsorgfältigem Lesen und Mangel an Nachdenken zugeschrieben werden. Wenn vor Zeitaltern die Europäer als Ârier bezeichnet werden, und ein Leser sie mit den Hindûs verwechselt, und die letzteren mit der vierten Rasse, weil einige davon auf der alten Lankâ lebten - so wird die Schuld nicht auf die Schreiberin fallen. [19] Siehe Teil III, Abteilung VI dieses Bandes. [20] Siehe Professor J. D. Dana‘s Aufsatz, American Journal of Science, III. v. 442, 443; Winchell‘s World-Life, p. 352. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/337.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:03 Kommentar XI Wenn das Rad mit seiner üblichen Geschwindigkeit läuft, dann stimmen seine äußersten Punkte (die Pole) mit seinem mittleren Kreise (dem Äquator) überein, wenn es langsamer läuft und in jeder Richtung schwankt, so ist eine große Störung auf der Oberfläche der Erde. Die Wasser strömen nach den zwei Enden, und neue Länder erheben sich in dem mittleren Gürtel (Äquatorialländer), während jene an den Enden durch Versinken Pralayas unterworfen sind. Und wiederum: So ist das Rad (die Erde) unterworfen und geregelt von dem Geiste des Mondes, in betreff des Atems seiner Wasser (Gezeiten). Gegen den Schluß des Zeitalters (Kalpa) einer großen (Wurzel-)Rasse beginnen die Beherrscher des des Mondes (die Väter oder Pitris) fester zu ziehen, und so das Rad an seinem Gürtel abzuplatten; wenn er an einigen Stellen hinuntergeht und an anderen anschwillt und die Anschwellung nach den äußersten Punkten (Polen) hinläuft, werden neue Länder sich erheben und alte verschlungen werden. Wir brauchen nur astronomische und geologische Werke zu lesen, um die Bedeutung des obigen sehr klar zu sehen. Gelehrte - moderne Spezialisten haben den Einfluß der Gezeiten auf die geologische Verteilung von Land und Wasser auf dem Planeten nachgewiesen, und haben die Verschiebung der Meere mit einer entsprechenden Senkung oder Hebung der Kontinente und neuen Länder bemerkt. Die Wissenschaft weiß, oder glaubt zu wissen, daß dies periodisch geschieht. [21] Professor Todd glaubt, die Reihe der Schwankungen zurück bis zu den Perioden der ersten Verkrustung der Erde verfolgen zu können. [22] Daher scheint es für die Wissenschaft leicht, die Wahrheit der esoterischen Behauptung festzustellen. Wir schlagen vor, dies in größerer Ausführlichkeit in den Zusätzen zu behandeln. Einige der Theosophen, welche aus ein paar Worten von Esoteric Buddhism entnommen haben, daß ,,alte Kontinente“, welche versunken waren, wieder erscheinen werden, haben die Frage gestellt: „Wie wird Atlantis aussehen, wenn es aufgetaucht ist?“ Hier ist wiederum ein kleines Mißverständnis. Sollten genau dieselben Länder der Atlantis, welche versunken waren, wieder erhoben werden, dann würden sie in der That für Zeitalter unfruchtbar sein. Aber weil der atlantische Meeresgrund mit gegenwärtig ungefähr 5000 Fuß Kreide bedeckt ist, und sich noch mehr bildet - thatsächlich eine neue ,,Kreideformation“ der Schichten - so ist das kein Grund, warum, wenn die Zeit für die Erscheinung eines neuen Kontinents eintritt, nicht eine geologische Umwälzung und Erhebung des Meeresbodens diese 5000 Fuß Kreide zur Bildung einige Berge verwenden und weitere 5000 an die Oberfläche http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/339.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:04 Kommentar XI kommen sollen. Die rassischen Umwälzungen sind keine noachische Sintflut von vierzig Tagen - eine Art von Bombay Monsun. Daß das periodische Versinken und Wiedererscheinen der mächtigen Kontinente, die jetzt von modernen Schriftstellern Atlantis und Lemurien genannt werden, keine Erdichtung ist, wird in der Abteilung gezeigt werden, in der alle Beweise zusammengestellt sind. Die allerältesten Sanskrit- und Tamilwerke sind überreich an Bezugnahmen auf beide Kontinente. Die sieben heiligen Inseln (Dvîpas) werden im Sûrya Siddhânta erwähnt, dem ältesten astronomischen Werke in der ganzen Welt und in den Werken des Asura Maya, des atlantischen Astronomen, der nach der Erklärung des Professor Weber in Ptolemaeus „reinkarniert“ ist. Doch ist es ein Mißgriff, diese ,,heiligen Inseln“ - wie wir es thun - atlantische zu nennen; denn, wie alles übrige in den indischen heiligen Büchern, sind sie geeignet sich auf verschiedene Dinge zu beziehen. Das von Priyavrata, dem Sohne des Svâyambhuva Manu seinen sieben Söhnen hinterlassene Erbe - war nicht Atlantis, wenn auch eine oder zwei dieser Inseln das Versinken ihrer Genossen überlebten, und Zeitalter später Atlantiern, deren Kontinent seinerseits versunken war, Zuflucht boten. Bei ihrer ersten Erwähnung durch Parâshara im Vishnu Purâna beziehen sich die sieben auf eine exoterische Lehre, die weiter unten erklärt ist. In diesem Zusammenhang ist von allen den sieben Inseln Jambu-dvîpa (unsere Kugel) die einzige, welche irdisch ist. In den Purânen ist jede Bezugnahme auf den Norden, nördlich vom Meru in Zusammenhang nut jenem ursprünglichen Eldorado, jetzt der nördlichen Polarregion, welche damals, als die Magnolia blühte, wo wir jetzt eine unerforschte endlose Eis-wüste sehen, ein Kontinent war. Die Wissenschaft spricht von einem ,,alten Kontinent“, welche sich von Spitzbergen herab bis zur Straße von Dover erstreckte. Die Geheimlehre lehrt, daß in den frühesten geologischen Perioden jene Gegenden ein hufeisenförmiges Festland bildeten, dessen eines Ende, das östliche, viel weiter nordwärts als Nordcornwall, Grönland einschloß, und dessen anderes die Behringstraße als ein Stück seines Inlandes enthielt, und südwärts in seinem natürlichen Zuge zu den britischen Inseln herabstieg, welche in jenen Tagen gerade unter der niedrigeren Kurve des Halbkreises gewesen sein müssen. Dieses Festland erhob sich gleichzeitig mit dem Untergange der äquatorialen Teile von Lemurien. Zeitalter später tauchten einige der lemurischen Überreste wieder über dem Spiegel der Meere auf. Daher sollte, obwohl ohne Abweichung von der Wahrheit gesagt werden kann, daß Atlantis in die sieben großen insularen Kontinente eingeschlossen ist, seitdem die Atlantier der vierten Rasse in den Besitz einiger der lemurischen Überreste kamen, und sich auf diesen Inseln niederlassend, dieselben in ihre Länder und http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/339.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:04 Kommentar XI Kontinente einbezogen, doch ein Unterschied gemacht und eine Erklärung gegeben werden, sobald ein vollständigerer und genauerer Bericht versucht wird, als in dem vorliegendem Werk. Die Osterinsel wurde auch auf diese Weise von einigen Atlantiern in Besitz genommen, welche der Umwälzung. welche ihr eigenes Land befiel, entronnen, sich auf diesem Überreste von Lemurien niederließen, aber bloß um darauf zu Grunde zu gehen, als er eines Tages von vulkanischen Feuern und Lava zerstört wurde. Dies mag von gewissen Geographen und Geologen als eine Dichtung betrachtet werden; für die Occultisten jedoch ist es Geschichte. Was weiß die Wissenschaft zu Gunsten des Gegenteils? [21] Bei Besprechung der periodischen Hebung und Senkung der Äquatorialund Polarregionen, und der darauffolgenden Klimaveränderungen sagt Dr. Winchell, Professor der Geologie an der Michigan Universität: ,,Da die hier betrachteten Bewegungen cyklisch sind, so würden dieselben Bedingungen immer und immer wiederkehren und dementsprechend könnte dieselbe Fauna immer und immer wieder in dieselbe Gegend zurückkehren, mit Zwischenräumen der Besetzung durch eine andere Fauna. Fortschreitende Schichtenbildung würde die Zeugnisse solcher Faunawechsel aufbewahren; und es würden sich die Erscheinungen von ,Kolonien‘, ,Wiederauftauchen‘, und anderen faunischen Verschiebungen in der vertikalen und horizontalen Verteilung der fossilen Überreste darbietet. Diese Erscheinungen sind dem Schüler der Geologie wohlbekannt. (a. a. O., p. 281.) [22] Siehe American Naturalist, XVIII. 15 - 26. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/339.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:04 Kommentar XI Bis zur Erscheinung einer zu Basel im Jahre 1522 veröffentlichten Karte, auf der der Name Amerika zum ersten Male auftrat, wurde das letztere für einen Teil von Indien gehalten. . . . . Die Wissenschaft weigert sich auch, die abenteuerliche Hypothese gutzuheißen, daß es eine Zeit gab, wo die indische Halbinsel an einem Ende der Linie, und Südamerika am anderen durch einen Gürtel von Inseln und Kontinenten verbunden waren. Das Indien der vorgeschichtlichen Zeiten . . . . war doppelt mit den beiden Amerikas verbunden. Die Länder der Vorfahren jener, welche Ammianus Marcellinus die ,,Brâhmanen von Oberindien“ nennt, erstreckten sich von Kashmir weit in die (jetzigen) Wüsten von Shamo. Ein Fußgänger vom Norden hätte damals kaum seine Füße benetzend - die Halbinsel Alaska erreichen können, durch die Mandschurei, quer durch den zukünftigen tartarischen Golf, die kurilischen und aleutischen Inseln; während ein anderer Reisender, der mit einem Kahne ausgerüstet war und von Süden ausging, von Siam hätte hinüberwandern, die polynesischen Inseln durchqueren und in irgend einen Teil des Festlandes von Südamerika gehen können. [23] Dies wurde geschrieben nach den Worten eines Meisters - einer ziemlich zweifelhaften Autorität für die Materialisten und Skeptiker. Aber hier haben wir einen aus ihrer eigenen Herde, und einen Vogel von derselben Feder, Ernst Haeckel, welcher in seiner Verteilung der Rassen, die Behauptung nahezu wörtlich bestätigt: Derjenige Teil der Erdoberfläche, auf welchen die Entwicklung des Urmenschen aus dem nächststehenden schmalnasigen Affen (!!) erfolgte, scheint entweder in Süd-Asien, oder in Ostafrika (welches, nebenbei. bemerkt, nicht einmal existierte, als die dritte Rasse blühte), oder in Lemurien gesucht werden zu müssen. Lemurien ist ein früherer, jetzt unter den Spiegel des indischen Ozeans versunkener Kontinent, welcher sich im Süden des jetzigen Asiens einerseits östlich bis nach Hinterindien und den Sunda-Inseln, anderseits westlich bis nach Madagaskar und Afrika erstreckte. [24] In der Epoche, von der wir handeln, war der Kontinent von Lemurien bereits an vielen Stellen auseinandergebrochen, und bildete neue getrennte Kontinente. Nichtsdestoweniger existierten weder Afrika, noch die beiden Amerika, noch weniger Europa in jenen Tagen; sie alle schlummerten noch am Grunde des Meeres. Auch war nicht viel von dem gegenwärtigen Asien vorhanden; denn die cishimâlayischen Gegenden waren mit Meeren bedeckt, und jenseits derselben erstreckten sich die ,,Lotosblätter“ von Shveta-dvîpa, die Länder, die jetzt http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/341.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:04 Kommentar XI Grönland, Ost- und Westsibirien, u. s. w. heißen. Der unermeßliche Kontinent, welcher einst über den indischen, atlantischen und pacifischen Ozean die Oberherrschaft geführt hatte, bestand jetzt aus gewaltigen Inseln, welche allmählich eine nach der andern verschwanden, bis die schließliche Umwälzung die letzten Überreste davon verschlang. Die Osterinsel z. B. gehört der frühesten Civilisation der dritten, Rasse an. Eine vulkanische und plötzliche Erhebung des Meeresbodens war es, welche diese kleine Reliquie der archaischen Zeitalter emporhob - nachdem sie mit den übrigen untergetaucht gewesen war unberührt, mit ihrem Vulkan und ihren Statuen, während der Champlainepoche der nordpolaren Versenkung, als ein dauerndes Zeugnis für das Dasein von Lemurien. Es heißt, daß einige der australischen Stämme die letzten Überreste der letzten Abkömmlinge der dritten Rasse sind. Darin werden wir wieder bis zu einem gewissen Grade von der materialistischen Wissenschaft bestätigt. Haeckel, wo er von Blumenbachs brauner oder malayischer Rasse spricht, und von den Australiern und Papuas, bemerkt: Gleich den letzteren sind auch diese vorzugsweise Bewohner Polynesiens oder der australischen Inselwelt, welche vormals ein sehr großer zusammenhängender Kontinent gewesen zu sein scheint. [25] Sicherlich war es ,,ein sehr großer zusammenhängender Kontinent“, denn während der dritten Rasse erstreckte er sich östlich und westlich soweit, als wo jetzt die beiden Amerika liegen. Das gegenwärtige Australien war nur ein Teil davon und außer diesem giebt es einige überlebende Inseln, die hier und da auf der Fläche der Südsee verstreut sind, und einen großen Streifen von Kalifornien, welcher dazu gehörte. Seltsam genug betrachtet Haeckel in seinem phantastischen Stammbaum des Menschengeschlechts: die heute noch lebenden Australier als die geradlinigen, wenig (?!) veränderten Nachkommen jenes . . . zweiten Hauptzweiges der UrmenschenArt, welcher sich zunächst besonders in Asien, nördlich von der menschlichen Urheimat ausbreitete und hier die Stammform aller übrigen schlichthaarigen Menschen-Arten geworden zu sein scheint . . . Ein wollhaariger Stamm, welcher sich teils nach Westen [nach Afrika], teils nach Osten [nach NeuGuinea] hinüberwandte, (welche Länder damals, wie gesagt, noch nicht existierten); und ein schlichthaariger Stamm, welcher sich mehr nach Norden hin in Asien entwickelte, aber auch Australien bevölkerte. [26] Wie ein Meister schreibt: http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/341.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:04 Kommentar XI Sehet die Überreste jener einst großen Nation (Lemurien der dritten Rasse) in einigen der flachköpfigen Ureinwohner eures Australiens. [27] Aber sie gehören den letzten Überbleibseln der siebenten Unterrasse der Dritten an. Professor Haeckel muß also einen Traum geträumt und einmal eine wahre Vision gehabt haben! [23] Five Years of Theosophy, pp. 339, 340. [24] Über den Stammbaum des Menschengeschlechts, a. a. O., p. 88. [25] Ebenda, p. 90. [26] Ebenda, p. 89, p. 88. [27] Esoteric Buddhism, p. 65 http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/341.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:04 Kommentar XI In dieser Periode haben wir das erste Auftreten der Vorfahren von jenen zu suchen, die wir die ältesten Völker der Welt nennen - jetzt beziehungsweise die ârischen Hindûs, die Ägypter und die ältesten Perser auf der einen Seite und die Chaldäer und Phönizier auf der anderen genannt. Diese wurden beherrscht von den göttlichen Dynastien, d. i. Königen und Herrschern, welche vom sterblichen Menschen nur seine körperliche Erscheinung hatten, wie sie damals war, aber welche Wesen waren aus Sphären, die höher und himmlischer waren, als unsere eigene Sphäre nach langen Manvantaras sein wird. Es ist natürlich nutzlos, zu versuchen, das Dasein solcher Wesen Skeptikern aufzudrängen. Ihr größter Stolz besteht darin, ihre patronymische Bezeichnung als Catarrhiniden zu rechtfertigen - eine Thatsache, die sie auf Grund der angeblichen Autorität des ihrem Kreuzbein angehängten Steißbeines, jenes rudimentären Schwanzes zu beweisen suchen, mit dem sie, wenn er nur lang genug wäre, freudig und immerdar wedeln würden, zu Ehren seines berühmten Entdeckers. Diese werden ihren Vorfahren so gläubig anhängend bleiben, wie die Christen dem ungeschwänzten Adam. Die Geheimlehre jedoch klärt Theosophen und Schüler der occulten Wissenschaften über diesen Punkt auf. Wenn wir den zweiten Teil der dritten Rasse als die ersten Vertreter der wirklich menschlichen Rasse mit festen Knochen betrachten, dann ist Haeckels Vermutung, daß ,,die Entwicklung des Urmenschen . . . erfolgte . . . entweder in Süd-Asien, oder . . . . Lemurien“ - Afrika, einerlei ob Ost oder West, kommt nicht in Betracht - hinlänglich, wenn nicht vollständig richtig. Um jedoch genau zu sein, so geschah die schließliche Umformung der dritten Rasse ebenso, wie die Entwicklung der ersten aus den Körpern der Pitris - welche in sieben deutlich getrennten Gegenden am Nordpole der (damals) einzigen Erde stattfand. Sie begann in jenen nördlichen Regionen, welche nach der soeben gegebenen Beschreibung die Behringstraße und, was damals von trockenem Land in Centralasien vorhanden war, einschlossen, als das Klima selbst in den arktischen Gegenden halb tropisch und den ursprünglichen Bedürfnissen des entstehenden körperlichen Menschen vorzüglich angepaßt war. Jene Gegend ist jedoch mehr als einmal der Reihe nach kalt und und tropisch gewesen seit dem Erscheinen des Menschen. Der Kommentar sagt uns, daß die dritte Rasse nur ungefähr am mittleren Punkt ihrer Entwicklung war, als: die Achse des Rades sich neigte. Die Sonne und der Mond schienen nicht mehr über den Häuptern jenes Teiles der Schweißgeborenen; die Menschen lernten Schnee, Eis und Frost kennen, und Menschen, Pflanzen und Tiere wurden in ihrem Wuchse zwergartig. Jene, welche nicht zu Grunde gingen, blieben wie http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/343.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:05 Kommentar XI halbwüchsige Kinder [28] an Größe und Intellekt. Dies war der dritte Pralaya der Rassen. [29] Dies bedeutet, daß unsere Kugel sieben periodischen und vollständigen Veränderungen unterworfen ist, welche gleichen Schrittes mit den Rassen vor sich gehen. Denn die Geheimlehre lehrt, daß während dieser Runde sieben irdische Pralayas stattfinden müssen, welche durch die Änderung in der Neigung der Erdachse verursacht sind. Es ist ein Gesetz, welcher zu seiner bestimmten Zeit wirkt, und durchaus nicht blind, wie die Wissenschaft glauben möchte, sondern in strenger Übereinstimmung und Harmonie mit dem karmischen Gesetze. Im Occultismus wird dieses unerbittliche Gesetz erwähnt als der ,, große Ordner“. Die Wissenschaft gesteht ihre Unkenntnis der Ursache, welche die Klimaschwankungen und auch die Veränderungen in der Achsenrichtung bewirken, auf welche diese Klimawechsel immer folgen. In der That scheint sie der Achsenänderungen durchaus nicht sicher zu sein. Und da sie unfähig ist, dieselben zu begründen, so ist sie eher bereit, die Achsenphänomene gänzlich in Abrede zu stellen, als die intelligente Hand des karmischen Gesetzes zuzugestehen, welches allein diese plötzlichen Veränderungen und ihre begleitenden Resultate vernünftig erklären kann. Sie hat versucht, sie durch verschiedene und mehr oder weniger phantastische Spekulationen zu erklären; eine von diesen wäre, wie sich de Boucheporn einbildete, der plötzliche Zusammenstoß unserer Erde mit einem Kometen, der so alle geologischen Umwälzungen bewirkte. Aber wir ziehen es vor, an unserer esoterischen Erklärung festzuhalten, nachdem Fohat so gut ist, wie irgend ein Komet und obendrein zu seiner Leitung universale Intelligenz hat. So haben, seit Vaivasvata Manu‘s Menschheit auf dieser Erde erschien, bereits vier solche Achsenstörungen stattgefunden. Die alten Kontinente ausgenommen den ersten - wurden von den Ozeanen verschlungen, andere Länder tauchten auf, und gewaltige Bergketten erhoben sich, wo zuvor keine gewesen waren. Die Oberfläche der Kugel wurde jedesmal vollständig verändert; das ,,Überleben der tauglichsten“ Nationen und Rassen wurde durch rechtzeitige Hilfe gesichert; und die Untauglichen - die Mißerfolge - wurden abgethan, indem sie von der Erde weggefegt wurden. Eine solche Ausscheidung und Verschiebung geschieht nicht zwischen Abend und Morgen, wie man meinen möchte, sondern erfordert verschiedene Jahrtausende, bevor das neue Haus in Ordnung gebracht ist. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/343.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:05 Kommentar XI [28] „Halbwüchsige Kinder“ in Vergleich mit ihren riesigen Brüdern in anderen Zonen. Dies würde auch mit uns geschehen, wenn ein gleiches Unglück über uns käme. [29] Dies bezieht sich auf Lemurien. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/343.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:05 Kommentar XI Die Unterrassen sind auch demselben Reinigungsprozeß unterworfen, und die Seitenzweige oder Familienrassen desgleichen. Möge jemand, der wohlbekannt mit Astronomie und Mathematik ist, einen rückschauenden Blick in das Zwielicht und die Schatten der Vergangenheit werfen. Möge er beobachten und sich notieren, was er von der Geschichte der Völker und Nationen weiß, und ihre bezüglichen Aufschwünge und Fälle mit dem zusammenhalten, was von astronomischen Cyklen bekannt ist - insbesondere mit dem siderischen Jahr, welches gleich 25 868 unserer Sonnenjahre ist. [30] Wenn dann der Beobachter nur mit der geringsten Intuition begabt ist, so wird er finden, wie das Wohl und Wehe von Nationen eng verknüpft ist mit dem Beginn und Schluß dieses siderischen Cyklus. Es ist wahr, der Nichtoccultist hat den Nachteil, daß er keine so weit entfernten Zeiten hat, auf die er sich stützen könnte. Er weiß, durch die exakte Wissenschaft, nichts von dem, was vor annähernd 10000 Jahren stattgefunden hat; aber er kann Trost finden in der Kenntnis von, oder - wenn er es vorzieht - in der Spekulation über das Schicksal einer jeden der modernen Nationen, von denen er weiß in etwa 16000 Jahren von jetzt ab. Unsere Meinung ist sehr klar. Jedes siderische Jahr entfernen sich die Wendekreise vom Pole um vier Grade bei jeder Revolution der Äquinoktialpunkte, wie sich der Äquator durch die Tierkreiskonstellation bewegt. Nun steht, wie jeder Astronom weiß, der Wendekreis gegenwärtig nur dreiundzwanzig Grade und einen Bruchteil, der kleiner ist als ein halber Grad, vom Äquator ab. Daher hat er noch zweiundeinhalb Grade vor dem Ende des siderischen Jahres zu durchlaufen. Dies giebt der Menschheit im allgemeinen und unseren civilisierten Rassen im besonderen, eine Frist von ungefähr 16000 Jahren. Nach der großen Flut der dritten Rasse (der Lemurier), wie der Kommentar Dreiunddreißig uns sagt: nahmen die Menschen beträchtlich an Größe ab, und ihre Lebensdauer wurde verringert. Da sie in der Frömmigkeit herabgesunken waren, vermischten sie sich mit tierischen Rassen, und vermähten sich mit Riesen und Zwergen (den zwerggewordenen Rassen der Pole). . . Viele erlangten göttliches, mehr noch ungesetzliches Wissen, und folgten freiwillig dem linken Pfade. So näherten sich die Atlantier ihrerseits dem Untergange. Wer kann sagen, wie vieler geologischen Perioden es bedurfte, um diese vierte Zerstörung zu vollenden! Aber es wird gesagt: 44. SIE [31] MACHTEN GROSSE BILDNISSE, NEUN YATIS HOCH, [32] IN http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/345.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:05 Kommentar XI DER GRÖSSE IHRER KÖRPER (a) INNERE FEUER HATTEN DAS LAND IHRER VÄTER [33] ZERSTÖRT. DAS WASSER BEDROHTE DIE VIERTE [34] (b). (a) Es ist sehr bemerkenswert, daß die meisten der auf der Osterinsel, einem Teile eines unleugbar versunkenen Kontinents, entdeckten riesigen Statuen, sowie auch jene, welche am Saume der Gobi, einer Gegend, die durch ungezählte Zeitalter versunken war, gefundenen alle zwischen zwanzig und dreißig Fuß hoch sind. Die von Cook auf der Osterinsel gefundenen Statuen besaßen fast alle siebenundzwanzig Fuß an Höhe, und acht Fuß an Schulterbreite. [35] Die Schreiberin ist sich dessen wohl bewußt, daß die modernen Archäologen entschieden haben, daß ,,diese Statuen nicht sehr alt sind,“ wie einer der hohen Beamten des britischen Museums erklärte, wo einige von ihnen jetzt sind. Aber dies ist eine jener willkürlichen Entscheidungen der modernen Wissenschaft, der nicht viel Gewicht zukommt. Es wird uns gesagt, daß nach der Zerstörung von Lemurien durch unterirdische Feuer die Menschen an Körpergröße stetig abnahmen - ein Vorgang, der bereits nach ihrem physischen Falle begann - und daß sie schließlich, einige Millionen Jahre später, bis auf zwischen sechs und sieben Fuß abnahmen, und jetzt, z. B. bei den älteren asiatischen Rassen, näher zu fünf als zu sechs Fuß zusammenschrumpfen. Wie Pickering zeigt, besteht bei der malayischen Rasse (einer Unterrasse der vierten Wurzelrasse) eine seltsame Verschiedenheit der Körpergröße; die Mitglieder der polynesischen Familie, wie die Tahitier, Samoaner, und Tongainsulaner sind von höherem Körperbau als die übrige Menschheit; aber die indischen Stämme und die Einwohner der indochinesischen Länder sind entschieden unter dem allgemeinen Mittelmaße. Dies ist leicht erklärt. Die Polynesier gehören den allerfrühesten der überlebenden Unterrassen an, die anderen dem allerspätesten und vergänglichsten Stamme. Da die Tasmanier jetzt vollständig verschwunden sind, und die Australier rasch aussterben, so werden die anderen alten Rassen bald folgen. [30] Es giebt natürlich noch andere Cyklen, Cyklen innerhalb Cyklen - und gerade das ist es, was eine solche Schwierigkeit in den Berechnungen der Rassenereignisse bewirkt. Der Umlauf der Ekliptik wird in 25 868 Jahren vollendet, und es ist mit Bezug auf unsere Erde berechnet daß der http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/345.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:05 Kommentar XI Äquinoktialpunkt jährlich 50° 1´´ zurückweicht. Aber es ist noch ein anderer Cyklus innerhalb dieses. Es wird gesagt: „Da die Apside ihm mit einer jährlichen Geschwindigkeit von 11° 24´´ entgegenrückt, so würde diese in einhundertfünfzehntausend dreihundert und zwei Jahren (115 302) eine Revolution vollenden. Die gegenseitige Annäherung des Äquinoktiums und der Apside ist die Summe dieser Bewegungen, 61° 34´´ und daher kehrt das Äquinoktium in dieselbe Stellung zur Apside in 21 128 Jahren zurück.“ (Siehe den Artikel über „Astronomie“ in der Encyclopaedia Britannica). Wir erwähnten diesen Cyklus in Isis entschleiert (Bd. I) im Verhältnis zu anderen Cyklen. Jeder hat einen ausgesprochenen Einfluß auf seine gleichzeitige Rasse. [31] Die Atlantier. [32] Siebenundzwanzig Fuß. [33] Der Lemurier. [34] Rasse. [35] Vergleiche die folgende Abteilung, betitelt „Cyklopische Ruinen und Kolossalsteine als Zeugen der Riesen.“ http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/345.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:05 Kommentar XI (b) Wie konnten jene Berichte erhalten bleiben? können wir gefragt werden. Selbst die Bekanntschaft der Inder mit dem Tierkreise wird von unseren freundlichen und gelehrten Orientalisten geleugnet, welche schließen, daß die arischen Hindus nichts von ihm wußten, bevor die Griechen ihn in das Land gebracht hatten. Diese nicht gerechtfertigte Verleumdung ist von Bailly hinlänglich widerlegt worden, und was mehr ist, von der klaren Beweiskraft der Thatsachen, so daß sie nicht vieler weiterer Widerlegung bedarf. Während die ägyptischen Zodiake [36] unwiderlegliche Beweise von Berichten aufbewahren, welche mehr als dreiundeinhalb siderische Jahre umfassen - oder ungefähr 87000 Jahre - so erstrecken sich die indischen Berechnungen über nahezu dreiunddreißig solcher Jahre oder 850000 Jahre. Die ägyptischen Priester versicherten dem Herodot, daß der Pol der Erde und der Pol der Ekliptik früher zusammengefallen sind. Aber, wie von dem Verfasser der Sphinxias bemerkt wird: Diese armen umnachteten Inder haben eine Kenntnis der Astronomie durch zehnmal 25 000 Jahre seit der (letzten lokalen) Flut (in Asien), oder dem Zeitalter des Schreckens aufgezeichnet. Und sie besitzen aufgezeichnete Beobachtungen aus der Zeit der ersten großen Flut innerhalb der ârischen geschichtlichen Erinnerung der Flut, welche die letzten Teile der Atlantis vor 850 000 Jahren versenkte. Die Fluten, welche vorhergingen, sind natürlich mehr traditionell als historisch. Das Versinken und die Umwandlung von Lemurien begann ungefähr am Polarkreise (Norwegen), und die dritte Rasse endete ihre Laufbahn zu Lankâ, oder vielmehr an dem Orte, welcher bei den Atlantiern Lankâ wurde. Der kleine Überrest, welcher jetzt als Ceylon bekannt ist, ist das nördliche Hochland der alten Lankâ, während die ungeheure Insel dieses Namens in der lemurischen Periode der bereits beschriebene riesige Kontinent war. Wie ein Meister sagt: Warum sollten nicht eure Geologen sich vor Augen halten, daß unter den von ihnen erforschten und ergründeten Kontinenten . . . tief in den unergründlichen, oder vielmehr unergründeten Meeresbetten andere und viel ältere Kontinente verborgen sein können, deren Schichten niemals geologisch erforscht worden sind; und daß sie eines Tages gänzlich ihre gegenwärtigen Theorien über den Haufen werfen können? Warum nicht zugestehen, daß unsere gegenwärtigen Kontinente, wie Lemurien und Atlantis, bereits verschiedene Male versenkt worden sind, und die Zeit hatten, wieder zu erscheinen, und ihre neuen Gruppen von Menschheit und Civilisationen zu tragen; und daß bei der ersten großen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/347.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:06 Kommentar XI geologischen Erhebung bei der nächsten Umwälzung, in der Reihe der periodischen Umwälzungen, welche sich vom Anfange bis zum Ende einer jeden Runde ereignen, unsere bereits in Augenschein genommenen Kontinente hinabgehen, und die Lemurien und Atlantisse wieder emporkommen werden? [37] Nicht genau dieselben Kontinente, natürlich. Aber hier ist eine Erklärung notwendig. In Bezug auf die Aufstellung eines nördlichen Lemuriens braucht keine Verwirrung zu entstehen. Die Verlängerung jenes großen Kontinentes nach dem nordatlantischen Ozean zu untergräbt durchaus nicht die so weit verbreiteten Ansichten über die Lage der verschwundenen Atlantis, und das eine bestätigt das andere. Es muß bemerkt werden, daß das Lemurien, welches als die Wiege der dritten Wurzelrasse diente, nicht nur einen weiten Raum im stillen und indischen Ozean einnahm, sondern sich auch in Gestalt eines Hufeisens hinter Madagaskar rund um ,,Südafrika“ (welches damals ein bloßes Bruchstück in seinem Werdeprozesse war) durch den atlantischen Ozean hinauf nach Norwegen erstreckte. Die große englische Süßwasserablagerung, genannt das Wealden - welches jeder Geologe als die Mündung eines ehemaligen großen Flusses betrachtet - ist das Bett des Hauptstromes, welcher das nördliche Lemurien im Sekundärzeitalter entwässerte. Das frühere thatsächliche Bestehen dieses Flusses ist eine Thatsache der Wissenschaft - werden ihre Anhänger die Notwendigkeit anerkennen, das nördliche Lemurien der Sekundärzeit anzunehmen, welches durch ihre Daten gefordert wird? Professor Berthold Seemann nahm nicht nur die Wirklichkeit eines solchen gewaltigen Festlandes an, sondern betrachtete Australien und Europa als ehemalige Theile eines und desselben Kontinentes - womit er die ganze bereits verkündete ,,Hufeisen“,Lehre bestätigte. Keine schlagendere Bekräftigung unserer Behauptung könnte gegeben werden, als die Thatsache, dass der erhöhte Rücken im atlantischen Becken, 9000 Fuß hoch, welcher ungefähr zwei- oder dreitausend Meilen südwärts von einem den britischen Inseln naheliegenden Punkte aus läuft, zuerst nach Südamerika hin schräge sich erstreckt, dann nahezu im rechten Winkel seine Richtung ändert, um in einer südöstlichen Linie gegen die afrikanische Küste hin weiter zu gehen, worauf er südwärts nach Tristan d‘Acunha verläuft. Dieser Rücken ist ein Ueberrest eines atlantischen Kontinentes, und würde, wenn er weiter verfolgt werden könnte, die Wirklichkeit einer submarinen hufeisenförmigen Verbindung mit einem ehemaligen Kontinent im indischen Ozean feststellen. [38] Der atlantische Theil von Lemurien war die geologische Grundlage von dem, was allgemein als Atlantis bekannt ist, aber was vielmehr als eine Entwicklung der http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/347.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:06 Kommentar XI atlantischen Verlängerung von Lemurien betrachtet werden muß, denn als eine gänzlich neue Landmasse, emporgehoben, um den besonderen Erfordernissen der vierten Wurzelrasse zu entsprechen. Gerade so wie im Falle einer Rassenentwicklung kann auch in dem der Verschiebung und Wiederverschiebung kontinentaler Massen keine scharfe und feste Grenzlinie gezogen werden, wo eine neue Ordnung endet und eine andere beginnt. Die Stetigkeit in den Naturvorgängen wird niemals unterbrochen. So wurden die Atlantier der vierten Rasse aus einem Kerne nordlemurischer Menschen der dritten Rasse entwickelt, der seinen Mittelpunkt roh gesprochen bei einer Landstelle hatte, wo jetzt der mittelatlantische Ozean liegt. Ihr Kontinent war gebildet durch das Zusammenwachsen vieler Inseln und Halbinseln, welche in dem ordnungsgemäßen Zeitverlaufe erhoben und schließlich das wahre Heim der großen unter den Namen Atlantier bekannten Rasse wurde. Nachdem dieses Ende einmal erreicht war, folgt, wie auf Grund der höchsten occulten Autorität festgestellt ist: [36] Siehe Denons Voyage en Egypte, Bd. II. [37] Siehe Esoteric.Buddhism, p. 65. [38] Vgl. die nach den Challenger und Dolphin Lotungen in Donnellys Atlantis: the Antediluvian World, p. 47, zusammengestellte Karte. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/347.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:06 Kommentar XI Lemurien sollte nicht mehr mit dem atlantischen Kontinent verwechselt werden, als Europa mit Amerika. [39] Das obige, das aus einer von der orthodoxen Wissenschaft für so unzuverlässig gehaltenen Quelle kommt, wird natürlich als eine mehr oder weniger glückliche Erdichtung betrachtet werden. Selbst das bereits erwähnte treffliche Werk von Donnelly wird unberücksichtigt gelassen, trotzdem seine Behauptungen alle in einem Rahmen streng wissenschaftlicher Beweise eingeschlossen sind. Aber wir schreiben für die Zukunft. Neue Entdeckungen in dieser Richtung werden die Behauptung der asiatischen Philosophen rechtfertigen, daß die Wissenschaften Geologie, Ethnologie und Geschichte inbegriffen - von den vorsintflutlichen Nationen gepflegt wurden, welche vor ungezählten Zeitaltern lebten. Zukünftige ,, Funde“ werden die Richtigkeit der gegenwärtigen Beobachtungen so scharfsinniger Geister, wie H. A. Taine und Renan rechtfertigen. Der erstere zeigt, daß die Civilisation solcher archaischer Nationen, wie der Ägypter, der indischen Ârier, der Chaldaeer, Chinesen und Assyrier das Ergebnis vorhergegangener Civilisationen sind, die durch ,,Myriaden von Jahrhunderten“ dauerten; [40] und der letztere weist auf folgende Thatsachen hin: Ägypten erscheint am Anbeginne reif, alt, und gänzlich ohne mythische und heroische Zeitalter, als ob das Land niemals eine Jugend gekannt hätte. Seine Civilisation hat keine Kindheit, und seine Kunst keine archaische Periode. Die Civilisation des alten Reiches begann nicht mit Kindheit. Sie war bereits reif. [41] Professor R. Owen fügt dem hinzu: Ägypten war nach der Überlieferung ein civilisiertes und beherrschtes Gemeinwesen vor der Zeit des Menes. Und Winchell sagt: Zur Zeit des Menes waren die Ägypter bereits ein civilisiertes und zahlreiches Volk. Manetho erzählt uns, daß Athotis, der Sohn des ersten Königs Menes, den Palast von Memphis erbaute; daß er ein Arzt war und anatomische Bücher hinterließ. Das ist ganz natürlich, wenn wir der Behauptung des Herodot Glauben zu schenken haben, welcher in Euterpe (CXLII) berichtet, daß die geschriebene Geschichte der ägyptischen Priester ungefähr 12 000 Jahre vor seine Zeit zurückreichte. Aber was sind 12 000 oder selbst 120 000 Jahre im Vergleich zu den Millionen von Jahren, welche seit der lemurischen Periode verstrichen sind? http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/349.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:06 Kommentar XI Die letztere ist jedoch nicht ohne Zeugnisse geblieben, trotz ihres grauenhaften Alters. Die vollständigen Aufzeichnungen des Wachstums, der Entwicklung, des sozialen und selbst des politischen Lebens der Lemurier sind in den geheimen Annalen aufbewahrt worden. Unglücklicherweise giebt es nur wenige, welche sie lesen können; und jene, welche es könnten, würden noch immer nicht im stande sein, die Sprache zu verstehen, wenn sie nicht, mit allen sieben Schlüsseln ihrer Symbolik vertraut sind. Denn das Verständnis der occulten Lehre beruht auf jenem der sieben Wissenschaften, und diese Wissenschaften finden ihren Ausdruck in den sieben verschiedenen Anwendungen der geheimen Urkunden auf die exoterischen Texte. So haben wir mit Denkarten auf sieben gänzlich verschiedenen Ebenen der Idealität zu thun. Jeder Text bezieht sich auf einen der folgenden Standpunkte und muß von demselben aus wiedergegeben werden: 1. Die realistische Ebene des Gedankens. 2. Die idealistische. 3. Die rein göttliche oder geistliche. Die anderen Ebenen überschreiten zu weit das durchschnittliche Bewußtsein, insbesondere das des materialistischen Gemütes, als daß sie auch nur ihre Symbolisierung in Ausdrücken der gewöhnlichen Sprechweise ge-statten würden. Es giebt kein rein mythisches Element in irgend einem der alten religiösen Texte; aber die Denkart, in der sie ursprünglich geschrieben wurden, muß herausgefunden und während des Vorganges der Auslegung sorgfältig festgehalten werden. Denn sie ist entweder symbolisch - die archaische Denkart; emblematisch - eine spätere, aber auch sehr alte Denkart; parabolisch oder allegorisch; hieroglyphisch; oder wiederum logogrammatisch - die schwierigste Methode von allen, indem jeder Buchstabe, wie in der chinesischen Sprache, ein ganzes Wort repräsentiert. So ist fast ein jeder Eigenname, einerlei ob in den Veden, dem Totenbuche, oder, bis zu einem gerade, in der Bibel aus solchen Logogrammen zusammengesetzt. Keiner, der nicht in das Geheimnis der occulten religiösen Logographie initiiert ist, darf sich einbilden, zu wissen, was ein Name in irgend einem alten Bruchstück bedeutet, bevor er nicht die Bedeutung eines jeden Buchstabens, der denselben zusammensetzt, ergründet hat. Wie ist es zu erwarten, daß der rein profane Denker, wie groß auch seine Kenntnisse in der sozusagen orthodoxen Symbolik sind - d. i. in jener Symbolik, welche niemals aus der alten Schablone des Sonnenmythos und des http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/349.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:06 Kommentar XI Geschlechtsdienstes herauskommen kann - wie ist es .zu erwarten, daß der profane Gelehrte in die Geheimnisse hinter dem Schleier eindringen kann? Jemand, der sich mit der Hülse oder Schale des toten Buchstabens beschäftigt, und sich der kaleidoskopartigen Umwandlung unfruchtbarer Wortsymbole widmet, darf niemals erwarten, über die Schrullen moderner Mythologen hinauszukommen. So liefern Vaivasvata, Xisuthrus, Deukalion, Noah, u. s. w., - all die Hauptgestalten, der universellen und partiellen, astronomischen oder geologischen Weltfluten alle in ihren bloßen Namen die Nachrichten von den Ursachen und Wirkungen, welche zu dem Ereignis führten, wenn man sie nur vollständig lesen kann. Alle solche Fluten beruhen auf Ereignissen, welche in der Natur stattfanden, und stehen daher als historische Berichte - einerlei ob sie siderisch, geologisch, oder selbst einfach allegorisch sind - eines moralischen Ereignisses auf anderen und höheren Daseinsebenen. Dies ist, wie wir glauben, jetzt hinlänglich gezeigt worden während der langen Erklärung, die durch die allegorischen Strophen notwendig war. [39] Esoteric Buddhism, p. 58. [40] History of English Literature, p. 23. [41] Angeführt in Atlantis, p. 132. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/349.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:06 Kommentar XI Von einer neun ,,Yatis“ oder siebenundzwanzig Fuß hohen Rasse in einem Werke zu sprechen, das einen wissenschaftlicheren Charakter für sich in Anspruch nimmt, als, sagen wir, die Geschichte von ,,Hans dem Riesentöter“ ist ein etwas ungewohntes Vorgehen. Wo sind eure Beweise? - wird die Schreiberin gefragt werden. In Geschichte und Überlieferung, ist die Antwort. Überlieferungen von einem Riesengeschlecht in alter Zeit sind allgemein; sie existieren in mündlicher und schriftlicher Lehre. Indien hatte seine Dânavas und Daityas; Ceylon hatte seine Râkshasas; Griechenland seine Titanen; Ägypten seine kolossalen Helden; Chaldaea seine Izdubars (Nimrod); und die Juden hatten ihre Emims aus dem Lande Moab, mit den berühmten Riesen, den Anakim [42] - Moses spricht von Og, einem König, dessen ,,Bette“ neun Ellen lang (15´ 4´´) und vier breit war, [43] und Goliath war ,,sechs Ellen und und eine Hand breit hoch“ (oder 10´ 7´´). Der einzige Unterschied, der sich zwischen der ,, geoffenbarten Schrift“ und dem uns von Herodot, Diodorus Siculus, Homer, Plinius, Plutarch, Philostratus, u. s. w. gelieferten Beweismaterial finden, ist dieser: Während die Heiden nur die Skelete von Riesen erwähnen, die ungezählte Zeitalter zuvor gestorben waren, welche Überreste einige von ihnen persönlich gesehen hatten, verlangen die Ausleger der Bibel unverschämterweise, daß die Geologie und Archäologie daran glauben sollen, daß verschiedene Länder zur Zeit des Moses von solchen Riesen bewohnt waren, von Riesen, vor denen die Juden wie Heuschrecken waren, und welche noch in den Tagen des Joshua und David existierten. Unglücklicherweise steht ihre eigene Chronologie im Wege. Entweder die letztere oder die Riesen müssen aufgegeben werden. Es giebt noch einige bestehende Zeugen der versunkenen Kontinente und der riesenhaften Menschen, welche sie bewohnten. Die Archäologie nennt verschiedene solche auf dieser Erde, obwohl sie außer der Verwunderung ,,was diese wohl sein mögen“ - niemals irgend einen ernsten Versuch gemacht hat, das Geheimnis zu lösen. Nicht zu sprechen von den bereits erwähnten Statuen der Osterinseln - welcher Epoche gehören die noch aufrecht und unberührt in der Nähe von Bamian stehenden Kolossalstatuen an? Die Archäologie verweist sie wie gewöhnlich in die ersten Jahrhunderte der christlichen Zeitrechnung, und irrt darin ebenso, wie in vielen anderen Spekulationen. Ein paar Worte der Beschreibung werden den Lesern zeigen, was die Statuen sowohl der Osterinsel als auch von Bamian sind. Wir wollen zuerst untersuchen, was von ihnen der orthodoxen Wissenschaft bekannt ist. Teapi, Rapa-nui, oder Osterinsel, ist ein einsamer Fleck ungefähr 2000 Meilen von der südamerikanischen Küste entfernt . . . Seine Länge beträgt ungefähr http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/351.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:07 Kommentar XI zwölf Meilen, seine Breite vier . . . . und ein erloschener Krater von 1050 Fuß Höhe steht in seiner Mitte. Die Insel ist reich an erloschenen Kratern, welche so lange erloschen sind, daß keine Überlieferung von ihrer Thätigkeit mehr vorhanden ist. [44] Aber wer machte die großen Steinbilder, [45] welche jetzt die Hauptanziehung der Insel für Besucher bilden? ,,Niemand weiß es“, sagt ein Kritiker. Es ist mehr als wahrscheinlich, daß sie da waren, als die gegenwärtigen Einwohner (eine Hand voll polynesischer Wilder) ankamen. . . . . Ihre Bearbeitung ist von großer Güte, . . . . und man glaubt, daß die Rasse, welche sie bildete, die häufigen Besucher der Eingeborenen von Peru und anderer Teile von Südamerika waren. . . . . Selbst zur Zeit von Cook‘s Besuch lagen einige von den Statuen, welche siebenundzwanzig Fuß in Höhe und acht Fuß in Schulterbreite maßen, umgeworfen, während andere, die noch standen, viel größer erschienen. Eine von den letzteren war so hoch, daß der Schatten hinreichte, eine Gesellschaft von dreißig Personen vor der Hitze der Sonne zu schützen. Die Terassen, auf denen diese kolossalen Bilder standen, hatten durchschnittlich dreißig bis vierzig Fuß Länge, zwölf bis sechzehn Breite . . . . alle erbaut aus behauenem Stein im cyklopischen Stil, sehr ähnlich den Mauern des Tempels von Pachacamac, oder den Ruinen von Tia-Huanaco in Peru. [46] „Es ist kein Grund vorhanden, zu glauben, daß irgend eine der Statuen allmählich mit Hilfe von rundherum errichteten Gerüsten aufgebaut worden sei,“ fügt der Kritiker sehr bedeutsam hinzu - ohne zu erklären, wie sie anders erbaut werden konnten, wenn sie nicht von Riesen von derselben Größe wie die Statuen selbst gemacht wurden. Zwei der besten dieser Kolossalbilder sind jetzt im Britischen Museum. Die Bilder von Ronororaka sind vier an der Zahl, drei tief in den Boden versunken, und eine auf der Rückseite ihres Hauptes ruhend, wie ein schlafender Mensch. Ihre Typen sind verschieden, obwohl sie alle langköpfig sind; und sie sind offenbar als Porträte beabsichtigt, da die Nasen, Munde und Kinne in ihrer Form sehr von einander abweichen; ihre Kopfbedeckung - eine Art von flacher Kappe mit einem angesetzten Stück, um den hinteren Theil des Kopfes zu bedecken - zeigt ferner, daß die Urbilder keine Wilden aus der Steinzeit waren. Fürwahr, die Frage kann gestellt werden: Wer machte sie? Aber wahrscheinlich werden weder die Archäologie noch die Geologie darauf antworten, wenn auch die letztere in der Insel einen Theil eines versunkenen Kontinents erkennt. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/351.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:07 Kommentar XI [42] IV. Moses, XIII. 33. [43] V. Moses, III. 11. [44] Robert Brown, The Countries of the World, p. 43. [45] Erwähnt auf pp. 44ff. [46] Ebenda, pp. 43, 44ff., und pp. 310, 311. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/351.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:07 Kommentar XI Aber wer bildete die noch kolossaleren Statuen von Bamian, die höchsten und riesenhaftesten in der ganzen Welt? - denn Bartholdi‘s ,,Statue der Freiheit“, jetzt zu New York, ist ein Zwerg im Vergleich mit den. größten von den fünf Bildern. Burnes, und verschiedene gelehrte Jesuiten sprechen von einem Berge ,,ganz durchlöchert mit riesigen Zellen“, mit zwei gewaltigen Riesen, die aus demselben Felsen ausgehauen sind. Sie bezeichnen sie als die modernen Miaotse (siehe oben das Zitat aus dem Shu-king), die letzten übriggebliebenen Zeugen der Miaotse, welche ,,die Erde beunruhigt“ hatten; die Jesuiten haben Recht, und die Archäologen, welche Buddhas in den größten von diesen Statuen sehen, sind im Irrtum. Denn alle jene zahllosen gigantischen Ruinen, welche eine nach der anderen zu unserer Zeit entdeckt werden, alle jene ungeheuren Straßen kolossaler Ruinen, welche Nordamerika entlang und jenseits des Felsengebirges durchqueren, sind das Werk der Cyklopen, der wirklichen und thatsächlichen Riesen der alten Zeit. ,,Massen ungeheurer menschlicher Knochen“ wurden gefunden ,,in Amerika, nahe bei Munte (?)“, sagt uns ein berühmter moderner Reisender, genau an jener Stelle, auf welche die örtliche Überlieferung hinweist als auf den Landungspunkt jener Riesen, welche Amerika überfluteten, als es kaum sich aus den Wassern erhoben hatte. [47] Centralasiatische Überlieferungen sagen dasselbe von den Bamianstatuen. Was sind sie, und was ist der Platz, wo sie durch ungezählte Zeitalter gestanden sind, trotzend den Umwälzungen rund um sie herum, und selbst der Hand des Menschen, wie z. B. den Horden des Timur und den Vandalenkriegern des Nadir Shah? Bamian ist eine kleine, elende, halbzerfallene Stadt in Centralasien, halben Wegs zwischen Kabul und Balkh, am Fuße des Koh-i-baba, eines großen Berges der paropamisischen oder Hindu-Kushischen Kette, etwa 8 500 Fuß über dem Meeresniveau. In alter Zeit war Bamian ein Teil der alten Stadt Djuljul, die von Tchengis-Khan im dreizehnten Jahrhundert in Trümmer gelegt und bis auf den letzten Stein zerstört wurde. Das ganze Thal ist von kolossalen Felsen umgeben, welche voll teilweise natürlicher und teilweise künstlicher Höhlen und Grotten sind, einstmals die Wohnungen buddhistischer Mönche, welche in ihnen ihre Vihâras gegründet hatten. Solche Vihâras trifft man bis zum heutigen Tage in Fälle in den Felsentempeln in Indien und in den Thälern von Jellalabad. Vor einigen dieser Höhlen wurden fünf ungeheure Statuen - welche man als Buddhabilder betrachtet - entdeckt, oder vielmehr in unserem Jahrhundert wiederentdeckt, denn der berühmte chinesische Reisende Hiuen Thsang spricht davon, sie gesehen zu haben, als er Bamian im siebenten Jahrhundert besuchte. Die Behauptung, daß es auf der ganzen Erdkugel keine größeren Standbilder http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/353.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:07 Kommentar XI giebt, wird leicht bewiesen durch das Zeugnis aller Reisenden, welche sie besucht und ihre Maße genommen haben. So ist das größte 173 Fuß hoch, oder siebzig Fuß höher als die jetzt in New York befindliche ,,Statue der Freiheit“, da die letztere bloß 105 Fuß oder 34 Meter hoch ist. Der berühmte Koloß von Rhodos selbst, zwischen dessen Beinen die größten Schiffe jener Zeit mit Leichtigkeit hindurchfuhren, maß bloß 120—130 Fuß in Höhe. Die zweitgrößte Statue, welche ebenso wie die erste in den Felsen gehauen ist, ist bloß 120 Fuß oder fünfzehn Fuß höher als die erwähnte ,,Freiheit“. [48] Die dritte Statue ist bloß 60 Fuß hoch, die zwei anderen sind noch kleiner, wobei die letzte nur ein wenig größer ist als ein durchschnittlich großer Mensch unserer gegenwärtigen Rasse. Der erste und größte der Kolosse stellt einen in eine Art von ,,Toga“ gekleideten Mann dar; Herr de Nadeylac meint, daß das allgemeine Aussehen der Gestalt, die Kopfbildung, die Gewandung, und insbesondere die großen hängenden Ohren unleugbare Anzeichen dafür sind, daß eine Darstellung des Buddha beabsichtigt war. Aber sie beweisen in Wirklichkeit nichts. Trotz der Thatsache, daß die meisten der jetzt existierenden Figuren des in der Haltung von Samadhi dargestellten Buddha große hängende Ohren haben, ist dies eine spätere Neuerung und ein nachträglicher Einfall. Die ursprüngliche Idee war der esoterischen Allegorie angemessen. Die unnatürlich großen Ohren symbolisieren die Allwissenheit der Weisheit und hatten die Absicht, an die Kraft von Ihm zu erinnern, der alles weiß und hört, und dessen wohlwollender Liebe und Beachtung aller Geschöpfe nichts entgehen kann. Wie ein Shloka sagt: Der mitleidvolle Herr, unser Meister, hört den Schmerzensschrei des kleinsten der Kleinen, über Thal und Berg, und eilt zu seiner Erlösung. Gautama Buddha war ein ârischer Hindû, und eine Annäherung an solche Ohren findet sich bloß bei den mongolischen Birmanen und Siamesen, welche, wie in Cochin, ihre Ohren künstlich verzerren. Die buddhistischen Mönche, welche die Grotten der Miaotse in Vihâras und Zellen verwandelten, kamen ungefähr im, oder im fünften Jahrhunderte selbst, der christlichen Zeitrechnung nach Centralasien. Daher sagt Hiuen Thsang, wo er von der Kolossalstatue spricht, dass ,,der Glanz der Goldausschmückung, welche die Statue überzog“, zu seiner Zeit ,,die Augen blendete“; aber von einer solchen Vergoldung ist in neuerer Zeit keine Spur mehr übrig. Die Gewandung ist im Gegensatze zur Gestalt selbst, welche aus dem anstehenden Felsen gehauen ist, aus Stuck gemacht und über das Steinbild modelliert. Talbot, welcher die sorgfältigste Untersuchung angestellt hat, fand, daß diese Gewandung einer viel späteren Epoche angehörte. Die Statue selbst muß daher einer viel früheren Periode als dem Buddhismus http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/353.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:07 Kommentar XI zugeschrieben werden. In einem solchen Falle kann gefragt werden: Wen stellt sie dar? [47] De la Vega, IX. IX, angeführt in De Mirville´s Pneumatologie, III. 55. [48] Die erste und zweite haben, ebenso wie Bartholdi‘s Statue einen Eingang am Fuße, welche durch eine in den Felsen gehauene Wendeltreppe in die Köpfe hinaufführt. Der hervorragende französische Archäologe und Anthropologe, der Marquis de Nadeylac bemerkt in seinem Werke mit Recht, daß niemals in alter und neuer Zeit eine kolossalere menschliche Figur gebildet worden sei, als die erste von den beiden. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/353.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:07 Kommentar XI Wiederum beantwortet durch geschriebene Aufzeichnungen bestätigte Überlieferung die Frage und erklärt das Geheimnis. Die buddhistischen Arhats und Asketen fanden die fünf Statuen, und noch viele andere, die jetzt in Staub zerfallen sind. Drei von ihnen, die in kolossalen Nischen am Eingange ihrer zukünftigen Behausung standen, bedeckten sie mit Stuck und modellierten, über den alten, neue Statuen, welche den Herrn Tathagata darstellen sollten. Die Innenmauern der Nischen sind bis zum heutigen Tage mit leuchtenden Gemälden menschlicher Figuren bedeckt, und das heilige Bild des Buddha ist in jeder Gruppe wiederholt. Diese Fresken und Ornamente - welche an die byzantinische Malweise erinnern - stammen alle von der Frömmigkeit der Mönchasketen her, sowie auch einige andere kleinere Figuren und in den Felsen gehauene Ornamente. Aber die fünf Statuen sind das Kunstwerk der Initiierten der vierten Rasse, welche nach dem Untergange ihres Kontinents in den festen Plätzen und auf den Gipfeln der centralasiatischen Bergketten Zuflucht suchten. So sind die fünf Standbilder ein unvergängliches Zeugnis von der esoterischen Lehre in Bezug auf die stufenförmige Entwicklung der Rassen. Das grösste soll die erste Menschenrasse darstellen, deren etherischen Körper in festem, immer dauernden Stein der Erinnerung bewahrt ist, zur Unterweisung zukünftiger Geschlechter, da sonst das Andenken derselben niemals die atlantische Flut überdauert hätte. Das zweite - 120 Fuß hohe - repräsentiert die Schweifsgeborenen; und das dritte - welches 60 Fuß mißt - verewigt die Rasse, welche gefallen war und dadurch die erste physische, von Vater und Mutter hervorgebrachte Rasse inaugurierte, deren letzte Abkömmlinge in den auf der Osterinsel gefundenen Statuen dargestellt sind. Diese waren nur 20-25 Fuß an Gestalt zur Zeit, als Lemurien versank, nachdem es durch vulkanische Feuer nahezu zerstört worden war. Die vierte Rasse war noch kleiner, obwohl riesig im Vergleich mit unserer gegenwärtigen fünften Rasse, und die Reihe gipfelte schliesslich in der letzteren. Dies sind also die ,,Riesen“ des Altertums, die vor- und nachsintflutlichen Gibborim der Bibel. Sie lebten und blühten viel eher vor einer Million Jahren, als vor nur drei oder vier Jahrtausenden. Die Anakim des Joshua, deren Scharen wie ,,Heuschrecken“ im Vergleich zu den Juden waren, sind also ein Stück israelitischer Einbildungskraft, wenn nicht das Volk Israel in der That für Joshua ein Alter und einen Ursprung im Eocän-. oder zum mindesten im Miocänzeitalter beanspruchen, und die Jahrtausende ihrer Zeitrechnung in Jahrmillionen verwandeln. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/355.htm (1 of 2)20.06.2005 17:28:08 Kommentar XI In allem, was den vorgeschichtlichen Zeiten angehört, sollte sich der Leser die weisen Worte Montaigne‘s vor Augen halten. Der große französische Philosoph sagt: Es ist ein alberner Dünkel, das zu mißachten und als falsch zu verdammen, was uns keinen Anschein von Wahrscheinlichkeit oder Wahrheit zu haben däucht: was ein gewöhnlicher Fehler bei jenen ist, welche sich selbst überreden, von größerer Befähigung zu sein, als der gemeine Stand . . . Aber die Vernunft hat mich gelehrt, daß ein Ding so entschieden als falsch und unmöglich zu verdammen, für sich den Vorzug in Anspruch nehmen heißt, die Schranken und Grenzen des göttlichen Willens und die Macht unserer gemeinsamen Mutter Natur im Ärmel zu haben, und daß es keine größere Thorheit in der Welt giebt, als sie auf das Maß unserer Fähigkeit und die Schranken unserer Kraft zu beschränken. Wenn wir jene Dinge, welche unsere Vernunft nicht erfassen kann, Ungeheuer und Wunder nennen, wie viele solche stellen sich täglich unserem Blicke dar? Überlegen wir, durch welche Wolken, und wie blindlings wir zu der Kenntnis der meisten Dinge geführt werden, welche durch unsere Hände gehen; wahrlich, wir werden finden, daß es viel mehr Gewohnheit als Wissenschaft ist, welche ihnen die Fremdheit für uns benimmt: und daß wir jene Dinge, wenn sie nur neu vorgestellt würden, für ebenso oder noch mehr unwahrscheinlich und unglaublich halten wurden, als irgend ein anderes. [49] Ein ehrlicher Gelehrter sollte, bevor er die Möglichkeit unserer Geschichte und Aufzeichnungen leugnet, die moderne Geschichte, sowie die durch die alte und neue Literatur verstreuten universalen Überlieferungen nach Spuren durchsuchen, die von jenen wunderbaren frühen Rassen zurückgelassen sind. Wenige unter den Ungläubigen haben eine Ahnung von der Fülle an bestätigenden Beweisen, welche auch nur allein im Britischen Museum verstreut und begraben zu finden sind. Der Leser wird ersucht, noch einen Blick auf den in Behandlung stehenden Gegenstand in dem folgenden Abschnitte zu werfen. [49] Essays, XXVI. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/355.htm (2 of 2)20.06.2005 17:28:08 Kommentar XI CYKLOPISCHE RUINEN UND KOLOSSALSTEINE ALS ZEUGEN DER RIESEN. De Mirville hat in seinen umfangreichen Werken, ,,Mémioires Adressées aux Académies“, welche die Aufgabe erledigen, die Wirklichkeit des Teufels zu beweisen und in jedem alten und neuen Idol seine Wohnung zu zeigen, verschiedene hundert Seiten ,,historischen Beweises“ dafür gesammelt, daß zu den Zeiten des heidnischen sowie biblischen ,,Wunders“ die Steine gingen, sprachen, Orakel gaben, und sogar sangen. Daß schließlich der ,,Christusstein“, oder Christus-fels, ,,der geistliche Fels“, der Israel mitfolgte, [50] ,,ein Jupiterlapis wurde“, der von seinem Vater Saturn ,,unter der Gestalt eines Steines“ verschlungen wurde. [51] Wir wollen uns nicht damit aufhalten, den offenbaren Mißbrauch und die Materialisierung biblischer Metaphern zu erörtern, die bloß dem Zwecke dienten, den ,,Satanismus“ der Idole zu beweisen, obwohl ziemlich viel über diesen Gegenstand gesagt werden könnte. [52] Aber ohne irgend welche solche Peripatetik und innewohnende psychische Fähigkeiten für unsere Steine in Anspruch zu nehmen, können wir unserseits jedes zugängliche, zur Verfügung stehende Beweismaterial sammeln, um zu zeigen, daß: (a) wenn es keine Riesen gegeben hätte, um solche kolossale Felsen in Bewegung zu setzen, es auch niemals ein Stonehenge, ein Carnac (Bretagne), oder andere solche cyklopische Bauten gegeben haben könnte; und (b), wenn nichts derartiges wie Magie bestünde, niemals so viele Zeugen für ,,orakelgebende“ und „sprechende“ Steine gewesen sein können. [50] I. Korinth., X. 4. [51] Pneumatologie, III. p. 283. [52] Saturn ist Chronos – „Zeit“. Sein Verschlingen des Jupiter-lapis mag sich eines Tages als eine Prophezeiung erweisen. „Petrus, (kephas, lapis) ist der Stein, auf dem die römische Kirche aufgebaut ist“ - wird uns versichert. Aber Kronus (Chronus) wird ihn eines Tages ebenso sicher „verschlingen“, wie er den Jupiter-lapis und noch größere Charaktere verschlungen hat. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/356.htm (1 of 2)20.06.2005 17:28:08 Kommentar XI http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/356.htm (2 of 2)20.06.2005 17:28:08 Kommentar XI In den Achaika finden wir, im Anfange seines Werkes, das Geständnis des Pausanias, daß er die Griechen für gewaltig einfältig gehalten habe ,,wegen der Verehrung der Steine“. Aber, nachdem er Arkadien erreicht, fügt er hinzu: ,,habe er seine Denkweise geändert“. [53] Daher darf einem, ohne Steine zu verehren, oder steinerne Idole und Statuen, was dasselbe Ding ist - ein Verbrechen, welches bei den Heiden zu tadeln die römischen Katholiken thatsächlich nicht weise thun - an das zu glauben erlaubt sein, woran so viele große Philosophen und heilige Männer geglaubt haben, ohne zu verdienen, von modernen Pausaniassen ein ,,Idiot“ genannt zu werden. Der Leser wird auf die Académie des Inscriptions verwiesen, wenn er die verschiedenen Eigenschaften von Feuersteinen und Kieseln vom Standpunkte der Magie und der psychischen Kräfte studieren will. In einem Gedicht über ,,Steine“, welches dem Orpheus zugeschrieben ist, werden diese Steine in Ophitês und Sideritês eingeteilt, in den ,,Schlangenstein“ und ,,Sternstein“. Der Ophitês ist rauh, hart, schwer, schwarz, und hat die Gabe der Sprache. Wenn man sich anschickt, ihn wegzuwerfen, so bringt er einen Ton hervor, ähnlich dem Schrei eines Kindes. Mit Hilfe dieses Steines sagte Helenus den Untergang von Troja, seinem Vaterlande voraus. [54] Sanchuniathon und Philo Byblus, wo sie sich auf diese „betyles“ berufen, nennen dieselben „beseelte Steine“. Photius wiederholt, was Damascius, Asklepiades, Isidorus und der Arzt Eusebius vor ihm behauptet hatten. Eusebius insbesondere trennte sich niemals von seinem Ophitês, welchen er auf seiner Brust trug, und von dem er Orakel empfing, die in einer dünnen Stimme, welche einem leisen Pfeifen ähnelte, gegeben wurden. [55] Arnobius, ein heiliger Mann, welcher ,,aus einem Heiden zu einer der Leuchten der Kirche geworden war“, wie die Christen ihren Lesern sagen, gesteht, daß er niemals einen dieser Steine antreffen konnte, ohne an ihn eine Frage zu stellen, ,,welche er gelegentlich in einer klaren und scharfen dünnen Stimme beantwortete“. Wo ist da der Unterschied zwischen dem christlichen und dem heidnischen Ophitês, fragen wir? Der berühmte Stein zu Westminster wurde liafail genannt, ,,der sprechende Stein“ und erhob seine Stimme nur, um den König zu nennen, welcher gewählt werden sollte. Cambry sagt in seinen Monuments Celtiques, daß er ihn sah, wie er noch die Inschrift trug: [56] Ni fallat fatum, Scoti quocumque locatum Invenient lapidem, reguasse tenentur http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/357.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:09 Kommentar XI ibidem. Schließlich spricht Suidas von einem gewissen Heraescus, welcher mit einem Blick die unbeseelten Steine von jenen unterscheiden konnte, welche mit Bewegung begabt waren; und Plinius erwähnt Steine, welche ,,davonliefen, wenn eine Hand sich ihnen näherte“. [57] De Mirville - welcher die Bibel zu rechtfertigen sucht - fragt sehr treffend, warum die ungeheuren Steine zu Stonehenge in alter Zeit chior-gaur oder der ,, Riesentanz“ genannt wurden (von côr, ,,Tanz“ woher chorea, und gaur, ,, Riese“)? Und dann schickt er den Leser zum Bischof St. Gildas, um die Antwort zu empfangen. Aber die Verfasser solcher Werke wie des Voyage dans le Comté de C´ornouailles, sur les Traces des Géants, und verschiedener gelehrter Werke über die Ruinen von Stonehenge, [58] Carnac, und West Hoadley, geben eine weit vollständigere und verlässlichere Belehrung über diesen besonderen Gegenstand. In jenen Gegenden wahren Wäldern von Felsen - finden sich ungeheure Monolithen, ,,von denen einige über 500 000 Kilogramm wiegen.“ Diese ,,hangenden Steine“ der Salisbury Plain werden für die Überreste eines druidischen Tempels gehalten. Aber die Druiden waren historische Menschen und keine Cyklopen oder Riesen. Wer nun, außer Riesen, konnte jemals solche Massen heben - insbesondere jene von Carnac und West Hoadley - sie in solche symmetrische Ordnung einreiben, daß sie die Planissphäre darstellten, und sie in so wunderbares Gleichgewicht bringen, daß sie kaum den Boden zu berühren scheinen und doch, obwohl sie durch die leiseste Berührung mit dem Finger in Bewegung gesetzt werden, nichtsdestoweniger den Anstrengungen von zwanzig Männern Widerstand leisten würden, wenn sie versuchen würden, jene zu verrücken. [53] Ebenda, p. 284. [54] H. Falconnet, a. a. O., t. VI, Mém., p. 513; angeführt von De Mirville, a. a. O., ebenda, p. 285. [55] Dieselbe natürlich, wie das „stille, sanfte Sausen“, welches von Elias nach dem Erdbeben an der Thüre der Höhle gehört wurde. (I. Könige, XIX. 12.) http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/357.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:09 Kommentar XI [56] Die Wagsteine oder „logan“ haben verschiedene Namen; so der clachabrath der Kelten, der “Stein des Schicksals oder Gerichtes“; der Wahrsagestein oder ,Stein des Gottesgerichtes“, und der Orakelstein; der sich bewegende und beseelte Stein der Phönizier; der dröhnende Stein der Irländer. Die Bretagne hat ihre „pierres branlantes“ zu Huelgoat. Sie finden sich in der alten und in der neuen Weit; auf den britischen Inseln, in Frankreich, Spanien, Italien, Rußiand, Deutschland u. s. w., sowie auch in Nordamerika. (Siehe Hodsons Letters from North America, Bd. II. p. 440.) Plinius spricht von verschiedenen in Asien (Hist. Nat., I. 96); und Apollonius Rhodius spricht weitläufig von den Schaukelsteinen und sagt, daß sie „auf den Gipfel eines Tumulus gestellte Steine sind, und so empfindlich, daß sie durch den Gedanken bewegt werden können.“ (Ackerman‘s Arth. Index p. 34), was sich ohne Zweifel auf die alten Priester bezieht, welche solche Steine durch Willenskraft aus der Entfernung bewegten. [57] Siehe Dictionnaire des Religions, l‘Abbé Bertand, die Artikel „Heraescus“ und „Betyles“; De Mirville, ebenda, p. 287, welcher „Heraiclus“ hat; aber siehe Bunsen‘s Egypt, I. 95. [58] Siehe unter anderen History of Paganism in Caledonia, von Dr. Th. A. Wise, F.R.A.S., u. s. w. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/357.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:09 Kommentar XI Wenn wir nun sagen, daß die meisten dieser Steine Überreste der verschwundenen Atlantier sind, so wird man uns antworten, daß alle Geologen einen natürlichen Ursprung derselben behaupten; daß ein Felsen , wenn er ,, verwittert“ - d. i. Schuppe um Schuppe seiner Substanz unter dem Einflusse des Wetters verliert - diese Form annimmt; daß die ,,Felsthürme“ in Westengland sonderbare Formen zeigen, die auch durch diese Ursache bewirkt sind. Und nachdem alle Gelehrten die ,,Wagsteine als auf rein natürliche Art entstanden betrachten, durch ,Wind, Regen n. s. w., welche eine Zersetzung von Felsen in Schichten verursachen“ - so wird unsere Behauptung gerechter Weise verneint werden, insbesondere da ,,wir diesen Vorgang der Felsveränderung auch heute rund um uns vor sich gehen sehen.“ Untersuchen wir also den Fall. Leset zuerst, was die Geologie zu sagen hat, und ihr werdet dann lernen, daß diese riesigen Massen oft vollständig Fremdlinge in den Ländern sind, wo sie jetzt festliegen; daß ihre geologischen gleichartigen Verwandten oftmals Schichten angehören, welche in jenen Ländern unbekannt und nur weit entfernt jenseits der Meere zu finden sind. Herr William Tooke spekuliert über die ungeheuren Granitblöcke, welche über Südrußland und Sibirien verstreut sind, und sagt dem Leser, daß dort, wo sie jetzt ruhen, weder Felsen noch Berge sind; und daß sie ,,aus ungeheuren Entfernungen und mit gewaltigem Kraftaufwand“ [59] gebracht worden sein müssen. Charton spricht von einem Exemplare eines solchen Felsens aus Irland, welches der Untersuchung eines hervorragenden englischen Geologen überwiesen wurde, welcher dasselbe fremdem, ,,vielleicht sogar afrikanischem“ Ursprung zuschrieb. [60] Dies ist ein seltsamer Zufall, denn die irische Überlieferung schreibt den Ursprung ihrer Steinkreise einem Zauberer zu, welcher sie aus Afrika brachte. De Mirville sieht in diesem Zauberer ,,einen verfluchten Hamiten“. [61] Wir sehen in ihm einen dunklen Atlantier, oder vielleicht sogar einen früheren Lemurier, welcher bis zur Entstehung der britischen Inseln am Leben geblieben war - unter allen Umständen einen Riesen. [62] Cambrey sagt naiv: Menschen haben nichts damit zu thun . . . . denn niemals könnte menschliche Kraft und Fleiß irgend etwas von der Art unternehmen. Die Natur allein hat das alles vollbracht (!!) und die Wissenschaft wird es eines Tages beweisen. (!!) [63] Nichtsdestoweniger war es eine menschliche, wenn auch riesige Kraft, welche das vollbrachte, und nicht mehr die bloße ,,Natur“, als Gott oder Teufel. Die ,,Wissenschaft“, welche es unternommen hat zu beweisen, daß selbst das Gemüt und der Geist des Menschen einfach die Hervorbringung ,,blinder Kräfte“ sind, ist ganz fähig, die Aufgabe zu übernehmen, und es kann sein, daß sie eines schönen Tages kommen und zu beweisen suchen wird, daß die Natur allein die http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/359.htm (1 of 4)20.06.2005 17:28:09 Kommentar XI riesigen Felsen von Stonehenge in Ordnung aufgestellt, ihre Lage mit mathematischer Genauigkeit bestimmt, ihnen die Form der Planissphäre von Dendara und der Tierkreiszeichen gegeben, und mehr als eine Million Pfund wiegende Steine aus Afrika und Asien nach England und Irland gebracht hat! Es ist wahr, Cambry widerrief später mit den Worten: Ich glaubte lange Zeit an Natur, aber ich widerufe, . . denn der Zufall ist nicht im stande, so wunderbare Kombinationen zu schaffen, . . . und die, welche die genannten Steine in Gleichgewicht versetzten, sind dieselben, welche die beweglichen Massen des Teiches von Huelgoat, bei Concarneau aufgerichtet haben. Dr. John Watson, der von demselben Verfasser citiert wird, sagt bei der Besprechung der beweglichen Felsen, oder ,,Schaukelsteine“, die auf dem Abhange von Golcar (der ,,Zauberer“) gelegen sind: Die erstaunliche Bewegung jener im Gleichgewicht gehaltenen Massen ließ die Kelten sie mit Göttern vergleichen. [64] In Stonehenge von Flinders Petrie heißt es: Stonehenge ist aufgebaut aus dem Steine jener Gegend, einem roten Sandsteine, oder ,,Sarsenstein“, örtlich genannt ,,grauer Widder“. Aber einige von den Steinen, insbesondere jene, welche, wie es heißt, astronomischen Zwecken gewidmet waren, waren aus der Entfernung hergebracht, wahrscheinlich aus Nordirland. Zum Schluße sind die Überlegungen eines Mannes der Wissenschaft in einem im Jahre 1850 in der Revue Archéologique über diesen Gegenstand veröffentlichten Aufsatz der Anführung wert: Jeder Stein ist ein Block, dessen Gewicht die gewaltigsten Maschinen auf die Probe stellen würde. Sie sind mit einem Wort über die ganze Kugel verstreut, Massen, denen gegenüber das Wort Materialien unerklärlich zu bleiben scheint, bei deren Anblick die Einbildungskraft zu Schanden wird, und die mit einem Namen belegt werden mußten, der so kolossal war, wie die Dinge selbst. Abgesehen davon, verraten diese ungeheuern schaukelnden Steine, welche manchmal routers genannt werden, die auf einer ihrer Seiten wie auf http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/359.htm (2 of 4)20.06.2005 17:28:09 Kommentar XI einer Spitze aufrecht gestellt sind, wobei ihr Gleichgewicht so vollkommen ist, daß die leiseste Berührung genügt, sie in Bewegung zu versetzten . . . . die genaueste Kenntnis der Statik. Wechselseitige Gegenbewegung, abwechselnd ebene, konvexe und konkave Oberflächen . . . . all dies reiht sie den cyklopischen Denkmälern an, von denen mit gutem Grunde gesagt werden kann, in Wiederholung von De la Vega, daß ,,die Dämonen mehr daran gearbeitet zu haben scheinen, als die Menschen.“ [65] [59] Sépulture des Tartares, arch. VII. p. 2227. [60] Voyageurs Ancienes et Modernes, I. 230. [61] a. a. O., ebenda, p. 290. Wenn Ham ein Titan oder Riese war, dann waren Sein und Japhet auch Titanen. Sie sind entweder alle arktische Titanen, wie Faber zeigt - oder Mythen. [62] Diodorus Siculus behauptet, daß zur Zeit der Isis einige Menschen noch von hoher Gestalt waren, und von den Hellenen Riesen genannt wurden. [korrekter Abdruck siehe Buch] [63] Antiquité Celtiques, p. 88. [64] Cambry, ebenda, p. 90. [65] a. a. O., p. 473. “Es ist schwer“, schreibt Creuzer, in den Bauten von Tyrins und Mykenae nicht planetarische Kräfte zu vermuten, die angeblich von himmlischen Mächten bewegt wurden, analog den berühmten Daktylen“. (Pelasger und Cyklopen.) Bis zum heutigen Tage befindet sich die Wissenschaft in Unwissenheit in Bezug auf die Cyklopen. Man nimmt an, daß sie alle sogenannten ,,cyklopischen“ Werke erbaut haben, deren Aufrichtung verschiedene Regimenter von Riesen erfordert hätte, und doch waren ihrer im ganzen nur siebenundsiebzig, oder ungefähr ein Hundert, wie Creuzer meint. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/359.htm (3 of 4)20.06.2005 17:28:09 Kommentar XI Sie werden alle Baumeister genannt, und der Occultismus nennt sie die Initiatoren, welche dadurch, daß sie einige Pelasger initiierten, den Grundstein zur wahren Maurerei legten. Herodot bringt die Cyklopen mit Perseus, „dem Sohne eines assyrischen Dämons“ in Verbindung (I. VI.). Raoul Rochette fand, daß Palaemonius, der Cyklop, welchem ein Heiligtum errichtet ward, der ,,Tyrische Herkules“ war. Auf jeden Fall war er der Erbauer der heiligen Säulen von Gadir, die mit geheimnisvollen Charakteren bedeckt waren - zu denen Apollonius von Tyana als einziger zu seiner Zeit den Schlüssel besaß und mit Figuren, welche noch auf den Mauern von Ellora gefunden werden können, den gigantischen Ruinen des Tempels des Vishvakarman, „des Baumeisters und Künstlers der Götter“. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/359.htm (4 of 4)20.06.2005 17:28:09 Kommentar XI Diesmal stimmen wir mit unseren Freunden und Feinden, den römischen Katholiken, überein und fragen, ob solche Wunder der Statik und des Gleichgewichtes mit Massen, welche Millionen von Pfunden wiegen, das Werk von paläolithischen Wilden sein können, von Höhlenmenschen, die größer waren, als der durchschnittliche Mensch in unserem Jahrhundert, jedoch gewöhnliche Sterbliche wie wir? Es ist nicht unser Zweck, die verschiedenen Überlieferungen zu erwähnen, die an die Schaukelsteine geknüpft sind. Doch können wir füglich den englischen Leser an Giraldus Cambrensis erinnern, welcher von einem solchen Steine auf der Insel Mona spricht, welcher auf seinen Platz zurückkehrte, trotz jeglicher Anstrengung, ihn anderwärts festzuhalten. Zur Zeit der Eroberung von Irland durch Heinrich II. band ein Graf Hugo Cestrensis, welcher sich selbst von der Wirklichkeit der Thatsache zu überzeugen verlangte, den Monastein an einen viel größeren und ließ sie ins Meer werfen. Am nächsten Morgen fand man ihn an seinem gewohnten Platze. Der gelehrte William von Salisbury verbürgt die Thatsache, indem er sein Vorhandensein in einer Kirchenmauer bezeugt, wo er ihn im Jahre 1554 gesehen hatte. Und dies erinnert einen an das, was Plinius von dem Steine sagte, den die Argonauten in Cyzicum zurückließen, den die Cyziker in das Prytaneum gestellt hatten, ,,von wo er verschiedene Male fortlief, sodaß sie gezwungen waren, ihn mit Blei zu beschweren.“ [66] Hier haben wir ungeheure Steine, die nach der Behauptung des ganzen Altertums ,,lebend, sich bewegend, sprechend und von selbst herumwandelnd“ waren. Sie waren auch, wie es scheint, imstande, die Leute davonlaufen zu machen, da sie routers genannt wurden, von dem Worte ,,rout“ oder ,,in die Flucht schlagen“; und Des Mousseaux zeigt, daß sie alle prophetische Steine sind, und manchmal ,,tolle Steine“ genannt werden. [67] Der Schaukelstein ist von der Wissenschaft angenommen. Aber warum schaukelte er? Man muß blind sein, um nicht zu sehen, daß diese Bewegung ein Mittel von mehreren, zur Wahrsagung war, und daß sie aus, eben diesem Grunde die „Steine der Wahrheit“ genannt wurden. [68] Dies ist Geschichte, wobei die Vergangenheit der vorgeschichtlichen Zeiten dasselbe in späteren Zeitaltern verbürgt. Die Dracontia, welche dem Mond und der Schlange geweiht waren, waren die älteren ,,Schicksalsfelsen“ älterer Nationen; und ihre Bewegung oder Schaukeln war ein den initiierten Priestern, welche allein den Schlüssel zu dieser alten Leseweise hatten, vollständig klares Alphabet. Vormius und Olaus Magnus zeigen, daß die Könige von Skandinavien entsprechend den Anordnungen des Orakels, dessen Stimme durch ,,diese ungeheuren, durch die außerordentlichen Kräfte der (alten) Riesen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/361.htm (1 of 4)20.06.2005 17:28:10 Kommentar XI aufgerichteten Felsen“ sprach, gewählt wurden. Plinius sagt: In Indien und Persien war es sie (die persische Otizoe), welche die Magier wegen der Wahl ihrer Herrscher zu befragen hatten; [69] und er beschreibt einen Felsen, welcher Harpasa überschattet, in Asien, und der derartig aufgestellt ist, daß „ein einzelner Finger ihn bewegen kann,. indes das Gewicht des ganzen Körpers seinen Widerstand hervorruft. [70] Warum sollten also nicht die Schaukelsteine von Irland, oder jene von Brimhain in Yorkshire zur selben Art von Wahrsagung oder orakelmäßigen Mitteilungen gedient haben? Die gewaltigsten unter ihnen sind offenbar die Überreste der Atlantier; die kleineren, wie z. B. die Brimham-Felsen, mit den kreisenden Steinen auf ihrer Spitze, sind Nachahmungen der älteren Lithoi. Wenn nicht die Bischöfe des Mittelalters alle die Pläne der Dracontia, deren sie habhaft werden konnten, zerstört hätten, würde die Wissenschaft mehr von denselben wissen. [71] Thatsächlich wissen wir, daß sie während langer, vorgeschichtlicher Zeitalter allgemein im Gebrauch standen, und zwar alle für dieselben Zwecke der Prophezeiung und Magie. É. Biot, ein Mitglied des französischen Instituts, veröffentlichte in den Antiquités de France (Bd. IX) einen Aufsatz, welcher zeigte, daß Chatampéramba (das ,,Feld des Todes“, oder der alte Begräbnisplatz in Malabar) der Lage nach gleich ist mit den alten Gräbern von Carnac; d. h. ,,eine Spitze und ein centrales Grab“. Knochen werden in den Gräbern gefunden, und Herr Halliwell sagt uns, daß einige von diesen enorm sind, sodaß die Eingeborenen die Gräber die ,,Wohnungen der Râkshasas“ oder Riesen nennen. Verschiedene Steinkreise, ,,die für das Werk der Panch Pândava (fünf Pândus) gehalten wurden, wie alle solche Denkmäler in Indien, wo sie sich in so großer Anzahl finden“, ergaben, als sie über Auftrag des Rajah Vasariddi geöffnet wurden, ,,als Inhalt menschliche Knochen von sehr bedeutender Größe“. [72] Wiederum hat De Mirville Recht in seiner Verallgemeinerung, wenn nicht in seinen Schlußfolgerungen. Da die lange in Ansehen gestandene Theorie, daß die Dracontia zumeist Zeugen ,,großer natürlicher geologischer Erschütterungen“ (Charton), und ,,das Werk der Natur“ (Cambry) sind, jetzt verworfen ist, so sind seine Bemerkungen sehr angemessen: Wir raten der Wissenschaft, nachzudenken, . . . . und vor allem Titanen und Riesen nicht länger mehr unter die ursprünglichen Legenden zu rechnen; denn ihre Werke sind da vor unseren Augen, und diese schaukelnden Massen werden auf ihrer Grundlage bis zum Ende der Welt schwanken, um ihr ein für alle Mal zu dem Verständnis dafür zu verhelfen, daß einer nicht durchaus ein Tollhauskandidat ist, wenn er au Wunder glaubt, die von der Gesamtheit des http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/361.htm (2 of 4)20.06.2005 17:28:10 Kommentar XI Altertums bestätigt werden. [73] [66] Hist. Nat., t. XXXVI. p. 592; De Mirville, a. a. O, ebenda, p. 289. [67] Dieu et les Dieux, p. 567. [68] De Mirville, a. a. O., ebenda, p 291. Die Herren Richardson und Barth sollen überrascht gewesen sein, in der Wüste Sahara dieselben trilithischen und aufgerichteten Steine zu finden, die sie in Asien, Cirkassien, Etrurien und im ganzen Norden von Europa gesehen hatten. Herr Rivett-Carnac, B.C.S., aus Allahabad, der hervorragende Archäologe, zeigt dieselbe Überraschung über die von Sir J. Simpson gegebene Beschreibung der becherförmigen Zeichen auf Steinen und Felsen in England, Schottland, und anderen westlichen Ländern; die eine „außerordentliche Ähnlichkeit darbieten“ mit ,den Zeichen auf „den Fallblöcken, welche die Hügel einfassen in der Nähe von Nagpur“ - der Schlangenstadt. Der ausgezeichnete Gelehrte sah darin ,,eine weitere und ganz außerordentliche Ergänzung zu der Beweismasse, . . . daß ein Zweig der nomadischen Stämme, welche in früher Zeit Europa überschwemmten, auch nach Indien vordrang.“ Wir sagen Lemurien, Atlantis und ihre Riesen, und die frühesten Rassen der fünften Wurzelrasse waren alle beteiligt an diesen Betylen, Lithois, und ,,magischen“ Steinen in. allgemeinen. Die von Sir J. Simpson bemerkten Becherzeichen, und die ,, Höhlungen, eingegraben in die Oberfläche‘ von Felsen und Denkmälern, die Herr Rivett-Carnac fand ,,von verschiedenen Größen, von sechs Zoll bis anderthalb Zoll im Durchmesser variierend, und von ein bis anderthalb Zoll in Tiefe, . . . . gewöhnlich in lotrechten Zeilen angeordnet, die viele Permutationen an Zahl, Größe und Anordnung der Schalen darbieten“ - sind einfach schriftliche Aufzeichnungen der ältesten Rassen. Wer immer mit Aufmerksamkeit die Abbildungen von solchen Zeichen, die in den http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/361.htm (3 of 4)20.06.2005 17:28:10 Kommentar XI Archaeological Notes of Ancient Scupturing on Rocks in Kumaon, India, etc. gegeben sind, untersucht, wird darin den ursprünglichsten Styl des Aufzeichnens oder Überlieferns finden. Etwas derartiges wurde von den amerikanischen Erfindern des Morseschen Zeichenalphabetes der Telegraphenschrift angenommen, welches uns an die Oghamschrift erinnert, eine Verbindung von langen und kurzen Strichen, wie sie Herr Rivett-Carnac beschreibt, ,,eingehauen in Sandstein“. Schweden, Norwegen, und Skandinavien sind voll solcher schriftlicher Aufzeichnungen, denn die Runencharaktere folgen den Schalenzeichen und langen und kurzen Strichen. In dem Folianten des Johannes Magnus ist die Darstellung des Halbgottes zu sehen, des Riesen Starchaterus (Starkad, des Schülers des Hroszharsgrani des Magiers), welcher unter jedem Arm einen gewaltigen Stein hält, der mit Runenzeichen bedeckt ist. Dieser Starkard kam, nach der skandinavischen Legende, nach Irland und vollbrachte wunderbare Thaten im Norden und Süden, Osten und Westen. (Siehe Asgard and the Gods, pp. 218—221.) [69] Hist. Nat., XXXVII. LIV. [70] Ebenda, II. XXXVIII. [71] Charton, Magasin Pittoresque (1853), p. 32. Angeführt von De Mirville, a. a. O., ebenda, p. 293. [72] T. A. Wise, History of Paganism in Caledonia, p. 36. [73] a. a. O., ebenda, p. 288. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/361.htm (4 of 4)20.06.2005 17:28:10 Kommentar XI Das ist es gerade, was wir nicht oft genug wiederholen können, obwohl es sein mag, daß die Stimmen der Occultisten sowohl, als auch der römischen Katholiken in der Wüste erschallen. Nichtsdestoweniger kann niemand verfehlen zu sehen, daß die Wissenschaft in ihren modernen Spekulationen, um das mindeste zu sagen, ebenso unbeständig ist, als die alte und mittelalterliche Theologie in ihren Erklärungen der sogenannten Offenbarung war. Die Wissenschaft möchte den Menschen vom pithekoiden Affen abstammen lassen eine Umwandlung, die Millionen von Jahren brauchte - und fürchtet sich doch, die Menschheit älter als 100 000 Jahre zu machen! Die Wissenschaft lehrt die allmähliche Umwandlung der Arten, die natürliche Zuchtwahl und die Entwicklung von der niedrigsten Form zur höchsten, vom Weichtier zum Fisch, vom Kriechtier zum Vogel und Säugetier - und doch spricht sie dem Menschen, welcher physiologisch bloß ein höheres Säugetier und Tier ist, eine solche Umwandlung seiner äußeren Form ab. Wenn aber der ungeheure Iguanodon des Wealden der Vorfahr des kleinen heutigen Leguan gewesen sein kann, warum sollte nicht der ungeheure Mensch der Geheimlehre zum modernen Menschen geworden sein dem Bindeglied zwischen Tier und Engel? Ist irgend etwas mehr Unwissenschaftliches in dieser „Theorie“ als in jener dem Menschen ein geistiges, unsterbliches Ich abzusprechen, aus ihm einen Automaten zu machen, und ihn gleichzeitig als eine unterschiedene Gattung in das System der Natur einzureihen? Die occulten Wissenschaften mögen weniger wissenschaftlich sein als die gegenwärtigen exakten Wissenschaften, aber sie sind nichtsdestoweniger logischer und konsequenter in ihren Lehren. Die physischen Kräfte und die natürlichen Verwandtschaften der Atome mögen hinreichende Faktoren sein, um eine Pflanze in ein Tier zu verwandeln; aber es bedarf mehr als der bloßen Wechselwirkung zwischen gewissen materiellen Aggregaten und ihrer Umgebung, um einen vollständig bewußten Menschen ins Leben zu rufen, wenn er auch thatsächlich nicht mehr wäre, als eine Abzweigung zwischen ,,zwei armen Vettern“ aus der Vierhänderklasse. Die occulten Wissenschaften gestehen mit Haeckel, daß das (objektive) Leben auf unserer Kugel ,,ein logisches Postulat der wissenschaftlichen Naturgeschichte“ ist, aber sie fügen hinzu, daß die Verwerfung einer gleichen geistigen Involution, von innen nach außen, von unsichtbarem subjektivem GeistLeben - ewig und ein Prinzip in der Natur – womöglich noch unlogischer ist, als zu sagen, daß das Weltall und alles, was darinnen ist, allmählich von ,,blinden Kräften“, die der Materie innewohnen, ohne irgendwelche äußere Hilfe aufgebaut worden ist. Man nehme an, ein Occultist würde behaupten, daß die erste große Orgel (organ) einer Kathedrale ursprünglich auf folgende Weise ins Dasein gekommen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/363.htm (1 of 2)20.06.2005 17:28:10 Kommentar XI sei: zuerst fand eine fortschreitende und allmähliche Ausarbeitung eines organisierbaren Materials im Raume statt, welche in der Hervorbringung eines Zustandes der Materie mit Namen organisches Protein gipfelte; nachdem dann unter dem Einflusse zufälliger Kräfte diese Zustände in eine Phase labilen Gleichgewichtes versetzt wurden, entwickelten sie sich langsam und majestätisch zu neuen Kombinationen von geschnitztem und poliertem Holz, von Messingstiften und Röhrchen, von Leder und Elfenbein, Windröhren und Bälgen; worauf die Orgel, nachdem alle ihre Teile zu einer harmonischen und symmetrischen Maschine angepaßt waren, plötzlich Mozarts ,,Requiem“ ertönen ließ; diesem folgte eine Sonate von Beethoven usw., ins Unbegrenzte, wobei die Tasten von selbst spielten und der Wind in die Pfeifen durch seine eigene innere Kraft und Phantasie blies. Was würde die Wissenschaft zu einer solchen Theorie sagen? Und doch sagen uns die materialistischen Gelehrten, daß das Weltall genau auf solche Weise gebildet wurde, mit seinen Millionen von Wesen, und dem Menschen, seiner geistigen Krone. Was immer der wirkliche innere Gedanke von Herrn Herbert Spencer gewesen sein mag, als er über den Gegenstand der allmählichen Umwandlung der Arten schrieb, seine Worte passen auf unsere Lehre. Übersetzt in Ausdrücke der Evolution, wird jede Art von Wesen aufgefaßt als ein Produkt von Modifikationen, die in unmerkbaren Abstufungen an einer vorherexistierenden Art von Wesen bewirkt wurden. [74] [74] Essays on Physiology, p. 144. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/363.htm (2 of 2)20.06.2005 17:28:10 Kommentar XI Warum also sollte in diesem Falle nicht der historische Mensch das Produkt einer Modifikation an einer vorhergehenden und vorgeschichtlichen Menschenart sein, selbst wenn man des Beweises halber annehmen würde, daß nichts in ihm ist, das länger dauern wird als, oder unabhängig leben wird von seiner physischen Struktur? Aber dem ist nicht so! Denn wenn uns gesagt wird, daß ,,organische Stoffe im Laboratorium durch einen Vorgang hervorgebracht werden, den wir buchstäblich künstliche Evolution nennen können“ [75] - so antworten wir dem ausgezeichneten englischen Philosophen, daß Alchimisten und große Adepten dasselbe leisteten, und - in der That weit mehr, bevor die Chemiker jemals versuchten, ,,aus getrennten Elementen zusammengesetzte Verbindungen zu bilden.“ Die Homunculi des Paracelsus sind eine Thatsache in der Alchimie, und werden sehr wahrscheinlich eine solche in der Chemie werden, und dann wird Frau Shelley‘s Frankenstein‘sches Ungeheuer als eine Prophezeiung betrachtet werden müssen. Aber kein Chemiker und auch kein Alchimist wird jemals ein solches Ungeheuer mit mehr als tierischem Instinkt begaben, wenn er nicht in der That das thut, was den „Vorfahren“ zugeschrieben wird, nämlich seinen eigenen physischen Körper verläßt, und sich in der ,,leeren Form“ inkarniert. Aber selbst das würde ein künstlicher, nicht ein natürlicher Mensch sein, denn unsere „Vorfahren“ mußten im Verlaufe ewiger Entwickelung Götter werden, bevor sie Menschen wurden. Die obige Abschweifung - wenn sie wirklich eine ist - ist ein Versuch einer Rechtfertigung vor den wenigen denkenden Menschen des kommenden Jahrhunderts, die dies lesen mögen. Es giebt auch den Grund an, warum die besten und geistigsten Menschen unserer gegenwärtigen Zeit nicht länger weder von der Wissenschaft, noch von der Theologie befriedigt sein können, und warum sie irgend eine ,,psychische Schrulle“ den dogmatischen Behauptungen der beiden vorziehen, nachdem keine von ihnen in ihrer Unfehlbarkeit irgend etwas Besseres als blinden Glauben zu bieten hat. Universale Überlieferung ist ein weitaus sicherer Führer im Leben. Und universale Überlieferung zeigt, daß der ursprüngliche Mensch durch Zeitalter zusammen mit seinen Schöpfern und Unterweisern - den Elohim - lebte, in der Welt ,,Garten von Eden“ oder ,,Wonne“. [76] 45. DIE ERSTEN GROSSEN WASSER KAMEN. SIE VERSCHLANGEN DIE SIEBEN GROSSEN INSELN (a). 46. ALLE HEILIGEN GERETTET, DIE UNHEILIGEN VERNICHTET. MIT IHNEN DIE MEISTEN DER GROSSEN TIERE, ENTSTANDEN AUS DEM SCHWEISSE DER ERDE (b). http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/365.htm (1 of 2)20.06.2005 17:28:11 Kommentar XI (a) Da dieser Gegenstand - die vierte große Flut auf unserer Kugel in dieser Runde - vollständig in den Abteilungen behandelt ist, die auf die letzte Strophe folgen, so würde gegenwärtig irgend mehr zu sagen eine bloße Vorwegnahme sein. Die sieben Großen Inseln (Dvîpas) gehörten dem Kontinent der Atlantis an. Die heiligen Lehren zeigen, daß die Flut die vierte, die Riesenrasse, nicht wegen ihrer Verkommenheit überraschte, noch weil sie ,,schwarz von Sünde“ geworden war, sondern einfach, weil dies das Schicksal eines jeden Kontinents ist, welcher - wie alles übrige unter der Sonne - geboren wird, lebt, hinfällig wird, und stirbt. Dies geschah, als die fünfte Rasse in ihrer Kindheit war. (b) So gingen die Riesen zu Grunde - die Magier und die Zauberer, fügt die EinbiIdung volkstümlicher Überlieferung hinzu. Aber ,,alle heiligen gerettet“, und bloß die „unheiligen“ wurden ,,vernichtet“. Dies war jedoch ebensosehr der Vorschauung der „heiligen“ zuzuschreiben, welche den Gebrauch ihres dritten Auges nicht verloren hatten, als dem Karma und Naturgesetz. Bei Besprechung der folgenden Rasse, unserer fünften Menschheit, sagt der Kommentar: Bloß die Handvoll jener Auserwählten, deren göttliche Unterweiser gegangen waren, jene heilige Insel zu bewohnen - ,,woher der letzte Heiland kommen wird“ - hielt jetzt die Menschheit davon ab, daß ihre eine Hälfte die Ausrotterin der anderen wurde (wie die Menschheit jetzt ist — H. P. B). Sie (die Menschheit) wurde geteilt. Zwei Drittteile von ihr wurden von Dynastien niedriger, materieller Geister der Erde regiert, welche Besitz von den leicht zugänglichen Körpern ergriffen; ein Drittel blieb getreu, und vereinigte sich ,,in der entstehenden fünften Rasse - den göttlichen Inkarnierten. Als sich die Pole (zum viertenmale) bewegten, so berührte dies nicht jene, welche beschützt waren, und welche sieh von der vierten Rasse getrennt hatten. Gleich den Lemuriern - gingen bloß die gottlosen Atlantier zu Grunde, und wurden nicht mehr gesehen.“ [75] Principles of Biology. Anhang, p. 482. [76] Wir werden von den göttlichen Unterweisern in Strophe XII handeln. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/365.htm (2 of 2)20.06.2005 17:28:11 Kommentar XII STROPHE XII. DIE FÜNFTE RASSE UND IHRE GÖTTLICHEN UNTERWEISER. 47. Die Überreste der ersten zwei Rassen verschwinden für immer. Gruppen der verschiedenen atlantischen Rassen aus der Flut gerettet, zusammen mit den Vorvätern der fünften. 48. Der Ursprung unserer gegenwärtigen Rasse, der fünften. Die ersten göttlichen Dynastien. 49. Die ersten Schimmer in der Geschichte, jetzt mit der allegorischen Chronologie der Bibel fest verknüpft, dem die „universale“ Geschichte sklavisch folgt. Die Natur der ersten Unterweiser und Gesitter der Menschheit. 47. WENIGE [1] BLIEBEN ÜBRIG. EINIGE GELBE, EINIGE BRAUNE UND SCHWARZE, UND EINIGE ROTE BLIEBEN ÜBRIG. DIE MONDFARBIGEN [2] WAREN IDAHINGEGANGEN FÜR IMMER (a). 48. DIE FÜNFTE [3] ENTSPRUNGEN AUS DEM HEILIGEN STAMM, VERBLIEB; SIE WURDE BEHERRSCHT VON DEN ERSTEN GÖTTLICHEN KÖNIGEN. 49. . . . . DEN SCHLANGEN, WELCHE WIEDER HERABSTIEGEN, WELCHE FRIEDEN MACHTEN MIT DER FÜNFTEN, [4] WELCHE SIE LEHRTEN UND UNTERWIESEN (b). . . . . (a) Dieser Shloka bezieht sich auf die fünfte Rasse. Die Geschichte beginnt nicht damit, wohl aber die lebendige und immer wiederkehrende Überlieferung. Die Geschichte - oder was Geschichte genannt wird - geht nicht weiter zurück als bis zu den phantastischen Ursprüngen unserer fünften Unterrasse, um ,,ein paar Tausende“ von Jahren. Die Unterteilungen der ersten Unterrasse der fünften Wurzelrasse sind gemeint in dem Satze: „ Einige gelbe, einige braune und schwarze, und einige rote blieben übrig.“ Die „mondfarbigen“ - d. i. die erste und die zweite Rasse - waren dahingegangen für immer; ja, ohne irgend welche Spuren zurückzulassen - und dies schon bei der dritten ,,Flut“ der dritten lemurischen Rasse, jenem ,,großen Drachen“, dessen Schweif ganze Nationen in einem Augenblicke aus dem Dasein fegt. Und dies ist die wahre Bedeutung des Verses im Kommentare, welcher sagt: Der große Drache nimmt nur Rücksicht auf die Schlangen der Weisheit, die Schlangen, deren Höhlen jetzt unter den dreieckigen Steinen sind. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/366.htm (1 of 2)20.06.2005 17:28:11 Kommentar XII Oder mit anderen Worten, ,,unter den Pyramiden, an den vier Ecken der Welt“. [1] Menschen. [2] Vom ursprünglichen Göttlichen Stamme. [3] Rasse. [4] Rasse. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/366.htm (2 of 2)20.06.2005 17:28:11 Kommentar XII (b) Dies stellt klar, was mehr als einmal anderwärts in den Kommentaren erwähnt ist; nämlich, daß die Adepten oder ,,weisen“ Menschen der dritten, vierten und fünften Rasse in unterirdischen Wohnungen weilten, gewöhnlich unter einer Art von pyramidalem Bau, wenn nicht thatsächlich unter einer Pyramide. Denn solche ,,Pyramiden“ bestanden in den ,,vier Ecken der Welt“ und waren niemals das Monopol des Landes der Pharaonen, obwohl sie in der That, bis sie über die ganzen beiden Amerikas zerstreut gefunden wurden, unter und über der Erde, unterhalb und innerhalb von Urwäldern, und auch in Ebene und Thal, allgemein für das ausschließliche Eigentum von Ägypten gehalten wurden. Wenn auch wirkliche, geometrisch richtige Pyramiden sich nicht mehr in europäischen Gegenden finden, so sind nichtsdestoweniger viele der vermeintlichen frühen neolithischen Höhlen, der kolossalen dreieckigen pyramidalen und konischen „Menhirs“ in Morbihan und der Bretagne im allgemeinen, viele der dänischen ,, Tumuli“ und selbst der ,,Riesengräber“ von Sardinien mit ihren unzertrennlichen Begleiten, den ,,Nuraghi“, ebensoviele mehr oder weniger plumpe Nachahmungen der Pyramiden. Viele von diesen sind die Werke der ersten Ansiedler auf dem neugeborenen Festlande und Inseln von Europa, der Rassen - ,,einige gelbe, einige braune und schwarze, und einige rote“ - welche nach dem Versinken der letzten atlantischen Kontinente und Inseln vor 850 000 Jahren übrig blieben - Platos Insel ausgenommen - und vor der Ankunft der großen ârischen Rassen; während andere von den frühesten Einwanderern aus dem Osten erbaut wurden. Jene, welche es kaum annehmen können, das Alter des Menschengeschlechtes bis auf 57 000 Jahre zurückzuversetzen, welches Alter von Dr. Dowler dem Skelette zugeschrieben wurde, welches er zu New Orleans an den Bänken des Mississippi gefunden hatte, werden natürlich diese Thatsachen verwerfen. Aber sie werden sich eines Tages im Irrtum finden. Wir können die thörichte Selbstverherrlichung der Arkadier heruntersetzen, die sich als ,,älter denn der Mond“ ([korrekter Abdruck siehe Buch]) bezeichneten, und die des Volkes von Attika, welches behauptete, vor dem Erscheinen der Sonne am Himmel existiert zu haben - aber nicht ihr unleugbar hohes Alter. Auch können wir nicht über den allgemeinen Glauben lachen, daß wir riesenhafte Ahnen hatten. Die Thatsache, daß die Knochen des Mammuts und Mastodons, und in einem Falle jene eines riesigen Salamanders für Menschenknochen gehalten worden sind, beseitigt nicht die Schwierigkeit, daß von allen Säugetieren der Mensch das einzige ist, dem die Wissenschaft nicht gestatten will, an Größe abgenommen zu haben, wie alle anderen Tiergestalten, vom riesigen Homo Diluvii bis zu dem Geschöpfe zwischen fünf und sechs Fuß, das er jetzt ist. Aber die ,,Schlangen der Weisheit“ haben ihre Berichte wohl aufbewahrt, und die http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/367.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:12 Kommentar XII Geschichte der menschlichen Entwicklung ist am Himmel ebenso verzeichnet, wie sie auf unterirdischen Mauern verzeichnet ist. Die Menschheit und die Sterne sind unauflöslich miteinander verbunden, wegen der Intelligenzen, welche die letzteren beherrschen. Moderne Symbologen mögen darüber spotten und es ,,Einbildung“ nennen,. aber wie Herr Staniland Wake schreibt: Es steht außer Frage, daß die Flut (immer) in den Legenden einiger östlicher Völker nicht nur mit den Pyramiden, sondern auch mit den Konstellationen in Verbindung gebracht war. [5] Der ,,alte Drache“ ist wesensgleich mit der „großen Flut‘, sagt Herr Proctor: Wir wissen, daß in der Vergangenheit das Sternbild des Drachen am Pole oder Bossen der Himmelskugel war. In Sternentempeln . . . würde der Drache das oberste oder herrschende Sternbild sein. . . . . Es ist seltsam, wie genau diese Sternbilder . . . in Aufeinanderfolge und nach der Reihenfolge der Rektascension den im Bezug auf die (biblische) Flut berichteten Ereignissen entsprechen. [6] Die Gründe für diese Seltsamkeit sind jedoch in diesem Werke in reichlichem Maße erklärt worden. Sie zeigt nur, dass verschiedene Fluten in den Gedächtnissen und Überlieferungen der Unterrassen der fünften Rasse vermengt worden sind. Die erste große Flut war astronomisch und kosmisch, während verschiedene andere terrestrisch waren. Und doch erklärte unser sehr gelehrter Freund, Herr Gerald Massey - fürwahr ein Initiierter in die Mysterien des britischen Museum, wenn auch nur ein Selbstinitiierter - und vertrat mit Nachdruck, daß die atlantische Versenkung und Flut nur die anthropomorphisierten Einbildungen unwissender Leute waren, und daß Atlantis nichts Besseres war, als eine ,,astronomische Allegorie“. Aber die große zodiakale Allegorie beruht auf geschichtlichen Ereignissen, und Allegorie kann schwerlich die Geschichte stören; obendrein weiß jeder Schüler des Occultismus, was jene astronomische und zodiakale Allegorie bedeutet. Dr. Smith zeigt in dem Nimrodepos der assyrischen Tafeln die wirkliche Bedeutung der Allegorie. (Seine zwölf Gesänge) beziehen sich auf den jährlichen Lauf der Sonne durch die zwölf Monate des Jahres. Jede Tafel entspricht einem besonderen Monat, und enthält eine ausdrückliche Bezugnahme auf die tierischen Formen in den http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/367.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:12 Kommentar XII Zodiakalzeichen; . . . (der elfte Gesang ist) dem Rimmon geweiht, dem Gotte der Stürme und des Regens, und harmoniert mit dem elften Tierkreiszeichen Aquarius oder dem Wassermann. [7] [5] The Great Pyramid. [6] Knowledge, I p. 243; angeführt von Staniland Wake, a. a. O., pp. 81, 82. [7] Nineteenths Century, 182, p. 236; angeführt von Staniland Wake, ebenda, p. 82. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/367.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:12 Kommentar XII Aber dem geht in den alten Berichten noch die vorastronomische kosmische Flut voran, welche in der obigen zodiakalen oder noahischen Flut allegorisiert und symbolisiert wurde. Aber dies hat nichts zu thun mit Atlantis. Die Pyramiden sind eng verknüpft mit den Ideen des Sternbildes des großen Drachen, der ,,Drachen der Weisheit“, oder der großen Initiierten der dritten und vierten Rasse, sowie der Fluten des Nil, welcher als ein göttlicher Erinnerer an die große atlantische Flut betrachtet wurde. Die astronomischen Aufzeichnungen der Universalgeschichte sollen jedoch mit der dritten Unterrasse der vierten Wurzelrasse oder der Atlantier begonnen haben. Wann war das? Occulte Daten zeigen, daß selbst seit der Zeit der regelmäßigen Anstellung der zodiakalen Berechnungen in Ägypten die Pole sich dreimal verschoben haben. Wir wollen sofort zu dieser Behauptung zurückkehren. Solche Symbole, wie sie durch die Zeichen des Tierkreises dargestellt sind - eine Thatsache, welche den Materialisten eine Handhabe bietet, um daran ihre einseitigen Theorien und Meinungen zu hängen - haben eine zu tiefsinnige Bedeutung, und ihre Beziehung auf unsere Menschheit ist zu wichtig, um eine Erledigung mit wenigen Worten zu vertragen. Unterdessen haben wir die Bedeutung des Satzes in Shloka 48 zu überlegen, betreffend die ,,ersten göttlichen Könige“, von denen es heißt, daß sie ,,wieder herabgestiegen“ sind und unsere fünfte Rasse nach der letzten Flut geleitet und unterwiesen haben! Wir werden diese letzte Behauptung in den folgenden Abteilungen historisch untersuchen, aber müssen mit ein paar weiteren Einzelheiten über den Gegenstand „Schlangen“ schließen. Die flüchtigen Kommentare zu den archaischen Strophen müssen hier enden. Weitere Aufklärung erfordert Beweise, die aus alten, mittelalterlichen und neuen Werken, die von diesen Gegenständen handeln, zu entnehmen sind. Alles derartige Beweismaterial muß nun gesammelt, verglichen und in besserer Ordnung zusammengestellt werden, um so die Aufmerksamkeit des Lesers auf diese Fülle geschichtlicher Beweise hinzulenken. Und da die mannigfache Bedeutung des unheimlichen und anregenden Symbols (das so oft erwähnt wird) vom ,,Versucher des Menschen“ - im orthodoxen Lichte der Kirche - niemals zu nachdrücklich hervorgehoben werden kann, so erscheint es rätlicher, den Gegenstand an dieser Stelle durch jeden zu Gebote stehenden Beweis zu erschöpfen, selbst auf die Gefahr einer Wiederholung hin. Die Titanen und Kabiren sind von unseren Theologen und einigen frommen Symbologen unwandelbar für unauflöslich verknüpft mit der wunderlichen Persönlichkeit des sogenannten ,,Teufels“ erklärt worden, und jeder Beweis, welcher sich gegen ihre Theorie wendet, ist bisher ebenso unwandelbar verworfen und unbeachtet gelassen worden. Der Occultist darf daher nichts vernachlässigen, was dazu http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/369.htm (1 of 2)20.06.2005 17:28:12 Kommentar XII dienen kann, diese Verschwörung der Verleumdung zu vereiteln. Und so schlagen wir vor, die in diesen drei letzten Versen inbegriffenen Gegenstände in verschiedene Gruppen zu teilen, und sie so sorgfältig und vollständig zu untersuchen, als es der Raum gestattet. Ein paar weitere Einzelheiten können auf diese Weise dem allgemeinen Zeugnisse des Altertums hinzugefügt werden, in Bezug auf die am meisten umstrittenen Lehrsätze des Occultismus und der esoterischen Lehre deren Hauptmasse jedoch im zweiten Teile, aber Symbologie, zu finden sein wird. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/369.htm (2 of 2)20.06.2005 17:28:12 Kommentar XII SCHLANGEN UND DRACHEN UNTER VERSCHIEDENEN SYMBOLISMEN. Der Name des Drachen wurde in Chaldaea nicht phonetisch geschrieben, sondern wurde durch zwei Monogramme dargestellt, welche nach den Orientalisten wahrscheinlich „der schuppige“ bedeuten. „Diese Beschreibung,“ bemerkt sehr treffend G. Smith, ,,könnte sich natürlich sowohl auf einen fabelhaften Drachen, wie auch auf eine Schlange oder auf einen Fisch beziehen.“ Dem können wir hinzufügen, daß sie in einem Aspekt sich auf Makara bezieht, das zehnte Tierkreiszeichen, den Sanskritausdruck für ein seltsames amphibisches Tier, welches gewöhnlich das Krokodil genannt wird, aber in Wirklichkeit etwas anderes bedeutet. Dies ist also in seiner Wirkung ein Zugeständnis, daß die Assyriologen auf jeden Fall nichts Bestimmtes über den Stand des Drachen im alten Chaldaea wissen. Von Chaldaea erhielten die Hebräer ihre Symbolik, nur um hernach von den Christen derselben beraubt zu werden, welche aus dem ,,Schuppigen“ eine lebendige Wesenheit und eine bösartige Kraft machten. Ein Exemplar von Drachen, ,,beflügelt und schuppig“, ist im britischen Museum zu sehen. In dieser Darstellung der Ereignisse des Falles befinden sich auch nach derselben Autorität zwei Gestalten, welche zu beiden Seiten eines ,, Baumes“ sitzen und ihre Hände nach dem „Apfel“ richten, während auf der Rückseite des ,,Baumes“ die Drachenschlange ist. Esoterisch sind die zwei Gestalten zwei für die Initiation bereite „Chaldäer“; die Schlange symbolisiert den Initiator; indes die eifersüchtigen Götter, welche die drei verfluchen, die exoterische profane Geistlichkeit sind. Dabei ist nicht viel von dem buchstäblichen ,,biblischen Ereignis“, wie jeder Occultist sehen kann. „Der große Drache nimmt nur Rücksicht auf die Schlangen der Weisheit“‘ sagt die Strophe, und beweist so die Richtigkeit unserer Erklärung der beiden Gestalten und der „ Schlange“. ,,Die Schlangen, welche wieder herabstiegen, . . . . welche lehrten und unterwiesen“ die fünfte Rasse. Welcher vernünftige Mensch unserer Zeit ist imstande zu glauben, daß wirkliche Schlangen hiermit gemeint sind. Daher die rohe Vermutung - die jetzt nahezu ein Axiom für die Männer der Wissenschaft geworden ist - daß jene, welche im Altertum über verschiedene heilige Drachen und Schlangen schrieben, entweder abergläubische und leichtgläubige Leute waren, oder darauf ausgingen, jene zu betrügen, die noch unwissender waren, als sie selbst. Doch schloß der Ausdruck, von Homer abwärts, etwas vor dem Profanen Verborgenes in sich. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/370.htm20.06.2005 17:28:12 Kommentar XII „Schrecklich sind die Götter, wenn sie sich offenbaren“ - jene Götter, welche die Menschen Drachen nennen. Und Aelianus, der in seinem De Natura Animalium von diesen Schlangensymbolen handelt, macht gewisse Bemerkungen, welche zeigen, daß er die Natur dieser ältesten der Symbole wohl verstand. So erklärt er mit Bezug auf den obigen homerischen Vers höchst treffend: Denn der Drache, während er heilig und zu verehren ist, hat in sich etwas von noch göttlicherer Natur, worüber in Unkenntnis zu bleiben (für andere?) besser ist. [8] Das ,,Drachen“symbol hat eine siebenfältige Bedeutung, und von diesen sieben Bedeutungen mögen die höchste und die niedrigste gegeben werden. Die höchste ist wesensgleich mit dem „Selbstgeborenen“, dem Logos, dem indischen Aja. Bei den christlichen Gnostikern, welche die Naassener oder Schlangenverehrer genannt wurden, war er die zweite Person der Dreieinigkeit, der Sohn. Sein Symbol war das Sternbild des Drachen. [9] Seine sieben ,,Sterne“ sind die sieben Sterne, welche in der Hand des ,,Alpha und Omega“ in der Offenbarung gehalten werden. In seiner irdischesten Bedeutung wurde der Ausdruck ,,Drache“ auf die ,,weisen“ Menschen angewendet. Dieser Teil der religiösen Symbolik des Altertums ist sehr verwickelt und geheimnisvoll und mag für den Profanen unverständlich bleiben. In unserer jetzigen Zeit beleidigt er derart das christliche Ohr, daß er ungeachtet unserer gerühmten Civilisation schwerlich dem entgehen kann, als eine unmittelbare Bedrohung des beliebtesten christlichen Dogmas betrachtet zu werden. Ein solcher Gegenstand erforderte, um ihm gerecht zu werden, die Feder und den Genius eines Milton, dessen dichterische Erfindung jetzt in der Kirche als ein geoffenbartes Dogma Wurzel gefaßt hat. Nahm die Allegorie von dem Drachen und seinem angenommenen Besieger im Himmel ihren Ursprung mit St. Johannes in seiner Offenbarung? Mit Nachdruck antworten wir - Nein. Der Drache St. Johannes‘ ist Neptun, das Symbol der atlantischen Magie. Damit wir diese Verneinung beweisen können, wird der Leser ersucht, die Symbolik der Schlange oder des Drachen unter ihren verschiedenen Aspekten zu prüfen. [8] a. a. O., XI. XVII. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/371a.htm (1 of 2)20.06.2005 17:28:13 Kommentar XII [9] Wie H. Lizeray in seiner Trinité Chrétienne Devoilée gezeigt hat, übermittelt der Drache, welcher zwischen den unveränderlichen Vater (den Pol, einen festen Punkt) und die veränderliche Materie gesetzt ist, der letzteren die Einflüsse, welche er von dem ersteren empfängt; daher sein Name - das Verbum. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/371a.htm (2 of 2)20.06.2005 17:28:13 Kommentar XII DIE SIDERISCHEN UND KOSMISCHEN GLYPHEN. Jeder Astronom - nicht zu reden von Occultisten und Astrologen - weiß, daß figürlich gesprochen das Astrallicht, die Milchstraße und auch der Weg der Sonne zu den Wendekreisen des Krebses und des Steinbocks, sowie auch die Kreise des siderischen oder tropischen Jahres in der allegorischen und mystischen Ausdrucksweise der Adepten immer ,,Schlangen“ genannt wurden. Dies kosmisch sowohl, wie metaphorisch. Poseidon ist ein ,,Drache“ - der Drache „Chozzar, von den Profanen genannt Neptun“, nach den peratischen Gnostikern, die ,,gute und vollkommene Schlange“, der Messias der Naassener, dessen Symbol am Himmel Draco ist. Aber wir sollten zwischen den verschiedenen Charakteren dieses Symbols unterscheiden. Nun ist die zoroastrische Esoterik wesensgleich mit jener der Geheimlehre, und wenn ein Occultist im Vendîdâd Klagen ausgestoßen liest gegen die ,,Schlange“, deren Bisse den schönen ewigen Frühling von Airyana Vaêjô verändert und in Winter verwandelt hat, Krankheit und Tod erzeugend, und gleichzeitig mentale und psychische Auszehrung - so weiß er, daß die angespielte Schlange der Nordpol ist, und auch der Himmelspol. [10] Diese zwei Achsen bewirken die Jahreszeiten, entsprechend ihrem gegenseitigen Neigungswinkel. Die zwei Achsen waren nicht mehr parallel; daher war der ewige Frühling von Airyana Vaêjô ,,durch den guten Fluß Daitya“ verschwunden, und ,,die ansehen Magier mußten nach Sogdiana auswandern“ - sagen die exoterischen Berichte. Aber die esoterische Lehre stellt fest, daß der Pol sich vom Äquator entfernt hatte, und daß das „ Land der Wonne“ der vierten Rasse, ihr Erbe von der Dritten, jetzt die Gegend von Wüste und Weh geworden war. Dies allein sollte ein unbestreitbarer Beweis für das große Alter der zoroastrischen Schriften sein. Die Neuârier der nachflutlichen Zeit konnten natürlich schwerlich die Berge erkennen, auf deren Gipfeln ihre Vorväter vor der Flut zusammengekommen waren, und mit den reinen „Yazatas“ oder himmlischen Geistern der Elemente verkehrt hatten, deren Leben und Nahrung sie einstmals geteilt hatten. Wie von Eckstein gezeigt ist: Der Vendîdâd scheint auf eine große Veränderung in der Atmosphäre von Centralasien hinzuweisen; auf starke vulkanische Ausbrüche und den Zusammenbruch einer ganzen Reihe von Bergen in der Nachbarschaft der Karakorumkette. [11] http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/371b.htm (1 of 2)20.06.2005 17:28:13 Kommentar XII Nach Eusebius, der wunderbarerweise einmal die Wahrheit schrieb, symbolisierten die Ägypter den Kosmos durch einen großen feurigen Kreis mit einer habichtköpfigen Schlange, die seinen Durchmesser entlang in die Quere lag. Hier sehen wir den Erdpol in der Ebene der Ekliptik, begleitet von all den feurigen Folgen, welche aus einer solchen Lage der Himmel entstehen müssen: als der ganze Tierkreis in (ungefähr) 25000 Jahren, ,,sich durch die Sonnenglut gerötet“ haben muß; und jedes Zeichen vertikal zur Polarregion gewesen sein muß. [12] [10] Von den Ägyptern unter der Form einer Schlange mit einem Habichtkopf symbolisiert. [11] Revue Archéologique, 1855. [12] Mackey‘s Sphinxias; oder Darstellung der mythologischen Astronomie der Alten durch Wiederherstellung ursprünglichen Bedeutungen ihrer Fabeln und Symbole (engl.) p. 42. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/371b.htm (2 of 2)20.06.2005 17:28:13 Kommentar XII Meru, der Wohnsitz der Götter, wurde, wie früher erklärt, an den Nordpol versetzt, wahrend Pâtâla, die niedere Region, gegen den Südpol gelegen angenommen wurde. Da jedes Symbol in der esoterischen Philosophie sieben Schlüssel hat, so haben Meru und Pâtâla geographisch eine Bedeutung und stellen Örtlichkeiten vor, während sie astronomisch eine andere haben und die ,, zwei Pole“ bedeuten; die letztere Bedeutung führte dahin, daß sie oft in exoterischer Sektirerei als der ,,Berg“ und der ,,Abgrund“, oder als Himmel und Hölle wiedergegeben wurden. Wenn wir uns für den Augenblick nur an die astronomische und geographische Bedeutung halten, so kann man finden, daß die Alten die Topographie und Natur der arktischen und antarktischen Regionen besser kannten, als irgend welche unserer modernen Astronomen. Sie hatten Gründe, und zwar gute, die eine den ,,Berg“ und die andere den ,,Abgrund“ zu nennen. Wie der soeben angeführte Verfasser zur Hälfte erklärt, bedeuteten Helion und Acheron nahezu dasselbe. „Heli-on ist die Sonne in ihrem höchsten Punkte“, Heli-os oder Eli-os bedeuten der ,,allerhöchste“, und Acheron ist 32 Grade über dem Pole, und 32 unter demselben, womit angenommen ist, daß der allegorische Fluß den nördlichen Horizont in der Breite um 32 Grad berührt. Die weite Wölbung, welche für immer vor unserem Blicke verborgen ist, und welche den Südpol umgab, nannten die ersten Astronomen den Abgrund, während sie gegen den Nordpol hin bemerkten, daß ein gewisser Umkreis am Himmel immer über den Horizont sichtbar war - und diesen den Berg nannten. Da Meru die hohe Wohnung der Götter ist, so hieß es von diesen, daß sie periodisch aufsteigen und absteigen; darunter waren (astronomisch) die Tierkreisgötter gemeint, der Übergang des ursprünglichen Nordpols der Erde zum Südpol des Himmels. In diesem Zeitalter wäre zu Mittag die Ekliptik dem Meridian parallel, und ein Teil des Tierkreises würde vom Nordpole zum nördlichen Horizont hinabsteigen; kreuzend die acht Windungen der Schlange (acht siderische Jahre, oder über 200 000 Sonnenjahre), was wie eine imaginäre Leiter mit acht Sprossen aussehen würde, die von der Erde hinauf bis zum Pole reicht, d. i. zum Throne des Jupiter. Diese Leiter nun stiegen die Götter, d. i. die Zeichen des Tierkreises auf und ab (Jakobsleiter und die Engel) . . . . Es ist mehr als 400000 Jahre seitdem der Tierkreis die Seiten dieser Leiter bildete. [13] Dies ist eine geistreiche Erklärung, selbst wenn sie nicht ganz frei von occulter Ketzerei ist. Doch ist sie näher der Wahrheit als viele von mehr wissenschaftlichem und insbesondere theologischem Charakter. Wie gesagt, war http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/372.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:14 Kommentar XII die christliche Dreieinigkeit rein astronomisch von ihrem Anbeginn an. Dies war es, was Rutilius zu dem Ausspruch über jene veranlaßte, welche sie euhemerisierten: „Judaea gens, radix stultorum“. Aber die Profanen und insbesondere die Christlichen Fanatiker, welche immer auf der Suche nach wissenschaftlicher Bestätigung ihrer Toten-BuchstabenTexte sind, beharren darin, in dem Himmelspole die wirkliche Schlange der Genesis zu sehen, den Satan, den Feind der Menschheit; während es thatsächlich - eine kosmische Metapher ist. Wenn es heilst, daß die Götter die Erde verlassen haben, so bedeutet das nicht nur die Götter, die Schätzer und Unterweiser, sondern auch die kleineren Götter - die Herren der Tierkreiszeichen. Die ersteren, als thatsächliche und existierende Wesenheiten, welche die Menschheit in ihrer frühen Jugend hervorbrachten, aufzogen und unterrichteten, erscheinen in jeder Schrift, in der der Zoroastrier ebensowohl als in den indischen Evangelien. Ormazd, oder Ahura Mazda, der ,,Herr der Weisheit“, ist die Zusammenfassung der Amshaspands, oder Amesha Spentas, der ,,unsterblichen Wohlthäter“, [14] das ,,Wort“ oder der Logos, und seine sechs höchsten Aspekte im Mazdeanismus. Diese ,,unsterblichen Wohlthäter“ werden in Zamyad Yasht beschrieben als: Die Amesha Spentas, die scheinenden, die mit wirksamen Augen, die großen. hilfreichen . . . unvergänglichen und reinen . . . . welche alle sieben von gleichem Gemüt und gleicher Sprache sind und alle sieben auf gleiche Weise handeln . . . . welche die Schöpfer und Zerstörer der Geschöpfe des Ahura Mazda sind, ihre Schöpfer und Beaufsichtiger, ihre Schützer und Beherrscher. Diese wenigen Zeilen sind genügend, um den doppelten und selbst den dreifachen Charakter der Amshaspands, unserer Dhyân Chohans oder der ,, Schlangen der Weisheit“ anzudeuten: Sie sind wesensgleich mit, und doch getrennt von Ormazd (Ahura Mazda). Sie sind auch die Engel der Sterne der Christen - die Stern-Yazatas der Zoroastrier - oder wiederum die sieben Planeten (einschließlich der Sonne) einer jeden Religion. [15] Der Bei-name ,,die scheinenden, die mit wirksamen Augen“ beweist das. Dies ist auf der physischen und siderischen Ebene. Auf der geistigen sind sie die göttlichen Kräfte des Ahura Mazda; aber auf der astralen oder psychische Ebene hinwieder sind sie die ,, Bildner“, die ,,Wächter“, die Pitris oder Väter, und die ersten Lehrer der Menschheit. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/372.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:14 Kommentar XII [13] Ebenda, p. 47. [14] Auch übersetzt als „selige Unsterbliche“ von Dr. W. Geiger; aber die erste Übersetzung ist richtiger. [15] Diese „sieben“ wurden die acht, die Ogdoas, der späteren materialisierten Religionen, indem das siebente oder höchste ,,Prinzip“ nicht mehr der durchdringende Geist war, die Synthese, sondern zu einer anthropomorphischen Zahl oder hinzugefügten Einheit wurde. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/372.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:14 Kommentar XII Wenn die Sterblichen hinlänglich vergeistigt geworden sind, wird es nicht mehr notwendig sein, sie zu einem richtigen Verständnis der alten Weisheit zu zwingen. Die Menschen werden dann wissen, daß es niemals einen großen Weltreformator gegeben hat, dessen Name auf unsere Generation herabgekommen ist, der (a) nicht eine unmittelbare Ausstrahlung des Logos (unter was immer für einem Namen er uns bekannt ist) war, d. i. eine wesentliche Inkarnation eines der „Sieben“, des ,“Göttlichen Geistes, welcher siebenfältig ist“; und (b) der nicht schon vorher in vergangenen Cyklen erschienen wäre. Sie werden dann die Ursache erkennen, welche gewisse Rätsel der Zeitalter in Geschichte sowohl wie in Chronologie hervorbringt. Den Grund z. B. warum es ihnen unmöglich ist, irgend ein verläßliches Datum dem Zoroaster zuzuweisen, welcher sich im Dabistan mit zwölf und vierzehn multipliziert findet; warum die Zahlen und Individualitäten der Rishis und Manus so durcheinander gemengt sind. Warum Krishna und Buddha von sich als von Reinkarnationen sprechen, indem Krishna sich selbst mit dem Rishi Nârâyana identifiziert, und Gautama eine Reibe seiner früheren Geburten giebt; und warum der erstere insbesondere, obwohl er ,,der allerhöchste Brahmâ“ ist, doch Anshânshâvatâra genannt wird - ,, ein Teil eines Teils“ nur des Höchsten auf Erden; schließlich, warum Osiris ein großer Gott ist, und zur selben Zeit ein ,,Fürst auf Erden“, welcher in Thoth Hermes wiedererscheint; und warum Jesus (im Hebräischen Joshua) von Nazareth kabbalistisch in Joshua dem Sohne von Nun wiedererkannt wird, sowie in anderen Persönlichkeiten. Die esoterische Lehre erklärt all dies, indem sie sagt, daß jeder von diesen, sowie auch viele andere, zuerst auf Erden als eine von den sieben Kräften des Logos erschienen waren, individualisiert als ein Gott oder Engel (Sendbote); dann waren sie, mit Materie vermischt, der Reihe nach als große Weisen und Unterweiser erschienen, welche die fünfte Rasse ,, lehrten“, nachdem sie die zwei vorhergehenden Rassen unterrichtet hatten, sie hatten während der göttlichen Dynastien regiert und hatten schließlich sich selbst geopfert, um unter verschiedenen Umständen zum Heile der Menschheit wiedergeboren zu werden und zu ihrer Erlösung an bestimmten kritischen Perioden; bis sie in ihren letzten Inkarnationen fürwahr nur die Teile eines Teiles auf Erden geworden waren, obwohl thatsächlich das Eine Höchste in der Natur. Dies ist die Metaphysik der Theogonie. Nun hat jede „Macht“ unter den Sieben, sobald sie individualisiert ist, eines der Schöpfungselemente unter ihrer Obhut, und herrscht über dasselbe; [16] daher die vielen Bedeutungen in einem jeden Symbol. Diese führen, wenn sie nicht nach den esoterischen Methoden interpretiert werden, im allgemeinen zu unauflösbarer Verwirrung. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/375.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:14 Kommentar XII Braucht der westliche Kabbalist, welcher im allgemeinen ein Gegner des östlichen Occultisten ist, einen Beweis? Er möge Éliphas Lévi‘s Histoire de la Magie [17] aufmachen und sorgfältig sein ,,großes kabbalistisches Symbol“ aus dem Zohar untersuchen. Er wird da in der Zeichnung eine Entwicklung der ,, verschlungenen Dreiecke“ finden, einen weißen Mann oben und ein schwarzes Weib unten verkehrt, wobei die Beine unter den ausgestreckten Armen der männlichen Figur vorbeigehen, und hinter den Schultern hervortreten, während ihre Hände sich auf jeder Seite in einem Winkel vereinigen. Éliphas Lévi macht aus diesem Symbol Gott und Natur; oder Gott, das ,,Licht“, umgekehrt wiedergespiegelt in Natur und Materie, der ,,Finsternis“. Kabbalistisch und symbolisch ist er im Recht; aber nur soweit als emblematische Kosmogonie reicht. Auch hat er das Symbol nicht erfunden, noch erfanden es die Kabbalisten. Die beiden Figuren in weißem und schwarzem Stein haben nach der Überlieferung in den Tempeln von Ägypten seit unvordenklicher Zeit existiert, und nach der Geschichte - immer seit dem Tage des Königs Kambyses. der sie persönlich sah. Daher muß das Symbol durch nahezu 2500 Jahre bestanden haben. Dies zum allermindesten, denn Kambyses, welcher ein Sohn von Cyrus dem Großen war, folgte auf seinen Vater im Jahre 529 v. Ch. Diese Figuren waren die beiden Kabiren, welche die entgegengesetzten Pole personifizierten. Herodot [18] erzählt der Nachwelt, daß Kambyses als er in den Tempel der Kabirim eintrat, in ein unauslöschliches Gelächter ausbrach beim Anblicke von dem, was er für einen aufrechtstehenden Mann und ein auf dem Scheitel ihres Kopfes vor ihm stehendes Weib hielt. Dieselben waren jedoch die Pole, deren Symbol an ,,den Weg des ursprünglichen Nordpols der Erde nach dem Südpol des Himmels“ zu erinnern beabsichtigte, wie von Mackey bemerkt wurde. [19] Aber sie repräsentierten auch die infolge der großen Neigung der Achse verschobenen Pole, woraus jedesmal eine Lageveränderung der Ozeane, die Versenkung der Polarländer, und die daraus sich ergebende Erhebung neuer Kontinente in den Äquatorialgegenden resultierte, und umgekehrt. Diese Kabirim waren die „Flut“-götter. [16] Diese Elemente sind: das kosmische, das irdische, das mineralische, das vegetabile, das animale, das wässerige und schließlich das menschliche - in ihren physischen, spirituellen und psychischen Aspekten. [17] p 53. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/375.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:14 Kommentar XII [18] Thalia, LXXVII. [19] Welcher hinzufügt: „Die Ägypter hatten verschiedene Arten, den Winkel der Pole darzustellen. In Perry´s View of the Levant befindet sich eine Figur, welche den Südpol der Erde in dem Sternbilde der Leier darstellt, in welcher die Pole wie zwei gerade Stäbe erscheinen, die von Habichtschwingen überragt sind, um den Norden vom Süden zu unterscheiden. Aber die Symbole der Pole . . . . sind manchmal in Form von Schlangen. mit Habichtsköpfen zur Unterscheidung des nördlichen und des südlichen Ende“ (a. a. O., p. 41.) http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/375.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:14 Kommentar XII Dies kann uns dazu verhelfen, den Schlüssel zu der scheinbar hoffnungslosen Verwirrung unter den Zahlen der einen und denselben Göttern, und Klassen von Göttern gegebenen Namen und Titeln zu gewinnen. Faber zeigte am Beginne dieses Jahrhunderts die Wesensgleichheit der Korybanten, Cureten, Dioskuren, Anaktes, Dii Magni, Idei, Daktylen, Laren, Penaten, Manen, [20] Titanen und Aleten mit den Kabiren. Und wir haben gezeigt, daß die letzteren dieselben waren, wie die Manus, die Rishis, und unsere Dhyân Chohans, welche sich in den Auserwählten der dritten und vierten Rasse inkarnierten. So wurden, während in der Theogonie die Kabiren-Titanen sieben große Götter waren, die Titanen kosmisch und astronomisch Atlantes genannt, weil sie vielleicht, wie Faber sagt, verknüpft waren mit at-al-as, der ,,göttlichen Sonne“, und mit tit, der ,, Flut“. Aber dies ist, wenn wahr, nur die exoterische Version. Esoterisch hängt die Bedeutung ihrer Symbole von dem gebrauchten Beinamen oder Titel ab. Die sieben geheimnisvollen, Ehrfurcht einflößenden Großen Götter - die Dioskuren, [21] die von der Dunkelheit der occulten Natur umgebenen Gottheiten - werden die Idei Dactyli, oder Ideischen „Finger“ bei den mittels Metallen heilenden Adepten. Die wahre Etymologie des Namens Lares, die jetzt ,,Gespenster“ bedeuten, muß in dem etruskischen Wort lars, ,,Führer“, ,,Leiter“ gesucht werden. Sanchuniathon übersetzt das Wort Aletae als ,,Feuerverehrer“, und Faber glaubt, daß es von al-orit, dem ,,Gotte des Feuers“ hergeleitet ist. Beide haben Recht, denn in beiden Fällen findet eine Bezugnahme auf die Sonne statt, den ,,höchsten“ Gott, gegen den hin die planetarischen Götter ,, gravitieren“ (astronomisch und allegorisch) und welchen sie verehren. Als Lares sind sie wirklich die Sonnengottheiten, obwohl Fabers Etymologie, daß „Lar eine Zusammenziehung von El-Ar, der Sonnengottheit, ist“, [22] nicht sehr richtig ist. Sie sind die Laren, die Führer und Leiter der Menschen. Als Aleten waren sie die sieben Planeten - astronomisch; und als Laren, die Regenten dieser Planeten, unsere Schätzer und Beherrscher - mystisch. Zu Zwecken der exoterischen oder phallischen Verehrung, und auch kosmisch waren sie die Kabiren, deren Attribute und doppelte Fähigkeiten durch die Namen der Tempel angedeutet waren, zu denen sie beziehungsweise gehörten, und auch durch jene ihrer Priester. Sie alle gehörten jedoch zu den siebenfältigen schöpferischen und beseelenden Gruppen von Dhyân Chohans. Die Sabaeer, welche die ,,Regenten der sieben Planeten“ verehrten, geradeso wie die Hindûs ihre Rishis verehren, hielten Seth und seinen Sohn Hermes (Enoch oder Enos) für den höchsten unter den planetarischen Göttern. Seth und Enos waren den Chaldäern ent-lehnt und dann von den Juden (exoterisch) entstellt; aber die Wahrheit über sie kann noch entdeckt werden, selbst in der Genesis [23] Seth ist der ,,Vorfahr“ jener frühen Menschen der dritten Rasse, in denen sich die Planetenengel inkarniert hatten; http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/377.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:15 Kommentar XII er selbst war ein Dhyân Chohan und gehörte den beseelenden Göttern an, und Enos (Hanoch oder Enoch), oder Hermes, soll sein Sohn gewesen sein - Enos ist ein generischer Name für alle die frühen ,,Seher“ (Enoichion). Daher die Verehrung. Der arabische Schriftsteller Soyuti sagt, daß die ältesten Berichte den Seth oder Set als den Begründer des Sabäismus erwähnen, und daß die Pyramiden, welche das Planetensystem verkörpern, als die Begräbnisstelle betrachtet wurden von Seth sowohl wie von Idrus (Hermes oder Enoch); [24] daß die Sabäer dorthin wallfahrteten, und siebenmal im Tage Gebete sangen, und sich dabei nach Norden (Berg Meru, Kaph, Olympos u. s. w.) wandten. [25] Abd Allatif erzählt uns auch einige sonderbare Dinge über die Sabäer und ihre Bücher. Dasselbe thut Eddin Ahmed Ben Yahya, welcher 200 Jahre später schrieb. Während der letztere behauptet, daß ,,jede Pyramide einem Stern geweiht war“ (vielmehr einem Sternregenten), versichert uns Abd Allatif, daß er in alten sabäischen Büchern gelesen habe, daß ,,die eine Pyramide das Grabmal des Agathodämon war und die andere das des Hermes“: [26] Agathodämon war niemand anderer als Seth, und nach einigen Schriftstellern war Hermes sein Sohn, fügt Herr Staniland Wake in The Great Pyramid hinzu. [27] [20] Faber und Bischof Cumberland möchten aus diesen allen die späteren heidnischen Personifikationen der „noachischen Arche, und . . . nichts anderes als den Patriarchen (Noah) und seine Familie“ (!) machen, wie es der erstere Schriftsteller in seinen Cabiri (I, 136) ausdrückt; weil, wird uns gesagt, höchst wahrscheinlich nach der Sintflut zur Erinnerung an das Ereignis die frommen Noachiden ein religiöses Fest stifteten, welches späterhin von ihren unfrommen Nachkommen, welche aus „Noah und seiner Familie“ Dämonen oder Heroengötter machten, verfälscht wurde; „und schließlich, maßte sich die schamlose Unzucht den Namen und das Gewand der Religion an“ (ebenda, I, p. 10). Nun heißt das in der That ein Löschhorn auf die menschlichen Urteilskräfte setzen, nicht nur auf die des Altertums, sondern selbst auf die unserer gegenwärtigen Generationen. Man kehre den Satz um, und erkläre http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/377.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:15 Kommentar XII nach den Worten „Noah und seine Familie“, daß das, was gemeint war, einfach die jüdische Version eines samothrakischen Mysteriums von Saturn oder Chronos-Sydyk und seinen Söhnen ist, und dann können wir sagen: Amen. [21] Welche späterhin, bei den Griechen, bloß auf Kastor und Pollux beschränkt wurden. Aber in den Tagen von Lemurien waren die Dioskuren, die ,,Eigeborenen“, die sieben, Dhyân Chohans (Agnishvâtta-Kumâra), welche sich in den sieben Auserwählten der dritten Rasse inkarnierten. [22] a. a. O., I. 133. [23] Clemens von Alexandrien erkannte die astronomische Bedeutung der Kapitel XXV ff. des Exodus. Er sagt, daß nach der mosaischen Lehre die sieben Planeten bei der Erzeugung irdischer Dinge mithelfen. Die zwei Cherubim, welche zu den beiden Seiten des heiligen Tetragrammaton stehen, repräsentieren den großen und den kleinen Bären. [24] Vyse, Operations, u. s. w., II. 258. [25] Palgrave, II. 264. [26] Vyse, ebenda, II. 342. [27] p. 57. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/377.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:15 Kommentar XII Während somit in Samothrake und in den ältesten ägyptischen Tempeln die Kabiren die großen kosmischen Götter waren - die sieben und die neunundvierzig heiligen Feuer - wurden in den griechischen Tempelstätten ihre Gebräuche zumeist phallisch, und daher für die Profanen unanständig. In dem letzteren Falle waren sie drei und vier, oder sieben das männliche und weibliche Prinzip - die crux ansata. Diese Teilung zeigt, warum einige klassische Schriftsteller dafürhielten, daß sie bloß ihrer drei waren, während andere vier nannten. Und diese waren Axieros (in seinem weiblichen Aspekt Demeter); Axiokersa (Persephone); [28] Axiokersos (Pluto oder Hades) und Kadmos oder Kasmilos (Hermes - nicht der von Herodot [29] ) erwähnte ithyphallische Hermes, sondern ,,jener der heiligen Legende“, was nur während der samothrakischen Mysterien erklärt wurde.) Diese Identifikation, welche nach den Scholiasten des Apollonius Rhodius [30] einer Indiskretion des Mnaseas zuzuschreiben ist, ist in Wirklichkeit überhaupt keine Identifikation, da Namen allein nicht viel enthüllen. [31] Andere wieder haben behauptet, und waren in ihrer Art gleichfalls im Recht, daß es nur zwei Kabiren gab. Diese waren esoterisch die beiden Dioskuren Kastor und Pollux und exoterisch Jupiter und Bacchus. Diese beiden personifizierten geodätisch die irdischen Pole; den terrestrischen Pol, und den Pol der Himmel astronomisch; und auch den physischen und den geistigen Menschen. Die Geschichte von Semele und Jupiter und die Geburt des Bacchus, Bimater, mit allen dieselben begleitenden Umständen braucht nur esoterisch gelesen zu werden, um die Allegorie zu verstehen. Die Rollen, welche in dem Ereignisse von Feuer, Wasser, Erde u. s. w., in den vielen Versionen gespielt werden, werden zeigen, wie so der ,,Vater der Götter“ und der ,,fröhliche Gott des Weines“ auch die beiden irdischen Pole personifizieren mußten. Das tellurische, metallische, magnetische, elektrische und das feurige Element sind alle ebenso viele Anspielungen und Bezugnahmen auf den kosmischen und astronomischen Charakter der Fluttragödie. In der Astronomie sind die Pole in der That das „himmlische Maß;“ und das gleiche sind die Cabiri-Dioscuri, wie gezeigt werden wird, und die Caribi-Titani, welchen Diodor die ,,Erfindung des Feuers“ [32] zuschreibt, und die Kunst, Eisen zu bearbeiten. Ferner zeigt Pausanius, [33] daß die ursprüngliche kabirische Gottheit Prometheus war. Aber die Thatsache, dass astronomisch die Titan-Kabirim auch die Hervorbringer und Regler der Jahreszeiten waren, und kosmisch die großen vulkanischen Energien - die Götter, welche allen Metallen und irdischen Werken vorstanden verhindert sie nicht in ihren, ursprünglichen göttlichen Charakteren die wohlthätigen Wesenheiten zu sein, welche, in Prometheus symbolisiert, der Welt das Licht brachten und die Menschheit mit Verstand und Vernunft begabten. Sie http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/379.htm (1 of 4)20.06.2005 17:28:15 Kommentar XII sind vorzugsweise in jeder Theogonie - insbesondere in der indischen - die heiligen göttlichen Feuer, drei, sieben oder neunundvierzig, je nachdem die Allegorie es erfordert. Selbst ihre Namen beweisen das, denn sie sind die Agniputra oder Söhne des Feuers in Indien, und die Genien des Feuers unter zahlreichen Namen in Griechenland und anderwärts. Welcker, Maury, und jetzt Decharme zeigen, daß der Name kabeiros „der durch Feuer mächtige“ bedeutet, von dem griechischen [korrekter Abdruck siehe Buch] „ brennen“. Das semitische Wort kabirim enthält die Idee ,,die kraftvollen, die mächtigen und die großen“, entsprechend den griechischen [korrekter Abdruck siehe Buch], aber dies sind spätere Beinamen. Diese Götter wurden allgemein verehrt und ihr Ursprung ist in der Nacht der Zeit verloren. Ob sie aber in Phrygien, Phönizien, der Troas, Thracien, Ägypten, auf Lemnos oder Sizilien verehrt wurden, ihr Kult war immer verbunden mit Feuer, ihre Tempel waren stets an den vulkanischesten Örtlichkeiten erbaut, und in dem exoterischen Dienste gehörten sie zu den Chthonischen Gottheiten, und daher hat das Christentum aus ihnen höllische Götter gemacht. Sie sind fürwahr „die großen, wohlthätigen und mächtigen Götter“, wie Cassius Hermone sie nennt. [34] Zu Theben hatten Kore und Demeter, die Kabirim, ein Heiligtum, [35] und zu Memphis hatten die Kabiren einen Tempel so heilig, daß niemandem mit Ausnahme der Priester gestattet war, in seinen heiligen Bezirk einzutreten. [36] Aber wir dürfen nicht gleichzeitig die Thatsache aus den Augen verlieren, daß der Titel Kabiren generisch war; daß die Kabiren, die mächtigen Götter sowohl wie die Sterblichen von beiden Geschlechtern waren, und auch irdisch, himmlisch und kosmisch; daß, während in ihrer späteren Eigenschaft als Beherrscher der gestirnlichen und irdischen Kräfte ein rein geologisches Phänomen - wie es jetzt betrachtet wird - in den Personen jener Herrscher symbolisiert wurde, sie auch im Anbeginne der Zeiten die Beherrscher der Menschheit waren, als sie als Könige der ,,göttlichen Dynastien“ inkarniert den ersten Anstoß zur Civilisation gaben, und das Gemüt, mit dem sie die Menschen begabt hatten, auf die Erfindung und Vervollkommnung aller Künste und Wissenschaften hinwendeten. Somit ist gesagt, daß die Kabiren als die Wohlthäter der Menschen erschienen sind, und als solche lebten sie durch Zeitalter im Gedächtnisse der Nationen. Diesen Kabiren oder Titanen wird die Erfindung der Buchstaben zugeschrieben (der Deva-nâgarî oder des Alphabetes und der Sprache der Götter), der Gesetze und Gesetzgebung, der Baukunst, sowie auch der verschiedenen Arten der sogenannten Magie, und der medizinischen Verwendung der Pflanzen. Hermes, Orpheus, Kadmos, Asklepios, alle jene Halbgötter und Heroen, denen die Offenbarung der Wissenschaften an die Menschen zugeschrieben wird, und in welchen Bryant, Faber, Bischof http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/379.htm (2 of 4)20.06.2005 17:28:15 Kommentar XII Cumberland und so viele andere christliche Schriftsteller - zu zelotisch für einfache Wahrheit - die Nachwelt nur heidnische Kopien eines einzigen Vorbildes mit Namen Noah zu sehen zwingen möchten - alle sind generische Namen. Die Kabiren sind es, denen zugeschrieben wird, die große Gabe des Ackerbaus geoffenbart zu haben, indem sie Korn oder Weizen hervorbrachten. Was IsisOsiris, die einst lebende Kabiria, in Ägypten that, das soll Ceres in Sizilien gethan haben; sie alle gehören einer einzigen Klasse an. [28] Die Theorie des Mackey, des selbstgemachten Adepten von Norwich, in seiner Mythological Astronomy, ist eine sonderbare Idee - aber eine, die vielleicht nicht so weit von der Wahrheit entfernt ist. Er sagt, daß die Kabiren mit Namen Axieros und Axiokersa (a) ihre Namen herleiteten von kab oder cab, ein „Maß“, und von urim, die „Himmel“ - daß die Kabirim somit „ein Maß der Himmel“ sind; und (b) daß ihre unterschiedenen Namen, die das Zeugungsprinzip in sich schließen, sich auf die Geschlechter bezogen. Denn, das Wort Geschlecht (Sex) lautete früher ax, was . . . zu unserer Zeit in sex übergegangen ist. (Und er bezieht sich auf die Encyclopedia Londiniensis, unter dem Worte ,Aspiration‘.) Wenn wir nun dem Axieros den aspirierten Laut geben, so würde er Sax oder Sexieros werden; und der andere Pol wäre Sexiokersa. Die zwei Pole würden sodann die Erzeuger der anderen Naturkräfte - sie würden die Eltern der anderen Kräfte sein; daher die mächtigsten Götter.“ (a. a. O., p. 39.) [29] II. 51 [30] I. 9-17. [31] Decharme, Mythologie de la Grèce Antique, p. 270. [32] Das Wort guebra kommt von Cabiri (Gabiri), und bedeutet die persischen alten Feuerverehrer, oder Parsen. Die Kabiren wurden Gabiren und blieben http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/379.htm (3 of 4)20.06.2005 17:28:15 Kommentar XII dann als eine Benennung der Zoroastrier in Persien. (Siehe Hyde‘s De Religione Persarum, e. 291.) [33] I. IX. 751. [34] Siehe Macrob., Sat., I. III. c. 4 p. 376. [35] Pausan., IX. 22; 5. [36] Herodot, III. 37. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/379.htm (4 of 4)20.06.2005 17:28:15 Kommentar XII Daß Schlangen immer Embleme von Weisheit und Klugheit waren, wird wiederum gezeigt durch den Schlangenstab des Merkur, der eins ist mit Thot, dem Gotte der Weisheit, mit Hermes, und so fort. Die zwei Schlangen, die rund um den Stab gewunden sind, sind phallische Symbole von Jupiter und anderen Göttern. welche sich in Schlangen verwandelten zum Zwecke der Verführung von Göttinnen - nur in den unreinen Phantasien profaner Symbologen. Die Schlange ist immer das Symbol des Adepten gewesen, und seiner Kräfte der Unsterblichkeit und des göttlichen Wissens. Merkur in seiner Eigenschaft als Psychopompos, der die Seelen der Toten zum Hades geleitet und führt mit seinem Schlangenstab, und sie selbst damit zum Leben erweckt, ist eine einfache und sehr durchsichtige Allegorie. Sie zeigt die doppelte Kraft der geheimen Weisheit: schwarze und weiße Magie. Sie zeigt, wie diese personifizierte Weisheit die Seele nach dem Tode führt, und die Macht aufweist, das, was tot ist, zum Leben zu rufen - eine sehr tiefe Metapher, wenn man nur über ihre Bedeutung nachdenkt. Alle Völker des Altertums, mit einer einzigen Ausnahme, verehrten dieses Symbol; die Ausnahme waren die Christen, welche es vorzogen, die ,,eherne Schlange“ des Moses zu ver-gessen, und selbst die mittelbare Anerkennung der groben Weisheit und Klugheit der ,,Schlange“ durch Jesus selbst: ,,Seid weise wie die Schlangen und ohne falsch wie die Tauben.“ Die Chinesen, eine der ältesten Nationen unserer fünften Rasse, machten aus ihr das Emblem ihrer Kaiser, welche auf diese Weise die entarteten Nachfolger der ,, Schlangen“ oder Initiierten sind, welche die frühen Rassen der fünften Menschheit beherrschten. Der Thron des Kaisers ist der ,,Drachensitz“, und seine Staatsgewänder sind mit dem Bilde des Drachen bestickt. Die Aphorismen in den ältesten Büchern von China sagen überdies deutlich, daß der Drache ein menschliches, obwohl göttliches Wesen ist. Bei der Besprechung des ,,gelben Drachen“, des Oberhauptes der anderen, sagt das Buch Twan-ying-t´u: Seine Weisheit und Tugend sind unergründlich: er geht nicht in Gesellschaft und lebt nicht in Herden (er ist ein Asket) . . . Er wandert in den Einöden jenseits der Himmel. Er geht und kommt, und erfüllt das Schicksal (Karma); zu geeigneten Zeiten, wenn Vollkommenheit stattfindet, kommt er hervor, wenn nicht, so bleibt er (unsichtbar). Und Lü-lan bestätigt, daß Konfuzius sagte: Der Drache ernährt sich im reinen (Wasser) [der Weisheit] und vergnügt sich im klaren (Wasser) [des Lebens]. [37] http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/381a.htm (1 of 2)20.06.2005 17:28:16 Kommentar XII [37] Angeführt in Gould‘s Mythical Monster, p. 399. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/381a.htm (2 of 2)20.06.2005 17:28:16 Kommentar XII UNSERE GÖTTLICHEN UNTERWEISER. Nun sind Atlantis und die phlegrische Insel nicht die einzigen Nachrichten, die von der Flut übrig sind. China hat auch seine Überlieferung und die Geschichte von einer Insel oder einen Kontinent, den es Ma-li-ga-si-ma nennt, und den Kaempfer und Faber „Maurigasima“ schreiben, aus irgendwelchen geheimnisvollen phonetischen Gründen aus ihrem Eigenen. Kaempfer giebt in seinem Japan [38] die Überlieferung: Die Insel sinkt infolge der Verruchtheit ihrer Riesen auf den Meeresgrund, und Peiru-un, der König, der chinesische Noah, entkommt allein mit seiner Familie infolge einer Warnung der Götter durch zwei Idole. Dieser fromme Fürst und seine Nachkommen haben China bevölkert. Die chinesischen Überlieferungen sprechen von den göttlichen Königsdynastien ebenso häufig als jene irgend einer anderen Nation. Gleichzeitig giebt es kein altes Fragment, das nicht Glauben zeigt all eine vielförmige und selbst der Entstehung nach vielartige Entwicklung der menschlichen Wesen - geistig, psychisch, intellektuell und physisch – geradeso wie es in dem vorliegenden Werk beschrieben ist. Ein paar dieser Behauptungen müssen jetzt betrachtet werden. Unsere Rassen - das zeigen sie alle - sind aus göttlichen Rassen entsprungen, mit welchen Namen auch die letzteren benannt werden mögen. Ob wir uns mit den indischen Rishis oder Pitris beschäftigen; mit den chinesischen Chim-nang und Tschan-gy - ihren ,,göttlichen Menschen“ und Halbgöttern; mit den akkadischen Dingir und Mul-lil - dem schöpferischen Gotte und den ,,Göttern der Gespensterwelt;“ mit den ägyptischen Isis-Osiris und Thot; mit den hebräischen Elohim; oder wiederum mit Manco-Capac und seiner peruanischen Nachkommenschaft - die Geschichte ist nirgends verschieden. Jede Nation hat entweder die sieben und zehn Rishi-Manus und Prajâpatis; die sieben und zehn Ki-y; oder zehn und sieben Amshaspands [39] (sechs exoterisch); zehn und sieben chaldäische Annedoti; zehn und sieben Sephirot u. s. w. Eins und alle sind abgeleitet von den ursprünglichen Dhyân Chohans der esoteri-schen Lehre; oder den „Bildnern“ der Strophen von Band I. Von Manu, Thot-Hermes, OannesDagon und Edris-Enoch, herab bis auf Plato Panodorus erzählen uns alle von sieben göttlichen Dynastien, von sieben lemurischen und sieben atlantischen Abteilungen der Erde; von den sieben ursprünglichen und dualen Göttern, welche von ihrem himmlischen Aufenthalte [40] herabsteigen und auf Erden regieren, und der Menschheit Astronomie, Architektur und alle anderen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/381b.htm (1 of 2)20.06.2005 17:28:16 Kommentar XII Wissenschaften lehren, die auf uns herabgekommen sind. Diese Wesen erscheinen zuerst als Götter und Schöpfer; dann tauchen sie in dem entstehenden Menschen unter, um schließlich als ,,göttliche Könige und Herrscher“ aufzutauchen. Aber diese Thatsache ist allmählich vergessen worden. Wie Basnage zeigt, gestanden die Ägypter selbst, daß die Wissenschaft in ihrem Lande erst seit der Zeit von Isis-Osiris geblüht hat, welche sie als Götter zu verehren fortfuhren, ,,obwohl sie Fürsten in menschlicher Gestalt geworden waren“. Und er fügt über den göttlichen Androgynen hinzu: Es heißt, daß dieser Fürst (Isis-Osiris) in Ägypten Städte baute, dem Überfluten des Niles Einhalt that; den Ackerbau, den Gebrauch des Weinstocks, die Musik, Astronomie und Geometrie erfand. [38] Anhang, p. 13; angeführt von Faber, Cabiri, II. pp. 289-291. [39] Der Amshaspands sind sechs - wenn Ormazd, ihr Führer und Logos, ausgeschlossen wird. Aber in der Geheimlehre ist er der siebente und höchste, gerade so wie Phtah der siebente Kabir unter den Kabiren ist. [40] In den Purânen wird er identifiziert mit Vishnus oder Brahmâs Shvetadvîpa des Berges Meru. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/381b.htm (2 of 2)20.06.2005 17:28:16 Kommentar XII Wenn Abul Feda in seiner Historia Auteislamitica [41] sagt, daß die „sabäische Sprache“ von Seth und Edris (Enoch) begründet wurde - meint er die Astronomie. In Melelwa Nahil [42] wird Hermes der Schüler des Agathodämon genannt. Und in einem andern Bericht [43] wird Agathodämon als ein ,,König von Ägypten“ erwähnt. Der Celepas Geraldinus giebt uns einige seltsame Überlieferungen über Henoch, welcher der „göttliche Riese“ genannt wird. In seinem Buche der verschiedenen Namen des Nil erzählt uns der Geschichtschreiber Ahmed Ben Yusouf Eltiphas von dem Glauben unter den semitischen Arabern, daß Seth, welcher später der ägyptische Typhon, Set wurde, einer von den Sieben Engeln oder Patriarchen in der Bibel gewesen sei; dann wurde er ein Sterblicher und Adams Sohn, worauf er die Gabe der Prophezeiung und astronomischen Wissenschaft dem Jared mitteilte, welcher sie seinem Sohne Henoch überlieferte. Aber Henoch (Idris), ,,der Verfasser von dreißig Büchern“, war ,,Sabäer von Abstammung“ - d. i. gehörte zur Saba, ,,einer Schaar“: Nachdem er die Gebräuche und Zeremonien einer ursprünglichen Verehrung begründet hatte, ging er nach dem Osten, wo er einhundertundvierzig Städte erbaute, von denen Edessa die unbedeutendste war, dann kehrte er nach Ägypten zurück und wurde dort dessen König. [44] Somit ist er mit Hermes identifiziert. Aber es gab fünf Hermesse - oder vielmehr einen, welcher, wie es verschiedene Manns und Rishis thaten, in mehreren verschiedenen Charakteren auftrat. In Burham i Kati wird er als Hormig erwähnt, ein Name des Planeten Merkur oder Budha; und der Mittwoch war sowohl Hermes wie Thot geweiht. [45] Der Hermes der östlichen Überlieferungen wurde von den Phineaten verehrt, und soll nach dem Tode des Argus nach Ägypten geflohen sein und dasselbe unter dem Namen Thoth civilisiert haben. [46] Aber einerlei unter welchen von diesen Charakteren, immer wird ihm zugeschrieben, daß er alle Wissenschaften aus latenter in aktive Potenz versetzt habe, d. i. daß er der Erste gewesen sei, der Ägypten und Griechenland Magie gelehrt habe, vor den Tagen der Magna Graecia, und selbst als die Griechen noch nicht einmal Hellenen waren. Nicht nur erzählt uns Herodot, „der Vater der Geschichte“, von den wunderbaren Dynastien der Götter, welche dem Reiche der Sterblichen vorangingen, und denen die Dynastien der Halbgötter, Heroen, und schließlich der Menschen folgten, sondern die ganze Reihe klassischer Autoren bestätigt ihn. Diodor, Eratosthenes, Plato, Manetho u. s. w., wiederholen dieselbe Geschichte, und http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/383.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:17 Kommentar XII weichen niemals in der gegebenen Reihenfolge ab. Wie Creuzer zeigt: In der That steigt von den Sphären der Sterne, in denen die Götter des Lichts wohnen, die Weisheit zu den unteren Sphären herab . . . . In dem Systeme der alten Priester (Hierophanten und Adepten) sind alle Dinge ohne Ausnahme, Götter, Genien, Seelen (Manes), die ganze Welt gemeinsam in Raum und Zeit entwickelt. Die Pyramide kann als das Symbol dieser großartigen Hierarchie der Geister betrachtet werden. [47] Die modernen Geschichtschreiber - insbesondere französische Akademiker wie Renan - haben mehr Anstrengungen gemacht, die Wahrheit durch Unbeachtetlassen der alten Annalen der göttlichen Könige zu unterdrücken, als streng genommen mit Ehrlichkeit vereinbar ist. Aber Herr Renan konnte niemals widerstrebender gewesen sein, die unangenehme Thatsache anzunehmen, als es Eratosthenes (260 v. Ch.) war; und doch fand der letztere sich gezwungen, ihre Wahrheit anzuerkennen. Dafür wird der große Astronom von seinen Kollegen 2000 Jahre später mit vieler Verachtung behandelt. Manetho wird bei ihnen „ein abergläubischer Priester, geboren und aufgezogen in der Atmosphäre anderer lügenhafter Priester von Heliopolis.“ Wie der Dämonologe De Mirville richtig bemerkt: Alle jene Historiker und Priester, so wahrhaftig, wenn sie Geschichten menschlicher Könige und Menschen wiederholen, werden plötzlich außerordentlich verdächtig, sobald sie auf ihre Götter zurückgehen. Aber da ist die synchronistische Tafel von Abydos, welche dank des Genius des Champollion den guten Glauben der Priester von Ägypten (des Manetho vor allen) und des Ptolämaeus jetzt gerechtfertigt hat, in dem Turiner Papyrus. dem bemerkenswertesten von allen. In den Worten des Ägyptologen De Rougé: Champollion fand, von Staunen betroffen, daß er vor seinen eigenen Augen die Überreste einer Liste von Dynastien hatte, welche die entferntesten mythischen Zeiten, oder die Reiche der Götter und Heroen umfaßte. Gerade am Anfange dieses sonderbaren Papyrus müssen wir zu der Überzeugung kommen, daß selbst in so entfernter Zeit, wie in der Periode des Ramses, diese mythischen und heroischen Überlieferungen ebenso waren, wie Manetho uns dieselben überliefert hatte; wir sehen in denselben als Könige von Ägypten die Götter Seb, Osiris, Set, Horns, Thot-Hermes, und die Göttin http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/383.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:17 Kommentar XII Ma auftreten, wobei der Regierung eines jeden von diesen eine lange Periode von Jahrhunderten zugeschrieben ist. [48] Diese synchronistischen Tafeln waren, abgesehen von der Thatsache, daß sie von Eusebius zu unehrlichen Zwecken entstellt wurden, niemals über Manetho hinausgegangen. Die Chronologie der göttlichen Könige und Dynastien ist wie die des Alters der Menschheit, immer in den Händen der Priester gewesen, und vor den profanen Mengen geheim gehalten worden. [41] Ed. Fleisher, p. 16. [42] Manuskript 47 in Nic. Cat. [43] Manuskript 785 Uri‘s Cat.; angeführt von Col. Vyse, Operations at the Pyramids of Gizeh, II. 864; siehe Staniland Wake, The Great Pyramid, p. 94. [44] De Mirville, Pneumatologie, III, 29. [45] Staniland Wake, ebenda, p. 96. [46] Ebenda, p. 97. [47] Égypte, IV. 411; De Mirville, a. a. O., III. 41. [48] Annales de Philosophie Chrétienne, XXXII. 442; siehe De Mirville, Pneumatologie. III. 18. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/383.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:17 Kommentar XII Obwohl nun Afrika als ein Kontinent wie es heißt, vor jenem von Europa erschien, kam es doch später empor als Lemurien und selbst als die früheste Atlantis. Die ganze Gegend des heutigen Ägypten und der Wüsten war einstmals vom Meere bedeckt. Dies wurde erstens durch Herodot, Strabo, Plinius und andere bekannt gemacht, und zweitens durch die Geologie. Abyssinien war einstmals eine Insel, und das Delta war das erste Land, das von den vorangehenden Auswanderern besetzt wurde, die mit ihren Göttern aus dem Nordosten kamen. Wann war das? Die Geschichte schweigt über den Gegenstand. Glücklicherweise haben wir den Tierkreis von Dendera, die Planisphäre an der Decke eines der ältesten ägyptischen Tempel, zum Berichte der Thatsache. Dieser Tierkreis mit seinen geheimnisvollen drei Jungfrauen zwischen dem Löwen und der Wage hat seinen Oedipus gefunden, um das Rätsel seiner Zeichen zu verstehen und die Wahrhaftigkeit jener Priester zu rechtfertigen, welche dem Herodot sagten, daß ihre Initiierten lehrten: (a) daß die Pole der Erde und der Ekliptik früher zusammengefallen seien, und (b) daß selbst seit dem Beginne ihrer ersten zodiakalen Aufzeichnungen die Pole dreimal in der Ebene der Ekliptik sich befunden hätten. Bailly standen nicht genügend Worte zu Gebote, um seiner Überraschung über die Gleichheit aller solcher Überlieferungen über die göttlichen Rassen Ausdruck zu geben, und er ruft aus: Was sind schließlich alle jene Reiche der indischen Devas und (persischen) Peris; oder jene Reiche der chinesischen Legenden; jener Tien-hoang oder der Könige des Himmels, die ganz verschieden sind von den Ti-hoang oder Königen auf Erden und den Gin-hoang, den Königsmenschen, Unterscheidungen, die in vollkommener Übereinstimmung mit jenen der Griechen und Ägypter sind, in der Aufzählung ihrer Dynastien von Göttern, von Halbgöttern und Sterblichen. [49] Wie Panodorus sagt: Nun fand während dieser tausend Jahre (vor der Flut) das Reich der Sieben Götter statt, welche die Welt beherrschen. Während dieser Periode geschah es, daß jene Wohlthäter der Menschheit auf Erden herabstiegen und die Menschen lehrten, den Lauf der Sonne und des Mondes durch die zwölf Zeichen der Ekliptik zu berechnen. [50] Nahezu fünfhundert Jahre vor der gegenwärtigen Zeitrechnung zeigten die http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/385.htm (1 of 4)20.06.2005 17:28:17 Kommentar XII Priester von Ägypten dem Herodot die Statuen ihrer menschlichen Könige und Oberpriester - Piromis - der Erzpropheten oder Mahâ Chohans der Tempel, geboren einer vom andern ohne das Dazwischentreten eines Weibes - welche vor Menes, ihrem ersten menschlichen Könige, regiert hatten. Diese Statuen, sagt er, waren ungeheure Kolosse aus Holz dreihundertundfünfundvierzig an Zahl, von denen ein jeder seinen Namen, seine Geschichte und seine Annalen hatte. Sie versicherten auch dem Herodot - wenn man nicht den wahrheitsgetreuesten der Geschichtsschreiber, den ,,Vater der Geschichte“, jetzt der Lüge zeihen will, gerade in diesem Falle - daß kein Geschichtsschreiber jemals einen Bericht über diese übermenschlichen Könige schreiben könne, wenn er nicht die Geschichte der drei Dynastien studiert und gelernt habe, welche der menschlichen vorangingen - nämlich der Dynastien der Götter, der Halbgötter und der Heroen oder Riesen. [51] Diese ,,drei“ Dynastien sind die drei Rassen. In die Sprache der esoterischen Lehre übersetzt wären diese drei Dynastien auch jene der Devas, der Kimpurushas, und der Dânavas und Daityas - anders Götter, himmlische Geister und Giganten oder Titanen. ,,Glücklich sind jene, welche, selbst aus dem Zustande der Götter, als Menschen in Bhârata-varsha geboren werden!“ - rufen die inkarnierten Götter selber während der dritten Wurzelrasse. Bhârata ist gewöhnlich Indien, aber in diesem Falle symbolisiert es das gelobte Land jener Tage, welches als die beste der Unterteilungen von Jambu-dvîpa betrachtet wurde da es das Land der thätigen (geistigen) Werke vorzugsweise war; das Land der Initiation und der göttlichen Erkenntnis. [52] Kann man anders, als in Creuzer große Kräfte der Intuition anerkennen, wenn wir ihn, obwohl er nahezu unbekannt mit den ârischen Hindûphilosophieen war, welche zu seiner Zeit nur wenig bekannt waren, schreiben finden: Wir moderne Europäer fühlen uns befremdet, wenn wir von den Geistern der Sonne, des Mondes u. s. w. sprechen hören. Aber wir wiederholen aufs neue, der natürliche gerade Sinn und das richtige Urteil der alten Völker, der unseren gänzlich materiellen Ideen von Mechanik und Naturwissenschaften ganz ferne steht . . . konnte in den Sternen und Planeten nicht Hofs einfache Lichtmassen oder dunkle Körper sehen, die sich in Kreisbahnen im Sternenraume bewegen, einfach nach den Gesetzen der Anziehung oder Abstoßung; sie sahen in ihnen lebendige Körper, beseelt von Geistern, wie sie dasselbe in jedem Naturreiche sahen. . . . Diese Geisterlehre, so übereinstimmend und angemessen der Natur, von der sie hergeleitet war, bildete eine großartige http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/385.htm (2 of 4)20.06.2005 17:28:17 Kommentar XII und einzige Auffassung, in welcher der physische, der moralische und der politische Aspekt alle in einander verschmolzen waren. [53] Nur eine solche Auffassung kann den Menschen zur Bildung einer richtigen Schlußfolgerung über seinen Ursprung und die Entstehung von jedem Dinge im Weltall führen - von Himmel und Erde, zwischen denen er ein lebendiges Bindeglied ist. Ohne ein solches psychologisches Bindeglied und die Empfindung seiner Gegenwart kann keine Wissenschaft jemals fortschreiten, und das Bereich der Erkenntnis muß auf die Analyse der physikalischen Materie allein beschränkt bleiben. [49] Histoire de l´Astronomie Ancienne; siehe De Mirville, a. a. O., ebenda, p. 15. [50] De Mirville, ebenda, p. 41. [51] Ebenda, pp. 16, 17. [52] Im Vishnu Purâna kann man bei sorgfältigem Lesen viele Bestätigungen desselben finden (Buch II, Kap. m, IV ff.). Die Reiche der Götter, der niederen Götter, und der Menschen werden alle in den Beschreibungen der sieben Inseln, sieben Meere, sieben Berge, u. s. w., die von Königen beherrscht sind, aufgezählt. Von jedem Könige wird unwandelbar gesagt, daß er sieben Söhne hatte, eine Anspielung auf die sieben Unterrassen. Ein Beispiel wird genügen. Der König von Kusha-Dvîpa hatte sieben Söhne . . . . ,,nach welchen die sieben Teile oder Varsha der Insel benannt wurden. . . . Dort wohnt die Menschheit, zusammen mit den Daityas und Dânavas, sowie mit Geistern des Himmels (Gandharvas, Yakahas, Kimpurushas, u. s. w.) und Göttern.“ (Wilsons Übers., II 195.) Es gebt nur eine Ausnahme, im Falle des Königs Priyavrata, des Sohnes des ersten Manu, Svâyambhuva - welcher zehn Söhne hatte. Aber von diesen wurden drei - Medha, Agnibâhu, und Putra (ebenda, II. 101) - Asketen und wiesen ihre Anteile zurück. Somit teilte http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/385.htm (3 of 4)20.06.2005 17:28:17 Kommentar XII Priyavrata die Erde wiederum in sieben Kontinente. [53] Égypte, pp. 450-456; De Mirville, ebenda, pp. 41, 42. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/385.htm (4 of 4)20.06.2005 17:28:17 Kommentar XII Die Occultisten glauben an ,,Geister“, weil sie sich von ihnen von allen Seiten umgeben fühlen - und einige auch sehen. [54] Bei den Materialisten ist das nicht der Fall. Sie leben auf dieser Erde, gerade so wie einige Geschöpfe in der Welt der Insekten und, selbst in der der Fische von Myriaden ihres eigenen Geschlechts umgeben leben, ohne sie zu sehen, oder auch nur zu empfinden. [55] Plato ist der erste Weise unter den klassischen Schriftstellern, welcher ausführlich von den göttlichen Dynastien spricht. Er versetzt sie auf einen großen Kontinent, den er Atlantis nennt. Auch war Bailly nicht der erste oder letzte, der dies glaubte. Ihm ging voran und nahm diese Theorie vorweg Pater Kircher, der gelehrte Jesuit, welcher in seinem Oedipus Aegyptiacus schreibt: Ich gestehe, daß ich lange Zeit all dies (die Dynastien und Atlantis) für bloße Märchen (meras nugas) gehalten hatte, bis zu dem Tage, da ich in den orientalischen Sprachen besser unterrichtet zu dem Schlusse kam, daß alle jene Legenden im Grunde bloß die Enthüllung einer großen Wahrheit sein müssen. [56] Wie De Rougemont zeigt, ließ Theopompus in seiner Meropis die Priester von Phrygien und Kleinasien genau so sprechen, wie es die Priester von Sais thaten, als sie dem Solon die Geschichte und das Schicksal der Atlantis enthüllten. Nach Theopompus war es ein einziger Kontinent von unbestimmter Größe, welcher zwei Länder enthielt, die von zwei Rassen bewohnt waren von einer kämpfenden, kriegerischen Rasse, und einer frommen, sinnenden Rasse [57] welche Theopompus durch zwei Städte symbolisiert. [58] Die fromme ,,Stadt“ wurde beständig von den Göttern besucht: die kriegerische ,,Stadt“ war von verschiedenen Wesen bewohnt, die für Eisen unverletzlich waren, die nur durch Stein und Holz tötlich verwundet werden konnten. [59] De Rougemont behandelt dies als eine reine Erdichtung des Theopompus und sieht in der Behauptung der saitischen Priester sogar einen Betrug (supercherie). Dies wurde von den Dämonologen als unlogisch gerügt. In den ironischen Worten des De Mirville: Eine supercherie, die auf einem Glauben beruhte, der das Erzeugnis der Glaubenswürdigkeit der Gesamtheit des Altertums war; eine supposition, die aber ihren Namen einer ganzen Bergkette (dem Atlas) gab; die mit der größten Genauigkeit eine topographische Region spezifizierte (indem sie dieses Land in eine geringe Entfernung von Cadix und der Straße von Calpe versetzte), welche 2000 Jahre vor Kolumbus das große transoceanische Land prophezeite, welches jenseits jener Atlantis gelegen ist, und das, wie sie sagte, ,,erreicht wird über die Inseln nicht der Seeligen, sondern der Guten Geister,“ [korrekter Abdruck siehe Buch] (unsere Îles Fortunées) - eine http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/387.htm (1 of 5)20.06.2005 17:28:18 Kommentar XII solche Supposition kann wohl nichts anderes sein als eine universale Chimaera! [60] Es ist sicher, daß, einerlei ob ,,Chimäre“ oder Wirklichkeit, die Priester der ganzen Welt es aus einer und derselben Quelle hatten - aus der universalen Überlieferung über den dritten großen Kontinent, welcher vor ungefähr 850000 Jahren zu Grunde ging, [61] einen Kontinent, der von zwei getrennten Rassen bewohnt war, physisch und insbesondere moralisch verschieden, beide tief vertraut mit ursprünglicher Weisheit und den Geheimnissen der Natur, und wechselseitige Gegner in ihrem Kampfe während des Verlaufes und Fortschrittes ihrer zweifachen Entwicklung. Denn woher stammen sogar die chinesischen Lehren über den Gegenstand, wenn er bloß eine ,,Erdichtung“ ist? Haben sie nicht die einstmalige Existenz aufgezeichnet von einer heiligen Insel jenseits der Sonne, Tcheou, hinter der die Lande der unsterblichen Menschen gelegen waren? [62] Glauben sie nicht noch immer, daß die Reste jener unsterblichen Menschen - welche überlebten, als die heilige Insel schwarz vor Sünde wurde und zu Grunde ging - Zuflucht gefunden haben in der großen Wüste Gobi, wo sie noch immer wohnen, unsichtbar für alle und vor Annäherung durch eine Schar von Geistern geschützt? Wie der sehr ungläubige Boulanger schreibt: Wenn man ein Ohr den Überlieferungen zu leihen hat, so setzen die letzteren vor das Reich der Könige jenes der Heroen und Halbgötter; und noch früher zurück versetzen sie das wunderbare Reich der Götter und all die Fabeln des goldenen Zeitalters. . . . Man fühlt sich überrascht, daß so interessante Annalen von nahezu allen unseren Geschichtschreibem verworfen sein sollen. Und doch waren die von ihnen dargestellten Ideen einstmals allgemein zugestanden und verehrt von allen Nationen; nicht wenige verehren sie noch und machen sie zur Grundlage ihres täglichen Lebens. Solche Überlegungen scheinen ein weniger überstürztes Urteil notwendig zu machen. . . . Die Alten, von denen wir diese Überlieferungen überkommen haben, die wir nicht länger mehr annehmen, weil wir sie nicht länger mehr verstehen, müssen Beweggründe gehabt haben, an dieselben zu glauben, die ihnen ihre größere Nähe an die ersten Zeitalter lieferte, und die uns die Entfernung, welche uns von ihnen trennt, vorenthält. . . . Plato sagt im vierten Buche seiner Gesetze, daß lange vor der Erbauung der ersten Städte Saturn auf Erden eine gewisse Form der Regierung eingerichtet habe, unter der der Mensch sehr glücklich war. Da dies nun das goldene Zeitalter ist, auf das er sich bezieht, oder jenes in den alten Fabeln so verherrlichte Reich der Götter, . . . . so sehen wir zu, http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/387.htm (2 of 5)20.06.2005 17:28:18 Kommentar XII welche Ideen er von jenem glücklichen Zeitalter hatte, und was die Gelegenheit war, die er hatte, diese Fabeln in eine Abhandlung über Politik einzuflechten. Nach Plato muß man, um klare und genaue Vorstellungen über das Königtum, seinen Ursprung und seine Macht zu erhalten, auf die ersten Anfänge der Geschichte und Überlieferung zurückgehen. Große Veränderungen, sagt er, haben sich in alter Zeit im Himmel und auf Erden ereignet, und der gegenwärtige Zustand der Dinge ist eines der Resultate (Karma). Unsere Überlieferungen erzählen uns von vielen Wundern, von Veränderungen, die im Laufe der Sonne stattgefunden haben, vom Reiche des Saturn, und von tausend anderen Dingen, die im menschlichen Gedächtnis verstreut übrig sind; aber man hört niemals irgend etwas von dem Bösen, das diese Umwälzungen hervorgebracht hat, noch von dem Bösen, das unmittelbar auf dieselben folgte. Aber . . . . jenes Böse ist der Anfang, von dem man zu sprechen hat, um im stande zu sein, von Königtum und dem Ursprunge der Macht zu handeln. [63] [54] In der Regel ist, da jetzt selbst die Natur des inneren Menschen ebenso blind geworden ist, wie seine physische Natur, der Mensch auf dieser Erde wie der Amphioxus im Ozean. Gesehen von Millionen verschiedener anderer Fische und Geschöpfe, die sie umgeben, sieht die Spezies Amphioxus - die weder Gehirn, noch irgend einen der Sinne hat, die die anderen Klassen besitzen - dieselben nicht. Wer weiß, ob nicht nach der Darwinischen Theorie diese Branchiostomen die geradlinigen Ahnen unserer Materialisten sind? [55] Die Occultisten sind angeklagt worden, Götter oder Teufel anzubeten. Wir leugnen dies. Unter den zahllosen Scharen von Geistern - Wesenheiten, die Menschen gewesen sind oder sein werden - giebt es welche unermeßlich erhaben über das Menschengeschlecht höher und heiliger als der höchste Heilige auf Erden, und weiser als irgend ein Sterblicher ohne Ausnahme. Und dann giebt es wieder jene, die nicht besser sind als wir, und auch welche, die viel schlechter und niedriger sind, als der niedrigste Wilde. Diese letzteren sind es, die über die leichteste Verbindung mit unserer Erde verfügen, die uns http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/387.htm (3 of 5)20.06.2005 17:28:18 Kommentar XII wahrnehmen und fühlen, so wie die Hellsehenden sie wahrnehmen und fühlen. Die enge Nachbarschaft unserer bezüglichen Aufenthalte und Wahrnehmungsebenen sind unglücklicherweise einem solchen wechselseitigen Verkehr günstig, da sie immer bereit sind, sich in unsere Angelegenheiten zum Wohle oder Wehe einzumengen. Wenn wir gefragt werden, wie so es kommt, daß nur sensitive hysterische Naturen, neuro- und psychopathische Personen ,,Geister“ sehen - und gelegentlich mit ihnen sprechen, so antworten wir auf die Frage mit verschiedenen anderen Fragen. Wir fragen: Kennt ihr die Natur der Hallucination, und könnt ihr ihren psychischen Prozess definieren? Wie könnt ihr sagen, daß alle solchen Visionen nur physischen Hallucinationen zuzuschreiben sind? Was giebt euch die Sicherheit, daß Geistes- und Nervenkrankheiten, während sie einen Schleier über unsere (sogenannten) normalen Sinne ziehen, nicht zur selben Zeit Ausblicke eröffnen, die dem gesunden Menschen unbekannt sind, indem sie Thore aufreißen, die gewöhnlich für eure Wissenschaftlichen (?) Wahrnehmungen verschlossen sind; oder daß eine psychospirituelle Fähigkeit nicht sofort den Verlust oder die zeitweilige Atrophie eines rein physischen Sinnes ersetzt? Krankheit oder Übermaß an Nervenflüssigkeit bringt Mediumschaft hervor und Visionen - Hallucinationen, wie ihr es nennt. Aber was weiß die Wissenschaft thatsächlich selbst von der Mediumschaft? Wahrhaftig, wenn die modernen Charcots dem Delirium ihrer Kranken von einem mehr psychischen Standpunkt Aufmerksamkeit schenken würden, so dürfte die Wissenschaft - insbesondere die Physiologie - mehr gefördert werden als jetzt, und die Wahrheit ein weiteres Feld der Thatsachen in ihrer Erkenntnis haben. [56] I. 70; De Mirville, ebenda, p. 26. [57] Diese waren die früheren Arier und die Hauptmasse der vierten Wurzelrasse - die ersteren fromm und sinnend (der Yoga-Betrachtung http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/387.htm (4 of 5)20.06.2005 17:28:18 Kommentar XII ergeben), die letzteren eine streitbare Rasse von Zauberer; welche infolge ihrer ungezügelten Leidenschaften rasch degenerierten. [58] Die nördliche und südliche Abteilung von Lemuria-Atlantis. Das hyperboreische und das äquatoriale Land der beiden Kontinente. [59] De Rougemont, Peuple Primitif, IIIs. 157; De Mirville, ebenda, p. 29. Dies ist occult und bezieht sich auf die Eigenschaft des Eisens, das von einigen magnetischen Elementen angezogen, und von anderen abgestoßen wird. Solche Elemente können durch einen occulten Vorgang für dasselbe ebenso unzugänglich gemacht werden. wie Wasser für ein Blasen. [60] Ebenda, a. a. O. [61] Der erste Kontinent, oder Insel, wenn man das vorzieht, „die Kappe des Nordpol“, ist niemals zu Grunde gegangen; noch wird sie es bis ans Ende der sieben Rassen. [62] Siehe De Rougemont, ebenda. [63] Boulanger, Règne des Dieux, Einleitung; siehe De Mirville, a. a. O., ebenda, pp. 32, 33. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/387.htm (5 of 5)20.06.2005 17:28:18 Kommentar XII Jenes Böse scheint Plato in der Gleichheit oder Wesenseinheit der Naturen von Herrschern und Beherrschten zu sehen, denn er sagt, daß lange bevor der Mensch seine Städte erbaute, im goldnen Zeitalter nichts anderes als Glück auf Erden war, denn es gab keine Bedürfnisse. Warum? Weil Saturn in der Erkenntnis, daß der Mensch den Menschen nicht beherrschen könne, ohne daß sofort Ungerechtigkeit das Weltall durch seine Launen und Eitelkeit erfülle, keinem Sterblichen erlauben wollte, Macht über seine Mitgeschöpfe zu erlangen. Um dies zu thun, benützte der Gott dieselben Mittel, die wir selbst mit Bezug auf unsere Herden benützen. Wir setzen keinen Ochsen oder Widder über unsere Ochsen oder Widder, sondern geben ihnen einen Führer, einen Hirten, d. i. ein Wesen von einer Art, die ganz verschieden von ihrer eigenen, und von einer höheren Natur ist. Gerade das that Saturn. Er liebte die Menschheit und setzte als Herrscher über sie keinen sterblichen König oder Fürsten, sondern - ,,Geister und Genien ([korrekter Abdruck siehe Buch]) von einer göttlichen Natur, die vollkommener war als jene des Menschen.“ Gott (der Logos, die Zusammenfassung der Schar) war es, der also den Genien vorstehend der erste Hirte und Führer der Menschen wurde. [64] Als die Weit aufgehört hatte, so regiert zu werden, und die Götter sich zurückzogen, verschlangen wilde Tiere einen Teil der Menschheit. Auf ihre eigenen Hilfsquellen und Thätigkeit angewiesen, erschienen unter ihnen der Reihe nach Erfinder und entdeckten das Feuer, den Weizen, den Wein; und die öffentliche Dankbarkeit vergötterte sie. [65] Und die Menschheit hatte recht, da das durch Reibung erzeugte Feuer das erste Geheimnis der Natur und die erste und wichtigste Eigenschaft der Materie war, welche dem Menschen enthüllt wurde. Wie die Kommentare sagen: Früchte und Getreide, zu jener Zeit auf Erden unbekannt, wurden von den ,, Herren der Weisheit“ zum besten der von ihnen Beherrschten aus anderen Lokas (Sphären) gebracht. Nun: Die frühesten Erfindungen (?) der Menschheit sind die wunderbarsten, die die Rasse jemals gemacht hat. . . . Der erste Gebrauch des Feuers, und die Entdeckung der Methoden, durch die es entzündet werden kann: die Zähmung der Tiere: und vor allem die Vorgänge, durch welche die verschiedenen Getreidearten zuerst aus einigen wilden Gräsern (?) entwickelt wurden - dies sind alles Entdeckungen, mit denen sich keine folgende Erfindung au Scharfsinn und Wichtigkeit vergleichen läßt. Sie sind alle der Geschichte unbekannt alle verloren in dem Lichte einer aufblitzenden Dämmerung. [66] http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/389.htm (1 of 2)20.06.2005 17:28:18 Kommentar XII [64] Die Geheimlehre erklärt und erläutert, was Plato sagt, denn sie lehrt, daß jene „Erfinder“ Götter und Halbgötter (Devas und Rishis) waren, welche einige freiwillig, einige vom Karma getrieben - im Menschen inkarniert worden waren. [65] Die vorhergehenden Abschnitte sind zusammengezogen aus Plato, Gesetze, Buch IV, derselbe, Kriton, und Politik; De Mirville, ebenda, pp. 33, 34. [66] Argyle, Unity of Nature. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/389.htm (2 of 2)20.06.2005 17:28:18 Kommentar XII Dies wird in unserer stolzen Generation bezweifelt und geleugnet werden. Aber wenn behauptet wird, daß es keine auf Erden unbekannte Getreide und Früchte giebt, dann können wir den Leser daran erinnern, daß der Weizen niemals in wildern Zustande gefunden worden ist: er ist kein Produkt der Erde. Alle anderen Getreidearten sind auf ihre ursprünglichen Formen in Gestalt verschiedener Arten wilder Gräser zurückgeführt worden, aber der Weizen hat bisher der Anstrengungen der Botaniker, ihn auf seinen Ursprung zurückzuführen, gespottet. Und halten wir uns vor Augen, in diesem Zusammenhange, wie heilig dieses Getreide bei den ägyptischen Priestern war; Weizen wurde selbst in ihre Mumien gelegt, und ist Jahrtausende später in ihren Särgen gefunden worden. Man erinnere sich, wie die Diener des Horus den Weizen auf dem Gefilde von Aanru einsammeln, Weizen, der sieben Ellen hoch ist [67] Die ägyptische Iris sagt Ich bin die Königin dieser Regionen: ich habe zuerst den Sterblichen die Geheimnisse von Weizen und Korn geoffenbart. . . . Ich bin es, die sich in dem Sternbilde des Hundes erhebt. . . . Freue dich, o Ägypten! du, die du meine Amme warst. [68] Sirius wurde der Hundsstern genannt. Er war der Stern des Merkur oder Budha, genannt der Große Unterweiser der Menschheit. Das chinesische Y-King schreibt die Erfindung des Ackerbaues der ,,den Menschen von himmlischen Genien gegebenen Unterweisung“ zu. Wehe, wehe den Menschen, die nichts wissen, nichts beobachten, noch sehen wollen: Sie sind alle blind, [69] da sie in Unkenntnis bleiben darüber, wie voll die Welt ist von verschiedenartigen und unsichtbaren Geschöpfen, die sich selbst an den heiligsten Plätzen scharen. [70] Die ,,Söhne Gottes“ haben existiert und existieren noch. Von den indischen Brahmaputras und Mânasaputras, den Söhnen des Brahmâ und den aus der Seele geborenen Söhnen, herab bis zu den Bne Aleim der jüdischen Bibel zwingen der Glaube der Jahrhunderte und die universale Überlieferung die Vernunft, einem solchen Zeugnis Gehör zu geben. Von was für einem Wert ist die sogenannte ,,unabhängige Kritik“, oder der ,,innere Beweis - gewöhnlich auf den bezüglichen Steckenpferden der Kritiker beruhend - angesichts des universalen Zeugnisses, das sich niemals während der historischen Cyklen geändert hat? Man lese zum Beispiel esoterisch das sechste Kapitel der http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/391.htm (1 of 4)20.06.2005 17:28:19 Kommentar XII Genesis, das die Angaben der Geheimlehre wiederholt, obwohl es sie der Form nach leicht verändert, und eine andere Schlußfolgerung zieht, die selbst mit dem Zohar in Widerspruch steht. Es waren zu den Zeiten Riesen auf Erden; und auch darnach, da die Kinder Gottes (Bne Aleim) die Töchter der Menschen beschliefen, und diese ihnen Kinder gebaren, wurden daraus Gewaltige in der Welt und berühmte Leute (oder Riesen). [71] Was bedeutet dieser Satz: ,,und auch darnach“, wenn er nicht den Sinn hat: es waren Riesen auf Erden zuvor, d. i. vor den sündelosen Söhnen der dritten Rasse; und auch darnach, als die anderen Söhne Gottes, die von niedrigerer Natur waren, die geschlechtliche Verbindung auf Erden einführten - wie Daksha that, als er sah, daß seine Mânasaputras die Erde nicht bevölkern wollten? Und dann kommt eine große Lücke in dem Kapitel zwischen Vers 4 und 5. Denn sicherlich war es nicht in der Bosheit der ,,Gewaltigen . . . und berühmten Leute“, unter welchen Nimrod, der ,,gewaltige Jäger vor dem Herrn“, sich befindet, oder infolge derselben, daß ,,der Herr sah, daß der Menschen Bosheit groß war“, noch in den Erbauern von Babel, denn dies war nach der Sintflut; sondern in der Nachkommenschaft der Riesen, welche monstra quaedam de genere giganteo hervorbrachten, Ungeheuer, aus denen die niederen Menschenrassen entsprangen, die jetzt auf Erden durch ein paar elende aussterbende Stämme und die großen menschen-ähnlichen Affen repräsentiert sind. Und wenn wir von Theologen, einerlei ob protestantischen oder römischkatholischen, zur Rede gestellt werden, so brauchen wir sie nur auf ihre eigenen buchstäblichen Texte zu verweisen. Der obenangeführte Vers ist immer ein Dilemma gewesen, nicht nur für die Männer der Wissenschaft und Bibelgelehrten, sondern auch für Priester. Denn, wie der Rev. Pater Péronne es aufwirft: Entweder waren sie (die Bne Aleim) gute Engel, und konnten sie in einem solchen Zustande dann fallen? Oder sie waren böse (Engel), und in diesem Zustande konnten sie nicht Bne Aleim oder Söhne Gottes genannt werden. [72] Dieses biblische Rätsel - ,,dessen wirklichen Sinn kein Schriftsteller jemals verstanden hat“, wie Fourmont aufrichtig gesteht [73] - kann nur durch die occulte Lehre erklärt werden, durch den Zohar für die Westlichen und durch das Buch http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/391.htm (2 of 4)20.06.2005 17:28:19 Kommentar XII des Dzyan für die Östlichen. Was das letztere sagt, haben wir gesehen; was der Zohar uns sagt, ist, daß Bne Aleim ein Name war, der den Malachim, den guten Boten, und den Ischins, den niedrigeren Engeln, gemein war. [74] Wir können zum Besten der Dämonologen hinzufügen, daß ihr Satan, der ,, Widersacher“, im Hiob unter die ,,Söhne“ Gottes oder Bne Aleim gerechnet ist, die ihren Vater besuchen. [75] Aber davon später. [67] Totenbuch, XCIX. 33; und CLVI. 4. Der Leser wird verwiesen auf Strophe VII, Shloka 1 (I. 240), wo dieser Vers nach einer anderen von seinen Bedeutungen erklärt wird und auch auf das Totenbuch, CIX. 4 und 5. Dies ist eine unmittelbare Bezugnahme auf die esoterische Einteilung der menschlichen ,,Prinzipien“, symbolisiert durch den göttlichen Weizen. Die Legende, welche das dritte Register des Papyrus (Totenbuch, CX.) beschreibt, sagt: ,,Dies ist die Region der Manen (entkörperten Menschen), sieben Ellen hoch - (nämlich jener, welche eben entrückt waren und die als noch siebenfältig mit allen ihren ,Prinzipien‘ angenommen wurden, da selbst der Körper astral im Kâma Loka oder Hades dargestellt war, vor ihrer Trennung); und dort ist drei Ellen hoher Weizen für Mumien in einem Zustande der Vollkommenheit (d. i. für jene, die bereits getrennt sind, deren drei höhere Prinzipien in Devachan), denen es gestattet ist, ihn einzusammeln Diese Region (Devachan) wird genannt ,,das Land der Wiedergeburt der Götter“; und als von Shu, Tefnut und Seb bewohnt dargestellt. Die „Region für die Manen, sieben Ellen hoch“ - für die noch unvollkommenen Mumien - und die Region für jene ,,in einem Zustand der Vollkommenheit“, welche ,,drei Ellen hohen Weizen einsammeln,“ ist so klar wie möglich. Die Ägypter hatten dieselbe esoterische Philosophie, die jetzt von den cishimâlayischen Adepten gelehrt wird, und über die letzteren wird, wenn sie begraben werden, Korn und Weizen gestreut. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/391.htm (3 of 4)20.06.2005 17:28:19 Kommentar XII [68] I. XIV. Es giebt Ägyptologen, welche ganz irrtümlich versucht haben, Osiris mit Menes zu identifizieren. Bunsen schreibt dem Menes ein Älter von 5867 Jahren v. Chr. zu, und wird deshalb von Christen gerügt. Aber ,,IsisOsiris“ regierten in Ägypten, bevor der Tierkreis auf die Decke des Tempels von Dendera gemalt wurde, und das ist vor mehr denn 75000 Jahren! [69] Im Texte ,,verkorkt“ oder ,,zugeschraubt“. [70] Zohar, Teil I, col. 177; De Mirville, ebenda, p. 88. [71] Genesis, VI. 4. [72] Praelectiones Theol., cap. II; De Mirville, ebenda, p. 84. [73] Réflexions Critiques sur l‘Origine des Ancienes Peuples. [74] Rabbi Parcha. [75] I. 6. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/391.htm (4 of 4)20.06.2005 17:28:19 Kommentar XII Nun sagt der Zohar, daß die Ischins, die schönen Bne Aleim, nicht schuldig waren, sondern sich mit den sterblichen Menschen vermischten, weil sie auf die Erde gesendet waren, um so zu thun. [76] An anderer Stelle zeigt dasselbe Buch, daß diese Bne Aleim der zehnten Unterteilung der ,,Thronen“ angehören. [77] Es erklärt auch, daß die Ischins - ,,Männergeister“, viri spirituales [78] - nun, da die Menschen sie nicht länger mehr sehen können, den Magiern durch ihre Wissenschaft Homunculi hervorbringen helfen, was nicht ,,kleine Menschen“ sind, sondern ,,Menschen, die kleiner (im Sinne von niedriger) sind als Menschen“. Beide zeigen sich unter der Form, welche die Ischins damals hatten, d. i. gasförmig und ätherisch. Ihr Haupt ist Azazel. Aber Azazel, den das Kirchendogma hartnäckig mit Satan in Verbindung bringt, ist nichts von der Art. Azazel ist ein Geheimnis, wie anderwärts erklärt ist, und von Maimonides wird das so ausgedrückt: Es ist ein undurchdringliches Geheimnis in der Erzählung betreffs Azazel. [79] Und das ist so., wie Lanci, ein Bibliothekar des Vatikans, den wir früher angeführt haben, und der es wissen sollte, sagt: Dieser ehrwürdige göttliche Name (nome divino e venerabile) ist durch die Feder der Bibelgelehrten ein Teufel, eine Wüste, ein Berg, und ein Bock geworden. [80] Daher erscheint es thöricht, den Namen, wie es Spencer thut, von Azal (getrennt) und El (Gott) herzuleiten, also ,,ein von Gott getrennter“ - der Teufel. Im Zohar ist Azazel vielmehr das ,,Opfertier“ als der ,,regelmässige Widersacher des Jehovah“ wie Spencer es haben möchte. [81] Die Menge von böswilliger Einbildung und Erdichtung, die seitens verschiedener fanatischer Schriftsteller dieser ,,Schar“, entgegengebracht wird, ist ganz außerordentlich. Azazel und seine ,,Schar“ sind einfach der hebräische ,, Prometheus“ und sollten von demselben Standpunkt aus betrachtet werden. Der Zohar zeigt die Ischins an den Berg in der Wüste gekettet. Dies ist allegorisch, und spielt einfach darauf an, daß diese ,,Geister“ während des Cyklus der Inkarnation an die Erde gekettet sind. Azazel oder Azazyel ist einer der Häupter der ,,übertretenden“ Engel im Buche Enoch, welche auf Ardis, die Spitze des Berges Armon herabsteigend, sich durch Treuschwur einander verbanden. Es heißt, daß Azazyel den Menschen lehrte, Schwerter, Messer und Schilde zu machen, und Spiegel (?) zu erzeugen, um jemand sehen zu machen, was hinter http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/393.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:19 Kommentar XII ihm ist - d. i. ,,magische Spiegel“. Amazarak lehrte alle Zauberer und Wurzelteiler; Amers lehrte die Auflösung der Magie; Barkayal Astrologie; Akibil die Bedeutung der Vorbedeutungen und Zeichen; Tamiel Astronomie; und Asaradel lehrte die Bewegung des Mondes. [82] ,,Diese sieben waren die ersten Unterweiser des vierten Menschen“ (d. i. der vierten Rasse). Aber warum sollte eine Allegorie immer gerade in der Bedeutung verstanden werden, die durch ihren toten Buchstaben ausgedrückt ist? Es ist die symbolische Darstellung des großen Kampfes zwischen der göttlichen Weisheit, dem Nous, und ihrem irdischen Wiederschein, der Psyche, oder zwischen Geist und Seele, im Himmel und auf Erden. Im Himmel - weil die göttliche Monade sich freiwillig daraus verbannt hatte, um zum Zwecke der Inkarnation auf eine niedrigere Ebene herabzusteigen und so das Tier aus Lehm in einen unsterblichen Gott zu verwandeln. Denn, wie Éliphas Lévi uns sagt: Die Engel streben darnach, Menschen zu werden; denn der vollkommene Mensch, der Mensch-Gott, steht selbst über den Engeln. Auf Erden - weil der Geist, sobald er herabgestiegen war, sofort in den Schlingen der Materie erstickt wurde. Seltsamerweise kehrt die occulte Lehre die Charaktere um; der anthropomorphische Erzengel im Falle der Christen und der menschengleiche Gott bei den Hindûs repräsentieren in diesem Falle die Materie; und der Drache oder die Schlange den Geist. Die occulte Symbolik liefert den Schlüssel zu dem Geheimnis, die theologische Symbolik verbirgt es nur noch mehr. Denn die erstere erklärt gar manche Aussprüche in der Bibel und selbst im Neuen Testament, die bisher unverständlich geblieben sind, während die letztere infolge ihres Dogmas von Satan und seiner Auflehnung den Charakter und die Natur ihres angeblich unendlichen, absolut vollkommenen Gottes verkleinert und das größte Übel und den größten Fluch auf Erden erzeugt - den Glauben an einen persönlichen Teufel. Dieses Geheimnis ist jetzt teilweise enthüllt. Der Schlüssel zu seiner metaphysischen Auslegung ist jetzt wieder hergestellt worden, während der Schlüssel zu seiner theologischen Auslegung die Götter und Erzengel als Symbole für die Religionen des toten Buchstaben oder des Dogmas zeigt, wie sie gegen die nackten und nicht von der Phantasie ausgeschmückten reinen Wahrheiten des Geistes aufgestellt stehen. Zahlreich waren die in dieser Richtung hingeworfenen Andeutungen in Isis http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/393.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:19 Kommentar XII entschleiert, und eine noch größere Zahl mit Bezugnahme auf das Geheimnis kann in diesen Bänden verstreut gefunden werden. Um die Sache ein für allemal klar zu machen: das, was die Priesterschaft einer jeden dogmatischen Religion, vorzugsweise der christlichen, als Satan, den Feind Gottes bezeichnet, ist in Wirklichkeit der höchste göttliche Geist - die occulte Weisheit auf Erden - , welche natürlich jeder weltlichen vergänglichen Täuschung, die dogmatischen oder kirchlichen Religionen eingeschlossen, widerstreitet. Die römische Kirche, intolerant, bigott und grausam gegen alle, die nicht ihre Sklaven sein wollen, die Kirche, die sich selbst die ,,Braut“ Christi nennt, und zur selben Zeit den Bevollmächtigten Petri, an den der Tadel des Meisters ,,Gehe hinter mich, du Satan!“ richtig adressiert war, und anderseits die protestantische Kirche, welche sich selbst christlich nennt, jedoch seltsamerweise das neue Testament durch das alte Gesetz des Moses ersetzt, das Christus offen verworfen hatte - diese beiden Kirchen kämpfen somit gegen die göttliche Wahrheit, wenn sie den Drachen der esoterischen göttlichen Weisheit zurückweisen und schmähen. So oft sie den gnostischen solaren Chnouphis, den Agathodämon Christos, oder die theosophische Schlange der Ewigkeit oder selbst die Schlange der Genesis verfluchen - sind sie von demselben Geiste des finsteren Fanatismus bewegt, der die Pharisäer bewegt, Jesus zu fluchen mit den Worten: ,,Sagten wir nicht recht, daß du einen Teufel hast?“ [76] Buch Ruth und Schadash, fol. 63, col. 3, Amsterdamer Ausg. [77] Zohar, Teil II, col. 73: De Mirville, ebenda, p. 86. [78] Ebenda, p. 87. [79] More Nevochim, XXVI. 8. [80] Sagra Scrittura. [81] II. pp. 14, 29. [82] Kap. VIII; Laurences Übers., pp. 7 und 8. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/393.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:19 Kommentar XII Man lese die Erzählung von Indra (Vâyu) im Rig Veda, dem im wahrsten Sinne des Wortes occulten Buche des Âriertums, und vergleiche mit ihr dieselbe in den Purânen - der exoterischen Lesart davon, und der absichtlich verstümmelten Erzählung der wahren Weisheitsreligion. Im Rig Veda ist Indra der größte und höchste der Götter, und sein Soma-trinken ist allegorisch für seine hochgeistige Natur. In den Purânen wird Indra ein Liederlicher, und ein regelrechter Säufer des Somasaftes auf die gewöhnliche irdische Art. Er ist der Besieger aller der ,, Feinde der Götter“, der Daityas, Nâgas (Schlangen), Asuras, aller Schlangengötter und des Vrita, der kosmischen Schlange. Indra ist der heilige Michael des indischen Pantheons - der Anführer der streitbaren Schar. Wenden wir uns der Bibel zu, so finden wir Satan, einen der ,,Kinder Gottes“, [83] in der exoterischen Auslegung zum Teufel und Drachen in seinem höllischen, bösen Sinne werden. Aber in der Kabalah [84] wird Samael, welcher Satan ist, als wesensgleich mit St. Michael, dem Besieger des Drachen, gezeigt. Wie ist dies zu verstehen, wenn gesagt wird, daß Tselem (das Bild) auf gleiche Weise Michael und Samael reflektiert, die eins sind? Beide gehen, so wird gelehrt, aus Ruach (Geist), Neshamah (Seele) und Nephesh (Leben) hervor. Im chaldäischen Buch der Zahlen ist Samael die verborgene (occulte) Weisheit und Michael die höhere irdische Weisheit, die beide aus derselben Quelle hervorgehen, aber nach ihrem Austritte aus der Weltseele, welche auf Erden Mahat ist, intellektuelles Verstehen oder Manas, der Sitz des Intellektes - divergieren. Sie divergieren, weil der eine (Michael) von Neshamah beeinflußt wird, während der andere (Samael) unbeeinflußt bleibt. Dieser Lehrsatz wurde von dem dogmatischen Geiste der Kirche verzerrt, welche den unabhängigen, von der äußeren Form, somit auch vom Dogma unbeeinflußten Geist haßte und sofort aus Samael-Satan - dem weisesten und geistigsten Geist von allen - den Widersacher ihres anthropomorphischen Gottes und sinnlichen physischen Menschen, den Teufel machte! [83] Hiob I. 6. [84] Das chaldäische Buch der Zahlen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/395a.htm20.06.2005 17:28:20 Kommentar XII DER URSPRUNG DES SATANISCHEN MYTHOS. Loten wir diese Schöpfung der kirchenväterlichen Phantasie noch tiefer und suchen wir ihr Vorbild bei den Heiden. Der Ursprung des neuen satanischen Mythos ist leicht zu verfolgen. Die Überlieferung von dem Drachen und der Sonne findet in jedem Teile der Welt, sowohl in ihren civilisierten, wie in ihren halbwilden Gegenden seinen Widerhall. Sie entstand in dem Geflüster über geheime Initiationen unter den Profanen, und wurde ehedem allgemein eingeführt durch die früher universale Religion der Sonnenverehrung. Es gab eine Zeit, da die vier Teile der Welt mit Tempeln bedeckt waren, die der Sonne und dem Drachen geweiht waren; aber der Kultus ist jetzt zumeist in China und in buddhistischen Ländern erhalten, wobei Bel und der Drache rege1mäßig gepaart erscheinen, und der Priester der ophitischen Religion ebenso regelmäßig den Namen seines Gottes annimmt. [85] Unter den Religionen der Vergangenheit müssen wir in Ägypten nach seinem westlichen Ursprung suchen. Die Ophiten übernahmen ihre Riten von Hermes Trismegistus, und die heliolatrische Verehrung mit ihren Sonnengöttern kam in das Land der Pharaonen aus Indien. In den Göttern von Stonehenge erkennen wir die Gottheiten von Delphi und Babylon wieder, und in jenen des letzteren die Devas der vedischen Nationen. Bel und der Drache, Apollo und Python, Krishna und Kâliya, Osiris und Typhon sind alle eins unter vielen Namen - deren letzte Michael und der rote Drache sind und St. Georg und sein Drache. Da Michael ,, einer wie Gott“ ist, oder sein ,,Doppelgänger“ für irdische Zwecke, und einer der Elohim ist, der kämpfenden Engel, so ist er somit einfach eine Permutation des Jehovah. Was immer das kosmische oder astronomische Ereignis gewesen sein mag, das zuerst die Allegorie von ,,Krieg im Himmel“ entstehen ließ, sein irdischer Ursprung muß in den Initiationstempeln und archaischen Krypten gesucht werden; und der Beweis dafür ist der, daß wir finden, daß (a) die Priester die Namen der Götter annahmen, denen sie dienten; (b) die ,,Drachen“ durch das ganze Altertum als die Symbole der Unsterblichkeit und Weisheit, der geheimen Erkenntnis und der Ewigkeit galten und (c) die Hierophanten von Ägypten, von Babylon und Indien sich gewöhnlich als die ,,Söhne des Drachen“ und ,,Schlangen“ bezeichneten, und so die Lehren der Geheimlehre bestätigten. Es gab zahlreiche Katakomben in Ägypten und Chaldäa, von denen einige von sehr weiter Erstreckung sind. Die berühmtesten derselben waren die http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/395b.htm (1 of 2)20.06.2005 17:28:20 Kommentar XII unterirdischen Krypten von Theben und Memphis. Die ersteren, beginnend an der westlichen Seite des Nil, erstrecken sich gegen die libysche Wüste, und waren als die Schlangenkatakomben oder Gänge bekannt. Dort wurden die heiligen Mysterien des Kyklos Anankês, des ,,unvermeidlichen Cyklus“, allgemein bekannt als der ,,Kreis der Notwendigkeit“, abgehalten; das unerbittliche Los, daß einer jeden Seele nach dem körperlichen Tode auferlegt war, nachdem sie in dem Gebiete der Amenti abgeurteilt worden war. [85] Archeology, XXV, 220, London. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/395b.htm (2 of 2)20.06.2005 17:28:20 Kommentar XII In dem Buche De Bourbourgs beschreibt Votan, der mexikanische Halbgott, bei der Erzählung seiner Expedition einen unterirdischen Gang, welcher unter dem Boden verlief und an der Wurzel der Himmel endigte, und fügt hinzu, daß dieser Gang ein Schlangenloch war, ,,un agujero de colubra“; und daß er dazu zugelassen wurde, weil er selbst ein ,,Sohn der Schlangen“, oder eine Schlange war. [86] Dies ist in der That sehr bedeutsam; denn seine Beschreibung des ,, Schlangenloches“ ist die der alten ägyptischen Krypta, wie oben erwähnt. Ferner bezeichneten sich die Hierophanten von Ägypten, und auch die von Babylon allgemein während der Mysterien als ,,die Söhne des Schlangengottes“ oder ,, Söhne des Drachen“. ,Der assyrische Priester trug immer den Namen seines Gottes“, sagt Movers. Die Druiden der keltisch-britannischen Gegenden nannten sich auch Schlangen. ,,Ich bin eine Schlange, ich bin ein Druide,“ riefen sie aus. Das ägyptische Karnak ist der Zwillingsbruder des Carnac der Bretagne, welches letztere Carnac den Schlangenberg bedeutet. Die Dracontia bedeckten einstmals die Oberfläche des Erdballs, und diese Tempel waren dem Drachen nur deshalb geweiht, weil er das Symbol der Sonne war, welche ihrerseits das Symbol des höchsten Gottes war des phönizischen Elon oder Elion, den Abraham als El Elion anrief. [87] Abgesehen von dem Beinamen Schlangen wurden sie auch als die ,,Bildner“ oder ,,Baumeister“ bezeichnet, denn die ungeheure Größe ihrer Tempel und Monumente war derart, daß selbst jetzt noch die in Staub zerfallenen Überreste derselben ,,die mathematischen Berechnungen unserer modernen Ingenieure erschrecken“, wie Taliesin sagt. [88] De Bourbourg deutet an, daß die Oberhäupter des Namens des Votan, des Quetzo-Cohuatl oder der Schlangengottheit der Mexikaner die Abkömmlinge von Ham und Kanaan sind. ,,Ich bin Hivim“, sagen sie. ,,Da ich ein Hivim bin, so bin ich von dem großen Geschlechte des Drachen (Schlange). Ich bin selber eine Schlange, denn ich bin ein Hivim.“ [89] Ferner wird gezeigt, daß ,,der Kampf im Himmel“ in einer seiner Bedeutungen sich auf jene schrecklichen Kämpfe bezogen hat die dem Kandidaten für Adeptschaft bevorstehen - Kämpfe zwischen ihm selbst und seinen (durch Magie) personifizierten menschlichen Leidenschaften, wenn der erleuchtete Innere Mensch entweder sie töten, oder verlieren mußte. Im ersteren Falle wurde er der ,,Drachentöter“, da er alle Versuchungen glücklich überwunden hatte, und http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/397.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:21 Kommentar XII ein „Sohn der Schlange“ und eine Schlange selbst, da er seine alte Haut abgeworfen hatte und in einem neuen Körper geboren worden war, und so ein Sohn der Weisheit und Unsterblichkeit in Ewigkeit wurde. Seth, der angebliche Vorvater von Israel, ist bloß eine jüdische Travestie des Hermes, des Gottes der Weisheit, genannt auch Thoth, Tat, Seth, Set und Satan. Er ist auch Typhon, das gleiche wie Apophis, der von Horus erschlagene Drache; denn Typhon wurde auch Set genannt. Er ist einfach die dunkle Seite seines Bruders Osiris, sowie Angra Mainyu der schwarze Schatten des Ahura Mazda ist. Terrestrisch standen alle diese Allegorien im Zusammenhang mit den Prüfungen der Adeptschaft und Initiation. Astronomisch bezogen sie sich auf die Sonnenund Mondfinsternisse, deren mythische Erklärungen wir bis zum heutigen Tage in Indien und Ceylon finden, wo jedermann die allegorischen Erzählungen und Überlieferungen studieren kann, die durch viele Jahrtausende unverändert geblieben sind. Râhu ist mythologisch ein Daitya - ein Riese, ein Halbgott, dessen untere Körperhälfte in einen Drachen- oder Schlangenschwanz endigte. Während des Quirlens des Oceans, als die Götter das Amrita hervorbrachten, das Wasser der Unsterblichkeit, stahl er etwas davon, und davon trinkend wurde er unsterblich. Sonne und Mond, welche ihn bei seinem Diebstahle entdeckt hatten, klagten ihn bei Vishnu an, der ihn in den Sternenraum versetzte, wo der obere Teil seines Körpers das Drachenhaupt und der untere (Ketu) den Drachenschwanz repräsentiert; die beiden sind der aufsteigende und absteigende Knoten. Seither übt Râhu seine Rache an Sonne und Mond, indem er sie gelegentlich verschlingt. Aber diese Fabel hat eine andere mystische Bedeutung, denn Râhu, das Drachenhaupt, spielte eine hervorragende Rolle in den Mysterien der Sonnen-(Vikartana-)Initiation, wo der Kandidat mit dem Drachen einen äußersten Kampf zu bestehen hatte. Die Höhlen der Rishis, die Wohnungen des Teiresias und der griechischen Seher, waren jenen der Nâgas nachgebildet - der indischen Königsschlangen, welche in Felsenhöhlen unter der Erde wohnten. Vom Shesha, der tausendköpfigen Schlange, auf dem Vishnu ruht, bis herab zum Python, dem Drachenschlangenorakel, deuten alle auf die geheime Bedeutung des Mythos. In Indien finden wir die Thatsache in den frühesten Purânen erwähnt. Die Kinder der Surasâ sind die mächtigen ,,Drachen“. Das Vâyu Purâna ersetzt die ,, Drachen“ der Surasâ des Vishnu Purâna durch die Dânavas, die Nachkommen des Danu durch den weisen Kashyapa, und da diese Dânavas Riesen oder http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/397.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:21 Kommentar XII Titanen waren, welche gegen die Götter kämpften, so erweisen sie sich dadurch als wesensgleich mit den ,,Drachen“ und ,,Schlangen“ der Weisheit. [86] Die Phönizier, 70. [87] Siehe Sanchuniathon in Eusebius, Pr. Ev., 36; Genesis, XVI. [88] Society of Antiquaries of London, XXV. 220. [89] Cartas, 51; siehe Isis entschleiert, I, 553 ff. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/397.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:21 Kommentar XII Wir haben nur die Sonnengötter eines jeden Landes zu vergleichen, um zu finden, daß ihre Allegorien vollkommen mit einander übereinstimmen, und je occulter ein allegorisches Symbol ist, desto mehr stimmt sein entsprechendes Symbol in den exoterischen Systemen mit ihm überein. So werden, wenn aus drei dem Anscheine nach weit von einander verschiedenen Systemen - der alten ansehen, der alten griechischen und der modernen christlichen Darstellung verschiedene Sonnengötter und Drachen nach Belieben ausgewählt werden, dieselben sich als einander nachgebildet erweisen. Nehmen wir Agni den Feuergott, Indra das Firmament und Kârttikeya von den Hindûs; den griechischen Apollo; und Michael, den ,,Engel der Sonne“, den ersten der Aeonen, von den Gnostikern der ,,Heiland“ genannt - und gehen der Reihe nach vor. 1. Agni, der Feuergott, wird im Rig Veda Vaishvânara genannt. Nun ist Vaishvânara ein Dânava, ein Riesen-Dämon, [90] dessen Töchter Pulomâ und Kâlakâ die Mütter zahlloser Dânavas (30 Millionen) durch Kashyapa wurden, [91] und in Hiranyapura, „der goldenen Stadt, die in der Luft schwebt“, leben. [92] Daher ist Indra gewissermaßen der Stiefsohn dieser beiden als ein Sohn des Kashyapa; und Kashyapa ist in diesem Sinne wesengleich mit Agni, dem Feuergotte oder der Sonne (Kashyapa-Âditya). Zu derselben Gruppe gehört Skanda oder Kârttikeya, der Kriegsgott, der sechsgesichtige Planet Mars astronomisch, ein Kumâra oder jungfräulicher Jüngling, geboren durch Agni [93] zum Zwecke der Vernichtung des Târaka, eines Dânavadämons, des Enkels des Kashyapa durch seinen Sohn Hiranyâksha. [94] Târakas Yogabußen waren so außerordentlich, daß sie zum Schrecken der Götter wurden, welche einen solchen Nebenbuhler an Macht fürchteten. [95] Während Indra, der lichte Gott des Firmamentes, den Schlangendämon Vritra oder Ahi tötet - für welche That er Vritra-han, der ,,Vernichter des Vritra“ genannt wird - führt er die Scharen der Devas (Engel oder Götter) gegen andere Götter, welche sich gegen Brahma empören, wofür er den Beinamen Jishnu, ,,Führer der himmlischen Schar“, erhält. Kârttikeya erweist sich auch als im Besitze derselben Titel. Wegen der Tötung des Târaka, des Dânavas, wird er genannt: Târaka-jit, ,,Besieger des Târaka“, [96] Kumâra Guha, der ,,geheimnisvolle jungfräuliche Jüngling“, Siddhasena, ,,Führer der Siddhas“ und Shaktidhara, ,,Speerhalter“. 2. Man nehme nun Apollo, den griechischen Sonnengott, und sehe durch Vergleich der über ihn gegebenen mythischen Berichte, ob er nicht sowohl dem Indra, Kârttikeya und selbst Kashyapa-Âditya entspricht, und gleichzeitig dem http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/399.htm (1 of 4)20.06.2005 17:28:21 Kommentar XII Michael (als der englischen Form des Jehovah), dem ,,Engel der Sonne“, welcher ist ,,gleich“, und ,,eins mit, Gott“. Spätere geschickte Erklärungen zu monotheistischen Zwecken, wie sehr sie auch zu nicht zu bezweifelnden Kirchendogmen erhöht sein mögen, beweisen nichts, ausgenommen vielleicht den Mißbrauch menschlicher Autorität und Macht. Apollo ist Helios, die Sonne, Phoibos-Apollo, das ,,Licht des Lebens und der Welt“, [97] der sich aus der goldenbeschwingten Schale (der Sonne) erhebt; somit ist er der Sonnengott im wahrsten Sinne des Wortes. Im Augenblicke seiner Geburt verlangt er seinen Bogen, um Python, den dämonischen Drachen, zu töten, welcher seine Mutter vor seiner Geburt anfiel, [98] und den zu vernichten er den göttlichen Auftrag hat - wie Kârttikeya, welcher zu dem Zweck geboren wird, den Târaka zu töten, den allzu heiligen und weisen Dämon. Apollo wird geboren auf einer siderischen Insel mit Namen Asteria - die ,,goldene Sterneninsel“, die ,,Erde, welche in der Luft schwebt“, was das indische goldene Hiranyapura ist; er wird genannt der reine ([korrekter Abdruck siehe Buch]), Agnus Dei, der indische Agni, wie Dr. Kenealy meint, und in der ursprünglichen Mythe ist er frei ,,von aller sinnlichen Liebe“. [99] Er ist daher ein Kumâra, wie Kârttikeya, und wie Indra war in seinem früheren Leben und seinen früheren Biographien. Python obendrein, der ,,rote Drache“, verbindet Apollo mit Michael, welcher mit dem apokalyptischen Drachen streitet, der das Weib, das gebären sollte, anzufallen sucht, wie Python Apollos Mutter anfällt. Kann irgend jemand verfehlen, die Wesensgleichheit zu sehen? Hätte der sehr ehrenwerte W. E. Gladstone, welcher sich seiner griechischen Gelehrsamkeit und seines Verständnisses, des Geistes der homerischen Allegorien rühmt, jemals eine wirkliche Witterung von der esoterischen Bedeutung der Ilias und Odyssee gehabt, so würde er die Offenbarung des St. Johannes, und selbst den Pentateuch besser verstanden haben, als er es thut. Denn der Weg zur Bibel geht durch Hermes, Bei und Homer, sowie der Weg zu diesen durch die indischen und chaldäischen religiösen Symbole geht. [90] Unter diesem Namen ist er in die Liste der Dânavas im Vdyu Purâna eingereiht; der Kommentator des Bhâgavata Purâna nennt ihn einen Sohn des Dann, aber der Name bedeutet auch ,,Geist der Menschheit“. [91] Kashyapa wird der Sohn des Brahmâ genannt, und ist der ,, http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/399.htm (2 of 4)20.06.2005 17:28:21 Kommentar XII Selbstgeborene“‘ dem ein großer Teil des Schöpfungswerkes zugeschrieben wird. Er ist einer von den sieben Rishis; exoterisch der Sohn des Marîchi, des Sohnes des Brahmâ; während der Âtharva Veda sagt: ,,der selbstgeborene Kashyapa entspring aus der Zeit“, und esoterisch Zeit und Raum Formen der Einen unerkennbaren Gottheit sind. Als ein Âditya ist Indra Sohn des Kashyapa, sowie auch Vaivasvata Manu, unser Vorfahr. In dem im Texte gegebenen Beispiele ist er Kashyapa-Âditya‘ die Sonne und der Sonnengott, aus dem alle ,,kosmischen“ Dämonen, Drachen (Nâgas), Schlangen oder Schlangengötter, und Dânavas oder Riesen geboren sind. Die Bedeutung der oben gegebenen Allegorien ist rein astronomisch und kosmisch, wird aber zum Beweise der Wesensgleichheit aller dienen. [92] Vishnu Purâna, Wilsons Übers., II. 72. [93] Alle solchen Geschichten sind in den exoterischen Texten verschieden. Im Mahâbhârata ist Kârttikeya, ,,der sechsgesichtige Mars“, der Sohn des Rudra oder Shiva, selbstgeboren ohne eine Mutter aus dem ins Feuer geworfenen Samen des Shiva. Doch wird Kârttikeya gewöhnlich Agnibhû, der ,,Feuergeborene“, genannt. [94] Hiranyâksha ist der Beherrscher oder König der fünften Region von Pâtâla, ein Schlangengott. [95] Die Elohim fürchteten auch die Kenntnis des Guten und Bösen bei Adam, und werden daher dargestellt als ihn aus dem Paradiese treibend oder ihn geistig tötend. [96] Die erzählte Geschichte ist die, daß Târaka (auch Kâlanâbha genannt), infolge seiner außerordentlichen Yogakräfte die ganze göttliche Kenntnis der Yoga-vidyâ und die occulten Kräfte der Götter erlangt hatte, die gegen ihn sich verschwuren. Hier sehen wir die ,,gehorsame Schar“ der Engel oder http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/399.htm (3 of 4)20.06.2005 17:28:21 Kommentar XII kleineren Götter sich gegen die (zukünftigen) gefallenen Engel verschwören, die Enoch des großen Verbrechens anklagt, der Welt alle ,,im Himmel geschehenen geheimen Dinge“ aufgedeckt zu haben. Michael, Gabriel, Raphael, Suryal und Uriel waren es, die bei Gott dem Herrn jene ihrer Brüder anklagten, von denen es hieß, daß sie die göttlichen Geheimnisse ausgespäht und dieselben den Menschen gelehrt hatten; auf diese Weise entgingen sie selber einer ähnlichen Bestrafung. Michael wurde beauftragt, den Drachen zu bekämpfen, und ebenso Kârttikeya, und zwar unter denselben Umstände. Beide sind ,,Führer der himmlischen Schar, beide jungfräulich, beide Führer der Heiligen“, ,,Speerhälter“ (Shaktidharas), u. s. w. Kârttikeva ist ebenso sicher das Urbild von Michael und St. Georg, wie Indra das Vorbild von Kârttikeya ist. [97] Das ,,Leben und das Licht“ der materiellen physischen Welt, die Freude der Sinne - nicht der Seele. Apollo ist in hervorragender Weise der menschliche Gott der Gott des zum Gefühl sprechenden, prunkliebenden und theatralischen Kirchenrituals mit Lichtern und Musik. [98] Siehe Offenbarung (XII), wo wir Apollos Mutter vom Python, dem roten Uneben, verfolgt sehen, welcher auch Porphyrion, der scharlachene oder rote Titan, ist. [99] Book of God, p. 88. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/399.htm (4 of 4)20.06.2005 17:28:21 Kommentar XII 3. Die Wiederholung dieser archaischen Überlieferung findet sich im Kapitel XII der Offenbarung St. Johannis, und kommt ohne den geringsten Zweifel von den babylonischen Legenden, wiewohl die babylonische Geschichte ihrerseits ihren Ursprung in den Allegorien der Ârier hatte. Das von dem verstorbenen George Smith gelesene Bruchstück genügt, um die Quelle dieses Kapitels der Apokalypse aufzudecken. Hier ist es in der Wiedergabe des hervorragenden Assyriologen: Unser . . . Bruchstück bezieht sich auf die Schöpfung der Menschheit, genannt Adam, wie (der Mensch) in der Bibel. Er ist vollkommen erschaffen, . . . aber später vereinigt er sich mit dem Drachen der Tiefe, dem Tiere Tiamat, dem Geiste des Chaos, und vergeht sich gegen seinen Gott, der ihn verflucht, und auf sein Haupt alle Übel und Mühsale der Menschheit herabruft. [100] Auf dies folgt ein Kampf zwischen dem Drachen und den Kräften des Bösen oder Chaos auf der einen Seite und den Göttern auf der anderen. Die Götter haben für sie geschmiedete Waffen [101] und Merodach (der Erzengel Michael in der Offenbarung) unternimmt es, die himmlische Schar gegen den Drachen zu führen. Der Krieg, der mit Geist beschrieben wird, endet natürlich mit dem Siege der Prinzipien der Guten. [102] Dieser Krieg der Götter mit den Mächten der Tiefe bezieht sich auch in seiner letzten und irdischen Anwendung auf den Kampf zwischen den ârischen Adepten der entstehenden fünften Rasse und den Zauberern der Atlantis, den Dämonen der Tiefe, den von Wasser umgebenen Inselbewohnern, die in der Flut verschwanden. Die Symbole des ,,Drachen“ und des ,,Streits im Himmel“ haben, wie bereits festgestellt, mehr als eine Bedeutung; religiöse, astronomische und geologische Ereignisse sind in der einen gemeinsamen Allegorie eingeschlossen. Aber sie hatten auch eine kosmologische Bedeutung. In Indien wiederholt sich die Drachengeschichte in einer ihrer Formen in den Kämpfen des Indra mit Vritra. In den Veden wird dieser Ahi-Vritra als der Dämon der Trockenheit, des schrecklichen heissen Windes bezeichnet. Indra wird als beständig im Kriege mit ihm liegend dargestellt; und mit Hilfe seines Donners und Blitzes zwingt der Gott den Ahi -Vritra‘ im Regen auf die Erde herabzuströmen, und erschlägt ihn sodann. Daher wird Indra der Vritra-han oder der ,,Töter des Vritra“ genannt, so wie Michael der Besieger und ,,Töter des Drachen“ genannt wird. Beide diese ,, Feinde“ sind dann der in die Tiefen der Erde geworfene Drache, in diesem einen Sinne. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/401.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:22 Kommentar XII Die Avestaischen Amshaspands sind eine Schar mit einem Führer gleich St. Michael über ihnen und scheinen mit den himmlischen Legionen identisch zu sein, nach dem Berichte im Vendîdâd zu urteilen. So wird in Fargard XIX dem Zarathushtra von Ahura Mazda aufgetragen, ,,die Amesha Spentas anzurufen, welche über die sieben Karshvares [103] der Erde herrschen“ [104] ; welche Karshvares in ihren sieben Anwendungen sich gleichermaßen auf die sieben Sphären unserer Planetenkette, auf die sieben Planeten, die sieben Himmel u. s. w. beziehen, je nachdem der Sinn auf eine physische, überweltliche oder einfach irdische Welt angewendet ist. Im selben Fargard wendet sich Zarathushtra in seiner Anrufung gegen Angra Mainyu und seine Schar an sie mit folgenden Worten: ,,Ich rufe an die sieben hellen Sravah mit ihren Söhnen und ihren Herden.“ [105] Die „Sravah“ - ein Wort, das die Orientalisten als eines ,,von ungekannter Bedeutung“ aufgegeben haben - bedeutet dieselben Amshaspands, aber in ihrer höchsten occulten Bedeutung. Die Sravah sind die Noumenoi der phänomenalen Amshaspands, die Seelen oder Geister jener geoffenbarten Kräfte; und ,,ihre Söhne und ihre Herden“ beziehen sich auf die Planetenengel und auf ihre siderischen Herden von Sternen und Konstellationen. ,, Amshaspand“ ist der bloß in irdischen Verbindungen und Angelegenheiten gebrauchte exoterische Ausdruck. Zarathushtra spricht Ahura Mazda beständig an als den ,,Schöpfer der materiellen Welt“. Ormazd ist der Vater unserer Erde (Spenta Ârmaiti), welche, wenn personifiziert, bezeichnet wird als ,,die schöne Tochter des Ahura Mazda“ [106] welcher auch der Schöpfer des Baumes (der occulten und geistigen Erkenntnis und Weisheit) ist, von dem das mystische und geheimnisvolle Baresma gewonnen wird. Aber der occulte Name des hellen Gottes wurde niemals außerhalb des Tempels ausgesprochen. [100] Kein „Gott“ - heiße er nun Bel oder Jehovah - der sein (angebliches) eigenes Werk verflucht, weil er es unvollkommen gemacht hat, kann die Eine Unendliche Absolute Weisheit sein. [101] In der indischen Allegorie des Târakâmaya, des Krieges zwischen den Göttern und den Asuras, an deren Spitze Soma (der Mond, der König der Pflanzen) stand, ist es Vishvakarmâ, der Handwerker der Götter, welcher, wie http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/401.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:22 Kommentar XII Vulkan (Tubal-Cain), ihnen ihre Waffen schmiedet. [102] Chaldean Account of Genesis, p. 304. Wir haben anderwärts gesagt, daß das ,,Weib in Kindernöten“ der Offenbarung Aima war, die Große Mutter, oder Binah, die dritte Sephira, ,,deren Name Jehovah ist“; und daß der , Drache“, welcher ihr hervorkommendes Kind (das Weltall) zu verschlingen sticht, der Drache der Absoluten Weisheit ist - jener Weisheit, welche die Nichtgetrenntheit des Weltalls und alles in ihm enthaltenen von dem Absoluten ALL erkennend in ihm nichts Besseres sieht als die große Täuschung Mahâmâyâ, somit die Ursache des Elends und Leidens. [103] Die ,,sieben Karshvares der Erde“ - die sieben Sphären unserer Planetenkette, die sieben Welten, die auch im Rig Veda erwähnt sind, werden anderwärts ausführlich besprochen. Es giebt sechs Râjamsi (Welten) über Prithivî, der Erde, oder „dieser“ (idâm), im Gegensatze zu dem, welches ist jenes (die sechs Kugeln auf den drei anderen Ebenen). (Siehe Rig Veda, I. 34; III. 56; VII. 10411 und V. 60, 6.) [104] Darmesteter‘s Übers., „Sacred books of the East“, Bd. IV. p. 207. [105] Ebenda, p. 217. [106] Ebenda, p. 208. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/401.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:22 Kommentar XII Samael oder Satan, die verführende Schlange der Genesis, und einer der ursprünglichen Engel, die sich empörten, ist der Name des ,,roten Drachen“. Er ist der Engel des Todes, denn der Talmud sagt, daß ,,der Engel des Todes und Satan dasselbe sind“. Er wird von Michael getötet, und noch einmal von St. Georg getötet, welcher auch ein Drachenerschlager ist. Aber man sehe die Umformungen von dem. Samael ist wesensgleich mit dem Samum, dem heißen Wüstenwind, oder wiederum mit dem vedischen Dämon der Dürre, als Vritra; ,, Samum wird genannt Atabytos“ oder - Diabolos, der Teufel. Typhon, oder der Drache Apophis - der Ankläger im Totenbuche – wird von Horus besiegt, der das Haupt seines Gegners mit einem Speere durchbohrt; und Typhon ist der alles zerstörende Wüstenwind, das aufrührerische Element, das alles durcheinanderwirft. Als Set ist er die nächtliche Finsternis, der Mörder des Osiris, welcher das Licht des Tages und die Sonne ist. Die Archäologie beweist, daß Horus wesensgleich ist mit Anubis [107] , dessen Bildnis auf einem ägyptischen Denkmal entdeckt wurde, mit einem Harnisch und einem Speer, wie Michael und St. Georg. Anubis wird auch dargestellt, wie er einen Drachen tötet, der das Haupt und den Schwanz einer Schlange hat. [108] Kosmologisch sind nun alle von ihren ,,Tötern“ besiegten Drachen und Schlangen ihrem Ursprunge nach die ungestümen vermengten Prinzipien im Chaos, die von den Sonnengöttern oder schöpferischen Kräften in Ordnung gebracht werden. Im Totenbuche werden jene Prinzipien die ,,Söhne des Aufruhrs“ genannt. [109] In jener Nacht ruft der Unterdrücker, der Mörder des Osiris, anders auch die täuschende Schlange genannt. . . . die Söhne des Aufruhrs in der Luft, und als sie im Osten der Himmel anlangen, da ist dort Krieg im Himmel und in der ganzen Welt. [110] In den skandinavischen Edden ist der ,,Kampf“ der Asen mit den Hrimthursen oder Frostriesen, und der des Asathor mit den Jöten, den Schlangen und Drachen und dem ,,Wolfe“, der aus der Finsternis kommt - die Wiederholung desselben Mythos. Die ,,bösen Geister“ [111] , die anfangs einfach die Embleme des Chaos waren, sind durch den Aberglauben der Menge euhemerisiert worden, bis sie schließlich in den, wie behauptet wird, zivilisiertesten und gelehrtesten Rassen dieser Kugel seit ihrer Erschaffung, das Bürgerrecht gewonnen haben und bei den Christen zu einem Dogma geworden sind. Wie George Smith sagt: http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/403.htm (1 of 4)20.06.2005 17:28:22 Kommentar XII Die bösen Prinzipien (Geister), Embleme des Chaos (in Chaldaea und Assyrien, sowie in Ägypten, wie wir sehen), . . . . widerstehen diesem Wechsel und führen Krieg gegen den Mond, den ältesten Sohn des Bei, indem sie die Sonne, die Venus und den atmosphärischen Gott Vul auf ihre Seite herüberziehen. [112] Dies ist nur eine andere Lesart des indischen ,,Kampfes im Himmel“ zwischen Soma, dem Mond, und den Göttern; Indra ist der atmosphärische Vul - was deutlich zeigt, daß es sowohl eine kosmogonische, als auch eine astronomische Allegorie ist, verwoben mit und hergeleitet von der frühesten Theogonie, wie sie in den Mysterien gelehrt wurde. In den religiösen Lehren der Gnostiker können wir am besten die wirkliche Bedeutung des Drachen. der Schlange, des Bockes und aller jener Symbole von Kräften, die jetzt böse genannt werden, sehen; denn sie waren es, die in ihren Lehren die esoterische Natur des ,,jüdischen Stellvertreters für Ain Suph“ veröffentlichten, dessen wahre Bedeutung die Rabbiner verheimlichten, während die Christen mit wenigen Ausnahmen nichts davon wußten. Gewiß würde Jesus von Nazareth schwerlich seinen Aposteln geraten haben, sich so weise zu zeigen, wie die Schlange, wenn die letztere ein Symbol des Bösen gewesen wäre; noch würden die Ophiten, die gelehrten ägyptischen Gnostiker der „Brüderschaft der Schlange“, eine lebendige Schlange in ihren Zeremonien als das Emblem der Weisheit, der göttlichen Sophia, und als einen Typus des ,, Allguten, nicht des Allbösen“ verehrt haben, wenn jenes Reptil so eng mit Satan verbunden gewesen wäre. Die Thatsache ist, daß selbst als gemeine Schlange sie immer ein doppeltes Symbol, und als Drache niemals etwas anderes gewesen ist, als ein Symbol der geoffenbarten Gottheit in ihrer großen Weisheit. Der draco volans, der ,,fliegende Drache“ der frühzeitigen Maler, mag eine übertriebene Abbildung des wirklichen ausgestorbenen vorsintflutlichen Tieres sein, und jene, welche Vertrauen in die occulten Lehren haben, glauben, daß es in alter Zeit solche Geschöpfe gegeben hat, wie fliegende Drachen, eine Art von Pterodactylus, und daß jene riesigen geflügelten Eidechsen als Vorbilder für den Seraph des Moses und seine große eherne Schlange gedient haben. [113] Die Juden verehrten früher das letztere Idol selber, aber nach den von Hiskia zustande gebrachten religiösen Reformen änderten sie ihre Ansichten und nannten jenes Symbol des Großen oder Höheren Gottes einer jeden anderen Nation einen Teufel, und ihren eigenen Usurpator - den ,,Einen Gott“. [114] http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/403.htm (2 of 4)20.06.2005 17:28:22 Kommentar XII [107] Totenbuch, XVII. 62; Anubis ist Horus, welcher ,,in ihn, welcher augenlos ist“, zerschmilzt. [108] Siehe Lenoir‘s Du Dragon de Metz. [109] Siehe auch Egyptian Pantheon, pp. 20, 23. [110] Totenbuch, XVII. 54 u. 49. [111] Diese ,,bösen Geister“ können keineswegs mit Satan oder dem großen Drachen identifiziert werden. Sie sind die durch Unwissenheit hervorgebrachten oder erzeugten Elementale - kosmische oder menschliche Leidenschaften - oder das Chaos. [112] Assyrian Discoveries, p. 403. [113] Siehe Numeri, XXI. 8, 9. Gott befiehlt Moses, eine eherne Schlange (Saraph) zu machen, und das Ansehen derselben hält jene, die von den feurigen Schlangen gebissen waren. Die letzteren waren die Seraphim, von denen ein jeder, wie Jesaja zeigt (VI. 2.), ,,sechs Flügel hatte“; sie sind die Symbole des Jehovah und aller anderen Demiurgen, die aus sich selbst sechs Söhne oder Ebenbilder - sieben mit ihrem Schöpfer - hervorbringen. Die eherne Schlange ist somit Jehovah, das Haupt der ,,feurigen Schlangen“. Und doch wird in II. Könige (XVIII. 4) gezeigt, daß König Hiskia, welcher wie sein Vater David ,,that, was dem Herrn wohlgefiel“ - ,,die eherne Schlange, die Mose gemacht hatte, zerstieß . . . . und hieß sie Nehusthan,“ oder Stück Erz. [114] ,,Und der Satan stand wider Israel, und gab David ein, daß er Israel zählen ließe)“ (I. Chronika, XXII. 1). ,,Und der Zorn des Herrn (Jehovah) http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/403.htm (3 of 4)20.06.2005 17:28:22 Kommentar XII ergrimmte abermals wider Israel, und reizte David . . . daß er sprach: Gehe hin, zähle Israel“ (II. Samuelis, XXIV. 1.). Die zwei sind somit wesensgleich. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/403.htm (4 of 4)20.06.2005 17:28:22 Kommentar XII Die Benennung Sa‘tan, im Hebräischen Sâtân, ein ,,Widersacher“ (von dem Zeitwort shatana‘ ,,feindlich sein“, ,,verfolgen“) gebührt von rechtswegen dem ersten und grausamsten ,,Widersacher“ aller andern Götter - dem Jehovah; nicht der Schlange, die nur Worte des Mitgefühls und der Weisheit sprach, und im schlimmsten Falle, selbst im Dogma, der „Widersacher“ der Menschen ist. Dieses Dogma, wie es auf das dritte Kapitel der Genesis begründet wird, ist ebenso unlogisch und ungerecht, wie es widersinnig ist. Denn wer hat zuerst jene ursprüngliche und hinfort allgemeine Versucherin des Menschen das Weib erschaffen? Sicherlich nicht die Schlange, sondern ,,Gott der Herr“ selbst, welcher mit den Worten: ,,Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei!“ das Weib erschuf und ,,sie zum Manne brachtet [115] Wenn der unangenehme kleine Zwischenfall wirklich als die ,,Erbsünde“ zu betrachten war und noch ist, dann zeigt er in der That die göttliche Vorsehung des Schöpfers in einem armseligen Lichte. Es würde für den ersten Adam des ersten Kapitels viel besser gewesen sein, entweder ,,ein Männlein und Fräulein“ oder ,,allein“ gelassen worden zu sein. Offenbar war Gott der Herr die wirkliche Ursache all des Unheils, der ,, Herausforderer“, und die Schlange - nur ein Vorbild des Azazel, des ,, Sündenbockes für die Sünde (des Gottes) von Israel“, wobei der arme Tragos die Buße für seines Meisters und Schöpfers Mißgriff zu zahlen hat. Dies wendet sich natürlich nur an jene, welche die Anfangsereignisse des Menschheitsdramas in der Genesis nach dem Sinne ihres toten Buchstaben nehmen. Jene, welche sie esoterisch lesen, sind nicht auf phantastische Spekulationen und Hypothesen beschränkt; sie wissen, wie sie die darin enthaltene Symbolik zu lesen haben, und können nicht irren. Es ist gegenwärtig nicht nötig, die mystische und mannigfaltige Bedeutung des Namens Jehovah in seinem abstrakten Sinne zu berühren, der von der Gottheit, die fälschlich mit jenem Namen benannt wurde, unabhängig ist. Es war eine absichtlich von den Rabbinern geschaffene ,,Maske“, ein Geheimnis, das sie mit zehnfacher Sorgfalt bewahrten, nachdem die Christen sie dieses Gottesnamens beraubt hatten, der ihr eigenstes Eigentum war. [116] Die folgende Behauptung wird jedoch jetzt aufgestellt. Die Persönlichkeit, die in den ersten vier Kapiteln der Genesis verschiedentlich als ,,Gott“, ,,Gott der Herr“, und der ,,Herr“ schlechtweg, bezeichnet wird, ist nicht eine und dieselbe Person; sicherlich ist sie nicht Jehovah. Es gibt drei verschiedene Klassen oder Gruppen von Elohim, genannt Sephiroth in der Kabbalah. Jehovah erscheint nun im vierten Kapitel der Genesis, in dessen erstem Verse er Kain genannt wird, und im letzten in die Menschheit verwandelt wird - männlich und weiblich, Jah-veh. [117] Die http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/405.htm (1 of 4)20.06.2005 17:28:23 Kommentar XII Schlange ist obendrein nicht Satan, sondern der helle Engel, einer der Elohim, gekleidet in Glanz und Herrlichkeit, der - indem er dem Weibe versprach, wenn sie von der verbotenen Frucht äßen, ,,werdet ihr mit nichten des Todes sterben“ sein Versprechen hielt, und den Menschen in seiner unvergänglichen Natur unsterblich machte. Er ist der Iao der Mysterien, das Haupt der androgynen Schöpfer der Menschen. Kapitel III enthält (esoterisch) die Entfernung des Schleiers der Unwissenheit, der die Wahrnehmungen des englischen Menschen versperrte, welcher nach dem Bilde der ,,knochenlosen“ Götter gemacht war, und die Eröffnung seines Bewußtseins für seine wirkliche Natur; es zeigt somit den hellen Engel (Luzifer) im Lichte eines Verleihers der Unsterblichkeit, und als den ,, Erleuchter“; während der wirkliche Fall in die Zeugung und Materie im Kapitel IV gesucht werden muß. Dort erschafft Jehovah-Kain, der männliche Teil des dualen Menschen Adam, nachdem er sich von Eva getrennt hat, in ihr Abel, das erste natürliche Weib, [118] und vergießt das jungfräuliche Blut. Nachdem nun Kain als wesensgleich mit Jehovah erwiesen ist, auf Grund der richtigen Lesung des ersten Verses des Kapitels IV der Genesis, im ursprünglichen hebräischen Text, und auf Grund dessen, daß die Rabbiner lehren: ,,Kin (Kain) der Böse war der Sohn der Eva durch Samael den Teufel, welcher die Stelle Adams einnahm“, [119] und daß der Talmud hinzufügt: ,,der böse Geist, Satan, und Samael, der Engel des Todes, sind dasselbe,“ [120] - wird es leicht, einzusehen, daß Jehovah (Menschheit oder Jah-hovah) und Satan (daher die versuchende Schlange) in jeder Einzelheit ein und dasselbe sind. Es gibt keinen Teufel, kein Böses außerhalb der Menschheit, das einen Teufel hervorbringen könnte. Das Böse ist eine Notwendigkeit im geoffenbarten Weltall, und eine von dessen Stützen. Es ist eine Notwendigkeit für den Fortschritt und die Entwicklung, so wie die Nacht notwendig ist für die Hervorbringung des Tages, und der Tod für jene des Lebens - damit der Mensch leben könne für immer. Satan repräsentiert metaphysisch einfach die Kehrseite oder den polaren Gegensatz von allem in der Natur. [121] Er ist der ,, Widersacher“, allegorisch der ,,Mörder“, und der große Feind von allem, weil es nichts im ganzen Weltall gibt, das nicht seine zwei Seiten hätte - die Kehrseiten derselben Münze. Aber in jenem Falle können Licht Güte, Schönheit u. s. w., ebenso zutreffend Satan genannt werden, wie der Teufel, da sie die Widersacher von Dunkelheit, Bosheit und Häßlichkeit sind. Und nun wird die Philosophie und der Daseinsgrund gewisser früher christlicher Sekten - die herätisch genannt, und für die Schande der Zeiten gehalten wurden - begreiflicher werden. Wir können verstehen, wieso es geschah, daß die Sekte der Satanianer dazu kam, degradiert zu werden, und ohne irgend welche Hoffnung auf Ehrenrettung in der Zukunft in den Bann http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/405.htm (2 of 4)20.06.2005 17:28:23 Kommentar XII gethan wurde, nachdem sie ihre Lehrsätze geheim hielten. Wie nach demselben Grundsatze die Kainiten dazu kamen, degradiert zu werden, und ebenso die (Judas) Ischarioten; nachdem der wahre Charakter des verräterischen Apostels niemals vor dem Richterstuhle der Menschheit richtig dargestellt worden ist. [115] II. 18, 22. [116] Dutzende der gelehrtesten Schriftsteller haben die verschiedenen Bedeutungen des Namens J‘hovah (mit und ohne den masoretischen Punkten) gründlich untersucht, und ihre mannigfaltigen Beziehungen gezeigt. Das beste dieser Werke ist The Source of Measures: Hebrew Egyptian Mystery, von J. Ralston Skinner, das bereits so oft angeführt wurde. [117] In dem oben erwähnten Werke (p. 233) wird Vers 26 des Kapitels IV richtig übersetzt: ,,dann begannen die Menschen sich selbst Jehovah zu nennen“, aber weniger richtig erklärt, vielleicht da das letzten Wort Jah (männlich) Hovah (weiblich) geschrieben werden sollte, um zu zeigen, daß von jener Zeit an die Rasse dem deutlich getrennten Mannes und Weibes begann. [118] Siehe zur Erklärung die ausgezeichneten Blätter des Anhanges VII desselben Werkes. [119] a. a. O., p. 293. [120] Rabba Battra, 16 a. [121] In der Dämonologie ist Satan der Führer der Opposition in der Hölle, deren Monarch Beelzebub war. Er gehört der fünften Art oder Klasse von Dämonen an (deren es nach der mittelalterlichen Dämonologie neun giebt), und er steht an der Spitze der Hexen und Zauberer. Aber siehe anderwärts http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/405.htm (3 of 4)20.06.2005 17:28:23 Kommentar XII die wahre Bedeutung des Baphomet, des bockköpfigen Satan, eins mit Azazel, dem Sündenbock von Israel. Die Natur ist der Gott Pan. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/405.htm (4 of 4)20.06.2005 17:28:23 Kommentar XII In unmittelbarer Folge davon werden auch die Lehrsätze der gnostischen Sekten klar. Jede von diesen Sekten ward von einem Initiierten gegründet, während ihre Lehrsätze auf einer richtigen Kenntnis der Symbolik einer jeden Nation gegründet waren. So wird es verständlich, warum Ilda-baoth von den meisten von ihnen als der Gott des Moses betrachtet und für einen stolzen, ehrgeizigen und unreinen Geist gehalten wurde, der seine Macht dazu mißbraucht hatte, sich die Stelle des höchsten Gottes anzumaßen, obwohl er nicht besser, und in einigen Beziehungen viel schlechter war als sein Bruder Elohim; indem die letzteren die allumfassende geoffenbarte Gottheit nur in ihrer Gesamtheit repräsentierten, da sie die Bildner der ersten Differentiationen der ursprünglichen kosmischen Substanz für die Schöpfung des phänomenalen Weltalls waren. Daher wurde Jehovah von den Gnostikern der Schöpfer von, und eins mit Ophiomorphos, der Schlange, dem Satan oder Bösen genannt. [122] Sie lehrten, daß Iurbo und Adonai Namen des Iao-Jehova waren, welcher eine Emanation von Ilda-baoth ist. [123] Dies lief in ihrer Sprache auf die Behauptung dessen hinaus, was die Rabbiner auf eine mehr verhüllte Art ausdrückten, indem sie sagten: „Kain war von Samael oder Satan erzeugt worden.“ Die gefallenen Engel werden in jedem alten System zu den Vorbildern der gefallenen Menschen gemacht - allegorisch, und sind jene Menschen selber esoterisch. So wurden die Elohim von der Stunde der Schöpfung die BeniElohim, die Kinder Gottes, unter denen sich in den semitischen Überlieferungen Satan befindet Der Krieg im Himmel zwischen Thraetaona und Azhi-dahaka, der zerstörenden Schlange, endet auf Erden, nach Burnouf, in der Schlacht der frommen Männer gegen die Macht des Bösen, ,,der Iranier gegen die ârischen Brâhmanen von Indien“. Und der Streit der Götter mit den Asuras wiederholt sich in dem großen Kriege - dem Mahâbhârata. In der spätesten Religion von allen, dem Christentum, sind alle Mitkämpfen, Götter und Dämonen, Widersacher in beiden Lagern, jetzt in Drachen und Satane umgewandelt, einfach um das personifizierte Böse mit der Schlange der Genesis in Verbindung zu bringen, und so das neue Dogma zu beweisen. [122] Siehe Isis entschleiert, II. 184. [123] Siehe Codex Nazaraeus, III. 73. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/407.htm20.06.2005 17:28:23 Kommentar XII NOAH WAR EIN KABIR, DAHER MUSS ER EIN DÄMON GEWESEN SEIN. Es ist von wenig Belang, ob Isis, oder Ceres, die Kabiria, oder hinwieder die Kabiren es waren, die den Menschen den Ackerbau lehrten; aber es ist sehr wichtig, Fanatiker daran zu verhindern, alle Thatsachen in der Geschichte und Legende zu monopolisieren, und ihre Entstehungen der Wahrheit, Geschichte und Legende einem einzelnen Menschen zuzuschieben. Noah ist entweder ein Mythos zugleich mit den übrigen, oder einer, dessen Legende auf der kabirischen oder titanischen Überlieferung aufgebaut ward, wie sie in Samothrake gelehrt wurde; er hat daher keinen Anspruch darauf, sei es von Juden, sei es von Christen monopolisiert zu werden. Wenn, wie Faber mit einem solchen Aufwand von Gelehrsamkeit und Forschung zu beweisen versuchte, Noah ein Atlantier und ein Titan ist, und seine Familie die Kabiren oder frommen Titanen sind, u. s. w. - dann fällt die biblische Chronologie unter ihrer eigenen Last zusammen, und zugleich mit ihr alle Patriarchen - die vorsintflutlichen und voratlantischen Titanen. Wie jetzt entdeckt und bewiesen wurde, ist Kain Mars, der Gott der Kraft und Zeugung, und des ersten (geschlechtlichen) Blutvergießens. [124] Tubal-Kain ist ein Kabir, ,,ein Lehrer eines jeden Handwerkers in Erz und Eisen“; oder - wenn dies besser gefällt - er ist eins mit Hephaistos oder Vulkan. Jabal ist wiederum von den Kabiren hergenommen, den Unterweisern im Landbau, ,,die Vieh zogen“ und Jubal ist ,,der Vater von allen jenen, die die Harfe handhaben“, er, oder sie, die die Harfe für Chronos und den Dreizack für Poseidon anfertigten. [125] [124] Er ist auch Vulkan oder Vul-kain, der größte Gott bei den späteren Ägyptern, und der größte Kabir. Der Gott der Zeit war Chiun in Ägypten, oder Saturn, oder Seth, und Chiun ist dasselbe wie Kam. (Source of Measures, p. 278.). [125] Siehe Strabo, der sie mit den Cyklopen vergleicht, XIV. p. 653 ff. Kallim., in Del., 31. Stat., Silv., IV. 6, 47, u. s. w. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/408.htm20.06.2005 17:28:23 Kommentar XII Die Geschichte oder die ,,Fabeln“ über die geheimnisvollen Telchinen - Fabeln, von denen eine jede einzelne die archaischen Ereignisse unserer esoterischen Lehren widerhallt - liefern uns einen Schlüssel zu dem Ursprunge von Kain‘s Genealogie im dritten Kapitel der Genesis; sie geben den Grund an, warum die römisch-katholische Kirche ,,das verfluchte Blut“ von Kain und Ham mit Zauberei identifiziert, und dasselbe für die Sintflut verantwortlich macht. Waren nicht die Telchinen - so wird geschlossen - die geheimnisvollen Eisenarbeiter von Rhodos; sie, die zuerst den Göttern Standbilder errichteten, sie mit Waffen versahen, und die Menschen mit magischen Künsten? Und wurden nicht sie durch eine Flut vernichtet auf den Befehl des Zeus, wie die Kainiten auf den des Jehovah? Die Telchinen sind einfach die Kabiren und die Titanen in einer anderen Form. Sie sind auch die Atantier. Decharme sagt: Wie Lemnos und Samothrake ist Rhodos, die Geburtsstätte der Telchinen, eine Insel vulkanischer Bildung. [126] Die Insel Rhodos erhob sich plötzlich aus dem Meere, nachdem sie vorher vom Ozean verschlungen war. Gleich der Samothrake der Kabiren ist sie im Gedächtnisse der Menschen mit den Flutlegenden verknüpft. Da jedoch genug über diesen Gegenstand gesagt worden ist, so mag das gegenwärtig bei Seite gelassen werden. Aber wir können noch einige Worte über Noah, den jüdischen Stellvertreter nahezu eines jeden heidnischen Gottes, in dem einen oder andern Charakter, sagen. Die homerischen Gesänge enthalten in poetischer Form alle späteren Fabeln über die Patriarchen, welche alle siderische, kosmische und numerische Symbole und Zeichen sind. Der Versuch, die beiden Genealogien von Seth und Kain außer Zusammenhang zu bringen, [127] und der weitere, ebenso fruchtlose Versuch, sie als wirkliche, geschichtliche Menschen nachzuweisen, hat nur zu ernsteren Untersuchungen über die Geschichte der Vergangenheit geführt, und zu Entdeckungen, die der angeblichen Offenbarung für immer geschadet haben. Nachdem z. B. die Wesensgleichheit von Noah und Melchisedek festgestellt ist, ist die fernere Wesensgleichheit des Melchisedek oder Vater Sadik mit ChronosSaturn auch bewiesen. Daß dem so ist, kann leicht gezeigt werden. Es wird von keinem der christlichen Schriftsteller bestritten. Bryant [128] stimmt mit allen jenen überein, welche der Meinung sind, daß Sydic, oder Sadic der Patriarch Noah war, und auch Melchisedek; und daß der Name, mit dem er genannt wird, Sadic, dem ihm in der http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/409.htm (1 of 5)20.06.2005 17:28:24 Kommentar XII Genesis zugeschriebenen Charakter entspricht. [129] Er war [korrekter Abdruck siehe Buch], Sadic, ein gerechter Mann, und vollkommen in seiner Generation, jede Wissenschaft und jede nützliche Kunst wurden ihm zugeschrieben, und durch seine Söhne der Nachwelt übermittelt. [130] Nun ist es Sanchuniathon, welcher der Welt mitteilt, daß die Kabiren die Söhne des Sydic oder Zedek (Melchi-zedek) waren. Wahr genug, nachdem diese Mitteilung zu uns durch die Praeperatio Evangelica des Eusebius herabgelangt ist, kann sie mit einem gewissen Grade von Mißtrauen betrachtet werden, da es mehr als wahrscheinlich ist, daß er mit Sanchuniathons Werken ebenso verfahren ist, wie mit Manethos synchronistischen Tafeln. Aber nehmen wir an, daß die Identifikation von Sydic, Chronos oder Saturn mit Noah und Melchisedek auf einer der Eusebischen frommen Hypothesen beruht. Nehmen wir sie als eine solche an, zusammen mit Noahs Charakteristik als eines gerechten Mannes, und sein angebliches Gegenstück, den geheimnisvollen Melchisedek, ,,König von Salem, ein Priester Gottes, des Allerhöchsten“, nach ,,seiner eigenen Ordnung“, [131] und schließlich, nachdem wir gesehen haben, was sie alle geistig, astronomisch, psychisch und kosmisch waren, sehen wir jetzt zu, was sie rabbinisch und kabbalistisch wurden. Bei der Besprechung von Adam, Kain, Mars u. s. w. als Personifikationen finden wir den Verfasser der Quelle der Maße eben unsere esoterischen Lehren in seinen kabbalistischen Untersuchungen verkünden. So sagt er: Nun war Mars der Herr der Geburt und des Todes, der Zeugung und Zerstörung, des Pflügens, des Bauens, der Skulptur oder des Steinsehneidens, der Architektur, . . . . schließlich von allem, was unter unserm englischen Worte ARTS (Künste) begriffen ist. Er war das erste Prinzip, das sich in die Modifikation der zwei Gegensätze zur Hervorbringung desintegrierte. Astronomisch, gleichfalls, [132] nahm er die Geburtsstätte des Tages und Jahres ein, die Stelle seines Wachstums an Stärke, Aries, und gleicherweise die Stelle seines Todes, Scorpio. Er hatte das Haus der Venus inne, und jenes des Scorpions. Als Geburt war er Gut; als Tod war er Böse. Als gut war er Licht; als schlecht war er Nacht. Als gut war er Mann, als schlecht war er Weib. Er hatte die Kardinalpunkte inne, und als Kain, oder Vulkan, [133] oder Pater Sadic, oder Melchizadek war er der Herr der Ekliptik oder der Wage oder der Ausgleichslinie, und daher war er Der Gerechte. Die http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/409.htm (2 of 5)20.06.2005 17:28:24 Kommentar XII Alten waren der Ansicht, daß es sieben Planeten oder große Götter gebe, die aus dem achten hervorwuchsen, und Pater Sadic, Der Gerechte oder Rechte, war der Herr des achten, welcher Mater Terra war. [134] Dies macht ihre Funktionen, nachdem sie degradiert worden waren, klar genug, und begründet die Wesensgleichheit. Nachdem die noachische Flut, wie sie ihrem toten Buchstaben nach und innerhalb der Periode der biblischen Chronologie beschrieben ist, erwiesenermaßen niemals existiert hat, so muß die fromme, aber sehr willkürliche Annahme des Bischof Cumberland jener Flut in das Land der Dichtung nur nachfolgen. In der That erscheint es jedem unparteiischen Beobachter ziemlich phantastisch, wenn ihm gesagt wird: Es gab zwei verschiedene Rassen von Kabiren; die erste bestand aus Ham und Mizraim, den er als Jupiter und Dionysos von Mnaseas auffaßt; die zweite aus den Kindern von Shem; welche die Kabiren von Sanchoniatho sind, während ihr Vater Sydyk folgerichtig der Shem der Schrift ist. [135] Die Kabirim, die „Mächtigen“, sind wesensgleich mit unseren ursprünglichen Dhyân Chohans, mit den körperlichen und unkörperlichen Pitris, und mit allen den Herrschern und Lehrern der ursprünglichen Rassen, die als die Götter und Könige der göttlichen Dynastien bezeichnet werden. [126] Mythologie de la Grèce Antique, p. 271. [127] Nichts könnte ungeschickter und kindischer sein, sagen wir, als dieser fruchtlose Versuch, die Genealogen von Kain und Seth außer Zusammenhang zu bringen, oder die Gleichheit der Namen unter einer verschiedenen Schreibweise zu verbergen. So hat Kain einen Sohn Enoch, und Seth einen Sohn (auch Enos, Ch‘anoch, Hanoch - man kann thun, was man will, mit unvokalisierten hebräischen Namen). In der kainitischen Linie erzeugt Enoch Irad, Irad Mehujael, der letztere Methusal, und Methusael Lamech. In der sethitischen Linie erzeugt Enoch Kainan, und dieser den http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/409.htm (3 of 5)20.06.2005 17:28:24 Kommentar XII Mahalaleel (eine Variation von Mehujael), welcher den Jared (oder Irad) erzeugt; Jared den Enoch (Nummer drei), welcher den Methuselah (von Methusael) zeugt, und schließlich beendet Lamech die Liste. (Siehe Genesis, IV. V.) Diese alle sind nun Symbole (kabbalistisch) von Sonnen- und Mondjahren, von astronomischen Perioden und von physiologischen (phallischen) Funktionen, gerade so wie in irgend einem anderen heidnischen symbolischen Glauben. Dies ist durch eine Anzahl von Schriftstellern bewiesen worden. [128] Siehe Analysis of Ancient Mythology, II. 760. [129] VI. 9. [130] Siehe New Encyclopedia, von Abraham Rees, F. R.S. [131] Siehe Ebräer, V. 6; VII. 1 ff. [132] Der äolische Name von Mars war Arena ([korrekter Abdruck siehe Buch]), und das griechische Ares ([korrekter Abdruck siehe Buch]) ist ein Name, mit dessen etymologischer Bedeutung sich Philologen und Indianisten, Griechisch- und Sankritgelehrte bis zum heutigen Tage vergeblich abgemüht haben. Sehr sonderbarer Weise verbindet Max Müller die beiden Namen Mars und Ares mit der Sanskritwurzel mar, auf die er ihre Ableitung zurückführt, und von der, wie er sagt, der Name der Maruts oder Sturmgötter kommt. Welcker jedoch bietet eine richtigere Etymologie. (Siehe Griech. Götterlehre, I. 415.) Wie immer dem auch sein möge; Etymologien von Wurzeln und Worten allein werden niemals die esoterische Bedeutung vollständig geben, obwohl sie zu nützlichen Vermutungen verhelfen können. [133] Wie derselbe Verfasser zeigt: ,,Eben der Name Vulcain erscheint in der Leseart, denn in den ersten Worten (Gen., IV. 5) findet sich V‘elcain, oder V‘ulcain, entsprechend dem vertieften u-Laute des Buchstaben vau. Aus http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/409.htm (4 of 5)20.06.2005 17:28:24 Kommentar XII seinem unmittelbaren Zusammenhange heraus kann es gelesen werden als: , und der Gott Cain‘ oder Vulcain. Wenn jedoch irgend etwas zur Bestätigung der Cain-Vulcain-Idee abgeht, so sagt Fuerst: [korrekter Abdruck siehe Buch] Kain, die eiserne Spitze einer Lanze, ein Schmied (Grobschmied), Erfinder von scharfen Eisenwerkzeugen und Schmiedewerk‘“ (p. 278). [134] a. a. O., p. 186. [135] Append. De Cabiris ap. Orig. Gent, pp. 364, 376; und die letztere Behauptung auf p. 357. Siehe Fabers Cabiri, I. 8. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/409.htm (5 of 5)20.06.2005 17:28:24 Kommentar XII DIE ÄLTESTEN PERSISCHEN ÜBERLIEFERUNGEN ÜBER DEN POLAREN, UND DIE VERSUNKENEN KONTINENTE Die Legendenlehre konnte die Thatsachen nicht so wirksam aufstellen, daß sie in eine unerkennbare Gestalt gebracht wären. Zwischen den Überlieferungen von Ägypten und Griechenland auf der einen Seite, und Persien auf der anderen einem Lande, das immer mit den ersteren im Kriege lag - ist eine zu große Ähnlichkeit der Figuren und Zahlen, als daß ein solches Zusammentreffen dem bloßen Zufalle zugeschrieben werden könnte. Dies ist durch Bailly gut bewiesen worden. Halten wir einen Augenblick inne, um diese Überlieferungen aus jeder zugänglichen Quelle zu untersuchen, um so besser jene der Magie mit den sogenannten griechischen „Fabeln“ zu vergleichen. Jene Legenden sind jetzt in volkstümliche Erzählungen übergegangen, in den Sagenschatz von Persien, wie so manche wirkliche Erdichtung ihren Weg in unsere Weltgeschichte gefunden hat. Die Geschichten von König Arthur und seinen Rittern der Tafelrunde sind auch allem Anscheine nach Märchen; und doch beruhen sie auf Thatsachen, und gehören der Geschichte von England an. Warum sollte nicht der Sagenschatz von Iran einen wesentlichen Bestandteil der Geschichte und der vorgeschichtlichen Ereignisse der Atlantis bilden? Jene Sagen erzählen wie folgt: Vor der Erschaffung des Adam lebten zwei Rassen auf Erden, von denen die eine auf die andere folgte; die Devs, welche 7000 Jahre regierten, und die Peris (die Izeds), welche nur 2000 regierten, und zwar während die ersteren noch vorhanden waren. Die Devs waren Riesen, stark und böse; die Peris kleiner an Gestalt, aber weiser und gütiger. Hier erkennen wir die atlantischen Riesen und die Ârier, oder die Râkshasas des Râmâyana und die Kinder von Bharata-varsha oder Indien; die Vor- und Nachsintflutler der Bibel. Gyan (oder Gñan, Jñâna, wahre oder occulte Weisheit und Erkenntnis), auch genannt Gian-ben-Gian (oder Weisheit, Sohn der Weisheit), war der König der Peris. [136] Er hatte einen Schild so berühmt wie den des Achilles, nur diente er nicht gegen einen Feind im Kriege, sondern er diente als ein Schutz gegen schwarze Magie, die Zauberei der Devs. Gian-ben-Gian hatte 2000 Jahre regiert, als es Iblis, dem Teufel, von Gott gestattet wurde, die Peris zu besiegen und sie an das andere Ende der Welt zu zerstreuen. Selbst der magische Schild, der, weil er nach den Prinzipien der Astrologie hergestellt war, Zaubermittel, Hexereien und böse Worte zu nichte machte, vermochte nichts gegen Iblis, welcher ein Werkzeug des Schicksals oder Karma war. [137] Sie zählen zehn Könige in ihrer letzten Hauptstadt mit Namen Khanum, und machen den zehnten, http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/411.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:24 Kommentar XII Kaimurath, identisch mit dem hebräischen Adam. Diese Könige entsprechen den zehn vorsintflutlichen Generationen von Königen, wie sie von Berosus gegeben sind. Wie entstellt diese Legenden sich jetzt auch erweisen, so kann man doch kaum verfehlen, sie mit den chaldäischen, ägyptischen, griechischen und selbst hebräischen Überlieferungen zu identifizieren, denn der jüdische Mythos, obwohl er in seiner Abgeschlossenheit es verschmäht, von praeadamitischen Nationen zu sprechen, läßt es nichtsdestoweniger zu, daß sich klar auf dieselben schließen läßt, indem er Kain - den einen von den zwei einzig lebenden Menschen auf Erden - in das Land Nod entsendet, wo er heiratet und eine Stadt baut. [138] Wenn wir nun die von den persischen Erzählungen erwähnten 9000 Jahre mit den 9000 Jahren vergleichen, welche nach Platos Erklärung seit dem Versinken der letzten Atlantis vergangen waren, so wird eine sehr seltsame Thatsache augenscheinlich. Bailly machte darauf aufmerksam, aber entstellte es durch seine Auslegung. Die Geheimlehre kann die Zahlen in ihre wahre Bedeutung wieder einsetzen. Wir lesen im Kritias: Vor allem muß man sich daran erinnern, daß 9000 Jahre vergangen sind seit dem Kriege der Nationen, welche über und außerhalb der Säulen des Herkules wohnten, mit jenen, welche die Länder auf dieser Seite bevölkerten. [136] Einige leiten das Wort von Paras her, aus dem Pars, Pers, Persien entstand; aber es kann gleichermaßen von Pitaras oder Pitris hergeleitet sein, den indischen Vorfahren der fünften Rasse - den Vätern der Weisheit oder den Söhnen von „Wille und Yoga“ - welche, so wie die göttlichen Pitris der ersten Rasse, Pitaras genannt wurden. [137] Siehe wegen dieser Überlieferungen die Collection of Persian Legends, im russischen, georgischen, armenischen und persischen; Herbelots erzählende Légendes Persanes, „Bibliothèque Orientale“, p. 298, 387 u. s. w., und Danvillés Mémoires. Wir geben in zusammengefaßter Erzählung, was in http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/411.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:24 Kommentar XII Hunderten von Bänden europäischer und asiatischer Sprachen, sowie in mündlichen Überlieferungen zerstreut ist. [138] Genesis, IV. 16ff. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/411.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:24 Kommentar XII Im Timaeus sagt Plato dasselbe. Da die Geheimlehre erklärt, daß die meisten der späteren inselbewohnenden Atlantier zwischen der Zeit vor 850 000 und 700 000 Jahren zu Grunde gingen, und daß die Ârier 200 000 Jahre alt waren, als die erste große „Insel“ oder Kontinent versank, so scheint irgend welche Versöhnung zwischen den Zahlen kaum möglich. Doch in Wirklichkeit ist sie es. Plato mußte als ein Initiierter die verhüllte Sprache des Heiligtums benützen, und dasselbe mußten die Magier von Chaldaea und Persien, durch deren exoterische Enthüllungen die persischen Legenden erhalten wurden und auf die Nachwelt kamen. So finden wir, daß die Hebräer eine Woche „sieben Tage“ nennen, und von einer „Jahreswoche“ sprechen, wo jeder von ihren Tagen 360 Sonnenjahre repräsentiert, und die „ganze Woche“ thatsächlich 2520 Jahre sind. Sie hatten eine Sabbathwoche, ein Sabbathjahr u. s. w., und ihr Sabbath dauerte ununterschieden 24 Stunden oder 24000 Jahre in den geheimen Berechnungen ihrer Sods. Wir in der gegenwärtigen Zeit nennen ein Zeitalter ein „Jahrhundert“. Die Menschen aus Platos Zeit, zum mindesten die initiierten Schriftsteller, verstanden unter einem Jahrtausend nicht 1000, sondern 100 000 Jahre; während die Indier, unabhängiger als alle anderen, ihre Chronologie niemals verheimlicht haben. So werden die Initiierten anstatt 9000 Jahre 900 000 Jahre lesen, während welchen Zeitraumes - d.i. von der ersten Erscheinung der ârischen Rasse an, als die pliocänen Teile der einstmals großen Atlantis allmählich zu sinken [139] und andere Kontinente auf der Oberfläche zu erscheinen begannen, bis herab zum schließlichen Verschwinden von Platos kleiner Insel Atlantis - die ârischen Rassen niemals aufgehört hatten, mit den Abkömmlingen der ersten Riesenrassen zu kämpfen. Dieser Krieg dauerte bis nahezu an das Ende des Zeitalters, das dem Kali Yuga voranging, und war das Mahâbhârata oder der große Krieg, der in Indiens Geschichte so berühmt ist. Ein solches Vermischen der Ereignisse und Epochen, und das Herabmindern von Hundertausenden auf Tausende von Jahren betrifft nicht die Zahl der Jahre, welche nach der von den ägyptischen Priestern an Solon abgegebenen Erklärung seit der Zerstörung des letzten Teiles der Atlantis verflossen waren. Die 9000 Jahre waren die richtigen Ziffern. Das letztere Ereignis ist niemals geheim gehalten worden, und war nur aus dem Gedächtnisse der Griechen entschwunden. Die Ägypter hatten ihre Aufzeichnungen vollständig wegen ihrer Abgesondertheit; von Meer und Wüste umgeben waren sie von anderen Nationen ungefesselt geblieben bis ungefähr ein paar Jahrtausende vor unserer Zeitrechnung. Die Geschichte erhascht einen flüchtigen Blick auf Ägypten und seine großen Mysterien zum erstenmale durch Herodot, wenn wir die Bibel und ihre http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/413.htm (1 of 4)20.06.2005 17:28:25 Kommentar XII wunderliche Zeitrechnung nicht in Betracht ziehen. [140] Und wie wenig Herodot sagen konnte, wird von ihm selbst eingestanden, indem er bei der Erwähnung eines geheimnisvollen Grabes eines Initiierten zu Sais, in dem heiligen Bezirke der Minerva sagt: Hinter der Kapelle . . . ist das Grabmal von einem, dessen Namen zu veröffentlichen ich für ehrfurchtslos halte . . . . In der Einfriedung stehen große Obelisken und es ist ein See in der Nähe, der von einer kreisförmig erbauten Steinmauer umgeben ist . . . Auf diesem See stellen sie bei Nacht die Abenteuer jener Person dar, was die Ägypter Mysterien nennen; aber diese Gegenstände jedoch muß ich, obwohl ich genau mit ihren Einzelheiten bekannt bin, vorsichtiges Stillschweigen bewahren. [141] Anderseits ist es gut zu wissen, daß kein Geheimnis von den Alten so wohl gewahrt wurde und ihnen so heilig war, als jenes ihrer Cyklen und Berechnungen. Von den Ägyptern herab bis auf die Juden wurde es für die größte Sünde gehalten, irgend etwas zur richtigen Zeitabmessung gehöriges zu veröffentlichen. Für die Verbreitung der Geheimnisse der Götter ward Tantalus in die Unterwelt gestürzt; die Bewahrer der heiligen sibyllinischen Bücher waren auf die Veröffentlichung eines Wortes aus denselben mit der Todesstrafe bedroht. Sigalions oder Bilder des Harpokrates waren in jedem Tempel - insbesondere in jenen der Isis und des Serapis - und ein jedes drückte einen Finger auf die Lippen. Und die Hebräer lehrten, daß die Veröffentlichung der Geheimnisse der Kabbalah, nachdem man in die rabbinischen Geheimnisse eingeweiht war, dem Essen der Frucht vom Baume der Erkenntnis gleichkam; sie war mit dem Tode zu bestrafen. Und trotzdem haben wir Europäer die exoterische Chronologie der Juden angenommen! Was Wunder, daß seither immer alle unsere Vorstellungen von Wissenschaft und der Dauer der Dinge beeinflußt und gefärbt hat! Die persischen Überlieferungen sind also voll von zwei Nationen oder Rassen, die jetzt gänzlich erloschen sind, wie einige denken. Aber dem ist nicht so; sie sind nur umgewandelt. Diese Überlieferungen sprechen immer von den Bergen von Kaf (Kafaristan?), welche eine von dem Riesen Argeak erbaute Galerie enthalten, in der Standbilder der alten Menschen unter allen ihren Formen aufbewahrt sind. Sie nennen sie Sulimans (Solomons) oder die weisen Könige des Ostens und rechnen zweiundsiebzig Könige dieses Namens. [142] Drei unter ihnen regierten ein jeder 1000 Jahre. [143] http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/413.htm (2 of 4)20.06.2005 17:28:25 Kommentar XII Siamek, der geliebte Sohn des Kaimurath (Adam), ihr erster König, war von seinem riesigen Bruder ermordet worden. Sein Vater hatte ein ewiges Feuer in dem Grabmale unterhalten, welches seine Brandasche enthielt; daher - der Ursprung des Feuerdienstes, wie einige Orientalisten denken! Dann kam Huschenk, der kluge und weise. Seine Dynastie entdeckte neuerdings die Metalle und kostbaren Steine, nachdem sie von den Devs oder Riesen in den Eingeweiden der Erde verborgen worden waren, und auch die Herstellung von Erzarbeiten, die Grabung von Kanälen, und die Verbesserung des Ackerbaues. Wie üblich wird dem Huschenk wiederum die Verfassung des Werkes, genannt die ewige Weisheit zugeschrieben und selbst die Erbauung der Städte Luz, Babylon und Ispahan, obwohl diese in der That Zeitalter später erbaut wurden. Aber so wie das moderne Delhi auf sechs anderen älteren Städten erbaut ist, so können diese Städte auf den Orten anderer Städte von unermeßlichem Alter aufgebaut sein. Was seinen Zeitpunkt anbelangt, so kann er nur aus einer anderen Legende geschlossen werden. In derselben Überlieferung wird diesem weisen Prinzen zugeschrieben, einen Kampf gegen die Riesen auf einem zwölfbeinigen Pferde geführt zu haben, dessen Entstehung von den Beziehungen eines Krokodils zu einem weiblichen Flußpferd herrühren soll. Dieser „Dodekapode“ wurde auf der „trockenen Insel“ oder dem neuen Kontinent aufgefunden; viele Kraft und List mußte aufgewendet werden, um dieses wunderbare Tier einzufangen, aber sobald Huschenk dasselbe bestiegen hatte, besiegte er jeden Feind. Kein Riese konnte seiner gewaltigen Kraft widerstehen. Schließlich jedoch wurde dieser König der Könige von einem ungeheuren Felsen getötet, den die Riesen von den großen Bergen des Demavend auf ihn schleuderten. [144] [139] Der Hauptkontinent ging in der Miocänzeit zu Grunde, wie bereits festgestellt. [140] Von Beda abwärts sind alle Chronologen der Kirche von einander abgewichen, und haben sich gegenseitig widersprochen. „Die Chronologie des hebräischen Textes ist handgreiflich abgeändert worden, namentlich in dem auf die Sintflut zunächst folgenden Zeitraum“ - sagt Whiston (Old Test., http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/413.htm (3 of 4)20.06.2005 17:28:25 Kommentar XII p. 20). [141] II. 170, 171. [142] Daher König Solomon, dessen Spuren sich nirgends außerhalb der Bibel finden. Die Beschreibung seines großartigen Palastes und seiner Stadt stimmen vollständig mit jenen der persischen Erzählungen überein, obwohl jene allen heidnischen Reisenden, sogar dem Herodot, unbekannt waren. [143] Herbelot, a.a.O., p. 829. [144] Orient. Trad., p. 454. Siehe auch Bailly`s Lettres sur l`Atlantide. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/413.htm (4 of 4)20.06.2005 17:28:25 Kommentar XII Tahmurath ist der dritte König von Persien, der St. Georg von Iran, der Ritter, welcher immer den Drachen überwindet und schließlich tötet. Er ist der große Feind der Devs, welche zu seiner Zeit in den Bergen von Kaf wohnten und gelegentlich Streifzüge gegen die Peris machten. Die alten fränkischen Chroniken der persischen Volkssage nennen ihn den Dev-bend, den Besieger der Riesen. Auch ihm wird die Gründung von Babylon, Niniveh, Diarbekr u. s. w. zugeschrieben. Wie sein Vorfahr Huschenk hatte auch Tahmurath (Taimuraz) sein Roß, nur ein viel kostbareres und schnelleres - einen Vogel mit Namen Simorgh-Anke. Ein wunderbarer Vogel fürwahr, verständig, viele Sprachen sprechend, und sogar sehr religiös. [145] Was sagt jener persische Phönix? Er beklagt sein hohes Alter, denn er war geboren Cyklen um Cyklen vor den Tagen des Adam (Kaimurath). Er war Zeuge der Umwälzungen langer Jahrhunderte. Er hatte Geburt und den Schluß von zwölf Cyklen von je 7000 Jahren gesehen, was esoterisch multipliziert uns wiederum 840 000 Jahre ergiebt. [146] Simorgh ist mit der letzten Flut der Praeadamiten geboren, sagt das „Heldengedicht von Simorgh und dem guten Khalifen“! [147] Was sagt das Buch der Zahlen? Esoterisch ist Adam Rishun der Mondgeist (Jehovah, in einem Sinne, oder die Pitris), und seine drei Söhne - Ka-yin, Habel und Seth - repräsentieren die drei Rassen, wie bereits erklärt. Noah-Xisuthrus stellt seinerseits (mit dem kosmogeologischen Schlüssel) die getrennte Dritte Rasse dar und seine drei Söhne ihre letzten drei Rassen; Ham ferner symbolisiert jene Rasse, welche die ,,Blöße“ der väterlichen Rasse und die der ,, Gemütlosen“ aufdeckte, d. i. Sünde beging. Tahmurath besucht auf seinem beflügelten Rosse die Berge von Koh-Kaf oder Kaph. Er findet dort die Peris von den Riesen mißhandelt und erschlägt Argen und den Riesen Demrusch. Dann befreit er die gute Peri Mergiana, [148] welche Demrusch gefangen gehalten hatte, und nimmt sie mit sich hinüber auf die ,, trockne Insel“, d. i. den neuen Kontinent von Europa. [149] Nach ihm kam Giamschid, welcher Esikekar oder Persepolis erbaut. Dieser König regiert 700 Jahre und hält sich in seinem großen Stolze für unsterblich und beansprucht göttliche Ehren. Das Schicksal bestraft ihn; er wandert 100 Jahre durch die Welt unter dem Namen Dhulkarnayn, der ,,zweigehörnte“. Aber dieses Beiwort hat keinen Zusammenhang mit dem ,,zweigehörnten“ Herrn vom gespaltenen Fuß. Der ,,zweigehörnte“ ist das Beiwort, das in Asien - welches uncivilisiert genug ist, von den Attributen des Teufels nichts zu wissen - jenen Eroberern gegeben wird, welche die Welt vom Osten bis zum Westen unterworfen haben. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/415.htm (1 of 2)20.06.2005 17:28:25 Kommentar XII Dann kommt der Usurpator Zohac, und Feridan, einer der persischen Helden, welcher den ersteren besiegt, und ihn in den Bergen des Demavend gefangen setzt. Auf diese folgen viele andere bis herab auf Kaikobad, der eine neue Dynastie gründete. Dies ist die sagenhafte Geschichte von Persien und wir haben sie zu untersuchen. Um einen Anfang zu machen, was sind die Gebirge von Kaf? [145] Siehe Orient. Collect., II. 119. [146] Ebenda. Man erinnere sich, daß die Rabbiner lehren, daß es sieben aufeinander folgende Erneuerungen der Erdkugel giebt; daß eine jede 7000 Jahre dauern wird, die Gesamtdauer also 49 000 Jahre ist. (Siehe Rabbi Parchas Rad; auch Kenealys Book of God, p. 176.) Dies bezieht sich auf sieben Runden, sieben Wurzelrassen und Unterrassen, die wahren occulten Zahlen, wenn auch arg verworren. [147] Tales of Derbent. [148] Mergain, oder Morgana, die feenhafte Schwester des Königs Arthur, erweist sich somit orientalischer Abstammung. [149] Wo wir sie thatsächlich in Großbritannien in dem Roman von den Rittern der Tafelrunde finden. Woher kommt die Gleichheit von Namen und Feenschaft, wenn nicht beide Heldinnen dasselbe geschichtliche Ereignis symbolisieren, das in eine Sage übergegangen ist? http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/415.htm (2 of 2)20.06.2005 17:28:25 Kommentar XII Was immer sie ihrer geographischen Lage nach sein mögen, ob sie die Berge des Kaukasus oder die von Centralasien sind, die Sage versetzt die Devs und die Peris, weil jenseits dieser Berge, nach dem Norden, wobei die Peris die entfernten Vorfahren der Parsîs oder Farsîs sind. Die orientalische Überlieferung bezieht sich immer auf ein unbekanntes eisiges, düsteres Meer und auf eine dunkle Region, innerhalb derer nichtsdestoweniger die ,,glücklichen Inseln“ gelegen sind, auf denen vom Anbeginne des Lebens auf Erden an die .,Quelle des Lebens“ sprudelt. [150] Die Sage behauptet ferner, daß ein Teil der ersten ,, trockenen Insel“ (Kontinents) sich von dem Hauptkörper abgetrennt und seither ausgedauert habe, jenseits der Berge von Koh-Kaf, ,,dem steinigen Gürtel, der die Welt umgiebt“. Eine Reise in der Dauer von sieben Monaten wird den, der im Besitze von ,,Solimans Ring“ ist, zu jener ,,Quelle“ bringen, wenn er fortfährt, nach Norden zu reisen, gerade vor sich hin, wie der Vogel fliegt. Eine Reise also von Persien gerade nach Norden wird einem entlang den sechzigsten Längenkreis, wenn man sich westlich hält, nach Nowaja Semlja bringen; und vom Kaukasus nach dem ewigen Eise jenseits des Polarkreises würde einen zwischen dem sechzigsten und fünfundfünfzigsten Längengrade oder zwischen Nowaja Semlja und Spitzbergen ans Ziel bringen. Dies natürlich, wenn man das zwölffüßige Pferd des Huschenk oder den beflügelten Simorgh des Tahmurath oder Taimuraz hat, um darauf den arktischen Ozean zu überqueren. [151] Nichtsdestoweniger werden die fahrenden Sänger von Persien und dem Kaukasus bis zum heutigen Tage behaupten, daß weit jenseits der schneebedeckten Gipfel des Kap oder Kaukasus ein großer, jetzt vor allen verborgener Kontinent liegt; daß er von jenen erreicht werden kann, welche die Dienste des zwölffüßigen Sprosses des Krokodils und des weiblichen Flußpferdes erlangen können, dessen Beine je nach Willen zwölf Flügel werden, [152] oder von jenen, welche die Geduld haben, auf das Gutdünken der SimorgliAnke zu warten, die versprochen hatte, daß sie vor ihrem Tode den verborgenen Kontinent allen offenbaren und ihn wiederum sichtbar und leicht erreichbar machen werde, mit Hilfe einer Brücke, welche die ozeanischen Devs zwischen jenem Teile der „trockenen Insel“ und ihren abgetrennten Teilen erbauen werden. [153] Dies bezieht sich natürlich auf die siebente Rasse, indem Simorgh der manvantarische Cyklus ist. Es ist sehr merkwürdig, daß Kosmas Indikopleustes, welcher im sechsten Jahrhundert n. Oh. lebte, immer behauptete, daß der Mensch in einem Lande, ,, jenseits des Ozeans“ geboren worden sei und zuerst gewohnt habe, wofür ihm in Indien durch einen gelehrten Chaldäer ein Beweis gegeben worden war. Er sagt: http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/417.htm (1 of 4)20.06.2005 17:28:26 Kommentar XII Die Länder, in denen wir leben, sind vom Ozean umgeben, aber jenseits jenes Ozeans liegt ein anderes Land, welches die Mauern des Himmels berührt und in diesem Lande wurde der Mensch erschaffen und lebte dort im Paradiese. Während (Tor Sintflut wurde Noah in seiner Arche in das Land gebracht, das seine Nachkommenschaft jetzt bewohnt. [154] Das zwölfbeinige Roß des Huschenk wurde auf jenem Kontinent, genannt die ,, trockene Insel“, gefunden. Die ,,christliche Topographie“ des Kosmas Indikopleustes und ihre Verdienste sind wohlbekannt; aber hier wiederholt der gute Vater eine universale Überlieferung, welche jetzt obendrein durch Thatsachen bestätigt worden ist. Jeder Nordmeerreisende vermutet einen Kontinent oder eine ,,trockene Insel“ jenseits der Linie des ewigen Eises. Vielleicht mag jetzt die Bedeutung der folgenden Stelle aus einem der Kommentare klarer werden. Im ersten Anbeginne des (menschlichen) Lebens war das einzige trockene Land am rechten Ende [155] der Sphäre, wo sie (die Kugel) bewegungslos ist. [156] Die ganze Erde war eine weite Wasserwüste, und die Wasser waren lauwarm . . . . Dort wurde der Mensch geboren auf den sieben Zonen des Unsterblichen, des Unzerstörbaren des Manvantaras. [157] Dort war ewiger Frühling in der Finsternis. (Aber) das, was Finsternis ist für den Menschen von heute, war Licht für den Menschen seiner Morgendämmerung. Dort ruhten die Götter, und herrscht Fohat [158] immer seit damals . . . . So sagen die weisen Väter, daß der Mensch in dem Haupte seiner Mutter (Erde) geboren ist, und daß ihre Füsse am linken Ende die üblen Winde hervorbrachten (erzeugten), welche aus dem Munde des niederen Drachen blasen . . . . Zwischen der Ersten und Zweiten (Rasse) wurde das Ewige Centrale (Land) durch das Wasser des Lebens geteilt. [159] [150] Herbelot, p. 953; Armenian Tales, p. 35. [151] Bis zum heutigen Tage nennen die Ureinwohner des Kaukasus ihre Berge Kap-kaz, indem sie den Konsonanten p anstatt des gewöhnlichen v (Kav-kaz oder Kaukasus) gebrauchen. Aber ihre Barden sagen, daß ein http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/417.htm (2 of 4)20.06.2005 17:28:26 Kommentar XII schnelles Pferd sieben Monate braucht, um das ,,trockene Land“ jenseits Kaf zu erreichen, wenn es sich nach Norden hält, ohne jemals von seinem Wege abzuweichen. [152] Bailly glaubte in diesem Pferde ein zwölfruderiges Schiff zu sehen. Die Geheimlehre lehrt, daß die frühe dritte Rasse Boote und Flotillen erbaute, bevor sie Häuser baute. Aber das ,,Pferd“ hat, obwohl es ein viel späteres Tier ist, nichtsdestoweniger eine mehr occulte ursprüngliche Bedeutung. Das Krokodil und das Flußpferd wurden heilig gehalten und repräsentierten göttliche Symbole, sowohl bei den alten Ägyptern, als auch bei den Mexikanern. Poseidon ist im Homer der Gott des Pferdes, und nimmt selber diese Form an, um der Ceres zu gefallen. Arion, ihre Nachkommenschaft, ist einer der Aspekte jenes ,,Pferdes“, welches ein Cyklus ist. [153] Die abgetrennten Teile müssen Norwegen und andere Länder in der Nachbarschaft des Polarkreises sein. [154] Kosmas Indikopleustes in Collect. Nova Patrum, t. II. p. 188; siehe auch Journ. des Savants, Suppl. 707, p. 20. [155] Die beiden Pole werden das ,,rechte“ und ,,linke Ende“ unserer Kugel genannt - das rechte ist der Nordpol - oder das Haupt und die Füße unserer Erde. Jede wohlthätige (astrale und kosmische) Wirkung kommt vom nördlichen, jeder tötliche Einfluß vom südlichen Pol. Sie sind stark verbunden mit der Magie der ,,rechten“ und ,,linken“ Hand und beeinflussen dieselbe. [156] Je mehr man sich dem Pol nähert, desto weniger wird die Rotation gefühlt; an den eigentlichen Polen ist die tägliche Revolution ganz neutralisiert. Daher der Ausdruck, daß die Sphäre ,,bewegungslos“ ist. [157] Es wird im Occultismus behauptet, daß das Land oder die Insel, http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/417.htm (3 of 4)20.06.2005 17:28:26 Kommentar XII welches den Nordpol wie eine Schädeldecke krönt, das einzige ist, das während des ganzen Manvantaras unserer Runde besteht. Alle centralen Kontinente und Länder werden oftmals der Reihe nach aus dem Meeresgrunde auftauchen, aber dieses Land wird sich niemals verändern. [158] Man halte sich vor Augen, daß der vedische und avestaische Name von Fohat Apâm-Napât ist. Im Avesta steht er zwischen den Feuer-yazatas und den Wasser-yazatas. Die wörtliche Bedeutung ist ,,Sohn der Wasser“, aber diese ,,Wasser“ sind nicht die uns bekannte Flüssigkeit, sondern Äther - die feurigen Wasser des Raumes. Fohat ist der ,,Sohn von Äther“ in seinem höchsten Aspekt, Âkâsha‘ Mutter-Vater der ursprünglichen Sieben, und von Ton oder Logos. Fohat ist das Licht des Logos. [159] Dieses ,,Wasser“ ist das Blut oder die Lebensflüssigkeit der Erde, hier verglichen mit einem lebendigen Körper. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/417.htm (4 of 4)20.06.2005 17:28:26 Kommentar XII Es fließt herum und belebt ihren (der Mutter Erde) Körper. Sein eines Ende geht von ihrem Haupte aus; es wird faul an ihren Füßen (dem Südpol). Es wird gereinigt (auf seinem Rückwege) Zu ihrem Herzen - welches unter dem Fuße des heiligen Shambalah schlägt, der damals (im Anbeginne) noch nicht geboren war. Denn in dem Gürtel der Wohnung des Menschen (der Erde) liegt verborgen das Leben und die Gesundheit von allem, was lebt und atmet. [160] Während der Ersten und Zweiten (Rasse) war der Gürtel von den großen Wassern bedeckt. (Aber) die große Mutter kreißte unter den Wogen und ein neues Land ward dem ersten zugesellt, das unsere weisen Männer die Kopfbedeckung (die Kappe) nennen. Sie kreißte schwerer für die Dritte (Rasse), und ihre Mitte und ihr Nabel erschienen über dem Wasser. Dies war der Gürtel, der heilige Himavat, welcher sich um die Welt erstreckt. [161] Sie zerbrach gegen die untergehen da Sonne hin von ihrem Halse [162] abwärts (nach Südwesten) in viele Länder und Inseln, aber das Ewige Land (die Kappe) brach nicht entzwei. Trockene Länder bedeckten die Fläche der schweigenden Wasser nach den vier Seiten der Welt. Alle diese gingen (der Reihe nach) zu Grunde. Dann erschien die Wohnung der Verruchten (die Atlantis). Das Ewige Land war nun verborgen, denn die Wasser wurden fest (gefroren) unter dem Atem ihrer Nasenlöcher und den üblen Winden aus dem Munde des Drachen u. s. w. Dies zeigt, daß Nordasien so alt ist wie die zweite Rasse. Man kann sogar sagen, daß Asien gleichzeitig mit dem Menschen ist, da seit dem ersten Anbeginne des menschlichen Lebens sein (sozusagen) Wurzelkontinent bereits existierte, und jener Weltteil, der jetzt als Asien bekannt ist, von ihm bloß in einem späteren Zeitalter abgeschnitten und durch die eisigen Gewässer geteilt wurde. Wenn also die Lehre richtig verstanden wird, so überlagerte der erste Kontinent, der ins Dasein trat, den ganzen Nordpol wie eine ununterbrochene Kruste und blieb so bis zum heutigen Tage jenseits jenes Inlandmeeres, welches den wenigen Nordpolarreisenden, die es sahen, wie eine unerreichbare Luftspiegelung erschien. Während der zweiten Rasse tauchte weiteres Land aus den Wassern empor als eine Fortsetzung des ,,Hauptes“ vom ,,Halse“ aus. Beginnend auf beiden Hemisphären auf der Linie oberhalb des nördlichsten Teils von Spitzbergen, [163] nach Merkators Projektion, auf unserer Seite, mag es auf der amerikanischen Seite die Örtlichkeiten eingeschlossen haben, welche jetzt von der Baffin‘s Bay und den benachbarten Inseln und Vorgebirgen eingenommen sind. Dort erreichte es gegen Süden hin kaum den siebzigsten Breitegrad, hier bildete es den hufeisenförmigen Kontinent, von dem der Kommentar spricht; das eine von den beiden Enden desselben schloß Grönland ein, mit einer http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/419.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:26 Kommentar XII Verlängerung, welche den fünfzigsten Grad ein wenig südwestlich kreuzte; und das andere Kamtschatka; die beiden Enden waren vereinigt durch das, was jetzt den Nordrand der Küsten von Ost- und Westsibirien bildet. Dieser brach auseinander und verschwand. In dem frühen Teile der dritten Rasse wurde Lemurien gebildet. Als es seinerseits zerstört wurde, erschien Atlantis. [160] Die occulte Lehre bestätigt die volkstümliche Überlieferung, welche das Dasein einer Quelle des Lebens in den Eingeweiden der Erde und am Nordpol behauptet. Das Blut der Erde, der elektromagnetische Strom ist es, der durch alle Arterien cirkuliert, und der sich in dem ,,Nabel“ der Erde aufgespeichert finden soll. [161] Der Occultismus deutet auf die Himâlayakette als auf jenen ,,Gürtel“ hin, und behauptet, daß er, einerlei ob unter oder über dem Wasser, die Erdkugel umkreist. Der ,,Nabel“ wird beschrieben als gegen die untergebende Sonne oder den Westen des Himavat gelegen, in welchem die Wurzeln des Meru liegen, welcher Berg nördlich vom Himâlaya ist. Meru ist nicht ,,der fabelhafte Berg in dem Nabel oder Centrum der Erde“ sondern seine Wurzeln und Grundlagen sind in jenem ,,Nabel“, während er selbst im fernen Norden ist. Dies verknüpft ihn mit dem centralen“ Land, das niemals zu Grunde geht; dem Lande, in welchem ,,der Tag des Sterblichen sechs Monate dauert, und seine Nacht andere sechs Monate.“ Wie das Vishnu Purâna es hat: ,,Für den Norden des. Meru ist also immer Nacht während des Tages in anderen Regionen; denn Meru ist nördlich von allen Dvîpas und Varshat (Inseln und Ländern). (Buch II cap. VIII.) Meru ist also weder am Atlas, wie Wilford meint, noch, wie Wilson zu zeigen versuchte, ,,absolut im Mittelpunkte der Erde“, bloß weil ,,relativ zu den Bewohnern der verschiedenen Teile, für die alle der Osten jenes Viertel ist, wo die Sonne zuerst erscheint.“ [162] Selbst die Kommentare verzichten nicht auf die orientalische Metapher. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/419.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:26 Kommentar XII Die Kugel wird mit dem Körper eines Weibes verglichen, der ,.Mutter Erde“. Von ihrem Halse abwärts bedeutet von dem Inlandmeere, das jetzt jenseits des unüberschreitbaren Eiswalles liegt. Die Erde ist, wie Parâshara sagt, ,,die Mutter und Amme, vermehrt um alle Geschöpfe und ihre Eigenschaften, die Umfasserin aller Welten.“ [163] Denn die Strophen benennen diese Örtlichkeit mit einem Ausdrucke, der im Kommentare übersetzt wird als: ein Platz ohne Breite (Niraksha)‘ die Wohnung der Götter, Wie ein Scholiast im Sûrya Siddhânta (XII. 42-44) sagt: ,,Über ihnen geht die Sonne, wenn sie sich in den Äquinoktien befindet; sie haben weder Äquinoktialschatten, noch Polhöhe (akshonnati). ,,In beiden Richtungen vom Meru sind zwei Polsterne (dhruvatârâ), die mitten am Himmel feststehen; für jene, welche an Orten ohne Breite (niraksha) sich befinden, haben diese beiden ihren Ort im Horizont. ,,Daher ist in jenen Städten (in jenem Lande) keine Polhöhe, in dem die beiden Polarsterne in ihrem Horizont gelegen sind; aber ihre Grade der Poldistanz (lambaka) sind neunzig: am Meru sind die Grade der Breite (aksha) von derselben Anzahl.“ (Siehe Vishnu Purâna, Wilson‘s Übers. II. 208.) http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/419.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:26 Kommentar XII WESTLICHE SPEKULATIONEN BEGRÜNDET AUF DEN GRIECHISCHEN UND PURÂNISCHEN ÜBERLIEFERUNGEN. So wird es natürlich, zu finden, daß selbst auf so magere Daten hin, wie sie den profanen Geschichtsschreiber erreicht haben, Rudbeck, ein schwedischer Gelehrter. vor ungefähr zwei Jahrhunderten zu beweisen suchte, daß Schweden die Atlantis des Plato war. Er dachte sogar, daß er in den Umrissen des alten Upsala die Lage und Maße der Hauptstadt der ,,Atlantis“, wie sie von dem griechischen Weisen angegeben sind, gefunden habe. Wie von Bailly bewiesen wurde, war Rudbeck im Irrtum; aber das war auch Bailly, und zwar noch mehr, denn Schweden und Norwegen hatten einen wesentlichen Teil des alten Lemurien gebildet, und auch der Atlantis auf der europäischen Seite, gerade so wie Ost- und Westsibirien und Kamtschatka auf der asiatischen dazu gehört hatten. Nur, nochmals, wann war das? Wir können es annähernd herausfinden nur, wenn wir die Purânen studieren, das heißt, wenn wir mit den geheimen Lehren nichts zu thun haben wollen. Drei Viertel eines Jahrhunderts sind bereits vergangen, seitdem Wilford seine phantastischen Theorien vorbrachte, daß die britischen Inseln die ,,weiße Insel“, das Atala der Purânen seien. Das war barer Unsinn, denn das Atala ist einer der sieben Dvîpas oder Inseln, welche den niederen Lokas angehören, eine der vielen Regionen von Pâtâla (den Antipoden). Obendrein versetzen, wie Wilford [164] zeigt, die Purânen dasselbe ,,in die siebente Zone oder das siebente Klima“ vielmehr in das siebente Wärmeausmaß - was es somit zwischen den 24. und 28. Grad nördlicher Breite verweist. Es ist also auf demselben Grade wie der Wendekreis des Krebses zu suchen, während England zwischen den Breiten von 50° und 60° liegt. Wilford spricht von ihm als Atala, Atlantis, der weißen Insel. Sein Feind wird genannt der ,,weiße Teufel“, der Dämon des Schreckens, denn er sagt: In ihren (indischen und persischen) Erzählungen sehen wir Cai-caus nach dem Berge Az-burj, oder As-burj gehen, an dessen Fuße die Sonne untergeht, um den Div-sefid, oder weißen Teufel, den Târa-daitya der Purânen, zu bekämpfen, dessen Wohnung auf der siebenten Stufe der Welt war, entsprechend der siebenten Zone der Bauddhisten; . . . oder mit anderen Worten der weißen Insel. [165] [164] Wilford begeht viele Irrtümer. Er identifiziert z. B. Shveta-dvîpa, die http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/420.htm (1 of 2)20.06.2005 17:28:27 Kommentar XII weiße Insel, die ,,Insel im nördlichen Teile von Toyambhudi“, mit England, und versucht es dann mit Atala (einer niederen Region) und Atlantis zu identifizieren. Nun ist der Shveta-dvîpa die Wohnung des Vishnu (exoterisch), und Atala ist eine Hölle. Er versetzt ihn auch in das euxinische oder Ikshu (schwarze) Meer, und scheint ihn dann an einer anderen Stelle mit Afrika und Atlas in Verbindung zu bringen. [165] Asiatic Researches, VIII. 280. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/420.htm (2 of 2)20.06.2005 17:28:27 Kommentar XII Nun standen und stehen noch die Orientalisten hier vor dem Rätsel der Sphinx, dessen irrtümliche Lösung für immer ihre Autorität - wenn nicht ihre Personen - in den Augen eines jeden indischen Gelehrten vernichten wird, sei er nun ein Initiierter oder nicht. Denn es giebt keinen Satz in den Purânen - auf deren widerspruchsvolle, Einzelheiten Wilford seine Spekulationen begründete - der nicht verschiedene Bedeutungen hat, und nicht sowohl auf die physische, als auch auf die metaphysische Welt sich bezieht. Wenn die alten Inder die Erdoberfläche geographisch in sieben Zonen, Klimate, Dvîpas, und allegorisch in sieben Hüllen und sieben Himmel einteilten, so bezog sich das Maß von sieben nicht in beiden Fällen auf dieselben Örtlichkeiten. Nun ist der Nordpol, das Land des ,,Meru“, die siebente Abteilung, da er dem siebenten Prinzip (oder metaphysisch dem vierten) der occulten Berechnung entspricht. Er repräsentiert die Region von Âtma, der reinen Seele und Geistigkeit. Daher wird Pushkara als die siebente Zone oder Dvîpa gezeigt, das den Kshîra Ozean, oder das Milchmeer (die immer gefrorene weiße Region) im Vishnu und anderen Purânen umgiebt. [166] Und Pushkara mit seinen zwei Varshas liegt unmittelbar am Fuße des Meru. Denn es heißt: Die zwei Länder nördlich und südlich des Meru sind wie ein Bogen geformt, . . . (und) eine Hälfte der Erdoberfläche liegt südlich vom Meru und die andere Hälfte nördlich vom Meru - jenseits dessen die Hälfte von Pushkara ist. Geographisch ist also Pushkara Amerika, das nördliche- und südliche; und allegorisch ist es die Verlängerung von Jambu-dvîpa, [167] in dessen Mitte der Meru steht, denn es ist das Land, das von Wesen bewohnt ist, die zehntausend Jahre leben, die frei sind von Krankheit oder Mangel; wo es weder Tugend noch Laster giebt, weder Kaste noch Gesetze, weil diese Menschen ,,von derselben Natur wie die Götter“ sind. [168] Wilford ist geneigt, Meru im Berge Atlas zu sehen, und verlegt dorthin auch den Lokâloka. Nun wird Meru, der, wie uns gesagt wird, der Svar-loka ist, der Aufenthalt des Brahmâ, des Vishnu, und der Olymp der indischen exoterischen Religionen, geographisch beschrieben als ,, durch die Mitte der Erdkugel hindurchgehend und auf beiden Seiten hervortretend“. [169] An seinem oberen Punkte sind die Götter. am niederen oder am Südpole ist der Aufenthalt der Dämonen (die Höllen). Wie kann also Meru der Berg Atlas sein? Abgesehen davon kann Târadaitya, ein Dämon, nicht in die siebente Zone versetzt werden, wenn die letztere mit der weißen Insel identifiziert wird, welche Sveta-dvîpa ist, aus Gründen, die oben in einer Fußnote gegeben sind. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/421.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:27 Kommentar XII Wilford klagt die modernen Brahmanen an, ,,sie (die Inseln und Länder) durcheinandergeworfen zu haben“; aber er selbst hat sie noch mehr durcheinandergeworfen. Weil das Brahmânda und das Vâyu Purâna den alten Kontinent in sieben Dvîpas teilen, welche von einem weiten Ozean umgeben sein sollen, hinter welchem die Gebiete und Berge von Atala liegen, so glaubt er: Höchst wahrscheinlich hatten die Griechen von da ihre Vorstellung von der berühmten Atlantis her, welche, da sie, nachdem sie einmal entdekt worden, nicht mehr gefunden werden konnte, nach ihrer Anschauung durch irgend eine natürliche Umwälzung zerstört worden war. [170] Da wir gewisse Schwierigkeiten darin finden, zu glauben, daß die ägyptischen Priester, Plato und sogar Homer alle ihre Vorstellungen von Atlantis auf Atala begründet haben - eine niedere Region, die am Südpol gelegen war - so ziehen wir es vor, uns an die in den heiligen Büchern gegebenen Behauptungen zu halten. Wir glauben an die sieben Kontinente, von denen vier bereits ihre Zeit gelebt haben, der fünfte noch besteht. und zwei in der Zukunft erscheinen sollen. Wir glauben, daß in jeder von diesen nicht streng genommen ein Kontinent im modernen Sinne des Wortes ist, sondern daß sich ein jeder Name, von Jambu bis herab auf Pushkara [171] , auf die geographischen Namen bezieht, die gegeben sind (I) den trockenen Ländern, welche die Oberfläche der ganzen Erde während der Periode einer Wurzelrasse im allgemeinen bedecken; (II) dem, was von diesen nach einem geologischen Rassenpralaya übrigblieb, wie z. B. Jambu; und (III) jenen Örtlichkeiten, welche nach zukünftigen Umwälzungen in die Bildung neuer universaler Kontinente, Halbinseln oder Dvîpas eintreten werden [172] - indem ein jeder Kontinent in einem Sinne ein größeres oder kleineres Gebiet trockenen Landes ist, das von Wasser umgeben ist Was immer für ein ,, Durcheinander“ die Namengebung derselben somit für den Profanen darstellen mag, für den, der den Schlüssel hat, ist thatsächlich keines vorhanden. [166] a. a. O., ebenda, p. 201. [167] Jeder Name in den Purânen muß zum mindesten unter zwei Aspekten, geographisch und metaphysisch, untersucht werden, in seiner allegorischen Anwendung; z.B. muß Nîla, der (blaue) Berg, welcher einer der Grenzen gegen Norden des Meru ist, wiederum geographisch in einer Bergkette in Orissa gesucht werden, und auch wieder in einem Berge, der von den übrigen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/421.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:27 Kommentar XII ganz verschieden ist, in Westafrika. Jambu-dvîpa ist Vishnus Bereich - die Welt, die in den Purânen auf unsere Erdkugel beschränkt ist, die Region, welche den Meru allein enthält, und anderseits wird er so eingeteilt, daß er Bharata-varsha (Indien) enthält, seine beste Abteilung, und die schönste, wie Parâshara sagt. Das Gleiche gilt von Pushkara und allen andern. [168] Ebenda, p. 202. [169] Sûrya Siddhânta, Whitneys Übers., v. 5. [170] Asiatic Researches, III. 300. [171] Jambu, Plaksha, Shâlmali, Kusha, Krauncha, Shâka und Pushkara [172] So wie z. B. Shâka und Pushkara, welche noch nicht existieren, aber in die solche Länder eintreten werden, wie einige Teile von Amerika, von Afrika und Centralasien mit der Gobiregion. Halten wir uns vor Augen, daß Upadvîpas ,,Wurzel“-Inseln, oder das trockene Land im allgemeinen bedeuten. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/421.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:27 Kommentar XII Somit glauben wir zu wissen, daß es, obwohl zwei der purânischen Inseln - der sechste und siebente Kontinent - erst kommen sollen, nichtsdestoweniger Länder gegeben hat oder noch giebt, welche in die Zusammensetzung der zukünftigen trockenen Lande eintreten werden, neuer Erden, deren geographischer Anblick gänzlich verändert sein wird, so wie bei jenen der Vergangenheit. Daher finden wir in den Purânen, daß Shâka-dvîpa ein Kontinent ist (oder sein wird), und daß Shankha-dvîpa, wie im Vâyu Purâna gezeigt, nur ,,eine kleine Insel“ ist, eine von den neun Einteilungen (denen das Vâyu sechs weitere hinzufügt) von Bhâratavarsha. Weil Shankha-dvîpa bevölkert war von ,,Mlechchhas (unreinen Fremden), welche indische Gottheiten verehrten“, deshalb wurden sie mit Indien in Verbindung gebracht. [173] Dies erklärt den Shankhâsura, einen König eines Teils von Shanka-dvîpa, der von Krishna getötet wurde; jenen König, der in einem Palaste wohnte, ,,der eine Meermuschel war, und dessen Unterthanen auch in Muscheln lebten“, sagt Wilford. An den Ufern der Nilâ [174] fanden häufige Kämpfe zwischen den Devatâs (göttlichen Wesen, Halbgöttern) und den Daityas (Riesen) statt: da aber der letztere Stamm die Oberhand hatte, so machte ihr König und Führer Shankhâsura, der im Ozean wohnte, häufige Einfälle . . . . bei Nacht. [175] Nicht an den Ufern des Nil, wie Wilford vermutet, sondern an den Küsten von Westafrika, südlich von dem, wo jetzt Marokko liegt, fanden diese Kämpfe statt. Es gab eine Zeit, da die ganze Wüste Sahara ein Meer war, dann ein Festland ebenso fruchtbar wie das Delta, nur nach einer anderen zeitweiligen Versenkung wurde sie zu einer Wüste, ähnlich jener anderen Einöde der Wüste Shamo oder Gobi. Dies ist gezeigt in der purânischen Überlieferung, denn auf eben derselben Seite, wie oben angeführt, heißt es: Die Leute waren zwischen zwei Feuern; denn, während Shankhâsura die eine Seite des Kontinents verwüstete, pflegte Cracacha (oder Krauncha), König von Crauncha-dwîp (Krauncha-dvîpa), die andere zu verheeren; beide Armeen . . . veränderten so die fruchtbarste Gegend in eine öde Wüste. Daß nicht nur die letzte Insel der Atlantis, von der Plato spricht, sondern ein großer Kontinent zuerst geteilt, und dann später in sieben Halbinseln und Inseln (Dvîpas genannt) auseinandergebrochen, Europa vorherging, ist sicher. Er bedeckte die ganze nord- und südatlantische Region, so wie auch Teile des nördlichen und südlichen stillen Ozeans, und hätte Inseln sogar im indischen Ozean (Überreste von Lemurien). Die Behauptung wird durch indische Purânen, http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/423.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:28 Kommentar XII griechische Schriftsteller und asiatische, persische und mohamedanische Überlieferungen bestätigt. Wilford, der die indischen und muselmanischen Legenden arg durcheinanderwirft, zeigt dies gleichwohl klar. [176] Seine Thatsachen und Anführungen aus den Purânen geben unmittelbares und beweiskräftiges Zeugnis dafür, daß die ârischen Hindûs und andere alte Nationen frühere Seefahrer waren als die Phönizier, von denen man jetzt glaubt, daß sie die ersten Seeleute waren, die in den nachsintflutlichen Zeiten erschienen. Das lesen wir in den Asiatic Researches: In dieser Trübsal erhoben die wenigen Eingeborenen, welche am Leben blieben (in dem Kriege zwischen den Devatâs und Daityas), ihre Hände und Herzen zu Bhagavân, und riefen aus: ,,Möge er, der uns befreien kann, . . . unser König sein“; wobei sie das Wort ÎT gebrauchten (einen magischen Ausdruck, der offenbar von Wilford nicht verstanden wurde), welches durch das ganze Land wiederhallte. [177] Dann kommt ein gewaltiger Sturm, die Wasser der Kâlî sind seltsam erregt, ,,als aus den Wogen . . . ein Mann hervortrat, der hernach ÎT genannt wurde, an der Spitze einer zahlreichen Armee, welcher sagte ,abhayan‘, oder da ist keine Furcht“; und den Feind zerstreute. ,,Der König ÎT“ erklärt Wilford, ,,ist eine untergeordnete Inkarnation von Mrîra“ - Mrida, einer Form des Rudra wahrscheinlich? - welcher ,,Friede und Wohlstand wiederherstellte durch ganz Shankha-dvîpa, durch Barbaradêsa, Misra-st‘hân und Arvast‘hân, oder Arabien“, [178] u. s. w. [173] Sie wurden Dämonen, Asuras, Riesen und Ungeheuer genannt, wegen ihrer Verruchtheit; und somit wurde ihr Land mit Atals - einer Hölle verglichen. [174] Sicherlich nicht am Nilflusse, sondern in der Nähe der Nilaberge der Atlaskette. [175] Asiatic Researches, III. 225. [176] Siehe die Bände VIII, X und XI der Asiatic Researches. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/423.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:28 Kommentar XII [177] a. a. O., III. 326. [178] Ebenda. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/423.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:28 Kommentar XII Sicherlich, wenn die indischen Purânen eine Beschreibung von Kriegen auf Kontinenten und Inseln geben, die jenseits des westlichen Afrika im atlantischen Ozean gelegen sind, wenn ihre Schriftsteller von Barbaras und anderen Völkern wie z. B. Arabern sprechen - sie, von denen niemals bekannt war, daß sie in den Tagen der phönizischen Schiffahrt die See befahren oder die Kâla-pani, die schwarzen Wasser des Ozeans durchquert hätten - dann müssen diese Purânen älter sein als jene Phönizier, welche auf 2000 bis 3000 Jahre v. Ch. versetzt werden. Auf jeden Fall müssen ihre Überlieferungen älter gewesen sein, [179] denn ein Adept schreibt: In den obigen Berichten sprechen die Hindûs von dieser Insel als bestehend und von großer Macht; es muß daher vor mehr als elftausend Jahren gewesen sein. Aber noch ein anderer Beweis kann für das hohe Alter dieser indischen Ârier angeführt werden, welche die letzte überlebende Insel von Atlantis, oder vielmehr von jenem Überreste des östlichen Teiles jenes Kontinents beschrieben, welcher bald nach der Hebung der beiden Amerikas [180] zu Grunde gegangen war - die beiden Varshas von Pushkara. Und sie beschrieben, was sie kannten, denn sie hatten einstmals darauf gewohnt. Dies kann obendrein auf Grund einer astronomischen Berechnung eines Adepten, welcher Wilford kritisiert, gezeigt werden. Daran erinnernd, was jener Orientalist in Betreif des Berges Ashburj vorgebracht hatte, ,,an dessen Fuße die Sonne untergeht“, wo der Krieg zwischen den Devatâs und den Daityas war, [181] sagt er: Wir wollen also die Breite und Länge der verlorenen Insel und die des übrig bleibenden Berges Ashburj betrachten. Sie war auf der siebenten Stufe der Welt, d. i. im siebenten Klima, (welches zwischen der Breite von 24 Graden und der Breite von 28 Graden im Norden liegt,) . . . Diese Insel, die Tochter des Ozean, wird häufig als im Westen liegend beschrieben; und die Sonne wird dargestellt als am Fuße ihres Berges (Ashburj, Atlas, Teneriffa oder Nila, der Name ist nicht von Bedeutung) untergehend, und den weißen Teufel der ,,weißen Insel“ bekämpfend. Wenn wir nun diesen Satz von seinem astronomischen Aspekt aus betrachten, so kann, da Krishna die inkarnierte Sonne (Vishnu) ist, ein Sonnengott, und da er den Div-sefid, den weißen Teufel, getötet haben soll - eine mögliche Personifikation der alten Einwohner am Fuße des Atlas - er vielleicht bloß eine Darstellung der senkrechten Sonnenstrahlen sein. Hinwieder werden diese Einwohner, die Atlantiden, wie wir gesehen haben, von Diodorus angeklagt, http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/425.htm (1 of 4)20.06.2005 17:28:28 Kommentar XII täglich die Sonne zu verfluchen, und immer ihren Einfluß zu bekämpfen. Dies ist jedoch nur eine astronomische Auslegung. Es wird jetzt bewiesen werden, daß Shankhâsura und Shankha-dvîpa, und ihre ganze Geschichte, auch geographisch und ethnologisch Platos Atlantis in indischem Gewande ist. Es ist soeben bemerkt worden, daß, nachdem in den purânischen Berichten die Insel noch besteht, diese Berichte älter sein müssen als die 11000 Jahre, welche vergangen sind, seitdem Shankha-dvîpa oder die Poseidonis der Atlantis verschwand. Aber ist es nicht offenbar möglich, daß die Inder die Insel noch früher gekannt haben? Wenden wir uns wieder den astronomischen Darlegungen zu, welche das ganz klar machen, wenn man mit dem erwähnten Adepten annimmt: Zur Zeit, als der sommerliche tropische ,,Kolur“ durch die Plejaden ging, als Gor Leonis auf dem Äquator lag, und als der Löwe bei Sonnenuntergang senkrecht über Ceylon stand, dann war der Stier zu Mittag senkrecht über der Insel Atlantis. Dies erklärt vielleicht, warum die Sinhalesen, die Erben der Râkshasas oder Riesen von Lankâ, und die geraden Nachkommen von Sinha oder dem Löwen, in Zusammenhang gebracht wurden mit Shankha-dvîpa oder Poseidonis (Platos Atlantis). Nur muß, wie durch Mackey‘s Sphinxiad gezeigt ist, dies vor ungefähr 23000 Jahren geschehen sein, astronomisch; zu welcher Zeit die Schiefe der Ekliptik eher mehr als 27 Grade gewesen sein, und infolgedessen der Stier über Atlantis oder Shankha-dvîpa hinweggegangen sein muß. Und daß dem so war, ist klar gezeigt. Die Kommentare sagen: Der heilige Stier Nandi wurde von Bhârata nach Shankha gebracht, um Rishabha (Taurus) jeden Kalpa zu begegnen. Aber als jene von der weißen Insel (die ursprünglich von Shveta-dvîpa herstammten), [182] welche sich mit den Daityas (Riesen) aus dem Lande der Bosheit vermischt hatten, schwarz vor Sünde wurden, da blieb Nandi für immer auf der weißen Insel (oder Shveta-dvîpa) . . . Jene von der vierten Welt (Rasse) verloren AUM. Asburj, oder Azburj, einerlei ob der Pik von Teneriffa oder nicht, war ein Vulkan, als das Versinken des ,,westlichen Atala“ oder Hölle begann, und jene, die gerettet wurden, erzählten die Geschichte ihren Kindern. Platos Atlantis verging zwischen Wasser unten und Feuer oben; der große Berg spie die ganze Zeit Flammen. Das "feuerspeiende Ungetüm“ überlebte allein von den Ruinen der unglücklichen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/425.htm (2 of 4)20.06.2005 17:28:28 Kommentar XII Insel. [179] Wilford sagt über die Einteilung von Atlantis und Bhârata oder Indien, indem er die zwei Berichte und den Priyavrata mit Medhâtithi verwechselt: ,, Diese Teilung wurde von Priyavrata gemacht. . . . Er hatte zehn Söhne, und es war seine Absicht, die ganze Welt gleichmäßig unter sie zu verteilen. . . . . Auf dieselbe Art verteilte Neptun die Atlantis unter seine zehn Söhne: einer von diesen hatte . . . den äußersten Teil der Atlantis“ - was ,,wahrscheinlich der alte Kontinent ist, an dessen äußersten Ende Gades sich befindet . . . Diese Atlantis wurde durch eine Flut überschwemmt; und es scheint, daß wir unter der Atlantis die vorsintflutliche Erde zu verstehen haben, über die zehn Prinzen zu herrschen geboren waren, nach der Mythologie des Westens (und auch des Ostens), von denen aber nur sieben auf dem Thron saßen.“ (a. a. O., VIII. 286.) Einige meinen auch, daß von den sieben Dvîpas sechs durch eine Flut zerstört wurden. Wilford, nimmt an, daß es ,,Gades, welches Spanien einschloß“ sei, aber es war Platos Insel - eher! [180] Amerika, die ,,neue“ Welt, ist somit zwar nicht viel älter - doch ist es älter - als Europa, die ,,alte“ Welt. [181] Wenn der Aufenthalt des Div oder Dev-sefid (des Târadaityas) auf der siebenten Stufe war, so ist das, weil er von Pushkara, dem Pâtâla (den Antipoden) Indiens, oder von Amerika kam. Letzteres berührte sozusagen die Mauern der Atlantis, bevor die letztere schließlich versank. Das Wort Pâtâla bedeutet sowohl die antipodischen Länder als auch die infernalen Regionen, und diese wurden in den Ideen und Attributen ebenso wohl als in den Namen synonym. [182] Weder Atlantis, noch auch Shankha-dvîpa wurde jemals ,,weiße Insel“ http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/425.htm (3 of 4)20.06.2005 17:28:28 Kommentar XII genannt. Wenn die Überlieferung sagt, daß ,,die weiße Insel“ schwarz wurde wegen der Sünden des Volkes, so meint sie nur die Bewohner der ,,weißen Insel“, oder von Siddhapura, oder Shveta-dvîpa, welche auf die Atlantis der dritten und vierten Rasse herabstiegen, um ,,die letztere zu beseelen; und welche, nachdem sie sich inkarniert hatten, vor Sünde schwarz“ wurden - eine Redefigur. Alle Avatâre des Vishnu sollen ursprünglich von der weißen Insel gekommen sein. Nach tibetanischer Überlieferung ist die weiße Insel die einzige Örtlichkeit, welche dem allgemeinen Schicksale der anderen Dvîpas entgeht; sie kann weder durch Feuer, noch durch Wasser zerstört werden, denn sie ist das „ewige Land“. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/425.htm (4 of 4)20.06.2005 17:28:28 Kommentar XII Stehen die Griechen, die angeklagt sind, eine indische Erdichtung (Atala) geborgt und darnach eine andere (Atlantis) erfunden zu haben, auch unter der Anklage, ihre geographischen Vorstellungen und die Zahl sieben von ihnen erhalten zu haben? „Die berühmte Atlantis besteht nicht mehr, aber wir können schwerlich bezweifeln, daß sie einstmals bestand,“ sagt Proclus, „denn Marcellus, welcher eine Geschichte der äthiopischen Angelegenheiten schrieb, sagt, daß eine solche und so große Insel einstmals existierte und das wird von jenen bezeugt, die in Bezug auf das äußere Meer Geschichten verfaßten. Denn sie erzählen, daß zu dieser Zeit sieben Inseln waren im atlantischen Meere, geweiht der Proserpina; und außer diesen drei von unermeßlicher Größe, geweiht dem Pluto, . . . Jupiter, . . . und Neptun. Und außerdem bewahrten die Bewohner der letzten Insel (Poseidonis) die Erinnerung an die ungeheure Größe der atlantischen Insel, wie es ihre Vorfahren erzählt hatten, und daran, daß sie durch viele Perioden alle Inseln im atlantischen Meer beherrscht hatte. Von dieser Insel kann man zu anderen großen Inseln weitergehen, die nicht ferne von dem Festlande sind, nahe dem die wirkliche See ist.“ Diese sieben Dvîpas (ungenau wiedergegeben: Inseln) bilden nach Marcellus den Stamm der berühmten Atlantis. . . . Dies zeigt offenbar, daß Atlantis der alte Kontinent ist. . . . Die Atlantis wurde nach einem gewaltigen Sturme (?) zerstört: Dies ist den Purânikern wohlbekannt, von denen einige behaupten, daß infolge dieser schrecklichen Umwälzung der Natur sechs von den Dvîpas verschwanden. [183] Genügend Beweise sind nun gegeben worden, um selbst den größten Skeptiker zu befriedigen. Nichtsdestoweniger werden unmittelbare Beweise, die auf exakter Wissenschaft beruhen, auch hinzugefügt werden. Und doch, wenn auch Bände geschrieben würden, wäre es zwecklos jenen gegenüber, welche weder sehen noch hören wollen, ausgenommen durch die Augen und Ohren ihrer bezüglichen Autoritäten. Daher die Lehre der römisch-katholischen Scholiasten, nämlich daß Hermon, der Berg im Lande Mizpeth - was ,,Bann“, ,,Vernichtung“ bedeutet - dasselbe ist wie der Berg Armon. Als ein Beweis dafür wird oft Josephus angeführt, welcher behauptete, daß noch zu seiner eigenen Zeit täglich ungeheuere Knochen von Riesen auf demselben entdeckt wurden. Aber es war das Land des Propheten Balaam, den der ,,Herr sehr liebte“. Und so verwirrt sind die Thatsachen und Personen in den Gehirnen der erwähnten Scholiasten, daß, wenn der Zohar http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/427.htm (1 of 2)20.06.2005 17:28:29 Kommentar XII erklärt, daß die ,,Vögel“, welche den Balaam inspirierten, ,,Schlangen“ bedeuten, d. h. die weisen Männer und Adepten, in deren Schule er die Mysterien der Prophezeiung gelernt hatte - die Gelegenheit wieder benützt wird, zu zeigen, daß der Berg Hermon von den ,,beflügelten Drachen des Bösen, deren Anführer Samael ist“ - der jüdische Satan - bewohnt wurde! Wie Spencer sagt: Zu jenen unreinen Geistern, die an den Berg Hermon in der Wüste gekettet waren, wurde der Sündenbock von Israel, welcher den Namen eines derselben [Azaz(y)el] annahm, gesendet. Wir sagen, dem ist nicht so. Der Zohar hat die folgende Erklärung über die magische Praktik, die im Hebräischen Nehhaschim oder die ,,Werke der Schlangen“ genannt wird. Er sagt (pars III. col. 302): Sie wird Nehhaschim genannt, weil die Magier (praktische Kabbalisten) von dem Lichte der ursprünglichen Schlange umgeben arbeiten, das sie am Himmel als einen leuchtenden Gürtel, der aus Myriaden kleiner Sterne zusammengesetzt ist, wahrnehmen. Dies bedeutet einfach das Astrallicht, so genannt von den Martinisten, von Éliphas Lévi, und jetzt von allen modernen Occultisten. [183] Asiatic Researches, IX. 27. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/427.htm (2 of 2)20.06.2005 17:28:29 Kommentar XII DER „FLUCH“ VON EINEM PHILOSOPHISCHEN GESICHTSPUNKT AUS. Die vorhergehenden Lehren der Geheimlehre, ergänzt durch universale Überlieferungen, müssen jetzt gezeigt haben, daß die Brâhmanas und Purânen, der Vendîdâd und andere altpersische Schriften, bis herab zu den ägyptischen, griechischen und römischen, und schließlich den jüdischen heiligen Aufzeichnungen, alle denselben Ursprung haben. Keine von ihnen ist eine bedeutungslose und grundlose Geschichte, erfunden, um den unbedachtsamen Profanen zu überlisten; alle sind Allegorien, die unter einem mehr oder weniger phantastischen Schleier die großen, auf demselben Felde vorgeschichtlicher Überlieferung gesammelten Wahrheiten übermitteln. Der Raum gestattet uns nicht, in diesen Bänden in weitere und genauere Einzelheit in Bezug auf die vier Rassen einzugehen, die unserer eigenen vorangingen. Aber bevor wir dem Schüler die Geschichte der seelischen und geistigen Entwicklung der unmittelbaren vorsintflutlichen Väter unserer fünften (ârischen) Menschheit darbieten, und bevor wir ihre Beziehung zu allen anderen aus demselben Stamme gewachsenen Seitenzweigen darlegen, haben wir einige weitere Thatsachen zu beleuchten. Es ist gezeigt worden, auf Grund des Zeugnisses der ganzen alten literarischen Welt und der intuitiven Spekulationen von mehr als einem Philosophen und Gelehrten der späteren Zeitalter, daß die Lehrsätze unserer esoterischen Lehre in nahezu jedem Falle durch abgeleiteten sowie durch unmittelbaren Beweis bestätigt werden, daß weder die ,,sagenhaften“ Riesen, noch die verschwundenen Festländer, noch auch die Entwicklung der vorhergegangenen Rassen ganz grundlose Märchen sind. In den Zusätzen, welche diesen Band abschließen, wird die Wissenschaft sich mehr als einmal außer Stande finden, zu erwiedern; diese Zusätze werden, so hofft man, schließlich jede skeptische Bemerkung in Bezug auf die heilige Zahl in der Natur, und auf unsere Zahlen im allgemeinen, abthun. Unterdessen ist eine Aufgabe unvollendet gelassen - die Ablehnung jenes gefährlichsten aller theologischen Dogmen, des Fluches, unter dem die Menschheit angeblich immer, seit dem angenommenen Ungehorsam von Adam und Eva in der Laube des Paradieses, gelitten haben soll. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/428.htm20.06.2005 17:28:29 Kommentar XII Schöpferische Kräfte im Menschen waren die Gabe göttlicher Weisheit, nicht das Ergebnis von Sünde. Dies ist klar bewiesen durch das widerspruchsvolle Verhalten Jehovahs, der zuerst Adam und Eva (oder die Menschheit) wegen des angeblich begangenen Verbrechens verflucht, und dann sein ,,auserwähltes Volk“ segnet mit den Worten: ,,Seid fruchtbar und mehret euch, und erfüllet die Erde“. [184] Der Fluch war über die Menschheit nicht durch die vierte Rasse gebracht worden, denn die verhältnismäßig sündelose dritte Rasse, die noch riesigeren Vorsintflutler, war auf dieselbe Art zu Grunde gegangen; daher war die Flut keine Bestrafung, sondern einfach ein Ergebnis eines periodischen und geologischen Gesetzes. Auch war der Fluch von Karma nicht dadurch auf sie herabgerufen, daß sie natürliche Vereinigung suchten, wie die ganze gemütlose Tierwelt zu ihren entsprechenden Zeiten thut; sondern dadurch, daß sie die göttliche Gabe entweihten, und die Lebensessenz zu keinem anderen Zwecke, als zur bestialischen persönlichen Befriedigung verschwendeten. Wenn richtig verstanden, wird sich das dritte Kapitel der Genesis als eine Bezugnahme auf Adam und Eva der endenden dritten und beginnenden vierten Rasse erweisen. Im Anbeginn war Empfängnis für das Weib ebenso leicht, wie sie es für die ganze tierische Schöpfung war. Die Natur hatte niemals beabsichtigt, daß das Weib seine Kinder ,,mit Schmerzen“ gebären solle. Seit jener Periode jedoch, während der Entwicklung der vierten Rasse, entstand Feindschaft zwischen ihrem Samen und dem Samen der ,,Schlange“, dem Samen oder Ergebnisse von Karma und göttlicher Weisheit. Denn der Same des Weibes, oder Lust, zertrat den Kopf des Samens der Frucht der Weisheit und Erkenntnis, indem er das heilige Geheimnis der Fortpflanzung in tierische Befriedigung verkehrte; daher ,, stach“ das Gesetz des Karma ,,in die Ferse“ der atlantischen Rasse, indem es allmählich die ganze Natur der vierten Menschheitsrasse physiologisch, moralisch, physisch und mental veränderte, [185] bis der Mensch aus dem gesunden Könige der Tierschöpfung in der dritten Rasse zu einem hilflosen, skrophulösen Wesen in der fünften - in unserer Rasse wurde, und jetzt der reichste Erbe auf Erden in Bezug auf konstitutionelle und erbliche Krankheiten, das am bewußtesten und intelligentesten bestialische unter allen Tieren geworden ist! [186] Dies ist der wirkliche Fluch vom physiologischen Standpunkt, nahezu der einzige, der in der kabbalistischen Esoterik berührt wird. Von diesem Aspekt aus betrachtet, ist der Fluch unleugbar, denn er ist offenkundig. Die intellektuelle Entwicklung in ihrem Fortschritte Hand in Hand mit der physischen ist sicherlich ein Fluch anstatt eines Segens gewesen - eine von den ,,Herren der Weisheit“ angeregte Gabe, die in das menschliche Manas den frischen Tau ihres eigenen Geistes und ihrer eigenen Wesenheit geträufelt haben. Der göttliche Titan hat http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/429.htm (1 of 5)20.06.2005 17:28:30 Kommentar XII somit vergeblich gelitten; und man fühlt sich geneigt, seine der Menschheit erwiesene Wohlthat zu bedauern und nach jenen Tagen zu seufzen, die von Aischylos in seinem ,,Gefesselten Prometheus“ so anschaulich geschildert sind, da am Schlusse des ersten titanischen Zeitalters (des Zeitalters, das auf jenes des aetherischen Menschen folgte, des frommen Kandu und der Pramlochâ) die entstehende physische Menschheit, noch gemütlos und (physiologisch) sinnlos, beschrieben wird als - Sie waren Blinde ja mit offenen Augen Und, ob sie hörten, sie vernahmen nichts; Traumbildern ähnlich mischten regellos Sie lange Zeit noch Alles durcheinander.“ [187] Unsere Heilande, die Agnishvâtta und andere göttliche ,,Söhne der Flamme der Weisheit“ - personifiziert von den Griechen in Prometheus [188] - mögen wohl in der Ungerechtigkeit des menschlichen Herzens unerkannt und unbedankt bleiben. Sie mögen in unserer Unkenntnis der Wahrheit mittelbar für die Gabe der Pandôra verflucht werden; aber sich durch den Mund der Klerisei als die Bösen verkündet und erklärt zu finden, ist ein allzuschweres Karma für ,,Ihn“, der, als Zeus ,,feurig begehrte“ das ganze Menschengeschlecht auszurotten, ,, allein es wagte“, jenes ,,sterbliche Geschlecht“ vom Untergange zu erretten, oder, wie es dem leidenden Titanen in den Mund gelegt ist: Daß sie zerschmettert nicht zum Hades sank. Drum duld‘ ich nun in diesen Schmerzensbanden, Traurig zu tragen, jämmerlich zu sehn! Da ich Erbarmen mit den Menschen hegte. Der Chor antwortet sehr treffend: http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/429.htm (2 of 5)20.06.2005 17:28:30 Kommentar XII Wie großes Heil den Menschen schenktest du! Prometheus antwortet: Dann auch die Flamme teilt‘ ich ihnen mit. Chor: Die Glut des Feuers hüten sie nun stets? Prom.: Und viele Künste lernen sie dadurch . . . . . Aber mit sammt den Künsten, hat sich das empfangene ,,Feuer“ in den größten Fluch verwandelt; das tierische Element, und das Bewußtsein seines Besitzes hat den periodischen Instinkt in chronische Vertiertheit und Sinnlichkeit verwandelt. [189] Diese hängt über der Menschheit wie ein schweres Leichentuch. So entsteht die Verantwortlichkeit des freien Willens; die titanischen Leidenschaften, welche die Menschheit in ihrem dunkelsten Aspekt repräsentieren; die rastlose Unersättlichkeit der niederen Leidenschaften und Begierden, wenn sie mit anmaßender Frechheit den Einschränkungen des Gesetzes Hohn sprechen. [190] [184] Genesis, IX. 1. [185] Wie weise und erhaben, wie weitschauend und moralisch wohlthätig sind die Gesetze des Manu über das eheliche Leben, im Vergleiche zu der Zügellosigkeit, die dem Menschen in zivilisierten Ländern stillschweigend erlaubt ist. Daß jene Gesetze in den letzten zwei Jahrtausenden vernachlässigt worden sind, verhindert uns nicht, ihre Vorsorge zu http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/429.htm (3 of 5)20.06.2005 17:28:30 Kommentar XII bewundern. Der Brâhmane war ein Grihasta, ein Hausvater, bis zu einer gewissen Periode seines Lebens, wo er, nachdem er einen Sohn erzeugt hatte, mit dem verheirateten Leben brach und ein keuscher Yogî wurde. Sein eheliches Leben selbst wurde durch seinen brâhmanischen Astrologen in Übereinstimmung mit seiner Natur geregelt. Daher findet man in solchen Ländern, wie z. B. im Punjâb, wo der verderbliche Einfluß muselmanischer, und späterhin europäischer Ausschweifung die orthodoxen ârischen Kasten kaum berührt hat, noch die schönsten Menschen, soweit Bau und körperliche Stärke in Betracht kommen - des ganzen Erdballs; während die mächtigen Menschen der alten Zeit sich im Dekkan, und insbesondere in Bengalen durch Menschen ersetzt sehen, denn Generation mit jedem Jahrhundert - und nahezu mit jedem Jahr - zwerghafter und schwächer wird. [186] Krankheiten und Übervölkerung sind Thatachen, die niemals geleugnet werden können. [187] Aus: Aischylos. Verdeutscht von Hans von Wolzogen. Univ.-Bibl. (Der Übers.) [188] In Frau Anna Swanwick‘s Buche: The Drama of Aeschylus, heißt es vom ,,Gefesselten Prometheus“ (,,Bohn‘s Classical Library“‘ p. 334), daß Prometheus darin thatsächlich erscheint ,,als der Vorkämpfer und Wohlthäter der Menschheit, deren Zustand . . . . als äußerst schwach und elend beschrieben wird . . . . Zeus, heißt es, beabsichtigte, diese schwächlichen Eintagsgeschöpfe zu vernichten, und an ihrer statt eine neue Rasse auf die Erde zu pflanzen“. Wir sehen die Herren des Seins dasselbe thun, und die erste Hervorbringung der Natur und des Meeres ausrotten, in den Strophen. ,, Prometheus repräsentiert sich so, daß er diese Absicht vereitelt bat und infolgedessen um der Sterblichen willen der schmerzlichsten Qual ausgesetzt ist, die von der unbarmherzigen Grausamkeit des Zeus Ober ihn verhängt ist. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/429.htm (4 of 5)20.06.2005 17:28:30 Kommentar XII Wir haben damit den Titanen, das Symbol der endlichen Vernunft und des freien Willens (der intellektuellen Menschheit, oder des höheren Aspektes von Manas) dargestellt als den erhabenen Menschenfreund, während Zeus, die höchste Gottheit von Hellas, als der grausame und hartherzige Gewaltherrscher abgebildet wird - ein dem athenischen Empfinden besonders abstoßender Charakter.“ Der Grund dafür wird weiter unten erklärt. Die ,, höchste Gottheit“ von Hellas weist in jedem alten Pantheon - einschließlich Jens der Juden - einen doppelten Charakter auf, bestehend aus Licht und Schatten. [189] Die nur von ihrem einfachen Instinkt geleitete Tierwelt hat ihre Fortpflanzungszeiten, und die Geschlechter werden während des übrigen Teiles des Jahres neutralisiert. Daher kennt das freie Tier Krankheit nur einmal in seinem Leben - bevor es stirbt. [190] Einleitung zu ,,Prometheus Bound“, p. 340. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/429.htm (5 of 5)20.06.2005 17:28:30 Kommentar XII Da Prometheus den Menschen, nach Platos Protagoras, mit jener ,,Weisheit, welche der körperlichen Wohlfahrt dienlich ist,“ begabt hat, aber der niedere Aspekt des Manas des Tieres (Kâma) unverändert geblieben ist, anstatt eines ,,reinen Gemütes, des Himmels erster Gabe“, so war der ewige Geier der immer unbefriedigten Begierde, der Reue und Verzweiflung erschaffen, verbunden mit ,,des Tages träumendem Geschlecht, ohnmächtig, blind, gefesselt“ (556), bis zu dem Tage, an dem Prometheus durch seinen vom Himmel bestimmten Befreier Herakles erlöst wird. Nun haben die Christen - insbesondere die römischen Katholiken - versucht, dieses Drama mit der Ankunft Christi in prophetische Verbindung zu bringen. Kein größerer Mißgriff konnte geschehen. Der wahre Theosoph, der Verfolger Göttlicher Weisheit und Verehrer Absoluter Vollkommenheit - der Unbekannten Gottheit, welche weder Zeus noch Jehovah ist - wird eine solche Idee ablehnen. Auf das Altertum verweisend, wird er zeigen, daß es niemals eine Erbsünde gegeben hat, sondern bloß einen Mißbrauch physischer Intelligenz - indem das psychische von dem tierischen gelenkt wird, und beide das Licht des geistigen auslöschen. Er wird sagen: ihr alle, die ihr zwischen den Zeilen lesen könnt, studiert Alte Weisheit in den alten Dramen, den indischen und den griechischen, leset sorgfältig den ,,Gefesselten Prometheus“, der vor 2400 Jahren in den Theatern von Athen aufgeführt wurde! Der Mythos gehört weder dem Hesiod noch dem Aischylos an; sondern wie Bunsen sagt, ist er ,,älter als die Hellenen selbst“, denn er gehört in Wahrheit dem Aufdämmern menschlichen Bewußtseins an. Der gekreuzigte Titan ist das personifizierte Symbol des kollektiven Logos, der ,,Schar“, und der ,,Herren der Weisheit“ oder des Himmlischen Menschen, welcher sich in der Menschheit inkarnierte. Obendrein war, wie sein Name (Pro-metheus, ,,der vor sich sieht“ oder die Zukunft sieht) zeigt [191] - unter den Künsten, die er erfand und der Menschheit lehrte, psychologische Einsicht nicht die letzte. Denn, wie er den Töchtern des Okeanos klagt: Ich gab Der Seherkunst Gebräuche ihnen an, Aus Träumen lehrt‘ ich sie das Künftige Zuerst erfahren . . all die schwere Kunst Wies ich den Menschen . . . . . . . . . . . Der Menschheit Künste sind Prometheus‘ Werk. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/431.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:30 Kommentar XII Indem wir einige Seiten lang den Hauptgegenstand verlassen, halten wir an und sehen, was die verborgene Bedeutung dieser sowohl ältesten als auch bedeutsamsten der traditionellen Allegorien sein mag. Da sie sich unmittelbar auf die frühen Rassen bezieht, so wird dies keine wirkliche Abschweifung sein. Der Gegenstand der Trilogie des Aischylos, von der zwei Stücke verloren gegangen sind, ist allen gebildeten Lesern bekannt. Der Halbgott beraubt die Götter (die Elohim) ihres Geheimnisses - des Geheimnisses des schöpferischen Feuers. Für dieses frevelhafte Beginnen wird er von Kronos [192] niedergeschlagen und dem Zeus überliefert, dem Vater und Schöpfer einer Menschheit, die er intellektuell blind und tierartig zu haben gewünscht hätte; einer persönlichen Gottheit, die den Menschen nicht ,,wie unsereiner“ sehen will. Daher wird Prometheus, der ,,Feuer- und Lichtgeber“‘ am Kaukasusgebirge angekettet und zur Erleidung von Qualen verdammt. Aber die dreiförmigen Faten (Karma), deren Beschlüssen, wie der Titan sagt, selbst Zeus nicht entgeht - Was sein Geschick ist, dem entgeht er nicht . . . - bestimmen, daß jene Leiden nur bis zu jenem Tage dauern werden, an dem ein Sohn des Zeus geboren wird. Ein Kind gebiert sie, mächtiger als er ....................... Von deinen (Io‘s) Sprossen Einer ist bestimmt. Dieser ,,Sohn“ wird Prometheus (die leidende Menschheit) von seiner eigenen verderblichen Gabe befreien. Sein Name ist ,,Er, der kommen soll“. [191] Von [korrekter Abdruck siehe Buch], ,,Vorherdenken“ ,,Professor Kuhn“, wird uns in den obenerwähnten Bänden, The Dramas of Aeschylus, gesagt, ,, nimmt an, daß der Name des Titanen hergeleitet ist von dem Sanskritworte Pramantha, ,dem zur Entzündung von Feuer benützten Instrument‘. Die Wurzel mand oder manth schließt Rotationsbewegung in sich, und das Wort manthâni, http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/431.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:30 Kommentar XII das zur Bezeichnung des Feueranmachens verwendet ist, erhielt die sekundäre Bedeutung von ,Entreißen‘; daher finden wir ein anderes Wort desselben Stammes, promatha, welches ,Diebstahl‘ bedeutet.“ Das ist sehr scharfsinnig, aber vielleicht nicht ganz richtig; außerdem liegt ein sehr prosaisches Element darinnen. Ohne Zweifel können sich in der physischen Natur die höheren Formen aus den niederen entwickeln, aber das ist schwerlich so in der Welt des Gedankens. Und da uns gesagt wird, daß das Wort manthâmi in die griechische Sprache übergegangen ist und zu dem Worte manthanô ,,lernen“ wurde - d. h., ,,sich Wissen aneignen“; daher prometheia ,,Vorherwissen, Vorherdenken“ - so können wir, wenn wir suchen, einen poetischeren Ursprung für den ,,Feuerbringer“ finden, als den, der in seinem Sanskritursprung zu Tage tritt. Der Svastika. das heilige Zeichen und das Werkzeug zur Entzündung heiligen Feuers kann es besser erklären. ,,Prometheus, der Feuerbringer, ist der personifizierte Pramantha“, fährt die Verfasserin fort, ,,und findet sein Vorbild in den ârischen Mâtarishvan, einer göttlichen . . . Persönlichkeit, die eng verknüpft ist mit Agni, dem Feuergotte der Veden.“ Matih im Sanskrit ist ,,Verstand“, und ein Synonym von Mahat und Manas, und muß von einer gewissen Bedeutung für den Ursprung des Namens sein: Pramatih ist der Sohn von Fohat und hat auch seine Geschichte. [192] Kronos ist „Zeit“, und dadurch wird die Allegorie sehr bedeutsam. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/431.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:30 Kommentar XII Auf Grund dieser wenigen Zeilen, die, wie irgend ein anderer allegorischer Satz, zu fast jeder Bedeutung gedreht werden können - auf Grund der von Prometheus ausgesprochenen und an Io, die von Zeus verfolgte Tochter des Inachos, gerichteten Worte - ist von einigen katholischen Schriftstellern eine ganze Prophezeiung aufgebaut worden. Der gekreuzigte Titan sagt: Und wo Dodona‘s hohe Statt das Wunder Des heiligen Eichenwalds umrauscht, dich klar Als Zeus‘ Gemahlin schmeichelt dir das Wort? Mit keinem falschen Rätselwort begrüßend, .................... (853) Und nur mit leichter Hand dich sanft berührend Zeugt er mit dir den schwarzen Epaphos, So nach des Gottes sanfter That geheißen . . . (870) Dies wurde von verschiedenen Schwärmern - unter andern von Des Mousseaux und De Mirville - als eine unzweifelhafte Weissagung ausgelegt. Io ,,ist die Mutter Gottes“, wird uns gesagt und der ,,schwarze Epaphos“ - Christus. Aber der letztere hat seinen Vater nicht entthront, ausgenommen bildlich, wenn man Jehovah als jenen Vater zu betrachten hat; noch hat der christliche Heiland seinen Vater in den Hades gestürzt. Prometheus sagt (in Vers 930), daß Zeus noch gedemütigt werden wird: Ein Ehebündnis wirst du dir bereiten, Das dir das Szepter deiner Macht zerknickt! http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/433.htm (1 of 5)20.06.2005 17:28:31 Kommentar XII Dann geht der ganze Vaterfluch des Kronos, Den er, gestürzt vom alten Sitze, sprach, Dir in Erfüllung . . . . . . . . So thron‘ er denn Mit seinem Donner durch die Lüfte prahlend Und schüttle keck sein feuriges Geschoß, Nichts kann ihn vor dem schweren Fall bewahren, Mit Schande sinkt er unaufhaltsam hin . . . . (980). Der ,,dunkle Epaphos“ war der Dionysos-Sabazios, der Sohn des Zeus und der Demeter in den Sabazischen Mysterien, während welcher der ,,Vater der Götter“, die Gestalt einer Schlange annehmend, mit der Demeter den Dionysos oder solaren Bakchos erzeugte. Io ist der Mond, und gleichzeitig die Eva einer neuen Rasse und dasselbe ist Demeter - in dem gegenwärtigen Falle. Der prometheische Mythos ist in der That eine Weissagung; aber er bezieht sich nicht auf irgend einen der cyklischen Heilande, welche periodisch in verschiedenen Ländern und unter verschiedenen Nationen in ihren vergänglichen Entwicklungsbedingungen aufgetreten sind. Er deutet auf das letzte der Geheimnisse der zyklischen Umwandlungen, in deren Verlauf die Menschheit, nachdem sie vom ätherischen zum festen körperlichen Zustande, von der geistigen zur physiologischen Fortpflanzung übergegangen ist, nunmehr vorwärts auf dem entgegengesetzten Bogen des Zyklus nach jener zweiten Phase ihres ursprünglichen Zustandes geführt wird, wo das Weib keinen Mann kannte, und die menschliche Nachkommenschaft erschaffen, nicht erzeugt wurde. Jener Zustand wird für sie und für die Welt im ganzen wiederkehren, wenn die letztere die Wahrheiten, welche diesem großen Geschlechtsprobleme zu Grunde liegen, entdecken und wirklich erfassen wird. Er wird sein wie „das Lieht, das niemals schien auf Meer noch Land“, und muß den Menschen durch die theosophische Gesellschaft kommen. Jenes Licht wird zu wahrer geistiger Intuition vor- und aufwärtsführen. Dann wird, wie einstmals in einem Briefe an http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/433.htm (2 of 5)20.06.2005 17:28:31 Kommentar XII einen Theosophen ausgesprochen wurde: Die Welt eine Rasse von Buddhas oder Christussen haben, denn die Welt wird entdeckt haben, daß die Individuen es in ihrer eigenen Macht haben, Buddhagleiche Kinder - oder Dämonen zu erzeugen. . . . Wenn jene Erkenntnis kommt, werden alle dogmatischen Religionen, und mit diesen die Dämonen aussterben. Wenn wir über die fortlaufende Entwicklung der Allegorie und den Charakter der Helden nachdenken, kann das Geheimnis enträtselt werden. Kronos ist natürlich die ,,Zeit“ in ihrem zyklischen Verlaufe. Er verschlingt seine Kinder - einschließlich der persönlichen Götter der exoterischen Dogmen. Anstatt des Zeus hat er sein Steinbild verschlungen, aber das Symbol ist gewachsen, und hat sich nur in der menschlichen Phantasie entwickelt, so wie die Menschheit auf ihrem abwärts gerichteten Cyklus nur zu ihrer physischen und intellektuellen - nicht zur geistigen - Vervollkommnung fortgeschritten ist. Wenn sie in ihrer geistigen Entwicklung ebenso weit vorgeschritten ist, wird Kronos nicht länger getäuscht sein. Anstatt des Steinbildes wird er die anthropomorphische Dichtung selbst verschlungen haben. Denn die Schlange der Weisheit, repräsentiert in den Sabazischen Mysterien durch den anthropomorphisierten Logos, die Einheit der geistigen und physischen Kräfte, wird in der Zeit (Chronos) eine Nachkommenschaft erzeugt haben - den Dionysos-Bacchus‘ oder den ,,dunklen Epaphos“, den ,,Mächtigen“, die Rasse, welche ihn besiegen wird. Wo wird er geboren werden? Prometheus führt seinen Ursprung und Geburtsort auf Io zurück. Io ist die Mondgöttin der Zeugung - denn sie ist bis und sie ist Eva, die große Mutter. [193] Er verfolgt den Pfad der (rassischen) Wanderungen so deutlich, als Worte es ausdrücken können. Sie hat Europa zu verlassen und auf das Festland Asiens zu gehen, wo sie den höchsten der Berge des Kaukasus erreicht (v. 737), indem der Titan ihr sagt: Wenn du der Länder Scheidestrom durchschwommen, Hin zu des Aufgangs glüh‘nder Sonnenbahn . . . . (810). muß sie ostwärts reisen, nachdem sie den ,,kimmerischen Bosporus“ überschritten hat und das durchquert hat, was offenbar die Wolga und das jetzige Astrachan am kaspischen Meer ist. Danach wird sie ,,heftigen nördlichen Stürmen“ begegnen und sodann zu dem Lande der „arimaspischen Schar“ (östlich http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/433.htm (3 of 5)20.06.2005 17:28:31 Kommentar XII von Herodots Skythien) hinübergehen, zu - Des Pluton goldnen Strom . . . . (825). Professor Newman vermutet richtig, daß dies den Ural bedeutet habe, indem die Arimaspen des Herodot ,,die anerkannten Bewohner dieser Goldregion“ waren. [193] Es wird von der Verfasserin der [englischen] Version und Übersetzerin des ,,Gefesselten Prometheus“ beklagt, daß in dieser Verfolgung der Wanderungen Io‘s ,,keine Übereinstimmung mit unserer eigenen bekannten Geographie erreichbar ist“ (p. 379). Dafür mag ein guter Grund sein. Vor allem ist es die Reise oder Wanderung von Ort zu Ort seitens der Rasse, aus der der ,,zehnte“ oder sogenannte Kalki Avatâra hervorgehen soll. Diese nennt er den ,,Königsstamm von Argos“ (888). Aber Argos bezieht sich hier nicht auf Argos in Griechenland. Es kommt von arg oder arka - der im Monde symbolisierten weiblichen Zeugungskraft - der schiffförmigen Argha der Mysterien, welche die Königin des Himmels bedeutet. Eustathius zeigt, daß im Dialekte der Arg-ier Io den Mond bedeutete; während die Esoterik es als das göttliche Androgyne, oder die mystische Zehn (10) erklärt; im hebräischen ist 10 die vollkommene Zahl oder Jehovah. Arghya im Sanskrit ist die Opferschale, das schiffförmige oder bootförmige Gefäß, in welchem Blumen und Früchte den Gottheiten dargebracht werden. Arghyanâth ist ein Titel des Mahâ Chohan, und bedeutet der ,,Herr der Libationen“; und Arghyavarsha, das ,,Land der Libationen“, ist der Mysterienname jener Region, welche sieh vom Berge Kailâsa nahezu bis zur Wüste Shamo erstreckt - aus deren Innern der Kalki Avatâra erwartet wird, Das Airyâna-Varsedya (? Airyana Vaêjô) der Zoroastrier, als eine Örtlichkeit, ist damit identisch. Es heißt jetzt, daß es zwischen dem Aralsee, Baltistan und Kleintibet gelegen gewesen sei; aber in alten Zeiten war sein Gebiet viel größer, da es der Geburtsort der physischen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/433.htm (4 of 5)20.06.2005 17:28:31 Kommentar XII Menschheit war, deren Mutter und Symbol Io ist. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/433.htm (5 of 5)20.06.2005 17:28:31 Kommentar XII Und hier kommt (zwischen den Versen 825 und 835) ein Rätsel für alle europäischen Ausleger. Der Titan sagt: Bleib ihnen (den Arimaspen und Greifen) fern; du kommst zum weiten Lande Des schwarzen Volks am Quell des Helios‘, Der Äthiopenflut; an ihrem Ufer Zieh‘ weiter bis zum Wasserfall, wo hoch Von Byblos‘ Bergen seinen heil‘gen Strom Der segensreiche Nil ergießt . . . . Dort sollte Io eine Niederlassung für sich und ihre Söhne finden. Wir müssen nun sehen, wie die Stelle erklärt wird. Der Io wird gesagt, daß sie ostwärts zu wandern habe, bis sie zu dem Flusse Aithiops kommt, dem sie zu folgen hat, bis er sich in den Nil ergießt - daher die Verwirrung. ,,Nach den geographischen Theorien der frühesten Griechen“, wird uns von der Verfasserin der Übersetzung des ,, Gefesselten Prometheus“ mitgeteilt: wurde diese Bedingung durch den Fluß Indus erfüllt. Arrian (VI. 1) erwähnt, daß Alexander der Große, als er sich vorbereitete, den Indus hinabzufahren, (da er Krokodile im Indusstrome gesehen hatte, und in keinem anderen Strome, ausgenommen den Nil . . .) meinte, die Quellen des Nil entdeckt zu haben; als ob der Nil, an irgend einem Orte in Indien entspringend, und durch viel Wüstenland fließend und dabei seinen Namen Indus verlierend, zunächst . . . durch unbewohntes Land flösse, wobei er nun von den Äthiopiern jener Gebiete und hierauf von den Ägyptern Nil genannt werde. Virgil im vierten Georgicum wiederholt den veralteten Irrtum. [194] Alexander sowie Virgil mögen sich in ihren geographischen Vorstellungen beträchtlich geirrt haben; aber die Prophezeiung des Prometheus hat diesen Fehler nicht im mindesten begangen - auf jeden Fall nicht in ihrem esoterischen Geiste. Wenn eine gewisse Rasse symbolisiert wird, und ihrer Geschichte angehörende http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/435.htm (1 of 4)20.06.2005 17:28:31 Kommentar XII Ereignisse allegorisch wiedergegeben werden, so darf keine topographische Genauigkeit in dem ihrer Personifikation vorgezeichneten Reisewege erwartet werden. Doch ist es zufällig so, daß der Fluß Aithiops sicherlich der Indus ist, und auch der Nîl oder die Nîlâ. Er ist der Fluß, entsprungen auf dem Himmelsberge Kailâsa, der Wohnung der Götter - 22000 Fuß über der Meeresfläche. Er war der Fluß Aithiops, und wurde so von den Griechen genannt, lange vor den Tagen des Alexander, weil seine Ufer, von Attock hinab bis Sind, von Stämmen bewohnt waren, die gewöhnlich als die östlichen Aethiopier bezeichnet wurden. Indien und Aegypten waren zwei verwandte Nationen, und die östlichen Aethiopier - die mächtigen Baumeister - sind aus Indien gekommen, wie, so hofft man, in Isis entschleiert ziemlich gut bewiesen ist. [195] Warum denn konnten nicht Alexander, und auch der gelehrte Virgil, das Wort Nil oder Neilos gebraucht haben, wenn sie vom Indus sprachen, nachdem es einer seiner Namen ist? Bis zum heutigen Tage wird der Indus in der Umgebung von Kalabagh Nîl, der ,,Blaue“, und Nîlâ, der ,,blaue Fluß“ genannt. Das Wasser ist dort von so dunkelblauer Farbe, daß ihm dieser Name seit unvordenklichen Zeiten gegeben wurde; eine kleine Stadt an seinen Ufern ist mit demselben Namen so benannt und existiert bis zum heutigen Tage. Offenbar hat Arrian, der viel später als zur Zeit des Alexander schrieb, und dem der alte Name des Indus unbekannt war, unbewußterweise den griechischen Eroberer verleumdet. Auch unsere modernen Geschichtsschreiber sind so, wie sie urteilen, nicht viel weiser, denn sie geben oft die unbedingtesten Erklärungen auf bloßen Anschein hin, so sehr, wie es ihre alten Kollegen nur je in alter Zeit thaten, da noch keine Encyklopädien für sie bereit lagen. Die Rasse der Io, der ,,kuhhörnigen Maid“, ist dann einfach die bahnbrechende Rasse der Aethiopier, die von ihr vom Indus an den Nil gebracht wurde, der seinen Namen in Erinnerung an den mütterlichen Fluß der Kolonisten aus Indien erhielt. [196] Daher sagt Prometheus zur Io, [197] daß der heilige Neilos - der Gott, nicht der Fluß - sie zu dem „dreigespitzten Land“, nämlich zum Delta hinunterleiten werde, wo ihren Söhnen jenen ,,fernen Sitz“ zu finden beschieden ist. (838 ff.) Dort wird eine neue Rasse (die Ägypter) beginnen, und eine ,,weibliche Rasse“ (873), welche, ihrer Abstammung nach vom dunklen Epaphos - Das „fünfte“, fünfzigsprossige Geschlecht http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/435.htm (2 of 4)20.06.2005 17:28:31 Kommentar XII Kehrt wider Willen erst nach Argos heim. Dann wird eine von den fünfzig Jungfrauen aus Liebe fehlen - Und sie gebiert den Königsstamm von Argos. ..................... Aus diesem Samen wird ein hehrer Held, Der Fürst des Bogens, einst erblüh‘n, der mich Aus meinen Leiden löst . . . . . Wann diese Helden erstehen werden, offenbart der Titan nicht; denn, wie er bemerkt: Doch lange Zeit gebraucht‘s, das Wie und Wann Euch zu erklären. Aber ,,Argos“ ist Arghyavarsha, das Land der Libationen der alten Hierophanten, woher der Erlöser der Menschheit erscheinen wird, ein Name, der Zeitalter später der seines Nachbarlandes Indien wurde - des alten Aryâvarta. [194] a. a. O., p 385, Anm. [195] I. 569, 570. [196] Alexander, der besser mit Attock als mit Indien bekannt war - denn er hatte niemals das eigentliche Indien betreten - konnte nicht verfehlt haben, den Indus gerade in der Nähe seiner Quellen Nîl und Nîlâ genannt zu hören. Der Irrtum wenn es ein Irrtum ist - ist somit leicht zu erklären. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/435.htm (3 of 4)20.06.2005 17:28:31 Kommentar XII [197] Daß Io allegorisch mit Isis und dem Mond wesensgleich ist, zeigt sich dadurch, daß sie ,,kuhhörnig“ ist. Die Allegorie erreichte Griechenland unleugbar aus Indien, wo Vâch - die ,,melodische Kuh“ des Rig Veda, ,von der die Menschheit hervorgebracht wurde“ (Bhâgavata Purâna) im Aitareya Brâhmana als von ihrem Vater Brahmâ verfolgt dargestellt wird, der von einer unerlaubten Leidenschaft bewegt war und sie in eine Hirschkuh verwandelte. Daher wurde le, da sie sich weigerte, der Leidenschaft Jupiters Gehör zu geben, ,,gehörnt“. Die Kuh war in jedem Lande das Symbol der passiven Zeugungskraft der Natur, Isis, Vâch, Venus - der Mutter des fruchtbaren Liebesgottes Kupido, aber gleichzeitig jenes des Logos, dessen Symbol bei den Ägyptern und den Indern der Stier wurde, wie durch den Apis und die indischen Stiere in den ältesten Tempeln bezeugt. In der esoterischen Philosophie ist die Kuh das Symbol der schöpferischen Natur, und der Stier (ihr Kalb) der Geist der sie belebt, oder der ,, heilige Geist“, wie Dr. Kenealy zeigt. Daher das Symbol der Hörner. Diese waren auch den Juden heilig, weiche auf den Altar Hörner von Sittimholz setzten, durch deren Ergreifung ein Verbrecher sich Unverletzlichkeit gewann. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/435.htm (4 of 4)20.06.2005 17:28:31 Kommentar XII Daß der Gegenstand einen Teil der sabazischen Mysterien bildete, ist durch verschiedene alte Schriftsteller bekannt gemacht; unter andern durch Cicero [198] und durch Klemens von Alexandrien. [199] Die letzteren Schriftsteller sind die einzigen, welche die Thatsache, daß Aischylos von den Athenern der Gotteslästerung angeklagt und zum Tode durch Steinigung verurteilt wurde, ihrer wahren Ursache zuschrieben. Sie sagen, daß Aischylos, der selbst nicht initiiert war, die Mysterien profaniert hatte, indem er sie in seinen Trilogieen auf öffentlicher Bühne zur Schau gestellt hatte. [200] Aber dieselbe Verurteilung hätte ihn betroffen, wenn er initiiert gewesen wäre; was der Fall gewesen sein muß, da er sonst wie Sokrates einen Dämon gehabt haben müßte, um ihm das geheime und heilige allegorische Drama der Initiation zu enthüllen. Auf jeden Fall war der ,,Vater der griechischen Tragödie“ nicht der Erfinder der Prophezeiung des Prometheus; denn er wiederholte nur in dramatischer Form, was von den Priestern während der Mysterien der Sabazien enthüllt wurde. [201] Die letzteren waren eines der ältesten heiligen Feste, dessen Ursprung bis zum heutigen Tage der Geschichte unbekannt ist. Die Mythologen verbinden es durch Mithras, die Sonne, der auf einigen alten Monumenten Sabazios genannt wird, mit Jupiter und Bacchus. Es war jedoch niemals das Eigentum der Griechen, sondern reicht in unvordenkliche Zeiten zurück. Die Übersetzerin der Dramas wundert sich, wieso sich Aischylos schuldig machen konnte eines solchen Widerspruchs zwischen dem Charakter des Zeus, wie er im „Gefesselten Prometheus“ abgebildet, und jenem, wie er in den übrigen Dramen dargestellt wird. [202] Das ist eben deshalb, weil Aischylos, wie Shakespeare, die intellektuelle „Sphinx“ der Zeitalter war und immer bleiben wird. Zwischen Zeus, der abstrakten Gottheit des griechischen Gedankens, und dem olympischen Zeus lag ein Abgrund. Der letztgenannte repräsentierte in den Mysterien kein höheres Prinzip als den niederen Aspekt der menschlichen physischen Intelligenz - Manas vermählt mit Kâma; während Prometheus - der göttliche Aspekt des sich in Buddhi versenkenden und zu ihr aufstrebenden Manas - die göttliche Seele war. So oft Zeus als seinen niederen Leidenschaften nachgehend dargestellt wird, ist er die menschliche Seele und nichts weiter - der eifersüchtige Gott, rachgierig und grausam in seinem Egoismus oder seiner ,,Ich-bin-heit.“ Daher wird Zeus dargestellt als eine Schlange - der intellektuelle Versucher des Menschen welche nichtsdestoweniger im Verlaufe der cyklischen Entwicklung den ,, Menschen-Heiland“ erzeugt, den solaren Bacchus oder Dionysos - der mehr ist http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/437.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:31 Kommentar XII als ein Mensch. Dionysos ist eins mit Osiris, mit Krishna, und mit Buddha, dem himmlischen Weisen, und mit dem kommenden (zehnten) Avatâra, dem verherrlichten geistigen Christos, welcher den leidenden Chrestos - die Menschheit oder Prometheus in ihrer Prüfung - erlösen wird. Dies, sagen brâhmanische und buddhistische Legenden, die in den zoroastrischen und jetzt in den christlichen Lehren (in den letzteren nur gelegentlich) ihren Widerhall finden, wird sich am Ende des Kali Yuga ereignen. Erst nach der Erscheinung des Kalki Avatâra oder Sosiosh wird der Mensch vom Weibe ohne Sünde geboren werden. Dann werden Brahmâ, die indische Gottheit, Ahura Mazda (Ormazd), die zoroastrische, Zeus, der griechisch-olympische Don Juan, Jehovah, der eifersüchtige, bereuende, grausame Stammesgott der Israeliten, und alle ihresgleichen in dem universalen Pantheon der menschlichen Phantasie vergehen und in leere Luft verschwinden. Und zugleich mit diesen werden ihre Schatten vergehen, die dunklen Aspekte aller dieser Gottheiten, die immer als ihre ,,Zwillingsbrüder“ und Geschöpfe dargestellt wurden in der exoterischen Legende - als ihr eigener Widerschein auf Erden in der esoterischen Philosophie. Die Ahrimans und Typhons, die Samaels und Satans, müssen alle an jenem Tage entthront werden, an dem jede dunkle böse Leidenschaft unterjocht sein wird. Es giebt ein ewiges Gesetz in der Natur, eines, das immer die Gegensätze auszugleichen und schließliche Harmonie zu bewirken strebt. Infolge dieses Gesetzes, nach dem die geistige Entwicklung die physische und rein intellektuelle verdrängt, wird die Menschheit von ihren falschen Göttern befreit werden, und sich schießlich - Selbst-erlöst finden. [198] Tuscui. Quaest., 1. II. 20. [199] Strom., I. II, Oper., I. 467, Ausg. Potters. [200] Herodot und Pausanias vermuteten, daß die Ursache der Verurteilung die war, daß Aischylos unter Annahme der Theogonie der Ägypter Diana zur Tochter der Ceres, und nicht der Latona machte. (Siehe Aelian, Var. Hist., I. v. XVIII; I. 433, Ausg. Gronov.) Aber Aischylos war initiiert. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/437.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:31 Kommentar XII [201] Die Sabazien waren eine periodische Festlichkeit mit Mysterien, die zu Ehren einiger Götter aufgeführt wurden, einer Variante der Mithraischen Mysterien. Die ganze Entwicklung der Rassen wurde in diesen Mysterien dargestellt. [202] Frau A. Swanwick, a. a. O. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/437.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:31 Kommentar XII In seiner schließlichen Offenbarung steht der alte Mythos vom Prometheus, dessen Vor- und Gegenbilder sich in jeder alten Theogonie finden, in jeder derselben am ersten Ursprunge des physischen Bösen, weil an der Schwelle des menschlichen physischen Lebens. Kronos ist ,,Zeit“, deren erstes Gesetz jenes ist, daß die Ordnung der aufeinanderfolgenden und harmonischen Phasen in dem Fortschreiten der Evolution während der cyklischen Entwicklung strenge eingehalten werden soll - unter der schweren Strafe abnormen Wachstums mit allen seinen sich ergebenden Folgen. Es lag nicht im Programme der natürlichen Entwicklung, daß der Mensch - obwohl er ein höheres Tier sein mag - auf einmal intellektuell, geistig, und psychisch der Halbgott werden sollte, der er auf Erden ist, während sein körperliches Gerüst schwächer, hilfloser und vergänglicher bleibt, als das von nahezu jedem großen Säugetier. Der Gegensatz ist zu grotesk und gewaltsam; das Zelt viel zu unwürdig seines innewohnenden Gottes. Die Gabe des Prometheus wurde so zum Fluche - obwohl vorausgewußt und vorausgesehen von der Schar, die in jener Persönlichkeit personifiziert ist, wie ihr Name wohl zeigt. [203] Darin ruht zu einer und derselben Zeit ihre Sünde und ihre Erlösung. Denn die Schar, die sich in einem Teile der Menschheit inkarnierte, wenn auch dazu von Karma oder Nemesis geführt, zog den freien Willen der passiven Sklaverei vor, den intellektuellen selbstbewußten Schmerz und selbst Qual, ,,indessen ungezählte Zeit verfließt,“ der leeren, blöden, unwillkürlichen Seeligkeit. in dem Bewußtsein, daß eine solche Inkarnation verfrüht und nicht im Programme der Natur war, opferte doch die himmlische Schar, ,,Prometheus“ sich selbst, um dadurch zum mindesten einem Teile der Menschheit zu nützen. [204] Aber während sie den Menschen aus seiner geistigen Finsternis erlösten, luden sie auf ihn die Qualen des Selbstbewußtseins seiner Verantwortlichkeit - des Ergebnisses seines freien Willens - abgesehen von jedem Übel, dessen Erben der sterbliche Mensch und das Fleisch sind. Diese Qual nahm Prometheus auf sich selbst, da die Schar hinfort mit dem für sie bereiteten Gehäuse verschmolzen wurde, das zu jener Periode der Formenbildung noch unvollendet war. Da die geistige Entwicklung nicht im stande war, mit der physischen gleichen Schritt zu halten, sobald ihre Einheitlichkeit durch die Beimischung unterbrochen war, so wurde die Gabe die Hauptursache, wenn nicht der einzige Ursprung des Bösen. [205] Hochphilosophisch ist die Allegorie, welche zeigt, wie Kronos den Zeus verflucht, weil er ihn entthront hatte, in dem ursprünglichen goldenen Zeitalter des Saturn, da alle Menschen Halbgötter waren, und weil er eine vergleichsweise schwache und hilflose körperliche Menschenrasse erschaffen hatte, und wie er dann den Schuldigen, der die Götter ihres http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/439.htm (1 of 4)20.06.2005 17:28:32 Kommentar XII Schöpfungsvorrechtes beraubt und dadurch den Menschen intellektuell und geistig zu ihrer Höhe emporgehoben hatte, seiner (des Zeus) Rache ausliefert. Im Falle des Prometheus repräsentiert Zeus die Schar der ursprünglichen Erzeuger, der Pitaras, der ,,Väter“, welche den Menschen sinnlos und ohne Gemüt schufen; während der göttliche Titan für die geistigen Schöpfer steht, für die Devas, welche in die Zeugung ,,fielen“. Die ersteren sind geistig niedriger, aber physisch stärker, als die ,,Prometheer“; daher werden die letzteren als besiegt gezeigt. ,,Die niedere Schar, deren Werk der Titan verdarb und so die Pläne des Zeus vereitelte“, war auf dieser Erde in ihrer eigenen Sphäre und Wirkungsebene; während die höhere Schar eine Verbannte des Himmels war, die sich in die Schlingen der Materie verstrickt hatte. Die untere Schar waren die Meister aller kosmischen und niederen titanischen Kräfte; der höhere Titan besaß bloß das intellektuelle und geistige Feuer. Dieses Schauspiel des Kampfes des Prometheus mit dem olympischen Gewaltherrscher und Despoten, dem sinnlichen Zeus, sieht man täglich in unserer jetzigen Menschheit aufgeführt. Die niederen Leidenschaften ketten die höheren Bestrebungen an den Felsen der Materie, um in vielen Fällen den Geier der Sorge, des Schmerzes und der Reue zu erzeugen. In jedem solchen Falle sieht man aufs neue - . . . in Fesseln (den) verhaßten Gott, Der Zeus‘ und aller Sel‘gen Zorn verdient einen Gott, der selbst jenes höchsten Trostes des Prometheus beraubt ist, welcher in Selbstaufopferung litt - Weil er zu treuer Freund den Menschen war da der göttliche Titan von Nächstenliebe bewegt ist, aber der sterbliche Mensch jedesmal von Selbstsucht und Egoismus. Der moderne Prometheus ist jetzt ein Epi-metheus geworden, ,,einer, der erst nach dem Geschehnis sieht“; weil die allgemeine Menschenliebe des ersteren schon lange in Selbstsucht und Selbstanbetung entartet ist. Der Mensch wird der freie Titan der alten Zeit wieder werden, aber nicht bevor die cyklische Entwicklung die unterbrochene Harmonie zwischen den zwei Naturen - der http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/439.htm (2 of 4)20.06.2005 17:28:32 Kommentar XII irdischen und der göttlichen - wiederhergestellt hat; darnach wird er undurchdringlich für die niederen titanischen Kräfte, unverwundbar in seiner Persönlichkeit und unsterblich in seiner Individualität - aber dies kann nicht geschehen, bevor nicht jedes tierische Element aus seiner Natur ausgemerzt ist. Wenn der Mensch versteht, daß „Deus non fecit mortem“, [206] sondern daß der Mensch selbst den Tod erschaffen hat, so wird er der Prometheus vor seinem Falle wieder werden. Wegen der vollständigen Symbolik des Prometheus und des Ursprungs dieses Mythos in Griechenland, wird der Leser auf Teil II dieses Bandes, Abteilung VI ,, Prometheus, der Titan“ u. s. w. verwiesen. In dem erwähnten Teile - einer Art von Ergänzung zu dem vorliegenden Abschnitte - wird jeder weitere Aufschluß über jene Lehrsätze gegeben, die die umstrittensten und am meisten in Frage gestellten sein werden. Dieses Werk ist, wenn den anerkannten Mustern der Theologie und modernen Wissenschaft gegenübergestellt, so heterodox, daß ein Beweis, der dahin zielt, zu zeigen, daß diese Muster oft eine ungerechtfertigte Autorität sich anmaßen, vernachlässigt werden sollte. [203] Siehe die Fußnote (p. 431) betreffend die Etymologie von [korrekter Abdruck siehe Buch] oder Vorausdenken. Prometheus gesteht es im Drama, wo er sagt: O heil‘ger Äther! Leicht beschwingte Lüfte ! . . . . Durch Götter duld‘ ich solches Leid, ein Gott. ................... Doch was auch red‘ ich? Alles weiß ich ja; Was kommen muß. . . . . . Nun darf ich auch zu http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/439.htm (3 of 4)20.06.2005 17:28:32 Kommentar XII schwer es nicht ertragen: Unüberwindlich ist die Macht des Muß. . . . (106) ,,Muß“ steht hier für Karma, oder Nemesis. [204] Die Menschheit ist offenbar geteilt in gottbeseelte Menschen und in niedere menschliche Geschöpfe. Der intellektuelle Unterschied zwischen den ârischen und andern civilisierten Völkern und solchen Wilden, wie den Südsee-Inselbewohnern, ist durch irgend welche andere Gründe nicht zu erklären. Keine Höhe der Kultur, nicht Generationen der Erziehung inmitten der Civilisation könnte Menschenrassen, wie die Buschmänner, die Veddhas von Ceylon, und einige afrikanische Stämme auf dieselbe intellektuelle Ebene bringen, wie die Ârier, die Semiten und die sogenannten Turanier. Der „heilige Funke“ fehlt in ihnen, und sie sind die einzigen niederen Rassen auf Erden, nunmehr glücklicher Weise - infolge der weisen Anordnung der Natur, die immer in jener Richtung arbeitet - im raschen Aussterben begriffen. Wahrhaftig, die Menschheit ist ,,von einem Blut“, aber nicht von derselben Wesenheit. Wir sind die künstlich im Wachstum beschleunigten Treibhauspflanzen in der Natur, indem wir in uns einen Funken haben, der in ihnen verborgen ist. [205] Die philosophische Anschauung indischer Metaphysik versetzt die Wurzel des Bösen in die Differentiation des Gleichartigen in das Ungleichartige, der Einheit in die Vielheit. [206] Sap., I. 13 http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/439.htm (4 of 4)20.06.2005 17:28:32 Kommentar XII ERGÄNZENDE BRUCHSTÜCKE AUS EINEM KOMMENTARE ZU DEN VERSEN DER STROPHE XII. Die Handschrift, der diese ergänzenden Erklärungen entnommen sind, gehört der Gruppe mit Namen Tongshaktchi Sangye Songa oder den ,,Berichten der fünfunddreißig Buddhas des Bekenntnisses“, wie sie exoterisch genannt werden, an. Diese Persönlichkeiten können jedoch, obwohl sie in der nördlichen buddhistischen Religion Buddhas genannt werden, ebenso gut Rishis, Avatâras u. s. w. genannt werden, da sie die ,,Buddhas, welche dem Shâkyamuni vorangegangen sind“, nur für die nördlichen Befolger der von Gautama. gepredigten Ethik sind. Diese großen Mahâtmâs oder Buddhas sind allgemeines und gemeinsames Eigentum; sie sind historische Weise - auf jeden Fall für alle Occultisten, die an eine solche Hierarchie von Weisen glauben, und denen die Existenz derselben von den Gelehrten der Brüderschaft bewiesen worden ist. Sie sind ausgewählt aus der Mitte von etwa siebenundneunzig Buddhas in einer Gruppe, und dreiundfünfzig in einer andern, [207] zumeist imaginären Persönlichkeiten, welche in Wirklichkeit die Personifikationen der Kräfte der erstgenannten sind. [208] Diese ,,Körbe“ der ältesten Schriften auf ,, Palmblättern“ sind sehr geheim gehalten. Jede Handschrift hat als Anhang eine kurze Übersicht der Geschichte jener Unterrasse, welcher der einzelne BuddhaLha angehörte. Die eine besondere Handschrift, aus der die folgenden Bruchstücke ausgezogen und dann in verständlicherer Sprache wiedergegeben worden sind, soll von den Steintafeln kopiert worden sein, welche einem Buddha der frühesten Tage der fünften Rasse angehörten, welcher Zeuge der Flut und des Untergangs der Hauptkontinente der atlantischen Rasse gewesen war. Der Tag, an dem vieles, wenn nicht alles von dem, was hier aus den archaischen Berichten gegeben ist, als richtig befunden werden wird, ist nicht sehr weit entfernt. Denn die modernen Symbologen werden die Gewißheit erlangen, daß selbst Odin oder der Gott Wotan, der höchste Gott der germanischen und skandinavischen Mythologie einer von diesen fünfunddreißig Buddhas ist; einer von den frühesten in der That, denn der Kontinent, zu dem er und seine Rasse gehörten, ist auch einer der frühesten - in Wahrheit so früh, daß in jenen Tagen tropische Natur dort zu finden war, wo jetzt ewige, nicht auftauende Schneemassen liegen, und man nahezu ganz auf trockenem Land von Norwegen über Island und Grönland zu den Ländern hinübergehen konnte, welche gegenwärtig die Hudson‘s Bay umgeben. [209] Auf ähnliche Art konnte in den herrlichen Tagen der atlantischen Riesen, den Söhnen der ,,Riesen aus dem Osten“, ein Pilger eine Reise ausführen von dem, was in unsern Tagen die Wüste Sahara genannt wird, zu den Ländern, welche jetzt in traumlosem Schlafe http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/441.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:32 Kommentar XII am Grunde der Gewässer des Golfes von Mexiko und der karaibischen See liegen. Ereignisse, die niemals, außer im menschlichen Gedächtnisse, niedergeschrieben, die aber fromm von einer Generation zur andern, und von Rasse zu Rasse überliefert wurden, können durch beständige Überlieferung ,,in dem Buche des Gehirns“ und durch zahllose Aeonen mit mehr Wahrheit und Genauigkeit erhalten geblieben sein, als in irgend einem geschriebenen Dokumente oder Berichte. ,,Das, was an unseren Seelen teil hat, ist ewig“, sagt Thackeray; und was kann unseren Seelen näher sein, als das, was in der Morgendämmerung unserer Leben sich ereignet? Jene Leben sind zahllos, aber die Seele oder der Geist, der uns durch diese Myriaden von Existenzen beseelt, ist derselbe; und obwohl ,,das Buch“ des physischen Gehirns Ereignisse innerhalb eines einzigen irdischen Lebens vergessen mag, so kann doch die Masse der gesammelten Erinnerungen niemals die Göttliche Seele in uns verlassen. Ihr Lispeln mag zu leise sein, der Schall ihrer Worte zu weit entfernt von der Ebene, die von unsern physischen Sinnen wahrgenommen wird: doch der Schatten der Ereignisse, welche waren, ebenso wie der Schatten der Ereignisse, welche kommen sollen, liegt innerhalb ihrer Wahrnehmungsfähigkeiten und ist vor dem Auge ihres Gemütes immer gegenwärtig. [207] Gautama Buddha, genannt Shâkya Thüb-pa, ist der siebenundzwanzigste der letzten Gruppe. da die meisten von diesen Buddhas den göttlichen Dynastien angehörten, welche die Menschheit unterwiesen. [208] Von diesen Buddhas oder den „Erleuchteten“, den weit entfernten Vorläufern Gautamas, des Buddha, welche, wie uns gelehrt wird, Menschen vorstellen, die einstmals gelebt haben, große Adepten und Heilige, in denen die „Söhne der Weisheit“ sich inkarniert hatten, und die daher sozusagen kleinere Avatâras der himmlischen Wesen waren - gehören nur elf der atlantischen Rasse an, und vierundzwanzig der fünften Rasse von ihrem Anbeginne an. Sie sind wesensgleich mit den Tirthankaras der Jainas. [209] Dies kann die Ähnlichkeit der künstlichen Erdkugel in den Vereinigten Staaten von Amerika mit den Tumuli in Norwegen erklären. Diese Gleichheit http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/441.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:32 Kommentar XII hat einige amerikanische Archäologen zu der Vermutung geführt, daß norwegische Seeleute Amerika vor ungefähr tausend Jahren entdeckt haben. (Siehe Holmboe‘s Trace de Buddhisme en Norvège, p. 23.) Es ist kein Zweifel, daß Amerika jenes ,,weit entfernte Land ist, in das fromme Männer und schwere Stürme die heilige Lehre übertragen haben“, wie ein chinesischer Schriftsteller durch seine Beschreibang Neumann hat verstehen lassen. Aber weder Professor Holmboe aus Stockholm, noch die amerikanischen Archäologen haben das richtige Alter der Erdkugel oder der Tumuli erraten. Die Thatsache, daß Norweger das Land wieder entdeckt haben mögen, das ihre lang vergessenen Vorväter in dem allgemeinen Untergange vernichtet glaubten, widerstreitet nicht der anderen Thatsache, daß die Geheimlehre des Landes, welches die Wiege des physischen Menschen und der fünften Rasse der, ihren Weg in die sogenannte Neue Welt viele Zeitalter vor der „heiligen Lehre“ des Buddhismus gefunden hat. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/441.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:32 Kommentar XII Vielleicht ist es diese Seelenstimme, welche jenen, die an Überlieferung mehr als an geschriebene Geschichte glauben, sagt, daß, was unten gesagt ist, alles wahr ist und sich auf vorgeschichtliche Thatsachen bezieht. Folgendes steht an einer Stelle geschrieben: Die Könige des Lichtes haben sich zornig entfernt. Die Sünden der Menschen sind so schwarz geworden, daß die Erde in ihrem großen Schmerze erbebt . . . . Die azurenen Sitze bleiben leer. Wer von der Braunen, wer von der Roten oder bereits unter der Schwarzen (Rasse) kann auf den Sitzen der Heiligen sitzen, den Sitzen der Erkenntnis und Barmherzigkeit? Wer kann die Blume der Macht übernehmen, die Pflanze mit dem goldenen Stengel und der azurenen Blüte? Die ,,Könige des Lichtes“ ist der in den alten Aufzeichnungen den Herrschern aus den göttlichen Dynastien gegebene Name. Die ,,azurenen Sitze“ werden in gewissen Schriftstücken mit ,,himmlischen Thronen“ übersetzt. Die ,,Blume der Macht“ ist jetzt der Lotus; was sie zu jener Zeit gewesen sein mag, wer kann das sagen? Der Schreiber fährt fort, gleich dem späteren Jeremias das Schicksal seines Volkes zu beklagen. Sie waren von ihren ,, azurenen“ (himmlischen) Königen hilflos zurückgelassen worden, und ,,die von der Devafarbe“, der mondgleichen Gesichtsfarbe, und ,,die mit dem strahlenden (goldenen) Gesicht“ sind gegangen ,,in das Land der Wonne, das Land von Feuer und Metall“ - oder, entsprechend den Regeln der Symbolik, zu den nördlich und östlich gelegenen Ländern, von wo ,,die großen Wasser weggeschwemmt, von der Erde aufgesogen und in die Luft verteilt wurden.“ Die weisen Rassen hatten wahrgenommen ,,die schwarzen Sturmdrachen, herabgerufen von den Drachen der Weisheit“ - und ,,waren geflohen, geleitet von den strahlenden Schützern des höchst ausgezeichneten Landes“ - vermutlich den großen alten Adepten; von jenen, welche die Hindus als ihre Manus und Rishis bezeichnen. Einer von ihnen war Vaivasvata Manu. Die „von der gelben Farbe“ sind die Vorväter jener, welche die Ethnologie jetzt in die Turanier, die Mongolen, Chinesen und andere alte Nationen einteilt; und das Land, wohin sie flohen, war kein anderes als Zentralasien. Dort wurden vollständig neue Rassen geboren; dort lebten sie und starben bis zur Trennung der Nationen. Aber diese Trennung geschah weder an den für sie von der modernen Wissenschaft bezeichneten Örtlichkeiten, noch auf die Art, wie sich die Ârier nach der Darstellung von Prof. Max Müller und andern Ârianisten geteilt http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/443.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:33 Kommentar XII und getrennt haben sollen. Nahezu zwei Drittel von einer Million Jahre sind seit jener Periode vergangen. Die gelbgesichtigen Riesen der nachatlantischen Tage hatten während dieser erzwungenen Beschränkung auf einen Weltteil, mit demselben Rassenblut und ohne irgendwelche Auffrischung oder Beimengung zu demselben, Zeit genug, während einer Periode von nahezu 700,000 Jahren, sich in die ungleichartigsten und verschiedensten Typen zu verzweigen. Dasselbe zeigt sich in Afrika; nirgends besteht eine außerordentlichere Verschiedenheit der Typen, von schwarzen bis zu nahezu weißen, von riesigen Menschen bis zu zwerghaften Rassen; und dies bloß wegen ihrer erzwungenen Isolierung. Die Afrikaner haben ihr Festland durch verschiedene Hunderttausende von Jahren nicht verlassen. Wenn morgen der europäische Kontinent verschwinden sollte, und andere Länder an seiner Stelle auftauchen, und wenn die afrikanischen Stämme sich trennen und über die Erdoberfläche verstreuen sollten, dann wären sie es, die in von jetzt ab ungefähr hunderttausend Jahren die Hauptmasse der zivilisierten Nationen bilden würden. Und die Nachkommen von jenen unserer hochkultivierten Nationen, die auf irgend einer Insel überlebt hätten, ohne irgendwelche Mittel, die neuen Meere zu durchqueren, würden in einen Zustand verhältnismäßiger Wildheit zurückfallen. Auf diese Art wird der für die Einteilung der Menschheit in höhere und niedere Rassen gegebene Grund hinfällig und wird zum Trugschluß. Dergestalt sind die in den archaischen Berichten gegebenen Thatsachen. Wenn wir sie mit einigen modernen Evolutionstheorien, minus natürlicher Zuchtwahl, [210] zusammenstellen und vergleichen, so erscheinen diese Sätze ganz vernünftig und logisch. Während so die Ârier die Abkömmlinge des gelben Adam sind, der riesigen und hochzivilisierten atlanto-ârischen Rasse, sind die Semiten und die Juden mit ihnen - jene des roten Adam. Und somit haben sowohl De Quatrefages, als auch die Verfasser der mosaischen Genesis recht. Denn wenn das fünfte Kapitel im ersten Buche Mosis mit den in unserer archaischen Bibel zu findenden Genealogien verglichen werden könnte, würde man die Zeitperiode von Adam bis Noah darinnen bemerkt finden, wenn auch natürlich unter verschiedenen Namen, indem die bezüglichen Jahre der Patriarchen in Perioden verwandelt sind und das Ganze symbolisch und allegorisch ist. In der in Betracht kommenden Handschrift sind viele und häufige Bezugnahmen auf die bedeutende Wissenschaft und Zivilisation der atlantischen Nationen, welche die Verfassung verschiedener von ihnen und die Natur ihrer Künste und Wissenschaften zeigen. Wenn schon von der dritten Wurzelrasse, den LemuroAtlantiern, erwähnt wurde, daß sie ,,mit ihren hohen Zivilisationen und Göttern“ versenkt wurden, [211] um wieviel mehr kann dasselbe von den Atlantiern gesagt http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/443.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:33 Kommentar XII werden! [210] Siehe Physiological Selection. von G. J. Romanes, F. R. S. [211] Esoteric Buddhism, p. 65. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/443.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:33 Kommentar XII Von der vierten Rasse erhielten die frühen Ârier ihre Kenntnis von dem „Bündel wundervoller Dinge“, der Sabhâ und Mâyâsabhâ, erwähnt im Mahâbhârata, dem Geschenk des Mâyâsura an die Pândavas. Aus ihnen lernten sie die Aeronautik, Vimâna Vidyâ, die ,,Kenntnis des Fliegens in Luftfahrzeugen“, und daher ihre großen Künste der Meteorographie und Meteorologie. Von ihnen ererbten auch die Ârier ihre höchst wertvolle Wissenschaft von den verborgenen Kräften kostbarer und anderer Steine, von der Chemie oder vielmehr Alchimie, der Mineralogie, Geologie, Physik und Astronomie. Verschiedene Male hat sich die Schreiberin die Frage vorgelegt: ist die Geschichte des Auszuges zum mindesten in seinen Einzelheiten - wie sie im alten Testamente erzählt wird, originell? Oder ist sie, wie die Geschichte des Moses selbst und viele andere, einfach eine andere Lesart der von den Atlantiern erzählten Sagen? Denn wer, wenn er die über die letzteren erzählte Geschichte hört, wird verfehlen, die große Ähnlichkeit in den Grundzügen wahrzunehmen? Man erinnere sich an den Zorn ,,Gottes“ über die Halsstarrigkeit des Pharaoh, an seinen den ,,Auserwählten“ gegebenen Befehl, die Ägypter vor der Abreise ihrer ,, silbernen und goldenen Gefäße“ zu berauben“ [212] , und schließlich an die samt ihrem Pharaoh im roten Meere ertränkten Ägypter. Dann lese man das folgende Bruchstück der früheren Geschichte aus dem Kommentare: Und der ,,Große König mit dem glänzen den Gesicht“, der Führer aller Gelbgesichtigen, war traurig, da er die Sünden der Schwarzgesichtigen sah. Er sendete seine Luftfahrzeuge (Vimânas) an alle seine verbrüderte Führer (Führer anderer Nationen und Stämme) mit frommen Männern darin, sagend: ,,Bereitet euch vor. Erhebet euch, ihr Männer des guten Gesetezs, und durchqueret das Land, dieweil es (noch) trocken ist. „Die Herren des Sturmes kommen heran. Ihre Wagen nähern sich dem Lande. Eine Nacht und zwei Tage nur sollen die Herren des dunklen Gesichtes (die Zauberer) auf diesem geduldigen Lande leben. Sein Schicksal ist besiegelt, und sie müssen mit ihm untergehen. Die niederen Herren der Feuer (die Gnomen und Feuerelementale) bereiten ihre magischen Agnyastra (durch Magie erzeugte Feuerwaffen) vor. Aber die Herren des dunklen Auges (,,bösen Auges“) sind stärker als sie (die Elementale), und sie sind die Sklaven der Mächtigen. Sie sind bewandert in Astra (Vidyâ, der höchsten magischen Wissenschaft). [213] Kommt und gebrauchet die euren (d. i. eure magischen Kräfte, um jenen der Zauberer entgegenzuarbeiten). Möge jeder Herr des glänzenden Gesichtes (ein Adept der http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/444.htm (1 of 4)20.06.2005 17:28:33 Kommentar XII weißen Magie) den Vimâna eines jeden Herrn des dunklen Gesichtes in seine Hände (oder seinen Besitz) kommen lassen, damit keiner (der Zauberer) durch dieses Hilfsmittel den Wassern entkommen, der Rute der Vier (karmischen Gottheiten) entgehen und seine verruchten (Anhänger oder Leute) retten könne. ,,Möge jedes Gelbgesicht von sich Schlaf aussenden zu (mesmerisieren?) jedem (jedes) Schwarzgesicht. Mögen selbst sie (die Zauberer) Schmerz und Leiden entgehen. Möge jeder den Sonnengöttern treue Mensch jeden unter den Mondgöttern stehenden Menschen binden (paralysieren), damit er nicht leide oder seinem Schicksale entrinne. „Und möge jedes Gelbgesicht von seinem Lebenswasser (Blut) dem sprechenden Tiere eines Schwarzgesichtes anbieten, damit es seinen Meister nicht aufwecke. [214] „Die Stunde hat geschlagen, die schwarze Nacht ist nahe. ............................................................... „Ihr Schicksal sei erfüllt. Wir sind die Diener der Großen Vier. [215] Mögen die Könige des Lichtes zurückkehren.“ Der Große König fiel auf sein glänzendes Gesicht und weinte. . . . Als die Könige sich versammelten, hatten die Wasser sich bereits geregt. . . . (Aber) die Völker hatten jetzt die trockenen Länder durchquert. Sie waren jenseits der Wassermarke. Ihre Könige erreichten sie in ihren Vimânas, und führten sie hin zu den Ländern von Feuer und Metall (Ost und Nord). An einer anderen Stelle wird noch gesagt: Sterne (Meteore) hagelten auf die Länder der Schwarzgesichter; aber sie schliefen. Die sprechenden Tiere (die magischen Wächter) verhielten sich ruhig. Die niederen Herren warteten auf Befehle, aber sie kamen nicht, denn ihre Meister schliefen. Die Wasser erhoben sich, und bedeckten die Thäler von einem Ende der Erde bis zum andern. Hochländer blieben übrig, der Grund der Erde (die Länder der Antipoden) blieb trocken. Dort wohnten jene, die entkamen; die Menschen mit den gelben Gesichtern und dem geraden Auge (die offenen und aufrichtigen Menschen). Als die Herren der dunklen Gesichter erwachten und sich an ihre Vimânas erinnerten, um den steigenden Gewässern zu entrinnen, fanden sie dieselben verschwunden. Dann schildert eine Stelle einige der mächtigeren Magier der ,,Dunkelgesichter“, http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/444.htm (2 of 4)20.06.2005 17:28:33 Kommentar XII die früher als die andern erwachten und jene verfolgten, die „sie beraubt“ hatten und in der Nachhut waren, denn - ,,die davongeführten Völker waren so zahlreich wie die Sterne der Milchstraße“, sagt ein moderner, bloß in Sanskrit geschriebener Kommentar. Wie eine Drachenschlange langsam ihren Körper aufrollt, so trennten die Söhne der Menschen, angeführt von den Söhnen der Weisheit, ihre Gewirre und breiteten sich aus, ausgegossen wie ein rinnender Strom süßen Wassers. . . . viele der Schwachherzigen unter ihnen gingen auf ihrem Wege zu Grunde. Aber die meisten wurden gerettet. Aber die Verfolger, ,,deren Haupt und Brust hoch emporragte über dem Wasser“, jagten sie ,,durch drei Mondzeiten“, bis sie schließlich von den steigenden Wogen erreicht bis auf den letzten Mann zu Grunde gingen, indem der Boden unter ihren Füßen versank und die Erde jene verschlang, die sie entweiht hatten. [212] Exodus, XI. [213] Der verstorbene Brahmachârî Bawa, ein Yogî von großem Rufe und Heiligkeit, schrieb: ,,Umfangreiche Werke über ,Ashtar Vidiâ‘ und andere solche Wissenschaften wurden zu verschiedenen Zeiten in den Sprachen der Zeiten aus den Sanskriturwerken zusammengestellt. Aber sie gingen gleichzeitig mit den Sanakriturwerken zur Zeit der partiellen Flut unseres Landes verloren.“ (Theosophist, Juni 1880, ,,Einige Dinge, die die Ârier kannten.“) Wegen Agnyastra siehe Wilsons Specimens of The Hindû Theatre, I. 297. [214] Irgend welche wunderbare, künstlich erzeugte Tiere, in gewisser Beziehung ähnlich dem Geschöpfe Frankenstein; das sprach und seinen Meister vor jeder herannahenden Gefahr warnte. Der Meister war ein „schwarzer Magier“, das mechanische Tier war von einem Djin, einem Elemental beseelt, nach den Berichten. Bloß das Blut eines reinen Menschen konnte es vernichten. Siehe Teil II, Abteilung XI, E. „Sieben in Astronomie, http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/444.htm (3 of 4)20.06.2005 17:28:33 Kommentar XII Wissenschaft und Magie.“ [215] Die vier karmischen Götter, in den Strophen genannt die vier Mahârâjâhs. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/444.htm (4 of 4)20.06.2005 17:28:33 Kommentar XII Das klingt in hohem Maße wie das ursprüngliche Material, auf dem die ähnliche Geschichte im Exodus viele hunderttausend Jahre später aufgebaut wurde. Die Lebensbeschreibung des Moses, die Geschichte seiner Geburt, Kindheit und Rettung aus dem Nil durch die Tochter des Pharaoh ist, wie jetzt nachgewiesen, nach der chaldäischen Erzählung vom Sargon bearbeitet worden. Und wenn so, wofür die assyrischen Ziegel im britischen Museum ein guter Beweis sind, warum nicht auch jene von den Juden, die den Ägyptern ihre Juwelen raubten, vom Tode des Pharaoh und seiner Armee und so fort? Die riesigen Magier von Ruta und Daitya, die ,,Herren des dunklen Gesichtes“ können in der späteren Erzählung zu den ägyptischen Magiern geworden sein, und die gelbgesichtigen Völker der fünften Rasse zu den tugendhaften Söhnen Jakob; zum ,, auserwählten Volk!“ Eine weitere Feststellung hat zu geschehen. Es hat verschiedene göttliche Dynastien gegeben - eine Reihe für jede Wurzelrasse, beginnend mit der dritten, eine jede Reihe entsprechend und angepaßt ihrer Menschheit. Die letzten sieben in den ägyptischen und chaldäischen Aufzeichnungen erwähnten Dynastien gehörten der fünften Rasse an, welche, obwohl allgemein die ârische genannt, dies nicht ganz war, da sie immer mit Rassen stark vermischt war, denen die Ethnologie andere Namen giebt. Es wäre angesichts des beschränkten Raumes, der uns zur Verfügung steht, unmöglich, irgend weiter mit der Beschreibung der Atlantier fortzufahren, an die der ganze Osten ebenso sehr glaubt, wie wir an die alten Ägypter glauben, aber deren Dasein die Mehrheit der westlichen Gelehrten leugnet, so wie sie vorher gar manche Wahrheit geleugnet haben, von dem Dasein des Homer herab bis zu dem der Brieftaube. Die Zivilisation der Atlantier war größer als selbst jene der Ägypter. Ihre entarteten Nachkommen, das Volk von Platos Atlantis, waren es, die die ersten Pyramiden in dem Lande erbauten, und das sicherlich vor der Ankunft der „öst1ichen Äthiopier“, wie Herodot die Ägypter nennt. Dies kann wohl geschlossen werden aus der von Ammianus Marcellinus aufgestellten Behauptung, welcher von den Pyramiden sagt: Da sind auch unterirdische Gänge und gewundene Verstecke, welche, wie es heißt, von Männern, die in den alten Mysterien geschickt waren, mit Hilfe welcher sie das Herannahen einer Flut wahrsagten, an verschiedenen Stellen erbaut wurden, damit nicht die Erinnerung an alle ihre heiligen Gebräuche verloren gehen solle. Diese Menschen, die „das Herannahen von Fluten vorhersagten“, waren nicht Ägypter, welche niemals eine solche gehabt hatten, ausgenommen das periodische Steigen des Nils. Was waren sie? Die letzten Überreste der Atlantier, http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/447.htm (1 of 4)20.06.2005 17:28:34 Kommentar XII behaupten wir; jene Rassen, die von der Wissenschaft undeutlich vermutet werden, und an die Herr Charles Gould, der wohlbekannte Geologe dachte, indem er sagte: Können wir vermuten, das große Museum der Natur überhaupt erschöpft zu haben? Sind wir in der That schon weiter als in seine Vorräume eingedrungen? Umfaßt die geschriebene Geschichte des Menschen, die ein paar tausend Jahre einschließt, den ganzen Verlauf seines intelligenten Daseins? oder haben wir in den langen mythischen Aren, die sich über hunderttausende von Jahren erstrecken, und in den Chronologien von Chaldaea und China aufgezeichnet sind, schattenhafte Erinnerungen an den vorgeschichtlichen Menschen, von der Überlieferung übermittelt, und vielleicht von wenigen Überlebenden nach bestehenden Ländern von anderen her übertragen, die, gleich der fabelhaften (?) Atlantis des Plato versunken oder Schauplatz irgend einer großen Umwälzung geworden sein mögen, die sie mit ihrer ganzen Civilisation vernichtete. [216] Darnach kann man sich mit mehr Vertrauen den Worten eines Meisters zuwenden, der verschiedene Jahre, bevor diese Worte aus der Feder des Herrn Gould kamen, schrieb: Die vierte Rasse hatte ihre Perioden der höchsten Civilisation. Die griechische und römische und selbst die ägyptische Civilisation sind nichts im Vergleich zu den Civilisationen, die mit der dritten Rasse (- nach ihrer Trennung) begannen. Wenn aber diese Civilisation und die Beherrschung von Künsten und Wissenschaften der dritten und vierten Rasse abgestritten werden, so wird doch niemand leugnen, daß sich zwischen den großen Civilisationen des Altertums, wie jenen von Ägypten und Indien, die dunklen Zeitalter grober Unwissenheit und Barbarei immer seit dem Beginne der christlichen Zeitrechnung bis herauf zu unserer modernen Civilisation erstreckten, während welcher Periode alle Rückerinnerungen an diese Überlieferung verloren war. Wie es in Isis entschleiert heißt: Warum sollten wir vergessen, daß Zeitalter bevor die Büge des unerschrockenen Genuesen die westlichen Gewässer durchschnitten, die phönizischen Fahrzeuge die Erdkugel umschifft und Civilisation in Gegenden verbreitet hatten, die jetzt still und verlassen sind? Welcher Archäologe wird es wagen, zu behaupten, daß dieselbe Hand, welche die Pyramiden von Ägypten, Karnak, und die tausend Ruinen, die jetzt an den sandigen Ufern des Nil der Vergessenheit entgegen zerbröckeln, entworfen hat, nicht das monumentale Nagkon-Wat von Kambodscha errichtet hat; oder nicht die Hieroglyphen auf den Obelisken und Thoren des verlassenen Indianerdorfes gezeichnet hat, das kürzlich in Britisch-Kolumbien von Lord Dufferin entdeckt http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/447.htm (2 of 4)20.06.2005 17:28:34 Kommentar XII wurde; oder jene auf den Ruinen von Palenque und Uxmal in Centralamerika? Sprechen nicht die Überreste, die wir in unseren Museen aufstapeln - letzte Erinnerungen an die lange ,,verloren gegangenen Künste“ - laut zu Gunsten einer alten Civilisation? Und beweisen sie nicht immer und immer wieder, daß dahingegangene Nationen und Kontinente zugleich mit sich Künste und Wissenschaften begraben haben, die weder die erste in einem mittelalterlichen Kloster erhitzte Retorte, noch die letzte von einem modernen Chemiker zerbrochene, wieder belebt hat, noch wieder beleben wird - zum mindesten nicht in dem gegenwärtigen Jahrhundert. Und dieselbe Frage, die damals gestellt wurde, können wir wieder stellen; sie möge neuerdings aufgeworfen werden: Wie geht es zu, daß der fortgeschrittenste Standpunkt, der in unseren Zeiten erreicht worden ist, uns nur befähigt, in nebelhafter Entfernung aufwärts auf dem Alpenpfade der Erkenntnis die monumentalen Marksteine zu sehen, die frühere Forscher hinterlassen haben, um die von ihnen erreichten und bewohnten Hochebenen zu bezeichnen. Wenn die modernen Meister vor den alten so weit voraus sind, warum stellen sie uns nicht die verlorenen Künste unserer nachsintflutlichen Vorväter wieder her? Warum geben sie uns nicht die echten Farben von Luxor - den tyrischen Purpur, den hellen Zinnober, und das leuchtende Blau, die die Mauern jener Stätte zieren, und ebenso hell sind, wie am ersten Tage ihrer Anbringung; den unzerstörbaren Mörtel der Pyramiden und der alten Wasserleitungen; die Damascenerklinge, die in ihrer Scheide wie ein Korkzieher gedreht werden kann, ohne zu brechen; die schimmernden, unvergleichlichen Tönungen des farbigen Glases, das sich inmitten im Schutte alter Ruinen findet und in den Fenstern alter Kathedralen leuchtet; und das Geheimnis des echten Schmiedeglases? Und wenn die Chemie so wenig im stande ist, in einigen Künsten auch nur mit dem frühen Mittelalter zu rivalisieren, warum mit Errungenschaften prahlen, die mit großer Wahrscheinlichkeit vor Jahrtausenden vollkommen bekannt waren. Je mehr Archäologie und Philologie fortschreiten, desto demütigender für unsern Stolz sind die Entdeckungen, die täglich gemacht werden, ein desto herrlicheres Zeugnis legen sie zu Gunsten jener ab, die vielleicht wegen des Abstandes ihres entfernten Altertums, bis jetzt für im tiefsten Schlamme des Aberglaubens in Unwissenheit sich abarbeitend gehalten wurden. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/447.htm (3 of 4)20.06.2005 17:28:34 Kommentar XII [216] Mythical Monsters, p. 19. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/447.htm (4 of 4)20.06.2005 17:28:34 Kommentar XII Unter anderen Künsten und Wissenschaften besaßen die Alten - und zwar als ein Erbstück von den Atlantiern - jene der Astronomie und Symbolik, die die Kenntnis des Tierkreises in sich schlossen. Wie bereits erklärt, glaubte das ganze Altertum mit gutem Grunde, daß die Menschheit und ihre Rassen alle eng verknüpft sind mit dem Planeten und diese mit den Tierkreiszeichen. Die ganze Weltgeschichte ist in den letzteren aufgezeichnet. In den alten Tempeln von Ägypten befindet ich ein Beispiel im Dendera Zodiak; aber ausgenommen in einem, arabischen Werk, dem Eigentume eines Sûfî, ist die Schreiberin niemals einer Abschrift dieser wunderbaren Aufzeichnungen der vergangenen - und auch der zukünftigen Geschichte unserer Kugel begegnet. Aber die ursprünglichen Aufzeichnungen sind ganz unleugbar vorhanden. Da die Europäer mit den wirklichen Tierkreisen von Indien unbekannt sind und jene, von denen sie zufällig Kenntnis haben, nicht verstehen, wofür Bentley Zeuge ist, so wird dem Leser empfohlen, zur Bewahrheitung des Satzes sich dem Werke des Denon [217] zuzuwenden, in welchem die zwei berühmten ägyptischen Tierkreise gefunden und untersucht werden können. Da die Schreiberin sie persönlich gesehen hat, so braucht sie nicht länger auf das zu vertrauen, was andere Forscher - welche beide sehr sorgfältig geprüft und studiert haben - über dieselben zu sagen haben. Die Behauptung der ägyptischen. Priester gegenüber Herodot, daß der irdische Pol und der Pol der Ekliptik früher zusammengefallen sind, ist durch Mackey bestätigt worden, welcher feststellt, daß die Pole auf den Tierkreisen in beiden Lagen dargestellt sind. Und auf jenem, welcher die Pole (Polaraxen) unter rechten Winkeln zeigt, befinden sich Zeichen, welche zeigen, daß es nicht das letzte Mal war, daß sie sich in jener Stellung befanden; sondern das erste (- nachdem die Tierkreise gezeichnet worden waren). Der Stein. bock ist darin am Nordpole dargestellt; und der Krebs ist nahe seiner Mitte am Südpole geteilt; was eine Bestätigung dafür ist, daß sie ursprünglich ihren Winter hatten, als die Sonne im Krebs war. Aber die Hauptkennzeichen dafür, daß es ein Denkmal ist, das an das erste Mal erinnert, daß der Pol in jener Lage gewesen war, sind der Löwe und die Jungfrau. [218] Allgemein gerechnet, glauben die Ägyptologen, daß die große Pyramide 3350 v. Ch. erbaut wurde; [219] und daß Menes und seine Dynastie 750 Jahre vor dem http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/449.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:34 Kommentar XII Auftreten der vierten Dynastie existiert haben - während welcher die Pyramiden angeblich erbaut worden sind. Somit ist 4100 Jahre v. Ch. das dem Menes zugeschriebene Zeitalter. Nun ist Sir J. Gardner Wilkinson‘s Erklärung, daß alle Thatsachen zu dem Schlusse führen, daß die Ägypter bereits sehr große Fortschritte in den Künsten der Civilisation gemacht hatten, vor dem Zeitalter des Menes und vielleicht bevor sie in das Nilthal eingewandert waren - [220] sehr bedeutsam, da sie diese Hypothese von der verhältnismäßig modernen Kultivierung von Ägypten zerstört Sie deutet auf eine große Civilisation in vorgeschichtlichen Zeiten und in noch höherem Altertum. Die Schesu-Hor, die ,, Diener des Horus“, waren das Volk, das sich in Ägypten niedergelassen hatte; und, wie Herr Maspéro bestätigt, gebührt dieser ,,vorgeschichtlichen Rasse“ die Ehre, Ägypten gegründet zu haben, so wie wir es seit dem Anbeginne der historischen Periode kennen. Und Staniland Wake fügt hinzu: Sie gründeten die Hauptstädte von Ägypten, und errichteten die bedeutendsten Heiligtümer. [221] Dies war vor der Epoche der großen Pyramide, und als Ägypten sich kaum aus den Wassern erhoben hatte. Doch: Sie besaßen die den Ägyptern eigentümliche hieroglyphische Schriftform, und müssen bereits beträchtlich in der Civilisation vorgeschritten gewesen sein. Wie Lenormant sagt: Es war das Land der großen vorgeschichtlichen Heiligtümer, der Sitze priesterlicher Herrschaft, das die wichtigste Rolle in dem Ursprunge der Civilisation spielte. [217] Travels in Egypt, Bd. II. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/449.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:34 Kommentar XII [218] The Mythological Astronomy of the Ancients Demonstrated (p. 3), von einem seltsam intuitiven Symbologen und Astronomen, einer Art selbstgeschaffenen Adepten von Norwich, welcher im ersten Viertel dieses Jahrhunderts lebte. [219] Siehe Procter, Knowledge, I. pp. 242, 400. [220] Rawlinson‘s Herodotus, II. 345. [221] The Great Pyramid, pp. 36, 37. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/449.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:34 Kommentar XII Welche Zeit ist diesem Volke zuzuschreiben? Wir hören von 4000, höchstens 5000 Jahren v. Ch. (Maspéro). Nun wird behauptet, daß mit Hilfe des Cyklus von 25 868 Jahren (des siderischen Jahres) das annähernde Jahr der Aufrichtung der großen Pyramide festgestellt werden kann. Unter der Annahme, daß der lange, enge, abfallende Gang, der vom Eingange ausgeht, gegen den Polarstern der Pyramidenerbauer gerichtet war, haben die Astronomen gezeigt, daß im Jahre 2170 v. Chr. der Gang auf Alpha Draconis, den damaligen Polarstern, zeigte. . . . Der Astronom Herr Richard A. Proctor, sagt, nachdem er festgestellt, daß der Polarstern in der verlangten Lage sich ebensowohl um 3350 v. Chr. befunden hat, wie zu 2170 v. Chr.: ,,Jede von diesen beiden wurde der Lage des absteigenden Ganges in der großen Pyramide entsprechen; aber die Ägyptologen sagen uns, daß unbedingt kein Zweifel darüber sein kann, daß die spätere Periode viel zu spät ist.“ [222] Aber es wird uns auch gesagt: Da diese gegenseitige Stellung von Alpha Draconis und Alkyone eine außergewöhnliche ist, . . . . konnte sie sich ein ganzes siderisches Jahr lang nicht wieder ereignen. [223] Dies beweist, daß, nachdem der Dendera - Tierkreis den Ablauf von drei siderischen Jahren zeigt, die große Pyramide vor 78000 Jahren erbaut worden sein muß, oder daß doch diese Möglichkeit zum mindesten ebenso leicht angenommen zu werden verdient, als das spätere Datum von 3350 v. Ch. Nun finden sich auf dem Tierkreise eines gewissen Tempels im fernen Nordindien dieselben Eigenschaften der Zeichen, wie auf dem Tierkreise von Dendera. Jene, welche die indischen Symbole und Konstellationen gut kennen, werden imstande sein, aus der Beschreibung der ägyptischen herauszufinden, ob die Zeitangaben richtig sind oder nicht. Auf dem Tierkreise von Dendera, wie er von den modernen ägyptischen koptischen und griechischen Adepten aufbewahrt, und von Mackey etwas anders erklärt ist, steht der Löwe auf der Hydra und sein Schweif ist nahezu gestreckt, und deutet in einem Winkel von vierzig oder fünfzig Graden nach abwärts, welche Lage mit der ursprünglichen Gestaltung dieser Konstellationen übereinstimmt. Doch fügt Mackey hinzu: An vielen Orten sehen wir den Löwen (Sinha), wie sein Schweif über seinen Rücken emporgerichtet ist und in ein Schlangenhaupt endet; wodurch gezeigt wird, daß der Löwe umgekehrt worden ist: was in der That mit dem ganzen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/451.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:35 Kommentar XII Tierkreise, und mit jeder anderen Konstellation der Fall gewesen sein muß, als der Pol umgekehrt wurde. Einen kreisförmigen Zodiak besprechend, der auch von Denon gegeben ist, sagt er: Dort . . . . steht der Löwe auf der Schlange, und sein Schwanz bildet eine Krümmung nach abwärts, woraus wir finden, daß, obwohl sechs- oder siebenhunderttausend Jahre zwischen den beiden Positionen vergangen sein müssen, sie doch nur wenig oder keinen Unterschied in der Konstellation des Löwen und der Wasserschlange hervorgebracht haben; indessen die Jungfrau auf den beiden sehr verschieden dargestellt ist - auf dem kreisförmigen Zodiak säugt die Jungfrau ihr Kind: aber es scheint, daß sie diese Vorstellung nicht hatten, als der Pol das erste Mal in der Ebene der Ekliptik war; denn auf diesem Zodiak, wie er von Denon gegeben ist, sehen wir drei Jungfrauen zwischen dem Löwen und der Wage, von denen die letzte in ihrer Hand eine Kornähre hält. Es ist sehr zu bedauern, daß in diesem Zodiak ein Bruch der Figuren in dem hinteren Teile des Löwen und am Anfange der Jungfrau sich befindet, der von jedem Zeichen einen Dekan weggenommen hat. [224] Nichtsdestoweniger ist die Bedeutung klar, nachdem die drei Tierkreise drei verschiedenen Epochen angehören; nämlich den letzten drei Familienrassen der vierten Unterrasse der fünften Wurzelrasse, von denen eine jede annähernd 25 000 bis 30 000 Jahre gelebt haben muss. Die erste von diesen, die ,,ÂryoAsiaten“, waren Zeugen des Schicksals der letzten von den Be-Bevölkerungen der riesigen Atlantier [225] (der Ruta und Daitya Insel-Kontinente), welche vor etwa 850 000 Jahren zu Grunde gingen gegen den Schluß des Miocänzeitalters. [226] Die vierte Unterrasse war Zeugin der Vernichtung des letzten Überrestes der Atlantier - der Âryo-Atlantier auf der letzten Insel der Atlantis, nämlich vor etwa 11 000 Jahren. Der Leser wird ersucht, um dies zu verstehen, einen Blick zu werfen auf das Diagramm des Stammbaumes der fünften Wurzelrasse - die allgemein, wenn auch kaum korrekt, die ârische Rasse genannt wird und auf die demselben beigefügten Erklärungen. [222] Staniland Wake, a. a. O., pp. 6, 7. [223] Ebenda. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/451.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:35 Kommentar XII [224] The Mythological Astronomy of the Ancients Demonstrated, pp. 4, 5. [225] Der Ausdruck ,,Atlantier“ darf den Leser nicht dahin irreführen, diese als bloß eine Rasse, oder gar eine Nation zu betrachten. Es ist so, als wenn man sagen würde: ,,Asiaten“. Zahlreich, vielgestaltig und verschieden waren die Atlantier, welche verschiedene ,,Menschheiten“ und eine nahezu zahllose Menge von Rassen und Nationen repräsentierten, die in der That verschiedenartiger waren, als die ,,Europäer“ sein würden, wenn dieser Name ohne Unterscheidung den fünf bestehenden Weltteilen gegeben würde, was bei dem Verhältnisse, in dem die Kolonisation fortschreitet, vielleicht in weniger als zwei oder drei Jahrhunderten der Fall sein wird. Es gab braune, rote, gelbe, weiße und schwarze Atlantier; Riesen und Zwerge, so wie es einige afrikanische Stämme verhältnismäßig auch jetzt noch sind. [226] Ein Lehrer sagt in Esoteric Buddhism (p. 64): ,,Im Eocänzeitalter, schon in seinem allerersten Teile, Latte der große Cyklus der Menschen der vierten Rasse, der (Lemuro-) Atlantier, bereits seinen höchsten Punkt (der Civilisation) erreicht, und der große Kontinent, der Vater nahezu aller gegenwärtigen Kontinente, zeigte die ersten Anzeichen des Sinkens.“ Und auf S. 70 wird gezeigt, daß die Atlantis als Ganzes während der Miocänperiode zu Grunde ging. Um zu zeigen, wie die Kontinente, Rassen, Nationen und Cyklen übereinander greifen, braucht man bloß an Lemurien zu denken, dessen letzte Länder ungefähr 700000 Jahre vor dem Beginne der Tertiärperiode zu Grunde gingen (p. 65), und das letzte der ,,Atlantis“ erst vor 11000 Jahren; so daß also beide übergriffen - das eine in die atlantische, und das andere in die ârische Periode. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/451.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:35 Kommentar XII Möge sich der Leser gut an das erinnern, was über die Einteilungen der Wurzelrassen und die Entwicklung der Menschheit in diesem Werke gesagt und in Herrn Sinnetts Geheimbuddhismus klar und deutlich festgestellt ist. 1. Es giebt sieben Runden in jedem Manvantara; diese Runde ist die vierte, und wir sind gegenwärtig in der fünften Wurzelrasse. 2. Jede Wurzelrasse hat sieben Unterrassen. 3. Jede Unterrasse hat ihrerseits sieben Verzweigungen, welche ,,Zweig“- oder ,, Familien“-Rassen genannt werden können. 4. Die kleinen Stämme, Schößlinge und Schößlingsabzweigungen der letzteren sind zahllos und hängen von der Wirkung des Karma ab. Prüfet den hier beigefügten Stammbaum, und ihr werdet verstehen. Die Zeichnung ist rein diagrammatisch und beabsichtigt nur, dem Leser in der Erlangung einer ungefähren Auffassung des Gegenstandes behilflich zu sein inmitten der Verwirrung, die unter den Ausdrücken besteht, die zu verschiedenen Zeiten für die Einteilungen der Menschheit benutzt worden sind. Es wird hier auch versucht, in Zahlen - aber nur innerhalb von Näherungsgrenzen zum Zwecke der Vergleichung - die Zeitdauer auszudrücken, durch die es möglich wird, eine Einteilung von der anderen bestimmt zu unterscheiden. Es würde nur zu hoffnungsloser Verwirrung führen, wenn irgend welcher Versuch gemacht würde, für einige wenige genaue Daten zu geben; denn die Rassen, Unterrassen u. s. w., herab bis zu ihren kleinsten Verzweigungen greifen übereinander und sind gegenseitig verstrickt, bis es nahezu unmöglich ist, sie zu trennen. STAMMBAUM DER FÜNFTEN WURZELRASSE. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/453.htm (1 of 4)20.06.2005 17:28:36 Kommentar XII Das Menschengeschlecht ist einem Baume verglichen worden, und dies ist wunderbar zur Erläuterung geeignet. Der Hauptstamm eines Baumes kann der Wurzelrasse (A) verglichen werden. Seine größeren Äste den Verschiedene Unterrassen; sieben an Zahl (B1, B2, u. s. w). Auf jedem dieser Aste sind sieben ,,Zweige“ oder ,,Familien“-Rassen (c). Darnach ist die Kaktuspflanze eine bessere Darstellung, denn ihre fleischigen ,, Blätter“ sind mit scharfen Stacheln besetzt, von denen ein jeder einer Nation oder einem Stamme von Menschenwesen verglichen werden kann. Nun hat unsere fünfte Wurzelrasse - als eine Rasse ihrer Art und ganz frei von ihrem väterlichen Stamm - schon seit ungefähr 1000000 Jahren existiert; daher muß geschlossen werden, daß eine jede von den vier vorhergehenden Unterrassen annähernd 210 000 Jahre gelebt hat; somit hat jede Familienrasse ein durchschnittliches Dasein von ungefähr 30 000 Jahren, und somit hat die ,, europäische Familienrasse“ noch gar manches Jahrtausend zu durchlaufen, obwohl die Nationen oder die unzählbaren Stacheln auf ihr mit jeder aufeinanderfolgenden ,,Jahreszeit“ von drei- oder viertausend Jahren sich ändern. Es ist etwas auffallend, die verhältnismäßige Übereinstimmung der Dauer zwischen dem Leben einer ,,Familien-Rasse“ und eines siderischen Jahres zu bemerken. Die Kenntnis des vorhergehenden und der vollständig richtigen Zeiteinteilungen bildeten einen wesentlichen Teil der Mysterien, wo diese Wissenschaften den Schillern gelehrt wurden, und wo sie von einem Hierophanten dem anderen übermittelt wurden. Jedermann weiß, daß die europäischen Astronomen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/453.htm (2 of 4)20.06.2005 17:28:36 Kommentar XII willkürlich genug - die Zeit der Erfindung des ägyptischen Tierkreises den Jahren 2000 oder 2400 v. Ch. zuschreiben (Proctor); und darauf bestehen, daß die Zeit seiner Erfindung mit jener der Errichtung der großen Pyramide zusammenfällt. Dies muß einem Occultisten und östlichen Astronomen ganz widersinnig erscheinen. Der Cyklus des Kali Yuga soll zwischen dem 17. und 18. Februar im Jahre 3102 v. Ch. begonnen haben. Nun behaupten die Hindus, daß im Jahre 20 400 vor dem Kali Yuga der Anfang ihres Tierkreises mit dem Frühlingsäquinoktium zusammenfiel - wobei damals eine Konjunktion von Sonne und Mond stattfand - und Bailly bewies durch eine langwierige und sorgfältige Berechnung jenes Datums, daß, selbst wenn fingiert, die Epoche, von der sie ausgegangen waren, um den Anfang ihres Kali Yuga festzustellen, sehr wirklich war. Jene ,,Epoche ist das Jahr 3102 vor unserer Ära“, schreibt er. [227] Die Mondfinsternis, welche gerade vierzehn Tage nach dem Beginne des schwarzen Zeitalters sich ereignete, fand an einem zwischen der Kornähre der Jungfrau und dem Sterne [korrekter Abdruck siehe Buch] desselben Sternbildes gelegenen Punkte statt. Einer ihrer esoterischesten Cyklen beruht auf gewissen Konjunktionen und gegenseitigen Stellungen der Jungfrau und der Plejaden (Krittika). Daher war, da die Ägypter ihren Tierkreis aus Süd-indien und Lankâ [228] brachten, die esoterische Bedeutung offenbar gleich. Die ,,drei Jungfrauen“, oder Virgo in drei verschiedenen Positionen, bedeuteten bei beiden die Aufzeichnung der ersten drei ,,göttlichen oder astronomischen Dynastien“, welche die dritte Wurzelrasse unterrichteten; und nachdem sie die Atlantier ihrem Schicksale überlassen hatte, während der dritten Unterrasse der Fünften zurückkehrten oder vielmehr wieder herabstiegen, um der geretteten Menschheit die Geheimnisse ihres Geburtsortes - der Sternenhimmel - zu enthüllen. Dieselbe symbolische Aufzeichnung der menschlichen Rassen und der drei Dynastien (Götter, Manen - Halbgöttlicher Astrale der Dritten und Vierten - und der Heroen der fünften Rasse), welche den rein menschlichen Königen vorangingen, fand sich in der Verteilung der Stockwerke und Gänge des ägyptischen Labyrinths. Da die drei Umkehrungen der Pole naturgemäß den Anblick des Tierkreises veränderten, mußte jedesmal ein neuer konstruiert werden. In Mackey‘s Sphinxiad müssen die Spekulationen des kühnen Verfassers dem orthodoxen Teil der Bevölkerung von Norwich Entsetzen eingejagt haben, denn er sagt phantastisch genug: [227] Siehe Traité de l‘Astronomie Indienne et Orientale, Teil http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/453.htm (3 of 4)20.06.2005 17:28:36 Kommentar XII [228] Ceylon. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/453.htm (4 of 4)20.06.2005 17:28:36 Kommentar XII und Schluss Aber nach alledem überschreitet die längste Zeitdauer, von der jene Denkmäler (das Labyrinth, die Pyramiden und die Tierkreise) erzählen, nicht fünf Millionen Jahre: [229] was hinter den Berichten zurückbleibt, die uns von den (esoterischen) Chinesen, sowie Hindûs gegeben sind: welch letztere Nation eine Kenntnis der Zeit für sieben oder acht Millionen Jahre aufgezeichnet hat: [230] was ich auf einem Porzellantalisman gesehen habe. [231] Die ägyptischen Priester hatten die Tierkreise von dem Atlantier Asura Maya, so wie sie die modernen Hindûs noch haben. Wie im Geheimbuddhismus festgestellt, waren die Ägypter, sowie die Griechen und ,,Römer“ vor einigen tausend Jahren ,,Überreste der Atlanto-Ârier“ - die ersteren solche der älteren oder der Ruta Atlantier; die letztgenannten die Nachkommen der letzten Rasse jener Insel, deren plötzliches Verschwinden dem Solon von den ägyptischen Initiierten erzählt wurde. Die menschliche Dynastie der älteren Ägypter, beginnend mit Menes, hatte das ganze Wissen der Atlantier, obwohl kein atlantisches Blut mehr in ihren Adern war. Nichtsdestoweniger hatten sie alle ihre archaischen Berichte aufbewahrt. All dies ist schon vor langer Zeit gezeigt worden. [232] Und gerade weil der ägyptische Tierkreis zwischen 75000 und 80 000 Jahre alt ist, ist der Tierkreis der Griechen viel später. Volney hat richtig nachgewiesen, daß er nur 16984 Jahre alt ist, oder bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt 17 082. [233] SCHLUSS. Der Raum verbietet uns, irgend mehr zu sagen, und dieser Teil der Geheimlehre muß abgeschlossen werden. Die neunundvierzig Strophen und die wenigen Bruchstücke aus den Kommentaren, die gegeben wurden, sind alles, was in diesen Bänden veröffentlicht werden kann. Diese, mit einigen noch älteren Aufzeichnungen - zu denen niemand, ausgenommen die höchsten Initiierten, Zutritt hat - und eine ganze Bibliothek von Kommentaren, Glossaren und Erklärungen bilden die Übersicht der Genesis der Menschen. Aus diesen Kommentaren haben wir bis jetzt zitiert und die geheime Bedeutung einiger der Allegorien zu erklären versucht, indem wir so die wahren Anschauungen des esoterischen Altertums über Geologie, Anthropologie und selbst Ethnologie zeigten. In dem folgenden Teile werden wir es versuchen, einen noch engeren metaphysischen Zusammenhang zwischen den frühesten http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/455.htm (1 of 4)20.06.2005 17:28:36 Kommentar XII und Schluss Rassen und ihren Schöpfern, den göttlichen Menschen aus anderen Welten, herzustellen; indem wir die dargebotenen Behauptungen mit den wichtigsten Beweisen derselben in esoterischer Astronomie und Symbolik begleiten. Die Dauer der ,,Perioden“, welche nach Raum und Zeit die vierte von der fünften Rasse trennen - in dem geschichtlichen [1] oder selbst dem sagenhaften Anbeginn der letzteren - ist zu gewaltig, als daß wir selbst einem Theosophen irgend weitere ins einzelne gehende Berichte davon bieten könnten. Während des Verlaufes der postdiluvianischen Zeitalter, die zu gewissen periodischen Epochen durch die schrecklichsten Umwälzungen ausgezeichnet waren, wurden zu viele Rassen und Nationen geboren, und verschwanden fast ohne eine Spur zurückzulassen, als daß irgend jemand im Bezug auf sie irgend eine Beschreibung vom geringsten Wert liefern könnte. Ob die Meister der Weisheit eine vollständige und zusammenhängende Geschichte unserer Rasse von ihrem Anfangsstadium herab bis auf die gegenwärtige Zeit haben; ob sie die ununterbrochene Aufzeichnung über den Menschen, seitdem er sieh zu einem vollständigen physischen Wesen entwickelt hat, und dadurch zum Könige der Tiere und zum Meister auf dieser Erde geworden ist, besitzen - kann die Schreiberin nicht sagen. Höchst wahrscheinlich haben sie dieselbe, und das ist unsere persönliche Überzeugung. Aber wenn dem so ist, so ist diese Kenntnis nur für die höchsten Initiierten, welche ihre Schüler nicht in ihr Vertrauen ziehen. Die Schreiberin kann daher nur das geben, was ihr selbst gelehrt worden ist, und nicht mehr, und selbst das wird dem profanen Leser vielmehr als ein unheimlicher, phantastischer Traum, denn als eine mögliche Wirklichkeit erscheinen. Das ist nur natürlich und wie es sein soll, denn Jahre hindurch war dies auch der auf die bescheidene Schreiberin dieser Blätter selbst hervorgebrachte Eindruck. Geboren und aufgezogen in europäischen, praktischen und angenommenermaßen civilisierten Ländern machte sie sich das Vorhergehende mit der größten Schwierigkeit zu eigen. Aber es giebt Beweise von einem gewissen Charakter, die unwiderleglich werden und auf die Dauer unleugbar sind, für jedes ernste und vorurteilsfreie Gemüt. Durch eine Reihe von Jahren wurden ihr solche dargeboten, und jetzt hat sie die volle Sicherheit, daß unsere gegenwärtige Kugel und ihre Menschenrassen auf diese und keine andere Weise geboren und gewachsen sein und sich entwickelt haben müssen. Aber dies ist die persönliche Anschauung der Schreiberin; und es ist nicht zu erwarten, daß ihre Orthodoxie irgend mehr Gewicht als irgend eine andere ,, Doxie“ in den Augen jener haben solle, für die jede neue Theorie heterodox ist, bis sie auf andere Weise bewiesen ist. Daher sind wir Occultisten vollständig vorbereitet auf solche Fragen wie diese: wieso wissen wir, daß nicht die http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/455.htm (2 of 4)20.06.2005 17:28:36 Kommentar XII und Schluss Verfasserin das ganze System erfunden hat? Und angenommen, sie hat es nicht, wie kann jemand sagen, daß das ganze Vorhergegangene, wie es in den Strophen gegeben ist, nicht das Erzeugnis der Einbildung der Alten ist? Wie könnten sie die Berichte eines solchen unermeßlichen, eines solchen unglaublichen Altertums aufbewahrt haben? [229] Dem ist nicht so. Die Vorväter der ârischen Brâhmanen hatten ihren Tierkreis und ihre Tierkreisberechnungen von den durch die Kriyâhakti-Kraft Geborenen, von den ,,Söhnen des Yoga“; die Ägypter von den Atlantiern von Ruta. [230] Die ersteren können daher die Zeit durch sieben oder acht Millionen Jahre aufgezeichnet haben, aber die Ägypter konnten es nicht. [231] a. a. O., p. 6. [232] Diese Frage wurde ausführlich aufgeworfen, und ebenso ausführlich erörtert und beantwortet. Siehe Five Years of Theosophy, art. ,,Mr. Sinnett‘s Esoteric Buddhism“, pp. 325-346. [233] Ruines (Ruins of Empires, p. 360). Volney sagt, daß, da Aries in seinem 15. Grade 1447 v. Chr. war, der erste Grad der Libra folgerichtig mit dem Frühlings Tag- und Nachtgleichenpunkt nicht später zusammengefallen sein kann, als 15194 v. Chr., so daß, wenn man 1790 n. Chr. hinzufügt, zu welcher Zeit Volney dies schrieb, offenbar 16984 Jahre seit dem (griechischen oder vielmehr hellenischen) Ursprung des Tierkreises verflossen sind. [1] Das Wort ,,geschichtlich“ ist gebraucht, weil, obwohl die Geschichtschreiber die Daten, welche gewisse Ereignisse von unserer heutigen Zeit trennen, nahezu unsinnig verkleinert haben, dieselben nichtsdestoweniger, Sobald sie bekannt und angenommen sind, der http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/455.htm (3 of 4)20.06.2005 17:28:36 Kommentar XII und Schluss Geschichte angehören. So ist der trojanische Krieg ein geschichtliches Ereignis, das, obwohl ihm selbst weniger als 1000 Jahre v. Chr. zugeschrieben werden, in Wirklichkeit näher bei [unlesbar; Bearbeiter] http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/455.htm (4 of 4)20.06.2005 17:28:36 Kommentare Schluss Die Antwort, daß die Geschichte dieser Welt seit ihrer Bildung und bis zu ihrem Ende ,,in den Sternen geschrieben“, d. i. in dein Tierkreise und in der universalen Symbolik aufgezeichnet ist, deren Schlüssel in der Obhut der Initiierten sich befinden, wird die Zweifler schwerlich befriedigen. Das Altertum des Tierkreises in Ägypten wird viel bezweifelt, und wird mit Bezug auf Indien kurzweg geleugnet. ,,Ihre Schlußfolgerungen sind oft ausgezeichnet, aber Ihre Prämissen sind immer zweifelhaft“, wurde der Schreiberin einstmals von einem profanen Freunde gesagt. Darauf kam die Antwort, daß damit zum mindesten ein Punkt gegenüber den wissenschaftlichen Syllogismen gewonnen sei, denn mit Ausnahme einiger weniger Probleme aus dem Bereiche der rein physikalischen Wissenschaft sind die Prämissen sowohl, als auch die Schlußfolgerungen der Männer der Wissenschaft ebenso hypothetisch, als sie fast ausnahmslos irrtümlich sind. Und wenn sie dem Profanen nicht so erscheinen, so ist der Grund einfach dieser: die erwähnten Profanen sind sich, indem sie ihre wissenschaftlichen Daten thatsächlich auf Glauben hinnehmen, sehr wenig dessen bewußt, daß die Vordersätze sowohl, wie die Schlußfolgerungen im allgemeinen das Produkt derselben Gehirne sind, die, wie gelehrt sie auch sein mögen, doch nicht unfehlbar sind - ein Gemeinplatz, der täglich durch die Änderungen und Wiederänderungen wissenschaftlicher Theorien und Spekulationen bewiesen wird. Wie immer dem auch sein mag, die zodiakalen und traditionellen Aufzeichnungen der Tempel, als auch die ideographischen Aufzeichnungen des Ostens, so wie sie von den Adepten der heiligen Wissenschaft oder Vidyâ gelesen werden, sind nicht im geringsten zweifelhafter als die sogenannte alte Geschichte der europäischen Nationen, wie sie jetzt herausgegeben, berichtigt, und durch ein halbes Jahrhundert archäologischer Entdeckungen erweitert ist, und als die sehr problematischen Lesungen der ägyptischen Ziegel, Keilschriftbruchstücke und ägyptischen Hieroglyphen. Unsere Daten beruhen auch auf denselben ,,Lesungen“ - zuzüglich einer nahezu unerschöpflichen Zahl geheimer Werke. von denen Europa nichts weiß - plus der vollkommenen Kenntnis er Initiierten betreffend die Symbolik eines jeden so aufgezeichneten Wortes. Einige dieser Aufzeichnungen gehören einem unermeßlichen Altertum an. Jeder Archäologe und Paläontologe ist mit den ideographischen Hervorbringungen gewisser halbwilder Stämme bekannt, welche seit unverdenklichen Zeiten ihre Gedanken symbolisch wiederzugeben strebten. Dies ist die älteste Art, Ereignisse und Ideen aufzuzeichnen. Und wie alt diese Kenntnis im Menschengeschlechte ist, kann aus einigen offenbar ideographischen Zeichen geschlossen werden, die sich auf Beilen der paläolithischen Periode finden. Die roten indianischen Stämme von Amerika http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/457.htm (1 of 2)20.06.2005 17:28:37 Kommentare Schluss richteten vor, verhältnismäßig gesprochen, nur wenigen Jahren an den Präsidenten der Vereinigten Staaten die Bitte, ihnen den Besitz von vier kleinen Seen zuzugestehen, und das Gesuch war auf der winzigen Fläche eines Stückes Zeug geschrieben, das mit kaum einem Dutzend Darstellungen von Tieren und Vögeln bedeckt war. Die amerikanischen Wilden haben eine Anzahl solcher verschiedener Schreibarten, aber keiner von unseren Gelehrten ist bis jetzt vertraut mit, oder kennt auch nur die alte hieroglyphische Geheimschrift, die noch in einigen Brüderschaften bewahrt, und im Occultismus das Senzar genannt wird. Ferner werden alle jene, welche sich dafür entschieden haben, solche Schreibarten - z. B. die Ideographen der roten Indianer, und selbst die chinesischen Schriftzeichen - als ,,Versuche der alten Menschenrassen, ihre rohen Gedanken auszudrücken“ zu betrachten, entschieden unserer Behauptung widersprechen, daß das Schreiben von den Atlantiern, und durchaus nicht von den Phöniziern erfunden worden ist. In der That wird eine Behauptung wie die, daß das Schreiben der Menschheit vor vielen Hunderttausenden von Jahren bekannt war, angesichts der Philologen, welche dekretiert haben, daß das Schreiben in Indien in den Tagen des Panini unbekannt war, und auch bei den Griechen zur Zeit des Homer, einer allgemeinen Mißbilligung, wenn nicht stillschweigender Verachtung begegnen. Trotz allen Bestreitens und Belachens werden die Occultisten an der Behauptung festhalten und zwar aus diesem Grunde: seit Bacon bis herab auf unsere Royal Society haben wir eine zu lange Periode voll der drolligsten von der Wissenschaft begangenen Irrtümer, als daß sie unsern Glauben an moderne wissenschaftliche Annahmen mehr als an die Sätze unserer Lehrer rechtfertigen könnte. Das Schreiben, sagen unsere Gelehrten, war dem Panini unbekannt; und doch verfaßte dieser Weise eine Grammatik, die 3996 Regeln enthält, und die vollkommenste aller Grammatiken ist, die je angefertigt wurden! Panini hat nach der Darlegung der Allerfreisinnigsten kaum ein paar Jahrhunderte v. Ch. gelebt; und die Felsen in Iran und Centralasien - woher die Philologen und Historiker uns die Vorfahren ebendesselben Panini, die Brahmanen, nach Indien kommen lassen - sind mit Schrift bedeckt, die zum mindesten zwei oder drei Jahrtausende alt ist, und zwölftausend, nach einigen furchtlosen Paläontologen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/457.htm (2 of 2)20.06.2005 17:28:37 Kommentare Schluss Schreiben war eine unbekannte Kunst in den Tagen des Hesiod und Homer, nach Grote, und war den Griechen noch im Jahre 770 v. Ch. unbekannt; und die Phönizier, die es erfunden hatten, und das Schreiben frühestens bereits 1500 v. Ch. kannten, [2] lebten die ganze Zeit hindurch unter den Griechen, und stießen mit den Ellbogen an sie! Alle diese wissenschaftlichen und widerspruchsvollen Schlußfolgerungen verschwanden jedoch in leere Luft, als Schliemann (a) die Stätte des alten. Troja entdeckte, dessen thatsächliche Existenz solange als eine Fabel betrachtet worden war, und (b) an jener Stätte irdene Gefäße ausgrub mit Inschriften in den Paläontologen und den alles leugnenden Sanskritisten unbekannten Schriftzeichen. Wer wird jetzt Troja leugnen, oder diese archaischen Inschriften? Wie Professor Virchow bezeugt: Ich war selbst Augenzeuge zweier solcher Entdeckungen, und half die Teile zusammensetzen. Die Verleumder sind seit langem zum Schweigen gebracht, die sich nicht schämten, den Entdecker des Betruges zu beschuldigen. [3] Auch wurden die wahrheitsgetreuen Frauen nicht mehr geschont als wahrheitsgetreue Männer. Du Chaillu, Gordon Cumming, Frau Merian, [4] Bruce, und eine Schar anderer wurden der Lüge beschuldigt. Der Verfasser der Mythical Monsters, welcher diese Auskunft in seiner Einleitung giebt, sagt: [5] Frau Merian wurde der absichtlichen Lüge angeklagt in Bezug auf ihre Beschreibung einer Vogel-verzehrenden Spinne vor nahezu zweihundert Jahren. Aber heutzutage . . . haben verläßliche Beobachter das in Bezug auf Südamerika, Indien, und anderwärts bestätigt. Audubon wurde gleicherweise von ade Botanikern angeklagt, die gelbe Seerose erfunden zu haben, die er in seinen Vögeln des Südens unter dem Namen Nymphaea lutea abbildete, und nachdem er Jahrelang unter der Beschuldigung gestanden hatte, wurde er schließlich durch die Entdeckung der lange verlorenen Blume in Florida . . . . in . . . . 1876 gerechtfertigt. [6] Und wie Audubon deshalb ein Lügner genannt wurde, und wegen seines Haliaetus Washingtonii, [7] so wurde Victor Hugo wegen seiner wunderbaren Wortmalerei des Teufelfisches, und seiner Beschreibung eines Mannes, der dessen hilfloses Opfer wird, lächerlich gemacht. Das - Ding wurde als eine ungeheuerliche Unmöglichkeit verlacht, doch innerhalb weniger Jahre wurden an den Ufern von Neufundland Kopffüßer mit http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/459.htm (1 of 4)20.06.2005 17:28:37 Kommentare Schluss Armen, die sich bis zu dreißig Fuß in Länge erstreckten, und ein Boot von beträchtlicher Größe unter die Wasserfläche zu ziehen im stande waren, entdeckt, und ihre Thätigkeit ist schon vor Jahrhunderten . . . von japanischen Künstlern abgebildet worden. [8] Und wenn Troja geleugnet und für eine Mythe gehalten wurde; wenn das Dasein von Herkulanum und Pompeji für eine Dichtung erklärt wurde, wenn die Reisen des Marco Polo verlacht und eine ebenso widersinnige Fabel genannt wurden, wie eine der Geschichten des Baron Münchhausen, warum sollte dann die Schreiberin von Isis entschleiert und der Geheimlehre irgend wie besser behandelt werden? Herr Charles Gould, der Verfasser des oben angeführten Bandes, citiert in seinem ausgezeichneten Werk einige Zeilen aus Macmillan (1860), die so lebenswahr sind, und allzu zutreffend, als daß sie nicht wiederholt werden sollten: Wenn ein Naturforscher, sei es durch den Besuch solcher Punkte der Erde, die noch abseits vom Wege liegen, sei es durch sein gutes Glück, eine recht sonderbare Pflanze oder ein recht sonderbares Tier findet so wird er sofort angeklagt, sein Spiel ersonnen zu haben. Sobald man findet, daß das Geschöpf gegen das Vorurteil verstößt, so lispelt der große (irre?-)leitende Geist mit Namen a priori, der die Naturforscher mit ihrer Allwissenheit je nach der Lage der Sache versieht, daß ein solches Ding nicht sein kann, und sofort ist eine Anschuldigung des Betrugs da. Die Himmel selbst sind des Betrugs beschuldigt worden. Als Leverrier und Adams einen Planeten durch Berechnung voraussagten, so wurde von einigen Seiten ernstlich behauptet, daß der Planet, welcher berechnet worden war, nicht der Planet war, sondern ein anderer, der heimlich und irrtümlich in die Nachbarschaft des wahren Gestirnes geraten war. Die Neigung, Betrug zu argwöhnen, ist stärker vorhanden, als die Neigung zu betrügen. Wer war es, der es zuerst aussprach, daß die klassischen Schriften von Griechenland und Rom ein einziger großer Betrug waren, der von den Mönchen zu einer Zeit verübt wurde, welche der Verkündiger ebenso wenig oder noch weniger als Dr. Maitland geneigt sein möchte, die dunklen Zeitalter zu nennen? [9] So laßt dies sein. Kein Ungläubiger, welcher die Geheimlehre für einen ,,Betrug“ hält, ist gezwungen oder auch nur ersucht, unseren Behauptungen Glauben zu schenken, die bereits von gewissen sehr gescheiten amerikanischen Zeitungsschreibern, selbst bevor das Werk in die Presse ging, für solchen erklärt wurde. [10] http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/459.htm (2 of 4)20.06.2005 17:28:37 Kommentare Schluss Auch ist es nach alledem nicht nötig, daß irgendjemand an die occulten Wissenschaften und an die alten Lehren glauben solle, bevor er irgend etwas von seiner eigenen Seele weiß oder wirklich an dieselbe glaubt. Keine große Wahrheit ist jemals a priori angenommen worden, und gewöhnlich sind ein oder zwei Jahrhunderte vergangen, bevor sie im menschlichen Bewußtsein als eine mögliche Wirklichkeit aufzudämmern begonnen hat, ausgenommen in solchen Fällen, wie in dem der positiven Entdeckung eines als Thatsache behaupteten Dinges. Die Wahrheiten von heute sind die Falschheiten und Irrtümer von gestern, und umgekehrt. Nur im zwanzigsten Jahrhundert werden Teile des vorliegenden Werkes, wenn nicht das ganze, gerechtfertigt werden. [2] Es ist eine historische Thatsache, daß Sanchuniathon die vollständige Aufzeichnung der phönizischen Religion nach Annalen und Staatsdokumenten in den Archiven der älteren phönizischen Städte zusammenstellte, und sie in phönizischen Schriftzeichen 1250 v. Chr. niederschrieb. [3] Prof. Virchow, im Anhange I zu Schliemanns Ilios. [4] Gosse schreibt von der letzteren: ,,Sie wird für eine vollständige Ketzerin gehalten, der man durchaus nicht glauben darf, für eine Anfertigerin von fehlerhafter Naturgeschichte, für eine Erfinderin falscher Thatsachen in der Wissenschaft.“ (Romance of Natural History, 2. Serie, p. 227). [5] Pp. 9, 10. [6] Popular Science Monthly, No. 60, April 1877. [7] Dr. Cover schreibt: ,,Jener berühmte Washington-Vogel war eine Mythe; entweder hat Audubon sich geirrt, oder andernfalls, wie einige nicht zögern zu behaupten, log er darüber.“ http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/459.htm (3 of 4)20.06.2005 17:28:37 Kommentare Schluss [8] Ebenda, pp. 10, 11. [9] Mythical Monsters, p. 13, Anm. [10] Schon im Juli 1888 zu einer Zeit, als das Manuskript dieses Werkes noch nicht meinen Schreibtisch verlassen hatte, und die Geheimlehre der Welt gänzlich unbekannt war, wurde sie bereits als ein Erzeugnis meines Gehirnes und nichts weiter gebrandmarkt. Dies sind die schmeichelhaften Ausdrücke, mit denen der Evening Telegraph (von Amerika) über dieses noch unveröffentlichte Werk in seiner Nummer vom 30. Juni 1888 berichtete: ,, Unter den fesselnden Büchern für Julilektüre befindet sich Frau Blavatsky‘s neues Buch über Theosophie . . . (!) Die Geheimlehre. Aber, daß sie sich in die brahmanische Unwissenheit zurückversetzen kann . . . . (!?) ist noch kein Beweis, daß alles, was sie sagt, wahr ist.“ Und nachdem der vorurteilsvolle Spruch auf Grund der irrtümlichen Ansicht, daß mein Buch erschienen sei und daß der Berichterstatter es gelesen habe - wovon weder das eine noch das andere der Fall war oder sein konnte - gefällt war, wird jetzt, wo es wirklich erschienen ist, der Kritiker seine erste Behauptung aufrecht erhalten müssen, einerlei ob richtig oder nicht, und er wird sich wahrscheinlich durch eine noch vernichtendere Kritik denn je heraushelfen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/459.htm (4 of 4)20.06.2005 17:28:37 Kommentare Schluss Es ist daher für unsere Sätze sogar nicht verderblich, wenn Sir John Evans behauptet, daß das Schreiben in der Steinzeit unbekannt war. Denn es kann während jener Periode in der fünften arischen Rasse unbekannt gewesen sein, und doch den Atlantiern der vierten in den herrlichen Tagen ihrer höchsten Civilisation vollkommen bekannt gewesen sein. Zur Erklärung dessen dienen die Cyklen des Emporsteigens und Verfallens der Nationen und Rassen. Wenn uns gesagt wird, daß es schon früher als jetzt Fälle gegeben hat wo die Leichtgläubigen mit litterarischen Fälschungen angeführt worden sind, und daß unser Werk mit Jacolliot‘s Bibel in Indien in eine Reihe gestellt werden kann obwohl, nebenbei bemerkt, mehr Wahrheiten mit seinen Irrtümern vermengt sind, als sich in den Werken orthodoxer und anerkannter Orientalisten finden - wird die Beschuldigung und Vergleichung uns sehr wenig erschrecken. Wir warten unsere Zeit ab. Selbst der berühmte Ezour Veda des letzten Jahrhunderts, der von Voltaire als ,,die kostbarste Gabe des Ostens an den Westen“ betrachtet wurde und von Max Müller als ,,ungefähr das albernste Buch, das man lesen kann“, entbehrt nicht vollständig der Thatsachen und Wahrheiten. Die Fälle, daß die aprioristischen Ableugnungen von Spezialisten durch nachfolgende Bestätigungen gerechtfertigt worden sind, bilden nur einen unbedeutenden Percentsatz jener, die durch nachfolgende Entdeckungen vollständig bestätigt und bekräftigt worden sind, zur großen Bestürzung der gelehrten Widersacher. Ezour Veda war ein sehr kleiner Zankapfel im Vergleich zu dem Triumph von Sir William Jones, Anquetil Duperron, und anderen in Sachen des Sanskrit und seiner Litteratur. Solche Thatsachen werden von Prof Max Müller selbst berichtet, welcher bei Besprechung der damit in Zusammenhang stehenden Schlappe von Dugald Stewart & Co. erklärt: Wenn die Thatsachen in Bezug auf das Sanskrit wahr waren, so war Dugald Stewart zu weise, um nicht einzusehen, daß die aus ihnen gezogenen Schlüsse unvermeidlich waren. Er leugnete daher die Thatsächlichkeit einer solchen Sprache wie des Sanskrit ganz und gar, und schrieb seinen berühmten Aufsatz, um zu beweisen, daß das Sanskrit nach dem Muster des Griechischen und Lateinischen zusammengestellt worden sei, von jenen Erzfälschern und Lügnern, den Brahmanen, und daß die ganze Sanskritlitteratur ein Betrug sei. [11] Die Schreiberin ist ganz willig und stolz darauf, sich in der Gesellschaft dieser Brahmanen und anderer historischer „Lügner“ zu befinden, nach der Meinung unserer modernen Dugald Stewarts. Sie hat zu lange gelebt, und ihre Erfahrung ist zu mannigfach und persönlich gewesen, als daß sie nicht zum mindesten http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/461.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:38 Kommentare Schluss etwas von der menschlichen Natur wissen sollte. ,,Wenn du zweifelst, halte dich zurück“, sagt der weise Zoroaster, dessen kluger Satz sich in jedem Falle durch tägliches Leben und Erfahrung bestätigt findet. Doch erweist sich dieser Weise aus vergangenen Zeiten gleich dem heiligen Johannes dem Täufer als Prediger in der Wüste, in Gesellschaft eines modernen Philosophen, nämlich Bacon, welcher dasselbe unschätzbare Stück praktischer Weisheit darbietet, wo er sagt: Wenn ein Mensch bei der Betrachtung (bei irgend einer Erkenntnisfrage, fügen wir hinzu) mit Gewißheiten beginnt, wird er in Zweifeln enden; aber wenn er sich begnügt, mit Zweifeln zu beginnen, wird er in Gewißheiten enden. Mit diesem Stück Rates von dem Vater der englischen Philosophie an die Vertreter der britischen Skepsis sollten wir die Erörterung schließen, aber unsere theosophischen Leser haben Anrecht auf ein letztes Stück occulter Belehrung. Genug ist gesagt worden, um zu zeigen, daß die Entwicklung im allgemeinen, die Ereignisse, die Menschheit, und alles übrige in der Natur in Cyklen fortschreitet. Wir haben von sieben Rassen gesprochen, von denen fünf ihre irdische Laufbahn nahezu vollendet haben, und haben behauptet, daß jede Wurzelrasse mit ihren Unterrassen und zahllosen Familienabteilungen und Stämmen gänzlich verschieden von der ihr vorhergehenden und nachfolgenden Rasse war. Dem wird auf Grund einer regelmäßigen Erfahrung in Sachen der Anthropologie und Ethnologie widersprochen werden. Der Mensch ist - ausgenommen in Farbe und Typus, und vielleicht einem Unterschied in Besonderheiten des Antlitzes und im Schädelraum - unter jedem Klima und in jedem Weltteile immer derselbe gewesen, sagen die Naturforscher; ja selbst seiner Statur nach - dies, indes sie behaupten, daß der Mensch von demselben unbekannten Ahnen abstammt, wie der Affe; eine Behauptung, welche logisch unmöglich ist, ohne eine unbegrenzte Veränderlichkeit der Gestalt und Form seit seiner ersten Entwicklung zu einem Zweifüßer. Die sehr logischen Personen, die beide Sätze behaupten, sind zu ihren widersinnigen Anschauungen zu begrüßen. Wiederum wenden wir uns nur an jene, welche, die allgemeine Herleitung der Mythen aus der ,,Betrachtung der sichtbaren Wirkungen der äußeren Natur“ bezweifelnd, denken, es sei: weniger schwer zu glauben, daß diese wunderbaren Geschichten von Göttern und Halbgöttern, von Riesen und Zwergen, von Drachen und Ungeheuern jeglicher Beschreibung Umwandlungen sind, als zu glauben, daß sie Erfindungen sind. Nur solche ,,Umwandlungen“ in der physischen Natur, sowie im Gedächtnisse http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/461.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:38 Kommentare Schluss und den Vorstellungen unserer gegenwärtigen Menschheit lehrt die Geheimlehre. Sie stellt die rein spekulativen Hypothesen der modernen Wissenschaft, die auf der Erfahrung und den exakten Beobachtungen von kaum ein paar Jahrhunderten beruhen, der ununterbrochenen Überlieferung und Aufzeichnung ihrer Heiligtümer gegenüber; und, indem sie jenes Gewebe spinnwebartiger Theorien hinwegfegt, das in der Finsternis ausgesponnen wurde, die eine Periode von kaum ein paar Jahrtausenden bedeckt, welche die Europäer ihre ,, Geschichte“ nennen, sagt die alte Wissenschaft zu uns: Höret nun meine Lesart von den Erinnerungen der Menschheit. [11] Science of Language, p. 168. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/461.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:38 Kommentare Schluss Die Menschenrassen werden eine aus der anderen geboren, wachsen, entwickeln sich, werden alt und sterben. Ihre Unterrassen und Nationen folgen derselben Regel. Wenn eure alles leugnende moderne Wissenschaft und sogenannte Philosophie es nicht bestreiten, daß die menschliche Familie aus einer Verschiedenheit scharf ausgesprochener Typen und Rassen besteht, so ist dies nur deshalb, weil die Thatsache unleugbar ist; niemand würde sagen, daß zwischen einem Engländer, einem afrikanischen Neger und einem Japaner oder Chinesen kein äußerer Unterschied bestehe. Anderseits wird es von den meisten Naturforschern förmlich geleugnet, daß gemischte Menschenrassen, d. i. die Samen für gänzlich neue Rassen, noch weiter in unseren Tagen gebildet werden, obwohl das letztere thatsächlich aus guten Gründen von De Quatrefages und einigen anderen behauptet wird. Nichtsdestoweniger wird unser allgemeiner Satz nicht angenommen werden. Es wird gesagt werden, daß für den Menschen, was immer für Formen er in der langen vorgeschichtlichen Vergangenheit durchlaufen hat, keine Wandlungen in der Zukunft mehr bevorstehen - ausgenommen gewisse Veränderungen, so wie in der Gegenwart. Daher seien unsere sechste und siebente Wurzelrasse Erdichtungen. Auf dies wird wieder geantwortet: Wieso wißt ihr das? Eure Erfahrung ist auf ein paar Jahrtausende beschränkt, auf weniger denn einen Tag in dem ganzen Zeitalter der Menschheit, und auf die gegenwärtigen Typen der bestehenden Kontinente und Inseln unserer fünften Rasse. Wie könnt ihr sagen, was sein oder nicht sein wird? Einstweilen ist dies die Prophezeiung der geheimen Bücher und ihrer nicht unsicheren Sätze. Seit dem Anbeginne der atlantischen Rasse sind viele Millionen Jahre vergangen, doch finden wir die letzten Atlantier vermischt mit dem arischen Element noch vor 11 000 Jahren. Dies zeigt das ungeheure Übergreifen der einen Rasse über die Rasse, welche ihr nachfolgt, obwohl die ältere in Bezug auf Charakter und äußeren Typus ihre Eigentümlichkeiten verliert, und die neuen Züge der jüngeren Rasse annimmt. Dies erweist sich in allen Bildungen gemischter Menschenrassen. Nun lehrt die occulte Philosophie, daß eben jetzt, gerade unter unsern Augen, die Bildung einer neuen Rasse und neuer Rassen sich vorbereitet, und daß die Umwandlung in Amerika stattfinden ,wird, und bereits im Stillen begonnen hat. Reine Angelsachsen vor kaum dreihundert Jahren, sind die Amerikaner der Vereinigten Staaten bereits eine Nation für sich geworden, und infolge einer starken Beimischung verschiedener Nationalitäten und von Zwischenheirat http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/463.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:38 Kommentare Schluss nahezu eine Rasse ihrer eigenen Art, nicht nur mental, sondern auch physisch. Um De Quatrefages anzuführen: Jede Mischrasse ist, wenn sie gleichmäßig und fest geworden ist, im stande gewesen, die Rolle einer ursprünglichen Rasse in frischen Kreuzungen zu spielen. Die Menschheit in ihrem gegenwärtigen Zustande ist somit sicherlich zum größten Teile durch die aufeinanderfolgende Kreuzung einer Anzahl gegenwärtig unbestimmter Rassen gebildet worden. [12] So sind die Amerikaner in nur drei Jahrhunderten zeitweilig eine ,,ursprüngliche Rasse“ geworden, bevor sie eine Rasse für sich und streng getrennt von allen andern jetzt existierenden Rassen wurden. Sie sind, kurz gesagt, die Keime der sechsten Unterrasse, und werden in einigen weiteren hundert Jahren ganz entschieden die Bahnbrecher jener Rasse werden, welche der gegenwärtigen europäischen oder fünften Unterrasse folgen muß, mit allen ihren netten charakteristischen Eigenschaften. Darnach, in ungefähr 25 000 Jahren, werden sie sich in Vorbereitungen für die siebente Unterrasse begeben; bis schließlich, infolge von Umwälzungen - der ersten Reihe von jenen, die eines Tages Europa, und noch später die ganze arische Rasse zerstören (und so beide Amerika beeinflussen) müssen, sowie auch die meisten der mit den Grenzen unseres Kontinentes samt Inseln unmittelbar zusammenhängenden Länder - die sechste Wurzelrasse auf dem Schauplatze unserer Runde erschienen sein wird. Wann wird dies sein? Wer weiß das, außer vielleicht die großen Meister der Weisheit, und diese schweigen über den Gegenstand, sowie die schneebedeckten Gipfel, die über ihnen emporragen. Alles, was wir wissen, ist das, daß es in der Stille sich ereignen wird; so stille in der That, daß durch lange Jahrtausende ihre Vorläufer - die sonderbaren Kinder, die zu sonderbaren Männern und Frauen heranwachsen werden - als anomale Naturspiele werden betrachtet werden, als abnormale Seltsamkeiten im physischen und mentalen. Dann mit ihrer Zunahme, und wie ihre Anzahl mit jedem Zeitalter größer wird, werden sie eines Tages dazu erwachen, sich selbst in der Mehrheit zu finden. Dann werden die gegenwärtigen Menschen als ungewöhnliche Mischlinge betrachtet zu werden anfangen, bis sie ihrerseits in den civilisierten Ländern aussterben, und nur in kleinen Gruppen auf Inseln - den heutigen Bergspitzen - überleben, wo sie vegetieren, entarten und schließlich aussterben werden, vielleicht erst in Millionen von Jahren, so wie die Azteken ausgestorben sind, und wie die NyamNyam und die zwergartigen Mula Kurumba der Nilghiri-Berge aussterben. Alle diese sind die Überreste von einstmals mächtigen Rassen, deren Andenken ihres Daseins gänzlich aus der Erinnerung der jetzigen Generationen erloschen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/463.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:38 Kommentare Schluss ist, sowie wir aus dem Gedächtnisse der Menschheit der sechsten Rasse entschwinden werden. Die fünfte wird in die sechste Rasse durch viele Hunderttausende von Jahren hinüberragen, indem sie sich mit ihr langsamer ändert als ihre neue Nachfolgerin, noch immer sich ändernd in Gestalt, allgemeiner Körperbeschaffenheit und Mentalität, geradeso wie die vierte in unsere arische Rasse hinüberragte, und die dritte in die Atlantier hinübergeragt hatte. [12] The Human Species. p. 274. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/463.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:38 Kommentare Schluss Dieser Vorgang der Vorbereitung für die sechste große Rasse muß durch die ganze sechste und siebente Unterrasse andauern. [13] Aber die letzten Überreste des fünften Kontinentes werden erst einige Zeit nach der Geburt der neuen Rasse verschwinden; wenn eine andere und neue Wohnung, der sechste Kontinent, über den neuen Wassern auf der Oberfläche der Kugel erschienen sein wird, um so die neuen Fremdlinge aufzunehmen. Dahin werden auch alle jene auswandern und sich dort niederlassen, die glücklich genug sein werden, dem allgemeinen Untergange zu entrinnen. Zu wissen, wann dies sein wird, ist wie bereits gesagt - nicht Sache der Schreiberin. Nur werden, da die Natur nicht mehr in plötzlichen Sprüngen und Rucken fortschreitet, als sich der Mensch plötzlich aus einem Kind in einen erwachsenen Mann verwandelt, der schließlichen Umwälzung viele kleinere Versenkungen und Zerstörungen durch Wogen sowohl, als auch durch vulkanische Feuer vorausgehen. Der jauchzende Puls wird hoch schlagen in dem Herzen der jetzt in der amerikanischen Zone befindlichen Rasse, aber es wird keine Amerikaner mehr geben, wenn die sechste Rasse beginnt; nicht mehr in der That, als Europäer; denn sie werden jetzt zu einer neuen Rasse und zu vielen neuen Nationen geworden sein. Noch wird die fünfte nicht sterben, sondern wird eine Weile überleben; in die neue Rasse durch viele Hunderttausende zukünftiger Jahre hinüberragend, wird sie, wie wir soeben gesagt haben, mit ihr langsamer umgewandelt werden, als ihr neuer Nachfolger - doch wird sie in Mentalität, allgemeinem Körperbau und Gestalt gänzlich verändert werden. Die Menschheit wird nicht wieder zu riesigen Körpern heranwachsen, wie es bei den Lemuriern und den Atlantiern der Fall war; weil, während die Entwicklung der vierten Rasse die letzteren bis zum tiefsten Grunde der Materialität in ihrer körperlichen Entwicklung hinabführte, die gegenwärtige Rasse auf ihrem aufsteigenden Bogen ist; und die sechste wird rasch aus ihren Banden der Materie, und selbst des Fleisches herauswachsen. Somit ist es die Menschheit der neuen Welt, die weit älter ist als unsere alte eine Thatsache, welche die Menschen auch vergessen hatten - von Pâtâla (den Antipoden, oder der Niederen Welt, wie Amerika in Indien genannt wird), deren Sendung und Karma es ist, die Samen für eine zukünftige, großartigere, und viel herrlichere Rasse zu säen, als irgend eine von jenen ist, von denen wir gegenwärtig wissen. Den Cyklen der Materie werden Cyklen der Geistigkeit und eines voll entwickelten Gemütes folgen. Nach dem Gesetze paralleler Geschichte und Rassen wird die Mehrheit der zukünftigen Menschheit aus erhabenen Adepten bestehen. Die Menschheit ist das Kind der cyklischen Bestimmung, und keine ihrer Einheiten kann ihrer unbewußten Sendung entrinnen, oder sich von der Bürde ihres Mitarbeiterwerkes mit der Natur http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/465.htm (1 of 2)20.06.2005 17:28:38 Kommentare Schluss freimachen. So wird die Menschheit, Rasse auf Rasse, ihre vorgezeichnete cyklische Pilgerfahrt vollbringen. Klimate werden sich ändern und haben damit bereits begonnen, indem ein tropisches Jahr nach dein andern eine Unterrasse fallen läßt, aber nur, um eine andere höhere Rasse auf dein aufsteigenden Cyklus zu erzeugen; während eine Reihe von anderen weniger begünstigten Gruppen - den Mißerfolgen der Natur - gleich einigen individuellen Menschen aus der menschlichen Familie verschwinden wird, ohne auch nur eine Spur hinter sich zu lassen. So ist der Lauf der Natur unter der Herrschaft des cyklischen Gesetzes; der ewig gegenwärtigen und ewig werdenden Natur. Denn, nach den Worten eines Weisen, der nur wenigen Occultisten bekannt ist: Die Gegenwart ist das Kind der Vergangenheit; die Zukunft das Erzeugnis der Gegenwart. Und doch, o gegenwärtiger Augenblick! weißt du nicht, daß du keinen Vater hast, noch ein Kind haben kannst; daß du immer nur dich selbst erzeugst? Bevor du auch nur angefangen hast zu sagen: ,,Ich bin die Nachkommenschaft des entschwundenen Augenblickes, das Kind der Vergangenheit“, bist du selbst jene Vergangenheit geworden. Bevor du die letzte Silbe aussprichst, siehe! bist du nicht mehr die Gegenwart, sondern fürs wahr jene Zukunft. So sind die Vergangenheit, die Gegenwart, und die Zukunft die ewig lebende Dreiheit in der Einheit - die Mahâmâyâ des absoluten ,,IST.“ [13] Siehe oben die Zeichnung des Stammbaumes der fünften Rasse. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/465.htm (2 of 2)20.06.2005 17:28:38 ABTEILUNG I So geteilt und persönlich sind die Ansichten der Sanskritisten in Bezug auf die Wichtigkeit und den inneren Wert des Rig Veda, daß diese Ansichten gänzlich einseitig werden, nach welcher Richtung sie sich auch neigen. So erklärt Professor Max Müller: Nirgends ist der weite Abstand, welcher die alten Gedichte Indiens von der ältesten Litteratur Griechenlands trennt, klarer zu fühlen, als wenn wir die entstehenden Mythen des Veda mit den voll entwickelten und verfallenen Mythen vergleichen, auf welche die Dichtungen des Homer gegründet sind. Der Veda ist die wirkliche Theogonie der ârischen Rassen, während jene des Hesiod ein entstelltes Zerrbild des ursprünglichen Bildes ist. Dies ist eine weittragende Behauptung, und vielleicht ziemlich ungerecht in ihrer allgemeinen Anwendung. Aber warum nicht versuchen, sie zu rechtfertigen? Die Orientalisten können dies nicht thun, denn sie verwerfen die Chronologie der Geheimlehre, und können schwerlich die Thatsache zugestehen, daß zwischen den Hymnen des Rig Veda und der Hesiodischen Theogonie Zehntausende von Jahren vergangen sind. So verfehlen sie zu sehen, daß die griechischen Mythen nicht mehr die ursprüngliche symbolische Sprache der Intiierten sind, der Schüler der Gott-Hierophanten, der göttlichen alten „Opferer“, und daß durch die Entfernung formlos gemacht, und von dem üppigen Wachstum der menschlichen profanen Phantasie behindert, sie jetzt wie verzerrte Bilder von Sternen in fließenden Wassern dastehen. Aber wenn Hesiods Kosmogonie und Theogonie als Zerrbilder der ursprünglichen Bilder zu betrachten sind, um wie vielmehr so die Mythen in der hebräischen Genesis, in den Augen jener, für welche sie nicht mehr göttliche Offenbarung oder das Wort Gottes sind, als Hesiods Theogonie für Herrn Gladstone. Wie Barth sagt: Die Poesie, die er (der Rig Veda) enthält, scheint mir im Gegenteile von einem besonders verfeinerten Charakter und künstlich ausgearbeitet zu sein, voll Anspielungen und Verschweigungen, von Anmaßungen (?) in Bezug auf Mysticismus und theosophische Einsicht; und seine Ausdrucksweise ist eine solche, daß sie einen häufiger an die innerhalb gewisser kleiner Gruppen von Initiierten in Gebrauch stehende Phraseologie erinnert, als an die poetische Sprache eines großen Gemeinwesens. [2] Wir wollen uns nicht damit aufhalten, den Kritiker zu fragen, was er von der unter den „Intitiierten“ in Gebrauch stehenden Phraseologie wissen kann, oder ob er http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/471.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:39 ABTEILUNG I selbst zu einer solchen Gruppe gehört; denn im letzteren Falle würde er schwerlich eine solche Sprache geführt haben. Aber das Obige zeigt die bemerkenswerte Nichtübereinstimmung zwischen Gelehrten sogar in Bezug auf den äußeren Charakter des Rig Veda. Was kann dann irgend einer von den modernen Sanskritisten über seine innere oder esoterische Bedeutung wissen, abgesehen von der richtigen Schlußfolgerung Barths, daß diese Schrift von Initiierten zusammengestellt worden ist? Das ganze vorliegende Werk ist ein Versuch, diese Wahrheit zu beweisen. Die alten Adepten haben die großen Probleme der Wissenschaft gelöst, wie wenig auch der moderne Materialismus geneigt sein mag, die Thatsache zuzugestehen. Die Geheimnissen von Leben und Tod wurden von den großen Meistergemütern des Altertums ergründet; und wenn sie dieselben in Geheimnis und Stillschweigen bewahrt haben, so geschah dies, weil diese Probleme einen Teil der heiligen Mysterien bildeten, welche für die große Mehrheit der Menschen damals, ebenso wie heute, unverständlich geblieben sein mußten. Wenn solche Lehren von unsern Gegnern in der Philosophie noch immer als Chimären betrachtet werden, so mag es ein Trost sein für die Theosophen, auf gute Beweise hin zu lernen, daß die Spekulationen moderner Psychologen - einerlei ob ernster Idealisten, wie Herr Herbert Spencer, oder zerstreuter PseudoIdealisten - noch viel chimärischer sind. In der That sind sie, anstatt auf der festen Grundlage von Naturthatsachen zu ruhen, die ungesunden Irrlichter materialistischer Einbildung, der Gehirne, welche sie entwickelt haben - und nicht mehr. Während sie bestreiten, behaupten wir; und unsere Behauptung wird bestätigt von nahezu allen Weisen des Altertums. An Occultismus und eine Schaar unsichtbarer Kräfte aus guten Gründen glaubend, sagen wir: Certus sum, scio quod credidi; worauf unsere Kritiker antworten: Credat Judaeus Apella. Keiner wird vom andern bekehrt, noch bewegt ein solches Ergebnis auch nur unsern kleinen Planeten. E pur se muove! Auch besteht kein Bedürfnis, Anhänger zu werben. Wie von dem weisen Cicero bemerkt ist: Die Zeit vernichtet die Spekulationen des Menschen, aber sie bestätigt das Urteil der Natur. Warten wir unsere Zeit ab. Indessen liegt es nicht in der menschlichen Gemütsart, der Vernichtung der eigenen Götter, seien sie wahr oder falsch, stillschweigend zuzusehen. Und da Theologie und Materialismus sich verbunden haben, die alten Götter der Vorzeit zu vernichten, und jede alte philosophische Vorstellung zu entstellen suchen, so ist es nur gerecht, daß die Liebhaber der http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/471.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:39 ABTEILUNG I alten Weisheit ihre Stellung verteidigen, indem sie beweisen, daß das ganze Zeughaus der beiden im besten Falle aus neuen Waffen besteht, die aus sehr altem Material gemacht sind. [2] The Religions of India, p. XIII. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/471.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:39 ABTEILUNG II ABTEILUNG II. ADAM - ADAMI. Solche Namen, wie Adam-Adami, gebraucht von Dr. Chwolsohn in seiner Nabatheischen Agrikultur und verspottet von Herrn Renan, mögen dem Profanen wenig beweisen. Für den Occultisten jedoch beweist der Ausdruck sehr viel, sobald er in einem Werke von so außerordentlichem Alter, wie es das oben angeführte ist, sich findet. Er beweist zum Beispiel, daß Adami ein mannigfaltiges Symbol war, das bei dem ârischen Volke seinen Ursprung nahm, wie das Wurzelwort zeigt, von dem es die Semiten und die Turanier übernahmen - wie viele andere Dinge. Adam-Adami ist ein generischer zusammengesetzter Name so alt, wie die Sprache ist. Die Geheimlehre lehrt, daß Ad-i der Name war, den die Ârier der ersten sprechenden Menschheitsrasse in dieser Runde gaben. Daher die Ausdrücke Adonim und Adonai (die alte Pluralform des Wortes Adon), welche die Juden auf ihren Jehovah und ihre Engel anwendeten, welche einfach die ersten geistigen und ätherischen Söhne der Erde waren, und der Gott Adonis, welcher in seinen vielen Variationen für den „Ersten Herrn“ stand. Adam ist im Sanskrit Âdi-Nâth, was auch Erster Herr bedeutet, so wie Âd-Îshvara, oder irgend ein Ad (der Erste), vorgesetzt einem Adjektiv oder Substantiv. Der Grund dafür ist der, daß solche Wahrheiten ein gemeinsames Erbteil waren. Es war eine Offenbarung, die von der ersten Menschheit vor jener Zeit empfangen wurde, welche in biblischer Ausdrucksweise „die Zeit von einerlei Lippe und Wort“ oder Sprache genannt wird; das Wissen erweiterte sich später durch die eigene Intuition des Menschen, und wurde noch später unter einer passenden Symbologie vor Entweihung geborgen. Der Verfasser der Qabbalah, nach den philosophischen Schriften des Ibn Gebirol, zeigt, daß die Israeliten Ad-onaî (A Do Na Y), „Herr“ gebrauchten an Stelle von Eh`yeh, „Ich bin“, und YHVH, und fügt hinzu, daß, während AdonaÎ in der Bibel mit „Herr“ wiedergegeben wird, die niederste Bezeichnung, oder die Gottheit in der Natur, der mehr allgemeine Ausdruck Elohim mit „Gott“ übersetzt wird. [1] Ein seltsames Werk wurde ungefähr im Jahre 1860 von dem Orientalisten Chwolsohn übersetzt, und dem immer ungläubigen und seichten Europa unter dem unschuldigen Titel Nabatheische Agrikultur vorgelegt. Nach der Ansicht des Übersetzers ist jenes archaische Buch eine vollständige Initiation in die Mysterien der voradamitischen Nationen, auf Grund unleugbar authentischer Dokumente. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/473.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:40 ABTEILUNG II Es ist ein unschätzbares Kompendium, der vollständige Abriß der Lehren, Künste und Wissenschaften nicht nur der Chaldäer, sondern auch der Assyrer und Kanaaniten der vorgeschichtlichen Zeitalter. [2] Diese Nabatheer waren - wie einige Kritiker dachten - einfach die Sabäer oder chaldäischen Sternverehrer. Das Werk ist eine Rückübersetzung aus dem Arabischen, in welche Sprache es zuerst aus dem Chaldäischen übersetzt worden war. Masoudi, der arabische Geschichtschreiber, spricht von diesen Nabatheern, und erklärt ihren Ursprung auf folgende Weise: Nach der Sintflut (?) siedelten sich die Völker in verschiedenen Ländern an. Unter diesen waren die Nabatheer, welche die Stadt Babylon gründeten, und jene Nachkommen des Ham vorhanden, welche sich in derselben Provinz unter Führung des Nimrod niederließen, des Sohnes des Chus, welcher der Sohn des Ham und der Großenkel des Noah war. Dies fand zu der Zeit statt, als Nimrod die Statthalterschaft von Babylonien als der Gesandte von Dzahhak mit Namen Biourasp erhielt. [3] Der Übersetzer Chwolsohn findet, daß die Behauptungen dieses Geschichtschreibers in vollkommener Übereinstimmung mit jenen des Moses in der Genesis sind; während unehrerbietigere Kritiker die Meinung aussprechen dürften, daß aus eben diesem Grunde ihrer Wahrheit mißtraut werden solle. Es ist jedoch nutzlos, die Sache zu erörtern, die in der vorliegenden Frage ohne Wert ist. Das verwitterte, schon lange begrabene Problem, und die Schwierigkeit, auf irgend welcher logischen Grundlage, die außerordentliche Abstammung von Millionen Leuten verschiedener Rassen, vieler civilisierter Nationen und Stämme von drei Paaren - Noahs Söhnen und ihren Weibern - in 346 Jahren [4] nach der Sintflut zu erklären, mag dem Karma des Verfassers der Genesis überlassen bleiben, heiße er nun Moses oder Ezra. Was jedoch in dem erwähnten Werke interessant ist, ist sein Inhalt, die darin verkündeten Lehren, von denen wiederum nahezu alle, wenn esoterisch gelesen, mit den geheimen Lehren identisch sind. Quatremère gab der Vermutung Ausdruck, daß dieses Buch einfach eine unter Nebuchadnezzar II. nach einer hamitischen Abhandlung, die „unendlich älter“ war, hergestellte Kopie gewesen sein könne, während der Verfasser aus inneren und äußeren Beweisgründen behauptet, daß seine chaldäische Urschrift nach den mündlichen Vorträgen und Lehren eines reichen babylonischen Grundbesitzers mit Namen Qû-tâmy ausgeschrieben worden sei, der für jene Vorlesungen noch ältere Materialien benützt hatte. Die erste arabische Übersetzung wird von Chwolsohn bis in das dreizehnte Jahrhundert v. Chr. zurückversetzt. Auf der ersten Seite „dieser Offenbarung“ erklärt der Verfasser http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/473.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:40 ABTEILUNG II oder Amanuensis Qû-tâmy, daß „die darin vorgelegten Lehren ursprünglich von Saturn ... dem Monde erzählt wurden, welcher diesselben seinem Idole mitteilte“, und das Idol enthüllte sie seinem Verehrer, dem Schreiber - dem AdeptSchreiber jenes Werkes - Qû-tâmy. [1] Myer`s Qabbalah, p. 175. [2] Siehe De Mirville, Pneumatologie, III. pp. 218ff. [3] a. a. O., ebenda. [4] Siehe die Genesis und die autorisierte Chronologie. In Kapitel VIII „verläßt Noah die Arche“ - 2348 v. Chr. In Kapitel X steht „Nimrod, der erste Monarch“ über 1998 v. Chr. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/473.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:40 ABTEILUNG II Die von dem Gotte zum Nutzen und zur Belehrung der Sterblichen gegebenen Einzelheiten zeigen Perioden von unberechenbarer Dauer und eine Reihe von zahllosen Königreichen und Dynastien, welche der Erscheinung Adamis (der „Roterde“) auf Erden vorangingen. Diese Perioden haben, wie erwartet werden konnte, die Verteidiger der Zeitrechnung der biblischen Toten-BuchstabenBedeutung nahezu bis zur Wut erregt. De Rougemont hat als erster sich in Waffen gegen den Übersetzer erhoben. Er tadelt ihn, Moses namenlosen Verfassern geopfert zu haben. [5] Berosus, wendet er ein, war, so groß auch seine chronologischen Irrtümer waren, zum mindesten in vollkommener Übereinstimmung mit dem Propheten in Bezug auf die ersten Menschen, da er von Alorus-Adam, von Xisuthrus-Noah, und von Belus-Nimrod, usw. spricht. Daher, fügt er hinzu, muß das Werk ein Apokryph sein, das in eine Reihe zu setzen ist mit seinen Zeitgenossen - dem Vierten Buch Esdras, dem Buch Enoch, den sibillinischen Orakeln, und dem Buche Hermes - von denen ein jedes nicht weiter zurückdatiert als zwei oder drei Jahrhunderte v. Chr. Ewald griff Chwolsohn noch härter an, und schließlich Herr Renan, welcher in der Revue Germanique [6] ihn auffordert, den Grund anzugeben, warum seine Agrikultur der Nabathäer nicht das betrügerische Werk irgend eines Juden aus dem dritten oder vierten Jahrhundert unserer Zeitrechnung sein solle? Es kann schwerlich anders sein - argumentiert der Romanschreiber der Vie de Jésus, nachdem in diesem Folianten über Astrologie und Zauberei: Wir erkennen in den von Qû-tâmy eingeführten Persönlichkeiten aller Patriarchen der biblischen Legenden, wie Adam-Adami, Anouka-Noah, und seinem Ibrahim-Abraham, u.s.w. Aber dies ist kein Grund, nachdem Adam und andere, generische Namen sind. Unterdessen wird bescheiden zur Erwägung anheimgegeben, daß alles überlegt, ein Apokryph - wenn es auch aus dem dritten Jahrhundert n. Chr. anstatt aus dem dreizehnten Jahrhundert v. Chr. stammt, alt genug ist, um als ein Dokument echt zu erscheinen und so den Anforderungen des strengsten Archäologen und Kritikers genüge zu thun. Denn selbst wenn man des Beweises halber gelten läßt, daß diese litterarische Reliquie von „irgend einem Juden des dritten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung“ kompiliert worden ist - was ergiebt sich daraus? Die Glaubwürdigkeit seiner Lehren für einen Augenblick bei Seite gelassen, warum sollte es weniger Anspruch auf Gehör erheben dürfen, oder weniger belehrend als Widerschein älterer Ansichten sein, als irgend ein anderes religiöses Werk, das auch eine „Kompilation aus alten Texten“ oder mündlicher Überlieferung ist - aus demselben oder selbst aus einem späteren Zeitalter? In http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/475.htm (1 of 2)20.06.2005 17:28:40 ABTEILUNG II einem solchen Falle hätten wir auch den drei Jahrhunderte älteren Korân zu verwerfen und „Apokryph“ zu nennen, obwohl wir wissen, daß er Minerva gleich unmittelbar aus dem Gehirne des arabischen Propheten entsprungen ist, und wir müßten alle Belehrung gering schätzen, die wir aus dem Talmud ziehen können, welcher in seiner gegenwärtigen Form auch aus älteren Materialien kompiliert wurde, und nicht früher ist als das neunte Jahrhundert unserer Zeitrechnung. Diese sonderbare „Bibel“ des chaldäischen Adepten und die verschiedenen Kritiken darüber (wie in Chwolsohns Übersetzung) werden erwähnt, weil das eine bedeutende Beziehung auf einen großen Teil des vorliegenden Werkes hat. Mit Ausnahme der Bestreitung durch Herrn Renan, einem prinzipiellen Bilderstürmer - der von Jules Lemaître so treffend „der Paganini des Nichts“ genannt wurde ist der schlimmste Fehler, der an dem Werke sich findet, wie es scheint der, daß das Apokryph vorgiebt, als eine Offenbarung einem Adepten durch und von dem „Idole des Mondes“, der es von „Saturn“ erhielt, mitgeteilt worden zu sein. Daher ist es sehr natürlich „ganz und gar ein Feenmärchen“. Darauf giebt es nur eine Antwort: es ist nicht mehr ein Feenmärchen als die Bibel, und wenn das eine fällt, muß die andere folgen. Selbst die Art des Wahrsagens durch „das Idol des Mondes“ ist dieselbe, wie jene von David, Saul und den hohen Priestern des jüdischen Tabernakels mit Hilfe der Teraphim. [5] Annales de Philosophie Chrétienne, Juni 1860, p. 415 [6] April 30, 1860 http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/475.htm (2 of 2)20.06.2005 17:28:40 ABTEILUNG II Die Nabathäische Agrikultur ist in der That eine Kompilation; sie ist kein Apokryph, sondern die Wiederholung der Lehrsätze der Geheimlehre unter der exoterisch-chaldäischen Form nationaler Symbole, zum Zwecke der „Bemäntelung“ der Lehrsätze, geradeso wie die Bücher des Hermes und die Purânen ähnliche Versuche der Ägypter und Hindûs sind. Das Werk war im Altertum ebenso wohlbekannt wie während des Mittelalters. Maimonides spricht davon, und bezieht sich mehr als einmal auf diese chaldäisch-arabische Handschrift, indem er die Nabathäer mit dem Namen ihrer Glaubensgenossen, der „Sternverehrer“ oder Sabäer bezeichnet, aber noch verfehlt, in dem entstellten Worte „Nabathäer“ den mystischen Namen der dem Nebo, dem Gotte der geheimen Weisheit, gewidmeten Kaste zu sehen, der auf den ersten Blick zeigt, daß die Nabathäer eine occulte Brüderschaft waren. [7] Die Nabathäer, welche, nach dem Perser Yezidi, ursprünglich nach Syrien aus Busrah kamen, waren die entarteten Mitglieder jener Bruderschaft; dabei war ihre Religion, selbst zu jener späten Zeit, rein kabbalistisch. [8] Nebo ist die Gottheit des Planeten Merkur, und Merkur ist der Gott der Weisheit, oder Hermes, oder Budha, welchen die Juden Kokab ([korrekter Abdruck siehe Buch]) nannten, „den Herrn in der Höhe, den begeisternden“, und die Griechen Nabo ([korrekter Abdruck siehe Buch]), daher Nabathäer. Trotzdem Maimonides ihre Lehren „heidnischen Unsinn“ und ihre archaische Litteratur „Sabaeorum foetum“ nennt, stellt er doch ihre „Agrikultur“, die Bibel des Qû-tâmy, in die erste Reihe der archaischen Litteratur; und Abarbanel preist sie in maßlosen Ausdrücken. Spencer, [9] der letzteren anführt, spricht von ihr als von jenem „höchst ausgezeichneten orientalischen Werk“, indem er hinzufügt, daß unter Nabathäern die Sabäer, die Chaldäer und die Ägypter, kurz gesagt all jene Nationen zu verstehen sind, gegen welche die Gesetze des Moses am strengsten sich wendeten. Nebo, der älteste Gott der Weisheit von Babylonien und Mesopotamien, war wesensgleich mit dem indischen Budha und dem Hermes-Merkur der Griechen. Ein kleiner Wechsel in den Geschlechtern der Eltern ist die einzige Veränderung. Wie Budha der Sohn des Soma (des Mondes) in Indien war, und des Weibes des Brihaspati (Jupiter), so war Nebo der Sohn der Zarpanitu (des Mondes) und des Merodach, welcher Jupiter wurde, nachdem er ein Sonnengott gewesen war. Als der Planet Merkur war Nebo der „Aufseher“ unter den sieben Planetengöttern; und als die Personifikation der geheimen Weisheit war er Nabin, ein Seher und Prophet. Moses ließ man auf dem dem Nebo geweihten Berge sterben und verschwinden. Dies zeigt, daß er ein Initiierter, und ein Priester jenes Gottes unter einem andern Namen gewesen ist; denn dieser Gott der Weisheit war die http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/477.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:41 ABTEILUNG II große schöpferische Gottheit und wurde als solche verehrt. Und dies nicht nur zu Borsippa in seinem glänzenden Tempel oder Planetenturm; er wurde gleicherweise angebetet von den Moabiten, den Kanaaniten, den Assyrern, und durch ganz Palästina. Warum also nicht von den Israeliten? „Der Planetentempel von Babylon“ hatte sein „Allerheiligstes“ innerhalb der Kapelle des Nebo, des Prophetengottes der Weisheit. Es wird uns in den Hibbert-Vorlesungen gesagt: Die alten Babylonier hatten einen Vermittler zwischen den Menschen und den Göttern .... und Nebo war der „Verkünder“ oder „Prophet“, da er den Wunsch seines Vaters Merodach bekannt machte. [10] Nebo ist ein Schöpfer, wie Budha, der vierten und auch der fünften Rasse. Denn der erstere läßt eine neue Rasse von Adepten beginnen, und der letztere die Sonnen und Monddynastie, oder die Menschen dieser Rassen und Runde. Beide sind die Adame ihrer bezüglichen Geschöpfe. Adam-Adami ist eine Personifikation des dualen Adam: des vorbildlichen Adam-Kadmon, des Schöpfers, und des niederen Adam, des irdischen, welcher, nach den syrischen Kabbalisten, nur Nephesh hatte, den „Lebensatem“, aber keine lebendige Seele, bis nach seinem Falle. Wenn daher Renan fortfährt, die chaldäischen Schriften - oder was vo ihnen übrig ist - als apokryph zu betrachten, so ist dies der Wahheit und Thatsache gegenüber ganz gleichgültig. Es giebt andere Orientalisten, die verschiedener Ansicht sein mögen, und selbst wenn sie es nicht wären, so würde dies doch in Wirklichkeit sehr wenig ausmachen. Diese Lehren enthalten die Lehrsätze der esoterischen Philosophie, und dies muß genügen. Für jene, welche nichts von Symbologie verstehen, mag es als reiner und einfacher Sternendienst erscheinen, oder für den, der die esoterische Wahrheit verbergen möchte, selbst als „heidnische Thorheit“. Während aber Maimonides seiner Geringschätzung der Esoterik in der Religion anderer Nationen Ausdruck gab, gab er Esoterik und Symbologie in seiner eigenen zu, predigte Stillschweigen und Geheimnis in betreff der wahren Bedeutung der mosaischen Aussprüche, und kam so zu Falle. Die Lehren des Chaldäers Qû-tâmy sind kurz gesagt die allegorische Wiedergabe der Religion der frühesten Nationen der fünften Rasse. Warum sollte also Herr Renan den Namen „Adam-Adami“ mit solcher akademischen Verachtung behandeln? Der Verfasser der Ursprünge des Christentums weiß offenbar nichts weder von dem Ursprunge der heidnischen Symbolik, noch von dem der Esoterik, denn andernfalls würde er gewußt haben, http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/477.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:41 ABTEILUNG II daß der Name Adam-Adami eine Form eines universalen Symbols war, das sich selbst bei den Juden nicht auf einen einzelnen Menschen bezog, sondern auf vier verschiedene Menschheiten oder Menschengeschlechter. Dies ist sehr leicht bewiesen. [7] „Auch werde ich dir Schriften anführen .... von dem Glauben und den Satzungen der Ssabier“, sagt er. „Die berühmteste unter ihnen ist das Buch: Die Agricultur der Nabathäer, welches von Ibn Wa`hschîjah übersetzt worden ist. ... Dieses Buch ist voll von heidnischem Unsinn. ... Es spricht von Verfertigung der Talismane, Herabziehen der Kräfte der Geister, Zauberei, Dämonen und Gaulen, welche sich in Wüsten aufhalten.“ (Maimonides, angeführt von Dr. D. Chwolsohn; Die Ssabier und der Ssabismus, II. 457-458.) Die Nabathäer des Berges Libanon glaubten an die sieben Erzengel, wie ihre Vorväter an die sieben großen Sterne geglaubt hatten, als die Wohnungen und Körper dieser Erzengel, woran bis zum heutigen Tage die römischen Katholiken glauben, wie anderwärts gezeigt ist. [8] Siehe Isis Entschleiert, II. 197. [9] I. 351 [10] Sayce; vgl. p. 115, 2. Ausg. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/477.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:41 ABTEILUNG II Die Kabbalisten lehren die Existent von vier verschiedenen Adamen, oder die Umwandlung von vier aufeinanderfolgenden Adamen, den Emanationen aus der Dyuknah, oder dem göttlichen Phantom des himmlischen Menschen, einer etherischen Kombination von Neshamah, der höchsten Seele oder Geist; dieser Adam hat natürlich weder einen groben menschlichen Körper, noch einen Begierdenkörper. Dieser Adam ist das Vorbild (Tzure) des zweiten Adam. Daß sie unsere fünf Rassen repräsentieren, ist sicher, wie jedermann aus ihrer Beschreibung in der Kabbalah sehen kann. Der erste ist der Vollkommene Heilige Adam, „ein Schatten, welcher verschwand“ (die Könige von Edom), hervorgebracht aus dem göttlichen Tzelem (Bild); der zweite ist der Protoplastische Androgyne Adam des zukünftigen irdischen und getrennten Adams; der dritte Adam ist der aus „Staub“ gemachte Mensch (der erste, Unschuldige Adam); und der vierte ist der vermeintliche Vorvater unserer Rasse der Gefallene Adam. Man sehe jedoch die wunderbar klare Beschreibung derselben in Isaac Myer`s Qabbalah. Er giebt nur vier Adame, wegen der Könige von Edom, ohne Zweifel, und fügt hinzu: Der vierte Adam .... war bekleidet mit Haut, Fleisch, Nerven u.s.w. Dies entspricht dem niederen Nephesh und Guff, d.i. Körper, vereinigt. Er hat die tierische Kraft der Fortpflanzung und Erhaltung der Art. [11] Dies ist die menschliche Wurzelrasse. Gerade an diesem Punkt, weichen die modernen Kabbalisten - durch die langen Generationen christlicher Mystiker irregeführt, die an den kabbalistischen Aufzeichnungen so oft sie konnten unberufene Änderungen vorzunehmen suchten - von den Occultisten in ihren Auslegungen ab, und nehmen den späteren Gedanken für die frühere Idee. Die ursprüngliche Kabbalah war gänzlich metaphysisch, und hatte keine Beziehung zu tierischen oder irdischen Geschlechtern; die spätere Kabbalah hat das göttliche Ideal unter dem schweren phallischen Element erstickt. Die Kabbalisten sagen: „Gott machte den Menschen männlich und weiblich“. Der Verfasser der Qabbalah sagt: Bei den Qabbalisten wird die Notwendigkeit fortgesetzter Erschaffung und Existenz die Wage genannt. [12] Und da sie ohne diese „Wage“ ist, verbunden mit Maqom (dem geheimnisvollen „Orte“), [13] so wird sogar die erste Rasse, wie wir gesehen haben, von den Söhnen des fünften Adams nicht anerkannt. Von dem höchsten himmlischen Menschen, dem Oberen Adam, welcher „männlich-weiblich“ oder androgyn ist, http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/479.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:41 ABTEILUNG II bis herab zu dem Adam von Staub, sind diese personifizierten Symbole alle mit Geschlecht und Fortpflanzung verknüpft. Bei den östlichen Occultisten ist es gänzlich entgegengesetzt. Die geschlechtliche Beziehung betrachten sie als ein „Karma“, das nur der weltlichen Beziehung des Menschen angehört, der von Täuschung beherrscht wird, als ein Ding, das in dem Augenblick beiseite gesetzt wird, als die Person „weise“ wird. Sie betrachteten es als einen höchst glücklichen Umstand, wenn der Guru (Lehrer) in seinem Schüler eine Eignung für das reine Leben des Brahmâchârya fand. Ihre dualen Symbole waren für sie bloß die poetische Verbildlichung der erhabenen Wechselbeziehung der schöpferischen kosmischen Kräfte. Und diese ideale Vorstellung findet sich wie ein goldener Strahl über jedem noch so groben und wunderlichen Idol glänzend, in den dicht gefüllten Galerien der düstern Tempel von Indien und anderen Mutterländern der Kulte. Dies wird in der folgenden Abteilung gezeigt werden. Unterdessen mag hinzugefügt werden, daß bei den Gnostikern der zweite Adam auch aus dem Ursprünglichen Menschen, dem ophitischen Adamas emaniert, „nach dessen Bilde er gemacht ist“; der dritte aus diesem zweiten - ein Androgyne. Der letztere wird in dem sechsten und siebenten Paare der mann-weiblichen Aeonen symbolisiert, in Amphain-Essumen ([korrekter Abdruck siehe Buch]), und Uananin-Lamertade ([korrekter Abdruck siehe Buch]) - Vater und Mutter [14] während der vierte Adam, oder die vierte Rasse durch ein priapisches Ungetüm dargestellt ist. Das letztere - eine nachchristliche Phantasie - ist die entartete Kopie des vorschristlichen gnostischen Symbols von dem „Guten“, oder „Ihm, welcher schuf, bevor irgend etwas existierte“, von dem himmlischen Priapus - in Wirklichkeit geboren von Venus und Bacchus, als der Gott von seinem Zuge nach Indien zurückkehrte, denn Venus und Bacchus sind die Nach-Typen von Aditi und dem Geiste. Der spätere Priapus, der jedoch eins ist mit Agathodämon, dem gnostischen Heiland und selbst mit Abraxas, ist nicht mehr die Glyphe für abstrakte schöpferische Kraft, sondern symbolisiert die vier Adame oder Rassen, während die fünfte durch die fünf Zweige, die von dem Baum des Lebens abgehauen sind, auf dem der alte Mann steht, auf den gnostischen Gemmen, dargestellt sind. Die Zahl der Wurzelrassen wurde in den alten griechischen Tempeln durch die sieben Vokale aufgezeichnet, von denen fünf in den Initiationshallen der Heiligtümer in einem Paneel eingerahmt waren. Die ägyptische Glyphe dafür war eine Hand mit fünf ausgespreitzten Fingern, wobei der fünfte oder kleine Finger nur halb ausgewachsen war, und auch fünf „N`s“ Hieroglyphen, die für diesen Buchstaben stehen. Die Römer gebrauchten die fünf Vokale A E I O U in ihren Tempeln; und dieses archaische Symbol wurde http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/479.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:41 ABTEILUNG II während des Mittelalters von dem Hause Hapsburg als ein Wahlspruch angenommen. Sic transit gloria! [11] a.a.O., pp, 418, 419. [12] Ebenda, p. 118 [13] Einfach der Schoß, das „Allerheiligste“ bei den Semiten. [14] Siehe die Valentinianische Tabelle bei Epiphanius, Adv. Haer., 1. XXXI.2. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/479.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:41 ABTEILUNG III ABTEILUNG III. DAS „ALLERHEILIGSTE“. SEINE ERNIEDRIGUNG. Das Sanctum Sanctorum der Alten, auch genannt das Adytum – die Nische am westlichen Ende des Tempels, die an drei Seiten von undurchbrochenen Mauern umschlossen war und ihre einzige Öffnung oder Thüre mit einem Vorhange verhängt hatte - war allen alten Nationen gemeinsam. Ein großer Unterschied findet sich jetzt zwischen der geheimen Bedeutung dieses symbolischen Platzes, wie sie in der Esoterik der Heiden und in jener der späteren Juden gegeben wird, obwohl seine Symbolik ursprünglich bei allen alten Rassen und Nationen dieselbe war. Die Heiden stellten in das Adytum einen Sarkophag, oder ein Grabmal (taphos), in welchem der Sonnengott, welchem der Tempel geweiht war, sich befand, und erwiesen ihm als Pantheisten die größte Verehrung. Sie betrachteten es in seiner esoterischen Bedeutung als das Symbol der kosmischen, solaren, oder täglichen und menschlichen Auferstehung. Es umfaßte den weiten Bereich periodischer und (in der Zeit) pünktlicher Manvantaras, oder der Wiedererwachungen von Kosmos, Erde und Menschen zu neuen Existenzen; indem die Sonne das poetischeste und auch das großartigste Symbol solcher Cyklen am Himmel ist, und der Mensch – in seinen Reinkarnationen – auf Erden. Die Juden – deren Realismus, wenn man ihn nach dem toten Buchstaben beurteilt, in den Tagen des Moses ebenso praktisch und roh war, wie er es heute ist [1] - haben im Verlaufe ihrer Entfremdung von den Göttern ihrer heidnischen Nachbarn eine nationnale und levitische Verfassung durchgeführt durch den Einfall, ihrer Allerheiligstes als das feierlichste Zeichen ihres Monotheismus hinzustellen - exoterisch, während sie darin nur ein universales, phallisches Symbol sahen - esoterisch. Während die Kabbalisten nur Ain Suph und die „Götter“ der Mysterien kannten, hatten die Leviten kein Grabmal, keinen Gott in ihrem Adytum außer die „sakrale“ Bundeslade - ihr „Allerheiligstes“. Wenn jedoch die esoterische Bedeutung dieser Nische klar gemacht ist, so wird der Profane besser im stande sein zu verstehen, warum David „entblößt“ vor der Arche des Bundes tanzte, und so bestrebt war, gering zu erscheinen um seines „Herrn“ willen, und niedrig in seinen eigenen Augen. [2] Die Arche ist die schifförmige Argha der Mysterien. Parkhurst, welcher eine lange Abhandlung darüber in seinem griechischen Wörterbuch hat, und der niemals ein Wort darüber in seinem hebräischen Lexikon verlauten läßt, erklärt sie so: Archê ([korrekter Abdruck siehe Buch]) in dieser Anwendung entspricht der http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/481.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:42 ABTEILUNG III hebräischen Rasît oder Weisheit, ... einem Worte, welches die Bedeutung des Emblems des weiblichen Zeugungsvermögens hatte, der Arg oder Arca, in welcher, wie man annahm, der Keim der ganzen Natur über dem großen Abgrunde schwebte und brütete, während der Pause, welche nach jedem Weltcyklus stattfand. Ganz so; und die jüdische Arche des Bundes hatte genau dieselbe Bedeutung; mit dem weiteren Zusatze, daß sie, anstatt eines schönen und keuschen Sarkophages (dem Symbole des Schoßes der Natur und der Auferstehung), wie er in dem Sanctum Sanctorum der Heiden war, die Arche in ihrem Aufbaue noch realistischer gemacht hatte durch die zwei Cherubim, die auf die Lade oder Arche des Bundes aufgesetzt waren, einander gegenüber, und ihre Schwingen auf solche Art ausgebreitet hatten, daß sie eine vollständige Yoni bildeten (wie man sie jetzt in Indien sieht). Abgesehen davon hatte dieses Zeugungssymbol seine Bedeutung bekräftigt durch die vier mystischen Buchstaben des Jehovahnamens, nämlich I H V H ([korrekter Abdruck siehe Buch]); Jod ([korrekter Abdruck siehe Buch]) bedeutet das membrum virile; He ([korrekter Abdruck siehe Buch]) die Gebärmutter; Vau ([korrekter Abdruck siehe Buch]) einen Haken oder eine Klammer, einen Nagel, und He ([korrekter Abdruck siehe Buch]) wiederum bedeutete auch „eine Öffnung“; und das Ganze bildete das vollkommene zweigeschlechtige Emblem oder Symbol oder I (e) H (o) V (a) H, das männliche und weibliche Symbol. Vielleicht auch mag, wenn man die wahre Bedeutung des Amtes und Titels der Kadesh Kadeshim, der „Heiligen“, oder der „dem Tempel des Herrn Geweihten“ sich vergegenwärtigt - das „Allerheiligste“ dieser „Heiligen“ ein sehr wenig erbauliches Aussehen erhalten. Iacchus wiederum ist Iao oder Jehovah; und Baal oder Adon war, wie Bacchus, ein phallischer Gott. [1] Aber er war nicht so in Wirklichkeit, wie ihre Propheten bezeugen. Die späteren Rabbiner und das talmudistische System sind es, die jegliche Geistigkeit aus dem Körper ihrer Symbole austrieben, und nur ihre Schriften zurückließen - eine tote Hülle, aus der die Seele entwichen war. [2] Siehe II. Samuel, VI. 16-22. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/481.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:42 ABTEILUNG III http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/481.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:42 ABTEILUNG III „Wer wird auf des Herrn Berg (die hohe Stätte) gehen?“ fragte der heilige König David, „und wer wird stehen an der Stätte seiner Kadushu ([korrekter Abdruck siehe Buch])?“ [3] Kadesh kann in einem Sinne bedeuten: „weihen“, „heiligen“, „für heilig erklären“, und selbst „initiieren“ oder „absondern“; aber es bedeutet auch den Dienst lasciver Riten - die Venusverehrung - und die richtige Auslegung des Wortes Kadesh ist ungeschminkt wiedergegeben im Deuteronomium, XXIII, 17; Hosea, IV, 14; und Genesis, XXXVIII, 15-22. Die „heiligen“ Kadeshim der Bibel waren den Pflichten ihres Amtes nach dasselbe, wie die Nautch-Mädchen der späteren indischen Pagoden. Die hebräischen Kadeshim, oder Gallli, lebten „an dem Hause des Herrn, darinnen die Weiber wirkten Häuser zum Hain,“ oder für die Büste der Venus-Astarte. [4] Der von David rund um die Bundeslade geführte Tanz war der „Kreistanz“, der von den Amazonen für die Mysterien vorgeschrieben sein soll. Dergestalt war der Tanz der Töchter Silos, [5] und das Hinken der Propheten des Baal. [6] Er war einfach ein Merkmal des sabäischen Dienstes, denn er bedeutete die Bewegung der Planeten rund um die Sonne. Daß der Tanz eine bacchische Raserei war, ist augenscheinlich. Sistren wurden bei der Gelegenheit gebraucht, und der Spott der Michal und die Antwort des Königs sind sehr bezeichnend. [7] Die Arche, in der die Keime aller lebendigen Dinge, die zur Wiederbevölkerung der Erde notwendig sind, aufbewahrt sind, repräsentiert das Überleben des Lebens, und die Obergewalt des Geistes über die Materie, durch den Widerstreit der sich gegenüberstehenden Kräfte der Natur. In der astrotheosophischen Karte des westlichen Ritus entspricht die Arche dem Nabel, und ist auf die linke Seite versetzt, die Seite des Weibes (des Mondes), wovon ein Symbol der linke Pfeiler von Solomon`s Tempel - Boaz - ist. Der Nabel ist (durch die Placenta) mit dem Aufnahmeort verbunden, in welchem die Embryonen der Rasse befruchtet werden. Die Arche ist die heilige Argha der Hindûs, und so kann die Beziehung, in welcher sie zu Noahs Arche steht, leicht gefolgert werden, wenn wir erfahren, daß die Argha ein längliches Gefäß war, das von den Hohenpriestern als ein Opferkelch in dem Dienste der Isis, Astarte, und Venus-Aphrodite benützt wurde, welche alle Göttinnen der Fortpflanzungskräfte der Natur oder der Materie waren - und daher symbolisch die Arche, welche die Keime aller lebenden Dinge enthält, darstellte. [8] Im Irrtum ist jener, der die kabbalistischen Werke von heute und die Auslegungen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/483.htm (1 of 4)20.06.2005 17:28:42 ABTEILUNG III des Zohar durch die Rabbiner für die echte kabbalistische Lehre des Altertums hält! [9] Denn heutzutage in keinem höheren Maße als zur Zeit des Friedrich von Schelling enthält die Europa und Amerika zugängliche Kabbalah von viel mehr als Ruinen und Bruchstücke, stark entstellte Überreste noch von jenem ursprünglichen System, welches der Schlüssel zu allen religiösen Systemen ist. [10] Das älteste System und die chaldäische Kabbalah waren identisch. Die spätesten Wiedergaben des Zohar sind jene der Synagoge in den frühen Jahrhunderten - d.i. die dogmatische und unnachgiebige Thorah (oder Gesetz). Die „Königskammer“ in der Cheopspyramide ist somit ein ägyptisches „Allerheiligstes“. Zur Zeit der Initiationsmysterien mußte der Kandidat, welcher den Sonnengott darstellte, in den Sarkopharg hinabsteigen und den Energie verleihenden Strahl darstellen, welcher in den fruchtbaren Schoß der Natur eintritt. Am folgenden Morgen aus demselben wieder hervorgehend versinnbildlichte er die Auferstehung des Lebens nach der Veränderung, welche Tod genannt wird. In den Großen Mysterien dauerte sein sinnbildlicher „Tod“ zwei Tage, worauf er sich mit der Sonne am dritten Morgen erhob, nach einer letzten Nacht der grausamsten Prüfungen. Während der Suchende die Sonne darstellte - das alles belebende Gestirn, das jeden Morgen „wieder aufersteht“ , bloß um allen Leben zu verleihen - war der Sarkophag symbolisch für das weibliche Prinzip. Dies in Ägypten; seine Form und Gestalt änderte sich mit jedem Lande, nur daß es ein Gefäß blieb, eine symbolische „navis“ oder bootförmiger Träger, und symbolisch ein „Enthalter“ der Keime oder des Keimes des Lebens. In Indien ist es die „goldene“ Kuh, durch welche der Anwärter auf das Brahmanentum hindurchzugehen hat, wenn er ein Brâhmane zu sein und ein Dvi-ja, ein „zum zweiten Male Geborener“ zu werden begehrt. Die mondsichelförmige Argah der Griechen war das Sinnbild der Himmelskönigin der Diana oder des Mondes. Sie war die Große Mutter aller Existenzen, so wie die Sonne der Vater war. Sowohl vor, als auch nach ihrer Umwandlung des Jehovah in einen männlichen Gott verehrten die Juden die Astoreth, was Jesaja zu der Erklärung veranlaßte: „Meine Seele ist feind euren Neumonden und Jahrzeiten“, [11] mit welcher Bemerkung er offenbar ungerecht war. Astoreth und die Festlichkeiten des Neumondes (der zunehmenden Argha) hatten als eine Form öffentlichen Dienstes keine schlechtere Bedeutung, als der verborgene Sinn des Mondes im allgemeinen, welcher kabbalistisch unmittelbar mit Jehovah verknüpft und ihm geweiht war, wie wohl bekannt ist; mit dem einzigen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/483.htm (2 of 4)20.06.2005 17:28:42 ABTEILUNG III Unterschiede jedoch, daß der eine der weibliche und der andere der männliche Aspekt des Mondes und des Sternes Venus war. Die Sonne (der Vater), der Mond (die Mutter) und Merkur-Thoth (der Sohn) waren die älteste Dreieinigkeit der Ägypter, die sie in Osiris, Isis und Thoth (Hermes) personifizierten. In dem gnostischen Evangelium Pistis Sophia sind die sieben großen Götter, welche in zwei Dreiheiten und den höchsten Gott (die Sonne) eingeteilt werden, die niederen dreifachen Kräfte ([korrekter Abdruck siehe Buch]), deren Kräfte beziehungsweise in Mars, Merkur und Venus residieren; und die höhere Dreiheit - die drei „unsichtbaren Götter“, welche in Mond, Jupiter und Saturn wohnen. [12] [3] Psalter, XXIV. 3. [4] II. Könige, XXIII, 7; siehe Dunlap, Sôd; The Mysteries of Adoni, p. 41 [5] Richter, XXI. 21, 23 und mehrfach. [6] I. Könige, XVIII. 26. [7] Isis Entschleiert, II. 49. [8] Ebenda, II. 444 [9] Der Verfasser der Qabbalah macht verschiedene Versuche,das hohe Alter des Zohar überzeugend zu beweisen. So führt er den Nachweis, daß Moses de Leon nicht der Verfasser oder der Fälscher der zoharischen Werke im dreizehnten Jahrhunderte gewesen sein kann, wie er beschuldigt wird, da Ibn Gebirol dieselbe philosophische Lehre 225 Jahre vor der Zeit des Moses de Leon herausgab. Kein wahrer Kabbalist oder Gelehrter wird jemals die Thatsache leugnen. Es ist sicher, daß Ibn Gebriol seine Lehren auf die ältesten kabbalistischen Quellen begründete, nämlich auf das chaldäische Buch der Zahlen, sowie auf einige nicht mehr existierende Midrashim, http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/483.htm (3 of 4)20.06.2005 17:28:42 ABTEILUNG III dieselben ohne Zweifel, wie die von Moses de Leon benützten. Aber gerade der Unterschied zwischen beiden Arten, die gleichen esoterischen Gegenstände zu behandeln, deutet - während es zwar das außerordentliche Alter des esoterischen Systems beweist - auf eine ausgesprochene Färbung talmudistischer und christlicher Sektiererei in der Kompilation und den Glossaren des zoharischen Systems durch Rabbi Moses. Ibn Gebirol citierte niemals aus den Schriften, um seine Lehren zu bekräftigen (Myer`s Qabbalah, p. 7). Hingegen macht Moses de Leon den Zohar zu dem, was er bis zum heutigen Tage geblieben ist, zu „einem laufenden Kommentar zu den Fünf Büchern oder Pentateuch“ (ebenda), mit ein paar späteren Zusätzen, die von christlichen Händen gemacht wurden. Der eine folgt der archaischen esoterischen Philosophie, der andere nur jenem Teile, der den von Estra wiederhergestellten verlorenen Büchern des Moses angepaßt war. Während somit das System, oder der Stamm, auf den der erste urprüngliche Zohar aufgepfropft war, von unermeßlichem Alter ist, sind viele von den (späteren) zoharischen Schößlingen stark gefärbt durch die besonderen Ansichten, die vertreten wurden von christlichen (syrischen und chaldäischen) Gnostikern, den Freunden und Mitarbeitern des Moses de Leon, welcher, wie von Munk gezeigt wurde, ihre Auslegungen annahm. [10] Siehe Franck`s Kabbala, Vorrede [11] I. 14. [12] Siehe Schwartze, a.a.O., pp. 359, 361ff. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/483.htm (4 of 4)20.06.2005 17:28:42 ABTEILUNG III Dies bedarf keines Beweises. Astoreth war in einem Sinne ein unpersönliches Natursymbol, das Schiff des Lebens, welches die Keime alles Daseins durch den schrankenlosen Sternenozean trägt. Und wenn sie nicht mit Venus identifiziert wurde, gleich jeder andern „Himmelskönigin“, der Kuchen und Brote im Opfer dargebracht wurden, so wurde Astoreth der Widerschein der chaldäischen „Nuah, der Universalen Mutter“ (des weiblichen Noah, als eins mit der Arche betrachtet), und der weiblichen Dreiheit Ana, Belita und Davkina; in eins vereinigt wurde sie „höchste Göttin, Herrin des niederen Abgrundes, Mutter der Götter, Königin der Erde und Königin der Fruchtbarkeit“. Später wurde Belita oder Tamtu [13] (die See) die Mutter der Stadt Erech (der großen chaldäischen Nekropole), zur Eva; und jetzt ist sie die Jungfrau Maria in der lateinischen Kirche, dargestellt als auf der Mondsichel stehend, und zeitweilig auf der Erdkugel, um im Programme abzuwechseln. Die Navis- oder schiffähnliche Form der Mondsichel, welche in sich alle diese gemeinsamen Symbole des Lebensschiffes vereinigt, wie die Arche Noahs, die Yoni der Hindûs, und die Bundeslade, ist das weibliche Symbol der Universalen „Mutter der Götter“, und findet sich jetzt unter seinem christlichen Symbol in jeder Kirche als das „Schiff“ (navis). [14] Die Navis, das siderische Gefäß, wird befruchtet von dem Geiste des Lebens - dem männlichen Gotte; oder, wie es der gelehrte Kenealy in seiner Apokalypse sehr angemessen nennt - vom Heiligen Geiste. In der westlichen Religionssymbologie war der Halbmond der männliche, der Vollmond der weibliche Aspekt jenes universalen Geistes. Das mystische Wort ALM, welches der Prophet Mahomet vielen Kapiteln des Korân voransetzte, spielt auf sie an als auf die Alm, die unbefleckte Jungfrau der Himmel. [15] Und - da das Erhabene immer in das Lächerliche übergeht - haben wir von dieser Wurzel Alm das Wort Almeh abzuleiten - die ägyptischen Tanzmädchen. Die letzteren sind „Jungfrauen“ von derselben Art wie die Bajaderen in Indien, und die (weiblichen) Kadeshim, die „Heiligen“ der jüdischen Tempel - geweiht dem Jehovah, welcher beide Geschlechter repräsentierte - deren heilige Funktionen in den israelitischen Heiligtümern identisch waren mit jenen der Bajaderen. Nun erklärt Eustathius, daß I O ([korrekter Abdruck siehe Buch]) den Mond bedeutet, in der Mundart der Argier; es war auch einer der Namen des Mondes in Ägypten. Jablonski sagt: [korrekter Abdruck siehe Buch], Ioh, Aegyptiis Lunan significat neque habent illi, in commmuni sermonis usu, aliud nomen quo Lunam designent praeter IO. Der Pfeiler und Kreis (I O), was bei Pythagoras die in der Tetraktys [16] http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/485.htm (1 of 4)20.06.2005 17:28:43 ABTEILUNG III enthaltene vollkommende Zahl war, wurde später eine vorzugsweise phallische Zahl - vor allem unter den Juden, bei welchen sie der männliche und weibliche Jehovah ist. Ein Gelehrter erklärt dies folgendermaßen: Ich finde auf dem Rosettastein von Uhlemann das Wort muth (auch bei Seiffarth), den Namen des als Zeitabschnitt gebrauchten Mondes, somit des Mondmonates, aus der Hieroglyphe [Symbolabbildung siehe Buch], mit [Symbolabbildung siehe Buch] und [Symbolabbildung siehe Buch] als Determinativen, als das koptische IO H, oder IOH gegeben. Das hebräische [korrekter Abdruck siehe Buch] kann auch als IOH gebraucht werden, denn der Buchstabe vau ([korrekter Abdruck siehe Buch]) wurde für o und für u, und für v oder w gebraucht. Dies vor der Massora, welche den Punkt (.) so anwendete: [korrekter Abdruck siehe Buch] = o, [korrekter Abdruck siehe Buch] = u, und [korrekter Abdruck siehe Buch] = v oder w. Nun hatte ich durch ursprüngliche Untersuchung herausgebracht, daß die große Unterscheidungsfunktion des Gottnamens Jehovah bezeichnend war für den Einfluß des Mondes als Grundes der Zeugung, und wegen seines genauen Wertes als eines Mondjahres in der natürlichen Abmessung der Tage, wie ihr vollständig sehen werdet, . . . Und hier kommt dieses linguistisch gleiche Wort aus einer viel älteren Quelle; nämlich aus dem Koptischen, oder vielmehr aus dem Altägyptischen zur Zeit des Koptischen. [17] Dies ist um so bemerkenswerter, wenn die Ägyptologie dies mit dem Wenigen vergleicht, was sie von der thebanischen Dreiheit weiß - die sich aus Ammon, Muth (oder Mut) und ihrem Sohne Khonsu zusammensetzte. Diese Dreiheit war, wenn vereint, in dem Monde als ihrem gemeinsamen Symbol enthalten; und wenn sie getrennt war, so war Khonsu der Gott Lunus, und wurde so mit Thoth und Phtah verwechselt. Seine Mutter Mut - der Name bedeutet nebenbei bemerkt „Mutter“, und nicht den Mond, der nur ihr Symbol war - wird genannt die „Himmelsgöttin“, die „Jungfrau“ u. s. w., da sie ein Aspekt von Isis, Hathor und anderen Muttergöttinnen war. Sie war weniger das Weib als die Mutter des Ammon, dessen deutlicher Titel der „Gemahl seiner Mutter“ war. In einer Statuette zu Boulaq, Kairo, ist diese Dreiheit dargestellt als ein Mumiengott, der in seiner Hand drei verschiedene Scepter hält und die Mondscheibe auf seinem Haupte trägt, wobei die charakteristische Haartracht die Absicht zeigt, dieselbe als jene eines kindlichen Gottes oder der „Sonne“, in der Dreiheit, darzustellen. Er war der Gott der Schicksale in Theben und erscheint unter zwei Aspekten: 1. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/485.htm (2 of 4)20.06.2005 17:28:43 ABTEILUNG III als Khonsu, der Mondgott und Herr von Theben, „Nofir hotpu“, „der in vollkommener Ruhe ist“, und 2. als „Khonsu pe iri sokhru“, oder „Khonsu, welcher das Schicksal ausführt“; der erstere bereitet die Ereignisse vor und entwirft sie für jene, welche unter seinem Zeugungseinfluß geboren sind; der letztere setzt sie in Handlung um. [18] Unter theogonischen Permutationen wird Ammon zum Horus, Hor-Ammon, und Mut(h)-Isis säugt ihn, wie auch an einer Statuette der saîtischen Periode zu sehen ist. [19] Khonsu wird seinerseits in dieser umgewandelten Dreiheit zum Thoth-Lunus, „der die Rettung bewirkt“. Seine Stirn ist mit dem Kopfe eines Ibis bekrönt, geschmückt mit der Mondscheibe und dem Diadem mit Namen Io-Tef (1 0 - tef). [20] [13] Sayce, Hibbert Lectures, 187, p. 374. [14] Timaeus, der Lokrer, wo er von der „Arka“ (Arche) spricht, nennt sie „den Ursprung der besten Dinge“ ([korrekter Abdruck siehe Buch]). Das Wort Arcanum, das „Verborgene“ oder Geheime, ist davon abgeleitet. „Niemandem wird das Arcanum gezeigt, ausgenommen dem ... Allerhöchsten“ (Codex Nazaraeus) - mit Anspielung auf die Natur als weibliche, und den Geist als männliche Kraft. Aesculap als ein Sonnengott wurde Archagetas genannt, „geboren von der Archa“, der göttlichen Jungfrau-Mutter der Himmel. (Siehe Kenealy, Book of God, p. 10.) [15] Kenealy, a.a.O., ebenda. [16] Dieselbe ist aus zehn Punkten zusammengesetzt, welche in einem Dreieck in vier Reihen angeordnet sind. Sie ist das Tetragrammaton der westlichen Kabbalisten. [17] Aus einer Handschrift. [18] Siehe G. Maspéro, Guide au Musée Boulaq, p. 168, No. 1981. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/485.htm (3 of 4)20.06.2005 17:28:43 ABTEILUNG III [19] Ebenda, p. 169, No. 1998. [20] Ebenda, p. 172, No. 2068. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/485.htm (4 of 4)20.06.2005 17:28:43 ABTEILUNG III Nun finden sich alle diese Symbole sicherlich reflektiert in - einige glauben, sie sind identisch mit - dem Yave, oder Jehovah der Bibel. Dies wird jedem klar werden, der The Source of Measures, oder „das hebräisch-ägyptische Geheimnis“ liest und seine unleugbaren, klaren und mathematischen Beweise versteht, daß die esoterischen Grundlagen, oder das System, welches benutzt wurde bei der Erbauung der Großen Pyramide und den Architekturmaßen im Tempel des Solomon (einerlei ob der letztere mytisch oder wirklich ist), in Noahs Arche und der Bundeslade die gleichen sind. Wenn irgend etwas auf der Welt den Streit darüber beenden kann, daß die alten, ebenso wie die späteren nachbabylonischen Juden, und insbesondere die ersteren, ihre Theogonie und Religion auf ebenderselben Grundlage aufbauten, wie alle Heiden es thaten, so ist es das in Frage stehende Werk. Und nun mag es auch gut sein, den Leser an das zu erinnern, was wir in Isis entschleiert über I A O gesagt haben: Keine andere Gottheit bietet eine solche Verschiedenheit von Etymologien wie Iaho, und es giebt keinen Namen, der so verschiedenartig ausgesprochen werden kann. Durch die bloße Verbindung desselben mit den massoretischen Punkten brachten es die späteren Rabbiner dahin, aus Jehovah die Leseart „Adonai“ - oder „Herr“ - zu machen. Philo Byblus schreibt es [korrekter Abdruck siehe Buch] - IEVO. Theodoret sagt, daß die Samaritaner es Iabé (Yahva) aussprachen, und die Juden Yaho; was, wie wir gezeigt haben, es zu I - AH - O machen würde. Diodor stellt fest, daß „sie unter den Juden erzählen, daß Moses den Gott IAO nannte.“ Auf Grund der Bibel selbst behaupten wir, daß Moses vor seiner Initiation durch seinen Schwiegervater Jethro niemals das Wort Iaho gekannt hat. [21] Das obige erhält Bestätigung durch einen Privatbrief von einem sehr gelehrten Kabbalisten. In unserem ersten Bande [22] ist gesagt, daß exoterisch Brahmâ (neutrum), das von den Orientalisten so leichthin und so oft verwechselt wird mit Brahmâ (dem männlichen), manchmal Kâla-hansa genannt wird, der „Schwan in der Ewigkeit“, und die esoterische Bedeutung von Aham-sa wird gegeben als „Ich (bin) Er“, wobei So-ham gleich ist mit Sah „Er“ und Aham „Ich“ - ein mystisches Anagramm und Permutation. Es ist auch der „viergesichtige“ Brahmâ, das Chatur-mukham (der vollkommende Würfel), welches sich innerhalb und aus dem unendlichen Kreise bildet, und wiederum ist der Gebrauch der 1, 3, 5 und [korrekter Abdruck siehe Buch] = 14, als der esoterischen Hierarchie der Dhyân Chohans, erklärt. Dazu giebt der genannte Korrespondent den folgenden http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/487.htm (1 of 4)20.06.2005 17:28:43 ABTEILUNG III Kommentar: Daß die 1, 3, 5 und zweimal 7, und zwar ganz besonders, 13514 beabsichtigen, was auf einem Kreise als 31415 (oder der Wert [korrekter Abdruck siehe Buch]) gelesen werden kann, daran kann, wie ich glaube, unmöglich gezweifelt werden; und insbesondere, wenn mit Symbolmarken auf Sacr`, [23] „Chakra“, oder Kreis des Vishnu, betrachtet. Aber lassen Sie mich ihre Beschreibung einen Schritt weiterführen: Sie sagen, „die Eine aus dem Ei, die Sechs und die Fünf, [24] geben die Zahl 1065, den Wert des Erstgeborenden“. Wenn dem so ist, dann haben wir in 1065 den berühmten Jehovahnamen, den Jve oder Jave, oder Jupiter, und durch Verwandlung von [korrekter Abdruck siehe Buch] in [korrekter Abdruck siehe Buch], oder h in n, sodann [korrekter Abdruck siehe Buch] oder die lateinische Jun oder Juno, die Basis des chinesischen Rätsels, die Schlüssel-Maßzahlen von Sni (Sinai) und Jehovah, der auf diesen Berg herabsteigt, welche Zahl (1065) nur die Anwendung unseres Verhältnisses von 113 zu 355 ist, weil 1065 = 355 x 3, was der Umfang ist zu einem Durchmesser von 113 x 3 = 339. So zeigt der Erstgeborene von Brahmâ-Prajâpati (oder irgend einem Demiurgen) einen Maßgebrauch einer zirkularen Relation, genommen vom Chakra (oder Vishnu), und, wie oben erklärt, nimmt die göttliche Offenbarung die Form des Lebens und des Erstgeborenen an. Es ist ein höchst eigenartiges Ding: Am Eintrittsgange zu der Königskammer ist das Ausmaß von der Oberfläche der großen Stufe [25] und der großen Galerie bis zur Höhe der genannten Galerie nach den sehr sorgfältigen Messungen von Piazzi Smyth 339 Zoll. Man nehme a als Mittelpunkt und beschreibe mit diesem Halbmesser einen Kreis; der Durchmesser jenes Kreises wird sein 339 x 2 = 678, und diese Zahl ist jene des Ausdruckes und der Rabe, in den „Tauben und Raben“ Scenen oder Bildern der Flut des Noah; (der Halbmesser ist genommen, um die Teilung in zwei Teile zu zeigen, von denen ein jeder 1065 ist), denn 113 (Mensch) x 6 = 678 und der Durchmesser zu einem Umfange von 1065 x 2 - so haben wir hier eine Andeutung des kosmischen Menschen auf diesem hohen Grade oder Stufe, am Eingange der Königskammer (des Allerheiligsten) - welche der Schooß ist. Nun ist dieser Gang von einer solchen Höhe, daß ein Mensch, um in ihn einzutreten, sich bücken muß. Aber ein Mensch ist 113, und gebrochen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/487.htm (2 of 4)20.06.2005 17:28:43 ABTEILUNG III oder sich bückend, wird er 113/2 = 56 · 5 oder 5 · 65x10 ([korrekter Abdruck siehe Buch]), oder Jehovah. D.h., er personificiert [26] ihn beim Betreten des Allerheiligsten. Aber nach der hebräischen Esoterik war die Hauptthätigkeit des Jehovah die Verleihung von Kindern u. s. w., und dies, weil er nach den Zahlen seines Namens das Maß des Mondjahres war, welcher Zeitcyklus weil er durch seinen Faktor 7 (sieben) so koordiniert den Perioden der ersten Kindesbewegung, der Lebensfähigkeit und der Schwangerschaftsdauer verlief - für die Ursache des Zeugungsvorganges gehalten und daher verehrt und angefleht wurde. Diese Entdeckung verbindet Jehovah noch mehr mit allen anderen solaren und lunaren Schöpfungs- und Zeugungsgöttern und insbesondere mit „König“ Soma, dem indischen Deus Lunus, dem Monde, wegen des esoterischen Einflusses, der diesem Planeten im Occultismus zugeschrieben wurde. Dafür sind jedoch noch andere Bestätigungen in der hebräischen Überlieferung selbst. Adam wird in dem More Nevochim (oder „Führer der Verwirrten“ - fürwahr!) des Maimonides in zwei Aspekten besprochen: als ein Mensch, gleich allen anderen geboren von einem Manne und einem Weibe und - als ein Prophet des Mondes; der Grund dafür ist jetzt offenbar gemacht und muß erklärt werden. [21] Der Schüler muß darauf achten, daß Jethro nicht der “Schwiegervater” des Moses genannt wird, weil Moses wirklich mit einer seiner sieben Töchter verheiratet war. Moses war ein Initiierter, wenn er je existierte und als solcher ein Asket, ein Nazar, und konnte niemals verheiratet gewesen sein. Es ist eine Allegorie wie alles andere. Zipporah (die „scheinende“) ist eine der personificierten occulten Wissenschaften, die von Reuel-Jethro, dem midianitischen priesterlichen Initiator dem Moses, seinem ägyptischen Schüler gegeben wurde. Der „Brunnen“, an welchem sich Moses auf seiner Flucht vor dem Pharaoh niederließ, symbolosiert den „Brunnen des Wissens“. [22] I. pp. 106-108 und anderwärts. [23] Im Hebräischen das phallische Symbol Lingam und Yoni. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/487.htm (3 of 4)20.06.2005 17:28:43 ABTEILUNG III [24] Siehe Bd. I, Strophe IV, Shloka 3. [25] An dieser Stufe gelangt man auf die Ebene der Sohle oder des Bodens und offenen Einganges zur Königskammer, dem ägyptischen „Allerheiligsten“. [26] Der Kandidat für Initiation personificierte immer den Gott des Tempels, zu dem er gehörte, so wie der Hohe Priester den Gott zu jeder Zeit personificierte; gerade so wie der Papst jetzt Petrus und selbst Jesus Christus personificiert, wenn er das innere Heiligtum betritt - das christliche „Allerheiligste“. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/487.htm (4 of 4)20.06.2005 17:28:43 ABTEILUNG III Adam, als der angenommene große „Vorfahr der menschlichen Rasse“, ist, wie Adam Kadmon, nach dem Bilde Gottes gemacht - also ein priapischens Bild. Die hebräischen Worte Sacr´ und N´cabvah sind, wörtlich übersetzt, Lingam (Phallus) und Yoni (Kteis), trotz ihrer Übersetzung in der Bibel mit „ein Männlein und Fräulein“. [27] Wie dort gesagt: „Und Gott schuf ,den Menschen ihm zum Bilde‘, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und er schuf sie ein Männlein und Fräulein“ - den androgynen Adam Kadmon. Nun ist dieser kabbalistische Name nicht der eines lebenden Menschen, noch selbst der eines menschlichen oder göttlichen Wesens, sondern jener der beiden Geschlechter oder Fortpflanzungsorgane, welche im Hebräischen mit der üblichen Aufrichtigkeit der vorzugsweise biblischen Sprache Sacr´und N´cabvah genannt werden; [28] diese beiden sind daher das Bild, unter dem „Gott der Herr“ gewöhnlich seinem auserwählten Volke erschien. Daß dem so ist, ist jetzt unleugbar bewiesen durch nahezu allen Symbologen und Hebraisten, sowie auch durch die Kabbalah. Daher ist Adam in einem Sinne Jehovah. Dies macht eine andere allgemeine Überlieferung des Ostens klar, die in Gregorie´s Anmerkungen und Beobachtungen zu verschiedenen Stellen in der Schrift [29] erwähnt und von Hargrave Jennings in seinem Phallicism angeführt ist: Daß in Bezug auf Adam von Gott befohlen war, daß sein toter Körper über dem Boden behalten werden solle, bis die Erfüllung der Zeit kommen werde, ihn . . . . der Mitte der Erde durch einen Priester des allerhöchsten Gottes zu überliefern . . . . Daher betete Noah täglich in der Arche vor dem „Körper des Adam“ - [30] oder vor dem Phallus vor der Arche oder wiederum dem Allerheiligsten. Wer ein Kabbalist und an die unaufhörliche Permutation biblischer Namen gewöhnt ist, wird, sobald sie numerisch und symbolisch interpretiert werden, verstehen, was gemeint ist. Die beiden Worte, aus denen Jehovah zusammengesetzt ist, bilden die ursprüngliche Idee des Mannweiblichen, als Urhebers der Geburt, denn das ’ war das membrum virile und Hovah war Eva. So . . . nimmt die vollkommende Eins, als Urheberin der Maße, auch die Form der Geburt an, als hermaphrodite Eins; daher der phallische Gebrauch der Form. [31] http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/489.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:44 ABTEILUNG III Außerdem zeigt derselbe Verfasser, und beweist es numerisch und geometrisch, daß (a) Arets, „Erde“, Adam, „Mensch“ und H-adam-h miteinander verwandt sind, und in der Bibel unter einer Form personifiziert sind, als der ägyptische und hebräische Mars, der Gott der Zeugung; [32] und (b) daß Jehovah oder Jah Noah ist, denn Jehovah ist Noah würde im Hebräischen sein [korrekter Abdruck siehe Buch], oder buchstäblich im Englischen Inch (Zoll). Das Obige liefert dann einen Schlüssel zu den erwähnten Überlieferungen. Noah, eine göttliche Permutation, der angenommene Heiland der Menschheit, welcher in seiner Arche oder Argha (dem Monde) die Keime aller lebendigen Dinge trägt, betet vor dem „Körper des Adam“, welcher Körper das Bild des Schöpfers und selbst ein Schöpfer ist. Daher wird Adam der „Prophet des Mondes“, der Archa oder des „Allerheiligsten“ des Yod (’) genannt. Dies zeigt auch den Ursprung des jüdischen Volksglaubens, daß das Gesicht des Moses im Monde ist - d.i. die Flecken im Monde. Denn Moses und Jehovah sind kabbalistisch wiederum Permutationen, wie gezeigt worden ist. Der Verfasser der Quelle der Maße sagt: In Bezug auf Moses und seine Werke ist eine Thatsache zu wichtig, als daß sie übergangen werden könnte. Wo er auf dem Herrn in Bezug auf seine Sendung unterwiesen wird, ist der von der Gottheit angenommene Kraftname Ich bin der Ich bin, wobei die hebräischen Worte sind [korrekter Abdruck siehe Buch] eine andere Leseart von [korrekter Abdruck siehe Buch]. Nun ist Moses [korrekter Abdruck siehe Buch], und ist gleich 345. Dazu kommen noch die Werte der neuen Form des Namens Jehovah, 21 + 501 + 21 = 543, oder, durch umgekehrte Lesung, 345; wodurch gezeigt wird, daß Moses eine Form des Jehovah in dieser Kombination ist. 21 ÷ 2 = 105, oder umgekehrt 501, so daß das asher oder das der in Ich bin der ich bin einfach ein Fingerzeig für einen Gebrauch von 21 oder [korrekter Abdruck siehe Buch], eine sehr wertvolle Pyramidenzahl, u. s. w. [33] http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/489.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:44 ABTEILUNG III [27] Genesis, I. 27. [28] Jehovah sagt zu Moses: „Die Summierung meines Namens ist sacr, oder Keimträger - Phallus. „Er ist .... der Träger des Ausdrucks, und wahr genug, als der sacr , oder Keimträger, ging sein Gebrauch durch die Zeitalter über zu dem sacr-factum des römischen Priesters und dem sacr-ificium und sacrament der englisch sprechenden Rasse“. (Source of Measures, p. 236.) Daher ist die Ehe ein Sacrament in der griechischen und in der römischen Kirche. [29] 4°, London, 1684, Bd. I pp. 120, 121. (engl.) [30] a.a.O., p. 67. [31] Source of Measures, 159. [32] a.a.O., p. 187. [33] a.a.O., pp. 270, 271. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/489.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:44 ABTEILUNG III Zum klareren Verständnis für Nichtkabbalisten geben wir es folgendermaßen: „Ich bin der Ich bin“ ist im Hebräischen: Âhiye Asher Âhiye [korrekter Abdruck siehe Buch] [korrekter Abdruck siehe Buch] [korrekter Abdruck siehe Buch] 5 10 5 1 200 300 1 5 10 5 1 [korrekter Abdruck siehe Buch] [korrekter Abdruck siehe Buch] [korrekter Abdruck siehe Buch] 21 501 21 Man addiere die Zahlen dieser einzelnen Worte und erhält: Dies bezieht sich auf den Vorgang der Herabkunft im Feuer auf dem Berge, um den Menschen zu machen u.s.w., und wird dahin erklärt, daß es nur ein Kontrollzeichen und ein Gebrauch der Zahlen der Berge ist; denn auf der einen Seite haben wir 10 + 5 + 6 = 21, unten die Mitte 501, und auf der anderen Seite 6 + 5 + 10 = 21. [34] Das „Allerheiligste“, sowohl das kabbalistische als auch das rabbinische, ist somit als ein internationales Symbol und gemeinsames Eigentum nachgewiesen. Keines von beiden hatte bei den Hebräern seinen Ursprung genommen; aber infolge der allzu realistischen Behandlung durch die halbinitiierten Leviten hatte das Symbol bei ihnen eine Bedeutung erlangt, die es kaum bei irgend einen anderen Volke bis zum heutigen Tage hat, und die es ursprünglich nach der Absicht der wahren Kabbalisten niemals haben sollte. Das Lingam und die Yoni des modernen Durchschnittsinders ist augenscheinlich gewiß nicht besser als das rabbinische „Allerheiligste“ - aber es ist nicht schlechter; und dies ist ein Gewinnstpunkt gegenüber den christlichen Verleumdern der asiatischen Religionsphilosophien. Denn in solchen religiösen Mythen, in der verborgenen Symbolik eines Glaubens und einer Philosophie sollte der Geist der vorgelegten Sätze ihren verhältnismäßigen Wert entscheiden. Und wer will sagen, nach Prüfung in jeder Richtung, daß diese sogenannte „Weisheit“, die bloß zum Gebrauch und Nutzen einer einzigen kleinen Nation angewendet ist, sich jemals zu irgend etwas wie einer nationalen Ethik entwickelt hat. Die Propheten sind da, um den Lebenswandel des auserwählten, aber hartnäckigen Volkes http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/491.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:44 ABTEILUNG III vor, während und nach den Tagen des Moses zu zeigen. Daß sie einstmals die Weisheitsreligion und den Gebrauch ihrer universalen Sprache und Symbole besessen hatten, ist erwiesen durch dieselbe Esoterik, die bis zum heutigen Tage in Indien mit Bezug auf das „Allerheiligste“ besteht. Dies, wie oben gesagt, war und ist noch das Hindurchgehen durch die „goldene“ Kuh in derselben gebückten Stellung, wie sie durch die Galerie der Pyramide notwendig gemacht war, was den Menschen mit Jehovah in der hebräischen Esoterik identifizierte. Der ganze Unterschied liegt in dem Geiste der Auslegung. Bei den Indern sowie bei den alten Ägyptern war und ist jener Geist gänzlich metaphysisch und psychologisch; bei den Hebräern war er realistisch und physiologisch. Er deutete aus die erste geschlechtliche Trennung der menschlichen Rasse hin - auf Eva, die den Kain-Jehovah gebar, wie in der Quelle der Maße gezeigt ist; auf die Vollziehung der irdischen physiologischen Vereinigung und Empfängnis - wie in der Allegorie von Kain, der Abels Blut vergißt, wobei Habel das weibliche Prinzip ist; und auf das Kindergebären - einen Vorgang, der, wie gezeigt, in der dritten Rasse begonnen hatte, oder mit Adams dritten Sohn Seth, mit dessen Sohn Henoch die Menschen anfingen, sich selbst Jehovah oder JahHovah zu nennen, den männlichen Jod und Havah oder Eva, nämlich männliche und weibliche Wesen. [35] Somit liegt der Unterschied in dem religiösen und ethischen Empfinden, aber diie beiden Symbole sind wesensgleich. Es ist kein Zweifel, daß bei den vollständig initiierten jüdischen Tanaim der innere Sinn der Symbolik in ihrer Abstraktion ebenso heilig war, wie bei den alten ârischen Dvijas. Die Verehrung des „Gottes in der Bundeslade“ beginnt erst mit David; und durch ein Jahrtausend kannte Israel keinen phallischen Jehovah. Und nun ist die alte, herausgegebene und wiederherausgegebene Kabbalah damit befleckt worden. Bei den alten Ârien war die verborgene Bedeutung großartig, erhaben und poetisch, wie sehr auch die äußere Erscheinung ihres Symbols jetzt der Behauptung wiederstreiten mag. Die Zeremonie des Hindurchgehens durch das Allerheiligste - jetzt symbolisiert durch die Kuh, aber im Anfange durch den Tempel-Hiranyagarbha, das strahlende Ei, das an sich selbst ein Symbol der universalen, abstrakten Natur ist - bedeutete geistige Empfängnis und Geburt, oder vielmehr die Wiedergeburt des Individuums und seine Regeneration; den sich bückenden Menschen am Eingange des Sanctum Sanctorum, bereit durch den Schoß der Mutter Natur hindurchzugehen, oder die physische Kreatur, bereit, das ursprüngliche geistige Wesen, der vorgeburtliche MENSCH wieder zu werden. Bei dem Semiten bedeutete jener sich bückende Mensch den Fall des Geistes in die Materie, und jener Fall und jene Erniedrigung wurden von ihm mit dem Ergebnisse vergöttlicht, daß die Gottheit auf die Stufe des Menschen herabgezerrt wurde. Für den Ârier bedeutete das Symbol die Scheidung des Geistes vom Stoffe, sein Versinken in und seine Rückkehr zu seiner ursprünglichen Quelle; für den Semiten die Vermählung des Geistigen Mannes mit der Materiellen Weiblichen Natur, wobei das Physiologische den Vorrang vor dem Psychologischen und dem rein Immateriellen einnahm. Die arischen Anschauungen über die Symbolik waren jene der ganzen heidnischen Welt; die semitischen Auslegungen gingen aus von einem kleinen Stamme und waren vorzugsweise die seinen, und bezeichneten so seine nationalen Züge und die idiosynkratischen Fehler, welche viele von den Juden bis zum heutigen Tage charakterisieren - groben Realismus, Selbstsucht und Sinnlichkeit. Sie hatten durch ihren Vater Jakob einen Handel abgeschlossen mit ihrer sich über alle andern erhebenden Stammesgottheit, und einen Bund, daß sein „Same sein solle wie der Staub der Erde“; und jene Gottheit konnte hinfort kein besseres Bild haben, als jenes des Zeugungssymboles, und als Darstellung eine Zahl und Zahlen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/491.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:44 ABTEILUNG III [34] Von demselben Verfasser. Siehe auch die Abteilung über „die Symbolik der Mysteriennamen Iao und Jehovah.“ [35] In Genesis (IV. 26) ist es fälschlich übersetzt: „Und hieß ihn Enos (Mensch). Zu derselben Zeit fing man an, des Herrn Namen anzurufen“ was keinen Sinn hat, da Adam und die andern dasselbe gethan haben müssen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/491.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:44 ABTEILUNG III Carlyle hat weise Worte für diese beiden Nationen. Bei den indischen Âriern dem metaphysischesten und geistigsten Volke auf Erden - ist, nach seinen Worten, die Religion immer gewesen: ein immerwährender Leitstern, der um so heller am Himmel strahlt, je dunkler hier auf Erden die Nacht um ihn wird. Die Religion des Hindu macht ihn los von dieser Erde; daher ist selbst jetzt noch das Kuhsymbol eines der großartigsten und am meisten philosophischen unter allen anderen in seiner inneren Bedeutung. Auf die „Meister“ und „Herren“ der europäischen Mächte, die Israeliten, passen gewisse Worte von Carlyle noch wunderbarer; für sie ist: die Religion ein weisen kluges Gefühl, begründet auf bloßer Berechnung und so war sie von ihrem Anbeginn an. Nachdem sie sich damit belastet haben, fühlen sich die christlichen Nationen verpflichtet, sie zu verteidigen und dichterisch aufzufassen, auf Kosten aller anderen Religionen. Aber nicht so war es bei den alten Nationen. Für sie bedeutete der gangförmige Eingang und der Sarkophag in der Königskammer Wiedergeburt - nicht Zeugung. Es war das erhabenste Symbol, ein Allerheiligstes in der That, in dem unsterbliche Hierophanten und „Söhne Gottes“ geschaffen wurden - niemals sterbliche Menschen und Söhne von Lust und Fleisch, wie jetzt in dem verborgenen Sinne des semitischen Kabbalisten. Der Grund für die Verschiedenheit in den Anschauungen der beiden Rassen ist leicht zu erklären. Der ârische Hindû gehört zu den ältesten jetzt auf Erden vorhandenen Rassen; der semitische Hebräer zu den spätesten. Der erstere ist nahezu eine Million Jahre alt; der letztere ist eine kleine Unterrasse mit einem Alter von etwa 8000 Jahren und nicht mehr. [36] Aber der Phallusdienst hat sich erst mit dem allmählichen Verluste der Schlüssel zu der inneren Bedeutung der religiösen Symbole verloren, und es gab eine Zeit, da die Israeliten ebenso reine Glauben hatten, wie sie die Ârier haben. Aber jetzt ist der Judaismus, der einzig auf Phallusdienst aufgebaut ist, eines der spätesten Glaubensbekenntnisse von Asien geworden, und theologisch eine Religion des Hasses und Übelwollens gegen jedermann und alles außer ihr selbst. Philo Judaeus zeigt, was der echte hebräische Glaube war. Die heiligen Schriften, sagt er, schreiben vor, was wir thun sollten, indem sie uns Haß gegen die Heiden und ihre Gesetze und Einrichtungen vorschreiben. Es ist wahr, sie haßten den Baalhttp://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/493.htm (1 of 4)20.06.2005 17:28:45 ABTEILUNG III oder Bacchusdienst öffentlich, aber ließen seine schlechtesten Züge im geheimen befolgen. Bei den talmudistischen Juden wurden die erhabenen Symbole der Natur am meisten profaniert. Bei ihnen wurde, wie jetzt durch die Entdeckung des Schlüssels zur richtigen Lösung der Bibel gezeigt ist, die Geometrie, die fünfte göttliche Wissenschaft - „fünfte“ in der Reihe der sieben Schlüssel zu der universalen esoterischen Sprache und Symbologie - entweiht, und von ihnen zur Verhüllung der höchst irdischen und grob geschlechtlichen Mysterien verwendet, worin Gottheit sowohl, als auch Religion erniedrigt wurden. Es wird uns gesagt, daß genau dasselbe mit unserem Brahmâ – Prajâpati, mit Osiris und allen anderen schöpferischen Göttern der Fall ist. Ganz so, wenn ihre Riten exoterisch und äußerlich beurteilt werden; das Gegenteil, wenn ihre innere Bedeutung entschleiert wird, wie wir sehen. Das indische Lingam ist wesensgleich mit Jakobs „Pfeiler“ - ganz unleugbar. Aber der Unterschied scheint, wie gesagt, in der Thatsache zu bestehen, daß die esoterische Bedeutung des Lingam zu wahrhaft heilig und metaphysisch war, als daß sie den Profanen und den Gemeinen hätte geoffenbart werden können; daher wurde ihr oberflächlicher Schein den Spekulationen der Menge überlassen. Auch würden der ârische Hierophant und Brâhmane in ihrer stolzen Abgeschlossenheit und der Zufriedenheit ihres Wissens sich nicht der Mühe unterzogen haben, seine ursprüngliche Nacktheit unter schlau ersonnenen Fabeln zu verbergen; während der Rabbi, nachdem er das Symbol seinen eigenen Neigungen angemessen erklärt hatte, die rohe Bedeutung verschleiern mußte; und dies diente einem doppelten Zwecke - dem, sein Geheimnis für ihn selbst zu erhalten, und, sich in seinem angeblichen Monotheismus über die Heiden zu erheben, die zu hassen ihm sein Gesetz gebot [37] - ein Gebot, das jetzt auch von den Christen freudig angenommen wird, trotz eines anderen und späteren Gebotes: „Liebet einander“. Indien sowie Ägypten hatten und haben beide ihre heiligen Lotusse, die dasselbe „Allerheiligste“ symbolisieren - den im Wasser wachsenden Lotus, ein doppeltes weibliches Symbol - den Träger seines eigenen Samens und die Wurzel von allem. Virâj und Horus sind beide männliche Symbole, die aus der androgynen Natur emanieren, der eine aus Brahmâ und seinem weiblichen Gegenstück Vâch, der andere aus Osiris und Isis - niemals aus dem Einen Unendlichen Gotte. In den jüdisch-christlichen Systemen ist es anders. Während der Lotus, welcher Brahmâ, das Weltall enthält, dargestellt wird als hervorwachsend aus dem Nabel des Vishnu, dem centralen Punkte in den Wassern des Unendlichen Raumes, und während Horus aus dem Lotus des himmlischen Nils entspringt werden alle diese abstrakten pantheistischen Ideen in der Bibel verkrüppelt und irdisch konkret gemacht. Man ist beinahe geneigt zu sagen, daß sie in ihrer http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/493.htm (2 of 4)20.06.2005 17:28:45 ABTEILUNG III esoterischen Wiedergabe gröber und noch anthropomorphischer sind, als in ihrer exoterischen. Man nehme als Beispiel dasselbe Symbol, selbst in seiner christlichen Anwendung - die Lilien in der Hand des Erzengels Gabriel. [38] Im Hindûismus ist das „Allerheiligste“ eine universale Abstraktion, dessen handelnde Personen der Unendliche Geist und die Natur sind; im christlichen Judaismus ist es ein persönlicher Gott, außerhalb jener Natur, und der menschliche Schoß Eva, Sahra u.s.w.; somit ein anthropomorphischer phallischer Gott, und sein Bild - der Mensch. [36] Genau gesprochen sind die Juden eine künstliche ârische Rasse, geboren in Indien, und zugehörig zu der kaukasischen Abteilung. Niemand, der mit den Armeniern und Parsen bekannt ist, kann verfehlen, in den dreien denselben ârischen, kaukasischen Typus zu erkennen. Von den sieben ursprünglichen Typen der fünften Rasse sind jetzt auf der Erde nur drei noch übrig. Wie Prof. W. H. Flower im Jahre 1885 zutreffend sagte: „Ich kann mich der Schlußfolgerung nicht widersetzen, zu der verschiedene Anthropologen so oft gelangt sind – daß der ursprüngliche Mensch, was immer er auch gewesen sein möge, sich im Verlaufe der Zeitalter in drei äußerste Typen geteilt habe, die repräsentiert sich durch den Kaukasier von Europa, den Mongolen von Asien, und den Äthiopier von Afrika, und daß alle existierenden Individuen der Spezies um diese Typen angeordnet werden können.“ (Ansprache des Präsidenten an das Anthropologische Institut von Großbitannien u.s.w.). Wie kann es anders sein in Anbetracht dessen, daß unsere Rasse ihre fünfte Unterrasse erreicht hat? [37] So oft auf solche Analogien zwischen den Heiden und den Juden, und später den Christen hingewiesen wurde, war es die unveränderliche Gewohnheit der letzteren, zu sagen, daß es das Werk des Teufels war, welcher die Heiden zwang, die Juden nachzuahmen, um der Religion des einen, wahren lebendigen Gottes einen Schimpf anzuhängen. Dazu sagt Faber sehr richtig: „Einige haben sich vorgestellt., daß die Heiden knechtische http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/493.htm (3 of 4)20.06.2005 17:28:45 ABTEILUNG III Nachahmer der Israeliten waren, und daß jeder Punkt der Ähnlichkeit aus den mosaischen Einrichtungen entlehnt war. Aber diese Theorie wird durchaus nicht das Problem lösen. Sowohl deshalb, weil wir eben dieselbe Ähnlichkeit in den Ceremonien von Nationen finden, die weit von Palästina entfernt waren, ebenso wie in den Riten jener, die in seiner unmittelbaren Nachbarschaft sind, als auch, weil es unglaublich erscheint, daß alle von einer entlehnt haben sollen, die allgemein mißliebig und verachtet war.“ (Pagan Idolatry, I. 104.) [38] Lukas, I. 28 http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/493.htm (4 of 4)20.06.2005 17:28:45 ABTEILUNG III Somit wird behauptet, daß mit Rücksicht auf den Inhalt der Bibel eine von zwei Hypothesen zugestanden werden muß. Entweder lag hinter dem symbolischen Stellvertreter Jehovah die Unbekannte, Unerkennbare Gottheit, der kabbalistische Ain Suph; oder die Juden sind von Anfang an nichts Besseres gewesen als die buchstäblichen Lingamverehrer [39] des heutigen Indiens. Wir sagen, daß das erstere der Fall war; und daß daher die geheime oder esoterische Verehrung der Juden derselbe Pantheismus war, der den Vedântaphilosophen heutzutage zum Vorwurfe gemacht wird; Jehovah war ein Stellvertreter für Zwecke eines exoterischen nationalen Glaubens, und hatte keine Wichtigkeit oder Wirklichkeit in den Augen der gebildeten Priester und Philosophen - der Sadducäer, der verfeinertsten und gelehrtesten aller israelitischen Sekten, die als ein lebendiger Beweis dafür dastehen, mit ihrer verachtungsvollen Verwerfung eines jeden Glaubens, mit Ausnahme des Gesetzes. Denn wie konnten jene, welche das erstaunliche System, das jetzt als die Bibel bekannt ist, ersonnen hatten, oder ihre Nachfolger, welche wußten, so wie es alle Kabbalisten wissen, daß es als eine volkstümliche „Maske“ ersonnen war - wie konnten sie, fragen wir, Verehrung empfinden für ein solches phallisches Symbol und für eine Zahl, als welche Jehovah ganz unleugbar in den kabbalistischen Werken nachgewiesen ist? Wie konnte irgend einer, der des Namens eines Philosophen würdig war und die wirklich geheime Bedeutung ihrer „Pfeiler des Jakob“, ihrer Bethels, ihrer ölgesalbten Phalli, und ihrer „ehernen Schlange“ kannte, ein so rohes Symbol verehren und ihm dienen, darinnen ihren „Bund“ sehend - den Herrn Selbst! Möge sich der Leser der Gemara Sanhedrim zuwenden und urteilen. Wie verschiedene Schriftsteller gezeigt haben, und wie in Hargrave Jennings` Phallicism brutal festgestellt wird: Wir wissen aus den jüdischen Aufzeichnungen, daß die Lade eine Steintafel enthielt; und wenn gezeigt werden kann, daß dieser Stein phallisch war, und doch identisch mit dem heiligen Namen Jehovah oder Yeboyah, welcher in unpunktiertem Hebräisch mit vier Buchstaben geschriebenen J-E-V-E ist oder J-H-V-H ist (das H ist bloß ein Hauchlaut und dasselbe wie E). Dieses Verfahren lässt uns die beiden Buchstaben I und V (oder in einer anderen von seinen Formen U) übrig; wenn wir dann das I in das U setzen, so haben wir das „Allerheiligste“; wir haben auch die Linga und Yoni und Argha der Inder, den Iswarra (îshvara) oder „höchsten Herrn“; und hier haben wir das ganze Geheimnis seiner mystischen oder erzhimmlischen Bedeutung, in sich selbst bestätigt durch seine Wesensgleichheit mit dem Linyoni (?) der Bundeslade. [40] http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/495.htm (1 of 2)20.06.2005 17:28:45 ABTEILUNG III Die biblischen Juden des heutigen Tages datierten nicht von Moses, sondern von David - selbst wenn man die Gleichheit der alten und echten mit den späteren und umgestalteten mosaischen Rollen zugesteht. Vor jener Zeit ist ihre Nationalität in den Nebeln vorgeschichtlicher Finsternis verloren, wovon nunmehr der Schleier soweit weggezogen wird, als wir Raum dafür haben. Erst auf die Zeit der babylonischen Gefangenschaft kann das alte Testament zurückgeführt werden, von der mildesten Kritik, als die annähernd richtigen Anschauungen, die über die Tage des Moses im Umlauf waren. Selbst so fanatische Christen und Jehovahverehrer wie der Ehrw. Herr Horne, müssen die zahlreichen Wandlungen und Veränderungen zugestehen, die von den späteren Kompilatoren des „Buches Gottes“ vorgenommen wurden, nachdem es von Hilkiah gefunden worden war [41] , und seit Der Pentateuch aus den ursprünglichen oder älteren Urkunden entstand mit Hilfe einer ergänzenden. Die elohistischen Texte wurden 500 Jahre nach Moses wiedergeschrieben; die jehovistischen 800, auf Grund der biblischen Zeitrechnung selbst. Daher wird behauptet, daß die Gottheit, dargestellt als das Zeugungsorgan in ihrer Pfeilerform, und als ein Symbol des doppeltgeschlechtigen Organes in dem Zahlenwerte der Buchstaben ihres Namens - des Yod, [korrekter Abdruck siehe Buch], oder „Phallus“, und des He, [korrekter Abdruck siehe Buch], der “Öffnung” oder des “Schoßes” nach dem kabbalistischen Gewährsmanne - von viel späterem Datum ist als die Elohimsymbole, und den heidnischen exoterischen Riten entlehnt ist; und Jehovah steht somit auf einer Stufe mit den Lingam und Yoni, die sich an jeder Straßenseite in Indien finden. [39] Ihre geweihten Pfeiler (unbehauenen Steine), die von Abraham und Jakob errichtet waren, waren Lingams. [40] a.a.O., p. 67. [41] Siehe Einleitung zum Alten Testament und auch Bischof Colenso`s Elohistische und Jehovistische Schriftsteller (engl.). http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/495.htm (2 of 2)20.06.2005 17:28:45 ABTEILUNG III Gerade so, wie der Iao der Mysterien verschieden war von Jehovah, so war der spätere Iao und Abraxas, oder Abrasax, einiger gnostischer Sekten wesensgleich mit dem Gotte der Hebräer, welcher derselbe war wie der ägyptische Horus. Dies ist unleugbar bewiesen auf „heidnischen“ sowie auf den gnostischen „christlichen“ Gemmen. In Matter´s Sammlung solcher Gemmen befinden sich ein „Horus“ - auf dem Lotus sitzend, mit der Inschrift [korrekter Abdruck siehe Buch] (Abrasax Iao) - einer Anrede, die genau entspricht dem so häufigen [korrekter Abdruck siehe Buch] (Eis Zeus Sarapi) auf den gleichzeitigen heidnischen Gemmen, und daher nur übersetzt werden kann mit: „Abraxas ist der Eine Jehovah“. [42] Aber wer war Abraxas? Wie derselbe Verfasser zeigt: Der zahlenmäßige oder kabbalistische Wert des Namens Abraxas bezieht sich unmittelbar auf den persischen Titel des Gottes „Mithras“, des Beherrschers des Jahrs, der von der ältesten Zeit an unter der Benennung Iao verehrt wurde. [43] Somit war er die Sonne in einem Aspekt, der Mond oder der lunare Genius in einem andern, jene Zeugungsgottheit, welche die Gnostiker begrüßten mit: „Du, der du den Geheimnissen des Vaters und des Sohnes vorstehst, der du scheinst zur Nachtzeit, und den zweiten Rang innehast, erster Herr des Todes“. Nur in seiner Eigenschaft als Genius des Mondes - welch letzterer in der alten Kosmogonie für den Vater unsere Erde gehalten wurde - konnte Jehovah jemals als der Schöpfer unserer Kugel und ihres Himmels, nämlich des Firmamentes betrachtet werden. Die Kenntnis von alledem wird jedoch für den gewöhnlichen Frömmler kein Beweis sein. Die Missionäre werden fortfahren in den heftigsten Angriffen auf die Religionen von Indien, und die Christen werden mit demselben umnachteten Lächeln der Befriedigung wie je diese albern ungerechten Worte des Coleridge lesen: Es ist im hohen Grade beachtenswert, daß die von den Christen empfangenen inspirierten Werke von allen andern Büchern, welche Inspiration vorgeben, http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/497.htm (1 of 2)20.06.2005 17:28:46 ABTEILUNG III unterscheidbar sind, von den Büchern der Brahminen und selbst vom Koran, durch ihre nachdrückliche und häufige Empfehlung der Wahrheit (!!). [42] King`s Gnostics and their Remains, p. 327, 2. Ausg. [43] Ebenda, p. 326. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/497.htm (2 of 2)20.06.2005 17:28:46 ABTEILUNG IV ABTEILUNG IV ÜBER DEN MYTHOS VON DEN “GEFALLENEN ENGELN“ IN SEINEN VERSCHIEDENEN ASPEKTEN. A. DER BÖSE GEIST: WER UND WAS? Unser gegenwärtiger Streit besteht ausschließlich mit der Theologie. Die Kirche zwingt zu einem Glauben an einen persönlichen Gott und einen persönlichen Teufel, während der Occultismus die Falschheit eines solchen Glaubens zeigt. Für die Pantheisten und Occultisten, sowie für die Pessimisten ist die „Natur“ nichts Besseres als „eine anmutige Mutter, aber steinkalt“; aber dies ist wahr, nur insoweit als die äußere physische Natur in Betracht kommt. Sie stimmen beide dahin überein, daß für den oberflächlichen Beobachter sie nichts besseres ist, als ein ungeheueres Schlachthaus, worin Schlächter zu Schlachtopfern und Schlachtopfer ihrerseits zu Henkern werden. Es ist ganz natürlich, daß der pessimistisch veranlagte Laie, sobald er von den zahlreichen Unzulänglichkeiten und Mißerfolgen der Natur, und insbesondere von ihren sich selbst verzehrenden Neigungen überzeugt ist, dies für den besten Beweis dafür halten kann, daß es keine in der Natur verborgene Gottheit, und überhaupt nichts Göttliches in ihr giebt. Auch ist es nicht weniger natürlich, daß sich der Materialist und der Physiker vorstellen können, daß Alles blinder Kraft und Zufall, und dem Überleben des Stärksten, noch öfter selbst als dem des Tauglichsten zuzuschreiben ist. Aber die Occultisten, welche die physische Natur als ein Bündel der verschiedenartigsten Täuschungen auf der Ebene trügerischer Wahrnehmungen betrachten; welche in jedem Schmerz und Leid bloß die notwendigen Wehen unaufhörlicher Zeugung erkennen; eine Reihe von Stufen in der Richtung einer immer zunehmenden Vervollkommnungsfähigkeit, die in dem stillen Einflusse des niemals irrenden Karma oder der abstrakten Natur sichtbar ist - die Occultisten, sagen wir, schauen die Große Mutter auf eine andere Art. Wehe jenen, die ohne Leiden leben! Stillstand und Tod ist die Zukunft von allem, was ohne Veränderung vegetiert. Und wie kann es irgend eine Veränderung zum Besseren geben ohne angemessenes Leiden während des vorhergehenden Zustandes? Sind nicht jene allein, die den täuschenden Wert irdischer Hoffnungen und die trügerischen Lockungen der äußeren Natur kennen gelernt haben, bestimmt, die großen Rätsel von Leben, Schmerz und Tod zu lösen? Wenn unsere modernen Philosophen - nach dem Vorgange der mittelalterlichen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/498.htm (1 of 2)20.06.2005 17:28:46 ABTEILUNG IV Gelehrten - sich mehr als eine Fundamentalidee des Altertums angeeignet haben, so haben die Theologen ihren Gott und seine Erzengel, ihren Satan und seine Engel, zusammen mit dem Logos und seinem Stabe, gänzlich aus den handelnden Personen der alten heidnischen Pantheos gebildet. Sie wären damit willkommen gewesen, wenn sie nicht die ursprünglichen Charaktere schlau entstellt, die philosophische Bedeutung verkehrt, und aus der Unwissenheit der Christenheit - dem Ergebnisse langer Zeitalter geistigen Schlafes, während dessen der Menschheit nur durch Stellvertreter zu denken erlaubt war - Vorteil ziehend jedes Symbol in die unauflöslichste Verwirrung brachten. Eine ihrer sündhaftesten Großthaten in dieser Richtung war die Umwandlung des göttlichen Alter Ego in den grotesken Satan ihrer Theologie. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/498.htm (2 of 2)20.06.2005 17:28:46 ABTEILUNG IV Da die ganze Philosophie des Problems des Bösen von dem richtigen Verständnisse der Zusammensetzung des inneren Wesens von Natur und Mensch, des göttlichen innerhalb des tierischen abhängt, und somit auch die Richtigkeit des ganzen Systems, wie es in diesen Blättern mit Bezug auf die Krone der Entwicklung - den Menschen - gegeben ist, so können wir nicht genug Vorsicht gegen theologische Ausflüchte anwenden. Wenn der gute Sct. Augustin und der feurige Tertullian den Teufel den „Affen Gottes“ nennen, so können wir das der Unwissenheit des Zeitalters zuschreiben, in dem sie lebten. Schwieriger ist es, unsere modernen Schriftsteller aus demselben Grunde zu entschuldigen. Die Übersetzung der altpersischen Literatur hat römisch-katholischen Schriftstellern den Vorwand geliefert, ihren Standpunkt in derselben Richtung neuerdings darzuthun. Sie haben die Gelegenheit der doppelten Natur des Ahura Mazda und seiner Amshaspands im Zend Avesta und im Vendîdâd dazu benützt, ihre phantastischen Theorien noch weiter zu betonen. Satan ist der vorwegnehmende Plagiator und Kopist der Religion, die Zeitalter später kam. Dies war einer der Meisterstreiche der lateinischen Kirche, ihr bester Trumpf nach dem Auftreten des Spiritualismus in Europa. Obwohl nur im allgemeinen ein Achtungserfolg, selbst bei jenen, welche sich weder für Theosophie noch für Spiritualismus interessieren, wird diese Waffe oft von den christlichen (römischkatholischen) Kabbalisten gegen die östlichen Occultisten benützt. Nun sind selbst die Materialisten ganz harmlos, und können als die Freunde der Theosophie betrachtet werden, im Vergleiche zu einigen fanatischen „christlichen“ - wie sie sich selber nennen, „sektiererischen“, wie wir sie nennen Kabbalisten auf dem Kontinent. Diese lesen den Zohar, nicht um in ihm alte Weisheit zu finden, sondern um durch Verderbung der Texte und Bedeutung in seinen Versen christliche Dogmen zu entdecken, wo niemals welche angedeutet sein konnten; und nachdem sie dieselben mit der vereinten Hilfe jesuitischer Kasuistik und Gelehrsamkeit herausgefischt haben, gehen die angeblichen „Kabbalisten“ daran, Bücher zu schreiben und die weniger weitsichtigen Schüler der Kabbalah irrezuführen. [1] Mag es uns da nicht gestattet sein, die tiefen Ströme der Vergangenheit auszubaggern und dadurch die Wurzelidee an die Oberfläche zu bringen, die zur Umwandlung des Weisheitsgottes, der zuerst als der Schöpfer alles Bestehenden betrachtet worden war, in einen Engel des Bösen geführt hat, einen lächerlichen gehörten Zweifüßer, halb Bock und halb Affe, mit Hufen und Schwanz? Wir brauchen nicht vom Wege abzuweichen, um die heidnischen Dämonen von Ägypten, Indien oder Chaldaea mit dem Teufel der Christenheit zu http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/499.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:47 ABTEILUNG IV vergleichen, denn kein solcher Vergleich ist möglich. Aber wir können innehalten, um einen Blick auf die Lebensbeschreibung des christlichen Teufels zu werfen, die ein unbefugter Nachdruck aus der chaldäisch- jüdischen Mythologie ist. Der erste Ursprung dieser Personifikation beruht auf der akkadischen Vorstellung, daß die kosmischen Mächte - die Himmel und die Erde - in ewigem Streit und Kampf mit dem Chaos liegen. Ihr Silik-Muludag (? Murudug), „der Gott unter allen Göttern“, der „gnadenreiche Schützer der Menschen auf Erden“, war der Sohn des Hea (oder Ea), des großen Gottes der Weisheit, genannt von den Bayloniern Nebo. Bei beiden Völkern, sowie es auch mit den indischen Göttern der Fall ist, waren ihre Gottheiten zugleich wohlthätig und bösartig. Da Übel und Bestrafung die Werkzeuge des Karma sind im Sinne einer absolut gerechten Vergeltung, so war das Böse der Diener des Guten. [2] Die Lesung der chaldäisch-assyrischen Ziegel hat dies jetzt über jeden Schatten eines Zweifels bewiesen. Wir finden dieselbe Idee im Zohar. Satan war ein Sohn und ein Engel Gottes. Bei allen semitischen Nationen war der Geist der Erde ebensosehr der Schöpfer in seinem eigenen Bereich als der Geist der Himmel. Sie waren Zwillingsbrüder und in ihren Verrichtungen vertauschbar, wenn nicht zwei in einem. Nichts von dem, was wir in der Genesis finden, fehlt in den chaldäischassyrischen religiösen Glauben, selbst in dem wenigen, was bis jetzt entziffert worden ist. Die große „Fläche der Tiefe“ der Genesis hat ihre Spur in dem Tohu Bohu („Tiefe“ oder „ursprünglichem Raum“) oder Chaos der Babylonier. Weisheit, der große unsichtbare Gott - in der Genesis genannt der „Geist Gottes“ - lebte für die älteren Babylonier, sowie für die Akkadier im Meere des Raumes. Zu den von Berosus beschriebenen Tagen wurde dieses Meer zu den sichtbaren Wassern auf der Fläche der Erde - zur krystallenen Wohnung der Großen Mutter, der Mutter des Ea und aller Götter, welche noch später zum großen Drachen Tiamat, zur Seeschlange wurde. Sein letztes Entwicklungsstadium war der große Kampf des Bel mit dem Drachen - dem Teufel! [1] Ein solcher Pseudokabbalist war der Marquis de Mirville in Frankreich, welcher den Zohar und andere alte Überreste jüdischer Weisheit unter dem „Chevalier“ Drach, einen alten zur römischen Kirche bekehrten RabbinerKabbalisten studierte, und mit seiner Hilfe ein halbes Dutzend Bände voll Klatscherei und Verleumdungen gegen jeden hervorragenden Spiritualisten http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/499.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:47 ABTEILUNG IV und Kabbalisten schrieb. Von 1848 bis 1860 verfolgte er unnachgiebig den alten Count d´Ourches, einen der frühesten östlichen Occultisten in Frankreich, einen Mann, dessen weitreichendes occulten Wissen von seinen Überlebenden niemals richtig gewürdigt werden wird, weil er sein wirkliches Glauben und Wissen unter der Maske des Spiritismus verbarg. [2] Siehe Hibbert Lectures, 1887, pp. 101-115. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/499.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:47 ABTEILUNG IV Woher kommt die christliche Idee, daß Gott den Teufel verfluchte? Der Gott der Juden, wer immer er war, verbietet den Satan zu verfluchen. Philo Judaeus und Josephus stellen beide fest, daß das Gesetz (der Pentateuch und der Talmud) unwandelbar einem untersagt, dem Widersacher, und auch den Göttern der Heiden zu fluchen. „Den Göttern sollst du nicht fluchen“, sprach der Gott des Moses, [3] denn Gott war es, welcher sie „verordnet hat allen Völkern“; [4] und jene, welche übel von den „Herschaften“ (Göttern) sprechen, werden von Judas „Träumer, die das Fleisch beflecken“ genannt. Michael aber, der Erzengel . . . . durfte das Urteil der Lästerung (über den Teufel) nicht fällen, sondern sprach: Der Herr strafe dich! [5] Schließlich wird dasselbe im Talmud wiederholt: [6] Satan erschien eines Tages einem Manne, welcher ihn täglich zu verfluchen pflegte, und sagte zu ihm: „Warum thust du dies? Überlege, daß Gott selbst mich nicht verfluchen wollte, sondern bloß sagte: Der Herr strafe dich Satan.“ [7] Dieses Stück talmudischer Lehre zeigt klar (a), daß Sct. Michael im Talmud „Gott“ genannt wird, und irgend jemand anderer der „Herr“, und (b) daß Satan ein Gott ist, vor dem selbst der „Herr“ sich fürchtet. Alles, was wir im Zohar und anderen kabbalistischen Werken über Satan lesen, zeigt klar, daß diese „Persönlichkeit“ einfach die Personifikation des abstrakten Bösen ist, welches die Waffe des karmischen Gesetzes und des Karma ist. Sie ist unsere menschliche Natur und der Mensch selbst, da es heißt: „Satan ist immer nahe und unentwirrbar verworben mit dem Menschen.“ Die Frage ist nur, ob diese Kraft in uns verborgen oder thätig ist. Es ist eine wohlbekannte Thatsache - auf jeden Fall für gelehrte Symbologen daß nach der Darstellung einer jeden großen Religion des Altertumsder demiurgische Logos - der zweite Logos, oder die erste Ausstrahlung aus dem Gemüte, Mahat - sozusagen den Grundton von dem anschlägt, was die Wechselbeziehung von Individualität und Persönlichkeit in dem folgenden Entwicklungsschema genannt werden kann. Der Logos spielt, wie in der mystischen Symbolik der Kosmogonie, Theogonie und Anthropogonie gezeigt wird, zwei Rollen in dem Drama von Schöpfung und Sein - jene der rein menschlichen Persönlichkeit und der göttlichen Unpersönlichkeit der sogenannten Avatâras oder göttlichen Inkarnationen, und jene des http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/501.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:47 ABTEILUNG IV Universalgeistes, genannt Christos bei den Gnostikern, und der Fravarshi (oder Ferouer) des Ahura Mazda in der altpersischen Philosophie. Auf den niederen Stufen der Theogonie hatten die himmlischen Wesen der niederen Hierarchien ein jedes einen Fravarshi oder himmlischen „Doppelgänger“. Es ist die gleiche, nur noch mehr mystische Wiederbehauptung des kabbalistischen Satzes: „Deus est Demon inversus“; wobei jedoch das Wort „Dämon“, wie im Falle des Sokrates, und in dem Geiste der Bedeutung, die ihm vom ganzen Altertume gegeben wurde, für den Schutzgeist steht, einen „Engel“, und nicht einen Teufel satanischer Abkunft, wie es die Theologie haben möchte. Die römischkatholische Kirche zeigt ihre übliche Logik und Folgerichtigkeit, indem sie den Sct. Michael als den Ferouer Christi annimmt. Dieser Ferouer war sein „Schutzengel“, wie von Sct. Thomas [8] bewiesen ist, der jedoch die Vorbilder und Synonyme des Michael, wie z.B. den Merkur, Teufel nennt! Die Kirche nimmt als ausgemacht den Satz an, daß Christus seinen Ferouer hat, so wie jeder andere Gott oder Sterbliche ihn hat. De Mirville schreibt: Hier haben wir die zwei Helden des alten Testaments, das Verbum [?] (oder den zweiten Jehovah), und sein Angesicht [„Gegenwart“, wie es die Protestanten übersetzen], die beide nur eins ausmachen, und doch zwei sind, ein Geheimnis, das uns unlösbar schien, bevor wir die Lehre von den altpersischen Ferouers studiert, und gelernt hatten, daß der Ferouer die geistige Kraft, zugleich Bild, Angesicht, und Schützer der Seele war, welche schließlich den Ferouer assimiliert. [9] Das ist nahezu richtig. [3] II. Moses, XXII. 28. [4] V. Moses IV. 19. [5] Judas, 8, 9. [6] Siehe Isis Unveiled, II. 487 ff. [7] Traktat Kiddushim, 81. Aber siehe Myer`s Qabbalah, pp. 92, 94. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/501.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:47 ABTEILUNG IV [8] Marangone ruft in seinen Grandezze del Archangelo Sancto Mikaele aus: „O größter Stern, der du der Sonne folgst, welche Christus ist! . . . O lebendiges Bild der Gottheit! O großer Wunderthäter des alten Testamentes! O unsichtbarer Stellvertreter Christi in seiner Kirche! . . .“ Das Werk wird in der lateinischen Kirche sehr in Ehren gehalten. [9] Pneumatologie, V, p. 516. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/501.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:47 ABTEILUNG IV Unter andern Widersinnigkeiten behaupten die Kabbalisten, daß das Wort Metatron, das sich in meta-thronon ([korrekter Abdruck siehe Buch]) teilt, „nahe dem Throne“ bedeutet. [10] Es bedeutet gerade das Gegenteil, da meta „darüber hinaus“ und nicht „nahe“ bedeutet. Dies ist von großer Wichtigkeit in unserer Beweisführung. St. Michael, „quis ut Deus“, ist also sozusagen der Übersetzer der unsichtbaren Welt in die sichtbare und gegenständliche. Sie behaupten ferner in Übereinstimmung mit der römisch-katholischen Kirche, daß in der biblischen und christlichen Theologie „nach der Dreieinigkeit keine höhere himmlische Persönlichkeit existiert, als jene des Erzengels oder Seraph Michael.“ Nach ihnen ist der Überwinder des Drachen der Erzsatrap der heiligen Miliz, der Hüter der Planeten, der König der Sterne, der Besieger des Satan und der mächtige Lenker. In der mystischen Astronomie dieser Herren ist er der Überwinder des Ahriman, der, nachdem er den Sternenthron des Usurpators umgestürtzt, sich an seiner statt in den Sonnenfeuern badet; und als Verteidiger der Christus-Sonne nähert er sich so sehr seinen Meister, „daß er eins mit ihm zu werden scheint.“ [11] Infolge dieser Verschmelzung mit dem Worte (Verbum) verloren die Protestanten, und unter ihnen Kalvin, schließlich die Zweiheit ganz aus den Augen, und sahen keinen Michael mehr, „sondern nur seinen Meister“, schreibt der Abbé Caron. Die römischen Katholiken, und insbesondere ihre Kabbalisten wissen es besser; und sie sind es, welche der Welt diese Zweiheit erklären, welche ihnen das Mittel liefert, die Auserwählten der Kirche zu verherrlichen, und alle jene Götter zu verwerfen und zu ächten, welche ihren Dogmen im Wege stehen mögen. So werden dieselben Titel und dieselben Namen abwechselnd Gott und dem Erzengel gegeben. Beide werden Metatron genannt, „beide haben den Namen Jehovah auf sich angewendet, wenn sie der eine im andern (sic) sprechen“, dann nach dem Zohar bedeutet der Ausdruck gleichermaßen den Meister und den Gesandten. Beide sind der Engel des Angesichtes, weil, wie uns mitgeteilt wird, wenn einerseits „das Wort“ „das Antlitz (oder die Gegenwart) und das Bild der Substanz Gottes“ genannt wird, anderseits „Jesaja (?), wo er vom Heiland zu den Israeliten spricht, ihnen sagt“: „Der Engel seiner Gegenwart rettete sie in ihrer Bedrängnis“ - „darum war er ihr Heiland“. [12] Anderwärts wird Michael sehr deutlich der „Fürst der Antlitze des Herrn“ genannt, wird „Herrlichkeit des Herrn“. Jehovah und Michael sind beide die „Führer von Israel [13] . . . Oberste der Heerschaaren des Herrn, höchste Richter der Seelen und sogar der Seraphim.“ [14] http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/503.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:47 ABTEILUNG IV Die Gesamtheit des obigen ist auf Grund verschiedener Werke von römischen Katholiken gegeben, und muß daher orthodox sein. Einige Ausdrücke sind übersetzt, um zu zeigen, was spitzfindige Theologen und Kasuisten unter dem Ausdrucke Ferouer verstehen, [15] einem Worte, das wie gesagt von einigen französischen Schriftstellern dem Zend Avesta entlehnt ist, und im römischen Katholizismus zu einem Zwecke gebraucht wird, von dessen Vorwegnahme Zoroaster sehr weit entfernt war. In Fargard XIX (Vers 14) des Vendîdâd heißt es: Rufe an, o Zarathushtra, meinen Fravarshi, der ich bin Ahura Mazda, das größte, das beste, das schönste aller Wesen, das festeste, das intelligenteste, . . . und dessen Seele das heilige Wort (Mâthra Spenta) ist. [16] Die französischen Orientalisten übersetzen Fravarshi mit Ferouer. Was ist nun ein Ferouer oder Fravarshi? In einigen altpersischen Werken ist es deutlich einbegriffen, daß Fravarshi der innere, unsterbliche Mensch ist, oder das Ego, welches sich reinkarniert; daß er vor dem physischen Körper existierte und alle derartigen Körper überlebt, in welche er gerade gekleidet ist. Nicht nur der Mensch ward mit einem Fravarshi begabt, sondern auch die Götter, und der Himmel, das Feuer, die Gewässer, und die Pflanzen. [17] Dies zeigt so klar, als nur gezeigt werden kann, daß der Ferouer das „geistige Gegenbild“ von entweder Gott, Tier, Pflanze, oder selbst Element ist, d.i. der verfeinerte und reinere Teil der gröberen Schöpfung, die Seele des Körpers, was immer auch der Körper gerade sein mag. Daher empfiehlt Ahura Mazda dem Zarathushtra seinen Fravârshi anzurufen und nicht ihn selbst (den Ahura Mazda); d.h., die unpersönliche und wahre Wesenheit der Gottheit, die eins ist mit Zoroasters eigenem Âtmâ (oder Christos), nicht die falsche und persönliche Erscheinung. Das ist ganz klar. Nun haben die römischen Katholiken sich dieses göttlichen und ätherischen Vorbildes bemächtigt, um so den angeblichen Unterschied zwischen ihrem Gotte und Engeln und der Gottheit und ihren Apekten oder den Göttern der alten Religionen aufzurichten. Während sie also Merkur, Venus, und Jupiter (einerlei ob als Götter oder Planeten) Teufel nennen, machen sie gleichzeitig aus demselben Merkur den Ferouer ihres Christus. Diese Thatsache ist unleugbar. Vossius [18] beweist, daß Michael der Merkur der Heiden ist, und Maury und andere französische Schriftsteller bestätigen ihn, und fügen hinzu, daß nach großen Theologen Merkur und die Sonne eins sind, (?) und das ist nicht zu verwundern, denken sie, http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/503.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:47 ABTEILUNG IV da Merkur, indem er der Weisheit und dem Verbum der Sonne) so nahe ist, von ihr absorbiert und mit ihr vermengt sein muß. [19] Diese „heidnische“ Anschauung war vom ersten Jahrhunderte unserer Zeitrechnung an angenommen, wie in der ursprünglichen Apostelgeschichte (die englische Übersetzung ist wertlos) gezeigt ist. [10] Ebenda, p. 515. [11] Ebenda, p. 514. [12] Jesaja, LXIII. 8, 9. [13] Metator und [korrekter Abdruck siehe Buch]. [14] Pneumatologie, p. 515. „La Face et le Représentant du Verbe.“ [15] Das, was im VendÎdâd Fravarshi genannt wird, der unsterbliche Teil eines Individuums; das, was den Menschen überlebt - das Höhere Ich, sagen die Occultisten, oder der Göttliche Doppelgänger. [16] Darmesteter`s Übers., p. 208. [17] Orm. Ahr., §§ 112, 113; angeführt von Darmesteter, „Sacred Books of the East“, Bd. IV, Einl., p. LXXIV. [18] De Idol., II. 373. [19] Siehe De Mirville, ebenda, p. 515. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/503.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:47 ABTEILUNG IV So sehr ist Michael der Merkur der Griechen und anderer Nationen, daß, als die Bewohner von Lystra den Paulus und Barnabas für Merkur und Jupiter hielten, indem sie sagten: „Die Götter sind den Menschen gleich geworden und zu uns herniedergekommen“ - der Text hinzufügt: „Und nannten Barnabas Jupiter und Paulus Merkurius, dieweil er das Wort (Logos) führte,“ und nicht: „der Hauptsprecher war“, wie in der autorisierten englischen Bibel irrtümlich übersetzt und selbst in der revidierten wiederholt ist. Michael ist der Engel der Vision des Daniel, der Sohn Gottes, welcher „wie eines Menschen Sohn“ war. Er ist der Hermes-Christos der Gnostiker, der Anubis-Syrius der Ägypter, der Berater des Osiris in Amenti, der Leontoide Michael-Ophiomorphos ([korrekter Abdruck siehe Buch]) der Ophiten, welcher auf gewissen gnostischen Kleinoden das Haupt eines Löwen trägt, wie sein Vater Ildabaoth. [20] Nun stimmt die römisch-katholische Kirche dem allen stillschweigend bei, während viele von ihren Schriftstellern es sogar öffentlich aussprechen. Außer Stande, das offenkundige „Ausborgen“ ihrer Kirche zu leugnen, welche ihren Älteren ihre Symbole „entzogen“, sowie die Juden den Ägyptern ihre silbernen und goldenen Kleinode „entzogen“ hatten, erklären sie die Thatsache ganz kühl und ernsthaft. So wird den Schriftstellern, die bisher ängstlich genug gewesen sind, in dieser Wiederholung alter heidnischer Ideen durch christliche Dogmen ein von Menschen ausgeführtes Legendenplagiat“ zu sehen, ernstlich versichert, daß die nahezu vollständige Ähnlichkeit, weit entfernt von einer so einfachen Lösung, einer ganz anderen Ursache zugeschrieben werden muß - „einem vorhistorischen Plagiat von übermenschlichem Ursprung“. Wenn der Leser wissen will, wie, muß er sich wieder freundlichst demselben Bande von De Mirville´s Werk zuwenden. [21] Es wird gebeten, zu bemerken, daß dieser Verfasser der offizielle und anerkannte Verteidiger der römischen Kirche war, und daß er von der Gelehrsamkeit aller Jesuiten unterstützt wurde. Wir lesen daselbst: Wir haben auf verschiedene Halbgötter hingewiesen, und auch auf „sehr historische“ Helden der Heiden, welche vom Augenblicke ihrer Geburt an vorherbestimmt waren, die Geburt des Helden, welcher ganz Gott war, vor dem sich die ganze Erde beugen mußte, nachzuäffen, während sie dieselbe gleichzeitig entehrten; wir haben sie gezeichnet als geboren, so wie er wurde, aus einer unbefleckten Mutter; wir haben sie gesehen, Schlangen in ihren Wiegen erwürgen, gegen Dämonen kämpfen, Wunder wirken, als Märtyrer sterben, in die Unterwelt hinabsteigen und wieder von den Toten auferstehen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/505.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:48 ABTEILUNG IV Wir haben bitter beklagt, das ängstliche und schüchterne Christen sich gedrungen fühlen sollten, alle solche Gleichheiten auf Grund zufälliger Übereinstimmung von Mythe und Symbol zu erklären. Sie vergessen anscheinend diese Worte des Heilands: alle, die vor mir gekommen sind, die sind Diebe und Mörder gewesen - ein Wort, das alles ohne irgend welche unsinnige Ableugnung erklärt, und das ich mit diesen Worten kommentiert habe: „Das Evangelium ist ein erhabenes Drama, das vor seiner bestimmten Zeit von Schalken parodiert und gespielt wurde.“ Die „Schalke“ (les drôles) sind natürlich Dämonen, deren Führer der Satan ist. Nun ist dies der leichteste und der großartigste und einfachste Weg, aus der Schwierigkeit herauszukommen! Der Ehrw. Dr. Lundy, ein protestantischer De Mirville, befolgte diese glückliche Anregung in seiner Monumental Christianity, und das gleiche that Dr. Sepp aus München in seinen Werken, die geschrieben waren, um die Gottheit Jesu und den satanischen Ursprung aller andern Heilande zu beweisen. Umsomehr ist es zu bedauern, daß ein systematisches und gemeinsames Plagiat, das durch verschiedene Jahrhunderte in großartigstem Maßstabe vor sich ging, durch ein anderes Plagiat erklärt werden soll, diesmal im vierten Evangelium. Denn der aus demselben angeführte Satz: „Alle, die vor mir gekommen sind“ u. s. w., ist eine wörtliche Wiederholung der im Buche Enoch geschriebenen Worte. In der Einleitung zu Erzbischof Laurence`s Übersetzung aus einer äthiopischen Handschrift in der Bodleianischen Bibliothek bemerkt der Herausgeber, der Verfasser der Entwicklung des Christentums: Bei der Revision der Korrekturbogen des Buches Enoch prägte sich uns die Verwandtschaft mit den neutestamentarischen Schriften noch tiefer ein. So ist die Parabel von dem Schafe, das von dem guten Hirten von Mietlingswächtern und grimmigen Wölfen befreit wurde, von dem vierten Evangelisten offenbar entlehnt aus Enoch LXXXIX, wo der Verfasser darstellt, wie die Schäfer das Schaf vor der Ankunft ihres Herrn töten und erschlagen und so die wahre Bedeutung jener bisher geheimnisvollen Stelle in der Johanninischen Parabel enthüllt - „Alle, die vor mir gekommen sind, die sind Diebe und Mörder“ - eine Sprache, in der wir jetzt eine offenbare Bezugnahme auf die allegorischen Hirten des Enoch entdecken. [22] [20] Ebenda. Siehe auch die Tafeln in King`s Gnostics and their Remains. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/505.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:48 ABTEILUNG IV [21] P. 518. [22] The Book of Enoch the Prophet, p. XLVIII. Ausg. 1883. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/505.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:48 ABTEILUNG IV Die Zeit ist zu weit vorgeschritten für die Behauptung, daß Enoch aus dem Neuen Testamente entlehnt hat, statt umgekehrt. Judas (XIV, XV) führt wörtlich aus Enoch eine lange Stelle über die Ankunft des Herrn mit seinen zehntausend Heiligen an, und anerkennt die Quelle, indem er den Propheten ausdrücklich nennt. Den Parallelismus zwischen Prophet und Apostel . . . vollendend, haben (wir) es über jeden Streit erhoben, daß in den Augen des Verfassers einer für göttliche Offenbarung angenommenen Epistel das Buch Enoch die inspirierte Hervorbringung eines vorsintflutlichen Patriarchen war . . . . Die gehäufte Übereinstimmung von Sprache und Ideen bei Enoch und den Verfassern der neutestamentarischen Schriften . . . zeigt klar, daß das Werk des semitischen Milton die unerschöpfliche Quelle war, aus der Evangelisten und Apostel, oder die Männer, die in deren Namen schrieben, ihre Vorstellungen von Auferstehung, Gericht, Unsterblichkeit, Untergang und von dem allgemeinen Reiche der Gerechtigkeit unter der ewigen Herrschaft des Menschensohnes geborgt haben. Dieses evangelische Plagiat gipfelt in der Offenbarung Johannis, welche die Visionen des Enoch dem Christentume anpaßt, mit Abänderungen, in denen wir die erhabene Einfalt des großen Meisters apokalyptischer Vorhersagung vermissen, welcher im Namen des vorsintflutlichen Patriarchen prophezeite. [23] „Vorsintflutlich“, fürwahr; aber wenn die Wortfügung des Textes kaum ein paar Jahrhunderte oder auch Jahrtausende vor die historische Zeitrechnung zurückreicht, dann ist es nicht länger die ursprüngliche Vorhersagung der zukünftigen Ereignisse, sondern ist seinerseits eine Kopie irgendeiner Schrift einer vorgeschichtlichen Religion. Im Kritazeitalter teilt Vishnu in der Form des Kapila und anderer (inspirierter Lehrer). . . wahre Weisheit mit (wie Enoch that). Im Tretâzeitalter wehrt er den Bösen, in der Gestalt eines Weltherrschers (Chakravartin, der „immerdauernde König“ des Enoch) [24] und beschützt die drei Welten (oder Rassen). Im Dvâparazeitalter teilt er in der Person des Vedavyâsa den einen Veda ein in vier, und zerlegt ihn in hunderte (Shata) von Zweigen. [25] Fürwahr so; der Veda der frühesten Ârier verbreitete sich, bevor er niedergeschrieben wurde, bis zu jeder Nation der Atlanto-Lemurier, und säete die ersten Samen aller jetzt existierenden alten Nationen. Die Sprößlinge des niemals sterbenden Baumes der Weisheit haben ihre verwelkten Blätter selbst http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/507a.htm (1 of 2)20.06.2005 17:28:48 ABTEILUNG IV über das Juden-Christentum verstreut. Und am Ende des Kali, des gegenwärtigen Zeitalters, wird Vishnu, oder der „immerdauernde König“, als Kalki wieder erscheinen, und Gerechtigkeit auf Erden wiederherstellen. Die Gemüter jener, welche zu jener Zeit leben, werden erweckt und so klar wie Krystall werden. Die Menschen, welche so kraft jener besonderen Zeit (der Sechsten Rasse) verändert sind, werden gewissermaßen die Samen sein von anderen menschlichen Wesen, und werden eine Rasse hervorbringen, welche den Gesetzen des Kritazeitalters der Reinheit folgen wird; d. i., sie wird die Siebente Rasse sein, die Rasse der „Buddhas“, der „Söhne Gottes“, geboren von unbefleckten Eltern. [23] a.a.O., pp. XXXIV, XXXV [24] Im Buche Enoch (XXVI. 3) sagt Uriel: „Jene, die Gnade gefunden haben, sollen für immer Gott preisen - den ,Immerdauernden König’, der über sie herrschen wird.“ [25] Vishnu Purâna, III. II; Wilson`s Übers., III. 31. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/507a.htm (2 of 2)20.06.2005 17:28:48 ABTEILUNG IV B. DIE GÖTTER DES LICHTES GEHEN HERVOR AUS DEN GÖTTERN DER FINSTERNIS. Somit ist es ziemlich gut festgestellt, daß Christus, der Logos, oder der Gott im Raume und der Heiland auf Erden, nur einer der Wiederhalle dieser selben vorsintflutlichen und arg mißverstandenen Weisheit ist. Seine Geschichte beginnt mit dem Herabsteigen der „Götter“, welche sich in der Menschheit inkarnieren, auf die Erde, und dies ist der „Fall“. Einerlei ob der von Bhagavân in der Allegorie auf die Erde herabgestürzte Brahmâ, oder Jupiter von Chronus, sind sie alle die Symbole der menschlichen Rassen. Sobald die Berührung mit diesem Planeten des dichten Stoffes stattgefunden hat, können die schneeweißen Schwingen auch des höchsten Engels nicht länger fleckenlos bleiben, oder der Avatâra (oder die Inkarnation) vollkommen sein, da jeder solche Avatâra der Fall eines Gottes in die Zeugung ist. Nirgends ist die metaphysische Wahrheit klarer, wenn sie esoterisch erklärt wird, und zugleich verborgener vor dem Durchschnittsverständnis jener, welche anstatt die Erhabenheit der Idee zu erfassen, dieselbe nur erniedrigen können - als in den Upanishads, den esoterischen Glossaren zu den Veden. Der Rig Veda, wie ihn Guignault charakterisierte, „ist die erhabenste Vorstellung der großen Pfade der Menschheit“. Die Veden sind, und werden es für immer bleiben, in der Esoterik des Vedânta und der Upanishaden, „der Spiegel der Ewigen Weisheit“. Durch mehr als sechzehn Jahrhunderte haben die neuen Masken, die den Gesichtern der alten Götter aufgezwängt wurden, dieselben vor der öffentlichen Neugierde beschirmt, aber sie haben sich schließlich als mißratene Arbeit erwiesen. Doch haben der metaphorische Fall, und die ebenso metaphorische Sühne und Kreuzigung die westlich Menschheit durch knietiefe Straßen von Blut geführt. Schlimmer als alles dies, haben sie dieselbe zum Glauben an das Dogma von dem, vom Geiste alles Guten getrennten Bösen Geiste geführt, wobei der letztere in allem Stoffe und insbesondere im Menschen lebt. Schließlich wurde dadurch das gottverleumdende Dogma von der Hölle und ewigen Verdammnis geschaffen; es hat einen dichten Schleier zwischen die höheren Intuitionen des Menschen und die göttlichen Wahrheiten ausgebreitet; und hat, als die verderblichste Wirkung von alledem, die Menschen in Unkenntnis der Thatsache bleiben lassen, daß es keine Feinde, keine finstern Dämonen im Weltall gegeben hat vor der eigenen Erscheinung des Menschen auf dieser, und wahrscheinlich auch auf anderen Erden. Daher wurden die Leute dahingeführt, als zweifelhaften Trost für die Sorgen dieser Welt den Gedanken an die Erbsünde anzunehmen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/507b.htm (1 of 2)20.06.2005 17:28:49 ABTEILUNG IV Die Philosophie jenes Gesetzes in der Natur, welches dem Menschen sowohl wie jedem Tiere eine leidenschaftliche, innenwohnende, und instinktive Begierde nach Freiheit und Selbstleitung einpflanzt, gehört der Psychologie an, und kann jetzt nicht berührt werden, denn der Nachweis dieses Gefühles in höheren Intelligenzen, die Analyse und natürliche Begründung desselben würde eine endlose philosophische Erklärung notwendig machen, für welche hier kein Raum ist. Vielleicht findet sich die beste Zusammenfassung dieses Gefühles in drei Zeilen von Milton´s Verlorenem Paradies. Der „Gefallene“ sagt: Hier herrschen wir in Ruhe, und mich dünkt: Der Hölle Herrschaft ist den Ehrgeiz wert! Besser die Herrschaft hier, denn Dienst im Himmel! Besser Mensch zu sein, die Krone irdischer Hervorbringung und König über sein opus operatum, als unter den willenlosen geistigen Schaaren im Himmel verloren zu sein. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/507b.htm (2 of 2)20.06.2005 17:28:49 ABTEILUNG IV Wir haben anderwärts gesagt, daß das Dogma vom ersten Falle auf ein paar Versen der Offenbarung beruhte, welche jetzt von einigen Gelehrten als ein Plagiat nach Enoch nachgewiesen worden sind. Diese haben endlose Theorien und Spekulationen entstehen lassen, die allmählich die Wichtigkeit von Dogma und inspirierter Überlieferung erlangten. Jedermann versuchte, den Vers von dem siebenköpfigen Drachen mit seinen zehn Hörnern und sieben Kronen zu erklären, dessen Schwanz „den dritten Teil der Sterne zog, und sie auf die Erde warf“, und dessen Stätte, samt der seiner Engel, „nicht mehr gefunden ward im Himmel.“ Was die sieben Häupter des Drachen (oder Cyklus) bedeuten, sowie auch seine fünf verruchten Könige, kann aus den Zusätzen gelernt werden, welche den dritten Teil dieses Bandes beschließen. Von Newton bis Bossuet wurden unaufhörlich in christlichen Gehirnen Spekulationen mit Bezug auf diese dunklen Verse entwickelt. Bossuet sagt: Der fallende Stern ist der Heresiarch Theodosius . . . . Die Rauchwolken sind die Ketzereien der Montanisten. . . . Der dritte Teil der Sterne sind die Märtyrer, und insbesondere die Doktoren der Theologie. Bossuet hätte jedoch wissen sollen, daß die in der Offenbarung beschriebenen Ereignisse nicht originell waren, und, wie gezeigt, in anderen und zwar heidnischen Überlieferungen gefunden werden können. Es gab keine Scholastiker noch Montanisten während der vedischen Zeiten, noch auch viel früher in China. Aber die Christliche Theologie mußte geschützt und gerettet werden. Das ist nur natürlich. Aber warum sollte die Wahrheit geopfert werden, um die Nachtarbeiten christlicher Theologen vor dem Untergange zu schützen? Der „princeps aeris huius“, der „Fürst der Luft“ des Sct. Paulus ist nicht der Teufel, sondern die Wirkungen des Astrallichtes, wie Éliphas Lévi richtig erklärt. Der Teufel ist nicht der „Gott dieser Periode“, wie er sagt, denn es ist die Gottheit eines jeden Zeitalters und einer jeden Periode, seitdem der Mensch auf Erden erschien, und die Materie in ihren zahllosen Formen und Zuständen mußte um ihr vergängliches Dasein gegen andere zersetzende Kräfte kämpfen. Der „Drache“ ist einfach das Symbol des Cyklus und der „Söhne der manvantarischen Ewigkeit“, welche während einer bestimmten Epoche ihrer Bildungsperiode auf die Erde herabgestiegen waren. Die „Rauchwolken“ sind geologische Phänomene. Der „dritte Teil der Sterne des Himmels“, der auf die Erde herabgeworfen wurde, bezieht sich auf die göttliche Monaden - die Sternengeister in der Astrologie - welche unsere Kugel umwandeln; d.i. auf die menschlichen Egos, welche bestimmt sind, den ganzen Cyklus der Inkarnationen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/509.htm (1 of 4)20.06.2005 17:28:49 ABTEILUNG IV durchzumachen. Der Satz „qui circumambulat terram“ wird jedoch wiederum auf den Teufel in der Theologie bezogen, indem es heißt, daß der mystische Vater des Bösen „wie ein Blitz herabfällt“. Zum Unglück für diese Erklärung wird der „Menschensohn“ oder Christus nach dem persönlichen Zeugnisse Jesu auf gleiche Weise auf die Erde herabsteigend erwartet, „gleich wie der Blitz ausgehet vom Anfang“, [26] gerade in derselben Gestalt und unter demselben Symbol wie Satan, den man fallen sieht „vom Himmel. . . als einen Blitz“. [27] Der Ursprung aller dieser Metaphern und Redefiguren, die ihrem Charakter nach höchst orientalisch sind, muß im Osten gesucht werden. In allen alten Kosmogonien kommt das Licht aus der Finsternis. In Ägypten, wie anderwärts, war die Finsternis „das Prinzip aller Dinge“. Daher kommt Pymander, der „Göttliche Gedanke“, hervor wie das Licht aus der Finsternis. Behemoth [28] ist das Prinzip der Finsternis, oder Satan, in der römisch-katholischen Theologie, und doch sagt Hiob von ihm, daß Behemoth „ist der Anfang (das Prinzip) der Wege Gottes“ „Principium viarum Domini Behemoth!“ [29] Folgerichtigkeit scheint nicht eine Lieblingstugend irgend eines Teiles der sogenannten göttlichen Offenbarung zu sein - auf jeden Fall nicht so, wie sie von den Theologen erklärt wird. Die Ägypter und die Chaldäer führten die Geburt ihrer göttlichen Dynastien auf jene Periode zurück, da die schöpferische Erde in ihren letzten Schlußwehen ihre vorgeschichtlichen Bergketten hervorbrachte, die seither verschwunden sind, ihre Seen und Kontinente. Ihr Anlitz war bedeckt mit „tiefer Finsternis und in jenem (sekundären) Chaos war das Prinzip aller Dinge“, das sich später auf der Kugel entwickelte. Unsere Geologen haben jetzt festgestellt, daß ein solcher Erdbrand in den frühen geologischen Perioden, vor verschiedenen hundert Millionen Jahren stattfand. [30] Was die Überlieferung selbst anbelangt, so hatte jedes Land und Volk eine solche, ein jedes unter seiner bezüglichen nationalen Form. Nicht nur Ägypten, Griechenland, Skandinavien oder Mexiko hatte seinen Typhen, Python, Loki oder seinen „fallenden“ Dämon, sondern auch China. Die Himmlischen haben eine ganze Literatur über den Gegenstand. Es heißt, daß infolge des Aufruhrs gegen Ti seitens eines stolzen Geistes, welcher sagte, er selber sei Ti, sieben Chöre himmlischer Geister auf die Erde verbannt wurden, was eine „Veränderung in der ganzen Natur hervorbrachte, indem sich der Himmel selbst herabbeugte und sich mit der Erde vereinigte.“ Im Y-King liest man: http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/509.htm (2 of 4)20.06.2005 17:28:49 ABTEILUNG IV Der fliegende Drache, der hochmütige und aufrührerische, leidet nun und sein Stolz wird bestraft. Er dachte, er werde im Himmel regieren, und er regiert nun auf der Erde. Wiederum heißt es im Tchun-Tsieu allegorisch: Eines Nachts hörten die Sterne auf, in der Dunkelheit zu scheinen, und verließen sie, indem sie wie ein Regen auf die Erde herabfielen, wo sie jetzt verborgen sind. Diese Sterne sind die Monaden. Die chinesischen Kosmogonien haben ihren „Herrn der Flamme“ und ihre „Himmlische Jungfrau“, mit kleinen „Geistern, um ihr zu helfen und zu dienen; und mit großen Geistern, um jene zu bekämpfen, welche die Feinde anderer Götter sind“. Aber all dies beweist nicht, daß die erwähnten Allegorien Vorahnungen [31] oder prophetische Schriften sind, die sich alle auf die christliche Theologie beziehen. [26] Matthäus, XXIV. 27. [27] Lukas, X. 18. [28] Die protestantische Bibel definiert Behemoth unschuldig - „der Elephant, wie einige denken“; siehe die Randbemerkung (Hiob, XL. 15) in der autorisierten Übersetzung. [29] Hiob, XL. 14. [30] Die Astronomie weiß jedoch nichts von den Sternen, die verschwunden sind, ausgenommen einfach für das Sehvermögen; aber niemals aus dem Dasein, seitdem die Wissenschaft der Astronomie bekannt wurde. Zeitweilige Sterne waren einfach veränderliche Sterne, und man glaubt, daß selbst die neuen Sterne des Kepler und Tycho Brahe noch gesehen werden können. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/509.htm (3 of 4)20.06.2005 17:28:49 ABTEILUNG IV [31] „Vorahnungen“ (presentiments) angenommen statt „Darstellungen“ (presentments) des Originals. (Der Übersetzer.) http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/509.htm (4 of 4)20.06.2005 17:28:49 ABTEILUNG IV Der beste Beweis, den man christlichen Theologen dafür bieten kann, daß die esoterischen Sätze in der Bibel – in beiden Testamenten – die Behauptung derselben Idee sind, wie sie in unsern archaischen Lehren ist, nämlich daß der „Fall der Engel“ sich einfach auf die Inkarnation von Engeln bezog, „welche die Sieben Kreise durchbrochen hatten“ - findet sich im Zohar. Nun ist die Kabbalah des Simeon Ben Jochai die Seele und Wesenheit der allegorischen Erzählung, sowie die spätere Christliche Kabbalah der „dunkle verhüllte“ mosaische Pentateuch ist. Und sie sagt (in den Agrippa-Handschriften): Die Weisheit der Kabbalah beruht auf der Wissenschaft vom Gleichgewichte und der Harmonie. Die Kräfte, welche sich offenbaren, ohne zuerst ins Gleichgewicht gesetzt zu sein, vergehen im Raume („ins Gleichgewicht gesetzt“ bedeutet differenziert). So vergingen die ersten Könige (die göttlichen Dynastien) der alten Welt, die selbsthervorgebrachten Fürsten der Riesen. Sie fielen wie wurzellose Bäume, und wurden nicht mehr gesehen; denn sie waren der Schatten des Schattens (nämlich die Chhâyâ der schattenhaften Pitris). [32] Aber jene, die nach ihnen kamen, die Sternschnuppen gleich herabschießend in die Schatten eingeschlossen wurden - herrschten bis zum heutigen Tage (Dhyânîs, welche, indem sie sich in jenen „leeren Schatten“ inkarnierten, die Ära der Menschheit inaugurierten). Jeder Satz in den alten Kosmogonien entfaltet für den, welcher zwischen den Zeilen lesen kann, die Gleichheit der Ideen, wenn auch unter verschiedenen Gewändern. Die erste in der Esoterischen Philosophie gelehrte Lehre ist die, daß die Unerkennbare Ursache nicht die Entwicklung hervortreibt, weder bewußt noch unbewußt, sondern bloß periodisch verschiedene Aspekte Ihrer Selbst der Wahrnehmung endlicher Gemüter darbietet. Nun ist das Kollektive Gemüt - das Universale - das zusammengesetzt ist aus verschiedenen und zahllosen Schaaren schöpferischer Kräfte, zwar unendlich in der geoffenbarten Zeit, aber immer noch endlich im Gegensatze zu dem Ungeborenen, Unvergänglichen Raume in seinem höchsten wesentlichen Aspekt. Das, was endlich ist, kann nicht vollkommen sein. Daher giebt es niedere Wesen unter jenen Scharen, aber es hat niemals irgend welche Teufel oder „ungehorsame Engel“ gegeben, aus dem einfachen Grunde, weil sie alle vom Gesetze beherrscht sind. Die Asuras (nenne sie mit welch anderen Namen du willst) die sie inkarnierten, folgten darin einem ebenso unerbitterlichen Gesetze, wie irgend sonst eines ist. Sie hatten sich früher geoffenbart als die Pitris, und wie die Zeit (im Raume) in Cyklen fortschreitet, war an sie die Reihe gekommen - daher die zahlreichen Allegorien. Der Name „Asura“ wurde zuerst von den Brâhmanen unterschiedslosen jenen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/511.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:50 ABTEILUNG IV gegeben, die sich ihren Mummereien und Opfern widersetzten, wie es der große Asura mit Namen Asurendra that. Auf jene Zeitalter muß wahrscheinlich der Ursprung der Idee von dem Dämon als einem Widersacher und Gegner zurückgeführt werden. Die hebräischen Elohim, die in den Übersetzungen „Gott“ genannt werden, welche das „Licht“ erschaffen, sind wesensgleich mit den ârischen Asuras. Sie werden auch bezeichnet als die „Söhne der Finsternis“, im philosophischen und logischen Gegensatze zum Unveränderlichen und Ewigen Licht. Die frühesten Zoroastrier glaubten nicht, daß das Böse oder die Finsternis mit dem Guten oder dem Lichte gleichewig sei, und sie geben dieselbe Auslegung. Ahriman ist der geoffenbarte Schatten des Ahura Mazda (Asura Mazda), welcher selbst hervorging aus Zeruâna Âkerne, dem „schrankenlosen (Kreise der) Zeit“, oder der Unbekannten Ursache. Sie sagen von der letzteren: Ihre Herrlichkeit ist zu erhaben, ihr Licht zu glänzend, als daß es entweder ein menschlicher Intellekt oder ein sterbliches Auge erfassen oder sehen könnte. Ihre ursprüngliche Ausstrahlung ist Ewiges Licht, welches, nachdem es vorher in der Finsternis verborgen gewesen war, berufen wurde, sich zu offenbaren, und so wurde Ormazd, der „König des Lebens“ gebildet. Er ist der „Erstgeborene“ in der schrankenlosen Zeit, aber gleich seinem eigenen Vorbilde (oder vorherexistierenden geistigen Idee) hat er seit aller Ewigkeit in der Finsternis gelebt. Die sechs Amshaspands - sieben mit ihm selbst, dem Führer von allen die ursprünglichen geistigen Engel und Menschen, sind kollektiv sein Logos. Die zoroastrischen Amshaspands schaffen die Welt auch in sechs Tagen oder Perioden, und ruhen am siebenten; aber in der esoterischen Philosophie ist jene siebente die erste Periode oder „Tag“, die sogenannte Erste Schöpfung in der ârischen Kosmogonie. Es ist jener vermittelnde Aeon, welcher der Prolog der Schöpfung ist, und welcher in dem Grenzlande zwischen der Ungeschaffenen Ewigen Ursächlichkeit und den hervorgebrachten endlichen Wirkungen steht; ein Zustand entstehender Thätigkeit und Kraft als der erste Aspekt der Ewigen Unveränderlichen Ruhe. In der Genesis, auf die keine metaphysische Kraft verwendet worden ist, sondern bloß eine außerordentliche Schlauheit und Findigkeit, die esoterische Wahrheit zu verschleiern, beginnt die Schöpfung beim dritten Stadium der Offenbarung. „Gott“ oder die Elohim sind die „Sieben Herrscher“ des Pymander. Sie sind wesensgleich mit allen anderen Schöpfern. [32] Dies bezieht sich auf die „Könige von Edom“. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/511.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:50 ABTEILUNG IV http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/511.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:50 ABTEILUNG IV Aber selbst in der Genesis ist jene Periode angedeutet durch die Rauheit des Gemäldes, und durch „die Finsternis“, welche auf der Fläche der Tiefe herrschte. Die Elohim sind dargestellt, wie sie die zwei Himmel oder den „doppelten Himmel“ (nicht Himmel und Erde) „erschaffen“ - d.h. bilden oder hervorbringen; was mit ebenso vielen Worten bedeutet, daß sie den oberen geoffenbarten (englischen) Himmel, oder Bewußtseinsebene, von der niederen oder irdischen Ebene trennten; die (für uns) ewigen und unveränderlichen Äonen von jenen Perioden, die in Raum, Zeit und Dauer sind; den Himmel von der Erde, das Unbekannte von dem Bekannten - für den Profanen. Dies ist die Bedeutung des Satzes im Pymander, welcher sagt: Der Gedanke, der göttliche, welcher Licht ist und Leben (Zeruâna Âkerne), brachte durch sein Wort oder ersten Aspekt den anderen wirkenden Gedanken hervor, welcher der Gott des Geistes und Feuers ist, und Sieben Herrscher bildete, die in ihrem Kreise die Sinnenwelt mit Namen „Schicksalsbestimmung“ einschließen. Das letztere bezieht sich auf Karma; die „Sieben Kreise“ sind die sieben Planeten und Ebenen, sowie auch die Sieben Unsichtbaren Geister in den Engelssphären, deren sichtbare Symbole die sieben Planeten sind, [33] die sieben Rishis des Großen Bären und andere Glyphen. Wie Roth von den Âdityas sagt: Sie sind weder Sonne, noch Mond, noch Sterne, noch Dämmerung, sondern die ewigen Erhalter dieses leuchtenden Lebens, welches gewissermaßen hinter allen diesen Erscheinungen existiert. Sie sind es - die „Sieben Scharen“ - welche, nachdem sie „in ihrem Vater (dem Göttlichen Gedanken) den Plan des Wirkenden betrachtet hatten“, wie Pymander sagt, gleichermaßen zu wirken (oder die Welt mit ihren Geschöpfen zu bilden) begehrten; denn, nachdem sie „innerhalb der Sphäre der Wirkung“ - dem sich offenbarenden Weltalle - geboren waren, ist so das manvantarische Gesetz. Und nun kommt der zweite Teil der Stelle, oder vielmehr der zwei Stellen, die in eine verschmolzen sind, um die volle Bedeutung zu verbergen. Jene, die innerhalb der Sphäre der Wirkung geboren waren, waren „die Brüder, die ihn sehr liebten“. Der letztere - der „er“ - waren die Ursprünglichen Engel; die Asuras, die Ahriman, die Elohim, oder „Söhne Gottes“, deren einer Satan war - alle jene geistigen Wesen, welche die „Engel der Finsternis“ genannt wurden, weil jene Finsternis absolutes Licht ist, eine Thatsache, die jetzt in der Theologie vernachlässigt, wenn nicht gänzlich vergessen ist. Nichtsdestoweniger muß die Geistigkeit jener http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/513.htm (1 of 4)20.06.2005 17:28:51 ABTEILUNG IV vielgeschmähten „Söhne des Lichtes“, welches Finsternis ist, offenbar so groß sein im Vergleich mit jener der zunächst in der Reihe kommenden Engel, wie das ätherische Wesen der letzteren sein würde in Gegenüberstellung zur Dichtigkeit des menschlichen Körpers. Die ersteren sind die „Erstgeborenen“, und daher so nahe den Grenzen des reinen ruhigen Geistes, daß sie bloße „Verneinungen“ sind - im Aristotelischen Sinne - die Ferouers oder die idealen Typen jener, welche folgten. Sie konnten keine materiellen, körperlichen Dinge schaffen; und daher hieß es im Laufe der Zeit, daß sie sich „weigerten“ zu schaffen, wie ihnen „befohlen“ war von „Gott“ - in anderer Beziehung, daß sie „sich empörten“. Vielleicht ist dies auf Grund der wissenschaftlichen Theorie gerechtfertigt, welche uns in Bezug auf die Wirkung des Zusammentreffens zweier Schallwellen von gleicher Länge belehrt: Wenn die zwei Töne von gleicher Stärke sind, so bewirkt ihr Zusammenfallen einen viermal so starken Ton, als jeder einzelne ist, während ihre Interferenz absolute Stille hervorbringt. Justinus Martyr zeigt bei der Erklärung einiger „Ketzereien“ seiner Zeit die Wesensgleichheit aller Weltreligionen an ihren Ausgangspunkten. Der erste Anfang beginnt ausnahmslos mit der unbekannten und passiven Gottheit, aus der eine gewisse thätige Macht oder Kraft ausstrahlt, das Geheimnis, welches manchmal Weisheit genannt wird, manchmal der Sohn, sehr oft Gott, Engel, Herr, und Logos. [34] Letzterer wird manchmal angewendet auf die allererste Emanation, aber in verschiedenen Systemen geht er aus dem ersten Androgynen oder Doppelten Strahl hervor, der am Anbeginne von dem Unsichtbaren hervorgebracht wurde. Philo beschreibt diese Weisheit als männlich und weiblich. Aber obwohl ihre erste Offenbarung einen Anfang hatte denn sie ging aus Oulom [35] (Aiôn, Zeit) hervor, dem höchsten der Äonen, als er von dem Vater entsendet wurde - war sie vor allen Schöpfungen beim Vater geblieben, denn sie ist ein Teil von ihm. [36] Daher nennt Philo Judäus den Adam Kadmon mit dem Namen „Gemüt“ - die Ennoia des Bythos in dem gnostischen System. „Das Gemüt werde Adam genannt.“ [37] Wie die alten magischen Bücher es erklären, wird das ganze Ereignis klar. Ein Ding kann nur durch seinen Gegensatz existieren - lehrt uns Hegel; und nur wenig Philosophie und Geistigkeit sind notwendig, um den Ursprung des späteren Dogmas zu begreifen, das so wahrhaft satanisch und höllisch in seiner kalten und grausamen Verruchtheit ist. Die Magier erklärten den Ursprung des Bösen in ihren exoterischen Schriften auf diese Art. „Licht kann nichts hervorbringen außer Licht, und kann niemals der Ursprung des Bösen sein“; wie wurde also das Böse hervorgebracht, nachdem nichts dem Lichte seiner Hervorbringung nach Gleiches oder Ähnliches da war? Das Licht, sagen sie, http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/513.htm (2 of 4)20.06.2005 17:28:51 ABTEILUNG IV brachte verschiedene Wesen hervor, die alle geistig, leuchtend, und mächtig waren. Aber ein Großer (der „Große Asura“, Ahriman, Luzifer u. s. w.) hatte einen bösen Gedanken, der dem Lichte entgegengesetzt war. Er zweifelte, und durch diesen Zweifel wurde er dunkel. Dies ist der Wahrheit ein wenig näher, aber noch immer weit vom Ziele. Es war kein „böser Gedanke“, der die entgegenwirkende Kraft verursachte, sondern einfach der Gedanke an sich; etwas, das deshalb, weil es denkt und Plan und Zweck enthält, endlich ist und sich naturgemäß im Gegensatze befinden muß zur reinen Ruhe, dem ebenso natürlichen Zustande absoluter Geistigkeit und Vollkommenheit. Es war einfach das Gesetz der Entwicklung, das sich behauptete; der Vorgang der geistigen Entfaltung, differenziiert vom Geiste, involviert und verstrickt bereits in die Materie, in die sie unwiderstehlich hineingezogen wird. Ideen sind ihrer eigenen Natur und Wesenheit nach, als Vorstellungen, die Beziehung zu Gegenständen haben, einerlei ob zu wahren oder eingebildeten, dem absoluten Denken entgegengesetzt, jenem unerkennbaren All, von dessen geheimnisvollen Wirkungen Herr Spencer behauptet, daß nichts gesagt werden kann, als daß „es keine natürliche Verwandtschaft mit Entwicklung hat“ [38] , was es sicherlich nicht hat. [39] [33] Ein anderer Beweis, wenn solche überhaupt notwendig wären, dafür, daß die alten Initiierten mehr als sieben Planeten kannten, findet sich im Vishnu Purâna (II, XII.), wo bei der Beschreibung der mit dem Dhruva (dem Polarstern) verbundenen Wagen Parâshara von „den Wagen der neun Planeten“ spricht, die mit Luftseilen verbunden sind. [34] Justinus, Cum Tryphone, p. 284. [35] Eine Einteilung, die auf Zeit sich bezieht. [36] Sanchuniathon nennt die Zeit den ältesten Äon, Protogonos, den „Erstgeborenen“. [37] Philo Judäus, Kain und seine Geburt (engl. Übers. P. XVIII). http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/513.htm (3 of 4)20.06.2005 17:28:51 ABTEILUNG IV [38] Principles Of Psychology, 474. [39] Es ist bedeutsam für jenen Geist paradoxer Verneinung, der in unserer Zeit so hervortritt, daß, während die Entwicklungshypothese in der Wissenschaft nach den Lehren Darwins und Häckels zu ihren Bürgerrechten gelangt ist, doch die Ewigkeit des Weltalls, sowie die Präexistenz des Universalen Bewußtseins von modernen Psychologen verworfen werden. „Sollten die Idealisten recht haben, so ist die Lehre von der Entwicklung ein Traum,“ sagt Herr Herbert Spencer. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/513.htm (4 of 4)20.06.2005 17:28:51 ABTEILUNG IV Der Zohar giebt das sehr bedeutsam. Als der „Heilige“ (der Logos) den Menschen zu schaffen wünschte, berief er die höchste Schar der Engel und sprach ihnen seinen Wunsch aus, aber sie bezweifelten die Weisheit dieses Verlangens und antworteten: „Der Mensch wird nicht eine Nacht in seiner Herrlichkeit andauern“ - wofür sie von dem „heiligen“ Herrn verbrannt (vernichtet?) wurden. Dann berief er eine andere, niedrigere Schar, und sagte dasselbe. Und sie widersprachen dem „Heiligen“: „Wozu ist der Mensch gut?“ urteilten sie. Doch schuf Elohim den Menschen, und als der Mensch sündigte, kamen die Scharen von Uzza und Azael, und hönten Gott: „Hier ist der Sohn des Menschen, den du gemacht hast“ - sagten sie. „Siehe, er sündigte.“ Da antwortete der Heilige: „Wenn ihr unter ihnen (den Menschen) gewesen wäret, würdet ihr noch schlechter gewesen sein als sie.“ Und er warf sie von ihrer hohen Stelle im Himmel ebenfalls hinab auf die Erde; und „sie wurden (in Menschen) verwandelt und sündigten mit den Weibern der Erde.“ [40] Das ist ganz klar. Keine Erwähnung wird in Genesis (VI) gethan, daß diese „Söhne Gottes“ Strafe empfingen. Die einzige Bezugnahme darauf in der Bibel findet sich bei Judas: Auch die Engel, die ihr Fürstentum nicht behielten, sondern verließen ihre Behausung, hat er behalten zum Gerichte des großen Tages mit ewigen Banden in der Finsternis. [41] Und das bedeutet einfach, daß die zur Inkarnation verurteilten „Engel“ in den Banden von Fleisch und Stoff sind, in der Finsternis der Unwissenheit, bis zum „Großen Tage“, welcher wie immer nach der Siebenten Runde kommen wird, nach dem Ablaufe der „Woche“, am Siebenten Sabbath, oder in dem nachmanvantarischen Nirvana. Wie wahrhaft esoterisch und mit der Geheimlehre übereinstimmend der Pymander, der Göttliche Gedanke, des Hermes ist, kann nur aus seinen ursprünglichen und ersten Übersetzungen in das Lateinische und Griechische geschlossen werden. Wie sehr er anderseits später von Christen in Europa entstellt worden ist, sieht man aus den Bemerkungen und unbewußten Geständnissen, die von De St. Marc in seiner Vorrede und seinem Briefe an den Bischof von Ayre im Jahre 1578 gemacht sind. Dort wird der ganze Cyklus der Umwandlungen aus einer pantheistischen und ägyptischen in eine mystische römisch katholische Abhandlung gegeben, und wir sehen, wie der Pymander zu dem geworden ist, was er jetzt ist. Doch finden sich selbst in St. Marc´s Übersetzungen Spuren von dem wirklichen Pymander - dem „Universalen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/515.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:52 ABTEILUNG IV Gedanken“ oder „Gemüt“. Folgendes ist die Übersetzung nach der alten französischen Übersetzung, deren Orginal in der Fußnote [42] in seinem wunderlichen Altfranzösisch gegeben ist: Sieben Menschen (Prinzipien) wurden im Menschen hervorgebracht . . . . Die Natur der Harmonie der Sieben des Vaters und des Geistes. Die Natur . . . brachte sieben Menschen entsprechend den Naturen der Sieben Geister hervor . . . die in sich potentiell die zwei Geschlechter hatten. Metaphysisch sind der Vater und der Sohn das „Universalgemüt“ und das „periodische Weltall“; der „Engel“ und der „Mensch“. Es ist der Sohn und der Vater zu einer und derselben Zeit; im Pymander die aktive Idee und der passive Gedanke, der sie erzeugt; der wurzelhafte Grundton in der Natur, welcher die sieben Töne hervorbringt - die siebenfältige Leiter der schöpferischen Kräfte, und die sieben prismatischen Aspekte der Farbe, die alle aus dem einen Weißen Strahle oder Licht geboren sind - das selbst in der Finsternis entspringt. [40] Zohar, 9 b. [41] Vers 6. [42] Mercure Trismegiste, Pimandre, chap. I, sec. 16: „Oh, ma pensée, que Sénsuit-il? Car je désire grandement ce propos. Pimandre dict, ceci est un mystère celé, jusques à ce jour d`hui. Car nature, soit mestant avec l`hôme, a produit le miracle très merveilleux, aiant celluy qui ie t`ay dict, la nature de l`harmonie des sept du père, et de l`esprit. Nature ne s`arresta pas là, mais incontinent a produict sept hômes, selon les natures des sept gouverneurs en puissance des deux sexes et esleuez . . . . La génération de ces sept s`est donnée en en ceste manière . . .“ Eine Lücke ist in der Übersetzung gelassen, welche teilweise durch Zurückgehen auf den lateinischen Text des Apuleius ausgefüllt werden kann. Der Kommentator, der Bischof sagt: „Die Natur brachte in ihm (dem Menschen) sieben Menschen hervor“ (sieben Prinzipien). http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/515.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:52 ABTEILUNG IV http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/515.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:52 ABTEILUNG IV C. DIE VIELEN BEDEUTUNGEN „DES STREITES IM HIMMEL“. Die Geheimlehre führt als eine selbstverständliche Thatsache aus, daß die Menschheit kollektiv und individuell mit samt der ganzen geoffenbarten Natur der Träger ist (a) des Atems des Einen Universalen Prinzips in seiner ersten Differentiation; und (b) der zahllosen „Atem“, die aus jenem Einen Atem in seinen sekundären und weiteren Differentiationen hervorgehen, sowie die Natur mit ihren vielen „Menschheiten“ nach abwärts zu den Ebenen fortschreitet, die an Materialität beständig zunehmen. Der erste Atem beseelt die höheren Hierarchien; der zweite - die niederen auf den stetig absteigenden Ebenen. Nun giebt es viele Stellen in der Bibel, welche auf den ersten Blick beweisen, exoterisch, daß dieser Glaube einstmals universal war. Und die zwei überzeugendsten sind Hesekiel, XXVIII, und Jesaja, XIV. Christliche Theologen steht es frei, beides als eine Bezugsnahme auf den großen Kampf vor der Schöpfung, das Epos vom Aufruhr des Satans, u.s.w., zu beziehen, wenn es ihnen so beliebt, aber die Unsinnigkeit der Idee ist zu augenscheinlich. Hesekiel richtet seine Klagen und Vorwürfe an den König von Tyrus; Jesaja - an den König Ahas, welcher dem Götzendienste huldigte, sowie es der Rest der Nation that, mit Ausnahme einiger weniger Initiierter (der sogenannten Propheten), welche diesen Götzendienst auf seinem Wege zur Exoterik oder Abgötterei, was dasselbe Ding ist - aufzuhalten suchen. Der Schüler möge urteilen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/516.htm20.06.2005 17:28:52 ABTEILUNG IV Im Hesekiel heißt es: Du Menschenkind, sage dem Fürsten zu Tyrus: So spricht der Herr, Herr (wie wir es verstehen, der „Gott“ Karma): Darum, daß sich dein Herz erhebt, und spricht: Ich bin Gott, . . . so du doch ein Mensch. . . bist. . . . Darum, siehe, ich will Fremde über dich schicken, . . . die sollen ihr Schwert zücken über deine schöne Weisheit,. . . sie sollen dich hinunter in die Grube (oder das Erdenleben) stoßen. [43] Der Ursprung des „Fürsten zu Tyrus“ ist auf die „göttlichen Dynastien“ der bösartigen Atlantier, der großen Zauberer zurückzuführen. Es liegt diesmal keine Metapher in den Worten des Hesekiel, sondern wirkliche Geschichte. Denn die Stimme in dem Propheten, die Stimme des „Herrn“, seines eigenen Geistes, die zu ihm sprach, sagt: Darum, daß . . . du gesagt hast: Ich bin ein Gott, ich sitze im Thron Gottes (der Götter, der göttlichen Dynastien), mitten auf dem Meer, so du doch ein Mensch bist . . . . Siehe, du hältst dich für klüger denn Daniel, daß dir nichts verborgen sei, und habest durch deine Klugheit . . . so große Macht überkommen; davon bist du so stolz geworden, daß du so mächtig bist. Darum, siehe, . . . Fremde . . . sollen ihr Schwert zücken über deine schöne Weisheit . . . Sie sollen dich hinunter . . . stoßen, daß du mitten auf dem Meer sterbest wie die Erschlagenen. [44] Alle solche Verwünschungen sind keine Prophezeihung, sondern einfach Erinnerungen an das Schicksal der Atlantier, der „Gewaltigen in der Welt“. Was kann die Bedeutung dieses letzten Satzes sein, wenn er nicht eine Erzählung des Schicksals der Atlantier ist? Hinwieder kann das: „Dein Herz erhebt sich, daß du so schön bist,“ [45] sich auf den „Himmlischen Menschen“ im Pymander beziehen, oder auf die gefallenen Engel, welche beschuldigt werden durch Stolz, wegen der großen Schönheit und Weisheit, die ihnen zu teil wurde, gefallen zu sein. Es ist da keine Metapher, ausgenommen vielleicht in den vorgefaßten Ideen unserer Theologen. Diese Versen beziehen sich auf die Vergangenheit und gehören mehr dem bei den Mysterien der Initiation erlangten Wissen als rückblickendem Hellsehen an. Die Stimme sagt wieder: http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/517.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:53 ABTEILUNG IV Du warest im Lustgarten Gottes (im Satya Yuga), und mit allerlei Edelsteinen geschmückt. . . . Am Tage, da du geschaffen wurdest, mußten da bereit sein bei dir dein Pankenwerk und Pfeifen. Du bist wie ein gesalbter Cherub, du bist auf und abgewandelt unter den feurigen Steinen. Und warest ohne Wandel in deinem Thun des Tages, das du geschaffen warest, so lange, bis sich deine Missethat gefunden hat. . . . Darum will ich dich entheiligen von dem Berge Gottes, und . . . dich vernichten. [46] Der „Berg Gottes“ bedeutet den „Berg der Götter“ oder den Meru, dessen Repräsentant in der Vierten Rasse der Berg Altas war, die letzte Form eines der göttlichen Titanen, in jenen Tagen so hoch, daß die Alten glaubten, daß die Himmel auf seiner Spitze ruhen. Unterstützte nicht Atlas die Giganten in ihrem Kampfe gegen die Götter (Hyginus)? Eine andere Leseart läßt die Fabel entstehen aus der Vorliebe des Atlas, des Sohnes von Japetus und Klymene, für die Astronomie, und weil er aus diesem Grunde auf den höchsten Bergspitzen verweilte. Die Wahrheit ist die, daß Atlas, der „Berg der Götter“, und auch der Heros dieses Namens, die esoterischen Symbole der Vierten Rasse sind, und seine sieben Töchter, die Atlantiden, die Symbole ihrer sieben Unterrassen sind. Der Berg Atlas war nach allen Legenden dreimal so hoch als er jetzt ist; denn er ist zu zwei verschiedenen Zeiten gesunken. Er ist vulkanischen Ursprungs, und daher sagt die Stimme im Hesekiel: Darum will ich ein Feuer aus dir angehen lassen, das soll dich verzehren. [47] Sicherlich bedeutet das nicht, wie es nach den übersetzten Texten der Fall zu sein scheint, daß das Feuer aus dem Fürsten von Tyrus hervorging, oder aus seinem Volke, sondern aus dem Berge Atlas, der die stolze Rasse symbolisierte, gelehrt in Magie und hochstehend an Künsten und Civilisation, deren letzter Überrest nahezu am Fuße der Kette jener einst gigantischen Berge vernichtet wurde. [43] XXVIII. 2-8. [44] Ebenda. [45] Ebenda, 17. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/517.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:53 ABTEILUNG IV [46] Ebenda, 13-16. [47] Ebenda, 18. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/517.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:53 ABTEILUNG IV Fürwahr: „Alle werden sich über dir entsetzen, und du sollst nimmer sein;“ [48] da sogar der Name der Rasse und ihr Schicksal aus dem menschlichen Gedächtnis entschwunden ist. Man halte sich vor Augen, daß fast jeder alte König und Priester ein Initiierter war; daß vom herannahenden Ende der vierten Rasse an eine Fehde zwischen den Initiierten des rechten und jenen des linken Pfades bestand; daß schließlich der Garten Eden von anderen Persönlichkeiten als von den Juden der adamischen Rassen erwähnt ist, nachdem selbst der Pharaoh dem schönsten Baume des Paradieses verglichen wird, von demselben Hesekiel, welcher zeigt: Und alle lustigen Bäume unter der Erde, die edelsten und besten auf dem Libanon, . . . gönneten es ihm wohl. Denn sie mußten auch mit ihm (dem Pharaoh) hinunter zur Hölle [49] - unter der Erde, was thatsächlich der Boden des Ozeans ist, dessen Grund sich weit aufthat, um die Länder der Atlantier und sie selber zu verschlingen. Wenn man sich all dies vor Augen hält und die verschiedenen Berichte vergleicht, dann wird man herausfinden, daß die Kapitel XXVIII und XXXI des Hesekiel sich nicht auf Babylonien, Assyrien, noch auch auf Ägypten beziehen, da keines von diesen so vernichtet worden ist, da sie einfach auf der Oberfläche, nicht unter der Erde in Trümmer gefallen sind - sondern in der That auf Atlantis und die meisten ihrer Nationen. Und man wird sehen, daß der „Garten Eden“ der Initiierten keine Mythe war, sondern eine jetzt versunkene Örtlichkeit. Licht wird einem aufdämmern, und man wird Sätze wie diese nach ihrem wahren esoterischen Wert schätzen können: „Du bist in Eden gewesen, . . . du warst auf dem heiligen Berge Gottes [50] - den jede Nation hatte, und viele haben noch heilige Berge; einige die Gipfel des Himâlaya, andere den Parnaß und Sinai. Sie waren alle Initiationsstätten und Aufenhalte der Häupter der Gemeinden alter und auch moderner Adepten. Und wiederum: Siehe, Assur (warum nicht Atlantier, Initiierter?), war wie ein Cedernbaum auf dem Libanon, . . . darum ist er höher geworden, denn alle Bäume . . . Und war ihm kein Cedernbaum gleich in Gottes Garten: . . . daß ihn alle lustige Bäume im Garten Gottes neideten. [51] Durch ganz Kleinasien wurden die Initiierten die „Bäume der Gerechtigkeit“ und die Cedern des Libanon genannt, ebenso wie einige Könige von Israel. Ebenso http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/519.htm (1 of 4)20.06.2005 17:28:54 ABTEILUNG IV auch die großen Adepten in Indien, aber bloß die Adepten der linken Hand. Wenn das Vishnu Purâna erzählt, daß „die Welt ganz mit Bäumen bedeckt wurde“, während die Prachetasas, welche „10000 Jahre Abtötung in dem weiten Ozean zubrachten“, in ihren Andachtsübungen versunken waren, so bezieht sich die Allegorie auf die Atlantier und die Adepten der frühen Fünften Rasse - die Ârier. Andere „Bäume (Adept-Zauberer) verbreiteten sich, und überschatteten die ungeschützte Erde; und die Menschen gingen zu Grunde. . . unfähig zu arbeiten durch zehntausend Jahre.“ Dann wird gezeigt, wie die Weisen, die Rishis der ârischen Rasse, genannt Prachetasas, „aus der Tiefe hervorkamen,“ [52] und durch den Wind und die Flamme, die aus ihren Mündern hervorging, die schlechten „Bäume“ und das ganze Pflanzenreich vernichteten; bis daß Soma (der Mond), der Beherrscher der Pflanzenwelt, sie besänftigt, indem er mit den Adepten des rechtes Pfaden ein Bündnis schließt, denen er als Braut Mârishâ anbietet, den „Sprößling der Bäume“. [53] Dies deutet auf den großen Kampf hin zwischen den „Söhnen Gottes“ und den „Söhnen der Dunklen Weisheit“ unseren Vorvätern; oder den atlantischen und den ârischen Adepten. Die ganze Geschichte jener Periode ist im Râmâyana allegorisiert, welches die mystische Erzählung in epischer Form ist von dem Kampfe zwischen Râma dem ersten Könige der göttlichen Dynastie der frühen Ârier - und Râvana, der symbolischen Personifikation der atlantischen (Lankâ) Rasse. Die ersteren waren die Inkarnationen der Sonnengötter; die letzteren jene der Monddevas. Dies war der große Kampf zwischen Gut und Böse, zwischen weißer und schwarzer Magie, um die Herrschaft der göttlichen Kräfte über die niederen irdischen oder kosmischen Kräfte. Wenn der Schüler den letzten Satz besser verstehen will, möge er sich der Anugîtâepisode des Mahâbhârata zuwenden, wo der Brâhmane seinem Weibe sagt: Ich habe wahrgenommen mit Hilfe des Selbst den Sitz, der in dem Selbst feststeht - (den Sitz) wo das Brahman wohnt, frei von den Paaren der Gegensätze, und der Mond, zusammen mit dem Feuer (oder der Sonne), das (alle) Wesen (als) der Beweger des intellektuellen Prinzipes aufrecht erhält. [54] Der Mond ist die Gottheit des Gemütes (Manas), aber nur auf der niederen Ebene. Ein Kommentar sagt: http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/519.htm (2 of 4)20.06.2005 17:28:54 ABTEILUNG IV Manas ist doppelt - lunar im niederen, solar in seinem oberen Teile. Das heißt, es wird in seinem höheren Aspekte zur Buddhi hingezogen, und steigt in seinem niederen herab bis zu seiner tierischen Seele, und lauscht auf die Stimme derselben, die voll ist von selbstsüchtigen und sinnlichen Begierden; und hierin ist das Geheimnis des Lebens eines Adepten und eines profanen Menschen enthalten, sowie auch jenes der nach dem Tode stattfindenden Trennung des göttlichen von dem tierischen Menschen. Das Mahâbhârata - von dem jeder Vers esoterisch gelesen werden muß - enthüllt in großartiger Symbolik und Allegorie die Drangsale sowohl des Menschen, als auch der Seele. Der Brâhmana sagt in der Anugîtâ: Im Innern (innerhalb des Körpers), inmitten von allen diesen (Lebenswindern) [? Prinzipien], die sich im Körper umherbewegen und sich gegenseitig verschlingen, [55] lodert das Vaishvânarafeuer [56] siebenfältig. [57] Aber die Haupt-„Seele“ ist Manas oder das Gemüt; daher die Darstellung, daß Soma, der Mond, mit dem Sonnenteile in ihm Bündnis schließt, der personificiert ist als die Prachetasas. Aber von den sieben Schlüsseln, welche die sieben Aspekte des Râmâyana eröffnen, sowie die einer jeden anderen Schrift ist das nur einer - der metaphysische. [48] Ebenda, 19. [49] XXXI. 16, 17. Der einzige Pharao, der nach der Darstellung der Bibel im roten Meere unterging, war der König, welcher die Israeliten verfolgte, und welcher ungenannt blieb, vielleicht aus sehr guten Gründen. Die Geschichte wurde sicherlich aus der atlantischen Legende gebildet. [50] XXVIII. 13, 14. [51] XXXI. 3-9. [52] Vishnu Purâna, I. xv, [53] Dies ist reine Allegorie. Die Wasser sind ein Symbol der Weisheit und des http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/519.htm (3 of 4)20.06.2005 17:28:54 ABTEILUNG IV occulten Wissens. Hermes repräsentierte die heilige Wissenschaft unter dem Symbol des Feuers; die nördlichen Initiierten unter jenem des Wasser. Das letztere ist die Hervorbringung von Nara, dem „Geiste Gottes“, oder vielmehr von Paramâtman, der „Höchsten Seele“, sagt Kullûka Bhatta; Nârâyana bedeutet „er, der in der Tiefe wohnt“ oder in die Wasser der Weisheit versenkt ist - denn „Wasser ist der Körper des Nara“ (Vâyu Purâna). Daraus entsteht die Behauptung, daß sie durch 10 000 Jahre in Abtötung „in dem weiten Ozean“ verblieben; und daß sie dargestellt werden, wie sie daraus hervortauchen. Ea, der Gott der Weisheit, ist der „Erhabene Fisch“, und Dagon oder Oannes ist der chaldäische Mann-Fisch, der aus den Wassern auftaucht, um Weisheit zu lehren. [54] Kap. V; „Sacred Books of the East“, Bd. VIII. p. 257. [55] Dies wird von dem trefflichen Übersetzer der Anugîtâ in einer Fußnote (p. 258) mit diesen Worten erklärt: „Der Sinn scheint folgender zu sein: Der Verlauf des weltlichen Lebens ist den Wirkungen der Lebenswinde zuzuschreiben, welche mit dem Selbst verbunden sind und zu seinen Offenbarungen als individuelle Seelen führen.“ [56] Vaishvânara ist ein Wort, das oft gebraucht wird, um das Selbst zu bezeichnen - erklärt Nîlakantha. [57] Ebenda, p. 259. Übersetzt von Kashinâth Trimbak Telang, M.A., Bombay. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/519.htm (4 of 4)20.06.2005 17:28:54 ABTEILUNG IV Das Symbol des „Baumes“ im Sinne von verschiedenen Initiierten war nahezu universal. Jesus wird der „Baum des Lebens“ genannt, ebenso wie alle Adepten des Guten Gesetzes, während jene des linken Pfades als die „verdorrenden Bäume“ bezeichnet werden. Johannes der Täufer spricht von der „Axt“, welche „den Bäumen an die Wurzel gelegt“ ist; [58] und die Herrscharen des Königs von Assyrien werden „Bäume“ genannt. [59] Die wahre Bedeutung des Gartens Eden ist hinlänglich in Isis entschleiert gegeben. Nun hörte die Schreiberin mehr als einmal den Ausdruck der Überraschung darüber, daß Isis entschleiert nur so wenig von den jetzt vorgebrachten Lehren enthalten solle. Das ist ganz irrtümlich. Denn die Anspielungen auf solche Lehren sind im Überflusse vorhanden, selbst wenn die Lehren selbst vorenthalten wurden. Die Zeit war damals noch nicht gekommen, wie auch jetzt die Stunde noch nicht geschlagen hat, um alles zu sagen. „Die Atlantier, oder die vierte Rasse, welche unserer fünften Rasse voranging, sind in Isis entschleiert nicht erwähnt,“ schrieb ein Kritiker über den Geheimbuddhismus eines Tages. Ich, die Isis entschleiert schrieb, behaupte, daß die Atlantier als unsere Vorgänger erwähnt sind. Denn was kann klarer sein, als der folgende Satz, wo vom Buche Hiob die Rede ist: In dem ursprünglichen Texte steht an Stelle von „tote Dinge“ geschrieben „tote Rephaim“ (Riesen oder mächtige ursprüngliche Menschen), von denen die „Evolution“ eines Tages unsere gegenwärtige Rasse herleiten mag. [60] Sie ist jetzt dazu eingeladen, nachdem nun dieser Wink ganz offen erklärt ist; aber die Evolutionisten werden heutzutage ebenso sicher ablehnen, als sie es vor zehn Jahren thaten. Wissenschaft und Theologie sind gegen uns: daher stellen wir beide in Frage, und müssen das in der Selbstverteidigung thun. Auf Grund der verschwommenen Gleichnisse, die in den Propheten verstreut sind, und in St. Johannis Offenbarung, einer großartigen, aber neu aufgelegten Version des Buches Enoch, auf diesen unsicheren Grundlagen hat die christliche Theologie ihr dogmatisches Epos vom Krieg im Himmel aufgebaut. Sie hat noch mehr gethan: sie hat die symbolischen Visionen, die nur den Initiierten verständlich sind, als Pfeiler benützt, um darauf das ganze massige Gebäude ihrer Religion zu stützen, und nun haben sich die Pfeiler als sehr schwache Rohre erwiesen, und der künstliche Bau sinkt ein. Das ganze christliche System beruht auf diesen Jakin und Boas - den zwei entgegengesetzten Kräften von Gut und Böse, Christus und Satan, [korrekter Abdruck siehe Buch]. Nimm dem Christentume seine Hauptstütze mit den Gefallenen Engeln, und die http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/521.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:54 ABTEILUNG IV paradiesische Laube verschwindet mit ihren Adam und Eva in leere Luft; und Christus, in seinem exklusiven Charakter des Einen Gottes und Heilands, und des Sühnopfers für die Sünde des Tiermenschen wird sofort ein nutzloser, bedeutungsloser Mythos. In einer alten Nummer der Revue Archéologique bemerkt ein französischer Schriftsteller, Herr Maury: Dieser universale Kampf zwischen guten und bösen Geistern scheint nur das Abbild eines anderen älteren und schrecklicheren Kampfes zu sein, welcher nach einem alten Mythos vor der Schöpfung des Weltalls zwischen den getreuen und den aufrührerischen Scharen stattfand. [61] Wiederum ist das eine einfache Frage der Priorität. Wäre die Offenbarung Johannis während der vedischen Periode geschrieben worden, und stände es jetzt nicht für jedermann fest, daß sie einfach eine andere Leseart des Buches Enoch und der Drachenlegenden des heidnischen Altertums ist - die Großartigkeit und die Schönheit der Bildersprache hätte die Ansicht des Kritikers zu Gunsten der christlichen Auslegung des ersten Krieges beeinflussen können, dessen Schlachtfeld der Sternenhimmel war, und dessen erste Schlächter - die Engel. Wie jedoch die Sache jetzt steht, muß man die Offenbarung Ereignis um Ereignis auf andere und viel ältere Visionen zurückführen. Zum besseren Verständnisse der apokalyptischen Allegorien und des esoterischen Epos ersuchen wir den Leser, die Offenbarung vorzunehmen, und Kapitel XII von Vers 1 bis Vers 7 zu lesen. Dies hat verschiedene Bedeutungen, und viel ist herausgefunden worden im Bezug auf die astronomischen und numerischen Schlüssel dieses universalen Mythos. Das, was jetzt gegeben werden kann, ist ein Bruchstück, ein paar Andeutungen im Bezug auf seine geheime Bedeutung, als Verkörperung des Berichtes über einen wirklichen Krieg, den Kampf zwischen den Initiierten der beiden Schulen. Zahlreich und verschieden sind die noch existierenden Allegorien, die auf diesem selben Grundsteine aufgebaut sind. Die wahre Erzählung - jene, welche die volle esoterische Bedeutung giebt - findet sich in den Geheimen Büchern, aber die Schreiberin hatte keinen Zutritt zu denselben. [58] Matthäus, III. 10. [59] Jesaja, X. 19. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/521.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:54 ABTEILUNG IV [60] a.a.O., I. 133. [61] 1845, p. 41. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/521.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:54 ABTEILUNG IV In den exoterischen Werken jedoch können die Episode von dem Târakakrieg, und einige esoterische Kommentare vielleicht einen Schlüssel darbieten. In jedem Purâna ist das Ereignis mit mehr oder weniger Abänderungen beschrieben, die seinen allegorischen Charakter zeigen. In der Mythologie der frühesten vedischen Ârier, sowie in den späteren purânischen Erzählungen wird Erwähnung gemacht von Budha dem „Weisen“, einem „in der geheimen Weisheit unterrichteten“, welcher der Planet Merkur in seiner Euhemerisation ist. Das Hindû Classical Dictionary schreibt dem Budha die Autorschaft eines Hymnus im Rig Veda zu. Daher kann er durchaus nicht „eine spätere Erdichtung der Brâhmanen“ sein, sondern er ist in der That eine sehr alte Personifikation. Durch die Untersuchung seiner Genealogie oder vielmehr Theogonie werden die folgenden Thatsachen enthüllt. Mythisch ist er der Sohn der Târâ, des Weibes des Brihaspati, des „goldfarbigen“, und des Soma, des (männlichen) Mondes, welcher Paris-gleich diese neue Helena des indischen Sternenreiches ihrem Gatten entführt. Dies verursacht einen großen Kampf und Krieg im Svarga (Himmel). Der Zwischenfall führt eine Schlacht zwischen den Göttern und den Asuras herbei. König Soma findet Bundesgenossen in Ushanas (Venus), dem Führer der Dânavas; und die Götter sind geleitet von Indra und Rudra, welche für Brishaspati Stellung nehmen. Der letztere wird unterstützt von Shankara (Shiva), welcher, da er Angiras, den Vater des Brihaspati, zu seinem Guru gehabt hatte, den Sohn desselben begünstigt. Indra ist hier das indische Vorbild des Michael, des Archistrategus und Besiegers der Engel des „Drachen“ - da einer seiner Namen Jishnu, „Führer der himmlischen Schar“ ist. Beide kämpfen, wie irgend welche Titanen gegen andere Titanen in Abwehr rachsüchtiger Götter gethan haben, die eine Partei in Abwehr des Jupiter Tonans (in Indien ist Brihaspati der Planet Jupiter, was ein merkwürdiges Zusammentreffen ist); die andere in Unterstützung des immer-donnernden Rudra. Während dieses Krieges wird Indra von seiner Leibwache, den Sturmgöttern (Maruts) verlassen. Die Geschichte ist sehr bedeutsam in einigen ihrer Einzelheiten. Untersuchen wir einige von diesen, und trachten wir ihre Bedeutung zu entdecken. Der vorstehende Genius, oder „Regent“ des Planeten Jupiter ist Brihaspati, der beleidigte Gatte. Er ist der Unterweiser oder geistige Guru der Götter, welche die Repräsentanten der Fortpflanzungskräfte sind. Im Rig Veda heißt er http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/523.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:55 ABTEILUNG IV Brahmanaspati, der Name „einer Gottheit, in der die Wirkung des Angebeteten auf die Götter personifiziert ist.“ Daher repräsentiert Brahmanaspati sozusagen die Materialisation der „göttlichen Gnade“ durch Ritual und Zeremonien, oder die exoterische Anbetung. Târâ, [62] sein Weib, ist andererseits die Personifikation der Kräfte eines in die Gupta Vidyâ (geheime Wissenschaft) Initiierten, wie gezeigt werden wird. Soma ist astronomisch der Mond. Aber in mystischer Ausdrucksweise ist er auch der Name des heiligen Getränkes, das von den Brâhmanen und den Initiierten während iher Mysterien und Opfergebräuche getrunken wurde. Die Somapflanze ist die asclepias acida, welche einen Saft giebt, aus dem jenes mystische Getränk, der Somatrank gemacht wird. Nur die Abkömmlinge der Rishis, die Agnihotris oder Feuerpriester der großen Mysterien kannten alle seine Kräfte. Aber die wirkliche Eigenschaft des wahren Soma war (und ist), aus dem Initiierten einen „neuen Menschen“ zu machen, nachdem er „wiedergeboren“ ist, nämlich sobald er anfängt, in seinem Astralkörper zu leben; [63] denn, da seine geistige Natur die körperliche überwindet, würde er sie bald zersprengen und selbst diese vergeistigte Form verlassen. [64] Der Soma wurde in alter Zeit dem nichtinitiierten Brâhmanen - dem einfachen Grihasta oder Priester des exoterischen Rituals - niemals gereicht. Somit repräsentierte Brihaspati, obwohl er der „Guru der Götter“ war, doch die TotenBuchstaben-Form der Verehrung. Târâ, sein Weib, ist das Symbol von einem, der, obwohl mit dogmatischer Verehrung eng verbunden, doch sich nach wahrer Weisheit sehnt, und dargestellt wird als von König Soma, dem Geber jener Weisheit, in seine Mysterien initiiert. Somit lässt die Allegorie den Soma sie entführen. Das Ergebnis davon ist die Geburt des Budha, der esoterischen Weisheit - des Merkur oder Hermes in Griechenland und Ägypten. Dieser wird als „so schön“ dargestellt, daß selbst der Gatte, obwohl er ganz gut weiß, daß Budha nicht der Sprößling seiner Toten-Buchstaben-Verehrung ist - den „Neugeborenen“ als seinen Sohn in Anspruch nimmt, als die Frucht seiner ritualistischen und bedeutungslosen Formen. [65] Dies ist in kurzem eine von den Bedeutungen der Allegorie. [62] Siehe Dowson`s Hindû Classical Dictionarywegen weiterer Belehrung über das Obige. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/523.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:55 ABTEILUNG IV [63] Siehe Five Years of Theosophy, Artikel: „Das Lebenselixier“. [64] Der Teilhaber am Soma findet sich zugleich mit seinem äußeren Körper verknüpft, und doch entfernt davon in seiner geistigen Form. Befreit von dem ersteren schwingt er sich für die betreffende Zeit in die ätherischen höheren Regionen auf, indem er dem Wesen nach „wie einer der Götter“ wird, und doch in seinem physischen Gehirn das Gedächnis dessen aufbewahrt, was er sieht und lernt. Klar gesprochen, ist Soma die Frucht des Baumes der Erkenntnis, Adam und Eva oder Yah-ve verboten von den eifersüchtigen Elohim, „damit der Mensch nicht werde als unser einer“. [65] Wir sehen dasselbe in den modernen exoterischen Religionen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/523.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:55 ABTEILUNG IV Der Kampf im Himmel bezieht sich auf mehrere Ereignisse dieser Art auf verschiedenartigen und verschiedenen Daseinsebenen. Der erste ist eine rein astronomische und kosmische Thatsache, die der Kosmogenie angehört. Herr John Bentley dachte, daß bei den Indern der Streit im Himmel bloß eine Zahl war, die sich auf ihre Berechnungen von Zeitperioden bezog. [66] Dieser diente als ein Vorbild, glaubt er, für die westlichen Nationen, um darauf ihren Titanenkampf aufzubauen. Der Verfasser hat nicht ganz unrecht, aber auch nicht ganz recht. Wenn auch das siderische Vorbild sich in der That auf eine vormanvantarische Periode bezieht, und gänzlich auf der Kenntnis beruht, welche die ârischen Initiierten von dem ganzen Programme und Fortschritte der Weltentstehung zu haben behaupten, [67] so ist doch der Titanenkampf bloß ein legendenhaftes und vergöttertes Abbild des wirklichen Kampfes, welcher auf den himâlayaschen Kailâsa (Himmel) anstatt in den Tiefen des kosmischen interplanetarischen Raumes stattfand. Es ist der Bericht von dem schrecklichen Streite zwischen den „Söhnen Gottes“ und den „Söhnen des Schattens“ der vierten und der fünften Rasse. Auf diesen beiden Ereignissen, die durch Legenden verschmolzen waren, welche dem exoterischen Bericht über den von den Asuras gegen die Götter geführten Krieg entnommen waren, wurde jede spätere nationale Überlieferung über den Gegenstand aufgebaut. Esoterisch sind die Asuras, die in der Folgezeit in böse Geister und niedere Götter umgewandelt wurden, welche ewig im Kampfe mit den großen Gottheiten liegen - die Götter der geheimen Weisheit. In den ältesten Teilen des Rig Veda sind sie die Geistigen und die Göttlichen, indem der Ausdruck Asura auf den Höchsten Geist angewendet wurde, und dasselbe war, wie der große Ahura der Zoroastrier. [68] Es gab eine Zeit, da die Götter Indra, Agni, und Varuna selber zu den Asuras gehörten. Im Taittirîya Brâhmana wurde der Atem (Asu) des Brahmâ-Prajâpati lebendig, und aus jenem Atem schuf er die Asuras. Später, nach dem Kampfe, werden die Asuras die Feinde der Götter genannt, daher - „A-suras“, indem das anlautende a ein negatives Präfix ist - oder „Nicht-Götter“; während die „Götter“ als „Suras“ bezeichnet werden. Dies verknüpft nun die Asuras und ihre weiterhin aufgezählten „Scharen“ mit den „Gefallenen Engeln“ der christlichen Kirchen, einer Hierarchie geistiger Wesen, die sich in jedem Pantheon alter und selbst moderner Nationen findet - von dem zoroastrischen herab bis zu jenem des Chinesen. Sie sind die Söhne des ursprünglichen schöpferischen Atems am Beginne eines jeden neuen Mahâ Kalpa oder Manvantara, von demselben Range wie die Engel, welche „getreu“ geblieben waren. Diese waren die Bundesgenossen des Soma (des Vaters der esoterischen Weisheit) gegen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/525.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:56 ABTEILUNG IV Brihaspati (welcher den ritualistischen oder zeremoniellen Dienst repräsentiert). Offenbar wurden sie in Raum und Zeit zu feindlichen Kräften oder Dämonen von den Zeremonialisten erniedrigt, wegen ihres Widerstandes gegen Heuchelei, Scheindienst und Buchstabenform. Was ist nun der wirkliche Charakter aller jener, die mit ihnen zusammen kämpften? Sie sind: 1. Ushanas, oder die „Schar“ des Planeten Venus, der jetzt im römischen Katholizismus Luzifer geworden ist, der Genius des „Morgensterns“, [69] der Tsaba oder die Heerschar des „Satan“. 2. Die Daityas und Dânavas sind die Titanen, die Dämonen und Riesen, welche wir in der Bibel [70] finden – die Nachkommenschaft der „Kinder Gottes“ und der „Töchter der Menschen“. Ihr Gattungsnahme zeigt ihren angeblichen Charakter, und enthüllt gleichzeitig den geheimen animus der Brâhmanen; denn sie sind die Kratu-dvishas - die „Feinde der Opfer“ oder exoterischen Täuschungen. Sie sind die „Scharen“, welche gegen Brihaspati kämpften, den Repräsentierten der exoterischen volkstümlichen und nationalen Religionen; und gegen Indra - den Gott des sichtbaren Himmels, des Firmaments, welcher im frühen Veda der höchste Gott des kosmischen Himmels ist, der geeigneten Wohnung für einen außerkosmischen und persönlichen Gott, den höchsten, zu dem sich exoterische Verehrung jemals aufschwingen kann. [66] Historical View of the Hindû Astronomy. In einem Citate aus dem Werke, das sich auf „Argabhatta“ (? Âryabhatta) bezieht, von dem es heißt, daß er eine nahe Annäherung an das wahre Verhältnis zwischen den verschiedenen Werten für die Berechnung des Wertes von [korrekter Abdruck siehe Buch] gegeben habe, wiederholt der Verfasser von The Source of Measures eine seltsame Behauptung. “Herr Bentley,” heißt es, “war sehr vertraut mit dem astronomischen und mathematischen Wissen der Inder . . . . Diese seine Behauptung kann also für authentisch genommen werden. Derselbe bemerkenswerte Zug, der bei so vielen östlichen und alten Nationen vorkommt, das emsige Verbergen der Geheimnisse dieser Art von http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/525.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:56 ABTEILUNG IV Wissenschaft ist ein ausgesprochener bei den Hindûs. Was hinausgegeben wurde, um öffentlich gelehrt, und der allgemeinen Beachtung ausgesetzt zu werden, war bloß die Annäherung an eine exaktere, aber verborgene Wissenschaft. Und gerade diese Formulierung des Herrn Betley wird die Behauptung in seltsamer Weise durch ein Beispiel erläutern; und wird, wenn es erklärt ist, zeigen, daß sie (die indische exoterische Astronomie und Wissenschaft) abgeleitet war aus einem System, das mehr exakt war als das europäische, welchem Herr Bentley selbst natürlich mehr vertraute, als weit voran gegenüber der indischen Wissenschaft jeder Zeit und jeder Generation“ (pp. 86, 87) . Das ist Herrn Bentleys Mißgeschick, und nimmt dem Ruhme der alten indischen Astronomen nichts weg, die alle Initiierten waren. [67] Die Geheimlehre lehrt, daß jedes Ereignis von universaler Wichtigkeit, wie geologische Umwälzung am Ende einer Rasse und am Beginn einer neuen, was jedes Mal eine große Veränderung in der Menschheit, geistig, moralisch und physisch herbeiruft - vorhergedacht und verabredet ist sozusagen, in den siderischen Regionen unseres Planetensystems. Die Astrologie ist gänzlich auf diesen mystischen und engen Zusammenhang zwischen den Himmelskörpern und der Menschheit aufgebaut; und sie ist eines der großen Geheimnisse der Initiation und der occulten Mysterien. [68] Siehe Darmesteter´s Vendîdâd, Einleitung, p. LVIII. [69] Siehe Jesaja, XIV. 12. [70] Genesis, VI. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/525.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:56 ABTEILUNG IV 3. Dann kommen die Nâgas, [71] die Sarpas, Schlangen oder Seraphs. Diese wieder zeigen ihren Charakter durch die verborgene Bedeutung ihrer Glyphe. In der Mythologie sind sie die halbgöttlichen Wesen mit einem menschlichen Anlitz und dem Schwanze eines Drachen. Sie sind daher unleugbar die jüdischen Seraphim (vergleiche Serapis, Sarpa, Serpens); der Singular ist Saraph, „brennend, feurig“. Die christliche und jüdische Engellehre unterscheidet zwischen den Seraphim und Cherubim oder Cherubs, welcher in zweiter Reihe kommen; esoterisch und kabbalistisch sind sie wesensgleich; die Cherubim sind einfach der Name für die Bilder oder Gleichnisse irgend einer der Abteilungen der himmlischen Scharen. Nun waren, wie zuvor gesagt, die Drachen und Nâgas die Namen, welche den initiierten Einsiedlern wegen ihrer großen Weisheit und Geistigkeit, und weil sie in Höhlen wohnten, gegeben wurden. Wenn also Hesekiel [72] das Beiwort Cherub auf den König von Tyrus anwendet, und ihm sagt, daß es wegen seiner Weisheit und seines Verstandes kein Geheimnis giebt, das vor ihm verborgen sein kann, so zeigt er dem Occultisten, daß es ein „Prophet“ ist, vielleicht noch ein Anhänger des exoterischen Dienstes, welcher gegen einen Initiierten einer anderen Schule donnert, und nicht gegen einen eingebildeten Luzifer, einen Cherub, der von den Sternen und dann aus dem Garten Eden herabgestürzt ist. Somit ist der sogenannte „Krieg“ in einer seiner vielen Bedeutungen auch eine allegorische Aufzeichnung des Kampfes zwischen den zwei Klassen von Adepten - denen des Rechten und denen des Linken Pfades. Es gab drei Klassen von Rishis in Indien, welche die frühesten bekannten Adepten waren; die Königlichen oder Râjarshis, Könige und Fürsten, welche das asketische Leben annahmen; die Göttlichen oder Devarshis, oder die Söhne von Dharma oder Yoga; und die Brahmarshis, die Abkömmlinge jener Rishis, welche die Begründer der brâhmanischen Gotras oder Kastenrassen waren. Wenn wir nun den mythischen und astronomischen Schlüssel für einen Augenblick beiseite lassen, so zeigen die geheimen Lehren viele Atlantier, welche diesen Abteilungen angehörten; und es gab Streite und Kriege zwischen ihnen, de facto und de jure. Nârada, einer der größten Rishis, war ein Devarshi; und er ist dargestellt in beständiger und immer dauernder Fehde mit Brahmâ, Daksha und anderen Göttern und Weisen. Daher können wir mit Sicherheit behaupten, daß, was immer die astronomische Bedeutung dieser allgemein angenommenen Legende sein mag, ihre menschliche Phase auf wirklichen und geschichtlichen Ereignissen beruht, die zu einem theologischen Dogma nur deshalb entstellt wurden, um kirchlichen Zwecken zu entsprechen. Wie oben, so unten. Gestirnliche Erscheinungen, und das Verhalten der Weltkörper am Himmel wurden zum Muster genommen, und der Plan unten auf der Erde ausgeführt. So wurde der Raum in seinem abstrakten Sinn der „Bereich der http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/527.htm (1 of 4)20.06.2005 17:28:57 ABTEILUNG IV göttlichen Erkenntnis“ genannt und von den Chaldäern oder Initiierten Ab Soo, die Wohnung (oder der Vater, d. i. die Quelle) der Erkenntnis, weil im Raume die intelligenten Mächte wohnen, welche unsichtbar das Weltall beherrschen. [73] Auf dieselbe Art und nach dem Plane des Tierkreises am oberen Ozean oder am Himmel, wurde ein gewisser Bereich auf Erden, ein Inlandmeer geweiht, und „ein Abgrund des Lernens“ genannt. Zwölf Zentren auf demselben, in Gestallt von zwölf kleinen Inseln, welche die Tierkreiszeichen repräsentierten - von denen zwei durch Zeitalter die „Geheimzeichen“ blieben [74] - waren die Wohnungen von zwölf Hierophanten und Meistern der Weisheit. Dieses „Meer der Erkenntnis“ oder des Lernens [75] blieb durch Zeitalter dort, wo sich jetzt die Shamo oder Gobi-Wüste erstreckt. Es existierte bis zur letzten großen Eiszeit, da eine örtliche Umwälzung, welche die Wasser nach Süden und Westen schwemmte und so die gegenwärtige verödete Wüste bildete, nur eine gewisse Oase zurückließ, mit einem See und einer Insel inmitten desselben, als einen Überreste des Zodiakalringes auf der Erde. Durch Zeitalter war der wässrige Abgrund - welcher bei den Nationen, die den späteren Babyloniern vorangingen, die Wohnung der „Großen Mutter“ war, des irdischen Nachbildes der „Großen Mutter Chaos“ am Himmel, der Mutter von Ea (Weisheit), der selbst das frühe Vorbild von Oannes, dem Mann-Fische der Babylonier war - durch Zeitalter war also der „Abgrund“ oder das Chaos der Aufenthalt der Weisheit und nicht des Bösen. Der Kampf des Bel und dann des Merodach, des Sonnengottes, mit Tiamat, der See und ihrem Drachen - ein „Krieg“, welcher mit der Niederlage des letzteren endete - hat eine rein kosmische und geologische Bedeutung, so gut wie eine geschichtliche. Er ist ein aus der Geschichte der geheimen und heiligen Wissenschaften, ihrer Entwicklung, ihres Wachstums und Todes - für die profanen Massen herausgerissenes Blatt. Er bezieht sich (a) auf das systematische und allmähliche Auftrocknen unermeßlicher Länderstrecken durch die brennende Sonne zu einer gewissen vorgeschichtlichen Periode, einer von den schrecklichen Dürren, die mit einer allmählichen Verwandlung einstmals fruchtbarer, reich bewässerter Länder in die Sandwüsten, die sie jetzt sind, endete; und (b) auf die ebenso systematische Verfolgung der Propheten des Rechten Pfades durch jene des Linken. Die letzteren, die zur Entstehung und Entwicklung der Priesterkasten den Anstoß gegeben hatten, haben schließlich die Welt in alle jene exoterischen Religionen geführt, die erfunden worden sind, um dem entarteten Geschmack der „hoi polloi“ und der Unwissenden für ritualistischen Pomp und die Materialisation des ewig immateriellen und unerkennbaren Prinzips zu genügen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/527.htm (2 of 4)20.06.2005 17:28:57 ABTEILUNG IV [71] Die Nâgas werden von den Orientalisten als ein geheimnisvolles Volk beschrieben, dessen Merksteine in Indien bis zum heutigen Tage in Fülle gefunden werden, und welche in Nâga-dvîpa wohnten, einem von den sieben Kontinenten oder Teilen von Bhârata-varsha (Altindien); die Stadt Nagpur ist eine der ältesten Städte im Lande. [72] XXVIII. 3, 4. [73] Nicht minder bedeutsam sind die Eigenschaften, welche dem Rudra Shiva zugeschrieben werden, dem großen Yogi, dem Vorvater aller Adepten in der Esoterik einer der größten Könige der göttlichen Dynastien. Genannt der „früheste“ und der „letzte“, ist er der Schutzherr der dritten, vierten und fünften Wurzelrasse .Denn in seinem frühesten Charakter ist er der Asket Digambara, „bekleidet mit den Elementen“, Tri-lochana, der „Dreiäugige“, Panchaânana, der „Fünfgesichtige“, eine Anspielung auf die vergangenen vier und die gegenwärtige fünfte Rasse, denn, obwohl fünfgesichtig, ist er doch nur „vierarmig“, da die fünfte Rasse noch lebendig ist. Er ist der „Gott der Zeit“, Saturn-Cronus, wie seine „Trommel“ Damaru in der Gestalt eines Stundenglases zeigt; und wenner angeklagt wird, das fünfte Haupt Brahmâs abgehauen, und ihn nur mit vieren zurückgelassen zu haben, so ist das wiederum eine Anspielung auf einen gewissen Grad in der Initiation und auch auf die Rassen. [74] Gustav Seiffarth´s Idee, daß der Tierkreiszeichen in alten Zeiten nur zehn waren, ist irrtümlich. Den Profanen waren nur zehn bekannt; die Initiierten jedoch kannten sie alle, seit der Zeit der Trennung der Menschheit in Geschlechter, als die Trennung von Virgo-Scorpio in zwei entstand. Diese Trennung, infolge der Hinzufügung eines geheimen Zeichens und der von den Griechen ersonnenen Wage, anstatt eines geheimen Namens, welcher nicht gegeben wurde, machten zwölf. (Siehe Isis entschleiert, II. 456.) http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/527.htm (3 of 4)20.06.2005 17:28:57 ABTEILUNG IV [75] Das Obige ist vielleicht ein Schlüssel zu dem symbolischen Namen des Dalai-Lama - des „Ozean“ Lama, was den Weisheitsozean bedeutet. Abbé Huc spricht davon http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/527.htm (4 of 4)20.06.2005 17:28:57 ABTEILUNG IV Dies war eine gewisse Verbesserung gegenüber der atlantischen Zauberei, deren Andenken in der Erinnerung des ganzen litterarischen und sankritlesenden Teiles von Indien sich hinzieht, sowie in den volkstümlichen Sagen. Doch war es eine Parodie und die Entweihung der heiligen Mysterien und ihrer Wissenschaft. Der rasche Fortschritt des Anthropomorphismus und Götzendienstes führte die frühe fünfte, sowie bereits die vierte Rasse auf Zauberei, obwohl in einem geringeren Maßstabe. Schließlich wurden sogar die vier „Adame“ (welcher unter anderen Namen die vier vorhergehenden Rassen symbolisierten) vergessen und indem sie von einer Generation zur anderen übergingen, ein jeder mit einigen Zusatzmythen beladen, schließlich in jenem Ozean populärer Symbolik, genannt die Pantheons, ertränkt. Jedoch sie existieren noch bis zum heutigen Tage in den ältesten jüdischen Überlieferungen: Der erste als der Tzelem, der „SchattenAdam“, die Chhâyâs unserer Lehre; der zweite, der „Modell“-Adam, das Nachbild des ersten, und das „Männlein und Fräulein“ der exoterischen Genesis; der dritte, der „irdische Adam“ vor dem Falle, ein Androgyn; und der vierte, der Adam nach seinem „Fall“, d. i. in Geschlechter getrennt, oder der reine Atlantier. Der Adam des Gartens Eden, oder der Vorvater unserer Rasse - der fünften - ist eine geschickte Zusammensetzung der obigen Vier. Wie im Zohar festgestellt, findet sich Adam, der erste Mensch jetzt nicht auf Erden, er „findet sich nicht in allem Niederen“. Denn woher kommt die niedere Erde? „Von der Kette der Erde, und von dem Himmel Oben“, d.i. von den höheren Kugeln, von jenen, welche unserer Erde vorausgehen und über ihr sind. Und aus ihr (der Kette) kamen hervor Geschöpfe, eines vom andern verschieden. Einige von ihnen in Gewändern (festen) [Häuten], einige in Shawlen (Q´lippoth),. . . einige in roten Shawlen, einige in schwarzen, einige in weißen, und einige von allen Farben. [76] Wie die chaldäische Kosmogonie des Berosus und die soeben gegebenen Strophen, sprechen einige Abhandlungen über die Kabbalah von Geschöpfen mit zwei Gesichtern, von etwelchen mit vier, und etwelchen mit einem Gesichte; denn „der höchste Adam kam nicht in alle Länder herab oder brachte Nachkommenschaft hervor oder hatte viele Weiber,“ sondern ist ein Geheimnis. Ebenso ist der Drache ein Geheimnis. Richtig sagt Rabbi Simeon Ben Iochai, daß das Verständnis der Bedeutung des Drachen nicht den „Genossen“ (Schülern, oder Chelâs) gegeben ist, sondern bloß den „Kleinen“, d.i. den vollkommenen Initiierten. [77] Das Werk des Anfanges verstehen die Genossen; aber nur die Kleinen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/529.htm (1 of 3)20.06.2005 17:28:58 ABTEILUNG IV verstehen die Parabel von dem Werke in dem Principium durch das Geheimnis der großen Schlange der großen See. [78] Und jene Christen, welche zufällig dies lesen, werden auch im Lichte des obigen Satzes verstehen, wer ihr „Christus“ war. Denn Jesus erklärt wiederholt, daß jener, der „das Reich Gottes nicht aufnimmt wie ein kleines Kind, in dasselbe nicht eingehen wird“; und wenn einige von seinen Reden sich ohne irgend welches Gleichnis auf Kinder beziehen wollen, so beziehen sich doch die meisten der Erwähnungen von „Kleinen“ in den Evangelien auf die Initiierten, deren einer Jesus war. Paulus (Saulus) wir im Talmud als der „Kleine“ bezeichnet. Das „Geheimnis“ war dieses: Unsere Erde, oder vielmehr das irdische Leben wird in den heiligen Schriften oft als die Große See bezeichnet - das „Meer des Lebens“ ist bis zum heutigen Tage eine beliebte Metapher geblieben. Die Siphra Dtzenioutha spricht vom ursprünglichen Chaos und der Entwicklung des Weltalls nach einer Zerstörung (Pralaya) und vergleicht das mit einer sich aufrollenden Schlange. Sich hierhin und dorthin streckend, ihren Schwanz in ihrem Munde, den Kopf auf ihrem Halse drehend, ist sie wütend und zornig. . . . Sie wacht und verbirgt sich. Alle tausend Tage wird sie offenbar. [79] Ein Kommentar zu den Purânen sagt: Ananta-Shesha ist eine Form des Vishnu, des heiligen Geistes der Erhaltung, und ein Symbol des Weltalls, auf welchem es, wie man annimmt, während der Zwischenzeiten der Tage des Brahmâ schläft. Die sieben Häupter des Shesha tragen das Weltall. [76] Zohar, III. 9b, 10a, Brody Ausg. Cremona Ausg. III. fol. 4a, col. 19. Myer´s Qabbalah, p. 416, 417. [77] Dies war der im alten Judäa den Initiierten gegebene Name, die auch die „Unschuldigen“ und die „Kinder“ genannt wurden, d.i. die noch einmal „wiedergeborenen“. Dieser Schlüssel eröffnet einen Ausblick auf eines der Geheimnisse des neuen Testaments; auf das Hinschlachten von 40 000 http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/529.htm (2 of 3)20.06.2005 17:28:58 ABTEILUNG IV „Unschuldigen“ durch Herodes. Es giebt eine Legende in Bezug darauf, und das Ereignis, welches nahezu ein Jahrhundert v. Chr. stattfand, zeigt den Ursprung der Überlieferung, gleichzeitig verschmolzen mit jenem des Krishna und seines Oheims Kansa. Im Falle des neuen Testaments steht Herodes für Alexander Jannäus (von Lyda), dessen Verfolgung und Ermordung von Hunderten und Tausenden von Initiierten zur Annahme der Geschichte in der Bibel führte. [78] Zohar, II. 34. [79] I. § 16. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/529.htm (3 of 3)20.06.2005 17:28:58 ABTEILUNG IV So „schläft“ oder „atmet“ der Geist Gottes über dem Chaos der indifferenzierten Materie vor einer jeden neuen „Schöpfung“, sagt die Siphra Dtzenioutha. Nun ist ein Tag des Brahmâ, wie bereits erklärt, aus eintausend Mahâ Yugas zusammengesetzt; und da jede Nacht oder Ruheperiode an Dauer diesem Tage gleichkommt, so ist es leicht einzusehen, auf was sich dieser Satz in der Siphra Dtzenioutha bezieht - nämlich, daß sich die Schlange offenbart „einmal in tausend Tagen“. Auch ist es nicht schwieriger, zu sehen, wohin uns der initiierte Schreiber der Siphra führt, wenn er sagt: Ihr Haupt ist zerbrochen in den Wassern der Großen See, da geschrieben steht: Du teiltest die See durch deine Stärke, du zerbrachest die Häupter der Drachen in den Wassern. [80] Das bezieht sich auf die Prüfungen der Initiierten in diesem physischen Leben, der „See der Sorge“, wenn mit einem Schlüssel gelesen; es deutet die aufeinanderfolgende Zerstörung der sieben Sphären einer Weltenkette in dem großen Meere des Raumes an, wenn mit einem anderen Schlüssel gelesen. Denn jede siderische Kugel oder Sphäre, jede Welt, Stern oder Sterngruppe wird in der Symbolik ein „Drachenhaupt“ genannt. Aber wie immer es gelesen werden möge, der Drache wurde niemals als böse betrachtet, und ebenso nicht die Schlange - im Altertum. In den Gleichnissen, sowohl den astronomischen, wie kosmischen, theogonischen oder einfach physiologischen (oder phallischen) wurde die Schlange immer als ein göttliches Symbol betrachtet. Wenn Erwähnung gethan wird von „der (kosmischen) Schlange, welche mit 370 Sprüngen läuft,“ [81] so bedeutet das die cyklischen Perioden des großen Tropischen Jahres von 25 868 Jahren, eingeteilt in der esoterischen Berechnung in 370 Perioden oder Cyklen, so wie ein Sonnenjahr in 365 Tage geteilt ist. Und wenn Michael von den Christen als der Besieger des Satan, des Drachens betrachtet wurde, so geschah das, weil im Talmud diese kämpfende Persönlichkeit als der Fürst der Gewässer dargestellt wird, welcher sieben untergeordnete Geister unter sich hatte - ein guter Grund, warum die römische Kirche ihn zum Schutzheiligen eines jeden Vorgebirges in Europa machte. In der Siphra Dtzenioutha macht die schöpferische Kraft „Skizzen und Spirallinien ihrer Schöpfung in der Gestalt einer Schlange“. Sie „hält ihren Schwanz in ihrem Munde,“ weil dies das Symbol der endlosen Ewigkeit und der cyklischen Perioden ist. Ihre Bedeutungen würden jedoch einen Band erfordern, und wir müssen enden. So mag nun der Leser für sich selbst sehen, was die verschiedenen Bedeutungen des „Streits im Himmel“ und des „Großen Drachen“ sind. So http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/531.htm (1 of 2)20.06.2005 17:28:59 ABTEILUNG IV schrumpft das feierlichste und gefürchtetste Kirchendogma, das Alpha und Omega des christlichen Glaubens, und die Säule seines Falles und seiner Sühne zu einem heidnischen Symbol zusammen, in den vielen Allegorien dieser vorgeschichtlichen Kämpfe. [80] a.a.O., LXXIV. 13. [81] Ebenda, § 33. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/531.htm (2 of 2)20.06.2005 17:28:59 ABTEILUNG V ABTEILUNG V. IST DAS PLERÔMA SATAN`S LAGER? Der Gegenstand ist noch nicht erschöpft, und muß noch von anderen Aspekten aus untersucht werden. Ob Milton´s großartige Beschreibung des drei Tage währenden Kampfes der Engel des Lichts gegen jene der Finsternis den Verdacht rechtfertigt, daß er von der entsprechenden östlichen Überlieferung gehört haben muß - ist unmöglich zu sagen. Nichtsdestoweniger, wenn er nicht selbst in Verbindung mit irgend einem Mystiker gestanden ist, muß es durch irgend jemand geschehen sein, der Zugang zu den geheimen Werken des Vatikan erlangt hatte. Unter diesen befindet sich eine Überlieferung in Bezug auf die „Beni Shamash“ - die „Kinder der Sonne“ - die sich auf die östliche Allegorie bezieht, mit viel feineren Einzelheiten in ihrer dreifachen Version, als man entweder aus dem Buche Enoch, oder aus der viel jüngeren Offenbarung des St. Johannes in Bezug auf den „alten Drachen“ und seine verschiedenen Besieger entnehmen kann, wie soeben gezeigt worden ist. Es scheint unerklärlich, bis zum heutigen Tage Schriftsteller zu finden, welche mystischen Gesellschaften angehören, die aber in ihren vorgefaßten Zweifeln im Bezug auf das „angebliche“ Alter des Buches Enoch beharren. Während so der Verfasser der Heiligen Mysterien unter den Mayas und Quiches geneigt ist, in Enoch einen zum Christentum (!!) bekehrten Initiierten zu sehen, [1] ist der englische Kompilator von Éliphas Lévis Werken, den Mysterien der Magie, einer ähnlichen Ansicht. Er bemerkt: Außer der Gelehrsamkeit des Dr. Kencaly schreibt keine moderne Gelehrsamkeit dem letzteren Werke (dem Buche Enoch) ein höheres Alter zu, als das vierte Jahrhundert v. Chr. [2] Die moderne Gelehrsamkeit hat sich böserer Irrtümer schuldig gemacht als dieses. Es scheint erst gestern gewesen zu sein, daß die größten Litteraturkritiker in Europa die einfache Echtheit jenes Werkes leugneten, zusammen mit jener der orphischen Hymnen, und selbst des Buches des Hermes oder Thoth, bis ganze Verse aus dem letzteren auf ägyptischen Denkmälern und Gräbern der frühesten Dynastien entdeckt wurden. Die Ansicht des Erzbischofes Laurence ist anderwärts citiert. Der „alte Drache“ und Satan, die jetzt einzeln und zusammengefaßt das Symbol von, und der theologische Ausdruck für die „Gefallenen Engel“ geworden sind, http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/532.htm (1 of 2)20.06.2005 17:28:59 ABTEILUNG V sind so weder in der ursprünglichen Kabbalah (dem chaldäischen Buch der Zahlen), noch in der modernen beschrieben. Denn der gelehrteste, wenn nicht der größte der modernen Kabbalisten, nämlich Éliphas Lévis, beschreibt den Satan mit folgenden glühenden Ausdrücken: Das ist jener Engel, der Stolz genug war, sich selbst für Gott zu halten; tapfer genug, seine Unabhängigkeit um den Preis ewiger Leiden und Qualen zu erkaufen; schön genug, sich selbst im vollen göttlichen Licht angebetet zu haben; stark genug, noch immer in Finsternis inmitten von Pein zu herrschen und sich selbst einen Thron aus seinem unauslöschlichen Scheiterhaufen gemacht zu haben. Das ist der Satan des republikanischen und ketzerischen Milton . . . der Fürst der Anarchie, bedient von einer Hierarchie reiner Geister (!!) [3] Diese Beschreibung - die so geschickt theologisches Dogma und kabbalistische Allegorie versöhnt, und es sogar zu stande bringt, eine politische Artigkeit in ihre Redewendung einzuschließen - ist, wenn im rechten Geiste gelesen, ganz richtig. [1] P. 16. [2] „Biographical and Critical Essay”, p. XXXVIII. [3] Histoire de la Magie, pp. 16, 17. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/532.htm (2 of 2)20.06.2005 17:28:59 ABTEILUNG V Ja, in der That; es ist das größte der Ideale, dieses immerlebende Symbol - ja Apotheose - der Selbstaufopferung um der intellektuellen Unabhängigkeit der Menschheit willen; diese immer thätige Energie, die gegen die statische Trägheit protestiert - gegen das Prinzip, welchem Selbstbehauptung ein Verbrechen, und Gedanke und das Licht der Erkenntnis verhaßt sind. Wie Éliphas mit unvergleichlicher Gerechtigkeit und Ironie sagt: Dieser angebliche Held der dunklen Ewigkeiten, der verleumderischer Weise der Häßlichkeit beschuldigt wird, wird mit Hörnern und Klauen geschmückt, die viel besser auf seinen unversöhnlichen Quäler passen würden. [4] Er ist es, der schließlich in eine Schlange - den Roten Drachen - verwandelt wurde. Aber Éliphas Lévis war noch zu dienstbar seinen römisch-katholischen Autoritäten - man kann hinzufügen, zu jesuitisch - um zu gestehen, daß dieser Teufel die Menschheit war, und niemals irgend welches Dasein auf Erden außerhalb jener Menschheit gehabt hat. [5] Darin ist die christliche Theologie, obwohl sie sklavisch in die Fußstapfen des Heidentums tritt, nur getreu ihrer eigenen altehrwürdigen Politik gewesen. Sie mußte sich isolieren, und ihre Autorität behaupten. Daher konnte sie nichts besseres thun, als jede heidnische Gottheit in einen Teufel zu verkehren. Jeder helle Sonnengott des Altertums - eine glorreiche Gottheit bei Tage, und ihr eigner Gegner und Widersacher bei Nacht, genannt der Drache der Weisheit, weil man annahm, daß sie die Keime von Nacht und Tag enthalte - ist jetzt in den gegensätzlichen Schatten Gottes verwandelt worden, und ist zum Satan, auf die bloße und ununterstützte Autorität des despotischen menschlichen Dogmas hin, geworden. Darnach sind alle Hervorbringer von Licht und Schatten, alle die Sonnen- und die Mondgötter verflucht worden, und so wurden der eine, aus den vielen ausgewählte Gott, und der Satan, beide anthropomorphisiert. Aber die Theologie scheint die menschliche Fähigkeit, alles, was künstlich ihrer Verehrung aufgezwungen worden ist, zu unterscheiden und schließlich zu analysieren, aus dem Auge verloren zu haben. Die Geschichte zeigt bei jeder Rasse und jedem Stamme, insbesondere bei den semitischen Völkern, den natürlichen Trieb, ihre eigene Stammesgottheit über alle anderen bis zur Oberherrschaft über die Götter zu erheben, und beweist, daß der Gott der Israeliten ein solcher Stammesgott war, und nicht mehr, wenn es auch der christlichen Kirche, die der Führung des „auserwählten“ Volkes folgt, beliebt, die Verehrung jener einen besonderen Gottheit zu erzwingen und alle anderen in Bann zu thun. Einerlei ob das ursprünglich ein bewußter oder unbewußter Mißgriff war, auf jeden Fall war es einer. Jehovah ist im Altertume immer ein Gott „unter“ anderen „Göttern“ http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/533.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:00 ABTEILUNG V gewesen. [6] Der Herr erscheint dem Abraham, und während er sagt: „ich bin der allmächtige Gott,“ fügt er doch hinzu, „ich will aufrichten meinen Bund . . . also daß ich ein Gott für dich (Abraham) sei;“ und für seinen Samen nach ihm [7] aber nicht für die ârischen Europäer. Aber dann sollte die erhabene und ideale Gestallt des Jesus von Nazareth gegen einen dunklen Hintergrund hervorgehoben werden, um durch den Gegensatz an Glanz zu gewinnen; und einen dunkleren konnte die Kirche schwerlich erfinden. Da ihr die Symbologie des Alten Testamentes fehlte, da sie über die wirkliche Bedeutung des Namen Jehovah - des rabbinischen geheimen Ersatzes für den Unausgesprochenen und Unaussprechbaren Namen - in Unkenntnis war, nahm die Kirche den schlauersonnenen Schatten fälschlich für die Wirklichkeit, das anthropomorphisierte Zeugungssymbol für die eine Zweitlose Realität, die immer Unerkennbare Ursache des Alls. In logischer Folge hatte die Kirche zu Zwecken der Dualität einen anthropomorphischen Teufel zu erfinden, der, wie sie lehrt, von Gott selbst erschaffen ist. Satan ist jetzt zu einem vom JehovahFrankenstein verfertigten Ungetüm geworden - seines Vaters Fluch und ein Dorn in der göttlichen Seite, ein Ungetüm, ein lächerlicherer Popanz, als irgend ein irdischer Frankenstein einen solchen hätte verfertigen können. [4] Ebenda, a. a. O. [5] Welcher Teufel könnte im Besitze von mehr Schlauheit, List und Grausamkeit sein, als der Whitechapel Mörder, „Jack der Aufschlitzer“ von 1888, dessen beispiellose, blutdürstige und eisige Verruchtheit ihn dahinführte, kalten Blutes sieben unglückliche und im übrigen unschuldige Frauen zu ermorden und zu verstümmeln! Man braucht bloß die Tagesblätter zu lesen, um in jenen Weib und Kind prügelnden, betrunkenen Tiermenschen (Gatten und Vätern!), von denen ein kleiner Prozentsatz täglich vor die Gerichte gebracht wird, die vollständigen Verkörperungen der Teufel der christlichen Hölle zu finden! [6] Psalm, LXXXII. [7] Genesis, XVII. 7. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/533.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:00 ABTEILUNG V http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/533.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:00 ABTEILUNG V Der Verfasser der New Aspect´s of Life beschreibt den jüdischen Gott sehr richtig vom kabbalistischen Standpunkt aus als: Der Geist der Erde, welcher sich dem Juden als Jehovah geoffenbart hat. [8] . . . Wiederum war es jener Geist, welcher nach dem Tode Jesu seine Form annahm und ihn als den auferstandenen Christus darstellte. - die Lehre des Kerinth und verschiedener gnostischer Sekten mit einer geringen Abänderung, wie man sehen kann. Aber die Erklärungen und Schlußfolgerungen des Verfassers sind bemerkenswert: Niemand wußte . . . besser als Moses . . . (und) so gut wie er, wie groß die Macht jener (Götter von Ägypten) war, mit deren Priestern er gestritten hatte, . . . . und deren Göttern gegenüber Jehovah als der Gott ausgerufen wird (bloß von den Juden). Der Verfasser fragt: Was waren diese Götter, diese Achar, über die Jehovah, der Achad, wie behauptet wird, der Gott ist . . . indem er sie überwand? Darauf anwortet der Occultismus: Jene, welche die Kirche jetzt die Gefallenen Engel nennt, und kollektiv den Satan, den Drachen - der, wenn wir ihren Ausspruch anzunehmen haben, von Michael und seiner Schar überwunden wurde, welcher Michael einfach Jehovah selber war, im besten Fall einer der untergeordneten Geister. Daher hat der Verfasser wiederum recht, wenn er sagt: Die Griechen glaubten an das Dasein von . . . Daimonen. Aber . . . ihnen waren die Hebräer zuvorgekommen, welche glaubten, daß es eine Klasse von darstellenden Geistern gäbe,welche sie als Dämonen, „Darsteller“ bezeichneten. . . . Gestehen wir mit Jehovah, der es ausdrücklich behauptet, das Dasein von anderen Göttern zu, welche . . . Darsteller des Einen Gottes waren - waren dann diese anderen Götter einfach eine höhere Klasse von darstellenden Geistern, . . . welche größere Kräfte erlangt hatten und ausübten? Und ist nicht Darstellung der Schlüssel zum Geheimnis des Geistzustandes? Aber sobald man diesen Standpunkt gelten läßt, wie können wir wissen, ob nicht Jehovah ein darstellender Geist war, ein Geist, der sich anmaßte, der Darsteller des einen unbekannten und unerkennbaren Gottes zu sein, und es auf diese Art wurde? Nein, wieso wissen wir, daß der Geist, http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/535.htm (1 of 4)20.06.2005 17:29:01 ABTEILUNG V welcher sich selbst Jehovah nannte, nicht, indem er sich seine Attribute anmaßte, auf diese Art verursachte, daß seine Bezeichnung dem Einen zugemessen wurde, in Wirklichkeit ebenso namenlos wie unerkennbar ist? [9] Dann zeigt der Verfasser, daß „der Geist des Jehovah ein Darsteller ist,“ nach seinem eigenen Zugeständnis. Er bestätigte dem Moses, „daß er den Patriarchen als der Gott Shaddai erschienen war“, und als der „Gott Helion“. Mit demselben Atem nahm er den Namen Jehovah an; und auf den Glauben an die Behauptung dieses Darstellers hin, wurden die Namen El, Eloah, Elohim und Shaddai in Nebeneinanderstellung mit Jehovah als der „allmächtige Herrgott“ gelesen und ausgelegt. (Damals, als) der Name Jehovah wurde unaussprechlich, da wurde die Bezeichnung Adonai, „Herr“ dafür eingesetzt, und . . . infolge dieses Ersatzes ging der „Herr“ aus dem jüdischen in das christliche „Wort“ und Welt über als eine Bezeichnung für Gott. [10] Und wie können wir wissen, könnte der Verfasser hinzufügen, ob nicht Jehovah aus vielen Geistern bestand, welche selbst jenes scheinbar Eine - Jod oder JodHe - darstellten? Aber wenn die christliche Kirche als erste das Dasein des Satan zum Dogma machte, so geschah dies, weil, wie in Isis entschleiert gezeigt ist, der Teufel - der mächtige Feind Gottes (?!!) zum Ecksteine und Pfeiler der Kirche werden sollte. Denn, wie Herr Jules Baissac richtig in seinem Satan ou le Diable bemerkt: Man mußte es vermeiden, das Dogma von dem doppelten Prinzip scheinbar gut zu heißen, indem man aus diesem schöpferischen Satan eine wirkliche Kraft machte; und um die Erbsünde zu erklären, bringt man im Gegensatze zu Manes die Annahme einer Erlaubnis des einzigen Allmächtigen vor. [11] Die Wahl und Politik war auf jeden Fall unglücklich. Entweder hätte der Darsteller des niederen Gottes der Abraham und Jakob von dem mystischen „Vater“ Jesu gänzlich unterschieden werden sollen, oder - die „Gefallenen Engel“ hätten durch weitere Erdichtungen unverleumdet gelassen werden sollen. Jeder Gott der Heiden steht in Zusammenhang mit, und in enger Beziehung zu Jehovah - den Elohim; denn sie sind alle Eine Schar, deren Einheiten in den esoterischen Lehren nur dem Namen nach verschieden sind. Zwischen den „gehorsamen“ und den „gefallenen“ Engeln ist durchaus kein Unterschied, ausgenommen in ihren bezüglichen Funktionen, oder vielmehr in der Trägheit einiger und der Thätigkeit anderer unter jenen Dhyân Chohans oder Elohim, denen „befohlen war zu schaffen“, d.i. die geoffenbarte Welt aus dem ewigen Material herzustellen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/535.htm (2 of 4)20.06.2005 17:29:01 ABTEILUNG V Die Kabbalisten sagen, daß der wahre Name des Satan der umgekehrte Name des Jehovah ist, denn „Satan ist nicht ein schwarzer Gott, sondern die Verneinung der weißen Gottheit,“ oder des Lichtes der Wahrheit. Gott ist Licht und Satan ist die notwendige Dunkelheit oder der Schatten, um jenes hervorzuheben, ohne den reines Licht unsichtbar und unfaßbar sein würde. [12] „Für die Initiierten,“ sagt Éliphas Lévi, „ist der Teufel keine Person, sondern eine schöpferische Kraft, zum Guten sowohl, wie zum Bösen.“ Die Initiierten stellten diese Kraft, welche der körperlichen Zeugung vorsteht, unter der geheimnisvollen Form des Gottes Pan - oder der Natur - dar; daher die Hörner und Hufe jener mythischen und symbolischen Figur, sowie auch der christliche „Bock“ des Hexensabbath. Auch mit Bezug darauf haben die Christen unklugerweise vergessen, daß der „Bock“ auch das Opfer war, das zur Genugthuung für alle Sünden von Israel gewählt wurde, daß der Sündenbock thatsächlich der geopferte Märtyrer war, das Symbol des größten Geheimnisses auf Erden - des „Falles in die Zeugung“. Nur haben die Juden die wirkliche Bedeutung ihres (für die Nichtinitiierten) lächerlichen Helden vergessen, der aus dem Lebensdrama in den großen Mysterien, das von ihnen in der Wüste aufgeführt wurde, ausgewählt war; und die Christen haben sie niemals gekannt. [8] a.a.O., p. 209. [9] Ebenda, pp. 144, 145. [10] Ebenda, p. 146. [11] a. a. O., p. 9. Nach dem vielgestaltigen Pantheismus einiger Gnostiker kam der exoterische Dualismus des Manes, welcher angeklagt wurde, das Böse zu personificieren, und aus dem Teufel einen Gott zu machen - den Nebenbuhler Gottes selber. Wir sehen nicht, daß die christliche Kirche jene exoterische Idee der Manichäer so bedeutend verbessert hätte, denn sie nennt ihren Gott König des Lichtes, und Satan den König der Finsternis, bis zum heutigen Tage. [12] Um in dieser Beziehung Herrn S. Laing zu citieren, in seinem http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/535.htm (3 of 4)20.06.2005 17:29:01 ABTEILUNG V bewunderungswürdigen Werke Modern Science and Modern Thought (p. 222): “Aus diesem Dilemma (dem Dasein des Bösen in der Welt) giebt es kein Entrinnen, wenn wir nicht die Idee einer anthropomorphen Gottheit ganz und gar aufgeben, und offen die wissenschaftliche Idee von einer unerforschliche und unergründlichen Ersten Ursache annehmen; und vor einem Weltall, dessen Gesetzen wir nachspüren können, von dessen wirklicher Wesenheit aber wir nicht wissen, und für das wir ein Grundgesetz nur vermuten und undeutlich wahrnehmen können, welches die Polarität von Gut und Böse, welches die Polarität zu einer notwendigen Bedingung des Daseins machen kann.“ Wenn die Wissenschaft „die wirkliche Wesenheit“ kennen würde, anstatt nichts von derselben zu wissen, so würde die undeutliche Vermutung sich in die Gewißheit der Existenz eines solchen Gesetzes und in die Kenntnis verwandeln, daß dieses Gesetz mit Karma in Verbindung steht. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/535.htm (4 of 4)20.06.2005 17:29:01 ABTEILUNG V Éliphas Lévi sucht das Dogma seiner Kirche durch Paradoxen und Metaphern zu erklären, hat aber angesichts der vielen Bände, die von frommen römischkatholischen Dämonologen unter der Approbation und den Auspizien von Rom geschrieben wurden, in diesem unsern neunzehnten Jahrhundert, sehr wenig Erfolg. Für den wahren römischen Katholiken ist der Teufel oder Satan eine Wirklichkeit. Das Schauspiel, das sich nach Angabe des Sehers von Patmos welcher vielleicht die Erzählung im Buche Enoch zu verbessern beabsichtigte im Sternenlicht abspielte, ist ebenso wirklich, und eine ebenso historische Thatsache, wie irgend eine andere Allegorie oder symbolisches Ereignis in der Bibel. Aber die Initiierten geben eine Erklärung, welche verschieden ist von der, die Éliphas Lévi giebt, dessen Genius und verschlagener Verstand sich einem gewissen Kompromiss unterwerfen mußte, der ihm von Rom aus diktiert war. So gestehen die wahren und „kompromisslosen“ Kabbalisten zu, daß es für alle Zwecke der Wissenschaft und Philosophie genügt, wenn die Profanen wissen, daß das große magische Agens - genannt von den Nachfolgern des Marquis de St. Martin, den Martinisten, das Astrallicht, von den mittelalterlichen Kabbalisten und Alchimisten die siderische Jungfrau und das Mysterium Magnum, und von den östlichen Occultisten der Äther, der Wiederschein von Âkâsha - das ist, was die Kirche Luzifer nennt. Daß die lateinischen Scholastiker mit Erfolg die Universalseele und das Plerôma - den Träger des Lichtes und den Behälter aller Formen, eine Kraft, die durch das ganze Weltall ausgebreitet ist, mit ihren unmittelbaren und mittelbaren Wirkungen - in Satan und seine Werke verwandelt haben, ist für niemanden etwas Neues. Aber jetzt sind sie dazu bereit, den oben erwähnten Profanen selbst die Geheimnisse mitzuteilen, die von Éliphas Lévi angedeutet sind, ohne entsprechende Erklärung, denn des letzteren Politik der verhüllten Offenbarungen konnte nur zu weiterem Aberglauben und Mißverständnis führen. Was in der That kann ein Schüler des Occultismus, welcher Anfänger ist, aus den folgenden hochpoetischen Sätzen Éliphas Lévis entnehmen, die ebenso apokalyptisch sind, wie die Schriften von irgend einem der Alchimisten? Lucifer (das Astralicht) . . . ist eine vermittelnde Kraft, die in der ganzen Schöpfung existiert, sie dient zum Schaffen und zum Zerstören, und der Fall Adams war eine erotische Berauschung, welche seine Generation zum Sklaven dieses verhängnisvollen Lichtes gemacht hat, . . . jede geschlechtliche Leidenschaft, welche unsere Sinne überwältigt, ist ein Wirbelwind jenes Lichtes, der uns gegen den Abgrund des Todes zu ziehen versucht. Wahnsinn, Hallucinationen, Visionen, Ekstasen, sind alles Formen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/537.htm (1 of 2)20.06.2005 17:29:02 ABTEILUNG V einer sehr gefährlichen Erregung, welche diesem inneren Phosphor (?) zuzuschreiben ist. Somit hat das Licht schließlich die Natur des Feuers, dessen verständiger Gebrauch erwärmt und belebt, und dessen Übermaß im Gegenteile auflöst und vernichtet. Somit ist der Mensch berufen, eine unumschränkte Herrschaft über dieses (Astral-) Licht einzunehmen und dadurch seine Unsterblichkeit zu erobern und ist gleichzeitig davon bedroht, von demselben berauscht, verschlungen und für ewig vernichtet zu werden. Dieses Licht würde daher, insoferne es verschlingend, rachgierig und verderbenbringend ist, auf diese Art wirklich das Höllenfeuer, die Schlange der Legende sein; die verdrehten Irrtümer, von denen es voll ist, die Thränen und das Zähneknirschen der mißlungenen Wesen, die es verschlingt, das Phantom des Lebens, das jenen entschlüpft, und ihren Todeskampf zu verspotten und zu verhöhnen scheint, all das würde in der That der Teufel oder Satan sein. [13] [13] Histoire de la Magie, pp. 196, 197. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/537.htm (2 of 2)20.06.2005 17:29:02 ABTEILUNG V Es ist keine falsche Behauptung in alledem, nichts außer einer Überfülle übel angewendeter Metaphern, wie z.B. in der Verwendung des Mythos von Adam zu Erklärung der astralen Wirkungen. Âkâsha, [14] das Astrallicht, kann mit wenigen Worten definiert werden; es ist die Universalseele, die Matrix des Weltalls, das Mysterium magnum, aus dem alles, was existiert, durch Trennung oder Differentiation geboren ist. Es ist der Grund des Daseins; es erfüllt einen unendlichen Raum, ist der Raum selbst, in einem Sinn, oder sowohl in seinem sechsten wie siebenten Prinzip. [15] Aber als das Endliche im Unendlichen, muß dieses Licht im Bezug auf Offenbarung seine Schattenseite haben - wie bereits bemerkt. Und da das Unendliche niemals geoffenbart werden kann, deshalb muß das endliche Wort mit dem Schatten allein zufrieden sein, den seine Wirkungen auf die Menschheit herabziehen und welche den Menschen anziehen und zur Thätigkeit zwingen. Während daher das Astrallicht die Universale Ursache in ihrer ungeoffenbarten Einheit und Unendlichkeit ist, wird es im Bezug auf die Menschheit einfach zu den Wirkungen der Ursachen, die von den Menschen in ihren sündhaften Leben hervorbracht sind. Nicht seine hellen Bewohner - einerlei ob sie Geister des Lichtes oder der Finsternis genannt werden - sind es, welche Gut oder Böse hervorbringen, sondern die Menschheit selbst, welche die unvermeidliche Wirkung und Rückwirkung in dem großen magischen Agens bestimmt. Es ist die Menschheit, welche zur „Schlange der Genesis“ geworden ist, und so täglich und stündlich den Fall und die Sünde „der himmlischen Jungfrau“ verursacht - welche so zur Mutter der Götter und Teufel zu ein und derselben Zeit wird; denn sie ist die immer liebende, wohlthätige Gottheit für alle jene, welche ihre Seele und ihr Herz erregen, anstatt ihre schattenhafte geoffenbarte Wesenheit an sich zu ziehen, die von Éliphas Lévi das „verhängnisvolle“ Licht genannt wird, welches tötet und zerstört. Die Menschheit kann in ihren Einheiten seine Wirkungen besiegen und bemeistern; aber nur durch die Heiligkeit ihrer Leben und durch das Hervorbringen guter Ursachen. Es hat Macht nur über die geoffenbarten niedern Prinzipien – den Schatten der Unbekannten und Unerkennbaren Gottheit im Raume. Aber im Altertume und in Wirklichkeit ist Luzifer oder Luciferus der Name der englischen Wesenheit, welche dem Lichte der Wahrheit, sowie dem Lichte des Tages vorsteht. In dem großen valentinianischen Evangelium Pistis Sophia wird gelehrt, daß von drei Kräften, welche aus den heiligen Namen der drei dreifachen Kräfte ([korrekter Abdruck siehe Buch]) emanieren, jene der Sophia (der heilige Geist nach diesen Gnostikern - den gebildetsten von allen) im Planeten Venus oder Luzifer wohnt. So mag für den Profanen das Astrallicht Gott und Teufel zugleich sein - Demon est Deus inversus - das heißt, durch jeden Punkt des unendlichen Raumes http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/539.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:03 ABTEILUNG V dringen die magnetischen und elektrischen Ströme der belebten Natur, die Leben gebenden und Tod gebenden Wellen, denn Tod auf Erden wird Leben auf einer andern Ebene. Luzifer ist göttliches und irdisches Licht, der „heilige Geist“ und „Satan“ zu ein und derselben Zeit, indem der sichtbare Raum thatsächlich mit dem differenzierten Atem unsichtbar erfüllt ist; und das Astrallicht, die geoffenbarten Wirkungen von den beiden, welche eins sind, geleitet und angezogen von uns selbst, ist das Karma der Menschheit, sowohl eine persönliche als auch eine unpersönliche Wesenheit - persönlich, weil es der mystische Name ist, welchen St. Martin der Schar göttlicher Schöpfer, Führer und Herrscher dieses Planeten giebt; unpersönlich als die Ursache und Wirkung des universalen Lebens und Todes. Der Fall war das Ergebnis der Kenntnis des Menschen, denn seine „Augen wurden aufgethan“. In der That wurde ihm Weisheit und das Verborgene Wissen von dem „Gefallenen Engel“ gelehrt, denn der letztere war von diesem Tage an sein Manas, Gemüt und Selbstbewußtsein geworden. In jedem von uns ist jener goldene Faden beständigen Lebens - periodisch unterbrochen zu aktiven und passiven Cyklen von sinnlichem Dasein auf Erden, und übersinnlichem in Devachan - vom Anfange unseres Erscheinens auf dieser Erde an. Er ist der Sûtrâtmâ, der leuchtende Faden der unsterblichen unpersönlichen Monadenschaft, auf welchem unsere irdischen „Leben“ oder vergänglichen Iche wie ebenso viel Perlen aufgereiht sind - nach dem schönen Ausdrucke der Vedântaphilosophie. [14] Âkâsha ist nicht der Ether der Wissenschaft, wie einige Orientalisten es übersetzen. [15] Johannes Tritheim, der Abt von Spanheim, der größte Astrologe und Kabbalist seiner Zeit, sagt: „Die Kunst der göttlichen Magie besteht in der Fähigkeit, das Wesen der Dinge im Lichte der Natur (Astrallichte) wahrzunehmen, und durch den Gebrauch der Seelenkräfte des Geistes materielle Dinge aus dem unsichtbaren Weltall hervorzubringen, und in solchen Operationen müssen das Oben und das Unten zusammengebracht und zum Harmonischen Wirken veranlaßt werden. Der Geist der Natur (das http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/539.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:03 ABTEILUNG V Astrallicht) ist eine Einheit, die alles schafft und bildet, und indem sie durch das Werkzeug des Menschen wirkt, kann sie wunderbare Dinge hervorbringen. Solche Vorgänge finden entsprechend dem Gesetze statt. Ihr werdet das Gesetz kennen lernen, nach welchem diese Dinge vollbracht werden, wenn ihr euch selbst kennen lernt. Ihr werdet es kennen durch die Kraft des Geistes, die in euch ist, und es vollbringen, indem ihr euren Geist mit der Wesenheit, die aus euch selbst kommt, vermischt. Wenn ihr wünscht, in einem solchen Werke Erfolg zu haben, so müßt ihr wissen, wie ihr Geist und Leben in der Natur, und ferner, wie ihr die Astralseele in euch selbst trennt und sie greifbar macht, und dann wird die Substanz der Seele sichtbar und greifbar erscheinen, objektiv gemacht durch die Macht des Geistes.“ (Angeführt in Dr. Franz Hartmanns Paracelsus, pp. 164, 165.) http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/539.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:03 ABTEILUNG V Und nun ist es bewiesen, daß Satan, oder der rote feurige Drache, der „Herr des Phôsphoros“ - Schwefel war eine theologische Verbesserung - und Luzifer, oder der „Lichtträger“, in uns ist: er ist unser Gemüt, unser Versucher und Erlöser, unser intelligenter Befreier und Retter aus der reinen Tierheit. Ohne dieses Prinzip - der Emanation aus der eigentlichen Wesenheit des rein göttlichen Prinzipes Mahat (Intelligenz), welche unmittelbar aus dem Göttlichen Gemüte ausstrahlt - würden wir sicherlich nicht besser sein als Tiere. Der erste Mensch Adam war nur zu einer lebendigen Seele (Nephesh) gemacht, der letzte Adam war zu einem lebendigmachenden Geist gemacht [16] - sagt Paulus, dessen Worte sich auf die Bildung oder Schöpfung des Menschen beziehen. Ohne diesen lebendigmachenden Geist, oder das menschliche Gemüt oder Seele wäre kein Unterschied zwischen Mensch und Tier; sowie thatsächlich keiner zwischen den Tieren besteht mit Rücksicht auf ihre Handlungen. Der Tiger und der Esel, der Habicht und die Taube sind eines so rein und unschuldig wie das andere, weil unverantwortlich. Ein jedes folgt seinem Instinkt, der Tiger und der Habicht töten mit derselben Gleichgiltigkeit, wie der Esel eine Distel ißt, oder die Taube ein Getreidekorn aufpickt. Wenn der Fall die Bedeutung hätte, die ihm von der Theologie gegeben wird; wenn jener Fall als die Wirkung einer niemals von der Natur beabsichtigten Handlung - einer Sünde geschehen wäre, wie ist es mit den Tieren? Wenn uns gesagt wird, daß sie ihre Art infolge eben derselben „Erbsünde“ fortpflanzen, wegen welcher Gott die Erde verfluchte - und somit alles, was auf ihr lebt, so wollen wir eine andere Frage stellen. Es wird uns von der Theologie, sowie von der Wissenschaft gesagt, daß das Tier auf Erden viel früher war als der Mensch. Wir fragen die erstere: Wie hat es seine Art fortgepflanzt, bevor die Frucht vom Baume der Erkenntnis des Guten und des Bösen gepflückt worden war? Wie gesagt: Die Christen - viel weniger klar blickend als der große Mystiker und Befreier, dessen Namen sie angenommen haben, dessen Lehren sie mißverstanden und entstellt, und dessen Andenken sie durch ihre Thaten besudelt haben nahmen den jüdischen Jehovah wie er war, und strebten natürlich vergeblich, das Evangelium des Lichts und der Freiheit mit der Gottheit der Finsternis und der Unterwürfigkeit in Einklang zu bringen. [17] Aber es ist jetzt hinlänglich erwiesen, daß alle sogenannten bösen Geister, welche mit den Göttern gekämpft haben sollen, als Persönlichkeiten wesensgleich sind; daß ferner alle alten Religionen denselben Satz lehrten, mit Ausnahme des letzten Schlusses, welcher von dem christlichen verschieden ist. Die sieben ursprünglichen Götter hatten alle einen doppelten Zustand, einen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/541.htm (1 of 5)20.06.2005 17:29:04 ABTEILUNG V wesentlichen und einen zufälligen. In ihrem wesentlichen Zustande waren sie alle die Erbauer oder Former, die Erhalter und die Herrscher dieser Welt; und in dem zufälligen Zustande stiegen sie, sich in sichtbare Körperlichkeit kleidend, auf die Erde herab und herrschten auf ihr als Könige und Unterweiser der niederen Scharen, die sich wiederum auf ihr als Menschen inkarniert hatten. So zeigt die esoterische Philosophie, daß der Mensch in Wahrheit die geoffenbarte Gottheit nach ihren beiden Aspekten ist - dem guten und dem bösen, aber die Theologie kann diese philosophische Wahrheit nicht zugestehen. Dies zu thun - nachdem sie thatsächlich das Dogma von den Gefallenen Engeln in seiner buchstäblichen Bedeutung lehrt, und aus Satan den Eckstein und Pfeiler des Dogmas von der Erlösung gemacht hat - wäre selbstmörderisch. Nachdem man einmal gezeigt hat, daß die aufrührerischen Engel von Gott und dem Logos in ihren Persönlichkeiten verschieden sind, zuzugestehen, daß der Herabfall der ungehorsamen Geister einfach ihren Fall in Zeugung und Stoff bedeutet, wäre gleichbedeutend mit dem Ausspruche, daß Gott und Satan wesensgleich seien. Denn nachdem der Logos oder Gott das Aggregat jener einstmals göttlichen Schar ist, die unter der Anklage steht, gefallen zu sein, so würde natürlich folgen, daß der Logos und Satan eins sind. So war aber die wirkliche philosophische Anschauung im Altertum über den jetzt entstellten Lehrsatz. Das Verbum, oder der „Sohn“ wurde in einem doppelten Aspekt von den heidnischen Gnostikern gezeigt - er war in der That eine Zweiheit in voller Einheit. Daher die endlosen und verschiedenen nationalen Versionen. Die Griechen hatten Jupiter, den Sohn des Vaters Kronos, der ihn in die Tiefen des Kosmos hinabstürzt. Die Ârier hatten Brahmâ (in der späteren Theologie) von Shiva in den Abgrund der Finsternis gestürzt, u. s. w. Aber der Fall aller dieser Logoi und Demiurgen von ihrer ursprünglichen erhabenen Stellung enthielt in allen Fällen eine und dieselbe esoterische Bedeutung; den Fluch; in seinem philosophischen Sinne, auf dieser Erde inkarniert zu sein; eine unvermeidliche Sprosse auf der Leiter der kosmischen Entwicklung, ein hoch philosophisches und zutreffendes karmisches Gesetz, ohne welches das Vorhandensein des Bösen auf Erden für immer ein verschlossenes Geheimnis für das Verständnis wahrer Philosophie bleiben müßte. Zu sagen, wie der Verfasser der Esprits Tombés des Paiens thut: Das Christentum ist auf zwei Pfeilern aufgebaut, auf jenen des Bösen ([korrekter Abdruck siehe Buch]), und dem des Guten ([korrekter Abdruck siehe Buch]); kurz gesagt, auf zwei Kräften ([korrekter Abdruck siehe Buch]): wenn wir daher die Bestrafung der bösen Kräfte unterdrücken, so wird die schützende Bestimmung der guten Kräfte weder Wert noch Sinn haben http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/541.htm (2 of 5)20.06.2005 17:29:04 ABTEILUNG V - heißt den unphilosophischesten Unsinn aussprechen. Wenn es zum christlichen Dogma paßt und es erklärt, so verdunkelt es die Thatsachen und Wahrheiten der ursprünglichen Weisheit der Zeitalter. Die vorsichtigen Andeutungen des Paulus haben alle die wahre esoterische Bedeutung, und es bedurfte Jahrhunderte scholastischer Kasuistik, um ihnen die falsche Färbung in ihren gegenwärtigen Auslegungen zu geben. Das Verbum und Luzifer sind eins in ihrem doppelten Aspekt; und der „Fürst der Luft“ (princeps aeris hujus) ist nicht der „Gott jener Periode“, sondern ein immerdauerndes Prinzip. Wenn von dem letzteren gesagt wurde, daß er immer die Welt umkreise (qui circumambulat terram), so bezog sich der große Apostel einfach auf die unaufhörlichen Cyklen menschlicher Inkarnationen, in denen das Böse immer vorherrschen wird bis zu dem Tage, an dem die Menschheit durch die wahre göttliche Erleuchtung erlöst wird, welche die richtige Auffassung der Dinge giebt. Es ist leicht, undeutliche Ausdrücke, die in toten und langvergessenen Sprachen geschrieben sind, zu entstellen, und sie den unwissenden Massen betrügerisch als Wahrheiten und geoffenbarte Thatsachen vorzusetzen. Die Übereinstimmung des Gedankens und der Bedeutung ist der eine Umstand, der dem Schüler bei allen Religionen auffällt, welche die Überlieferung von den gefallenen Geistern erwähnen, und unter jenen großen Religionen findet sich nicht eine, welche es unterließe, sie in der einen oder anderen Form zu beschreiben. So sieht Hoangty, der Große Geist, seine Söhne, welche thätige Weisheit erlangt hatten, in das Thal des Schmerzes fallen. Ihr Führer, der fliegende Drache, welcher von der verbotenen Ambrosia getrunken hatte, fiel auf die Erde mit seiner Schar (seinen Königen). Im Zend Avesta sucht Angra Mainyu (Ahriman), sich selbst mit Feuer (den „Flammen“ der Strophen) umgebend, die Himmel zu erobern, [18] während Ahura Mazda, der von dem festen Himmel, den er bewohnt, herabsteigt, um den Himmeln, die sich drehen (in Zeit und Raum, den geoffenbarten Welten der Cyklen einschließlich jener der Inkarnation) zu helfen, und die Amshaspands, die „sieben hellen Sravah“, die von ihren Sternen begleitet sind, den Ahriman bekämpfen, und die besiegten Devas mit ihm zugleich zur Erde fallen. [19] Im Vendîdâd werden die Daêvas „Übelthäter“ genannt, und dargestellt, wie sie „in die Tiefen der . . . . Höllenwelt“ oder Materie stürzen. [20] Dies ist eine Allegorie, welche die Devas zur Inkarnation gezwungen zeigt, sobald sie sich von ihrer väterlichen Wesenheit getrennt haben, oder mit andern Worten, nachdem die Einheit zur Vielheit geworden war, nach Differentiation und Offenbarung. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/541.htm (3 of 5)20.06.2005 17:29:04 ABTEILUNG V [16] Der wirkliche ursprüngliche Text von I. Korinther, XV. 44, würde, kabbalistisch und esoterisch wiedergegeben, lauten: „Es wird gesäet ein Seelen-Leib (nicht ,natürlicher’ Leib), und wird auferstehen „ein Geist-Leib“. St. Paulus war ein Initiierter, und seine Worte haben eine ganz verschiedene Bedeutung, wenn sie esoterisch gelesen werden. Der Leib „wird gesäet in Schwachheit (Passivität), und wird auferstehen in Kraft“ (v. 43) - oder in Geistigkeit und Verstand. [17] „Der Krieg im Himmel“ (Theosophist, III, 24, 36, 67), von Godolphin Mitford, im späteren Leben Murad Ali Beg. In Indien geboren, der Sohn eines Missionärs, wurde G. Mitford zum Islam bekehrt, und starb als Mohamedaner im Jahre 1884. Er war ein höchst außerordentlicher Mystiker, von großer Gelehrsamkeit und bemerkenswertem Verstand. Aber er verließ den Rechten Pfad und verfiel sofort der karmischen Vergeltung. Wie von dem Verfasser des angeführten Aufsatzes gut gezeigt ist: „Die Anhänger der besiegten , Elohim’, die zuerst von den siegreichen Juden (den Jehoviten) massakriert, und dann von den siegreichen Christen und Mohammedanern überredet wurden, blieben (nichtsdestoweniger) bestehen . . . . Einige (von diesen verstreuten Sekten) . . . haben selbst die Überlieferung von dem wahren Vernunftgrund ihres Glaubens verloren - in Verborgenheit und Geheimnis das Prinzip von Feuer, Licht und Freiheit zu verehren. Warum rufen die sabäischen Beduinen (ihrem Bekentnisse nach Monotheisten, wenn sie in mohammedanischen Städten) in der Einsamkeit der Wüstennacht noch immer die „Himmlische Schaar“ der Gestirne an? Warum verehren die Yezidis, die ,Teufelsanbeter’ den ,Muluk-Taoos’ - den ,Herrn Pfau’ - das Emblem des Stolzes und des hundertäugigen Verstandes (und auch der Initiation), welcher aus dem Himmel mit Satan ausgetrieben wurde, nach einer alten orientalischen Überlieferung? Warum glauben die Gholaiten und die ihnen verwandten mesapotamisch-iranischen mohammedanischen Sekten an http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/541.htm (4 of 5)20.06.2005 17:29:04 ABTEILUNG V den ,Noor IllhahÎ’ - das ,Licht der Elohim’ - das in Anastase durch hundert prophetische Führer hindurch überliefert wurde? Deshalb, weil sie in unwissendem Aberglauben die traditionelle Religion der ,Lichtgottheiten’, welche Jehovah gestürzt hat, fortgesetzt haben!“ (p. 69) - vielmehr gestürzt haben soll; denn wenn er sie gestürzt hätte, hätte er auch sich selbsdt gestürzt. Der Muluk-Taoos ist Maluk, „Herrscher“, wie in der Fußnote gezeigt wird. Er ist nur eine neue Form von Moloch, Melek, Molech, Malayak und Malachim - Sendboten, Engel u. s. w. [18] So handelt jeder YogÎ und selbst jeder Christ, denn man muß das Himmelreich mit Gewalt erobern - wird uns gelehrt. Warum soll also ein solches Verlangen einen zum Teufel machen? [19] Acad. Des Inscrip., XXXIX, 690. [20] Fargard, XIX. 47; Darmesteter`s Übers., p. 218. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/541.htm (5 of 5)20.06.2005 17:29:04 ABTEILUNG V Typhon, der ägyptische Python, die Titanen, die Suras und die Asuras, gehören alle derselben Sage von Geistern, die die Erde bevölkern, an. Sie sind nicht „Dämonen, die beauftragt sind, dieses sichtbare Weltall zu erschaffen und zu organisieren“, sondern die Former oder „Baummeister“ der Welten, und die Vorfahren des Menschen. Sie sind die gefallenen Engel, metaphorisch - die „wahren Spiegel“ der „ewigen Weisheit“. Was ist die vollkommene Wahrheit sowie die esoterische Bedeutung in Bezug auf diese universale Mythe? Das ganze Wesen der Wahrheit kann nicht von Mund zu Ohr überliefert werden. Auch kann keine Feder es beschreiben, nicht einmal jene des aufzeichnenden Engels, wenn nicht der Mensch die Antwort in dem Heiligtume seines eigenen Herzens finde, in den innersten Tiefen seiner göttlichen Intuition. Es ist das große SIEBENTE GEHEIMNIS der Schöpfung, das erste und das letzte; und jene, welche die Offenbarung St. Johannis lesen, können seinen Schatten unter dem siebenten Siegel versteckt finden. Es kann nur in seiner augenscheinlichen, gegenständlichen Form dargestellt werden, wie das ewige Rätsel der Sphinx. Wenn die Sphinx sich selbst ins Meer warf und zu Grunde ging, so geschah dies nicht, weil Oedipus das Geheimnis der Zeitalter enträtselt hatte, sondern weil er durch Anthropomorphisieren des Immergeistigen und des Subjektiven die große Wahrheit für immer entehrt hatte. Daher können wir es nur von seiner philosophischen und intellektuellen Ebene aus geben, aufgeschlossen beziehungsweise mit drei Schlüsseln - denn die letzten vier Schlüssel von den sieben, welche die Thore zu den Geheimnissen der Natur weit öffnen, sind in den Händen der höchsten Initiierten, und können den großen Massen nicht bekannt gemacht werden - zum mindesten nicht in diesem Jahrhundert. Der tote Buchstabe ist überall dasselbe. Der Dualismus in der altpersischen Religion war aus exoterischer Auslegung hervorgegangen. Der heilige Airyaman, der „Geber des Wohles“, [21] der in dem Gebete mit Namen Airyama-ishyô angerufen wird, ist der göttliche Aspekt des Ahriman, „des tödlichen, des Daêva der Daêvas“, [22] und Angra Mainyu ist der dunkle materielle Aspekt des ersteren. „Bewahre uns vor unserm Hasser, o Mazda und Ârmaita Spenta“, [23] hat als Gebet und Anrufung eine übereinstimmende Bedeutung mit “Führe uns nicht in Versuchung”, und wird vom Menschen an den schrecklichen Geist der Dualität im Menschen selbst gerichtet. Denn Ahura Mazda ist der Geistige, Göttliche und Gereinigte Mensch, und Ârmaita Spenta, der Geist der Erde oder Stofflichkeit, ist dasselbe wie Ahriman oder Angra Mainyu in einem Sinne. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/543.htm (1 of 2)20.06.2005 17:29:04 ABTEILUNG V Die Gesamtheit der magischen oder altpersischen Litteratur - oder was jetzt davon übrig ist - ist magisch, occult, daher allegorisch und symbolisch, selbst sein „Geheimnis des Gesetzes“. [24] Nun halten die Mobed und die ParsÎ während des Opfers ihr Auge auf Baresma gerichtet - der göttliche Zweig vom „Baume“ des Ormazd war in ein Bündel metallener Stäbe verwandelt worden und wundern sich, warum weder die Amesha Spentas, noch „die hohen und schönen goldenen Haômas, noch selbst ihre Vohu-Manô (gute Gedanken), noch ihre Râta (Opfergaben)“ ihnen viel helfen. Sie mögen über den „Baum der Weisheit“ meditieren und durch Studium die Früchte desselben eine nach der andern sich zu eigen machen. Der Weg zum Baume des ewigen Lebens, zum weißen Haôma, zum Gaokerena, führt von einem Ende der Erde zum andern; und Haôma ist im Himmel, sowie auf Erden. Aber um neuerdings ein Priester desselben zu werden, und ein „Heiler“, muß der Mensch sich selber heilen, denn dies muß geschehen, bevor er andere heilen kann. [21] Vendîdâd, Far. XX. 12; a. a. O., p. 222. [22] Ebenda, Far. XIX. 43; a. a. O., p. 218. [23] Aus dem Vendîdâd Sâdah, angeführt von Darmesteter, a. a. O., p. 223. [24] Siehe den Gâtha in Yasna XLIV. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/543.htm (2 of 2)20.06.2005 17:29:04 ABTEILUNG V Dies beweist aufs neue, daß die sogenannten „Mythen“, wenn sie zum mindesten mit einem annähernden Grade von Richtigkeit behandelt werden sollen, genau von allen ihren Aspekten aus untersucht werden müssen. In Wahrheit muß jeder der sieben Schlüssel an seiner richtigen Stelle gebraucht werden, und darf niemals mit den andern vermengt werden - wenn wir den ganzen Cyklus der Mysterien entschleiern wollen. In unserer Zeit des trostlosen seelentötenden Materialismus sind die alten Priester-Initiierten in der Ansicht unserer gelehrten Generationen gleichbedeutend mit geschickten Betrügern geworden, die die Feuer des Aberglaubens anfachen, um leichter Herrschaft über die Gemüter der Menschen zu erlangen. Dies ist eine unbegründete Verleumdung, die durch Skeptizismus und lieblose Gedanken erzeugt ist. Niemand glaubte mehr als sie an Götter, oder, wie wir sie nennen können, die geistigen und jetzt unsichtbaren Mächte oder Geister, die Dinge an sich der Erscheinungen; und sie glaubten einfach, weil sie wußten. Und wenn sie auch, nachdem sie in die Geheimnisse der Natur initiiert waren, gezwungen waren, ihre Kenntnis den Profanen vorzuenthalten, welche sie sicherlich mißbraucht hätten, war eine solche Geheimhaltung unleugbar weniger gefahrvoll, als das Vorgehen ihrer Usurpatoren und Nachfolger. Die ersteren lehrten nur das, was sie gut wußten. Die letzteren, welche lehren, was sie nicht wissen, haben als einen sicheren Hafen für ihre Unwissenheit eine eifersüchtige und grausame Gottheit erfunden, welche dem Menschen bei Strafe der Verdammung verbietet, in seine Geheimnisse zu spähen. Und das mögen sie wohl thun, denn ihre Geheimnisse können gesitteten Ohren im besten Falle angedeutet, niemals beschrieben werden. Schlagt Kings Gnostics and their Remains auf, und sehet selber, was die ursprüngliche Bundeslade war, nach dem Verfasser, welcher sagt: Es besteht eine rabbinische Überlieferung, . . . daß die über derselben angebrachten Cherubim als männlich und weiblich dargestellt waren, in Ausführung der Begattung, um die große Lehre von der Wesenheit von Form und Stoff, den zwei Prinzipien aller Dinge, auszudrücken. Als die Chaldäer in das Heiligtum einbrachen und dieses höchst erstaunliche Emblem erblickten, riefen sie natürlich genug aus: „Ist dies euer Gott, von dem ihr prahlt, daß Er ein solcher Liebhaber der Reinheit ist?“ [25] King glaubt, daß diese Überlieferung „allzusehr nach alexandrinischer Philosophie schmeckt, um irgend welche Glaubwürdigkeit zu beanspruchen,“ was wir bezweifeln. Die Gestalt und Form der Schwingen der beiden Cherubim, welche zur rechten und linken Seite der Lade stehen, welche Schwingen über dem „Allerheiligsten“ sich begegnen, sind ein in sich selbst ganz beredtes http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/545.htm (1 of 2)20.06.2005 17:29:05 ABTEILUNG V Emblem, nicht zu sprechen von dem „heiligen“ Jod in der Lade! Das Geheimnis des Agathodämon, dessen Legende sagt: „Ich bin Chnumis, Sonne des Weltalls, 700,“ kann allein das Geheimnis Jesu lösen, dessen Namenszahl „888“ ist. Es ist nicht der Schlüssel des heiligen Petrus, oder das Kirchendogma, sondern der Narthex - der Stab des Kandidaten für Initiation - der dem Griffe der lange schweigenden Sphinx der Zeitalter entwunden werden muß. Unterdessen: Die Auguren, welche, wenn sie einander begegneten, ihre Zungen in ihre Backen schieben müssen, um den Ausbruch eines Gelächters zu unterdrücken, mögen in unserem eigenen Zeitalter zahlreicher sein, als sie es je waren zur Zeit des Sulla. [25] a. a. O., p. 441. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/545.htm (2 of 2)20.06.2005 17:29:05 ABTEILUNG VI ABTEILUNG VI. PROMETHEUS, DER TITAN. SEIN URSPRUNG IM ALTEN INDIEN. In unseren modernen Zeit besteht nicht der geringste Zweifel in den Ansichten der besten europäischen Symbologen daran, daß der Name Prometheus die größte und geheimnisvollste Bedeutung im Altertume besaß. Bei der Erzählung der Geschichte des Deukalion, welchen die Böotier als den Vorfahren der Menschengeschlechter betrachteten, und welcher nach der bedeutsamen Sage der Sohn des Prometheus war, bemerkt der Verfasser der Mythologie de la Grèce Antique: Somit ist Prometheus etwas mehr als das Urbild der Menschheit; er ist ihr Erzeuger. Auf dieselbe Art, wie wir den Hephaistos das erste Weib (Pandora) formen und sie mit Leben begaben sahen, so knetet Prometheus den feuchten Lehm, aus welchem er den Körper des ersten Menschen bildet, welchen er mit dem Seelenfunken begaben will. [1] Nach der Flut des Deukalion hatte Zeus, wie sie sagten, dem Prometheus und der Athene aufgetragen, ein neues Menschengeschlecht aus dem von den Wassern der Sintflut zurückgelassenen Schlamme hervorzurufen, [2] und zur Zeit des Pausanias wurde der Schlamm, den der Heros zu diesem Zweck verwendet hatte, noch immer in Phôkis gezeigt. [3] Auf verschiedenen archaischen Bildsäulen sehen wir noch den Prometheus einen menschlichen Körper formen, entweder allein oder mit Athenens Hilfe. [4] Derselbe Verfasser erinnert uns an eine andere gleichermaßen geheimnisvolle Persönlichkeit, wenn sie auch weniger allgemein bekannt ist als Prometheus, deren Legende bemerkenswerte Analogien mit jener des Titanen darbietet. Der Name dieses zweiten Ahnen und Erzeugers ist Phoroneus, der Held eines alten Gedichtes, das unglücklicherweise nicht mehr erhalten ist, der Phoroneiden. Seine Sage war in Argolis lokalisiert, wo eine beständige Flamme auf seinem Altare unterhalten wurde, zur Erinnerung daran, daß er der Herabbringer des Feuers auf die Erde gewesen war. [5] Ein Wohlthäter der Menschen, gleich Prometheus, hatte er sie zu Teilhabern einer jenen Wonne auf Erden gemacht. Plato [6] und Klemens von Alexandrien [7] sagen, daß Phoroneus der erste Mensch war, oder der „Vater der Sterblichen“. Seine Abstammungsgeschichte, die ihm den Fluß Inachos als seinen Vater zuteilt, erinnert uns als jene des http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/546.htm (1 of 2)20.06.2005 17:29:05 ABTEILUNG VI Prometheus, welche jene Titanen zum Sohne des Okeanide Klymene macht. Aber die Mutter des Phoroneus war die Nymphe Melia; eine bedeutungsvolle Abkunft, die ihn vom Prometheus unterscheidet. [8] [1] Apollodorus, I. 7, 1. [2] Ovid, Metam., I. 81. Etym. M., v. ([korrekter Abdruck siehe Buch]) [3] Pausanias, X. 4, 4. [4] a. a. O., p. 264. [5] Pausanias, II. 19, 5; vgl. 20, 3. [6] Timäus, p. 22. [7] Strom., I. p. 380. [8] Decharme, ebenda, p. 265. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/546.htm (2 of 2)20.06.2005 17:29:05 ABTEILUNG VI Melia, denkt Decharme, ist die Personifikation des „Eschenbaumes“, aus dem, nach Hesiod, das Geschlecht des ehernen Zeitalters hervorgegangen ist, [9] und welcher der aller ârischen Mythologie gemeinsame himmlische Baum bei den Griechen ist. Diese Esche ist die Yggdrasil der nordischen Mythologie, welche die Nornen täglich mit den Wasser aus der Quelle der Urd besprengen, damit sie nicht verwelke. Er bleibt grünend bis in die letzten Tage des goldenen Zeitalters. Dann geben die Nornen - die drei Schwestern, welche beziehungsweise in die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft blicken - den Beschluß des Orlog oder Schicksals (Karma) bekannt, aber die Menschen sind sich nur der Gegenwart bewußt. (Aber wenn) Gullweig (Golderz) kommt, die behexende Zauberin . . . welche, dreimal ins Feuer geworfen, jedes Mal schöner hervorgeht als zuvor, und die Seelen der Götter und Menschen mit nicht zu besänftigendem Verlangen erfüllt, da treten die Nornen . . . ins Dasein, und der selige Friede des Kindheitstraumes entschwindet, und die Sünde kommt ins Dasein mit allen ihren bösen Folgen (und Karma). [10] Das dreimal geläuterte Gold ist - Manas, die bewußte Seele. Bei den Griechen versinnbildlichte der Eschenbaum dieselbe Idee. Seine üppigen Zweige sind der Sternenhimmel, golden bei Tage und mit Sternen besäet bei Nacht - mit den Früchten der Melia und Yggdrasil, unter deren schützendem Schatten die Menschheit während des goldenen Zeitalters ohne Begierde, sowie ohne Furcht lebte. „Jener Baum hatte eine Frucht, oder einen brennenden Zweig, welcher der Blitz war“ - vermutet Decharme. Und hier setzt der ertötende Materialismus des Zeitalters ein, jene sonderbare Verkehrtheit im modernen Gemüt, die wie ein Nordsturm alles ihr im Wege stehende niederbeugt und jede Intuition erfrieren läßt, indem sie ihr auf die physischen Spekulationen des Tages keinen Einfluß gestattet. Nachdem der gelehrte Verfasser der Mythologie de la Grèce Antique in Prometheus nichts anderes gesehen hat, als „Feuer durch Reibung“, nimmt er in dieser „Frucht“ eine Kleinigkeit mehr denn eine Anspielung auf irdisches Feuer und seine Entdeckung wahr. Es ist nicht länger das Feuer, entstanden durch den Fall eines Blitzes, der etwas trockenen Brennstoff in Brand setzt, und so alle seine unschätzbaren Wohlthaten den paläolithischen Menschen offenbart - sondern diesmal etwas Geheimnisvolleres, obwohl ebenso irdisches! http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/547.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:06 ABTEILUNG VI Ein göttlicher Vogel, der in den Ästen (des himmlischen Eschenbaumes) nistete, stahl jenen Zweig (oder die Frucht) und trug ihn in seinem Schnabel hinab auf die Erde. Nun ist das griechische Wort [korrekter Abdruck siehe Buch] das genaue Äquivalent des Sanskritwortes [korrekter Abdruck siehe Buch], “der eilige“, ein Beiname des Agni, betrachtet als der Träger des göttlichen Funkens. Phoroneus, Sohn der Melia oder der himmlischen Esche, entspricht somit wahrscheinlich einer viel älteren Vorstellung, als jener, welche den pramantha (der alten ârischen Hindûs) in den griechischen Prometheus verwandelte. Phoroneus ist der (personificierte) Vogel, der den himmlischen Blitz zur Erde bringt. Überlieferungen, welche sich auf die Geburt der ehernen Rasse beziehen, und jene, die aus Phoroneus den Vater der Argiver machten, sind für uns ein Beweis, daß dieser Donnerkeil (oder Blitz), sowie in der Sage vom Hephaistos oder Prometheus, der Ursprung des Menschengeschlechtes war. [11] Dies bietet uns noch nicht mehr als die äußere Bedeutung der Symbole und der Allegorie. Es wird nun angenommen, daß der Name Prometheus enträtselt worden ist. Aber die modernen Mythologen und Orientalisten sehen darin nicht länger mehr, was ihre Väter auf Grund des gesamten klassischen Altertums sahen. Sie finden darin nur etwas, was dem Geiste des Zeitalters viel angemessener ist, nämlich ein phallischen Element. Aber der Name Phoroneus, sowie jener des Prometheus, trägt nicht eine, auch nicht bloß zwei, sondern eine Reihe von esoterischen Bedeutungen. Beide beziehen sich auf die sieben himmlischen Feuer; auf Agni Abhimânin, seine drei Söhne, und ihre fünfundvierzig Söhne, die die Neunundvierzig Feuer bilden. Beziehen sich alle diese Zahlen bloß auf die irdische Art des Feuers und auf die Flamme der geschlechtlichen Leidenschaft? Erhob sich das indische ârische Gemüt niemals über solche reinsinnliche Vorstellungen; jenes Gemüt, welches von Prof. Max Müller für das am geistigsten und mystischesten veranlagte des ganzen Erdballes erklärt wird? Die Zahl jener Feuer hätte allein schon eine Andeutung der Wahrheit an die Hand geben sollen. Es wird uns gesagt, daß einem in diesem Zeitalter des rationellen Denkens nicht länger gestattet ist, den Namen Pro-metheus so zu erklären, wie es die alten Griechen thaten. Die letzteren, wie es scheint: die sich auf die scheinbare Analogie von [korrekter Abdruck siehe Buch] mit dem Zeitworte [korrekter Abdruck siehe Buch] beriefen, sahen in ihm den Typus des „voraussehenden“ Menschen, welchem der Symmetrie halber ein Bruder beigeben wurde - Epimetheus, oder „der, welcher nach dem Ereignis http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/547.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:06 ABTEILUNG VI Rat annimmt.“ [12] [9] Opera et Dies, 142-145. Nach der occulten Lehre vergingen drei Yugas während der Zeit der dritten Wurzelrasse, d. i. das Satya, das Tretâ, und das Dvâpara Yuga - entsprechend dem goldenen Zeitalter in ihrer ersten Unschuld; dem Silbernen, als sie ihre Reife erlangte; und dem ehernen Zeitalter, als sie, sich in Geschlechter trennend, zu den mächtigen Halbgöttern der alten Zeit wurde. [10] Asgard and the Gods, pp. 11, 13. [11] a. a. O., p. 266. [12] Ebenda, p. 258. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/547.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:06 ABTEILUNG VI Aber jetzt haben die Orientalisten anders entschieden. Sie kennen die wirkliche Bedeutung der zwei Namen besser als jene, die sie ersonnen hatten. Die Legende beruht auf einem Ereignis von universeller Wichtigkeit. Sie war aufgestellt zur Erinnerung an: ein großes Ereignis, welches auf die Einbildungskraft der ersten Zeugen einen tiefen Eindruck gemacht haben muß, und dessen Gedächtnis seither niemals aus der Erinnerung des Volkes entschwunden ist. [13] Was war dies? Legen wir jede poetische Erdichtung bei Seite, alle jene Träume vom goldenen Zeitalter; und stellen uns argumentieren die modernen Gelehrten - den ersten elenden Zustand der Menschheit in seiner ganzen rohen Wirklichkeit vor, dessen wohlgetroffenes Bild uns nach Aischylos von Lucretius gezeichnet worden ist, und dessen genaue Wahrheit jetzt durch die Wissenschaft bestätigt wird; und dann können wir besser verstehen, daß in Wirklichkeit ein neues Leben für den Menschen begann an jenem Tage, an dem er den ersten Funken sah, der durch die Reibung zweier Holzstücke oder aus den Adern eines Feuersteins hervorgebracht war. Wie konnten die Menschen anders denn Dankbarkeit für jenes geheimnisvolle und wunderbare Wesen fühlen, das sie nunmehr nach ihrem Willen erschaffen konnten, und das sofort nach seiner Entstehung wuchs und sich ausbreitete, indem es sich mit eigentümlicher Kraft entwickelte. War diese irdische Flamme nicht ihrer Natur nach analog dem, das ihnen von oben herab sein Licht und seine Wärme sendete, und das sie im Blitze erschreckte? War sie nicht aus der selben Quelle hergeleitet? Und wenn ihr Ursprung im Himmel war, muß sie nicht eines Tages auf die Erde herabgebracht worden sein? Wenn so, wer war das mächtige Wesen, das wohlthätige Wesen, Gott oder Mensch, der es erobert hatte? Derart sind die Fragen, welche die Wissbegierde der Ârier in den frühen Tagen ihres Daseins vorbrachte, und welche ihre Antwort in dem Prometheusmythos fanden. [14] Die Philosophie der occulten Wissenschaft findet zwei schwache Punkte in den obigen Widerlegungen, und geht daran, diese zu bezeichnen. Der elende Zustand der Menschheit, wie ihn Aischylos und Lucrez beschreiben, war damals, in den frühen Tagen der Ârier, nicht jämmerlicher, als er jetzt ist. Jener „Zustand“ war auf die wilden Stämme beschränkt; und die jetzt existierenden Wilden sind nicht eine Spur glücklicher oder unglücklicher als ihre Vorväter vor einer Million Jahre waren. Es ist eine angenommene Thatsache in der Wissenschaft, daß „rohe Werkzeuge, die genau jenen gleichen, welche unter bestehenden Wilden im Gebrauche sind,“ im Flußsande und in Höhlen sich finden, die geologisch „ein ungeheures Alter bedeuten“. Jene Ähnlichkeit ist so groß, daß, wie der Verfasser von The Modern Zoroastrian uns sagt: Wenn die in der Kolonialausstellung befindliche Sammlung von Steinkelten und Pfeilspitzen, wie sie von den Buschmännern von Südafrika benützt werden, Seite an Seite mit einer aus dem Britischen Museum stammenden von ähnlichen Gegenständen aus der Kent´s Cavern oder aus den Höhlen der Dordogne gestellt würden, so würde niemand, außer ein Sachverständiger zwischen ihnen unterscheiden können. [15] Und wenn jetzt, in unserem Zeitalter der höchsten Civilisation es Buschmänner giebt, die intellektuell nicht höher stehen als die Menschenrasse, welche Devonshire und Südfrankreich während des paläolithischen Zeitalters bewohnte, warum konnte die letztere nicht gleichzeitig gelebt haben und Zeitgenossin gewesen sein und anderen Rassen, die ebenso hochcivilisiert für ihre Zeit waren, als wir für die unsere sind? Daß die Summe des Wissens sich in der Menschheit täglich vermehrt, „daß aber die intellektuelle Fähigkeit nicht mit ihr zunimmt,“ zeigt sich, sobald der Intellekt, wenn nicht das physische Wissen, der Euklide, Pythagorasse, Pâninis, Kapilas, Platos und Sokratesse mit jenen der Newtons, Kante, und der modernen Huxleys und Häckels verglichen wird. Beim Vergleiche der von dem Kraniologen Dr. J. Barnard Davis erhaltenen Ergebnisse [16] mit Bezug auf den inneren Fassungsraum des Schädels - sein Volumen ist als der Maßstab und das Kriterium zur Beurteilung der Verstandesfähigkeiten angenommen - findet Dr. Pfaff, daß diese Kapacität bei den Franzosen (die gewiß in der höchsten Reihe der Menschheit stehen), 88·4 Kubikzoll beträgt, und somit „merklich kleiner ist als jene bei den Polynesiern im allgemeinen, welche selbst bei vielen Papuas und Alfuras der niedersten Stufe sich auf 89 und 89·7 Kubikzoll beläuft; woraus hervorgeht, daß die Qualität und nicht die Quantität die Ursache der intellektuellen Fähigkeit ist. Nachdem der mittlere Index der Schädel bei den verschiedenen Rassen jetzt als „eines der charakteristischsten Merkmale des Unterschieds zwischen verschiedenen Rassen“ anerkannt ist, so ist die folgende Vergleichung bedeutsam: Der Breitenindex bei den Skandinaviern (ist) an 75; bei den Engländern an 76; bei den Holsteinern an 77; im Breisgrau an 80; http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/549.htm (1 of 2)20.06.2005 17:29:06 ABTEILUNG VI Schillers Schädel zeigt einen Breitenindex sogar von 82 . . . die Maduresen auch 82! Schließlich bringt dieselbe Vergleichung zwischen den ältesten bekannten Schädeln und den europäischen die überraschende Thatsache ans Licht: Die meisten dieser alten Schädel, welcher der Steinzeit angehören, stehen dem Volumen nach viel mehr über, als unter dem Durchschnitt des Gehirns des jetzt belebenden Menschen. Berechnet man die Maße für die Höhe, Breite und Länge in Zollen aus den durchschnittlichen Messungen der verschiedenen Schädel, so werden die folgenden Summen erhaltem: 1. Altnordische Schädel der Steinzeit . . . . . . . . 18·877 Zoll 2. Durchschnitt von 48 Schädeln derselben Periode aus England . . . . . . . . . . . . . . . . 18·858 „ 3. Durchschnitt von 7 Schädeln derselben Periode aus Wales 18·649 „ 4. Durchschnitt aus 36 Schädeln der Steinzeit aus Frankreich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18·220 „ Der Durchschnitt der jetzt lebenden Europäer ist 18·579 Zoll; der der Hottentotten 17·795 Zoll! Diese Zahlen zeigen klar: Die Größe des Gehirns der ältesten uns bekannten Völkerschaften ist keine solche, daß sie dieselben auf eine niedere Stufe stellen würde, als auf die der jetzt lebenden Bewohner der Erde. [17] Außerdem zeigen sie, daß das „fehlende Glied“ in leere Luft verschwindet. Davon jedoch ein andermal mehr: wir müssen zu unserem unmittelbaren Gegenstand zurückkehren. [13] Ebenda, p. 257. [14] Ebenda, p. 258. [15] a. a. O., p. 145. [16] Transactions of the Royal Society, London, 1868. [17] The Age and Origin of Man. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/549.htm (2 of 2)20.06.2005 17:29:06 ABTEILUNG VI Wie der „Gefesselte Prometheus“ des Aischylos uns sagt, litt die Rasse, welche Jupiter so eifrig „ausrotten wollt, und eine neue schaffen“ (v. 241), geistiges, nicht körperliches Elend. Die erste Gabe, die Prometheus den Sterblichen brachte, war, wie er dem Chor sagt, sie zu hindern, „den Tod vorherzusehen (v. 256); er „ward der Menschheit Retter, daß sie zerschmettert nicht zum Hades sank“ (v. 244); und dann erst, „außerdem“, gab er ihnen das Feuer (v. 260). Dies zeigt klar den auf jeden Fall doppelten Charakter des prometheischen Mythos, wenn schon die Orientalisten nicht das im Occultismus gelehrte Vorhandensein von sieben Schlüsseln annehmen wollen. Dies bezieht sich auf die erste Eröffnung der geistigen Wahrnehmungen des Menschen, nicht auf sein erstes Sehen oder „Entdecken“ des Feuers. Denn das Feuer wurde niemals entdeckt, sondern bestand auf der Erde seit ihrem Anbeginn. Es existierte in der seismischen Thätigkeit der frühen Zeitalter, da vulkanische Ausbrüche in jenen Perioden ebenso häufig und beständig waren, wie jetzt in England der Nebel. Und, wenn uns gesagt wird, daß die Menschen so spät auf Erden erschienen, daß fast alle Vulkane bereits erloschen waren, und daß geologische Störungen einem gefestigteren Zustande der Dinge Platz gemacht hatten, antworten wir: Lasst eine neue Menschenrasse - einerlei ob aus dem Engel oder dem Gorilla entwickelt - jetzt auf irgend einem unbewohnten Flecke der erdkugel erscheinen, mit Ausnahme vielleicht der Saharah, und mit einer Wahrscheinlichkeit von Tausend zu Eins, würde sie nicht ein oder zwei Jahre alt werden vor der „Entdeckung des Feuers“, indem ein Blitz das Gras oder irgend etwas anderes in Flammen setzt. Diese Annahme, daß der ursprüngliche Mensch durch Zeitalter auf Erden lebte, bevor er mit dem Feuer bekannt wurde, ist eine der peinlichst unlogischen von allen. Aber der alte Aischylos war ein Initiierter, und wußte wohl, was er verkündete. [18] Kein Occultist, der mit Symbologie und mit der Thatsache bekannt ist, daß die Weisheit zu uns aus dem Osten kam, wird nur einen Augenblick leugnen, daß der Mythos vom Prometheus Europa von Âryâvarta aus erreichte. Auch wird er schwerlich leugnen, daß in einem Sinne Prometheus das „durch Reibung entstandene Feuer“ darstellt. Daher bewundert er den Scharfsinn des Herrn F. Baudry, welcher in „Les Mythes du Feu et du Breuvage Céleste“ [19] einen der Aspekte des Prometheus und seinen Ursprung aus Indien zeigt. Er zeigt dem Leser das angebliche ursprüngliche Verfahren, Feuer zu erhalten, welches noch heute in Indien zur Entzündung der Opferflamme in Gebrauch ist. Es sagt folgendes: Dieses Verfahren, sowie es ausführlich in den vedischen Sûtren beschrieben http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/551.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:07 ABTEILUNG VI ist, besteht darin, rasch einen Stab in einer in der Mitte eines Stückes Holz gemachten Höhlung herumzudrehen. Die Reibung entwickelt bedeutende Hitze und setzt schließlich die in Berührung stehenden Holzteilchen in Flammen. Die Bewegung des Stabes ist keine beständige Drehung, sondern eine Reihe von Bewegungen in entgegengesetzten Richtungen mit Hilfe einer Schnur, die an dem Stab in seiner Mitte angebracht ist; der Ausführende hält in jeder Hand je eines der Enden und zieht sie abwechselnd . . . Der ganze Vorgang wird im Sanskrit mit dem Zeitworte manthâmi, mathnâni bezeichnet, welches „reiben, hin und her bewegen, schütteln und durch Reiben erhalten“ bedeutet, und insbesondere auf drehende Reibung angewendet wird, wie durch das daraus abgeleitete Wort mandala bewiesen ist, welches einen Kreis bedeutet. . . . Die Holzstücke, welche zur Hervorbringung des Feuers dienen, haben ein jedes seinen Namen im Sanskrit. Der Stab, welcher sich dreht, heißt pramantha; die Scheibe, welche ihn aufnimmt, heißt arani, und aranî: „die beiden Aranis“ bezeichnen die Gesamtheit des Instrumentes. [20] Es erübrigt zu sehen, was die Brâhmanen dazu sagen werden. Aber selbst angenommen, daß Prometheus in einem der Aspekte seines Mythos als der Hervorbringer des Feuers mittels des Pramantha, oder als ein beseelter und göttlicher Prahmatha angesehen wurde - würde das in sich schließen, daß die Symbolik keine andere als die phallische Bedeutung hatte, die ihr von modernen Symbologen beigelegt wird? Decharme scheint auf jeden Fall einen richtigen Schimmer Wahrheit gehabt zu haben; denn unbewußterweise bestätigt er alles, was die occulten Wissenschaften im Bezug auf die Mânasa Devas lehren, welche den Menschen mit dem Bewußtsein seiner unsterblichen Seele begabt haben - mit jenem Bewußtsein, welches den Menschen daran hindert, „den Tod vorherzusehen“, und ihn wissen läßt, daß er unsterblich ist. [21] „Wie kam Prometheus in den Besitz des (göttlichen) Funkes?“ fragt er. Da das Feuer seine Wohnung im Himmel hatte, so muß er dahin gegangen sein, um es aufzusuchen, bevor er es zu den Menschen hinabbringen konnte, und, um den Göttern sich nahen zu können, muß er selbst ein Gott gewesen sein. [22] [18] Der moderne Versuch einiger Griechischgelehrter (als armselige und falsche Gelehrte würden sie zur Zeit der alten griechischen Schriftsteller erschienen sein!); die wirkliche Bedeutung der Ideen des Aischylos zu http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/551.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:07 ABTEILUNG VI erklären - welcher, da er ein unwissender alter Grieche war, sich selbst nicht so gut ausdrücken konnte - ist unsinnig albern! [19] Revue Germanique, 1861, pp. 356 ff. Siehe auch Mémoires de la Société de la Linguistique, I. pp. 337 ff. [20] Angeführt von Decharme, a. a. O., pp. 258, 259. Es wird das obere und untere Stück Holz verwendet zur Hervorbringung dieses heiligen Feuers durch Reibung bei Opfern, und die Aranî enthält die Höhlung. Dies ist bewiesen durch eine Allegorie im Vâyu und in anderen Purânen, welche uns sagen, daß Nimi, der Sohn des Ikshvâku, keinen Nachfolger hinterlassen hatte, und daß die Rishis, welche sich fürchteten, die Erde ohne einen Herrscher zu lassen, den Körper des Königs in die Höhlung einer Aranî einführten - gleichsam als obere Aranî - und aus ihr einen Prinzen mit Namen Janaka hervorbrachten. „Wegen der besonderen Art, auf welche er erzeugt wurde, wurde er Janaka genannt.“ Siehe auch Goldstücker´s Sanskrit Dictionary unter dem Worte. (Vishnu Purâna, Wilson´s Übers., III. 330) Devakî, die Mutter Krishnas, wird in einem an sie gerichteten Gebete genannt: „die Aranî, deren Reibung Feuer erzeugt.“ [21] Die Monade des Tieres ist ebenso unsterblich wie jene des Menschen, aber das Tier weiß davon nichts; sie lebt ein animales Leben der Empfindung, geradeso wie es die erste menschliche gelebt hätte, bei der Erlangung körperlicher Entwicklung in der dritten Rasse, wenn nicht die Agnishvâtta und die Mânasa Pitris gewesen wären [22] a. a. O., p. 259. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/551.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:07 ABTEILUNG VI Die Griechen hielten dafür, daß er vom göttlichen Geschlecht war, „der Sohn des Titanen Iapetos“; [23] die Hindûs, daß er ein Deva war. Aber das himmlische Feuer gehörte im Anbeginne den Göttern allein; es war ein Schatz, den sie für sich selbst vorbehielten . . . über den sie eifersüchtigt wachten. . . „Der kluge Sohn des Iapetos“, sagt Hesiod, „täuschte Jupiter, indem er das unermüdliche Feuer der strahlenden Glut stahl und in der Höhlung eines Narthex verbarg.“ [24] . . . So war das von Prometheus des Menschen gemachte Geschenk eine im Himmel gemachte Eroberung. Nun mußte nach griechischen Ideen (welche hierin mit jenen der Occultisten übereinstimmen), dieser dem Jupiter entrissene Besitz, dieser menschliche Übergriff in das Reich der Götter, von einer Sühne gefolgt sein. . . . Prometheus gehört obendrein jenem Geschlechte von Titanen an, welche sich gegen die Götter erhoben hatten, [25] und welche der Meister des Olymp in den Tartarus hinabgestürzt hatte; gleich ihnen ist er ein Genius des Bösen, verdammt zu grausamen Leiden. [26] Das Empörendste in den folgenden Erklärungen ist die einseitige Betrachtung dieser großartigsten von allen Mythen. Die intuitivsten unter den modernen Schriftstellern können oder wollen sich in ihren Vorstellungen nicht über die Ebene der Erde und der kosmischen Phänomene erheben. Es wird nicht geleugnet, daß die moralische Idee in der Mythe, wie sie in der Theogonie des Hesiod dargestellt ist, eine gewisse Rolle in der ursprünglichen griechischen Vorstellung spielt. Der Titan ist mehr denn ein Dieb des himmlischen Feuers. Er ist die Darstellung der Menschheit - der thätigen, fleißigen, verständigen, aber gleichzeitig ehrgeizigen, die bestrebt ist, den göttlichen Mächten gleichzukommen. Daher wird die Menschheit in der Person des Prometheus bestraft, sie wird dies aber nur bei den Griechen. Bei ihnen ist Prometheus kein Verbrecher, ausgenommen in den Augen der Götter. In seiner Beziehung zur Erde ist er im Gegenteile selbst ein Gott, ein Freund der Menschheit ([korrekter Abdruck siehe Buch]), die er zur Gesittung erhoben und in die Kenntnis aller Künste eingeführt; eine Vorstellung, die ihren poetischesten Darleger in Aischylos gefunden hat. Aber was ist Prometheus bei allen andern Nationen? Der gefallende Engel, der Satan, wie die Kirche es haben möchte? Durchaus nicht. Er ist einfach das Bild der gefährlichen und gefürchteten Wirkungen des Blitzes. Er ist das „böse Feuer“ (mal feu) [27] und das Symbol des göttlichen reproduktiven männlichen Organs. Zurückgeführt auf seinen einfachen Ausdruck ist der Mythos, den wir zu http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/553.htm (1 of 4)20.06.2005 17:29:07 ABTEILUNG VI erklären versuchen, dann einfach ein (kosmischer) Genius des Feuers. [28] Die erstere Idee (die phallische) war vorzugsweise ârisch, wenn wir Adalbert Kuhn [29] und F. Baudry glauben. Denn: Da das beim Menschen in Gebrauch stehende Feuer das Ergebnis der Wirkung des paramantha in der arani war, so müssen die Ârier dem himmlischen Feuer denselben Ursprung zugeschrieben haben (?), und sie müssen [30] sich eingebildet haben (?), daß ein mit dem Pramantha bewaffneter Gott, oder ein göttlicher Pramantha, eine gewaltige Reibung in dem Schoße der Wolken verursachte, welche Blitz und Donnerkeile hervorbrachte. [31] Diese Idee wird unterstützt durch die Thatsache, daß nach Plutarchs Zeugnis [32] die Stoiker dachten, daß der Donner das Ergebnis des Kampfes der Gewitterwolken, und der Blitz eine Entzündung infolge der Reibung sei; während Aristoteles in dem Donnerkeil bloß die Wirkung von Wolken sah, die aufeinander prallten. Was anders war dieses Theorie, als die wissenschaftliche Übersetzung der Hervorbringung des Feuers durch Reibung? . . . Alles führt uns auf den Gedanken, daß seit dem höchsten Altertum und vor der Teilung der Ârier der Glaube bestand, daß der Pramantha das Feuer in der Gewitterwolke ebenso entzündete wie in den Aranis. [33] So läßt man Vermutungen und müßige Hypothesen für entdeckte Wahrheiten gelten. Verteidiger des toten Buchstabens der Bibel konnten die Schreiber von Missionstraktätchen nicht wirksamer unterstützen, als es die materialistischen Symbologen thun, die es auf diese Art als ausgemacht annehmen, daß die alten Ârier ihre religiösen Vorstellungen auf keinem höheren Gedanken aufbauten, als auf dem physiologischen. Aber dem ist nicht so, und der echte Geist der vedischen Philosophie ist einer solchen Auslegung entgegen. Denn wenn, wie Decharme selbst gesteht: Diese Idee der schöpferischen Kraft des Feuers erklärt wird . . . durch die alte Assimilation der menschlichen Seele an den himmlischen Funken [34] - wie durch das Gleichnis gezeigt wird, das oft in den Veden gebraucht wird, wenn von Arani die Rede ist, so würde das etwas Höheres bedeuten als einfach eine rohe geschlechtliche Vorstellung. Eine Hymne an Agni im Veda wird als Beispiel angeführt: http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/553.htm (2 of 4)20.06.2005 17:29:07 ABTEILUNG VI Hier ist der Pramantha; der Erzeuger ist bereit. Bringe die Herrin der Rasse (die weibliche Aranî). Lasset uns Agni hervorbringen durch Reibung, nach altem Brauche. Dies bedeutet nicht Schlechteres als eine abstrakte Idee, ausgedrückt in der Sprache der Sterblichen. Die weibliche Aranî, die „Herrin der Rasse“, ist Aditi, die Mutter der Götter, oder Shekinah, das Ewige Licht - in der Welt des Geistes, die „große Tiefe“ und das Chaos; oder ursprüngliche Substanz auf ihrer ersten Stufe vom Unbekannten weg, in dem geoffenbarten Kosmos. Wenn Zeitalter später dasselbe Beiwort auf Devakî angewendet wird, die Mutter des Krishna oder des inkarnierten Logos; und wenn das Symbol infolge der allmählichen und unaufhaltsamen Ausbreitung der exoterischen Religionen jetzt als im Besitze einer geschlechtlichen Bedeutung betrachtet werden mag, so beeinträchtigt das auf keinerlei Weise die ursprüngliche Reinheit des Bildes. Das Subjektive war in das Objektive verwandelt worden; der Geist war in den Stoff gefallen. Die universale kosmische Polarität der Geist-Substanz war im menschlichen Gedanken zur mystischen, aber doch geschlechtlichen Vereinigung von Geist und Stoff geworden, und hatte so eine anthropomorphische Färbung bekommen, die sie im Anfange nienals gehabt hatte. Zwischen den Veden und den Purânen, liegt ein Abgrund, dessen Pole sie sind, gerade so wie es das siebente Prinzip, der Âtmâ, und das erste oder niederste Prinzip, der physische Körper, in dem siebenfälltigen Aufbau des Menschen sind. Die ursprüngliche und rein geistige Sprache der Veden, die viele Jahrzehntausende vor den purânischen Berichten entworfen wurden, fand einen rein menschlichen Ausdruck zum Zwecke der Beschreibung von Ereignissen, die vor 5000 Jahren stattfanden, zur Zeit von Krishna´s Tod, mit welchem Tage das Kali Yuga oder schwarze Zeitalter für die Menschheit begann. [23] [korrekter Abdruck siehe Buch] Theog., p. 528. [24] Theog, 565. [25] Daher die gefallenen Engel; der Asuras des indischen Pantheons. [26] Decharme, a. a. O., pp. 259, 260. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/553.htm (3 of 4)20.06.2005 17:29:07 ABTEILUNG VI [27] Ebenda, p. 263. [28] Ebenda, p. 261. [29] Die Herabkunft des Feuers und des Göttertranks (Berlin 1859). [30] Die Hervorhebung durch Cursivschrift ist von uns; sie zeigt, wie Annahmen heutzutage zu Gesetzen erhoben werden. [31] Decharme, a. a. O., p. 262. [32] Placit. Philosoph., III. 3. [33] Baudry, Revue Germanique, 14. Avril 1861, p. 368. [34] a. a. O., pp. 264, 265. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/553.htm (4 of 4)20.06.2005 17:29:07 ABTEILUNG VI Wie Aditi Surârani, die Matrix oder „Mutter“ der Suras oder Götter genannt wird, so wird Kuntî, die Mutter der Pândavas im Mahâbhârata Pandâvârani genannt [35] - und der Ausdruck wird jetzt physiologisiert. Aber Devakî, das Vorbild der römisch-katholischen Madonna, ist eine spätere anthropomorphisierte Form der Aditi. Die letztere ist die Göttin-Mutter, oder Devamâtri, von sieben Söhnen (den sechs und den sieben Âdityas der frühen vedischen Zeiten); in den Schoß der Mutter des Krishna, Devakî, wurden von Jagad-dhâtri, der „Amme der Welt“, sechs Keime gebracht, während der siebente, Krishna, der Logos, in jenen der Rohinî übertragen wurde. Maria, die Mutter Jesu, ist die Mutter von sieben Kindern, von fünf Söhnen und zwei Töchtern (eine spätere Umwandlung des Geschlechtes) im Mathäusevangelium. [36] Keiner der Verehrer der römischkatholischen Jungfrau würde sich weigern, ihr zu Ehren das Gebet zu sprechen, das die Götter an Devakî richteten. Der Leser möge urteilen. Du bist jene Prakriti (Wesenheit), unendlich und zart, welche früher Brahmâ in ihrem Schoße trug . . . Du ewiges Wesen, die du in deiner Substanz die Wesenheit aller erschaffenen Dinge umfaßt, warst wesensgleich mit der Schöpfung; du warst die Mutter des dreiförmigen Opfers, das der Keim aller Dinge wurde. Du bist das Opfer, aus dem alle Frucht hervorgeht; du bist die Ârani, deren Reibung Feuer erzeugt. [37] Als Aditi bist du die Mutter der Götter. . . . Du bist das Licht [Jyotsnâ, das Morgenzwielicht], [38] aus dem der Tag erzeugt wird. Du bist die Demut (Samnati, eine Tochter des Daksha), die Mutter der Weisheit; du bist Niti, die Mutter der Harmonie (Naya); [39] du bist die Bescheidenheit, die Erzeugerin der Zuneigung (Prashraya, erklärt durch Vinaya); du bist das Verlangen, aus dem die Liebe geboren wird. . . . Du bist . . . die Mutter der Erkenntnis (Avabodha); du bist die Ausdauer (Dhriti), die Mutter des Mutes (Dhairya). [40] Somit ist hier Aranî nachgewiesen als das Gleiche wie das römisch-katholische „auserwählte Gefäß“. Was ihre ursprüngliche Bedeutung anbelangt, so war sie rein metaphysisch. Kein unreiner Gedanke durchquerte diese Vorstellungen in dem alten Gemüt. Selbst im Zohar - der viel weniger metaphysisch ist in seiner Symbologie als irgend eine andere Symbolik - ist die Idee eine Abstraktion und nichts weiter. So, wenn der Zohar sagt: Alles, was besteht, alles, was von dem Alten, dessen Name heilig ist, gebildet wurde, kann nur bestehen durch ein männliches und weibliches Prinzip. [41] http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/555.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:08 ABTEILUNG VI Das bedeutet nicht mehr, als daß der göttliche Geist des Lebens sich immer mit dem Stoffe vereinigt. Es ist der Wille der Gottheit, und die Idee ist rein Schopenhauerisch. Als Attikah Kaddosha, das Alte und das Verborgene des Verborgenen, alle Dinge zu formen wünschte, formte es alle Dinge wie männlich und weiblich. Diese Weisheit umfaßt alles, wenn sie verkündigt wird. Daher heißt es, daß Chokmah (männliche Weisheit) und Binah (weibliches Bewußtsein oder Intellekt) alles zwischen den beiden - dem aktiven und dem passiven Prinzip - erschaffen. Wie das Auge des erfahrenen Juweliers unter der rauhen und groben Muschelschale die reine unbefleckte Perle, die in ihrem Innern eingeschlossen ist, wahrnimmt, und seine Hand die Schale nur berührt, um zu ihrem Inhalte zu gelangen, so liest das Auge des wahren Philosophen zwischen den Zeilen der Purânen die erhabenen vedischen Wahrheiten, und berichtigt die Form mit Hilfe der Vedântaweisheit. Unsere Orientalisten jedoch nehmen niemals die Perle unter dem dicken Mantel der Schale wahr und handeln dementsprechend. Aus allem dem, was in dieser Abteilung gesagt worden ist, sieht man klar, daß zwischen der Schlange von Eden und dem Teufel der Christenheit ein Abgrund liegt. Nur der Schmiedehammer der alten Philosophie kann dieses Dogma töten. [35] Siehe Vishnu Purâna, Wilson`s Übers., v. 96, Anmerkung. [36] XIII., 55, 56. [37] „Schoß des Lichtes“, „Heiligen Gefäß“, sind die Beinamen der Jungfrau. [38] Die Jungfrau wird oft angerufen als der „Morgenstern“ und als der „Stern der Erlösung“. [39] Wilson übersetzt: „Du bist die königliche Politik, die Mutter der Ordnung“. [40] Vishnu Purâna, Wilson`s Übers., IV. Pp. 264, 265. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/555.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:08 ABTEILUNG VI [41] III. 290. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/555.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:08 ABTEILUNG VII ABTEILUNG VII. ENOÎCHION-HENOCH. Die Entwicklungsgeschichte des satanischen Mythos wäre nicht vollständig, wenn wir es unterließen, den Charakter des geheimnisvollen und weltbürgerlichen Enoch zu erwähnen, der verschiedentlich Enos, Hanoch, und schließlich von den Griechen Enoîchion genannt wurde. Aus seinem Buche wurden die ersten Vorstellungen über die gefallenen Engel von den frühen christlichen Schriftstellern entnommen. Das Buch Enoch wird für apokryph erklärt. Aber was ist ein Apokryph? Die bloße Etymologie des Ausdruckes zeigt, daß es einfach ein geheimes Buch ist, d. i. das dem Verzeichnisse der Tempelbüchereien, die unter der Obhut der Hierophanten und initiierten Priester standen, angehörte und niemals für die Profanen bestimmt war. Apokryphon kommt von dem Zeitworte krypto ([korrekter Abdruck siehe Buch]), „verbergen“. Durch Zeitalter wurde das Enoîchion, das Buch des Sehers, in der „Stadt der Buchstaben“ und geheimen Werke aufbewahrt - im alten Kirjathsepher, dem späteren Debir. [1] Einige von den Schriftstellern, die sich für den Gegenstand interessierten insbesondere Freimaurer - haben versucht, Enoch zu identifizieren mit Thoth von Memphis, mit dem griechischen Hermes, und selbst mit dem lateinischen Merkur. Als Individuen waren alle diese einer vom andern verschieden; ihrer Profession nach - wenn man dieses Wort, das in seiner Bedeutung jetzt so beschränkt ist, gebrauchen darf - gehörten einer und alle derselben Kategorie von heiligen Schriftstellern an, von Initiatoren und Aufzeichnern occulter und alter Weisheit. Jene, welche im Korân [2] allgemein der Edris, oder der „Gelehrte“, der Initiierte genannt werden, trugen in Ägypten den Namen des „Thoth“, des Erfinders der Künste, der Wissenschaften, des Briefschreibens, der Musik und der Astronomie. Unter den Juden wurde Edris „Enoch“, welcher, nach Bar-Hebraeus „der erste Erfinder des Schreibens war“, der Bücher, Künste und Wissenschaften, der erste, welcher das Vorrücken der Planeten auf ein System zurückführte. [3] In Griechenland wurde er Orpheus genannt, und so änderte er seinen Namen mit jeder Nation. Daß die Zahl sieben jedem dieser ursprünglichen Initiatoren [4] beigegeben ist und mit ihm in Zusammenhang steht, sowie auch die Zahl 365 der Tage im Jahre, astronomisch, identifiziert die Sendung, den Charakter und den heiligen Beruf aller dieser Männer, aber sicherlich nicht ihre Persönlichkeiten. Enoch ist der siebente Patriarch. Orpheus ist der Besitzer der Phorminx, der siebensaitigen Leier, welche das siebenfältige Geheimnis der Initiation ist. Thoth, mit der siebenstrahligen Sonnenscheibe auf seinem Haupte, reist in dem http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/557.htm (1 of 2)20.06.2005 17:29:08 ABTEILUNG VII Sonnenboot (den 365 Graden) und steigt jedes vierte (Schalt-) Jahr für einen Tag aus. Schließlich ist Thoth-Lunus der siebenfältige Gott der sieben Tage oder der Woche. Esoterisch und geistig bedeutet Enoîchion: der „Seher mit dem offenen Auge“. Die Geschichte, die Josephus von Enoch erzählt, nämlich, daß er seine wertvollen Rollen oder Bücher unter den Säulen des Merkur oder Seth verborgen habe, ist dieselbe, wie die über Hermes, den „Vater der Weisheit“ erzählte, welche seine Bücher der Weisheit unter einer Säule verbarg, und dann, als er die zwei Steinsäulen entdeckte, darauf die Wissenschaft geschrieben fand. Aber Josephus, trotz seiner beständigen Bemühungen in der Richtung einer unverdienten Verherrlichung von Israel, und obwohl er jene Wissenschaft (der Weisheit) dem jüdischen Enoch beimißt - schreibt Geschichte. Er zeigt, daß diese Säulen noch zu seiner eigenen Zeit bestanden. [5] Er sagt uns, daß sie von Seth erbaut waren; und das mögen sie gewesen sein, nur nicht von dem Patriarchen jenes Namens, dem fabelhaften Sohne des Adam, noch auch von dem ägyptischen Gott der Weisheit - Thet, Set, Thoth, Tat, Sat (der letztere Satan), oder Hermes, welche alle eins sind - sondern von den „Söhnen des Schlangengottes“, oder den „Söhnen des Drachen“, unter welchen Namen die Hierophanten von Ägypten und Babylon von der Flut bekannt waren, sowie auch ihre Vorväter, die Atlantier. [1] Siehe Joshua, XV. 15. [2] Sure XIX. [3] Siehe Mackenzie´s Royal Masonic Cyclopaedia, unter dem Worte “Enoch“. [4] Khanoch, oder Hanoch, oder Enoch, bedeutet esoterisch der „Initiator“ und „Lehrer“, sowie auch Enos, der „Sohn des Menschen“. (Siehe Genesis, IV. 26.) [5] De Mirville, Pneumatologie, III. 70. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/557.htm (2 of 2)20.06.2005 17:29:08 ABTEILUNG VII Was Josephus uns sagt, muß daher, mit Ausnahme der davon gemachten Anwendung, allegorisch wahr sein. Nach seiner Version waren die beiden berühmten Säulen ganz mit Hieroglyphen bedeckt, welche nach ihrer Entdeckung abgeschrieben und in den heiligsten Winkeln der inneren Tempel von Ägypten wiederholt und so zur Quelle der Weisheit und außergewöhnlichen Gelehrsamkeit Ägyptens wurden. Diese zwei „Säulen“ jedoch sind die Vorbilder der zwei Steintafeln, die von Moses auf Befehl des „Herrn“ ausgehauen wurden. Wenn er daher sagt, daß alle die großen Adepten und Mystiker des Altertums wie Orpheus, Hesiod, Pythagoras und Plato - die Grundbestandteile ihrer Theologie aus jenen Hieroglyphen entnahmen, so hat er in einem Sinne recht, und in einem anderen unrecht. Die Geheimlehre lehrt uns, daß die Künste, Wissenschaften, Theologie, und insbesondere die Philosophie einer jeden Nation, welche der letzten universell bekannten, aber nicht universalen Flut voranging, ideographisch nach den ursprünglichen mündlichen Berichten der vierten Rasse aufgezeichnet worden waren, und daß diese wieder das Erbe der letzteren nach der frühen dritten Wurzelrasse vor dem allegorischen Fall war. Somit waren auch die ägyptischen Säulen, die Tafeln und selbst der „weiße orientalische Porphyrstein der maurerischen Legende“ - den Enoch aus Frucht, daß die wirklichen und kostbaren Geheimnisse verloren gehen werden, vor der Sintflut in den Eingeweiden der Erde verbarg - einfach die mehr oder weniger symbolischen oder allegorischen Kopien der ursprünglichen Berichte. Das Buch Enoch ist eine von diesen Kopien, und ist obendrein ein chaldäisches und jetzt sehr unvollständiges Kompendium. Wie bereits gesagt, bedeutet Enoîchion im Griechischen das „innere Auge“ oder den Seher; im Hebräischen bedeutet es mit Hilfe der masoretischen Punkte den „Initiator“ und „Unterweiser“ ([korrekter Abdruck siehe Buch]). Enoch ist eine Gattungsbezeichnung; und obendrein ist seine Legende auch die von verschiedenen anderen jüdischen und heidnischen Propheten, mit Abänderungen der zugerichteten Einzelheiten, wobei die Wurzelform dieselbe ist. Elias wird auch „lebend“ in den Himmel aufgenommen; und der Astrologe am Hofe des Isdubar, der Chaldäer Hea-bani wird gleicherweise vom Gotte Hea in den Himmel erhoben, welcher sein Schutzherr war, sowie Jehova der des Elisas war, dessen Name im Hebräischen „Gott Jah“ bedeutet, Gott Jehova ([korrekter Abdruck siehe Buch]), [6] und auch der des Elihu, welcher dieselbe Bedeutung hat. Diese Art des sanften Todes, oder der Euthanasia, hat eine esoterische Bedeutung. Sie symbolisiert den „Tod“ eines jeden Adepten, welcher die Kraft und den Grad erreicht hat und auch die Reinheit, welche ihm gestatten, in seinem physischen Körper zu „sterben“, und doch in seinem Astralkörper noch zu leben und ein bewußtes Leben zu führen. Die Variationen über dieses Thema sind endlos, aber die geheime Bedeutung ist http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/559.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:09 ABTEILUNG VII immer dieselbe. Der paulinische Ausdruck [7] „daß er den Tod nicht sähe“ (ut non videret mortem) hat somit eine esoterische Bedeutung, aber nichts Übernatürliches an sich. Die verstümmelte Erklärung, die von einigen biblischen Andeutungen gegeben wird, in dem Sinne, daß Enoch, „dessen Jahre jenen der Welt gleichkommen werden“ (des Solarjahres von 365 Tagen), mit Christus und dem Propheten Elias die Ehren und die Seligkeit der letzten Ankunft und der Vernichtung des Antichrist teilen wird [8] - bedeutete esoterisch, daß einige der großen Adepten in der Siebenten Rasse wiederkehren werden, wenn aller Irrtum beseitigt und die Ankunft der Wahrheit durch jene Shishta, die heiligen „Söhne des Lichtes“ verkündet sein wird. Die lateinische Kirche ist nicht immer logisch noch klug. Sie erklärt das Buch Enoch für ein Apokryphon, und ist so weit gegangen, durch Kardinal Cajetan und andere Kirchenlichter sogar die Ausweisung aus dem Kanon in Bezug auf das Buch des Judas zu verlangen, welcher sonst als ein inspirierter Apostel aus dem Buche Enoch zitieren und so dasselbe heiligen würde, das doch für ein apokryphes Werk erklärt wird. Glücklicherweise bemerkten einige der Dogmatiker rechtzeitig die Gefahr. Hätten sie den Antrag Cajetans angenommen, so wären sie gezwungen gewesen, in gleicher Weise das vierte Evangelium zu verwerfen; denn St. Johannes entlehnt wörtlich aus Enoch, und legt einen ganzen Satz von ihm in den Mund Jesu! [9] Ludolph, der „Vater der äthiopischen Litteratur“, der den Auftrag hatte, die verschiedenen von dem Reisenden Pereisc der mazarinischen Bibliothek übergebenen Enochhandschriften zu untersuchen, erklärte, daß „kein Buch Enoch unter den Abyssiniern existieren könne“! Weitere Untersuchungen und Entdeckungen schlugen diese allzu dogmatische Behauptung, wie alle wissen. Bruce und Ruppel fanden das Buch Enoch in Abyssinien, und, was mehr ist, brachten es einige Jahre später nach Europa, und Bischof Laurence übersetzte es. Aber Bruce verachtete es, und spottete über seinen Inhalt; sowie es auch alle übrigen Gelehrten tathen. Er erklärte es für ein gnostisches Werk, das sich auf das Zeitalter der Riesen bezieht, welche die Menschen verschlingen - und eine starke Ähnlichkeit mit der Apokalypse an sich trägt. [10] Riesen! ein anderes Feenmärchen! So war jedoch nicht die Ansicht aller besten Kritiker. Dr. Hanneberg setzt das Buch Enoch zusamt dem dritten Buche der Makkabäer - an die Spitze der Liste jener Werke, deren Autorität jener der kanonischen zunächst steht. [11] Wahrhaftig, „wenn Doktoren nicht einig sind . . . .“! http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/559.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:09 ABTEILUNG VII [6] Mackenzie, a. a. O., unter dem Wort. [7] Ebräer, XI. 5 [8] De Mirville, ebenda, p. 71. [9] Vergleiche den Zwischenfall mit den „Dieben und Räubern“, oben p. 506. [10] De Mirville, ebenda, p. 73. [11] Ebenda, p. 76. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/559.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:09 ABTEILUNG VII Wie gewöhnlich jedoch haben alle Recht und alle Unrecht. Enoch als einen biblischen Charakter annehmen, als eine einzelne lebende Person, ist dasselbe, wie Adam als den ersten Menschen anzunehmen. Enoch war eine Gattungsbezeichnung, die auf eine Menge von Individuen angewendet und von ihnen getragen wurde, zu allen Zeiten und Zeitaltern, und in jeder Rasse und Nation. Dies kann leicht aus der Thatsache geschlossen werden, daß die alten Talmudisten und Lehrer der Midrashim im allgemeinen in ihren Anschauungen über Hanokh, der Sohn des Yered, nicht übereinstimmen. Einige sagen, Enoch war ein großer Heiliger, von Gott geliebt, und „lebendig in den Himmel aufgenommen,“ d.i. einer, welcher Mukti oder Nirvâna auf Erden erreichte, sowie es Buddha that und andere noch thun; und andere behaupten, daß er ein Zauberer war, ein verruchter Magier. Dies zeigt nur, daß „Enoch“, oder sein Äquivalent, selbst während der Zeiten der späteren Talmudisten, ein Ausdruck war, welcher die Bedeutung von „Seher“, „Adept der geheimen Weisheit“, u. s. w. hatte, ohne irgend welche Angabe in Bezug auf den Charakter des Titelträgers. Josephus, wo er von Elias und Enoch spricht, [12] bemerkt: Es steht geschrieben in den heiligen Büchern, daß sie (Elias und Enoch) verschwanden, aber so, daß niemand wußte, daß sie starben. Das bedeutet einfach, daß sie in ihren Persönlichkeiten gestorben waren, so wie Yogîs bis zum heutigen Tage in Indien sterben, oder selbst einige christliche Mönche - für die Welt. Sie verschwinden dem Blicke der Menschen und sterben auf der irdischen Ebene - sogar für sich selbst. Eine scheinbar figürliche Redeweise, aber buchstäblich wahr. „Hanokh überlieferte die Wissenschaft der (astronomischen) Berechnung und der Bestimmung der Jahreszeiten dem Noah,“ sagt der Midrash Pirkah; [13] wobei R. Eliezar das auf Enoch bezog, was andere auf Hermes Trismegistos bezogen, denn die beiden sind ihrer esoterischen Bedeutung nach wesensgleich. „Hanokh“ und seine „Weisheit“ gehören in diesem Falle dem Cyklus der vierten atlantischen Rasse an, [14] und Noah jenem der fünften. [15] In diesem Falle repräsentieren beide die Wurzelrassen, die gegenwärtige und die eine, welche ihr voranging. In einem andern Sinne verschwand Enoch, „er ging mit Gott, und er war nicht, denn Gott nahm ihn auf;“ wobei sich die Allegorie auf das Verschwinden der heiligen und geheimen Wissenschaft aus dem Bereiche der Menschen bezieht; denn „Gott“ (oder Java Aleim - die hohen Hierophanten, die Häupter der Kollegien der initiierten Priester [16] nahm ihn auf; mit andern Worten, die Enochs oder Enoîchions, die Seher und ihre Wissenschaft und Weisheit wurden streng in die geheimen Kollegien der Propheten bei den Juden, http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/561.htm (1 of 4)20.06.2005 17:29:09 ABTEILUNG VII und in die Tempel bei den Heiden eingeschlossen. Mit Hilfe von bloß symbolischen Schlüssel erklärt, ist Enoch der Typus der dualen Natur des Menschen - der geistigen und der physischen. Daher nimmt er den Mittelpunkt des astronomischen Kreuzes ein, wie es von Éliphas Lévi nach einem geheimen Werk gegeben ist, das ein sechseckiger Stern ist, der „Adonai“. In dem oberen Winkel des oberen Dreiecks ist der Adler; in dem linken unteren Winkel steht der Löwe; im rechten der Stier; während zwischen dem Stier und dem Löwen, ober ihnen und unter dem Adler, das Antlitz des Enoch oder des Menschen ist. [17] Nun repräsentieren die Figuren auf dem oberen Dreieck die vier Rassen, wobei die erste, die Chhâyâs oder Schatten, übergangen ist, und der „Sohn des Menschen“, Enos oder Enoch, ist im Mittelpunkt, wo er zwischen der vierten und fünften Rasse steht, denn er repräsentiert die geheime Weisheit von beiden. Dies sind die vier Tiere des Hesekiel und der Offenbarung. Dieses doppelte Dreieck, welchem in Isis entschleiert die Ardhanârî gegenübersteht, ist bei weitem das beste. Denn bei der letzteren sind nur die drei (für uns) historischen Rassen symbolisiert; die dritte, die androgyne, durch Ardha-nârî; die vierte durch den starken, mächtigen Löwen, und die fünfte, die ârische, durch das, was bis zum heutigen Tage ihr heiligstes Symbol ist, durch den Stier (und durch die Kuh). Ein Mann von großer Belesenheit, ein französischer Gelehrter, Herr de Sacy, findet verschiedene höchst sonderbare Sätze im Buche Enoch, „wert der ernstesten Untersuchung,“ wie er sagt. Zum Beispiel: Der Verfasser (Enoch) läßt das Sonnenjahr aus 364 Tagen bestehen, und scheint Perioden von drei, von fünf, und von acht Jahren zu kennen, denen vier Schalttage folgen, welche in seinem System die Tage der Äquinoktien und Solstitien zu sein scheinen. [18] Dem fügt er später hinzu: Ich sehe nur ein Mittel, sie (diese „Widersinnigkeiten“) zu mildern; das ist, anzunehmen, daß der Verfasser irgendein phantastisches System darlegt, das existiert haben mag, bevor die Ordnung der Natur in der Periode der universellen Flut geändert worden war. [19] Genau so; und die Geheimlehre lehrt, daß diese „Ordnung der Natur“ so geändert worden ist, und die Reihe der Menschheiten der Erde dazu. Denn, wie der Engel Uriel dem Enoch sagt: http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/561.htm (2 of 4)20.06.2005 17:29:09 ABTEILUNG VII Siehe, ich habe dir alle Dinge gezeigt, o Enoch; und alle Dinge habe ich dir geoffenbart. Du siehst die Sonne, den Mond, und jene, welche die Sterne des Himmels führen, welche alle ihre Wirkungen, Jahreszeiten, und Eintreffen wiederkehren lassen. In den Tagen der Sünder werden die Jahre verkürzt sein. . . . Der Mond wird seine Gesetze ändern . . . [20] In jenen Tagen auch, Jahre bevor die große Flut die Atlantier hinweggeschwemmt und das Antlitz der ganzen Erde verändert hatte („weil die Erde [oder ihre Achse] geneigt wurde“), konnte die Natur geologisch, astronomisch und kosmisch im allgemeinen, nicht dieselbe gewesen sein, eben weil die Erde sich geneigt hatte. Um aus Enoch zu citieren: Und Noah schrie mit bitterer Stimme, Höre mich; höre mich; höre mich; dreimal. Und er sagte, . . . Die Erde leidet in Wehen und wird gewaltsam erschüttert. Sicherlich, ich werde mit ihr zu Grunde gehen. [21] Dies gleicht, nebenbei bemerkt, einer jener vielen „Nichtübereinstimmungen“, wenn die Bibel buchstäblich gelesen wird. Denn, um das mindeste zu sagen, ist das eine sehr sonderbare Furcht bei einem, welcher “Gnade gefunden hatte vor dem Herrn” und den Auftrag erhalten hatte, eine Arche zu bauen! Aber hier finden wir den verehrungswürdigen Patriarchen ebenso viele Furcht zeigen, als wenn er, anstatt ein „Freund“ Gottes zu sein, einer von den Riesen gewesen wäre, die von der zornigen Gottheit verdammt waren. Die Erde hatte sich bereits geneigt und die Sintflut der Wasser war einfach eine Frage der Zeit geworden, und doch scheint Noah nichts von seiner beabsichtigten Errettung zu wissen. [12] Antiquities, IX. 2. [13] Kap. VIII. [14] Der Zohar sagt: „Hanokh hatte ein Buch, welches eins war mit dem Buche der Generationen des Adam dies ist das Geheimnis der Weisheit.“ [15] Noah ist der Erbe der Weisheit des Enoch; mit anderen Worten, die fünfte ist die Erbin der vierten Rasse. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/561.htm (3 of 4)20.06.2005 17:29:09 ABTEILUNG VII [16] Siehe Isis Unveiled, I. 575 ff. [17] Siehe die Abbildung in Isis Unveiled, II. 452. [18] Siehe Danielo`s Kritiken über De Sacy, in den Annales de Philosophie, p. 393, zweiter Artikel. [19] De Mirville, ebenda, pp. 77, 78. [20] Kap. LXXIX, Laurence´s Übers [21] Ebenda, cap. LXIV. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/561.htm (4 of 4)20.06.2005 17:29:09 ABTEILUNG VII Eine Verfügung war in der That gekommen; die Verfügung der Natur und des Entwicklungsgesetzes, daß die Erde ihre Rasse verändern solle, und daß die vierte Rasse vernichtet werden solle, um Platz für eine bessere zu machen. Das Manvantara hatte seinen Wendepunkt von dreiundeinhalb Runden erreicht, und die riesige physische Menschheit hatte den Höhepunkt grober Stofflichkeit erreicht. Daher der apokalyptische Vers, der von einem ergangenen Befehl spricht, daß sie vernichtet werden sollen, „daß ihr Ende sein möge“ - das Ende der Rasse: Denn sie wußten (wahrhaftig) jedes Geheimnis der Engel, jede drückende und geheime Kraft der Satane, und jede Kraft jener, welche Zauberei verüben, sowie auch jener, welche gegossene Bilder machen auf der ganzen Erde. [22] Und nun eine natürliche Frage. Wer konnte den apokryphen Verfasser dieser mächtigen Vision - einerlei welchem Zeitalter vor den Tagen des Galileo er zugeschrieben werden mag - belehrt haben, daß die Erde gelegentlich ihre Achse neigen könne? Woher leitete er solche astronomische und geologische Kenntnis her, wenn die geheime Weisheit, von der die alten Rishis und Pythagoras getrunken hatten, bloß eine Einbildung ist, eine Erfindung späterer Zeitalter? Hat Enoch vielleicht prophetisch in Friedrich Klees Werk über die Sintflut die Zeilen gelesen: Die Stellung der Erdkugel in Bezug auf die Sonne ist offenbar in Urzeiten anders gewesen, als sie jetzt ist; und diese Verschiedenheit muß durch eine Lageveränderung der Rotationsachse der Erde bewirkt worden sein. Dies erinnert einen an jene unwissenschaftliche Behauptung, welche die ägyptischen Priester dem Herodot gegenüber gemacht hatten, daß nämlich die Sonne nicht immer dort aufgegangen sei, wo sie jetzt aufgeht und daß in früheren Zeiten die Ekliptik den Äquator unter einem rechten Winkel geschnitten habe. [23] Es giebt viele solche „dunkle Reden“ zerstreut durch die ganzen Purânen, die Bibel und andere Mythologien, und dem Occultisten enthüllen sie zwei Thatsachen: (a) daß die Alten ebenso gut und vielleicht noch besser als die Modernen Astronomie, Geognosie und Kosmographie im allgemeinen kannten; (b) daß das Verhalten der Erdkugel sich mehr als einmal seit dem ursprünglichen Zustand der Dinge geändert hat. Xenophantes - im blinden Glauben an seine „unwissende“ Religion, welche lehrte, daß Phaeton, in seiner Begierde, die verborgene Wahrheit zu lernen, die Sonne von ihrem gewöhnlichen Laufe http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/563.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:09 ABTEILUNG VII abweichen ließ - behauptet so irgendwo, daß „die Sonne sich nach irgend einem anderen Lande wendete;“ was ein Seitenstück ist - ein wenig wissenschaftlicher jedoch, wenn auch nicht so kühn - zu Joshua, welcher den Lauf der Sonne gänzlich aufhält. Doch mag es die Lehre der nördlichen Mythologie erklären, daß vor der gegenwärtigen Ordnung der Dinge die Sonne im Süden aufging, und den Umstand, daß jene die kalte Zone (Jeruskoven) nach dem Osten verlegt, während sie jetzt im Norden ist. [24] Das Buch Enoch ist, kurz gesagt, eine Übersicht, eine Zusammensetzung der Hauptzüge der Geschichte der dritten, vierten und fünften Rasse; eine ganz geringe Anzahl von Prophezeiungen des gegenwärtigen Weltzeitalters; eine lange rückblickende, einblickende und prophetische Zusammenfassung universaler und ganz historischer - geologischer, ethnologischer, astronomischer und psychischer - Ereignisse, mit ein wenig Theogonie aus den vorsintflutlichen Aufzeichnungen. Das Buch dieser geheimnisvollen Persönlichkeit wird erwähnt und ausführlich citiert in der Pistis Sophia, und auch im Zohar und seinen ältesten Midrashim. Origenes und Klemens von Alexandrien hielten es in höchster Wertschätzung. Zu sagen, daß es eine nachchristliche Fälschung ist, heißt daher einen Unsinn aussprechen und sich eines Anachronismus schuldig machen, denn unter andern erwähnt es Origenes, der im zweiten Jahrhundert der christlichen Zeitrechnung lebte, als ein altes und ehrwürdiges Buch. Der geheime und heilige Name und seine Kraft sind in dem alten Buche gut und klar, wenn auch allegorisch beschrieben. Vom achtzehnten bis zum fünfzigsten Kapitel sind die Visionen des Enoch alle Beschreibungen der Mysterien der Initiation, von denen eines das brennende Tahl der „Gefallenen Engel“ ist. Vielleicht hatte der heilige Augustin ganz recht, wenn er sagte, daß die Kirche das Buch Enoch wegen seines allzuhohen Alters (ob nimiam antiquitatem) aus ihrem Kanon verworfen habe. [25] Es war kein Platz für die darin beschriebenen Ereignisse innerhalb der Grenze der 4004 Jahre v. Chr., welche der Welt seit ihrer „Erschaffung“ zugeteilt sind! [22] Ebenda, a. a. O., v. 6. [23] Bailly, Astronomie Ancienne, I. 203; De Mirville, ebenda, p. 79. [24] De Mirville, ebenda, p. 80. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/563.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:09 ABTEILUNG VII [25] De civitate Die, XV. XXIII. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/563.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:09 ABTEILUNG VIII ABTEILUNG VIII. DIE SYMBOLIK DER MYSTERIENNAMEN IAO UND JEHOVAH, MIT IHRER BEZIEHUNG ZU KREUZ UND KREIS. Als der Abbé Louis Constant, besser bekannt als Éliphas Lévi, in seiner Histoire de la Magie sagte, daß der Sepher Jetzirah, der Zohar, und die Apokalypse des St. Johannes die Meisterstücke der occulten Wissenschaften sind, so hätte er, wenn er richtig und klar hätte sein wollen, hinzufügen müssen in Europa. Es ist ganz wahr, daß diese Werke „mehr Sinn als Worte“ enthalten; und daß ihre „Ausdrucksweise poetisch ist“, während „in den Zahlen“ sie „exakt“ sind. Unglücklicherweise jedoch wird jemand, bevor er die Poesie der Ausdrücke oder die Exaktheit der Zahlen würdigen kann, den wirklichen Sinn und Bedeutung der angewendeten Ausdrücke und Symbole kennen lernen müssen. Aber ein Mensch wird dies so lange nicht lernen, als er in Unwissenheit über das Grundprinzip der Geheimlehre bleibt, einerlei ob in der östlichen Esoterik, oder in der kabbalistischen Symbologie - über den Schlüssel oder Wert, in allen ihren Aspekten, der Gottesnamen, Engelnamen und Patriarchennamen in der Bibel, ihren mathematischen oder geometrischen Wert und ihre Beziehungen zur geoffenbarten Natur. Wenn daher einerseits der Zohar den Mystiker „durch die Tiefe seiner Anschauungen und die große Einfachheit seiner Bilder in Erstaunen versetzt,“ so führt anderseits jenes Werk den Schüler durch solche Ausdrücke irre, wie z. B. die mit Bezug auf Ain Suph und Jehovah gebrauchten, trotz der Versicherung: Das Buch giebt sich Mühe zu erklären, daß die menschliche Form, mit der es Gott bekleidet, bloß ein Bild des Wortes ist, und daß Gott durch keinen Gedanken und durch keine Form ausgedrückt werden sollte. Es ist wohl bekannt, daß Origenes, Klemens und die Rabbiner gestanden, daß die Kabbalah und die Bibel verhüllte und geheime Bücher seien; aber wenige wissen, daß die Esoterik der kabbalistischen Bücher in ihrer gegenwärtigen neuherausgegebenen Form einfach ein anderer und noch sinnreicherer Schleier ist, der über die ursprüngliche Symbolik dieser geheimen Bände geworfen ist. Der Gedanke, die verborgene Gottheit durch die Umfangslinie eines Kreises, und die schöpferische Kraft - männlich und weiblich, oder das androgyne Wort durch den Durchmesser desselben darzustellen, ist eines der ältesten Symbole. Auf dieser Vorstellung ist jede große Kosmogonie aufgebaut worden. Bei den http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/565.htm (1 of 2)20.06.2005 17:29:10 ABTEILUNG VIII alten Âriern, den Ägyptern und den Chaldäern war das Symbol vollständig, da es die Idee des ewigen und unbeweglichen göttlichen Gedankens in seiner Unbedingtheit umfaßte, gänzlich getrennt von dem beginnenden Zustande der sogenannten „Schöpfung“, und die psychologische und selbst die geistige Entwicklung, und ihr mechanisches Werk, oder den kosmogonischen Aufbau in sich begriff. Bei den Hebräern jedoch findet sich zwar die erste Vorstellung deutlich im Zohar, und im Sepher Jetzirah, oder in dem, was vom letzteren übrig ist - aber was später im eigentlichen Pentateuch und insbesondere in der Genesis verkörpert worden ist, ist einfach dieses zweite Stadium, nämlich das mechanische Gesetz der Schöpfung oder vielmehr des Aufbaues; während die Theogonie kaum, wenn überhaupt, im Umrisse angedeutet ist. Nur in den ersten sechs Kapiteln der Genesis, ist dem verworfenen Buche Enoch, und in dem mißverstandenen und schlecht übersetzten Gedichte Hiob können noch wahre Wiederhalle der archaischen Lehre gefunden werden. Der Schlüssel dazu ist jetzt verloren, selbst bei den gelehrtesten Rabbinern, deren Vorfahren in der frühen Periode des Mittelalters in ihrer nationalen Abgeschlossenheit und Stolz, und insbesondere in ihrem tiefen Hasse gegen das Christentum, es vorzogen, ihn in das tiefe Meer der Vergessenheit zu werfen, anstatt ihre Kenntnis mit ihren unbarmherzigen und wilden Verfolgern zu teilen. Jehovah war ihr eigenes Stammeseigentum, untrennbar vom mosaischen Gesetz, und ungeeignet, in irgend einem anderen Gesetze eine Rolle zu spielen. Gewaltsam aus seinem ursprünglichen Rahmen gerissen, in den er hineinpaßte, und der ihm angemessen war, konnte der „Herr Gott Abrahams und Jakobs“ schwerlich ohne Schaden und Bruch in den neuen christlichen Kanon hineingezwängt werden. Da sie die schwächeren waren, konnten die Juden die Profanation nicht verhindern. Sie bewahrten jedoch das Geheimnis des Ursprungs ihres Adam Kadmon oder mannweiblichen Jehovah, und das neue Tabernakel erwies sich als gänzlich unpassend für den alten Gott. Sie waren in der That gerächt! http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/565.htm (2 of 2)20.06.2005 17:29:10 ABTEILUNG VIII Die Behauptung, daß Jehovah der Stammesgott der Juden war und nichts höheres, wird, wie viele andere Dinge, bestritten werden. Aber die Theologen sind nicht in der Lage, uns in jenem Falle die Bedeutung der Verse des fünften Buches Mosis zu nennen, die ganz klar sagen: Da der Allerhöchste (nicht der „Herr“ und auch nicht „Jehovah“) unter die Völker ihr Erbe verteilte, da er zerstreute die Söhne Adams, setzte er die Grenzen . . . nach der Zahl der Kinder Israel. . . . Des Herrn (Jehovah´s) Teil ist sein Volk; Jakob ist das Los seines Erbes. [1] Das erledigt die Frage. So unverschämt sind die modernen Übersetzer der Bibeln und Schriften gewesen, und so gefährlich sind diese Verse, daß ein jeder Übersetzer, den Fußstapfen folgend, die ihm von seinen würdigen Kirchenvätern vorgezeichnet waren, diese Zeilen auf seine eigene Art wiedergegeben hat. Während das oben angeführte Citat wörtlich aus der englischen autorisierten Version entnommen ist, finden wir in der französischen Bibel [2] den „Allerhöchsten“ übersetzt mit „Souverain“ (Souverän!!), die „Söhne Adams“ wiedergegeben durch die Kinder der Menschen, und den „Herrn“ verändert in den „Ewigen“. Durch einen unverschämten Taschenspielerkniff scheint die französische protestantische Kirche auf diese Art sogar das englische Kirchentum übertroffen zu haben. Nichtsdestoweniger ist ein Ding offenbar: Des „Herrn (Jehovah´s) Teil“ ist sein „auserwähltes Volk“ und kein anderes, denn Jakob allein ist das Los seines Erbes. Was haben also andere Völker, die sich Ârier nennen, mit dieser semitischen Gottheit, dem Stammesgott von Israel zu thun? Astronomisch ist der „Allerhöchste“ die Sonne, und der „Herr“ ist einer ihrer sieben Planeten, sei es nun Iao, der Genius des Mondes, oder Ildabaoth-Jehovah, der Genius des Saturn nach Origenes und den ägyptischen Gnostikern. [3] Möge der „Engel Gabriel“, der „Herr“ von Iran über sein Volk wachen, und Michael-Jehovah über seine Hebräer. Diese sind nicht die Götter anderer Nationen, noch waren sie jemals jene des Jesus. Wie jeder persische Dev an seinen Planeten gekettet ist, [4] so hat jeder indische Deva (ein „Herr“) sein zugewiesenes Teil, eine Welt, einen Planeten, eine Nation oder eine Rasse. Vielheit der Welten schließt Vielheit der Götter in sich. Wir glauben an die ersteren, und mögen die letzteren anerkennen, aber werden sie niemals anbeten. [5] Es ist in diesem Werke zu wiederholten Malen festgestellt worden, daß jedes religiöse und philosophische Symbol sieben Bedeutungen an sich hat, von denen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/567.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:10 ABTEILUNG VIII eine jede ihrer rechtmäßigen Gedankenebene angehört, d. i. entweder der rein metaphysischen oder astronomischen; psychischen oder physiologischen, u. s. w. Diese sieben Bedeutungen und ihre Anwendungen sind schwierig genug zu erlernen, wenn sie für sich selbst genommen sind; aber die Auslegung und das rechte Verständnis derselben werden zehnmal verwirrender, wenn eine jede oder irgend eine von diesen Bedeutungen, anstatt in Wechselbeziehung stehend, oder der Reihe nach auseinander hervorgehend und einander folgend dargestellt zu sein, als die eine und einzige Erklärung der ganzen symbolischen Idee angenommen wird. Ein Beispiel soll gegeben werden, da es den Satz wunderbar illustriert. Hier sind zwei Erklärungen, die von zwei unterrichteten Kabbalisten und Gelehrten von einem und demselben Verse des Exodus gegeben sind. Moses fleht den Herrn an, ihm seine „Herrlichkeit“ zu zeigen. Offenbar ist nicht die rohe buchstäbliche Ausdrucksweise, wie sie sich in der Bibel findet, anzunehmen. Es giebt sieben Bedeutungen in der Kabbalah, von denen wir zwei geben wollen, wie sie von den genannten beiden Gelehrten interpretiert sind. Der eine von ihnen übersetzt und erklärt: „Du kannst nicht sehen mein Angesicht; . . . Ich werde Dich in eine Kluft des Felsens stellen und Ich werde Dich mit Meiner Hand bedecken, während Ich vorbeigehe. Und dann werde Ich Meine Hand hinwegnehmen, und du sollst Meinen a´hur, d.i. Meinen Rücken sehen. [6] Und dann fügt der Übersetzer in einer Glosse hinzu: Das heißt, Ich werde dir „Meinen Rücken“ zeigen, d. i. Mein sichtbares Weltall, Meine niederen Offenbarungen, aber als ein noch im Fleische befindlicher Mensch kannst Du nicht Meine unsichtbare Natur sehen. So fährt die Quabbalah fort. [7] Das ist richtig, und ist die kosmo-metaphysische Erklärung. Und nun spricht der andere Kabbalist, der die numerische Bedeutung giebt. Da sie eine große Anzahl anregender Ideen in sich schließt und weit ausführlicher gegeben ist, so können wir ihr mehr Raum zuweisen. Diese Übersicht ist aus einer unveröffentlichten Handschrift, und erklärt vollständiger das, was in Abteilung III über das „Allerheiligste“ gegeben wurde. [8] Die Zahlen des Namens „Moses“ sind jene des „Ich bin der ich bin“, so daß die Namen Moses und Jehovah miteinander in Zahlenharmonie zusammenstimmen. Das Wort Moses ist [korrekter Abdruck siehe Buch] (5 + 300 + 40), und die Summe der Werte seiner Buchstaben ist 345; Jehovah - vorzugsweise der http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/567.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:10 ABTEILUNG VIII Genius des Mondjahres - nimmt den Wert von 543 an, oder dem umgekehrten von 345. [1] a. a. O., XXXII. 8, 9. [2] Von der protestantischen Bibelgesellschaft zu Paris, nach der von J. E. Ostervald im Jahre 1824 revidierten Version. [3] Bei den ägyptischen Gnostikern war Thoth (Hermes) der Führer der Sieben (siehe das Totenbuch). Ihre Namen sind von Origenes gegeben als Adonai (der Sonne), Iao (des Mondes), Eloi (Jupiter), Sabao (Mars), Orai (Venus), Astaphai (Merkur), und schließlich Ildabaoth (Saturn). Siehe King´s Gnostics and their Remains, p. 344. [4] Siehe Origenes´ Kopie der Karte oder des Diagramms der Ophiten in seinem Contra Celsum. [5] Siehe Teil III dieses Bandes, Abteilung IV, B, „Über Planetenketten und deren Mehrheit.“ [6] 2. Moses, XXXIII. 20-23; siehe Myer`s Qabbalah, p. 226. [7] Ebenda, a. a. O. [8] Oben, p. 481. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/567.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:10 ABTEILUNG VIII Im dritten Kapitel des Exodus im 13. und 14. Verse heißt es: Und Moses sprach, . . . siehe, wenn ich zu den Kindern Israel komme, und spreche zu ihnen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt, und sie mir sagen werden: Wie heißt sein Name? Was soll ich ihnen sagen? Und Gott sprach zu Moses: Ich bin der ich bin. Die hebräischen Worte für diesen Ausdruck sind âhiye asher âhiye, und stehen im Werte der Summen ihrer Buchstaben wie folgt: [korrekter Abdruck siehe Buch] [korrekter Abdruck siehe Buch] 21 501 [korrekter Abdruck siehe Buch] 21 . . . Dies ist sein (Gottes) Name; die Summe der ihn zusammensetzenden Werte 21, 501, 21 ist 543, oder einfach ein Gebrauch der einfachen Zahlziffern im Namen des Moses, aber jetzt so angeordnet, daß der Name von 345 verkehrt ist, und 543 lautet. So daß, wenn Moses bittet, „laß mich Dein Angesicht oder Deine Herrlichkeit sehen“, der andere richtig und wahr antwortet, „Mein Angesicht kannst Du nicht sehen . . . aber Du sollst mich hinten sehen“ - der wahre Sinn, wenn auch nicht die genauen Worte; denn die Ecke und das hinten von 543 ist das Antlitz von 345. Dies ist zur Kontrolle und zur Einhaltung eines strengen Gebrauches einer Reihe von Zahlen zur Entwicklung gewisser großartiger Resultate, zu welchem Zwecke sie speziell angewendet sind. Wie der gelehrte Kabbalist hinzufügt: Bei anderen Anwendungen der Zahlen sahen sie einander von Angesicht zu Angesicht. Er ist sonderbar, daß, wenn wir 345 zu 543 addieren, wir 888 haben, was der gnostische kabbalistische Wert des Namens Christi war, der Jehoshua oder Joshua war. Und so ergiebt auch die Einteilung der 24 Stunden des Tages drei Achter als Quotienten. . . . Die Hauptabsicht dieses ganzen Systemes von Zahlenkontrollen war, für immerdar den genauen Wert des Mondjahres in dem natürlichen Maße der Tage aufzubewahren. Dies ist die astronomische und die numerische Bedeutung in der von den Chaldäo-Hebräern erfundenen geheimen Theogonie sidereokosmischer Götter - zwei Bedeutungen aus sieben. Die anderen fünf würden die Christen noch mehr in Erstaunen versetzen. Die Reihe der Oedipusse, welche es versucht haben, das Rätsel der Sphinx zu erklären, ist thatsächlich lang. Durch viele Zeitalter hat die Sphinx die hellsten und edelsten Intellekte der Christenheit verschlungen; aber jetzt ist sie besiegt. In dem großen intellektuellen Kampfe, der mit dem vollständigen Siege der Oedipusse der Symbolik geendet hat, hatte sich jedoch nicht die Sphinx in glühender Scham über die Niederlage sich im Meere zu begraben, sondern fürwahr das vielseitige Symbol mit Namen Jehovah, den die Christen - die civilisierten Nationen - als ihren Gott angenommen haben. Das Jehovah-Symbol ist unter der allzu genauen Prüfung zusammengebrochen und versunken. Die Symbologen haben mit Bestürzung entdeckt, daß ihre angenommene Gottheit nur eine Maske für viele andere Götter war, ein euhemerisierter erloschener Planet, im besten Falle, der Genius des Mondes und des Saturn bei den Juden, der Sonne und des Jupiters bei den frühen Christen; daß die Dreieinigkeit - wenn sie dieselbe nicht in den abstrakteren und metaphysischeren Bedeutungen nahmen, die ihr von den Heiden gegeben wurden - in Wahrheit nur eine astronomische Dreiheit war, bestehend aus der Sonne (dem Vater), und den zwei Planeten Merkur (dem Sohne) und Venus (dem heiligen Geiste), Sophia, dem Geiste der Weisheit, Liebe und Wahrheit, und Lucifer, als Christus, der „Braut und dem Morgenstern.“ [9] Denn, wenn der Vater die Sonne ist (der „ältere Bruder“, in der östlichen inneren Philosophie), so ist der ihr nächststehende Planet Merkur (Hermes, Budha, Thoth), dessen Mutter auf Erden den Namen Maia hatte. Nun empfängt dieser Planet siebenmal mehr Licht als irgend ein anderer; eine Thatsache, welche die Gnostiker dahinführte, ihren Christos, und die Kabbalisten, ihren Hermes (in der astronomischen Bedeutung) „das siebenfältige Licht“ zu nennen. Schließlich war dieser Gott Bel - die Sonne war Bel bei den Galliern; Helios bei den Griechen; Baal bei den Phöniziern; El im Chaldäischen, daher El-ohim, Emanu-el, und El, „Gott“, im Hebräischen. Aber selbst der kabbalistische Gott ist in der rabbinischen Bearbeitung verschwunden, und man hat sich jetzt an den innersten metaphysischen Sinn des Zohar zu wenden, um darin etwas gleich Ain Suph zu finden, der Namenlosen Gottheit und dem Absoluten, das so herrisch und laut von den Christen in Anspruch genommen wird. Aber es ist sicherlich nicht in den mosaischen Büchern zu finden, auf jeden Fall nicht von jenen, die es versuchen, sie ohne dazu gehörigen Schlüssel zu lösen. Immer, seit dieser Schlüssel verloren war, haben die Juden und Christen ihr Bestes versucht, diese beiden Vorstellungen zu vereinigen, aber vergeblich. Sie haben nur den Erfolg gehabt, schließlich auch die Universale Gottheit Ihres majestätischen Charakters und Ihrer ursprünglichen Bedeutung zu berauben. Wie in Isis entschleiert gesagt wurde: http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/569.htm (1 of 2)20.06.2005 17:29:11 ABTEILUNG VIII Es möchte daher nur natürlich erscheinen, einen Unterschied zu machen zwischen dem Mysteriengott [korrekter Abdruck siehe Buch], der seit dem höchsten Altertum von allen angenommen war, welche an dem esoterischen Wissen der Priester teil hatten, und seinen phonetischen Gegenstücken, die wir von den Ophiten und anderen Gnostikern mit so wenig Verehrung behandelt finden. [10] Auf King´s ophitischen Gemmen [11] finden wir den Namen Iao wiederholt, und oft mit jenem des Ievo vermengt, während der letztere einfach einen der dem Abraxas feindlichen Genien darstellt. . . . Aber der Name Iao hatte weder seinen Ursprung bei den Juden, noch war er ihr alleiniges Eigentum. Selbst wenn es Moses gefallen hätte, den Namen auf den „schützenden „Geist“, den angeblichen Schirmer und Nationalgott des „auserwählten Volkes Israel“ anzuwenden, so besteht doch durchaus kein Grund, warum andere Nationalitäten ihn als den höchsten und allein lebendigen Gott anerkennen sollten. Aber wir bestreiten die Annahme ganz und gar. Außerdem ist es eine Thatsache, daß Iaho oder Iao ein „Mysterienname“ vom Anbeginn an war, denn [korrekter Abdruck siehe Buch] und [korrekter Abdruck siehe Buch] kamen vor der Zeit des Königs David niemals in Gebrauch. Vor dieser Zeit wurden wenige oder gar keine Eigennamen mit Iah oder Jah zusammengesetzt. Es erscheint vielmehr, als ob David, welcher unter den Tyriern und Philistern sich aufgehalten hatte, [12] von dort den Namen Jehovah gebracht habe. Er machte Zadok zum Hohenpriester, von dem die Zadokiten oder Sadducäer herstammten. Er lebte und regierte zuerst zu Hebron ([korrekter Abdruck siehe Buch]), Habir-on oder Kabir-Stadt, wo die Riten der vier (Mysteriengötter) gefeiert wurden. Weder David noch Solomon anerkannten Moses oder das Gesetz des Moses. Sie trachteten darnach, einen Tempel dem [korrekter Abdruck siehe Buch] zu erbauen, gleich den Bauwerken, welche von Hiram dem Hercules und der Venus, dem Adon und der Astarte errichtet worden waren. Fürst sagt: „Der sehr alte Name Gottes, Yâho, im Griechischen geschrieben [korrekter Abdruck siehe Buch], scheint, abgesehen von seiner Abteilung, ein alter mystischer Namen der Höchsten Gottheit der Semiten gewesen zu sein. Daher wurde er dem Moses gesagt, als er am Hor-eb - der Höhle - initiiert wurde unter der Anleitung Jethro, des kenitischen (oder kainitischen) Priesters von Midian. In einer alten Religion der Chaldäer, deren Überreste sich unter den Neuplatonikern finden, wurden die höchste Gottheit, die über den sieben Himmeln thronte, und das geistige Lichtprinzip repräsentierte, . . . und auch als Demiurg vorgestellt wurde [13] [korrekter Abdruck siehe Buch] ([korrekter Abdruck siehe Buch]) genannt, welcher gleich dem Hebräischen Yâho geheimnisvoll und unerwähnbar war, und dessen Namen dem Initiierten mitgeteilt wurde. Die Phönizier hatten einen höchsten Gott, dessen Name dreibuchstabig und geheim war, und er war [korrekter Abdruck siehe Buch].“ [14] [9] Siehe Offenbarung, XXII. 16. [10] a. a. O., II. 301. [11] Gnostics and their Remains. [12] II. Samuel. [13] Jedoch nur von sehr wenigen, denn die Schöpfer des materiellen Weltalls wurden immer als der allerhöchsten Gottheit untergeordnete Götter betrachtet. [14] a. a. O., II. 296, 297. Fürst giebt Citate aus Lydus und Cedrenus zur Unterstützung seiner Behauptungen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/569.htm (2 of 2)20.06.2005 17:29:11 ABTEILUNG VIII Das Kreuz, sagen die Kabbalisten in Wiederholung der Lehre der Occultisten, ist eines der ältesten - ja vielleicht das allerälteste Symbol. Dies ist gleich am Anfang des Vorwortes in Band I bewiesen worden. Die östlichen Initiierten zeigen es als gleichalt mit dem Kreise der vergöttlichenden Unendlichkeit und der ersten Differentiation der Wesenheit der Vereinigung von Geist und Stoff. Diese Auslegung ist verworfen, und die astronomische Allegorie allein angenommen und künstlich ersonnenen irdischen Ereignissen angepaßt worden. Beweisen wir diese Behauptung. In der Astronomie ist, wie gesagt, Merkur der Sohn von Coelus und Lux - vom Himmel und dem Lichte oder der Sonne; in der Mythologie ist er die Nachkommenschaft von Jupiter und Maia. Er ist der „Bote“ seines Vaters Jupiter, der Messias der Sonne; im griechischen bedeutet sein Name Hermes unter anderem den „Ausleger“ - das Wort, den Logos, oder das Verbum. Nun ist Merkur auf dem Berge wieder Kyllene unter Hirten geboren, und ist der Schutzherr der letzteren. Als Genius Psychopompos führte er die Seelen der Toten zum Hades und brachte sie wieder zurück, ein Amt, das Jesus nach seinem Tode und seiner Wiederauferstehung zugeschrieben wurde. Die Symbole von Hermes-Merkur (Dii Termini) wurden entlang und an den Wendepunkten der Landstraßen aufgestellt, so wie jetzt in Italien Kreuze aufgestellt werden, und sie waren kreuzförmig. [15] Jeden siebenten Tag salbten die Priester diese Termini mit Öl, und einmal im Jahre behingen sie dieselben mit Kränzen, daher waren sie die Gesalbten. Merkur sagt, wenn er durch seine Orakel spricht: Ich bin der, den ihr den Sohn des Vaters (Jupiter) und der Maia nennt. Den König des Himmels (die Sonne) verlassend, komme ich euch zu Hilfe, ihr Sterblichen. Merkur heilt die Blinden und stellt das geistige und körperliche Gesicht wieder her. [16] Er wurde oft als dreihäuptig dargestellt undTrikephalos, Triplex genannt, als eins mit Sonne und Venus. Schließlich wurde Merkur, wie Cornutus [17] zeigt, manchmal unter einer Würfelform dargestellt, ohne Arme, weil „die Kraft des Wortes und der Beredsamkeit ohne den Beistand von Armen oder Füßen den Sieg davontragen kann.“ Diese Würfelform verbindet die Termini unmittelbar mit dem Kreuz, und die Beredsamkeit oder die Macht der Sprache des Merkur veranlaßte den schlauen Eusebius zu der Bemerkung: „Hermes ist das Emblem des Wortes, welches alles schafft und auslegt,“ denn es ist das schöpferische Wort; und er zeigt, daß Porphyrius lehrt, daß die Rede des Hermes - jetzt ausgelegt als „Wort Gottes“ (!) im Pymander - eine schöpferische Rede (Verbum), das durch das ganze Weltall ausgebreitete Samenprinzip ist. [18] In http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/571.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:11 ABTEILUNG VIII der Alchimie ist „Merkur“ das radikale „feuchte“ Prinzip, das ursprüngliche oder elementare Wasser, welches den Samen des Weltalls, befruchtet durch die Sonnenfeuer, enthält. Um dieses befruchtende Prinzip auszudrücken, wurde von den Ägyptern dem Kreuze (der Vereinigung des männlichen und weiblichen oder des vertikalen und horizontalen) oft ein Phallus beigegeben. Die kreuzförmigen Termini repräsentierten auch diese duale Idee, welche in Ägypten in dem kubischen Hermes gefunden wurde. Der Verfasser der Quelle der Maße sagt uns, warum. [19] Wie von ihm gezeigt, wird der auseinandergefaltete Würfel in seiner Ausbreitung ein Kreuz von der Tau- oder der ägyptischen Form; und hinwieder „gibt der dem Tau angefügte Kreis das Henkelkreuz“ der alten Pharaonen. Sie hatten dies von ihren Priestern und ihren „königlichen Initiierten“ her durch Zeitalter gekannt, und auch das, was unter „der Befestigung eines Menschen an das Kreuz“ verstanden war, welche Idee „jener vom Ursprunge des menschlichen Lebens, und somit der phallischen Form gleichgeordnet wurde.“ Nur trat die letztere Aeonen und Zeitalter später in Wirksamkeit, als die Idee vom Zimmermann und Künstler der Götter, Vishvakarmâ, der den Sonneninitiierten auf der kreuzförmigen Drehbank kreuzigt. Wie derselbe Verfasser schreibt: Die Fesselung eines Menschen an das Kreuz . . . wurde in dieser Darstellungsform von den Indern benützt. [20] Aber sie wurde „gleichgeordnet“ mit der Idee von der neuen Wiedergeburt des Menschen durch geistige, nicht durch körperliche Regeneration. Der Kandidat für Initiation wurde an das Tau oder astronomische Kreuz mit einer viel großartigeren und edleren Idee gefesselt, als mit jener vom Ursprunge des rein irdischen Lebens. Andererseits scheinen die Semiten keinen anderen oder höheren Zweck im Leben gehabt zu haben, als ihre Art fortzupflanzen. So ist geometrisch und nach der Leseart der Bibel mit Hilfe der numerischen Methode der Verfasser von The Source of Measures ganz im Recht. Das ganze (jüdische) System scheint vor alters betrachtet worden zu sein als eines, das in Natur ruht, und als eines, das von Natur oder Gott angenommen war als die Grundlage oder das Gesetz der praktischen Ausübung schöpferischer Kraft - d. i. es war der Schöpfungsplan, dessen praktische Anwendung die Schöpfung war. Dies scheint durch die Thatsache bekräftigt zu sein, daß unter dem dargelegten System die Maße der Planetenzeiten gleichwertig als Maße der Größe der Planeten und der Besonderheit ihrer http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/571.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:11 ABTEILUNG VIII Gestalten dienen - d. i. in Bezug auf die Ausdehnung ihrer Äquatorial- und Polardurchmesser. . . . Dieses System (jenes des Schöpfungsplanes) scheint dem ganzen biblischen Aufbau zu Grunde zu liegen, als eine Begründung für seinen Ritualismus und für seine Darstellung der Werke der Gottheit mit Hilfe von Architektur, durch den Gebrauch der heiligen Maßeinheit bei dem Garten von Eden, der Arche des Noah, dem Tabernakel, und dem Tempel des Solomon. [21] [15] Siehe Tafel 77 in Band I von Montfaucon`s Antiquities. Die Schüler des Hermes gehen nach ihrem Tode zu seinem Planeten, dem Merkur - ihrem Himmelreich. [16] Cornutus. [17] Lydus, De Mensibus, IV. [18] Praeparat. Evang., I. III. 2. [19] Aber siehe p. 480, oben, betreffend den gnostischen Priap. [20] a. a. O., p. 52. [21] Ebenda, pp. 3, 4. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/571.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:11 ABTEILUNG VIII So ist nach der eigenen Darstellung der Verteidiger dieses Systems die jüdische Gottheit im besten Falle als bloß die manifestierte Zweiheit nachgewiesen, niemals als das Eine Absolute All. Geometrisch erklärt ist sie eine Zahl; symbolisch ein euhemerisierter Priap; und das kann schwerlich eine Menschheit befriedigen, die nach der Erklärung wirklicher geistiger Wahrheiten und nach dem Besitze eines Gottes mit einer göttlichen, nicht anthropomorphischen Natur dürstet. Es ist seltsam, daß die gelehrtesten modernen Kabbalisten in Kreuz und Kreis nichts anderes sehen können, als ein Symbol der geoffenbarten schöpferischen und androgynen Gottheit in ihrer Beziehung zu, und ihrem Konflikt mit dieser phänomenalen Welt. [22] Ein Verfasser glaubt: Wie immer der Mensch (lies: der Jude und Rabbi) die Kenntnis des praktischen Maßes erlangte, . . . wodurch die Natur belehrt wurde, die Planeten in Größe der Aufzeichnung ihrer Bewegungen harmonisch anzupassen, es hat den Anschein, daß er sie erlangte, und daß er ihren Besitz als das Mittel zu seinem Verständnis der Gottheit schätzte - das heißt, er näherte sich so sehr der Vorstellung von einem Wesen, das ein Gemüt gleich seinem eigenen hat, nur unendlich mächtiger, daß er im stande war, ein Schöpfungsgesetz zu begreifen, das von jenem Wesen aufgestellt ist, das früher existiert haben muß, als irgend eine Schöpfung (kabbalistisch genannt das Wort). [23] Das mag das praktische semitische Gemüt befriedigt haben, aber der östliche Occultist muß das Anerbieten eines solchen Gottes ablehnen; in der That ist eine Gottheit, ein Wesen, das „ein Gemüt hat gleich dem des Menschen, nur unendlich mächtiger“, kein Gott, der irgendwelchen Platz jenseits des Cyklus der Schöpfung hätte. Er hat nichts mit dem idealen Entwurf des Ewigen Weltalls zu thun. Er ist im besten Falle eine der untergeordneten schöpferischen Mächte, deren Gesamtheit die Sephiroth genannt wird, der Himmlische Mensch, und Adam Kadmon, der zweite Logos der Platoniker. Eben dieselbe Idee findet sich klar am Grunde der besten Definitionen der Kabbalah und ihrer Mysterien, z.B. von John A. Parker, wie im selben Werke zitiert: Für den Schlüssel zur Kabbalah wird das geometrische Verhältnis der Fläche des dem Quadrate eingeschriebenen Kreises oder das des Würfels zur Kugel gehalten, woraus das Verhältnis des Durchmessers zum Umfange eines http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/573.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:12 ABTEILUNG VIII Kreises hervorgeht, mit dem Zahlenwerte dieses Verhältnisses ausgedrückt in ganzen Zahlen. Das Verhältnis des Durchmessers zum Umfange, welches ein höchstes ist und mit den Gottnamen Elohim und Jehovah im Zusammenhang steht (welche Worte numerische Ausdrücke für diese Verhältnisse beziehungsweise sind - das erste für den Umfang, das zweite für den Durchmesser), umfaßte alle darunter stehenden Unterordnungen. Zwei Ausdrücke des Umfanges durch den Durchmesser in ganzen Zahlen werden in der Bibel gebraucht: (1) Der Vollkommene, und (2) Der Unvollkommene. Eine von den Beziehungen zwischen diesen besteht darin, daß (2) abgezogen von (1) eine Einheit eines Durchmesserwertes in Ausdrücken oder in der Benennung des Umfangwertes des vollkommenen Kreises zurücklassen wird, oder eine Einheitsgerade, welche einen vollkommenen cirkularen Wert hat, oder einen Faktor von cirkularem Wert. [24] Solche Berechnung können einen nicht weiter führen, als bis zur Enträtselung der Geheimnisse des dritten Zustandes der Entwicklung, oder der „dritten Schöpfung des Brahmâ“. Die initiierten Hindûs verstehen es viel besser „den Zirkel zu quadrieren“ als irgend ein Europäer. Aber davon mehr ein andermal. Thatsache ist, daß die westlichen Mystiker ihre Spekulation erst bei jenem Stadium beginnen, wo das Weltall „in die Materie fällt“, wie die Occultisten sagen. Durch die ganze Reihe der kabbalistischen Bücher sind wir nicht einem einzigen Satze begegnet, der auf die entfernteste Art die psychologischen und geistigen Geheimnisse der „Schöpfung“ ebenso gut andeuten würde, als die mechanischen und physiologischen. Sollen wir also die Entwicklung des Weltalls einfach als ein in großartigem Maßstabe ausgeführtes Vorbild des Zeugungsvorganges ansehen; als „göttlichen“ Phallicismus, und darüber uns überschwänglich ergehen, so wie es der übelinspirierte Verfasser eines kürzlich unter diesem Namen erschienenen Werkes gethan hat? Die Schreiberin denkt nicht so. Und sie fühlt sich berechtigt, so zu sprechen, nachdem sie sorgfältigste Durchlesung des alten Testamentes - esoterisch sowohl, wie exoterisch - die begeistertsten Untersucher nicht weiter gebracht zu haben scheint, als zu einer auf mathematischen Gründen beruhenden Sicherheit, daß vom ersten bis zum letzten Kapitel des Pentateuch jede Scene, jeder Charakter oder jedes Ereignis als unmittelbar oder mittelbar mit dem Ursprung der Geburt in seiner rohesten und brutalsten Form in Zusammenhang stehend nachgewiesen sind. Wie interessant und scharfsinnig also die rabbinischen Methoden auch sind, muß die Schreiberin doch in Übereinstimmung mit anderen östlichen Occultisten jene der Heiden vorziehen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/573.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:12 ABTEILUNG VIII [22] Der Leser wende sich an den Zohar und die beiden Qabbalahs von Isaac Myer und S. L. MacGregor Mathers, mit Erläuterungen, wenn er sich davon überzeugen will. [23] Ebenda, p. 5. [24] Ebenda, p. 12. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/573.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:12 ABTEILUNG VIII Wir haben also nicht in der Bibel nach dem Ursprung von Kreuz und Kreis zu suchen, sondern jenseits der Flut. Zu Éliphas Lévi und zum Zohar zurückkehrend, antworten wir daher für die östlichen Occultisten und sagen, daß sie die Praxis auf das Prinzip anwendend, vollständig mit Pascal übereinstimmen, welcher sagt: Gott ist ein Kreis, dessen Mittelpunkt überall und dessen Umfang nirgends ist. Hingegen sagen die Kabbalisten das Gegenteil, und behaupten es einfach infolge ihres Bestrebens, ihre Lehre zu verhüllen. Nebenbei bemerkt ist die Definition der Gottheit durch den Kreis überhaupt nicht von Pascal herrührend, wie Éliphas Lévi glaubte. Sie war von dem französischen Philosophen entweder dem Mercurius Trismegistus entlehnt, oder dem lateinischen Werke des Kardinals Cusa, De Docta Ignorantia, worin er davon Gebrauch macht. Sie ist obendrein von Pascal entstellt, welcher die Worte „Kosmischer Kreis“, welche symbolisch in der ursprünglichen Aufzeichnung stehen, durch das Wort Theos ersetzt. Bei den Alten waren beide Worte gleichbedeutend. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/575a.htm20.06.2005 17:29:12 ABTEILUNG VIII A. KREUZ UND KREIS. In den Gemütern der alten Philosophen wurde der Gestalt des Kreises immer etwas vom Göttlichen und Geheimnisvollen zugeschrieben. Die alte Welt, folgerichtig in ihrer Symbolik und in Übereinstimmung mit ihren pantheistischen Intuitionen, welche die sichtbaren und die unsichtbaren Unendlichkeiten in eine vereinigten, stellten die Gottheit und ihren äußeren Schleier auf gleiche Weise dar - durch einen Kreis. Dieses Verschmelzen der beiden in eine Einheit, und der Name Theos, welcher ohne Unterschied beiden gegeben wird, sind erklärt, und werden dadurch noch wissenschaftlicher und philosophischer. Platos etymologische Definition des Wortes theos ([korrekter Abdruck siehe Buch]) ist anderwärts gegeben worden. In seinem Kratylos leitet er es von dem Zeitworte the-ein ([korrekter Abdruck siehe Buch]) „sich bewegen“ ab, angeregt durch die Bewegung der Himmelskörper, die er mit der Gottheit in Verbindung bringt. Nach der esoterischen Philosophie ist diese Gottheit, während ihrer „Nächte“ und „Tage“ oder Cyklen der Ruhe und der Thätigkeit, die „ewige beständige Bewegung“, das „Immer-Werdende sowie die immer universelle Gegenwart, und das Immer-Existierende“. Das letztere ist die Wurzel-Abstraktion; das erstere ist die einzig mögliche Vorstellung im menschlichen Gemüte, wenn es diese Gottheit von jeder Gestalt oder Form trennt. Es ist eine beständige, niemals aufhörende Entwicklung, welche in ihrem unablässigen Fortschritte durch Äonen der Dauer zu ihrem ursprünglichen Zustand - zur Absoluten Einheit - zurückkreist. Es waren nur die kleineren Götter, welche man die symbolischen Attribute der höheren tragen ließ. So wurde der Gott Shu, die Personifikation des Ra, welcher erscheint als die „große Katze des Beckens von Persaea in An“ [25] , oft auf den ägyptischen Denkmälern dargestellt, wie er sitzt und ein Kreuz hält, das Symbol der vier Weltgegenden oder der Elemente das mit einem Kreise verbunden ist. In jenem sehr gelehrten Werke, The Natural Genesis, von Gerald Massey, ist unter der Überschrift „Typologie des Kreuzes“ mehr Belehrung über das Kreuz und den Kreis zu finden, als in irgend einem anderen Werke, das wir kennen. Wer gerne Beweise für das Altertum des Kreuzes haben möchte, wird auf diese beiden Bände verwiesen. Der Verfasser sagt: Der Kreis und das Kreuz sind untrennbar. . . . Die Crux Ansata vereinigt den Kreis und das Kreuz mit den vier Ecken. Nach diesem Ursprunge wurden der Kreis und das Kreuz zeitweilig vertauschbar. Zum Beispiel ist das Chakra oder die Wurfscheibe des Vishnu ein Kreis. Der Name bedeutet das Kreisen, das http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/575b.htm (1 of 2)20.06.2005 17:29:13 ABTEILUNG VIII Herumwirbeln, die Periodicität, das Rad der Zeit. Dieses benützt der Gott als eine Waffe, um es auf den Feind zu schleudern. Auf gleiche Weise wirft Thor seine Waffe, den Fylfot, eine Form des vierfüßigen Kreuzes (Svastika), und einen Typus der vier Himmelsgegenden. So ist das Kreuz gleichbedeutend mit dem Kreise des Jahres. Das Rademblem vereinigt Kreuz und Kreis in einem, ebenso wie der hieroglyphische Kuchen und die Ankh-schleife [Symbolabbildung siehe Buch]. [26] Auch war die doppelte Glyphe nicht bei den Profanen heilig, sondern nur bei den Initiierten. Denn Raoul Rochette zeigt: [27] Das Zeichen [Symbolabbildung siehe Buch] kommt vor als die Rückseite einer phönizischen Münze, mit einem Widder als Vorderseite. . . . Dasselbe Zeichen, welches manchmal Venusspiegel genannt wird, weil es die Fortpflanzung versinnbildlichte, wurde zur Bezeichnung der Hinterviertel wertvoller Zuchtstuten aus korinthischen und anderen schönen Pferderassen verwendet. Dies beweist, daß bereits in jenen frühen Tagen das Kreuz schon zum Symbol der menschlichen Zeugung geworden war, und daß das Vergessen des göttlichen Ursprungs von Kreis und Kreuz begonnen hatte. [25] Siehe Totenbuch, XVII. 45-47. [26] a. a. O., I. 421, 422. [27] De la Croix Ansée, Mém. de l`Académie des Sciences, Tfl. 2, No. 8, 9, auch 16, 2, p. 320; angeführt in Natural Genesis, p. 423. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/575b.htm (2 of 2)20.06.2005 17:29:13 ABTEILUNG VIII Eine andere Form des Kreuzes wird aus dem Journal of the Royal Asiatic Society gegeben: [28] An jeder von den vier Ecken ist ein viertel Bogen einer eiförmigen Kurve angebracht, und wenn die vier zusammengesetzt werden, bilden sie ein Oval; so verbindet die Figur das Kreuz mit dem ihm in vier Teilen, entsprechend den vier Ecken des Kreuze umschriebenen Kreuze. Die vier Segmente entsprechen den vier Füßen des Swastikakreuzes und des Fylfot des Thor. Die vierblätterige Lotusblume des Buddha ist ebenfalls im Mittelpunkte dieses Kreuzes dargestellt, indem der Lotus ein ägyptisches und ein indisches Sinnbild der vier Weltgegenden ist. Die vier Viertelbogen würden zusammengesetzt eine Ellipse bilden, und die Ellipse ist auch auf jedem Arme des Kreuzes abgebildet. Diese Elipse bezeichnet daher die Bahn der Erde. . . . Sir J. Y. Simpson kopierte folgendes Probestück, [Symbolabbildung siehe Buch] das hier abgebildet ist, als das Kreuz der beiden Äquinoktien und der beiden Solstitien, angebracht innerhalb der Figur der Erdbahn. Dieselbe eiförmige oder bootförmige Figur erscheint zeitweilig in den Indischen Zeichnungen mit sieben Stufen an jedem Ende als eine Form der eine Art des Meru. Dies ist der astronomische Aspekt der doppelten Glyphe. Es giebt jedoch sechs weitere Aspekte, und es soll ein Versuch gemacht werden, ein paar von diesen zu erklären. Der Gegenstand ist so umfangreich, daß er an sich allein viele Bände erfordern würde. Aber das seltsamste unter diesen ägyptischen Symbolen von Kreuz und Kreis, wovon in dem oben angeführten Werke gesprochen wird, ist eines, das seine volle Erklärung und schließliche Färbung von ârischen Symbolen gleicher Natur empfängt. Der Verfasser sagt: Das vierarmige Kreuz ist einfach das Kreuz der vier Himmelsgegenden, aber das Kreuzzeichen ist nicht immer einfach. [29] Dies ist ein Typus, welcher aus einem identificierbaren Anfang entwickelt wurde, welcher später dem Ausdrucke von verschiedenen Ideen angepaßt wurde. Das heiligste Kreuz von Ägypten, das von den Händen der Götter, der Pharaonen, und der munnificierten Toten gehalten wurde, ist das Ankh [Symbolabbildung siehe Buch], das Zeichen des Lebens, des Lebenden, eines Eides, des Bundes. . . . Die Spitze davon ist die Hieroglyphe Ru [Symbolabbildung siehe Buch], aufgerichtet auf dem Taukreuz. Das Ru ist das Thor, die Pforte, der Mund, der Ausgangsplatz. Dies bezeichnet den Geburtsort im nördlichen Viertel der http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/577.htm (1 of 4)20.06.2005 17:29:13 ABTEILUNG VIII Himmel, woher die Sonne wiedergeboren wird. Daher ist das Ru des Ankhzeichens der weibliche Typus des Geburtsortes, welcher den Norden repräsentiert. In der nördlichen Himmelsgegend gebar die Göttin der Sieben Sterne, genannt die „Mutter der Revolutionen“, die Zeit in dem frühesten Cyklus des Jahres. Das erste Zeichen dieses ursprünglichen Kreises und Cyklus, das am Himmel gemacht war, ist die früheste Gestalt des Ankhkreuzes [Symbolabbildung siehe Buch] eine bloße Schleife, welche einen Kreis und das Kreuz zugleich in einem Bilde enthält. Diese Schleife oder Schlinge prangt an der Stirne der ältesten Genitrix, Typhon des großen Bären, als ihre Arche, das Begriffszeichen einer Periode, eines Endes, einer Zeit, erklärt im Sinne einer Revolution. Diese repräsentiert nun den vom großen Bären am Nordhimmel beschriebenen Kreis, welcher das früheste Jahr der Zeit bildete, aus welcher Thatsache wir schließen, daß die Schleife oder Ru des Nordens jene Himmelsgegend repräsentiert, den Geburtsort der Zeit, wenn abgebildet als das Ru des Ankhsymbols. In der That kann dies bewiesen werden. Die Schlinge ist ein Archen- oder Rek-typus der Berechnung. Das Ru des Ankhkreuzes wurde fortgeführt in dem cypirischen R, [korrekter Abdruck siehe Buch] und im koptischen Ro, P. [30] Das Ro wurde übertragen in das griechische Kreuz [Symbolabbildung siehe Buch], welches aus dem Ro und Chi oder [[korrekter Abdruck siehe Buch] gebildet ist. . . . Das Rek oder die Arche war das Zeichen von allem Anfange (Archê) aus diesem Grunde, und die Archenschleife ist das Kreuz des Nordens, des hinteren Teiles des Himmels. [31] Nun ist dies wieder ganz astronomisch und phallisch. Die purânische Version in Indien giebt der ganzen Sache eine andere Färbung. Ohne die obige Erklärung zunichte zu machen, beabsichtigt sie einen Teil ihrer Mysterien mit Hilfe des astronomischen Schlüssels zu enthüllen, und bietet so eine mehr metaphysische Wiedergabe. Die Ankh-schlinge [Symbolabbildung siehe Buch] gehört nicht Ägypten allein an. Sie existiert unter dem Namen Pâsha, einer Schnur, welche der vierarmigen Shiva in der Hand seines rechten hinteren Armes hält. [32] Der Mahâdeva ist dargestellt in der Stellung eines Asketen, als Mahâyogî, mit seinem dritten Auge [Symbolabbildung siehe Buch], welches das „Ru [Symbolabbildung siehe Buch), aufgerichtet auf dem Taukreuz“, in einer anderen Form ist. Der Pâsha wird auf die Art in der Hand gehalten, daß der erste Finger und die Hand nahe dem Daumen das Kreuz, oder die Schleife und Kreuzung machen. Unsere Orientalisten wollen, daß er eine Schnur zum Binden widerspenstiger Missethäter vorstellt, weil, fürwahr, Kâlî, Shivas Gattin, denselben zum Attribute http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/577.htm (2 of 4)20.06.2005 17:29:13 ABTEILUNG VIII hat! Der Pâsha hat hier eine doppelte Bedeutung, sowie sie auch Shivas Trisûla und jedes andere göttliche Attribut hat. Diese doppelte Bedeutung liegt in Shiva, denn sicherlich hat Rudra dieselbe Bedeutung wie das ägyptische Henkelkreuz in seinem kosmischen und mystischen Sinne. In der Hand des Shiva wird der Pâsha lingyonisch. Shiva ist, wie zuvor gesagt, ein den Veden unbekannter Name. Im Weißen Yajur Veda erscheint Rudra zum erstenmal als der große Gott, Mahâdeva, dessen Symbol das Lingam ist. Im Rig Veda wird er Rudra genannt, der „Heuler“, die wohlthätige und die bösartige Gottheit zu gleicher Zeit, der Heiler und der Zerstörer. Im Vishnu Purâna ist er der Gott, welcher aus der Stirne des Brahmâ entspringt, welcher sich in männlich und weiblich trennt, und er ist der Vater der Rudras oder Maruts, von denen die Hälfte strahlend und sanft sind, andere dunkel und wild. In den Veden ist er das Göttliche Ich, welches in seinen reinen, vergöttlichenden Zustand zurückzukehren strebt, und zur selben Zeit jenes Göttliche Ich in irdische Form gekerkert, dessen wilden Leidenschaften aus ihm den „Brüller“, den „Schrecklichen“ machen. Dies ist gut gezeigt in der Brihadâranyaka Upanishad, wo die Rudras, die Nachkommenschaft des Feuergottes Rudra die „zehn Lebensatem (prâna, Leben), mit dem Herzen (manas) als elften“ genannt werden, [33] während er als Shiva der Vernichter jenes Lebens ist. Brahmâ nennt ihn Rudra, und giebt ihm außerdem sieben andere Namen, welche sieben Formen der Offenbarung bedeuten, und auch die sieben Kräfte der Natur, welche zerstören, bloß um umzuschaffen oder zu erneuern. Daher hat die kreuzförmige Schlinge oder Pâsha in der Hand des Shiva, wenn er als ein Asket, als der Mahâyogin dargestellt wird, keine phallische Bedeutung, und es bedarf einer stark nach dieser Richtung hinneigenden Einbildungskraft, um eine solche Bedeutung selbst in einem astronomischen Symbol zu finden. Als eine Emblem von „Thor, Pforte, Mund, Ausgangsplatz“ bedeutet es viel mehr das „enge Thor“, welches zum Himmelreiche führt, als den „Geburtsort“ in einem physiologischen Sinne. Es ist ein Kreuz in einem Kreise, und ein Crux Ansata fürwahr; aber es ist ein Kreuz, auf dem alle menschlichen Leidenschaften gekreuzigt werden müssen, bevor der Yogî durch das „enge Thor“ hindurchgeht, durch den engen Kreis, der sich zu einem unendlichen erweitert, sobald der Innere Mensch die Schwelle überschritten hat. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/577.htm (3 of 4)20.06.2005 17:29:13 ABTEILUNG VIII [28] Bd. XVIII. P. 393, Tfl. 4; Inman, Fig. 38; Gerald Massey, a. a. O., ebenda, p. 422. [29] Sicherlich nicht; denn sehr oft sind Symbole dazu erfunden, um andere Symbole zu symbolisieren, und diese werden ihrerseits in Begriffszeichen verwendet. [30] Das R des slavischen und des russischen Alphabetes (des kyrillischen Alphabetes) ist auch das lateinische P. [31] Ebenda, p. 423. [32] Siehe Mooi`s Hindû Pantheon, Tfl. XIII. [33] Siehe Dowson`s Hindû Classical Dictionary, unter dem Worte „Rudra“. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/577.htm (4 of 4)20.06.2005 17:29:13 ABTEILUNG VIII Was die geheimnisvollen sieben Rishis in dem Sternbilde des großen Bären anbelangt: wenn Ägypten sie der „ältesten Genitrix, Typhon“ geweiht hat, so hat Indien diese Symbole vor Zeitaltern mit Zeit- oder Yugarevolutionen in Zusammenhang gebracht, und die Saptarshis sind eng verknüpft mit unserm gegenwärtigen Zeitalter - dem schwarzen Kali Yuga. [34] Der große Kreis der Zeit, auf dessen Fläche die indische Phantasie das Meerschwein oder den Shishumâra abgebildet hat, hat von Natur aus ein Kreuz angelegt in seiner Einteilung und örtlichen Begrenzung der Sterne, Planeten und Konstellationen. Im Bhâgavata Purâna [35] heißt es: An das äußerste Ende des Schwanzes jenes Tieres, dessen Kopf nach Süden gerichtet ist, und dessen Körper die Gestalt eines Ringes (Kreises) hat, ist Dhruva (der ehemalige Polarsten) gesetzt. Entlang seinem Schwanze sind Prajâpati, Agni, Indra, Dharma u. s. w.; quer über seine Lenden die sieben Rishis. [36] Dies ist dann das erste und früheste Kreuz und Kreis, gebildet durch die Gottheit, symbolisiert durch Vishnu, den ewigen Kreis der grenzenlosen Zeit, Kâla, quer über dessen Ebene alle Götter, Geschöpfe und Schöpfungen liegen, die in Zeit und Raum geboren sind - welche, wie die Philosophie es hat, alle beim Mahâpralaya sterben. Unterdessen sind es die sieben Rishis, welche die Zeit und die Dauer der Ereignisse in unserm siebenfältigen Lebenscyklus bezeichnen. Sie sind so geheimnisvoll wie ihre angeblichen Weiber, die Plejaden, von denen nur eine sie, die sich verbirgt - sich als tugendhaft erwiesen hat. Die Plejaden oder Krittikâs sind die Ammen des Kârttikeya, des Kriegsgottes (des Mars der westlichen Heiden), welcher der Befehlshaber der himmlischen Scharen, oder vielmehr der Siddhas genannt wird - der Siddha-sena (übersetzt Yogîs im Himmel, und heilige Weise auf Erden) - was Kârttikeya wesensgleich mit Michael, dem „Anführer der himmlischen Scharen” und gleich ihm einem jungfräulichen Kumâra, machen würde. [37] Wahrhaftig ist er der Guha, der „Geheimnisvolle“, sowie es auch die Saptarshis und die Krittikâs sind, die sieben Rishis und die Plejaden, denn die Auslegung von allen diesen zusammengefaßt enthüllt dem Adepten die größten Geheimnisse der occulten Natur. Ein Punkt ist der Erwähnung wert in dieser Frage von Kreuz und Kreis, da er starken Bezug auf die Elemente von Feuer und Wasser hat, welche eine so wichtige Rolle in der Kreis- und Kreuzsymbolik spielen. Gleich Mars, welcher nach Ovids Behauptung von seiner Mutter Juno allein geboren wurde, ohne die Teilnahme eines Vaters, oder gleich den Avatâras (z. B. Krishna) - im Westen sowie im Osten - ist http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/579.htm (1 of 2)20.06.2005 17:29:14 ABTEILUNG VIII Kârttikeya geboren, aber auf eine noch wunderbarere Art, weder von einem Vater noch von einer Mutter erzeugt, sondern aus einem Samen des RudraShiva, welcher in das Feuer (Agni) geworfen und dann vom Wasser (Ganges) aufgenommen wurde. So ist er geboren aus Feuer und Wasser - ein „Knabe hell wie die Sonne und schön wie der Mond.“ Daher heißt er Agnibhû (Sohn des Agni) und Gangâputra (Sohn der Gangâ). Füge dazu die Thatsache, das die Krittikâ, seine Ammen, wie das Matsya Purâna zeigt, von Agni beherrscht werden, oder, in den authentischen Worten: „die sieben Rishis sind auf eine Linie mit dem strahlenden Agni,“ und daher „hat Krittikâ Âgneya als ein Synonym“ [38] - und der Zusammenhang ist leicht zu verfolgen. [34] In der Mission des Juifs, von dem Marquis St. Yves d`Alveydre, dem Hierophanten und Führer einer großen Partei französischer Kabbalisten, als das goldene Zeitalter beschrieben! [35] V. XXIII. [36] (Ins Englische) übersetzt nach Burnoufs französischer Übersetzung, angeführt von Fitzedward Hall, in Wilson`s Vishnu Purâna, II, 307. [37] Umsomehr so, da er der berühmte Besieger des Tripurâsura und des Titanen Târaka ist. Michael ist der Besieger des Drachen, und Indra und Kârttikeya werden oft identisch gemacht. [38] Ebenda, IV. 235. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/579.htm (2 of 2)20.06.2005 17:29:14 ABTEILUNG VIII Die Rishis sind es also, welche die Zeit und die Perioden des Kali Yuga, des Zeitalters von Sünde und Sorge bezeichnen. Wie das Bhâgavata Purâna sagt: Als der Glanz des Vishnu, genannt Krishna, zum Himmel fuhr, da brach das Kali Yuga, während dessen die Menschen an der Sünde sich erfreuen, über die Welt herein. . . . Als die sieben Rishis in der Maghâ waren, begann das Kali Yuga, welches 1200 (göttliche) Jahre (432000 gewöhnliche Jahre) umfaßt; und wenn sie von Maghâ aus Pûrvâshâdhâ erreichen werden, dann wird dieses Kali Yuga sein Wachstum erlangen, unter Nanda und seinen Nachfolgern. [39] Dies ist die Revolution der Rishis - Wenn die zwei ersten Sterne der sieben Rishis (des großen Bären) am Himmel sich erheben, und irgend ein Mondsternbild des Nachts in gleichem Abstand zwischen ihnen gesehen wird, dann werden die sieben Rishis in jener Konjunktion durch hundert Jahre stationär bleiben, - wie ein Hasser des Nanda den Parâshara sagen läßt. Nach Bentley entstand diese Vorstellung bei den Astronomen, um die Größe des Vorrückens der Tagund Nachtgleichen zu zeigen. Dies geschah durch die Annahme einer imaginären Linie oder eines großen Kreises, der durch die Pole der Ekliptik und durch den Anfang der fixen Maghâ hindurchging, von welchem Kreise man annahm, daß er einen der Sterne des großen Bären schneide. . . . Da die sieben Sterne des großen Bären die Rishis genannt wurden, so wurde der also angenommene Kreis die Linie der Rishis genannt; und da er unveränderlich mit dem Anfange des Mondsternbildes Maghâ verbunden war, so wäre die Präcession durch die Angabe des Grades u. s. w. irgend eines beweglichen Mondhauses, der von jener Linie oder jenem Kreise geschnitten wird, als Index gegeben. [40] Es bestand, und besteht noch ein anscheinend endloser Streit über die Zeitrechnung der Inder. Hier ist jedoch ein Punkt, der uns helfen könnte - zum mindesten annäherungsweise - die Zeit zu bestimmen, mit welcher die Symbolik der sieben Rishis und ihre Verknüpfung mit den Plejaden begann. Als Kârttikeya den Krittikâs von den Göttern zur Aufziehung übergeben wurde, waren ihrer nur sechs, weshalb Kârttikeya mit sechs Häuptern dargestellt wird; aber als die poetische Phantasie der frühen ârischen Symbologen aus ihnen die Gattinnen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/581.htm (1 of 4)20.06.2005 17:29:14 ABTEILUNG VIII der sieben Rishis machte, waren sie sieben. Ihre Namen werden gegeben, und diese sind Amba, Dulâ, Nitatui, Abrayanti, Maghâyanti, Varshayanti und Chupunika. Es giebt jedoch andere, davon abweichende Namensreihen. Auf jeden Fall ließ man die sieben Rishis die sieben Krittikâs heiraten vor dem Verschwinden der siebenten Plejade. Wie konnten sonst die indischen Astronomen von einem Sterne sprechen, den niemand ohne die Hilfe der stärksten Fernrohe sehen kann? Das ist wahrscheinlich der Grund, warum in jedem Falle die Mehrzahl der in den indischen Allegorien beschriebenen Ereignisse als „von sehr junger Erfindung, sicherlich innerhalb der christlichen Zeitrechnung“ festgesetzt wird. Die ältesten Sanskrithandschriften über Astronomie beginnen ihre Reihe der Nakshatras, der siebenundzwanzig Mondsternbilder, mit dem Zeichen Krittikâ, und das kann sie schwerlich früher machen als 2780 v. Chr. Das ist nach dem „vedischen Kalender“, welcher selbst von den Orientalisten angenommen ist, obwohl sie sich aus der Schwierigkeit ziehen, indem sie sagen, daß der genannte Kalender nicht beweist, daß die Inder irgend etwas von Astronomie zu jener Zeit kannten, und ihren Lesern versichern, daß trotz der Kalender die indischen Panditis ihre Kenntnis der Mondhäuser mit Krittikâ an der Spitze von den Phöniziern erlangt haben können, u. s. w. Wie immer dem auch sein mag, die Plejaden sind die Centralgruppe des Systems siderischer Symbologie. Sie sind am Halse des Sternbildes des Stiers gelegen, und werden von Mädler und anderen in der Astronomie als die Centralgruppe des Systems der Milchstraße betrachtet, und in der Kabbalah und der östlichen Esoterik als die siderische Siebenheit, geboren aus der ersten geoffenbarten Seite des oberen Dreieckes, des verborgenen [Symbolabbildung siehe Buch]. Diese geoffenbarte Seite ist der Stier, das Symbol der Eins (der Ziffer 1), oder des ersten Buchstaben des hebräischen Alphabets, Aleph ([[korrekter Abdruck siehe Buch]) „Stier“ oder „Ochse“, dessen Synthese Zehn (10) ist, oder Yod ([korrekter Abdruck siehe Buch]), der vollkommene Buchstabe und die vollkommene Zahl. Die Plejaden (insonderheit Alkyone) werden somit selbst in der Astronomie als der Centralpunkt betrachtet, um welchen sich unser Weltall von Fixsternen dreht, der Brennpunkt, aus dem und zu dem hin der göttliche Atem, die Bewegung, unaufhörlich während des Manvantara wirkt. Daher spielt in den siderischen Symbolen der occulten Philosophie dieser Kreis mit dem Sternenkreuz auf seiner Fläche die hervorragendste Rolle. Die Geheimlehre lehrt uns, daß alles im Weltall, sowie auch das Weltall selbst, gebildet („geschaffen“) wird während seiner periodischen Offenbarungen - durch http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/581.htm (2 of 4)20.06.2005 17:29:14 ABTEILUNG VIII beschleunigte Bewegung, die durch den Atem der immer unbekannt bleibenden Kraft in Thätigkeit gesetzt ist - unbekannt der gegenwärtigen Menschheit, auf jeden Fall - innerhalb der Erscheinungswelt. Der Geist des Lebens und der Unsterblichkeit wurde überall durch einen Kreis symbolisirt; daher repräsentiert die sich in ihren Schwanz beißende Schlange den Kreis der Weisheit in der Unendlichkeit; sowie es das astronomische Kreuz - das Kreuz in einem Kreis thut und die mit zwei Schwingen versehene Kugel, welche dann zum heiligen Scarabaeus der Ägypter wurde, dessen Name bereits die damit verbundene geheime Idee andeutet. Denn der Scarabaeus heißt in den ägyptischen Papyrussen Khopirron und Khopri von dem Zeitworte khopron, „werden“, und war somit zum Symbole und Embleme des menschlichen Lebens und der aufeinanderfolgenden „Werdungen“ des Menschen gemacht, durch die verschiedenen Wanderungen und Metempsychosen, oder Reinkarnationen, der befreiten Seele. Dieses mystische Symbol zeigt klar, daß die Ägypter an Reinkarnation und an die aufeinanderfolgenden Leben und Existenzen der Unsterblichen Wesenheit glaubten. Da dies jedoch eine esoterische Lehre war, die nur während der Mysterien von den priesterlichen Hierophanten und den königlichen Initiierten den Kandidaten enthüllt wurde, so wurde sie geheimgehalten. Die unkörperlichen Intelligenzen (die planetarischen Geister oder schöpferischen Mächte) wurden immer unter der Form von Kreisen dargestellt. In der ursprünglichen Philosophie der Hierophanten waren diese unsichtbaren Kreise die vorbildlichen Ursachen und Erbauer aller der himmlischen Kugeln, welche ihre sichtbaren Körper oder Bedeckungen waren, und von denen sie die Seelen waren. Das war sicherlich eine allgemeine Lehre im Altertum. [41] Wie Proclus sagt: Vor den mathematischen Zahlen kommen die sich selbst bewegenden Zahlen; vor den sichtbaren Figuren - die lebendigen Figuren, und vor der Hervorbringung der materiellen Welten, die sich in einem Kreise bewegen, brachte die schöpferische Macht die unsichtbaren Kreise hervor. [42] [39] a. a. O., XII, II. 26-32; angeführt in Vishnu Purâna, Wilson`s Übers., IV. 230. Nanda ist der erste buddhistische Herrscher, Chandragupta, gegen den alle Brâhmanen so in Schlachtordnung standen, der aus der Morya Dynastie war, und der Großvater des Ashoka. Dies ist eine von jenen Stellen, welche in den früheren purânischen Handschriften nicht vorkommen. Sie wurden von den Vaishnavas hinzugefügt, http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/581.htm (3 of 4)20.06.2005 17:29:14 ABTEILUNG VIII welche aus sektiererischem Groll nahezu ebenso große Texteinschalter waren, wie die christlichen Kirchenväter. [40] Historical View of the Hindû Astronomy, p. 65 wie citiert von Wilson a. a. O. p. 233 [41] Siehe Hesekiel I. [42] In Quint Lib. Euclid. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/581.htm (4 of 4)20.06.2005 17:29:14 ABTEILUNG VIII „Deus enim et circulus est,“ sagt Pherekydes in seiner Hymne an Jupiter. Dies war ein hermetisches Axiom, und Pythagoras schrieb eine solche kreisförmige Niederwerfung und Haltung während der Stunden der Betrachtung vor. „Der Andächtige muß soviel als möglich der Form eines vollkommenen Kreises nahe kommen,“ schreibt das Geheime Buch vor. Numa versuchte denselben Gebrauch unter dem Volke zu verbreiten, erzählt Pierius seinen Lesern; und Plinius sagt: Während unser Anbetung rollen wir sozusagen unseren Körper ringartig auf totum corpus circumagimur. [43] Das Gesicht des Propheten Hesekiel erinnert einen zwingend an diesen Mysticismus des Kreises, als er einen „Wirbelwind sah,“ aus dem „ein Rad auf der Erde“ hervorkam, dessen Werk „war gewissermaßen ein Rad in der Mitte eines Rades“ - „denn der Geist des lebendigen Geschöpfes war in den Rädern.“ [44] „(Der Geist) wirbelt beständig umher, und . . . kehrt wieder zurück nach seinem Kreisen“ - sagt Solomon, [45] den die englische Übersetzung von dem „Winde“ sprechen, und der Urtext sich zugleich auf den Geist und die Sonne beziehen läßt. Aber der Zohar, die einzig wahre Glosse des kabbalistischen Predigers, sagt in Erklärung dieses Verses, welcher vielleicht etwas verschwommen und schwierig zu verstehen ist: Er scheint zu sagen, daß sich die Sonne in Kreislinien bewegt, während er sich auf den Geist unter der Sonne bezieht, genannt der Heilige Geist, welcher sich kreisartig bewegt, nach beiden Seiten, damit sie (Er und die Sonne) in derselben Wesenheit vereinigt seien. [46] Das brâhmanische „goldene Ei,“ aus dessen Innern Brahmâ, die schöpferische Gottheit auftaucht, ist der „Kreis mit dem Mittelpunkte“ des Pythagoras, und sein passendes Symbol. In der Geheimlehre findet sich die verborgene Einheit - ob sie nun Parabrahman repräsentiert, oder das „Große Extrem“ des Confucius, oder die von Phtah, dem ewigen Lichte verborgene Gottheit, oder wieder den jüdischen Ain Suph - immer symbolisirt durch einen Kreis oder die „Null“ (das Absolute Nichtding oder Nichts, weil es unendlich und das All ist); während der (durch seine Werke) geoffenbarte Gott als der Durchmesser jenes Kreises erwähnt wird. Die Symbolik der zu Grunde liegenden Idee wird so einleuchtend gemacht: die gerade Linie, die durch den Mittelpunkt eines Kreises geht, hat im geometrischen Sinne Länge, aber weder Breite noch Dicke; sie ist ein imaginäres http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/583.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:15 ABTEILUNG VIII und weibliches Symbol, die Ewigkeit durchkreuzend, und auf der Daseinsebene der Erscheinungswelt ruhend dargestellt. Sie ist dimensional, während ihr Kreis dimensionslos ist, oder um einen algebraischen Ausdruck zu gebrauchen, sie ist die Dimension einer Gleichung. Eine andere Art, die Idee zu symbolisieren, findet, sich in der pythagoräischen heiligen Dekade, welche in ihrer dualen Zahl Zehn (der Eins und einem Kreise oder einer Null) das Absolute All, das sich selbst in dem Worte oder der zeugenden Schöpfungskraft offenbart zusammenfaßt. [43] Die Göttin Basht, oder Pasht, wurde mit dem Kopfe einer Katze dargestellt. Dieses Tier wurde in Ägypten aus verschiedenen Gründen heilig gehalten. Es war ein Symbol für den Mond, das „Auge des Osiris“ oder der „Sonne“ während der Nacht. Die Katze war auch der Sokhit geweiht. Einer von den mystischen Gründen war der, weil ihr Körper beim Schlafen kreisförmig eingerollt ist. Die Stellung ist zu occulten und magnetischen Zwecken vorgeschrieben, um auf eine gewisse Weise den Kreislauf der Lebensflüssigkeit zu regulieren, mit der die Katze in hervorragendem Maße begabt ist. „Die neun Leben einer Katze“ ist ein volkstümlicher Ausdruck, der auf guten physiologischen und occulten Gründen beruht. Herr Gerald Massey giebt auch einen astronomischen Grund dafür an, welcher in Band I, pp. 322, 323, des vorliegenden Werkes gefunden werden kann.“ Die Katze sah die Sonne, hatte sie in ihrem Auge bei Nacht (war das Auge der Nacht), wenn sie sonst für die Menschen unsichtbar war (denn so wie der Mond das Licht der Sonne reflektiert, so reflektierte die Katze, wie angenommen wurde, dasselbe vermöge ihrer phosphorescierenden Augen). Wir könnten sagen, der Mond spiegle das Sonnenlicht, weil wir Spiegel haben. Für sie war das Katzenauge der Spiegel.“ (Luniolatry Ancient and Modern, p. 2.) [44] Hesekiel, I. 4, 15, 16, 20. [45] Prediger, I. 6. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/583.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:15 ABTEILUNG VIII [46] Fol. 87, col. 346. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/583.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:15 ABTEILUNG VIII B. DER FALL DES KREUZES IN DIE MATERIE. Jene, die sich geneigt fühlen sollten, über dieses pythagoräische Symbol zu disputieren, mit dem Einwande, daß es bis jetzt noch nicht festgestellt ist, zu welcher Periode des Altertums die Null zum erstenmal vorkommt - insbesondere in Indien - werden auf Isis entschleiert verwiesen. [47] Wenn wir des Beweises halber zugestehen, daß die alte Welt mit unsern Rechnungsarten oder den arabischen Ziffern nicht bekannt war - obwohl wir in Wirklichkeit wissen, daß sie es war - so ist doch die Idee vom Kreis und Durchmesser vorhanden, um zu zeigen, daß sie das erste Symbol in der Kosmogonie war. Vor den Trigrammen des Fo-hi, Yang, der Einheit, und Yin, der Zweiheit, Yang. Yin. die sinnreich genug von Éliphas Lévi erklärt wurden, [48] hatte China seinen Confucius und seine Taoisten. Der erstere umschreibt das „große Extrem“ in einem Kreise mit einer horizontalen Querlinie; die letzteren setzen drei konzentrische Kreise unter den großen Kreis, während die Sung Weisen das „große Extrem“ in einem oberen Kreise zeigten, und Himmel und Erde in zwei niederen und kleineren Kreisen. Die Yangs und die Yins sind eine viel spätere Erfindung. Plato und seine Schule verstanden die Gottheit niemals anders, trotz der vielen Beiworte, die er dem „Gott über allen“ ([korrekter Abdruck siehe Buch]) giebt. Plato konnte, da er initiiert worden war, nicht an einen persönlichen Gott einen riesigen Schatten des Menschen - glauben. Seine Bezeichnugen „Monarch“ und „Gesetzgeber des Weltalls“ haben eine abstrakte Bedeutung, die von jedem Occultisten wohl verstanden wird, der nicht weniger als irgend ein Christ, an das eine Gesetz glaubt, welches das Weltall regiert, und es zur selben Zeit als unveränderlich anerkennt. Wie Plato sagt: [47] Bd. II. Pp. 199, 300. [48] Dogme et Rituel de la Haute Magie, I. 124. Auch in T´sang-t`ung-ky, von Weihttp://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/584.htm (1 of 2)20.06.2005 17:29:15 ABTEILUNG VIII Pa-Yang. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/584.htm (2 of 2)20.06.2005 17:29:15 ABTEILUNG VIII Jenseits aller endlichen Existenzen und sekundären Ursachen, aller Gesetze, Ideen und Prinzipien, ist eine Intelligenz oder ein Gemüt ([korrekter Abdruck siehe Buch]), das erste Prinzip aller Prinzipien, die höchste Idee, auf der alle anderen Ideen gegründet sind, . . . die schließliche Substanz, von der alle Dinge ihr sein und Wesen herleiten, die erste und bewirkende Ursache aller Ordnung und Harmonie, und Schönheit und Vollkommenheit, und Güte, die sich über das Weltall erstrecken. Dieses Gemüt wird vermöge der hervorragendsten und trefflichsten Eigenschaft das Höchste Gut, [49] das „Der Gott“ ([korrekter Abdruck siehe Buch]), und der „Gott über allen“ genannt. Diese Worte beziehen sich, wie Plato selbst zeigt, weder auf den „Schöpfer“ noch auf den „Vater“ unserer modernen Monotheisten, sondern auf die Ideale und Abstrakte Ursache. Denn, wie er sagt: „Dieser [korrekter Abdruck siehe Buch], der Gott über allen, ist nicht die Wahrheit oder der Verstand, sondern ihr Vater,“ und ihre erste Ursache. Sollte Plato, der größte Schüler der archaischen Weisen, und selbst ein Weiser, für den es nur ein einziges Strebensziel in diesem Leben gab - wirkliche Erkenntnis - jemals an eine Gottheit geglaubt haben, welche die Menschheit bei der geringsten Herausforderung für ewig verflucht und verdammt? [50] Sicherlich nicht er, der nur jene als echte Philosophen und Schüler der Wahrheit betrachtete, die im Besitze waren der Erkenntnis des wirklich Existierenden im Gegensatze zum bloß Scheinbaren; des immer Existierenden im Gegensatze zum Vergänglichen: und des dauernd Existierenden im Gegensatze zu dem, das wächst, hinschwindet, und abwechselnd entwickelt und zerstört wird. [51] Speusippos und Xenokrates folgten seinen Fußstapfen. Das Eine, das Ursprüngliche, hatte keine Existenz in dem Sinne, der ihr von sterblichen Menschen beigelegt wird. Das [korrekter Abdruck siehe Buch] (das Ehrwürdige) wohnt im Mittelpunkte sowie im Umkreise, aber es ist nur der Wiederschein der Gottheit - die Weltseele [52] - die Ebene der Fläche des Kreises. Das Kreuz und der Kreis sind eine universale Vorstellung - so alt wie das menschliche Gemüt selbst. Sie stehen zuvorderst auf der Liste der langen Reihe von sozusagen internationalen Symbolen, welche sehr oft große wissenschaftliche Wahrheiten ausdrückten, neben ihrer unmittelbaren Beziehung auf psychologische und selbst physiologische Mysterien. Es ist keine Erklärung, nach dem Vorgange von Éliphas Lévi zu sagen, daß Gott, die universale Liebe, dadurch, daß er die männliche Einheit veranlaßte, einen Abgrund in die weibliche Zweiheit oder das Chaos zu graben, die Welt hervorbrachte. Abgesehen von der Roheit der Vorstellung wird damit nicht die http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/585.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:16 ABTEILUNG VIII Schwierigkeit behoben, dies ohne Verlust unserer Verehrung für die etwas allzu menschlichen Wege der Gottheit vorzustellen. Um solche anthropomorphische Vorstellungen zu vermeiden, gebrauchten die Initiierten niemals den Ausdruck „Gott“ zur Bezeichnung des „Einen und Zweitlosen Prinzipes im Weltall“; und darin den ältesten Überlieferungen der über die ganze Welt verbreiteten Geheimlehre getreu - bestreiten sie, daß ein so unvollkommenes und oft nicht sehr reines Werk jemals von der Absoluten Vollkommenheit vollbracht worden sein konnte. Es ist nicht notwendig, hier andere noch größere metaphysische Schwierigkeiten zu erwähnen. Zwischen spekulativem Atheismus und idiotischem Anthropomorphismus muß es einen philosophischen Mittelweg und eine Versöhnung geben. Die Gegenwart des Unsichtbaren Prinzipes durch die ganze Natur, und ihre höchste Offenbarung auf Erden - der Mensch - können allein das Problem lösen helfen, welches das des Mathematikers ist, dessen [korrekter Abdruck siehe Buch] immer den Griffe unserer irdischen Algrebra entschlüpfen muß. Die Hindûs haben es durch ihre Avatâras zu lösen versucht, die Christen glauben dies gethan zu haben - durch ihre eine göttliche Inkarnation. Exoterisch - haben beide unrecht; esoterisch sind beide von ihnen sehr nahe der Wahrheit. Unter den Aposteln der westlichen Religion scheint Paulus allein das uralte Geheimnis des Kreuzes ergründet - wenn nicht thatsächlich geoffenbart zu haben. Was den Rest jener anbelangt, welche durch Einsmachung und Individualisierung der Universalen Gegenwart sie zu einem Symbol zusammengefaßt haben - zum Mittelpunkte im Kruzifix - so zeigen sie dadurch, daß sie niemals den wahren Geist der Lehre Christi erfaßt, sondern ihn vielmehr auf mehr als eine Art durch ihre irrtümlichen Auslegungen erniedrigt haben. Sie haben den Geist jenes universalen Symbols vergessen und es selbstsüchtig monopolisiert - als ob das Grenzenlose und das Unendliche jemals begrenzt und auf eine in einem einzigen Menschen oder auch in einer Nation individualisierte Offenbarung beschränkt werden könnte! [49] Cocker`s Christianity and Greek Philosophy, XI. p. 377. [50] Der Verzweiflungsschrei, den der Graf von Montlosier in seinen Mystères de la Vie Humaine (p. 117) ausstößt, ist eine Gewähr dafür, daß die Ursache der „Vollkommenheit und Güte“, von denen Plato annahm, daß sie sich über das Weltall erstrecken, weder seine Gottheit ist, noch unsere Welt. „Bei dem Schauspiele von so viel Herrlichkeit im Gegensatze zu dem von so viel Elend stellt sich der Geist, der http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/585.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:16 ABTEILUNG VIII daran geht, dieses unermeßliche Ganze zu beobachten, eine, ich weiß nicht, welche große Gottheit vor, die eine noch größere und noch strengere Gottheit gleichsam zertrümmert und in Stücke zerschlagen und die Trümmer im ganzen Weltall verstreut hat.“ Die „noch größere und noch strengere Gottheit“ als der Gott dieser Welt, der für so „gut“ gehalten wird - ist Karma. Und diese wahre Gottheit zeigt gut, daß die kleinere, unser innerer Gott (persönlich für die gegenwärtige Zeit) keine Kraft hat, die mächtige Hand dieser größeren Gottheit - der durch unsere Handlungen, welche kleinere Ursachen hervorbringen, erweckten Ursache - welche das Gesetz der Wiedervergeltung genannt wird, aufzuhalten. [51] Siehe Isis entschleiert, I. XII und XVIII. [52] Stobaeus, Ecl., I. 862. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/585.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:16 ABTEILUNG VIII Die vier Arme des [korrekter Abdruck siehe Buch; x ] oder schiefen Kreuzes, und des hermetischen Kreuzes, die nach den vier Weltgegenden deuten - wurden von den mystischen Gemütern der Hindus, der Brâhmanen und Buddisten wohl verstanden, Jahrhunderte, bevor man davon in Europa hörte, den jenes Symbol fand sich und findet sich durch die ganze Welt. Sie bogen die Enden des Kreuzes um und machten aus ihm ihren Svastika, [Symbolabbildung siehe Buch], jetzt Wan des mongolischen Buddhisten. [53] Es schließt in sich, daß der „Mittelpunkt“ nicht auf ein Individuum beschränkt ist, wie vollkommen es auch sei; daß Das Prinzip (Gott) in der Menschheit ist, und die Menschheit wie alles übrige in Ihm, wie Wassertropfen im Ozen sind, indem die vier Enden nach den vier Himmelsrichtungen weisen, daher sich in die Unendlichkeit verlieren. Isarim, ein Initiierter, soll zu Hebron auf dem toten Körper des Hermes die wohlbekannte smaragdene Tafel gefunden haben, welche, wie es heißt, den Hauptinhalt der hermetischen Weisheit enthielt. Auf ihr waren unter anderen die Sätze verzeichnet: Trenne die Erde vom Feuer, das Feine vom Groben . . . . Steige empor . . . von der Erde zum Himmel und wieder herab dann zur Erde. Das Rätsel des Kreuzes ist in diesen Worten enthalten, und sein doppeltes Geheimnis ist gelöst - für den Occultisten. Das philosophische Kreuz, dessen zwei Linien in entgegengesetzten Richtungen laufen, als horizontale und vertikale, als Höhe und Breite, das die geometrisierende Gottheit am Durchschnittspunkte teilt, und welches die magische sowohl, wie auch die wissenschaftliche Vierheit bildet, ist, wenn es in das vollkommene Quadrat eingeschrieben ist, die Grundlage des Occultisten. In seiner mystischen Einfriedung liegt der Hauptschlüssel, welcher das Thor einer jeden Wissenschaft öffnet, der physischen sowohl, wie auch der geistigen. Es symbolisiert unser menschliches Dasein, denn der Kreis des Lebens umschreibt die vier Punkte des Kreuzes, welches der Reihe nach Geburt, Leben, Tod, und Unsterblichkeit darstellen. [54] „Halte dich“, sagt der Alchimist, „an die vier Buchstaben des Tetragramms, die auf folgende Art verteilt sind. Die Buchstaben des unaussprechlichen Namens sind da, obwohl du sie zuerst nicht erkennen magst. Der unmitteilbare Satz ist kabbalistisch darin enthalten, und dies ist das, was von den Meistern das magische Arcanum genannt wird.“ [55] http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/587.htm (1 of 4)20.06.2005 17:29:16 ABTEILUNG VIII Wiederum: Das Tau, T, und das astronomische Kreuz von Ägypten, [Symbolabbildung siehe Buch), sind auf verschiedenen Öffnungen der Ruinen von Palenque sichtbar. Auf einem der Flachreliefe des Palastes von Palenque, auf der Westseite, ist gerade unter der sitzenden Figur als Hieroglyphe ein Tau gemeißelt. Die stehende Figur, welche sich über die erstere neigt, ist damit beschäftigt, ihr Haupt mittels des linken Hand mit dem Initiationsschleier zu bedecken; während sie ihre rechte Hand mit gegen Himmel zeigenden Zeigeund Mittelfinger ausstreckt. Die Stellung ist genau die eines christlichen Bischofs, welcher seinen Segen giebt, oder die, in welcher Jesus oft beim letzten Abendmahle dargestellt wird. [56] Der ägyptische Hierophant hatte eine viereckige Kopfbedeckung, die er immer während seiner Verrichtungen zu tragen hatte. Diese viereckigen Hüte werden bis zum heutigen Tage von den armenischen Priestern getragen. Das vollkommende Tau - gebildet aus der vertikalen (dem herabsteigenden männlichen Strahl) und der horizontalen Linie (der Materie, dem weiblichen Prinzip) - und der Weltenkreis waren Attribute der Isis, und nur beim Tode wurde das ägyptische Kreuz auf die Brust der Mumie gelegt. Die Behauptung, daß das Kreuz ein rein christliches Symbol ist, das nach unserer Zeitrechnung eingeführt wurde, ist in der That sonderbar, wenn wir finden, wie Hesekiel die Stirne der Leute von Juda, welche den Herrn fürchteten [57] mit dem signum Thau, wie es in der Vulgata übersetzt wird, zeichnete. Im alten Hebräisch wurde dieses Zeichen so gebildet [Symbolabbildung siehe Buch], aber in den ursprünglichen ägyptischen Hieroglyphen als ein vollkommenes christliches Kreuz [Symbolabbildung siehe Buch] (Tat, das Emblem der Beständigkeit). In der Offenbarung zeichnet auch „das Alpha und das Omega“ - Geist und Materie - der Erste und der Letzte, den Namen seines Vaters auf die Stirnen der Auserwählten. Moses [58] befiehlt seinem Volke, ihre Thürpfosten und Oberbalken mit Blut zu bezeichnen, damit nicht „Gott der Herr“ einen Mißgriff mache und einige von seinem auserwählten Volke, anstatt von den verdammten Ägyptern schlage. Und dieses Zeichen ist ein Tau! - das gleiche ägyptische Henkelkreuz, der Talisman, mit dessen Hälfte Horus die Toten erweckte, wie auf einer skulpturbedeckten Ruine zu Philae zu sehen ist. Genug ist in dem Texte über den Svastika und das Tau gesagt. Fürwahr, das Kreuz kann bis ganz in die Tiefen der unergründlichen Urzeitalter zurückverfolgt werden! Sein Geheimnis vertieft sich vielmehr, als daß es sich aufklärt, da wir es http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/587.htm (2 of 4)20.06.2005 17:29:16 ABTEILUNG VIII auf den Statuen der Osterinsel finden, im alten Ägypten, in Centralasien, eingegraben in Felsen als Tau und Svastika, im vorchristlichen Skandinavien, überall! Der Verfasser der Quelle der Maße steht verwundert vor dem endlosen Schatten, den es in das Altertum zurückwirft, und ist nicht imstande, es auf irgend eine besondere Nation oder einen besonderen Menschen zurückzuführen. Er zeigt die von den Hebräern überlieferten Targums, verdunkelt durch Übersetzung. Im Joshua [59] , gelesen im Arabischen, und im Targum des Jonathan heißt es: „Den König von Ai kreuzigte er auf einem Baume.“ Die Septuaginta-Leseart handelt von einem Aufhängen an einem doppelten Holz oder Kreuz (Wordsworth über Joshua). . . . Der sonderbarste Ausdruck dieser Art ist in Numeri (XXV. 4), wo von Onkelos (?) gelesen wird: „Kreuzige sie vor dem Herrn (Jehovah) gegen die Sonne.“ Das Wort hier ist [korrekter Abdruck siehe Buch], annageln, richtig wiedergegeben (Fuerst) durch die Vulgata mit kreuzigen. Der bloße Bau dieses Satzes ist mystisch. [60] [53] Der Svastika ist sicherlieh eines der ältesten Symbole der alten Rassen. In unserem Jahrhundert, sagt Kenneth R. H. Mackenzie (Royal Masonic Cyclopaedia), lebt der Svastika „in der Form des Hammers“ in der Freimaurerbrüderschaft fort. Unter den vielen „Bedeutungen“, die vom Verfasser gegeben werden, finden wir nicht die wichtigste, die den Brüdern offenbar unbekannt ist. [54] Isis Unveiled, I. 508. [55] Ebenda, p. 506. [56] Ebenda, p. 572. [57] Hesekiel, IX. 4. [58] Exodus, XII. 22. [59] VIII. 29. [60] a. a. O., p. 204. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/587.htm (3 of 4)20.06.2005 17:29:16 ABTEILUNG VIII http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/587.htm (4 of 4)20.06.2005 17:29:16 ABTEILUNG VIII Das ist er, aber der Geist davon ist immer mißverstanden worden. „Kreuzigen vor (nicht entgegen) der Sonne“ ist eine bei der Initiation angewendete Ausdrucksweise. Sie kommt aus Ägypten und ursprünglich aus Indien. Das Rätsel kann nur dann gelöst werden, wenn man seinen Schlüssel in den Mysterien der Initiation sucht. Der initierte Adept, welcher erfolgreich durch alle Prüfungen hindurchgegangen war, wurde angeheftet - nicht genagelt, sondern einfach gebunden - an ein Lager in der Form eines Tau, T, ([Symbolabbildung siehe Buch], nicht [Symbolabbildung siehe Buch]) in Indien, in einen tiefen Schlaf versenkt - den „Schlaf von Siloah“, wie er bis zum heutigen Tage unter den Initiierten in Kleinasien, in Syrien und selbst im oberen Ägypten genannt wird. Man ließ ihn in diesem Zustande durch drei Tage und drei Nächte bleiben, während welcher Zeit seines Geistes Ich, wie es heiß, mit den „Göttern“ „vertraulich sich unterredete“, zum Hades, in die Amenti, oder nach Pâtâla - je nach dem Lande - hinabstieg, und Liebeswerke für die unsichtbaren Wesen that, sei es für Seelen der Menschen, sei es für Elementalgeister; während sein Körper die ganze Zeit über in einer Tempelkrypta oder einer unterirdischen Höhle verblieb. In Ägypten wurde er in den Sarkophag in der Königskammer der Pyramide des Cheops gelegt, und während der Nacht des anbrechenden dritten Tages an den Eingang einer Galerie getragen, wo zu einer gewissen Stunde die Strahlen der aufgehenden Sonne voll auf das Gesicht des verzückten Kandidaten fielen, welcher erwachte, um von Osiris und Thoth, dem Gotte der Weisheit initiiert zu werden. Der Leser, welcher die Behauptung bezweifelt, möge die hebräischen Urwerke einsehen, bevor er abspricht. Er möge sich einigen der bedeutendsten ägyptischen Flachreliefe zuwenden. Eines insbesondere vom Tempel von Philae repräsentiert eine Initiationsscene. Zwei Gott-Hierophanten, einer mit dem Haupte eines Habichts (die Sonne), der andere ibisköpfig (Merkur, Thoth, der Gott der Weisheit und des geheimen Wissens, der Beisitzer des Osiris-Sonne), stehen über dem Körper eines soeben initiierten Kandidaten. Sie sind damit beschäftigt, auf sein Haupt einen doppelten Strom von „Wasser“ (dem Wasser des Lebens und der Neugeburt) zu gießen, und die Ströme sind verschlungen in der Gestalt eines Kreuzes und voll kleiner Henkelkreuze. Dies ist allegorisch für das Erwachen des Kandidaten, welcher jetzt ein Initiierter ist, wenn die Strahlen der Morgensonne, des Osiris, den Scheitel seines Hauptes treffen; indem sein verzückter Körper auf sein hölzernes Tau gelegt war, um so die Strahlen zu empfangen. Dann erschienen die Hierophant-Initiatoren, und die sakramentalen Worte wurden ausgesprochen, scheinbar an den Sonnen-Osiris, in Wirklichkeit an die Geist-Sonne im Innern, welche den neugeborenen Menschen erleutet. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/589.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:17 ABTEILUNG VIII Der Leser möge über den Zusammenhang der Sonne mit dem Kreuze vom entferntesten Altertum her nachdenken, sowohl in Bezug auf ihre generativen, als auch geistig regenerativen Fähigkeiten. Er möge das Grab von Bait-Oxly untersuchen, aus dem Reiche von Ramses II., wo er die Kreuze in jeder Gestalt und Lage finden wird; so wie auch auf dem Throne jenes Herrschers und schließlich auf einem Bruchstücke, welches die Anbetung von Bakhan-Aleare darstellt, aus der Halle der Ahnen des Totmes III., jetzt aufbewahrt in der Nationalbibliothek von Paris. Auf dieser außerordentlichen Skulptur und Malerei sieht man die Sonnenscheibe auf ein Henkelkreuz herabstrahlen, das auf einem Kreuze aufgestellt ist, von dem jene des Kalvarienberges vollkommene Kopien sind. Die alten Handschriften erwähnen dieselben als die „harten Lager jener, welche in (geistigen) Wehen waren, in dem Vorgange der Selbstgeburt“. Eine Menge solcher kreuzförmiger „Lager“, auf die der am Ende seiner höchsten Initiation in einen todähnlichen Trancezustand versetzte Kandidat gelegt und darauf beschützt war, wurden in den unterirdischen Hallen der ägyptischen Tempel nach ihrer Zerstörung gefunden. Die würdigen und heiligen Väter vom Charakter des Cyrillus und Theophilus verwendeten sie offen, indem sie glaubten, daß sie von einigen Neubekehrten dorthin gebracht, und dort verborgen worden seinen. Nur Origenes, und nach ihm Klemens von Alexandrien und andere Exinitiierte wußten es besser. Aber sie zogen es vor, Stillschweigen zu bewahren. Hinwieder möge der Leser die indischen „Fabeln“ lesen, wie die Orientalisten sie nennen, und sich an die Allegorie von Vishvakarmâ erinnern, der schöpferischen Kraft, dem großen Baumeister der Welt, der im Rig Veda der „allsehende Gott“ genannt wird, der „sich selbst sich selbst zum Opfer bringt“. Die Geistigen Iche der Sterblichen sind eine eigene Wesenheit, daher eins mit ihm. Man erinnere sich daran, daß er Deva-vardhika, der „Zimmermann der Götter“ genannt wird, und daß er die Sonne, Sûrya, seinen Schwiegersohn, an seine Drehbank bindet in der exoterischen Allegorie, aber an den Svastika in der esoterischen Überlieferung, denn auf Erden ist er der Hierophant-Initiator - und einen Teil seiner Helligkeit wegschneidet. Vishvakarmâ, man erinnere sich wiederum, ist der Sohn von Yoga-siddhâ, d. i. der heiligen Kraft des Yoga, und der Verfertiger der „feurigen Waffe“, des magischen Agneyâstra. [61] Die Erzählung ist anderwärts vollständiger gegeben. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/589.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:17 ABTEILUNG VIII [61] Siehe Dowsons Hindû Classical Dictionary. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/589.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:17 ABTEILUNG VIII Der Verfasser des so oft angeführten kabbalistischen Werkes fragt: Der theoretische Gebrauch der Kreuzigung muß daher irgendwie mit der Personifikation dieses Symbols (der Struktur des Gartens des Paradieses, symbolisiert durch einen gekreuzigten Menschen) in Zusammenhang gestanden sein. Aber wie? Und um was zu zeigen? Das Symbol war das des Ursprungs der Masse, andeutend schöpferisches Gesetz oder Plan. Was konnte, praktisch, in Bezug auf die Menschheit, thatsächliche Kreuzigung bedeuten? Doch wird der Umstand, daß sie für das Bild irgend eines geheimnisvollen Wirkens desselben Systems gehalten wurde, eben durch die Thatsache des Gebrauches erwiesen. Es scheint Tiefe unter Tiefe zu liegen in Bezug auf die geheimnisvollen Wirkungen dieser Zahlenwerte - (der Symbolisation der Verbindung von 113 : 355, mit 20 612 : 6561, durch einen gekreuzigten Menschen). Nicht nur wird gezeigt, daß sie im Kosmos wirken, sondern, . . . durch Sympathie scheinen sie Bedingungen auszuarbeiten im Bezug auf eine unsichtbare und geistige Welt, und die Propheten scheinen Kenntnis gehabt zu haben von den verbindenden Gliedern. Die Betrachtung wird verwickelter, wenn man überlegt, daß die Macht, das Gesetz genau durch Zahlen auszudrücken, welche klar ein System bestimmen, nicht die zufällige Eigenschaft der Sprache war, sondern ihre wirkliche Wesenheit, und ihrer ursprünglichen Konstruktion angehörig; daher konnte weder die Sprache, noch das damit verbundene mathematische System der menschlichen Erfindung angehören, wenn nicht beide auf einer früheren Sprache begründet waren, welche später veraltet wurde. [62] Der Verfasser beweist diese Punkte durch fernere Erläuterung und enthüllt die geheime Bedeutung von mehr als einer Totenbuchstabenerzählung, indem er zeigt, daß wahrscheinlich [korrekter Abdruck siehe Buch], Mensch, das ursprüngliche Wort war: Das allererste Wort im Besitze der Hebräer, wer immer sie waren, um die Idee eines Menschen durch den Laut zu übermitteln. Das Wesentliche dieses Wortes war 113 (der Zahlenwert jenes Wortes) von Anbeginn an, und trug mit sich die Elemente des dargelegten kosmischen Systems. [63] Dies ist gezeigt durch den indischen Vittoba, eine Form des Vishnu, wie bereits festgestellt wurde. Die Figur des Vittoba ist selbst bis auf die Nagelzeichen an den Füßen, [64] jene des gekreuzigten Jesus, in allen ihren Einzelheiten, ausgenommen das Kreuz. Daß der Mensch gemeint war, ist für uns ferner durch http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/591.htm (1 of 4)20.06.2005 17:29:17 ABTEILUNG VIII die Thatsache erwiesen, das der Initiierte nach seiner Kreuzigung auf dem Baume des Lebens, wiedergeboren war. Dieser „Baum“ ist jetzt exoterisch indem ihn die Römer als ein Marterwerkzeug gebrauchten, und durch die Unkenntnis der frühen christlichen Systematiker - zum Baume des Todes geworden! Somit ist eine der sieben esoterischen Bedeutungen, die durch dieses Mysterium der Kreuzigung beabsichtigt waren durch die mystischen Erfinder des Systems dessen ursprüngliche Ausarbeitung und Annahme bis zur ersten Stiftung der Mysterien zurückdatiert - in den geometrischen Symbolen entdeckt, welche die Geschichte der Entwicklung der Menschen enthalten. Die Hebräer - deren Prophet Moses so gelehrt in der esoterischen Weisheit von Ägypten war, und die ihr Zahlensystem von den Phöniziern annahmen und später von den Heiden, von denen sie auch das meiste ihres kabbalistischen Mystizismus entlehnten paßten die kosmischen und anthropologischen Symbole der „heidnischen“ Völker ihren besonderen geheimen Berichten höchst geistreich an. Wenn christliches Priestertum davon heute den Schlüssel verloren hat, so waren die frühen Kompilatoren der christlichen Mysterien wohl vertraut mit esoterischer Philosophie und der hebräischen occulten Metrologie, und benutzten ihn geschickt. So nahmen sie das Wort Aish, eine der hebräischen Wortformen für Mensch, und gebrauchten es mit jener von Shânâh oder dem Mondjahr, das so mystisch in Verbindung gebracht wurde mit dem Namen von Jehovah, dem angenommenen „Vater“ des Jesus, und schlossen die mystische Idee in einen astronomischen Wert und Formel ein. Die ursprüngliche Idee von dem im Raume „gekreuzigten Menschen“ gehört sich den alten Hindûs an. Moor zeigt dies in seinem Hindû Pantheon in der Abbildung, welche Vittoba darstellt. Plato nahm sie auf in seinem schiefen Kreuze im Raume, dem [Symbolabbildung siehe Buch], dem „zweiten Gotte, welcher sich dem Weltalle in Form eines Kreuzes eindrückte“; Krishna wird gleicherweise „gekreuzigt“ gezeigt. [65] Wieder ist sie wiederholt im alten Testamente in dem sonderbaren Gebote, Männer vor dem Herrn, der Sonne, zu kreuzigen - was durchaus keine Prophezeiung ist, sondern eine unmittelbare phallische Bedeutung hat. In eben jenem höchst anregenden Buch über die kabbalistischen Bedeutungen lesen wir wieder: Im Symbole haben die Nägel des Kreuzes als Gestalt für ihre Köpfe eine feste Pyramide, und einen spitz zulaufenden viereckigen obeliskförmigen Schaft, oder ein phallisches Emblem für den Nagel. Nimmt man die Lage der drei Nägel in den Gliedmaßen des Menschen und auf dem Kreuze, so bilden oder bezeichnen sie ein Dreieck an Gestalt, indem ein Nagel an jeder Ecke des http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/591.htm (2 of 4)20.06.2005 17:29:17 ABTEILUNG VIII Dreiecks ist. Die Wunden oder Male an den Gliedmaßen sind notwendigerweise vier, und bedeuten das Viereck. . . . Die Nägel mit den drei Wunden sind an Zahl 6, was die 6 Flächen des entfalteten Würfels bedeutet (welche das Kreuz oder die Menschenform bilden, oder 7, wenn man die drei horizontalen und die vier vertikalen Quadrate zusammenzählt, worauf der Mensch gelegt ist; und dies deutet seinerseits auf das Kreismaß, das auf die Kanten des Würfels übertragen ist. Die eine Wunde der Füße trennt sich in zwei, wenn die Füße getrennt werden, was für alle zusammen drei macht, und vier wenn getrennt, oder sieben in allem - eine andere und höchst heilige (bei den Juden) weibliche Grundzahl. [66] Während somit die phallische oder geschlechtliche Bedeutung der „Kreuzigungsnägel“ durch die geometrische und numerische Lesung bewiesen ist, ist ihre mystische Bedeutung durch die kurzen Bemerkungen darüber angedeutet, wie sie oben in ihrem Zusammenhang mit, und ihrem Verhältnis zu Prometheus gegeben sind. Dieser ist ein anderes Opfer, denn er ist auf dem Kreuze der Liebe gekreuzigt, auf dem Felsen der menschlichen Leidenschaften, ein Opfer seiner Hingabe an die Sache des geistigen Elements in der Menschheit. Nun ist das ursprüngliche System, die doppelte Glyphe, welche der Idee zu Grunde liegt, nicht von „menschlicher Erfindung“, denn kosmische Ideenbildung und die geistige Darstellung des göttlichen Ego-Menschen sind an seiner Grundlage. Später erweiterte es sich zu der schönen Idee, die von den Mysterien aufgenommen und in ihnen dargestellt wurde, zu jener Idee vom wiedererneuerten Menschen, dem Sterblichen, der, indem er den Menschen von Fleisch und seine Leidenschaften auf dem Prokrustesbette der Marter kreuzigte, als ein Unsterblicher wiedergeboren wurde. Indem sie den Körper, den Tiermenschen an das Kreuz der Initiation gleich einer leeren Puppenschale hinter sich ließ, wurde die Ich-Seele so frei wie ein Schmetterling. Noch später, infolge des allmählichen Verlustes an Geistigkeit wurde das Kreuz in Kosmogonie und Anthropologie nichts höheres als ein phallisches Symbol. Bei den Esoterikern war von den entferntesten Zeiten an die Universalseele oder Anima Mundi - der materielle Wiederschein des immateriellen Ideals - die Quelle des Lebens aller Wesen und des Lebensprinzipes der drei Reiche. Diese war siebenfältig bei den hermetischen Philosophen, sowie bei allen Alten. Denn sie wird dargestellt als ein siebenfältiges Kreuz, dessen Arme beziehungsweise Licht sind, Wärme, Elektrizität, terrestrischer Magnetismus, astrale Radiation, Bewegung und Intelligenz, oder was einige Selbstbewußtsein nennen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/591.htm (3 of 4)20.06.2005 17:29:17 ABTEILUNG VIII [62] The Source of Measures, p. 204. [63] Ebenda, p. 205. [64] Siehe Moors Hindû Pantheon, wo Vittoba`s linker Fuß, auf der Figur seines Idols, die Spur der Nägel trägt. [65] Siehe Dr. Lundry`s Monumental Christianity, Fig. 72. [66] Source of Measures, p. 52. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/591.htm (4 of 4)20.06.2005 17:29:17 ABTEILUNG VIII Wie wir anderwärts gesagt haben, wurde lange, bevor das Kreuz oder sein Zeichen als Symbole der Christenheit angenommen wurden, das Kreuzzeichen als ein Erkennungszeichen benutzt unter Adepten und Neophiten, welch letztere Chrests genannt wurden - nach Chrestos, dem Manne der Trübsal und Sorge. Éliphas Lévi sagt: Das vor den Christen angenommene Kreuzzeichen gehört ihnen nicht ausschließlich. Es ist auch kabbalistisch, und stellt den Gegensatz und das vierfältige Gleichgewicht der Elemente dar. Wir sehen durch den occulten Vers des Vaterunsers, . . . daß es ursprünglich zwei Arten es auszuführen gab, oder zum mindesten zwei sehr verschiedene Formeln, um seine Bedeutung auzudrücken: eine den Priestern und Initiierten vorbehalten; die andere den Neophiten und den Profanen gegeben. So sagte z. B. der Initiierte, indem er die Hand zu seiner Stirne erhob: Dein; dann fügte er hinzu: ist; und fuhr fort; indem er seine Hand zur Brust führte: das Reich; dann zur linken Schulter: Gerechtigkeit; zur rechten Schulter: und Gnade. Dann vereinigte er die beiden Hände, indem er hinzu fügte: durch alle erzeugenden Cyklen - Tibi sunt Malchut et Geburah per Aeonas - ein unbedingt und herrlich kabbalistisches Kreuzzeichen, das die Profanationen des Gnosticismus die streitbare und officielle Kirche gänzlich verlieren ließen. [67] Die „streitbare und offizielle Kirche“ that mehr: nachdem sie sich angeeignet, was ihr niemals gehört hatte, nahm sie nur das, was die „Profanen“ hatten - die kabbalistische Bedeutung der männlichen und weiblichen Sephiroth. Sie verlor niemals die innere und höhere Bedeutung, nachdem sie dieselbe niemals hatte ungeachtet Éliphas Lévi`s Willfährigkeit gegenüber Rom. Das von der lateinischen Kirche angenommene Kreuzzeichen war phallisch von Anbeginn an, während jenes der Griechen das Kreuz der Neophiten, der Chrestoi war. [67] Dogme et Rituel de la Haute Magie, II. 88. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/593.htm20.06.2005 17:29:18 ABTEILUNG IX ABTEILUNG IX. DIE UPANISHADEN IN DER GNOSTISCHEN LITTERATUR. Wir werden in King´s Gnostics and their Remains daran erinnert, daß die griechische Sprache nur ein Wort für Vokal und Stimme hatte. Dies hat die Uninitiierten zu vielen irrtümlichen Auslegungen geführt. Auf Grund der einfachen Erkenntnis dieser wohlbekannten Thatsache kann jedoch eine Vergleichung versucht, und eine Flut von Licht auf verschiedene mystische Bedeutungen geworfen werden. So können die Worte, die so oft in den Upanishads und den Purânen gebraucht werden: „Ton“ und „Sprache,“ mit den gnostischen „Vokalen“ und den „Stimmen“ der Donner und Engel in der Offenbarung verglichen werden. Dieselben werden sich finden in der Pistis Sophia und in anderen alten Bruchstücken und Handschriften. Dies wurde selbst von dem trockenen Verfasser des oben erwähnten Werkes bemerkt. Durch Hippolyt, einen frühen Kirchenvater, erfahren wir, daß Markus - ein pythagoräischer vielmehr denn ein christlicher Gnostiker, und ganz gewiß ein Kabbalist - eine mystische Offenbarung empfangen hatte. Es heißt, daß Markus ihm geoffenbart hatte: Die sieben Himmel [1] . . . . ließen ein jeder einen Vokal ertönen, welche alle zusammengefaßt eine einzige Lobpreisung bildeten, „deren Ton, herabgebracht (von diesen sieben Himmeln) auf die Erde, zum Schöpfer und Vater aller Dinge wird, die auf Erden sind.“ [2] Aus der occulten Ausdrucksweise in noch klarere Sprache übersetzt würde dies lauten: Nachdem der Siebenfältige Logos sich in die sieben Logoi oder Schöpferischen Kräfte (Vokale) differenziert hatte, schufen diese (der Zweite Logos, oder „Ton“) alles auf Erden. Sicherlich kann einer, der mit der gnostischen Litteratur bekannt ist, kaum umhin, in der Apokalypse St. Johannis ein Werk derselben Schule des Denkens zu sehen. Denn wir finden Johannes sagen: [1] Die „Himmel“ sind wesensgleich mit den „Engeln“, wie bereits festgestellt. [2] Philosophoumena, VI. 48; angeführt von King, a. a. O. p. 200 http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/594.htm (1 of 2)20.06.2005 17:29:18 ABTEILUNG IX http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/594.htm (2 of 2)20.06.2005 17:29:18 ABTEILUNG IX Sieben Donner redeten ihre Stimme . . . (und) ich wollte sie schreiben. Da hörte ich eine Stimme vom Himmel sagen zu mir: Versiegele, was die sieben Donner geredet haben; dieselben schreibe nicht. [3] Dasselbe Gebot wird dem Markus gegeben, dasselbe allen anderen halb und ganz Initiierten. Ebendiese Gleichheit der gebrauchten Ausdrücke und der zu Grunde liegenden Ideen verrät immer einen Teil der Mysterien. Wir müssen immer nach mehr als einer Bedeutung in jedem allegorisch geoffenbarten Mysterium suchen, insbesondere in jenen, in denen die Zahl sieben und ihre Multiplikation sieben mal sieben, oder neunundvierzig erscheint. Wenn nun in der Pistis Sophia der Rabbi Jesus von seinen Jüngern gebeten wird ihnen die „Mysterien des Lichtes seines Vaters“ zu enthüllen - d. i. des durch Initiation und göttliche Erkenntnis erleuchteten Höheren Selbsts - antwortetet Jesus: Suchet ihr nach diesen Geheimnissen? Kein Geheimniss ist herrlicher als diese: die eure Seelen zu dem Lichte der Lichter bringen sollen, zu dem Orte der Wahrheit und Güte, zu dem Orte, wo es weder Mann noch Weib, noch Form an jenem Orte giebt, sondern immer dauerndes, nicht auszusprechendes Licht. Nichts ist daher herrlicher als die Geheimnisse, nach denen ihr sucht, ausgenommen nur das Geheimnis der sieben Vokale und ihrer neunundvierzig Kräfte und der Zahlen davon. Und kein Name ist herrlicher als alle diese (Vokale). [4] Wie der Kommentar, wo er von diesen „Feuern“ spricht, sagt: Die sieben Väter und die Neunundvierzig Söhne leuchten in der Dunkelheit, aber sie sind ds Leben und Licht und die Fortsetzung davon durch das Große Zeitalter. Nun wird es einleuchtend, daß in jeder esoterischen Auslegung von in allegorischen Formen ausgedrückten exoterischen Glauben dieselbe zu Grunde liegende Idee vorkommt - die Grundzahl sieben, die Zusammensetzung von drei und vier, denen vorangeht die göttliche drei ([Symbolabbildung siehe Buch]), was die vollkommene Zahl zehn macht. Auch sind diese Zahlen gleichermaßen anwendbar auf Zeiteinteilungen, auf metaphysische und physische Kosmographie, sowie auf den Menschen und alles andere in der sichtbaren Natur. Somit sind diese sieben Vokale mit ihren neunundvierzig Kräften wesensgleich mit den drei und den sieben Feuern der Hindûs und mit ihren neunundvierzig Feuern; wesensgleich mit den Zahlengeheimnissen des persischen Simorgh; wesensgleich mit jenen der http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/595.htm (1 of 4)20.06.2005 17:29:19 ABTEILUNG IX jüdischen Kabbalisten. Die letzteren, welche die Zahlen verkleinern (ihre Art der „Masken“), machten die Dauer einer jeden aufeinander folgenden Erneuerung, oder was wir in esoterischer Ausdrucksweise eine Runde nennen, zu nur 1000 Jahren, oder die der sieben Erneuerungen der Erdkugel zu 7000 Jahren, anstatt, was wahrscheinlicher ist, zu 7000 000 000, und schrieben der ganzen Dauer des Weltalls nur 49 000 Jahre zu. [5] Nun liefert uns die Geheimlehre einen Schlüssel, der uns auf der unbestreitbaren Grundlage vergleichender Analogie enthüllt, daß Garuda, der allegorische und ungestaltete Halbmensch und Halbvogel - das Vâhana oder der Träger, auf welchem Vishnu als Kâla oder „Zeit“ reitend dargestellt wird - der Ursprung aller solcher Allegorien ist. Er ist der indische Phönix, das Emblem der cyklischen und periodischen Zeit, der „Mann-Löwe (Sinha)“, von dessen Darstellungen die sogenannten gnostischen Gemmen so voll sind. [6] Über den sieben Strahlen der Krone des Löwen, und entsprechend ihren Spitzen, stehen oft die sieben Vokale des griechischen Alphabetes, [korrekter Abdruck siehe Buch], die Zeugnis ablegen für die Sieben Himmel. [7] Dies ist der Sonnenlöwe und das Emblem des Sonnencyklus, so wie Garuda [8] jenes des Großen Cyklus, des Mahâ Kalpa ist, gleichewig mit Vishnu, und natürlich auch das Emblem der Sonne und des Sonnencyklus. Dies wird durch die Einzelheiten der Allegorie gezeigt. Bei seiner Geburt wurde Garuda wegen seines „strahlenden Glanzes“ fälschlich für Agni, den Gott des Feuers, gehalten, und wurde deshalb Gaganeshvara, „Herr des Himmels“ genannt. Seine Darstellung als Osiris auf den Abraxas (gnostischen) Gemmen, und durch viele Häupter allegorischer Ungetüme, mit dem Kopf und Schnabel eines Adlers oder eines Habichts - beide Sonnenvögel - bezeichnet Garudas solaren und cyklischen Charakter. Sein Sohn ist Jatâyu, der Cyklus von 60 000 Jahren. Wie von C. W. King gut bemerkt wird: Was immer ihre (der Gemme mit dem Sonnenlöwen und den Vokalen) ursprüngliche Bedeutung gewesen sein mag, sie wurde wahrscheinlich in ihrer gegenwärtigen Gestalt aus Indien eingeführt (aus jener wahren Quelle gnostischer Ikonographie). [9] Die Geheimnisse der sieben gnostischen Vokale, die von den Donnern des St. Johannes ausgesprochen wurden, können nur durch den anfänglichen und ursprünglichen Occultismus von Âryâvarta enträtselt werden, der nach Indien von http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/595.htm (2 of 4)20.06.2005 17:29:19 ABTEILUNG IX den ersten Brâhmanen gebracht wurde, welche in Centralasien initiiert worden waren. Und das ist der Occultismus, den wir studieren und soviel als möglich in diesen Blättern zu erklären versuchen. Unsere Lehre von den sieben Rassen, und sieben Runden des Lebens und der Entwicklung rund um unsere irdische Sphärenkette kann selbst in der Offenbarung gefunden werden. [10] Als die sieben „Donner“ oder „Töne“ oder „Vokale“ - eine Bedeutung von den sieben für jeden solchen Vokal bezieht sich unmittelbar auf unsere eigene Erde und ihre sieben Wurzelrassen in jeder Runde - „ihre Stimmen geredet hatten,“ aber dem Seher verboten hatten, sie niederzuschreiben, und ihn jene Dinge „versiegeln“ ließen, was that der Engel, der „stand auf dem Meer und auf der Erde“? Er hob seine Hand auf zum Himmel, und schwur bei dem Lebendigen von Ewigkeit zu Ewigkeit, . . . daß hinfort keine Zeit sein mehr soll; sondern in den Tagen der Stimme des siebenten Engels, wenn er posaunen wird, so soll vollendet werden das Geheimnis Gottes (des Cyklus). [11] Dies bedeutet, in theosophischer Ausdrucksweise, daß, wenn die siebente Runde vollendet ist, dann die Zeit aufhören wird. „Es soll hinfort keine Zeit mehr sein“ - sehr natürlich, nachdem Pralaya einsetzen und niemand auf Erden überbleiben wird, um eine Zeiteinteilung einzuhalten, während jener periodischen Auflösung und Hemmung des bewußten Lebens. [3] a. a. O., X. 3, 4. [4] Pistis Sophia, p. 378; King, ebendort, a. a. O. [5] Siehe die Abteilung über die „Zeitrechnung der Brâhmanen“, p. 69, oben. [6] Wie von C. W. King, der großen Autorität für gnostische Altertümer eingestanden wird, sind diese „gnostischen“ Gemmen nicht das Werk der Gnostiker, sondern gehören vorchristlichen Perioden an und sind das Werk von Magiern (a. a. O., p. 241). [7] King, ebenda, p. 218. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/595.htm (3 of 4)20.06.2005 17:29:19 ABTEILUNG IX [8] Der Mangel an Intuition bei Orientalisten und Altertumsforschern der Vergangenheit und Gegenwart ist bemerkenswert. So erklärt Wilson, der Übersetzer des Vishnu Purâna, in seiner Vorrede, daß er im Garuda Purâna „keinen Bericht über die Geburt des Garuda gefunden habe.“ Überlegt man, daß darin ein Bericht über die „Schöpfung“ im allgemeinen gegeben ist, und daß Garuda gleichewig mit Vishnu ist, der Mahâ Kalpa oder Große Lebenscyklus, der mit dem sich offenbarenden Vishnu beginnt und endigt, was für ein anderer Bericht über Garudas Geburt konnte da erwartet werden? [9] Ebenda, a. a. O. [10] Siehe Offenbarung, XVII. 2 und 10; und Leviticus, XXIII. 15-18; die erste Stelle spricht von den „sieben Königen“, von denen fünf gegangen sind; und die zweite über die „sieben Sabbathe“, u. s. w. [11] a. a. O., X. 5-7. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/595.htm (4 of 4)20.06.2005 17:29:19 ABTEILUNG IX Dr. Kenealy und andere glaubten, daß die Berechnungen der cyklische Sieben und neunundvierzig von den Rabbinern aus Chaldaea gebracht wurden. Dies ist mehr als wahrscheinlich. Aber die Babylonier, welche allein jene Cyklen hatten und sie nur bei ihren großen Initiationsmysterien der astrologischen Magie lehrten, erhielten ihre Weisheit und Gelehrsamkeit aus Indien. Es ist daher nicht schwierig, in diesen unsere eigene esoterische Lehre wiederzuerkennen. In ihren geheimen Berechnungen haben die Japaner dieselben Zahlen in ihren Cyklen. Was die Brâhmanen anbelangt, so sind ihre Purânen und Upanishads ein guter Beweis dafür. Die letzteren sind gänzlich in die gnostische Litteratur übergegangen; und ein Brâhmane braucht bloß die Pistis Sophia [12] zu lesen, um das Eigentum seiner Vorväter wiederzuerkennen, selbst bis auf die gebrauchten Ausdrücke und Gleichnisse. Vergleichen wir: In der Pistis Sophia sagen die Schüler zu Jesus: Rabbi, enthüllte uns die Mysterien des Lichtes (d. i. das „Feuer der Erkenntnis oder Erleuchtung“), . . . da wir dich sagen gehört haben, daß es eine Taufe des Rauches giebt, und eine andere Taufe des Geistes des heiligen Lichts (d. i. des Geistes des Feuers). [13] Wie Johannes von Jesus sagt: Ich zwar taufe euch mit Wasser: . . er aber wird euch mit dem heiligen Geist und Feuer taufen. Die wirkliche Bedeutung dieses Satzes ist sehr tief. Er bedeutet, daß Johannes, ein nichtinitiierter Asket, seinen Schülern keine größere Weisheit mitteilen kann, als die Mysterien, die mit der Ebene des Stoffes in Zusammenhang stehen, wovon Wasser das Symbol ist. Seine Gnosis war jene des exoterischen und ritualistischen Dogmas, der Totenbuchstabenorthodoxie; [14] während die Weisheit, die Jesus, ein Initiierter der Höheren Mysterien, ihnen offenbaren würde, von einem höheren Charakter war, denn sie war die „Feuer“- Weisheit der wahren Gnosis oder wirklichen geistigen Erleuchtung. Die eine war das Feuer, die andere der Rauch. Für Moses das Feuer auf dem Berge Sinai und die geistige Weisheit; für die Menge des „Volkes“ unten, für die Profanen der Berg Sinai in (durch) Rauch, d. i. die exoterischen Schalen des orthodoxen oder sektiererischen Ritualismus. Man halte sich nun das Obige vor Augen und lese das Zwiegespräch zwischen den Weisen Nârada und Devamata in der Anugîtâ, [15] einer Episode aus dem http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/597.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:19 ABTEILUNG IX Mahâbhârata, deren hohes Alter und Wichtigkeit man in den von Prof. Max Müller herausgegebenen „Sacred Bokks of the East“ kennen lernen kann. [16] Nârada erörterte die „Atem“ oder die „Lebenswinde,“ wie sie genannt werden in den unbeholfenen Übersetzungen solcher Worte wie Prâna, Apâna, u. s. w., deren volle esoterische Bedeutung und Anwendung auf individuelle Funktionen schwerlich im Englischen wiedergegeben werden können. Er sagt von dieser Wissenschaft: Es ist die Lehre des Veda, daß das Feuer wahrhaftig alle Gottheiten ist, und die Erkenntnis (davon) entsteht unter Brâhmanen, und ist begleitet von Verstand. [17] Unter „Feuer,“ sagt der Kommentator, meint er das Selbst. Unter „Verstand,“ sagt der Occultist, meinte Nârada weder „Erörterung“ noch „Beweisführung,“ wie Arjuna Mishra glaubt, sondern wahrhaft „Verstand,“ oder die Anpassung des Feuers der Weisheit an exoterischen Ritualismus für den Profanen. Dies ist die Hauptbeschäftigung der Brâhmanen, welche die ersten waren, mit ihrem Beispiele andern Völkern voranzugehen, die so die großartigsten methaphysischen Wahrheiten vermenschlichten und verfleischlichten. Nârada zeigt dies klar und es sind ihm die Worte in den Mund gelegt: Der Rauch jenes (Feuers), welches von ausgezeichneter Herrlichkeit ist, (erscheint) in der Gestalt von . . . Dunkelheit (wahrhaftig so!); (seine) Aschen . . . (sind) die Leidenschaft; und . . . die Güte ist das mit ihm in Verbindung stehende, worein das Opfer geworfen wird. [18] Das heißt, jene Fähigkeit im Schüler, welche die feine Wahrheit erfaßt (die Flamme), welche himmelwärts entrinnt, während das gegenständliche Opfer als ein Beweis und Zeugnis der Frömmigkeit nur für den Profanen zurückbleibt. Denn was anderes kann Nârada mit dem folgenden meinen? [12] Pistis Sophia ist eine außerordentlich wichtige Urkunde, ein echtes Evangelium der Gnostiker, das aufs Geratewohl dem Valentinus zugeschrieben wird, das aber in Bezug auf sein Original viel wahrscheinlicher ein vorchristliches Werk ist. Eine koptische Handschrift dieses Werkes wurde von Bruce aus Abyssinien zurückgebracht und von Schwartze im Britischen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/597.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:19 ABTEILUNG IX Museum ganz zufällig entdeckt und von ihm ins Lateinische übersetzt. Der Text und Schwartze´s Version wurden von Petermann im Jahre 1853 veröffentlicht. Im Texte selbst wird die Abfassung dieses Buches dem Apostel Philipp zugeschrieben, welchem Jesus befiehlt, sich niederzusetzen und die Offenbarung zu schreiben. Es ist echt und sollte ebenso kanonisch sein als irgend ein anderes Evangelium. Unglücklicherweise blieb es bis zum heutigen Tage ins Englische unübersetzt. [13] King, a. a. O., p. 200. [14] In dem Cyklus der Initiation, der sehr lang war, stellte das Wasser die ersten und niedrigsten Stufen zur Reinigung hin dar, während mit Feuer in Zusammenhang stehende Proben zuletzt kamen. Das Wasser konnte den stofflichen Körper erneuern; das Feuer allein jenen des Inneren Geistigen Menschen. [15] Kap. IX. [16] Siehe die Einleitung von Kâshinâth Trimbak Telang, M. A. [17] „Sacred Books of the East“, Bd. VIII, p. 276. [18] Ebenda. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/597.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:19 ABTEILUNG IX Jene, welche das Opfer verstehen, verstehen den Sâmana und den Vyâna als das hauptsächliche (Opfer). Der Prâna und Apâna sind Teile des Opfers, . . . und zwischen ihnen ist das Feuer. Das ist der ausgezeichnete Sitz des Udâna, wie er von den Brâhmanen verstanden wird. Was das anbelangt, was von diesen Paaren unterschieden ist, so höre mich darüber sprechen. Tag und Nacht sind ein Paar, zwischen ihnen ist das Feuer. . . . Jenes, was existiert, und jenes, was nicht existiert, sind ein Paar, zwischen ihnen ist das Feuer. . . . [19] Und nach jeden solchen Gegensatze fügt Nârada hinzu: Das ist der ausgezeichnete Sitz des Udâna, wie er von den Brâhmanen verstanden wird. Nun kennen viele Leute nicht die volle Bedeutung des Satzes, daß Samâna und Vyâna, Prâna und Apâna - welche als „Lebenswinde“ erklärt werden, welche aber, wie wir sagen, Prinzipien und ihre bezüglichen Fähigkeiten und Sinne sind dem Udâna aufgeopfert werden, dem sozusagen hauptsächlichen „Lebenswind,“ welcher, wie es heißt, an allen Gelenken wirkt. Und so wird der Leser, dem es unbekannt ist, daß das Wort „Feuer“ in diesen Allegorien sowohl das „Selbst,“ als auch die höhere Göttliche Erkenntnis bedeutet, nichts davon verstehen und wird den Hauptpunkt unserer Beweisführung gänzlich verfehlen, sowie der Übersetzer und selbst der Herausgeber, der große Oxforder Sanskritist F. Max Müller, die wahre Bedeutung der Worte Nâradas verfehlt haben. Exoterisch hat diese Aufzählung der Lebenswinde natürlich annähernd die Bedeutung, welche in den Fußnoten vermutet wird, nämlich: Der Sinn scheint dieser zu sein: Der Verlauf des weltlichen Lebens ist eine Folge der Wirkungen der Lebenswinde, welche mit dem Selbst verbunden sind und seine Offenbarungen als individuelle Seelen (?) herbeiführen. Von diesen werden der Sâmana und Vyâna durch den Prâna und Apâna kontrolliert und in Schach gehalten. . . . Die beiden letzteren werden in Schach gehalten und kontrolliert durch den Udâna, welcher somit alle kontrolliert. Und die Kontrolle von diesem, was die Kontrolle von allen fünfen bedetet, . . . führt zum höchsten Selbst. [20] Das Obige ist als eine Erklärung des Textes gegeben, welcher die Worte des Brâhmana aufzeichnet, welcher erzählt, wie er die letzte Weisheit des Yogatums, und auf diese Weise Allerkenntnis erlangte. Er sagt, daß er „mit Hilfe des Selbst http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/599.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:19 ABTEILUNG IX den im Selbst befindlichen Sitz wahrgenommen habe,“ [21] wo das Brahma frei von allem wohnt; und indem er erklärt, daß jenes unzerstörbare Prinzip gänzlich jenseits der Wahrnehmung der Sinne - d. i. der fünf „Lebenswinde“ - liegt, fügt er hinzu: Inmitten von allen diesen (Lebenswinden), welche sich im Körper hin und her bewegen und sich gegenseitig verschlingen, lodert das Vaishvânara-Feuer siebenfältig. [22] Dieses „Feuer“ ist, nach Nîlakantha´s Kommentar, wesensgleich mit dem „Ich“, dem Selbst, welches das Ziel des Asketen ist; Vaishvânara ist ein oft für das Selbst gebrauchtes Wort. Dann fährt der Brâhmana fort, aufzuzählen, was mit dem Worte „siebenfältig“ gemeint ist, und sagt: Die Nase (oder der Geruch), und die Zunge (der Geschmack), und das Auge, und die Haut, und das Ohr als das fünfte, das Gemüt, und der Verstand, diese sind die sieben Zungen der Flamme von Vaishvânara. [23] . . . . Jene sind die sieben (Arten von) Feuerung für mich. [24] . . . Diese sind die sieben großen dienenden Priester. [25] Diese sieben Priester werden von Arjuna Mishra im Sinne der Bedeutung angenommen: „die Seele unterschieden als so viele (Seelen oder Prinzipien) mit Bezug auf diese verschiedenen Kräfte“; und schließlich scheint der Übersetzer die Erklärung anzunehmen, und gesteht widerstrebend, daß „sie das bedeuten können“; obwohl er selbst den Sinn so auslegt: Die Kräfte des Hörens u. s. w. (kurz gesagt die physischen Sinne), welchen die verschiedenen Gottheiten vorstehen. [19] Ebenda. [20] Pp. 258, 259. [21] Ebenda, p. 257. [22] Ebenda, p. 259. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/599.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:19 ABTEILUNG IX [23] Im astronomischen und kosmischen Schlüssel ist Vaishvânara Agni, der Sohn der Sonne oder des Vishvânara, aber in der psycho-metaphysischen Symbolik ist es das Selbst, im Sinne der Nichtgetrenntheit, d. i. zugleich göttlich und menschlich. [24] Hier verkörpert der Sprecher das genannte göttliche Selbst [25] Ebenda. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/599.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:19 ABTEILUNG IX Aber was immer das bedeuten möge, einerlei ob in wissenschaftlichen oder orthodoxen Auslegungen, diese Stelle auf Seite 259 erklärt Nârada´s Sätze auf Seite 276, und zeigt, daß sie sich auf exoterische und esoterische Methoden beziehen, und sie in Gegensatz bringen. So werden der Sâmana und der Vyâna, obwohl sie dem Prâna und dem Apâna unterworfen sind, und alle vier dem Udâna in der Angelegenheit der Erlangung von Prânâyâma (des Hatha Yogî hauptsächlich, oder von der niederen Form des Yoga), als das hauptsächliche Opfer bezeichnet, denn, wie von K. Trimbak Telang angeführt wird, sind ihre „Wirkungen praktisch wichtiger für die Lebenskraft“; d. i. sie sind die gröbsten, und werden in dem Opfer dargebracht, damit sie verschwinden mögen, sozusagen, in der Eigenschaft der Finsternis jenes Feuers oder seines Rauches - der bloßen exoterischen ritualistischen Form. Aber Prâna und Apâna, obwohl sie als untergeordnet gezeigt werden (weil weniger grob und mehr gereinigt), haben das Feuer zwischen sich; das Selbst und die geheime Erkenntnis im Besitze jenes Selbst. Dies gilt für das Gute und Böse, und für „das, was existiert, und das, was nicht existiert“; alle diese „Paare“ [26] haben Feuer zwischen sich, d. i. esoterische Erkenntnis, die Weisheit des Göttlichen Selbst. Mögen jene, welche mit dem Rauche des Feuers zufrieden sind, darin bleiben, wo sie sind, d. h. in der ägyptischen Finsternis der theologischen Erdichtungen und buchstäblichen Auslegungen. Das Obige ist nur für die westlichen Schüler des Occultismus und der Theosophie geschrieben. Die Schreiberin vermißt sich weder, diese Dinge den Hindûs zu erklären, welche ihre eigenen Gurus haben; noch den Orientalisten, welche glauben, mehr zu wissen als alle Gurus und Rishis der Vergangenheit und Gegenwart zusammengenommen. Diese ziemlich langatmigen Anführungen und Beispiele sind notwendig, wenn auch nur, um dem Schüler die Werke zu bezeichnen, die er zu studieren hat, um so Nutzen und Wissen aus der Vergleichung herzuleiten. Er lese die Pistis Sophia, im Lichte der Bhagavad Gîtâ, der Anugîtâ und anderer; und dann wird der von Jesus in dem gnostischen Evangelium gemachte Ausspruch klar werden, und die „Masken“ des toten Buchstaben sofort verschwinden. Man lese das folgende und vergleiche es mit der soeben gegebenen Erklärung aus den indischen Schriften. Und kein Name ist herrlicher als alle diese (sieben) Vokale, [27] ein Name, in dem alle Namen enthalten sind, und alle Lichter, und alle die (neunundvierzig) Kräfte. Wenn ein Mensch in der Kenntnis dieses Namens diesen stofflichen Körper verläßt, [28] so wird kein Rauch (d. i. keine theologische Täuschung), [29] keine Finsternis, und keine Macht, und kein Beherrscher der Sphäre (kein http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/601.htm (1 of 4)20.06.2005 17:29:20 ABTEILUNG IX persönlicher Genius oder Planetengeist, der Gott genannt wird) des Schicksals (Karma) . . . im stande sein, die Seele, welche jenen Namen kennt, zurückzuhalten. . . . Wenn er jenen Namen zum Feuer aussprechen wird . . . , wird die Finsternis entfliehen. Und wenn er jenen Namen aussprechen wird zu . . . allen ihren Mächten, ja selbst zur Barbelo, [30] und zum Unsichtbaren Gotte, und zu den drei dreimächtigen Göttern, so werden ebenso bald, als er jenen Namen an jenen Stellen ausgesprochen haben wird, sie alle eines auf das andere geworfen, so daß sie alle bereit sein werden, zu schmelzen und zu vergehen, und sie werden laut ausrufen: O Licht eines jeden Lichtes, das in den grenzenlosen Lichtern ist, erinnere dich unser und reinige uns! [31] Es ist leicht zu sehen, was dieses Licht und dieser Name sind: das Licht der Initiation und der Name des „Feuer-Selbst,“ was kein Name ist, keine Handlung, sondern eine geistige immer lebendige Kraft, die höher sogar ist als der wirkliche „Unsichtbare Gott,“ da diese Kraft Es selbst ist. Aber wenn der fähige und gelehrte Verfasser der Gnostics and their Remains den Geist der Allegorie und Mystik in dem von ihm übersetzten und angeführten Bruchstücken in dem oben genannten Werke, aus der Pistis Sophia, nicht hinlänglich in Betracht gezogen hat - so haben andere Orientalisten viel schlechteres gethan. Da sie weder seine intuitive Wahrnehmung des indischen Ursprungs der gnostischen Weisheit, und noch weniger jene der Bedeutung ihrer „Gemmen“ besitzen, so haben die meisten von ihnen, beginnend mit Wilson und endend mit dem dogmatischen Weber, höchst außergewöhnliche Mißgriffe mit Bezug auf fat jedes Symbol gethan. Sir M. Monier Williams und andere zeigen eine ganz entschiedene Verachtung für die „esoterischen Buddhisten,“ wie die Theosophen jetzt genannt werden; doch hat niemals ein Schüler der occulten Philosophie einen Cyklus fälschlich für eine lebendige Persönlichkeit und umgekehrt gehalten, wie es sehr oft bei unseren gelehrten Orientalisten der Fall ist. Ein Beispiel oder zwei mögen den Satz anschaulicher illustrieren. Wählen wir das bestbekannte. Im Râmâyana wird Garuda „der Oheim mütterlicherseits von Sagara´s 60 000 Söhnen“ genannt; und Amshumat, Sagaras Enkel, „der Neffe von den 60 000 Oheimen,“ welche in Asche verwandelt wurden durch den Blick des Kapila - des Purushottama oder unendlichen Geistes, welcher das Pferd, welches Sagara für das Ashvamedha-Opfer aufbewahrte, verschwinden ließ. Wiederum sagt Garudas Sohn [32] - Garuda selbst ist der Mahâ Kalpa oder Große Cyklus Jatâyu, der König des gefiederten Volkes (da er auf dem Punkte ist, von http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/601.htm (2 of 4)20.06.2005 17:29:20 ABTEILUNG IX Râvarna, welcher die Sîtâ entführt, erschlagen zu werden), indem er von sich selbst spricht: „Es ist 60 000 Jahre, o König, daß ich geboren bin“; worauf er der Sonne seinen Rücken zuwendend - stirbt. Jatâyu ist natürlich der Cyklus von 60 000 Jahren innerhalb der großen Cyklus des Garuda; daher wird er als sein Sohn oder Neffe dargestellt, nach Belieben, da die ganze Bedeutung darauf beruht, daß er in die Linie von Garudas Nachkommen gestellt ist. Dann ist wieder Diti, die Mutter der Maruts, deren Abkömmlinge und Nachkommenschaft der Nachzeit des Hiranyâksha angehörte, „deren Zahl 77 Karos (oder 770 Millionen) von Menschen war,“ nach dem Padma Purâna. Alle solchen Erzählungen werden für „sinnlose Erdichtungen und Thorheiten erklärt. Aber - die Wahrheit ist die Tochter der Zeit, fürwahr; und die Zeit wird es zeigen. [26] Vergleiche mit diesen „Paaren der Gegensätze“ in der Anugîtâ die „Paare“ von Aeonen in dem ausgearbeiteten Systeme des Valentinus, des höchst gelehrten und tiefsinnigen Meisters der Gnostis. Wie die „Paare der (männlichen und weiblichen) Gegensätze“ alle aus Âkâsha (dem unentwickelten und entwickelten, dem differentiierten und undifferentiierten, oder Selbst oder Prajâpati) hergeleitet sind, so werden die Valentinianischen „Paare“ männlicher und weiblicher Aeonen emanierend dargestellt aus Bythos, der vorherexistierenden ewigen Tiefe, und in ihrer zweiten Emanation aus Ampsin-Ouraan, oder der immerwährenden Tiefe und Schweigen, dem zweiten Logos. In der esoterischen Emanation gibt es sieben Haupt- „Paare der Gegensätze“, und so waren auch im Valentinianischen Systeme ihrer vierzehn, oder zweimal sieben. Epiphanius „kopierte ein Paar zweimal nacheinander“, denkt Herr C. W. King, „und fügt so ein Paar zu den eigentlichen fünfzehn hinzu.“ (The Gnostics and their Remains, pp. 263, 264.) Hier fällt King in den entgegengesetzten Irrtum; die Aeonenpaare sind nicht 15 (eine „Maske“), sondern 14, da der erste Aeon Jener ist, aus dem die anderen emanieren, indem Tiefe und Schweigen die erste und einzige Emanation aus dem Bythos sind.Und Hippolyt zeigt: „Die Aeonen des http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/601.htm (3 of 4)20.06.2005 17:29:20 ABTEILUNG IX Valentinus sind eingestandenermaßen die sechs Radikale des Simon (Magus),“ mit dem siebenten, dem Feuer, an ihrer Spitze. Und diese sind: Gemüt, Intelligenz, Stimme, Name, Vernunft und Gedanke, untergeordnet dem Feuer, dem Höheren Selbst, oder genau die „Sieben Winde“ oder die „Sieben Priester“ der Anugîtâ. [27] Die Worte „(sieben) Vokale“ finden sich nur in der ersten Auflage. (Der Übers.) [28] Nicht notwendigerweise nur beim Tode, sondern auch während Samâdhi oder mystischer Verzückung. [29] Alle Worte und Sätze zwischen Klammern stammen von der Schreiberin. Dies ist unmittelbar nach der lateinischen Übersetzung übersetzt. Kings Übersetzung richtet sich zu sehr nach dem Gnosticismus, wie er von den Kirchenvätern erklärt wird. [30] Barbelo ist eine von den drei „Unsichtbaren Göttern“, und Schließt, wie C. W. King glaubt, die „Göttliche Mutter“ des Heilandes in sich, oder vielmehr die Sophia Achamoth (vgl. Pistis Sophia, p. 359). [31] Pp. 378, 379. [32] In anderen Purânen ist Jatâyu der Sohn von Aruna, dem Bruder des Garuda, beide die Söhne des Kashyapa. Aber all dies ist äußerliche Allegorie. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/601.htm (4 of 4)20.06.2005 17:29:20 ABTEILUNG IX Unterdessen, was könnte leichter sein als ein Versuch zum mindesten, die purânische Chronologie zu verificieren? Es giebt viele Kapilas; aber der Kapila, welcher die Nachkommenschaft von König Sagara - 60 00 Mann stark - erschlug, war unleugbar Kapila, der Begründer der Sânkhyaphilosophie, da es so in den Purânen behauptet ist; obwohl eines derselben die Beimessung rundweg leugnet, ohne ihre esoterische Bedeutung zu erklären. Es ist das Bhâgavata Purâna, [33] welches sagt: Der Bericht ist nicht wahr, daß die Söhne des Königs durch die Wut des Weisen verbrannt wurden. Denn wie kann die Eigenschaft der Finsternis, das Ergebnis des Zornes, in einem Weisen bestehen, dessen Körper die Güte war und der die Welt reinigte - gewissermaßen der Staub der Erde den Himmeln zugeschrieben! Wie konnte geistige Störung jenen mit dem Höchsten Geiste identificierten Weisen abziehen, der hier (auf Erden) jenes feste Fahrzeug der Sânkhyaphilosophie gesteuert hat, mit dessen Hilfe derjenige, welcher Befreiung zu erlangen begehrt, den furchtbaren Ozean des Daseins durchquert, jenen Pfad zum Tode? [34] Das Purâna ist pflichtgemäß gebunden, so zu sprechen, wie es thut. Es hat ein Dogma zu verkünden und eine Politik durchzuführen - jene der großen Geheimhaltung mit Bezug auf mystische göttliche Wahrheiten, die durch zahllose Zeitalter nur bei der Initiation bekannt gemacht wurden. Wir haben daher nicht in den Purânen nach einer Erklärung des mit verschiedenen transcendentalen Daseinszuständen verknüpften Geheimnisses zu suchen. Daß die Geschichte eine Allegorie ist, sieht man auf den ersten Blick: die 60 000 rohen, lasterhaften und gottlosen „Söhne“ sind die Personifikation der menschlichen Leidenschaften, die ein „bloßer Blick des Weisen“ - des Selbstes, welches den höchsten Zustand der Reinheit, der auf Erden erreicht werden kann, repräsentiert - in Asche verwandelt. Aber sie hat auch andere Bedeutungen, cyklische und chronologische Bedeutungen, eine Methode, die Perioden, zu denen gewisse Weise blühten, zu bezeichnen, die sich auch in anderen Purânen findet. Nun ist es so wohl festgestellt, als irgend eine Überlieferung sein kann, daß Kapila zu Hardwar, oder Gangâdvâra, der „Thüre oder Pforte des Ganges,“ am Fuße der Himâlayas durch eine Anzahl von Jahren in Betrachtung saß. Nicht weit von der Sewalikette wird der Pass von Hardwar bis zum heutigen Tage „Kapilas Paß“ genannt und der Ort heißt auch „Kapilasthen“ bei den Asketen. Dort beginnt der Ganges, die Gangâ, aus seiner Gebirgsschlucht auftauchend seinen Lauf durch die schwülen Ebenen von Indien. Und es ist durch geologische Landaufnahme festgestellt, daß die Überlieferung, welche behauptet, daß der http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/603.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:21 ABTEILUNG IX Ozean vor Zeiten den Fuß der Himâlayas bespülte, nicht gänzlich ohne Begründung ist, da ausgesprochene Spuren davon noch vorhanden sind. Die Sânkhyaphilosophie mag von dem ersten Kapila herabgebracht und gelehrt, und vom letzten niedergeschrieben worden sein. Nun ist Sâgara der Name des Ozeans, und insbesondere der Bay von Bengalen, an der Mündung des Ganges, bis zum heutigen Tage in Indien. [35] Haben die Geologen jemals die Anzahl von Jahrtausenden berechnet, welche das Meer gebraucht haben muß, um den Abstand zurückzuweichen, den es jetzt von Hardwar hat, welches gegenwärtig 1024 Fuß über seinem Spiegel liegt? Wenn sie es hätten, dann könnten jene Orientalisten, welche den Kapila zwischen dem ersten und neunten Jahrhundert n. Chr. blühen lassen, ihre Ansichten ändern, wenn auch nur aus einem von zwei sehr guten Gründen. Erstens ist die wahre Zahl von Jahren, welche seit dem Tage Kapilas gegangen sind, unverkennbar in den Purânen enthalten, wenn auch die Übersetzer verfehlen mögen, dies zu sehen; und zweitens mögen der Kapila des Satya-, und der Kapila des Kali-Yuga eine und dieselbe Individualität sein, ohne dieselbe Persönlichkeit zu sein. Kapila ist, abgesehen davon, der Name einer Persönlichkeit, des einstmals lebenden Weisen und des Urhebers der Sânkhyaphilosophie zu sein, auch der generische Name der Kumâras, der himmlischen Asketen und Jungfern; daher sollte die bloße Thatsache, daß das Bhâgavata Purâna jenen Kapila - den es gerade zuvor als einen Teil des Vishnu gezeigt hat - den Urheber der Sânkhyaphilosophie nennt, den Leser vor einer eine esoterische Bedeutung enthaltenden „Maske“ gewarnt haben. Ob er nun der Sohn des Vitatha war, wie der Harivamsha ihn sein läßt, oder von irgend jemand andern, der Urheber des Sânkhya kann nicht derselbe sein, wie der Weise des Satya Yuga - am ersten Anfange des Manvantara, wo Vishnu in der Form des Kapila „allen Geschöpfen wahre Weisheit mitteilend“ dargestellt wird; denn dies bezieht sich auf jene ursprüngliche Periode, da die „Söhne Gottes“ den neuerschaffenen Menschen jene Künste und Wissenschaften lehrten, welche seither in den Heiligtümern von den Initiierten gepflegt und bewahrt wurden. Es gibt verschiedene wohlbekannte Kapilas in den Purânen. Zuerst den ursprünglichen Weisen, dann Kapila als einen der drei „geheimen“ Kumâras, und Kapila den Sohn des Kashyapa und der Kadrû - die „vielköpfige Schlange“ [36] - außer Kapila den großen Weisen und Philosophen des Kali-Yuga. Der letztere, welcher ein Initiierter, „eine Schlange der Weisheit,“ ein Nâga war, wurde absichtlich mit den Kapilas der früheren Zeitalter vermengt. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/603.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:21 ABTEILUNG IX [33] IX. VIII. 12, 13. [34] Aus Burnouf`s Übersetzung; siehe Wilson`s Vishnu Purâna, III. 300. [35] Wilson, ebenda, p. 302., Anm. [36] Siehe Vâyu Purâna, das ihn auf die Liste der vierzig berühmten Söhne des Kashyapa setzt. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/603.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:21 ABTEILUNG X ABTEILUNG X. DAS KREUZ UND DIE PYTHAGORÄISCHE DEKADE. Die frühen Gnostiker behaupteten, daß ihre Wissenschaft, die Gnosis, auf einem Quadrate ruhe, dessen Winkel beziehungsweise Sigê (Schweigen), Bythos (Tiefe), Nous (Geistige Seele oder Gemüt) und Aletheia (Wahrheit), darstellten. Sie waren die ersten, welche der Welt das enthüllten, was durch Zeitalter verborgen geblieben war; nämlich das Tau, in der Gestallt eines Prokrustesbettes, und den Christos, welcher sich in Chrestos inkarnierte, der für gewisse Zwecke ein williger Kandidat für eine Reihe von mentalen und physischen Qualen wurde. Für sie war das Ganze des metaphysischen und materiellen Weltalls enthalten in, und konnte ausgedrückt und beschrieben werden durch die Ziffern, die in der Zahl 10, der pythagoräischen Dekade, enthalten waren. Diese Dekade, welche das Weltall und seine Entwicklung aus dem Schweigen und den unbekannten Tiefen der Geistigen Seele oder Anima Mundi da nach derrstellte, bot dem Schüler zwei Seiten oder Aspekte. Sie konnte auf den Makrokosmos angewendet werden und wurde es auch zuerst, worauf sie zum Mikrokosmos oder Menschen herabstieg. Es gab also die rein intellektuelle und metaphysische, oder die „Innere Wissenschaft“ und die ebenso rein materialistische oder „oberflächliche Wissenschaft,“ welche beide durch die Dekade dargelegt werden und in ihr enthalten sein konnten. Sie konnte kurz gesagt sowohl dekutiven Methode des Plato, als auch nach der induktiven Methode des Aristoteles studiert werden. Der erstere ging von einem göttlichen Inbegriff aus, wo die Vielheit aus der Einheit hervorging, oder die Ziffern der Dekade erschienen, nur um schließlich wieder aufgesaugt zu werden, verloren in dem unendlichen Kreise. Der letztere stützte sich nur auf die sinnliche Wahrnehmung, wo die Dekade entweder als die Einheit, welche sich vervielfältigt, oder als der Stoff, welcher sich differenziert, betrachtet werden konnte; ihr Studium war beschränkt auf die oberflächliche Ebene, auf das Kreuz, oder die sieben, welche aus der zehn oder der vollkommenen Zahl hervorgeht, auf Erden sowie im Himmel. Dieses doppelte System wurde zusammen mit der Dekade von Pythagoras aus Indien gebracht. Daß es jenes der Brachmanen und Iranier war, wie sie von den alten griechischen Philosophen genannt wurden, wird uns durch die ganze Reihe der Sanskritlitteratur bestätigt, wie durch die Purânen und die Gesetze des Manu. In diesen Gesetzen oder Anordnungen des Manu heißt es, daß Brahmâ zuerst http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/605.htm (1 of 2)20.06.2005 17:29:21 ABTEILUNG X die „zehn Herren des Daseins“ erschafft, die zehn Prajâpati oder schöpferischen Kräfte; welche zehn sieben andere Manus hervorbringen oder vielmehr, wie einige Handschriften es haben, Munîn (anstatt Manûn) „Fromme“, oder heilige Wesen, welche die sieben Engel der Gegenwart in der westlichen Religion sind. Diese geheimnisvolle Zahl sieben, geboren aus dem oberen Dreieck [Symbolabbildung siehe Buch], das letztere selbst geboren aus seiner Spitze, oder den Schweigenden Tiefen der Unbekannten Universalseele (Sigê und Bythos), in die siebenfältige Saptaparnapflanze, geboren und geoffenbart auf der Oberfläche des Bodens des Geheimnisses, aus der dreifachen Wurzel, die unter jenem undurchdringlichen Boden begraben ist. Diese Idee ist vollständig ausgearbeitet in einer der Abteilungen des Band I, Teil II, Abteilung III, „Ursprüngliche Substanz und Göttlicher Gedanke,“ welche der Leser sorgfältig beachten sollte, wenn er die in dem obigen Symbole eingeschlossene metaphysische Idee erfassen will. Im Menschen sowie in der Natur, nach der cishimâlayischen esoterischen Philosophie, welche jene der Kosmogonie des ursprünglichen Manu ist, ist die siebenfältige Einteilung das, was von der Natur selbst beabsichtigt ist. Das siebente Prinzip (Purusha) ist allein das Göttliche Selbst, genau gesprochen; denn, wie es im Manu heißt: „nachdem er (Brahmâ) die feinen Teile jener sechs von unermeßlicher Helligkeit durchdrungen hatte,“ [1] schuf er sie oder rief sie auf zum „Selbst“-Bewußtsein oder zum Bewußtsein jenes Einen Selbst. Von jenen sechs werden fünf Elemente (oder Prinzipien, oder Tattvas, wie Medhâtithi, der Kommentator denkt) „die atomischen zerstörbaren Elemente genannt;“ [2] diese sind in der obengenannten Abteilung beschrieben. [3] [1] Die Vorschriften des Manu, I. 16; Burnells Übersetzung (engl.), p. 3, Anm. [2] Ebenda, 27; p. 5. [3] Bd. I, pp. 355 ff. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/605.htm (2 of 2)20.06.2005 17:29:21 ABTEILUNG X Wir haben jetzt von der Mysteriensprache zu reden, von jener der vorgeschichtlichen Rassen. Sie war keine phonetische, sondern eine rein bildliche und symbolische Sprache. Sie ist gegenwärtig in ihrer Vollständigkeit nur sehr wenigen bekannt, indem sie für die Massen seit mehr als 5000 Jahren eine vollständig tote Sprache geworden ist. Doch kannten sie die meisten der gelehrten Gnostiker, Griechen und Juden, und gebrauchten sie, wenn auch auf sehr verschiedene Art. Ein paar Beispiele mögen gegeben werden. Auf der oberen Ebene ist die Zahl keine Zahl, sondern eine Null - ein Kreis. Auf der untern ebene wird sie zur eins - welche eine ungerade Zahl ist. Jeder Buchstabe der alten Alphabete hatte seine philosophische Bedeutung und Daseinsgrund. Die Zahl eins (1) bedeutet bei den alexandrinischen Initiierten einen aufgerichteten Körper, einen lebendigen stehenden Menschen, indem er das einzige Tier ist, welches dieses Vorrecht hat. Und indem man zur „1“ einen Kopf hinzufügte, wurde sie verwandelt zu einem „P“, einem Symbole der Paternität, der schöpferischen Kraft; während „R“ einen „sich bewegenden Menschen“ auf seinem Wege bedeutete. Daher hatte Pater Zeus nichts Geschlechtliches oder Phallisches, weder in seinem Ton noch in der Form seiner Buchstaben; und ebenso nicht [korrekter Abdruck siehe Buch] (nach Ragon). [4] Wenn wir uns nun dem hebräischen Alphabet zuwenden, so werden wir finden, daß während eins oder Aleph ([korrekter Abdruck siehe Buch]) einen Stier oder einen Ochsen zu seinem Symbol hat, zehn, die vollkommene Zahl, oder eins der Kabbalah ein Yod ([korrekter Abdruck siehe Buch], y, i oder j) ist, und als der erste Buchstabe von Jehovah das Zeugungsorgan und das übrige bedeutet. Die ungeraden Zahlen sind göttlich, die geraden Zahlen sind irdisch, teuflisch, und unglücklich. Die Pythagoräer haßten die Zweiheit. Für sie war sie der Ursprung der Differentiation, hiemit der Widersprüche, der Zwietracht, oder des Stoffes, der Anfang des Bösen. In der valentinianischen Theogonie sind Bythos und Sigê (Tiefe, Chaos, Stoff, geboren im Schweigen) die ursprüngliche Zweiheit. Bei den frühen Pythagoräern jedoch war die Duade jener unvollkommene Zustand, in welchen das erste geoffenbarte Wesen verfiel, als es von der Monade getrennt wurde. Es war der Punkt, von welchem sich die zwei Straßen - die gute und die böse - abzweigten. Alles, was zweigesichtig oder falsch war, wurde von ihnen „binär“ genannt. Eins war allein Gut und Harmonie, weil keine Disharmonie von Eins allein hervorgehen kann. Daher das lateinische Wort Solus in Beziehung auf den Einen und Einzigen Gott, und Unbekannten des Paulus. Solus wurde jedoch sehr bald zum Sol - der Sonne. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/607.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:22 ABTEILUNG X Die Dreiheit ist die erste von den ungeraden Zahlen, sowie das Dreieck die erste von den geometrischen Figuren ist. [5] Diese Zahl ist fürwahr vorzugsweise die Zahl des Geheimnisses. Um sie nach den exoterischen Richtungen zu studieren, hat man Ragon´s Cours Philosophique et Interprétatif des Initiations zu lesen, nach den esoterischen - die indische Zahlensymbolik; denn die Kombinationen, welche darauf angewendet wurden, sind zahllos. Auf die occulten Eigenschaften der drei gleichen Seiten des Dreiecks basierte Ragon seine Studien und gründete die berühmte maurerische Gesellschaft der Trinosophen - jener, welche drei Wissenschaften studieren; eine Verbesserung gegenüber den gewöhnlichen drei maurerischen Graden, welche jenen erteilt werden, welche nichts studieren außer essen und trinken bei ihren Logenarbeiten. Wie der Begründer schreibt: Die erste Linie des Dreieckes, die dem Lehrlinge zum Studium dargeboten wird, ist das Mineralreich, symbolisiert durch Tubale [korrekter Abdruck siehe Buch] (Tubal-Cain). Die zweite Seite, über die der Geselle nachzudenken hat, ist das Pflanzenreich, symbolisiert durch Schibb [korrekter Abdruck siehe Buch] (Schibboleth). In diesem Buche beginnt die Generation der Körper. Das ist der Grund, warum der Buchstabe G strahlend vor den Augen des Adepten (?!) gezeigt wird. Die dritte Seite ist dem Meister-Maurer überlassen, welcher seiner Erziehung durch das Studium des Tierreiches zu vollenden hat. Es wird symbolisiert durch Maoben [korrekter Abdruck siehe Buch] (Sohn der Fäulnis). [6] Die erste körperliche Figur ist die Vierheit, das Symbol der Unsterblichkeit. Dies ist die Pyramide, denn die Pyramide steht auf einer dreieckigen Grundfläche und endigt mit einem Punkte an der Spitze, und bietet so die Dreiheit und die Vierheit oder die 3 und 4. Die Pythagoräer lehrten den Zusammenhang und die Beziehung zwischen den Göttern und den Zahlen in einer Wissenschaft mit Namen Arithmomantie. Die Seele ist eine Zahl, sagten sie, welche sich selbst bewegt und die Zahl 4 enthält; und der geistige und physische Mensch ist die Zahl 3, da die Dreiheit für sie nicht nur die Oberfläche, sondern auch das Prinzip der Formenbildung des physischen Körpers darstellte. So waren die Tiere bloß Dreiheiten, und der Mensch allein eine Siebenheit, wenn tugendhaft; eine Fünfheit, wenn böse, denn: Die Zahl Fünf war zusammengesetzt aus einer Zweiheit und einer Dreiheit, und von diesen warf die Zweiheit alles in der vollkommenen Form in Unordnung und Verwirrung. Der vollkommene Mensch, sagten sie, war eine Vierheit und eine http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/607.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:22 ABTEILUNG X Dreiheit, oder vier stoffliche und drei unstoffliche Elemente; und diese drei Geister oder Elemente finden wir gleicherweise in der Fünf, wenn sie den Mikrokosmos darstellt. Die letztere ist eine Zusammensetzung aus einer Zweiheit, die sich unmittelbar auf die grobe Materie bezieht, und aus drei Geistern. Denn, wie Ragon sagt: Diese sinnreiche Figur ist die Vereinigung der beiden griechischen Hauche ([korrekter Abdruck siehe Buch]), die über Vokale gesetzt werden, welche aspiriert oder nicht aspiriert werden sollen. Das erste Zeichen ([korrekter Abdruck siehe Buch]) wird der „starke“ oder höhere „Spiritus“ genannt, der Geist von Gott aspiriert (spiratus) und geatmet vom Menschen. Das zweite Zeichen ([korrekter Abdruck siehe Buch]), das untere ist der weiche „Spiritus“, welcher den zweiten Geist repräsentiert; . . . das ganze umfaßt den ganzen Menschen. Es ist die universale Quintessenz, das Lebensfluidum oder Leben. [7] [4] Orthodoxie Maçonnique Suivie de la Maçonnerie Occulte et de L`Initiation Hermétique, J. M. Ragon, p. 430; siehe auch das ganze Kapitel XXVII „Kraft der Zahlen nach Pythagoras“ wegen des folgenden. [5] Der Grund dafür ist einfach und wurde in Isis Entschleiert gegeben. In der Geometrie vermag eine gerade Linie keine vollständige Figur darzustellen, auch können zwei gerade Linien keine vollständige Figur bilden. Das Dreieck ist eine vollständige Figur. [6] Ragon, ebenda, p. 428, Anm. [7] Ebenda, p. 431 http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/607.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:22 ABTEILUNG X Die mehr mystische Bedeutung der Zahl Fünf ist in einem ausgezeichneten Aufsatze von Herrn T. Subba Row in Five Years of Theosophy gegeben, in einem Aufsatze, betitelt „Die zwölf Zeichen des Tierkreises,“ worin er einige Regeln giebt, welche dem Forscher helfen können, „die tiefe Bedeutung alter Sanskritnomenklatur in den alten ârischen Mythen und Allegorien“ zu ergründen. Unterdessen sehen wir zu, was bisher über die Konstellation Capricornus in theosophischen Veröffentlichungen gesagt, und was davon allgemein bekannt ist. Jedermann weiß, daß ([korrekter Abdruck siehe Buch]) das zehnte Zeichen des Tierkreises ist, in welches die Sonne bei der Wintersonnenwende um den 21. Dezember eintritt. Aber nur sehr wenige giebt es, welche - selbst in Indien, falls sie nicht initiiert sind - den wirklichen mystischen Zusammenhang kennen, welcher, wie uns gesagt wird, zwischen den Namen Makara und Kumâra zu bestehen scheint. Der erstere bedeutet irgend ein amphibisches Tier, leichthin „Krokodil“ genannt, wie einige Orientalisten denken, und der zweite ist Titel der großen Schutzherren der Yogins, nach den Shaiva Purânen, der Söhne von, und selbst eins mit Rudra (Shiva), welcher selbst ein Kumâra ist. Durch ihren Zusammenhang mit den Menschen sind die Kumâras gleicherweise mit dem Tierkreise verknüpft. Versuchen wir, herauszufinden, was das Wort Makara bedeutet. Der Verfasser der „Zwölf Zeichen des Tierkreises“ sagt: Makara . . . enthält in sich selbst den Schlüssel zu seiner richtigen Auslegung. Der Buchstabe ma hat den Wert der Zahl 5 und kara bedeutet Hand. Nun bedeutet im Sanskrit Tribhujam ein Dreieck, indem bhujam oder karam (die beide synonym sind) im Sinne einer Seite verstanden werden. So bedeutet, Makaram oder Panchakram ein Fünfeck. [8] Nun repräsentiert der fünfeckige Stern oder das Pentagon die fünf Glieder des Menschen. [9] Unter dem alten System, wird uns gesagt, war Makara das achte an Stelle des zehnten Zeichens. [10] Das in Frage stehende Zeichen beabsichtigt die Flächen des Weltalls darzustellen, und deutet an, daß die Figur des Weltalls durch Fünfecke begrenzt ist. [11] Die Sankritschriftsteller „sprechen auch von Ashtadisha oder acht Flächen, welche den Raum begrenzen,“ und beziehen sich so auf die Lokapâlas, die acht Punkte des Kompasses, die vier Haupt- und die vier dazwischenliegenden Punkte. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/609.htm (1 of 4)20.06.2005 17:29:22 ABTEILUNG X Von einem objektiven Gesichtspunkte aus ist der „Mikrokosmos“ dargestellt durch den menschlichen Körper. Makaram kann so aufgefaßt werden, das dadurch gleichzeitig sowohl der Mikrokosmos als auch der Makrokosmos als äußere Gegenstände der Wahrnehmung repräsentiert werden. [12] Aber der wahre esoterische Sinn des Wortes Makara ist in Wahrheit überhaupt nicht „Krokodil,“ auch nicht, wenn er mit dem am indischen Tierkreise abgebildeten Tiere verglichen wird. Denn er hat den Kopf und die Vorderbeine einer Antilope und den Rumpf und Schwanz eines Fisches. Daher wurde das zehnte Zeichen des Tierkreises verschiedentlich in der Bedeutung eines Haies, eines Delphins u. s. w. genommen; da er das Vâhana des Varuna, des Meergottes ist, und oft aus diesem Grunde Jala-rûpa oder „Wasser-Form“ genannt wird. Der Delphin war der Träger des Poseidon-Neptun bei den Griechen, und eins mit ihm esoterisch; und dieser „Delphin“ ist der „Seedrache“ ebensosehr, wie das Krokodil des heiligen Nils der Träger des Horus, und Horus selbst ist. Der mumienförmige Gott mit dem Krokodilhaupt sagt: Ich bin der Fisch (und Sitz) des großen Horus von Kem-ur. [13] Bei den Petratischen Gnostikern ist es Chozzar (Neptun), der die zwölfeckige Pyramide in eine Kugel verwandelt, „und ihr Thor mit vielen Farben malt.“ [14] Er hat fünf androgyne Diener - er ist Makara, der Leviathan. Da die aufgehende Sonne als die Seele der Götter betrachtet wurde, die ausgesendet war, sich den Menschen jeden Tag zu offenbaren, und das das Krokodil sich beim ersten Sonnenstrahle aus dem Wasser erhob, so kam jenes Tier schließlich dazu, einen Verehrer des Sonnenfeuers in Indien zu personifizieren, so wie es jenes Feuer, oder die höchste Seele bei den Ägyptern personifizierte. In den Purânen wechselt die Zahl der Kumâras je nach den Erfordernissen der Allegorie. Für occulte Zwecke ist ihre Zahl an einer Stelle als sieben gegeben, dann als vier, dann als fünf. Im Kûrma Purâna heißt es von ihnen: Diese fünf (Kumâras), o Brâhmane, waren Yogins, welche vollständige Befreiung von Leidenschaften erlangten. Schon ihr Name zeigt ihren Zusammenhang mit der erwähnten Konstellation Makara, und mit einigen anderen purânischen Charakteren, die mit den Tierkreiszeichen verknüpft sind. Dies ist geschehen, um eine der http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/609.htm (2 of 4)20.06.2005 17:29:22 ABTEILUNG X bedeutungsvollsten Glyphen der ursprünglichen Tempel zu verschleiern. Die Kumâras sind astronomisch, physiologisch und mystisch im allgemeinen, mit einer Anzahl purânischer Persönlichkeiten und Ereignisse vermengt. Kaum angedeutet im Vishnu Purâna, treten sie in verschiedenen Dramen und Ereignissen durch die ganzen anderen Purânen und heilige Litteratur auf; so daß die Orientalisten, welche die Verbindungsfäden hin und her aufzulesen haben, schließlich erklärten, daß die Kumâras „hauptsächlich der Einbildungskraft der purânischen Schriftsteller zuzuschreiben sind.“ Aber Ma - wird uns von dem Verfasser der „Zwölf Zeichen des Tierkreises“ gesagt - ist „fünf“; kara, eine „Hand“ mit ihren fünf Fingern, sowie auch ein fünfseitiges Zeichen oder ein Fünfeck. Die Kumâra (in diesem Falle ein Anagramm für occulte Zwecke) als Yogîs sind fünf in der Esoterik, weil die letzten zwei Namen immer geheimgehalten worden sind; sie sind die fünfte Ordnung der Brahmadevas, und die fünffältigen Chohans, welche die Seele der fünf Elemente in sich haben, wobei Wasser und Ether vorwiegen, und daher waren ihre Symbole sowohl wässrig als auch feurig. Die Weisheit liegt verborgen unter dem Lager von ihm, der auf dem goldenen Lotus (Padma) ruht, welcher auf dem Wasser schwimmt. [8] a. a. O., p. 113. [9] Was ist nun die Bedeutung und der Grund dieser Figur? Der Grund ist der, daß Manas das fünfte Prinzip ist, und daß das Fünfeck das Symbol des Menschen ist - nicht nur des fümfgliedrigen, sondern vielmehr des denkenden, bewußten Menschen. [10] Der Grund dafür wird augenscheinlich, wenn die ägyptische Symbologie studiert wird. Siehe weiter unten. [11] Ebenda, p. 114. [12] Ebenda, pp. 114, 115. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/609.htm (3 of 4)20.06.2005 17:29:22 ABTEILUNG X [13] Totenbuch, LXXXVIII. [14] Philosophoumena, V. 14. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/609.htm (4 of 4)20.06.2005 17:29:22 ABTEILUNG X In Indien ist dies Vishnu, dessen Avatâras Buddha einer war, wie in alter Zeit behauptet wurde. Die Prachetasas, die Verehrer des Nârâyana - welcher gleich Poseidon über, nicht unter den Wassern sich bewegte oder wohnte - versenkten sich für ihre Andachtsübungen in die Tiefen des Ozeans und blieben darin 10 000 Jahre; und die Prachetasas sind zehn exoterisch, aber fünf esoterisch. Prachetâs ist im Sanskrit der Name des Varuna, des Wassergottes, Nereus, eines Aspektes des Neptun; die Prachetasas sind somit wesengleich mit den „fünf Dienern“ des mannweiblichen Chozzar ([korrekter Abdruck siehe Buch]), oder Poseidon, der Peratischen Gnostiker. Diese heißen beziehungsweise Ou, Aoai, Ouô, Ouôab und . . . ([korrekter Abdruck siehe Buch]) [15] wobei der fünfte, ein dreifacher Name (was zusammen sieben ausmacht) verloren ist [16] - d. i. geheimgehalten. So viel über das „wässrige Symbol“; das „feurige“ verbindet sie mit dem feurigen Symbol - geistig. Für Zwecke der Identität erinnern wir uns daran, daß ebenso, wie die Mutter der Prachetasas Savarnâ, die Tochter des Ozeans war, Amphitrite die Mutter von Neptun´s mystischen „Dienern“ war. Nun wird der Leser daran erinnert, daß diese „fünf Diener“ symbolisiert sind sowohl in dem Delphine, welcher den Widerwillen der keuschen Amphitrite, sich mit Poseidon zu vermählen, überwunden hatte, als auch in ihrem Sohne Triton. Der letztere, dessen Körper oberhalb der Mitte der eines Mannes, und unterhalb der eines Delphins, eines Fisches ist, steht wiederum höchst geheimnisvoll in Zusammenhang mit Oannes, dem babylonischen Dag, und ferner auch mit dem Matsya (Fisch) Avatâra des Vishnu, welche beide den Sterblichen Weisheit lehrten. Der Delphin wurde, wie jeder Mythologe weiß, für seinen Dienst von Poseidon unter die Sternbilder versetzt und wurde bei den Griechen zum Capricornus, dem Bocke, dessen hinterer Teil jener eines Delphins ist, und der somit wesensgleich ist mit Makara, dessen Kopf auch der einer Antilope und dessen Rumpf und Schwanz die eines Fisches sind. Das ist der Grund, warum das Zeichen des Makara auf dem Banner des Kâmadeva, des indischen Liebesgottes getragen wurde, welcher im Atharva Veda mit Agni, dem Feuergotte, dem Sohne Lakshmî identifiziert wird, wie der Harivamsha rchtig angiebt. Denn Lakshmî und Venus sind eins, und Amphitrite ist die frühe Form der Venus. Nun ist Kâma, der Makara-ketu, Aja, der „ungeborene“, und Atmâbhû, der „selbstexistierende,“ und Aja ist der Logos im Rig Veda, da er darin als die erste Offenbarung des Einen gezeigt ist; denn „Begierde erhob sich zuerst in ihm, was der ursprüngliche Keim des Gemütes war,“ jenes, „was Wesenheit mit Nichtwesenheit verbindet“ - oder Manas, das fünfte, mit Âtmâ, dem siebenten, esoterisch - sagen die Weisen. Dies ist das erste Stadium. Das zweite, auf der folgenden Ebene der Offenbarung, zeigt Brahmâ - den wir als einen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/611.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:23 ABTEILUNG X Repräsentanten für alle anderen Ersten Götter der Nationen wählen - wie er aus seinem Körper seine aus der Seele geborenen Söhne „Sanandana und andere,“ hervorgehen läßt, welche, in der fünften „Schöpfung,“ und wiederum in der neunten (für Zwecke einer „Maske“) zu den Kumâras werden. Schließen wir, indem wir den Leser daran erinnern, daß Böcke der Amphitrite und den Nereiden am Meeresufer geopfert wurden - sowie Böcke bis zum heutigen Tage der Durgâ Kâlî geopfert werden, welche nur die schwarze Seite der Lakshmî (Venus) ist, der weißen Seite der Shakti - und indem wir andeuten, welchen Zusammenhang diese Tiere mit dem Steinbocke haben mögen, in welchem achtundzwanzig Sterne in der Form eines Bockes erscheinen, welcher Bock von den Griechen Amalthäa, Jupiters Nährmutter, umgewandelt wurde. Pan, der Gott der Natur, hatte Bockfüße, und verwandelte sich selbst in einen Bock beim Herannahen des Typhon. Aber dies ist ein Geheimnis, bei welchem die Schreiberin nicht lange zu verweilen wagt, da sie nicht sicher ist, verstanden zu werden. So muß die mystische Seite der Auslegung der Intuition des Schülers überlassen bleiben. Beachten wir noch etwas anderes in Bezug auf die geheimnisvolle Zahl Fünf. Sie symbolisiert zu einer und derselben Zeit den Geist des ewigen Lebens und den Geist des irdischen Lebens und der irdischen Liebe - in der menschlichen Zusammensetzung; und sie schließt in sich göttliche und teuflische Magie, und die universelle und die individuelle Quintessenz des Seins. So sind die fünf mystischen Worte oder Vokale, die von Brahmâ bei der „Schöpfung“ ausgesprochen wurden, welche sofort zu den Panchadasha (gewissen vedischen Hymnen, welche jenem Gotte zugeschrieben sind) wurden, in ihrer schöpferischen und magischen Kraft die weiße Seite der schwarzen tântrischen fünf Ma-kâras, oder der fünf m´s. Makara, das Sternbild, ist ein scheinbar bedeutungsloser und unsinniger Name; doch hat, selbst abgesehen von seiner anagrammatischen Bedeutung in Verbindung mit dem Ausdrucke Kumâra, der Zahlenwert seiner ersten Silbe und seine esoterische Auflösung in fünf eine sehr große und occulte Bedeutung in den Geheimnissen der Natur. [15] Siehe Philosophoumena, V. 14. [16] So heißt es, daß Brahmâs fünftes Haupt verloren gegangen ist, verbrannt zu Asche durch Shivas „Mittelauge“; wobei Shiva auch Panchânana, „fünfgesichtig“ ist. So ist die Zahl bewahrt und das Geheinmis betreffs der wahren esoterischen Bedeutung aufrecht erhalten. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/611.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:23 ABTEILUNG X http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/611.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:23 ABTEILUNG X Es genüge zu sagen, daß, wie das Zeichen Makara in Zusammenhang steht mit der Geburt des geistigen Mikrokosmos, und mit dem Tode oder der Auflösung des physischen Weltalls - seinem Übergang in den Bereich des Geistigen, [17] so die Dhyân Chohans, die in Indien Kumâras genannt werden, mit beiden in Verbindung stehen. Obendrein sind sie in den exoterischen Religionen zu Synonymen der Engel der Finsternis geworden. Mâra ist der Gott der Finsternis, der Gefallene, und der Tod; [18] und doch ist er einer der Namen des Kâma, des Ersten Gottes in den Veden, des Logos, aus dem die Kumâras entsprungen sind, und dies verknüpft sie noch mehr mit unserem „fabelhaften“ indischen Makara, und mit dem Krokodilköpfigen Gotte in Ägypten. [19] Der Krokodile im Himmlischen Nil sind fünf, und der Gott Tum, die ursprüngliche Gottheit, welche die Himmelskörper und lebenden Wesen erschafft, ruft diese Krokodile in seiner fünften „Schöpfung“ hervor. Wenn Osiris, die „dahingeschiedene Sonne“ begraben wird und in Amenti eintritt, tauchen die heiligen Krokodile in den Abgrund der ursprünglichen Wasser - in das „Große Grüne“. Wenn die Sonne des Lebens sich erhebt, dann tauchen sie wieder aus dem heiligen Fluß auf. All dies ist hoch symbolisch, und zeigt, wie die ursprünglichen esoterischen Wahrheiten ihren Ausdruck in identischen Symbolen fanden. Aber, wie Herr T. Subba Row richtig erklärt: Der Schleier, welcher über gewisse Teile des Geheimnisses in Zusammenhang mit diesen (zodiakalen) Zeichen von den alten Philosophen so geschickt verworfen wurde, wird niemals zur Unterhaltung oder Erbauung der nichtinitiierten Öffentlichkeit gelüftet werden. [20] Auch war die Zahl Fünf nicht weniger heilig bei den Griechen. Die „Fünf Worte“ des Brahmâ sind bei den Gnostikern zu den „Fünf Worten“ geworden, die auf das âkâshische (strahlende) Gewand Jesu bei seiner Verklärung geschrieben waren - zu den Worten „Zama Zama Ôzza Rachama Ôzai“ ([korrekter Abdruck siehe Buch]), die von den Orientalisten übersetzt werden: „das Gewand, das herrliche Gewand meiner Stärke.“ Diese Worte waren ihrerseits die anagrammatische „Maske“ der fünf mystischen Kräfte, dargestellt auf dem Gewande des „wieder auferstandenen Initiierten“ nach seiner letzten Prüfung der dreitägigen Verzückung; die fünf wurden sieben erst nach seinem „Tode,“ wenn der Adept der volle Christos wurde, der volle Krishna-Vishnu, d. i. versunken in Nirvâna. Das E Delphicum, ein heiliges Symbol, war wieder die Zahl fünf; und wie heilig es war, zeigt sich in der Thatsache, daß die Korinther, nach Plutarch, die hölzerne Zahl im delphischen Tempel durch eine bronzene ersetzten, und diese wurde von Livia Augusta in eine Nachbildung in Gold verwandelt. [21] http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/613.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:23 ABTEILUNG X Es ist leicht, in den zwei „Spiritus“ - den griechischen Zeichen ([korrekter Abdruck siehe Buch]), von denen Ragon spricht - Âtmâ und Buddhi, oder den Göttlichen Geist, und seine Trägerin, die Geistige Seele wiederzuerkennen. Die Sechs oder die Sechsheit wird später in dieser Abteilung erörtert, während die Siebenheit im Verlaufe dieses Bandes in der Abteilung über die „Geheimnisse der Siebenheit“ vollständig abgehandelt werden wird. Die Ogdoas oder Acht symbolisiert die ewige und spirale Bewegung der Cyklen, die 8, [Symbolabbildung siehe Buch], und wird ihrerseits durch den Caduceus symbolisiert. Sie zeigt den regelmäßigen Atem des Kosmos, welchem die Acht Großen Götter vorstehen - die Sieben von der ursprünglichen Mutter, die Eins und die Dreiheit. Dann kommt die Zahl Neun, oder die dreifache Dreiheit. Sie ist die Zahl, welche sich selbst unaufhörlich unter allen Gestalten und Ziffern in jeder Multiplikation reproduziert. Sie ist das Zeichen eines jeden Umfanges, da sein Wert in Graden gleich 9 ist , d. i. gleich 3 + 6 + 0. Sie ist unter gewissen Umständen eine schlechte Zahl, und sehr unglücklich. Wenn die Zahl 6 das Symbol unserer Kugel, bereit von einem göttlichen Geiste beseelt zu werden, war, so symbolisiert 9 unsere Erde beherrscht von einem bösen oder üblen Geiste. Zehn, oder die Dekade, bringt alle diese Ziffern zurück zur Einheit, und beendet die pythagoräische Tafel. Daher war diese Figur, [Symbolabbildung siehe Buch] die Einheit in der Null - das Symbol der Gottheit, des Weltalls, und des Menschen. Dies ist die geheime Bedeutung des „starken Griffes der Löwenklaue, vom Stamme Judah“ (des „Meistergriffes“) zwischen zwei Händen, deren vereinte Fingeranzahl zehn ist. [17] „Wenn die Sonne hinter den 30. Grad des Makara hinausgeht und nicht mehr das Zeichen Mîna (Pisces) erreichen wird, dann ist die Nacht des Brahmâ gekommen.“ [18] Tod von jedem physischen Ding fürwahr; aber Mâra isr auch der unbewegte Beschleuniger der Geburt des Geistigen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/613.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:23 ABTEILUNG X [19] Osiris wird im Totenbuch (CXLLII. K. 17) „Osiris, das doppelte Krokodil“ genannt. „Er ist das gute und das böse Prinzip; die Tagessonne und die Nachtsonne, der Gott und der sterbliche Mensch.“ So weit der Makrokosmos und der Mikrokosmos. [20] a. a. O., p. 117. [21] Kings Gnostics and their Remains, p. 297. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/613.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:23 ABTEILUNG X Wenn wir jetzt unsere Aufmerksamkeit dem ägyptischen Kreuz, oder dem Tau zuwenden, so können wir entdecken, daß dieser Buchstabe, welcher so hoch erhoben bei den Ägyptern, Griechen und Juden war, im geheimen Zusammenhange mit der Dekade steht. Das Tau ist das Alpha und das Omega der Geheimen Göttlichen Weisheit, was durch den Anfangs- und den Endbuchstaben von Thot (Hermes) symbolisiert ist. Thot war der Erfinder des ägyptischen Alphabets, und der Buchstabe Tau schloß die Alphabete der Juden und Samariter, welche dieses Schriftzeichen das „Ende“ oder die „Vollendung“, den „Gipfel“ und die „Sicherheit“ nannten. Daher sind, wie Ragon uns sagt, die Worte Terminus, „Ende,“ und Tectum, „Dach,“ die Symbole von Schutz und Sicherheit - was eine ziemlich prosaische Definition ist. Aber das ist das gewöhnliche Schicksal der Ideen und der Dinge in dieser Welt des geistigen Verfalls, wenn auch gleichzeitig des physischen Fortschrittes. Pan war einstmals die Absolute Natur, das Eine und Große All. Aber wo die Geschichte den ersten Schimmer von ihm erfaßt, war Pan bereits zu einem untergeordneten Gotte der Gefilde, zu einem ländlichen Gotte herabgesunken; die Geschichte will ihn nicht anerkennen, während die Theologie aus ihm den Teufel macht! Aber seine siebenpfeifige Flöte, das Emblem der sieben Naturkräfte, der sieben Planeten, der sieben Musiknoten, kurz gesagt, aller siebenfältigen Harmonie, zeigt wohl seinen ursprünglichen Charakter. Ebenso ist es mit dem Kreuze. Viel früher als die Juden ihren goldenen Tempelleuchter mit drei Ansätzen an der einen Seite und vier an der anderen erdachten, und die Zahl sieben zu einer weiblichen Zeugungszahl machten [22] - und so das phallische Element in die Religion einführten - hatten die mehr geistig veranlagten Nationen aus dem Kreuze (als 3 + 4 = 7) ihr heiligstes göttliches Symbol gemacht. Thatsächlich sind Kreis, Kreuz und Sieben - das letztere wurde zu einer Basis der Kreismessung gemacht - die ersten ursprünglichen Symbole. Pythagoras, welcher seine Weisheit aus Indien mitgebracht hatte, hinterließ der Nachwelt einen flüchtigen Blick in diese Wahrheit. Seine Schule betrachtete die Zahl 7 als eine Zusammensetzung der Zahlen 3 und 4, was sie auf doppelte Weise erklärten. Auf der Ebene der noumenalen Welt war das Dreieck, als die erste Vorstellung von der geoffenbarten Gottheit, ihr Bild, „Vater-Mutter-Sohn“; und die Vierheit, die vollkommene Zahl, war die noumenale ideelle Wurzel aller Zahlen und Dinge auf der physischen Ebene. Einige Schüler, in Betrachtung der Heiligkeit der Tetraktys und des Tetragrammaton, mißverstehen die mystische Bedeutung der Vierheit. Die letztere war bei den Alten bloß eine sekundäre „Vollkommenheit“, sozusagen, weil sie sich nur auf die geoffenbarten Ebenen bezog. Hingegen war das Dreieck, das griechische Delta ([Symbolabbildung siehe Buch]), der „Träger der unbekannten Gottheit“. Ein guter Beweis dafür liegt darin, daß der Name der http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/615.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:24 ABTEILUNG X Gottheit mit Delta anfängt. Zeus wurde von den Böotiern [korrekter Abdruck siehe Buch] (Deus) geschrieben, daher der Deus der Lateiner. Dies in Beziehung zu der metaphysischen Vorstellung, mit Rücksicht auf die Bedeutung der Siebenheit in der Erscheinungswelt; aber für Zwecke profaner oder exoterischer Auslegung änderte sich die Symbolik. Drei wurde zum Ideogramm der drei materiellen Elemente - Luft, Wasser, Erde; und vier wurde das Prinzip von allem, was weder körperlich noch wahrnehmbar ist. Aber dies ist niemals von den wirklichen Pythagoräern angenommen worden. Angesehen als eine Zusammensetzung von 6 und 1, der Sechsheit und der Einheit, war die Zahl 7 das unsichtbare Centrum, der Geist von Allem, da kein sechseckiger Körper besteht ohne eine siebente Eigenschaft, welche sich als der Mittelpunkt in ihm findet, wie zum Beispiel bei den Krystallen und den Schneeflocken in der sogenannten „unbelebten“ Natur. Obendrein hat, wie sie sagten, die Zahl sieben alle Vollkommenheit der Einheit, der Zahl der Zahlen. Denn ebenso wie die absolute Einheit ungeschaffen und ungeteilt, daher Zahl-los ist, und keine Zahl sie hervorbringen kann, so ist es auch die sieben; keine der innerhalb der Dekade befindlichen Ziffern kann sie erzeugen oder hervorbringen. Und die vier ist es, die eine arithmetische Teilung zwischen der Einheit und der sieben bildet, denn sie übertrifft die erstere um dieselbe Zahl (drei), um die sie selbst von der sieben übertroffen wird, da vier um ebenso viele Zahlen über eins steht, als sieben über vier. [23] „Bei den Ägyptern war die Zahl 7 das Symbol des ewigen Lebens,“ sagt Ragon, und fügt hinzu, daß dies der Grund war, warum der griechische Buchstabe Z, welcher bloß eine doppelte 7 ist, der Anfangsbuchstabe ist von Zâo, „ich lebe“, und von Zeus, dem „Vater alles Lebendigen“. Ferner war die Zahl 6 das Symbol der Erde während der „schlafenden“ Monate des Herbstes und des Winters, und die Zahl 7 während Frühling und Sommer, da der Geist des Lebens, die siebente oder centrale beseelende Kraft - sie zu der Zeit belebte. Wir finden dasselbe in dem ägyptischen Mythos und Symbol von Osiris und Isis, welche metaphysisch Feuer und Wasser personificierten, und physisch die Sonne und den Nil. Die Zahl des Sonnenjahres, in Tagen 365, ist der Zahlenwert des Wort Neilos (Nil). Dies, zusammen mit dem Stier, mit dem Halbmond und dem Henkelkreuz zwischen seinen Hörnern, und die Erde unter ihrem astronomischen Symbol ([korrekter Abdruck siehe Buch]), sind die phallischesten Symbole des späteren Altertums. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/615.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:24 ABTEILUNG X [22] Bei Betrachtung des Kreuzes zeigt der Verfasser der Quelle der Maße, daß dieser Leuchter im Tempel „so anegordnet war, daß, wenn man auf jeder Seite zählte, vier Kerzenhülsen waren; während da an der Spitze eine gemeinsame für beide Seiten war, thatsächlich auf der einen Seite 3 und auf der anderen 4 gezählt werden mußten, was zusammen die Zahl 7 macht, nach eben der selben Idee, wie bei der Entfaltung des Kreuzes eins gemeinsam ist. Man nehme eine Linie in der Breite einer Einheit und der Länge von 3 Einheiten, und lege sie auf eine Abdachung; man nehme eine andere in der Länge von 4 Einheiten, und lehne sie auf diese von einer entgegengesetzen Abdachung, indem man die an der Spitze befindliche Einheit der 4 an Länge habenden zur Ecke oder Scheitel des Dreiecks macht. Dies ist die Entfaltung des Leuchters. Nun nehme man die 3 Einheiten länge Linie und kreuze sie mit der 4 Einheiten langen, und es ergiebt sich die Kreuzform. Dieselbe Idee ist ausgedrückt durch die sechs Wochentage in der Genesis, bekrönt von dem siebenten, welcher an sich selbst als eine Grundlage für ein Kreismaß benützt wurde.“ (p.51) [23] Aus einem angeblich von „St. Germain“ herstammenden Manuskript, zusammengefaßt von Ragon a. a. O., p. 434. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/615.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:24 ABTEILUNG X Der Nil war der Fluß der Zeit mit der Zahl eines Jahres, oder eines Jahres und eines Tages (364 + 1 = 365). Er war eine Darstellung des Geburtswassers der Isis, oder Mutter Erde, des Mondes, des Weibes, und der Kuh, auch der Werkstatt des Osiris, darstellen T´sod Olaum der Hebräer. Der alte Name dieses Flusses war Eridanus, oder der hebräische Iardan, mit dem koptischen oder altgriechischen Suffix. Dies war das Thor des hebräischen Wortes Jared, oder Quelle, oder Herabsteigen . . . des Flusses Jordan, welcher dieselbe mythische Anwendung bei den Hebräern hatte, welcher der Nil bei den Ägyptern hatte; [24] er war die Quelle des Herabsteigens, und enthielt die Wasser des Lebens. [25] Er war, um es deutlich zu sagen, das Symbol der personificierten Erde, oder Isis betrachtet als der Schoß jener Erde. Dies ist klar genug gezeigt; und der Jordan der jetzt den Christen so heilige Fluß - schloß keine erhabenere oder poetischere Bedeutung in sich, als die der Geburtswasser des Mondes - der Isis, oder des Jehovah in seinem weiblichen Aspekt. Wie nun von demselben Gelehrten gezeigt ist, war Osiris die Sonne, und der Nilfluß, und das Jahr von 365 Tagen; während Isis der Mond war, das Bett jenes Flusses, oder die Mutter Erde „für deren Geburtsthätigkeit Wasser eine Notwendigkeit war“, sowie auch das Mondjahr von 354 Tagen, „der Zeitmacher der Schwangerschaftsperioden“. All dies ist also geschlechtlich und phallisch, indem unsere modernen Gelehrten in diesen Symbolen nichts außer einer physiologischen und phallischen Bedeutung zu finden scheinen. Nichtsdestoweniger braucht man die drei Ziffern 365, oder die Zahl der Tage in einem Sonnenjahre, nur mit dem pythagoräischen Schlüssel zu lesen, um in ihnen eine hochphilosophische und moralische Bedeutung zu finden. Ein Beispiel wird genügen. Es kann lauten: Die Erde (3) - beseelt von (6) - dem Geiste des Lebens (5). Einfach weil 3 das Äquivalent für das griechische Gamma ([korrekter Abdruck siehe Buch]) ist, welches das Symbol der Gaia, der Erde ist, während die Ziffer 6 das Symbol des belebenden oder beseelenden Prinzips ist, und die 5 die universale Quintessenz ist, die sich nach jeder Richtung ausbreitet und allen Stoff bildet. [26] Die wenigen vorgebrachten Fälle und Beispiele enthüllen bloß einen kleinen Teil der Methoden, die zur Lesung der symbolischen Ideogramme und Zahlen des Altertums angewendet wurden. Da das System von äußerster und verwickelter Schwierigkeit war, so konnten selbst unter den Initiierten nur sehr wenige alle sieben Schlüssel bemeistern. Ist es also zu verwundern, daß die metaphysische allmählich zur physischen Natur herabsank; daß die Sonne, http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/617.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:24 ABTEILUNG X einstmals das Symbol der Gottheit, wie die Aeonen dahinflossen, bloß zu jenem ihrer schöpferischen Glut wurde; und daß sie darnach zu einer Glyphe von phallischer Bedeutung herabsank? Aber sicherlich konnten nicht jene, deren Methode, wie die des Plato darin bestand, vom Allgemeinen zum Besonderen herab fortzuschreiten, jemals angefangen haben, ihre Religionen durch geschlechtliche Embleme zu symbolisieren! Es ist ganz wahr, wenn auch ausgesprochen von jenem inkarnierten Paradoxon Éliphas Lévi, daß der „Mensch ist Gott auf Erden, und Gott ist Mensch im Himmel“. Aber dies konnte sich nicht auf die Eine Gottheit beziehen, und bezog sich auch niemals darauf, sondern bloß auf die Scharen ihrer inkarnierten Strahlen, die von uns Dhyân Chohans, von den Alten Götter genannt wurden, und jetzt von der Kirche in Teufel auf der linken, und in den Heiland auf der rechten Seite verwandelt worden sind! Aber alle diese Dogmen wuchsen aus einer Wurzel hervor, aus der Wurzel der Weisheit, welche auf dem indischen Boden wächst und gedeiht. Es giebt keinen Erzengel, der nicht auf sein Vorbild in dem heiligen Lande Âryâvarta zurückgeführt werden könnte. Diese Vorbilder sind alle verknüpft mit den Kumâras, welche auf der Bühne der Handlung mit der „Weigerung, Nachkommenschaft zu erzeugen“ auftraten - wie Sanatkumâra und Sananda. Und doch werden sie die „Schöpfer“ des (denkenden) Menschen genannt. Mehr als einmal wurden sie in Zusammenhang mit Nârada gebracht - ein anderer Haufe scheinbarer Widersprüche, aber ein Schatz philosophischer Lehren. Nârada ist der Führer der Ghandarvas, der himmlischen Sänger und Musikanten; esoterisch wird der Grund dafür durch die Thatsache erklärt, daß die Ghandarven „die Unterweiser der Menschen in der Geheimwissenschaft“ sind. Sie sind es, die, „in Liebe zu den Weibern der Erde“ diesen die Geheimnisse der Schöpfung offenbarten; oder wie im Veda, der „himmlische“ Ghandarva ist eine Gottheit, welche die Geheimnisse des Himmels und der göttlichen Wahrheiten im allgemeinen kannte und enthüllte. Wenn wir uns an das erinnern, was von dieser Klasse von Engeln im Enoch und in der Bibel gesagt ist, dann ist die Allegorie klar; ihr Führer Nârada weigert sich zu schaffen, leitet aber die Menschen an, Götter zu werden. Obendrein sind alle diese, wie in den Veden festgestellt, Chhandajas, „willengeborene“, oder in verschiedenen Manvantaras durch ihren eigenen Willen inkarniert. Nach der Darstellung in der exoterischen Litteratur existieren sie Zeitalter um Zeitalter; einige sind „verflucht, wiedergeboren zu werden“, andere inkarnieren sich aus Pflicht. Schließlich stehen sie, wie die Sanakadikas, die sieben Kumâras, welche zum Besuche des Vishnu auf die „Weiße Insel“ (Shveta-dvîpa) auf die von den Mahâ Yogins bewohnte Insel kamen - in Zusammenhang mit Shâka-dvîpa und den Lemuriern und Atlantiern http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/617.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:24 ABTEILUNG X der dritten und vierten Rasse. In der esoterischen Philosophie sind die Rudras (Kumâras, Âdityas, Gandharvas, Asuras, u. s. w.) die höchsten Dhyân Chohans oder Devas in Bezug auf Intellektualität. Sie sind jene, welche, weil sie durch Selbstentwicklung die fünffältige Natur - somit die Heiligkeit der Zahl fünf - erlangt hatten, von den reinen Arûpa Devas unabhängig wurden. Dies ist ein Geheimnis, das sehr schwer zu erfassen und richtig zu verstehen ist. Denn wir sehen, daß jene, welche „dem Gesetze gehorsam“ waren, ebenso wie die „Rebellen“ verdammt sind, in jedem Zeitalter wiedergeboren zu werden. Nârada, der Rishi, wird von Brahmâ zu unaufhörlicher Peripatetik auf Erden verflucht, d. i. beständig wiedergeboren zu werden. Er ist ein Auffrührer gegen Brahmâ, und hat doch kein schlechteres Schicksal als die Jayas - die zwölf großen Schöpferischen Götter, die von Brahmâ als seine Gehilfen bei den Schöpfungsthätigkeiten hervorgebracht waren. Denn die letzteren in Betrachtung versunken, vergaßen bloß zu schaffen; und dafür wurden sie von Brahmâ gleichfalls verflucht, in jedem Manvantara geboren zu werden. Und doch wurden sie - zusammen mit den Aufrührern - bezeichnet als Chhandajas oder jene, die nach ihrem eigenen Willen in menschlicher Form geboren sind. [24] Er hatte keine solche Bedeutung am Anfange, auch nicht während der älteren Dynastien. [25] Aus einer unveröffentlicheten Handschrift. [26] Aus St. Germain´s Manuskript. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/617.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:24 ABTEILUNG X All dies ist sehr verwirrend für einen, der nicht im stande ist, die Purânen anders als nach ihrem buchstäblichen Sinne zu lesen und zu verstehen. [27] Daher finden wir, daß die Orientalisten bestreiten, verwirrt zu sein, und den gordischen Knoten der Schwierigkeit dadurch zerhauen, daß sie das ganze System für „Erdichtungen . . . der brâhmanischen Einbildungskraft und Liebe zur Übertreibung“ erklären. Aber für den Schüler des Occultismus ist das Ganze reich an tiefer philosophischer Bedeutung. Wir überlassen gerne die Schale dem westlichen Sanskritisten, aber beanspruchen den Inhalt der Frucht für uns selbst. Wir thun noch mehr: wir geben zu, daß in einem Sinne vieles in diesen sogenannten „Fabeln“ sich auf astronomische Allegorien über Konstellationen, Sternbilder, Sterne und Planeten bezieht. Während jedoch der Ghandarva des Rig Veda dazu bestimmt sein mag, das Feuer der Sonne zu personificieren, sind die Ghandarva Devas Wesenheiten sowohl von einem physischen, als auch von einem psychischen Charakter, während die Asparasen (mit anderen Rudras) sowohl Qualitäten, als auch Quantitäten sind. Kurz gesagt, die Theogonie der vedischen Götter wird, wenn sie jemals entwirrt sein wird, unergründliche Mysterien der Schöpfung und des Daseins enthüllen. Richtig sagt Parâshara: Diese Klassen von dreiunddreißig Gottheiten . . . existieren Zeitalter um Zeitalter, und ihr Erscheinen und Verschwinden geschieht auf dieselbe Art, wie die Sonne untergeht und wieder aufgeht. [28] Es gab eine Zeit, da das östliche Symbol von Kreuz und Kreis, der Svastika allgemein angenommen war. Bei dem esoterischen, und was dies betrifft, beim exoterischen Buddhisten, dem Chinesen und dem Mongolen bedeutet es die „zehntausend Wahrheiten“. Diese Wahrheiten, sagen sie, gehören den Geheimnissen des Unsichtbaren Weltalls und der Ursprünglichen Kosmogonie und Theogonie an. Seitdem Fohat den Kreis gleich zwei Flammenlinien (horizontal und vertikal) durchkreuzt hat, haben die Gesegneten niemals unterlassen, ihre Vertreter auf die Planeten zu senden, über die zu wachen von Anbeginne an sie bestimmt sind. Dies ist der Grund, warum der Svastika immer - so wie es mit dem Henkelkreuz in Ägypten geschah - auf die Brust der verstorbenen Mystiker gesetzt wird. Er findet sich auf dem Herzen der Bilder und Statuen des Buddha in Tibet und der Mongolei. Er ist das Siegel, das auch auf die Herzen der lebendigen Initiierten gedrückt, und bei einigen für immer in das Fleisch eingebrannt wird. Dies geschieht, weil sie diese Wahrheiten unverletzt und unberührt in ewigem Stillschweigen und Geheimhaltung bis zu dem Tage zu bewahren haben, an dem sie wahrgenommen und gelesen werden von ihren auserwählten Nachfolgern neuen Initiierten - „würdig, mit den zehntausend Vollkommenheiten ausgestattet http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/619.htm (1 of 4)20.06.2005 17:29:25 ABTEILUNG X zu werden.“ Jetzt ist er jedoch so erniedrigt worden, daß er oft auf den Kopfschmuck der „Götter“, der scheußlichen Idole der gotteslästerlichen Bhons der Dugpas oder Zauberer der tibetanischen Grenzländer - gesetzt ist, bis er von einem Galukpa aufgefunden und zugleich mit dem Haupte des „Gottes“ abgerissen wird, obwohl es besser wäre, wenn das des Anbeters es wäre, das von seinem sündigen Körper getrennt wird. Trotzdem kann er niemals seine geheimnisvollen Eigenschaften verlieren. Blicket zurück, und ihr seht ihn ebenso von den Initiierten und Sehern benützt, wie von den Priestern von Troja, denn viele Exemplare desselben sind von Schliemann an der Stelle jener alten Stadt gefunden worden. Man findet ihn bei den alten Peruanern, den Assyrern, Chaldäern, sowie auf den Wällen der cyklopischen Gebäude der alten Welt; in den Katakomben der neuen Welt, und in jenen der alten (?), zu Rom, wo er - weil man annimmt, daß die ersten Christen sich selbst und ihre Religion verborgen haben - Crux Dissimulata genannt wird. Nach De Rossi war der Swastika von einer frühen Zeit an eine beliebte Form des Kreuzes, verwendet mit einer occulten Bedeutung, welche zeigt, daß das Geheimnis nicht jenes des christlichen Kreuzes war. Ein Swastikakreuz in den Katakomben ist das Zeichen einer Inschrift, welche lautet: „[korrekter Abdruck siehe Buch], Vitalis Vitalia“ oder Leben des Lebens. [29] Aber der beste Beweis für das hohe Alter des Kreuzes ist jener, welcher von dem Verfasser der Natural Genesis selbst vorgebracht wird: Die Wertschätzung des Kreuzes als eines christlichen Symbols datiert angenommenermaßen von der Zeit, da Jesus Christus gekreuzigt wurde. Und doch erscheint in der christlichen Ikonographie der Katakomben keine Gestalt eines Menschen auf dem Kreuze während der ersten sechs oder sieben Jahrhunderte. Da sind alle Formen des Kreuzes mit Ausnahme von jenem dem angeblichen Ausgangspunkt der neuen Religion. Jenes war nicht die anfängliche, sondern die schließliche Form des Kruzifixes. [30] Während etlicher sechs Jahrhunderte nach der christlichen Zeitrechnung ist die Begründung der christlichen Religion auf einem gekreuzigten Erlöser in der christlichen Kunst durchaus nicht vorhanden! Die früheste bekannte Form der menschlichen Gestalt auf dem Kreuze ist das vom Papst Gregor dem Großen der lombardischen Königin Theodolinde geschenkte Kruzifix, das sich jetzt in der Kirche des St. Johannes zu Monza befindet, während sich in den römischen Katakomben kein Bild des Gekreuzigten früher als jenes von San Giulio findet, welches dem siebenten oder achten Jahrhundert angehört. . . . http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/619.htm (2 of 4)20.06.2005 17:29:25 ABTEILUNG X Da ist kein Christus und kein Gekreuzigter; das Kreuz ist der Christus ebenso wie der Stauros (Kreuz) ein Typus und eine Name des Horus, des gnostischen Christus war. Das Kreuz, nicht der Gekreuzigte, ist das anfängliche Symbol der christlichen Kirche. Das Kreuz, nicht der Gekreuzigte, ist der wesentliche Gegenstand der Darstellung in ihrer Kunst, und der Anbetung in ihrer Religion. Der Keim des ganzen Wachstums und der ganzen Entwicklung kann auf das Kreuz zurückgeführt werden. Und jenes Kreuz ist vorchristlich, ist heidnisch in einem halben Dutzend verschiedener Gestalten. Der Kultus begann mit dem Kreuze, und Julian hatte recht zu sagen, daß er „Krieg führe mit dem X“; was er augenscheinlich so betrachtete, daß es von den A-Gnostikern und Mytholatoren angenommen war, um eine unmögliche Bedeutung auszudrücken. [31] Jahrhunderte lang stand das Kreuz für den Christus, und wurde angerufen, als ob es ein lebendes Wesen wäre. Es wurde zuerst vergöttlicht, und zuletzt vermenschlicht. [32] [27] Doch wird sich dieser Sinn, wenn er einmal bemeistert ist, als das Sicherheitskästchen erweisen, das die Schlüssel zur Geheimen Weisheit enthält. Fürwahr, ein Kästchen, das so überreich ausgeschmückt ist, daß sein Zierwerk gänzlich jede Feder zu seiner Öffnung versteckt und verbirgt, und so den Intuitionslosen glauben macht, daß es überhaupt keine Öffnung hat und haben kann. Jedoch die Schlüssel sind da, tief vergraben, aber immer gegenwärtig für den, der nach ihnen sucht. [28] Vishnu Purâna, I. XV; Wilson´s Übers., II. 29. [29] Angeführt in Gerald Massey´s The Natural Genesis, I. 427. [30] Bei den Christen ganz unleugbar. Bei den vorchristlichen Symbologen war es, wie gesagt, das Marterbett oder Marterlager während des Initiationsmysteriums, indem das „Kruzifix“ horizontal auf dem Boden gelegt, und nicht aufgestellt wurde, wie zu der Zeit, da es zum römischen Galgen wurde. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/619.htm (3 of 4)20.06.2005 17:29:25 ABTEILUNG X [31] Das war es, und es konnte nicht anders sein. Der Kaiser Julian war ein Initiierter und kannte als solcher gut sowohl die metaphysische, als auch die physische „Mysterienbedeutung“. [32] a. a. O., ebenda, p. 433. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/619.htm (4 of 4)20.06.2005 17:29:25 ABTEILUNG X Wenige Weltsymbole sind reicher an wirklicher occulter Bedeutung als der Svastika. Er wird symbolisiert durch die Zahl 6. Gleich jener Zahl deutet er in seiner konkreten Bildersprache, sowie es das Ideogramm der Zahl thut, auf den Zenith und den Nadir, auf Norden, Süden, Westen und Osten; man findet die Einheit überall, und jene Einheit reflektiert in aller und jeder Einheit. Er ist das Emblem der Thätigkeit des Fohat, der beständigen Umdrehung der „Räder“, und der Vier Elemente, der „Heiligen Vier“, in ihrer mystischen, und nicht allein in ihrer kosmischen Bedeutung; ferner stehen seine vier Arme, die in rechten Winkeln umgebogen sind, wie anderwärts gezeigt, in enger Beziehung zu der pythagoräischen und hermetischen Skala. Jemand, der in die Geheimnisse der Bedeutung des Svastika initiiert ist, sagen die Kommentare, kann auf ihm mit mathematischer Genauigkeit die Entwicklung des Kosmos und die ganze Periode der Sandhyâ verfolgen.“ Auch „die Beziehung des Sichtbaren zum Unsichtbaren,“ und „die erste Hervorbringung des Menschen und der Gattung!“ Für den östlichen Occultisten wird der Baum der Erkenntnis im Paradiese des eigenen Herzens des Menschen zum Baume des ewigen Lebens, und hat nichts mit den tierischen Sinnen des Menschen zu thun. Er ist ein absolutes Geheimnis, das sich nur durch die Anstrengungen des eingekerkerten Manas, des Ego offenbart, sich aus der Knechtschaft der sinnlichen Wahrnehmung zu befreien, und im Lichte der einen ewig gegenwärtigen Wirklichkeit zu sehen. Für den westlichen Kabbalisten, und jetzt noch vielmehr für den oberflächlichen Symbologen, der in der Tod bringenden Atmosphäre der materialistischen Wissenschaft aufgezogen ist, ist die Haupterklärung der Geheimnisse des Kreuzes - sein sexuelles Element. Selbst der sonst spiritualistische moderne Kommentator beobachtet diese Eigentümlichkeit beim Kreuze und Svastika vor allen andern. Das Kreuz wurde in Ägypten als schützender Talisman und als Symbol der rettenden Macht gebraucht. Typhon, oder Satan, findet sich thatsächlich an das Kreuz gekettet, und durch dasselbe gebunden. Im Ritual ruft Osiris aus: „Der Apophis ist gestürzt, ihre Stricke binden den Süden, Norden, Osten und Westen, ihre Stricke sind über ihm. Har-ru-bah hat ihn verflochten.“ [33] Dies waren die Stricke der vier Himmelsgegenden, oder das Kreuz. Von Thor heißt es, daß er das Haupt der Schlange zerschmettert mit seinem Hammer, . . . ein Form des Swastika oder vierfüßigen Kreuzes. In den ersten Gräbern von Ägypten hatte das Muster der Kammer die Form eines Kreuzes. [34] Die Pagode von Mathura . . . dem Geburtsorte des Krishna, wurde in der Form eines Kreuzes erbaut. [35] http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/621.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:25 ABTEILUNG X Das ist vollkommen, und niemand kann darin jenen „Geschlechtsdienst“ wahrnehmen, mit dem die Orientalisten dem Heidentume den Schädel einzuschlagen lieben. Aber was ist es mit den Juden und mit den exoterischen Religionen einiger indischer Sekten, insbesondere mit den Riten der Vallabâchâryas? Denn, wie gesagt, der Shivadienst mit seinem Lingam und Yoni steht philosophisch zu hoch, ungeachtet seiner modernen Entartung, um ein einfacher phallischer Dienst genannt zu werden. Aber der Baum- oder Kreuzdienst [36] der Juden, wie er von ihren eigenen Propheten gebrandmarkt wurde, kann schwerlich diesem Vorwurfe entgehen. Die „Kinder der Tagewählerin, der Same des Ehebrechers,“ [37] wie Jesaja sie nennt, versäumten niemals eine Gelegenheit, „in der Brunst zu den Göttern zu laufen unter alle grünen Bäume“ [38] - was keine metaphysische Erholung andeutet. Von diesen monotheistischen Juden haben die christlichen Nationen ihre Religionen, ihren „Gott der Götter, den Einen lebendigen Gott“ übernommen, während sie die Verehrung der Gottheit der alten Philosophen verachten und verlachen. Mögen solche an die physische Form des Kreuzes glauben und sie verehren, auf alle Weise. [33] Totenbuch, XXXIX. Apophis oder Apap ist die Schlange des Bösen, das Symbol der menschlichen Leidenschaften. Die Sonne (Osiris-Horus) besiegt ihn, und Apap wird gestürzt, gebunden, und in Ketten gelegt. Der Gott Aker, der „Herr des Thores des Abgrundes“ von Aker, dem Bereiche der Sonne (XV. 39), bindet ihn. Apophis ist der Feind des Ra (Licht), aber: „der große Apap ist gefallen!“ ruft der Verstorbene. „Der Skorpion hat deinen Mund verletzt“, sagt er zu dem besiegten Feinde (XXXIX. 7). Der Skorpion ist der „Wurm, der niemals stirbt“ der Christen. Apophis ist an das Tau oder Tat, das „Emblem der Beständigkeit“ gebunden. (Siehe die Aufrichtung des Tat in Tatu, XVIII.) [34] Dieselbe Form haben die Krypten in den cishimâlayischen Regionen, wo Initiierte leben, und wo ihre Asche auf sieben Mondjahre beigesetzt wird. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/621.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:25 ABTEILUNG X [35] The Natural Genesis, I. 432. [36] Das Kreuz und der Baum sind wesensgleich und synonym in der Symbolik. [37] LVII. 3. [38] Ebenda, 5. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/621.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:25 ABTEILUNG X Aber für den Nachfolger der wahren östlichen archaischen Weisheit, für ihn, der im Geiste nichts verehrt außer der Absoluten Einheit, jenem immerpulsierenden großen Herzen, welches überall, sowie in jedem Atom schlägt, [39] enthält jedes solche Atom den Keim, aus welchem er einen Baum der Erkenntnis hervorwachsen lassen kann, dessen Früchte Ewiges Leben und nicht bloß physisches Leben geben. Das Kreuz und der Kreis, der Baum oder das Tau selbst nachdem jedes sich darauf beziehende Symbol zugewiesen und gelesen ist, eins nach dem andern - bleiben für ihn noch immer ein tiefes Geheimnis in ihrer Vergangenheit, und auf jene Vergangenheit allein richtet er seinen aufmerksamen Blick. Es kümmert ihn wenig, ob es der Same ist, aus dem der genealogische Baum des Daseins, genannt das Weltall, hervorwächst. Auch ist es nicht die Drei in Eins, der dreifache Aspekt des Samens - seine Form, Farbe und Substanz - was ihn interessiert, sondern vielmehr die Kraft, welche sein Wachstum lenkt, die immer geheimnisvolle, als die immer unbekannte. Denn diese Lebenskraft, welche den Samen keimen, aufbrechen und Schößlinge hervortreiben, dann den Stamm und die Äste bilden läßt, welche ihrerseits sich wie die Zweige des Ashvattha, des heiligen Bodhibaumes herabbeugen, ihren Samen auswerfen, Wurzel fassen und andere Bäume hervorbringen - ist die einzige Kraft, welche für ihn Wirklichkeit hat, als der niemals erlöschende Atem des Lebens. Der heidnische Philosoph suchte nach der Ursache, der moderne ist schon mit den Wirkungen zufrieden und sucht die erstere in den letzteren. Was darüber hinaus liegt, weiß er nicht, noch kümmert sich der moderne Agnostiker darum; er verwirft damit die einzige Kenntnis, auf die er mit voller Sicherheit seine Wissenschaft aufbauen kann. Aber diese geoffenbarte Kraft hat eine Antwort für den, der sie zu ergründen sucht. Wer im Kreuze den durchkreuzten Kreis des Heiden Plato sieht, und nicht das Gegenbild der Beschneidung, wie es der Christ (St.) Augustinus that, [40] wird sofort von der Kirche als Heide betrachtet; von der Wissenschaft als Wahnsinniger. Dies deshalb, weil er sich weigert, den Gott der physischen Zeugung anzubeten, und dabei doch gesteht, daß er nichts von der Ursache wissen kann, welche der sogenannten Ersten Ursache zu Grunde liegt, von der Ursachelosen Ursache dieser Lebensursache. Während er die Allgegenwart des schrankenlosen Kreises stillschweigend zugesteht und daraus das universale Postulat macht, auf dem die Gesamtheit des Geoffenbarten Weltalls begründet ist, verharrt der Weise in ehrfurchtsvollem Stillschweigen in Bezug auf das, worüber zu spekulieren kein sterblicher Mensch wagen sollte. „Der Logos Gottes ist der Offenbarer des Menschen, und der Logos (das Verbum) des Menschen ist der Offenbarer Gottes,“ sagt Éliphas Lévi in einem von seinen Paradoxen. Hierauf würde der östliche Occultist antworten: Unter der Bedingung jedoch, daß der Mensch stumm sein solle über die http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/623.htm (1 of 2)20.06.2005 17:29:26 ABTEILUNG X Ursache, welche sowohl Gott, als auch seinen Logos hervorgebracht hat. Denn sonst wird er ausnahmslos der Schmäher, nicht der Offenbarer der Unerkennbaren Gottheit. Wir müssen jetzt an ein Geheimnis herantreten - an die Siebenheit in der Natur. Vielleicht wird alles, was wir sagen können, dem Zufalle zugeschrieben werden. Es mag uns gesagt werden, daß diese Zahl in der Natur ganz natürlich ist - wie wir in der That sagen, daß sie es ist - und nicht mehr Bedeutung hat, als die Illusion der Bewegung, welche die sogenannten „wirbelnden Kreise“ bildet. Diesen „seltsamen Illusionen“ wurde keine große Wichtigkeit beigelegt, als Professor Sylvanus Thompson sie bei der Versammlung der British Association in 1877 darlegte. Nichtsdestoweniger würden wir gerne die wissenschaftliche Erklärung lernen, warum sieben sich immer zu einer hervorragenden Zahl gestalten sollte - sechs koncentrische Kreise rund um einen siebenten, und sieben Ringe einer im andern rund um einen Mittelpunkt, u. s. w. - in dieser Illusion hervorgebracht durch eine schwingende Untertasse oder irgend ein anderes Gefäß. Wir geben die von der Wissenschaft verweigerte Lösung in der folgenden Abteilung. [39] Nach der ersten Auflage übersetzt. (Der Übers.) [40] Sermo CLX. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/623.htm (2 of 2)20.06.2005 17:29:26 ABTEILUNG XI ABTEILUNG XI. DIE GEHEIMNISSE DER SIEBENHEIT. Wir dürfen diesen Teil über die Symbolik der archaischen Geschichte nicht schließen ohne einen Versuch, das beständige Wiederkehren dieser wahrhaft mystischen Zahl, der Siebenheit, in jeder den Orientalisten bekannten Schrift. Da jede Religion, von der ältesten bis zur jüngsten, ihre Anwesenheit offenbart, und sie nach ihren eigenen Gründen in Übereinstimmung mit ihren eigenen besonderen Dogmen erklärt, ist das keine leichte Aufgabe. Wir können daher keine bessere oder aufklärendere Arbeit liefern, als einen Überblick aus der Vogelschau über alle zu geben. Die Zahlen 3, 4, 7 sind die heiligen Zahlen von Licht, Leben und Vereinigung - insbesondere in diesem gegenwärtigen Manvantara, unserem Lebenscyklus; wovon die Zahl sieben der spezielle Repräsentant oder die Faktorzahl ist. Dies muß nun gezeigt werden. Wenn man einen in den Upanishads, die so voll der geheimen Weisheit der alten Zeit sind, unterrichteten Brâhmanen fragen würde, warum „er, von dem sieben Vorväter den Saft der Mondpflanze getrunken haben,“ Trisuparna ist, welcher Ausspruch dem Bopaveda zugeschrieben ist; [1] und warum die Somapa Pitris von dem brâhmanischen Trisuparna verehrt werden sollen - so würden sehr wenige die Frage beantworten können; oder, wenn sie es wüßten, würden sie noch weniger jemandes Neugierde befriedigen. Halten wir uns also an das, was die alte Esoterische Lehre lehrt. Wie der Kommentar sagt: Als die ersten Sieben erschienen, warfen sie den Samen von allem, was am Lande wächst, in den Boden. Zuerst kamen Drei, und Vier wurden diesen hinzugefügt, sobald als der Stein in die Pflanze verwandelt wurde. Dann kamen die zweiten Sieben, welche, die Jîvas der Pflanzen leitend, die mittleren (Zwischen-)Naturen zwischen Pflanze und sich bewegendem lebendem Tier bildeten. Die dritten Sieben entwickelten ihre Chhâyâs. . . . Die fünften Sieben kerkerten ihre Wesenheit ein. . . . So wurde der Mensch ein Saptaparna. [1] Vishnu Purâna, Wilson´s Übers., III. 174, Anm. von Fitzedward Hall. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/624.htm20.06.2005 17:29:26 ABTEILUNG XI A. SAPTAPARNA. Dies ist der in occulter Ausdrucksweise dem Menschen gegebene Name. Er bedeutet, wie anderwärts gezeigt, eine siebenblätterige Pflanze, und der Name hat einen tiefen Sinn in den buddhistischen Legenden. Denselben hatte er, unter einer Verkleidung, in den griechischen Mythen. Das T, oder [korrekter Abdruck siehe Buch] (Tau), gebildet aus der Ziffer 7 und dem griechischen Buchstaben [korrekter Abdruck siehe Buch] (Gamma), war, wie in der letzten Abteilung festgestellt, das Symbol des Lebens, und des Ewigen Lebens: des irdischen Lebens, weil [korrekter Abdruck siehe Buch] (Gamma) das Symbol der Erde (Gaia) [2] ist; und des Ewigen Lebens, weil die Ziffer 7 das Symbol desselben Lebens verknüpft mit dem Göttlichen Leben ist, indem die doppelte Glyphe ausgedrückt in geometrischen Figuren diese ist: - ein Dreieck und eine Vierheit, das Symbol des Siebenfältigen Menschen. Nun wurde die Zahl sechs in den alten Mysterien als ein Emblem der physischen Natur betrachtet. Denn sechs ist die Darstellung der sechs Dimensionen aller Körper - der sechs Richtungen, welche ihre Form zusammensetzen, nämlich der vier Richtungen, welche sich nach den vier Kardinalpunkten, Nord, Süd, Ost und West erstrecken, und nach den zwei Richtungen der Höhe und Dicke, welche dem Zenith und dem Nadir entsprechen. Während daher die Sechsheit von den Weisen auf den physischen Menschen angewendet wurde, war die Siebenheit für sie das Symbol jenes Menschen plus seiner unsterblichen Seele. [3] J. M. Ragon giebt eine sehr gute Erklärung der „hieroglyphischen Sechsheit“, wie er unser doppeltes gleichseitiges Dreieck nennt. Die hieroglyphische Sechsheit ist das Symbol der Vermischung der philosophischen drei Feuer und drei Wasser, woraus die Erzeugung der Elemente aller Dinge resultiert! [4] Dieselbe Idee findet sich im indischen doppelten gleichseitigen Dreieck. Denn, obwohl es in jenem Lande das Zeichen des Vishnu genannt wird, ist es doch in Wahrheit das Symbol der Dreiheit oder Tri-mûrti. Denn selbst in der exoterischen Wiedergabe ist das niedere Dreieck, [Symbolabbildung siehe Buch], mit der http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/625.htm (1 of 4)20.06.2005 17:29:27 ABTEILUNG XI Spitze nach abwärts, das Symbol des Vishnu, des Gottes des feuchten Prinzips und Wassers, indem Nârâyana das bewegende Prinzip in den Nârâ oder Wassern ist; [5] während das Dreieck mit seiner Spitze nach aufwärts, [Symbolabbildung siehe Buch], Shiva ist, das Prinzip des Feuers, symbolisiert durch die dreifache Flamme in seiner Hand. [6] Diese zwei verschlungenen Dreiecke, fälschlich genannt „Solomons Siegel“ - welche auch das Emblem unserer Gesellschaft bilden - bringen zu einer und derselben Zeit die Siebenheit und die Dreiheit hervor, und sind die Zehnheit. Wie immer dieses [Symbolabbildung siehe Buch] untersucht wird, so sind alle zehn Zahlen darin enthalten. Denn mit einem Punkte in der Mitte oder im Centrum, [Symbolabbildung siehe Buch], ist es ein siebenfältiges Zeichen oder eine Siebenheit; seine Dreiecke bezeichnen die Zahl drei, oder die Dreiheit; die zwei Dreiecke zeigen die Anwesenheit der Zweiheit an; die Dreiecke mit den beiden gemeinsamem Mittelpunkt geben die Vierheit; die sechs Spitzen geben die Sechsheit, und der Mittelpunkt die Einheit; die Fünfheit ist durch Kombination bezeichnet, als eine Zusammensetzung aus zwei Dreiecken, der geraden Zahl, und der drei Seiten in einem jeden Dreieck, der ersten ungeraden Zahl. Dies ist der Grund, warum Pythagoras und die Alten die Zahl sechs der Venus weihten, weil: Die Vereinigung der beiden Geschlechter, und die Spagirisation der Materie durch Triaden sind notwendig zur Entwicklung der Zeugungskraft, jener Fruchtbarkeit und Neigung zur Fortpflanzung, welche allen Körpern innewohnt. [7] Der Glaube an „Schöpfer“ oder die personificierten Naturkräfte ist in Wahrheit kein Polytheismus, sondern eine philosophische Notwendigkeit. Gleich allen anderen Planeten unseres Systems hat die Erde sieben Logoi - die emanierenden Strahlen des einen „Vaterstrahls“ - des Protogonos, oder des Geoffenbarten Logos, welcher seine Esse (oder „Fleisch“, das Weltall) aufopfert, damit die Welt lebe und jedes Geschöpf darin bewußtes Dasein habe. Die Zahlen 3 und 4 sind beziehungsweise männlich und weiblich, Geist und Materie, und ihre Vereinigung ist das Emblem des Ewigen Lebens im Geiste auf seinem aufsteigenden Bogen, und in der Materie als dem immer wiederauferstehenden Element - durch Zeugung und Fortpflanzung. Die geistige männliche Linie ist vertikal [Symbolabbildung siehe Buch]; die differentiierte Stofflinie ist horizontal; die beiden bilden das Kreuz oder [Symbolabbildung siehe Buch]. Die 3 ist unsichtbar; die 4 ist auf der Ebene der gegenständlichen Wahrnehmung. Das ist der Grund, warum aller Stoff des Weltalls, wenn er von http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/625.htm (2 of 4)20.06.2005 17:29:27 ABTEILUNG XI der Wissenschaft bis auf seine Grundbestandteile zerlegt wird, auf nur vier Elemente zurückgeführt werden kann - Kohlenstoff, Sauerstoff, Stickstoff und Wasserstoff. Und warum die drei Hauptdinge, die Noumena der vier, oder abgestufter Geist oder Kraft, eine terra incognita, und bloße Spekulationen, bloße Namen für die exakte Wissenschaft geblieben sind. Ihre Diener müssen zuerst an die ersten Ursachen glauben und sie studieren, bevor sie hoffen können, sie zu ergründen, und sich mit den Möglichkeiten der Wirkungen bekannt zu machen. Während so die Männer der westlichen Gelehrsamkeit die vier oder die Materie hatten, und noch haben, um damit zu spielen, haben die östlichen Occultisten und ihre Schüler, die großen Alchimisten auf der ganzen Erde, die gesamte Siebenheit, um daran zu studieren. [8] Wie jene Alchimisten es haben: Wenn die Drei und die Vier einander küssen, vereinigt die Vierheit ihre mittlere Natur mit jener des Dreiecks (oder der Dreiheit, d. i. die Fläche von einer ihrer ebenen Oberflächen wird die mittlere Fläche der anderen), und wird ein Würfel; dann nur wird er (der entfaltete Würfel) der Träger und die Zahl des Lebens, die Vater-Mutter Sieben. [2] Daher nannten die Initiierten in Griechenland das Tau [korrekter Abdruck siehe Buch] „Sohn der Gaia,“ „entsprungen aus der Erde“, wie Tityos in der Odyssee (VII. 324). [3] Ragon, Orthodoxie Maconnique, u. s. w., pp. 432, 433. [4] Ebenda, p. 433, Anm. [5] Siehe das Mahâbhârata, z. B., III. 189, 3, wo Vishnu sagt: „Ich nannte den Namen des Wassers Nârâ in alten Zeiten, und werde daher Nârâyana genannt, denn das war immer der Aufenthalt, in dem ich mich bewegte (Ayana).“ In das Wasser, oder Chaos, das „feuchte Prinzip“ der Griechen und des Hermes, wurde der erste Same des Weltalls ausgeworfen. „Der `Geist Gottes´ bewegt sich auf den dunklen Wassern des Raumes“; daher macht Thales daraus das ursprüngliche Element, das früher ist als das Feuer, welches jedoch in jenem Geiste verborgen war. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/625.htm (3 of 4)20.06.2005 17:29:27 ABTEILUNG XI [6] Siehe die Bronzestatue Shiva, „Mahâdeva vernichtet Tripurâsura“, im Museum des India House. [7] Ragon, ebenda, p. 433, Anm. [8] Es giebt gelehrte Brâhmanen, welche gegen unsere siebenfältige Einteilung sich verwahrt haben. Sie haben von ihrem eigenen Standpunkte aus Recht, so wie wir Recht haben von dem unseren. Sie lassen die drei Aspekte oder verbundenen Prinzipien außer Berechnung und nehmen bloß vier Upâdhis oder Basen an, einschließlich des Ego - des reflektierenden Bildes des Logos im Kârana Sharîra - und selbst „genau gesprochen . . . nur drei Upâdhis“ an. Für rein theoretischmetaphysische Philosophie oder für Zwecke der Meditation mögen diese drei genügend sein, wie von dem Târaka Yoga System gezeigt ist; aber für die praktische occulte Belehrung ist unsere siebenfältige Einteilung die beste und leichteste. Das ist jedoch eine Sache der Schule und der Wahl. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/625.htm (4 of 4)20.06.2005 17:29:27 ABTEILUNG XI Das folgende Diagramm wird vielleicht dem Schüler zum Verständnisse dieser Parallelismen verhelfen. PRINZIPIEN DER PHYSISCHEN NATUR. MENSCHLICHE PRINZIPIEN. 7. Âtmâ. 6. Buddhi. 5. Manas. Das leichteste aller Gase; es verbrennt im 4. Kâma Rûpa; das Prinzip des tierischen Sauerstoff und entwickelt dabei die größte Hitze, Verlangens, welches während des Lebens in der Materie heftig brennt und in Sättigung endet; es ist WASSERSTOFF. untrennbar vom tierischen Dasein. die irgend eine Substanz bei der Verbrennung liefert, und bildet Wasser, die stabilste aller Verbindungen; Wasserstoff tritt reichlich in alle organischen Verbindungen ein. Ein unthätiges Gas; der Träger, mit dem der 3. Linga Sharîra; der unthätige Träger oder die Form, über welche der Körper modelliert ist; der Träger des Lebens. Es wird sehr rasch nach der STICKSTOFF. Sauerstoff vermischt wird, um den letzteren der tierischen Atmung anzupassen; er tritt ebenfalls Zersetzung des Körpers verteilt. reichlich in alle organischen Substanzen ein. 2. Prâna; Leben, die thätige Kraft, welche alle Der Unterstützer der Verbrennung; das Leben Lebenserscheinungen hervorbringt. SAUERSTOFF. gebende Gas, das thätige chemische Agens in allem organischen Leben. Das Brennmaterial vorzugsweise; die Grundlage 1. Der grobe Stoff des Körpers; die Substanz, welche über das Linga Sharîra (die Chhâyâ) durch die Wirkung von Prâna gebildet und modelliert KOHLENSTOFF. aller organischen Substanzen, das (chemische) Element, welches die größte Verschiedenheit von Verbindungen bildet. wird. Nun wird uns gelehrt, daß alle diese frühesten Formen organischen Lebens auch in siebenfältigen Gruppen von Zahlen auftreten. Von den Mineralien an, oder den „weichen Gesteinen, welche erhärteten“, um die Ausdrucksweise der Strophen zu gebrauchen, auf welche die „harten Pflanzen, welche weich wurden“ folgten, welche die Hervorbingung des Minerals sind, denn „aus dem Schoße des Gesteines wird die Vegetation geboren;“ [9] und dann bis zum Menschen - beginnen alle ursprünglichen Modelle in jedem Naturreiche damit, ätherische, durchsichtige Gewebe zu sein. Dies findet natürlich nur im ersten Anbeginne des Lebens statt. Mit der nächsten Periode verfestigen sie sich, und mit der siebenten beginnen sie sich in Arten zu verzweigen, alle mit Ausnahme der Menschen, der ersten unter den Säugetieren [10] in der Vierten Runde. Virgil, der, wie jeder alte Dichter, mehr oder weniger in der esoterischen Philosophie bewandert war, sang von der Entwicklung in den folgenden Tönen: Principio coelum ac terras camposque liquentes Lucentemque globum Lunae, Titaniaque astra Spiritus intus alit, totamque infusa per artus Mens agitat molem et magno se corpore miscet. Inde hominum pecudumque genus vitaeque volantum http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/627.htm (1 of 2)20.06.2005 17:29:27 ABTEILUNG XI Et quae marmoreo fert monstra suc aequore pontus. [11] [9] Kommentar, Buch IX. F. 19. [10] Protisten sind keine Tiere. Der eser ist ersucht, sich vor Augen zu halten, daß, wenn wir von „Tieren“ sprechen, bloß die Säugetiere gemeint sind. Krustentiere, Fische und Kriechtiere sind mit dem physischen Menschen in dieser Runde gleichzeitig, und die meisten sind ihm vorangegangen. alle jedoch waren zweigeschlechtig vor dem Zeitalter der Säugetiere in dem letzten Teile des sekundären oder mesozoischen Zeitalters, aber näher dem paläozoischen als dem känozoischen Zeitalter. Kleine Beutelsäugetiere sind gleichzeitig mit den gewaltigen reptilischen Ungeheuern der Sekundärzeit. [11] Aeneis, VI. 725-730. „Zuerst ernährt der (Göttliche) Geist im Innern den Himmel, die Erde nd die wässerigen Gefilde, die leuchtende Mondscheibe und die strahlenden Sterne, und das durch alle Glieder (der Natur) ausgegossene (Ewige) Gemüt bewegt den ganzen erstaunlichen Bau und vermischt sich mit dem großen Körper (des Weltalls). Daraus gehen hervor das Geschlecht der Menschen und der Tiere, die Lebensprinzipien des Geflügels und der Ungetüme, welche der Ozean unter seiner glatten Krystallfläche trägt.“ „Alles geht aus dem Ether und aus seinen sieben Naturen hervor“ - sagen die Alchimisten. Die Wissenschaft kennt diese nur nach ihren oberflächlichen Wirkungen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/627.htm (2 of 2)20.06.2005 17:29:27 ABTEILUNG XI "Zuerst kamen drei, oder das Dreieck". Dieser Ausdruck hat einen tiefen Sinn im Occultismus, und dieThatsache ist bestätigt in der Mineralogie, in der Botanik und selbst in der Geologie - wie in derAbteilung über "Zeitrechnung der Brâhmanen" gezeigt worden ist - durch die zuammengsetzte Zahl sieben, und die drei und die vier, die darin enthalten sind. Salz in Lösung beweist dies. Denn, wenn seine Moleküle, sich anhäufend, anfangen sich als ein fester Körper niederzuschlagen, so ist die erste Gestalt, welche sie annehmen, jene von Dreiecken, von kleinen Pyramiden und Kegeln. Es ist dies die Figur des Feuers, daher das Wort "Pyramis"; während die zweite geometrische Figur in der geoffenbarten Natur ein quadrat oder ein Würfel ist, 4 und 6; denn, wie Enfield sagt, "während die Teilchen der Erde kubisch sind, sind jene des Feuers pyramidal" - fürwahr. Die pyramidale Gestalt ist die, welche die Fichten angenommen haben - die allerersten Bäume nach der Farnkrautzeit. So beginnen die zwei Gegensätze in der kosmischen Natur - Feuer und Wasser, Hitze und Kälte - ihre metrographischen Manifestationen, der eine nach einem trimetischen, der andere nach einem hexagonalen System. Denn die Sternkrystalle des Schnees bestehen, unter demMikroskop betrachtet, insgesamt aus doppelten oder dreifachen sechseckigen Sternen, mit einem centralen Kerne, gleich einem Miniatursterne innerhalb des größeren. Herr Darwin sagt, wo er zeigt, daß die Bewohner des Meeresufers von den Gezeiten sehr beeinflußt werden: Die ältesten Ahnen im Reiche der Wirbeltiere . . . bestanden anscheinend aus einer Gruppe von Seetieren . . . Tiere, welche entweder nahe der mittleren Springflutgrenze, oder nahe der mittleren Niedrigstwassergrenze leben, durchlaufen einen vollständigen Cyklus der Änderungen in den Gezeiten während vierzehn Tagen. . . . Nun ist es eine geheimnisvolle Thatsache, daß bei den höheren und jetzt Land bewohnenden Wirbeltieren . . . viele normale und abnormale Vorgänge eine oder mehrere Wochen (Siebenheiten) zu ihren Perioden haben . . . wie z. B. die Schwangerschaft der Säugetiere, die Dauer der Fieber. [12] Die Eier der Taube werden in zwei Wochen (oder 14 Tagen) ausgebrütet; jene des Huhnes in drei; jene der Ente in vier; jene der Gans in fünf; und jene des Straußes in sieben. [13] Diese Zahl steht in engem Zusammenhang mit dem Monde, dessen occulter Einfluß sich immer in siebenfältigen Perioden offenbart. Der Mond ist der Lenker der occulten Seite der irdischen Natur, während die Sonne der Regler und Beeinflusser des geoffenbarten Lebens ist. Diese Wahrheit ist den Sehern und den Adepten immer offenbar gewesen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/629.htm (1 of 2)20.06.2005 17:29:28 ABTEILUNG XI Jakob Böhme, der die Grundlehre von den sieben Eigenschaften der immerdauernden Mutter Natur hervorhob, erwies sich dadurch als ein großer Occultist. Kehren wir jedoch zur Betrachtung der Siebenheit in der alten religiösen Symbolik zurück. Dem metrologischen Schlüssel der Symbolik der Hebräer, welcher numerisch die geometrischen Verhältnisse des Kreises (der Allgottheit) zum Quadrate, Würfel, Dreieck, und zu allen integralen Emanationen der göttlichen Fläche enthüllt, kann der theogonische Schlüssel hinzugefügt werden. Dieser Schlüssel erklärt, daß Noah, der Sintflutpatriarch, in einem Aspekte die Permutation der Gottheit (des Universalen Schöpferischen Gesetzes) zum Zwecke der Bildung unserer Erde, ihrer Bevölkerung, und der Fortpflanzung des Lebens auf ihr im allgemeinen ist. Wenn der Schüler sich nun die siebenfältige Einteilung in den göttlichen Hierarchien, sowie in der Zusammensetzung des Kosmos und des Menschen vor Augen hält, so wird er leicht verstehen, daß Jah-Noah an der Spitze der niederen kosmischen Vierheit steht und ihre Zusammenfassung ist. Die obere sephirothische Dreiheit [Symbolabbildung siehe Buch] - deren linker, weiblicher Winkel Jehovah-Binah (Intelligenz) ist - emaniert die Vierheit, [Symbolabbildung siehe Buch]. Die letztere, welche an sich den Himmlischen Menschen symbolisiert, den geschlechtslosen Adam Kadmon, betrachtet als Natur an und für sich, wird wiederum zu einer Siebenheit, indem sie aus sich die weiteren drei Prinzipien emaniert, die niedere irdische oder geoffenbarte physische Natur, die Materie und unsere Erde - die siebente ist Malkuth, die „Braut des Himmlischen Menschen“ - und so mit der höheren Dreiheit oder dem Kether, der Krone, die volle Zahl des sephirothischen Baumes bildet - die 10, die Ganzheit in der Einheit, oder das Weltall. Getrennt von der höheren Triade, sind die niederen schöpferischen Sephiroth ihrer sieben. [12] Vgl. Descent of Man, p. 164. [13] Bartletts Land and Water. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/629.htm (2 of 2)20.06.2005 17:29:28 ABTEILUNG XI Das obige gehört nicht unmittelbar zu unserer Sache, obwohl es eine notwendige Erinnerung zur Erleichterung des Verständnisses von dem, was folgt, ist. Die streitige Frage ist, zu zeigen, daß Jah-Noah, oder der Jehovah der hebräischen Bibel, der angebliche Schöpfer unserer Erde, des Menschen und von allem, was sich auf ihr befindet ist: (a) Die niederste Siebenheit, die Schöpferischen Elohim - in seinem kosmischen Aspekt. (b) Das Tetragammaton oder der Adam Kadmon, der vierbuchstabige „Himmlische Mensch“ - in seinem theogonischen und kabbalistischen Aspekte. (c) Der Noah - wesensgleich mit dem indischen Shishta, dem Menschensamen, der zur Bevölkerung der Erde aus einer früheren Schöpfung oder Manvantara übrig gelassen ist, wie es in den Purânen ausgedrückt wird, oder aus der vorsintflutlichen Periode, wie es allegorisch in der Bibel wiedergegeben ist - in seinem kosmischen Charakter. Einerlei aber, ob eine Vierheit (Tetragrammaton) oder eine Dreiheit, ist der biblische Schöpferische Gott nicht die Universelle 10, wenn nicht vereinigt mit Ain Suph (wie Brahmâ mit Parabrahman), sondern eine Siebenheit, eine von den vielen Siebenheiten der Universalen Siebenfältigkeit. Zur Erklärung der vorliegenden Frage kann seine Stellung und Stand als Noah am besten gezeigt werden, wenn die 3, [Symbolabbildung siehe Buch], und die 4, [Symbolabbildung siehe Buch], mit den kosmischen und menschlichen Prinzipien in Parallele gestellt wird. Für die letzteren ist die alte gebräuchliche Einteilung benützt. So: MENSCHLICHE ASPEKTE oder PRINZIPIEN. KOSMISCHE ASPEKTE, oder PRINZIPIEN. 1. Universaler Geist (Âtmâ). Dreifacher 2. Geistige Seele (Buddhi). Aspekt 3. Menschliche Seele (Manas). der Gottheit. 1. Der Ungeoffenbarte Logos. 2. Universale latente Ideenbildung. [14] 3. Universale (oder kosmische) aktive [15] Intelligenz. 4. Tierische Seele (Kâma Rûpa). Geist der Erde. 4. Kosmische (chaotische) Energie. Jehovah. [16] Noah. 5. Astrale Ideenbildung, die die irdischen Dinge 5. Astralkörper (Linga Sharîra). Leben enthaltender Raum 6. Lebensessenz (Prâna). die Wasser der Sintflut. reflektiert. 6. Lebensessenz oder Energie. Berg Ararat. [17] 7. Körper (Sthûla Sharîra). 7. Die Erde. Wegen einer weiteren Darlegung der Behauptung möge sich der Leser an kabbalistische Werke wenden. „Ararat = der Berg des Abstieges = [korrekter Abdruck siehe Buch], Hor-Jared. Hatho erwähnt ihn als aus einer Zusammensetzung mir Arath = [korrekter Abdruck siehe Buch]. Der Herausgeber des Moses Cherenensis sagt: ,Dadurch, sagen sie, ist der erste Ort des Abstieges (der Arche) angedeutet´.“ (Bryants Anal., Bd. IV. pp. 5, 6, 15.) Unter „Berge“ sagt Nork über Ararat: „[korrekter Abdruck siehe Buch], für [korrekter Abdruck siehe Buch] (d. i. Ararat für Arath) Erde, aramäische Reduplikation.“ Hier sieht man, daß Nork und Hatho von demselben Äquivalent Gebrauch machen, in Arath, [korrekter Abdruck siehe Buch], mit der Bedeutung von Erde. [18] Noah symbolisiert somit sowohl den Wuzel-Manu, als auch den Samen-Manu, oder die Kraft, welche die Planetenkette entwickelte, und unsere http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/631.htm (1 of 2)20.06.2005 17:29:28 ABTEILUNG XI Erde und die Samen-Rasse, die Fünfte, welche bewahrt wurde, während die letzten Unterrassen der Vierten, des Vaivasvata Manu, zu Grunde gingen, und daher wird man sehen, daß die Zahl sieben bei jedem Schritte wiederkehrt. Noah, als Permutation des Jehovah, repräsentiert die siebenfältige Schar der Elohim, und ist somit der Vater oder Schöpfer (der Erhalter) allen tierischen Lebens. Daher die Verse der Genesis: „Aus allerlei reinem Vieh nimm zu dir je sieben und sieben, das Männlein (3) und sein Fräulein (4); desselben gleichen von den Vögeln unter dem Himmel je sieben und sieben,“ [19] u. s. w., gefolgt von all dem Siebenen von Tagen und dem übrigen. [14] Die advaitische Vedântaphilosophie klassificiert dies als die höchste Dreieinigkeit, oder vielmehr als den trinitarischen Aspekt von Chinmâtra (Parabrahman), von ihnen erklärt als die „bloße Potentialität der Prajnâ,“ der Kraft oder der Fähigkeit, welche die Wahrnehmung entstehen läßt; von Chidâkâsham, dem unendlichen Felde oder Ebene des universalen Bewußtseins; und von Asat (Mûlaprakriti) oder undifferentiierter Materie. (Siehe „Persönlicher und Unpersönlicher Gott“ in Five Years of Theosophy, p. 203.) [15] Da die undifferentiierte Materie in dem Sonnensysteme - unterlassen wir es, den ganzen Kosmos zu behandeln - in sieben verschiedenen Zuständen existiert, und Prajnâ oder die Fähigkeit der Wahrnehmung gleichfalls in sieben verschiedenen Aspekten entsprechend den sieben Zuständen der Materie existiert, so muß es notwendigerweise sieben Bewußtseinszustände im Menschen geben; und je nach der größeren oder geringeren Entwicklung dieser Zustände wurden die Systeme der Religionen und Philosophien entworfen. [16] Dargestellt als der eifersüchtige, zornige, heftige und immer thätige Gott, rachsüchtig, und nur dann gegen sein „auserwähltes Volk“ gütig, wenn er von ihm versöhnt wurde. [17] Noah und seine drei Söhne sind das kollektive Symbol dieser Vierheit in vielen und verschiedenartigen Anwendungen, wobei Ham das chaotische Prinzip war. [18] Source of Measures, p. 65. Der Verfasser erklärt: „Man merke, daß im Hebräischen Jared, der Vater des Enoch, konstruiert ist als ,der Berg des Abstieges´, und daß es von ihm heißt, daß er dasselbe wie Ararat, auf welchem der kubische Bau des Noah, oder das Fundamentalmaß ruhte. Jared ist im Hebräischen [korrekter Abdruck siehe Buch]. Die Wurzelableitungen sind dieselben mit jenen von Ararat, von acre, von Erde. Das hebräische [korrekter Abdruck siehe Buch] ist buchstäblich im Englischen Y R D; daher findet sich in Jared buchstäblich unser englisches Word yard (Elle) und auch [korrekter Abdruck siehe Buch] denn Jah oder Jehovah ist Rute). Es ist bemerkenswert, daß der Sohn des Jared, nämlich Enoch, 365 Jahre lebte; und es heißt von ihm, bei rabbinischen Kommentatoren, daß die Jahresperiode von 365 Tagen von ihm erfunden wurde, was wiederum Zeit- und Entfernungswerte zusammenbringt, d. i. die Jahrzeit stieg durch Koordination durch den yard oder Jared herab, welcher somit ihr Vater war, in oder durch Enoch; und wahr genug, 1269 = yard (oder Jared) x 4 = 5184, der charakteristische Wert des Sonnentages in Dritteln, was, wie gesagt, numerisch als der Vater des Sonnenjahres bezeichnet werden kann“ (ebenda). Dies jedoch nach der astronomischen und numerischen kabbalistischen Methode. Esoterisch ist Jared die Dritte Rasse und Enoch die Vierte - aber da er lebendig entrückt wird, symbolisiert er auch die in der Vierten geretteten Auserwählten, während Noah die Fünfte von Anfang an ist - die aus den Wassern gerettete Familie, ewig und physisch. [19] VII. 2, 3. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/631.htm (2 of 2)20.06.2005 17:29:28 ABTEILUNG XI B. DIE TETRAKTYS IM VERHÄLTNIS ZUM SIEBENECK. Somit ist die Zahl sieben, als eine Zusammensetzung von 3 und 4, das Faktorenelement in jeder alten Religion, weil sie das Faktorenelement in der Natur ist. Ihre Annahme muß gerechtfertigt werden, und es muß gezeigt werden, daß sie im eigentlichsten Sinne des Wortes die Zahl ist, denn seit dem Erscheinen des Geheimbuddhismus sind häufige Einwendungen gemacht, und Zweifel in Bezug auf die Richtigkeit dieser Behauptungen ausgedrückt worden. Und hier möge dem Schüler sofort gesagt werden, daß bei allen solchen Zahlenteilungen das Eine universale Prinzip - obwohl als die eins (das eine) bezeichnet, weil es das Einzig Eine ist - niemals in die Berechnungen eingeht. Es steht in seinem Charakter des Absoluten, des Unendlichen, und der Universalen Abstraktion gänzlich durch sich selbst und unabhängig von jeder anderen Macht, sei sie noumenal oder phänomenal. Der Verfasser des Aufsatzes „Persönlicher und Unpersönlicher Gott“ sagt: Diese Wesenheit ist weder Stoff noch Geist; sie ist weder Ego noch Nicht-ego; und sie ist weder Objekt noch Subjekt. In der Sprache der indischen Philosophen ist sie die ursprüngliche und ewige Verbindung von Purusha (Geist) und Prakriti (Stoff). Da die Advaitîs der Ansicht sind, daß ein äußeres Objekt bloß das Ergebnis unserer mentalen Zustände ist, so ist Prakriti nichts weiter als eine Täuschung und Purusha ist die einzige Wirklichkeit; er ist das eine Dasein, welches in dem Weltalle der Ideen übrig bleibt. Dies . . . ist also das Parabrahman der Advaitîs. Selbst wenn es einen persönlichen Gott mit irgend etwas gleich einem materiellen Upâdhi (physischen Basis von irgend welcher Form) geben sollte, so wird vom Standpunkte eines Advaitî aus ebenso viel Grund vorhanden sein, sein Dasein als Ding an sich zu bezweifeln, als im Falle irgend eines anderen Gegenstandes vorhanden wäre. Nach ihrer Ansicht kann ein bewußter Gott nicht der Ursprung des Weltalls sein, da sein Ego die Wirkung einer vorausgehenden Ursache sein würde, wenn das Wort „bewußt“ nur seine gewöhnliche Bedeutung trägt. Sie können nicht zugestehen, daß die große Gesamtsumme aller Bewußtseinszustände im Weltall ihre Gottheit sei, da diese Zustände beständig wechseln, und da der kosmische Idealismus während Pralaya aufhört. Es giebt nur einen beständigen Zustand im Weltall, und diese ist der Zustand vollkommenen Unbewußtseins, das bloße Chidâkâsham (das Feld des Bewußtseins) in der That. Wenn meine Leser einmal die Thatsache begreifen, daß dieses großartige Weltall in Wirklichkeit bloß eine gewaltige Anhäufung von verschiedenen Bewußtseinszuständen ist, dann werden sie nicht überrascht sein, zu finden, daß der letzte Zustand des Unbewußtseins von den Advaitîs als Parabrahman http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/632.htm (1 of 2)20.06.2005 17:29:29 ABTEILUNG XI betrachtet wird. [20] [20] Five Years of Theosophy, pp. 202, 203 (2. Ausg. pp. 129, 130). http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/632.htm (2 of 2)20.06.2005 17:29:29 ABTEILUNG XI Obwohl selbst gänzlich außerhalb menschlicher Abzählung oder Berechnung gelegen, ist doch diese gewaltige Anhäufung von verschiedenen Bewußtseinszuständen eine Siebenheit, die in ihrer Gesamtheit gänzlich aus siebenfältigen Gruppen zusammengesetzt ist - einfach weil „die Fähigkeit der Wahrnehmung in sieben verschiedenen Aspekten existiert, welche den sieben verschiedenen Bedingungen der Materie entsprechen,“ [21] oder den sieben Eigenschaften, oder Zuständen der Materie. Und daher beginnt die Reihe von eins zu sieben in den esoterischen Berechnungen mit dem ersten geoffenbarten Prinzip, welches Nummer eins ist, wenn wir von oben anfangen, und Nummer sieben, wenn wir von unten oder dem niedersten Prinzip aus zählen. Die Vierheit wurde in der Kabbalah, ebenso wie bei Pythagoras, als die vollkommenste oder vielmehr heiligste Zahl geschätzt, weil sie aus der Eins, der ersten geoffenbarten Einheit, oder vielmehr aus der Drei in Eins hervorging. Und die letztere ist immer unpersönlich, ungeschlechtig und unbegreiflich gewesen, wenn auch innerhalb des Bereiches der höheren mentalen Wahrnehmungen. Die erste Offenbarung der ewigen Monade wurde niemals so aufgefaßt, daß sie als das Symbol eines anderen Symboles dastehe, das Ungeborene für das Elementgeborene, oder der eine Logos für den Himmlischen Menschen. Tetragrammaton, oder die Tetraktys der Griechen, ist der Zweite Logos, der Demiurgos. Die Tetrade, wie Thomas Taylor glaubt, ist jedoch das Tierische selbst des Plato, welcher, wie Syranius richtig bemerkt, der beste unter den Pythagoräern war; steht am äußersten Ende der intelligiblen Triade, wie höchst befriedigend von Proclus gezeigt ist im dritten Buche seiner Abhandlung über die Theologie des Plato. Und zwischen diesen zwei Dreiheiten (dem doppelten Dreiecke), der einen intelligiblen, und der anderen intellektuellen, besteht eine andere Ordnung von Göttern, welche an beiden Extremen teil hat. [22] Die pythagoräische Welt, nach Plutarch [23] , bestand aus einer doppelten Vierheit. Dieser Satz bestätigt, was über die Erwählung der niederen Tetraktys durch die exoterischen Theologien gesagt worden ist. Denn: Die Vierheit der intellektuellen Welt (der Welt des Mahat) ist T´Agathon, Nous, Psyche, Hyle; während jene der sinnlichen Welt (der Materie), welche eigentlich das ist, was Pythagoras unter dem Worte Kosmos verstand, Feuer, Luft, Wasser und Erde ist. Die vier Elemente werden genannt mit dem Namen rhizômata, die Wurzeln oder Prinzipien aller gemischten Körper. [24] Das heißt, die niedere Tetraktys ist die Wurzel der Täuschung der Welt der Materie; und http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/633.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:29 ABTEILUNG XI dies ist das Tetragrammaton der Juden, und die „geheimnisvolle Gottheit“, von der die modernen Kabbalisten soviel Aufhebens machen! Diese Zahl (vier) bildet das arithmetische Mittel zwischen der Einheit und der Siebenheit; und sie schließt in sich alle Kräfte sowohl der produktiven, als auch der producierten Zahlen; denn sie ist, von allen Zahlen unter zehn, aus einer gewissen Zahl gemacht; denn die Zweiheit giebt verdoppelt eine Vierheit, und die Vierheit giebt verdoppelt (oder entfaltet) die Hebdomas (die Siebenheit). Zwei mit sich selbst multipliciert giebt vier; und nochmals mit sich selbst multipliciert giebt sie den ersten Kubus. Dieser erste Kubus ist eine fruchtbare Zahl, der Grund der Vielheit und Verschiedenheit, gebildet aus zwei und vier (abhängend von der Monade, der siebenten). So strömen die zwei Prinzipien der zeitlichen Dinge, die Pyramide und der Würfel, Form und Materie, aus einer Quelle, dem Tetragon (auf Erden, der Monade im Himmel). [25] Hier zeigt Reuchlin, die große Autorität in Bezug auf die Kabbalah, daß der Würfel „Materie“ ist, während die Pyramide oder die Dreiheit „Form“ ist. Bei den Hermetisten wird die Zahl vier das Symbol der Wahrheit nur, wenn sie zu einem Würfel erweitert ist, welcher entfaltet sieben giebt, was das männliche und das weibliche Element und das Element des Lebens symbolisiert. [26] [21] Ebenda, p. 200 (2. Ausg. p. 128). [22] Olivers Pythagorean Triangle, p. 104. [23] De Anim. Procr., 1027. [24] Oliver, ebenda, p. 112. [25] Reuchlin è Cabala, I. II; Oliver, ebenda, p. 104. [26] In The Source of Measures zeigt der Verfasser (pp. 50, 51), daß die Figur des Würfels entfaltet im Zusammenhange mit dem Kreise „wird . . . ein eigentliches Kreuz, oder von der Tau-Form, und die Anbringung des Kreises http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/633.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:29 ABTEILUNG XI an dieses letztere giebt das Henkelkreuz der Ägypter. . . . Während ein Würfel bloß sechs Flächen hat, zeigt die Darstellung des Kreuzes als entfalteter Würfel in Bezug auf die Kreuzbalken eine Fläche des Würfels beiden Balken gemeinsam, welche zu jedem von beiden gehörig gezählt, d. i. einmal horizontal und einmal vertikal) . . . vier für den senkrechten, und drei für den Querbalken, alles zusammen sieben giebt. Hier haben wir die berühmte 4 und 3 und 7.“ Die esoterische Philosophie erklärt, daß vier das Symbol des Weltalls in seinem potentiellen Zustand, oder der Chaotischen Materie ist, und daß es des Geistes bedarf, um dieselbe thätig zu durchdringen; d. i. das ursprüngliche abstrakte Dreieck hat seine eindimensionale Qualität aufzugeben und sich durch jene Materie zu verbreiten, indem es so eine geoffenbarte Basis auf dem dreidimensionalen Raume bildet, damit das Weltall sich intelligibel offenbare. Dies wird erreicht durch den entfalteten Würfel. Daher das Henkelkreuz [Symbolabbildung siehe Buch] als das Symbol des Menschen, der Zeugung und des Lebens. In Ägypten bedeutete Ank „Seele“, „Leben“ und „Blut“. Es ist der beseelte, lebende Mensch, die Siebenheit. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/633.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:29 ABTEILUNG XI Einige Schüler haben Schwierigkeit darin gefunden, zu erklären, warum die vertikale Linie, [27] welche männlich ist, im Kreuze zu einer vierteiligen Linie wird (indem vier eine weibliche Zahl ist), während die horizontale (die Linie der Materie) dreiteilig wird. Aber dies ist leicht zu erklären. Da die mittlere Fläche des „entfalteten Würfels“ dem vertikalen, sowie dem horizontalen Balken, oder der Doppellinie gemeinsam ist, so wird sie sozusagen neutraler Grund, und gehört keinem von beiden an. Die Geistlinie bleibt dreiteilig, und die Stofflinie zweifältig indem zwei eine gerade und daher auch eine weibliche Zahl ist. Obendrein hatten, nach Theon in seinen Mathematica, die Pythagoräer, welche die Tetraktys den Namen Harmonie gaben, „weil sie ein Diatessaron in der Sesquitertia ist,“ die Ansicht: Die Teilung des Kanons des Monochords geschah nach der Tetraktys in die Duade, Triade, und Tetrade; denn er umfaßt eine Sesquitertia, eine Sesquialtera, eine doppelte, eine dreifache, und eine vierfache Proportion, deren Sektion 27 ist. Im alten musikalischen Bezeichnungssystem bestand das Tetrachord aus drei Stufen oder Intervallen, und vier Tongrenzen, die von den Griechen Diatessaron genannt wurden und von uns eine Quarte. [28] Obendrein war die Vierheit, wenn auch eine gerade, daher eine weibliche („höllische“) Zahl, nach ihrer Form verschieden. Dies ist von Stanley gezeigt. [29] Die vier wurde von den Pythagoräern der Schlüsselhalter der Natur genannt; aber in Verbindung mit der drei, was sie zur sieben machte, wurde sie die vollkommenste und harmonischste Zahl, die Natur selbst. Die vier war „das Maskulinum der femininen Form“, wenn sie das Kreuz bildete; und sieben ist der „Meister des Mondes“, weil dieser Planet gezwungen ist, sein Aussehen alle sieben Tage zu ändern. Nach der Zahl sieben setzte Pythagoras seine Lehre über die Harmonie und Musik der Sphären zusammen, indem er den Abstand des Mondes von der Erde einen „Ton“ nannte; vom Mond zum Merkur einen halben Ton, von da bis zur Venus dasselbe; von der Venus bis zur Sonne anderthalb Töne; von der Sonne zum Mars einen Ton; von da bis zum Jupiter einen halben Ton; vom Jupiter zum Saturn einen halben Ton; und von da bis zum Tierkreis einen Ton; das machte sieben Töne - die Oktavenharmonie. [30] Die ganze Melodie der Natur ist in jenen sieben Tönen, und wird daher die „Stimme der Natur“ genannt. Plutarch erklärt, [31] daß die ältesten Griechen die Tetrade als die Wurzel und das Prinzip aller Dinge betrachteten, da sie die Zahl der Elemente war, wodurch alle sichtbaren und unsichtbaren geschaffenen Dinge hervorgebracht wurden. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/634.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:29 ABTEILUNG XI [32] Bei den Brüdern des Rosenkreuzes bildete die Figur des Kreuzes oder des entfalteten Würfels den Gegenstand einer Erörterung in einem der Theosophischen Grade des Peuvret, und wurde nach den Fundamentalprinzipien von Licht und Finsternis, oder Gut und Böse, behandelt. [33] Die intelligible Welt geht aus dem göttlichen Gemüt (oder der Einheit) auf diese Art hervor. Die Tetraktys, welche auf ihrer eigenen Wesenheit und bei ihrem eigenen Anfange die erste Einheit, die Hervorbringerin aller Dinge reflektiert, sagt so: Einmal eins, zweimal zwei, unmittelbar entsteht eine Vierheit, welche an ihrer Spitze die höchste Einheit hat und eine Pyramide wird, deren Basis eine ebene Tetrade ist, entsprechend einer Oberfläche, auf welcher das strahlende Licht der göttlichen Einheit die Form des unkörperlichen Feuers hervorbringt, vermöge des Herabsteigens der Juno [Materie] zu den niederen Dingen. Daraus entsteht das essentielle Licht, nicht brennend, sondern erleuchtend. Dies ist die Schöpfung der Mittelwelt, welche die Hebräer die Höchste, die Welt der (ihrer) Gottheit nennen. Sie wird bezeichnet als Olymp, durchaus Licht, und voll von getrennten Formen, wo die Wohnung der unsterblichen Götter ist, deûm domus alta, deren Spitze die Einheit, deren Mauer die Dreiheit, und deren Oberfläche die Vierheit ist. [34] Die „Oberfläche“ hat somit eine bedeutungslose Fläche zu bleiben, wenn sie sich selbst überlassen ist. Da die Einheit die Vierheit bloß „erleuchtet“, so hat die berühmte niedere Vier für sich selbst auch eine Mauer aus der Dreiheit zu erbauen, wenn sie geoffenbart sein will. Ferner ist das Tetragrammaton oder der Mikroprosopus „Jehovah“, der sich sehr ungehörig das „War, Ist, Wird Sein“ anmaßt, das jetzt übersetzt wird mit dem „Ich bin der ich bin“, und ausgelegt wird als auf die höchste abstrakte Gottheit bezüglich; während esoterisch und in einfacher Wahrheit es bloß die periodisch chaotische, unruhige und ewige Materie bedeutet, mit allen ihren Möglichkeiten. Denn das Tetragammaton ist eins mit der Natur oder Isis, und ist die exoterische Reihe androgyner Götter, wie z. B. Osiris-Isis, Jupiter-Juno, Brahmâ-Vâch, oder das kabbalistische Jah-Hovah; die alle männlich-weiblich sind. Jeder anthropomorphische Gott hat bei den alten Nationen, wie Marcellus Ficinus richtig bemerkte, seinen Namen mit vier Buchstaben geschrieben. So war er bei den Ägyptern Teut; bei den Arabern Alla; bei den Persern Sire; bei den Magiern Orsi; bei den Lateinern Deus; dem Johannes Lorenzo Anania hinzugefügt das deutsche Gott; das sarmatische http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/634.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:29 ABTEILUNG XI Bouh; u. s. w. [35] [27] Oben, p. 626. [28] Oliver, ebenda, p. 114. [29] Pythag., p. 61. [30] Oliver, ebenda, p. 172. [31] De Plac. Phil., p. 878. [32] Siehe Oliver, ebenda, p. 106. [33] Ebenda, p. 108. [34] Reuchlin, wie oben, p. 689; Oliver, ebenda, pp. 112, 113. [35] Oliver, ebenda, p. 118. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/634.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:29 ABTEILUNG XI Da die Monade eins ist, und eine ungerade Zahl, so sagten die Alten, daß die ungeraden die einzig vollkommenen Zahlen seien; und - selbstsüchtig vielleicht, aber doch thatsächlich - betrachteten sie dieselben alle als männlich und vollkommen, als anwendbar auf die himmlischen Götter, während gerade Zahlen, wie z. B. zwei, vier, sechs, und insbesondere acht, als weiblich für unvollkommen gehalten und bloß den irdischen und höllischen Göttern gegeben wurden. Virgil verzeichnet die Thatsache mit den Worten „Numero deus impare gaudet,“ „Der Gott hat Wohlgefallen an einer ungeraden Zahl.“ [36] Aber die Zahl sieben oder das Heptagon betrachteten die Pythagoräer als eine religiöse und vollkommene Zahl. Sie wurde Telesphoros genannt, weil durch sie alles im Weltall und in der Menschheit zu seinem Ende, d. i. zu seinem Höhepunkte gebracht wird. [37] Die Lehre von den durch die sieben Heiligen Planeten [38] beherrschten Sphären zeigt, von Lemurien bis zu Pythagoras, daß die sieben Mächte der irdischen und sublunaren Natur, sowie auch die sieben großen Kräfte des Weltalls, in sieben Tönen fortschreiten und sich entwickeln, welche auch die sieben Noten der Tonleiter sind. Die Heptade (unsere Siebenheit) wurde betrachtet als die Zahl einer Jungfrau, weil sie ungeboren ist (wie der Logos oder der Aja der Vedântisten): Ohne einen Vater . . . oder eine Mutter, . . . aber unmittelbar aus der Monade hervorgehend, welche der Ursprung und die Krone aller Dinge ist. [39] Und wenn die Heptade unmittelbar aus der Monade hervorgehen gemacht ist, dann ist sie, wie in der Geheimlehre der ältesten Schulen gelehrt wird, die vollkommene und heilige Zahl dieses unseres Mahâmanvantara. Die Siebenheit, oder Heptade, war in der That verschiedenen Göttern und Göttinnen geweiht; dem Mars mit seinen sieben Begleitern; dem Osiris, dessen Körper in sieben und zweimal sieben Teile geteilt wurde; dem Apollo, der Sonne, inmitten seiner sieben Planeten, wie er den Hymnus an das Siebenstrahlige auf seiner siebenseitigen Harfe spielt; der vaterlosen und mutterlosen Minerva; und anderen. [40] Der cishimâlayische Occultismus muß mit seinem Siebenen, und eben wegen dieses Siebenens, als der älteste, der ursprüngliche unter allen betrachtet werden. Ihm stehen einige von Neuplatonikern hinterlassene Bruchstücke entgegen, und die Bewunderer jener, welche schwerlich verstehen, was sie verteidigen, sagen zu uns: Sehet, eure Vorgänger glaubten bloß an einen dreifachen Menschen, zusammengesetzt aus Geist, Seele und Körper. Sehet, der Târaka Râja Yoga Indiens beschränkt diese Einteilung auf 3, wir auf 4, und die Vedântisten auf 5 (Koshas). Auf das hin fragen wir von der Archaischen Schule: Warum sagt dann der griechische Dichter, daß es nicht vier, sondern sieben sind, welche http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/637.htm (1 of 4)20.06.2005 17:29:30 ABTEILUNG XI das Lob der geistigen Sonne singen? [korrekter Abdruck siehe Buch] Sieben klingende Laute verkünden mein Lob, mich zu preisen Als den unsterblichen Gott, die allmächtige Gottheit. . . . Warum wieder wird der dreieinige Iao, der Mysteriengott, der „vierfältige“ genannt, und kommen auch die triadischen und tetradischen Symbole bei den Christen unter einen vereinigten Namen - den Jehovah der sieben Buchstaben? Warum wieder ist im Hebräischen Shebâ der Schwur (die pythagoräische Tetraktys) identische mit der Zahl 7? Oder wie Herr Gerald Massey es hat: Einen Eid schwören, war synonym mit „siebenen“, und die 10, ausgedrückt durch den Buchstaben Jod, war die volle Zahl des Iao-Sabaoth ( - des zehnbuchstabigen Gottes). [41] In Lucians Auction: Pythagoras fragt: „Wie zählst du?“ Die Antwort ist: „Eins, Zwei, Drei, Vier.“ Dann sagt Pythagoras: „Siehst du? In dem, was du wahrnimmst als Vier, sind Zehn, ein vollkommenes Dreieck und unser Schwur (Tetraktys, Vier! - oder Sieben im ganzen).“ [42] Warum wieder sagt Proclus: Der Vater der goldenen Verse feiert die Tetraktys als die Quelle der immerdauernden Natur? [43] Einfach, weil jene westlichen Kabbalisten, welche die exoterischen Beweise gegen uns anführen, keine Idee von der wirklichen esoterischen Bedeutung haben. Alle alten Kosmologien - die ältesten Kosmographien der zwei ältesten Völker der fünften Wurzelrasse, der indischen Ârier und der Ägypter, zusammen mit jenen der frühen chinesischen Rasse, der Überreste der Vierten oder atlantischen Rasse - begründeten die Gesamtheit ihrer Mysterien auf die Zahl 10; das höhere Dreieck stand für die unsichtbare und metaphysische Welt, die http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/637.htm (2 of 4)20.06.2005 17:29:30 ABTEILUNG XI niederen drei und vier, oder die Siebenheit, für den physischen Bereich. Nicht die jüdische Bibel war es, welche die Zahl sieben zu Ansehen brachte. Hesiod gebrauchte die Worte, „der siebente ist der heilige Tag,“ bevor man von dem Sabbath des „Moses“ jemals gehört hatte. Der Gebrauch der Zahl sieben war niemals auf eine einzelne Nation beschränkt. Dies ist gut bezeugt durch die sieben Vasen im Tempel der Sonne nahe den Ruinen von Babian in Oberägypten; die sieben Feuer, die durch Zeitalter fortgesetzt vor den Altären des Mithra brannten; die sieben heiligen Stätten der Araber; die sieben Halbinseln, die sieben Inseln, sieben Meere, Berge und Flüsse von Indien, und vom Zohar; die jüdischen Sephiroth der sieben Herrlichkeiten; die sieben gothischen Gottheiten; die sieben Welten der Chaldäer und ihre sieben Geister; die sieben von Hesiod und Homer erwähnten Konstellationen; und all die endlosen sieben, welche die Orientalisten in jeder Handschrift finden, die sie entdecken. [44] [36] Bucolica, Ecl. VIII. 75. [37] Philo, De Mund. Opif.; Oliver, ebenda, p. 172. [38] Die sieben Planeten sind auf diese Zahl nicht deshalb beschränkt, weil die Alten keine andern kannten, sondern einfach, weil sie die ursprünglichen oder anfänglichen „Häuser“ der sieben Logoi waren. Es mögen neun oder neunundneunzig andere Planeten entdeckt werden - dies ändert nicht die Thatsache, daß diese sieben allein heilig sind. [39] Oliver, ebenda, pp. 173, 174. [40] Ebenda, a. a. O. [41] The Natural Genesis, I. 545. [42] Ebenda. [43] Im Timaeus, III.; (Citat der engl. Übersetzung von H. Davis). http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/637.htm (3 of 4)20.06.2005 17:29:30 ABTEILUNG XI [44] Oliver, ebenda, p. 175. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/637.htm (4 of 4)20.06.2005 17:29:30 ABTEILUNG XI Was wir schließlich zu sagen haben, ist folgendes: Genug ist vorgebracht worden, um zu zeigen, warum die menschlichen Prinzipien in den esoterischen Schulen in sieben eingeteilt wurden und werden. Man mache vier daraus und es wird entweder den Menschen minus seine niederen irdischen Elemente übrig lassen, oder, wenn von einem physischen Standpunkt aus betrachtet, ihn zu einem seelenlosen Tiere machen. Die Vierheit muß entweder die höhere oder die niedere sein - die himmlische oder die irdische Tetraktys; um verständlich zu werden, muß der Mensch nach den Lehren der alten esoterischen Schule als eine Siebenheit betrachtet werden. Dies wurde so wohl verstanden, daß selbst die sogenannten christlichen Gnostiker dieses altehrwürdige System annahmen. [45] Dies blieb durch lange Zeit ein Geheimnis, denn obwohl es geahnt wurde, so sprach doch keine Handschrift jener Zeit klar genug davon, um den Skeptiker zu befriedigen. Aber da kommt uns die litterarische Kuriosität unseres Zeitalters zu Hilfe, das älteste und besterhaltene Evangelium der Gnostiker, die Pistis Sophia. Um den Beweis ganz vollständig zu machen, werden wir nach einer Autorität citieren, nach C. W. King, dem einzigen Archäologen, welcher einen schwachen Schimmer von dieser durchgearbeiteten Lehre gehabt hat, und dem besten Schriftsteller der Gegenwart über die Gnostiker und ihre Gemmen. Nach diesem außerordentlichen Stücke religiöser Litteratur - einem wahren gnostischen Fossil - ist die menschliche Wesenheit der Siebenfältige Strahl aus der Eins, [46] gerade so wie unsere Schule lehrt. Sie ist zusammengesetzt aus sieben Elementen, von denen vier aus den vier kabbalistischen geoffenbarten Welten entlehnt sind. So: Von Asiah erhält sie den Nephesh, oder Sitz der physischen Begierden (auch Lebensatem), von Jezirah den Ruach, oder Sitz der Leidenschaften (?!); von Briah die Neshamah oder Vernunft; und von Aziluth erhält es die Chaiah oder das Prinzip des geistigen Lebens. Dies sieht aus wie eine Adaptierung der platonischen Theorie von der Seele, welche ihre bezüglichen Fähigkeiten von den Planeten auf ihrem abwärts gerichteten Fortschreiten durch deren Sphären erhält. Aber die Pistis Sophia bringt in ihrer gewohnten Kühnheit diese Theorie in eine viel poetischere Gestalt (§ 282). Der Innere Mensch ist auf ähnliche Weise aus vier Bestandteilen zusammengesetzt, aber diese werden von den aufrührerischen Aeonen der Sphären geliefert, welche da sind die Kraft - ein Teilchen des göttlichen Lichtes („Divinae particula aurae“), das noch in ihnen zurückgelassen ist; die Seele (das fünfte) „gebildet aus den Thränen ihrer Augen, und dem Schweiße ihrer Qualen“; das [korrekter Abdruck siehe Buch], die Nachahmung des Geistes [anscheinend entsprechend unserem Gewissen] (das sechste); und schließlich die [korrekter http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/639.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:30 ABTEILUNG XI Abdruck siehe Buch], das Fatum [47] (das Karmische Ego), dessen Geschäft es ist, den Menschen zu dem ihm bestimmten Ende zu geleiten: wenn er durch das Feuer zu sterben hat, ihn in das Feuer zu führen; wenn er durch ein wildes Tier zu sterben hat, ihn zu dem wilden Tiere zu führen - (das siebente)! [48] [45] Siehe Abteilung XI., unten, „die Sieben Seelen der Ägyptologen.“ [46] Die durch die Wirkung von Fohat auf das Eine Element entwickelten oder objektiv gemachten Sieben Energiecentren; oder, in der That das „Siebente Prinzip“ der Sieben Elemente, welche durch den ganzen geoffenbarten Kosmos existieren. Wir können hier darauf hinweisen, daß sie in Wahrheit die Sephiroth der Kabbalisten sind; die „Sieben Gaben des Heiligen Geistes“ in dem christlichen System; und in einem mystischen Sinne die sieben Kinder oder Söhne der Devakî, die vor der Geburt des Krishna durch Kansa getötet wurden. Unsere sieben Prinzipien symbolisieren alle diese. Wir müssen sie verlassen oder uns von ihnen trennen, bevor wir den Krishnaoder Christuszustand erreichen, denjenigen eines Jîvanmukta, und uns gänzlich in dem höchsten, dem Siebenten oder dem Einen koncentriren. [47] [korrekter Abdruck siehe Buch] ist Schicksal, nicht „Fatum“, in diesem Falle, da es eine Bezeichnung, nicht ein Eigenname ist. (Siehe Wolfs Übers., Odyssee, XXII. 413.) Aber Moira, die Göttin des Schicksals, ist eine Göttin, welche gleich [korrekter Abdruck siehe Buch] Allen ihren Teil an Gut und Böse giebt (Liddell und Scott´s Lexicon), und daher Karma ist. Unter dieser Abkürzung ist jedoch das Subjekt des Schicksals oder Karma gemeint, das Selbst oder Ego, und das, was wiedergeboren wird. Auch ist das [korrekter Abdruck siehe Buch] nicht unser Gewissen, sondern unsere Budhi; auch ist es nicht die „Nachahmung“ des Geistes, sondern „darnach modelliert“; oder ein „Gegenstück“ (Aristoph., Thesmophor., 27) des Geistes welches Buddhi ist, als Trägerin von Âtmâ. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/639.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:30 ABTEILUNG XI [48] The Gnostics and their Remains, pp. 37, 38. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/639.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:30 ABTEILUNG XI C. DAS SIEBENFÄLTIGE ELEMENT IN DEN VEDEN. ES BESTÄTIGT DIE OCCULTE LEHRE IN BEZUG AUF DIE SIEBEN KUGELN UND DIE SIEBEN RASSEN. Wir müssen bis ganz an die Quelle geschichtlicher Nachricht gehen, wenn wir unsern besten Beweis zur Bestätigung der verkündeten Thatsachen bringen wollen. Denn obzwar gänzlich allegorisch, sind die Rigvedischen Hymnen um nichts weniger inhaltsvoll. Die sieben Strahlen des Sûrya, der Sonne, werden darin in Parallele gestellt mit den sieben Welten einer jeden Planetenkette, mit den sieben Strömen von Himmel und Erde, wobei die ersteren die sieben schöpferischen Scharen, und die letzteren die sieben Menschen oder ursprünglichen menschlichen Gruppen sind. Die sieben alten Rishis - die Vorfahren von allem, was auf Erden lebt und atmet, sind die sieben Freunde des Agni, seine sieben „Rosse“, oder sieben „Häupter“. Das Menschengeschlecht ist aus Feuer und Wasser entsprungen, so heißt es in der Allegorie; gebildet von den Vätern, oder den Opfer darbringenden Ahnen aus Agni; denn Agni, die Ashvins, die Âdityas [49] sind alle synonym mit jenen „Opferern“, oder den Vätern, die unterschiedlich genannt werden Pitaras (oder Pitris), Angirasas, [50] und Sâdhyas, „Göttliche Opferer“, die occultesten von allen. Sie werden alle genannt Deva-putra Rishayah oder die „Söhne Gottes“. [51] Die „Opferer“ sind obendrein kollektiv der Eine Opferer, der Vater der Götter, Vishvakarman, welcher die große Sarva-medha Zeremonie vollbrachte, und zum Schlusse sich selbst opferte. In diesen Hymnen wird der „himmlische Mensch“ Purusha, der „Mensch“ genannt, [52] von dem Virâj geboren wurde; [53] und von Virâj der (sterbliche) Mensch. Varuna - erniedrigt von seiner erhabenen Stellung zum Führer der gebietenden Dhyânîs oder Devas - ist es, der alle natürlichen Erscheinungen regelt, „einen Weg für die Sonne macht, um ihm zu folgen.“ Die sieben Ströme des Himmels (die herabsteigenden Schöpferischen Götter), und die sieben Ströme der Erde (die sieben ursprünglichen Menschheiten) stehen unter seiner Herrschaft, wie man sehen wird. Denn er, der Varunas Gesetze (die Vratâni oder „Ordnungen der natürlichen Thätigkeit“, die aktiven Gesetze) bricht, wird von Indra [54] , dem vedischen mächtigen Gott bestraft, dessen Vrata, oder Gesetz oder Macht, größer ist als die Vratâni irgend eines anderen Gottes. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/640.htm (1 of 2)20.06.2005 17:29:31 ABTEILUNG XI [49] Rig Veda, III. 54. 16; II. 29. 3, 4. [50] Prof. Roth (in Peters Lexikon) definiert die Angirasas als eine zwischenliegende Rasse von höheren Wesen zwischen den Göttern und den Menschen; während Prof. Weber, entsprechend seiner unveränderlichen Gewohnheit, das göttliche zu modernisieren und anthropomorphisieren, in ihnen die ursprünglichen Priester der Religion sieht, welche den ârischen Indern und Persern gemeinsam war. Roth hat Recht. „Angirasas“ war einer der Namen der Dhyânîs oder Deva-Unterweiser (Guru-Devas) der Initiierten der späteren Dritten, der Vierten, und selbst der Fünften Rasse. [51] Ebenda, X. 62. 1, 4. [52] Ebenda, X. 90. 1. [53] Ebenda, X. 90. 5. [54] Rig Veda, X. 113. 5. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/640.htm (2 of 2)20.06.2005 17:29:31 ABTEILUNG XI So läßt sich zeigen, daß der Rig Veda, der älteste von allen bekannten alten Berichten, die occulten Lehren in fast jeder Hinsicht bestätigt. Seine Hymnen, welche die von den frühesten Initiierten der Fünften (unserer) Rasse in Bezug auf die ursprünglichen Lehren niedergeschriebenen Berichte sind, sprechen von den Sieben Rassen (von denen zwei noch kommen sollen), indem sie dieselben durch die sieben „Ströme“ allegorisieren [55] , und von den Fünf Rassen (Panchakrishtayah), welche bereits diese Welt bewohnt haben [56] in den fünf Regionen (Panchapradishah) [57] , sowie auch von den vergangenen drei Kontinenten. [58] Nur jener Gelehrte, welche die geheime Bedeutung des Purusha Sukta - worin die Intuition der modernen Orientalisten „einen der allerspätesten Hymnen des Rig Veda“ zu sehen beliebt hat - bemeistern wird, kann zu verstehen hoffen, wie harmonisch seine Lehren sind und wie sie die Esoterischen Lehren bestätigen. Er muß in der ganzen Dunkelheit ihrer metaphysischen Bedeutung die darin enthaltenen Beziehungen zwischen dem (Himmlischen) Menschen (Purusha), der für die Hervorbringung des Weltalls und alles darin Enthaltenen geopfert wurde, [59] und dem irdischen sterblichen Menschen [60] studieren, bevor er die verborgene Philosophie des Verses begreift: 15. Er (der „Mensch“, Purusha oder Vishvakarman) hatte sieben einschließende Brennholzblöcke und dreimal sieben Schichten von Brennmaterial; als die Götter das Opfer vollbrachten, banden sie den Menschen zum Opfer. Dies bezieht sich auf die drei siebenfältigen ursprünglichen Rassen, und zeigt das hohe Alter der Veden, welche wahrscheinlich kein anderes Opfer kannten, in diesen frühesten mündlichen Lehren; und auch auf die sieben ursprünglichen Gruppen der Menschheit, da Vishvakarman kollektiv die göttliche Menschheit repräsentiert. [61] Dieselbe Lehre findet sich in den anderen alten Religionen wiedergespiegelt. Sie mag, sie muß zu uns entstellt und falsch ausgelegt herabgekommen sein, wie im Falle der Parsen, welche sie in ihrem Vendîdâd und anderwärts lesen, ohne jedoch die darin enthaltenen Anspielungen irgendwie besser zu verstehen, als es die Orientalisten thun; aber die Lehre ist klar erwähnt in ihren alten Werken. [62] Vergleicht man die esoterische Lehre mit den Auslegungen des Prof. James Darmesteter, so kann man auf einen Blick sehen, wo der Mißgriff gemacht ist, und die Ursache, die ihn hervorgebracht hat. Der Abschnitt lautet folgendermaßen: Der indoiranische Asura (Ahura) wurde oft als siebenfältig vorgestellt. Durch http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/641.htm (1 of 4)20.06.2005 17:29:31 ABTEILUNG XI das Spiel mit gewissen mythischen (?) Formeln und vermöge gewisser mythischer (?) Zahlen sind die Vorfahren der Indoiranier dahingeführt worden, von sieben Welten zu sprechen [63] und der höchste Gott wurde oft siebenfältig dargestellt, ebenso wie die Welten, über welche er herrschte. Die sieben Welten wurden in Persien die sieben Karshvare der Erde: die Erde ist in sieben Karshvare geteilt, wovon nur einer bekannt und den Menschen zugänglich ist, der eine, auf dem wir leben, nämlich Hvaniratha; was darauf hinausläuft zu sagen, daß es sieben Erden giebt. [64] Die parsische Mythologie kennt auch sieben Himmel. Hvaniratha selbst wird in sieben Klimate geteilt. (Orm. Ahr. § 72.) [65] [55] Ebenda, I. 35. 8. [56] Ebenda, a. a. O. [57] Ebenda, IX. 86. 29. [58] Nur drei versunkene oder auf andere Art zerstörte Kontinente - denn der erste Kontinent der Ersten Rasse existiert bis zum heutigen Tage und wird herrschen bis zum letzten - werden in der Occulten Lehre beschrieben, der Hyperboreische, der Lemurische (wenn wir einen jetzt in der Wissenschaft bekannten Namen akzeptieren), und der Atlantische. Der größte Teil von Asien kam aus den Wassern hervor nach der Vernichtung der Atlantis; Afrika kam noch später, während Europa der fünfte und späteste Kontinent ist - da Teile von den beiden Amerikas viel älter sind. Aber von diesen mehr ein anderes Mal. Die Initiierten, welche die Veden aufzeichneten - oder die Rishis unserer fünften Rasse - schrieben zu einer Zeit, da Atlantis bereits untergegangen war. Atlantis ist der vierte Kontinent, welcher erschien, aber der dritte, welcher verschwand. [59] Vergleiche Vishvakarman. [60] Ebenda, X. 20. 1, 16. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/641.htm (2 of 4)20.06.2005 17:29:31 ABTEILUNG XI [61] Auch ist diese archaische Lehre nicht so sehr unwissenschaftlich, da einer der größten Naturforscher des Zeitalters - der verstorbene Professor Agassiz - die Vielheit der geographischen Ursprünge des Menschen zugab, und bis zu seinem Lebensende verteidigte. Die Einheit des Menschengeschlechtes wurde von dem berühmten Professor zu Cambridge (U. S. A.) in derselben Art aufgefaßt, wie von den Occultisten - nämlich im Sinne ihrer wesentlichen und ursprünglichen Gleichartigkeit und ihres Ursprungs aus einer und derselben Quelle, z. B. Neger, Ârier, Mongolen u. s. w. haben ihren Ursprung alle auf dieselbe Art und von denselben Vorfahren genommen. Diese letzteren waren alle von einer Wesenheit, wenn auch differenziiert, da sie sieben Ebenen angehörten, die dem Grade, jedoch nicht der Art nach verschieden waren. Jener ursprüngliche physische Unterschied wurde nur später durch jenen der geographischen und klimatischen Bedingungen etwas mehr betont. Dies ist natürlich nicht die Theorie des Agassiz, sondern die esoterische Version. Sie wird ausführlich erörtert in den Zusätzen, Teil III. [62] Siehe die Aufzählung der sieben Sphären - nicht der „Karshvare der Erde“, wie allgemein geglaubt wird - in Fargard XIX. 30 ff. [63] Die sieben Welten sind, wie gesagt worden ist, die sieben Sphären der Kette, deren jeder einer der sieben „Großen Götter“ einer jeden Religion vorsteht. Als die Religionen erniedrigt und anthropomorphisiert, und die metaphysischen Ideen nahezu vergessen wurden, wurde die Zusammenfassung, oder der höchste, der siebente, von den übrigen getrennt, und jene Personifikation wurde zum achten Gotte, den der Monotheismus zu vereinheitlichen suchte, aber einen - Mißerfolg hatte. In keiner exoterischen Religion ist Gott in Wirklichkeit eins, wenn er metaphysisch analysiert wird. [64] Die sechs unsichtbaren Kugeln unserer Kette sind sowohl „Welten“, als auch „Erden“, so wie unsere eigene, obzwar unsichtbar. Aber wo konnten die sechs unsichtbaren Erden auf dieser Kugel sein? http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/641.htm (3 of 4)20.06.2005 17:29:31 ABTEILUNG XI [65] Vendîdâd, S. B. E., Bd, IV. pp. LIX. LX, und Anm http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/641.htm (4 of 4)20.06.2005 17:29:31 ABTEILUNG XI Dieselbe Einteilung und Lehre ist in der ältesten und angesehensten der indischen Schriften zu finden - im Rig Veda. Dort sind sechs Welten erwähnt, außer unserer Erde: die sechs Rajamsi über Prithivî, der Erde, oder „dieses“ (Idam) im Gegensatze zu „dem, was jenseits ist“ (d. i. den sechs Kugeln auf den drei andern Ebenen oder Welten). [66] Die Kursivschrift ist von uns, um die Identität der Sätze mit jenen der Esoterischen Lehre zu zeigen, und den begangenen Mißgriff hervorzuheben. Die Magier oder Mazdeer glaubten nur, woran andere Leute glaubten: nämlich an sieben „Welten“ oder Kugeln unserer Planetenkette, von denen nur eine in gegenwärtiger Zeit dem Menschen zugänglich ist - unsere Erde; und an das aufeinanderfolgende Erscheinen und Vergehen von sieben Kontinenten oder Erden auf dieser unserer Kugel, wobei jeder Kontinent, in Erinnerung an die sieben Kugeln (eine sichtbar, sechs unsichtbar) geteilt ist in sieben Inseln oder Kontinente, sieben „Klimate“ u. s. w. Dies war ein gemeinsamer Glaube in jenen Tagen, da die jetzt geheime Lehre für alle offen war. Diese Vielheit der Örtlichkeiten in siebenfältigen Einteilungen hat die Orientalisten - welche obendrein durch das Vergessen der uninitiierten Hindûs und Parsîs auf ihre ursprünglichen Lehren noch weiter irregeführt worden sind - sich so verwirrt fühlen lassen durch diese immer wiederkehrende siebenfältige Zahl, so daß sie dieselbe als „mythisch“ betrachteten. Dieses Vergessen der ersten Anfänge hat die Orientalisten von der richtigen Spur abgelenkt und sie die größten Fehler begehen lassen. Derselbe Mißgriff findet sich in der Definition der Götter. Jene, welche die Esoterische Lehre der frühesten Ârier nicht kennen, können niemals die in diesen Wesen enthaltene metaphysische Bedeutung sich zu eigen machen, oder auch nur richtig verstehen. Ahura Mazda (Ormazd) war das Haupt und die Zusammenfassung der sieben Amesha Spentas, oder Amshaspands, und daher selber ein Amesha Spenta. Gerade so, wie Jehovah-Binah-Elohim das Haupt und die Zusammenfassung der Elohim war und nicht mehr; so war Agni-Vishnu-Sûrya die Zusammenfassung und das Haupt, oder der Brennpunkt, woraus in der Physik und auch in der Metaphysik, aus der geistigen sowohl, wie aus der physischen Sonne, die sieben Strahlen, die sieben Feurigen Zungen, die sieben Planeten oder Götter hervorgingen. Alle diese wurden höchste Götter und der Eine Gott, aber erst nach dem Verluste der ursprünglichen Geheimnisse; d. i. nach dem Versinken der Atlantis, oder der „Flut“, und nach der Besitzergreifung Indiens durch die Brâhmanen, welche auf den Gipfeln der Himâlayas Zuflucht gesucht hatten, denn selbst die hohen Tafelländer des heutigen Tibet wurden eine zeitlang überschwemmt. Ahura Mazda wird im Vendîdâd nur als der „Seligste Geist, Schöpfer der Körperlichen Welt“ angerufen. Ahura Mazda bedeutet in seiner buchstäblichen Übersetzung der „weise Herr“ (Ahura „Herr“ und Mazda „weise“). Ferner verknüpft dieser Name Ahura, im Sanskrit Asura, ihn mit den Mânasaputras, den Söhnen der Weisheit, welche den http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/643.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:32 ABTEILUNG XI gemütlosen Menschen beseelten, und ihn mit seinem Gemüte (Manas) begabten. Ahura (Asura) kann hergeleitet werden von der Wurzel ah „sein“, aber in seiner ursprünglichen Bedeutung ist es das, was es nach der Darstellung der Geheimlehre ist. Wenn die Geologie herausgefunden haben wird, vor wie viel tausend Jahren die gestörten Wasser des indischen Ozeans die höchsten Hochebenen von Zentralasien erreichten, als das kaspische Meer und der persische Golf mit ihm eine Einheit bildeten, erst dann wird man das Alter der bestehenden ârischen brâhmanischen Nation kennen, und auch die Zeit ihres Herabsteigens in die Ebenen von Hindûstan, welches erst Jahrtausende später stattfand. Yima, der sogenannte „erste Mensch“ im Vendîdâd, gehört ebenso wie sein Zwillingsbruder Yama, der Sohn des Vaivasvata Manu, zwei Epochen der universalen Geschichte an. Er ist der Vorfahr der Zweiten Menschenrasse, somit die Personifikation der Schatten der Pitris, und der Vater der nachsintflutlichen Menschheit. Die Magier sagten „Yima“, so wie wir „Mensch“ sagen, wenn wir von der Menschheit sprechen. Der „schöne Yima“, der erste Sterbliche, welcher mit Ahura Mazda verkehrt, ist der erste „Mensch“, welcher stirbt oder verschwindet, nicht der erste, der geboren wird. Der „Sohn des Vîvanghat“ [67] war, wie der Sohn des Vaivasvata, der symbolische Mensch, welcher in der Esoterik als der Repräsentant der ersten drei Rassen und als der kollektive Vorfahr derselben dastand. Von diesen Rassen sind die ersten zwei niemals gestorben, [68] sondern nur verschwunden, absorbiert in ihrer Nachkommenschaft, und die Dritte kannte den Tod erst gegen ihren Schluß hin, nach der Trennung der Geschlechter und nach ihrem „Fall“ in die Zeugung. Darauf ist klar angespielt in Fargard II. des Vendîdâd. Yima weigert sich, der Überbringer des Gesetzes des Ahura Mazda zu werden, indem er sagt: „Ich ward nicht geboren, ich ward nicht gelehrt, um der Prediger und der Überbringer deines Gesetzes zu sein.“ [69] Und dann ersucht ihn Ahura Mazda, seine Menschen wachsen zu machen und seine Welt zu „überwachen“. Er weigert sich, der Priester des Ahura Mazda zu werden, weil er sein eigener Priester und Opferer ist, aber er nimmt den zweiten Vorschlag an. Er antwortet, wie es heißt: „Ja! . . . Ja, ich will deine Welt ernähren, und beherrschen, und überwachen. Während ich König bin, soll weder kalter Wind, noch heißer Wind sein, weder Krankheit noch Tod.“ http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/643.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:32 ABTEILUNG XI Dann bringt ihm Ahura Mazda einen goldenen Ring und einen Dolch, die Embleme der Oberherrschaft. So vergingen unter der Herrschaft des Yima dreihundert Winter, und die Erde wurde wieder erfüllt mit Flügen und Herden, mit Menschen und Hunden und Vögeln und mit roten lodernden Feuern. Dreihundert Winter bedeuten dreihundert Perioden oder Cyklen. [66] Siehe Rig Veda, I. 34; III. 56; VII. 10. 411, und V. 60. 6. [67] Vendîdâd, a. a. O., p. 13. [68] Der Tod kam erst, nachdem der Mensch ein physisches Geschöpf geworden war. Die Menschen der Ersten Rasse, und auch die der Zweiten, lösten sich auf und verschwanden in ihrer Nachkommenschaft. [69] a. a. O., p. 12. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/643.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:32 ABTEILUNG XI „Wieder erfüllt“, man bemerke das wohl; damit ist gesagt, daß all dies schon vorher auf ihr gewesen sei; und damit ist die Kenntnis der Lehre von den aufeinanderfolgenden Zerstörungen der Welt und ihren Lebenscyklen nachgewiesen. Sobald die „dreihundert Winter“ vorüber waren, warnt Ahura Mazda den Yima, daß die Erde zu voll wird, und daß die Menschen keinen Platz zum Leben haben. Da schreitet Yima vor, und mit Hilfe der Spenta Ârmaita, des weiblichen Genius oder Geistes der Erde, läßt er jene Erde sich ausdehnen und um ein Drittel größer werden, worauf „neue Flüge und Herden und Menschen“ auf ihr erscheinen. Ahura Mazda warnt ihn wieder, und Yima läßt die Erde durch dieselbe magische Kraft um zwei Drittel größer werden. „Neunhundert Winter“ gehen dahin, und Yima hat die Zeremonie zum dritten Male auszuführen. Diese ganze Sache ist allegorisch. Die drei Ausdehnungsvorgänge der Erde beziehen sich auf die drei aufeinanderfolgenden Kontinente und Rassen, von denen eines nach und aus dem andern hervorgeht, wie anderwärts ausführlicher erklärt. Nach dem dritten Male warnt Ahura Mazda den Yima in einer Versammlung „himmlischer Götter“ und „hervorragender Sterblicher“, daß die verderblichen Winter im Begriffe sind, auf die materielle Welt zu fallen, und daß alles Leben zu Grunde gehen wird. Dies ist die altpersische Symbolik für die „Flut“ und die bevorstehende Umwälzung zur Atlantis, welche jede Rasse der Reihe nach hinwegschwemmt. Gleich Vaivasvata Manu und Noah macht Yima einen Vara eine Einschließung, eine Arche - nach der Anleitung des Gottes, und bringt dahin den Samen eines jeglichen lebenden Geschöpfes, der Tiere, und der „Feuer“. Für diese „Erde“ oder neuen Kontinent wurde Zarathushtra der Gesetzgeber und Herrscher. Dies war die Vierte Rasse in ihrem Anfange, nachdem die Menschen der Dritten auszusterben begannen. Bis dahin war, wie oben gesagt, noch kein regelrechter Tod gewesen, sondern nur eine Umwandlung, denn die Menschen hatten noch keine Persönlichkeit. Sie hatten Monaden - „Atem“ des Einen Atems, ebenso unpersönlich wie die Quelle, aus welcher sie hervorgingen. Sie hatten Körper, oder vielmehr Schatten von Körpern, welche sündelos waren, daher karmalos. Daher konnten, da es keinen Kâma Loka - am allerwenigsten ein Nirvâna oder auch nur Devachan - für die „Seelen“ von Menschen gab, welche keine persönlichen Egos hatten, keine dazwischenliegenden Perioden zwischen den Inkarnationen sein. Phönixgleich stand der ursprüngliche Mensch aus seinem alten in einen neuen Körper wieder auf. Jedesmal, und mit jeder neuen Generation, wurde er fester, körperlich vollkommener, entsprechend dem Entwicklungsgesetze, welches das Gesetz der Natur ist. Der Tod kam mit dem vollständigen physischen Organismus, und mit ihm - der moralische Verfall. Diese Erklärung zeigt wiederum eine alte Religion in ihrer Symbologie mit der Universalen Lehre übereinstimmend. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/645.htm (1 of 2)20.06.2005 17:29:32 ABTEILUNG XI An anderer Stelle sind die ältesten persischen Überlieferungen, die Überreste des Mazdeanismus der noch älteren Magier gegeben, und einige von ihnen erklärt. Die Menschheit ging nicht aus einem einzigen Paare hervor. Auch gab es niemals einen ersten Menschen - weder Adam noch Yima - sondern nur eine erste Menschheit. Das mag, oder mag nicht ein „gemäßigter Polygenismus“ sein. Sobald einmal sowohl die Schöpfung aus nichts (ein Widersinn) als auch ein übermenschlicher Schöpfer oder Schöpfer in der Mehrzahl (eine Thatsache) von der Wissenschaft abgethan sind, bietet der Polygenismus nicht mehr Schwierigkeiten oder Unbequemlichkeiten - eher weniger von einem wissenschaftlichen Gesichtspunkt aus - als der Monogenismus. In der That ist er so wissenschaftlich wie irgend eine andere Behauptung. Denn in seiner Einleitung zu Nott und Gliddon´s Typen der Menschheit erklärt Agassiz seinen Glauben an eine unbestimmte Anzahl von „getrennt erschaffenen ursprünglichen Menschenrassen“; und bemerkt, daß, „während in jeder zoologischen Provinz die Tiere von verschiedener Art sind, der Mensch trotz der Mannigfaltigkeit seiner Rassen immer ein und dasselbe Menschenwesen bildet“. Der Occultismus bestimmt und beschränkt die Zahl der ursprünglichen Rassen auf sieben, wegen der sieben „Vorfahren“, oder Prajâpatis, der Entwickler der Wesen. Diese sind weder Götter, noch übernatürliche Wesen, sondern vorgeschrittene Geister von einem anderen und niedrigeren Planeten, die auf diesem Planeten wiedergeboren wurden und ihrerseits in der gegenwärtigen Runde die gegenwärtige Menschheit hervorbrachten. Diese Lehre ist wieder bestätigt durch eines von ihren Echos - unter den Gnostikern. In ihrer Anthropologie und Genesis des Menschen lehrten sie, daß „eine gewisse Schar von sieben Engeln“ die ersten Menschen bildeten, welche nichts besseres waren als sinnlose, riesige, schattenartige Formen - „ein bloßer sich schlängelnder Wurm“(!), schreibt Iraeneus [70] , welcher wie gewöhnlich die Metapher für die Wirklichkeit nimmt. [70] I. XXIV. 1. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/645.htm (2 of 2)20.06.2005 17:29:32 ABTEILUNG XI D. DIE SIEBENHEIT IN DEN EXOTERISCHEN WERKEN. Wir können jetzt andere alte Schriften untersuchen und sehen, ob sie die siebenfältige Einteilung enthalten, und wenn so, bis zu welchem Grade. Verstreut in tausenden von anderen Sanskrittexten, von denen einige noch ungeöffnet, andere sogar unbekannt sind, sowie auch in allen Purânen eben so sehr, wenn nicht noch viel mehr als selbst in der jüdischen Bibel, spielen die Zahlen sieben und neunundvierzig (7 x 7) eine höchst hervorragende Rolle. In den Purânen finden sie sich von den sieben Schöpfungen in den ersten Kapiteln bis herab zu den sieben Strahlen der Sonne am schließlichen Pralaya, welche sich zu sieben Sonnen erweitern und das Material des ganzen Weltalls aufsaugen. So hat das Matsya Purâna: Zum Zwecke der Verkündung der Veden erzählte Vishnu am Beginne eines Kalpa dem Manu die Geschichte des Narasimha und die Ereignisse von sieben Kalpas. [71] Dann wieder zeigt dasselbe Purâna folgendes: In allen Manvantaras erscheinen Klassen von Rishis [72] zu sieben und sieben, und nachdem sie eine Vorschriftensammlung für Gesetz und Sittlichkeit aufgestellt haben, gehen sie zur Seligkeit ein. [73] Die Rishis jedoch stellen viele andere Dinge außer lebenden Weisen vor. In Dr. Muris Übersetzung des Atharva Veda lesen wir: 1. Die Zeit trägt (uns) vorwärts, ein Roß mit sieben Strahlen, tausend Augen, unvergänglich, voll Fruchtbarkeit. Einsichtsvolle Weise besteigen es; seine Räder sind alle Welten. 2. So bewegt sich die Zeit auf sieben Rädern; sie hat sieben Naben; Unsterblichkeit ist ihre Achse. Sie ist gegenwärtig alle diese Welten. Die Zeit treibt vorwärts den ersten Gott. 3. Ein voller Krug ist enthalten in der Zeit. Wir sehen sie in vielen Formen existieren. Sie ist alle diese Welten in der Zukunft. Man nennt sie „Zeit in dem höchsten Himmel“. [74] Man füge dem nun den folgenden Vers aus den esoterischen Büchern hinzu: Raum und Zeit sind eins. Raum und Zeit sind namenlos, denn sie sind das unerkennbare TAT, welches nur durch seine sieben Strahlen empfunden werden kann - welche die http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/647.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:33 ABTEILUNG XI sieben Schöpfungen sind, die sieben Welten, die sieben Gesetze u. s. w. Erinnert man sich daran, daß die Purânen die Wesensgleichheit des Vishnu mit Zeit und Raum betonen, [75] und daß selbst das rabbinische Symbol für Gott Maqom ist, der „Raum“, so wird es klar, warum für Zwecke einer sich offenbarenden Gottheit - Raum, Stoff und Geist - der eine Mittelpunkt zum Dreieck und zur Vierheit - dem vollkommenen Würfel - somit sieben wurde. Selbst der Pravaha Wind - die mystische und occulte Kraft, welche dem Laufe der Sterne und Planeten den Anstoß giebt und ihn regelt - ist siebenfältig. Das Kûrma und das Linga Purâna zählen sieben Hauptwinde jenes Namens auf, welche Winde die Prinzipien des kosmischen Raumes sind. [76] Sie sind eng verknüpft mit Dhruva [77] (jetzt Alpha), dem Polstern, welcher seinerseits mit der Hervorbringung verschiedener Phänomene durch kosmische Kräfte verknüpft ist. So ist die Zahl von den sieben Schöpfungen, sieben Rishis, Zonen, Kontinenten, Prinzipien u. s. w. in den ârischen Schriften hindurchgegangen durch indisches, ägyptisches, chaldäisches, griechisches, jüdisches, römisches und schließlich christliches mystisches Denken bis sie in jeder exoterischen Theologie landete und ihr unauslöschlich eingedrückt blieb. Die sieben alten Bücher, die von Ham aus der Arche Noah gestohlen und seinem Sohne Kush gegeben wurden, und die sieben ehernen Säulen des Ham und Cheiron sind ein Wiederschein und eine Erinnerung an die sieben ursprünglichen Mysterien, die entsprechend den „sieben geheimen Emanationen“ eingerichtet sind, den sieben Tönen, und sieben Strahlen - den geistigen und siederischen Modellen der siebentausendmal sieben Kopien derselben in späteren Äonen. Die geheimnisvolle Zahl ragt sodann hervor in den nicht weniger geheimnisvollen Maruts. Das Vâyu Purâna zeigt, und der Harivamsha bestätigt in Bezug auf die Maruts die ältesten sowie unbegreiflichsten aller sekundären oder niederen Götter im Rig Veda: Daß sie in jedem Manvantara (Runde) ihrer sieben mal sieben (oder neunundvierzig) geboren werden; daß in jedem Manvantara viermal sieben (oder achtundzwanzig) Befreiung erlangen, aber daß ihre Stellen ausgefüllt werden von Personen, die in jenem Charakter wiedergeboren werden. [78] [71] Vishnu Purâna, Wilson´s Übers., I. LXXX. [72] Wie Parâshara sagt: „Diese sind die sieben Personen, durch welche in den verschiedenen Manvantaras geschaffene Wesen geschützt worden sind. Weil die ganze Welt von der Kraft der Gottheit durchdrungen worden ist, wird sie Vishnu http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/647.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:33 ABTEILUNG XI genannt von der Wurzel Vish, ,eintreten’ oder ,durchdringen’; denn alle die Götter, die Manus, die sieben Rishis, die Söhne der Manus, die Indras, die Herren der Götter, sind alle nur die personificierte Macht (Vibhûtayah, Kräfte) des Vishnu.“ (Ebenda, III. 18, 19.) Vishnu ist das Weltall; und das Weltall selbst wird im Rig Veda in sieben Regionen geteilt - der eine genügende Autorität sein sollte, auf jeden Fall für die Brâhmanen. [73] Ebenda, III. 15. [74] Hymnus, XIX. 53. [75] Vishnu ist alles - die Welten, die Sterne, die Meere u. s. w. Vishnu „ist alles was ist, alles was nicht ist . . . (Aber) er ist keine Substanz (Vastubhûta).“ (Vishnu Purâna, Buch II, Cap. XII.; Wilsons Übers., II. 309). „Das, was die Leute den höchsten Gott nennen, ist nicht eine Substanz, sondern die Ursache derselben; nicht eine die hier, dort, oder anderwärts ist, nicht das was wir sehen, sondern das in dem alles ist - der Raum. [76] Vishnu Purâna, Wilsons Übers., II. 306. [77] Daher heißt es in den Purânen, daß der nächtliche Anblick des Dhruva, des Polarsterns und des himmlischen Meerschweins (Sishumâra, eines Sternbildes) „jegliche Sünde sühnt, welche während des Tages begangen wurde.“ (Ebenda, p. 306.) Thatsache ist, daß die Strahlen der vier Sterne in dem „Kreise der beständigen Erscheinung“ - des Agni, Mahendra, Kashyapa und Dhruva, die in den Schwanz des kleinen Bären (Sishumâra) versetzt sind - auf eine gewisse Art und auf einen gewissen Gegenstand focussiert, außerordentliche Resultate hervorbringen. Die Astromagier von Indien werden verstehen, was gemeint ist. [78] Ebenda, III. 15 http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/647.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:33 ABTEILUNG XI Was sind die Maruts in ihrer esoterischen Bedeutung, und wer jene Personen „wiedergeboren in jenem Charakter“? Im Rig und anderen Veden werden die Maruts als die Sturmgötter und die Freunde und Bundesgenossen des Indra dargestellt; sie sind die „Söhne des Himmels und der Erde“. Dies führte zu einer Allegorie, welche sie zu Kindern des Shiva, des großen Schutzherrn der Yogîs macht: Der Mahâ Yogî, der große Asket, in welchem die höchste Vollkommenheit harter Buße und abstrakter Meditation vereinigt sind, wodurch die unbeschränktesten Kräfte erworben werden, Wunder gethan werden, die höchste geistige Erkenntnis erlangt wird, und Vereinigung mit dem großen Geiste des Weltalls schließlich gewonnen wird. [79] Im Rig Veda ist der Name Shiva unbekannt, aber der entsprechende Gott wird Rudra genannt, ein Name, der für Agni, den Feuergott benützt wird, und die Maruts werden darin seine Söhne genannt. Im Râmâyana und in den Purânen erhält ihre Mutter Diti - die Schwester oder Ergänzung, und eine Form der Aditi begierig, einen Sohn zu erhalten, welcher den Indra vernichten sollte, von dem Weisen Kashyapa die Auskunft, daß sie einen solchen Sohn haben wird, wenn sie „mit durchaus frommen Gedanken und gänzlich reinem Körper“ das Kind in ihrem Schoße „durch hundert Jahre“ trägt. [80] Aber Indra vereitelt ihren Plan. Mit seinem Donnerkeil teilt er den Embryo in ihrem Schoße in sieben Teile, und dann teilt er jeden solchen Teil wiederum in sieben Stücke, welche die rasch beweglichen Gottheiten, die Maruts werden. [81] Diese Gottheiten sind nur ein anderer Aspekt, oder eine Entwicklung der Kumâras, welche patronymisch Rudras sind, gleich vielen anderen. [82] Diti, welche Aditi ist - wenn uns nicht das Gegenteil bewiesen wird - Aditi, sagen wir, oder Âkâsha in ihrer höchsten Form, ist der ägyptische siebenfältige Himmel. Jeder wahre Occultist wird verstehen, was dies bedeutet. Diti, wiederholen wir, ist das sechste Prinzip der metaphysischen Natur, die Buddhi des Âkâsha. Diti, die Mutter der Maruts, ist eine ihrer irdischen Formen, bestimmt, zu einer und derselben Zeit die Göttliche Seele im Asketen darzustellen, und das göttliche Streben der mystischen Menschheit nach Befreiung aus den Geweben der Mâyâ, und die folgende schließliche Seeligkeit. Indra ist jetzt erniedrigt, wegen des Kali Yuga, in welchem solche Bestrebungen nicht mehr allgemein sind, sondern abnormal geworden sind durch eine allgemeine Ausbreitung von Ahamkâra, dem Gefühle des Egoismus, oder der „Ich-bin-heit“ und Unwissenheit; aber im Anfange war Indra einer der größten Götter des indischen Pantheons, wie der Rig Veda zeigt. Surâdhypa, der „Führer der Götter“, ist herabgesunken von http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/649.htm (1 of 4)20.06.2005 17:29:33 ABTEILUNG XI Jishnu, dem „Führer der Himmlischen Schar“ - dem indischen St. Michael - zu einem Widersacher der Asketik, zum Feinde eines jeden heiligen Strebens. Er schein vermählt mit Aindrî (Indrânî), der Personifikation von Aindriyaka, der Entwicklung des sinnlichen Elementes, welche er ehelichte „wegen ihrer wollüstigen Reize“; worauf er anfing, himmlische weibliche Dämonen auszusenden, um die Leidenschaften der heiligen Männer, der Yogîs zu erregen, und „sie von den mächtigen Bußübungen abzuwenden, welche er fürchtete.“ Daher ist Indra, welcher jetzt als „der Gott des Firmamentes, die personifizierte Atmosphäre“ geschildert ist - in Wirklichkeit das kosmische Prinzip Mahat, und das fünfte menschliche Prinzip, Manas in seinem doppelten Aspekt - das in Zusammenhang steht mit Buddhi, und das sich selbst herabziehen läßt von dem Kâmaprinzip, dem Körper der Leidenschaften und Begierden. Dies zeigt sich dadurch, das Brahmâ dem besiegten Gotte sagt, daß seine häufigen Niederlagen Folgen des Karma und eine Bestrafung für seine Zügellosigkeit und die Verführung verschiedener Nymphen waren. In diesem letzteren Charakter sucht er, um sich selbst vor Vernichtung zu bewahren, das zukünftige „Kindlein“ zu vernichten, welches bestimmt ist, ihn zu besiegen - wobei das Kindlein natürlich den göttlichen und standhaften Willen des Yogî allegorisiert, der entschlossen ist, allen solchen Versuchungen zu widerstehen und so die Leidenschaften innerhalb seiner irdischen Persönlichkeit zu vernichten. Indra hat wiederum Erfolg, weil das Fleisch den Geist besiegt. [83] Er teilt den „Embryo“ (der neuen göttlichen Adeptschaft, neuerdings erzeugt von den Asketen der ârischen fünften Rasse) in sieben Teile (eine Bezugnahme nicht nur auf die sieben Unterrassen der neuen Wurzelrasse, in deren jeder ein Manu sein wird, [84] sondern auch auf die sieben Grade der Adeptschaft) und sodann jeden Teil in sieben Stücke - eine Anspielung auf die Manu-Rishis einer jeden Wurzelrasse, und selbst Unterrasse. Es scheint nicht schwierig wahrzunehmen, was darunter gemeint ist, daß die Maruts „viermal sieben“ Befreiungen in jedem Manvantara erlangen, und was unter jenen Personen, welche in jenem Charaker wiedergeboren werden, nämlich in dem der Maruts nach ihrer esoterischen Bedeutung, und welche „ihre Stellen ausfüllen“. Die Maruts repräsentieren (a) die Leidenschaften, welche in der Brust eines jeden Kanditaten stürmen und wüten, wenn er sich auf ein asketisches Leben vorbereitet - dies mystisch; (b) die occulten Kräfte, die verborgen sind in den mannigfaltigen Aspekten der niederen Prinzipien von Âkâsha - sein Körper oder Sthula Sharîra repräsentiert die irdische niedere Atmosphäre einer jeden bewohnten Kugel - dies mystisch und siderisch; (c) thatsächliche bewußte Existenzen, Wesen von einer kosmischen und psychischen Natur. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/649.htm (2 of 4)20.06.2005 17:29:33 ABTEILUNG XI [79] Dowsons Hindû Classical Dictionary, unter dem Worte „Shiva“, p. 298. [80] Vishnu Purâna, a. a. O., II. 78. [81] Im Râmâyana, ist es Bâla-Rama, Krishna´s älterer Bruder, der dies thut. [82] Mit Bezug auf den Ursprung von Rudra heißt es in verschiedenen Purânen, daß seine (geistige) Nachkommenschaft, die in ihm von Brahmâ geschaffen wurde, weder auf die sieben Kumâras beschränkt ist, noch auf die elf Rudras, u. s. w., sondern „unendliche Zahlen von Wesen umfaßt, welche an Person und Ausstattung gleich ihrem (jungfräulichen) Vater sind. Beunruhigt durch ihre Wildheit, Anzahl, und Unsterblichkeit, begehrt Brahmâ, daß sein Sohn Rudra Geschöpfe von einer anderen und zwar sterblichen Natur bilde.“ Rudrâ weigert sich zu schaffen, enthält sich, u. s. w., daher ist Rudra der erste Rebell. (Linga, Vâyu, Matsya, und andere Purânen.) [83] Nach dieser Darstellung wurde Diti im Dvâpara Yuga in ihren Absichten vereitelt - während jener Periode, da die vierte Rasse blühte. [84] Trotz der schrecklichen und offenbar beabsichtigten Verwechslung der Manus, Rishis, und ihrer Nachkommenschaft in den Purânen, ist ein Ding klar gemacht; es hat gegeben und wird geben sieben Rishis in einer jeden Wurzelrasse, die auch Manvantara genannt wird in den heiligen Büchern, geradeso wie es vierzehn Manus in jeder Runde giebt, indem die vorstehenden Götter, die Rishis und Söhne der Manus wesensgleich sind (siehe Vishnu Purâna, III. 1; Wilsons Übersetzung, III. 19). Sechs Manvantaras sind gegeben, das siebente ist unser eigenes, im Vishnu Purâna. Das Vâyu Purâna liefert die Namensbezeichnung der Söhne der vierzehn Manus in jedem Manvantara und der Söhne der sieben Weisen oder Rishis. Die letzteren sind die Nachkommenschaft der Vorfahren der Menschheit. Alle Purânen sprechen von den sieben Prajâpatis dieser Periode http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/649.htm (3 of 4)20.06.2005 17:29:33 ABTEILUNG XI oder Runde http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/649.htm (4 of 4)20.06.2005 17:29:33 ABTEILUNG XI Gleichzeitig ist Marut in occulter Sprechweise einer von den Namen, die jenen Egos von großen Adepten gegeben sind, welche dahingegangen und auch als Nirmânakâyas bekannt sind; jener Egos, für welche - da sie über die Täuschung hinaus sind - es kein Devachan giebt, welche, nachdem sie entweder freiwillig auf Nirvâna zu Gunsten der Menschheit verzichtet, oder es noch nicht erreicht haben, unsichtbar auf Erden zu verbleiben. Daher werden die Maruts [85] erstlich als die Söhne des Shiva-Rudra gezeigt, des Schutzherrn der Yogîs, dessen Drittes Auge (mystisch) vom dem Asketen erlangt werden muß, bevor er ein Adept wird; dann in ihrem kosmischen Charakter als die Untergebenen des Indra, und als seine Widersacher, unter verschiedenen Charakteren. Die „viermal sieben“ Befreiungen haben seine Beziehung auf die vier Runden, und die vier Rassen, welche der unseren vorangingen, in deren jeder Maruta-Jîvas (Monaden) wiedergeboren worden sind und schließliche Befreiung erlangt haben würden, wenn sie sich nur entschlossen hätten, sich dieselbe zu Nutzen zu machen. Aber anstatt dessen werden sie aus Liebe zum Wohle der Menschheit, die ohne diese äußere Hilfe noch hoffnungsloser in den Netzen der Unwissenheit und des Elendes sich abmühen würde, immer und immer wieder „in jenem Charakter“ wiedergeboren, und „füllen so ihre eigenen Stellen aus“. Wer sie sind, „auf Erden“ - weiß jeder Schüler der occulten Wissenschaft. Und er weiß auch, daß die Maruts Rudras sind, unter welchen auch die Familie des Tvashtri, eines Synonyms des Vishvakarman, des großen Schutzherrn der Initiierten einbegriffen ist. Dies giebt uns eine umfassende Kenntnis von ihrer wahren Natur. Dasselbe gilt für die siebenfältige Einteilung des Kosmos und der menschlichen Prinzipien. Die Purânen, zugleich mit anderen heiligen Texten, sind voll von Anspielungen darauf. Vor allem war das Weltenei, welches den Brahmâ enthielt, oder das Weltall, äußerlich mit sieben natürlichen Elementen bekleidet, die zuerst unbestimmt als Wasser, Luft, Feuer, Ether und drei geheime Elemente aufgezählt werden; dann heißt es, daß die „Welt“ „umgeben ist an jeder Seite“ von sieben Elementen, auch innerhalb des Eies - wie erklärt: Die Welt ist umgeben an jeder Seite, und oben, und unten, von der Schale des Eies (des Brahmâ) [Andakatâha]. [86] Rund um die Schale fließt das Wasser, welches umgeben ist vom Feuer; das Feuer von der Luft; die Luft vom Ether; der Ether vom Ursprunge der Elemente (Ahamkâra); der letztere von dem Universalen Gemüte, oder „Intellekt“, wie Wilson übersetzt. Das bezieht sich auf die Sphären des Daseins ebenso sehr wie auf die Prinzipien. Prithivî ist nicht unsere Erde, sondern die Welt, das Sonnensystem, und bedeutet die „breite“, die „weite“. In den Veden - den größten http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/651.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:34 ABTEILUNG XI aller Autoritäten, obwohl sie eines Schlüssels bedürfen, um richtig gelesen zu werden - werden drei irdische und drei himmlische Erden erwähnt, die gleichzeitig mit Bhûmi, unserer Erde, ins Dasein gerufen worden sind. Es wurde uns oft gesagt, daß sechs, nicht sieben die Zahl der Sphären, Prinzipien u. s. w. zu sein scheint. Wir antworten, daß in der That nur sechs Prinzipien im Menschen sind; da sein Körper kein Prinzip ist, sondern die Hülle, die Schale eines Prinzips. Ebenso ist es mit der Planetenkette; darin kann, esoterisch gesprochen, die Erde - ebensowohl wie die siebente, oder vielmehr vierte Ebene, eine welche als die siebente steht, wenn wir von dem ersten dreifachen Reiche der Elementale, die ihre Bildung beginnen, an zählen - außer Betrachtung gelassen werden, die (für uns) der einzige deutliche Körper von den sieben ist. Die Sprache des Occultismus ist verschiedenartig. Aber nehmen wir an, daß drei Erden nur, an Stelle von sieben, in den Veden gemeint sind, was sind jene drei, da wir doch nur von einer wissen? Offenbar muß eine occulte Bedeutung in dem betrachteten Satze enthalten sein. Sehen wir zu. Die „Erde, welche schwimmt“ auf dem universalen Ozean des Raumes, welche Brahmâ in den Purânen in sieben Zonen teilt, ist Prithivî, die Welt geteilt in sieben Prinzipien - eine kosmische Teilung, die metaphysisch genug aussieht, aber thatsächlich in ihren occulten Wirkungen physisch ist. Viele Kalpas später wird unsere Erde erwähnt, und sie wird ihrerseits wieder in sieben Zonen geteilt, entsprechend dem Gesetze der Analogie, welches die alten Philosophen leitete. Darnach finden wir auf ihr sieben Kontinente, sieben Inseln, sieben Ozeane, sieben Meere und Flüsse, sieben Berge, sieben Klimate u. s. w. [87] [85] „Châkshusha war der Manu der sechsten Periode (Dritten Runde und Dritten Rasse), in welcher Indra Manojava war“ - Mantradruma im Bhâgavata Purâna. (Vishnu Purâna, Wilsons Übers., III. 12.) Da eine vollständige Analogie zwischen der Großen Runde (Mahâkalpa), einer jeden von den sieben Runden, und einer jeden von den sieben großen Rassen in einer jeden von den Runden besteht - deshalb entspricht Indra in der sechsten Periode oder Dritten Runde dem Schlusse der Dritten Rasse, zur Zeit des Falles oder der Trennung der Geschlechter. Rudra, als der Vater der Maruts, hat viele Berührungspunkte mit Indra, dem Marutvân, oder „Herrn der Maruts“. Von Rudra heißt es, daß er seinen Namen wegen seines Weinens erhielt. Daher nannte ihn Brahmâ Rudra; aber er weinte noch siebenmal mehr und erhielt so sieben andere http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/651.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:34 ABTEILUNG XI Namen - von denen er während einer jeden „Periode“ einen benützt. [86] Ebenda, II. 231. [87] Im Vishnu Purâna, Buch II. Kap. IV. (Wilson, II. 205), heißt es, daß die „Erde“, „mit ihren Kontinenten, Bergen, Ozeanen und äußerer Schale fünfzig Karors (fünfhundert Millionen) von Yojanas an Ausdehnung hat;“ wozu der Übersetzer bemerkt: „Dies umfaßt die planetarischen Sphären; denn der Durchmesser der sieben Zonen und Ozeane - wovon jeder denselben Durchmesser hat wie der Kontinent, den er umschließt, und jeder folgende Kontinent den doppelten Durchmesser besitzt vom vorangehenden - beläuft sich nur auf zwei Karors oder vierundfünfzig Lakhas. . . . ,So oft irgend welche Widersprüche in verschiedenen Purânen beobachtet werden, so sind sie . . . Unterschieden von Kalpas und dergleichen zuzuschreiben’.“ „Dergleichen“ sollte lauten „der occulten Bedeutung“, eine Erklärung, welche vom Kommentator unterdrückt wurde, welcher für exoterische, sektiererische Zwecke schrieb, und vom Übersetzer aus verschiedenen anderen Gründen mißverstanden wurde, deren geringster - Unkenntnis der esoterischen Philosophie ist. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/651.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:34 ABTEILUNG XI Ferner findet man nicht nur in den indischen Schriften und in der indischen Philosophie Bezugnahmen auf die sieben Erden, sondern auch in den persischen, phönizischen, chaldäischen und ägyptischen Kosmogonien, und selbst in der rabbinischen Litteratur. Der Phönix [88] - von den Hebräern Onech, [korrekter Abdruck siehe Buch] genannt, von Phenoch, Enoch, dem Symbole eines geheimen Zyklus und Initiation, und von den Türken Kerkes - lebt tausend Jahre, worauf er eine Flamme entzündet und sich selbst vernichtet; und dann, aus sich selbst wiedergeboren, lebt er weitere tausend Jahre, und so fort bis siebenmal sieben, [89] worauf der Tag des Gerichtes kommt. Die „siebenmal sieben“, oder neunundvierzig, sind eine durchsichtige Allegorie und eine Anspielung auf die neunundvierzig Manus, die sieben Runden, und die siebenmal sieben menschlichen Cyklen in jeder Runde auf jeder Kugel. Der Kerkes und der Onech stehen für einen Rassencyklus, und der mystische Baum Ababel, der „Vater Baum“ im Korân, entsendet neue Zweige und Vegetation bei jeder Auferstehung des Kerkes oder Phönix; der „Tag des Gerichtes“ bedeutet einen kleineren Pralaya. Der Verfasser des Buches Gottes und der Apokalypse glaubt: Der Phönix ist . . . ganz offenbar derselbe wie die Simorgh des persischen Romans; und der Bericht, welcher uns über diesen letzten Vogel gegeben ist, begründet noch entschiedener die Anschauung, daß der Tod und die Wiederbelebung des Phönix die aufeinanderfolgende Vernichtung und Wiederhervorbringung der Welt darstellen, was nach dem Glauben vieler durch die Wirkung einer feurigen Flut (und auch abwechslungsweise einer wässerigen) bewerkstelligt wurde. Als die Simorgh um ihr Alter gefragt wurde, benachrichtigte sie Caherman, daß diese Welt sehr alt ist, denn sie ist bereits sieben Male wieder gefüllt worden, mit Wesen, welche von den Menschen verschieden waren, und siebenmal entvölkert worden: [90] daß das Zeitalter des Menschengeschlechtes, in welchem wir uns jetzt befinden, siebentausend Jahre zu dauern hat, und daß sie selbst zwölf von diesen Umwälzungen gesehen habe, und nicht wisse, wie viel mehr sie noch zu sehen habe. [91] Das obige ist jedoch keine neue Behauptung. Von Bailly an, im letzten Jahrhundert, bis herab zu Dr. Kenealy, im gegenwärtigen, sind diese Thatsachen von einer Anzahl von Schriftstellern bemerkt worden; aber jetzt kann ein Zusammenhang zwischen dem persischen Orakel und dem nazarenischen Propheten hergestellt werden. Der Verfasser des Buches Gottes sagt: Die Simorgh ist in Wirklichkeit dasselbe wie der beflügelte Singh der Hindûs, http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/653.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:34 ABTEILUNG XI und der Sphinx der Ägypter. Es heißt, daß die erstere am Ende der Welt erscheinen wird . . . (als ein) gewaltiger Löwenvogel. . . . Von diesen haben die Rabbiner ihren Mythos von einem ungeheuren Vogel entlehnt, der manchmal auf der Erde steht, manchmal im Ozean wandelt . . . während sein Kopf den Himmel trägt; und mit dem Symbol haben sie auch die Lehre angenommen, auf welche es sich bezieht. Sie lehren, daß sieben aufeinanderfolgende Erneuerungen der Kugel stattfinden sollen; daß ein jedes wiederhervorgebrachtes System sieben Jahrtausende (?) dauern wird; und daß die Gesamtdauer des Weltalls 49 000 Jahre sein wird. Diese Ansicht, welche die Lehre von dem Vorherbestande eines jeden erneuerten Geschöpfes in sich schließt, können sie entweder während ihrer babylonischen Gefangenschaft gelernt haben, oder sie mag ein Teil der ursprünglichen Religion gewesen sein, die ihre Priester aus fernen Zeiten aufbewahrt hatten. [92] Das zeigt vielmehr, daß die initiierten Juden den Sinn entlehnt, und ihre nicht initiierten Nachfolger, die Talmudisten, denselben verloren, und die sieben Runden, und die neunundvierzig Rassen u. s. w. , falsch angewendet haben. Nicht nur ihre Priester, sondern auch jene von jedem anderen Lande. Die Gnostiker, deren verschiedenartige Lehren die zahlreichen Wiederhalle der einen ursprünglichen und allgemeinen Lehre sind, legen dieselben Zahlen unter einer anderen Form in den Mund Jesu, in der sehr occulten Pistis Sophia. Wir sagen noch mehr: selbst der christliche Herausgeber oder Verfasser der Offenbarung hat diese Überlieferung aufbewahrt und spricht von den sieben Rassen, von denen vier mit einem Teile der fünften dahingegangen sind, und zwei noch kommen sollen. Dies ist so klar festgestellt, als es nur sein kann. So sagt der Engel: Und hier ist der Sinn, da Weisheit zu gehöret. Die sieben Häupter sind sieben Berge, auf welchen das Weib sitzt. Und sind sieben Könige; fünf sind gefallen, und einer ist, und der andere ist noch nicht gekommen. [93] Wer, der mit der symbolischen Sprache der alten Zeit nur im mindesten vertraut ist, wird verfehlen, in den fünf Königen, die gefallen sind, die vier Wurzelrassen, die gewesen sind, und den Teil der Fünften, welche jetzt ist zu sehen; und in dem anderen, der „noch nicht gekommen ist“, die Sechste und Siebente Wurzelrasse der Zukunft, sowie auch die Unterrassen von dieser unserer gegenwärtigen Rasse? Eine andere noch stärkere Anspielung auf die sieben Runden und die neunundvierzig Wurzelrassen, im Leviticus, wird anderwärts in Teil III zu finden sein. [94] http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/653.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:34 ABTEILUNG XI [88] Der Phoenix, obwohl im allgemeinen in Verbindung gebracht mit dem Sonnencyklus von 600 Jahren - dem westlichen Cyklus der Griechen und anderer Nationen - ist ein generisches Symbol für verschiedene Arten von Cyklen, indem Nullen weggenommen oder hinzugefügt werden, je nach dem Cyklus, welcher gemeint ist. [89] Siehe Buch Ali, russische Übersetzung. [90] Die Zeitform ist die Vergangenheit, weil das Buch allegorisch ist, und die Wahrheiten verhüllen soll, die es enthält. [91] Oriental Collections, II. 119; angeführt von Kenealy, a. a. O., pp. 175, 176. [92] Ebenda, a. a. O. [93] a. a. O., XVII. 9, 10. [94] Abteilung VI; Leviticus, XXIII. 15 ff. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/653.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:34 ABTEILUNG XI E. SIEBEN IN ASTRONOMIE, WISSENSCHAFT UND MAGIE. Wiederum steht die Zahl sieben in engem Zusammenhang mit der occulten Bedeutung der Plejaden, jener sieben Töchter des Atlas, „die sechs gegenwärtig, die siebente verborgen“. In Indien stehen sie in Zusammenhang mit ihrem Pflegekinde, dem Kriegsgotte Kârttikeya. Die Plejaden (im Sanskrit Krittikâs) gaben diesen Namen dem Gotte, indem Kârttikeya der Planet Mars ist, astronomisch. Als ein Gott ist er der Sohn des Rudra, geboren ohne das Dazwischentreten eines Weibes. Er ist hinwieder ein Kumâra, ein „jungfräulicher Jüngling“, der im Feuer aus dem Samen des Shiva - des Heiligen Geistes - erzeugt und daher Agni-bhû genannt wurde. Der verstorbene Dr. Kenealy glaubte, daß in Indien Kârttikeya das geheime Symbol des Narocyklus ist, welcher aus 600, 666 und 777 Jahren zusammengesetzt ist, je nachdem Sonnen- oder Mond-, göttliche oder sterbliche Jahre gezählt werden; und daß die sechs sichtbaren, oder die sieben thatsächlich vorhandenen Schwestern, die Plejaden, zur Vollendung dieses geheimsten und geheimnisvollsten aller astronomischen und religiösen Symbole notwendig sind. Daher wurde, wenn die Erinnerung an ein besonderes Ereignis beabsichtigt war, Kârttikeya von altersher als ein Kumâra, ein Asket, mit sechs Häuptern dargestellt - je eins für jedes Jahrhundert des Naros. Wenn die Symbolik für ein anderes Ereignis gebraucht wurde, dann sieht man, in Verbindung mit den sieben Himmelsschwestern, Kârttikeya begleitet von Kaumâri oder Senâ, seinem weiblichen Aspekt. Er reitet dann auf einem Pfau, dem Vogel der Weisheit und occulten Erkenntnis, und dem indischen Phönix, dessen griechische Beziehung zu den 600 Jahren des Naros wohlbekannt ist. Ein sechsstrahliger Stern (doppeltes Dreieck), ein Svastika, eine sechsund gelegentlich siebenzackige Krone ist auf seiner Stirne; der Pfauenschweif stellt die Sternenhimmel dar; und die zwölf Zeichen des Tierkreises sind an seinem Körper verborgen; deshalb heißt er auch Dvâdasha-kara, der „zwölfhändige“, und Dvâdashâkasha, der „zwölfäugige“. Als Shakti-dhara jedoch, als „Speerhälter“, und als der Besieger von Târaka, Târaka-jit, zeigt er sich am berühmtesten. Da die Jahre des Naros in Indien auf zweierlei Arten gezählt werden, entweder nach hundert „Jahren der Götter“ (göttlichen Jahren), oder hundert „sterblichen Jahren“, so können wir die ungeheure Schwierigkeit sehen, welche die Nichtinitiierten haben, zu einem richtigen Verständnisse dieses Cyklus zu gelangen, der in der Offenbarung des St. Johannes eine so wichtige Rolle spielt. Er ist der wahrhaft apokalyptische Cyklus, weil er von verschiedener Länge ist und sich auf verschiedene vorhistorische Ereignisse bezieht, und in keiner der zahlreichen Spekulationen über denselben haben wir irgend mehr als ein paar annähernde Wahrheiten gefunden. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/654.htm (1 of 2)20.06.2005 17:29:35 ABTEILUNG XI Gegen die von den Babyloniern für ihre göttlichen Zeitalter in Anspruch genommene Dauer ist hervorgehoben worden, daß Suidas zeigt, daß die Alten in ihren chronologischen Berechnungen Tage für Jahre zählten. An Suidas und seine Autorität appelliert Dr. Sepp in seinem scharfsinnigen Plagiat - das wir bereits aufgedeckt haben - der indischen Ziffern 432. Diese geben sie in tausenden und Millionen von Jahren, der Dauer ihrer Yugas, aber Sepp ließ sie auf 4320 Mondjahre zusammenschrumpfen, [95] „vor der Geburt Christi“, wie in den siderischen, abgesehen von den unsichtbaren, Himmeln „vorherbestimmt“ und durch keine andere Gewähr für diese Behauptung als seine eigenen Spekulationen, und er war kein Initiierter, daß er 4477 Jahre regierte, oder 4477 Tage, wie er meint, oder wieder in Jahren ausgedrückt 12 Jahre, 3 Monate, und 7 Tage; er hat jedoch 5 Tage in seinem Original - und begeht so selbst in einer so leichten Berechnung einen Fehler. [96] Es ist wahr, es sind auch anderer alte Schriftsteller ähnlicher irrtümlicher Spekulationen schuldig: Kalisthenes z. B., welcher den astronomischen Beobachtungen der Chaldäer nur 1903 Jahre zuschreibt, während Epigenes 720 000 Jahre anerkennt. [97] Die Gesamtheit dieser Hypothesen, die von profanen Schriftstellern aufgestellt wurden, ist einem Mißverständnisse zuzuschreiben. Die Chronologie der westlichen Völker, der alten Griechen und Römer, war aus Indien entlehnt. Nun heißt es in der tamilischen Ausgabe des Bagavadam, daß 15 Sonnentage ein Paccham machen; 2 Pacchams oder 30 Tage machen einen Monat der Sterblichen, was nur ein Tag der Pitara Devatâ oder Pitris ist. Wiederum bilden 2 dieser Monate einen Rûdû, 3 Rûdûs machen ein Ayanam, und 2 Ayanams ein Jahr der Sterblichen, welches nur ein Tag der Götter ist. Nach solchen mißverstandenen Lehren haben einige Griechen sich eingebildet, daß alle initiierten Priester Tage im Jahre umgewandelt haben! [95] Vie de Notre Seigneur Jésus-Christ, Einleitung; angeführt von De Mirville, Pneumatologie, IV. 50. [96] Siehe Suidas unter dem Worte [korrekter Abdruck siehe Buch]. [97] Plinius, Hist. Nat., VII. 56. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/654.htm (2 of 2)20.06.2005 17:29:35 ABTEILUNG XI Dieser Irrtum der alten griechischen und lateinischen Schriftsteller wurde reich an Wirkungen in Europa. Am Schlusse des vergangenen und am Anfang des gegenwärtigen Jahrhunderts bauten Bailly, Dupuis, und andere im Vertrauen auf die absichtlich verstümmelten Berichte indischer Chronologie, die von gewissen skrupellosen und übereifrigen Missionären aus Indien gebraucht waren, eine ganz phantastische Theorie über den Gegenstand auf. Weil die Hindûs aus dem halben Mondumlauf ein Zeitmaß gemacht hatten; und weil ein aus nur fünfzehn Tagen zusammengesetzter Monat, wovon Quintus Curtius spricht, [98] sich in der indischen Litteratur erwähnt findet, deshalb wird es eine festgestellte Thatsache, das ihr Jahr nur ein halbes Jahr war, wenn es nicht ein Tag genannt wurde! Auch die Chinesen teilten ihren Tierkreis in vierundzwanzig Teile und daher das Jahr in vierundzwanzig vierzehntägige Perioden, aber eine solche Berechnung hinderte und hindert sie nicht, ein astronomisches Jahr zu haben, das genau dasselbe ist, wie das unsere. Sie haben auch eine Periode von 60 Tagen - den südindischen Rûdû - bis zum heutigen Tage in einigen Provinzen. Obendrein nennt Diodorus Siculus [99] „dreißig Tage ein ägyptisches Jahr“, oder jene Periode, während welcher der Mond einen vollständigen Umlauf vollbringt. Plinius und Plutarch [100] sprechen beide davon; aber es ist vernunftgemäß, daß die Ägypter, welche Astronomie ebenso gut verstanden wie irgend eine andere Nation, den Mondmonat aus 30 Tagen bestehen ließen, wenn er bloß 28 Tage und Bruchteile lang ist? Diese lunare Periode hatte sicherlich ebensowohl eine occulte Bedeutung, als das Ayanam und der Rûdû der Hindûs sie auch hatten. Das Jahr von zweimonatlicher Dauer, und auch die Periode von 60 Tagen, war ein allgemeines Zeitmaß im Altertume, wie Bailly selbst in seinem Traité de l ´Astronomie Indienne et Orientale zeigt. Die Chinesen teilten, nach ihren eigenen Büchern, ihr Jahr in zwei Teile, von einer Tages- und Nachtgleiche zur andern; [101] die Araber teilten vor alters das Jahr in sechs Jahreszeiten, welche eine jede aus zwei Monaten zusammengesetzt war; in dem chinesischen astronomischen Werk mit Namen Kui-tche heißt es, daß zwei Monde ein Zeitmaß ausmachen, und sechs Maße ein Jahr; und bis zum heutigen Tage haben die Eingeborenen von Kamtschatka ihre Jahre von sechs Monaten, wie damals, als Abbé Chappe sie besuchte. [102] Aber ist all dies irgend ein Grund für die Behauptung, daß die indischen Purânen, wenn sie von einem Sonnenjahr sprechen, einen Sonnentag meinen! Die Kenntnis der Naturgesetze, welche sieben sozusagen zur Wurzel-Naturzahl in der geoffenbarten Welt, oder zum mindesten in unserem gegenwärtigen irdischen Lebenscyklus machen, und das wunderbare Verständnis ihrer Wirkungen enthüllen den Alten soviele von den Geheimnissen der Natur. Diese http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/657.htm (1 of 4)20.06.2005 17:29:35 ABTEILUNG XI Gesetze wieder, und ihre Wirkungen auf der siderischen, irdischen und moralischen Ebene befähigten die alten Astronomen, die Dauer der Cyklen und ihre bezüglichen Einwirkungen auf den Gang der Ereignisse richtig zu berechnen; den Einfluß, den sie auf die Laufbahn und die Entwicklung der Menschengeschlechter haben werden, im vorhinein aufzuzeichnen - zu prophezeien, wie es genannt wird. Da Sonne, Mond und Planeten die niemals irrenden Zeitmesser sind, deren Kraft und Periodizität wohl bekannt waren, so wurden sie beziehungsweise der große Beherrscher und die großen Beherrscher unseres kleinen Systems in allen seinen sieben Bereichen oder „Wirkungssphären“. [103] Dies war so offenbar und auffällig, daß selbst viele moderne Männer der Wissenschaft, Materialisten sowohl als Mystiker, ihre Aufmerksamkeit auf dieses Gesetz gelenkt sahen. Ärzte und Theologen, Mathematiker und Psychologen haben zu wiederholten Malen die Aufmerksamkeit der Welt auf die Thatsache der Periodizität im Verhalten der „Natur“ gelenkt. Diese Zahlen werden in den Kommentaren mit folgenden Worten erklärt: Der Kreis ist nicht die „Eins“, sondern das „All“. In dem höheren (Himmel), dem undurchdringlichen Rajah [104] , wird er (der Kreis) eins, weil (er ist) der unteilbare, und kein Ton in ihm sein kann. Im zweiten (von den drei Rajamsi, oder den drei „Welten“) wird die Eins zur Zwei (männlich und weiblich), und Drei (mit dem Sohn oder Logos), und zur Heiligen Vier (der Tetraktys oder dem Tetragrammaton). In der dritten (der niederen Welt oder unserer Erde) wird die Zahl zur Vier, und Drei, und Zwei. Nimm die ersten zwei, und du erhältst die Sieben, die heilige Zahl des Lebens; vereinige (die letztere) mit dem mittleren Rajah, und du wirst die Neun haben, die heilige Zahl des Seins und Werdens. [105] Wenn die westlichen Orientalisten die wirkliche Bedeutung der rigvedischen Einteilungen der Welt - die zweifältige, dreifältige, sechs- und siebenfältige, und insbesondere die neunfältige Einteilung - erfaßt haben werden, wird das Geheimnis der auf Himmel und Erde, Götter und Menschen angewendeten cyklischen Einteilungen ihnen klarer werden, als es jetzt ist. Denn: Es giebt eine Harmonie der Zahlen in der ganzen Natur; in der Schwerkraft, in den Planetenbewegungen, in den Gesetzen von Wärme, Licht, Elektricität und chemischer http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/657.htm (2 of 4)20.06.2005 17:29:35 ABTEILUNG XI Verwandtschaft, in den Formen der Tiere und Pflanzen, in den Wahrnehmungen des Gemütes. In der That haben die moderne Naturwissenschaft und Physik eine Richtung nach einer Verallgemeinerung, welche die Grundgesetze von allem durch ein einfaches Zahlenverhältnis ausdrücken wird. Wir möchten auf Professor Whewells Philosophie der induktiven Wissenschaften hinweisen, und auf Herrn Hays Untersuchungen über die Gesetze der harmonischen Färbung und Form. Nach diesem hat es den Anschein, daß die Zahl sieben in den die harmonische Wahrnehmung von Form, Farben und Tönen regelnden Gesetzen hervorragt und, wahrscheinlich auch vom Geschmacke, wenn wir unsere Empfindungen dieser Art mit mathematischer Genauigkeit analysieren künnten. [106] [98] „Menses in quinos dies descripserunt dies“ (LVIII. 9). [99] Lib. I. c. 26. [100] Hist. Nat., VII. 48, und Leben des Numa, § 16. [101] Mém. Acad. Insc., XVI. c. 48; III. 183. [102] Voyage en Sibérie. III. 19. [103] Die Wirkungssphären der verbundenen Kräfte von Evolution und Karma sind: (1) die übergeistige oder noumenale; (2) die geistige; (3) die psychische; (4) die astroetherische; (5) die subastrale; (6) die vitale; und (7) die rein physische Sphäre. [104] Adbhutam, siehe Atharva Veda, X. 105. [105] Im Hindûtum, wie es von den Orientalisten aus dem Atharva Veda verstanden wird, beziehen sich die drei Rajamsi auf die drei „Schritte“ des Vishnu; sein aufsteigender höherer Schritt wurde nach der höchsten Welt unternommen (A. V., VII. 99, 1; vgl. I. 155, 5). Dies ist der Divo Rajah, oder der „Himmel“, wie sie glauben. Aber es ist außerdem noch etwas anderes im Occultismus. Der Satz pâreshu http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/657.htm (3 of 4)20.06.2005 17:29:35 ABTEILUNG XI gûhyeshu vrateshu (vgl. I. 155, 3, und IX. 75, 2, oder wiederum X. 114), im Atharva Veda ist erst zu erklären. [106] Medical Review, Juli 1844. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/657.htm (4 of 4)20.06.2005 17:29:35 ABTEILUNG XI Und dies in der That in solchem Grade, daß mehr als ein Arzt bestürzt von der durch sieben teilbaren periodischen Wiederkehr der Cyklen in der Zunahme und Abnahme verschiedener Krankheiten gestanden ist, und daß sich die Naturforscher bei der Erklärung dieses Gesetzes in größter Verlegenheit befunden haben. Geburt, Wachstum, Reife, Lebensfunktionen, heilsame Umwälzungen der Veränderung, Krankheiten, Verfall und Tod bei den Insekten, Reptilien, Fischen, Vögeln und Säugetieren, und selbst beim Menschen stehen mehr oder weniger unter der Herrschaft eines Gesetzes der Vollendung in Wochen (oder sieben Tagen). [107] Dr. Laycock erzählt in einer Schrift über die „Periodizität von Lebenserscheinungen“ [108] eine „höchst bemerkenswerte Illustration und Bestätigung des Gesetzes bei den Insekten.“ [109] In alledem bemerkt Herr Grattan Guinness sehr treffend, wie er die biblische Chronologie verteidigt: Und des Menschen Leben . . . ist eine Woche, eine Wochen von Jahrzehnten. „Die Tage unserer Jahre sind sechzig Jahre und zehn.“ Vereinigen wir das Zeugnis aller dieser Thatsachen, so sind wir gezwungen, zuzugeben, daß in der organischen Natur ein Gesetz der siebenfältigen Periodizität, ein Gesetz der Vollendung in Wochen vorherrscht. [110] Ohne die Schlußfolgernden und insbesondere die Voraussetzungen des gelehrten Begründers des „East London Institute for Home and Foreign Missions“ anzunehmen, nimmt die Schreiberin an und bewillkommt seine Untersuchungen über die occulte Chronologie in der Bibel; geradeso wie wir uns von den großen Errungenschaften der modernen Naturwissenschaft in der Welt des Physischen oder in allen kleineren Einzelheiten der materiellen Natur, verbeugen, während wir ihre Theorien, Hypothesen, und Verallgemeinerungen verwerfen. Es besteht ganz sicherlich ein occultes „chronologisches System in der hebräischen Schrift“, wofür die Kabbalah Bürgin ist; ferner besteht darin „ein System von Wochen“, das auf dem uralten indischen System beruht, welches noch in dem alten Jyotisha gefunden werden kann. [111] Und es giebt darin Cyklen der „Woche von Tagen“, der „Woche von Monaten“, von Jahren, von Jahrhunderten, und selbst von Jahrtausenden, und mehr noch: der „Woche von Jahren der Jahre.“ [112] Aber all dies kann in der Archaischen Lehre gefunden werden. Und wenn die gemeinsame Quelle der Chronologie in einer jeden http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/659.htm (1 of 5)20.06.2005 17:29:36 ABTEILUNG XI Schrift, wie sehr sie auch verschleiert ist, im Falle der Bibel geleugnet wird; dann wird gezeigt werden müssen, wie wir angesichts der sechs Tage und des siebenten (eines Sabbaths) dem entgehen können, die Kosmogonie der Genesis mit der purânischen zu verknüpfen. Denn die erste „Schöpfungswoche“ zeigt die Siebenförmigkeit ihrer Chronologie und verbindet sie so mit Brahmâs „sieben Schöpfungen.“ Das treffliche Buch aus der Feder des Herrn Grattan Guinness, in welchem er auf etwa 760 Seiten jede Probe dieser siebenförmigen Berechnung gesammelt hat, ist ein guter Beweis; denn wenn die biblische Zeitrechnung, wie er sagt, „durch das Gesetz der Wochen geregelt ist,“ und wenn sie siebenfältig ist, einerlei was die Maße der Schöpfungswoche und die Länge ihrer Tage sein mögen, und wenn schließlich „das biblische System Wochen von einer großen Verschiedenheit der Maßstäbe in sich schließt,“ dann ist dieses System als wesensgleich mit allen heidnischen Systemen nachgewiesen. Ferner ist der Versuch, zu zeigen, daß 4320 Jahre, in Mondmonaten, zwischen der „Schöpfung“ und der „Geburt“ vergangen sind, eine klare und unverkennbare Verknüpfung mit den 4 320 000 Jahren der indischen Yugas. Warum sollte man im anderen Falle solche Anstrengungen machen, um zu beweisen, daß diese Zahlen, welche vorzugsweise chaldäisch und indoârisch sind, eine solche Rolle im Neuen Testament spielen? Dies werden wir jetzt noch zwingender beweisen. [107] H. Grattan Guinness, F. R. G. S., in seinem Herannahenden Ende des Zeitalters, p. 258 (engl.). [108] Lancet, 1842, 1843. [109] Nach Anführung einer Anzahl von Beispielen aus der Naturgeschichte fügt der Doktor hinzu: „Die Thatsachen, die ich kurz angedeutet habe, sind allgemeine Thatsachen, und können nicht Tag für Tag bei so vielen Millionen von Tieren jeder Art statthaben, VON DER LARVE ODER DEM EI EINES WINZIGEN INSEKTES BIS HINAUF ZUM MENSCHEN, zu bestimmten Perioden, aus bloßen Zufall oder Zusammentreffen . . . Auf das ganze hin ist es, wie ich glaube, unmöglich, zu irgend einer weniger allgemeinen Schlußfolgerungen zu kommen, als zu der, daß bei Tieren Veränderungen alle dreiundeinhalb, sieben, vierzehn, einundzwanzig, oder achtundzwanzig Tage vorkommen, oder in irgend einer bestimmten Anzahl von http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/659.htm (2 of 5)20.06.2005 17:29:36 ABTEILUNG XI Wochen“ - oder siebenfältigen Cyklen. Wiederum sagt derselbe Dr. Laycock: „Welchen Typus das Fieber auch darbieten mag, so wird ein Paroxysmus am siebenten Tage sein . . . . der vierzehnte wird als ein Tag der Besserung bemerkenswert sein . . . (indem entweder Heilung oder Tod stattfindet). Wenn der vierte (Paroxismus) schwer ist, und der fünfte weniger, so wird die Krankheit mit dem siebenten Paroxismus enden, und . . . die Änderung zum bessern . . . wird sich am vierzehnten Tage zeigen . . . nämlich ungefähr um drei oder vier Uhr früh, wenn das System am schwächsten ist.“ (Approaching End of the Age, von H. Grattan Guinness, pp. 258-269, wo dies angeführt ist). Das ist reines „Wahrsagen“ mittels cyklischer Berechnungen, und steht im Zusammenhange mit chaldäischem Sternendienst und Astrologie. Somit wendet die materialistische Wissenschaft - in ihrer Medizin, der materialistischsten von allen unsere occulten Gesetze auf Krankheiten an, studiert mit ihrer Hilfe Naturgeschichte, anerkennt ihre Gegenwart als eine Thatsache der Natur, und muß doch notwendigerweise dieselben archaische Kenntnis geringschätzig behandeln, wenn sie von den Occultisten behauptet wird. Denn, wenn der geheimnisvolle Siebenfältige Cyklus ein Naturgesetz ist, und er ist eines, wie bewiesen; wenn es sich findet, daß er sowohl Evolution als auch Involution (oder Tod) beherrscht in den Bereichen der Entomologie, Ichthyologie und Ornithologie sowie im Bereiche der Säugetiere und Menschen - warum kann er nicht gegenwärtig und thätig sein im Kosmos, im allgemeinen, in seinen natürlichen (wenn auch occulten) Einteilungen von Zeit, Rassen und mentaler Entwicklung? Und warum ferner sollten sie nicht die ältesten Adepten diese cyklischen Gesetze unter allen ihren Aspekten studiert und durchaus verstanden haben? In der That stellt Dr. Stratton als physiologische und pathologische Thatsache fest, daß „in der Gesundheit der menschliche Puls rascher am Morgen als am Abend ist, an sechs Tagen unter sieben; und daß er am siebenten Tage langsamer ist.“ (Edinburgh Medical and Surgical Journal, Jan. 1843; ebenda, a. a. O.) Warum sollte also nicht ein Occultist dasselbe im kosmischen und irdischen Leben im Pulse des Planeten und Rassen nachweisen? - Dr. Laycock teilt das http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/659.htm (3 of 5)20.06.2005 17:29:36 ABTEILUNG XI Leben in drei große siebenfältige Perioden; in eine erste und eine letzte, von denen sich eine jede über 21 Jahre erstreckt, und die mittlere Periode oder der Höhepunkt des Lebens, welcher 28 Jahre dauert, oder viermal sieben. Er unterteilt die erste in sieben verschiedene Stadien, und die anderen zwei in drei kleinere Perioden und sagt: Die Grundeinheit der größeren Periode ist eine Woche von sieben Tagen, wobei jeder Tag zwölf Stunden beträgt, und die einfachen und zusammengesetzten Vielfachen dieser Einheit bestimmen die Länge dieser Perioden nach demselben Verhältnis, wie Vielfache der Einheit von zwölf Stunden die kleiner Perioden bestimmen. Dieses Gesetz verbindet alle periodischen Lebenserscheinungen, und verknüpft die an den niedrigsten Ringeltieren beobachteten Perioden mit jenen des Menschen selber, des höchsten unter den Vertebraten“ (Ebenda, p. 267). Wenn die Wissenschaft dies thut, warum sollte sie die occulte Mitteilung verachten, daß - um Dr. Laycocks Sprache zu gebrauchen - eine Woche der manvantarischen (lunaren) Vierzehntage, von vierzehn Tagen (oder sieben Manus), welche Vierzehntage von zwölf Stunden im Tage sieben Perioden oder sieben Rassen repräsentieren - jetzt vergangen sind? Diese Sprache der Wissenschaft paßt für unsere Lehre ausgezeichnet. Die Menschheit hat über „eine Woche von sieben Tagen, wovon jeder Tag zwölf Stunden hat“, gelebt, nachdem drei und eine halbe Rasse jetzt für immer dahingegangen sind, die Vierte versunken ist, und wir jetzt in der fünften Rasse sind. [110] a. a. O., p. 269. [111] Siehe wegen der Länge solcher Cyklen oder Yugas Vriddah Garga und andere alte astronomische Abschnitte (Jyoshita) ein. Sie variieren vom Cyklus zu fünf Jahren - welchen Colebrooke den „Cyklus der Veden“ der in den Anweisungen des Parâshara besonders angegeben ist, und „die Grundlage der Berechnung für größere größere Cyklen“ nennt (Miscell. Essays, I. 106 und 108) - bis hinauf zum Mahâ Yuga oder dem berühmten Cyklus von 4 320 000 Jahren. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/659.htm (4 of 5)20.06.2005 17:29:36 ABTEILUNG XI [112] Das hebräische Wort für „Woche“ ist sieben; und jegliche durch sieben geteilte Zeitlänge würde bei ihnen eine „Woche“ gewesen sein - selbst 49 000 000 Jahre, da dies sieben mal sieben Millionen ist. Aber ihre Berechnung ist durchaus siebenförmig. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/659.htm (5 of 5)20.06.2005 17:29:36 ABTEILUNG XI Der unparteiische Kritiker möge die zwei Berichte - das Vishnu Purâna und die Bibel vergleichen, und er wird finden, daß die „sieben Schöpfungen“ des Brahmâ die Grundlage der „Schöpfungswochen“ in der Genesis sind. Die zwei Allegorien sind verschieden, aber die Systeme sind beide auf ein und demselben Grundsteine aufgebaut. Die Bibel kann nur im Lichte der Kabbalah verstanden werden. Man nehme den Zohar, das „Buch des Verborgenen Geheimnisses“, wie sehr es jetzt auch entstellt ist, und vergleiche. Die sieben Rishis und die vierzehn Manus der sieben Manvantaras gehen aus Brahmâs Haupt hervor; sie sind seine „aus der Seele geborenen Söhne,“ und mit ihnen beginnt die Einteilung der Menschheit in ihre Rassen vom Himmlischen Menschen an, dem geoffenbarten Logos, welcher Brahmâ Prajâpati ist. Bei der Besprechung des „Schädels“ (Hauptes) des Makroprosopus, des Alten [113] (im Sanskrit ist Sanat eine Benennung des Brahmâ) sagt Ha Idra Rabba Qadisha oder die „Größere Heilige Versammlung,“ daß in einem jeden seiner Haare eine Quelle vesteckt ist, die aus seinem verborgenen Gehirn hervorgeht. Und es scheint und geht aus durch jenes Haar zu dem Haare des Mikroprosopus und aus diesem (welches die geoffenbarte Vierheit, das Tetragrammaton ist) ist sein Gehirn gebildet. Und von da geht jenes Gehirn aus auf dreißig und zwei Pfaden (oder der Dreiheit und der Zweiheit oder wiederum 432). Und wiederum: Dreizehn Haarlocken existieren auf der einen Seite und auf der anderen Seite des Schädels (d. i. sechs auf der einen und sechs auf der anderen, während die dreizehnte auch die vierzehnte ist, da sie mannweiblich ist); . . . und durch sie beginnt die Einteilung des Haares (die Einteilung der Dinge, der Menschheit und der Rassen.) [114] „Wir sind sechs Lichter, welche hervorstrahlen aus einem siebenten (Licht),“ sagt Rabbi Abba; „du bist das siebente Licht“ - die Zusammenfassung von uns allen fügt er hinzu, und spricht dabei von dem Tetragrammaton und seinen „sieben Genossen,“ welche er die „Augen des Tetragrammaton“ nennt. [115] Tetragrammaton ist Brahmâ Prajâpati, welcher vier Formen annahm, um vier Arten von oberen Geschöpfen zu schaffen, d. i. sich selbst vierfältigt oder zur geoffenbarten Vierheit machte; [116] darnach wird er wiedergeboren in den sieben Rishis, seinen Mânasaputras, den „aus der Seele geborenen Söhnen,“ http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/661.htm (1 of 5)20.06.2005 17:29:36 ABTEILUNG XI welche später neun, einundzwanzig, und so fort, wurden, und welche alle aus verschiedenen Teilen des Brahmâ geboren sein sollen. [117] Es giebt zwei Tetragrammatons: den Makroprosopus und den Mikroprosopus. Der erste ist das absolute vollkommene Quadrat, oder die Tetraktys innerhalb des Kreises, beides abstrakte Vorstellungen, und wird daher Ain - Nichtsein, d. i. unbegrenzbare oder unbedingte „Seinheit“ - genannt. Wenn er aber als Mikroprosopus oder der Himmlische Mensch, der Geoffenbarte Logos betrachtet, wird, so ist er das Dreieck im Quadrate - der siebenfältige Kubus, nicht der vierfältige oder das ebene Quadrat. Denn es steht geschrieben in der „Größeren Heiligen Versammlung“: Und deswegen wünschen die Kinder Israels zu fragen in ihren Herzen (zu wissen in ihren Gemütern), gleichwie geschrieben steht, Exodus XVII. 7: „Ist das Tetragrammaton unter uns, oder der Negativ Existierende?“ [118] - wo sie unterschieden zwischen dem Mikroprosopus, welcher Tetragrammaton genannt wird, und zwischen dem Makroprosopus, welcher Ain, der NegativExistierende genannt wird. [119] Daher ist Tetragrammaton die zur „Vier gemachte Drei und die zur Drei gemachte Vier, und wird auf dieser Erde durch seine sieben „Genossen“ oder „Augen“ repräsentiert - die „sieben Augen des Herrn.“ Mikroprosopus ist im besten Falle nur eine sekundäre geoffenbarte Gottheit. Denn „die Größere Heilige Versammlung“ sagt anderwärts: Wir haben gelernt, daß es zehn (Rabbis) [Genossen] waren, welche eintraten (in die Versammlung) [in den Sod, die „geheimnisvolle Versammlung oder das Mysterium“], und daß sieben herauskamen [120] [d. i. zehn für das ungeoffenbarte, sieben für das geoffenbarte Weltall]. 1158. Und als Rabbi Schimeon die Geheimnisse offenbarte, da fand sich niemand anwesend außer jene [sieben] (Genossen). Und Rabbi Schimeon nannte sie die sieben Augen des Tetragrammaton, sowie es geschrieben steht, Sach. III. 9: „Diese sind die sieben Augen [oder Prinzipien] des Tetragrammaton“ [- d.i. der vielfältige Himmlische Mensch, oder reine Geist ist aufgelöst in dem siebenfältigen Menschen, reinen Stoff und Geist]. [121] Somit ist die Tetrade der Mikroprosopus, und der letztere ist das männlich-weibliche Chokmah-Binah, die zweite und dritte Sephirah. Das Tetragrammaton ist die wahre Wesenheit der Zahl sieben, in ihrer irdischen Bedeutung. Sieben steht zwischen vier und neun - als Basis und Begründung, astral, unserer physischen Welt und des Menschen, in dem Reiche Malkuth. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/661.htm (2 of 5)20.06.2005 17:29:36 ABTEILUNG XI Für Christen und Gläubige sollte diese Bezugnahme auf Sacharja und insbesondere auf die Epistel Petri [122] entscheidend sein. In der alten Symbolik wird der „Mensch,“ insbesondere der „Innere Geistige Mensch“ ein „Stein“ genannt. Christus ist der Eckstein, und Petrus bezeichnet alle Menschen als „lebendige“ (lebende) Steine. Daher kann ein „Stein mit sieben Augen“ darauf nur einen Menschen bedeuten, dessen Konstitution (d. i. seine „Prinzipien“) siebenfältig ist. [113] Brahmâ schafft im ersten Kalpa, oder am ersten Tage, verschiedene „Opfertiere“ (Pashavah), oder die Himmelskörper und die Tierkreiszeichen, und „Pflanzen“, welche er bei Opfern am Beginne des Tretâ Yuga benützt. Die esoterische Bedeutung zeigt, daß er cyklisch vorgeht und astrale Vorbilder auf dem absteigenden geistigen Bogen und dann auf dem aufsteigenden physischen Bogen erschafft. Der letztere ist die Unterteilung einer zweifältigen Schöpfung, untergeteilt wieder in sieben absteigende und sieben aufsteigende Stufen des fallenden Geistes und der aufsteigenden Materie; das umgekehrte davon findet - wie in einem Spiegel, welcher die rechte nach der linken Seite reflektiert - in diesem unseren Manvantara statt. Es ist esoterisch dasselbe in der elohistischen Genesis (Kap. I), und in der jehovistischen Kopie, sowie in der indischen Kosmogonie. [114] a. a. O., vv. 70, 71, 80; The Kabbalah Unveiled, S. L. MacGregor Mathers, pp. 120, 121. [115] „Die Größere Heilige Versammlung“, v. 1160. [116] Siehe Vishnu Purâna, I. v. [117] Es ist sehr überraschend, Theologen und Orientalisten ihrem Unwillen Ausdruck geben zu sehen über den „verdorbenen Geschmack“ der indischen Mystiker, welche nicht zufrieden damit, die aus der Seele geborenen Söhne http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/661.htm (3 of 5)20.06.2005 17:29:36 ABTEILUNG XI des Brahmâ „erfunden“ zu haben, Rishis, Manus, und Prajâpatis aller Art aus verschiedenen Teilen des Körpers ihres ursprünglichen Vorfahren Brahmâ entspringen lassen. (Siehe Wilsons Fußnote in seinem Vishnu Purâna, I. 102). Weil das gewöhnliche Publikum mit der Kabbalah, dem Schlüssel und dem Wörterbuche zu den dichtverschleierten mosaischen Büchern nicht vertraut ist, deshalb glaubt die Geistlichkeit, daß die Wahrheit niemals herauskommen wird. Möge irgend jemand sich den englischen, hebräischen, oder lateinischen Texten der Kabbalah zuwenden, die jetzt von verschiedenen Gelehrten so trefflich übersetzt ist, und er wird finden, daß das Tetragrammaton , welches das hebräische I H V H ist, auch sowohl der „sephirothische Baum“ ist - d. i. alle Sephiroth enthält mit Ausnahme von Kether, der Krone - als auch der vereinigte Körper des Himmlischen Menschen (Adam Kadmon), aus dessen Gliedern das Weltall, und alles, was darin ist, emaniert. Ferner wird er finden, daß die Idee in den kabbalistischen Büchern, deren hervorragendste im Zohar das „Buch des verborgenen Geheimnisses“, und die „Größere“ und die „Kleiner Heilige Versammlung“ sind, gänzlich phallisch und viel roher ausgedrückt ist, als der vierfältige Brahmâ in irgend einem der Purânas. (Siehe The Kabbalah Unveiled, von S. L. MacGregor Mathers, Kap. XXII der „Kleinern Heiligen Versammlung“, betreffend die übrigbleibenden Glieder des Mikroprosopus.) Denn dieser „Baum des Lebens“ ist auch der „Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen“, dessen Hauptgeheimnis jenes der menschlichen Fortpflanzung ist. Die Auffassung, daß die Kabbalah die Geheimnisse des Kosmos oder der Natur erklärt, ist ein Irrtum; sie erklärt und enthüllt nur einige wenige Allegorien in der Bibel, und ist mehr esoterisch, als die letztere. [118] Vereinfacht in der englischen Bible: „Ist der Herr [!!] unter uns, oder nicht?“ [119] Vers 83; a. a. O., p. 121. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/661.htm (4 of 5)20.06.2005 17:29:36 ABTEILUNG XI [120] Übersetzer geben das Wort „Genosse“ (Engel, auch Adept) durch „Rabbi“ wieder, geradeso wie die Rishis Gurus genannt werden. Der Zohar ist, wenn möglich, noch occulter als das Buch Mosis; um das „Buch des verborgenen Geheimnisses“ zu lesen, bedarf man der Schlüssel, welche das echte chaldäische Buch der Zahlen liefert, das nicht mehr vorhanden ist. [121] Verse 1152, 1158, 1159; a. a. O., p.254. [122] I. Petri, II. 2-5. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/661.htm (5 of 5)20.06.2005 17:29:36 ABTEILUNG XI Um die Sieben in der Natur noch deutlicher zu zeigen, kann hinzugefügt werden, daß die Zahl sieben nicht nur die Periodizität der Lebenserscheinungen regiert, sondern daß man auch gefunden hat, daß sie die Reihe der chemischen Elemente beherrscht, und daß sie gleichermaßen in der Welt des Tones vorherrscht, und in jener der Farbe, wie sie uns durch das Spektroskop enthüllt ist. Diese Zahl ist der Faktor sine quo non in der Hervorbringung occulter astraler Phänomene. So wird man, wenn man die chemischen Elemente nach ihren Atomgewichten in Gruppen anordnet, finden, daß sie eine Aufeinanderfolge von Siebenerreihen bilden; das erste, zweite, u. s. w. Glied einer jeden Reihe hat in allen Eigenschaften eine große Ähnlichkeit mit dem entsprechenden Gliede der nächsten Reihe. Die folgende Tabelle, welche aus Hellenbachs Magie der Zahlen entnommen und richtig gestellt ist, zeigt dieses Gesetz und bestätigt vollständig die Schlußfolgerung, die er mit folgenden Worten zieht: Wir sind also . . . zur Erkenntnis gekommen, daß die chemische Mannigfaltigkeit, soweit wir in deren Wesen gedrungen sind, auf Zahlenverhältnissen beruhe, und überdies haben wir gefunden, daß in dieser chemischen Mannigfaltigkeit eine Gesetzmäßigkeit herrsche, für welche wir keinen Grund wissen; wir finden da eine Periodicität, welche unter der Herrschaft der Zahl sieben steht. Reihe I. Gruppe II. Gruppe III. Gruppe IV. Gruppe V. Gruppe VI. Gruppe VII. Gruppe C 12 N 14 O 16 F 19 H1 1 L7 Be 9·3 B 11 2 Na 23 Mg 24 Al 27·3 3 K 39 Ca 40 Se 44 Si 28 Ti 48 P 31 V 51 S 32 - Cl 35·4 Cr 52·4 Mn 54·8 Fe 56. Co 58·6 Ni 58. [Cu 63·3] 4 Cu 63·3 5 Rb 85·2 Sr 87·2 Zn 65 Ga 68·2 Y 89·5 http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/663.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:37 Ge 72 Zr 90 As 75 Nb 94 Se 78 Mo 96 Br 79·5 - 100 Ru 103. Rh 104 ABTEILUNG XI Pd 106 [Ag 107·6] 6 Ag 107·6 Cd 111·6 In 113·4 Sn 118 7 Cs 132·5 Ba 136·8 La 139 Ce 140 8 - 9 - - - - Er 170 Sb 122 Di 144 - - Te 125 - - Ta 182 J 126·5 - - - W 184 - - - - Os 196. Jr 196·7 Pt 196·7 [Au 197] 10 Au 197 Hg 200 Ti 240 Pb 206 Bi 210 - - Das achte Element in dieser Liste ist gewissermaßen die Oktave des ersten, und das neunte die des zweiten, und so fort; jedes Element ist in seinen Eigenschaften nahezu identisch mit dem entsprechenden Element in jeder der siebenfältigen Reihen; eine Erscheinung, welche das siebenfältige Gesetz der Periodizität hervorhebt. Wegen weiterer Einzelheiten wird der Leser auf Hellenbachs Werk verwiesen, wo auch gezeigt wird, daß diese Einteilung durch die spektroskopischen Eigenschaften der Elemente bestätigt wird. Es ist unnötig, im einzelnen auf die Zahl der Schwingungen einzugehen, welche die Noten der Tonskala bilden; sie sind der Skala der chemischen Elemente genau analog, und auch der Farbenskala, wie sie von dem Spektroskop entfaltet wird, obwohl wir im letzteren Falle nur mit einer Oktave zu thun haben, während wir sowohl in der Musik als auch in der Chemie eine Reihe von sieben Oktaven theoretisch dargestellt finden, von denen in beiden Wissenschaften sechs gänzlich vollständig und im gewöhnlichen Gebrauche sind. Um so Hellenbach zu citieren: Sichergestellt ist, daß vom Standpunkte der phänomenalen Gesetzmäßigkeit, auf welcher unser ganzes Wissen beruht, die Verbindungsgewichte, die Ton- und Lichtschwingungen auf eine gesetzmäßige Weise steigen, daß sie in sieben Reihen zerfallen, und daß die in den Reihen untereinander stehenden Größen nahe verwandt sind, d. h. nähere Beziehung zu einander haben, die sowohl einen ziffernmäßigen Ausdruck hat, als auch praktisch in der Chemie ihre Bestätigung findet, ganz analog mit den Tönen, wo der ziffernmäßige Ausdruck überdies noch durch das Ohr rectificiert wird. . . . Die unter der Herrschaft der Zahl sieben stehende Periodicität und Mannigfaltigkeit ist eine unleugbare und den Zufall überschreitende Thatsache, für welche ein zureichender Grund angenommen und gesucht werden muß. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/663.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:37 ABTEILUNG XI Wahrhaftig also, wie Rabbi Abba sagte: Wir sind sechs Lichter, welche aus einem siebenten (Licht) hervorleuchten; du (Tetragrammaton) bist das siebente Licht (der Ursprung) von uns allen. Denn sicherlich ist keine Beständigkeit in jenen sechs, ausgenommen (die sie herleiten) von dem siebenten. Denn alle Dinge hängen von dem siebenten ab. [123] [123] „Die Größere Heilige Versammlung“, vv. 1160, 1161; a. a. O., p. 255. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/663.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:37 ABTEILUNG XI Die alten und modernen westameriknischen Zuñi-Indianer scheinen ähnliche Ansichten gehegt zu haben. Ihre gegenwärtigen Gebräuche, ihre Überlieferungen und Aufzeichnungen deuten alle auf die Thatsache, daß seit unvordenklicher Zeit ihre politischen, sozialen und religiösen Einrichtungen dem siebenfältigen Prinzipe gestaltet waren und noch sind. So waren alle ihre alten Städte und Dörfer zu Haufen zu sechs rund um ein siebentes erbaut. Immer ist es eine Gruppe von sieben, oder von dreizehn, und immer umringen die sechs das siebente. Ebenso besteht ihre priesterliche Hierarchie aus sechs „Priestern des Hauses,“ die anscheinend zusammengefaßt sind in dem siebenten, welcher ein Weib ist, die “Priesterin-Mutter.“ Vergleiche dies mit den „sieben großen den Gottesdienst leitenden Priester,“ von denen in der Anugîtâ gesprochen wird, welcher Name exoterisch den „sieben Sinnen“ und esoterisch den sieben menschlichen Prinzipien gegeben ist. Woher diese Gleichheit der Symbolik? Sollen wir noch immer die Thatsache bezweifeln, daß Arjuna nach Pâtâla übersetzte, zu den Antipoden, nach Amerika, und dort Ulûpî heiratete, die Tochter des Nâga oder vielmehr Nargal-Königs? Nun aber zu den Zuñipriestern. Diese empfangen bis zum heutigen Tage einen jährlichen Tribut von Mais in sieben Farben. Während sie sich während des übrigen Teile des Jahres von den andern Indianern nicht unterscheiden, erscheinen sie an einem gewissen Tage sechs Priester und eine Priesterin - gekleidet in ihren priesterlichen Gewänder, von denen ein jedes die Farbe hat, die dem besonderen Gotte geweiht ist, welchem der Priester dient und welchen er personiifiziert; ein jeder von den sieben repräsentiert eine von den sieben Weltgegenden, und ein jeder empfängt Mais von der Farbe, welcher jener Weltgegend entspricht. So versinnbildlicht die weiße den Osten, weil aus dem Osten das erste Sonnenlicht kommt; die gelbe entspricht dem Norden, nach der Farbe der von dem Nordlichte gebildeten Flammen; die rote dem Süden, da aus dieser Gegend die Hitze kommt; die blaue steht für den Westen, als Farbe des stillen Ozeans, welcher im Westen liegt; schwarz ist die Farbe der niederen unterirdischen Prinzipien - der Finsternis; Mais mit Körnern von allen Farben in einem Zapfen repräsentieren die Farben der oberen Region - des Firmamentes mit seinen rosigen und gelben Wolken, strahlenden Sternen u. s. w. Der „gesprenkelte“ Mais, wobei jedes Korn alle Farben enthält, ist jener der „Priesterin-Mutter“ - indem das Weib in sich die Samen aller vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Rassen enthält; Eva ist die Mutter alles Lebendigen. Getrennt von diesen war die Sonne - die Große Gottheit - deren Priester das geistige Haupt der Nation war. Die Thatsachen wurden von Herrn Hamilton Cushing festgestellt, welcher, wie vielen bekannt ist, ein Zuñi wurde, mit ihnen lebte, in ihre religiösen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/665.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:38 ABTEILUNG XI Geheimnisse eingeweiht wurde, und mehr über sie erfahren hat, als irgend ein andere jetzt lebender Mensch. Sieben ist auch die große magische Zahl. In den occulten Aufzeichnungen heißt es, daß die in den Purânen und im Mahâbhârata erwähnte Waffe - das Âgneyâstra oder die „feurige Waffe,“ die von Aurva seinem Chelâ Sagara geschenkt wurde - aus sieben Elementen gebildet ist. Diese Waffe - die nach der Annahme einiger scharfsinniger Orientalisten eine „Rackete“ (!) gewesen ist - ist einer von den vielen Dornen im Auge unserer modernen Saskritisten. Wilson übt seinen Scharfsinn an derselben, auf verschiedenen Seiten seiner Specimens of the Hindû Theatre, und dann schließlich mißlingt ihm die Erklärung. Er kann nichts aus dem Âgneyâstra machen, denn er urteilt: Diese Waffen sind von sehr unverständlichem Charakter. Einige von ihnen werden gelegentlich als Wurfgeschosse geschwungen, aber im allgemeinen scheinen sie vom Individuum ausgeübte mystische Kräfte zu sein - wie z. B. einen Feind zu lähmen, oder seine Sinne tief in Schlaf zu versenken, oder Sturm und Regen und Feuer vom Himmel herabzubringen [124] . . . Man nimmt an, daß sie himmlische Gestalten annehmen, die mit menschlichen Fähigkeiten begabt sind. . . . Das Râmâyana nennt sie die Söhne des Krishâshva. [125] Die Shastra-devatâs, die „Götter der göttlichen Waffen“ sind nicht mehr die Âgneyâstras, die Waffen, als die Kanoniere der modernen Arttilerie die Kanonen sind, welche sie richten. Aber diese einfache Lösung schien dem hervorragenden Sanskritisten nicht eingefallen zu sein. Nichtsdestoweniger ist, wie er selbst von der waffenförmigen Nachkommenschaft des Krishâshva sagt, „der allegorische Ursprung der (Âgneyâstra) Waffen zweifellos der ältere.“ [126] Es ist der feurige Wurfspieß des Brahmâ. Die siebenfältigen Âgneyâstra sind, wie die sieben Sinne und die sieben Prinzipien, die durch die sieben Priester symbolisiert werden, von unermeßlichem Alter. Wie alt die Lehre ist, an welche die Theosophen glauben, wird die folgende Abteilung sagen. [124] Siehe pp. 445, 446, oben. [125] a. a. O., I. 297, 2. Auflage. [126] So ist es. Aber Agneyâstra sindfeurige „Wurfgeschosse“, nicht „schneidende“ http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/665.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:38 ABTEILUNG XI Waffen, da zwischen Shastra und Astra im Sanskrit ein gewisser Unterschied ist. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/665.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:38 ABTEILUNG XI F. DIE SIEBEN SEELEN DER ÄGYPTOLOGEN. Wenn man sich jenen Quellen der Belehrung zuwendet, der Natural Genesis und den Lectures des Herrn Gerald Massey, so werden die Beweise für das hohe Alter der in Untersuchung stehenden Lehre schlechterdings überwältigend. Daß der Glaube des Verfassers von dem unsern verschieden ist, kann die Thatsachen schwerlich entkräften. Er betrachtet das Symbol von einem rein natürlichen Standpunkt aus, der vielleicht ein wenig zu materialistisch ist, da er zu sehr jener eines eifrigen Evolutionisten und Anhängers der modernen darwinschen Dogmen ist. So zeigt er: Der Leser von Böhmes Büchern findet in denselben vieles in betreff dieser Sieben „Quellgeister“ und ursprünglichen Kräfte, die in der alchimistischen und astrologischen Phase der mittelalterlichen Mysterien als sieben Eigenschaften der Natur behandelt werden. . . . Die Anhänger Böhmes betrachten etwas derartiges als die göttliche Offenbarung seiner begeisterten Seherschaft. Sie wissen nichts von der natürlichen Genesis, der Geschichte und Fortdauer der „Weisheit“ [127] der Vergangenheit (oder ihrer zerbrochenen Glieder), und sind nicht im stande, die natürlichen Züge der alten „Sieben Geister“ unter ihrer modernen metaphysischen oder alchimistischen Maske zu erkennen. Ein zweites Bindeglied zwischen der Theosophie des Böhme und den physikalischen Ursprüngen ägyptischen Denkens ist in den Bruchstücken des Hermes Trismegistus erhalten. [128] Einerlei ob diese Leben illuminatisch, buddhistisch, kabbalistisch, gnostisch, freimaurerisch oder christlich genannt werden, die elementalen Typen können nur in ihren Anfängen wahrhaft erkannt werden. [129] Wenn die Propheten oder visionären Schausteller des Wolkenlandes zu uns kommen und ursprüngliche Inspiration zu haben behaupten und sie sprechen irgend etwas Neues aus, so beurteilen wir seinen Wert nach dem, was es an sich ist. Aber, wenn wir finden, daß sie uns den alten Stoff bringen, den sie nicht erklären können, und wir können es, so ist es natürlich, daß wir ihn vielmehr nach den ursprünglichen Bedeutungen beurteilen, als nach den spätesten Behauptungen. [130] Es ist nutzlos für uns, unseren späteren Gedanken aus den frühesten Typen der Ausdrucksweise herauszulesen, und dann zu sagen, daß die Alten das meinten! [131] Spitzfindige Auslegungen, die zu Lehren und Dogmen in der Theosophie geworden sind, müssen jetzt nach ihrem Ursprung in physikalischen Erscheinungen geprüft werden, damit wir ihre falschen Anmaßungen eines übernatürlichen Ursprunges oder übernatürlichen Wissens verwerfen können. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/666.htm (1 of 5)20.06.2005 17:29:38 ABTEILUNG XI [132] Aber der treffliche Verfasser des Buches der Anfänge und der Natürlichen Genesis thut - sehr zum Glück für uns - gerade das Gegenteil. Er beweist höchst siegreich unsere esoterischen (buddhistischen) Lehren, indem er sie als wesensgleich mit jenen von Ägypten zeigt. Der Leser möge nach seiner gelehrten Vorlesung über „Die sieben Seelen des Menschen“ urteilen. [133] Der Verfasser sagt: Die erste Form der mystischen Sieben fand man am Himmel dargestellt durch die Sieben Hauptsterne des Großen Bären, des Sternbildes, das von den Ägyptern der Mutter der Zeit und der sieben Elementalen Kräfte zugeschrieben wurde. [134] Geradeso, dann die Inder versetzten ihre sieben ursprünglichen Rishis in den großen Bären, und nennen dieses Sternbild die Wohnung der Saptarshi, Riksha und Chitrashikhandinas. Und ihre Adepten behaupten zu wissen, ob es bloß ein astronomischer Mythos ist, oder ein ursprüngliches Geheimnis, das eine tiefere Bedeutung hat, als es auf seiner Oberfläche zur Schau trägt. Es wird uns auch gesagt: Die Ägypter teilten die Fläche des Himmels bei Nacht in sieben Teile. Der ursprüngliche Himmel war siebenfältig. [135] So war es bei den Âriern. Man braucht bloß die Purânen über den Anbeginn des Brahmâ und seines Eies zu lesen, um dies zu sehen. Haben also die Ârier die Idee von den Ägyptern entlehnt? Aber, wie der Vortragende fortfährt: Die frühesten in der Natur erkannten Kräfte wurden als sieben an der Zahl gezählt. Diese wurden Sieben Elementale, Teufel [?] oder spätere Gottheiten. Sieben Eigenschaften wurden der Natur zugeschrieben - nämlich Stoff, Zusammenhang, Fluß, Gerinnung, Anhäufung, Stand und Teilung - und sieben Elemente oder Seelen dem Menschen. [136] All dies wurde in der esoterischen Lehre gelehrt, aber es wurde, wie bereits erwähnt, mit sieben, nicht zwei oder höchsten drei Schlüsseln ausgelegt und seine Geheimnisse aufgeschlossen; daher wirkten die Ursachen und ihre Wirkungen in der unsichtbaren oder mystischen sowohl, als auch in der psychischen Natur, und waren ebenso auf Metaphysik und Psychologie beziehbar gemacht, wie auf Physiologie. Wie der Verfasser sagt: http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/666.htm (2 of 5)20.06.2005 17:29:38 ABTEILUNG XI Ein Prinzip des Siebenens, sozusagen, wurde eingeführt, und die Zahl sieben lieferte einen heiligen Typus, der für mannigfaltige Zwecke verwendet werden konnte. [137] Und er wurde so verwendet. Denn: Die sieben Seelen des Pharaoh werden oft in den ägyptischen Texten erwähnt. . . . Sieben Seelen oder Prinzipien im Menschen wurden von unseren britischen Druiden identificiert. . . . Auch die Rabbiner ließen die Zahl der Seelen bis zu sieben ansteigen; ebenso thun die Karenen von Indien. [138] [127] Doch giebt es einige, welche etwas davon wissen mögen, ganz außerhalb des Gebietes des Verfassers, so weit dasselbe auch unleugbar ist. [128] Dieses Bindeglied wurde gleich anderen von der Schreiberin des Vorliegenden neun Jahre vor dem Erscheinen des Werkes, aus dem das obie citiert ist, bezeichnet, nämlich in Isis entschleiert, einem Werke voll solcher anleitenden Verbindungen zwischen altem, mittelalterlichem und modernem Denken, aber unglücklicherweise zu unzusammenhängend veröffentlicht. [129] Ja; aber wie kann der gelehrte Verfasser beweisen, daß die „Anfänge“ gerade in Ägypten stattfanden, und nicht anderwärts; und bloß vor 50 000 Jahren? [130] Genau so; und dies ist gerade das, was die Theosophen thun. Sie haben niemals „ursprüngliche Inspiration“ behauptet, nicht einmal so, wie die Medien sie behaupten, sondern sie haben immer auf die „ursprüngliche Bedeutung“ der Symbole hingewiesen, und weisen noch darauf hin, welche sie auf andere Länder zurückführen, die selbst noch älter sind als Ägypten; Bedeutungen obendrein, welche von einer Hierarchie (oder Hierarchien, wenn man so vorzieht) von lebendigen weisen Menschen ausgehen - sterblich trotz jener Weisheit - die jede Annäherung an Supernaturalismus verwerfen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/666.htm (3 of 5)20.06.2005 17:29:38 ABTEILUNG XI [131] Aber wo ist der Beweis, daß die Alten nicht genau das meinten, was die Theosophen behaupten? Es existieren Aufzeichnungen für das, was sie sagten, gerade so, wie andere Aufzeichnungen für das existieren, was Herr Gerald Massey sagt. Seine Auslegungen sind sehr richtig, aber sie sind auch sehr einseitig. Sicherlich hat die Natur mehr als einen physischen Aspekt; denn Astronomie, Astrologie, und so fort sind alle auf der phsyischen, nicht auf der geistigen Ebene. [132] The Natural Genesis, I. 318. Es ist zu befürchten, daß Herr Massey keinen Erfolg gehabt hat. Wir haben unsere Anhänger ebenso, wie er seine Anhänger hat, und die materialistische Wissenschaft tritt ein und kümmert sich wenig sowohl um seine als auch um unsere Spekulaionen! [133] Die Thatsache, daß dieser gelehrte Ägyptologe in der Lehre von den „Sieben Seelen“, wie er unsere „Prinzipien“ oder „metaphysischen ,Begriffe’“ nennt, nichts anderes als „die primitive Biologie oder Physiologie der Seele“ erkennt, entkräftet nicht unsere Beweisführung. Der Vortragende berührt nur zwei Schlüssel, nämlich jene, welche die astronomischen und die physiologischen Geheimnisse der Esoterik aufschließen und vergißt die anderen fünf. Im anderen Falle würde er sofort verstanden haben, daß das, was er die physiologischen Einteilungen der lebendigen Seele des Menschen nennt, von den Theosophen auch als psychologische und geistige betrachtet werden. [134] a. a. O., p. 2. [135] Ebenda, a. a. O. [136] Ebenda, a. a. O. [137] Ebenda, a. a. O. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/666.htm (4 of 5)20.06.2005 17:29:38 ABTEILUNG XI [138] Ebenda, p. 4. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/666.htm (5 of 5)20.06.2005 17:29:38 ABTEILUNG XI Und dann tabuliert der Verfasser mit verschiedenen Fehlschreibungen die zwei Lehren - die esoterische und die ägyptische - und zeigt, daß die letztere dieselbe Reihe und dieselbe Ordnung hatte. (ESOTERISCHE) INDISCHE ÄGYPTISCHE. . 1. Rûpa, Körper oder Element der Form. 1. Kha, Körper. 2. Prâna, der Lebensatem. 2. Ba, die Seele des Atems. 3. Astralkörper. 3. Khaba, der Schatten. 4. Manas, oder Intelligenz. [139] 4. Akhu, Intelligenz oder Wahrnehmung. 5. Kâma Rûpâ, oder Tierseele. 5. Seb, Ahnenseele. 6. Buddhi, oder geistige Seele. 6. Putah, der erste intellektuelle Vater. 7. Âtmâ, reiner Geist. 7. Atmu, eine göttliche oder ewige Seele. [140] Fernerhin formuliert der Vortragende diese sieben (ägyptischen) Seelen wie folgt: (1) Die Seele des Blutes - die formgebende; (2) die Seele des Atems - die atmet; (3) der Schatten oder die Bedeckende Seele - die einhüllt; (4) die Seele der Wahrnehmung - die wahrnimmt; (5) die Seele der Mannbarkeit - welche zeugt; (6) die intellektuelle Seele - die intellektuell reproduziert; und (7) die Geistige Seele - die dauernd fortbesteht. Vom exoterischen oder physiologischen Standpunkte aus mag dies sehr richtig sein; es wird weniger so vom esoterischen Gesichtspunkt aus. Dies zu behaupten heißt durchaus nicht, daß die „esoterischen Buddhisten“ die Menschen in eine Anzahl von Elementargeistern auflösen, welcher Behauptung Herr G. Massey in derselben Vorlesung sie anklagt. Kein esoterischer Buddhist hat sich jemals eines solchen Widersinns schuldig gemacht. Auch hat man sich niemals eingebildet, daß diese Schatten „in einer anderen Welt geistige Wesen werden,“ oder „sieben potentielle Geister oder Elementare eines anderen Lebens.“ Was behauptet wird, besteht einfach darin, daß das unsterbliche Ego, so oft es sich inkarniert, im ganzen eine zusammengesetzte Einheit von Stoff und Geist wird, welche zusammen auf sieben verschiedenen Ebenen des Daseins und Bewußtseins wirken. Anderwärts fügt Herr Gerald Massey hinzu: Die sieben Seelen (unsere „Prinzipien“) . . . werden oft in den ägyptischen Texten erwähnt. Der Mondgott, Taht-Esmun, oder der spätere Sonnengott, drückte die sieben Naturkräfte aus, welche früher als er selbst waren, und in ihm als seine sieben Seelen (wir sagen „Prinzipien“) zusammengefaßt wurden. . . . Die sieben Sterne in der Hand des Christus in der Offenbarung haben dieselbe Bedeutung. [141] Und eine noch größere, da diese Sterne auch die sieben Schlüssel der Sieben Kirchen oder der Sodalischen Mysterien kabbalistisch darstellen. Wir wollen jedoch nicht bei der Erörterung verweilen, sondern fügen hinzu, daß andere Ägyptologen auch entdeckt haben, daß die siebenfältige Zusammensetzung des Menschen eine Hauptlehre der alten Ägypter war. In einer Reihe bemerkenswerter Artikel in der Münchner Sphinx giebt Herr Franz Lambert einen unbestreitbaren Beweis für seine Schlußfolgerungen aus dem Totenbuche und anderen ägyptischen Aufzeichnungen. Wegen Einzelheiten muß der Leser auf die Aufsätze selbst verwiesen werden, aber das folgende Diagramm, welches die Schlüsse des Verfassers zusammenfaßt, ist ein anschaulicher Beweis für die Wesensgleichheit der ägyptischen Psychologie mit der siebenfältigen Einteilung im Geheimbuddhismus. Zur linken Hand sind die kabbalistischen Namen der entsprechenden menschlichen Prinzipien hingesetzt, und zur rechten die hieroglyphischen Namen mit ihren Übersetzungen, wie im Diagramme des Franz Lambert. KABBALA. HIEROGLYPHEN. Yechida Chu–Göttlicher Geist Cheybi-Geistige Seele Oberer Kreis: Tzelem der Neshamah. Chayah Intellektuelle Seele, Bai Neshamah http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/669.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:39 die Intelligenz. ABTEILUNG XI Das Herz, Mittlerer Kreis: Tzelem des Ruach Ruach [142] Ab Hati Gefühl, Tierseele. Nephesh Der Astralkörper, Ka Evistrum, Siderischer Mensch. Unterer Kreis: Tzelem des Nephesh Kuch ha Guf Lebenskraft, Anch Archaeus, Mumia. Guf Chat-Der elementare Körper. Das ist eine sehr schöne Dastellung der Zahl der „Prinzipien“ des Occultismus, aber sehr verworren; und es ist dies das, was wir die sieben „Prinzipien“ im Menschen nennen, und was Herr Massey „Seelen“ nennt, indem er dem Ego oder der Monade, welche sich reinkarniert und sozusagen bei jeder Wiedergeburt „wiederaufersteht“, denselben Namen giebt, wie die Ägypter nämlich - der „Erneuerte“. Aber wie kann Ruach (Geist) in Kâma Rûpa untergebracht werden? Was sagt Böhme, der Fürst aller mittelalterlichen Seher? Wir empfinden vornehmlich sieben Eigenschaften in der Natur, damit diese einige Mutter alles wirket [welche er Feuer, Licht, Ton (die oberen Drei) und Liebebegierde, Bitterwehethun, Angst und Menstruum nennt, und so die niederen auf seine eigene mystische Art analysiert]; was die sechs Gestalten geistlich sind, das ist die siebente [der Körper oder die Substanzialität] im Wesen. Das sind also die sieben Gestalten der Mutter aller Wesen, daraus alles erboren wird, was in dieser Welt ist. [143] Und wiederum: . . . so hat sich der Schöpfer in dem Leibe dieser Welt gleich wie kreatürlich geboren in seinen Quellgeistern: und sind alle Sterne nichts als Kräfte Gottes, und bestehet der ganze Leib dieser Welt in den sieben Quellgeistern. [144] [139] Dies ist ein großer in der esoterischen Aufzählung gemachter Irrtum. Manas ist das fünfte, nicht das vierte; und Manas entspricht genau dem Seb, dem ägyptischen fünften Prinzip, denn jener Teil des Manas, welcher auf die beiden höheren Prinzipien folgt, ist in der That die Ahnenseele, der helle, unsterbliche Faden des höheren Ich, welchem der geistige Duft aller Leben oder Geburten anhaftet. [140] Ebenda, p. 2. [141] Ebenda, p. 2, 3. [142] Hier erscheint eine Verwirrung, die in den Gemütern der westlichen Kabbalisten viele Jahrhunderte lang andauerte. Sie nennen Ruach (Geist), was wir Kâma Rûpâ nennen; während bei uns Ruach die Geistige Seele sein würde, Buddhi, und Nephesh das vierte Prinzip, das Vitale, die Tierseele. Éliphas Lévi verfällt in denselben Irrtum. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/669.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:39 ABTEILUNG XI [143] Signatura Rerum, XIV. 10, 11; The Natural Genesis, I. 317. [144] Aurora, XXIV. 27. [145] Das ist in der That neu! Es läßt uns befürchten, daß der Vortragende den Esoteric Buddhism niemals gelesen hat, bevor er ihn kritisierte. Es sind zu viele solche Mißverständnisse in seinen Bemerkungen darüber. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/669.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:39 ABTEILUNG XI Dies heißt unsere theosophische Lehre in mystischer Sprache wiedergeben. Aber wie können wir mit Gerald Massey übereinstimmen, wenn er sagt: Die Sieben Menschenrassen, welche durch den Geheimbuddhismus veredelt und planetarisch [?] gemacht worden sind, [145] sind im Bundahish anzutreffen als die (1) Erdmenschen; (2) Wassermenschen; (3) brustohrigen Menschen; (4) brustäugigen Menschen; (5) einbeinigen Menschen; (6) fledermausflügligen Menschen; (7) Menschen mit Schwänzen. [146] Jede dieser Beschreibungen, allegorisch und selbst verfälscht in ihrer späteren Form ist nichtsdestoweniger ein Widerhall der Lehren der Geheimlehre. Sie alle beziehen sich auf die vormenschliche Entwicklung von „schrecklichen und bösen Wassermenschen“ durch die ununterstützte Natur während Millionen von Jahren, wie früher beschrieben. Aber wir bestreiten rundweg die Behauptung, daß „diese niemals wirkliche Rassen waren,“ und verweisen auf die archaische Strophen zu unserer Antwort. Es ist leicht zu schließen und zu sagen, daß unsere „Unterweiser diese Schatten der Vergangenheit irrtümlich für menschliche und geistige Dinge gehalten“; aber daß „sie weder sind, noch jemals waren,“ ist weniger leicht zu beweisen. Die Behauptung muß stets auf gleicher Stufe mit der Darwinschen Behauptung bleiben, daß der Mensch und der Affe einen gemeinsamen pithekoiden Ahnen hatten. Was der Vortragende mit ägyptischen Ritual für eine „Ausdrucksweise“ und nichts weiter hält, hat nach unserer Ansicht eine ganz andere und zwar eine wichtige Bedeutung. Hier ist ein Beispiel. Das Ritual, das Totenbuch sagt: „Ich bin die Maus“. „Ich bin der Habicht“. „Ich bin der Affe“. . . . „Ich bin das Krokodil, dessen Seele von den MENSCHEN kommt“. . . . „Ich bin die Seele der Götter“. [147] Der vorletzte Satz wird von dem Vortragenden erklärt, welcher in Parenthese sagt: „das ist, als ein Typus der Intelligenz,“ und der letzte soll bedeuten: „den Horus, oder Christus, als das Ergebnis von allem.“ Die occulte Lehre antwortet: Er bedeutet viel mehr. Er giebt vor allem eine Bestätigung der Lehre, daß, während die menschliche Monade auf Kugel A und den anderen in der ersten Runde durch alle drei Reiche - das mineralische, das pflanzliche, und das tierische - hindurchgegangen ist, in unserer vierten Runde jedes Säugetier aus dem Menschen entsprungen ist, wenn das halb ätherische, vielgestaltige Geschöpf mit der menschlichen Monade in ihm, aus den ersten zwei Rassen, als ein Mensch betrachtet werden kann. Aber es muß so genannt werden; denn in der esoterischen Sprache ist nicht die Form von Fleisch, Blut und Knochen, welche jetzt als http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/671.htm (1 of 2)20.06.2005 17:29:39 ABTEILUNG XI Mensch bezeichnet wird, in irgend welchem Sinne der Mensch, sondern die innere göttliche Monade mit ihren mannigfaltigen Prinzipien oder Aspekten. Der angeführte Vortrag ist jedoch, so sehr er auch dem Geheimbuddhismus und seinen Lehren entgegentritt, eine beredte Antwort für jene, welche es versucht haben, das Ganze als eine neumodische Lehre darzustellen. Und es giebt viele solche in Europa, Amerika, und selbst in Indien. Doch erscheint der Unterschied zwischen der Esoterik der alten Arhats, und jener, welche jetzt in Indien unter den paar Brâhmanen, welche ihre Geheimphilosophie ernstlich studiert haben, überlebt, nicht so sehr groß. Er scheint sich mehr auf die Frage nach der Reihenfolge der Entwicklung der kosmischen und anderen Prinzipien zu konzentrieren, und darauf beschränkt zu sein, als auf irgend etwas anderes. Auf alle Fälle ist es keine größere Abweichung, als die immerdauernde Frage nach dem filioque Dogma, welches seit dem achten Jahrhunderte die römisch katholische von der älteren griechischen östlichen Kirche getrennt hat. Was immer aber die Unterschiede in den Formen sein mögen, in denen das siebenfältige Dogma dargestellt wird, der wesentliche Inhalt ist da, und seine Gegenwart und Wichtigkeit in dem brâhmanischen System kann nach dem beurteilt werden, was einer der gelehrten Metaphysiker und Vedântaforscher Indiens darüber sagt: [146] „The Seven Souls of Man“, pp. 26, 27. [147] Ebenda, p. 26. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/671.htm (2 of 2)20.06.2005 17:29:39 ABTEILUNG XI Die wirkliche esoterische siebenfältige Einteilung ist eine der wichtigsten, wenn nicht die wichtigste Einteilung, welche ihre Anordnung nach der geheimnisvollen Konstitution dieses ewigen Typus erhalten hat. Ich kann auch in diesem Zusammenhang erwähnen, daß die vierfältige Einteilung denselben Ursprung für sich in Anspruch nimmt. Das Licht des Lebens scheint gewissermaßen durch das dreiseitige Prisma der Prakriti gebrochen, welches die drei Gunams zu seinen drei Flächen hat, und in sieben Strahlen geteilt zu sein, welche im Laufe der Zeit die sieben Prinzipien dieser Einteilung entwickeln. Der Fortschritt der Entwicklung bietet einige Punkte der Ähnlichkeit mit der stufenförmigen Entwicklung der Strahlen des Spektrums. Während die vierfältige Einteilung für alle praktischen Zwecke vollkommen ausreicht, ist diese wirkliche siebenfältige Einteilung von großer theoretischer und wissenschaftlicher Bedeutung. Es wird notwendig sein, sie zur Erklärung gewisser von den Occultisten bemerkter Klassen von Erscheinungen anzunehmen; und sie ist vielleicht besser geeignet, die Grundlage eines vollkommenen Systems der Psychologie zu sein. Sie ist nicht das besondere Eigentum der „transhimâlayischen esoterischen Lehre“. In der That hat sie einen engeren Zusammenhang mit dem brâhmanischen Logos, als mit dem buddhistischen Logos. Um meine Ansicht klar zu machen, kann ich hier darauf hinweisen, daß der Logos sieben Formen hat. Mit anderen Worten, es giebt sieben Arten von Logoi im Kosmos. Jeder von diesen ist zur Centralfigur einer der sieben Hauptzweige der alten Weisheitsreligion geworden. Diese Einteilung ist nicht die siebenfältige Einteilung, die wir angenommen haben. Ich mache diese Behauptung ohne die geringste Furcht vor Widerspruch. Die wirkliche Einteilung hat alle Erfordernisse einer wissenschaftlichen Einteilung. Sie hat sieben verschiedene Prinzipien, welche sieben verschiedenen Zuständen von Prajñâ oder Bewußtsein entsprechen. Sie überbrückt die Kluft zwischem dem Objektiven und Subjektiven, und weist auf den geheimnisvollen Kreislauf, durch welchen die die Ideenbildung hindurchgeht. Die sieben Prinzipien sind mit sieben Zuständen der Materie, und sieben Formen der Kraft verbunden. Diese Prinzipien sind harmonisch angeordnet zwischen zwei Polen, welche die Grenzen des menschlichen Bewußtseins bezeichnen. [148] Das Obige ist vollkommen richtig mit Ausnahme vielleicht von einem einzigen Punkt. Die „siebenfältige Einteilung“ in dem esoterischen System wurde (soweit die Schreiberin weiß) niemals von irgend jemand, der ihr anhing, als „das besondere Eigentum der transhimâlayischen esoterischen Lehre“ in Anspruch genommen; sondern es wurde nur behauptet, daß sie in jener alten Schule allein fortgelebt hat. Sie ist nicht mehr das Eigentum der trans-, als jenes der cis- http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/673.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:40 ABTEILUNG XI himâlayischen esoterischen Lehre, sondern ist einfach das gemeinsame Erbteil aller solchen Schulen, welches den Weisen der fünften Wurzelrasse von den großen Siddhas [149] der vierten hinterlassen wurde. Erinnern wir uns daran, daß die Atlantier die schrecklichen Zauberer, die jetzt in so vielen der ältesten Handschriften von Indien verherrlicht sind, erst gegen ihren „Fall“ hin wurden, wodurch der Untergang ihres Kontinents veranlaßt wurde. Was behauptet wird, ist einfach das, daß die von den „Göttlichen“ - die durch die kriyâshaktischen Kräfte der dritten Rasse vor ihrem Falle und Trennung in Geschlechter erzeugt waren - den Adepten der frühen vierten Rasse mitgeteilte Weisheit in einer gewissen Brüderschaft in aller ihrer ursprünglichen Reinheit erhalten geblieben ist. Da die erwähnte Schule oder Brüderschaft in engen Zusammenhange steht mit einer gewissen Insel eines Inlandmeeres - an das sowohl Hindûs, wie auch Buddhisten glauben, das aber von den Geographen und Orientalisten „mythisch“ genannt wird - so wird man um so weiser sein, je weniger man davon spricht. Auch kann man nicht annehmen, daß die erwähnte „siebenfältige Einteilung“ „einen engeren Zusammenhang mit dem brâhmanischen Logos, als mit dem buddhistischen Logos“ hat, indem beide wesensgleich sind, ob man nun den einen Logos Îshvara nennt oder Avalokiteshvara, Brahmâ oder Padmapâni. Dies sind jedoch sehr kleine Unterschiede, in der That mehr eingebildet als wirklich. Brâhmanismus und Buddhismus, beide von ihren orthodoxen Aspekten aus betrachtet, sind so feindlich und so unversöhnlich wie Wasser und Öl. Jeder von diesen großen Körpern hat jedoch eine verwundbare Stelle in seinem Aufbau. Während selbst in ihrer esoterischen Auslegung beide nur darin übereinstimmen können, daß sie nicht übereinstimmen, so muß, sobald ihre bezüglichen verwundbaren Punkte einander gegenübergestellt werden, jedes Nichtübereinstimmen hinfällig werden, denn die beiden werden sich selbst auf gemeinsamer Grundlage finden. Die „Achillesferse“ des orthodoxen Brâhmanismus ist die Advaitaphilosophie, deren Anhänger von den Frommen „verkleidete Buddhisten“ genannt werden; sowie jene des orthodoxen Buddhismus die nördliche Mystik ist, wie sie durch die Schüler der Philosophien der Yogâchâryaschule des Âryâsangha und des Mahâyana repräsentiert wird, welche ihrerseits von ihren Religionsgenossen als „verkleidete Vedântisten“ verhöhnt werden. Die esoterische Philosophie dieser beiden kann nur eine sein, wenn man sie sorgfältig analysiert und vergleicht, da Gautama Buddha und Shankarâchârya aufs engste verknüpft sind, wenn anders man der Überlieferung und gewissen esoterischen Lehren glaubt. Auf diese Art wird sich jeder Unterschied zwischen den beiden als einer der Form vielmehr, denn als einer des Wesens erweisen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/673.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:40 ABTEILUNG XI [148] The Theosophist, 1887 (Madras), pp. 705, 706. [149] Nach der Shvetâshvatara-Upanishad (357) sind die Siddhas jene, die von Geburt an im Besitze „übermenschlicher“ Kräfte sind, sowie auch der „Wissenschaft und Gleichgültigkeit gegen die Welt“. Nach den geheimen Lehren jedoch sind die Siddhas Nirmânakâyas oder die „Geister“ - im Sinne eines individuellen oder bewußten Geistes - von großen Weisen aus Sphären auf einer höheren Ebene als auf unserer eigenen, die sich freiwillig in sterblichen Körpern inkarnieren, um dem Menschengeschlechte in seinem aufwärtsgerichteten Fortschritte zu helfen. Daher ihr angeborenes Wissen, Weisheit und Kräfte. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/673.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:40 ABTEILUNG XI Ein höchst mystischer Vortrag, voll von siebenfältiger Symbologie, ist in der Anugîtâ zu finden. [150] Dort erzählt der Brâhmana von der Wonne, die Gebiete der Täuschung überschritten zu haben: in welchen Einbildungen die Bremsen und Moskitos sind, in welchen Kummer und Freude Kälte und Hitze sind, in welchen Täuschung die blendende Finsternis ist, in welchen Habsucht die Raubtiere und Reptilien ist, in welchen Begierde und Zorn die Hinderer sind. Der Weise beschreibt den Eingang in, und Ausgang aus dem Walde - einem Symbole für die menschliche Lebenszeit - und auch jenen Wald selbst: [151] In jenem Wald giebt es sieben große Bäume [die Sinne, einschließlich Gemüt und Verstand, oder Manas und Buddhi], sieben Früchte und sieben Gäste; sieben Einsiedeleien, sieben (Formen der) Koncentration, und sieben (Formen der) Initiation. Dies ist die Beschreibung des Waldes. Jener Wald ist erfüllt mit Bäumen, welche herrliche Blüten und Früchte von fünf Farben hervorbringen. Die Sinne, sagt der Kommentator: werden Bäume genannt, da sie Hervorbringer der Früchte sind . . . Vergnügen und Schmerzen sind; die Gäste sind die Kräfte eines jeden Sinnes, personificiert - sie empfangen die oben beschriebenen Früchte; die Einsiedeleien sind die Bäume . . . in welchen die Gäste Zuflucht suchen; die sieben Formen der Koncentration sind die Ausschließung der sieben Funktionen der sieben Sinne u. s. w., aus dem Selbst, wie bereits erwähnt; die sieben Formen der Initiation beziehen sich auf die Initiation in das höhere Leben, indem man die Handlungen eines jeden Gliedes aus der Gruppe der sieben als nicht eigene zurückweist. [152] Diese Erklärung ist harmlos, sie ist unbefriedigend. Der Brâhmana sagt, indem er seine Beschreibung fortsetzt: Jener Wald ist erfüllt mit Bäumen, welche Blüten und Früchte von vier Farben hervorbringen. Jener Wald ist erfüllt mit Bäumen, welche Blüten und Früchte von drei Farben, und gemischt hervorbringen. Jener Wald ist erfüllt mit Bäumen, welche Blüten und Früchte von zwei Farben, und von schönen Farben hervorbringen. Jener Wald ist erfüllt mit Bäumen, welche Blüten und Früchte von einer Farbe, und duftig hervorbringen. Jener Wald ist erfüllt http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/675.htm (1 of 4)20.06.2005 17:29:40 ABTEILUNG XI [anstatt mit sieben] mit zwei großen Bäumen, welche zahlreiche Blüten und Früchte von ununterschiedenen Farben hervorbringen [Gemüt und Verstand die zwei höheren Sinne oder theosophisch Manas und Buddhi]. Es ist ein Feuer [das Selbst] hier, verbunden mit dem Brahman, [153] und im Besitze eines guten Gemütes [oder wahrer Erkenntnis, nach Arjuna Mishra]. Und es ist ein Brennmaterial hier, (nämlich) die fünf Sinne [oder menschlichen Leidenschaften]. Die sieben (Formen der) Befreiung aus diesen, sind die (Formen der) Initiation. Die Eigenschaften sind die Früchte. . . . Dort . . . erfahren die großen Weisen Gastfreundschaft. Und wenn sie verehrt worden sind, und verschwunden sind, leuchtet ein anderer Wald hervor, in welchem Intelligenz der Baum, und Befreiung die Frucht ist, und welcher Schatten besitzt (in Form der) Ruhe, welcher abhängt von Erkenntnis, welcher Genügsamkeit als sein Wasser hat, und welcher den Kshetrajña [154] im Innern zur Sonne hat. Nun ist alles Obige sehr klar, und kein Theosoph, selbst nicht der ungelehrtesten einer, kann verfehlen, die Allegorie zu verstehen. Und doch sehen wir, daß große Orientalisten sie in ihren Erklärungen vollkommen in Verwirrung bringen. Die „großen Weisen“, welche „Gastfreundschaft erfahren,“ werden erklärt als die Sinne bedeutend, „welche, nachdem sie als mit dem Selbst unverbunden gewirkt haben, schließlich in dasselbe absorbiert werden.“ Aber man verfehlt zu verstehen, auf welche Art die Sinne, wenn sie mit dem „Höheren Selbst“ „unverbunden“ sind, „in dasselbe absorbiert“ werden können. Man würde im Gegenteile glauben, daß gerade weil die persönlichen Sinne nach dem unpersönlichen Selbst gravitieren und mit demselben verbunden zu werden streben, das letztere, welches Feuer ist, die niederen fünf verbrennt und dadurch die höheren zwei, „Gemüt und Verstand,“ oder die höheren Aspekte von Manas [155] und Buddhi reinigt. Dies geht augenscheinlich hervor aus dem Texte. Die „großen Weisen“ verschwinden, nachdem sie „verehrt worden“ sind. Verehrt von wem, wenn sie (die angeblichen Sinne) „mit dem Selbst unverbunden“ sind? Von dem Gemüt natürlich; von Manas (in diesem Falle versunken in dem sechsten Sinne), welches das Brahman, das Selbst, oder der Kshetrajña - die Geistige Sonne der Seele - nicht ist und nicht sein kann. In diese Sonne muß Manas selbst mit der Zeit absorbiert werden. Es hat „große Weise“ verehrt und irdischer Weisheit Gastfreundschaft geboten; aber sobald darüber jener andere Wald hervorleuchtete, ist es Intelligenz (Buddhi, der siebente Sinne, aber das sechste Prinzip), welche in den Baum verwandelt wird - jenen Baum, dessen Frucht die Befreiung ist - die schließlich sogar die Wurzeln des Ashvatthabaumes zerstört, des Symboles des Lebens und seiner trügerischen Freuden und Vergnügungen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/675.htm (2 of 4)20.06.2005 17:29:40 ABTEILUNG XI Und daher haben jene, welche jenen Zustand der Befreiung erlangen, nach den Worten jenes oben angeführten Weisen „hinfort keine Furcht.“ In diesem Zustande „kann das Ende nicht wahrgenommen werden, weil es sich nach allen Seiten erstreckt.“ „Es wohnen dort immer sieben Weiber,“ fährt er fort zu sagen, das Gleichnis ausführend. Diese Weiber - welche nach Arjuna Mishra das Mahat, Ahamkâra und die fünf Tanmâtras sind - haben immer ihre Gesichter abwärts gekehrt, da sie Hindernisse auf dem Wege des geistigen Aufsteigens sind. In demselben [Brahman, dem Selbst] wohnen die sieben vollkommenen Weisen, zusammen mit ihren Führern, . . . und tauchen wieder auf aus demselben. Herrlichkeit, Glanz und Größe, Erleuchtung, Sieg, Vollkommenheit und Kraft - diese sieben Strahlen folgen dieser selben Sonne [Kshetrajña, dem Höheren Selbst] nach. . . . Jene, deren Wünsche eingeschränkt sind [die Selbstlosen]; . . . deren Sünden [Leidenschaften] durch Buße verbrannt sind, indem sie das Selbst in das Selbst untertauchen, [156] ergeben sich dem Brahman. Jene Menschen, welche den Wald der Erkenntnis (Brahman oder Selbst) verstehen, preisen die Ruhe. Und indem sie jenen Wald anstreben, werden sie [wieder-]geboren, so, daß sie den Mut nicht verlieren. Also ist in der That dieser heilige Wald. . . . Und indem sie das verstehen, handeln sie [die Weisen] (dementsprechend), indem sie von dem Kshetrajña geleitet sind. Kein Übersetzer unter den westlichen Orientalisten hat bis jetzt in der vorangehenden Allegorie irgend etwas Höheres wahrgenommen, als Mysterien, die zusammenhängen mit Opferritualismus, Buße, oder asketischen Ceremonien und Hatha Yoga. Aber wer symbolische Bildersprache versteht, und die Stimme des Selbst innerhalb des Selbst hört, wird darin etwas weit Höheres sehen, als bloßen Ritualismus, wie oft er auch in kleineren Einzelheiten der Philosophie irren mag. [150] „The Sacred Books of the East“, VIII. 284 ff. [151] Ich empfehle hier dem Texte und nicht den Kommentaren des Herausgebers zu folgen, welcher die buchstäblichen Erklärungen des Arjuna Mishra und Nîlakantha annimmt. Unsere Orientalisten beunruhigen sich niemals mit dem Gedanken, daß ein eingeborener Kommentator, wenn er ein Nichtinitiierter ist, nicht richtig erklären http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/675.htm (3 of 4)20.06.2005 17:29:40 ABTEILUNG XI könne, und wenn ein Initiierter, nicht wolle. [152] Siehe Chândogya, p. 219, und Shankaras Kommentar dazu. [153] Der Herausgeber erklärt hier, indem er sagt: „Ich vermute - ergeben dem Brahman.“ Wir wagen die Behauptung, daß das „Feuer“ oder Selbst das wirkliche HÖHERE SELBST ist, „verbunden mit“, das heißt eins mit Brahma, der Einen Gottheit. Das „Selbst“ trennt sich nicht mehr von dem Universalen Geist. [154] Das „Höchste Selbst“, sagt Krishna, in der Bhagavad Gîtâ, pp. 102 ff. [155] So wie Mahat, oder die Universale Intelligenz zuerst als Vishnu geboren wird oder sich offenbart, und dann, wenn es in die Materie fällt und Selbstbewußtsein entwickelt, Egoismus, Selbstsucht wird, ebenso ist Manas von doppelter Natur. Es besteht beziehungsweise unter der Sonne und unter dem Monde, denn, wie Shankarâchârya sagt: „Der Mond ist das Gemüt und die Sonne der Verstand.“ Sonne und Mond sind die Gottheiten unseres planetarischen Makrokosmos, und daher fügt Shankara hinzu: „das Gemüt und der Verstand sind die bezüglichen Gottheiten der [menschlichen] Organe.“ (Siehe Brihadâranyaka, pp. 521 ff.) Dies ist vielleicht der Grund, warum Arjuna Mishra sagt: daß der Mond und das Feuer (das Selbst, die Sonne) das Weltall ausmachen. [156] „Den Körper in die Seele,“ wie Arjuna Mishra gesagt haben soll, oder vielmehr „die Seele in den Geist;“ und auf einer noch höheren Ebene der Entwicklung das Selbst oder Âtman in das Universale Selbst. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/675.htm (4 of 4)20.06.2005 17:29:40 ABTEILUNG XI Und hier sei uns eine letzte Bemerkung gestattet. Kein wahrer Theosoph, vom unwissendsten aufwärts bis zum gelehrtesten, sollte für irgend etwas, das er über occulte Dinge sagen oder schreiben mag, Unfehlbarkeit beanspruchen. Der Hauptpunkt ist zuzugestehen, daß auf vielerlei Weise, in der Klassifikation sowohl der kosmischen, als auch der menschlichen Prinzipien, abgesehen von Irrtümern in der Reihenfolge der Entwicklung, und insbesondere über metaphysische Fragen, jene von uns, welche darauf Anspruch machen, andere zu belehren, die uniwssender sind, als wir selbst - alle dem Irrtum unterworfen sind. Solche Mißgriffe sind gemacht worden in der Entschleierten Isis, im Geheimbuddhismus, im Menschen, in der Weißen und Schwarzen Magie, u. s. w., und mehr als ein Mißgriff wird wahrscheinlich in dem vorliegenden Werke gefunden werden. Dies läßt sich nicht vermeiden. Damit ein großes oder auch nur ein kleines Werk über so dunkle Gegenstände ganz von Irrtum und Fehler frei sei, müßte es von seinem ersten bis zu seinem letzten Blatt von einem großen Adepten, wenn nicht von einem Avatâra geschrieben werden. Dann nur sollten wir sagen: „Dies ist fürwahr ein Werk ohne Sünd und Fehle!“ Aber solange der Künstler unvollkommen ist, wie kann sein Werk vollkommen sein? „Endlos ist das Suchen nach Wahrheit!“ Lieben wir sie und streben wir nach ihr um ihrer selbst willen, und nicht um des Ruhmes oder Nutzens halber, dem ein winziger Teil ihrer Offenbarung uns verleihen mag. Denn wer von uns kann sich zutrauen, auch nur über eine einzige kleinere Lehre des Occultismus die ganze Wahrheit im kleinen Finger zu haben? Unser Hauptpunkt in dem vorliegenden Gegenstande war jedoch zu zeigen, daß die siebenfältige Lehre, oder Einteilung der Konstitution des Menschen eine sehr alte war, und nicht von uns erfunden wurde. Dies ist mit Erfolg geschehen, denn wir werden darin bewußt und unbewußt, von einer Anzahl alter, mittelalterlicher, und moderner Schriftsteller unterstützt. Was die ersteren sagten, war gut gesagt; was die letzteren wiederholten, ist gewöhnlich verzerrt gewesen. Ein Beispiel: Man lese die Pythagoräischen Fragmente, und studiere den siebenfältigen Menschen, wie er von dem Ehrw. G. Oliver, dem gelehrten Freimaurer, in seinem Pythagorean Triangle gegeben ist, welcher wie folgt spricht: Die theosophische Philosophie . . . zählte sieben Eigenschaften (oder Prinzipien) im Menschen auf - nämlich: (1) Der göttliche goldene Mensch. (2) Der innere heilige Körper von Feuer und Licht, wie reines Silber. (3) Der elementale Mensch. (4) Der merkurielle . . . paradiesische Mensch. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/677.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:41 ABTEILUNG XI (5) Der martialische seelenartige Mensch. (6) Der venerische, aufsteigend zu dem nach auswärts gerichteten Verlangen. (7) Der solare Mensch, (ein Zeuge und) ein Beschauer der Wunder Gottes (des Weltalls). Sie hatten auch sieben Quellgeister oder Naturkräfte. [157] Man vergleiche diesen verwirrten Bericht und Einteilung westlicher theosophischer Philosophie mit den jüngsten theosophischen Erklärungen seitens der Östlichen Schule der Theosophie, und entscheide dann, was richtiger ist. Fürwahr: Die Weisheit bauete ihr Haus, Und hieb sieben Säulen. [158] Was den Vorwurf anbelangt, daß unsere Schule nicht die siebenfältige Einteilung der Brâhmanen angenommen hat, sondern dieselbe verwirrt hat, so ist er ganz ungerecht. Zunächst ist die „Schule“ ein Ding, und ihre Vertreter (gegenüber den Europäern) ein ganz anderes. Die letzteren müssen zuerst das A B C des praktischen östlichen Occultismus lernen, bevor sie zu einem richtigen Verständnis der furchtbar schwierigen Einteilung gebracht werden können, die auf den sieben verschiedenen Zuständen von Prajña oder Bewußtsein beruht und müssen vor allem durchaus verstehen, was Prajña in der östlichen Metaphysik ist. Einem westlichen Schüler jene Einteilung zu geben, heißt versuchen, ihn vermuten zu lassen, daß er den Ursprung des Bewußtseins begründen könne, dadurch, daß er den Vorgang begründet, vermöge dessen eine gewisse Erkenntnis, obwohl nur ein einziger von den Zuständen jenes Bewußtseins, zu ihm kam; mit anderen Worten, es heißt, ihn etwas, das er auf dieser Ebene kennt, durch etwas anderes begründen lassen, über das er auf den anderen Ebenen nichts weiß; d. i. ihn vom spirituellen und vom psychologischen unmittelbar zum ontologischen führen. Dies ist der Grund, warum die ursprüngliche, alte Einteilung von den Theosophen übernommen wurde - welcher Einteilungen es in Wahrheit viele giebt. Sich, nachdem eine so gewaltige Anzahl unabhängiger Zeugen und Beweise vor die Öffentlichkeit gebracht worden ist, mit einer weiteren Aufzählung aus theologischen Quellen zu beschäftigen, würde ganz nutzlos sein. Die sieben Todsünden und die sieben Tugenden des christlichen Systems sind viel weniger http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/677.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:41 ABTEILUNG XI philosophisch als sogar die sieben freien und die sieben verfluchten Wissenschaften - oder die sieben Zauberkünste der Gnostiker. Denn eine der letzteren ist jetzt vor der Öffentlichkeit, reich an Gefahr in der Gegenwart, sowie für die Zukunft. Der moderne Name dafür ist der Hypnotismus; wie er thatsächlich von wissenschaftlichen und unwissenden Materialisten bei der allgemeinen Unkenntnis über die sieben Prinzipien gebraucht wird, wird er bald zum Satanismus in der vollen Bedeutung des Ausdruckes werden. [157] a. a. O., p. 179. [158] Sprüche, IX, 1. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/677.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:41 Dritter Teil: Zusätze DRITTER TEIL. ZUSÄTZE WISSENSCHAFT UND DIE GEHEIMLEHRE EINANDER GEGENÜBEGESTELLT. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/679.htm20.06.2005 17:29:41 ZUSÄTZE: ABTEILUNG I ZUSÄTZE: WISSENSCHAFT UND DIE GEHEIMLEHRE EINANDER GEGENÜBERGESTELLT. ABTEILUNG I. ARCHAISCHE ODER MODERNE ANTHROPOLOGIE. So oft die Frage nach dem Ursprung des Menschen einem vorurteilslosen, ehrlichen und ernsten Manne der Wissenschaft ernst gestellt wird, kommt unwandelbar die Antwort: „Wir wissen es nicht.“ De Quatrefages mit seiner agnostischen Haltung ist einer von diesen Anthropologen. Das bedeutet nicht, daß die übrigen Männer der Wissenschaft entweder nicht aufrichtig oder nicht ehrlich sind, da eine solche Bemerkung von fragwürdiger Besonnenheit wäre. Aber es wird geschätzt, daß 75 v. H. der europäischen Gelehrten Evolutionisten sind. Sind diese Repräsentanten des modernen Denkens alle einer offenkundigen Verdrehung der Thatsachen schuldig? Niemand sagt das - aber es giebt ein paar ausnahmsweise Fälle. Doch sind die Gelehrten in ihrer antiklerikalen Begeisterung und in ihrer Hoffnungslosigkeit auf irgend eine alternative Theorie zum Darwinismus mit Ausnahme jener von der „speciellen Schöpfung“ unbewußt unaufrichtig, indem sie eine Hypothese „forcieren,“ deren Elastizität unzulänglich ist, und die die starke Beanspruchung übelnimmt, der sie jetzt unterworfen wird. Unaufrichtigkeit in Bezug auf denselben Gegenstand ist jedoch offenkundig in kirchlichen Kreisen. Bischof Temple ist in seiner Religion und Wissenschaft als ein vollendeter Unterstützer des Darwinismus aufgetreten. Dieser klerikale Schriftsteller geht so weit, die Materie - nachdem sie ihren „ursprünglichen Eindruck“ erhalten hat - als die ununterstützte Entwicklerin aller kosmischen Erscheinungen zu betrachten. Diese Anschauung unterscheidet sich von jener Haeckels nur dadurch, daß sie eine hypothetische Gottheit „hinter dem Jenseits“ fordert, eine Gottheit, welche ganz abseits von dem Wechselspiele der Kräfte steht. Eine solche metaphysische Wesenheit ist nicht mehr der Theologische Gott, als jener des Kant. Bischof Temple´s Waffenstillstand mit der materialistischen Wissenschaft ist unserer Ansicht nach unpolitisch - abgesehen von der Thatsache, daß er eine gänzliche Verwerfung der biblischen Kosmogonie in sich schließt. Angesichts dieser Zurschautragung von Bedientenhaftigkeit gegenüber dem Materialismus unseres „gelehrten“ Zeitalters können wir Occultisten nur lächeln. Aber wie steht es mit der Treue gegen den Meister, dem solche theologische Schulschwänzer zu dienen vorgeben - gegen Christus und das Christentum im allgemeinen? http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/681.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:42 ZUSÄTZE: ABTEILUNG I Wir haben jedoch gegenwärtig kein Verlangen, der Klerisei den Fehdehandschuh hinzuwerfen; wir haben jetzt nur mit der materialistischen Wissenschaft allein zu thun. Die letztere antwortet in der Person ihrer besten Vertreter auf unsere Frage: „Wir wissen es nicht;“ aber die Mehrzahl derselben handelt so, als wenn Allwissenheit ihr Erbe wäre, und sie alle Dinge wüßten. Denn in der That hat diese negative Erwiderung die Mehrzahl der Gelehrten nicht verhindert, über die Frage zu spekulieren, indem ein jeder sucht, seine eigene specielle Theorie bis zum Ausschlusse aller andern angenommen zu sehen. So sind von Maillet in 1748 bis herab zu Haeckel in 1870 die Theorien über den Ursprung des Menschengeschlechtes von einander ebensosehr verschieden gewesen, als die Persönlichkeiten ihrer Erfinder selbst. Buffon, Bory de St. Vincent, Lamarck, E. Geoffroy St. Hilaire, Gaudry, Naudin, Wallace, Darwin, Owen, Haeckel, Filippi, Vogt, Huxley, Agassiz, u. s. w., haben ein jeder eine mehr oder weniger wissenschaftliche Hypothese der Genesis aufgestellt. De Quatrefages stellt diese Theorien in zwei Hauptgruppen zusammen, deren eine auf einer raschen, und die andere auf einer sehr allmäligen Umwandlung beruht; die ersteren neigen sich der Ansicht zu von einem neuen Typus (Menschen), der durch ein gänzlich verschiedenes Wesen hervorgebracht wurde, die letzteren lehren die Entwicklung des Menschen durch fortschreitende Differentiationen. Seltsam genug ist von der wissenschaftlichsten dieser Autoritäten die allerunwissenschaftlichste Theorie in betreff des Ursprungs des Menschens ausgegangen. Dies ist jetzt so offenkundig, daß die Stunde rasch herannaht, in der die landläufige Lehre von der Abstammung des Menschen von einem affenartigen Säugetier mit weniger Ehrfurcht betrachtet werden wird, als die Entstehung des Adam aus Lehm, und die der Eva aus der Rippe Adams. Denn: Es ist einleuchtend, insbesondere nach den ersten Fundamentalprinzipien des Darwinismus, daß ein organisiertes Wesen nicht ein Abkömmling eines anderen sein kann, dessen Entwicklung in einer umgekehrten Reihenfolge zu seiner eigenen vor sich geht. Folglich kann in Übereinstimmung mit diesen Prinzipien der Mensch nicht als der Abkömmling irgend eines beliebigen Affentypus betrachtet werden. [1] Lucae´s Argument gegen die Affentheorie, das auf den verschiedenen Knickungen der Knochen beruht, welche die Schädelachse im Falle des Menschen und der menschenähnlichen Affen bilden, ist von Schmidt unparteiisch besprochen. Er gesteht zu: daß der Affe, indem er wächst, tierischer, der Mensch . . . menschlicher wird und scheint in der That einen Augenblick zu zögern, bevor er fortfährt: Jene Knickung der Schädelachse mag daher immerhin als menschlicher Charakter den Affen gegenüber hervorgehoben, ein besonderer http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/681.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:42 ZUSÄTZE: ABTEILUNG I Ordnungscharakter kann daraus schwerlich abgeleitet werden, und zumal für die Abstammungsfrage scheint uns dieser Umstand nicht im geringsten entscheidend zu sein. [2] Der Verfasser ist offenbar nicht wenig beunruhigt über sein eigenes Argument. Er versichert uns, daß es jede Möglichkeit ausschließt, daß die gegenwärtigen Affen die Vorfahren der Menschheit gewesen seien. Aber verneint es nicht auch die bloße Möglichkeit, daß der Mensch und der Anthropoide einen gemeinsamen wenn auch bis jetzt einen absolut theoretischen - Vorfahren gehabt haben? [1] De Quatrefages (The Human Spezies, p. 111). Es werden die beziehungsweisen Entwicklungen des Menschen- und des Affengehirnes angeführt. „Beim Affen erscheinen die temporo-sphenoidalen Windungen, welche den mittleren Lappen bilden, früher, und werden früher vollendet als die vorderen Windungen, welche den Stirnlappen bilden. Beim Menschen erscheinen im Gegenteile die frontalen Windungen zuerst, und jene des Mittellappens werden später gebildet.“ (Ebenda.) [2] Descendenzlehre und Darwinismus, p. 270 http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/681.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:42 ZUSÄTZE: ABTEILUNG I Auch die „natürliche Zuchtwahl“ selbst wird mit jedem Tag mehr bedroht. Der Fahnenflüchtigen aus dem Darwinschen Lager sind viele, und jene, die einstmals die eifrigsten Schüler waren, bereiten sich infolge neuer Entdeckungen langsam, aber stetig vor, ein neues Blatt aufzuschlagen. Im Journal of the Royal Microscopical Society vom Oktober 1886 können wir wie folgt lesen: PHYSIOLOGISCHE ZUCHTWAHL. - Herr G. J. Romanes findet gewisse Schwierigkeiten darin, die natürliche Zuchtwahl als eine Theorie über den Ursprung der Arten zu betrachten, da sie vielmehr eine Theorie über den Ursprung anpassungsfähiger Strukturen ist. Er schlägt vor, sie durch die von ihm sogenannte physiologische Zuchtwahl, oder Absonderung des Tauglichen zu ersetzen. Seine Ansicht beruht auf der außerordentlichen Empfindlichkeit des Fortpflanzungssystem gegen kleine Veränderungen in den Lebensbedingungen, und er glaubt, daß Variationen in der Richtung größerer oder geringerer Unfruchtbarkeit häufig bei wilden Arten vorkommen müssen. Wenn die Variation eine solche ist, daß das Fortpflanzungssystem, während es einigen Grad von Unfruchtbarkeit bei der väterlichen Form zeigt, innerhalb der Grenzen der Variationsform fruchtbar zu sein fortfährt, so würde die Variation weder durch Kreuzbefruchtung verwischt werden, noch infolge von Unfruchtbarkeit aussterben. Wenn eine Variation dieser Art stattfindet, so muß die physiologische Schranke die Art in zwei Teile teilen. Der Verfasser betrachtet schließlich gegenseitige Unfruchtbarkeit nicht als eine der Wirkungen specifischer Differentiation, sondern als die Ursache derselben. [3] Es wird ein Versuch gemacht, zu zeigen, daß das Obige eine Ergänzung zu, und eine Folge von der Darwinschen Theorie ist. Das ist im besten Falle ein plumper Versuch. Die Öffentlichkeit wird bald aufgefordert werden, zu glauben, daß Herrn C. Dixons Evolution ohne Natürliche Zuchtwahl auch Darwinismus ist - erweiterter, wie der Verfasser sicherlich davon behaupten wird! Aber das ist dasselbe, als würde man den Körper eines Menschen in drei Teile zerstückeln, und dann behaupten, daß jedes Stück der gleiche Mensch ist wie zuvor, nur - erweitert. Doch der Verfasser sagt: Man möge deutlich verstehen, daß nicht eine einzige Silbe auf den vorhergehenden Blättern im Gegensatze zu Darwins Theorie von der natürlichen Zuchtwahl geschrieben worden ist. Alles, was ich gethan habe, war, gewisse Erscheinungen zu erklären. . . . Jemehr man Darwins Werke studiert, destomehr wird man überzeugt von der Wahrheit seiner Hypothese (!!). [4] Und zuvor spielt er an auf: die überwältigende Reihe von Thatsachen, die Darwin zur Unterstützung http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/683.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:42 ZUSÄTZE: ABTEILUNG I seiner Hypothese gab, und welche die Theorie der natürlichen Zuchtwahl im Triumphe über alle Hindernisse und Einwendungen trug. [5] Dies hindert den gelehrten Verfasser jedoch nicht, diese Theorie ebenso „im Triumphe“ umzustoßen, und sogar offen sein Werk Evolution ohne Natürliche Zuchtwahl zu nennen, oder, in ebensovielen Worten, mit Darwins Fundamentalidee in Staub darin zerschmettert. Was die Natürliche Zuchtwahl selbst anbelangt, so herrscht das äußerste Mißverständnis bei vielen Denkern des heutigen Tages, welche stillschweigend die Schlußfolgerungen des Darwinismus annehmen. Es ist z. B. ein bloßer rhetorischer Kunstgriff, der natürlichen Zuchtwahl die Kraft, Arten entstehen zu lassen, zuzuschreiben. Die natürliche Zuchtwahl ist keine Wesenheit; sie ist lediglich eine bequeme Phrase zur Beschreibung der Art, auf welche das Überleben des Tauglichen und die Ausmerzung des Untauglichen unter den Organismen durch den Kampf ums Dasein hervorgebracht wird. Jede Gruppe von Organismen strebt sich über die Subsistenzmittel hinaus zu vermehren; der beständige Kampf ums Leben - der „Kampf, genug zu essen zu erhalten, und dem Aufgegessenwerden zu entrinnen,“ abgesehen von den Bedingungen der Umgebung - macht ein beständiges Ausjäten des Untauglichen notwendig. Die Auslese irgend eines Stammes, die auf diese Art ausgesucht ist, pflanzt die Art fort und überliefert ihre organischen Merkmale ihren Nachkommen. Alle nützlichen Abänderungen werden so fortbestehend erhalten, und eine fortschreitende Vervollkommnung wird bewirkt. Aber die natürliche Zuchtwahl nach der bescheidenen Meinung der Verfasserin, „Zuchtwahl als eine Kraft“ - ist in Wirklichkeit eine reine Mythe; namentlich wenn man zu ihr als zu einer Erklärung des Ursprungs der Arten seine Zuflucht nimmt. Sie ist lediglich ein bildlicher Ausdruck zur Darstellung der Art und Weise, wie „nützliche Abänderungen“ stereotypiert werden, wenn sie hervorgebracht sind. Aus sich selbst kann „sie“ - nichts hervorbringen, und bearbeitet nur das „ihr“ dargebotene rohe Material. Die wirkliche Frage, um die es sich handelt, ist die: Welche Ursache - in Verbindung mit anderen sekundären Ursachen - bringt die „Abänderungen“ in den Organismen selbst hervor? Viele von diesen sekundären Ursachen sind rein physikalisch - klimatisch, diätetisch u. s. w. Sehr gut. Aber hinter den sekundären Aspekten der organischen Entwicklung muß ein tieferes Prinzip gesucht werden. Die „spontanen Variationen“ und „zufälligen Divergenzen“ des Materialisten sind sich selbst widersprechende Ausdrücke in einem Weltalle von „Stoff, Kraft und Notwendigkeit.“ Bloße Veränderlichkeit des Typus ohne die beaufsichtigende Gegenwart eines quasi-intelligenten Antriebes ist ohnmächtig, beispielsweise die erstaunliche Zusammengesetztheit und die Wunder des menschlichen Körpers zu erklären. Die Unzulänglichkeit der http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/683.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:42 ZUSÄTZE: ABTEILUNG I mechanischen Theorie der Darwinisten ist ausführlich von Dr. v. Hartmann entlarvt worden, zugleich mit andern rein negativen Denkern. Es ist eine Kränkung der Intelligenz des Lesers, wenn man, wie es Haeckel thut, von blinden indifferenten Zellen spricht, „die sich selbst zu Organen anordnen.“ Die esoterische Erklärung des Ursprungs der Tierarten ist anderwärts gegeben. [3] Serie II, Bd. VI, p. 769 (Aush. 1886). Eine Bemerkung des Herausgebers fügt dem hinzu, daß ein „F. J. B.“ im Athenaeum (No. 3069, Ausg. 21, 1886, pp. 242-3) darauf hinweist, daß die Naturforscher seit langem erkannt haben, daß es „morphologische“ und „physiologische“ Arten giebt. Die ersteren haben ihren Ursprung in den Gedanken des Menschen, die letzteren in einer Reihe von Veränderungen, die hinreichend sind, sowohl die inneren, als auch die äußeren Organe einer Gruppe verwandter Individuen zu afficieren. Die „physiologische Zuchtwahl“ der morphologischen Spezies ist eine Vermengung der Ideen; jene der physiologischen Spezies eine Weitschweifigkeit des Ausdrucks. [4] a. a. O., p. 79. [5] Ebenda, p. 48 http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/683.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:42 ZUSÄTZE: ABTEILUNG I Jene rein sekundären Ursachen der Differentiation, die unter der Überschrift: geschlechtliche Zuchtwahl, natürliche Zuchtwahl, Klima, Isolierung, u. s. w., zusammengefaßt werden, führen den westlichen Evolutionisten irre und bieten durchaus keine wirkliche Erklärung für das „woher“ der „Urtypen,“ welche als der Ausgangspunkt für die physische Entwicklung dienten. Die Wahrheit ist die, daß die differenziierenden „Ursachen“, welche der modernen Wissenschaft bekannt sind, in Wirksamkeit treten erst nach der Verkörperlichung der ursprünglichen tierischen Wurzeltypen aus den astralen. Der Darwinismus begegnet der Entwicklung erst in der Mitte ihres Weges - das heißt, wenn die astrale Entwicklung den gewöhnlichen physikalischen Kräften Platz gemacht hat, mit denen unsere gegenwärtigen Sinne uns bekannt machen. Aber selbst hier reicht die Darwinsche Theorie, selbst mit den jüngst versuchten „Erweiterungen“, nicht aus, den Thatsachen des Falles gerecht zu werden. Die Ursache, welche der physiologischen Variation in Arten zugrundeliegt - welcher gegenüber alle anderen Gesetzen untergeordnet und sekundär sind - ist eine unterbewußte Intelligenz, welche den Stoff durchdringt, und schließlich auf einen Wiederschein der göttlichen und dhyân-chohanischen Weisheit zurückführbar ist. [6] Zu einem nicht ganz unähnlichen Schlusse ist ein so wohlbekannter Denker wie Ed. v. Hartmann gelangt, welcher, an der Wirksamkeit der unbeaufsichtigten natürlichen Zuchtwahl verzweifelnd, die Entwicklung für intelligent geleitet hält durch das Unbewußte - den kosmischen Logos des Occultismus. Aber der letztere wirkt nur mittelbar durch Fohat, oder die dhyân-chohanische Energie, und nicht ganz auf die unmittelbare Art, welche der große Pessimist beschreibt. Diese Meinungsverschiedenheit unter den Männern der Wissenschaft, ihre gegenseitigen, oftmals ihre Selbstwidersprüche, geben der Schreiberin der vorliegenden Bände den Mut, andere und ältere Lehren ans Licht zu bringen wenn auch nur als Hypothesen für zukünftige wissenschaftliche Würdigung. So augenscheinlich sind selbst für die bescheidene Aufzeichnerin dieser archaischen Lehre, obwohl sie durchaus nicht sehr gelehrt in den modernen Wissenschaften ist, diese wissenschaftlichen Trugschlüsse und Lücken, daß sie sich entschlossen hat, all dies zu berühren, um die zwei Lehren mit einander in Parallele zu stellen. Für den Occultismus ist es eine Frage der Selbstverteidigung und nichts weiter. Bis jetzt hat sich Die Geheimlehre mit reiner und einfacher Metaphysik beschäftigt. Sie ist jetzt auf der Erde gelandet, und findet sich innerhalb des Bereiches der Naturwissenschaft und praktischen Anthropologie oder jener Studienzweige, welche die materialistischen Naturforscher als ihr rechtmäßiges http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/685.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:42 ZUSÄTZE: ABTEILUNG I Gebiet beanspruchen, wobei sie obendrein kühl behaupten, daß das Wirken der Seele, je höher und vollkommener es ist, umsomehr der Untersuchung und den Erklärungen des Zoologen und des Physiologen allein zugänglich ist. [7] Diese staunenerregende Anmaßung kommt von einem, der, um seine pithekoide Abstammung zu beweisen, nicht gezögert hat, die Lemuriden unter die Ahnen des Menschen einzureihen; diese wurden von ihm zum Range von Halbaffen erhoben, von decidualosen Säugetieren, denen er sehr unrichtig eine Decidua und eine scheibenförmige Placenta zuschreibt. [8] Dafür wurde Haekel von de Quatrefages streng getadelt, und von seinen eigenen Brüdern Materialisten und Agnostikern kritisiert - von Virchow und Du Bois-Reymond, ebenso großen, wenn nicht größeren Autoritäten als er selbst. [9] [6] Nägeli´s „Prinzip der Vervollkommnungsfähigkeit“; van de Baer´s „Streben nach dem Zweck“; Braun´s „Göttlicher Hauch als innerer Antrieb in der Entwicklungsgeschichte der Natur“; Professor Owen´s „Trieb nach Vervollkommnungsfähigkeit“, u. s. w. sind alles Ausdrücke für die verschleierten Offenbarungen des universalen leitenden Fohat, reich an göttlichem und dhyân-chohanischem Denken. [7] Haeckel über „Zellseelen und Seelenzellen“, Populäre Vorträge, I. p. 143. [8] Siehe unten, Herrn Quatrefages´ Auseinandersetzung mit Haeckel, in Abteilung II: „Die Urmenschheit wird von der Wissenschaft angeboten“. [9] Genau gesprochen ist Du Bois-Reymond ein Agnostiker, und kein Materialist. Er hat sehr heftig gegen die materialistische Lehre protestiert, welche behauptet, daß geistige Phänomene bloß das Ergebnis von Molekularbewegung sind. Die genaueste physiologische Kenntnis des Gehirnbaues läßt uns „nichts als Stoff in Bewegung“ übrig, behauptet er; „wir müssen weiter gehen, und die vollständig unbegreifliche Natur des Seelenprinzips zugestehen, welche unmöglich als bloßes Ergebnis von materiellen Ursachen betrachtet werden kann.“ http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/685.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:42 ZUSÄTZE: ABTEILUNG I http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/685.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:42 ZUSÄTZE: ABTEILUNG I Ungeachtet einer solchen Opposition werden die wilden Theorien Haeckels bis zum heutigen Tage noch immer von einigen wissenschaftlich und logisch genannt. Nachdem die geheimnisvolle Natur des Bewußtseins, der Seele, des Geistes im Menschen jetzt als ein bloßer Fortschritt über die Verrichtungen der protoplasmatischen Moleküle der lebendigen Protisten erklärt wird, und die allmälige Entwicklung und das Wachstum des menschlichen Gemütes und der „sozialen Instinkte“ in der Richtung der Civilisation auf ihren Ursprung in der Civilisation von Ameisen, Bienen, und anderen Geschöpfen zurückgeführt werden müssen - sind der für ein unparteiisches Anhören der Lehren der archaischen Weisheit übrig gelassenen Aussichten in der That nur sehr wenige. Den gebildeten Profanen wird gesagt: Die sozialen Instinkte der Tiere sind neuerdings von verschiedenen Seiten mit vollem Rechte als die Urquellen der Moral auch für den Menschen (?) in Anspruch genommen worden, . . . - und daß unser göttliches Bewußtsein, unsere Seele, unser Intellekt und unsere Bestrebungen „von der niederen Stufe der einfachen Zellseele“ des gallertartigen Bathybius sich emporgearbeitet haben, [10] und sie scheinen es zu glauben. Auf solche Menschen muß die Metaphysik des Occultismus die Einwirkung hervorbringen, welche unsere großartigsten Oratorien auf den Chinesen hervorbringen - Töne, die ihre Nerven beleidigen. Doch, sind unsere esoterischen Lehren über „Engel“, über die ersten drei vortierischen Menschenrassen, und über den Fall der vierten auf einer niedrigeren Stufe der Dichtung und Selbsttäuschung als das Haeckelsche „Plastidul“, oder die unorganischen „Molekularseelen der Protisten“? Zwischen der Entwicklung der geistigen Natur des Menschen aus den obengenannten Amöbenseelen, und der behaupteten Entwicklung seiner körperlichen Gestalt aus dem protoplastischen Bewohner des Meeresschlammes liegt ein Abgrund, der nicht leicht von irgend einem in vollem Besitze seiner intellektuellen Fähigkeiten befindlichen Menschen überschritten werden wird. Die physische Entwicklung, wie die moderne Wissenschaft sie lehrt, ist ein Gegenstand offener Kontroverse; die geistige und moralische Entwicklung nach denselben Regeln ist der wahnsinnige Traum eines groben Materialismus. Ferner lehrt die tägliche Erfahrung der Vergangenheit sowohl, wie der Gegenwart, daß niemals eine Wahrheit von gelehrten Körperschaften angenommen worden ist, wenn sie sich nicht den gewohnheitsmäßig vorgefaßten Ideen ihre Professoren innig angeschlossen hat. „Die Krone des Neuerers ist eine Dornenkrone“ - sagte Geoffry St. Hilaire. Es ist im allgemeinen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/687.htm (1 of 4)20.06.2005 17:29:43 ZUSÄTZE: ABTEILUNG I Regel, daß nur das, was den volkstümlichen Steckenpferden und angenommenen Vorstellungen entspricht, Boden gewinnt. Daher der Triumph der Haeckelschen Ideen, trotzdem sie von Virchow, du Bois-Reymond, und anderen als das „Armutszeugnis der Naturwissenschaft“ bezeichnet werden. Wenn auch der Materialismus der deutschen Evolutionisten den geistigen Vorstellungen der esoterischen Philosophie diametral entgegengesetzt sein mag, so wie ihr angenommenes anthropologisches System mit den wirklichen Naturthatsachen durchaus unvereinbar ist - die pseudoidealistische Richtung, welche jetzt das englische Denken kennzeichnet, ist beinahe noch gefährlicher. Die rein materialistische Lehre gestattet eine unmittelbare Widerlegung und einen Appell an die Logik der Thatsachen. Der Idealismus von heute bringt es nicht nur zustande, einerseits die grundlegenden Verneinungen des Atheismus in sich aufzunehmen, sondern landet auch seine Anhänger in einem Gewirre der Unwirklichkeit, welches in einem praktischen Nihilismus gipfelt. Auseinandersetzung mit solchen Schriftstellern kommt beinahe nicht in Betracht. Die Idealisten werden daher den jetzt gegebenen occulten Lehren noch feindseliger gegenüberstehen, als selbst die Materialisten. Aber da die Verkünder der esoterischen Anthropogenesis in den Händen ihrer Feinde kein schlechteres Schicksal treffen kann, als öffentlich mit ihren alten und altehrwürdigen Namen „Tollhäusler“ und „Dummköpfe“ benannt zu werden, so können die vorliegenden archaischen Theorien mit Sicherheit den vielen modernen Spekulationen hinzugefügt werden, und die Zeit ihrer vollen oder auch teilweisen Anerkennung abwarten. Nur müssen wir, da der einfache Bestand dieser archaischen Theorien wahrscheinlich geleugnet werden wird, unsere besten Beweise geben und bei ihnen bis zum Tode ausharren. In unserer Rasse und Generation ist der eine „Tempel im Weltall“ in seltenen Fällen - in uns; aber unser Körper und unser Gemüt sind von „Sünde“ sowohl, als auch von „Wissenschaft“ zu sehr verunreinigt, als das sie äußerlich jetzt irgend etwas Besseres denn eine Stätte des Lasters und Irrtums wären. Und hier soll unsere gegenseitige Stellung - die des Occultismus und der modernen Wissenschaft - ein für alle Male festgestellt werden. Wir Theosophen sind gewillt, uns vor solchen Männern der Wissenschaft wie dem verstorbenen Prof. Balfour Stewart, den Herren Crookes, de Quatrefages, Wallace, Agassiz, Butlerof und anderen zu beugen, obwohl wir vom Standpunkte der esoterischen Philosophie nicht mit allem übereinstimmen mögen, was sie sagen. Aber nichts wird uns dahin bringen, auch nur einer Achtungsbezeugung für die Meinungen solcher anderer Männer der Wissenschaft zuzustimmen, wie http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/687.htm (2 of 4)20.06.2005 17:29:43 ZUSÄTZE: ABTEILUNG I Haeckel, Carl Vogt, oder Ludwig Büchner in Deutschland, oder auch Herrn Huxley und seine Geistesverwandten im Materialismus in England - trotz der ungeheuren Gelehrsamkeit des Erstgenannten. Solche Männer sind einfach die intellektuellen und moralischen Mörder zukünftiger Geschlechter; insbesondere Haeckel, dessen grober Materialismus sich in seinen Beweisführungen oft bis zur Höhe idiotischer Naivitäten erhebt. Man braucht bloß seine gesammelten populären Vorträge aus dem Gebiete der Entwicklungslehre zu lesen, um ein Verlangen zu empfinden, daß in den Worten Hiobs sein Gedächtnis vergehen möge im Lande, und daß er „keinen Namen haben solle auf der Gasse.“ Man höre den Schöpfer der mythischen Sozura die Idee von der Entstehung des Menschengeschlechts „als einen übernatürlichen (?) Vorgang“ verspotten - welcher nicht einfach durch mechanische Ursachen, durch physikalische und chemische Kräfte bewirkt werden könne, vielmehr einen unmittelbaren Eingriff einer . . . schöpferischen Persönlichkeit erfordere. Nun liegt aber der Schwerpunkt von Darwins Lehre . . . darin, daß derselbe die einfachsten, mechanisch wirkenden Ursachen, rein physikalisch-chemische Naturvorgänge, als vollkommen ausreichend nachweist, um jene höchsten und schwierigsten aller Aufgaben zu lösen. Darwin setzt also an die Stelle einer bewußten Schöpferkraft, welche zweckmäßig und planvoll die organischen Körper der Tiere und Pflanzen aufbaut und zusammensetzt, eine Summe von sogenannten blinden, zweck- und planlos wirkenden Naturkräften. An die Stelle eines willkürlichen Schöpfungsaktes tritt ein notwendiges Entwicklungsgesetz. . . . [Manu und Kapila hatten dasselbe, und, zur selben Zeit, leitende, bewußte und intelligente Kräfte]. Darwin selbst (hatte) klugerweise . . . die Frage von der ersten Entstehung des Lebens bei Seite geschoben. Nachdem aber bald darauf jener bedeutendste und weitreichendste Folgeschluß von ausgezeichneten und mutvollen Naturforschern, namentlich von Huxley, Carl Vogt und Ludwig Büchner öffentlich ausgesprochen, und auch eine mechanische Entstehung der ersten Lebensformen als notwendige Ergänzung von Darwin´s Lehre behauptet wurde, da . . . Unser eigentlicher Gegenstand (betrifft) nur einen einzigen Folgeschluß der Lehre¸ die natürliche Entstehung des Menschengeschlechtes durch allmähliche Entwicklung. [11] [10] Siehe Haeckels „Über die heutige Entwicklungslehre im Verhältnisse zur Gesamtwissenschaft“, a. a. O., II. p. 97, samt Anmerkungen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/687.htm (3 of 4)20.06.2005 17:29:43 ZUSÄTZE: ABTEILUNG I [11] a. a. O., I. pp. 36-38. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/687.htm (4 of 4)20.06.2005 17:29:43 ZUSÄTZE: ABTEILUNG I Darauf erwiedert, unbeschämt von solch wissenschaftlichem Mischmasch, der Occultismus: Im Verlaufe der Entwicklung, als die physische Evolution über die geistige und mentale triumphierte, und sie beinahe unter ihrem Gewichte zerdrückte, blieb die große Gabe Kriyâshakti das Erbe von nur wenigen auserwählten Menschen in jedem Zeitalter. Der Geist strebte vergeblich sich in seiner Gänze in rein organischen Formen zu offenbaren (wie im ersten Teile dieses Bandes erklärt worden ist), und die Fähigkeit, welche bei der frühen Menschheit der dritten Rasse ein natürliches Attribut gewesen war, wurde derart, daß sie von Spiritualisten und Occultisten als einfach außerordentlich, und von den Materialisten als wissenschaftlich unmöglich betrachtet wurde. In unserer heutigen Zeit ist die bloße Behauptung, daß es eine Kraft giebt, welche menschliche Formen schaffen kann - fertige Hüllen, in denen sich die bewußten Monaden oder Nirmânakâyas vergangener Manvantaras inkarnieren können - natürlich unsinnig, lächerlich! Was anderseits als ganz naturgemäß betrachtet wird, ist die Hervorbringung eines Frankensteinschen Ungeheuers, plus moralischem Bewußtseins, religiösen Erhebungen, Genius, und einer Empfindung seiner eigenen unsterblichen Natur in sich selbst - durch „physikalisch-chemische Kräfte“, gelenkt von blinder „allmächtiger Entwicklung“. [12] Was die Entstehung jenes Menschen - nicht aus Nichts, zusammengekittet mit etwas rotem Ton, sondern aus einer lebendigen göttlichen Wesenheit, welche den Astralkörper durch umgebende Materialien verfestigt - anbelangt, so ist eine solche Vorstellung nach der Ansicht der Materialisten zu unsinnig, um auch nur erwähnt zu werden. Nichtsdestoweniger sind die Occultisten und Theosophen geneigt, ihre Behauptungen und Theorien im Bezug auf ihren inneren Wert und Wahrscheinlichkeit mit jenen der modernen Evolutionisten vergleichen zu lassen - wie unwissenschaftlich und abergläubisch diese Theorien auch auf den ersten Anblick hin erscheinen mögen. Die esoterische Lehre ist also der Darwinschen Entwicklung in ihrer Anwendung auf den Menschen unbedingt, und mit Bezug auf andere Arten teilweise entgegengesetzt. Es wäre interessant, einen Blick auf die geistige Vorstellung der Entwicklung in dem wissenschaftlichen Gehirne eines Materialisten werfen zu können. Was ist Evolution? Auf die Frage, die volle und vollständige Bedeutung des Ausdruckes zu erklären, werden weder Huxley noch Haeckel imstande sein, dies irgendwie besser zu machen, als es Webster thut: Der Akt der Entfaltung; der Vorgang des Wachstums, der Entwicklung; wie die Evolution einer Blume aus einer Knospe, oder eines Tieres aus dem Ei. Aber die Knospe muß durch ihre mütterliche Pflanze auf den Samen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/689.htm (1 of 2)20.06.2005 17:29:43 ZUSÄTZE: ABTEILUNG I zurückgeführt werden, und das Ei auf das Tier oder den Vogel, der es gelegt hat; oder auf jeden Fall auf das Protoplasmaklümpchen, aus dem es sich erweitert hat und hervorgewachsen ist. Und sowohl der Same als auch das Klümpchen müssen die verborgenen Möglichkeiten zur Reproduktion und stufenweisen Entwicklung in sich haben, zur Entfaltung der tausendundein Formen oder Phasen der Evolution, durch welche sie hindurchgehen müssen, bevor die Blume oder das Tier vollständig entwickelt ist? Daher muß der zukünftige Plan - wenn nicht eine Skizze - vorhanden sein. Ferner muß jener Same verfolgt, und seine Natur ermittelt werden. Sind die Darwinisten darin erfolgreich gewesen? Oder wird das Moner uns vorgeworfen werden? Aber dieses Atom der wässerigen Abgründe ist kein homogener Stoff; und es muß etwas oder irgend jemand existieren, der es geformt und ins Dasein gesetzt hat. [12] Die Avelingsche Übersetzung der Haeckelschen Vorträge, welche den Originalcitaten zu Grunde liegt, übersetzt am Schlusse des oben angeführten Abschnittes irrtümlich „allmächtige Entwicklung“ statt „allmähliche Entwicklung“. (Der Übers.) http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/689.htm (2 of 2)20.06.2005 17:29:43 ZUSÄTZE: ABTEILUNG I Hier ist die Wissenschaft wiederum schweigsam. Aber nachdem bis jetzt im Klümpchen, Samen, oder Keim nach den Materialisten sowohl, als auch nach den Psychologen der modernen Schule kein Selbstbewußtsein ist - worin die Occultisten ausnahmsweise mit ihren natürlichen Feinden übereinstimmen - was leitet da die Kraft oder die Kräfte so unfehlbar in diesem Entwicklungsvorgange? „Blinde Kraft?“ Ebensowohl könnte man das Gehirn „blind“ nennen, welches in Haeckel seinen Stammbaum des Menschengeschlechtes und andere litterarische Produkte entwickelte. Wir können uns leicht vorstellen, daß dem genannten Gehirn ein oder zwei wichtige Centren fehlen; denn wer immer irgend etwas von Anatomie des menschlichen, oder auch irgend eines tierischen Körpers weiß, und noch immer ein Atheist und ein Materialist ist, muß „hoffnungslos wahnsinnig“ sein, nach Lord Herbert, welcher mit Recht in der Gestalt des menschlichen Körpers und im Zusammenhange seiner Teile etwas so seltsames und paradoxes sieht, daß er ihn für das „größte Naturwunder“ hält. Blinde Kräfte und „kein Plan“ in irgend etwas unter der Sonne! Während kein vernünftiger Mann der Wissenschaft zögern würde, jenes zu sagen, selbst nach dem wenigen, was er von den im Kosmos wirkenden Kräften weiß und bisher entdeckt hat, sieht er sehr klar, daß jeder Teil, jedes Pünktchen und Atom, in Harmonie mit ihren Mitatomen, und diese mit dem ganzen sind, indem ein jedes seine bestimmte Sendung durch den ganzen Lebenscyklus hat. Aber glücklicherweise beginnen die größten, die hervorragendsten Denker und Gelehrten von heute gegen seinen „Stammbaum“ aufzutreten, und auch gegen Darwins Theorie von der natürlichen Zuchtwahl, obwohl ihr Urheber wahrscheinlich niemals so weitreichende Schlußfolgerungen in Betracht gezogen hat. Der russische Gelehrte N. T. Danilevsky stürzt in seinem bemerkenswerten Buche, Der Darwinismus, eine kritische Untersuchung der Theorie, diesen Darwinismus vollkommen und ohne Berufung um, und dasselbe thut de Quatrefages in seinem letzten Werke. Wir empfehlen unsern Lesern, den gelehrten Vortrag des Dr. Bourges, eines Mitgliedes der pariser anthropologischen Gesellschaft, zu prüfen, gelesen von seinem Verfasser bei einer kürzlich abgehaltenen Versammlung jener Gesellschaft und betitelt „Evolutionäre Psychologie; die Evolution des Geistes u. s. w.“ Darin vereinigt er vollständig die beiden Lehren - nämlich die von der physischen und von der geistigen Evolution. Er erklärt den Ursprung der Verschiedenheit der organischen Formen - die ihren Umgebungen mit solcher offenbar intelligenter Absicht angepaßt sind - durch das Bestehen und die gegenseitige Unterstützung und Ineinanderwirkung in der geoffenbarten Natur von zwei Prinzipien, dem inneren bewußten Prinzip, welches sich der physischen Natur anpaßt, und den eigenen Möglichkeiten der letzteren. So muß der französische Gelehrte zu unserem alten http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/691.htm (1 of 4)20.06.2005 17:29:44 ZUSÄTZE: ABTEILUNG I Freunde Archäus oder dem Lebensprinzip zurückkehren - ohne es zu nennen wie es Dr. Richardson in England mit seiner Nervenkraft gethan hat. Dieselbe Idee wurde kürzlich in Deutschland von Baron Hellenbach in seinem bemerkenswerten Werke Der Individualismus im Lichte der Biologie und Philosophie der Gegenwart entwickelt. Wir finden noch ein anderes ausgezeichnetes Buch, von einem tiefdenkenden Russen, N. N. Strachof, zu denselben Schlußfolgerungen gelangen, welcher in seinen Fundamentalbegriffen der Physiologie und Psychologie sagt: Der deutlichste sowie bekannteste Typus der Entwicklung findet sich in unserer eigenen geistigen oder körperlichen Evolution, welche anderen zum Vorbild gedient hat. . . . Wenn Organismen Wesenheiten sind . . . dann ist es nur gerecht, zu schließen und zu behaupten, daß das organische Leben psychisches Leben zu erzeugen strebt; aber es würde noch richtiger und noch mehr in Übereinstimmung mit dem Geiste dieser beiden Kategorien der Entwicklung sein, zu sagen, daß die wahre Ursache des organischen Lebens das Bestreben des Geistes ist, sich in substanziellen Formen zu offenbaren, und sich in substanzielle Wirklichkeit zu kleiden. Die höchste Form ist es, welche die vollkommene Erklärung der niedersten enthält, und niemals umgekehrt. Das heißt ebenso, wie es Bourges in der oben erwähnten Denkschrift gethan hat, die Wesensgleichheit dieses geheimnisvollen, integral wirkenden und organisierenden Prinzipes mit dem Selbstbewußten und Inneren Subjekte zuzugestehen, das wir das Ego nennen, und die große Welt die Seele. So nähern sich alle besten Gelehrten und Denker nach und nach den Occultisten in ihren allgemeinen Schlußfolgerungen. Aber solche metaphysisch veranlagte Männer der Wissenschaft sind in Bann gethan und werden schwerlich angehört werden. Schiller läßt in seinem großartigen Gedichte vom verschleierten Bilde der Isis dem jungen Sterblichen, der es gewagt hat, die undurchdringliche Hülle zu heben, ohnmächtig zu Boden fallen, nachdem er die nackte Wahrheit in dem Angesichte der düstern Göttin geschaut. Haben einige von unsern Darwinisten, die so zart vereint sind in natürlicher Zuchtwahl und Verwandtschaft, auch die Saitische Mutter ihrer Schleier beraubt angestarrt? Man möchte das fest vermuten, wenn man ihre Theorien gelesen hat. Ihre großen Intellekte müssen zusammengebrochen sein, während sie allzu genau das unbedeckte Antlitz der Natur ausmaßen, so daß nur die graue Substanz und die Ganglien in ihren Gehirnen zurückblieben, um den „blinden“ physikalisch-chemischen Kräften zu antworten. Auf jeden Fall passen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/691.htm (2 of 4)20.06.2005 17:29:44 ZUSÄTZE: ABTEILUNG I Shakespeares Verse wunderbar auf unsern modernen Evolutionisten, welcher jenen „stolzen Mann“ symbolisiert, welcher ist Gehüllt in kleine, flücht ´ge Wichtigkeit; Am dümmsten dort, wo er sich weise dünkt, Sein starres Wesen, wie ein zorn´ger Aff´, Spielt tolle Possen vor dem Himmel, Daß drüber Engel weinen! [13] Diese haben nicht zu thun mit den „Engeln“. Ihre einzige Beschäftigung ist der menschliche Vorfahr, der pithekoide Noah, welcher drei Söhne erzeugte - den geschwänzten Cynocephalus, den schwanzlosen Affen und den „bäumebewohnenden“ paläolithischen Menschen. In diesem Punkte wird ihnen nicht widersprochen werden. Jeder dagegen ausgesprochene Zweifel wird sofort als ein Versuch, die wissenschaftliche Forschung zu verkümmern“, abgetrumpft. Die unüberwindliche Schwierigkeit gerade bei der Begründung der Evolutionstheorie, daß nämlich kein Darwinist imstande ist, eine auch nur annähernde Bestimmung der Zeitperiode, zu welcher, und der Form, in welcher der erste Mensch erschien, zu geben, wird zu einem geringfügigen Hindernis glattgestrichen, das „in Wirklichkeit ohne Bedeutung“ ist. Jeder Wissenszweig befindet sich in derselben Verlegenheit, wird uns bedeutet. Der Chemiker begründet seine höchst verwickelten Berechnungen einfach auf einer Hypothese von Atomen und Molekülen, von denen nicht ein einziges jemals gesehen, isoliert, gewogen oder bestimmt worden ist. Der Elektriker spricht von magnetischen Fluiden, die sich niemals greifbar geoffenbart haben. Ein bestimmter Ursprung kann weder den Molekülen, noch dem Magnetismus zugeschrieben werden. Die Wissenschaft kann keine Kenntnis von den Anbeginnen des Gesetzes, der Materie, oder des Lebens für sich in Anspruch nehmen, und thut es auch nicht. [14] Und dabei heißt eine noch so unsinnige wissenschaftliche Hypothese verwerfen die eine nicht zu vergebende Sünde begehen! Wir wagen es. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/691.htm (3 of 4)20.06.2005 17:29:44 ZUSÄTZE: ABTEILUNG I [13] Maß für Maß, Akt II, Auftritt 2. [14] Knowledge, Jänner 1882. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/691.htm (4 of 4)20.06.2005 17:29:44 ZUSÄTZE: ABTEILUNG II ABTEILUNG II. DIE URMENSCHHEIT WIRD VON DER WISSENSCHAFT ANGEBOTEN. Die Frage der Fragen für die Menschheit - das Problem, welches allen anderen zu Grunde liegt, und tiefer interessiert als irgend ein anderes - ist die Ermittlung der Stelle, welche der Mensch in der Natur einnimmt, und seiner Beziehungen zu dem Weltalle der Dinge. [1] Die Welt steht heutigentages geteilt und unschlüssig zwischen den Göttlichen Vorfahren - seien sie nun Adam und Eva oder die Lunaren Pitris - und dem Bathybius Haeckelii, dem gallertartigen Einsiedler der salzigen Tiefe. Nachdem wir die occulte Theorie erklärt haben, kann sie jetzt mit jener des modernen Materialismus verglichen werden. Der Leser ist eingeladen, zwischen den beiden zu wählen, nachdem er sie nach ihren bezüglichen Verdiensten beurteilt hat. Einigen Trost für die Verwerfung unserer göttlichen Vorfahren können wir aus der Beobachtung ableiten, daß die Haeckelschen Spekulationen in den Händen der streng exakten Wissenschaft keine bessere Behandlung erfahren, als unsere eigenen. Haeckels Phylogenese wird von den Feinden seiner phantastischen Evolution, von anderen und größeren Gelehrten nicht weniger verlacht, als es unseren ursprünglichen Rassen bevorsteht. Wie du Bois-Reymond es ausdrückt, können wir ihm leicht glauben, wenn er sagt, daß die in der Schöpfungsgeschichte entworfenen Stammbäume unserer Rasse erwa so viel wert sind, wie in den Augen der historischen Kritik die Stammbäume homerischer Helden. Wenn das ausgemacht ist, so wird jeder sehen, daß eine Hypothese so gut wie die andere ist. Und da wir bei Haeckel selbst das Geständnis finden, daß weder die Geologie in ihrer Geschichte der Vergangenheit, noch die Stammesgeschichte der Organismen sich jemals „zu einer wirklich ,exakten’ Naturwissenschaft gestalten“ wird, [2] so ist der occulten Wissenschaft ein breiter Rand gelassen, um ihre Anmerkungen zu machen und ihre Proteste unterzubringen. Der Welt ist die Wahl gelassen zwischen den Lehren des Paracelsus, des „Vaters der modernen Chemie“, und jenen des Haeckels, des „Vaters der mythischen Sozura“. Wir verlangen nicht mehr. Ohne uns anzumaßen, in dem Streite so sehr gelehrter Naturforscher wie du Bois-Reymond und Haeckel in Bezug auf unsere Blutsverwandtschaft mit http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/693.htm (1 of 2)20.06.2005 17:29:44 ZUSÄTZE: ABTEILUNG II jenen Ahnen (von uns), die von den einzelligen Klassen, den Würmern, den Schädellosen, den Fischen, Amphibien und Reptilien zu den Vögeln emporgeführt haben, - Partei zu ergreifen, dürfen wir eine oder zwei kurze Fragen thun, zur Belehrung unserer Leser. Indem wir uns die Gelegenheit zu nutze machen, und uns Darwins Theorien von der natürlichen Zuchtwahl u. s. w. vor Augen halten, wollen wir die Wissenschaft fragen - mit Bezug auf den Ursprung der Menschenund Tierarten - welche von den beiden hiermit beschriebenen Entwicklungstheorien die wissenschaftlichere, oder wenn man vorzieht die unwissenschaftlichere ist. 1. Ist es jene einer Entwicklung, die von Anbeginn an mit geschlechtlicher Fortpflanzung einsetzt? 2. Oder jene Lehre, welche die allmähliche Entwicklung der Organe zeigt; ihre Verfestigung, und die Hervorbringung einer jeden Art zuerst durch einfache leichte Trennung von einem in zwei oder auch mehrere Individuen; dann eine neue Entwicklung - der erste Schritt zu einer Art mit getrennten unterschiedenen Geschlechtern - den hermaphroditischen Zustand; dann wieder eine Art von Parthenogenesis, „jungfräulicher Fortpflanzung“, wenn die Eizellen im Körper gebildet werden, welche aus ihm in atomischen Emanationen hervorgehen und außerhalb desselben gereift werden; bis schließlich nach einer ausgesprochenen Trennung in Geschlechter die Menschenwesen sich durch geschlechtliche Verbindung fortzupflanzen beginnen? Von diesen zweien wird die erste „Theorie“ - oder vielmehr, „geoffenbarte Thatsache“ von allen exoterischen Bibeln, mit Ausnahme der Purânen, und insbesondere von der jüdischen Kosmogonie verkündet. Die zweite ist jene, welche von der Occulten Philosophie gelehrt wird, wie erklärt worden ist. [1] T. Huxley, Man´s Place in Nature, p. 57. [2] a. a. O., „Über die Urkunden der Stammesgeschichte“ (II. p. 96). http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/693.htm (2 of 2)20.06.2005 17:29:44 ZUSÄTZE: ABTEILUNG II Eine Antwort auf unsere Frage findet sich in einem Bande, der soeben von Herrn Samuel Laing - dem besten Laien-Erklärer der modernen Wissenschaft [3] herausgegeben wurde. Im achten Kapitel seines letzten Werkes, A Modern Zoroastrian, beginnt der Verfasser mit einem Tadel an „alle alten Religionen und Philosophien“, weil sie „ein männliches und weibliches Prinzip für ihre Götter annehmen“. Auf den ersten Blick, sagt er, erscheint dieser Unterschied des Geschlechtes ebenso grundlegend wie der von Pflanze und Tier . . . Der Geist Gottes, der über dem Chaos brütet und die Welt hervorbringt, ist nur eine spätere, entsprechend den monotheistischen Ideen durchgesehene Ausgabe der viel älteren chaldäischen Legende, welche die Schöpfung des Kosmos aus dem Chaos durch das Zusammenwirken großer männlicher und weiblicher Gottheiten beschreibt. . . . So werden wir im orthodoxen christlichen Glauben gelehrt, zu wiederholen: „erzeugt, nicht geschaffen“, eine Phrase, welche unbedingter Unsinn ist, oder Nicht-Sinn das heißt ein Beispiel dafür, daß Worte gebraucht werden wie falsche Banknoten, denen kein gediegener Wert einer Idee zu Grunde liegt. Denn „erzeugt“ ist ein sehr bestimmter Ausdruck, welcher die Verbindung von zwei entgegengesetzten Geschlechtern zur Hervorbringung eines neuen Individuums in sich begreift. [4] Wie sehr wir auch mit dem gelehrten Verfasser in Bezug auf die Nichtratsamkeit der Benützung unrichtiger Worte, und auf das schreckliche anthropomorphische und phallische Element in den alten Schriften - insbesondere in der orthodoxen christlichen Bibel - übereinstimmen mögen, so können nichtsdestoweniger zwei mildernde Umstände in dem Falle sein. Erstens sind alle diese „alten Philosophien“ und „modernen Religionen“ - wie in diesen beiden Bänden hinlänglich gezeigt worden ist - ein über das Antlitz der Esoterischen Wahrheit geworfenen exoterischen Schleier; und - als unmittelbares Ergebnis davon - sind sie allegorisch, d. i. der Form nach mythologisch; aber sie sind doch dem Wesen nach unermeßlich philosophischer als irgend eine der neuen sogenannten wissenschaftlichen Theorien. Zweitens ist, von der orphischen Theogonie abwärts bis zu Ezras letzte Umarbeitung des Pentateuch, jede alte Schrift, die ihre Thatsachen ursprünglich dem Osten entlehnt hatte, beständigen Änderungen durch Freund und Feind unterworfen gewesen, bis von der ursprünglichen Version nur mehr der Name übrig war, eine tote Schale, aus der der Geist allmählich ausgetrieben worden war. Dies allein sollte zeigen, daß kein gegenwärtig vorhandenes Religionswerk verstanden werden kann ohne die Hilfe der archaischen Weisheit, der ersten http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/695.htm (1 of 4)20.06.2005 17:29:45 ZUSÄTZE: ABTEILUNG II Grundlage, auf der sie alle aufgebaut waren. Doch kehren wir zu der unmittelbaren Antwort zurück, die von der Wissenschaft auf unsere unmittelbare Frage erwartet wird. Sie wird von demselben Verfasser gegeben, wo er, seinen Gedankengang über die unwissenschaftliche Euhemerisation der Naturkräfte in den alten Glauben verfolgend, ein Verdammungsurteil über sie mit den folgenden Worten ausspricht: Die Wissenschaft jedoch zerstört diesen Eindruck, daß geschlechtliche Zeugung die ursprüngliche und einzige Fortpflanzungsart sei, auf traurige Weise, und das Mikroskop und Seciermesser des Naturforschers führen uns in neue und gänzlich unerwartete (?) Lebenswelten ein. So wenig „unerwartet“ in der That, daß die ursprünglichen ungeschlechtlichen „Fortpflanzungsarten“ auf jeden Fall den alten Hindûs bekannt gewesen sein müssen - ungeachtet der gegenteiligen Behauptung des Herrn Laing. Angesichts der von uns anderwärts angeführten Behauptung im Vishnu Purâna, daß Daksha „geschlechtlichen Verkehr als Mittel zur Vermehrung einführte“, erst nach einer Reihe von anderen „Arten“, welche alle darin aufgezählt sind, [5] wird es schwierig, die Thatsache zu leugnen. Diese Behauptung findet sich obendrein, man bemerke das wohl, in einem exoterischen Werk. Zunächst fährt Herr Laing fort, uns zu sagen: Bei weitem der größere Teil der Lebensformen, zum mindesten an Zahl, wenn nicht an Größe sind ins Dasein gekommen ohne die Hilfe geschlechtlicher Fortpflanzung. Er führt dann als Beispiel Haeckels „Moner“ an, das sich „durch Selbstteilung vermehrt“. Das nächste Stadium zeigt der Verfasser in der Kernzelle, „welche genau dasselbe Ding thut.“ Das folgende Stadium ist jenes, wo der Organismus sich nicht in zwei gleiche Teile teilt, sondern ein kleiner Teil desselben hervorschwillt . . . und schließlich die Verbindung aufgiebt und eine getrennte Existenz beginnt, und zur Größe der Mutter anwächst, durch seine innewohnende Fähigkeit, frisches Protoplasma aus den umgebenden unorganischen Materialien zu erzeugen. Hierauf folgt ein vielzelliger Organismus, welcher gebildet ist aus: Keimknospen, die auf Sporen oder Einzelzellen reduciert sind, die von der http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/695.htm (2 of 4)20.06.2005 17:29:45 ZUSÄTZE: ABTEILUNG II Mutter ausgesendet werden. . . . Wir sind jetzt an der Schwelle jenes Systems geschlechtlicher Fortpflanzung, welches [jetzt] zur Regel in allen höheren Tierfamilien geworden ist. . . . Dieser Organismus, welcher im Kampfe ums Dasein Vorteile hatte, begründete sich dauernd, und besondere Organe wurden entwickelt, um den geänderten Bedingungen zu entsprechen. So würde schließlich der Unterschied fest begründet zwischen einem weiblichen Organ oder Ovarium, welches das Ei oder die ursprüngliche Zelle enthält, aus der das neue Wesen entwickelt werden soll, und einem männlichen Organ, welches die befruchtende Spore oder Zelle liefert. . . . Dies wird bestätigt durch ein Studium der Embryologie, welche zeigt, daß bei den menschlichen und höheren tierischen Arten der Geschlechtsunterschied sich nicht früher entwickelt, bevor nicht ein beträchtlicher Fortschritt im Wachstum des Embryo geschehen ist. . . . Bei der großen Mehrzahl der Pflanzen, und bei einigen niederen Tierfamilien . . . werden die männlichen und weiblichen Organe inneshalb desselben Wesens entwickelt, und sie sind sogenannte Hermaphroditen. Eine andere Übergangsform ist die Parthenogenese, oder jungfräuliche Fortpflanzung, bei welcher sich Keimzellen, die scheinbar in allen Beziehungen Eizellen ähnlich sind, ohne irgend welches befruchtende Element zu neuen Individuen entwickeln. [6] Das ist uns alles so wohl bekannt, wie uns bekannt ist, daß das obige von dem sehr gelehrten englischen Verbreiter der Huxley-Haeckelschen Theorien auf das genus homo niemals angewendet worden ist. Er beschränkt dies auf Protoplasmaklümpchen, Pflanzen, Bienen, Schnecken u. s. w. Aber wenn er der Abstammungstheorie gerecht werden will, muß er auch der Ontogenie gerecht werden, in welcher das fundamentale biogenetische Gesetz, wie uns gesagt wird, folgendermaßen lautet: Die Keimesentwicklung (Ontogenesis) ist eine gedrängte und abgekürzte Wiederholung der Stammesentwicklung (Philogenesis); und zwar ist diese Wiederholung um so vollständiger, je mehr durch beständige Vererbung die ursprünglichere Auszugsentwicklung (Palingenesis) beibehalten wird; hingegen ist die Wiederholung um so unvollständiger, je mehr durch wechselnde Anpassung die spätere Störungsentwickelung (Cenogenesis) eingeführt wird. [7] [3] Verfasser von Modern Science and Modern Thought. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/695.htm (3 of 4)20.06.2005 17:29:45 ZUSÄTZE: ABTEILUNG II [4] a. a. O., pp. 101, 103. [5] a. a. O., II. 12, Wilsons Übers. [6] Ebenda, pp. 104-106. [7] Anthropogenie, 4. Aufl., p. 11. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/695.htm (4 of 4)20.06.2005 17:29:45 ZUSÄTZE: ABTEILUNG II Dies zeigt uns, daß jedes lebende Geschöpf und Ding auf Erden, einschließlich des Menschen, sich aus einer gemeinsamen Urform entwickelt hat. Der körperliche Mensch muß durch dieselben Stadien des Entwicklungsprozesses in den verschiedenen Fortpflanzungsarten hindurchgegangen sein, wie es andere Tiere gethan haben; er muß sich selbst geteilt haben; dann muß er als Hermaphrodit parthenogenetisch (nach dem unbefleckten Prinzip) seine Jungen hervorgebracht haben; das nächste Stadium wäre das ovipare - zuerst „ohne irgend welches befruchtende Element“, dann „mit Hilfe der befruchtenden Spore“; und erst nach der endgiltigen und bestimmten Entwicklung der beiden Geschlechter konnte er ein unterschiedenes „Männlein und Fräulein“ werden, als die Fortpflanzung durch geschlechtliche Vereinigung sich zu einem universalen Gesetze gestaltete. So weit ist all dies wissenschaftlich bewiesen. Es erübrigt nur ein Ding zu ermitteln; nämlich die klar und verständlich beschriebenen Vorgänge einer solchen vorgeschlechtlichen Fortpflanzung. Dies geschieht in den occulten Büchern, von denen die Schreiberin in Teil I dieses Bandes einen schwachen Umriß versucht hat. Entweder dies, oder - der Mensch ist ein abgesondertes Wesen. Die occulte Philosophie kann ihn so nennen, wegen seiner abgesondert dualen Natur. Die Wissenschaft kann das nicht, sobald sie jedes Dazwischentreten mit Ausnahme der mechanischen Gesetze leugnet, und kein Prinzip außerhalb der Materie zugesteht. Die erstere - die archaische Wissenschaft - giebt zu, daß die menschliche körperliche Gestalt durch jede Form hindurchgegangen ist, von der niedrigsten bis zur allerhöchsten, ihrer gegenwärtigen oder vom einfachen zum zusammengesetzten - um die angenommenen Ausdrücke zu gebrauchen. Aber sie behauptet, daß in diesem Cyklus, dem vierten, die Gestalt - da sie bereits unter den Typen und Modellen der Natur aus den vorhergehenden Runden existierte - für den Menschen vom Anfange dieser Runde an vollständig bereit lag. [8] Die Monade hatte bloß in den Astralkörper der Vorfahren einzutreten, auf daß das Werk der körperlichen Verfestigung rund um das schattenhafte Vorbild beginnen konnte. [9] Was würde die Wissenschaft dazu sagen? Sie würde natürlich sagen, daß der Mensch, weil er auf Erden als das späteste Säugetier erschien, es nicht mehr als irgend eines dieser Säugetiere notwendig hatte, durch die ursprünglichen Stadien der Fortpflanzung wie oben beschrieben hindurchzugehen. Seine Fortpflanzungsart war bereits auf Erden eingerichtet, als er erschien. In diesem Falle können wir antworten: Nachdem bis zum heutigen Tage noch nicht die entfernteste Spur eines Bindegliedes zwischen Mensch und Tier gefunden worden ist, so muß er (wenn die occulte Lehre verworfen werden soll) durch ein Wunder in der Natur zum Vorschein gekommen sein, gleich einer vollgerüsteten http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/697.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:45 ZUSÄTZE: ABTEILUNG II Minerva aus Jupiters Gehirn; und in einem solchen Falle hat die Bibel recht, zugleich mit anderen nationalen „Offenbarungen“. Somit wird die wissenschaftliche Verachtung, die von dem Verfasser von A Modern Zoroastrian an alte Philosophieen und exoterische Glauben so freigebig verschwendet wird voreilig und ungerechtfertigt. Auch würde die plötzliche Entdeckung eines „Fehlenden Glied“-artigen Fossils die Sache durchaus nicht verbessern. Denn weder ein solches vereinzeltes Exemplar, noch die daraus gezogenen wissenschaftlichen Schlüsse könnten die Sicherheit geben, daß es der lange gesuchte Überrest sei, d. i. der eines unentwickelten, aber doch einstmals sprechenden Menschen. Etwas mehr wäre zu einem endgiltigen Beweise erforderlich. Abgesehen davon nimmt selbst die Genesis den Menschen, ihren Adam von Staub erst dort auf, wo die Geheimlehre ihre „Söhne von Gott und Weisheit“ verläßt und den körperlichen Menschen der dritten Rasse aufnimmt. Eva wird nicht „erzeugt“, sondern sie wird aus Adam herausgezogen, nach Art der „Amoebe A“, die sich in der Mitte zusammenzieht und zur Amoebe B spaltet durch Teilung. [10] Auch hat sich die menschliche Sprache nicht aus den verschiedenen tierischen Lauten entwickelt. Haeckels Theorie, daß „die Sprache erst allmählich aus wenigen einfachen, tierisch-rohen Lauten entstand“, wie sie „auch heute noch bei einigen Naturvölkern niedersten Ranges verharrt“, [11] ist durchaus unhaltbar, wie unter andern von Professor Max Müller bewiesen wurde. Er behauptet, daß bis jetzt noch keine einleuchtende Erklärung darüber gegeben worden ist, wieso die „Wurzeln“ der Sprache ins Dasein kamen. Ein menschliches Gehirn ist zu menschlicher Sprache notwendig. Und Zahlen, die sich auf die verhältnismäßige Größe der Gehirne von Menschen und Affen beziehen, zeigen, wie tief die Kluft ist, welche die beiden trennt. Vogt sagt, daß das Gehirn des größten Affen, des Gorilla, nicht mehr als 30·51 Kubikzoll mißt; während die Durchschnittsgehirne der flachköpfigen australischen Eingeborenen - jetzt der niedersten Menschenrasse - sich auf 99·35 Kubikzoll belaufen! Zahlen sind unmanierliche Zeugen und können nicht lügen. Wie daher von Dr. F. Pfaff richtig bemerkt wurde, dessen Voraussetzungen ebenso gesund und korrekt sind, als seine biblischen Schlußfolgerungen albern: Das Gehirn der menschenähnlichsten Affen erreicht nicht ganz ein Drittel des Gehirns der niedrigsten Menschenrassen: es ist nicht halb so groß wie das Gehirn eines neugeborenen Kindes. [12] [8] Theosophen werden sich daran erinnern, daß nach der occulten Lehre http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/697.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:45 ZUSÄTZE: ABTEILUNG II sogenannte cyklische Pralayas nur „Verdunkelungen“ sind, während welcher Perioden die Natur, d. i. alles sichtbare und unsichtbare auf einem ruhenden Planeten - im vorhergegangenen Zustande bleibt. Die Natur ruht und schlummert, indem kein Zerstörungswerk auf der Kugel von sich geht, wenn nicht auch thätiges Werk geschieht. Alle Formen, ebenso wohl wie ihre astralen Typen, bleiben, wie sie im letzten Augenblicke ihrer Thätigkeit waren. Die „Nacht“ eines Planeten hat kaum irgend ein vorausgehendes Zwielicht. Er wird erfaßt, wie ein gewaltiges Mammut von einer Lawine, und bleibt schlummernd und gefroren bis zur nächsten Dämmerung seines neuen Tages - der in der That sehr kurz ist im Vergleich mit dem Tage des Brahmâ. [9] Das wird geringschätzig behandelt werden, weil es von unsern modernen Männern der Wissenschaft nicht verstanden werden wird; aber jeder Occultist und Theosoph wird den Vorgang leicht verstehen. Es kann weder auf Erden, noch im Weltall eine objektive Form geben, ohne daß ihr astrales Vorbild zuerst im Raume gebildet wäre. Von Phidias abwärts bis zum bescheidensten Arbeiter in der Töpferkunst mußte jeder Bildhauer vor allem ein Modell in seinem Gemüt erschaffen, dann dasselbe nach Dimensionslinien skizzieren, und dann erst kann er es in einer dreidimensionalen oder objektiven Figur reproducieren. Und wenn das menschliche Gemüt ein lebendes Beispiel solcher aufeinanderfolgender Stadien im Entwicklungsvorgange ist, wie kann es anders sein, wenn das Gemüt und die schöpferischen Kräfte der Natur in Betracht kommen? [10] Siehe A Modern Zoroastrian, p. 103. [11] „Über die Entwicklungstheorie Darwins“, a. a. O., I. p. 24. [12] Alter und Entstehung des Menschen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/697.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:45 ZUSÄTZE: ABTEILUNG II Aus dem vorangehenden ist somit sehr leicht zu entnehmen, daß zum Beweise der Huxley-Haeckelschen Theorien von der Abstammung des Menschen nicht ein einziges, sondern eine große Anzahl von „fehlenden Gliedern“ - eine wahre Leiter von fortschreitenden Entwicklungsstufen - zuerst aufgefunden und dann von der Wissenschaft der denkenden und überlegenden Menschheit vorgelegt werden müßte, bevor dieselbe den Glauben an Götter und an die unsterbliche Seele zu Gunsten der Anbetung vierhändiger Ahnen aufgeben könnte. Bloße Mythen werden jetzt als „axiomatische Wahrheiten“ begrüßt. Selbst Alfred Russel Wallace behauptet mit Haeckel, daß der Urmensch ein sprachloses Affengeschöpf war. Darauf antwortet Professor Joly: Der Mensch war meiner Ansicht niemals jener Pithekanthropus alalus, dessen Portrait Haeckel so gezeichnet hat, als ob er ihn gesehen und gekannt hätte, dessen seltsame und vollständig hypothetische Genealogie er gleichfalls gegeben hat, von der bloßen Masse lebendigen Protoplasmas an bis zum Menschen, der mit Sprache und einer Civilisation analog jener der Australier und Papuas begabt ist. [13] Haeckel kommt unter anderem oft in direktem Widerspruch mit der „Sprachwissenschaft“. Im Verlaufe seines Angriffes auf den Evolutionismus [14] brandmarkte Prof. Max Müller die Darwinsche Theorie als „verwundbar am Anfang und am Ende“. Thatsache ist, daß nur die teilweise Wahrheit von vielen der sekundären „Gesetze“ des Darwinismus außer Zweifel steht - indem Herr de Quatrefages offenbar die natürliche Zuchtwahl, den Kampf ums Dasein und die Umwandlung der Arten nicht als ein für allemal, sondern bloß als zeitweilig erwiesen ansieht. Aber es mag vielleicht nicht unpassend sein, den sprachwissenschaftlichen Streitfall gegen die „Affenvorfahrentheorie“ in gedrängter Kürze darzustellen: Die Sprachen haben ihre Phasen des Wachstums, u. s. w., wie alles übrige in der Natur. Es ist nahezu sicher, daß die großen Sprachfamilien durch drei Stadien hindurchgehen: 1. Alle Worte sind Wurzeln und werden bloß nebeneinandergestellt (Wurzelsprachen). 2. Eine Wurzel definiert die andere, und wird zum bloß determinierenden Element (Agglutinierende Sprachen). 3. Das determinierende Element (dessen determinierende Bedeutung längst vergessen ist) vereinigt sich mit dem formellen Element zu einem Ganzen (Flektierende Sprachen). Die Aufgabe ist also diese: Woher kommen diese Wurzeln? Prof. Max Müller http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/699.htm (1 of 2)20.06.2005 17:29:46 ZUSÄTZE: ABTEILUNG II argumentiert, daß das Dasein dieser fertigen Sprachmaterialien ein Beweis dafür ist, daß der Mensch nicht die Krone einer langen organischen Reihe sein kann. Diese Möglichkeit der Wurzelbildung ist die große Schwierigkeit, der die Materialisten fast unwandelbar ausweichen. Von Hartmann erklärt sie als eine Offenbarung des „Unbewußten“, und läßt ihre zwingende Kraft gegen den mechanischen Atheismus gelten. Hartmann ist ein guter Vertreter des Metaphysikers und Idealisten der heutigen Zeit. Dem Beweise ist niemals von nicht-pantheistischen Evolutionisten Stand gehalten worden. Mit Schmidt zu sagen: „Fürwahr, wir sollen vor dem Ursprung der Sprache halt machen!“ - ist ein Geständnis des Dogmatismus und rascher Niederlage. [15] Wir achten jene Männer der Wissenschaft, welche - weise in ihrer Generation sagen: Da die vorgeschichtliche Vergangenheit über unsere Kräfte unmittelbarer Beobachtung gänzlich hinausgeht, sind wir zu ehrlich, und der Wahrheit - oder dem, was wir für Wahrheit halten - zu sehr ergeben, als daß wir über das Unbekannte spekulieren und unsere unbewiesenen Theorien zugleich mit in der modernen Wissenschaft festbegründeten Thatsachen hinausgeben würden. [13] Man before Metals, p. 320, „International Scientific Series“. [14] Mr. Darwin´s Philosophy of Language, 1873. [15] Vergleiche seine Descendenzlehre und Darwinismus, p, 283. (Das Obige ist nach dem englischen rückübersetzt. Das deutsche Original lautet: „Und da sollen wir vor dem Ursprung der Sprache als vor einem Unbegreiflichen, Unerforschlichen halt machen?!“ Der Übers.) http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/699.htm (2 of 2)20.06.2005 17:29:46 ZUSÄTZE: ABTEILUNG II Das Grenzland der (metaphysischen) Erkenntnis wird daher am besten der Zeit überlassen, welche der beste Prüfstein der Wahrheit ist. [16] Dies ist ein weiser und ehrlicher Ausspruch in dem Munde eines Materialisten. Aber wenn ein Haeckel, nachdem er soeben gesagt hat: „die historischen Vorgänge“ der Vergangenheit „haben sich viele Millionen von Jahren hindurch vollzogen [17] und sind unserer unmittelbaren Beobachtung gänzlich entrückt“, und daß weder die Geologie, noch die Phylogenie [18] sich „zu einer wirklich , exakten’ Naturwissenschaft gestalten“ kann oder wird, dann auf der Entwicklung aller Organismen - „vom niedersten bis zum höchsten Wirbeltiere, vom Amphioxus bis zum Menschen“ - besteht, so verlangen wir einen gewichtigeren Beweis, als er zu geben im stande ist. Bloße „empirische Erkenntnisquellen“, die von dem Verfasser der Anthropogenie so gepriesen werden - wenn er mit der Qualifikation für seine eigenen Ansichten zufrieden sein soll - sind nicht hinreichend zur Lösung von Problemen, die außerhalb ihres Bereiches liegen. Auch ist es nicht der Beruf der exakten Wissenschaft, irgend welches Vertrauen auf sie zu setzen. [19] Wenn sie „empirisch“ sind - und Häckel selbst erklärt dies zu wiederholtenmalen - dann sind die in den Augen der exakten Forschung, wenn sie auf die entfernte Vergangenheit ausgedehnt werden, nicht besser, und durchaus nicht verläßicher, als unsere occulten Lehren des Ostens, indem beide auf dieselbe Stufe gestellt werden müssen. Auch werden seine phylogenetischen und palingenetischen Spekulationen von den wirklichen Gelehrten durchaus nicht günstiger behandelt, als unsere cyklischen Wiederholungen der Entwicklung der großen Rassen in den kleineren, und die ursprüngliche Ordnung der Entwicklung. Denn der Beruf der exakten, wirklichen Wissenschaft, wie materialistisch sie auch sei, besteht darin, alles, was einer Vermutung gleichkommt, einer Spekulation, die nicht verifiziert werden kann, kurz gesagt, jede Unterdrückung des Wahren und jede Eingebung des Falschen sorgfältig zu vermeiden. Das Geschäft der Männer der exakten Wissenschaft ist es, ein jeder in seiner gewählten Abteilung die Naturerscheinungen zu beobachten, die Thatsachen aufzuzeichnen, zu tabulieren, zu vergleichen und zu klassifizieren, herab bis zu den kleinsten Einzelheiten, welche sich der sinnlichen Beobachtung darbieten mit Hilfe der ganzen vorzüglichen Mechanik, welche die moderne Erfindung liefert, nicht mit Hilfe metaphysischer Phantasieflüge. Das einzige was er rechtmäßigerweise thun darf, ist, durch den Beistand physikalischer Instrumente die Mängel oder Täuschungen seiner eigenen gröberen Sehkraft, Hörkraft und anderer Sinne zu korrigieren. Er hat kein Recht, auf den Boden der Metaphysik und Psychologie überzutreten. Seine Pflicht ist, alle Thatsachen, welche unter seine unmittelbare Beobachtung fallen, zu verifizieren und zu rektifizieren; aus den Erfahrungen und Fehlgriffen der Vergangenheit Nutzen zu http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/701.htm (1 of 4)20.06.2005 17:29:46 ZUSÄTZE: ABTEILUNG II ziehen bei dem Versuch, das Wirken einer gewissen Verkettung von Ursache und Wirkung zu verfolgen, welche - aber nur vermöge ihrer beständigen und wandellosen Wiederholung - ein Gesetz genannt werden kann. Das ist die Thätigkeit, die von einem Manne der Wissenschaft erwartet wird, wenn er ein Lehrer der Menschen werden und seinem ursprünglichen Programme der Naturwissenschaft oder Physik treu bleiben will. Jeder Seitenpfad von dieser Hauptstraße wird zur Spekulation. Was thut so mancher sogenannter Mann der Wissenschaft in unseren Tagen, anstatt dies einzuhalten? Er stürzt sich in das Bereich der reinen Metaphysik, während er sie verspottet. Er vergnügt sich mit übereilten Schlußfolgerungen und nennt sie ein „Deduktionsgesetz aus dem Induktionsgesetze“ einer Theorie, die auf den Tiefen seines eigenen Bewußtseins begründet und daraus entnommen ist - welches Bewußtsein durch einseitigen Materialismus verdreht und damit durchsetzt ist. Er versucht die „Entstehung“ von Dingen zu erklären, die bis jetzt nur in seinen eigenen Vorstellungen eingeschlossen sind. Er greift Jahrtausende alte geistige Glauben und religiöse Überlieferungen an, und schmäht alles, mnit Ausnahme seiner eigenen Steckenpferde, als Aberglauben. Er stellt Theorien des Weltalls auf, eine durch blinde mechanische Naturkräfte allein entwickelte Kosmogonie, die viel wunderbarer und unmöglicher ist, als selbst eine auf der Annahme des „es werde Licht aus dem Nichts“ begründete - und versucht, die Welt mit seiner wilden Theorie in Erstaunen zu versetzen; und diese Theorie wird, da man weiß, daß sie aus einem wissenschaftlichen Gehirn kommt, in blindem Glauben für sehr wissenschaftlich und für das Ergebnis der Wissenschaft gehalten. Sind dies die Gegner, die der Occultismus fürchten soll? Ganz entschieden nicht. Denn solche Theorien werden von der wirklichen Wissenschaft nicht besser behandelt, als unsere eigenen von der empirischen Wissenschaft. Haeckel, in seiner Eitelkeit verletzt durch du Bois-Reymond wird niemals müde, sich öffentlich über den Angriff des letzteren auf seine phantastische Abstammungstheorie zu beklagen. Indem er von dem „äußerst reichhaltigen Schatze von empirischen Urkunden“ schwärmt, nennt er jene „anerkannten Physiologen,“ die sich einer jeden von seinen dem erwähnten „Schatze“ entnommenen Spekulation widersetzen - unwissende Menschen und erklärt: Wenn aber manche - und darunter selbst einzelne namhafte Naturforscher meinen, daß die ganze Stammesgeschichte ein Luftschloß und die Stammbäume [von Affen?] leere Phantasie-Spiele seien, so bekunden sie damit nur ihre Unkenntnis jener reichen empirischen Erkenntnis-Quellen. [20] Wir schlagen Websters Wörterbuch auf und lesen die Definitionen des Wortes „empirisch“: http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/701.htm (2 of 4)20.06.2005 17:29:46 ZUSÄTZE: ABTEILUNG II Auf Erfahrung oder Beobachtung allein beruhend, ohne entsprechende Rücksichtnahme auf moderne Wissenschaft und Theorie. Dies paßt auf die Occultisten, Spiritualisten, Mystiker u. s. w. Hinwieder: Ein Empiriker; einer, der sich darauf beschränkt, nur die Ergebnisse seiner eigenen Beobachtungen anzuwenden [das ist Haeckels Fall]; einer, dem Wissenschaft mangelt . . . ein unwissender und unberufener Praktiker; ein Quacksalber; ein Charlatan. Kein Occultist oder „Magier“ ist jemals mit schlechteren Beiwörtern traktiert worden. Doch bleibt der Occultist auf seinem eigenen metaphysischen Boden; und versucht nicht, seine Kenntnis, die Früchte seiner persönlichen Beobachtung und Erfahrung, unter die exakten Wissenschaften der modernen Gelehrsamkeit einzureihen. Er hält sich innerhalb seiner rechtmäßigen Sphäre, in der er Meister ist. Aber was soll man von einem eingefleischten Materialisten halten, dem seine Pflicht klar vorgezeichnet ist, und der sich folgendermaßen ausdrückt: Die Abstammung des Menschen von anderen Säugetieren, und zunächst von catarhinen Affen, ist ein Deduktions-Gesetz, welches mit Notwendigkeit aus dem Induktions-Gesetze der Descendenz-Theorie folgt. [21] [16] A Modern Zoroastrian, p. 136. [17] Es scheint somit, daß die Haeckelsche Schule in ihrem ängstlichen Bestreben, unsere edle Abstammung von dem schmalnasigen „Pavian“ zu beweisen, die Zeiten des vorhistorischen Menschen um Jahrmillionen zurückgeschoben hat. (Siehe Haeckel, a. a. O., II, p.96.) [Der englische Text hat: „haben sich vor vielen Millionen Jahren vollzogen“. Der Übers.] Occultisten, danket der Wissenschaft für eine solche Bekräftigung unserer Behauptungen! [18] Dies scheint eine armselige Artigkeit gegenüber der Geologie zu sein, welche nicht eine spekulative, sondern eine ebenso exakte Wissenschaft ist, wie die Astronomie - ausgenommen vielleicht ihre allzugewagten chronologischen Spekulationen. Sie ist vorwiegend eine „beschreibende“ im Gegensatz zu einer „abstrakten“ Wissenschaft. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/701.htm (3 of 4)20.06.2005 17:29:46 ZUSÄTZE: ABTEILUNG II [19] Solche neugeprägte Worte wie „Perigenesis der Plastidule“, „PlastidulSeelen“ (!) und andere weniger anmutige, erfunden von Haeckel, mögen sehr gelehrt und richtig sein, insofern sie die Ideen in seiner eigenen lebendigen Phantasie sehr anschaulich ausdrücken mögen. Als Thatsachen jedoch bleiben sie für seine weniger phantasiereichen Kollegen peinlich cenogenetisch - um seine eigene Terminologie zu benützen; d. i. für die wahre Wissenschaft sind sie fälschungsgeschichtliche Spekulationen, so lange sie als aus „empirischen Quellen“ hergeleitet werden. Wenn er daher zu beweisen sucht, daß „die Abstammung des Menschen von anderen Säugetieren, und zunächst von catarhinen Affen, ein Deduktionsgesetz ist, welches mit Notwendigkeit dem Induktionsgesetzs der Descendenzlehre folgt“ (Natürliche Schöpfungsgeschichte, 6. Aufl., p. 648, angeführt in den Gesammelten Populären Vorträgen, II. p. 118) - so haben seine nicht weniger gelehrten Gegner (Du Bois-Reymond z. B.) ein Recht, in diesem Satze ein bloßes Spielen mit Worten zu sehen, ein „testimonium paupertatis der Naturwissenschaft“ - wie er selbst beklagt, während er umgekehrt von Du Bois-Reymonds „auffallender Unbekanntschaft“ spricht (siehe die Anmerkungen, a. a. O., II. p. 118-120). [20] a. a. O., II. p. 97. [21] Natürliche Schöpfungsgeschichte, p. 648. Angeführt in den Populären Vorträgen, II. p. 118. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/701.htm (4 of 4)20.06.2005 17:29:46 ZUSÄTZE: ABTEILUNG II Eine „Theorie“ ist einfach eine Hypothese, eine Spekulation, und nicht ein Gesetz. Etwas anderes zu sagen ist eine von den vielen Freiheiten, die sich heutzutage die Gelehrten nehmen. Sie verkünden einen Unsinn, und dann bergen sie ihn hinter dem Schilde der Wissenschaft. Eine Folgerung aus einer theoretischen Spekulation ist nichts weiter als eine Spekulation über eine Spekulation. Sir William Hamilton hat bereits gezeigt, daß das Wort Theorie jetzt gebraucht wird in einem sehr verschwommenen und unzutreffenden Sinne . . . daß es vertauschbar ist mit Hypothese und daß Hypothese gewöhnlich als ein anderer Ausdruck für Conjektur gebraucht wird, während die Ausdrücke „Theorie“ und „theoretisch“ zutreffend im Gegensatze zu den Ausdrücken Praxis und praktisch gebraucht werden. Aber die moderne Wissenschaft setzt ein Löschhorn auf letztere Behauptung, und spottet über die Idee. Die materialistischen Philosophen und Idealisten von Europa und Amerika mögen mit den Evolutionisten über den physischen Ursprung des Menschen einig sein, aber er wird niemals eine allgemeine Wahrheit für den wahren Metaphysiker werden; und der letztere fordert die Materialisten heraus, ihre willkürlichen Annahmen zu beweisen. Daß das Affentheorie-Thema [22] der Vogt und Darwin, über das die Huxley-Haeckelianer jüngst so außerordentliche Variationen komponiert haben, viel weniger wissenschaftlich - weil mit den Fundamentalgesetzen jenes Themas selbst im Widerspruch stehend - ist, als unseres jemals als unwissenschaftlich nachgewiesen werden kann, ist sehr leicht zu beweisen. Der Leser möge nur das ausgezeichnete Werk über das Menschengeschlecht von dem großen französischen Naturforscher de Quatrefages einsehen, und unsere Behauptung wird sofort sich bewahrheiten. Obendrein wird zwischen der esoterischen Lehre in Betreffs des Ursprungs des Menschen und zwischen Darwins Spekulationen kein Mensch, wenn er nicht ein eingefleischter Materialist ist, unschlüssig sein. Das Folgende ist die Beschreibung, die Herr Darwin von den „frühen Vorfahren des Menschen giebt.“ Sie müssen einstmals mit Haar bedeckt gewesen sein, und beide Geschlechter Bärte gehabt haben; ihre Ohren waren wahrscheinlich gespitzt und beweglich; und ihre Körper waren mit einem Schwanze versehen, welcher die entsprechenden Muskeln hatte. Ihre Glieder und Rümpfe waren auch von vielen Muskeln bewegt, welche jetzt nur gelegentlich wiederauftauchen, aber bei den Vierhändern regelmäßig vorhanden sind. . . . Der Fuß war damals zum Greifen eingerichtet, nach dem Zustande der großen Zehe beim Fötus zu schließen; und unsere Vorfahren waren ohne Zweifel ihren Gewohnheiten nach Baumsiedler, und lebten in einem warmen bewaldeten Lande. Die http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/703.htm (1 of 4)20.06.2005 17:29:47 ZUSÄTZE: ABTEILUNG II Männchen hatten große Eckzähne, die ihnen als furchtbare Waffen dienten. [23] Darwin verbindet den Menschen mit dem Typus der geschwänzten Schmalnasen: Und rückt ihn infolgedessen um eine Stufe auf der Entwicklungsleiter zurück. Der englische Naturforscher begnügt sich nicht damit, seinen Standpunkt auf den Boden seiner eigenen Lehren einzunehmen, und stellt sich gleich Haeckel in diesem Punkte in unmittelbaren Widerspruch mit einem der Grundgesetze, welche den Hauptzauber des Darwinismus ausmachen. Und dann fährt der gelehrte französische Naturforscher fort, zu zeigen, wie dieses Grundgesetz gebrochen wird. Er sagt: In der That finden in der Darwinschen Theorie Umwandlungen weder durch Zufall, noch in jeder Richtung statt. Sie werden durch gewisse Gesetze beherrscht, welche eine Folge der Organisation selbst sind. Wenn ein Organismus einmal in einer gegebenen Richtung modificiert ist, kann er eine zweite oder dritte Umwandlung erfahren, wird aber immer den Anstoß der ursprünglichen beibehalten. Bloß das Gesetz der permanenten Charakterisierung gestattet es Darwin, die Ableitung der Gruppen, ihre Merkmale, und ihre zahlreichen Wechselbeziehungen zu erklären. Kraft dieses Gesetzes sind alle Nachkommen der ersten Molluske Mollusken, alle Nachkommen des ersten Wierbeltieres Wierbeltiere gewesen. Es ist klar, daß dies eine der Grundlagen der Lehre ausmacht. Es folgt, daß zwei Wesen, die zwei verschiedenen Typen angehören, auf einen gemeinsamen Ahnen zurückgeführt werden können, aber daß das eine nicht der Nachkomme des anderen sein kann. Nun bieten Mensch und Affe einen sehr auffallenden Gegensatz in Bezug auf Typus. Ihre Organe . . . entsprechen einander nahezu genau Stück für Stück: aber diese Organe sind nach einem sehr verschiedenen Plane angeordnet. Im Menschen sind sie so angeordnet, daß er seinem Wesen nach ein Geher ist, während sie die Affen dazu zwingen, Kletterer zu sein. . . . Es besteht hier ein anatomischer und mechanischer Unterschied. . . . Ein Blick auf das Blatt, wo Huxley ein menschliches Skelett und die Skelette der höchst entwickelten Affen nebeneinander abgebildet hat, ist ein hinlänglich überzeugender Beweis. Die Folge dieser Thatsachen vom Standpunkte der logischen Anwendung des http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/703.htm (2 of 4)20.06.2005 17:29:47 ZUSÄTZE: ABTEILUNG II Gesetzes der permanenten Charakterisierungen ist, daß der Mensch nicht von einem Ahnen abstammen kann, welcher bereits als ein Affe charakterisiert ist, nicht mehr, als daß ein schmalnasiger schwanzloser Affe von einem geschwänzten schmalnasigen abstammen kann. Ein gehendes Tier kann nicht von einem kletternden abstammen. Dies wurde von Vogt deutlich verstanden. Indem er den Menschen unter die Primaten einreiht, erklärt er ohne Zögern, daß die niedrigste Klasse der Affen die Grenzmarke (den gemeinsamen Ahnen) überschritten haben, von der aus die verschiedenen Typen dieser Familie entsprungen und auseinander gegangen sind. [Diesen Ahnen der Affen sieht die occulte Wissenschaft in der niedrigsten Menschengruppe während der atlantischen Periode, wie früher gezeigt wurde.] [22] Die geistige Schranke zwischen Menschen und Affen, die von Huxley als „eine enorme Kluft“, ein thatsächlich unermeßlicher Abstand (!) charakterisiert wird, ist in der That an sich selbst entscheidend. Sicherlich bildet sie eine beständige Schwierigkeit für den Materialisten, der auf das schwache Rohr der „natürlichren Zuchtwahl“ vertraut. Die physiologischen Unterschiede zwischen dem Menschen und dem Affen sind in Wirklichkeit - trotz einer seltsamen Gemeinsamkeit gewisser Züge - ebenso auffallend. Dr. Schweinfurth, einer der vorsichtigsten und erfahrensten Naturforscher sagt: „Kein Tier hat sich in neuerer Zeit einer so lebhaften Teilnahme von seiten der Naturforscher zu erfreuen gehabt, als gerade diejenigen großen Quadrumanen [die Anthropoiden], in denen man eine vorzugsweise ausgeprägte Ähnlichkeit mit dem Menschen zu erkennen geglaubt und welchen man den Namen Anthropomorphen gegeben. . . . Alle Forschung aber führt den menschlichen Geist zu dem Geständnis seiner Unzulänglichkeit, und nirgends ist größere Vorsicht geboten, nirgends ein voreiliges Urteil unverzeihlicher, als gerade auf diesem Gebiete, das alle Rätsel zusammenhäuft, welche die tiefe Kluft zwischen Mensch und Tier auszufüllen scheinen.“ (Im Herzen von Afrika, I. p. 559.) http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/703.htm (3 of 4)20.06.2005 17:29:47 ZUSÄTZE: ABTEILUNG II [23] The Descent of Man, p. 160. Ausg. 1888. Ein lächerliches Beispiel evolutionistischer Widersprüche wird von Schmidt (Descendenzlehre und Darwinismus, p. 272) geliefert. Er sagt: „Der Affenverwandtschaft des Menschen wird . . . kein Eintrag gethan durch die bestialische Stärke des Gebisses des ausgewachsenen männlichen Orangs oder Gorillas.“ Herr Darwin begabt im Gegenteile dieses fabelhafte Wesen mit Zähnen, die als Waffen benützt werden. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/703.htm (4 of 4)20.06.2005 17:29:47 ZUSÄTZE: ABTEILUNG II Wir müssen als die Entstehung des Menschen hinter den letzten Affen zurückversetzen [was unsere Lehre bestätigt], wenn wir an einem sehr entschieden notwendigsten Gesetze der Darwinschen Theorie festhalten wollen. Wir kommen dann zu den Prosimien Haeckels, den Loris, Indris, u. s. w. Aber diese Tiere sind Kletterer; wir müssen daher auf der Suche nach unserem ersten unmittelbaren Ahnen noch weiter gehen. Aber die Genealogie Haeckels bringt uns von den letzteren zu den Beuteltieren. Von den Menschen bis zum Känguruh ist der Abstand gewiß groß. Nun zeigt weder die lebende, noch die erloschene Fauna die Zwischentypen, welche als Grenzmarken dienen sollten. Diese Schwierigkeit bereitet Darwin nur geringe Verlegenheit. [24] Wir wissen, daß er das Fehlen von Erfahrung über ähnliche Fragen als einen Beweis zu seinen Gunsten ansieht. Haeckel ist zweifellos ebenso wenig in Verlegenheit. Er giebt die Existenz eines absolut theoretischen pithekoiden Menschen zu. Wird nun, nachdem bewiesen worden ist, daß, nach dem Darwinismus selbst, die Entstehung des Menschen hinter die achtzehnte Stufe zurückversetzt werden muß, und nachdem es infolge dessen notwendig wird, die Lücke zwischen den Marsupialien und dem Menschen anzufüllen - wird nun Haeckel die Existenz von vier unbekannten Zwischengruppen an Stelle von einer zugestehen? Wird er seine Genealogie auf diese Art vervollständigen? Es ist nicht meine Sache zu antworten. [25] Aber man sehe Haeckels berühmte Genealogie, im Stammbaum des Menschengeschlechts, die er die „Ahnen-Reihe des Menschen“ nennt. In der „zweiten Hälfte“ (achtzehnte Stufe) beschreibt er - Halbaffen oder Prosimien, ähnlich den noch heute lebenden Loris (Stenops) und Makis (Lemur), ohne Beutelknochen, ohne Kloake, mit Placenta. [26] Und nun wenden wir uns zu de Quatrefages´ Menschengeschlecht, [27] und sehen seine auf die jüngsten Entdeckungen begründeten Beweise, die zeigen sollen, daß die Prosimien des Haeckel keine Decidua und eine diffuse Placenta haben. Sie können nicht einmal die Vorfahren der Affen sein, geschweige denn des Menschen, nach einem Grundgesetze Darwins selbst, wie der große französische Naturforscher zeigt. Aber das erschreckt die „Tiertheoretiker“ nicht im mindesten, denn Selbstwiderspruch und Paradoxen sind die eigentliche Seele des modernen Darwinismus. Beweis dafür - Herr Huxley; nachdem er selbst mit Bezug auf den fossilen Menschen und das „fehlende Glied“ gezeigt hat: http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/705.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:47 ZUSÄTZE: ABTEILUNG II Weder in den Quaternärzeiten noch zur gegenwärtigen Zeit füllt irgend ein Zwischenwesen die Kluft aus, die den Menschen vom Troglodyten trennt; und daß die „Leugnung der Existenz dieser Kluft ebenso tadelnswert und widersinnig sein würde“, verleugnet der große Mann der Wissenschaft seine eigenen Worte durch die That, indem er mit dem ganzen Gewichte seiner wissenschaftlichen Autorität jene „widersinnigste“ aller Theorien unterstützt - die Abstammung des Menschen von einem Affen! De Quatrefages sagt: Seine Genealogie ist durchaus falsch, und ist auf einem wesentlichen Irrtum begründet. In der That begründet Haeckel seine Menschenabstammung auf die siebzehnte und achtzehnte Stufe, die Marsupialien und Prosimien - (genus Haeckelii?). Indem er den letzten Ausdruck auf die Lemuriden anwendet - daher aus ihnen Tiere mit einer Placenta macht - begeht er einen zoologischen Schnitzer. Denn nachdem er selbst die Säugetiere nach ihren anatomischen Unterschieden in zwei Gruppen geteilt hat - in die Indeciduaten, welche keine Decidua (oder besondere Membran, welche die Placenten vereinigt) haben, und in die Deciduaten, welche eine solche besitzen - schließt er die Prosimien in die letztere Gruppe ein. Wir haben nun anderwärts gezeigt, was andere Männer der Wissenschaft dazu zu sagen hatten. Wie de Quatrefages sagt: Die anatomischen Unterschiede von . . . Milne Edwards und Granidier über die Tiere . . . erheben es über jeden Zweifel, daß die Prosimien des Haeckel keine Decidua und eine diffuse Placenta haben. Sie sind Indeciduaten. Weit entfernt von jeder Möglichkeit, daß sie die Vorfahren der Affen sind - nach den von Haeckel selbst niedergelegten Prinzipien - können sie nicht einmal als die Vorfahren der zonoplacentalen Säugetiere betrachtet werden . . . und sollten mit den Dickhäutern, den Zahnlückern und den walfischartigen Tieren in Zusammenhang gebracht werden. [28] Und doch gelten Haeckels Erfindungen bei einigen für exakte Wissenschaft! Der obige Irrtum, wenn er in der That einer ist, ist in der Avelingschen Übersetzung von Haeckels Stammbaum des Menschengeschlechts nicht einmal angedeutet. Wenn die Entschuldigung gelten darf, daß zur Zeit, als die berüchtigten „Genealogien“ gemacht wurden, „die Embryogenesis der Prosimien nicht bekannt war“, so ist sie jetzt wohlbekannt. Wir werden sehen, ob die http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/705.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:47 ZUSÄTZE: ABTEILUNG II nächste Ausgabe von Avelings Übersetzung diesen bedeutenden Irrtum richtig gestellt haben wird, oder ob die siebzehnte und achtzehnte Stufe so bleiben werden, wie sie sind, um den Profanen zu blenden, als eines der wirklichen Zwischenglieder. Aber, wie der französische Naturforscher bemerkt: Ihr (Darwins und Haeckels) Vorgehen ist immer dasselbe, indem sie das Unbekannte als einen Beweis zu Gunsten ihrer Theorie betrachten. Es kommt auf das hinaus. Gesteht dem Menschen einen unsterblichen Geist und Seele zu; begabt die ganze belebte und unbelebte Schöpfung mit dem monadischen Prinzipe, das sich allmählich aus latenter und passiver zu aktiver und positiver Polarität entwickelt - und Haeckel wird in der Klemme sein, was immer seine Bewunderer sagen mögen. Aber es bestehen wichtige Abweichungen selbst zwischen Darwin und Haeckel. Während der erste uns von den geschwänzten Schmalnasen abstammen läßt, führt Haeckel unsern hypothetischen Ahnen auf den schwanzlosen Affen zurück, obwohl er ihn zur selben Zeit in eine hypothetische „Stufe“ versetzt, die dieser unmittelbar vorhergeht - den Menocerken mit Schwänzen (der neunzehnten Stufe). [24] Wie sogar ein Gesinnungsgenosse, Professor Schmidt , sagt, hat Darwin „ein allerdings nicht schmeichelhaftes und in manchen Stücken vielleicht auch nicht zutreffendes Portrait unserer mutmaßlichen Vorfahren entworfen, auf der Stufe, wo die Menschwerdung erst im Zuge.“ (Descendenzlehre und Darwinismus, p. 264.) [25] a. a. O., pp. 106-108. [26] a. a. O., I. p. 84 (Der deutsche Urtext hat: „ohne Placenta.“ Der Übers.) [27] pp. 109, 110. [28] a. a. O., p. 110. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/705.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:47 ZUSÄTZE: ABTEILUNG II Nichtsdestoweniger haben wir ein Ding mit der Darwinschen Schule gemeinsam, das ist das Gesetz von der allmählichen und außerordentlich langsamen Entwicklung, die viele Millionen Jahre umfaßt. Der Hauptstreit bezieht sich, wie es scheint, auf die Natur des ursprünglichen „Ahnen“. Es wird uns gesagt werden, daß der Dhyân Chohan, oder der „Vorfahr“ des Manu, ein hypothetisches, auf der physischen Ebene unbekanntes Wesen ist. Wir antworten, daß das ganze Altertum daran glaubte, und daß neun Zehntel der gegenwärtigen Menschheit daran glauben, während nicht nur der pithekoide Mensch oder Affenmensch ein rein hypothetisches Geschöpf Haeckelscher Schöpfung ist, unbekannt und unnachweisbar auf dieser Erde, sondern daß auch ferner seine Genealogie - wie er sie erfunden hat - mit wissenschaftlichen Thatsachen und mit allen bekannten Daten der modernen zoologischen Entdeckung in Widerspruch steht. Sie ist einfach absurd, selbst als eine Erdichtung. Wie de Quatrefages mit wenigen Worten zeigt, giebt Haeckel „die Existenz eines absolut theoretischen pithekoiden Menschen“ zu - die hundertmal schwieriger anzunehmen ist, als irgend ein Deva-Vorfahr. Und dies ist nicht das einzige Beispiel, wo er auf ähnliche Weise vorgeht, um seinen Stammbaum zu ergänzen. In der That giebt er seine Erfindungen ganz naiv selber zu. Gesteht er nicht die Nichtexistenz seiner Sozuren (vierzehnte Stufe) - Geschöpfe, die der Wissenschaft gänzlich unbekannt sind - indem er über seiner eigenen Unterschrift gesteht: Der Beweis für ihr Dasein ergiebt sich aus der Notwendigkeit eines Zwischentypus zwischen der dreizehnten und vierzehnten Stufe. (!) Wenn dem so ist, so könnten wir mit ebensoviel wissenschaftlichem Rechte behaupten, daß der Beweis für das Dasein unserer drei ätherischen Rassen, und der dreiäugigen Menschen der Dritten und Vierten Wurzelrasse „sich aus der Notwendigkeit eines Zwischentypus“ zwischen den Tieren und den Göttern „ergiebt“. Welchen Grund könnten die Haeckelianer haben, in diesem besonderen Falle zu protestieren? Natürlich liegt die Antwort bereit: Weil wir die Gegenwart der monadischen Wesenheit nicht zugeben. Die Offenbarung des Logos als individuelles Bewußtsein in der tierischen und menschlichen Schöpfung wird von der exakten Wissenschaft nicht angenommen, und deckt auch natürlich nicht das ganze Feld. Aber die Mißerfolge der Wissenschaft und ihre willkürlichen Annahmen sind im ganzen viel größer, als irgend eine „extravagante“ Esoterische Lehre sie jemals liefern kann. [29] Selbst Denker aus der Schule von Hartmanns sind von der allgemeinen Epidemie angesteckt worden. Sie nehmen die Darwinsche http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/707.htm (1 of 2)20.06.2005 17:29:48 ZUSÄTZE: ABTEILUNG II Anthropologie (mehr oder weniger) an, obwohl sie auch das individuelle Ich als eine Offenbarung des Unbewußten (der westlichen Darstellung des Logos oder des Ursprünglichen Göttlichen Gedankens) postulieren. Sie sagen, die Entwicklung des körperlichen Menschen kommt vom Tiere, aber das Gemüt in seinen verschiedenen Phasen sei ein von materiellen Thatsachen vollständig getrenntes Ding, obwohl ein Organismus, als ein Upâdhi, für seine Offenbarung notwendig ist. [29] Natürlich ist das esoterische System der Entwicklung in der vierten Runde viel verwickelter, als der Paragraph und die angezogenen Citate kategorisch behaupten. Es ist thatsächlich eine Umkehrung - sowohl in der embryologischen Schlußfolgerung, als auch in der zeitlichen Aufeinanderfolge der Arten - der landläufigen westlichen Vorstellung. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/707.htm (2 of 2)20.06.2005 17:29:48 ZUSÄTZE: ABTEILUNG II PLASTIDUL-SEELEN, UND BEWUSSTE NERVEN-ZELLEN. Aber man kann niemals das Ende solcher Wunder bei Haeckel und seiner Schule absehen, die von den Occultisten und Theosophen mit vollem Recht als materialistische Landstreicher betrachtet werden können, welche metaphysischen Privatgrund betreten. Nicht zufrieden mit der Vaterschaft betreffs des Bathybius (Haeckelii), erfindet man jetzt „Plastidul-Seelen“ und “Atom-Seelen“ [30] auf der Grundlage rein blinder mechanischer Kräfte der Materie. Wir werden folgendermaßen belehrt: Die Entwicklungslehre des Seelenlebens zeigt uns, wie dasselbe von der niederen Stufe der einfachen Zellseele durch eine erstaunliche Reihe von allmählichen Entwicklungsstufen sich bis zur Menschenseele emporgearbeitet hat. [31] „Erstaunlich“ fürwahr - so wie diese wilde Spekulation auf das „Bewußtsein“ der „Nervenzellen“ begründet wird. Denn wie er uns sagt: So wenig wr heute auch im stande sind, das Wesen des Bewußtseins völlig zu erklären, [32] so läßt doch die vergleichende und genetische Betrachtung des Bewußtseins klar erkennen, daß dasselbe nur eine höhere und zusammengesetzte Funktion der Nervenzellen ist. [33] Herrn Herbert Spencers Sang vom Bewußtsein - ist ausgesungen, wie es scheint, und kann hinfort in der Rumpelkammer veralteter Spekulationen sicher verwahrt werden. Wo aber werden Haeckels „zusammengesetzte Funktionen“ seiner wissenschaftlichen „Nervenzellen“ diesen landen lassen? Neuerdings gerade bei den occulten und mystischen Lehren der Kabbalah über die Herabkunft der Seelen als bewußter und unbewußter Atome; bei der pythagoräischen Monade und den Monaden des Leibnitz, und den „Göttern, Monaden und Atomen“ unserer esoterischen Lehre; [34] bei dem toten Buchstaben der occulten Lehren, der Amateur-Kabbalisten und Professoren der zeremoniellen Magie überlassen ist. Denn folgendes sagt er zur Erklärung seiner neugeprägten Terminologie: Plastidul-Seele. Die „Plastidule“ oder Protoplasma-Moleküle, die kleinsten gleichartigen Teile des Protoplasma, sind nach unserer Plastiden-Theorie als die aktiven Faktoren aller Lebensthätigkeiten zu betrachten. Die PlastidulSeele unterscheidet sich von der anorganischen Molekül-Seele durch den Besitz des Gedächtnisses. [35] http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/708.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:48 ZUSÄTZE: ABTEILUNG II [30] Nach Haeckel giebt es auch „Zellseelen“ und „Atomseelen“; eine „anorganische Molekülseele“ ohne, und eine „Plastidulseele“ mit, oder in Besetz von Gedächtnis. Was sind unsere esoterischen Lehren im Vergleiche hiermit? Die göttliche und menschliche Seele der sieben Prinzipien im Menschen muß selbstverständlich vor einer so wunderbaren Offenbarung verblassen und das Feld räumen! [31] a. a. O., II. 120. [32] Das ist ein wertvolles Geständnis. Nur macht es den Versuch, die Abstammung des Bewußtseins im Menschen, ebenso wie die seinen physischen Körpers von dem Bathybius Haeckelii herzuleiten, noch wunderlicher und empirischer im Sinne von Webster´s zweiter Definition. [33] Ebenda, II. 119. [34] Jene, die den entgegengesetzten Standpunkt einnehmen und das Dasein der menschlichen Seele für „eine übernatürliche Erscheinung, für ein Geistesphänomen, das durch ganz andere als bloße Naturkräfte bedingt wird,“ halten, spotten, wie er meint, „jeder rein naturwissenschaftlichen Erklärung.“ Sie haben, wie es scheint, kein Recht zu behaupten, daß „die Psychologie teilweise oder ganz eine ,Geisteswissenschaft’, keine Naturwissenschaft“ ist. Die neue Entdeckung Haeckels - die jedoch seit Jahrtausenden in allen östlichen Religionen gelehrt wird - daß die Tiere Seele, Wille und Empfindung, und somit Seelenthätigkeit haben, führt ihn dahin, aus der Psychologie die Wissenschaft der Zoologen zu machen. Die uralte Lehre, daß die „Seele“ (die tierische und die menschliche Seele, oder Kâma und Manas) ihre „Entwicklungsgeschichte“ hat - wird von Haeckel als seine eigene Entdeckung und Neuerung auf einem „ungebahnten [?] Weg“ für sich in http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/708.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:48 ZUSÄTZE: ABTEILUNG II Anspruch genommen! Er, Haeckel, will vergleichend die Entwicklung der Seele im Menschen und in anderen Tieren verfolgen. Die vergleichende Morphologie der Seelenorgane, und die vergleichende Physiologie der Seelenfunktionen, beide überall gestützt auf die Entwicklungsgeschichte, werden so zur psychologischen [in Wirklichkeit materialistischen] Aufgabe des Naturforschers. („Zellseelen und Seelenzellen“, a. a. O., I. 145-147.) [35] „Über die heutige Entwicklungslehre im Verhältnisse zur Gesamtwissenschaft,“ Anm. 20, a. a. O., II. 119. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/708.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:48 ZUSÄTZE: ABTEILUNG II Dies entwickelt er in seinem wunderbaren Vortrag über die „Perigenesis der Plastidule oder Wellenerzeugung der Lebensteilchen“. Es ist eine Verbesserung gegenüber Darwins Theorie von der „Pangenesis“, und eine weitere Annäherung, ein vorsichtiger Schritt zur „Magie“. Die erstere ist eine Annahme, daß: einige von den thatsächlich identischen Atomen, welche einen Teil der Ahnenkörper bildeten, auf diese Art durch ihre Nachkommen für Generation auf Generation überliefert werden, so daß wir buchstäblich „Fleisch vom Fleische“ des Urgeschöpfes sind, das sich zum Menschen entwickelt hat. - erklärt der Verfasser von A Modern Zoroastrian. [36] Die letztere, der Occultismus, lehrt - (a) die Lebensatome unseres (Prâna) Lebens-Prinzipes gehen niemals ganz verloren, wenn ein Mensch stirbt. Die am besten mit dem Lebensprinzipe, einem unabhängigen ewigen bewußten Faktor imprägnierten Atome werden zum Teile vom Vater auf den Sohn durch Vererbung übermittelt, und zum Teile werden sie neuerdings zusammengezogen und werden das belebende Prinzip des neuen Körpers bei jeder neuen Inkarnation der Monaden. Weil (b), ebenso wie die Individuelle Seele immer dieselbe ist, so auch die Atome der niederen Prinzipien (des Körpers, seines astralen oder LebensDoppelgängers, u. s. w.) immer dieselben sind, da sie durch Verwandtschaft und karmisches Gesetz immer zu derselben Individualität in einer Reihe von verschiedenen Körpern hingezogen werden. [37] Um gerecht und, das mindeste zu sagen, um logisch zu sein, sollten unsere modernen Haeckelianer den Beschluß fassen, daß in Zukunft die „Perigenesis der Plastidule“ und andere ähnliche Vorträge mit jenen über „esoterischen Buddhismus“ und „die sieben Prinzipien im Menschen“ zusammengebunden werden sollten. So wird die Öffentlichkeit auf jeden Fall Gelegenheit haben, die beiden Lehren zu vergleichen und dann zu urteilen, welche die mehr oder die weniger absurde ist, selbst vom Standpunkt der materialistischen und exakten Wissenschaft. Die Occultisten nun, welche jedes Atom im Weltall, einerlei ob zusammengesetzt oder einfach, auf die Eine Einheit, das Universale Leben zurückführen; welche es nicht anerkennen, daß irgend etwas in der Natur unorganisch sein kann; welche nichts derartiges wie tote Materie kennen - die Occultisten befinden sich in Übereinstimmung mit ihrer Lehre von Geist und Seele, wenn sie bei jedem Atom von Gedächtnis, von Wille und Empfindung sprechen. Aber was kann ein Materialist mit der Eigenschaft meinen? Das biogenetische Gesetz in dem Sinne, den ihm die Haeckelianer beilegen, ist das Ergebnis der Unwissenheit auf Seite des Mannes der Wissenschaft in Bezug auf occulte Physik. Wir wissen und http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/709.htm (1 of 2)20.06.2005 17:29:48 ZUSÄTZE: ABTEILUNG II sprechen von „Lebensatomen“ und von „schlafenden Atomen“, weil wir diese beiden Formen der Energie - die kinetische und die potentielle - als von einer und derselben Kraft, oder dem Einen Leben hervorgebracht ansehen, und das letztere als die Quelle und den Beweger von allem ansehen. Aber was hat die „Plastidulseelen“ des Haeckel mit Energie, und insbesondere mit Gedächtnis versehen? Die „Wellenzeugung der Lebensteilchen“ wird verständlich auf Grund der Theorie eines Geistigen Einen Lebens, eines universalen Lebensprinzipes, das von unserer Materie unabhängig ist, und sich als Atomkraft nur auf unserer Bewußtseinsebene offenbart. Sie ist das, was, im menschlichen Cyklus individualisiert, vom Vater auf den Sohn überliefert wird. Nun hält Haeckel in Abänderung der Darwinschen Theorie es für „plausibler“, wie der Verfasser von A Modern Zoroastrian denkt, daß nicht die identischen Atome, sondern ihre besondern Bewegungen und ihre Aggregationsart auf diese Weise [durch Vererbung] übermittelt worden sind. [38] [36] P. 119. [37] Siehe „Wanderung der Lebensatome“ in Five Years of Theosophy, pp. 533-539. Die zusammengefaßte Anhäufung dieser Atome bildet so die Anima Mundi unseres Sonnensystems, die Seele unseres kleinen Weltall, von dem jedes Atom natürlich eine Seele ist, eine Monade, ein kleines Weltall, das mit Bewußtsein, somit mit Gedächtnis begabt ist. (Bd. I., Teil III, „Götter, Monaden und Atome.“) [38] a. a. O., p. 119. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/709.htm (2 of 2)20.06.2005 17:29:48 ZUSÄTZE: ABTEILUNG II Wenn Haeckel oder irgend ein anderer Gelehrter mehr von der Natur des Atomes wissen würde, als irgend einer von ihnen weiß, so würde er nicht auf diese Art die Gelegenheit benützt haben. Denn er sagt, nur in mehr metaphysischer Sprache als Darwin, ein und dasselbe Ding. Das Lebensprinzip oder die Lebensenergie, welche allgegenwärtig, ewig und unzerstörbar ist, ist eine Kraft und ein Prinzip als Ding an sich, während es Atom ist als Erscheinung. Es ist ein und dasselbe Ding, und kann nicht als getrennt betrachtet werden, ausgenommen im Materialismus. [39] Ferner verkündet Haeckel im Bezug auf die Atomseelen etwas, das auf den ersten Blick ebenso occult erscheint, wie die Monade des Leibnitz: Die neueren Streitigkeiten über die Beschaffenheit der Atome, die wir in irgend einer Form als letzte Elementar-Faktoren aller physikalischen und chemischen Prozesse anerkennen müssen, scheinen am einfachsten durch die Annahme gelöst zu werden, daß diese kleinste Massenteilchen als Kraftcentra eine konstante Seele besitzen, daß jedes Atom mit Empfindung und Bewegung begabt ist. [40] Er sagt nicht ein Wort über die Thatsache, daß dies Leibnitzens Theorie ist, und zwar eine vorzugsweise occulte. Auch versteht er den Ausdruck „Seele“ nicht so, wie wir; denn für Haeckel ist sie einfach, zusammen mit dem Bewußtsein, das Produkt der grauen Gehirnsubstanz, ein Ding, welches ebenso wie die Zellseele an ihrem Protoplasma-Leib ebenso unzertrennlich gebunden (ist), wie die menschliche Seele an das Gehirn und Rückenmark. [41] Er verwirft die Schlußfolgerungen von Kant, Herbert Spencer, du Bois-Reymond und Tyndall. Der letztere drückt die Ansicht aller großen Männer der Wissenschaft, sowie der größten Denker dieses sowie der vergangenen Zeitalter mit den Worten aus: Der Übergang von der Physik des Gehirns zu dem entsprechenden Thatsachen des Bewußtseins ist undenkbar. Wären unsere Gemüter und Sinne so erleuchtet . . . daß sie uns befähigen würden, die einzelnen Moleküle des Gehirnes zu sehen und zu fühlen; wären wir im stande alle ihre Bewegungen, alle ihre Gruppierungen . . . und elektrischen Entladungen zu verfolgen . . . wir wären ebenso weit als je von der Lösung des Rätsels . . . Die Kluft zwischen den beiden Klassen von Erscheinungen würde noch immer intellektuell unüberschreitbar bleiben. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/711.htm (1 of 4)20.06.2005 17:29:49 ZUSÄTZE: ABTEILUNG II Aber die zusammengesetzte Funktion der Nervenzellen des großen deutschen Empirikers, oder mit anderen Worten sein Bewußtsein wird ihm nicht gestatten, den Schlüssen der größten Denker unserer Erdkugel zu folgen. Er ist größer als sie. Er behauptet dies, und protestiert gegen alle: Niemand ist zu der Behauptung berechtigt, das wir die heute unübersteiglich scheinenden Erkenntnis-Schranken in Zukunft nicht doch überschreiten werden. [42] Und er zitiert aus Darwins Einleitung zur Abstammung des Menschen die folgenden Worte, welche er bescheiden auf seine wissenschaftlichen Gegner und auf sich selbst bezieht: Es sind immer diejenigen, welche wenig wissen, und nicht die, welche viel wissen, welche positiv behaupten, daß dieses oder jenes Problem nie von der Wissenschaft werde gelöst werden. Die Welt möge ruhig sein. Der Tag ist nicht ferne, an welchem der „dreimal große“ Haeckel zu seiner eigenen Befriedigung gezeigt haben wird, daß das Bewußtsein des Sir Isaac Newton physiologisch gesprochen bloß die Reflexwirkung (oder negatives Bewußtsein) war, verursacht durch die Perigenesis der Plastidule unseres gemeinsamen Ahnen und alten Freundes, des Moneron Haeckelii. Obwohl der erwähnte Bathybius als ein Hochstapler ausgeforscht und entlarvt worden ist, welcher organischr Substanz heuchelt, die er nicht ist, und obwohl unter den Menschenkindern einzig Lots Weib - und selbst diese erst nach ihrer unangenehmen Metamorphose - als ihren Vorvater die Prise Salz für sich in Anspruch nehmen konnte, die er ist; wird alldies jenen nicht im mindesten erschrecken. Er wird fortfahren, ebenso kühl, wie er es immer gethan hat, zu behaupten, daß nur die besondere Art und Bewegung des Gespenstes der längst entschwundenen Atome unseres Vaters Bathybius durch das Meer der Zeit in das Zellgewebe der grauen Substanz der Gehirne eines jeden großen Mannes übermittelt - Sophokles und Aeschylus, und ebenso auch Shakespeare ihre Tragödien schreiben ließ, Newton seine Principia, Humboldt seinen Kosmos u. s. w. Es hat auch Haeckel angetrieben, drei Zoll lange griechisch-lateinische Namen zu erfinden, die eine Menge zu sagen vorgeben, und - nichts bedeuten. Natürlich wissen wir ganz gut, daß der wahre, ehrliche Evolutionist mit uns übereinstimmt; und daß er der erste ist, der erklärt, daß nicht nur die geologische http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/711.htm (2 of 4)20.06.2005 17:29:49 ZUSÄTZE: ABTEILUNG II Aufzeichnung unvollkommen ist, sondern daß es auch ungeheure Lücken in den Reihen der bisher entdeckten Fossilien giebt, die niemals ausgefüllt werden können. Er wird uns ferner sagen, daß „kein Evolutionist annimmt, daß der Mensch von irgend einem bestehenden Affen oder auch von irgend einem ausgestorbenen Affen abstammt“, sondern daß Menschen und Affen wahrscheinlich vor Aeonen aus irgend einem gemeinsamen Wurzelstamm entsprangen. Auch wird er, wie de Quatrefages ausführt, ebensowohl als Beweis zur Bestätigung seiner Behauptung diesen Überfluß an mangelnden Nachweisen geltend machen, indem er sagt: Nicht alle lebenden Formen sind in der Reihe der Fossile aufbewahrt worden, da die Aussichten auf Bewahrung dünn gesät waren . . . [indem selbst der Urmensch] seine Toten begrub oder verbrannte. Das ist gerade das, was wir selbst behaupten. Es ist ebenso möglich, daß die Zukunft für uns die Entwicklung des Riesenskelettes eines dreißig Fuß hohen Atlantiers in Vorrat hat, als die des Fossils eines pithekoiden „fehlenden Gliedes“; nur ist das erstere wahrscheinlicher. [39] In der „Wanderung der Lebensatome“ (Five Years of Theosophy, p. 535), sagen wir vom Jîva oder dem Lebensprinzip, um einen Satz besser zu erklären, der nur zu oft mißverstanden wird: „Er ist allgegenwärtig . . . obwohl [auf dieser Ebene der Offenbarung oft] . . . in einem Schlafzustande [wie im Steine]. . . Die Definition, welche besagt, daß, wenn diese unzerstörbare Kraft, von einer Reihe Atome [Molekülen hätte gesagt werden sollen], getrennt wird, sie sofort von anderen angezogen wird’, schließt nicht in sich, daß sie ihre vis viva oder lebendige Kraft verläßt [weil dann die Atome selbst verschwinden würden], sondern nur, daß sie sich in der nächsten Reihe als sogenannte kinetische Energie offenbart, folgt nicht, daß die erste Reihe ihrer gänzlich beraubt ist; denn sie ist noch darin, als potentielle Energie oder latentes Leben.“ Was kann nun Haeckel mit seinen „nichtidentischen Atomen, sondern ihrer besonderen Bewegung und Aggregationsart“ meinen, wenn nicht dieselbe kinetische Energie, welche wir erklärt haben? Bevor er solche http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/711.htm (3 of 4)20.06.2005 17:29:49 ZUSÄTZE: ABTEILUNG II Theorie entwickelte, muß er Paracelsus gelesen und Five Years of Theosophy studiert haben, ohne die Lehren richtig zu verdauen. [40] a. a. O., II. 119, Anm. 21. [41] Ebenda, Anm. 19. [42] Ebenda, Anm. 23. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/711.htm (4 of 4)20.06.2005 17:29:49 ZUSÄTZE: ABTEILUNG III ABTEILUNG III. DIE FOSSILEN ÜBERRESTE DES MENSCHEN UND DES ANTHROPOIDEN AFFEN. A. GEOLOGISCHE THATSACHEN BETREFFEND DIE FRAGE IHRER VERWANDTSCHAFT. Die aus der wissenschaftlichen Untersuchung in Bezug auf den „Urmenschen“ und den Affen gewonnenen Ergebnisse begünstigen nicht die Theorien, welche den ersteren von den letzteren herleiten. „Wo müssen wir also nach dem Urmenschen Umschau halten?“ - fragt noch Herr Huxley, nachdem er ihn vergeblich selbst in den Tiefen der quaternären Schichten gesucht hat. War der älteste Homo sapiens pliocän oder miocän, oder noch älter? Warten in noch älteren Schichten die versteinerten Knochen eines Affen, der noch anthropoider, oder eines Menschen, der noch pithekoider ist, als irgend ein bis jetzt bekannter, auf die Forschungen irgend eines noch ungeboren Paläontologen? Die Zeit wird es zeigen. [1] Das wird sie - unleugbar - und damit die Anthropologie der Occultisten rechtfertigen. Unterdessen glaubt Herr Boyd Dawkins in seinem Eifer, Herrn Darwins Abstammung des Menschen zu verteidigen, daß er das „fehlende Glied“ beinahe gefunden hat - in der Theorie. Es war mehr den Theologen als den Geologen zuzuschreiben, daß bis nahezu 1860 der Mensch in seinen Überresten für nicht älter gehalten wurde, als die adamischen orthodoxen 6000 Jahre. Als ob es Karma übrigens so gewollt hätte, blieb es einem französischen Abbé Bourgeois - vorbehalten, dieser bequemen Theorie einen noch härteren Schlag zu versetzen, als ihr durch die Entdeckungen des Boucher de Perthes gegeben worden war. Jedermann weiß, daß der Abbé einen guten Beweis entdeckt und ans Licht gebracht hat, dafür, daß der Mensch bereits während der miocänen Periode existierte, indem Feuersteine von unleugbar menschlicher Arbeit aus miocänen Schichten ausgegraben wurden. Mit anderen Worten des Verfassers von Modern Science and Modern Thought: Sie müssen entweder vom Menschen bearbeitet worden sein, oder, wie Herr Boyd Dawkins vermutet, von dem Dryopithecus oder irgend einem andern menschenähnlichen Affen, welcher eine um so viel größere Dosis von Intelligenz hatte, als der Gorilla oder Schimpanse, daß er im stande war, Werkzeuge anzufertigen. Aber in diesem Falle wäre das Rätsel gelöst und das http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/713.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:49 ZUSÄTZE: ABTEILUNG III fehlende Glied entdeckt, denn ein solcher Affe könnte ganz gut der Vorfahr des paläolithischen Menschen gewesen sein. [2] Oder - der Abkomme des eocänen Menschen, was eine zu der Theorie vorgeschlagene Variante ist. Unterdessen muß der mit so schönen geistigen Gaben ausgestattete Dryopithecus erst entdeckt werden. Anderseits, nachdem der neolithische und selbst der paläolithische Mensch eine absolute Gewißheit geworden sind, und, wie derselbe Verfasser richtig bemerkt: Wenn 100 000 000 Jahre vergangen sind, seitdem die Erde hinlänglich fest wurde, um pflanzliches und tierisches Leben zu tragen, so kann die Tertiarzeit 5 000 000 Jahre gedauert haben; oder 10 000 000, wenn die lebenerhaltende Ordnung der Dinge, wie Lyell annimmt, mindestens 200 000 000 Jahre gedauert hat - [3] warum sollte nicht eine andere Theorie versucht werden? Führen wir in einer Hypothese den Menschen auf den Schluß der mesozoischen Zeiten zurück, und gestehen wir des Argumentes halber zu, daß die (viel jüngeren) höheren Affen damals existierten! Dies würde dem Menschen und den modernen Affen hinlänglich Zeit lassen, sich von den mythischen „anthropoideren Affen“ abzuzweigen, und selbst dem letzteren, zu jenen Affen zu entarten, die man den Menschen nachahmen sieht im Gebrauche von „Baumästen als Keulen, und im Aufschlagen von Kokosnüssen mit Hammer und Steinen“. [4] Einige wilde Stämme der Bergbewohner in Indien bauen ihre Wohnungen auf Bäumen, geradeso wie die Gorillas ihre Nester bauen. Die Frage, welches von den beiden, das Tier oder der Mensch, der Nachahmer des andern geworden ist, ist schwerlich eine offene, selbst wenn man Herrn Boyd Dawkins Theorie zugiebt. Der phantastische Charakter dieser Hypothese ist jedoch allgemein anerkannt. Es wird angeführt, daß zwar in der pliocänen und miocänen Periode wahre Affen und Paviane existiert haben, und daß der Mensch unleugbar Zeitgenosse der erstgenannten von diesen Zeiten war - obwohl, wie wir sehen, die orthodoxe Anthropologie noch immer zögert, angesichts der Thatsachen, ihn in die Aera des Dryopithecus zu versetzen, welch letzterer - von einigen Anatomen in einigen Beziehungen dem Schimpansen oder Gorilla überlegen gehalten wurde - [5] daß jedoch aus der eocänen Periode keine andern fossilen Primaten ausgegraben und keine pithekoiden Stämme gefunden worden sind, außer http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/713.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:49 ZUSÄTZE: ABTEILUNG III einigen erloschenen lemurischen Formen. Und wir finden auch angedeutet, daß der Dryopithecus das „fehlende Glied“ gewesen sein kann, obwohl das Gehirn des Geschöpfes nicht mehr die Theorie rechtfertigt, als das Gehirn des modernen Gorilla. (Siehe auch Gaudrys Spekulationen.) [1] Man´s Place in Nature, p. 159. [2] a. a. O., p. 157. [3] Ebenda, p. 161. [4] Muß der Urmensch auf diese Art gehandelt haben? Wir kennen in unserem Zeitalter keine Menschen, nicht einmal Wilde, von denen man wüßte, daß sie die Affen nachgeahmt hätten, welche ihnen zur Seite in den Wäldern von Amerika und auf den Inseln lebten. Aber wir kennen große Affen, die gezähmt und in Häusern lebend, die Menschen bis zum Anlegen von Hüten und Röcken nachahmen. Die Schreiberin hatte einst einen Schimpansen, welcher, ohne daß es ihm gelehrt worden wäre, eine Zeitung öffnete und sich den Anschein gab, darin zu lesen. Die nachkommenden Generationen, die Kinder, ahmen ihre Eltern nach - nicht umgekehrt. [5] Ebenda, p. 151. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/713.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:49 ZUSÄTZE: ABTEILUNG III Nun möchten wir fragen, wer unter den Gelehrten bereit ist, den Beweis zu führen, daß in der frühen Tertiärperiode kein Mensch existierte? Was verhinderte seine Gegenwart? Vor kaum dreißig Jahren wurde seine Existenz in irgend früherer Zeit als vor sechs- oder siebentausend Jahren mit Entrüstung bestritten. Nun wird ihm der Eintritt in die eocäne Periode verweigert. Im nächsten Jahrhundert mag es eine Frage werden, ob der Mensch nicht Zeitgenosse des „fliegenden Drachen“, des Pterodactylus, des Plesiosaurus und Iguanadon, u. s. w. war. Horchen wir jedoch auf das Echo der Wissenschaft. Nun ist es klar, daß, wo immer anthropoide Affen lebten, sowohl im Bezug auf anatomischen Bau, als auch auf Klima und Umgebung, der Mensch oder irgend ein Geschöpf, welches der Ahne des Menschen war, auch gelebt haben konnte. Anatomisch gesprochen sind Affen und Meerkatzen ebenso spezielle Variationen des Säugetiertypus wie der Mensch, dem sie Knochen um Knochen, und Muskel um Muskel ähnlich sind, und der physische tierische Mensch ist einfach ein Beispiel des Vierhändertypus, besonders entwickelt für aufrechte Haltung und ein größeres Gehirn. . . . [6] Wenn er, wie wir von ihm wissen, die widrigen Bedingungen und außerordentlichen Wechselfälle der Eiszeit überleben konnte, so ist kein Grund vorhanden, warum er nicht in dem halbtropischen Klima der miocänen Periode hätte leben können, wo ein freundliches Klima sich selbst bis Grönland und Spitzbergen erstreckte. [7] Wenn die meisten Männer der Wissenschaft, welche in ihrem Glauben an die Abstammung des Menschen von einem „ausgestorbenen anthropoiden Säugetier“ unnachgiebig sind, auch nicht die bloße Haltbarkeit irgend einer anderen Theorie als jener von einem gemeinsamen Ahnen des Menschen und des Dryopithecus annehmen wollen, so ist es erfrischend, in einem Werke von wirklichem wissenschaftlichen Wert einen solchen Spielraum für ein Kompromis zu finden. In der That ist derselbe so weit, als er unter den gegebenen Umständen gemacht werden kann, d. i. ohne unmittelbare Gefahr, von der Flutwelle der Wissenschaftslobhudelei niedergerissen zu werden. In der Meinung, daß die Schwierigkeit für die Begründung - der Entwicklung des Intellekts und der Moralität durch die Evolution nicht so groß ist als jene, welche durch den Unterschied des Körperbaues zwischen dem Menschen und dem höchsten Tiere entsteht - [8] sagt derselbe Verfasser: http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/715.htm (1 of 4)20.06.2005 17:29:50 ZUSÄTZE: ABTEILUNG III Aber es nicht so leicht zu sehen, wie dieser Unterschied des Körperbaues entstand, und wie ein Wesen ins Dasein trat, mit einem solchen Gehirn und einer solchen Hand, und mit solchen unentwickelten Fähigkeiten für einen nahezu unbegrenzten Fortschritt. Die Schwierigkeit ist diese: der Unterschied im Baue zwischen der niedrigsten existierenden Menschenrasse und dem höchsten existierenden Affen ist zu groß, um die Möglichkeit zuzulassen, daß das eine der unmittelbare Nachkomme des andern sei. Der Neger macht in einigen Beziehungen eine leichte Annäherung an den Affentypus. Sein Schädel ist kleiner, sein Gehirn weniger umfangreich, sein Mund mehr vorspringend, sein Arm länger als jener des durchschnittlichen europäischen Menschen. Doch ist er wesentlich ein Mensch, und durch eine weite Kluft von dem Schimpansen oder Gorilla getrennt. Selbst der Idiot oder Kretin, dessen Gehirn nicht umfangreicher und dessen Intelligenz nicht größer ist als jenes des Schimpansen, ist ein in der Entwicklung gehemmter Mensch, nicht ein Affe. Wenn daher die Darwinsche Theorie im Falle des Menschen und Affen Giltigkeit hat, so müssen wir auf einen gemeinsamen Ahnen zurückgehen, von dem beide entsprungen sein können. . . . Um aber dies als eine Thatsache und nicht als eine Theorie hinstellen zu können, müssen wir jene Ahnenform finden, oder zum mindesten einige Zwischenformen, die auf sie hinzielen, . . . mit anderen Worten . . . das „fehlende Glied“. Nun muß zugestanden werden, daß bis jetzt solche fehlenden Glieder nicht nur nicht entdeckt worden sind, sondern daß die ältesten bekannten menschlichen Schädel und Skelette, welche aus der Eiszeit stammen, und wahrscheinlich mindestens 100 000 Jahre alt sind, keine sehr entschiedene Annäherung an irgend einen solchen vormenschlichen Typus zeigen. Im Gegenteile, einer der ältesten Typen, jener der Menschen aus der Begräbnishöhle von Cro-Magnon, [9] ist der einer schönen Rasse, von hoher Gestalt, großem Gehirn, und im ganzen vielen der bestehenden Menschenrassen überlegen. Die Antwort ist natürlich die, daß die Zeit ungenügend ist, und daß, wenn der Mensch und der Affe einen gemeinsamen Ahnen hatten, ein solcher Ahne, da ein hoch entwickelter anthropoider Affe sicher, und der Mensch wahrscheinlich, bereits in der Miocänperiode existierten, viel weiter zurück gesucht werden muß, in einer Entfernung, im Vergleiche zu der die ganze Quartärzeit zur Unbedeutenheit herabsinkt. . . . All dies ist wahr, und es kann uns wohl zögern lassen, bevor wir zugestehen, daß der Mensch . . . allein eine Ausnahme von dem allgemeinen Gesetze des Weltalls, und das Geschöpf einer besonderen Schöpfung ist. Dies ist um so schwieriger zu glauben, da die Affenfamilie, http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/715.htm (2 of 4)20.06.2005 17:29:50 ZUSÄTZE: ABTEILUNG III welche dem Menschen an Körperbau so sehr ähnelt [?], zahlreiche Zweige enthält, welche sich ineinander abstufen, deren Extreme jedoch voneinander weiter abstehen, als der Mensch von dem höchsten der Affenreihe. Wenn eine besondere Schöpfung für den Menschen notwendig ist, müssen da nicht besondere Schöpfungen für den Schimpansen, den Gorilla, den Orang, und für mindestens 100 verschiedene Arten von Affen und Meerkatzen,. welche alle auf dieselbe Art gebaut sind, gewesen sein? [10] [6] Es wird gefragt, ob es ein Jota an der wissenschaftlicher Wahrheit und Thatsache, die in dem obigen Satze enthalten ist, ändern würde, wenn er lauten würde: „der Affe ist einfach ein Beispiel des Zweifüßertypus, besonders entwickelt im allgemeinen auf allen Vieren zu gehen, und mit einem kleineren Gehirn.“ Esoterisch gesprochen, ist dies die wirkliche Wahrheit und nicht das Gegenteil. [7] Modern Science and Modern Thought, pp. 151, 152. [8] Wir können hierin Herrn Laing nicht folgen. Wenn erklärte Darwinisten, wie Huxley, auf „die große Kluft, welche zwischen dem niedersten Affen und dem höchsten Menschen an intellektueller Kraft liegt,“ hinweisen, auf die „enorme Kluft . . . zwischen ihnen“, auf die „unermeßliche und praktisch unendliche Abweichung der menschlichen Form von dem Affengeschlecht“ (Man´s Place in Nature, p. 102, u. Anm.); wenn selbst die physische Grundlage des Gemütes - das Gehirn - an Größe jenes der höchsten existierenden Affen so weit überragt; wenn Männer wie Wallace gezwungen sind, die Wirksamkeit ausserirdischen Intelligenzen anzurufen, um die Erhebung eines Geschöpfes wie des Pithekanthropus alalus, oder sprachlosen Wilden Haeckels auf die Stufe des großgehirnigen und moralischen Menschen von heute zu erklären wenn all dies der Fall ist, so ist es müßig, über evolutionistische Schwierigkeiten so leichthin hinwegzugehen. Wenn das Zeugnis des Baues so unüberzeugend, und im ganzen genommen dem Darwinismus so feindlich http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/715.htm (3 of 4)20.06.2005 17:29:50 ZUSÄTZE: ABTEILUNG III ist, so sind die Schwierigkeiten im Bezug auf das „wie“ der Evolution des menschlichen Gemütes durch natürliche Zuchtwahl noch zehnmal größer. [9] Eine Rasse, welche die Herren de Quatrefages und Hamy als einen Zweig desselben Stammes betrachten, von dem die Guanchen der kanarischen Inseln entsprangen - Sprößlinge der Atlantier, kurz gesagt. [10] Ebenda, pp. 180-182. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/715.htm (4 of 4)20.06.2005 17:29:50 ZUSÄTZE: ABTEILUNG III Es gab eine „besondere Schöpfung“ für den Menschen, und eine „besondere Schöpfung“ für den Affen, seine Nachkommenschaft; nur auf andere Art, als jemals von der Wissenschaft erwartet werden konnte. Albert Gaudry und andere geben einige gewichtige Gründe an, warum der Mensch nicht als die Krone eines Affenstammes betrachtet werden kann. Wenn man findet, daß nicht nur der „ursprüngliche Wilde“ (?) in den miocänen Zeiten eine Wirklichkeit war, sondern daß, wie de Mortillet zeigt, die Feuersteinüberreste, die er hinterlassen hat, in jenen fernen Zeiten durch Feuer gesplittert waren; wenn wir erfahren, daß der Dryopithecus als einziger von den Anthropoiden in jenen Schichten erscheint, was ist da die natürliche Folgerung? Daß die Darwinisten in einer Verlegenheit sind. Der sehr menschenähnliche Gibbon steht noch auf derselben niedrigen Entwicklungsstufe, wie damals, da er mit dem Menschen am Schlusse der Eiszeit koexistierte. Er hat sich seit der Pliocänzeit nicht merklich geändert. Nun ist wenig Unterschied zwischen dem Dryopithecus und den bestehenden Anthropoiden - dem Gibbon, Gorilla u. s. w. Wenn also die Darwinsche Theorie vollständig genügend ist, wie sollen wir dann die Entwicklung dieses Affen zum Menschen während der ersten Hälfte des Miocäns „erklären“? Die Zeit ist viel zu kurz für eine solche theoretische Umwandlung. Die außerordentliche Langsamkeit, mit welcher eine Variation der Arten eintritt, macht das Ding unbegreiflich - ganz besonders nach der Hypothese von der „natürlichen Zuchtwahl“. Der enorme Abstand in Bezug auf Geist und Körperbau zwischen einem Wilden, der mit dem Feuer und der Art seines Entzündens bekannt ist, und einem tierischen Anthropoiden ist zu groß, als daß er auch nur im Gedanken während einer so kurzen Periode überbrückt werden könnte. Die Evolutionisten mögen den Vorgang in das vorhergehende Eocän zurückschieben, wenn sie dies zu thun vorziehen; sie mögen selbst den Menschen und den Dryopithecus auf einen gemeinsamen Ahnen zurückführen; die unangenehme Überlegung kann trotzdem nicht übersehen werden, daß in den eocänen Schichten die anthropoiden Fossile ebenso durch ihre Abwesenheit glänzen, wie der fabelhafte Pithekanthropus Haeckels. Läßt sich ein Ausgang dieser Sackgasse durch einen Appell an das „Unbekannte“ finden, und durch einen Hinweis, mit Darwin, auf die „Unvollkommenheit der geologischen Aufzeichnung“? Sei dem so; aber das gleiche Appellationsrecht muß dann ebenso dem Occultisten zugestanden werden, anstatt das Monopol des in Verlegenheit gebrachten Materialismus zu bleiben. Der physische Mensch, sagen wir, existierte, bevor die erste Schicht der Kreidefelsen abgelagert wurde. In dem frühen Teile der Tertiärzeit blüte die glänzendste Civilisation, die die Welt jemals gekannt hat, zu einer Periode, in der man sich den Haeckelschen Menschenaffen durch die Urwälder streifend vorstellt, und Herrn Grant Allen´s vermeintlichen Vorfahr, wie er sich von Zweig http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/717.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:50 ZUSÄTZE: ABTEILUNG III zu Zweig schwingt mit seinen haarigen Genossinnen, den entarteten Liliths des Adams der Dritten Rasse. Doch gab es keine anthropoiden Affen in den schöneren Tagen der Civilisation der Vierten Rasse; aber Karma ist ein geheimnisvolles Gesetz, und achtet nicht die Personen. Die in Sünde und Schande von den atlantischen Riesen erzeugten Ungetüme, „entstellte Abbilder“ ihrer tierischen Väter, und daher des modernen Menschen, nach Huxley, führen jetzt den spekulativen Anthropologen der europäischen Wissenschaft irre, und überschütten ihn mit Irrtum. Wo lebten die ersten Menschen? Einige Darwinisten sagen im westlichen Afrika, einige im südlichen Asien, andere glauben wieder an einen unabhängigen Ursprung von menschlichen Stämmen in Asien und Amerika aus einem Affengeschlecht. Haeckel jedoch geht fröhlich zum Angriff über. Er geht von seinem Halbaffen, der „gemeinsamen Stammform aller übrigen Schmalnasen mit Inbegriff des Menschen“ aus - einem „Bindegliede“, das jetzt freilich durch neue anatomische Entdeckungen für immer abgethan ist - und versucht, für seinen ursprünglichen Pithekanthropus alalus eine Heimat zu finden. Aller Wahrscheinlichkeit nach aber fand er [der Umbildungsvorgang vom Tiere zum Menschen] in Südasien statt, auf welche Gegend so zahlreiche Anzeichen als auf die gemeinsame Urheimat der verschiedenen MenschenArten hindeuten. Vielleicht war nicht Südasien selbst die älteste Wiege des Menschengeschlechtes, sondern Lemurien, ein südlich davon gelegener Kontinent, welcher später unter den Spiegel des indischen Ozeans versank. Die Zeit, in welcher die Umbildung der menschenähnlichsten Affen zu den affenähnlichsten Menschen stattfand, war vermutlich der letzte Abschnitt der eigentlichen Tertiärzeit, die sogenannte Pliocänzeit, vielleicht schon die vorhergehende Miocänzeit. [11] Von den obigen Spekulationen ist die einzige irgendwie wertvolle die, welche sich auf Lemurien bezieht, welches die Wiege des Menschengeschlechtes war des physischen geschlechtlichen Geschöpfes, welches sich durch lange Aeonen aus den ätherischen Hermaphroditen materialisierte. Nur müssen wir, wenn es erwiesen ist, daß die Osterinsel ein thatsächlicher Überrest von Lemurien ist, glauben, daß nach Haeckel die „stummen Menschen-Affen“, die gerade nur einen Schritt von einem rohen Säugetierungetüm entfernt sind, die riesigen Porträtstatuen gebildet haben, von denen zwei jetzt im Britischen Museum sind. Die Kritiker sind im Irrtum, wenn sie Haeckels Lehren „abscheulich, revolutionär, unmoralisch“ nennen - obwohl der Materialismus das folgerichtige Ergebnis des Affenahnenmythus ist - sie sind einfach zu absurd, um eine Widerlegung zu http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/717.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:50 ZUSÄTZE: ABTEILUNG III erheischen. [11] a. a. O., I. 79. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/717.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:50 ZUSÄTZE: ABTEILUNG III B. WESTLICHER EVOLUTIONISMUS: DIE VERGLEICHENDE ANATOMIE DES MENSCHEN UND DER ANTHROPOIDEN IST DURCHAUS KEINE BESTÄTIGUNG DES DARWINISMUS. Man sagt uns, daß, während jede andere Ketzerei gegen die moderne Wissenschaft nachgelassen werden kann, diese unsere Verneinung der Darwinschen Theorie in ihrer Anwendung auf den Menschen, die eine „unverzeihliche“ Sünde sein wird. Die Evolutionisten stehen felsenfest auf dem Zeugnisse der strukturellen Ähnlichkeit zwischen Affe und Mensch. Der anatomische Beweis, darauf wird bestanden, ist in diesem Falle ganz überwältigend; er gilt Knochen für Knochen, und Muskel für Muskel; selbst die Gehirnbildung ist in hohem Grade gleich. Gut, was damit? Alldies war schon vor König Herodes bekannt; und die Schreiber des Râmâyana, die Dichter, welche die Tapferkeit und den Mut des Hanumân besangen, des Affengottes, „der groß an That, an Weisheit unerreicht war“, müssen von seinem anatomischen Bau und seinem Gehirn ebensoviel gewußt haben, wie irgend ein Haeckel oder Huxley in unserer modernen Zeit weiß. Bücher um Bücher sind über diese Ähnlichkeit geschrieben worden, im Altertume wie in neueren Zeiten. Daher wird der Welt oder der Philosophie nichts neues gegeben in solchen Büchern wie Mirvart´s Mensch und Affen, oder in der Verteidigung des Darwinismus durch die Herren Fiske und Huxley. Aber was sind jene zwingenden Beweise für die Abstammung des Menschen von einem pithekoiden Ahnen? Wenn die Darwinsche Theorie nicht die wahre ist, wird uns gesagt, wenn Mensch und Affe nicht von einem gemeinsamen Vorfahren abstammen, dann müssen wir den Grund erklären für: (I) Die Ähnlichkeit des Baues zwischen den beiden; die Thatsache, daß die höhere Tierwelt - Mensch und Tier - körperlich von einem und demselben Typus oder Muster ist. (II) Die Anwesenheit von rudimentären Organen im Menschen, d. i. von Spuren früherer Organe, welche jetzt durch Nichtgebrauch atrophiert sind. Einige von diesen Organen, so wird behauptet, konnten keinen Verwendungszweck haben, außer bei einem halb-tierisch, halb-bäumebewohnenden Ungetüm. Warum wieder finden wir im Menschen jene rudimentären Organe - die so nutzlos sind, wie der rudimentäre Flügel für den australischen Apteryx - den Wurmfortsatz des Blinddarms, die Ohrenmuskeln, [12] den „rudimentären Schwanz,“ mit welchem http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/719.htm (1 of 4)20.06.2005 17:29:51 ZUSÄTZE: ABTEILUNG III Kinder noch manchmal geboren werden, u. s. w.? So lautet das Feldgeschrei; und das Gegacker des Schwarms der Kleineren unter den Darwinisten ist wenn möglich noch lauter, als selbst jenes der Evolutionisten selber. Ferner sind die letzteren - mit ihrem großen Führer Herrn Huxley und so hervorragenden Zoologen wie Herrn Romanes und anderen - bei aller Verteidigung der Darwinschen Theorie die ersten, die nahezu unüberwindlichen Schwierigkeiten auf dem Wege ihres endgültigen Nachweises einzugestehen. Und es giebt ebenso große Männer der Wissenschaft, wie die obengenannten, welche mit größtem Nachdruck die nicht gerechtfertigte Annahme bestreiten, und laut die verwerflichen Übertreibungen in Bezug auf die Frage dieser angenommenen Ähnlichkeiten rügen. Es genügt, die Werke von Broca, Gratiolet, Owen, Pruner-Bey einzusehen, und endlich das letzte große Werk von de Quatrefages, Introduction à l´Étude des Races Humaines, Questions Générales, um den Irrtum der Evolutionisten zu entdecken. Wir können noch mehr sagen: die Übertreibungen in Betreff dieser behaupteten Ähnlichkeit des Menschen und des anthropomorphen Affen sind in jüngster Zeit so offenkundig und absurd geworden, daß selbst Herr Huxley sich gezwungen gesehen hat, gegen die allzu zuversichtlichen Erwartungen zu protestieren. Der große Anatom war es persönlich, der den „Schwarm der Kleineren“ zur Ordnung rief, indem er in einem seiner Aufsätze erklärte, daß die Unterschiede zwischen dem Baue des menschlichen Körpers und jenem des höchsten menschenähnlichen Pithekoiden nicht nur durchaus nicht gering und unbedeutend, sondern im Gegenteile sehr groß und bedeutungsvoll seien: Jeder Knochen eines Gorilla trägt Zeichen an sich, durch welche er von dem entsprechenden Knochen eines Menschen unterschieden werden kann. [13] Unter den existierenden Geschöpfen giebt es nicht eine einzige Zwischenform, welche die Lücke zwischen dem Menschen und den Affen ausfüllen könnte. Jene Lücke zu ignorieren, fügt er hinzu, „wäre nicht weniger falsch als absurd“. Schließlich ist die Unsinnigkeit einer solchen unnatürlichen Abstammung des Menschen so greifbar angesichts aller der Beweise und des Augenscheins in Bezug auf den pithekoiden Schädel im Vergleich zum menschlichen, daß de Quatrefages unbewußt zu unserer esoterischen Theorie seine Zuflucht nahm, indem er sagte, daß eher die Affen eine Abstammung vom Menschen für sich in Anspruch nehmen können, als umgekehrt. Wie Gratiolet mit Bezug auf die http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/719.htm (2 of 4)20.06.2005 17:29:51 ZUSÄTZE: ABTEILUNG III Ventrikel des Gehirnes der Anthropoiden bewiesen hat - bei welcher Art sich jenes Organ in einem umgekehrten Verhältnisse entwickelt, als es der Fall sein würde, wenn die entsprechenden Organe beim Menschen wirklich das Produkt der Entwicklung der genannten Organe bei den Affen wären - nehmen die Größe des menschlichen Schädels und seines Gehirnes, sowie auch der Ventrikel, mit der individuellen Entwicklung des Menschen zu. Sein Intellekt entwickelt sich und wächst mit dem Alter, während seine Gesichtsknochen und Kiefer sich verringern und strecken, und so mehr und mehr vergeistigt werden; während beim Affen das umgekehrte der Fall ist. In seiner Jugend ist der Anthropoide viel intelligenter und gutartiger, während er mit dem Alter unbeholfener wird; und während sein Schädel zurücktritt und mit seinem Wachstum sich zu verringern scheint, entwickeln sich seine Gesichtsknochen und Kiefer, wodurch das Gehirn schließlich erdrückt und zurückgeschoben wird, um mit jedem Tage dem tierischen Typus mehr Raum zu geben. Das Organ des Denkens - das Gehirn geht zurück und vermindert sich, gänzlich überwältigt und ersetzt durch jenes des wilden Tieres - den Kinnladenapparat. [12] Professor Owen glaubt, daß diese Muskeln - der attolens, der retrahens und der attrahens aurem - bei den Menschen der Steinzeit in Thätigkeit waren. Dies mag der Fall sein oder nicht. Die Frage fällt unter die gewöhnliche „occulte“ Erklärung, und bedarf nicht der Forderung nach einem „tierischen Vorfahren“ zu ihrer Lösung. [13] Man´s Place in Nature, p. 104. Um eine andere gute Autorität zu citieren: „Wir finden einen der menschenähnlichsten Affen (den Gibbon) in der Tertiärzeit, und diese Art steht noch immer auf derselben niedrigen Stufe, und an seiner Seite findet man am Ende der Eiszeit den Menschen auf derselben hohen Stufe wie heutzutage, so daß der Affe sich dem Menschen nicht mehr genähert hat und der moderne Mensch sich nicht weiter von Affen entfernt hat, als der erste (fossile) Mensch . . . diese Thatsachen widersprechen einer Theorie der beständig fortschreitenden Entwicklung (Pfaff).“ Wenn nach Vogt das durchschnittliche Gehirn des Australiers 99·35 Kubikzoll mißt; jenes des Gorilla 30·51, und jenes des Schimpansen nur 25·45, so wird die riesige Kluft, http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/719.htm (3 of 4)20.06.2005 17:29:51 ZUSÄTZE: ABTEILUNG III die von dem Verteidiger der „natürlichen“ Zuchtwahl überbrückt werden muß, augenscheinlich. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/719.htm (4 of 4)20.06.2005 17:29:51 ZUSÄTZE: ABTEILUNG III Somit könnte, wie in einem französischen Werk witzig bemerkt ist, ein Gorilla mit vollem Recht einen Evolutionisten ansprechen und sein Recht von ihm abzustammen, behaupten. Es würde zu ihm sagen: Wir anthropoide Affen bilden eine rückschreitende Abzweigung von dem menschlichen Typus, und daher sind unsere Entwicklung und Evolution ausgedrückt durch einen Übergang von einer menschenartigen zu einer tierartigen Struktur des Organismus; aber auf welche Art könnt ihr, Menschen, von uns abstammen - wie könnt ihr eine Fortsetzung unserer Gattung bilden? Denn um dies möglich zu machen, müßte eure Organisation noch mehr von der menschlichen Struktur verschieden sein als die unsere, sie müßte sich noch mehr dem Tiere nähern als die unsere; und in einem solchen Falle verlangt die Gerechtigkeit, daß ihr eure Stelle in der Natur an uns abtretet. Ihr seid niedriger als wir, sobald ihr darauf besteht, eure Abstammung auf unser Geschlecht zurückzuführen. Denn der Bau unserer Organisation und ihre Entwicklung sind derart, daß wir nicht imstande sind, Formen von einer höheren Organisation als unsere eigene zu erzeugen. Darin stimmen die occulten Wissenschaften mit de Quatrefages vollkommen überein. Gerade wegen des Typus seiner Entwicklung kann der Mensch weder von einem Affen abstammen, noch von einem Ahnen, welcher sowohl Affen wie Menschen gemeinsam ist, sondern zeigt, daß sein Ursprung aus einem viel höheren Typus kommt, als er selbst ist. Und dieser Typus ist der „Himmlische Mensch“ - die Dhyân Chohans, oder die sogenannten Pitris, wie im ersten Teile dieses Buches gezeigt ist. Andererseits können die Pithekoiden, der Orangutan, der Gorilla und der Schimpanse von der vertierten vierten menschlichen Wurzelrasse abstammen, und wie die occulten Wissenschaften lehren, ist dies so, indem jene das Erzeugnis des Menschen und einer ausgestorbenen Säugetierart sind - deren entfernte Ahnen selber das Erzeugnis der lemurischen Bestialität waren - welche im Miozänzeitalter lebte. Die Abstammung dieses halbmenschlichen Ungetüms wird in den Strophen dahin erklärt, daß es aus der Sünde der „gemütlosen“ Rassen der mittleren Periode der Dritten Rasse entsprang. Wenn man sich vor Augen hält, daß alle Formen, welche jetzt die Erde bevölkern, ebenso viele Variationen von Grundtypen sind, die ursprünglich von dem Menschen der dritten und vierten Runde abgestoßen wurden, so verliert ein solches evolutionistisches Element wie das, welches auf die alle Wirbeltiere charakterisierende „Einheit des strukturellen Plans“ Nachdruck legt, seine Schärfe. Die erwähnten Grundtypen waren sehr gering an Zahl, im Vergleiche mit der Vielheit der Organismen, die sie schließlich entstehen liessen; aber eine allgemeine Einheit des Typus ist nichtsdestoweniger durch die ganzen Zeitalter hindurch erhalten geblieben. Die Okonomie der Natur gestattet nicht das http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/721.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:51 ZUSÄTZE: ABTEILUNG III gleichzeitige Bestehen verschiedener gänzlich entgegengesetzter „Grundpläne“ organischer Entwicklung auf einem und demselben Planeten. Sobald jedoch die allgemeine Richtung der occulten Erklärung formuliert ist, können die Detailsschlüsse wohl dem intuitiven Leser überlassen bleiben. Ähnliches gilt von der wichtigen Frage nach den von den Anatomen im menschlichen Organismus entdeckten „rudimentären“ Organen. Zweifellos erwies sich diese Beweisführung, als sie von Darwin und Haeckel gegen ihre europäischen Widersacher gehandhabt wurde, vom großen Gewicht. Anthropologen, welche die Herleitung des Menschen von einer tierischen Ahnenschaft zu bestreiten wagten, waren in arger Verlegenheit darüber, wie sie die Anwesenheit von Kiemenspalten, das „Schwanz“-Problem, und so weiter, behandeln sollten. Hier kommt uns wieder der Occultismus mit den notwendigen Angaben zu Hilfe. Thatsache ist, daß, wie früher festgestellt, der menschliche Typus die Fundgrube aller potentiellen organischen Formen ist, und der Mittelpunkt, aus dem diese letzteren ausstrahlen. In diesem Postulate finden wir eine wahre „Evolution“ oder „Entfaltung“ - in einem Sinne, welcher der mechanischen Theorie der natürlichen Zuchtwahl nicht zugeschrieben werden kann. Darwins Schlußfolgerung aus „Rudimenten“ kritisierend bemerkt ein trefflicher Schriftsteller: Warum ist es nicht ebenso wahrscheinlich eine wahre Hypothese, anzunehmen, daß der Mensch zuerst mit diesen rudimentären Skizzen in seiner Organisation erschaffen wurde, und daß diese bei den niederen Tieren, zu welchen der Mensch degenerierte, zu nützlichen Zugaben wurden; als es ist, anzunehmen, daß diese Teile in voller Entwicklung, Thätigkeit und praktischem Gebrauch bei den niederen Tieren existierten, von denen der Mensch abstammte?“ [14] Lies statt „in welche der Mensch degenerierte“, „die Vorbilder, welche der Mensch im Verlaufe seiner astralen Entwicklung vergoß, und eine Seite der wahren esoterischen Lösung liegt vor uns. Aber eine weitere Verallgemeinerung muß jetzt formuliert werden. So weit die irdische Periode unserer gegenwärtigen Vierten Runde in Betracht kommt, kann bloß die Säugetierfauna als auf die vom Menschen ausgestreuten Vorbilder zurückführbar angesehen werden. Die Amphibien, Vögel, Reptilien, Fische, u. s. w. sind die Ergebnisse der dritten Runde, astrale Fossilformen, die in der aurischen Hülle der Erde aufbewahrt und nach der Ablagerung der ersten laurentischen Felsen in körperliche Gegenständlichkeit projiziiert wurden. Die „Evolution“ hat sich mit den fortschreitenden Modifikationen zu beschäftigen, http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/721.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:51 ZUSÄTZE: ABTEILUNG III welche, wie die Paläontologie zeigt, das niedere Tier- und Pflanzenreich im Laufe der geologischen Zeit betroffen haben. Sie berührt nicht, und kann nach der Natur der Dinge nicht berühren, die Frage nach den vor-physischen Typen, welche zur Grundlage zukünftiger Differentiation dienten. Die allgemeinen Gesetze, welche die Entwicklung der physischen Organismen beherrschen, kann sie sicherlich aufzeichnen, und bis zu einem gewissen Umfange hat sie sich der Aufgabe geschickt entledigt. [14] Geo. T. Curtis, Schöpfung oder Entwicklung? p. 76 (engl.) http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/721.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:51 ZUSÄTZE: ABTEILUNG III Um zum unmittelbaren Erörterungsgegenstande zurückzukehren: Die Säugetiere, deren erste Spuren mit den Beuteltieren der triassischen Felsen der Sekundärzeit entdeckt werden, wurden aus rein astralen Vorfahren entwickelt, die mit der Zweiten Rasse gleichzeitig waren. Sie sind somit nach-menschlich, und infolgedessen ist es leicht, die allgemeine Ähnlichkeit zwischen ihren embryonalen Zuständen und jenen des Menschen zu erklären, welcher notwendigerweise die Züge der Gruppe, deren Ursprung er war, in sich umfaßt und in seiner Entwicklung auszugsweise wiedergiebt. Diese Erklärung erledigt einen Teil der Darwinistischen Darstellung. Aber wie soll man die Anwesenheit von Kiemenspalten beim menschlichen Fötus erklären, welche das Stadium repräsentieren, während welchem die Kiemen der Fische entwickelt werden; [15] wie das pulsierende Gefäß, entsprechend dem Herzen der niederen Fische, welches das fötale Herz ausmacht; wie die ganze Analogie, welche durch die Furchung des menschlichen Eies, die Bildung der Keimhaut, und das Auftreten des „Gastrula“-Zustandes mit den entsprechenden Zuständen des Lebens der niederen Wirbeltiere und selbst der Schwämme sich darbietet; wie die verschiedenen Typen des niederen Tierlebens, welche die Form des zukünftigen Kindes in dem Cyklus seines Wachstums skizziert. . . . Wie kommt es, daß Stadien in dem Leben von Fischen, deren Vorfahren [Aeonen vor der Epoche der ersten Wurzelrasse] in den Meeren der silurischen Periode schwammen, ebenso wie Stadien in jenen der späteren amphibischen und reptilischen Fauna in der „abgekürzten Geschichte“ der menschlichen foetalen Entwicklung wiedergespiegelt sind? Diesem annehmbaren Einwande wird durch die Erwiderung begegnet, daß die irdischen Tierformen der dritten Runde ebenso sehr auf vom Menschen der dritten Runde abgestoßene Typen zurückzuführen waren, wie jene neue Einfuhr in das Gebiet unseres Planeten - der Säugetierstamm - auf die Menschheit der vierten Runde in der zweiten Wurzelrasse. Der Vorgang des menschlichen fötalen Wachstums giebt nicht nur die allgemeinen Kennzeichen des irdischen Lebens der vierten Runde abgekürzt wieder, sondern auch jene der dritten. Die Stufenleiter des Typus wird in Kürze durchlaufen. Die Occultisten sind somit nicht in Verlegenheit, die Geburt von Kindern mit einem thatsächlichem Schwanzanhange zu „erklären“ oder die Thatsache, daß der Schwanz bei dem menschlichen Fötus in einer Periode die doppelte Länge der in Entstehung begriffenen Beine hat. Die Möglichkeit eines jeden für das tierische Leben nützlichen Organs ist im Menschen - dem Mikrokosmos des Makrokosmos http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/723.htm (1 of 2)20.06.2005 17:29:52 ZUSÄTZE: ABTEILUNG III eingeschlossen, und abnormale Bedingungen mögen manchmal die seltsamen Erscheinungen zum Gefolge haben, welche die Darwinisten als eine „Rückkehr zu Formen der Vorfahren“ betrachten. [16] Eine Rückkehr fürwahr, aber schwerlich in dem Sinne, wie sie von unsern modernen Empirikern betrachtet wird! [15] „In dieser Periode“, schreibt Dawrin, „verlaufen die Arterien in bogenförmigen Ästen, als ob sie das Blut zu Kiemen führen wollten, welche bei den höheren Wirbeltieren nicht vorhanden sind, obwohl die Spalten an der Seite des Halses noch zurückbleiben, und ihre frühere [?] Lage andeuten.“ Es ist bemerkenswert, daß, obwohl Kiemenspalten für alle Tiere, mit Ausnahme der Amphibien und Fische u. s. w., vollkommen nutzlos sind, ihr Auftreten bei der fötalen Entwicklung der Wirbeltiere regelmäßig bemerkt wird. Selbst Kinder werden manchmal geboren mit einer Öffnung am Halse, welche einer der Spalten entspricht. [16] Jene, welche mit Haeckel die Kiemenspalten mit ihren Begleiterscheinungen als die Illustration einer aktiven Funktion bei unsern amphibischen und fischartigen Ahnen (siehe seine zwölfte und dreizehnte Stufe) betrachten, sollten erklären, warum das im fötalen Wachstum auftretende „Vegetabil mit Blättchen“ (Prof. André Lefèvre) nicht unter seinen zweiundzwanzig Stufen auftritt, durch welche das Moner bei seinem Aufsteigen zum Menschen hindurchgegangen ist. Haeckel postuliert keinen vegetabilen Ahnen. Das embryologische Argument ist somit ein zweischneidiges Schwert und verwundet hier seinen Besitzer. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/723.htm (2 of 2)20.06.2005 17:29:52 ZUSÄTZE: ABTEILUNG III C. DARWINISMUS UND DAS ALTER DES MENSCHEN: DIE ANTHROPOIDEN UND IHRE AHNEN. Der Öffentlichkeit ist von mehr als einem hervorragendem modernem Geologen und Mann der Wissenschaft kundgethan worden: Alle Schätzung von geologischer Dauer ist nicht nur unvollkommen, sondern notwendigerweise unmöglich; denn wir erkennen nicht die Ursachen, obwohl sie existiert haben müssen, welche den Vorgang der sedimentären Ablagerungen beschleunigten oder verlangsamten. [17] Und da nun ein anderer ebenso wohlbekannter Mann der Wissenschaft (Croll) berechnet, daß die Tertiärzeit entweder vor fünfzehn oder vor zwei und einhalb Millionen Jahren begann - die erstere Berechnung ist nach der Geheimlehre eine richtigere als die letztere - so scheint zum mindesten in diesem Falle keine sehr große Nichtübereinstimmung zu bestehen. Der exakten Wissenschaft, welche sich weigert, im Menschen eine „besondere Schöpfung“ zu sehen (bis zu einem gewissen Grade thun die Geheimwissenschaften dasselbe), steht es frei, die ersten drei, oder vielmehr zwei und einhalb Rassen unserer Lehren - die geistige, die halb-astrale, und die halb-menschliche - zu ignorieren. Aber sie kann schwerlich dasselbe thun im Falle der dritten in ihrer Endperiode, der vierten, und der fünften Rasse, nachdem sie die Menschheit bereits in einen paläolithischen und einen neolithischen Menschen teilt. [18] Die Geologen von Frankreich versetzen den Menschen in die mittlere Miocänzeit (Gabriel de Mortillet), und einige sogar in die Sekundärzeit, wie de Quatrefages vorschlägt; während die englischen Gelehrten im allgemeinen kein so hohes Alter für ihre Art annehmen. Aber sie mögen es eines Tages besser wissen. Denn, wie Sir Charles Lyell sagt: Wenn wir die Abwesenheit oder außerordentliche Seltenheit menschlicher Knochen und Kunstwerke in allen, sowohl marinen als auch Süßwasser-, Schichten betrachten, selbst in jenen, die in unmittelbarer Nähe eines von Millionen menschlichen Wesen bewohnten Landes gebildet sind, so werden wir auf den allgemeinen Mangel an menschlichen Denkmälern in glacialen Formationen vorbereitet sein, in den rezenten sowohl und pleistocänen, sowie in denen älteren Datums. Wenn einige Wanderer über von Gletschern bedeckte Länder, oder von Eisbergen unsicher gemachte Meere ziehen, und einige von ihnen ihre Knochen oder Waffen in den Moränen oder marinen Tiefen zurücklassen würden, so müßte die Aussicht, daß nach dem Verlauf http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/724.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:52 ZUSÄTZE: ABTEILUNG III von Jahrtausenden ein Geologe etwas von ihnen antreffen werde, unendlich klein sein. [19] [17] Lefèvre, Philosophy Historical and Critical, Teil II, p. 480, „Library of Contemporary Science.“ [18] Wir gestehen, nicht im stande zu sein, irgend welche guten Gründe für Herrn E. Clodds positive Behauptung in der Knowledge zu sehen. Bei der Besprechung der Menschen der neolithischen Zeiten, „ in Bezug auf die Herr Grant Allen . . . eine lebhafte und genaue Skizze gegeben hat,“ und welche „die unmittelbaren Vorfahren von Völkern sind, von denen Überreste noch heute in abgelegenen Winkeln von Europa versteckt sind, wo sie hingedrängt oder gestrandet waren,“ fügt er hinzu: „Aber die Menschen der paläolithischen Zeiten können mit keiner existierenden Rasse identificiert werden; sie waren Wilde von einem niedrigeren Typus, als irgend welche jetzt existieren; groß, doch kaum aufrecht stehend, mit kurzen Beinen und krummen Knieen, mit prognathen, d. h. vorstehenden affenartigen Kinnladen, und kleinen Gehirnen. Woher sie kommen, können wir nicht sagen, und ihr ,Grab kennt keiner heut ´gen Tags’.“ Abgesehen von der Möglichkeit, daß es Menschen geben kann, welche wissen, woher sie kamen und wie sie zugrundegingen - ist es nicht richtig zu sagen, daß die paläolithischen Menschen oder ihre Fossile alle mit „kleinen Gehirnen“ gefunden werden. Der älteste von allen bisher gefundenen Schädeln, der „Neanderthal-Schädel“, ist von durchschnittlichem Fassungsraum, und Herr Huxley war gezwungen, einzugestehen, daß er durchaus keine wirkliche Annäherung an das „fehlende Glied“ war. Es giebt Ureinwohnerstämme in Indien, deren Gehirne viel kleiner sind und jenem des Affen näher stehen als irgend eines bisher unter den Schädeln des paläolithischen Menschen gefundenes. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/724.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:52 ZUSÄTZE: ABTEILUNG III [19] Antiquity of Man, p. 246. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/724.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:52 ZUSÄTZE: ABTEILUNG III Die Männer der Wissenschaft vermeiden es, sich durch irgend eine bestimmte Angabe inbetreff des Alters des Menschen zu binden, die sie auch schwerlich zu machen imstande sind, und lassen dadurch einen außerordentlichen Spielraum für kühnere Spekulationen frei. Während jedoch die Mehrheit der Anthropologen das Dasein des Menschen nur bis zur Periode der postglacialen Geschiebe, oder bis zur sogenannten Quartärperiode zurückversetzen, zeigen jene von ihnen, welche als Evolutionisten den Menschen auf einen gemeinsamen Ursprung mit dem Affen zurückführen, keine große Folgerichtigkeit in ihren Spekulationen. Die Darwinsche Hypothese erfordert in Wirklichkeit ein viel größeres Alter für den Menschen, als von oberflächlichen Denkern auch nur unklar vermutet wird. Dies wird durch die größten Autoritäten in Bezug auf diese Frage bewiesen - z. B. durch Herrn Huxley. Daher halten jene, welche die Darwinsche Evolution annehmen, eben dadurch schon sehr hartnäckig an einem Alter des Menschen fest, das in der That so sehr groß ist, daß es nicht weit hinter der occultistischen Schätzung zurückbleibt. [20] Die bescheidenen Jahrtausende der Encyclopaedia Britannica und die 100 000 Jahre, auf welche die Anthropologie im allgemeinen das Alter der Menschheit beschränkt, erscheinen ganz mikroskopisch im Vergleich zu den Zahlen, welche aus Herrn Huxleys kühnen Spekulationen hervorgehen. Die erstere macht in der That aus der ursprünglichen Menschenrasse affenartige Höhlenbewohner. Der große englische Biologe besteht in seinem Verlangen, den pithekoiden Ursprung des Menschen nachzuweisen, darauf, daß die Umwandlung des ursprünglichen Affen in ein menschliches Wesen vor Millionen von Jahren stattgefunden haben muß. Denn bei der Kritik des außerordentlichen Schädelinhaltes des Neanderthal-Schädels ist Herr Huxley trotz seiner Behauptung, daß er mit „Mauern von pithekoiden Knochen“ überlagert ist, zugleich mit Herrn Grant Allen´s Versicherungen, daß dieser Schädel - große Buckeln auf der Stirne besitzt, die auffallend [?] an jene erinnern, welche dem Gorilla sein besonders wildes Aussehen verleihen [21] ist Herr Huxley dennoch gezwungen, zuzugestehen, daß mit dem erwähnten Schädel seine Theorie neuerlich geschlagen wird durch die - vollkommen menschlichen Proportionen der begleitenden Gliederknochen, zusammen mit der schönen Entwicklung des Engis-Schädels. Infolgedessen wird uns mitgeteilt, daß diese Schädel - http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/725.htm (1 of 4)20.06.2005 17:29:53 ZUSÄTZE: ABTEILUNG III klar darauf hinweisen, daß die ersten Spuren des Urstammes, aus welchem der Mensch hervorgegangen ist, nicht weiter mehr von jenen, die irgend eine Form der Lehre von der fortschreitenden Entwicklung vertreten, in der neuesten Tertiärzeit gesucht werden dürfen; sondern daß man nach in ihnen einer Epoche Umschau halten muß, die von dem Zeitalter des Elephas Primigenius weiter entfernt ist, als diese von uns. [22] Ein ungezähltes Alter für den Menschen ist somit die unerläßliche Bedingung der Wissenschaft in der Frage der Darwinschen Evolution, nachdem der älteste paläolithische Mensch noch keine merkbare Abweichung von seinem modernen Nachkommen zeigt. Erst in jüngster Zeit hat die moderne Wissenschaft begonnen, den Abgrund, der sie von der alten Wissenschaft, wie z. B. Plinius und Hippokrates trennt, mit jedem Jahre zu erweitern; keiner der alten Schriftsteller würde die archaischen Lehren in Bezug auf die Entwicklung der Menschenrassen und Tierarten verspottet haben, wie es der Gelehrte von heutzutage - der Geologe oder Anthropologe - sicherlich thut. [20] Die zu einer solchen theoretischen Umwandlung erforderliche Zeit ist notwendigerweise enorm. „Wenn“, sagt Professor Pfaff, „in den hundert Tausenden von Jahren, welche Sie [die Evolutionisten] zwischen dem Auftreten des paläolithischen Menschen und unserer heutigen Zeit annehmen, ein größerer Abstand des Menschen vom Tiere nicht nachweisbar ist [der älteste Mensch war ebenso weit vom Tiere entfernt, wie der jetzt lebende Mensch], welcher vernünftige Grund kann dann für den Glauben vorgebracht werden, daß der Mensch sich aus dem Tiere entwickelt, und sich von demselben in unendlich kleinen Abstufungen entfernt hat. . . . Je länger das zwischen unsere Zeiten und die sogenannten paläolithischen Menschen gelegte Intervall ist, um so verhängnisvoller und verderblicher ist das konstatierte Resultat für die Theorie von der allmählichen Entwickelung des Menschen aus dem Tierreiche.“ [Aus dem Englsichen rückübersetzt. Der Übers.] Huxley schreibt (Man´s Place in Nature, p. 159), daß die freigebigsten Schätzungen über das Alter des Menschen noch mehr erweitert werden http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/725.htm (2 of 4)20.06.2005 17:29:53 ZUSÄTZE: ABTEILUNG III müssen. [21] Fortnightly Review, 1882. Die Grundlosigkeit dieser Behauptung, sowie die von vielen anderen Übertreibungen des phantasiereichen Herrn Grant Allen wurde von dem ausgezeichneten Anatomen Prof. R. Owen in Longman ´s Magazine, No. 1, geschickt bloßgestellt. Muß es denn noch einmal wiederholt werden, daß der Cro-Magnonsche paläolithische Typus jenem einer sehr großen Anzahl existierender Rassen überlegen war? [22] Es ist somit einleuchtend, daß die Wissenschaft von einem vortertiären Menschen niemals träumen würde und daß de Quatrefages´ sekundärer Mensch jeden Akademiker und Mitglied der Königlichen Gesellschaft vor Schrecken ohnmächtig macht, weil die Wissenschaft, um die Affentheorie zu retten, den Menschen nach-sekundär machen muß. Das ist es gerade, weswegen de Quatrefages die Darwinisten gehöhnt hat, hinzufügend, daß im ganzen mehr wissenschaftliche Gründe für die Herleitung des Affen vom Menschen, als für die des Menschen vom Anthropoiden vorhanden seien. Mit dieser Ausnahme hat die Wissenschaft nicht ein einziges starkes Argument dem hohen Alter des Menschen entgegenzusetzen. Aber in diesem Falle verlangt die moderne Evolution viel mehr als die fünfzehn Millionen Jahre des Croll für die Tertiärzeit aus zwei sehr einfach, aber guten Gründen: (a) Kein anthropoider Affe ist vor der Miocänzeit gefunden worden; (b) die Feuersteinüberreste des Menschen sind auf die pliocänen Schichten zurückgeführt und ihre Gegenwart in den miocänen vermutet, wenn auch nicht von allen angenommen worden. Wo ist hinwieder das „fehlende Glied“ in einem solchen Falle? Und wie konnte selbst ein paläolithischer Wilder, ein „Cannstadt-Mensch“, sich aus dem wilden Dryopithecus des Miocäns in so kurzer Zeit in einen denkenden Menschen entwickeln? Man sieht jetzt den Grund, warum Darwin die Theorie verwarf, daß seit der cambrischen Periode erst 60 Millionen Jahre verflossen seien. „Er urteilt nach dem geringen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/725.htm (3 of 4)20.06.2005 17:29:53 ZUSÄTZE: ABTEILUNG III Betrage organischer Veränderung seit dem Beginne der Eiszeit, und fügt hinzu, daß die vorhergegangenen 140 Millionen Jahre kaum als hinlänglich betrachtet werden können für die Entwicklung der verschiedenartigen Lebensformen, welche sicherlich gegen das Ende der cambrischen Periode existierten“ (Ch. Gould, Mythical Monsters, p. 84). http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/725.htm (4 of 4)20.06.2005 17:29:53 ZUSÄTZE: ABTEILUNG III Wenn wir, wie wir es thatsächlich thun, daran festhalten, daß der Säugetiertypus ein nachmenschliches Produkt der Vierten Runde war, kann das folgende Diagramm - so wie die Schreiberin die Lehre versteht - den Vorgang klar machen: Die unnatürliche Vereinigung war unwandelbar fruchtbar, weil die damaligen Säugetiertypen nicht entfernt genug von ihrem Wurzeltypus waren [23] - dem ursprünglichen astralen Menschen - um die nötige Schranke zu entwickeln. Die medizinische Wissenschaft berichtet von solchen Fällen von Mißgeburten, die von menschlichen und tierischen Eltern erzeugt sind, selbst in unserer heutigen Zeit. Die Möglichkeit ist daher bloß eine des Grades, nicht eine der Thatsache. Auf diese Art löst der Occultismus eines der auffallendsten Probleme, die sich der Erwägung des Anthropologen darbieten. Das Pendel des Gedankens schwankt zwischen Extremen. Nachdem die Wissenschaft sich nun schließlich von den Fesseln der Theologie freigemacht hat, hat sie den entgegengesetzten Irrtum angenommen; und in dem Versuche, die Natur nach rein materialistischen Gesichtspunkten zu erklären, hat sie die ausschweifendste Theorie der Zeitalter aufgebaut - die Ableitung des Menschen von einem wilden und tierischen Affen. Diese Theorie hat sich jetzt, in der einen oder andern Form, so eingewurzelt, daß die herkulischesten Anstrengungen notwendig sein werden, ihre endgültige Verwerfung herbeizuführen. Die Darwinsche Anthropologie ist der Alp des Ethnologen, ein derbes Kind des modernen Materialismus, das aufwuchs und zunehmende Kraft erlangte, so wie http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/727.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:53 ZUSÄTZE: ABTEILUNG III die Albernheit der theologischen Legende von der „Schöpfung“ des Menschen mehr und mehr offenbar wurde. Es ist auf Grund des seltsamen Irrtums gediehen, daß - wie ein angesehener Gelehrter sich ausdrückt: Alle Hypothesen und Theorien im Bezug auf die Entstehung des Menschen können auf zwei zurückgeführt werden [die evolutionistische und der biblische exoterische Bericht]. . . . Es ist keine andere Hypothese denkbar [!!]. Die Anthropologie der Geheimen Bände ist jedoch die bestmögliche Antwort auf eine solche wertlose Behauptung. Die anatomische Ähnlichkeit zwischen dem Menschen und dem höheren Affen, die von den Darwinisten so häufig als ein Hinweis auf einen früheren, beiden gemeinsamen Ahnen angeführt wird, bietet ein interessantes Problem, dessen richtige Lösung in der esoterischen Lehre der Entstehung der pithekoiden Stämme gesucht werden muß. Wir haben sie gegeben, insofern als es nützlich war, indem wir feststellten, daß die Bestialität der ursprünglichen gemütlosen Rassen die Erzeugung gewaltiger menschenähnlicher Ungetüme - der Nachkommenschaft menschlicher und tierischer Eltern - zur Folge hatte. Im Verlaufe der Zeit und mit der Verfestigung der noch halb-astralen Form zu körperlichen, wurden die Nachkommen dieser Geschöpfe durch äussere Bedingungen verändert, bis die Rasse, an Größe abnehmend, in den niederen Affen der Miocänperiode kulminierte. Mit diesen erneuerten die späteren Atlantier die Sünde der „Gemütlosen“ - diesmal mit voller Verantwortlichkeit. Die Ergebnisse ihres Verbrechens waren die jetzt als Anthropoiden bekannten Affen. Es mag nützlich sein, diese sehr einfache Theorie - und wir sind Willens, sie den Ungläubigen bloß als eine Hypothese darzubieten - mit dem Darwinschen System zu vergleichen, welches so voll an unübersteiglichen Hindernissen ist, daß, sobald eines von ihnen durch eine mehr oder weniger geistreiche Hypothese überwunden ist, sofort zehn ärgere Schwierigkeiten hinter der einen abgethanen entdeckt werden. [23] Erinnern wir uns in diesem Zusammenhange an die esoterische Lehre, welche sagt, daß der Mensch in der Dritten Runde im Besitze einer riesigen affenartigen Form auf der astralen Ebene war. Und ähnlich war es am Schlusse der Dritten Rasse in dieser Runde. Auf diese Art erklärt sie die menschlichen Züge der Affen, insbesondere der späteren Anthropoiden http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/727.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:53 ZUSÄTZE: ABTEILUNG III abgesehen von der Thatsache, daß diese letzteren durch Vererbung eine Ähnlichkeit mit ihren atlanto-lemurischen Vätern bewahren. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/727.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:53 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV ABTEILUNG IV. DAUER DER GEOLOGISCHEN PERIODEN, RASSENCYKLEN, UND DAS ALTERTUM DES MENSCHEN. Millionen von Jahren sind in Lethe versunken, und haben in dem Gedächtnisse des Profanen nicht mehr Erinnerung in Bezug auf den Ursprung des Menschen und die Geschichte der ursprünglichen Rassen hinterlassen, als die paar Jahrtausende der orthodoxen westlichen Chronologie. Alles hängt von den für das hohe Alter des Menschengeschlechtes gefundenen Beweisen ab. Wenn der noch strittige Mensch der Pliocän- oder selbst der Miocänzeit der Homo primigenius war, dann mag die Wissenschaft (des Argumentes halber) im Rechte sein, ihre gegenwärtige Anthropologie - im Bezug auf die Zeit und die Art des Ursprungs des Homo sapiens - auf die Darwinsche Theorie zu begründen. [1] Aber wenn die Skelette des Menschen jemals in den eocänen Schichten gefunden werden sollten, während kein fossiler Affe dort gefunden wird, und so das Dasein des Menschen als jenem der Anthropoiden vorangehend nachgewiesen wird - dann werden die Darwinisten ihren Scharfsinn in einer andern Richtung zu bethätigen haben. Obendrein wird es wohlunterrichteten Kreisen ausgesprochen, daß das zwanzigste Jahrhundert noch in seinen ersten Zehnern sein wird, wenn ein solcher unleugbarer Beweis der Priorität des Menschen zum Vorschein kommen wird. Selbst jetzt schon wird viel Material vorgebracht, um zu beweisen, daß die bisher für Grundlagen von Städten, Civilisationen, und verschiedene andere geschichtliche Ereignisse angesetzten Daten unsinnig verkürzt worden sind. Dies war geschehen als eine Versöhnungsgabe an die biblische Chronologie. Der wohlbekannte Paläontologe Ed. Lartet schreibt: Kein Datum ist in der Genesis zu finden, welches für die Geburt der Urmenschheit einen Zeitpunkt angiebt. Aber die Chronologen haben fünfzehn Jahrhunderte lang versucht, die biblischen Thatsachen in Übereinstimmung mir ihren Systemen zu zwängen. So wurden nicht weniger als einhundertvierzig verschiedene Meinungen über das einzige Datum der „Schöpfung“ gebildet. Und zwischen den äußersten Variationen ist eine Verschiedenheit von 3149 Jahren bei der Berechnung der Periode zwischen dem Anbeginne der Welt und der Geburt Christi. Innerhalb der letzten Jahre mußten die Archäologen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/729.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:54 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV auch die Anfänge der babylonischen Civilisation um nahezu 3000 Jahre zurückschieben. Auf dem von dem babylonischen König Nabonidus, welcher von Cyrus besiegt wurde, niedergelegten Fundamentcylinder finden sich die Bereichte des ersteren, in welchem er von seiner Entdeckung des Grundsteins spricht, welcher zu dem ursprünglichen Tempel gehörte, welcher von NaramSin erbaut war, dem Sohne des Sargon von Akkadien, dem Eroberer von Babylonien, welcher, wie Nabonidus sagt, 3200 Jahre vor seiner Zeit lebte. [2] Wir haben in Isis entschleiert gezeigt, daß jene, welche ihre Geschichte auf die Chronologie der Juden begründeten - einer Rasse, welche keine eigene Geschichte besaß und die westliche, bis zum zwölften Jahrhundete verwarf ihren Weg verfehlen werden, denn dem jüdischen Berichte könne man nur durch kabbalistische Berechnung nachfolgen, und auch dann nur mit dem Schlüssel in der Hand. Wir charakterisierten die Chronologie des verstorbenen George Smith, betreffend die Chaldäer und Assyrer, welche er in Übereinstimmung mit der mosaischen gebracht hatte, spätere Assyriologen unseren Widerspruch bestätigen. Denn während George Smith Sargon I (das Vorbild des Moses) in der Stadt Akkad ungefähr 1600 v. Chr. regieren läßt - wahrscheinlich aus einem geheimen Respekt für Moses, den die Bibel 1571 v. Chr. blühen läßt - erfahren wird nun aus der ersten der sechs von Prof. A. H. Sayce, aus Oxford, im Jahre 1887 gehaltenen sechs Hibbert-Vorlesungen: Alte Anschauungen über die frühen Annalen von Babylonien und seinen Religionen sind durch neue Entdeckungen sehr modificiert worden. Das erste semitische Reich war nach jetziger übereinstimmender Anschauung jener des Sargon von Akkad, welcher eine große Bibliothek gründete, die Litteratur förderte, und seine Eroberungen über das Meer bis nach Cypern ausdehnte. Es ist jetzt bekannt, daß er bereits 3750 v. Chr. regierte. . . . Die von den Franzosen zu Tel-loh gefundenen akkadischen Denkmäler müssen sogar noch älter sein, und ungefähr bis 4000 v. Chr. zurückreichen. [1] Es mag hier bemerkt werden, daß jene Darwinisten, welche mit Herr Grant Allen unsere „haarigen bäumebewohnenden“ Vorfahren bis ins Eocänzeitalter zurückversetzen, bei einem etwas gefährlichen Dilemma angelangt sind. Kein fossiler anthropoider Affe - noch viel weniger der fabelhafte, dem Menschen und dem Pithekoiden zugeschriebene gemeinsame Ahne - erscheint in den http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/729.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:54 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV eocänen Schichten. Das erste Erscheinen eines anthropoiden Affen geschieht im Miocän. [2] Ed. Lartet, „Neue Untersuchungen über die Gleichzeitigkeit des Menschen mit den großen Säugetierfossilen der letzten geologischen Periode.“ Annales des Soc. Nat., XV. 256. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/729.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:54 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV Mit anderen Worten bis ins vierte Jahr der Weltschöpfung nach der biblischen Chronologie, und als Adam noch in seinen Windeln war. Vielleicht werden in ein paar weiteren Jahren die 4000 Jahre noch mehr ausgedehnt. Der wohlbekannte Oxforder Vortragende bemerkte in seinen Untersuchungen über „Ursprung und Entwicklung der Religion, dargelegt an der Religion der alten Babylonier“: Die Schwierigkeiten, den Ursprung und die Geschichte der babylonische Religion systematisch zu verfolgen, waren beträchtlich. Die Quellen unserer Kenntnis des Gegenstandes waren fast ausschließlich monumentale, indem von klassischen und orientalischen Schriftstellern nur sehr wenig Hilfe zu erhalten war. In der That war es eine unleugbare Thatsache, daß die babylonische Priesterschaft absichtlich das Studium der religiösen Texte in Windungen von nahezu unüberwindlicher Schwierigkeit wickelte. Daß sie die Daten, und insbesondere die Reihenfolge der Ereignisse „absichtlich“ verwirrten, ist unleugbar, und zwar aus einem sehr guten Grund: ihre Schriften und Aufzeichnungen waren alle esoterisch. Die babylonischen Priester thaten nicht mehr als die Priester von andern alten Nationen. Ihre Berichte waren nur den Initiierten und ihren Schülern zugedacht, und nur die letzteren wurden mit den Schlüssen zu der wahren Bedeutung ausgerüstet. Aber Professor Sayce´s Bemerkungen sind vielversprechend. Denn er erklärt die Schwierigkeit mit den Worten: Die Bibliothek von Niniveh enthielt zumeist Kopien älterer babylonischer Texte, und die Kopisten wählten nur solche Tafeln, welche für die assyrischen Eroberer von besonderem Interesse waren und einer verhältnismäßig späten Epoche angehörten, was viel zu der größten von unsern Schwierigkeiten beitrug - nämlich, daß wir so oft über das Alter unserer dokumentarischen Urkunden, und über den genauen Wert unserer Materialien für die Geschichte im Dunkeln gelassen sind. Somit hat man ein Recht zu schließen, daß irgend eine noch jüngere Entdeckung zu einer neuen Notwendigkeit führen kann, die babylonischen Daten so weit vor das Jahr 4000 v. Chr. zurückzuschieben, daß sie dadurch nach dem Urteilsvermögen eines jeden Bibelanbeters präkosmisch gemacht werden. Um wie viel mehr würde die Paläontologie gelernt haben, wenn nicht Millionen von Werken zerstört worden wären! Wir reden von der alexandrinischen Bibliothek, welche dreimal zerstört worden ist, nämlich durch Julius Caesar 48 v. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/731.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:54 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV Chr., dann 390 n. Chr., und zuletzt im Jahre 640 n. Chr. durch den General des Kalifen Omar. Was ist das im Vergleich mit den Werken und Aufzeichnungen, die in den ursprünglichen atlantischen Bibliotheken vernichtet wurden, worin Aufzeichnungen, die auf den gegerbten Häuten riesiger vorsintflutlicher Ungeheuer niedergeschrieben waren, vorhanden gewesen sein sollen? Oder wiederum im Vergleich mit der Vernichtung der zahllosen chinesischen Bücher auf Befehl des Begründers der kaiserlichen Tsin-Dynastie. Tsin Shi Hwang-ti, im Jahre 213 v. Chr.? Sicherlich konnten die Lehmziegeltafeln der kaiserlich babylonischen Bibliothek, und die unermeßlichen Schätze der chinesischen Sammlungen niemals eine solche Belehrung enthalten haben, als eine der vorerwähnten „atlantischen“ Häute der unwissenden Welt erteilt haben würde. Aber selbst an der Hand der außerordentlichen mageren Daten ist die Wissenschaft imstande gewesen, die Notwendigkeit einzusehen, nahezu jedes babylonische Datum zurückzuschieben, und hat das ganz großmütig gethan. Wir lernen von Professor Sayce, daß selbst die archaischen Statuen zu Tel-loh in Unterbabylonien plötzlich einem der vierten Dynastie in Ägypten gleichzeitigen Datum zugeschrieben wurden. [3] Unglücklicherweise teilen Dynastien und Pyramiden das Schicksal der geologischen Perioden; ihre Daten sind willkürlich und hängen von den Grillen der betreffenden Männer der Wissenschaft ab. Die Archäologen wissen jetzt, wie es heißt, daß die oben erwähnten Statuen aus grünem Diorit angefertigt sind, der nur auf der Halbinsel Sinai gefunden werden kann; und Sie stimmen im Kunststil und in der angewendeten Maßeinheit mit den ähnlichen Dioritstatuen der Pyramidenerbauer der dritten und vierten ägyptischen Dynastie überein. . . . Ferner muß die einzig mögliche Periode für eine babylonische Besetzung der sinaiitischen Steinbrüche kurz hinter dem Schluß der Epoche angesetzt werden, zu welcher die Pyramiden erbaut wurden; und nur so können wir verstehen, wieso der Name Sinai abgeleitet sein konnte von jenem des Sin, des ursprünglichen babylonischen Mondgottes. Das ist sehr logisch, aber welches ist das für diese Dynastien angesetzte Datum? Sanchuniathon´s und Manetho´s synchronistische Tafeln - oder was immer von diesen übrig blieb, nachdem der heilige Eusebius sie in Behandlung gehabt hatte - sind verworfen worden; und noch immer müssen wir zufrieden bleiben mit den vier oder fünf Jahrtausenden v. Chr., die Ägypten so freigebig zugemessen wurden. Auf jeden Fall ist ein Punkt gewonnen. Es giebt endlich eine Stadt auf der Erdoberfläche, welcher mindesten 6000 Jahre zugestanden http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/731.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:54 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV sind, und das ist Eridu. Die Geologie hat sie entdeckt. Wiederum nach Professor Sayce: Sie sind jetzt auch im stande, Zeit zu erhalten für das Verschlammen der Spitze des perischen Golfes, welches einen Verlauf von 5000 bis 6000 Jahren seit der Zeitperiode erfordert, da Eridu, das jetzt fünfundzwanzig Meilen landeinwärts liegt, der Seehafen an der Mündung des Euphrat, und der Sitz des babylonischen Handels mit Südarabien und Indien war. Mehr als alles, giebt die neue Chronologie Zeit für die lange Reihe von Sonnenfinsternissen, die in dem großen astronomischen Werke, betiteln „Die Beobachtungen des Bel“ aufgezeichnet sind; und wir sind auch im stande, die sonst verblüffende Änderung in der Lage des Frühlingsäquiniktiums zu verstehen, welche stattgefunden hat, seitdem unsere gegenwärtigen Tierkreiszeichen von den frühesten babylonischen Astronomen benannt worden waren. Als der akkadische Kalender aufgestellt und die akkadischen Monate benannt wurden, war die Sonne beim Frühlingsäquinoktium nicht wie jetzt in den Fischen, oder auch nur im Widder, sondern im Stier. Da die Geschwindigkeit des Vorrückens der Tagundnachtgleichen bekannt ist, so erfahren wir, daß die Sonne zum Frühlingsäquinoktium im Stiere von ungefähr 4700 Jahre v. Chr. war, und wir erlangen so astronomische Grenzen für das Datum, welche nicht bestritten werden können. [4] [3] Siehe die Hibbert Lectures für 1887, p. 33. [4] Aus einem Berichte der Hibbert Vorlesungen, 1887. Vorlesungen über Ursprung und Entwicklung der Religion, dargelegt an der Religion der alten Babylonier. Von A. H. Sayce. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/731.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:54 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV Es mag unsere Stellung klarer machen, wenn wir sogleich bemerken, daß wir Sir Lyells Bezeichnungsweise für die Zeitalter und Perioden gebrauchen, und daß, wenn wir von der Sekundär- und Tertiärzeit, von der miocänen und pliocänen Periode sprechen - dies nur geschieht, um unsere Thatsachen verständlicher zu machen. Nachdem diesen Zeitaltern und Perioden noch nicht feste und bestimmte Zeiten der Dauer zuerkannt sind, indem zwei und einhalb und fünfzehn Millionen Jahre zu verschiedenen Zeiten ein und derselben Epoche (dem Tertiär) zugeschrieben wurden; und nachdem nicht zwei Geologen oder Naturforscher über diesen Punkt übereinzustimmen scheinen - so können die esoterischen Lehren gegenüber dem Auftreten des Menschen in der Sekundäroder der Tertiärzeit ganz gleichgültig bleiben. Wenn dem letzteren Zeitalter sogar fünfzehn Millionen Jahre Dauer zugestanden werden kann - schön und gut; wenn die occulte Lehre, welche ihre wirklichen und richtigen Zahlen, insoweit die Erste, die Zweite, und zwei Drittel der Dritten Wurzelrasse in Betracht kommen, eifersüchtig behütet, giebt nur über einen Punkt klare Auskunft - über das Zeitalter von Vaivasvata Manu´s Menschheit. [5] Eine andere bestimmte Erklärung ist die, daß während des sogenannten eocänen Zeitalters der Kontinent, zu welchem die vierte Rasse gehörte, und auf dem sie lebte und zu Grunde ging, die ersten Anzeichen des Versinkens zeigte, und daß er im Miocänzeitalter endgütig zerstört wurde - mit Ausnahme der kleinen von Plato erwähnten Insel. Diese Punkte müssen jetzt durch wissenschaftliche Daten kontrolliert werden. [5] Siehe oben „Zeitrechnung der Brâhmanen“. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/733a.htm20.06.2005 17:29:54 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV A. MODERNE WISSENSCHAFTLICHE SPEKULATIONEN ÜBER DIE ZEITALTER DER ERDE, TIERISCHE ENTWICKLUNG UND DEN MENSCHEN. Wird es uns nicht gestattet sein, einen Blick auf die Werke von Spezialisten zu werfen? Das Werk Welt-Leben: Vergleichende Geologie von Prof. A. Winchell liefert uns seltsame Daten. Hier finden wir einen Gegner des Nebeltheorie mit der ganzen Kraft des Hammers seines „theologischen Hasses“ auf die etwas widerspruchsvollen Hypothesen der großen Leuchten der Wissenschaft losschlagen, in Sachen der siderischen und kosmischen Phänomene, die auf ihre entsprechenden Beziehungen zu irdischen Zeitwerten begründet werden. Die „allzu phantasievollen Physiker und Naturforscher“ befinden sich nicht sehr behaglich unter diesem Regen ihrer nebeneinander hingestellten spekulativen Berechnungen, und spielen eine etwas traurige Rolle. So schreibt er: Sir William Thompson schließt auf Grund der beobachteten Prinzipien der Abkühlung, daß nicht mehr als 10 Millionen Jahre [anderwärts macht er daraus 100 000 000] vergangen sein können, seitdem die Temperatur der Erde sich hinlänglich abgekühlt hat, um pflanzliches Leben zu tragen. [6] Helmholtz berechnet, daß 20 Millionen Jahre genügen würden, damit sich der Urnebel zu den gegenwärtigen Dimensionen der Sonne verdichtete. Prof. S. Newcomb braucht nur 10 Millionen, um eine Temperatur von 212° Fahr. zu erhalten. [7] Croll schätzt 70 Mill. Jahre für die Diffusion der Wärme. . . . [8] Bischoff berechnet, daß 350 Millionen Jahre für die Erde notwendig wären, um von einer Temperatur von 2000° auf 200° C. abzukühlen. Reade, welcher seine Schätzung auf die beobachtete Zeitdauer der Denudation begründet, verlangt 500 Millionen Jahre, seitdem die Sedimentbildung in Europa begann. [9] Lyell ließ sich auf eine rohe Schätzung von 240 Millionen Jahre ein; Darwin glaubte, daß 300 Millionen Jahre auf die organischen Umwandlungen erforderlich seien, mit denen sich seine Theorie beschäftigt, und Huxley ist geneigt, 1000 Millionen Jahre zu verlangen[!!]. Einige Biologen . . . scheinen ihre Augen fest zu verschließen und springen mit einem Satze in den Abgrund von Millionen von Jahren, für die sie keine angemessenere Schätzung haben, als für die Unendlichkeit. [10] Dann geht er daran, die geologischen Zahlen zu geben, welcher er für richtiger hält: ein paar werden genügen. Nach Sir William Thompson ist „das ganze Verkrustungszeitalter der Welt http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/733b.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:55 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV 80,000,000 Jahre“; und in Übereinstimmung mir Prof. Houghton´s Berechnungen einer unteren Grenze für die Zeit seit der Erhebung von Europa und Asien werden frei hypothetische Zeitalter für die drei möglichen und verschiedenen Arten des Emporhebens gegeben, welche von der bescheidenen Zahl von 640,730 Jahren über 4,170,000 Jahren bis zu der ungeheuren Zahl von 27,491,000 Jahren variiern! Dies ist, wie man sehen kann, genug, um unsere Ansprüche für die vier Kontinente und selbst die Zahlen der Brâhmanen zu decken. Weitere Berechnungen, deren Einzelheiten der Leser in Prof. Winchell´s Werk finden kann, [11] bringen Houghton zu einem Näherungswert für das Sedimentarzeitalter der Kugel - 11,700,000 Jahre. Diese Ziffern werden von dem Verfasser zu klein befunden, der sie sofort auf 37,000,000 vergrößert. Wiederum repräsentiert nach Croll [12] 2,500,000 Jahre „die Zeit seit dem Beginne der Tertiärzeit“ in einem Werke; und nach einer anderen Abänderung seiner Anschauung sind nur 15,000,000 seit dem Beginne der Eocänperiode vergangen, [13] was, da diese die erste von den drei tertiären Perioden ist, den Schüler zwischen zwei und einhalb und fünfzehn Millionen Jahren unschlüssig läßt. Aber wenn man sich an die ersteren mäßigen Zahlen zu halten hat, dann würde das ganze Verkrustungszeitalter der Welt 131,600,000 betragen. [14] [6] Nat. Philos., von Thompson und Tait, Anh. D., Trans. Royal Soc., Edin., XXIII. pt.1. [7] Popular Astronomy, p. 509. [8] Climate and Time, p. 335. [9] Ansprache an die geologische Gesellschaft von Liverpool, 1876. [10] World-Life, pp. 179, 180. [11] Ebenda, pp. 367, 368. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/733b.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:55 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV [12] Climate and time. [13] Angeführt in Herrn Ch. Gould´s Mythical Monsters, p. 84. [14] Nach Bischoff waren 1 004 177 Jahre, nach Chevandier´s Berechnungen 672 788 Jahre für die sogenannte Steinkohlenbildung nötig. „Die Zeit, welche die etwa 3-5000 Fuß dicken Schichten der sogenannten Tertiärzeit zu ihrer Entwicklung bedurften, muß auf mindestens 350 000 Jahre berechnet werden.“ (Siehe Kraft und Stoff, Büchner, p. 161, 162, Ausg. 1892.) http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/733b.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:55 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV Da sich die Glacialperiode über die Zeit vor 240,000 bis 80,000 Jahren erstreckte (Prof. Croll´s Anschauung), so muß der Mensch vor 100,000 bis 120,000 Jahren auf Erden erschienen sein. Aber wie Prof. Winchell in Bezug auf das Alter der mittelländischen Rasse sagt: Nach der allgemeinen Ansicht ist sie während des späteren Zurückweichens der kontinentalen Gletscher erschienen. Das bezieht sich aber nicht auf das Alter der schwarzen und der braunen Rasse, da sich zahlreiche Beweise für ihr Dasein in südlicheren Regionen in Zeiten, die weit vor der Eiszeit liegen, vorfinden. [15] Als ein Beispiel geologischer Sicherheit und Übereinstimmung mögen auch die folgenden Zahlen beigefügt werden. Drei Autoritäten - die Herren T. Belt, F. G. S., Robert Hunt, F. R. S. und J. Croll, F. R. S. - geben bei der Schätzung der Zeit, welche seit der glacialen Epoche vergangen ist, Zahlen, die um einen fast unglaublichen Betrag variieren: Belt . . . . . 20,000 Jahre; Hunt . . . . . 80,000 Jahre; Croll . . . . 240,000 Jahre. [16] Kein Wunder, daß Herr Pengelly gesteht: Es ist gegenwärtig und vielleicht für alle Zukunft unmöglich, die geologischen Berechnungen auch nur annähernd auf Jahre oder auch nur auf Jahrtausende zu bringen. Ein weises Wort des Rates seitens der Occultisten an die Herren Geologen: sie sollten das vorsichtige Beispiel der Maurer nachahmen. Da die Chronologie, wie sie sagen, die Schöpfungsaera nicht abmessen kann, deshalb gebraucht ihr „Alter und ursprüngliche Ritus“ 000,000,000, als die nächste Annäherung an die Wirklichkeit. Dieselbe Unsicherheit, Widersprüche und Nichtübereinstimmung herrschen in Bezug auf alle übrigen Gegenstände. Die wissenschaftlichen Autoritäten über die Abstammung des Menschen sind wiederum für alle praktischen Zwecke ein Wahn und ein Fallstrick. Es giebt viele http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/735.htm (1 of 4)20.06.2005 17:29:55 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV Antidarwinisten in der Britischen Association, und die natürliche Zuchtwahl beginnt an Boden zu verlieren. Obwohl sie einstmals der Heiland war, welcher die gelehrten Theoretiker vor einem schließlichen intellektuellen Sturz in den Abgrund der unfruchtbaren Hypothese zu erretten schien, beginnt man jetzt ihr zu mißtrauen. Selbst Herr Huxley zeigt Anzeichen von Schulschwänzerei, und denkt, daß „die natürliche Zuchtwahl nicht der einzige Faktor ist“: Wir hegen großen Verdacht, daß sie (die Natur) dann und wann auf dem Wege der Variation beträchtliche Sprünge macht, und daß diese Sprünge einige von den Lücken verursachen, welche in der Reihe der bekannten Formen zu existieren scheinen. [17] Hinwieder argumentiert C. R. Bree, M. D., auf folgende Weise in betreff der verhängnisvollen Lücken in Herrn Darwins Theorie: Es muß neuerdings ins Gedächtnis gerufen werden, daß die Zwischenformen von sehr großer Anzahl gewesen sein müssen. . . . Herr St. George Mivart glaubt, daß die Änderung in der Entwicklung geschwinder stattfinden können, als gewöhnlich angenommen wird; aber Herr Darwin hält tapfer an seinem Glauben fest und sagt uns wieder „natura non facit saltum.“ [18] Darin stimmen die Occultisten mit Herrn Darwin überein. Die esoterische Lehre bestätigt die Vorstellung von der Langsamkeit und dem würdevollen Fortschreiten der Natur. Die „planetarisch Antriebe“ sind alle periodisch. Doch stimmt diese Darwinsche Theorie, so richtig sie in kleineren Einzelheiten ist, nicht mehr mit dem Occultismus überein, als mit Herrn Wallace, welcher in seinen Beiträgen zur Theorie der natürlichen Zuchtwahl ziemlich überzeugend nachweist, daß etwas mehr als natürliche Zuchtwahl erforderlich ist, um den physischen Menschen hervorzubringen. Prüfen wir indessen die wissenschaftlichen Einwendungen gegen diese wissenschaftliche Theorie, und sehen wir, worin sie bestehen. Wir finden bei Herrn St. George Mivart diese Erörterung: Es wird eine mäßige Schätzung sein, 25 000 000 für die Ablagerung der Schichten bis zum oberen Silur herunter und einschließlich desselben in Rechnung zu setzen. Wenn nun das während dieser Ablagerung vollbrachte Entwicklungswerk nur den hundersten Teil der ganzen Summe repräsentiert, so werden wir 2500 000 000 (zweitausendfünfhundert Millionen) Jahre für die vollständige Entwicklung des ganzen Tierreiches bis zu seinem gegenwärtigen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/735.htm (2 of 4)20.06.2005 17:29:55 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV Zustand brauchen. Aber selbst ein Viertel von diesem würde weitaus die Zeit überschreiten, welche Physik und Astronomie für die Vollendung der Prozesse zugestehen zu können scheinen. Schließlich besteht eine Schwierigkeit in Bezug auf den Grund der Abwesenheit reicher fossilienführender Ablagerungen in den ältesten Schichten - wenn das Leben damals so reich und mannigfaltig war, wie es nach der Darwinschen Theorie gewesen sein muß. Darwin selbst gesteht: „der Fall muß gegenwärtig unerklärlich bleiben; und dies mag wirklich als ein kräftiges Argument gegen die Anschauungen angeführt werden,“ die in seinem Buche vertreten werden. So finden wir also eine bemerkenswerte (und nach darwinistischen Prinzipien beinahe unerklärliche) Abwesenheit der fein abgestuften Übergangsformen. Alle besonders markierten Gruppen - die Fledermäuse, die Pterodaktylen, die Schildkröten, die Ichtyosaurier, die Anura, u. s. w. - erscheinen plötzlich am Schauplatz. Selbst das Pferd, das Tier, dessen Stammbaum vielleicht am besten erhalten geblieben ist, bietet keinen zwingenden Beweis für einen spezifischen Ursprung durch bedeutende zufällige Veränderungen; während von einigen Formen, wie den Labyrinthodonten und Trilobiten, welche ein allmähliche Veränderung aufzuweisen schienen, durch fernere Untersuchung gezeigt worden ist, daß sie nicht derartiges aufweisen. . . . Alle diese Schwierigkeiten werden vermieden, wenn wir zugestehen, daß neue Formen tierischen Lebens von allen Graden der Zusammengesetztheit von Zeit zu Zeit mit verhältnismäßiger Plötzlichkeit erscheinen, indem sie nach Gesetzen entwickelt werden, die zum Teil von den umgebenden Bedingungen abhängen, zum Teil innerlich sind - ähnlich der Art, wie sich Krystalle (und vielleicht nach neuen Untersuchungen die niedersten Lebensformen) entsprechend den inneren Gesetzen der sie zusammensetzenden Substanz aufbauen, und in Harmonie und Übereinstimmung mit allen Einflüssen und Bedingungen der Umgebung. [19] [15] a. a. O., p. 379. [16] Aber siehe „Klima und Zeit der Eisperiode“, Popular Science Review, XIV. 242. [17] Recension der Kölliker´schen Kritik. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/735.htm (3 of 4)20.06.2005 17:29:55 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV [18] Trugschlüsse des Darwinismus, p. 160 (engl.). [19] Die Entstehung der Arten, Kap. VI, pp. 160-162, Ausg. 1871 (engl.). http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/735.htm (4 of 4)20.06.2005 17:29:55 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV „Die inneren Gesetze der sie zusammensetzenden Substanzen“. Das sind weise Worte, und das Eingeständnis der Möglichkeit ist klug. Aber wie können diese inneren Gesetze jemals erkannt werden, wenn die Occulte Lehre verworfen wird? Wie ein Freund schreibt, während er unsere Aufmerksamkeit auf die obigen Spekulationen lenkt: Mit anderen Worte, die Lehre von dem planetarischen Lebensimpulsen muß zugegeben werden. Warum würden sonst Arten jetzt stereotyp werden, und warum selbst gezähmte Stämme von Tauben und anderen Tieren auf die Typen ihrer Ahnen zurückschlagen, wenn sie sich selbst überlassen werden. Aber die Lehre von den planetarischen Lebensimpulsen muß klar geschrieben und ebenso klar verstanden werden, wenn die gegenwärtige Verwirrung nicht noch verwickelter gemacht werden soll. Alle diese Schwierigkeiten würden wie die Schatten der Nacht vor dem Lichte der aufgehenden Sonne verschwinden, wenn die folgenden esoterischen Axiome zugestanden würden: (a) Das Dasein und das außerordentliche Alter unserer Planetenkette; (b) Die Thatsächlichkeit der Sieben Runden; (c) Die Trennung der Menschenrassen (außer der rein anthropologischen Einteilung) in sieben verschiedene Wurzelrassen, von denen unsere gegenwärtige Europäische Menschheit die Fünfte ist, (d) Das hohe Alter des Menschen in dieser (Vierten) Runde; und schließlich (e) Daß ebenso, wie diese Rassen sich von der Ätherhaftigkeit zur Materialität entwickeln, und von der letzteren wieder zurück zu verhältnismäßiger physischer Feinheit des Baues, sich jede lebende (sogenannte) organische Art von Lebewesen, einschließlich der Vegetation, mit jeder neuen Wurzelrasse ändert. Würde dies zugestanden, wenn auch nur zugleich mit anderen, und sicherlich, bei reiflicher Überlegung, nicht weniger absurden Annahmen - wenn die Occulten Theorien gegenwärtig als „absurd“ betrachtet werden müssen - dann würde jede Schwierigkeit beseitigt sein, als sie jetzt ist, da sie schwerlich die Theorie von der Abstammung des Menschen von einem anthropoiden Ahnen aufrechterhalten und mir demselben Atem einem solchen Menschen jedes vernünftige hohe Alter absprechen kann! Wenn einmal Herr Huxley von „dem großen intellektuellen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/737.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:56 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV Abgrund zwischen dem Affen und dem Menschen“ spricht, und von der „gegenwärtigen enormen Kluft zwischen ihnen“ [20] , und die Notwendigkeit zugesteht, die von der Wissenschaft für das Alter des Menschen auf Erden angesetzten Beträge wegen dieser langsamen und fortschreitenden Entwicklung zu vergrößern, dann sollten wenigstens alle jene Männer der Wissenschaft, welche seine Anschauungsweise teilen, auf zum mindesten einige Näherungszahlen kommen, und in betreff der wahrscheinlichen Dauer jener Pliocän-, Miocän- und Eocömperioden übereinstimmen, von denen so viel gesprochen wird und über die nichts Bestimmtes bekannt ist - wenn sie schon nicht darüber hinaus ihr Glück zu versuchen wagen. Aber nicht zwei Gelehrte scheinen übereinzustimmen. Jede Periode scheint ihre Dauer nach ein Geheimnis und den Geologen ein Dorn im Auge zu sein; und wie soeben gezeigt, sind sie nicht im stande, ihre Schlußfolgerungen auch nur mit Bezug auf die verhältnismäßig jungen geologischen Bildungen miteinander in Einklang zu bringen. So kann man auf ihre Zahlen, wenn sie überhaupt welche angeben, kein Vertrauen setzen, denn für sie besteht alles entweder aus Jahrmillionen oder einfach aus Jahrtausenden! Das Gesagte kann durch die von ihnen selbst gemachten Geständnisse erhärtet werden, und durch die Übersicht derselben, welche sich in jenem „Umkreis der Wissenschaften“, in der Encyclopaedia Britannica findet, welche das in Bezug auf die geologischen und anthropologischen Rätsel durchschnittlich Angenommene zeigt. In jenem Werke wird die Sahne der autoritativen Ansichten abgeschöpft und dargeboten; nichtsdestoweniger finden wir darinnen eine Weigerung, irgend ein bestimmtes chronologisches Datum auch nur so verhältnismäßig gesprochen - jungen Epoche wie der neolithischen Ära zuzuschreiben, obwohl wunderbarerweise eine Zeit für die Anfänge gewisser geologischer Perioden angesetzt wird; zum mindesten für einige wenige, deren Dauer kaum irgend mehr abgekürzt werden könnte ohne unmittelbaren Widerspruch mit den Thatsachen. So wird in der großen Encyklopädie gemutmaßt: Einhundert Millionen Jahre waren vergangen . . . seit der Verfestigung unserer Erde, als die ersten Lebensformen auf ihr erschienen. [21] Aber es erscheint ebenso hoffnungslos, zu versuchen, die modernen Geologen und Ethnologen zu bekehren, als es hoffnungslos ist, die darwinistischen Naturforscher ihre Irrtümer einsehen zu machen. Über die ârische Wurzelrasse und ihre Ursprünge weiß die Wissenschaft ebenso wenig, als über die Menschen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/737.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:56 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV von anderen Planeten. Mit Ausnahme von Flammarion und ein paar Mystiker unter den Astronomen läugnet man zumeist sogar die Bewohnbarkeit anderer Planeten. Hingegen waren die Gelehrten der frühesten Rassen des ârischen Stammes solch große Adept-Astronomen, daß sie weit mehr über die Rassen auf Mars und Venus gewußt zu haben scheinen, als der moderne Anthropologe von jenen der frühen Stadien der Erde weiß. Lassen wir die moderne Wissenschaft für einen Augenblick bei Seite und wenden uns der alten Erkenntnis zu. Da uns die archaischen Gelehrten versichern, daß alle derartigen geologischen Umwälzungen - von der Erhebung der Ozeane, den Sintfluten und der Verschiebung der Kontinente, bis herab zu den heurigen Cyklonen, Orkanen, Erdbeben, vulkanischen Ausbrüchen, Flutwellen, und selbst dem außerordentlichen Wetter und der anscheinenden Verschiebung der Jahreszeiten, welche alle europäischen und amerikanischen Meteorologen in Verlegenheit bringen - dem Mond und den Planeten zuzuschreiben sind und von ihnen abhängen; ja, daß sogar untergeordnete und vernachlässigte Konstellationen den größten Einfluß auf die meteorologischen und kosmischen Veränderungen über und innerhalb unserer Erde haben - wollen wir unseren siderischen Despoten, den Beherrschern unserer Kugel und der Menschen, einen Augenblick Aufmerksamkeit schenken. Die moderne Wissenschaft leugnet jeden derartigen Einfluß; die archaische Wissenschaft behauptet ihn. Wir wollen sehen, was beide mit Bezug auf diese Frage sagen. [20] Man´s Place in Nature, p. 102. Anm. [21] Bd. X. Art. „Geologie“, p. 227. „100 000 000 Jahre sind wahrscheinlich weitaus genügend für alle Erfordernisse der Geologie,“ sagt der Text. In Frankreich finden es einige Gelehrte nicht einmal annähernd „genügend“. Le Couturier beansprucht 350 Millionen Jahre; Buffon war zufrieden mit 34 Millionen - aber es giebt solche in den modernen Schulen, welche nicht mit weniger als 500 Millionen Jahre zufrieden sein werden. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/737.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:56 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV B. ÜBER PLANETENKETTEN UND IHRE VIELHEIT. Kannten die Alten andere Welten außer ihrer eigenen? Welches sind die Daten der Occultisten zur Bestätigung dessen, daß jede Kugel eine siebenfältige Weltenkette ist - wovon nur ein Glied sichtbar ist - und daß diese „Menschentragend“ sind, waren, oder sein werden, ebenso wie jeder sichtbare Stern oder Planet? Was verstehen sie unter einem „moralischen und physischen Einfluß“, der von den Sternenwelten auf unsere Kugel ausgeübt wird? Derart sind die Fragen, die oft an uns gestellt werden; und sie müssen von allen Seiten betrachtet werden. Auf die erste von den beiden Fragen lautet die Antwort: Wir glauben daran, weil das erste Gesetz in der Natur die Einförmigkeit in der Verschiedenheit, und das zweite Analogie ist. „Wie oben so unten.“ Die Zeit ist für immer entschwunden, in der unsere frommen Vorfahren glaubten, daß unsere Erde im Mittelpunkte des Weltalls sei, und die Kirche und ihre anmaßenden Diener darauf bestehen konnten, daß die Meinung, irgend ein anderer Planet könne bewohnt sein, als Lästerung betrachtet werden solle. Adam und Eva, die Schlange und die Erbsünde, gefolgt von der Versöhnung durch das Blut, sind allzu lange dem Fortschritte im Wege gestanden, und die universale Wahrheit ist so dem wahnsinnigen Dünkel von uns kleinen Menschen geopfert worden. Was sind nun die Beweise dafür? Außer einem Beweise durch Schlußfolgerung und logisches Urteil giebt es keine für die Profanen. Für die Occultisten, welche an die durch zahllose Generationen von Sehern und Initiierten erlangte Erkenntnis glauben, sind die in den Geheimen Büchern dargebotenen Angaben vollständig hinreichend. Die allgemeine Öffentlichkeit braucht jedoch andere Beweise. Es giebt einige Kabbalisten und sogar einige östliche Occultisten, welche, da sie in alten mystischen Werken der Nationen keinen übereinstimmenden Beweis über diesen Punkt finden können, zögern, die Lehre anzunehmen. Aber selbst ein solcher „übereinstimmender Beweis“ wird bald zum Vorschein kommen. Unterdessen können wir uns dem Gegenstand von seinem allgemeinen Aspekt aus nähern und sehen, ob der Glaube daran gar so unsinnig ist, wie einige Gelehrte zugleich mit anderen Nikodemussen es haben möchten. Wenn wir an eine Mehrheit von bewohnten „Welten“ denken, so bilden wir uns vielleicht unbewußt ein, daß sie der Kugel ähnlich sind, die wir bewohnen, und daß sie mit Wesen bevölkert sind, die mehr oder weniger uns selber gleichen. Und wenn wir dies thun, so folgen wir nur einem natürlichen Instinkt. In der That können wir, so lange sich die Untersuchung auf die Lebensgeschichte dieser Kugel beschränkt, über die Sache mit einigem Nutzen nachsinnen, und uns mit einiger Hoffnung, zum mindesten eine intelligente Frage zu stellen, fragen, was http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/739.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:56 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV die „Welten“ seien, von denen in allen alten Schriften der Menschheit gesprochen wird? Aber wieso wissen wir (a) welche Art von Wesen die Kugeln im allgemeinen bewohnt, und (b) ob jene, welche höhere Planeten, als unsern eigenen regieren, nicht denselben Einfluß auf unsere Erde bewußt ausüben, den wir unbewußt ausüben mögen, sagen wir auf die kleinen Planeten (Planetoiden oder Asteroiden) auf die Dauer, indem wir die Erde in Stücke schneiden, Kanäle eröffnen, und dadurch unsere Klimate gänzlich verändern. Natürlich können die Planetoiden wie Cäsars Weib von unserem Verdachte nicht getroffen werden. Sie sind zu entfernt, u. s. w. Wenn wir jedoch an esoterische Astronomie glauben, so sind wir dessen nicht so sicher. Aber wenn wir unsere Spekulationen über unsere Planetenkette ausdehnen und die Grenzen des Sonnensystems zu überschreiten versuchen, dann handeln wir in der That wie anmaßende Narren. Denn - wenn wir auch das alte hermetische Axiom „wie oben so unten“ annehmen - ebenso wie wir wohl glauben können, daß die Natur auf Erden die sorgfältigste Sparsamkeit entwickelt, indem sie jedes geringe und überflüssige Ding bei ihren wunderbaren Umwandlungen benützt, und sich zugleich niemals wiederholt, ebenso können wir mit Recht schließen, daß es in allen ihren unendlichen Systemen keine Kugel giebt, welche dieser Erde so sehr ähnlich wäre, daß die gewöhnlichen Denkkräfte des Menschen nicht im stande wären, ihr Aussehen und ihren Inhalt sich vorzustellen und wiederzugeben. [22] Und in der That finden wir in den Romanen sowohl, wie in allen sogenannten wissenschaftlichen Erdichtungen und spiritistischen „Offenbarungen“ über Mond, Sterne und Planeten lediglich neue Verbindungen oder Abänderungen von den Menschen und Dingen, den Leidenschaften und Lebensformen, mit denen wir vertraut sind, obwohl sogar auf den anderen Planeten unseres eigenen Systems die Natur und das Leben gänzlich verschieden sind von dem, was auf unserm eigenen herrscht. Swedenborg war hervorragend im einprägen solch eines irrtümlichen Glaubens. [22] Es wird uns gelehrt, daß die höchsten Dhyân Chohans oder Planetengeister (abgesehen von der Kenntnis des Gesetzes der Analogie) in Unkenntnis über das sind, was jenseits der sichtbaren Planetensysteme liegt, da ihre Wesenheit sich nicht jener von Welten assimilieren kann, die jenseits unseres Sonnensystems liegen. Wenn sie einen höheren Zustand der http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/739.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:56 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV Entwicklung erreichen, dann werden ihnen diese anderen Weltalle offen sein; unterdessen haben sie vollständige Kenntnis von allen Welten innerhalb der Grenzen unseres Sonnensystems. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/739.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:56 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV Aber noch mehr. Der gewöhnliche Mensch hat keine Erfahrung von irgend einem andern Bewußtseinszustande als von jenem, an welchen ihn die physischen Sinne binden. Die Menschen träumen; sie schlafen den Tiefschlaf, welcher zu tief ist, als daß seine Träume einen Eindruck auf das physische Gehirn machen könnten; und in diesen Zuständen muß dennoch Bewußtsein sein. Wenn nun diese Geheimnisse unerforscht bleiben, wie können wir dann hoffen, mit Nutzen über die Natur von Kugeln zu spekulieren, welche in der Ökonomie der Natur notwendigerweise Bewußtseinszuständen angehören, die anders und ganz verschieden sind von irgendwelchen, die der Mensch hier erfährt? Und das ist buchstäblich wahr. Denn selbst große Adepten (natürlich die initiierten), so geübte Seher wie sie sein mögen, können nur vollständige Bekanntschaft mit der Natur und Erscheinungen von Planeten und deren Bewohnern behaupten, welche unserm Sonnensysteme angehören. Sie wissen, daß nahezu alle Planetenwelten bewohnt sind, aber sie können - selbst im Geiste - nur zu jenen unseres eigenen Systems Zutritt haben; und sie wissen auch, wie schwierig es ist, selbst für sie, sich in vollen Rapport auch nur mit den Bewußtseinsebenen innerhalb unseres Systemes zu versetzen, da diese thatsächlich von den auf dieser Kugel möglichen Bewußtseinszuständen verschieden sind, wie z.B. jene, die auf der Kette der Sphären auf den drei Ebenen jenseits der unserer Erde existieren. Eine solche Erkenntnis und ein solcher Verkehr sind für sie möglich, weil sie es gelernt haben, zu Bewußtseinsebenen vorzudringen, welche für die Wahrnehmung gewöhnlicher Menschen verschlossen sind; aber sollten sie ihre Erkenntnis mitteilen, so würde die Welt nicht weiser sein, weil den Menschen die Erfahrung anderer Wahrnehmungsformen mangelt, die allein sie befähigen könnten, das zu verstehen, was ihnen gesagt würde. Doch bleibt die Thatsache bestehen, daß meisten Planeten, ebenso wie die Sterne jenseits unseres Systems, bewohnt sind, eine Thatsache, welche von den Männern der Wissenschaft selbst zugegeben wurde. Laplace und Herschel glaubten daran, obwohl sie sich weise unkluger Spekulation enthielten; und dieselbe Schlußfolgerung wurde von C. Flammarion, dem wohlbekannten französischen Astronomen, ausgearbeitet und durch eine Reihe wissenschaftlicher Erwägungen unterstützt. Die Beweise, die er vorbringt, sind streng wissenschaftlich, und sind solche, die sich selbst an ein materialistisches Gemüt wenden, das von solchen Gedanken ungerührt bleiben würde, wie von jenen des berühmten Physikers Sir David Brewster, welcher schreibt: http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/741.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:57 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV Jene „unfruchtbaren Geister“ oder „niedrigen Seelen“, wie der Dichter sie nennt, welche veranlaßt sein mögen, zu glauben, daß die Erde der einzige bewohnte Körper im Weltall ist, würden keine Schwierigkeit in der Vorstellung finden, daß auch die Erde unbevölkert gewesen sei. Und was mehr ist, wenn solche Gemüter mit den Schlußfolgerungen der Geologie bekannt wären, würden sie zugestehen, daß sie durch Myriaden von Jahren unbewohnt gewesen sei; und hier kommen wir zu dem unmöglichen Schlusse, daß während dieser Myriaden von Jahren sich nicht ein einziges intelligentes Geschöpf in den weiten Reichen des Weltenkönigs befand, und daß vor den protozoischen Formationen weder Pflanze noch Tier in der ganzen Unendlichkeit des Raumes existierte. [23] Flammarion zeigt obendrein, daß alle Lebensbedingungen - selbst so, wie wir es kennen - wenigsten auf einigen der Planeten vorhanden sind, und weist auf die Thatsache hin, daß diese Bedingungen auf ihnen viel günstiger sein müssen, als sie auf unserer Erde sind. So treffen die wissenschaftliche Schlußfolgerung sowie auch beobachtete Thatsachen mit den Behauptungen des Sehers und mit der angeborenen Stimme im eigenen Herzen des Menschen zusammen in der Erklärung, daß Leben intelligentes, bewußtes Leben - auch auf anderen Welten außer der unsern existieren muß. Aber dies ist die Grenze, über die hinaus die gewöhnlichen Fähigkeiten des Menschen denselben nicht tragen können. Zahlreich sind die Romane und Geschichten, einige rein phantastisch, andere starrend von wissenschaftlicher Kenntnis, welche es versucht haben, das Leben auf anderen Kugeln vorzustellen und zu beschreiben. Aber alle ohne Ausnahme geben sie nur ein verzerrtes Abbild von dem Lebensdrama rings um uns. Entweder sind es mit Voltaire die Menschen unserer eigenen Rasse unter einem Mikroskops, oder mit de Bergerac ein anmutiges Spiel der Phantasie und Satire; aber immer finden wir, daß im Grunde genommen die neue Welt bloß diejenige ist, auf der wir selbst leben. So stark ist die Neigung, daß selbst große natürliche, aber nicht initiierte Seher ihr zum Opfer fallen, wenn sie nicht geübt sind; ein Beispiel ist Swedenborg, welcher so weit geht, die Bewohner des Merkur, welchen er in der Geisterwelt begegnet, in Gewänder zu kleiden, wie sie in Europa getragen werden! Diese Neigung kommentierend sagt Flammarion: Es hat den Anschein, als ob in den Augen jener Verfasser, welche über diesen Gegenstand geschrieben haben, die Erde der Typus des Weltalls wäre, und http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/741.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:57 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV der irdische Mensch der Typus Himmelsbewohner. Es ist im Gegenteile viel wahrscheinlicher, daß, da die Natur anderer Planeten wesentlich verschiedenartig, und die Umgebung und Existenzbedingungen wesentlich abweichend sind, während die Kräfte, welche die Schöpfung der Wesen und den Substanzen vorstehen, welche in ihre wechselseitige Konstitution eintreten, wesentlich bestimmt sind, es folgen würde, daß unsere Daseinsart auf keinerlei Weise als für andere Kugeln passen betrachtet werden dürfe. Jene, die über diesen Gegenstand geschrieben haben, haben sich von irdischen Ideen beherrschen lassen, und sind daher in Irrtum verfallen. [24] Aber Flammarion verfällt selbst in eben den Irrtum, den er hier verdammt, denn er nimmt stillschweigend die Lebensbedingungen auf Erden zum Maßstabe, mit dem der Grad, bis zu welchem andere Planeten für die Bewohnung durch „andere Menschheiten“ geeignet sind, zu bestimmen ist. [23] Nachdem kein einziges Atom im ganzes Kosmos ohne Leben und Bewußtsein ist, um wie viel mehr müssen seine mächtigen Kugeln mit beiden erfüllt sein - obwohl sie versiegelte Bücher bleiben müssen für uns Menschen, die wir kaum auch nur in das Bewußtsein der uns zunächst stehenden Lebensformen eindringen können? Wir kennen uns selber nicht; wie können wir dann, wenn wir niemals geübt und initiiert worden sind, uns einbilden, daß wir in das Bewußtsein des kleinsten der uns umgebenden Tiere eindringen können? [24] Pluralité des Mondes, p. 439. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/741.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:57 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV Lassen wir jedoch diese nutzlosen und leeren Spekulationen, welche, obwohl sie unsere Herzen mit einer Glut der Begeisterung zu erfüllen und die Fassungskraft unseres Gemütes und Geistes zu erweitern scheinen, in Wirklichkeit nur eine künstliche Erregung verursachen und uns immer mehr und mehr blind machen für unsere Unwissenheit nicht nur in Bezug auf die Unendlichkeit, die in uns selbst enthalten ist. Wenn wir daher finden, daß in den Bibeln der Menschheit von „anderen Welten“ gesprochen wird, so können wir mit Sicherheit schließen, daß sie nicht nur sich auf andere Zustände unserer Planetenkette und Erde beziehen, sondern auch auf andere bewohnte Kugeln - Sterne und Planeten; wobei übrigens niemals Spekulationen über die letzteren gemacht wurden. Das ganze Altertum glaubte an die Allgemeinheit des Lebens. Aber kein wirklich initiierter Seher irgend einer gesitteten Nation hat jemals gelehrt, daß das Leben auf anderen Sternen nach dem Maßstabe des irdischen Lebens beurteilt werden könne. Was gewöhnlich unter „Erden“ und „Welten“ verstanden wird, bezieht sich (a) auf die „Wiedergeburten“ unserer Kugel nach einem jeden Manvantara und einer langen Periode der Verdunkelung; und (b) auf die periodischen und durchgreifenden Veränderungen der Erdoberfläche, wenn Kontinente verschwinden, um Ozeanen Raum zu machen, und Ozeane und Meere gewaltsam verschoben und gegen die Pole gewälzt werden, um ihre Plätze neuen Kontinenten abzutreten. Wir können mit der Bibel - der jüngsten unter den Weltschriften - beginnen. Im Prediger lesen wir die folgenden Worte des königlichen Initiierten: Ein Geschlecht vergeht, das andere kommt; die Erde aber bleibt ewiglich. . . . Was ist es, das geschehen ist? Eben das hernach geschehen wird. Was ist es, das man gethan hat? Eben das man hernach wieder thun wird; und geschieht nichts Neues unter der Sonne. [25] Es ist nicht leicht, unter diesen Worten die Bezugnahme auf die aufeinanderfolgenden Umwälzungen zu sehen, durch welche die Rassen der Menschheit hinweggeschwemmt werden, oder, wenn man weiter zurückgeht, auf die verschiedenen Übergänge der Kugel während ihres Bildungsprozesses. Aber wenn uns gesagt wird, daß sich dies nur auf unsere Welt, so wie wir sie jetzt sehen, bezieht, dann werden wir den Leser auf das Neue Testament erweisen, wo St. Paulus von dem Sohne (der geoffenbarten Kraft) spricht, welche Gott gesetzet hat zum Erben über alles, „durch welchen er auch die Welten (Mehrzahl) gemacht hat.“ [26] Diese Kraft ist Chokmah, die Weisheit und das Wort. Es wird wahrscheinlich gesagt werden, daß mit dem Ausdrucke „Welten“ die Sterne, Himmelskörper u. s. w. gemeint waren. Aber abgesehen von der http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/743.htm (1 of 4)20.06.2005 17:29:57 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV Thatsache, daß die „Sterne“ den unwissenden Verfassern der Episteln nicht als „Welten“ bekannt waren, wenn sie auch dem Paulus als solche bekannt gewesen sein müssen, welcher ein Initiierter, ein „Baumeister“ war, können wir über diesen Punkt einen hervorragenden Theologen, Kardinal Wiseman zitieren. In seinem Werke (I. 309), das von der unbestimmten Periode der sechs Tage - oder sollen wir sagen von der „allzu bestimmten“ Periode der sechs Tage? - der Schöpfung und von den 6000 Jahren handelt, gesteht er, daß wir in gänzlicher Dunkelheit über die Bedeutung dieses Satzes des St. Paulus sind, wenn uns nicht die Annahme gestattet ist, daß darin eine Anspielung auf die Periode gemacht ist, welche zwischen dem ersten und zweiten Verse des Kapitels I der Genesis verstrichen ist, und damit auf jene ursprünglichen Umwälzungen, d. i. die Zerstörungen und die Wiederherstellungen der Welt, welche im Kapitel I des Predigers angedeutet sind; oder mit so vielen anderen und zwar in ihrem buchstäblichen Sinne die Stelle im Kapitel I der Ebräer anzunehmen, welches von der Schöpfung der „Welten“ - in der Mehrzahl spricht. Es ist sehr seltsam, fügt er hinzu, daß alle Kosmogonien darin übereinstimmen sollen, die gleiche Idee anzudeuten, und die Überlieferung an eine erste Reihe von Umwälzungen zu bewahren, infolge deren die Welt zerstört und wieder erneuert wurde. Hätte der Kardinal den Zohar studiert, so würden seine Zweifel in Gewißheit verwandelt worden sein. So sagt „Idra Suta“: Es gab alte Welten, welche ebenso bald zu Grunde gingen als sie in Dasein traten; Welten mit oder ohne Form, die Scintillae genannt wurden - denn sie waren die Funken unter dem Hammer des Schmiedes, die nach allen Richtungen fliegen. Einige waren ursprüngliche Welten, die nicht lange andauern konnten, weil der „Alte“ - geheiligt sei sein Name - noch nicht seine Form angenommen hatte, [27] der Arbeiter noch nicht der „Himmlische Mensch“ war. [28] Hinwieder im Midrash, welcher lange vor der Kabbalah des Simeon Ben Iochai geschrieben war, erklärt Rabbi Abahu: Der Heilige, gepriesen sei sein Name, hat der Reihe nach verschiedene Welten erschaffen und zerstört, vor dieser. [29] . . . Nun bezieht sich dies sowohl auf die ersten Rassen [die „Könige von Edom“], als auch auf die zerstörten Welten. [30] „Zerstört“ bedeutet hier das, was wir „Verdunkelung“ nennen. Dies wird einleuchtend, wenn wir die weiterhin gegebene Erklärung lesen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/743.htm (2 of 4)20.06.2005 17:29:57 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV Jedoch ist, wenn gesagt wird, daß die [Welten] zu Grunde gingen, damit nur gemeint, daß sie [ihre Menschheiten] der wahren Form entbehrten, bis die menschliche [unsere] Form ins Dasein trat, in der alle Dinge eingeschlossen sind, und die alle Formen enthält. . . . [31] - es ist nicht der Tod gemeint, sondern es bedeutet nur ein Herabsinken von ihrem Zustande [von dem der in Thätigkeit befindlichen Welten]. [32] [25] a. a. O., I. 4, 9. [26] Ebräer, I. 2. Dies bezieht sich auf den Logos einer jeden Kosmogonie. Das unbekannte Licht - mit welchem er, wie gesagt wird, gleich ewig und gleichzeitig ist - wird im Erstgeborenen, dem Protogonos reflektiert; und der Demiurgos oder das Universalgemüt richtet seinen Göttlichen Gedanken auf das Chaos, welches unter der Gestaltgebung der kleineren Götter in die Sieben Ozeane - Sapta Samudras - geteilt wird. Purusha, Ahura Mazda, Osiris u. s. w., und schließlich der gnostische Christos sind in der Kabbalah Chokmah der Weisheit, das „Wort“. [27] Die Form des Tikkun oder des Protogonos, des „Erstgeborenen“, d. i. die Universale Form und Idee waren noch nicht im Chaos wiedergespiegelt worden. [28] Zohar, III. 292 c. Der „Himmlische Mensch“ ist Adam Kadmon - die Synthese der Sephiroth, sowie „Manu Svâyambhuva“ die Synthese der Prajâpatis ist. [29] Bereshith Rabba, Parsha IX. [30] Dies bezieht sich auf die drei Runden, welche unserer Vierten Runde vorangingen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/743.htm (3 of 4)20.06.2005 17:29:57 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV [31] Dieser Satz enthält einen doppelten Sinne und ein tiefes Mysterium in den Occulten Wissenschaften, dessen Geheimnis, wenn und sobald es verstanden wird - dem Adepten gewaltige Kräfte verleiht, seine sichtbare Form zu wechseln. [32] „Idra Suta“, Zohar, III. 136 c. „Ein Herabsinken von ihrem Zustande“ - ist klar; von aktiven Welten sind sie herabgefallen in zeitweilige Verdunkelung sie ruhen, und sind daher gänzlich verändert. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/743.htm (4 of 4)20.06.2005 17:29:57 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV Wenn wir daher von der „Zerstörung“ der Welten lesen, so hat das Wort viele Bedeutungen, welche in verschiedenen der Kommentare zum Zohar und in kabbalistischen Abhandlungen sehr klar sind. Wie anderwärts gesagt, bedeutet es nicht nur die Zerstörung vieler Welten, welche ihren Lebenslauf beendet haben, sondern auch jene der verschiedenen Kontinente, welche verschwunden sind, sowie auch ihr Sinken und ihre geographische Ortsveränderung. Die geheimnisvollen „Könige von Edom“ werden manchmal als die „Welten“ bezeichnet, welche zerstört worden sind; aber das ist ein „Mantel“. Die Könige, welche in Edom regierten, bevor ein König in Israel herrschte, oder die „edomitischen Könige“ konnten niemals die „früheren Welten“ symbolisieren, sondern nur die „Versuche der Menschen“ auf dieser Kugel - die voradamitischen Rassen, von denen der Zohar spricht, und welche wir als die erste Wurzelrasse erklären. Denn ebenso wie bei der Besprechung der sechs Erden (der sechs „Glieder“ des Mikroprosopus) gesagt wird, daß die siebente (unsere Erde) nicht in Rechnung gezogen wurde, als die sechs erschaffen wurden (die sechs Sphären über unserer Kugel in der Erdkette), so sind die ersten sieben Könige von Edom in der Genesis außer Berechnung gelassen. Nach dem Gesetz der Analogie und Permutation bedeuten im chaldäischen Buche der Zahlen, sowie auch im Buche der Erkenntnis und der Weisheit die „sieben ursprünglichen Welten“ auch die „sieben ursprünglichen“ Rassen (Unterrassen der Ersten Wurzelrasse der Schatten); und hinwieder sind die Könige von Edom die Söhne des „Esau, des Vaters der Edomiter“; [33] d. i. Esau repräsentiert in der Bibel die Rasse, welche zwischen der Vierten und der Fünften, der atlantischen und der ârischen steht. „Zwei Völker sind in deinem Leibe“, sprach der Herr zu Rebekka; und Esau war rot und haarig. Die Verse 24 bis 34 des Kapitels XXV der Genesis enthalten die allegorische Geschichte der Entstehung der Fünften Rasse. Die Siphra Dtzenioutha sagt: Und die Könige der alten Zeit starben und ihre Führer [Kronen] wurden nicht mehr gefunden. Und der Zohar erklärt: Das Haupt einer Nation, das nicht am Anbeginne nach dem Ebenbilde des Weißen Hauptes geformt wurde: dessen Volk ist nicht von dieser Form. . . . Bevor es [das Haupt, die Fünfte Rasse, oder der Alte der Alten] sich selbst in seiner [eigenen, oder gegenwärtigen] Form einrichtete, . . . sind alle Welten zerstört worden; darum steht geschrieben: Bela war König in Edom, ein Sohn Beors. [Gen., XXXVI. Hier stehen die „Welten“ für Rassen]. Und er [dieser http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/745.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:58 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV oder ein anderer König von Edom] starb, und ein anderer ward König an seiner statt. Kein Kabbalist, der bisher die unter diesen „Königen von Edom“ verborgene Symbolik und Allegorie behandelt, scheint mehr als einen Aspekt von ihnen aufgefaßt zu haben. Sie sind weder die „Welten, welche zerstört wurden“, noch die „Könige, welche starben“ - allein; sondern beides, und noch viel mehr, wovon zu handeln gegenwärtig kein Raum vorhanden ist. Daher wollen wir die mystischen Parabeln des Zohar verlassen und zu den festen Thatsachen der materialistischen Wissenschaft zurückkehren; zuerst jedoch ein paar aus der langen Liste der großen Denker anführen, welche an die Mehrheit der bewohnten Welten im allgemeinen, und an Welten, welche der unseren vorangegangen sind, geglaubt haben. Diese sind die großen Mathematiker Leibnitz und Bernouilli, Sir Isaac Newton selbst, wie in seiner Optik zu lesen ist; der Naturforscher Buffon; der Skeptiker Condillac; Bailly, Lavater, Bernardin de St. Pierre, und als Gegensatz zu den beiden letztgenannten - am wenigsten im Verdachte des Mysticimus stehend - Diderot und die meisten Schriftsteller der Encyklopädie. Auf diese folgend kommt Kant, der Begründer der modernen Philosophie; die Dichterphilosophen Goethe, Krause, Schelling; und viele Astronomen, von Bode, Fergusson und Herschel bis Lalande und Laplace, mit ihren zahlreichen Schülern in den neueren Jahren. Eine glänzende Liste angesehener Namen fürwahr; aber die Thatsachen der physikalischen Astronomie sprechen noch eindringlicher zu Gunsten der Gegenwart von Leben, und sogar von organisiertem Leben, auf anderen Planeten. So wurde in vier Meteoriten, welche beziehungsweise zu Alais in Frankreich, am Kap der guten Hoffnung, in Ungarn, und wieder in Frankreich gefallen waren, bei der Analyse Graphit gefunden, eine Form des Kohlenstoffs, von dem man weiß, daß sie auf dieser unserer Erde unwandelbar mir organischem Leben in Verbindung steht. Und daß das Vorhandensein dieses Kohlenstoffs nicht irgendwelcher innerhalb unserer Atmosphäre stattgefundenen Einwirkung zuzuschreiben ist, wird durch die Thatsache gezeigt, daß Kohlenstoff gerade im Centrum eines Meteoriten gefunden worden ist; während in einem, der zu Argueil in Südfrankreich im Jahre 1857 gefallen war, Wasser und Torf gefunden wurde, welch letzterer immer durch die Zersetzung pflanzlicher Substanzen gebildet ist. [33] Gen., XXXVI. 43. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/745.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:58 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/745.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:58 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV Und wenn man ferner die astronomischen Bedingungen der anderen Planeten untersucht, so ist es leicht zu zeigen, daß verschiedene von ihnen viel besser für die Entwicklung von Leben und Intelligenz eingerichtet sind - selbst unter den Bedingungen, mit welchen die Menschen vertraut sind - als unsere Erde. Zum Beispiel ändern sich auf dem Planeten Jupiter die Jahreszeiten, anstatt zwischen weiten Grenzen so wie unsere zu variieren, um fast unmerkliche Abstufungen, und dauern zwölf mal so lang als unsere. Infolge der Neigung seiner Achse sind die Jahreszeiten auf dem Jupiter fast gänzlich nur Folge der Excentricität seiner Bahn und ändern sich daher langsam und regelmäßig. Man wird uns sagen, daß kein Leben auf dem Jupiter möglich ist, da er sich in einem glühenden Zustand befindet. Aber nicht alle Astronomen stimmen dem bei. Zum Beispiel wird das, was wir sagen, von Herrn Flammarion behauptet; und der sollte es wissen. Anderseits würde Venus für das menschliche Leben, so wie es auf Erden existiert, weniger geeignet sein, weil ihre Jahreszeiten extremer und ihre Temperaturschwankungen plötzlicher sind; obwohl es sonderbar ist, daß die Tageslänge auf den vier inneren Planeten, Merkur, Venus, Erde und Mars nahezu die gleiche ist. Auf dem Merkur sind Wärme und Licht der Sonne siebenmal so stark als auf der Erde, und die Astronomie lehrt uns, daß er von einer sehr dichten Atmosphäre umhüllt ist. Und da wir sehen, daß das Leben auf der Erde im Verhältnis zu Licht und Wärme der Sonne thätiger zu werden scheint, so würde es mehr als wahrscheinlich erscheinen, daß seine Intensität auf dem Merkur weit, weit größer ist als hier. Venus hat, gleich Merkur, eine sehr dichte Atmosphäre, wie sie auch Mars besitzt, und die Schneemassen, welche die Pole dieser Planeten bedecken, die Wolken, welche ihre Oberfläche verbergen, die geographische Konfiguration ihrer Meere und Festländer, die Änderungen der Jahreszeiten und Klimate sind alle eng analog - zum mindesten in den Augen des physikalischen Astronomen. Aber solche Thatsachen und die Überlegungen, welche sie veranlassen, haben bloß Bezug auf die Möglichkeit, daß auf diesen Planeten menschliches Leben existiert, so wie es auf Erden bekannt ist. Daß einige von den Lebensformen, wie wir sie kennen, auf diesen Planeten möglich sind, ist seit langer Zeit vollauf bewiesen, und es erscheint durchaus nutzlos, auf Einzelfragen über die Physiologie u. s. w. dieser hypothetischen Bewohner einzugehen, da der Leser am Ende doch nur zu einer imaginären Erweiterung der ihm vertrauten Umgebung gelangen kann. Es ist besser, sich mit den drei Schlußfolgerungen zu http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/747.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:58 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV begnügen, welche Herr Flammarion, welchen wir so ausführlich zitiert haben, als strenge und exakte Ableitungen aus den bekannten Thatsachen und Gesetzen der Wissenschaft aufstellt. I. Die verschiedenen Kräfte, welche beim Anbeginne der Entwicklung thätig waren, ließen eine große Verschiedenheit von Wesen auf den verschiedenen Welten entstehen; sowohl in den organischen, als auch in den anorganischen Reichen. II. Die belebten Welten wurden vom Anfang an in Rücksicht auf Formen und Organisationen in Wechselbeziehung mit dem physiologischen Zustande einer jeden bewohnten Kugel gebildet. III. Die Mehrheit der andern Welten unterscheiden sich von uns ebenso sehr ihrer inneren Organisation als ihrem äußeren physischen Typus nach. Endlich kann der Leser, welcher geneigt sein mag, die Triftigkeit dieser Schlußfolgerungen in Frage zu stellen, da sie der Bibel entgegengesetzt sind, auf einen Anhang in Herrn Flammarions Werk verwiesen werden, welcher diese Frage in den Einzelheiten behandelt, da es unnötig erscheint, in einem Werke wie dem vorliegenden, die logische Ungereimtheit jener Theologen zu zeigen, welche die Mehrheit der Welten auf Grund biblischer Autorität leugnen. In diesem Zusammenhange können wird wohl uns jene Tage zurückrufen, da der flammende Eifer der ursprünglichen Kirche der Lehre von der Kugelgestalt der Erde aus dem Grunde entgegentrat, weil die Völker bei den Antipoden außerhalb des Gebietes der Erlösung stehen würden; und wiederum können wir uns daran erinnern, wie lange Zeit die entstehende Wissenschaft brauchte, um die Vorstellung von einem festen Firmamente zu brechen, in dessen Rinnen die Sterne zur besonderen Erbauung der irdischen Menschheit sich bewegten. Der Theorie von der Rotation der Erde entstand eine gleiche Gegnerschaft selbst bis zum Martyrium ihrer Entdecker - weil die Theorie, abgesehen davon, daß sie unser Gehirn seiner erhabenen Zentralstellung im Raume entkleidete, eine entsetzliche Verwirrung der Ideen in Bezug auf die Himmelfahrt hervorbrachte - indem die Ausdrücke „aufwärts“ und „abwärts“ als lediglich relative nachgewiesen wurden, was die Frage nach der genauen Örtlichkeit des Himmels nicht wenig kompliziert machte! [34] [34] In jenem gelehrten und witzigen Werk, Gott und sein Buch, von dem http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/747.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:58 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV furchtbaren „Saladin“ von agnostischem Ruf, erinnert einen die unterhaltende Berechnung, daß Christus, wenn er mit der Geschwindigkeit einer Kanonenkugel aufgefahren wäre, noch nicht einmal den Sirius erreicht haben würde, lebhaft an die Vergangenheit. Sie erregt vielleicht einen nicht unbegründeten Verdacht, daß selbst unser Zeitalter der wissenschaftlichen Erleuchtung in seinen materialistischen Verneinungen ebenso gröblich absurd sein kann, als die Menschen des Mittelalters in ihren religiösen Behauptungen absurd und materialistisch waren. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/747.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:58 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV Nach den besten modernen Berechnungen befinden sich nicht weniger als 500 000 000 Sterne verschiedener Größenklassen innerhalb der Sichtbarkeitsgrenze der besten Fernrohre. Was die Abstände zwischen ihnen anbetrifft, so sind sie unberechenbar. Ist da unsere mikroskopische Erde - ein „Sandkorn an dem unendlichen Meeresufer“ - das einzige Centrum intelligenten Lebens? Unsere eigene Sonne, selber 1300000mal größer als unser Planet, sinkt neben der Riesensonne des Sirius zur Unbedeutenheit herab, und letztere wird seinerseits von anderen Gestirnen im unendlichen Raume übertroffen. Die selbständige Vorstellung des Jehovah als des besonderen Beschützers eines kleinen und unbedeutenden halbnomadischen Stammes ist erträglich neben jener, welche fühlendes Dasein auf unsere mikroskopische Kugel beschränkt. Die ursprünglichen Gründe waren ohne Zweifel: (a) die astronomische Unkenntnis auf Seite der ersten Christen, verbunden mit einer übertriebenen Wertschätzung der eigenen Wichtigkeit des Menschen - eine rohe Form der Selbstsucht; und (b) die Furcht, daß, wenn die Hypothese von Millionen anderer bewohnter Welten angenommen würde, die zermalmende Erwiderung folgen werde: „Gab es dann für jede einzelne Welt eine Offenbarung?“ - was die Idee in sich schließt, daß der Sohn Gottes ewig gewissermaßen die Runde macht. Glücklicherweise ist es jetzt unnötig, Zeit und Kraft mit dem Beweise der Möglichkeit des Daseins solcher Welten zu verschwenden. Alle intelligenten Menschen geben sie zu. Was jetzt zu beweisen übrig bleibt, ist das, daß, wenn einmal bewiesen ist, daß es bewohnte Welten außer der unsern giebt, mit Menschheiten, die voneinander ebenso gänzlich verschieden sind, wie von unserer eigenen - wie in den occulten Wissenschaften behauptet wird - daß dann die Entwicklung der vorhergehenden Rassen zur Hälfte bewiesen ist. Denn wo ist jener Physiker oder Geologe, welche behaupten möchte, daß die Erde sich nicht sehr oft in den Jahrmillionen, welche im Verlaufe ihres Daseins verflossen sind, geändert habe; und daß die Erde beim Wechseln ihrer „Haut“, wie es im Occultismus genannt wird, nicht jedesmal ihre besonderen Menschheiten gehabt hätte, die den atmosphärischen und klimatischen Bedingungen angepasst war, wie sie ein solcher Wechsel nach sich zog? Und wenn dem so ist, warum sollten nicht unsere vier vorhergehenden und gänzlich verschiedenen Menschheiten vor unserer Adamitischen Fünften Wurzelrasse existiert haben und gediehen sein? Bevor wir jedoch unsere Erörterung schließen, müssen wir die sogenannte organische Evolution näher untersuchen. Wir wollen genau forschen und sehen, ob es ganz unmöglich ist, unsere occulten Angaben und Zeitbestimmungen - bis zu einem gewissen Punkt - mit jenen der Wissenschaft in Übereinstimmung zu bringen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/749a.htm (1 of 2)20.06.2005 17:29:59 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/749a.htm (2 of 2)20.06.2005 17:29:59 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV C. ERGÄNZENDE BEMERKUNGEN ZUR ESOTERISCHEN GEOLOGISCHEN CHRONOLOGIE. Es erscheint unmöglich, die annähernde Dauer zum mindesten der geologischen Perioden aus den kombinierten Daten der Wissenschaft und des Occultimus, die uns jetzt vorliegen, zu berechnen. Die Geologie ist natürlich im stande, ein Ding mit nahezu vollständiger Sicherheit zu bestimmen - die Dicke der verschiedenen Ablagerungen. Nun ist es auch einleuchtend, daß die zur Ablagerung irgend einer Schicht am Meeresgrunde erforderliche Zeit in einem genauen Verhältnis zu der Dicke der auf diese Weise gebildeten Masse stehen muß. Ohne Zweifel hat die Schnelligkeit der Erosion des Landes, und der Ausscheidung des Materials auf den Meeresgründen sich von Zeitalter zu Zeitalter geändert; und kataklysmatische Übergange verschiedener Art haben die „Gleichförmigkeit“ der gewöhnlichen geologischen Vorgänge unterbrochen. Wofern wir also nur irgend eine bestimmte numerische Grundlage haben, auf der wir arbeiten können, ist unsere Aufgabe weniger schwieriger gemacht, als es auf den ersten Blick scheinen möchte. Mit einem entsprechenden Spielraum für Änderungen in der Geschwindigkeit der Ablagerung giebt uns Professor Lefèvre die Relativzahlen, aus denen sich die geologische Zeit zusammensetzt. Er macht nicht den Versuch, den Verlauf der Jahre zu berechnen, seitdem die erste Schicht der laurentischen Felsen abgelagert wurde, sondern indem er jene Zeit gleich x setzt, zeigt er uns die gegenseitigen Verhältnisse, in welchen die verschiedenen Perioden zu ihr stehen. Schicken wir unserer Schätzung die Angabe voraus, daß, roh gesprochen, die primordialen Felsen 70 000 Fuß, die primären 42 000 Fuß, die sekundären 15 000 Fuß, die tertiären 5000 Fuß und die quartären etliche 500 Fuß dick sind: Teilen wir die Zeit, was immer ihre thatsächliche Länge sein mag, welche seit dem Aufdämmern des Lebens auf dieser Erde [den unteren laurentischen Schichten] vergangen ist, in hundert Teile, so werden wir dahin geführt, der Primordialzeit mehr als die Hälfte der ganzen Dauer zuzuschreiben, nämlich 58*5; der primären 32*2; der sekundären 11*5; der tertiären 2*3; der quartären 0*5 oder ½ Prozent. [35] Da es nun nach occulten Angaben sicher ist, daß die Zeit, welche seit den ersten sedimentären Ablagerungen vergangen ist, 320 000 000 Jahre beträgt, so sind wir im stande, die folgende Tabelle aufzustellen: http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/749b.htm (1 of 3)20.06.2005 17:29:59 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV ROHE NÄHERUNGSWERTE DER LÄNGE DER GEOLOGISCHEN PERIODEN IN JAHREN. Laurentium Primordialzeit Cambium 171 200 000. Silur Devon Primärzeit Steinkohle 103 040 000. Perm Trias Sekundärzeit Jura 36 800 000. Kreide Eocän Tertiärzeit Miocän 7 360 000. [36] Pliocän Quartärzeit 1 600 000. [37] Solche Schätzungen harmonieren mit den Behauptungen der esoterischen Ethnologie in nahezu jeder Einzelheit. Der Tertiäre Atlantische Teilcyklus, von dem „Gipfel der Herrlichkeit“ jener Rassen im frühen Eocän bis zur großen Umwälzung im mittleren Miocän würde scheinbar etwa dreiundeinhalb bis vier Millionen Jahre gedauert haben. Wenn die Dauer der Quartärzeit nicht, wie es wahrscheinlich zu sein scheint, etwas überschätzt ist, so würde der Untergang von Buta und Daitya posttertiär sein. Es ist wahrscheinlich, daß die hier gegebenen Resultate eine etwas zulange Periode sowohl für das Tertiär als auch für das Quarternär anzusetzen, da die Dritte Rasse sehr weit in die Sekundärzeit zurückreicht. Nichtsdestoweniger sind die Zahlen höchst bedeutsam. [35] Philosophy Historical and Critical, p. 481. [36] Wahrscheinlich übertrieben. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/749b.htm (2 of 3)20.06.2005 17:29:59 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV [37] Wahrscheinlich übertrieben. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/749b.htm (3 of 3)20.06.2005 17:29:59 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV Aber da das Argument aus dem geologischen Beweismaterial nur zu Gunsten von 100 000 000 Jahren spricht, wollen wir unsere Behauptungen und Lehren mit jenen der exakten Wissenschaft vergleichen. Herr Edward Clodd [38] bemerkt in Bezug auf Herrn de Mortillets Werk Materialien zur Geschichte des Menschen, welches den Menschen in die mittlere Miocänperiode versetzt, [39] folgendes: Es wäre eine Verhöhnung alles dessen, was die Lehre von der Evolution lehrt, und würde obendrein keine Unterstützung von Seite der Gläubigen an eine besondere Schöpfung und an die Beständigkeit der Arten erfahren, wenn man ein so hoch entwickeltes Säugetier wie den Menschen in einem frühen Stadium der Lebensgeschichte der Erde suchen würde. Hierauf könnte man antworten: (a) die Lehre von der Entwicklung, wie sie von Darwin ins Leben gerufen und von späteren Evolutionisten entwickelt wurde, ist nicht nur das Gegenteil von unfehlbar, sondern sie wird auch von verschiedenen großen Männern der Wissenschaft verworfen, z. B. von de Quatrefages in Frankreich, von Dr. Weismann, einem Evolutionisten in Deutschland, und von vielen andern, indem die Reihen der Antidarwinisten mit jedem Jahre stärker werden; [40] und (b) Wahrheit, die dieses Namens würdig ist, und Wahrheit und Thatsachen bleiben soll, braucht schwerlich um Unterstützung von Seite irgend einer Klasse oder Sekte zu bitten. Und sollte sie die Unterstützung von Seite der Gläubigen an eine besondere Schöpfung erfahren, so würde sie niemals die Gunst der Evolutionisten gewinnen und umgekehrt. Die Wahrheit muß auf ihrer eigenen festen Grundlage von Thatsachen ruhen, und es auf Anerkennung ankommen lassen, wenn jedes Vorurteil aus dem Wege geräumt ist. Obwohl die Frage bereits ihrem Hauptaspekte nach vollständig erörtert ist, so ist es nichtsdestoweniger ratsam, jede sogen. „wissenschaftliche“ Einwendung in unserem weiteren Fortschreiten zu bekämpfen, wenn wir Behauptungen aufstellen, die als ketzerisch und wissenschaftsfeindlich betrachtet werden. Werfen wir einen kurzen Blick auf die Abweichungen zwischen der orthodoxen und der esoterischen Wissenschaft in Bezug auf die Frage nach dem Alter der Kugel und des Menschen. Mit den beiden bezüglich synchronistischen Tabellen vor sich, wird der Leser im stande sein, mit einem Blicke die Wichtigkeit dieser Abweichung zu sehen; und gleichzeitig wahrzunehmen, daß es nicht unmöglich ja, daß es höchst wahrscheinlich ist - daß fernere Entdeckungen in der Geologie und die Auffindung der fossilen Überreste des Menschen die Wissenschaft zwingen werden, zu gestehen, daß nach alledem die Esoterische Philosophie im Rechte, oder zum mindesten der Wahrheit näher ist. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/751.htm (1 of 2)20.06.2005 17:29:59 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV [38] Knowledge, Artikel „Das Alter des Menschen in Westeuropa“, 31. März 1882. [39] Derselbe, welcher in einem anderen Werke, Das vorgeschichtliche Altetrum des Menschen (franz.), vor einigen zwanzig Jahren unserer Menschheit großmütig bloß 230 000 Jahre zugestand! Nachdem wir jetzt erfahren, daß er den Menschen in die mittlere Miocänperiode versetzt, so müssen wir sagen, daß der sehr verehrte Professor der prähistorischen Anthropologie in Paris etwas widerspruchsvoll und unbeständig, wenn nicht naiv in seinen Anschauungen ist. [40] Die Wurzel und Grundidee der Entstehung und Umwälzung der Arten die Vererbung der erlangten Fähigkeiten scheint in jüngster Zeit sehr ernste Gegner in Deutschland gefunden zu haben. Die Physiologen, Du BoisReymond und Dr. Pflüger, abgesehen von anderen Männern der Wissenschaft, die so hervorragend sind, wie irgend welche, finden unüberwindliche Schwierigkeiten und sogar Unmöglichkeiten in der Lehre. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/751.htm (2 of 2)20.06.2005 17:29:59 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV PARALLELISMUS DES LEBENS. WISSENSCHAFTLICHE HYPOTHESEN. ESOTERISCHE THEORIE. Die Wissenschaft teilt die Periode der Geschichte der Kugel seit dem Anfange Die esoterische Philosophie überläßt die Klassifikation der geologischen Perioden des Lebens auf Erden (oder dem azoischen Zeitalter) in fünf Hauptteile oder der westlichen Wissenschaft, und teilt nur die Lebensperioden auf der Kugel ein. Im Perioden, nach Haeckel. [41] gegenwärtigen Manvantara wird die thatsächliche Periode in sieben Kalpas und sieben große Menschenrassen zerlegt. Ihr erster Kalpa, entsprechend der Primordialen Epoche, ist das Zeitalter der: PRIMORDIALE EPOCHE. „URSPRÜNGLICHEN“ [42] Laurentium, Cambrium, Silur. Devas oder Göttlichen Menschen, der „Schöpfer“ und Vorfahren. [43] Die Primordiale Epoche ist, wie uns die Wissenschaft sagt, durchaus nicht bar Die esoterische Philosophie stimmt mit dem von der Wissenschaft Behaupteten des vegetabilen und animalischen Lebens. In den Laurentischen Ablagerungen überein (siehe die Parallelkolonne), erhebt jedoch gegen eine Einzelheit werden Exemplare des Eozoon canadense - einer in Kammern geteilte Schale Einwendung. Die 300 000 000 Jahre des vegetabilen Lebens (siehe „Brâhmanische gefunden. Im Silur entdeckt man Meerespflanzen (Algen), Mollusken, Chronologie“) gingen den „Göttlichen Menschen“ oder Vorfahren voran. Auch leugnet Crustaceen, und niedrigere marine Organismen, sowie auch die erste Spur der keine Lehre, daß es Spuren von Leben innerhalb der Erde gab, abgesehen von Fische. Die Primordiale Epoche zeigt Algen, Mollusken, Crustaceen, Polypen Eozoon canadense, in der primordialen Epoche. Nur sind, während die besagte und marine Organismen, u. s. w. Die Wissenschaft lehrt daher, daß das marine Vegetation dieser Runde angehörte, die zoologischen Überreste, die jetzt in dem Leben zum ersten Anbeginne der Zeit an vorhanden war, überläßt es uns sogenannten laurentischen, cambrischen und silurischen Systeme gefunden werde, jedoch, selber darüber zu spekulieren, wie das Leben auf Erden erschien. die Überreste der Dritten Runde. Anfangs wie das Übrige, verfestigten und Wenn sie die biblische „Schöpfung“ verwirft (wie wir auch thun), warum giebt materialisierten sie sich gleichen Schrittes mit der neue Vegetation. sie uns dann nicht eine andere, annähernd plausible Hypothese? PRIMÄRZEIT. „PRIMÄRZEIT“. Devon, [44] Steinkohle, Perm. Die Göttlichen Vorfahren (zweite Gruppe), und die zweiundeinhalb Rassen. Die „Farnwälder, Sigillarien, Koniferen, Fische, erste Spur von Reptilien.“ So sagt esoterische Lehre wiederholt, was oben gesagt wurde. Dies sind alles Überreste aus die moderne Wissenschaft. der vorhergehenden Runde. [45] Sobald jedoch die Vorbilder aus der Astralen Hülle der Erde projiciiert sind, erfolgt eine unendliche Menge von Modifikationen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/753.htm (1 of 5)20.06.2005 17:30:00 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV SEKUNDÄRZEIT. „SEKUNDÄRZEIT“. Trias, Jura, Kreide. Nach jeder Berechnung war die Dritte Rasse bereits erschienen, als während der Dies ist das Zeitalter der Reptilien, der riesigen Megalosaurier, Ichthyosaurier, Trias bereits ein paar Säugetiere vorhanden waren, und sie muß sich vor dem Plesiosaurier u.s.w. Die Wissenschaft verneint die Anwesenheit des Erscheinen derselben getrennt haben. Menschen in dieser Periode. Aber sie hat noch zu erklären, wie die Menschen Dies ist also das Zeitalter der Dritten Rasse, in welchem die Ursprünge der frühern dazu kamen, von diesen Ungetümen zu wissen und sie noch vor dem Zeitalter Vierten vielleicht auch entdeckbar sein mögen. Wir sind hier jedoch gänzlich auf des Cuvier zu beschreiben! Die alten Annalen von China, Indien, Ägypten, und Mutmaßungen angewiesen, da bisher noch keine bestimmten Daten von den selbst Judäa sind voll von ihnen, wie anderwärts gezeigt wurde. In dieser Initiierten veröffentlicht worden sind. Periode erschienen auch die ersten Beutelsäugetiere [46] - insektenfressende, Die Analogie ist zwar nur eine schwache, doch kann immerhin geschlossen werden, fleischfressende und pflanzenfressende; und, wie Prof. Owen glaubt, ein daß ebenso, wie gezeigt ist, daß die frühen Säugetieren und Vor-Säugetiere in ihrer kräuterfressendes Hufsäugetier. Entwicklung aus einer Klasse in eine höhere anatomisch aufgehen, dasselbe von den Die Wissenschaft giebt das Erscheinen des Menschen nicht vor dem Schlusse Menschenrassen in ihren Fortpflanzungsprozessen gilt. Eine Parallele könnte der Tertiären Periode zu. [47] Warum? Weil der Mensch als jünger dargestellt sicherlich gefunden werden, zwischen den Monotremen, Didelphien (oder werden muß, denn die höheren Säugetiere. Aber die esoterische Philosophie Marsupalien) und den Placentaltieren, welche ihrerseits in drei Ordnungen geteilt lehrt uns das Gegenteil. Und da die Wissenschaft ganz unfähig ist, zu irgend sind, [48] sowie die Erste, Zweite und Dritte Wurzelrasse der Menschen. [49] Aber etwas derartigem wie zu einem annähernden Abschlusse über das Alter des dies würde mehr Raum erfordern, als jetzt dem Gegenstande zugeteilt werden kann. Menschen oder auch nur über die geologischen Perioden zu kommen, so ist die occulte Lehre eben deshalb logischer und vernünftiger, wenn sie auch nur als eine Hypothese angenommen wird. TERTIÄRZEIT. [50] „TERTIÄRZEIT“. Eocän, Miocän, Pliocän. Die Dritte Rasse ist jetzt nahezu vollständig verschwunden, hinweggefegt von den Bis jetzt ist noch nicht zugestanden worden, daß ein Mensch während dieser schrecklichen geologischen Umwälzungen der Sekundärzeit, welche nur ein paar Periode gelebt habe. Mischrassen zurückließen. Herr E. Clodd sagt in der Knowledge: „Obwohl die placentalen Säugetiere und Die Vierte, welche Millionen Jahre früher, bevor [51] die erwähnte Umwälzung die Ordnung der Primaten, wozu der Mensch gerechnet wird, in der Tertiärzeit stattfand, entstanden war, ging während der Miocänperiode zu Grunde, [52] als die erscheinen, und das Klima - tropisch im Eocän, warm im Miocän, und Fünfte (unsere Ârische Rasse) bereits eine Million Jahre unabhängigen Daseins gemäßigt im Pliocän - seiner Anwesenheit günstig war, so werden doch die gehabt hatte. [53] Um wie viel älter sie seit dem Anfange ist - wer weiß das? Da die Beweise für sein Dasein in Europa vor dem Schlusse der Tertiärperiode . . . . „historische“ Periode mit den indischen Âriern begann, mit ihren Veden für ihre hier nicht allgemein angenommen.“ Massen, [54] und viel früher als den Esoterischen Berichten, so ist es nutzlos, hier irgend welche Parallelen aufzustellen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/753.htm (2 of 5)20.06.2005 17:30:00 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV Die Geologie hat jetzt die Perioden geteilt und den Menschen versetzt in die QUARTÄRZEIT. Paläolithischer Mensch, Neolithischer Mensch, Historische Periode. „QUARTÄRZEIT“. Wenn der quaternären Periode 1 500 000 Jahre zugeschrieben werden, dann gehört ihr nur Unsere Fünfte Rasse an. [41] Schöpfungsgeschichte, p. 382 (IX. Aufl.) [42] Die Namen sind so beibehalten, wie sie von der Wissenschaft gegeben sind, um die Parallelen klarer zu machen. Unsere Ausdrücke sind davon ganz verschieden. [43] Der Schüler möge sich daran erinnern, daß es sieben Grade von Devas oder „Vorfahren“ giebt, oder sieben Klassen, von den vollkommensten bis zu den weniger erhabenen. [44] Es kann gesagt werden, daß wir inkonsequent sind, indem wir in dieser Tabelle nicht einen Menschen des Primärzeitalters einführen. Der hier angenommene Parallelismus der Rassen und geologische Perioden ist, insofern der Ursprung der Ersten und Zweiten in Betracht kommt, rein versuchsweise, da keine unmittelbare Auskunft zu erlangen ist. Nachdem wir schon früher die Frage einer in der Steinkohlezeit möglichen Rase erörtert haben, ist es unnötig, die Debatte zu erneuern. [45] Während des Interims zwischen einer Runde und einer anderen bleibt die Kugel und alles auf ihr in statu quo. Man erinnere sich, daß die Vegetation in ihrer ätherischen Form in der sogenannten Primordialzeit begann, die Primärzeit durchlief, und sich in ihr verdichtete, und ihr volles körperliches Leben in der Sekundärzeit erreichte. [46] Die Geologen sagen uns, daß „in der Sekundärzeit die einzigen Säugetiere, welche [bis jetzt] in Europa entdeckt wurden, die fossilen Überreste eines kleinen Marsupials oder Beuteltieres sind.“ (Knowledge, 31. März 1882, p. 464.) sicherlich kann das Beuteltier oder Didelphis (das einzige überlebende Tier aus der Familie von jenen, welche auf der Erde waren, während der androgyne Mensch auf ihr anwesend war), nicht das einzige Tier sein, welches damals auf Erden vorhanden gewesen wäre? Seine Gegenwart spricht laut für jene von anderen (wenn auch unbekannten) Säugetieren, abgesehen von den Kloakentieren und Beuteltieren, und zeigt somit, daß die Benennung „Säugetieralter“, wenn die nur der Tertiärperiode gegeben wird, irreführend und fehlerhaft ist, da sie den Schluß gestattet, daß es in den mesozoischen Zeitaltern - der Sekundärzeit - keine Säugetiere, sondern bloß Reptilien, Vögel, Amphibien und Fische gab. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/753.htm (3 of 5)20.06.2005 17:30:00 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV [47] Jene, welche sich geneigt fühlen, über jene Lehre der esoterischen Ethnologie zu lächeln, welche das Dasein des Menschen in der Sekundärzeit annimmt, werden gut thun, die Thatsache zu beachten, daß einer der hervorragendsten Anthropologen der Jetztzeit, Herr de Quatrefages ernstlich in diesem Sinne argumentiert. Er schreibt: „Es liegt dann nichts Unmögliches in der Idee, daß er [der Mensch] . . . mit den ersten Repräsentanten des Typus, wozu er vermöge seiner Organisation gehört, auf der Erde erschienen sei“ (a. a. O., p. 153). Dieser Satz nähert sich sehr bedeutend unserer Grundbehauptung, daß der Mensch den anderen Säugetieren voranging. Professor Lefèvre gesteht, daß die „Arbeiten der Boucher de Parthes, Lartet, Christy, Bourgeois, Desnoyers, Broca, De Mortillet, Hamy, Gaudry, und von hundert anderen, alle Zweifel überwunden und die fortschreitende Entwicklung des menschlichen Organismus und der menschlichen Geschicklichkeit seit der miocänen Epoche des Tertiärzeitalters deutlich festgestellt haben (Philosophy Historical and Critical, T. II, p. 499, Kap. II, Über die organische Entwicklung „Library of Contemporary Science“). Warum verwirft er die Möglichkeit eines Menschen der Sekundärzeit? Einfach, weil er in die Maschen der Darwinschen Anthropologie verstrickt ist. „Der Ursprung des Menschen ist verknüpft mit jenem der höheren Säugetiere“; er erschien „nur mit dem letzten Typen seiner Klasse“! Das ist keine Beweisführung, sondern Dogmatismus. Die Theorie kann niemals die Thatsache ächten. Muß alles den bloßen Arbeitshypothesen der westlichen Occultisten Platz machen? Sicherlich nicht! [48] Diese Placentatiere der dritten Unterklasse werden, wie es scheint, eingeteilt in Villiplacentalia (Placenta zusammengesetzt aus vielen getrennten zerstreuten Zotten), in Zonoplacentalia (mit gürtelförmiger Placenta) und in Discoplacentalia (mit scheibenförmiger). Haeckel sieht in den Marsupalia didelphia eines von den genealogischen Bindegliedern zwischen dem Menschen und dem Moneron! [49] Diese Einbeziehung der Ersten Rasse in die Sekundärzeit ist notwendigerweise bloß eine vorläufige Arbeitshypothese - da die thatsächliche Chronologie der Ersten, Zweiten , und frühen Dritten Rasse von den Initiierten dicht verhüllt wird. Nach allem, was über den Gegenstand gesagt werden kann, kann die Erste Wurzelrasse vorsekundär gewesen sein, wie in der That gelehrt wird. [50] Die obigen Parallelen gelten nur dann, wenn Professor Croll´s frühere Berechnungen angenommen werden, nämlich 15 000 000 Jahre seit dem Anfange der Eocänzeit (siehe Charles Gould´s Mythivcal Monsters, p. 84), nicht jene in seinen Climate and Time, welche bloß zweiundeinhalb Millionen Jahre, oder höchstens drei Millionen Jahre Dauer für das Tertiärzeitalter zugestehen. Das würde jedoch die ganze Dauer des Verkrustungszeitalters der Welt nur 131 600 000 Jahre sein lassen, nach Professor Winchell, während nach der esoterischen Lehre die Schichtenbildung in dieser Runde annähernd von mehr als 320 000 000 Jahren begann. Doch widersprechen diese Berechnungen den unseren nicht sehr mit Bezug auf die Epochen der glacialen Perioden in der Tertiärzeit, welche in unseren esoterischen Büchern das „Zeitalter der Pygmäen“ genannt wird. Mit Bezug auf die 320 000 000 Jahre, welche der Sedimentation zugeschrieben werden, ist zu beachten, daß eine sogar noch längere Zeit während der Vorbereitung dieser Kugel für die Vierte Runde vor der Schichtenbildung vergangen ist. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/753.htm (4 of 5)20.06.2005 17:30:00 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV [51] Obwohl wir den Ausdruck „wahrhaft menschlich“ nur auf die Vierte Atlantische Wurzelrasse anwenden, so ist doch die Dritte Rasse in ihrem spätesten Teile nahezu menschlich, da sich während ihrer fünften Unterrasse die Menschheit geschlechtlich teilte und der erste Mensch geboren wurde nach dem gegenwärtigen normalen Vorgang. Dieser „erste Mensch“ entspricht in der Bibel dem Enos oder Henoch, dem Sohne des Seth (Genesis, IV). [52] Die Geologie verzeichnet die frühere Existenz eines universalen Ozeans, und Schichten eines überall gleichförmig vorhandenen marinen Sediments bestätigen das; aber das ist nicht einmal die Epoche, auf welche in der Allegorie des Vaivasvata Manu Bezug genommen wird. Der letzter ist ein Deva-Mensch (oder Manu), welcher in einer Arche (dem weiblichen Prinzip) die Keime der Menschheit rettet, und auch die sieben Rishis - welche hier als die Symbole der sieben menschlichen Prinzipien stehen - von welcher Allegorie wir anderwärts gesprochen haben. Die „Universale Flut“ ist der Wässerige Abgrund des Ursprünglichen Prinzips des Berosus. (Siehe Strophen II bis VIII, in Teil I.) Wieso, wenn 15 Millionen Jahre von Croll als seit der Eocänperiode verflossen zugegeben werden (was wir auf Grund der Autorität eines Geologen, des Herrn Ch. Gould feststellen), nur 60 Millionen von ihm „seit dem Anbeginne der cambrischen Periode in der Primordialzeit“ angenommen werden übersteigt das Begriffsvermögen. Die sekundären Schichten sind zweimal so dick als die tertiären, und die Geologie zeigt damit, daß das Sekundärzeitalter allein zweimal so lang war als das Tertiär. Sollen wir also nur 15 Millionen Jahre für beide, das Primär- und Primordialzeitalter annehmen? Kein Wunder, daß Darwin die Berechnung verwarf. [53] Siehe Esoteric Buddhism, pp. 53-55, vierte Aufl. [54] Wir hoffen, alle wissenschaftlichen Daten dafür anderwärts gegeben zu haben. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/753.htm (5 of 5)20.06.2005 17:30:00 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV Doch wird - wunderbarerweise - während der nichtkannibalischen paläolithische Mensch, welcher dem kannibalischen neolithischen Menschen sicherlich im Hunderttausende von Jahren vorangegangen ist, [55] als ein bemerkenswerter Künstler dargestellt wird, der neolithische Mensch beinahe als ein Wilder aufgefaßt, ungeachtet seiner Pfahlbauten. [56] Denn man sehe, was ein gelehrter Geologe, Herr Charles Gould, dem Leser in seinen Mythical Monsters erzählt: Die paläolithischen Menschen waren unbekannt mit der Töpferei und der Kunst des Webens, und hatten anscheinend keine Haustiere und kein System des Ackerbaus; aber die neolithischen Seenbewohner der Schweiz hatten Webstühle, Töpferwaren, Getreide, Schafe, Pferde u. s. w. Geräte aus Horn, Bein und Holz waren bei beiden Rassen allgemein in Gebrauch, aber jene der älteren sind häufig dadurch ausgezeichnet, daß sie mit großer Geschicklichkeit geschnitzt, und mit naturgetreuen Gravierungen verschiedener Tiere, die zu jener Zeit lebten, geschmückt sind; während es den Anschein hat, daß ein ausgesprochenes Fehlen irgend welcher ähnlicher künstlerischer Geschicklichkeit [57] auf Seite des neolithischen Menschen stattgefunden hat. [58] Geben wir Gründe dafür. (1.) Der älteste fossile Mensch, die ursprünglichen Höhlenmenschen der alten paläolithischen Periode und der präglacialen Periode (einerlei von welcher Länge und wie weit zurück), ist immer dieselbe Gattung Mensch, und es giebt keine fossilen Überreste, welche für ihn das beweisen, was das Hipparion und Anchitherium für die Gattung Pferd bewiesen haben nämlich eine allmähliche fortschreitende Spezialisation aus einem einfachen Ahnentypus zu komplicierteren existierenden Formen. [59] (2.) Was die sogenannten paläolithischen Beile betrifft: Wenn sie Seite an Seite mit den rohesten Formen der Steinbeile gestellt werden, wie sie thatsächlich von den australischen und anderen Wilden gebraucht werden, so ist es schwierig, irgend einen Unterschied zu entdecken. [60] Das läuft auf den Beweis hinaus, daß es zu allen Zeiten Wilde gegeben hat; und die Folgerung wäre die, daß es in jenen Tagen ebensowohl auch zivilisierte Menschen gegeben haben könnte, kultivierte Nationen, welche mit jenen rohen Wilden gleichzeitig waren. Wir sehen etwas derartiges in Ägypten vor 7000 Jahren. (3.) Eine Schwierigkeit, welche die unmittelbare Folge der beiden vorhergehenden ist: Wenn der Mensch nicht älter ist, wie die paläolithische http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/755.htm (1 of 3)20.06.2005 17:30:01 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV Periode, so konnte er unmöglich die thatsächliche Zeit haben, welche notwendig ist für seine Umwandlung aus dem „fehlenden Gliede“ zu dem, was er sogar während jener entfernten geologischen Zeit bekanntermaßen war, d. i. sogar zu einem schöneren Exemplare der Menschheit, als es viele der jetzt existierenden Rassen sind. Das obige eignet sich naturgemäß zu folgendem Syllogismus: (1) Der ursprüngliche Mensch (wie er der Wissenschaft bekannt ist) war in einigen Beziehungen sogar ein schöneres Exemplar seiner Gattung als er jetzt ist. (2) Der früheste bekannte Affe, der Lemur, war weniger anthropoid als die modernen pithekoiden Arten. (3.) Schluß: Selbst wenn ein fehlendes Glied gefunden würde, würde die Wage des Beweises mehr zu Gunsten davon ausschlagen, daß der Affe ein entarteter Mensch ist, welcher durch irgendwelche zufällige Umstände stumm wurde, [61] als zu Gunsten der Abstammung des Menschen von einem pithekoiden Ahnen. Die Theorie ist zweischneidig. [55] Es wird von der Geologie zugestanden, daß es „außer Zweifel ist, daß eine beträchtliche Zeitperiode nach dem Abtreten des paläolothischen Menschen und vor der Ankunft seines neolithischen Nachfolgers dazwischen gekommen sein muß.“ (Siehe James Geike´s Prehistoric Europe, und Ch. Gould´s Mythical Monsters, p. 89.) [56] Welche einigermaßen den Pfahldörfern des nördlichen Borneo ähneln. [57] „Der geschickte Bildschnitzer der heutigen Zeit würde wahrscheinlich nicht viel besseren Erfolg haben, wenn sein Stichel ein Feuersteinsplitter, und Stein und Knochen die Materialien wären, welche zu gravieren sind!“ (Prof. Boyd Dawkin´s Cave-Hunting, p. 344.) Es ist unnötig, nach einem solchen Zugeständnis, ferner auf die Sätze von Huxley, Schmidt, Laing und anderen Nachdruck zu legen, die dahin gehen, daß der paläolithische Mensch nicht so aufgefaßt werden kann, daß er uns irgendwie zu einer pithekoiden Menschenrasse zurückführe; auf diese Art zerstören sie die Phantasien vieler oberflächlicher Evolutionisten. Der Überrest von künstlerischem Wert, welcher http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/755.htm (2 of 3)20.06.2005 17:30:01 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV hier bei den Menschen des Zeitalters der bearbeiteten Steine wiedererscheint, läßt sich auf ihre atlantischen Vorfahren zurückführen. Der neolithische Mensch war ein Vorläufer der großen ârischen Invasion, und wanderte aus einer ganz anderen Himmelsgegend ein - aus Asien, und in einem gewissen Maße aus Nordafrika. Die Stämme, welche letzteres gegen Nordwesten bevölkerten, waren sicherlich von atlantischem Ursprung - sie datierten um Hunderttausende von Jahren vor die neolithische Periode in Europa zurück aber sie waren so sehr von dem Typus der Vorväter abgewichen, daß sie kein demselben eigentümliches ausgesprochenes Merkmal aufwiesen. Was den Gegensatz zwischen neolithischen und paläolithischen Menschen anbetrifft, so ist es eine bemerkenswerte Thatsache, daß, wie Carl Vogt ausführt, der erstere ein Kannibale war, während es der viel frühere Mensch des Mammuthzeitalters nicht war. Die menschlichen Sitten und Gebräuche scheinen sich also mit der Zeit nicht zu verbessern? In diesem Beispiele auf jeden Fall nicht. [58] a. a. O., p. 97. [59] Modern Science and Modern Thought, p. 181. [60] Ebenda, p. 112. [61] Nach den von der modernen Wissenschaft, Psysiologie und natürlicher Zuchtwahl gelieferten Daten, und ohne zu irgend welcher wunderbaren Schöpfung Zuflucht zu nehmen, könnten zwei menschliche Negerexemplare von niederster Intelligenz - sagen wir stumm geborene Idioten - durch Kreuzung eine stumme Pastrana-Art hervorbringen, welche den Anfang einer neuen geänderten Rasse bilden und so im Verlaufe der geologischen Zeit den regelrechten anthropoiden Affen hervorbringen würde. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/755.htm (3 of 3)20.06.2005 17:30:01 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV Wenn andererseits das Dasein der Atlantis angenommen, und der Satz geglaubt würde, daß in der Eocänzeit - selbst in ihrem allerersten Teile, der große Cyklus der Menschen der vierten Rasse der Atlantier, bereits seinen höchsten Punkt erreicht hatte, [62] dann könnten einige der gegenwärtigen Schwierigkeiten der Wissenschaft leicht zum Verschwinden gebracht werden. Die rohe Bearbeitung der paläolithischen Geräte beweist nichts gegen die Idee, daß Seite an Seite mit ihren Verfertigern hochcivilisierte Nationen lebten. Es wird uns gesagt: Nur ein sehr kleiner Teil der Erdoberfläche ist durchforscht worden, und ein sehr kleiner Teil von diesem besteht aus alten Landoberflächen oder Süßwasserbildungen, wo wir allein mit Spuren der höheren Formen des tierischen Lebens zusammenzutreffen erwarten können. Und selbst diese sind so unvollkommen erforscht worden, daß dort, wo wir jetzt auf Tausende und Zehntausende von menschlichen Überresten stoßen, die fast unter unseren Füßen liegen, erst seit den letzten dreißig Jahren ihre Existenz auch nur vermutet worden ist. [63] Es ist auch sehr bedeutsam, daß zugleich mit den rohen Beilen des niedersten Wilden die Forscher auf Exemplare von derart künstlerisch wertvoller Bearbeitung stoßen, wie kaum bei einem modernen Bauern, der irgend einem europäischen Lande angehört, gefunden oder erwartet werden könnten - außer in Ausnahmefällen. Das „Bildnis“ der „Renntierweide“ aus der Höhle bei Tayngen in der Schweiz, und jenes des laufenden Mannes mit zwei unmittelbar neben ihm gezeichneten Pferdeköpfen - ein Werk aus der Renntierperiode, d. i. mindestens vor 50 000 Jahren - sind nach dem Ausspruche Herrn Laings nicht nur außerordentlich gut ausgeführt, sondern das erstere, die „Renntierweide“, wird beschrieben als ein Bild, welches „jedem modernen Tiermaler zur Ehre gereichen würde“ - ein durchaus nicht übertriebenes Lob, wie jedermann sehen kann, wenn er einen Blick auf die unten nach Herrn Gould´s Werk gegebene Skizze wirft. Nachdem wir nun unsere größten europäischen Maler Seite an Seite mit den modernen Eskimos haben, welche ebenso, wie ihre paläolithischen Vorfahren aus der Renntierperiode, das rohe und wilde Menschengeschlecht, die Neigung haben, beständig mit ihren Messerspitzen Umrisse von Tieren, Jagdszenen u. s. w. zu zeichnen, warum konnte nicht dasselbe sich in jene Tagen ereignet haben? Verglichen mit den Beispielen ägyptischen Zeichnens und Skizzierens vor 7000 Jahren - sind die „frühesten Bildnisse“ von Menschen, Pferdeköpfen und Renntieren, die vor 50 000 Jahren gemacht wurden, sicherlich http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/757.htm (1 of 3)20.06.2005 17:30:01 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV überlegen. Nichtsdestoweniger weiß man von den Ägyptern jener Periode, daß sie eine hochzivilisierte Nation waren, während die paläolithischen Menschen Wilde von niedrigerem Typus genannt werden. Dies ist anscheinend eine geringe Sache, aber sie ist außerordentlich bedeutsam, da sie zeigt, wie jede neue geologische Entdeckung den landläufigen Theorien angepaßt wird, anstatt die Theorien so einzurichten, daß sie die Entdeckung in sich schließen. Jawohl; Herr Huxley ist im Recht, wenn er sagt: „Die Zeit wird es zeigen.“ Sie wird es, und sie muß den Occultismus rechtfertigen. Unterdessen werden die unnachgiebigsten Materialisten durch die Notwendigkeit zu höchst occult klingenden Zugeständnissen getrieben. Seltsamerweise kommen gerade die materialistischsten - jene von der deutschen Schule - mit Bezug auf die physische Entwicklung den Lehren der Occultisten am nächsten. So glaubt Professor Baumgärtner: Die Keime für die höheren Tiere konnten nur die Eier der niederen Tiere sein; . . . abgesehen von dem Entwicklungsfortschritte der Pflanzen und Tierwelt, geschah in jener Periode die Bildung von neuen ursprünglichen Keimen [welche die Grundlage von neuen Metamorphosen u. s. w. bildete] . . . die ersten Menschen, welche aus den Keimen der unter ihnen stehenden Tiere hervorgingen, lebten zuerst in einem Larvenzustand. Ganz so; in einem Larvenzustand, das sagen wir auch, nur nicht aus einem „tierischen“ Keime; und jene Larve war die seelenlose Astralform der praephysischen Rasse. Und wir glauben, so wie es der deutsche Professor thut, jetzt mit verschiedenen andern Männern der Wissenschaft in Europa, daß die Menschenrassen - nicht von einem einzigen Paar abgestammt sind, sondern sofort in zahlreichen Rassen auftraten. [64] Wenn wir daher Kraft und Stoff lesen und finden, daß jener Kaiser der Materialisten Büchner nach Manu und Hermes wiederholt: Unvermerkt geht die Pflanze in das Tier, das Tier in den Menschen über [65] - so brauchen wir nur hinzuzufügen „und der Mensch in einen Geist,“ um den kabbalistischen Satz vollständig zu machen. Dies um so mehr, nachdem wir das folgende Zugeständnis lesen: http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/757.htm (2 of 3)20.06.2005 17:30:01 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV . . . auf dem Wege der freiwilligen Zeugung . . . konnte sich fortschreitend mit Hilfe natürlicher Vorgänge und endloser Zeiträume jene ganze reiche und unendlich mannigfach gegliederte organische Welt entwickeln, von der wir und heute umgeben finden. [66] [62] Esoteric Buddhism, p. 64. [63] Modern Science and Modern Thought, p. 98. [64] Anfänge zu einer Physiologischen Schöpfungsgeschichte der Pflanzenund Tierwelt, 1885. (Aus dem Englischen rückübersetzt. Der Übers.) [65] a. a. O., p. 215 (17. Aufl.). [66] Ebenda, p. 214. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/757.htm (3 of 3)20.06.2005 17:30:01 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV Indessen ist das Obige ein Exemplar einer von einem paläolithischen „Wilden“ angefertigten Gravierung: Paläolithisch bedeutet den Menschen der „älteren Steinzeit“, von dem man annimmt, daß er ebenso wild und tierisch war, wie die Tiere, mit denen er lebte. Lassen wir uns den modernen Südseeinsulaner bei Seite oder auch jene asiatische Rasse - wir bestreiten, daß irgend ein erwachsener Schulknabe, oder selbst ein europäischer Jüngling, der niemals zeichnen gelernt hat, eine solche Gravierung oder auch nur eine solche Bleistiftskizze ebenso gut ausführen kann. Hier haben wir die wahre künstlerische Verkürzung, und richtige Lichter und Schatten ohne irgend welche ebene Vorlage vor dem Künstler, welcher unmittelbar nach der Natur kopierte, und somit eine Kenntnis von Anatomie und Proportion zeigte. Der Künstler, welcher dieses Renntier gravierte, wie wir zu glauben aufgefordert sind, den ursprünglichen ,halbtierischen’ Wilden an (gleichzeitig mit dem Mammuth und dem wollhaarigen Nashorn, die einige übereifrige Evolutionisten uns einstmals als ausgesprochene Annäherung an den Typus ihres hypothetischen „pithekoiden Menschen“ auszumalen suchten! Dieses gravierte Geweih beweist ebenso beredt, wie irgend eine Thatsache es thun kann, daß die Entwicklung der Rassen immer in einer Reihe von Hebungen und Senkungen vor sich gegangen ist, daß der Mensch vielleicht ebenso alt ist, als die verkrustete Erde, und - wenn wir seinen göttlichen Vorfahren einen „Menschen“ nennen können - noch viel älter. Auch de Mortillet selbst scheint ein unbestimmtes Mißtrauen in die Schlußfolgerungen der modernen Archäologen zu fühlen, wenn er schreibt: Die prähistorische Wissenschaft ist eine neue Wissenschaft, die weit, sehr weit davon entfernt ist, ihr letztes Wort gesprochen zu haben. [70] Wie Lyell, eine der höchsten Autoritäten über den Gegenstand, und der „Vater“ der Geologie, sagt: Die Erwartung, immer einen um so niedrigeren Typus des menschlichen Schädels anzutreffen, je älter die Formation ist, in welcher dies stattfindet, beruht auf der Theorie von fortschreitenden Entwicklung, und mag sich als giltig erweisen; nichtsdestoweniger müssen wir uns daran erinnern, daß wir bis jetzt keinen ausgesprochenen geologischen Beweis dafür haben, daß das Auftreten der sogenannten niederen Rassen der Menschheit immer jenem der höheren Rassen in chronologischer Reihenfolge vorangegangen ist. [71] Auch ist ein solcher Beweis bis zum heutigen Tage nicht gefunden worden. Die Wissenschaft bietet somit die Haut eines Bären zum Kaufe aus, welcher bis jetzt noch von keinem sterblichen Auge gesehen wurde! Dieses Geständnis Lyell´s liest sich höchst bedeutungsvoll mit der unten folgenden Äusserung Professor Max Müllers, dessen Angriff auf die Darwinsche http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/761.htm (1 of 4)20.06.2005 17:30:02 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV Anthropologie vom Standpunkt der Sprache aus, nebenbei bemerkt, niemals befriedigend beantwortet worden ist: Was wissen wir von den wilden Stämmen, außer dem letzten Kapitel ihrer Geschichte? [Man vergleiche dies mit der esoterischen Anschauung über die Australier, Buschmännner, sowie auch über den paläolithischen europäischen Menschen, die atlantischen Schößlinge, welche einen Überrest einer verlorenen Kultur zurückbehielten, welche blühte, als die väterliche Wurzelkraft in ihrer Jugendkraft war]. Erlangen wir jemals einen Einblick in ihre früheren Verhältnisse? Können wir jemals erfahren, was schließlich überall die wichtigste und belehrendste Aufgabe des Lernens ist - wie sie dazu gekommen sind, das zu sein, was sie sind? . . . Ihre Sprache beweist in der That, daß diese sogenannten Heiden, mit ihren verwickelten mythologischen Systemen, mit ihren künstlichen Gewohnheiten, ihren unverständlichen Launen und Grausamkeiten nicht die Geschöpfe von heute oder gestern sind. Wenn wir nicht eine besondere Schöpfung für die Wilden zulassen, so müssen sie ebenso alt sein wie die Inder, die Griechen und Römer [viel älter] . . . Sie mögen durch ebenso viele Wechselfälle hindurchgegangen sein, und was wir als ursprünglich betrachten, mag nach alledem, was wir wissen, ein Zurückversinken in die Wildheit oder eine Verderbnis von etwas, das in früheren Stadien vernünftiger und verständiger war, sein. [72] Professor George Rawlinson, M. A., bemerkt: „Der ursprüngliche Wilde“ ist ein gewöhnlicher Ausdruck in der modernen Litteratur, aber es giebt keinen Beweis dafür, daß der ursprüngliche Wilde jemals existierte. Vielmehr zielen alle Beweise nach der entgegengesetzten Richtung. [73] In seinem Ursprung der Nationen fügt er mit Recht hinzu: Die mythischen Überlieferungen nahezu alle Nationen setzen an den Anfang der menschlichen Geschichte eine Zeit des Glückes und der Vollkommenheit, ein „goldenes Zeitalter“, welches keine Züge von Wildheit oder Barbarei, aber viele von Gesittung und Verfeinerung trägt. [74] Wie begegnet der moderne Evolutionist diesem übereinstimmenden Zeugnisse? Wir wiederholen die in Isis entschleiert gestellt Frage: Beweist die Auffindung der Überreste in der Höhle von Devon, daß es damals http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/761.htm (2 of 4)20.06.2005 17:30:02 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV keine gleichzeitigen Rassen gab, die hochcivilisiert waren? Wenn die gegenwärtige Bevölkerung der Erde verschwunden sein, und irgend eine der „kommenden Rassen“ der fernen Zukunft angehörender Archäologe die Hausgeräte eines unserer Indianer- oder Andamaneninsulanerstämme ausgraben wird, wird er dann zu dem Schlusse berechtigt sein, daß die Menschheit im neunzehnten Jahrhundert „soeben aus der Steinzeit heraustrat?“ Ein anderer seltsamer Widerspruch in den wissenschaftlichen Theorieen ist der, daß sich der neolithische Mensch als viel mehr vom ursprünglichen Wilden an sich habend erweist, denn der paläolithische. Entweder muß Lubbock´s Vorgeschichtlicher Mensch unrichtig sein, oder Evan´s Alte Steingeräte - oder beide. Denn folgendes lernen wir aus diesen und anderen Werken: (1) Wenn wir vom neolithischen zum paläolithischen Menschen übergehen, so werden die Steingeräte rohe schwerfällige Notbehelfe, anstatt der zierlich gestalteten und polierten Instrumente. Töpferei und andere nützliche Künste verschwinden, sowie wir die Stufenleiter hinabsteigen. Und doch konnte der letztere ein solches Renntier gravieren! (2) Der paläolithische Mensch lebte in Höhlen, welche er mit Hyänen und Löwen teilte, [75] wohingegen der neolithische Mensch in Pfahldörfern und Gebäuden wohnte. [70] Prehistoric Antiquity of Man, 1883. [71] Antiquity of Man, p. 25. [72] Indien, was kann es uns lehren? Eine Reihe von Vorlesungen, gehalten an der Universität Cambridge in 1882. Vorlesung III., p. 110, Ausg. 1892 (engl.). [73] Antiquity of Man Historically Considered. „Present Day Tracts,“ Bd. II, Essay IX, p. 25. [74] a. a. O., pp. 10, 11. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/761.htm (3 of 4)20.06.2005 17:30:02 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV [75] Der paläolithische Mensch muß zu seiner Zeit mit dreimal starker herkuloischer Kraft und mit magischer Unverletzlichkeit begabt gewesen sein, oder aber es war der Löwe so schwach wie ein Lamm zu jener Periode, denn beide teilen dieselbe Wohnstätte. Wir könnten ebenso wohl aufgefordert werden, zu glauben, daß jener Löwe oder jene Hyäne das Wild auf dem Geweih eingegraben haben, als daß uns gesagt wird, daß dieses Kunstwerk von einem Wilden von solcher Art gemacht worden ist. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/761.htm (4 of 4)20.06.2005 17:30:02 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV Jeder, der den geologischen Entdeckungen unserer Zeit auch nur oberflächlich gefolgt ist, weiß, daß eine allmähliche Verbesserung in der Art und Weise der Bearbeitung zu finden ist, von dem unbeholfenen Behauen und rohen Spalten der frühen paläolithischen Beile bis zu den verhältnismäßig zierlichen Steinkelten jenes Teiles der neolithischen Periode, welcher dem Gebrauche der Metalle unmittelbar voranging. Aber dies ist in Europa, von welchem sich nur ein paar Teile kaum aus den Wassern erhoben zur Zeit der höchsten atlantischen Civilisation. Es gab damals, ebenso wie jetzt, rohe Wilde und hochcivilisierte Menschen. Wenn in 50,000 Jahren zwergartigen Buschmänner aus irgend einer afrikanischen Höhle zusammen mit viel älteren zwergartigen Elephanten ausgegraben werden, wie solche in den Höhlenablagerungen auf Malta von Milne Edwards gefunden wurden, wird dies dann ein Grund sein, zu behaupten, daß in unserem Zeitalter alle Menschen und alle Elephanten zwergartig waren? Oder wenn die Waffen des Veddhas von Ceylon gefunden werden, werden dann unsere Nachkommen berechtigt sein, uns alle für paläolithische Wilde zu erklären? Alle die Gegenstände, welche die Geologen jetzt in Europa ausgraben, können sicherlich nicht früher datieren, als vom Schlusse des Eocänzeitalters an, nachdem die europäischen Länder vor jener Periode noch nicht einmal über dem Wasserspiegel waren. Auch kann das, was wir gesagt haben, nicht im mindesten von Theoretikern entkräftet werden, die uns sagen, daß diese wunderlichen Skizzen von Tieren und Menschen seitens des paläolithischen Menschen erst gegen den Schluß der Renntierperiode ausgeführt wurden, denn diese Erklärung würde in der That sehr hinkend sein angesichts der Unkenntnis der Geologen auch nur betreffs der annähernden Dauer von Perioden. Die esoterische Lehre lehrt ausdrücklich das Dogma vom Steigen und Fallen der Civilisation; und nun lernen wir folgendes: Es ist eine merkwürdige Thatsache, daß der Kannibalismus häufiger zu werden schein, sowie der Mensch in der Civilisation fortschritt, und daß seine Spuren in neolithischen Zeiten häufig sind, während sie im Zeitalter des Mammuth und des Renntieres sehr selten werden oder gänzlich verschwinden. . . . [76] - ein anderer Beweis für das cyklische Gesetz und die Wahrheit unserer Lehren. Die esoterische Geschichte lehrt, daß die Götzenbilder und ihre Verehrung mit der vierten Rasse ausstarben, bis die Überlebenden der Mischrassen der letzteren (Chinesen, afrikanische Neger, u. s. w.) die Verehrung allmählich wiederbrachten. Die Veden begünstigen die Götzen nicht; alle modernen indischen Schriften thun es. In den alten ägyptischen Gräbern, und in den von Dr. Schliemann ausgegrabenen vorhistorischen Städten finden sich Bilder von eulen- und http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/763.htm (1 of 3)20.06.2005 17:30:02 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV rinderköpfigen Göttinnen, und andere symbolisierte Figuren oder Götzen in Menge. Aber wenn wir in die neolithischen Zeiten aufsteigen, sind solche Götzen nicht länger mehr zu finden, oder wenn sie gefunden werden, ist dies so selten, daß die Archäologen über ihr Dasein noch im Streite sind. . . Die einzigen, von denen man mit einiger Sicherheit sagen könnte, daß sie Götzen gewesen seien, sind ein oder zwei von Herrn de Braye in einigen künstlichen Höhlen der neolithischen Periode entdeckte, . . . welche als weibliche Figuren in Lebensgröße gedacht zu sein scheinen. [77] Und diese können einfach Statuen gewesen sein. Immerhin ist alldies ein Beweis unter vielen für das cyklische Steigen und Fallen der Civilisation und Religion. Die Thatsache, daß keine Spuren von menschlichen Überresten oder Skeletten bis jetzt jenseits der posttertiären oder quaternären Zeit gefunden worden sind obwohl Abbè Bourgeois´ Feuersteine zur Warnung dienen können [78] - scheint auf die Wahrheit eines anderen esoterischen Satzes hinzudeuten, welcher folgendermaßen lautet: Suche die Überreste deiner Vorfahren an den hohen Orten. Die Thäler sind zu Bergen angewachsen und die Berge sind bis zum Meeresboden zerbröckelt. Anstatt daß die Menschheit der vierten Rasse, welche nach der letzten Umwälzung um zwei Drittel ihrer Bevölkerung abgenommen hatte, sich auf den neuen Kontinenten und Inseln niederließ, welche wiedererschienen - während ihre Vorgänger den Boden der neuen Ozeane bildeten - verließ sie das, was jetzt Europa und Teile von Asien und Afrika sind, gegen de Gipfel riesiger Berge, während die Meere, welche einige von den letzteren umgaben, seither „sich zurückgezogen“ und Platz für die Tafelländer von Centralasien gemacht haben. Das interessanteste Beispiel dieses fortschreitenden Weges bieten vielleicht die berühmte Kent´s-Höhle zu Torquay. In jenem seltsamen Versteck, das vom Wasser aus dem devonischen Kalk ausgehöhlt wurde, finden wir einen höchst merkwürdigen Bericht in den geologischen Erinnerungen der Erde für uns aufbewahrt. Unter den Kalksteinblöcken, welche am Boden der Höhle aufgehäuft waren, wurden eingebettet in eine Ablagerung schwarzer Erde zahlreiche Geräte der neolithischen Periode in wirklich ausgezeichneter Ausführung entdeckt, mit ein paar Bruchstücken von Töpferzeug - möglicherweise zurückführbar auf die Zeit der römischen Besiedelung. Hier ist keine Spur von einem paläolithischen Menschen vorhanden; keine Feuersteine oder Spuren der ausgestorbenen Tiere der Quartärzeit. Wenn wir jedoch noch tiefer durch die dicke stalagmitische Schicht unter der schwarzen Krume in die rote Erde eindringen, welche natürlich selbst einstens den Bodenbelag des Zufluchtortes bildete, nehmen die Dinge einen ganz andern Anblick an. Nicht ein einziges Gerät, das den Vergleich mit http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/763.htm (2 of 3)20.06.2005 17:30:02 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV den in der darüber liegenden Schicht gefundenen schön bearbeiteten Waffen aushalten könnte, ist zu sehen; nur eine Menge der rohen und schwerfälligen kleinen Beile (mit welchen, wie wir glauben sollten, die gewaltigen Riesen der Tierwelt von dem kleinen Menschen besiegt und getötet wurden?) und Schabwerkzeuge des paläolithischen Zeitalters durcheinandergeworfen mit den Knochen von Arten, die jetzt entweder erloschen oder ausgewandert sind, vertrieben durch den Wechsel des Klimas. Ihr seht, der Verfertiger dieser häßlichen kleinen Beile war es, der das Renntier am Bache auf dem Geweihe eingeschnitzt hat, wie oben gezeigt! In allen Fällen stoßen wir auf dieselbe Gewißheit, daß vom historischen zum neolithischen, und vom neolithischen zum paläolithischen Menschen die Dinge auf einer schiefen Ebene abwärts gehen, von den Anfängen der Civilisation zur elendsten Barbarei - in Europa wiederum. Wir werden auch dem „Mammuth-Zeitalter“ gegenübergestellt - der äußersten oder frühesten Abteilung des paläolithischen Zeitalters - in welchem die große Roheit der Geräte ihren Höhepunkt erreicht, und das tierische (?) Aussehen der damaligen Schädel, wie der aus dem Neanderthal, auf einen sehr niedrigen Typus der Menschheit hindeutet. Aber sie mögen einstmals auch auf etwas anderes hindeuten; auf eine von der unsern Menschheit (der fünften Rasse) ganz verschiedene Menschenrasse. [76] Modern Science and Modern Thought, p. 164. [77] Ebenda, p. 199. [78] Mehr als zwanzig Exemplare fossiler Affen sind allein an einem Orte in miocänen Schichten (zu Pikermi bei Athen) gefunden worden. Wenn der Mensch damals noch nicht war, so ist die Periode für seine Verwandlung zu kurz - man möge sie dehnen, wie man will. Und wenn er schon da war, und wenn kein Affe früher gefunden wird, was folgt daraus? http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/763.htm (3 of 3)20.06.2005 17:30:02 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV Wie von einem Anthropologen im Modernen Denken gesagt wird: Die Theorie des Peyrère, sei sie nun wissenschaftlich begründet oder nicht, kann jener gleichwertig gelten, welche den Menschen in zwei Arten einteilte. Broca, Virey, und eine Anzahl der französischen Anthropologen haben erkannt, daß die niedere Menschenrasse, welche die Australier-, Tasmanierund Negerrasse mit Ausschluß der Kaffern und der Nordafrikaner in sich begreift, besonders gestellt werden solle. Die Thatsache, daß bei dieser Art oder vielmehr Unterart die dritten unteren Backenzähne gewöhnlich größer sind, als die zweiten, und der Schuppenteil des Schläfenbeins mit dem Stirnbein gewöhnlich durch eine Naht verbunden sind, versetzt den Homo afer auf die Stufe, eine ebensogute unterschiedene Art zu sein, wie viele von den Arten der Finken. Ich will bei der gegenwärtigen Gelegenheit unterlassen, die Thatsachen der Bastardschaft zu erwähnen, über welche der verstorbene Professor Broca so erschöpfende Erklärungen gegeben hat. Die Geschichte dieser Rasse in den vergangenen Zeitaltern der Welt ist sonderbar. Sie hat niemals ein System der Baukunst oder eine Religion aus eigenem hervorgebracht. [79] Sie ist in der That sonderbar, wie wir im Falle der Tasmanier gezeigt haben. Wie immer dem auch sein möge, der fossile Mensch in Europa kann das hohe Alter des Menschen auf dieser Erde weder beweisen, noch widerlegen, und auch nicht das Alter seiner frühesten Civilisationen. Es ist Zeit, daß die Occultisten alle Versuche, sie zu verlachen, unbeachtet lassen, und das schwere Geschütz der Satire der Männer der Wissenschaft ebenso geringachten wie die Knallbüchsen der Profanen, da es bis jetzt unmöglich ist, sei es Beweis, sei es Widerlegung zu erhalten, während ihre Theorien die Probe auf jeden Fall besser bestehen können als die Hypothesen der Gelehrten. Was den Beweis für das hohe Alter betrifft, welches sie für den Menschen in Anspruch nehmen, so haben sie Darwin selbst und Lyell auf ihrer Seite. Der letztere gesteht, daß sie, die Naturforscher - bereits den Beweis erhalten haben für das Dasein des Menschen in einer so entfernten Periode, daß Zeit genug gewesen ist für viele hervorragende Säugetiere, die einstmals seine Zeitgenossen waren, auszusterben, und dies sogar vor der Zeit der frühesten historischen Berichte. [80] Dies ist eine Erklärung, abgegeben von einer der größten Autoritäten Englands in Bezug auf diese Frage. Die zwei folgenden Sätze sind ebenso bedeutsam, und mögen von Schülern des Occultismus wohl im Gedächtnis behalten werden, denn mit allen andern sagt er: http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/765.htm (1 of 3)20.06.2005 17:30:03 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV Trotz des langen Verlaufes vorhistorischer Zeiten, während welcher er (der Mensch) auf Erden geblüht haben muß, findet sich kein Beweis für irgend eine merkliche Änderung in seinem Körperbau. Wenn er daher jemals von irgend einem unvernünftigen tierischen Vorfahren sich abgezweigt hat, so müssen wir annehmen, daß er in einer viel entfernteren Epoche existiert hat, möglicherweise auf irgend welchen Kontinenten oder Inseln, die jetzt versunken sind unter den Ozean. Somit werden verschwundene Kontinente offiziell vermutet. Daß Welten und auch Rassen periodisch abwechselnd durch Feuer (Vulkane und Erdbeben) und Wasser vernichtet, und periodisch wieder erneuert werden, ist eine Lehre, so alt wie der Mensch. Manu, Hermes, die Chaldäer, das ganze Altertum glaubten daran. Zweimal bereits hat sich die Oberfläche der Kugel durch Feuer, und zweimal durch Wasser verändert, seitdem der Mensch auf ihr erschienen ist. Wie das Land Ruhe und Erneuerung braucht, neue Kräfte, und eine Veränderung für seinen Boden, ebenso das Wasser. Daraus entsteht eine periodische Neuverteilung von Land und Wasser, Wechsel der Klimate, u. s. w., alles verursacht durch geologische Umwälzung, und endigend in einer schließlichen Veränderung in der Erdachse. Die Astronomen mögen die Idee von einer periodischen Veränderung in dem Verhalten der Erdachse geringschätzend beobachten und über das im Buche Enoch gegebene Zwiegespräche zwischen Noah und seinem „Großvater“ Enoch lächeln; die Allegorie ist nichtsdestoweniger eine geologische und astronomische Thatsache. Es giebt eine säkulare Änderung in der Neigung der Erdachse, und ihre bestimmte Zeit ist in einem der großen geheimen Cyklen aufgezeichnet. Wie in vielen andern Fragen bewegt sich die Wissenschaft allmählich nach der Richtung unserer Denkweise hin. Dr. Henry Woodward, F. R. S., F. G. S., schreibt in der Polpular Science Review: Wenn es notwendig sein sollte, außerweltliche Ursachen zur Erklärung der großen Zunahme des Eises in dieser Glacialperiode anzurufen, so würde ich die von Dr. Robert Hooke im Jahre 1868, seither von Sir Richard Phillips und anderen, und zuletzt von Herrn Thomas Belt, C. E., F. G. S. aufgestellte Theorie vorziehen; nämlich eine geringe Zunahme der gegenwärtigen Schiefe der Ekliptik, ein Vorschlag, der in vollkommener Übereinstimmung mit anderen bekannten astronomischen Thatsachen steht und dessen Einführung keine Störung der Harmonie, welche für unsern zu kosmischen Zustand als einer Einheit mit dem großen Sonnensystem wesentlich ist, in sich schließt. [81] http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/765.htm (2 of 3)20.06.2005 17:30:03 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV [79] Dr. C. Carter Blake, Art. „Der Ursprung des Menschen“ (engl.). [80] Antiquity of Man, p. 530. [81] Neue Folge, I. 115, Art. „Zeugnisse der Eiszeit.“ http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/765.htm (3 of 3)20.06.2005 17:30:03 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV Das folgende, angeführt aus einem Vortrage von W. Pengelly, F. R. S., F. G. S., gehalten im März 1855 über den „Ehemaligen See von Bovey Tracey“, zeigt das Zögern, angesichts eines jeden Beweises zu Gunsten der Atlantis, die Thatsache anzunehmen. Immergrüne Feigen, Lorbeern, Palmen, und Farne mit riesigen Wurzelstücken haben ihre jetzigen Verwandten in einem subtropischen Klima, wie ein solches, daran kann nicht gezweifelt werden, in Devonshire in miocänen Zeiten vorherrschte, und sind daher geeignet, Vorsicht anzuempfehlen, wenn das gegenwärtige Klima irgend eines Landstriches als normal betrachtet wird. Wenn ferner miocäne Pflanzen auf der Insel Disko an der Westküste von Grönland, die zwischen 69° 20´ und 70° 30` n. Br. liegt, gefunden werden; wenn wir erfahren, daß unter ihnen zwei Arten waren, welche auch zu Bovey gefunden werden (Sequoia Souttsiae, Quercus Lyelli); wenn wir, um Professor Heer zu zitieren, finden, daß „das ,herrliche Immergrün’ (Magnolia Inglefieldi), , seine Früchte im hohen Norden am 70. Parallelkreis zur Reife brachte’“ (Phil. Trans., CLIX. 457, 1869); wenn sich auch eine derartige Anzahl, Verschiedenheit und Üppigkeit der grönländischen Miocänpflanzen zeigt, daß, wenn das Land so weit gereicht hätte, einige von ihnen aller Wahrscheinlichkeit nach auch am Pole selbst geblüht hätten, so wird das Problem der Klimaschwankungen in hervorragendem Maße vor Augen gerückt, aber nur um aufgegeben zu werden, anscheinend mit dem Gefühl, daß die Zeit für seine Lösung noch nicht gekommen ist. Es scheint allseitig zugegeben zu werden, daß die Miocänpflanzen von Europa ihre nächsten und am zahlreichsten existierenden Analoga in Nordamerika haben, und daraus entsteht die Frage: Wie wurde die Wanderung von einem Gebiete nach dem andern bewerkstelligt? War da, wie einige geglaubt haben, eine Atlantis? - ein Kontinent, oder ein Archipel von großen Inseln, der das Gebiet des nördlichen atlantischen Ozeans einnahm. Es liegt vielleicht nichts Unwissenschaftliches in dieser Hypothese, denn nachdem, wie die Geologen sagen, „die Alpen 4000 und an einigen Stellen sogar mehr als 10 000 Fuß ihrer gegenwärtigen Höhe seit dem Anfange der Eocänzeit erreicht haben“ (Lyell´s Principles, 2. Aufl., p. 256, 1872), könnte eine postmiocäne (?) Senkung die hypothetische Atlantis in beinahe grundlose Tiefen versenkt haben. Aber eine Atlantis ist augenscheinlich unnötig und ungerechtfertigt. Nach Professor Oliver: „Eine enge und sehr seltsame Analogie besteht zwischen der Flora des tertiären Mitteleuropas und den http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/767.htm (1 of 3)20.06.2005 17:30:03 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV rezenten Floren der amerikanischen Staaten und des Gebietes von Japan; eine Analogie, die viel enger und eingehender ist, als die, welche zwischen der tertiären und der rezenten Flora von Europa nachgewiesen werden kann. Wir finden das tertiäre Element der Alten Welt gegen ihren äußersten östlichen Rand verstärkt, wenn nicht an numerischer Überlegenheit der Gattungen, so doch an Zügen, welche speciell der fossilen Flora Charakter verleihen . . . . Dieses Hinzutreten geschieht ziemlich allmählich und ist nicht bloß auf den japanischen Inseln plötzlich übernommen. Obwohl es dort ein Maximum erreicht, können wir es doch verfolgen vom mittelländischen Meere, über die Levante, den Kaukasus und Persien . . . dann den Himâlaya entlang und durch China . . . Wir erfahren auch, daß während der Tertiärperiode Gegenstücke der mitteleuropäischen miocänen Gattungen bestimmt im nordwestlichen Amerika wuchsen . . . . Wir bemerken ferner, daß die gegenwärtige atlantische Inselflora keinen zwingenden Beweis für eine frühere unmittelbare Verbindung mit dem Hauptlande der neuen Welt liefert . . . Die Erwägung dieser Thatsachen führt mich zu der Ansicht, daß das Zeugnis der Botanik nicht zu Gunsten der Hypothesis einer Atlantis spricht. Anderseits begünstigt es nachdrücklich die Ansicht, daß zu irgend einer Periode der Tertiärepoche das nördlichste Asien mit dem nordwestlichen Amerika vereinigt war, vielleicht durch die Linie, auf der sich jetzt die aleutische Inselkette erstreckt.“ (Nat. Hist. Rev. II. 164, 1862, Art. „Die Atlantis-Hypothese nach ihrer botanischen Seite.“) Siehe jedoch über diese Punkte die „wissenschaftlichen und geologischen Beweise für die Existenz verschiedener versunkener Kontinente“. Aber nichts außer einem pithekoiden Menschen wird jemals die unglücklichen Sucher nach dem dreimal hypothetischen „fehlenden Glied“ befriedigen. Wenn jedoch unter dem weiten Boden des atlantischen Ozeans vom Pic von Teneriffa bis Gibraltar, an dem Platze der versunkenen Atlantis, alle submarinen Schichten meilentief aufgerissen würden, so würde kein solcher Schädel gefunden werden, der die Darwinisten befriedigen würde. Wie Dr. C. R. Bree bemerkt, sind zwar die fehlenden Glieder zwischen Menschen und Affen in verschiedenen Sandbänken und Formationen ober den tertiären Schichten nicht entdeckt worden, könnten aber noch, wenn diese Formen mit den jetzt vom Meere bedeckten Kontinenten untergegangen sind, gefunden werden - in jenen Schichten gleichzeitiger geologischer Ablagerungen, welche nicht auf den Meeresgrund hinabgesunken sind. [82] Aber leider fehlen sie ebenso in den letzteren wie in den ersteren. Wenn sich nicht die Vorurteile vampirgleich an das Gemüt des Menschen heften würden, so http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/767.htm (2 of 3)20.06.2005 17:30:03 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV würde der Verfasser von The Antiquity of Man einen Schlüssel zu den Schwierigkeiten in eben diesem seinen Werke gefunden haben, wenn er zehn Seiten zurückgegangen wäre (auf p. 530) und sein eigenes Citat aus Professors G. Rolleston´s Werk durchgelesen hätte. Dieser Physiologe, sagt er, bemerkt, daß wir, nachdem eine beträchtliche Bildsamkeit in der menschlichen Gestalt nicht nur in der Jugend und während des Wachstums, sondern selbst beim Erwachsenen vorhanden ist, es nicht immer als erwiesen annehmen sollten, wie es einige Vertreter der Entwicklungstheorie zu thun scheinen, daß jeder Fortschritt an physischer Kraft von einer Verbesserung im Körperbau abhängt, denn warum könnten nicht die Seele, oder die höheren intellektuellen und moralischen Fähigkeiten die erste an Stelle der zweiten Rolle in einem progressiven System spielen? Diese Hypothese ist aufgestellt im Bezug auf eine Entwicklung, die nicht gänzlich abhängt von „natürlicher Zuchtwahl“; aber sie paßt ebensogut auf den vorliegenden Fall. Denn auch wir behaupten, daß es die „Seele“ ist, oder der Innere Mensch, welcher zuerst auf die Erde herabsteigt, der psychische Astralkörper, das Modell, nach welchem der physische Mensch allmählich gebildet wird - sein Geist, seine intellektuellen und moralischen Fähigkeiten erwachen später, sowie jener physische Körperbau wächst und sich entwickelt. „So verringerten die unkörperlichen Geister ihre ungeheuren Gestalten zu kleineren Formen“ und wurden die Menschen der dritten und vierten Rasse. Noch später, Zeitalter danach, erschienen die Menschen unserer fünften Rasse, die gegenwärtig auf ungefähr die Hälfte jener Größe verkleinert ist, welche wir die noch riesige Gestalt unserer ursprünglichen Vorfahren nennen würden. Der Mensch ist sicherlich keine besondere Schöpfung. Er ist das Ergebnis des allmählichen Vervollkommnungswerkes der Natur, sowie jede andere lebendige Einheit auf dieser Erde. Aber dies trifft nur zu in Bezug auf die menschliche Hülle. Das, was im Menschen lebt und denkt und jene Gestalt überlebt, das Meisterstück der Entwicklung - ist der „Ewige Pilgrim“, die proteusartige Differentiation des einen Absoluten „Unerkennbaren“ in Raum und Zeit. [82] Irrtümer des Darwinismus (engl.). http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/767.htm (3 of 3)20.06.2005 17:30:03 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV In seinem Alter des Menschen [83] zitiert Sir Charles Lyell - vielleicht in etwas spöttischem Sinne - was Hallam in seiner Einführung in die Litteratur von Europa sagt: Wenn der Mensch nach dem Ebenbilde Gottes gemacht wurde, so wurde er auch nach dem Ebenbilde eines Affen gemacht. Das Körpergerüst von ihm, der die Sterne gewogen und den Blitz zu seinem Sklaven gemacht hat, nähert sich jenem eines sprachlosen Tieres, das in den Wäldern von Sumatra wandert. Da er so auf dem Grenzgebiete zwischen tierischer und englischer Natur steht, was Wunder, daß er an beiden Teil haben solle! [84] Ein Occultist würde das anders ausgedrückt haben. Er würde sagen, daß der Mensch in der That nach dem Ebenbilde eines Typus gemacht wurde, welches von seinen Vorfahren, der schöpferischen Engelskraft oder Dhyân Chohan projiziiert wurde, indes der Wanderer des Waldes von Sumatra nach dem Ebenbilde des Menschen gemacht wurde, da der Körperbau des Affen, wir sagen es wiederum, das Wiederaufleben, die Wiederbelebung durch abnorme Mittel der thatsächlichen Form des Menschen der Dritten Runde sowie ebenso später der Vierten Runde ist. Nichts geht in der Natur verloren, nicht ein Atom: dies ist zum mindesten auf Grund wissenschaftlicher Daten sicher. Die Analogie würde es zu verlangen scheinen, daß die Form gleichfalls mit Fortdauer begabt sein muß. Und doch, was finden wir? Sir William Dawson, F. R. S., sagt: Es ist ferner bezeichnend, daß Professor Huxley in seinen Vorlesungen zu New York, während er seine Sache in Bezug auf die niederen Tiere hauptsächlich auf die angenommene Genealogie des Pferdes stützt, die, wie oft gezeigt worden ist, nicht den Wert eines sicheren Beweises hat, die Erörterung der Abstammung des Menschen von den Affen gänzlich vermeidet, die jetzt unverkennbar mit so vielen Schwierigkeiten verbunden ist, daß sowohl Wallace als auch Mivart von ihnen verblüfft sind. Professor Thomas gesteht in seinen neuen Vorträgen (Nature, 1876), daß kein niedrerer Mensch bekannt ist als der Australier, und daß kein bekanntes Bindeglied mit den Affen besteht. Und Haeckel muß zugestehen, daß das vorletzte Glied in seiner Phylogenie, der affenähnliche Mensch, gänzlich unbekannt ist. (Schöpfungsgeschichte) . . . Die sogenannten „Kerbholze“, die zusammen mit den Knochen paläokosmischer Menschen in europäischen Höhlen gefunden wurden und in den bewundernswerten Werken von Christy und Lartet illustriert sind, zeigen, daß sogar die Anfänge des Schreibens bereits im Besitze der ältesten Menschen waren, die der Archäologie oder Geologie bekannt ist. [85] http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/769.htm (1 of 3)20.06.2005 17:30:04 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV Hinwieder lesen wir in Dr. C. R. Bree´s Irrtümer des Darwinismus: Herr Darwin sagt mit Recht, daß der Unterschied im Physischen und noch spezieller im Geistigen zwischen der niedrigsten Form des Menschen und dem höchsten menschenähnlichen Affen enorm ist. Daher muß auch die Zeit welche in der Darwinschen Evolution fast unfaßbar langsam sein muß - auch enorm gewesen sein während der Entwicklung des Menschen aus dem Affen. [86] Daher muß die Wahrscheinlichkeit, daß einige von diesen Variationen in den verschiedenen Sanden oder Süßwasserformationen über den tertiären gefunden werden, sehr groß sein. Und doch ist nicht eine einzige Variation, nicht ein einziges Exemplar eines Wesens zwischen einem Affen und einem Menschen jemals gefunden worden! Weder im Sande, noch im Geschiebelehm, noch in den Süßwasserschichten und Sand und Geschieben, noch in den darunterliegenden Tertiären sind die Überreste irgend eines Mitgliedes der fehlenden Familien zwischen dem Affen und dem Menschen, wie sie nach Herrn Darwins Annahme existiert haben, jemals entdeckt worden. Sind sie mit der Senkung der Erdoberfläche untergegangen und sind sie jetzt vom Meere bedeckt? Wenn dem so ist, so liegt es außer aller Wahrscheinlichkeit, daß sie nicht auch in jenen Schichten gleichzeitiger geologischer Ablagerungen gefunden werden sollten, welche nicht auf den Meeresgrund hinabgesunken sind; noch unwahrscheinlicher ist es, daß nicht einige Teile aus dem Meeresbett gebaggert sein sollten, wie die Überreste des Mammuth und des Nashorns, welche auch in Süsswasser-Schichten und Sand und Geschieben gefunden wurden! . . . Der berühmte NeanderthalSchädel, über welchen soviel gesagt worden ist, gehört anerkanntermaßen dieser entfernten Periode (dem Bronze- und Steinzeitalter) an, und zeigt doch, obwohl er der Schädel eines Idioten gewesen sein mag, ungeheure Unterschiede von den höchsten bekannten menschenähnlichen Affen. [87] Da unsere Kugel jedesmal eine Umwälzung erfährt, wenn sie zu einer neuen Periode der Thätigkeit wiedererwacht, sowie ein Feld gepflügt und durchfurcht werden muß, bevor frischer Samen für seine neue Ernte in dasselbe gelegt wird so erscheint es ganz hoffnungslos, daß Fossilien, welche ihren früheren Runden angehören, in den Schichten sei es ihrer ältesten, sei es ihrer neuesten geologischen Ablagerungen, gefunden werden sollten. Jedes neue Manvantara bringt mit sich die Erneuerung der Formen, Typen und Arten; jeder Typus der vorhergehenden organische - pflanzlichen, tierischen und menschlichen Formen, ändert sich und wird vervollkommnet in der nächsten, sogar bis auf das Mineral, welches in dieser Runde seine schließliche Undurchsichtigkeit und Härte erlangt http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/769.htm (2 of 3)20.06.2005 17:30:04 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV hat; seine weicheren Bestandteile bildeten die gegenwärtige Vegetation: die astralen Überreste der früheren Vegetation und Fauna wurden bei der Bildung der niedern Tiere benützt, und bei der Festsetzung des Baues der ursprünglichen Wurzeltypen der höchsten Säugetiere. Und schließlich wurde die Form des riesigen Affenmenschen der früheren Runde in der jetzigen durch die menschliche Bestialität wieder hervorgebracht und in die elterliche Form der modernen Anthropoiden umgestaltet. [83] Antiquity of Man, p. 501, Ausg. 1863. [84] a. a. O., IV. 162. [85] Siehe über diese Frage Wilsons Vorgeschichtlichen Menschen, II. 51; Ursprung der Welt, pp. 393, 394 (engl.). [86] Und um wieviel „enormer“, wenn wir die Gegenstände umkehren und sagen: während der Entwicklung des Affen aus dem Menschen der Dritten Rasse. [87] Fallacies of Darwinism, pp. 160, 161. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/769.htm (3 of 3)20.06.2005 17:30:04 ZUSÄTZE: ABTEILUNG IV Diese Lehre, so unvollkommen sie auch durch unsere unzulängliche Feder dargestellt ist, ist sicherlich logischer, mit den Thatsachen übereinstimmender, und viel wahrscheinlicher, als manche „wissenschaftliche“ Theorien; als jene zum Beispiel, daß der erste organische Keim auf einem Meteor auf unsere Erde herabkam - wie Ain Suph auf seinem Träger, dem Adam Kadmon. Nur ist die letztere Herabkunft allegorisch, wie jedermann weiß, und die Kabbalisten haben niemals diese Redefigur in ihrem buchstäblichen Gewande zur Annahme empfohlen. Aber die Keim-im-Meteor-Theorie ist, da sie von so hochwissenschaftlicher Seite kommt, ein wahlfähiger Kandidat für unumstößliche Wahrheit und Gesetz, eine Theorie, deren Annahme Ehrenpflicht für die Leute ist, wenn anders sie auf Höhe der modernen Wissenschaft stehen wollen. Was die nächste durch die materialistischen Prämissen notwendig gemacht Theorie sein wird - kann niemand sagen. Unterdessen stehen die gegenwärtigen Theorien, wie jedermann sehen kann, untereinander viel mehr im Widerspruch, als selbst mit jenen der Occultisten außerhalb des heiligen Geheges der Gelehrsamkeit. Denn was kommt als nächstes an die Reihe, nun, da die exakte Wissenschaft sogar das Lebensprinzip zu einem leeren Wort, zu einem sinnlosen Ausdruck gemacht hat und darauf besteht, daß das Leben eine Wirkung ist, welche den Molekularvorgängen des ursprünglichen Protoplasma zuzuschreiben ist? Die neue Lehre der Darwinisten kann mit den wenigen Worten des Herrn Herbert Spencer definiert und zusammengefaßt werden: Die Hypothese von den speziellen Schöpfungen erweist sich als wertlos wertlos vermöge ihrer Ableitung; wertlos in ihrer inneren Zusammenhangslosigkeit; wertlos, weil vollständig unbewiesen, wertlos, da sie keinem intellektuellem Bedürfnisse dient; wertlos, da sie keinem moralischen Mangel abhilft. Wir müssen sie daher so betrachten, daß sie im Gegensatze zu irgend einer andern Hypothese in Bezug auf den Ursprung organischer Wesen für nichts zählt. [88] [88] Principles of Biology, I. 345. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/771.htm20.06.2005 17:30:04 ZUSÄTZE: ABTEILUNG V ABTEILUNG V. ORGANISCHE ENTWICKLUNG UND SCHÖPFERISCHE CENTREN. Man beweist, daß die Universale Evolution, anders die allmähliche Entwicklung der Arten in allen Naturreichen , durch gleichförmige Gesetze wirkt. Das wird zugestanden, und das Gesetz wird in der Esoterischen Wissenschaft mit viel größerem Nachdruck geltend gemacht als in der Modernen. Aber es wird uns auch gesagt, daß es gleichermaßen ein Gesetz giebt, daß: Die Entwicklung wirkt in der Richtung vom weniger vollkommenen zum vollkommeneren und vom einfacheren zum zusammengesetzteren, durch unaufhörliche Veränderungen, die an sich klein sind, aber sich in der erforderten Richtung beständig kumulieren. [1] Aus dem unendlich kleinen werden die verhältnismäßig riesigen Arten hervorgebracht. Die esoterische Wissenschaft stimmt damit überein, fügt aber hinzu, daß dieses Gesetz bloß auf das, was sie unter Primärer Schöpfung versteht, Anwendung findet - auf die Entwicklung von Welten aus primordialen Atomen und aus dem prae-primordialen ATOM, bei der ersten Differenziation der erstgenannten; und daß während der Periode der cyklischen Evolution in Raum und Zeit dieses Gesetz beschränkt und nur in den niederen Reichen wirksam ist. Es wirkte so während der ersten geologischen Perioden vom einfachen zum zusammengesetzten, auf das rohe Material, welches von den Überresten der Dritten Runde noch vorhanden war, welche Überreste in die Gegenständlichkeit projiziiert werden, wenn die irdische Thätigkeit wieder beginnt. [1] Modern Science and Modern Thought, p. 94. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/772.htm20.06.2005 17:30:05 ZUSÄTZE: ABTEILUNG V Nicht mehr als die Wissenschaft läßt die Esoterische Philosophie „Plan“ oder „spezielle Schöpfung“ zu. Sie verzichtet vollständig auf das „Wunderbare“ und nimmt nichts an außerhalb der gleichförmigen und unveränderlichen Gesetze der Natur. Aber sie lehrt ein cyklisches Gesetz, einen doppelten Strom der Kraft (oder des Geistes) und des Stoffes, welcher, von dem neutralen Centrum des Seins ausgehend, sich durch seinen cyklischen Fortschritt und durch unaufhörliche Umwandlungen entwickelt. Da der ursprüngliche Keim, aus welchem sich alles Wirbeltierleben durch die Zeitalter entwickelt hat, von dem ursprünglichen Keim verschieden ist, aus welchem sich das vegetabile und animalische Leben evolviert haben, so giebt es Nebengesetze, deren Wirken durch die Bedingungen bestimmt ist, unter denen sie die Materialien, auf die eingewirkt werden soll, vorfinden, und von welchen die Wissenschaft Physiologie und Anthropologie ganz besonders - wenig zu wissen scheint. Ihre Anhänger sprechen von diesem „ursprünglichen Keim“ und behaupten, daß über jeden Zweifel nachgewiesen ist: Der Plan [und der „Planer“], wenn es irgend einen giebt [im Falle des Menschen, mit dem wundervollen Baue seiner Glieder, und insbesondere seiner Hand], muß um sehr viel weiter zurückversetzt werden, und ist in der That in dem ursprünglichen Keime involviert, aus welchem sich gewiß alles Wirbeltierleben, und wahrscheinlich alles animale und vegetabile Leben überhaupt langsam entwickelt hat. [2] Das ist ebenso wahr von dem „ursprünglichen Keim“, als es falsch ist, daß jener „Keim“ nur „um sehr viel weiter zurück“ liegt als der Mensch; denn er befindet sich in einer unermeßlichen und unfaßbaren Entfernung in Zeit, wenn auch nicht in Raum, selbst von dem Ursprung unseres Sonnensystems. Wie die indische Philosophie sehr richtig lehrt, kann das „Anîyâmsam Anîyâsam“ nur durch falsche Vorstellungen erkannt werden. Es ist das „Viele“, welches hervorging aus dem „Einen“ - die lebendigen geistigen Keime oder Kraftcentren - ein jedes in siebenfältiger Form, welche zuerst das Gesetz der Evolution und allmählichen langsamen Entwicklung erzeugen und ihm dann den ersten Anstoß geben. Beschränken wir die Lehre streng auf diese unsere Erde, so kann gezeigt werden, daß ebenso, wie die etherischen Formen der ersten Menschen zuerst auf sieben Zonen von sieben Dhyân Chohanischen Kraftcentren projiziiert werden, auch Centren schöpferischer Kraft für jede Wurzel- oder Mutterspezies der Schaar von Formen des vegetabilen und animalischen Lebens bestehen. Dies ist wiederum keine „besondere Schöpfung“, noch liegt darin irgend ein „Plan“, ausgenommen in dem von dem Universalen Gesetze ausgearbeiteten Grundplan. Aber es giebt sicherlich „Planer“, obwohl diese weder allmächtig noch allwissend in dem unbedingten Sinne des Ausdruckes sind. Sie sind einfach http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/773.htm (1 of 3)20.06.2005 17:30:05 ZUSÄTZE: ABTEILUNG V Bauleute oder Maurer, welche unter dem Antriebe arbeiten, welcher ihnen gegeben wird - dem Einen Leben und Gesetz. Da die dieser Sphäre angehören, so sind sie an keiner anderen beteiligt und haben keine Möglichkeit, an irgend einer anderen zu arbeiten, zum mindesten während des gegenwärtigen Manvantaras. Daß sie in Cyklen und nach einer streng geometrischen und mathematischen Stufenleiter wirken, wird durch die ausgestorbenen Tierarten ausführlich gezeigt; daß sie in den Einzelheiten der kleineren Leben (von tierischen Abzweigungen u. s. w.) planmäßig handeln, ist durch die Naturgeschichte hinlänglich bewiesen. Bei der „Schöpfung“ von neuen Arten, die sich manchmal sehr weit von dem väterlichen Stamme entfernen, wie z. B. bei der großen Verschiedenheit der Gattung Felis - als der Luchs, der Tiger, die Katze u. s. w. - lenken die „Planer“ die neue Entwicklung, indem sie der Art gewisse Zubehöre hinzufügen oder wegnehmen, je nachdem dieselben in der neuen Umgebung entweder nötig oder nutzlos geworden sind. Wenn wir daher sagen, daß die Natur für jedes Tier und für jede Pflanze Sorge trägt, seien sie nun groß oder klein, so sprechen wir richtig. Denn diese irdischen Naturgeister sind es, welche die zusammengefaßte Natur bilden - die, wenn sie gelegentlich in ihrem Plane fehlt, weder für blind erachtet, noch des Fehlers bezichtigt werden darf; denn da sie einer ungleichartigen Summe von Eigenschaften und Attributen angehört, ist sie vermöge, dessen allein bedingt und unvollkommen. Wenn nichts derartiges bestünde wie Entwicklungscyklen, wie einen ewigen spiralen Fortschritt in die Materie mit einer verhältnismäßigen Verdunkelung des Geistes (obwohl die beiden eins sind), gefolgt von einem entgegengesetzten Aufstieg in den Geist und von der Überwindung der Materie aktiv und passiv wie könnten wir dann die Entdeckungen der Zoologie und Geologie erklären? Wie kommt es, daß man nach dem Ausspruche der maßgebenden Wissenschaft das Tierleben von der Molluske bis zum großen Meeresdrachen, ebenso vom kleinsten Landwurm bis zu den riesigen Tieren der Tertiärperiode verfolgen kann; und daß die letzteren einstmals gekreuzt wurden, wird durch die Thatsache gezeigt, daß alle diese Arten abnehmen, sich vermindern und zwergartig werden. Wenn der anscheinende Vorgang der Entwicklung, welche vom weniger vollkommenen zum vollkommeneren und vom einfachen zum zusammengesetzten wirkt, thatsächlich ein universales Gesetz wäre, anstatt eine sehr unvollkommene Verallgemeinerung von bloß sekundärer Natur in dem großen kosmischen Vorgange zu sein, und wenn es keine solche Cyklen geben würde, wie wir sie behauptet haben, dann müßten die mesozoischen Fauna und Flora mit der spätesten neolithischen Platz wechseln. Wir müßten die Plesiosauren und die Ichthyosaurier sich aus den gegenwärtigen Meer- und http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/773.htm (2 of 3)20.06.2005 17:30:05 ZUSÄTZE: ABTEILUNG V Flußreptilien entwickeln sehen, anstatt daß diese ihren zwergartigen modernen Entsprechungen Platz machen. Hinwieder würde unser alter Freund, der gutmütige Elephant, der fossile antediluvianische Vorfahr sein, und das Mammut der Pliocänzeit wäre in der Menagerie; das Riesenfaultier und das riesige Megatherium würden an Stelle des schläfrigen Faultieres in den Wäldern von Südamerika gefunden werden, in welchen die kolossalen Farne der Steinkohlenperioden die Stelle der Moose und der gegenwärtigen Bäume einnehmen würden - die Zwerge sind, sogar die Riesen von Kalifornien, im Vergleich mit den titanischen Bäumen der vergangenen geologischen Perioden. Sicherlich müssen die Organismen der gewaltigen Welt des tertiären und des meoszoischen Zeitalters komplizierter und vollkommener gewesen sein, als jene der schwächlichen Pflanzen und Tiere des gegenwärtigen Zeitalters? Der Dryopithecus zum Beispiel ist anatomisch vollkommener, und geeigneter für eine größere Entwicklung der Gehirnkraft, als der moderne Gorilla oder Gibbon. Wie kommt also dies alles? Sollen wir glauben, daß der Körperbau aller jener kolossalen Land- und Meerdrachen, der riesigen fliegenden Reptilien nicht weit entwickelter und komplizierter war, als der Bau der Eidechsen, Schildkröten, Krokodile, und selbst der Wale - kurz gesagt aller jener Tiere, mit denen wir bekannt sind? [2] Ebenda. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/773.htm (3 of 3)20.06.2005 17:30:05 ZUSÄTZE: ABTEILUNG V Nehmen wir jedoch des Beweises halber an, daß alle jene Cyklen, Rassen, siebenfältige Formen der Entwicklung, und alle derartigen esoterischen Lehren nichts Besseres sind, als eine Täuschung und eine Schlinge. Stimmen wir der Wissenschaft bei und sagen, daß der Mensch - anstatt daß er ein eingekerkerter „Geist“, und sein Träger, die Schale oder der Körper, ein allmählich vervollkommneter und jetzt vollständiger Organismus für materielle und irdische Zwecke ist, wie von den Occultisten behauptet wird - einfach ein mehr entwickeltes Tier ist, dessen Urform aus ein und demselben ursprünglichen Keime auf dieser Erde auftauchte, wie der fliegende Drache und die Mücke, wie der Wal und die Amoebe, das Krokodil und der Frosch, u. s. w. In diesem Falle muß er durch die gleichen Entwicklungen und durch denselben Wachstumsprozess hindurchgegangen sein, wie alle übrigen Tiere. Wenn der Mensch ein Tier ist und nichts mehr, eine hochintelligente „Exbestie“, so sollte zum mindesten zugestanden werden, daß er seiner Zeit ein riesiges Säugetier seiner Art, ein „Meganthropus“ war. Dies ist genau das, was nach der Darstellung der esoterischen Wissenschaft in den ersten drei Runden stattgefunden hat, und hierin ist sie, wie in den meisten anderen Dingen logischer und folgerichtiger als die moderne Wissenschaft. Sie reiht den menschlichen Körper in die Tierschöpfung ein und läßt ihn von Anfang bis zum Ende auf dem Pfade der tierischen Entwicklung sich befinden, während die Wissenschaft den Menschen als eine von unbekannten Vorfahren abstammende Waise, fürwahr als ein „unspezialisiertes Skelett“ zurückläßt! Und dieser Irrtum folgt aus einer hartnäckigen Verwerfung der Theorie der Cyklen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/775a.htm20.06.2005 17:30:05 ZUSÄTZE: ABTEILUNG V A. DER URSPRUNG UND DIE ENTWICKLUNG DER SÄUGETIERE: WISSENSCHAFT UND ESOTERISCHE PHYLOGENIE. Nachdem wir uns in der vorstehenden Kritik der westlichen Entwicklungslehre fast ausschließlich mit der Frage nach dem Ursprung des Menschen beschäftigt haben, so mag es nicht unpassend sein, die Stellung der Occultisten in Bezug auf die Differentiation der Arten anzugeben. Die vormenschliche Fauna und Flora sind bereits im allgemeinen im Kommentar zu den Strophen behandelt, und die Wahrheit eines großen Teiles der modernen biologischen Spekulationen ist zugegeben worden, z. B. der Abstammung der Vögel von den Reptilien, die teilweise Wahrheit der „natürlichen Zuchtwahl“ und der Umwandlungstheorie im allgemeinen. Es erübrigt nun, das Geheimnis von dem Ursprung jener ersten Säugetierfaunen aufzuklären, deren Gleichzeitigkeit mit dem Homo primigenius zur Sekundärzeit Herr de Quatrefages so glänzend zu beweisen versteht. Das etwas komplizierte Problem im Bezug auf den „Ursprung der Arten“ spezieller der verschiedenen Gruppen fossiler und bestehender Säugetierfaunen - wird mit Hilfe eines Diagramms weniger dunkel gemacht werden. Es wird dann deutlich werden, bis zu welcher Ausdehnung die „Faktoren der organischen Evolution“, auf welche die modernen Biologen ihr Vertrauen setzen, [3] als den Thatsachen gerecht werden betrachtet werden können. Die Scheidelinie zwischen der ätherisch-geistigen, astralen und physischen Evolution muß gezogen werden. Vielleicht müßten die Darwinisten, wenn sie geruhen würden, die Möglichkeit des zweiten Prozesses in Betracht zu ziehen, nicht länger mehr die Thatsache beklagen: Wir sind hinsichtlich des Ursprunges der Säuger lediglich auf Vermutungen und Schlüsse angewiesen! [4] Gegenwärtig bildet die eingestandene Kluft zwischen den Fortpflanzungssystemen der oviparen Wirbeltieren und der Säugetiere eine hoffnungslose Schwierigkeit für jene Denker, welche mit den Evolutionisten alle existierenden organischen Formen in eine stetige Abstammungslinie zu verknüpfen suchen. Nehmen wir zum Beispiel den Fall der Huftiere, da es heißt, daß wir in keiner anderen Abteilung ein derart überreiches fossiles Material besitzen. In dieser Richtung ist ein so großer Fortschritt gemacht worden, daß in einigen Fällen die verbindenden Glieder zwischen den heutigen und den eocänen Huftieren ausgegraben worden sind; ein hervorragendes Beispiel ist das des vollständigen Beweises für die Abstammung des gegenwärtigen einzehigen Pferdes von dem dreizehigen Anchitherium des alten Tertiärs. Dieser Vergleichsmaßstab zwischen der westlichen Biologie und der östlichen Lehre könnte daher nicht verbessert werden. Der hier als Verkörperung der Anschauungen der Gelehrten im allgemeinen benützte Stammbaum ist jener von Schmidt, begründet auf die erschöpfenden Untersuchungen von Rütimeyer. Seine annähernde Genauigkeit http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/775b.htm (1 of 2)20.06.2005 17:30:06 ZUSÄTZE: ABTEILUNG V - vom Standpunkt des Evolutionismus - läßt wenig zu wünschen übrig: [3] Die Darwinsche Theorie ist so übertrieben worden, daß selbst Huxley gezwungen war, ihre gelegentliche Entartung in „Fanatismus“ ausdrücklich zu mißbilligen. Oscar Schmidt liefert ein gutes Beispiel für einen Denker, welcher unbewußt den Wert einer Hypothese übertreibt. Er gesteht (Descendenzlehre und Darwinismus, p. 144): „Die Selectionstheorie . . . reicht . . . in manchen Fällen . . . nicht aus, und in anderen Fällen bedarf man ihrer nicht, sondern findet die Lösung der Artbildung in anderweitigen natürlichen Bedingungen.“ Er erklärt auch, daß „alle Zwischenstufen, die auf den direkten Übergang von placentalosen zu placentalen Säugern mit Sicherheit schließen ließen, fehlen“ (p. 252); daß „wir hinsichtlich des Ursprunges der Säuger lediglich auf Vermutungen und Schlüsse angewiesen sind“ (p. 249); und er spricht von den wiederholten Mißerfolgen der Entwerfer von „hypothetischen Stammbäumen“, insbesondere von Haeckel, indes er ihre Versuche als wertvoll betrachtet (p. 231). Nichtsdestoweniger behauptet er (pp. 178, 179): „was wir mit der durch die Selektionstheorie begründeten Descendenzlehre gewinnen, . . . ist die Erkenntnis des Zusammenhanges der Organismen als blutsverwandte Wesen.“ Erkenntnis ist also angesichts der oben citierten Zugeständnisse gleichbedeutend mit bloßer Vermutung und Theorie? [4] Descendenzlehre und Darwinismus, p. 249. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/775b.htm (2 of 2)20.06.2005 17:30:06 ZUSÄTZE: ABTEILUNG V Hier, an der Weghälfte der Evolution, hält die Wissenschaft an. Die Wurzel, auf welche jene beiden Familien zurückführen, ist unbekannt. [5] Schmidts Diagramm repräsentiert das von den westlichen Evolutionisten erforschte Reich, das Gebiet, in welchem klimatische Einflüsse, „natürliche Zuchtwahl“, und alle übrigen physischen Ursachen der organischen Veränderungen vorhanden sind. Biologie und Paläontologie finden hier ihren Wirkungskreis bei der Erforschung der vielen physikalischen Agentien, welche, wie von Darwin, Spencer und anderen gezeigt worden ist, zur „Trennung der Arten“ soviel beitragen. Aber selbst in diesem Bereiche liegen die unterbewußten Einwirkungen der Dhyân Chohanischen Weisheit an der Wurzel von all dem „unaufhörlichen Streben nach Vervollkommnung“, obwohl ihr Einfluß durch jene rein materiellen Ursachen, welche de Quatrefages das „Mittel“ und Spencer die „Umgebung“ nennt, stark modificiert wird. Die „Weghälfte der Evolution“ ist jenes Stadium, wo die astralen Vorbilder definitiv in das physische überzugehen beginnen, welche jetzt rund um uns wirksam sind. Die physische Ursächlichkeit tritt sofort hinzu bei der Annahme der „Fellröcke“ - d. i. der physiologischen Ausrüstung im allgemeinen. Die Formen der Menschen und anderer Säugetiere vor der Trennung der Geschlechter [6] http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/777.htm (1 of 3)20.06.2005 17:30:06 ZUSÄTZE: ABTEILUNG V sind aus astralem Stoffe gewoben und besitzen eine Struktur, welche jener der physischen Organismen, welche essen, trinken, verdauen u. s. w., durchaus unähnlich ist. Die bekannten, für diese Verrichtungen erforderlichen physiologischen Einrichtungen wurden fast gänzlich nach der beginnenden Verkörperlichung der sieben Wurzeltypen aus dem Astralen - während des „Anhaltens auf halbem Wege“ zwischen den zwei Daseinsebenen evolviert. Kaum war der „Grundplan“ der Entwicklung in diesen Ahnentypen fertig gezeichnet, als der Einfluß der accessorischen irdischen Gesetze, mit denen wir bekannt sind, hinzukam, woraus die ganze Menge der Säugetierarten resultierte. Aeonen langsamer Differentiationen waren jedoch erforderlich, um dieses Endergebnis zu bewirken. Das zweite Diagramm repräsentiert das Reich der rein astralen Vorbilder vor ihrem Herabsteigen in den groben Stoff. Die Astralmaterie, das ist zu beachten, ist Materie des vierten Stadiums, welche ebenso, wie unsere grobe Materie, ihre eigene „Protyle“ hat. Es giebt verschiedene Urstoffe in der Natur, entsprechend den verschiedenen Ebenen des Stoffes. Die zwei subphysikalischen elementalen Reiche, die Ebene des Gemütes, des Manas oder der Materie im fünften Zustande, sowie auch jene der Buddhi, des Stoffes im sechsten Stadium sind jede einzelne aus einer der sechs Protylen entwickelt, welche die Grundlage des gegenständlichen Weltalls bilden. Die sogenannten drei „Zustände“ unseres irdischen Stoffes, bekannt als der „feste“, „flüssige“ und „gasige“, sind in strenger Genauigkeit bloß Unterzustände. Was die frühere Wirklichkeit des Herabsteigens in das Körperliche anbelangt, welches im physiologischen Menschen und Tier gipfelte, so haben wir ein handgreifliches Zeugnis hierfür in der Thatsache der sogenannten spiritistischen „Materialisationen“. In all diesen Fällen findet ein vollständiges zeitweiliges Versenken des Astralen in das Physische statt. Die Entwicklung des physiologischen Menschen aus den astralen Rassen der frühen lemurischen Zeit - der Juraperiode der Geologie findet ihre genaue Parallele in der „Materialisation“ der „Geister“ (?) im Sitzungszimmer. Im Falle von Professor Crookes´ „Katie King“ wurde das Vorhandensein eines physiologischen Mechanismus - Herz, Lungen u. s. w. unzweifelhaft nachgewiesen! Das ist in einer Hinsicht das „Urbild“ Goethes. Hören wir seine Worte: Dies also hätten wir gewonnen, . . . daß alle vollkommneren organischen Naturen . . . nach einem Urbilde geformt seien, das nur in seinen sehr http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/777.htm (2 of 3)20.06.2005 17:30:06 ZUSÄTZE: ABTEILUNG V beständigen Teilen mehr oder weniger hin und her weicht und sich noch täglich durch Fortpflanzung aus- und umbildet. Dies ist eine anscheinend unvollkommene Ahnung der occulten Thatsache von der Differentiation der Arten aus den ursprünglichen astralen Wurzeltypen. Was immer der ganze Landsturm der „natürlichen Zuchtwahl“ u. s. w. bewirken mag, die fundamentale Einheit des strukturellen Plans bleibt von allen folgenden Modifikationen praktisch unberührt. Die „Einheit“ des Typus, welche in einem gewissen Sinne allen Tier- und Menschenreichen gemeinsam ist, ist nicht, wie Spencer und andere zu glauben scheinen, ein Beweis für die Blutsverwandtschaft aller organischen Formen, sondern ein Zeugnis für die wesentliche Einheit des „Grundplans“, den die Natur bei der Bildung ihrer Geschöpfe befolgt hat. [5] Ebenda, p. 254. [6] Wir bitten, sich vor Augen zu halten, daß zwar die Tiere - einschließlich der Säugetiere - alle nach und teilweise aus den abgeworfenen Geweben des Menschen entwickelt wurden, daß aber das Säugetier als viel niedrigeres Wesen viel früher als der Mensch placental und getrennt wurde. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/777.htm (3 of 3)20.06.2005 17:30:06 ZUSÄTZE: ABTEILUNG V Um die Sache zusammenzufassen, können wir uns nochmals einer tabellarischen Zusammenstellung der bei der Differentiation der Arten beteiligten wirksamen Faktoren bedienen. Die Stadien des Prozesses selbst bedürfen hier keines weiteren Kommentars, denn sie folgen den der organischen Entwicklung zugrundeliegenden Grundprinzipien, und wir brauchen nicht das Gebiet des biologischen Spezialisten zu betreten. BEI DER ENTSTEHUNG DER TIER- UND PFLANZENARTEN BETEILIGTE FAKTOREN. Die basischen Astralen Vorbilder gehen in der Physische über. 1. Durch Vererbung vermittelte Variation. 2. Natürliche Zuchtwahl. Der Dhyân-Chohanische Anstoß, welcher Lamarcks „inhärentes und notwendiges“ Entwicklungsgesetz ausmacht. Er liegt hinter allen kleineren Agentien. 3. Geschlechtliche Zuchtwahl. 4. Physiologische Zuchtwahl. 5. Isolierung. 6. Gegenseitige Abhängigkeit im Wachstum. 7. Anpassung an die Umgebung. (Intelligente im Gegensatz zur mechanischen Ursächlichkeit.) Arten. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/779a.htm20.06.2005 17:30:07 ZUSÄTZE: ABTEILUNG V B. HERKUNFT UND VERTEILUNG DER EUROPÄISCHEN PALÄOLITHISCHEN RASSEN. Steht die Wissenschaft im Gegensatz zu jenen, welche behaupten, daß herab bis zur Quartärperiode die Verteilung der Menschenrassen von der heutigen weit verschieden war? Ist die Wissenschaft gegen jene, welche ferner behaupten, daß die in Europa gefundenen fossilen Menschen - obwohl sie eine Ebene der Gleichheit und Einheitlichkeit, die bis zum heutigen Tag andauert, nahezu erreicht haben, von den fundamentalen physiologischen und anthropologischen Aspekten aus betrachtet - sich noch immer, und manchmal bedeutend von dem Typus der jetzt bestehenden Bevölkerung unterscheiden? Der verstorbene Herr Littré gesteht dies in einem Aufsatze, der von ihm in der Revue des Deux Mondes (1. März 1859) über die Denkschrift unter dem Titel Keltische und Antediluvianische Altertümer des Bouches de Perthes (1849) veröffentlicht wurde. Littré stellt darin fest: (a) in jenen Perioden, als die Mammuths, welche zugleich mit Beilen menschlicher Anfertigung in der Pikardie ausgegraben wurden, in der letzteren Gegend lebten, muß ein ewiger Frühling auf der ganzen Erdkugel geherrscht haben; [7] die Natur war damals das Gegenteil von dem, was sie jetzt ist, und damit ist ein ungeheurer Spielraum für das Alter jener „Perioden“ gelassen; er fügt dann hinzu (b): Spring, Professor an der medizinischen Fakultät zu Liège, fand in einer Höhle bei Namur, im Chauvauxgebirge, zahlreiche Menschenknochen, „von einer von der unseren ganz verschiedenen Rasse.“ In Österreich ausgegrabene Schädel bieten eine große Analogie mit jenen von Negerrassen in Afrika, nach Littré, während andere, die an den Ufern der Donau und des Rheines entdeckt wurden, den Schädeln der Kariben und der alten Bewohner von Peru und Chile ähneln. Doch wird die Sintflut, einerlei ob die biblische oder atlantische, geleugnet. Aber weitere geologische Entdeckungen ließen Gaudry mit Überzeugung schreiben: Unsere Vorfahren waren bestimmt gleichzeitig mit dem Rhinoceros tichorrhinus und dem Hippopotamus major. Und er fügte hinzu, daß der in der Geologie als diluvial bezeichnete Boden - zum mindesten teilweise nach der Erscheinung des Menschen auf Erden http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/779b.htm (1 of 2)20.06.2005 17:30:07 ZUSÄTZE: ABTEILUNG V gebildet wurde. Darauf hin äußerte sich schließlich Littré. Er zeigte dann die Notwendigkeit, angesichts „der Wiedererstehung so vieler alter Zeugen“ alle Ursprünge und alle Zeitangaben von neuem vorzunehmen, und fügte hinzu, daß es ein dem Studium bisher unbekanntes Zeitalter gebe - entweder am Anbeginne der gegenwärtigen Epoche, oder, wie ich glaube, am Beginne der Epoche, welche dieser voranging. [7] Die Gelehrten geben jetzt zu, daß sich Europa in der Miocänzeit eines warmes, in der Pliocänzeit oder dem späteren Tertiär eines gemäßigten Klimas erfreute. Littrés Behauptung, betreffs des balsamischen Frühlings des Quarternärs - welchen Ablagerungen Herr de Perthes´s Entdeckungen von Feuersteingeräten zuzurechnen sind (seit welcher Zeit die Somme ihr Thal um eine große Anzahl von Fußen ausgewaschen hat) - muß mit vieler Zurückhaltung aufgenommen werden. Die Überreste des Sommerthales sind postglavcial und deuten möglicherweise auf die Einwanderung von Wilden während einer der mehr gemäßigten Perioden, welche zwischen den kleineren Eiszeiten auftraten. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/779b.htm (2 of 2)20.06.2005 17:30:07 ZUSÄTZE: ABTEILUNG V Die Typen der in Europa gefundenen Schädel sind, wie wohl bekannt, von zweierlei Art. Der orthognathe und der prognathe, oder der kaukasische und der negroide Typus - wie er sich jetzt nur unter den afrikanischen und den niederen wilden Stämmen findet. Professor Heer - welcher schließt, daß die Thatsachen der Botanik die Hypothese einer Atlantis notwendig machen - hat gezeigt, daß die Pflanzen der neolithischen Pfahlbauern vorwiegend afrikanischen Ursprungs sind. Wieso erscheinen diese Pflanzen in Europa, wenn kein früherer Vereinigungspunkt zwischen Europa und Afrika bestanden hat? Vor wieviel Jahrtausenden lebten die siebzehn Menschen, deren Skelette im Departement Haute Garonne ausgegraben wurden, in hockender Stellung nahe den Überresten eines Kohlenfeuers, mit einigen Amuletten und zerbrochenen Töpfen um sich, und in Gesellschaft des Ursus spelaeus, des Elephas primigenius, des Auerochsen (der von Cuvier als eine besondere Art betrachtet wird) und des Megaceros hibernicus - lauter antediluvianischer Säugetiere? Sicherlich müssen sie in einer sehr entfernten Epoche gelebt haben, aber in keiner, die uns hinter das Quarternär zurückbringt. Ein viel größeres Alter für den Menschen muß noch bewiesen werden. Dr. James Hunt, der verstorbene Präsident der anthropologischen Gesellschaft, setzte es auf neun Millionen Jahre an. Dieser Mann der Wissenschaft nähert sich auf jeden Fall einigermaßen unserer esoterischen Berechnung, wenn wir die Berechnung der ersten zwei halbmenschlichen, ätherischen Rassen, und der frühen Dritten Rasse außer Acht lassen. Es entsteht jedoch die Frage: wer waren diese paläolithischen Menschen der europäischen Quartärepoche? Waren sie Ureinwohner, oder waren sie das Ergebnis irgend einer Einwanderung, welche in die unbekannte Vergangenheit zurückdatiert? Die letztere ist die einzig haltbare Hypothese, da alle Gelehrten darin übereinstimmen, Europa aus der Reihe der möglichen „Wiegen der Menschheit“ zu streichen. Woher also strahlen die verschiedenen aufeinanderfolgenden Ströme der „ursprünglichen“ Menschen aus? Die frühesten paläolithischen Menschen in Europa - über deren Ursprung die Ethnologie schweigt, und deren bloße charakteristische Eigenschaften nur unvollkommen bekannt sind, obwohl sich phantasievolle Schriftsteller wie Herr Grant Allen über dieselben als „affenartige“ weitläufig auslassen - waren von rein atlantischem und „afriko“-atlantischem Stamme. [8] (Man muß sich vor Augen halten, daß zu dieser Zeit der atlantische Kontinent selbst ein Traum der Vergangenheit war.) Das Europa in der Quartärzeit war sehr verschieden von dem Europa von heute, da es damals nur in einem Bildungsprozesse sich http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/781.htm (1 of 3)20.06.2005 17:30:08 ZUSÄTZE: ABTEILUNG V befand. Es war vereinigt mit Nordafrika - oder vielmehr mit dem, was jetzt Nordafrika ist - durch eine Landenge, die quer über die jetzige Straße von Gibraltar verlief - sodaß Nordafrika gewissermaßen eine Ausdehnung des gegenwärtigen Spanien bildete, während ein weites Meer das große Becken der Sahara erfüllte. Von der gewaltigen Atlantis, deren Hauptmasse in der Miocänzeit versank, blieben nur Ruta und Daitya und etwa einige verstreute Inseln übrig. Die atlantischen Beziehungen der Vorväter [9] der paläolithischen Höhlenmenschen sind nachgewiesen durch das Auftauchen von fossilen Schädeln in Europa, welche sehr genau in den Typus der westindischen Kariben und alten Peruanern zurückschlagen - ein Geheimnis fürwahr für alle jene, die sich weigern, die „Hypothese“ eines früheren atlantischen Kontinents zur Überbrückung des jetzigen Oceans gutzuheißen. Was sollen wir auch aus der Thatsache machen, daß einerseits de Quatrefages auf jene „prächtige Rasse“, die großen Höhlenmenschen von Cro-Magnon, und auf die Guanchen der kanarischen Inseln als auf Repräsentanten eines einzigen Typus hinweist, und andererseits Virchow auch die Basken mit den letzteren auf ähnliche Weise in Verbindung bringt? Professor Retzius beweist unabhängig die Verwandtschaft der eingeborenen amerikanischen langköpfigen Stämme mit ebendenselben Guanachen. Die verschiedenen Glieder in der Beweiskette sind so sicher aneinandergefügt. Scharen ähnlicher Thatsachen könnten beigebracht werden. Was die afrikanischen Stämme anbelangt - die selber durch Klima und Bedingungen abgeänderte, auseinandergehende Zweige von Atlantiern sind - so sind sie nach Europa über die Halbinsel hinübergewandert, die das Mittelländische Meer zu einem Inlandmeere machte. Viele von diesen europäischen Höhlenmenschen waren schöne Rassen, wie z. B. die von CroMagnon. Aber, wie zu erwarten war, existiert fast kein Fortschritt durch die gesamte Zeit, welche von der Wissenschaft dem Zeitalter der behauenen Steine zuerkannt wird. [10] Der cyklische abwärts gerichtete Anstoß lastet schwer auf den also verpflanzten Stämmen - der Alp des Atlantischen Karmas liegt auf ihnen. Schließlich macht der paläolithische Mensch seinem Nachfolger Platz und verschwindet fast vollständig vom Schauplatz. Professor André Lefèvre fragt in diesem Zusammenhang: Ist das Zeitalter der polierten Steine auf jenes der behauenen in unmerklichen Übergange gefolgt, oder war es durch eine Invasion von kurzschädeligen Kelten verursacht? Ob aber die in der Bevölkerung von La Vézère hervorgebrachte Entartung das Ergebnis gewaltsamer Kreuzungen oder eines allgemeinen Rückzuges nordwärts den Spuren des Renntiers nach war, ist für uns von wenig Belang. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/781.htm (2 of 3)20.06.2005 17:30:08 ZUSÄTZE: ABTEILUNG V [8] „Woher sie [die alten Höhlenmenschen] kamen, können wir nicht sagen“ (Grant Allen). „Die paläolithischen Jäger des Sommethales hatten ihren Ursprung nicht in jenem ungastlichen Klima, sondern zogen nach Europa aus irgend einer freundlicheren Gegend ein.“ (Dr. Southall, Epoch of the Mammoth, p. 315). [9] Die reinen atlantischen Stämme - deren unmittelbare Nachkommen die großen quarternären Höhlenmenschen zum Teile waren - sind lange vor der Glacialperiode nach Europa eingewandert; thatsächlich bereits in der Pliocänund Miocänzeit des Tertiärs. Die bearbeiteten miocänen Feuersteine von Thenay, und die von Professor Capellini in Italien entdeckten Spuren des pliocänen Menschen sind Beweise dieser Thatsache. Diese Besiedler waren Teile der einstmals glorreichen Rasse, deren Cyklus vom Eocän an sich auf abwärts gerichteter Stufenleiter bewegte. [10] Die von den alten Höhlenmenschen entwickelte künstlerische Geschicklichkeit macht die Hypothese, welche jene als Annäherungen an den Pithecanthropus alalus betrachtet - an jenes sehr mythische Haeckelsche Ungetüm - zu einer Absurdität, die keines Huxley oder Schmidt zu ihrer Bloßstellung bedarf. Wir sehen in ihrer Geschicklichkeit im Gravieren einen Schimmer atlantischer Kultur durch Atavismus wieder erscheinen. Man wird sich daran erinnern, daß Donelly die moderne europäische Civilisation als eine Renaissance der atlantischen betrachtet (Atlantis pp. 237-264). http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/781.htm (3 of 3)20.06.2005 17:30:08 ZUSÄTZE: ABTEILUNG V Er fährt fort: Unterdessen hat sich das Bett des Oceans gehoben, Europa ist jetzt vollständig ausgestaltet, seine Flora und Fauna sind feststehend geworden. Mit der Zähmung des Hundes beginnt das Hirtenleben. Wir treten in jene Perioden des polierten Steines und der Bronce ein, die einander in unregelmäßigen Zwischenräumen folgen, die sogar ineinander übergreifen inmitten von völkischen Wanderungen und Verschmelzungen, zugleich verwickelter und von kürzerer Dauer als weniger vorgeschrittene und mehr rudimentäre Zeitalter. Die ursprünglichen europäischen Bevölkerungen werden in ihrer besonderen Entwicklung unterbrochen und ohne zu Grunde zu gehen von andern Rassen absorbiert, verschlungen gewissermaßen von den aufeinanderfologenden Wogen der aus Afrika, möglicherweise aus einer untergegangenen Atlantis [? viel zu spät um Äonen von Jahren] und aus dem fruchtbaren Asien herüberflutenden Einwanderung. Auf der einen Seite kamen die Iberer, auf der anderen die Pelasger, Ligurier, Sikanier, Etrusker - alles Vorläufer der großen ârischen Invasion [der Fünften Rasse]. [11] [11] Historische und kritische Philosophie, Teil II. p. 504, Kap. „Über organische Entwicklung“. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/783.htm20.06.2005 17:30:08 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI ABTEILUNG VI. SPUREN VON RIESEN, CIVILISATIONEN UND UNTERGEGANGENEN KONTINENTEN IN DER GESCHICHTE. Wenn Sätze, wie sie oben in der Überschrift enthalten sind, vorgebracht werden, so wird natürlich von der Schreiberin erwartet, daß sie historisches an Stelle von legendarischem Beweismaterial zur Unterstützung solcher Behauptungen liefert. Ist das möglich? Ja; denn Zeugnisse solcher Art sind zahlreich, und müssen einfach gesammelt und zusammengestellt werden, um in den Augen des Vorurteilslosen überwältigend zu werden. Sobald der scharfsinnige Schüler den leitenden Faden erfaßt hat, kann er für sich selbst solches Beweismaterial ausfindig machen. Wir geben Thatsachen und zeigen Landmarken; möge der Wanderer ihnen folgen. Was hier beigebracht wird, ist reichlich genug für dieses Jahrhundert. In einem Brief an Voltaire findet es Bailly ganz natürlich, daß die Sympathieen des „großen alten Invaliden von Ferney“ zu den Vertretern von „Erkenntnis und Weisheit“, den alten Brâhmanen hingezogen erscheinen. Er fügt dann einen merkwürdigen Satz bei. Er sagt: Aber Ihre Brâhmanen sind sehr jung im Vergleich zu ihren archaischen Unterweisern. [1] Bailly, welcher nichts von den esoterischen Lehren, und auch nichts von Lemurien wußte, glaubte nichtsdestoweniger rückhaltslos an die versunkene Atlantis und auch an verschiedene vorgeschichtliche und civilisierte Nationen, welche verschwunden wären, ohne irgendwelche unleugbare Spur zu hinterlassen. Er hatte die alten Klassiker und Überlieferungen ausführlich studiert, und er sah, daß die Künste und Wissenschaften, welche jenen bekannt waren, die wir jetzt die „Alten“ nennen - nicht die Errungenschaften irgend einer der jetzt oder selbst damals existierenden Nationen, noch irgend eines der historischen Völker von Asien waren . . . und daß ungeachtet der Gelehrsamkeit der Hindûs ihre unleugbare Priorität in dem frühen Teil ihrer Rasse auf ein Volk oder eine Rasse zurückzuführen war, die noch älter und noch gelehrter war, als die Brâhmanen selber. [2] http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/784.htm (1 of 2)20.06.2005 17:30:08 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI [1] Lettres sur l´Atlantide, p. 12. [2] Histoire de l´Astronomie Ancienne, pp. 25 ff. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/784.htm (2 of 2)20.06.2005 17:30:08 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI Voltaire, der größte Skeptiker seiner Zeit, der Materialist im wahrsten Sinne des Wortes, teilte Bailly´s Glauben. Er hielt es für ganz wahrscheinlich: Lange vor den Kaiserreichen von China und Indien hatte es kultivierte, gelehrte und mächtige Nationen gegeben, welche eine Sintflut von Barbaren überwältigte und so in ihrem ursprünglichen Zustand der Unwissenheit und Wildheit zurückversenkte, oder in das, was man den Zustand der reinen Natur nennt. [3] Was bei Voltaire die scharfsinnige Mutmaßung eines großen Intellekts war, war Bailly eine „Frage historischer Thatsachen“. Denn er schrieb: Ich schätze sehr alte Überlieferungen, die durch eine lange Reihe von Generationen aufbewahrt sind. Es war möglich, dachte er, daß eine fremde Nation, nachdem sie eine andere Nation unterrichtet hatte, so verschwinden konnte, daß sie keine Spuren zurückließ. Wenn er gefragt wurde, wieso es geschehen konnte, daß diese alte oder vielmehr archaische Nation nicht mindestens einige Erinnerung im menschlichen Gemüte zurückgelassen habe, antwortete er, daß die Zeit eine unbarmherzige Verschlingerin der Thatsachen und Ereignisse sei. Aber die Geschichte der Vergangenheit war niemals ganz verloren, denn die Weisen des alten Ägypten hatten sie aufbewahrt und „anderwärts“ ist sie bis zum heutigen Tage so aufbewahrt. Die Priester von Sais sagten zu Solon, nach Plato: Ihr wisst nicht, daß das trefflichste und edelste Geschlecht unter den Menschen in eurem Lande gelebt hat, von denen du und alle Bürger eures jetzigen Staates herstammt [4] , indem einst ein geringer Stamm von ihnen übrig blieb . . . . Unsere Bücher erzählen nämlich, eine wie gewaltige Kriegsmacht einst euer Staat gebrochen hat, als sie übermütig gegen ganz Europa und Asien zugleich von atlantischen Meere heranzog. [5] Die Griechen waren bloß der verkümmerte und schwache Überrest jener einstmals herrlichen Nation. [6] Was war diese Nation? Die Geheimlehre lehrt, daß sie die späteste siebente Unterrasse der Atlantischen war, wie bereits von einer der frühen Unterrassen des ârischen Stammes verschlungen war, die sich allmählich über das Festland und die Inseln von Europa ausbreitete, sobald sie sich aus den Meeren zu erheben begonnen hatten. Herabsteigend von den Hochebenen Asiens, wo die http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/785.htm (1 of 3)20.06.2005 17:30:09 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI beiden Rassen in den Tagen des Todeskampfes der Atlantis Zuflucht gesucht hatten, hatte sie sich langsam niedergelassen und die frisch aufgetauchten Länder kolonisiert. Die einwandernde Unterrasse hatte sich auf jenem jungfräulichen Boden rasch vergrößert und vermehrt; und hatte sich in viele Familienrassen geteilt, welche sich ihrerseits in Nationen teilten. Ägypten und Griechenland, die Phönizier und die nördlichen Stämme waren auf diese Art aus jener einen Unterrasse hervorgegangen. Jahrtausende später begannen andere Rassen - die Überreste der Atlantier - „gelb und rot, braun und schwarz“, in den neuen Kontinent einzufallen. Es fanden Kriege statt, in denen die neu angekommenen besiegt wurden, und sie flohen, einige von ihnen nach Afrika, andere in entferntere Länder. Einige von diesen Ländern wurden im Laufe der Zeit infolge neuer geologischer Umwälzungen zu Inseln. Da sie so gewaltsam von den Kontinenten getrennt waren, so ergab es sich, daß die unentwickelten Stämme und Familien des atlantischen Stammes allmählich in einen noch elenderen und wilderen Zustand versanken. „Sind nicht die Spanier bei den Cibola-Expeditionen auf weiße wilde Häuptlinge gestoßen; und ist nicht das Vorhandensein von afrikanischen Negertypen in Europa während der prähistorischen Zeitalter nunmehr sichergestellt? Dieses Vorhandensein eines fremden Typus, der mit jenem des Negers, sowie auch mit jenem des Mongolen verwandt ist, ist der Stein des Anstoßes für die Anthropologie. Das Individuum, welches in einer unberechenbar fernen Zeit zu La Naulette in Belgien lebte, ist ein Beispiel. Ein Anthropologe sagt: Die Höhlen an den Böschungen der Lesse im südöstlichen Belgien geben Zeugnis für den vielleicht niedrigsten Menschen, wie der Kinnbacken von Naulette zeigt. Ein solcher Mensch hatte jedoch Amulette von Stein, die für Schmuckzwecke durchbohrt waren; dieselben waren aus einem Psammit angefertigt, der jetzt im Becken der Gironde gefunden wird. [7] Somit waren die Menschen außerordentlich alt. Der Mensch, welcher der großen Wasserflut voranging - welche die Hochlande von Belgien mit einer Ablagerung von Lehm oder Landsand dreißig Meter über dem Niveau der gegenwärtigen Flüsse bedeckte - muß die Charaktere des Turaniers und des Negers verbunden haben. Der Mensch von Canstadt oder La Naulette kann schwarz gewesen sein, und hatte nichts mit dem ârischen Typus zu thun, dessen Überreste gleichzeitig mit jenen des Höhlenbären zu Engis sind. Die Bewohner der aquitanischen Knochenhöhlen gehören einer viel späteren Geschichtsperiode an, und mögen nicht so alt sein, als die ersteren. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/785.htm (2 of 3)20.06.2005 17:30:09 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI [3] Lettres sur l´Atlantide, p. 15. Diese Vermutung ist nur ein halbes Erraten. Es gab solche „Sintfluten von Barbaren“ in der Fünften Rasse. Was die Vierte anbelangt, so wurde sie durch eine ehrliche Sintflut von Wasser hinweggeschwemmt. Weder Voltaire noch Bailly wußte jedoch irgend etwas von der Geheimlehre des Ostens. [4] Wegen einer vollständigen Erörterung der Beziehungen zwischen den alten Griechen und Römern und den atlantischen Kolonisten siehe Five Years of Theosophy, pp. 308-346. [5] Timaeus, übersetzt von Dr. F. Susemihl, pp. 674, 677. (Osiander und Schwab.) [6] Die Geschichte von der Atlantis und alle Überlieferungen darüber werden, wie jedermann weiß, von Plato in seinen Timaeus und Kritias erzählt. Plato erfuhr sie als ein Kind von seinem Großvater Kritias, damals neunzig Jahre alt, welchem in seiner Jugend Solon davon erzählt hatte, der Freund seines Vaters Dropides - Solon, einer von den Sieben Weisen Griechenlands. Keine verläßlichere Quelle könnte gefunden werden, sollten wie meinen. [7] Siehe Dr. Carter Blake´s Aufsatz „Über den Naulette Kinnbacken,“ Anthropological Review, Sept. 1867. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/785.htm (3 of 3)20.06.2005 17:30:09 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI Wenn der Behauptung auf Grund dessen entgegengetreten wird, daß die Wissenschaft nicht leugnet, daß der Mensch seit außerordentlich alter Zeit auf Erden anwesend war, obwohl jenes Altertum nicht bestimmt werden kann, da diese Anwesenheit durch die Dauer der geologischen Perioden bedingt ist, deren Zeitalter nicht festgestellt ist; wenn angeführt wird, daß die Gelehrten ganz entschieden der Behauptung widersprechen, daß z. B. der Mensch den Tieren vorhergegangen sei; oder daß die Civilisation aus der frühesten Eocänperiode datiert; oder wiederum, daß jemals Riesen, dreiäugige und vierarmige und vierbeinige Menschen, Androgyne, u. s. w. existiert haben - dann werden die Gegner ihrerseits gefragt: „Wie wißt ihr das? Welchen Beweis habt ihr außer euren persönlichen Hypothesen, von denen eine jede jeden Tag durch neue Entdeckungen umgestoßen werden kann?“ Und diese zukünftigen Entdeckungen werden sicherlich beweisen, daß, was immer auch dieser den Anthropologe bekannt frühere Typus des Menschen dem Antlitz nach gewesen sein mag, dasselbe in keiner Hinsicht äffisch war. Der Canstadt-Mensch und der EngisMensch besaßen gleichermaßen wesentlich menschliche Eigenschaften. [8] Die Leute haben das fehlende Glied am falschen Ende der Kette gesucht; und der Neanderthal-Mensch ist vor langer Zeit in die „Rumpelkammer aller voreiligen Mißgriffe“ verabschiedet worden. Disraeli teilte den Menschen in die Genossen der Affen und die der Engel. Hier werden Gründe zu Gunsten einer „Engeltheorie“ gegeben - wie sie die Christen nennen würden, da sie zum mindesten auf einige Menschenrassen anwendbar ist. Auf alle Fälle konnte selbst dann, wenn man annimmt, daß der Mensch erst seit der miocänen Periode existiert, die Menschen im ganzen nicht aus den elenden Wilden des paläolithischen Zeitalters bestehen, wie sie jetzt von den Gelehrten dargestellt werden. Alles, was sie sagen, ist bloß willkürliche spekulative Vermutung, von ihnen erfunden, um ihren eigenen phantastischen Theorien zu entsprechen und sich denselben einzufügen. Wir sprechen von Ereignissen, die Hunderttausende von Jahren, ja selbst Millionen von Jahren alt sind - wenn der Mensch von den geologischen Perioden datiert [9] - nicht von irgend welchen jener Ereignisse, welche während ein paar Jahrtausende des prähistorischen Spielraums sich ereigneten, welchen die furchtsame und immer vorsichtige Geschichte gestattet. Doch giebt es Männer der Wissenschaft, welche nahezu unserer Denkungsart sind. Von dem tapferen Geständnisse des Abbé Brasseur de Bourbourg an, welcher sagt: Überlieferungen, deren Spuren in Mexiko, in Centralamerika, in Peru und in Bolivia wiederkehren, weisen auf die Idee, daß der Mensch in diesen verschiedenen Ländern zur Zeit der riesigen Hebung der Anden existierte, und http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/787.htm (1 of 4)20.06.2005 17:30:09 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI daß er die Erinnerung daran behalten hat – bis herab zu den spätesten Paläontologen und Anthropologen steht die Mehrheit der Männer der Wissenschaft gerade auf Seite eines so hohen Alters. Inbetreff Peru - ist irgend ein befriedigender Versuch gemacht worden, die Ethnologischen Verwandtschaften und Eigentümlichkeiten der Rasse zu bestimmen, welche jene cyklopischen Gebäude aufrichtete, deren Ruinen die Überreste einer großen Civilisation zur Schau stellen? Zu Cuelap z. B. findet man solche, bestehend - Aus einem Wall von bearbeiteten Steinen, 3600 Fuß lang, 560 Fuß breit, und 150 Fuß hoch, welcher eine feste Masse mit einer ebenen Krone bildet. Auf dieser Masse befand sich eine andere, 600 Fuß lang, 500 Fuß breit, und 150 Fuß hoch, was zusammen eine Höhe von 300 Fuß ausmacht. Darinnen waren Räume und Zellen. [10] Eine höchst bedeutsame Thatsache ist die überraschende Ähnlichkeit zwischen der Architektur dieser Kolossalgebäude und jener der archaischen europäischen Nationen. Herr Fergusson betrachtet die Analogien zwischen den Ruinen der „Inka“ Civilisation und den cyklopischen Überresten der Pelasger in Italien und Griechenland als ein Zusammentreffen - das bemerkenswerteste in der Geschichte der Architektur . . . . Es ist schwer, der Schlußfolgerung zu widerstehen, daß irgend eine Beziehung zwischen ihnen sein mag. Diese „Beziehung“ wird einfach erklärt durch die Herleitung der Stämme, welche diese Gebäude ersannen, aus einem gemeinsamen Centrum auf einen atlantischen Kontinent. Nur die Annahme des letzteren kann uns zur Annäherung an eine Lösung dieses und ähnlicher Probleme in nahezu jedem Zweige der modernen Wissenschaft verhelfen. Dr. Lartet erledigt bei der Behandlung des Gegenstandes die Frage mit der Erklärung: Die so lange bestrittene Wahrheit der Gleichzeitigkeit des Menschen mit den großen ausgestorbenen Arten [elephas primigenius, rhinoceros tichorrhinus, hyaena spelaea, ursus spelaeus u. s. w.] scheint mir hinfort unerschütterlich und von der Wissenschaft endgiltig erobert zu sein. [11] Es ist anderwärts gezeigt, daß dies auch die Ansicht de Quatrefages´ ist. Er sagt: http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/787.htm (2 of 4)20.06.2005 17:30:09 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI Der Mensch hat aller Wahrscheinlichkeit nach die Miocänzeit [12] und infolge dessen die ganze pliocäne Epoche gesehen. Giebt es irgend welche Gründe zu glauben, daß seine Spuren noch weiter zurück werden gefunden werden? . . . . Er kann dann gleichzeitig mit den frühesten Säugetieren gewesen sein, und bis in die Sekundärperiode zurückreichen. [13] [8] Siehe de Quatrefages und Hamy, Schädel der Menschenrassen (franz.). [9] Haeckel´s „Menschen-Affe“ der Miocänperiode ist der Traum eines Monomanen, den de Quatrefages (a. a. O., pp. 105-113) geschickt abgethan hat. Es ist nicht klar, warum die Welt die Nachtarbeiten eines psychophoben Materialisten - dessen Theorie nur angenommen werden kann, wenn man gläubig verschiedene der Wissenschaft oder Natur unbekannte Tiere annimmt, z. B. die Sozura, jenes Amphibium, welches niemals irgendwo anders als in der Einbildung Haeckels existiert hat - eher annehmen solle, als die Überlieferungen des Altertums. [10] Aber man sehe die Menge von Beweismaterial, welches von Donnelly gesammelt wurde, um zu zeigen, daß die peruanische Kolonie ein Zweig der Atlantier war. [11] Cavernes de Périgord, p. 35. [12] Der scharfsinnige Verfasser von Atlantis, the Ante-diluvian World, giebt bei der Besprechung der verschiedenen griechischen und römischen Einrichtungen seiner Überzeugung Ausdruck, „daß die Wurzeln der heutigen Einrichtungen bis ins Miocän zurückreichen.“ Jawohl, und noch weiter, wie bereits festgestellt. [13] The Human Species (eng. Übers.), p. 152. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/787.htm (3 of 4)20.06.2005 17:30:09 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/787.htm (4 of 4)20.06.2005 17:30:09 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI Ägypten ist viel älter als Europa, wie es jetzt auf der Landkarte gezeichnet ist. Atlanto-ârische Stämme begannen sich darauf niederzulassen, als die britischen Inseln [14] und Frankreich noch nicht einmal existierten. Es ist wohl bekannt, daß „die Zunge des ägyptischen Meeres“, oder das Delta von Unterägypten nur sehr allmählich festes Land wurde, und auf die Hochlande von Abyssinien folgte; ungleich dem letzteren, welches sich, vergleichsweise gesprochen, plötzlich erhob, wurde es sehr langsam gebildet, durch lange Zeitalter, durch aufeinanderfolgende Schichten von Meeresschlamm und von Schlamm, der jährlich aus der durch einen großen Strom, den gegenwärtigen Nil, herabgeführten Erde abgelagert wurde. Aber selbst das Delta ist als ein festes und fruchtbares Land auch mehr als 100,000 Jahre bewohnt worden. Spätere Stämme, mit noch mehr ârischem Blut in sich als ihre Vorgänger, kamen aus dem Osten an, und eroberten es von einem Volke, von dem sogar der Name für die Nachwelt, ausgenommen in den Geheimen Büchern, verloren ist. Diese natürliche Schlammbarriere, die langsam und sicher jedes Boot verschlang, welches sich jenen ungastlichen Ufern näherte, war bis innerhalb einiger Jahrtausende v. Chr. die beste Schutzwache der späteren Ägypter, welche es fertig gebracht hatten, dahin über Arabien, Abyssiniern und Nubien zu gelangen, angeführt von Manu Vînâ zur Zeit des Vishvâmitra. [15] So einleuchtend wird das hohe Alter des Menschen mit jedem Tage, daß sogar die Kirche sich auf eine ehrenvolle Übergabe und Rückzug vorbereitet. Der gelehrte Abbé Fabre, Professor an der Sorbonne, hat kategorisch erklärt, daß die vorgeschichtliche Paläontologie und Archäologie, ohne irgendwie den Schriften zu schaden, soviel Spuren des voradamischen Menschen in den tertiären Schichten entdecken können, als sie wollen. Indem sie alle Schöpfungen, welche der vorletzten Sintflut (jener, welche nach dem Abbé das Diluvium hervorbrachte) vorangingen, außer Acht läßt, stellt es die biblische Offenbarung uns frei, das Vorhandensein des Menschen im alten Diluvium, im Pliocän, und selbst in den eocänen Schichten zuzugeben. Anderseits stimmen jedoch nicht alle Geologen darin überein, die Menschen, welche die Kugel in jenen ursprünglichen Zeitaltern bewohnten, als unsere Vorfahren zu betrachten. [16] Der Tag, an welchem die Kirche finden wird, daß ihre einzige Rettung in der occulten Auslegung der Bibel liegt, mag nicht so fern sein, als einige sich vorstellen. Bereits ist so mancher Abbé und Geistliche ein eifriger Kabbalist geworden, und ebenso viele erscheinen öffentlich auf dem Kampfplatze, und brechen mit Theosophen und Occultisten eine Lanze in der Unterstützung der http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/789.htm (1 of 3)20.06.2005 17:30:10 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI metaphysischen Auslegung der Bibel. Aber sie beginnen zu ihrem Unglück am falschen Ende. Wir raten ihnen, bevor sie über das metaphysische in ihren Schriften zu spekulieren beginnen, zuerst das zu studieren und beherrschen, was sich auf das rein physische bezieht - z. B. seine Hinweise auf Geologie und Ethnologie. Denn solche Anspielungen auf die siebenfältige Konstitution der Erde und des Menschen, auf die sieben Runden und Rassen, sind sowohl im neuen, als auch im alten Testament im Überfluß vorhanden und ebenso sichtbar, wie die Sonne am Himmel, für denjenigen, welche beide symbolisch liest. Auf was beziehen sich die Gesetze im Kapitel XXIII des Leviticus. Was ist der philosophische Grund für alle derartigen wöchentlichen Opfer und symbolischen Berechnungen wie: Darnach sollt Ihr zählen vom Tage nach dem Sabbath, da ihr die Webegarbe brachtet, sieben ganze Wochen . . . . Und sollt herzu bringen neben eurem Brot sieben jährige Lämmer ohne Wandel u. s. w. [17] Man wird uns ohne Zweifel widersprechen, wenn wir sagen, daß alle diese „Webe-“ und „Friedens“-Garben zur Erinnerung an die sieben „Sabbathe“ der Mysterien dienten. Diese Sabbathe sind sieben Pralayas zwischen sieben Manvantaras, oder was wir Runden nennen; denn „Sabbath“ ist ein dehnbares Wort, das eine Ruheperiode von beliebiger Natur bedeutet, wie anderwärts erklärt. und wenn dies nicht hinlänglich überzeugend ist, dann können wir uns dem Verse zuwenden, welcher hinzufügt: Bis an den Tag nach dem siebenten Sabbath, nämlich fünfzig Tage [neunundvierzig, 7>< 7, Stadien der Thätigkeit, und neunundvierzig Stadien der Ruhe; auf den sieben Kugeln der Kette, und dann kommt die Ruhe des Sabbath, des fünfzigsten] sollt ihr zählen, und neu Speiseopfer dem Herrn opfern. [18] [14] Wie wir sie kennen, jedoch. Denn die Geologie beweist nicht nur, daß die britischen Inseln viermal versenkt und wieder erhoben wurden, sondern auch, daß die Meerenge zwischen ihnen und Europa in einer früheren entfernten Epoche trockenes Land war. [15] Siehe in Isis Unveiled (I. 627), was Kullûka Bhatta sagt. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/789.htm (2 of 3)20.06.2005 17:30:10 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI [16] Les Origins de la Terre et de l´Homme, p. 454. Hierzu drückt Prof. N. Joly, aus Toulouse, welcher also den Abbé in seinem Menschen vor den Metallen citiert, die Hoffnung aus, daß Herr Fabre ihm gestatten wird, „mit ihm über diesen letzten Punkt verschiedener Meinung zu sein“ (p. 186 [engl.]). Dasselbe thun die Occultisten; denn obwohl sie eine große Verschiedenheit in der Physiologie und äußeren Erscheinung der bisher entwickelten fünf Rassen behaupten, halten sie doch daran fest, daß das gegenwärtige Menschengeschlecht von einem und demselben ursprünglichen Stamm abgestammt ist, evolviert aus den Göttlichen Menschen - unsern gemeinsamen Ahnen und Erzeugern. [17] a. a. O., 15, 18. [18] Ebenda, 16. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/789.htm (3 of 3)20.06.2005 17:30:10 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI Das heißt, ihr sollt ein Opfer bringen von eurem Fleisch oder euren „Hautröcken“, und, indem ihr eure Körper ablegt, sollt ihr reine Geister bleiben. Dieses Gesetz des Opfers, welches im Laufe der Zeiten erniedrigt und materialisiert wurde, war eine Einrichtung, die von den frühesten Atlantiern herstammte; sie kam zu den Hebräern auf dem Weg der „Chaldäer“, welche die „weisen Männer“ einer Kaste, nicht einer Nation waren, eine Gemeinde von großen Adepten, die aus ihren „Schlangenhöhlen“ gekommen waren und sich Zeitalter vorher in Babylonien niedergelassen hatten. Und wenn diese Auslegung des Leviticus (der voll ist von den entstellten Gesetzen des Manu) für zuweit hergeholt befunden wird, dann wenden wir uns der Offenbarung zu. Welche Auslegung auch immer die profanen Mystiker dem berühmten siebzehnten Kapitel geben mögen, mit seinem Rätsel von dem Weibe in Scharlach und Rosenfarbe; ob nun die Protestanten auf die römischen Katholiken winken, wenn sie lesen „Geheimnis: Die große Babylon, die Mutter der Hurerei und aller Greuel auf Erden“, oder ob die römische Kirche auf die Protestanten starren; die Occultisten erklären in ihrer Unparteilichkeit, daß diese Worte vom Anfang an sich auf alles und jedes exoterische Kirchentum bezogen haben - auf die „ceremonielle Magie“ des Altertums mit ihren schrecklichen Wirkungen und auf die jetzt harmlose, weil entstellte Posse der ritualistischen Verehrung. Das „Geheimnis“ des Weibes und des Tieres sind sie Symbole des seelenmordenden Kirchentums und des Aberglaubens. Das Tier . . . ist gewesen, und ist nicht, . . . wiewohl es doch ist. Und hier ist der Sinn, da Weisheit zu gehöret. Die sieben Häupter sind sieben Berge [sieben Kontinente und sieben Rassen], auf welchen das Weib sitzt das Symbol aller exoterischen, barbarischen, götzendienerischen Glauben, welche jenes Symbol bedeckt haben „mit dem Blut der Heiligen und dem Blut der Märtyrer“, welche protestieren und protestieren. Und sind sieben Könige [sieben Rassen]; fünf sind gefallen [einschließlich unserer Fünften Rasse], und einer ist [die Fünfte dauert fort], und der andere [die Sechste und die Siebente Rassen] ist noch nicht gekommen; und wenn er [der Rassen „König“] kommt, muß er eine kleine Zeit bleiben. [19] Es giebt viele solche apokalyptischen Anspielungen, aber der Schüler soll sie selbständig herausfinden. Wenn die Bibel sich mit der Archäologie und Geologie verbindet, um zu zeigen, daß die menschliche Civilisation mindestens in Europa durch drei oder mehr http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/791.htm (1 of 3)20.06.2005 17:30:10 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI verschiedene Stadien hindurchgegangen ist; und wenn der Mensch, sowohl in Amerika, als auch in Europa, ebenso sehr wie in Asien aus geologischen Epochen herstammt - warum sollten nicht die Behauptungen der Geheimlehre in Erwägung gezogen werden? Ist es philosophischer oder logischer und wissenschaftlicher mit Herrn Albert Gaudry an den miocänen Menschen nicht zu glauben, während man glaubt, daß die berühmten Thenay Feuersteine [20] „von dem Dryopithecus-Affen bearbeitet wurden“; oder mit dem Occultisten zu glauben, daß der anthropomorphe Affe Zeitalter später als der Mensch kam? Denn wenn einmal zugegeben, und sogar wissenschaftlich bewiesen wird, daß: Es gab in der Mitte der Miocänepoche keine einzige Säugetierart, welche mit einer jetzt vorhandenen Art identisch wäre. [21] - und daß der Mensch damals ebenso war, wie er jetzt ist; nur größer und athletischer als wir sind [22] - wo ist dann die Schwierigkeit? Daß er schwerlich der Abkömmling von Affen sein konnte, welcher selber nicht vor der Miocänzeit nachgewiesen sind, [23] wird anderseits durch verschiedene Naturforscher bestätigt: Somit finden wir bei den Wilden der Quartärzeiten, welcher gegen das Mammuth mit einer Ausrüstung von Steinwaffen kämpfen mußte, alle jene kraniologischen Merkmale, welche allgemein als das Zeichen großer intellektueller Entwicklung betrachtet werden. [24] Wenn nicht der Mensch spontan, begabt mit allem seinen Intellekt und Weisheit, aus seinem gehirnlosen katarrhinen Ahnen entsprang, könnte er ein solches Gehirn innerhalb der Grenzen der Miocänzeit nicht erlangt haben, wenn anders wir dem gelehrten Abbé Bourgeois glauben sollen. Was die Riesen anbelangt, so können, obwohl der größte bisher in Europa unter Fossilien gefundene Mensch der „Mentone-Mensch“ ist (sechs Fuß acht Zoll), noch andere ausgegraben werden. Nilsson, zitiert von Lubbock, erklärt: In einem Grabe des neolithischen Zeitalters . . . wurde ein Skelet von außerordentlicher Größe im Jahre 1807 gefunden. Es wurde einem Könige von Schottland Albus McGaldus zugeschrieben. Und wenn wir zu unser heutigen Zeit gelegentlich Männer und Frauen von 7 bis selbst 9 und 11 Fuß Höhe finden, so beweist dies nur - nach dem Gesetzte des Atavismus oder des Wiederauftretens von charakteristischen Zügen der Ahnen - http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/791.htm (2 of 3)20.06.2005 17:30:10 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI daß es eine Zeit gab, da 9 und 10 Fuß die durchschnittliche Höhe der Menschheit selbst in unserer spätesten indoeuropäischen Rasse war. Aber das der Gegenstand anderwärts hinlänglich behandelt worden ist, so können wir zu den Lemuriern und den Atlantiern übergehen, und sehen, was die alten Griechen von diesen frühen Rassen wußten, und was die modernen jetzt wissen. [19] a. a. O., 8-10. [20] „Die Feuersteine von Thenay tragen unverkennbare Spuren der Bearbeitung durch menschliche Hände.“ (G. de Mortillet, Promenades au Musée de St. Germain, p. 76.) [21] Albert Gaudry, Les Enchainements du Monde Animal dans les Temps Géologiques, p. 240. [22] Bei der Besprechung der Renntierjäger von Périgord sagt Joly, daß sie „von großer Höhe, athletisch, und von stark gebautem Skelett waren.“ (Man before Metals, p. 353.) [23] „An den Ufern des Sees der Beauce“, sagt Abbé Bourgeois, „lebte der Mensch inmitten einer Fauna, die gänzlich verschwunden ist (Aceratherium, Tapir, Mastodon). Mit den Flußsanden der Orléanais kam der anthropomorphe Affe (Pliopithecus antiquus); daher später als der Mensch. (Siehe die Comptes Rendus des „Prähistorischen Kongresses“ von 1867 zu Paris.) [24] De Quatrefages, a. a. O., p. 312. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/791.htm (3 of 3)20.06.2005 17:30:10 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI Die von den ägyptischen Priestern erwähnte große Nation, von der die Vorväter der Griechen der trojanischen Zeit abstammten, und welche, wie behauptet, gegen die atlantische Rasse gekämpft hatte, war damals, wie wir sehen, sicher keine Rasse von paläolithischen Wilden. Nichtsdestoweniger scheint selbst in den Tagen des Platon mit Ausnahme der Priester und Initiierten niemand irgend eine bestimmte Erinnerung an die vorhergegangenen Rassen bewahrt zu haben. Die frühesten Ägypter waren von den spätesten Atlantiern um Zeitalter auf Zeitalter getrennt; sie waren selbst von einer fremden Rasse abgestammt und hatten sich in Ägypten vor etwa 400 000 Jahren niedergelassen, [25] aber ihre Initiierten hatten alle Aufzeichnungen aufbewahrt. Selbst in den späten Tagen des Herodot hatten sie noch die Statuen von 341 Königen in ihrem Besitze, welche über ihre kleine atlanto-ârische Unterrasse regiert hatten. [26] Wenn wir nur zwanzig Jahre als eine Durchschnittszahl für die Regierung eines jeden Königs annehmen, so muß die Dauer des ägyptischen Reiches von den Tagen des Herodot um ungefähr 17 000 Jahre zurückverlegt werden. Bunsen gestattete der großen Pyramide ein Alter von 20 000 Jahren. Modernere Archäologen wollen ihr nicht mehr als 5000 oder höchstens 6000 Jahre geben, und bewilligen dem hundertthorigen Theben großmütig 7000 Jahre seit der Zeit seiner Gründung. Und doch giebt es Berichte, welche zeigen, daß ägyptische Priester - Initiierte - in nordwestlicher Richtung zu Lande über das, was später die Straße von Gibraltar wurde, reisten; dann wendeten sie sich nordwärts und reisten durch die zukünftigen phönizischen Niederlassungen des südlichen Galliens; dann noch weiter nach Norden, bis sie Carnac (Morbihan) erreichten, wo sie sich wieder nach Westen wandten, und noch immer zu Lande reisend, auf dem nordwestlichen Vorgebirge des Neuen Kontinents anlangten. [27] Was war der Zweck ihrer Reise? Und wie weit müssen wir die Zeit solcher Besuche zurückverlegen? Die archaischen Berichte zeigen, daß sich die Initiierten der zweiten Unterrasse der ârischen Familie von einem Lande zum andern begaben, zum Zwecke der Beaufsichtigung der Erbauung von Menhirs und Dolmen, von kolossalen Tierkreisen aus Stein, und von Begräbnisplätzen, die zur Aufnahme der Asche künftiger Generationen dienen sollten. Wann geschah dies? Die Thatsache, daß sie von Frankreich nach Großbritannien zu Lande übergingen, kann eine Vorstellung von dem Datum geben, wann eine solche Reise auf Festland ausgeführt werden konnte. Es war damals, als: http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/793.htm (1 of 4)20.06.2005 17:30:11 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI Der Spiegel des baltischen Meeres und der Nordsee war 400 Fuß höher als der heutigen Tages ist. Das Thal der Somme war noch nicht bis zu der Tiefe ausgehöhlt, welche es jetzt erreicht hat. Sicilien war mit Afrika vereinigt, die Berberei mit Spanien. Karthago, die Pyramiden von Ägypten, die Paläste von Uxmal und Palenque existierten noch nicht, und die kühnen Seefahrer von Tyrus und Sidon, welche zu einer späteren Zeit ihre gefahrvollen Reisen entlang den Küsten von Afrika unternehmen sollten, waren noch nicht geboren. Was wir mit Sicherheit wissen, ist, daß der europäische Mensch gleichzeitig mit den ausgestorbenen Arten der Quartärzeit war, . . . . daß er Zeuge war der Hebung der Alpen [28] und des Vorrückens der Gletscher, mit einem Worte, daß er Jahrtausende lang vor dem Aufdämmern der entferntesten geschichtliche Überlieferungen lebte. Es ist sogar möglich, daß der Mensch der Zeitgenosse von ausgestorbenen Säugetieren noch älterer Art war, . . . des Elephas meridionalis, aus dem Sande von St. Prest, oder zum mindesten des Elephas antique, von denen man annimmt, daß sie früher sind als der Elephas primigenius, da ihre Knochen in Gesellschaft von bearbeiteten Feuersteinen in verschiedenen englischen Höhlen gefunden werden, vereint mit jenen des Rhinoceros haemitechus und selbst des Machiarodus latidens, welcher noch früheren Datums ist. Herr Ed. Lartet ist auch der Ansicht, daß thatsächlich nicht unmögliches darin liegt, daß der Mensch bereits in der Tertiärzeit existiert habe. [29] Wenn in der Idee wissenschaftlich „nichts unmögliches“ liegt, und es zugestanden werden kann, daß der Mensch bereits in der Tertiärzeit existierte, dann kann man ebenso wohl den Leser daran erinnern, daß Herr Croll den Anfang jener Periode auf 2 500 000 Jahre zurückversetzt; aber es gab auch eine Zeit, wo er ihm 15 000 000 Jahre zuschrieb. Und wenn all dies von dem europäischen Menschen gesagt werden kann, wie groß ist das Alter des lemuro-atlantischen und des atlanto-ârischen Menschen? Jede unterrichtete Person weiß, wie alle Spuren des Menschen während der Tertiärzeit aufgenommen werden. Die Verleumdungen, mit denen Desnoyers im Jahre 1863 überschüttet wurde, als er dem Institut von Frankreich ankündigte, daß er eine Entdeckung gemacht habe, in den ungestörten pliocänen Sanden von St. Prest bei Chartres, welche die Gleichzeitigkeit des Menschen und Elephas meridionalis beweise – waren der Gelegenheit angemessen. Die spätere Entdeckung, in 1867, durch den Abbé Bourgeois, daß der Mensch in der Miocänepoche lebte, und die http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/793.htm (2 of 4)20.06.2005 17:30:11 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI Aufnahme, die ihr auf dem zu Brüssel im Jahre 1872 abgehaltenen Prähistorischen Kongreß zuteil wurde, beweist, daß der durchschnittliche Mann der Wissenschaft nur das sehen wird, was er sehen will. [30] [25] Bei Anstellung von Bohrungen in dem schlammigen Boden des Nilthals wurden zwei gebrannte Ziegel entdeckt, der eine in einer Tiefe von 20, der andere von 24 Ellen. Wenn wir die Dicke der von dem Flusse gebildeten jährlichen Ablagerung auf 8 Zoll für das Jahrhundert schätzen [sorgfältigere Berechnungen haben gezeigt, daß es nicht mehr als drei bis fünf im Jahrhundert sind], so müssen wir dem ersten von diesen Ziegeln ein Alter von 12 000 Jahren, und dem zweiten ein solches mit 14 000 Jahren zuschreiben. Auf Grund ähnlicher Berechnungen vermutet Burmeister, daß 72 000 Jahre seit dem ersten Auftreten des Menschen auf ägyptischen Boden verflossen sind, und Draper schreibt dem europäischen Menschen, welcher Zeuge der letzten Glacialzeit war, ein Alter von mehr als 250 000 Jahren zu.“ (Man before Metals, p. 183.) Die ägyptischen Tierkreise zeigen mehr als 75 000 Jahre der Beobachtung! Man bemerke ferner wohl, daß Burmeister nur von der Deltabevölkerung spricht. [26] Siehe Esoteric Buddhism, p. 66, Fünfte Ausg. [27] Oder auf dem, was jetzt die britischen Inseln sind, welche in jenen Tagen noch nicht von dem Hauptkontinente abgetrennt waren. „Der alte Bewohner der Picardie konnte nach Großbritannien gehen, ohne den Kanal zu durchqueren. Die britischen Inseln waren mit Gallien durch eine Landenge vereinigt, welche seither versunken ist.“ (Man before Metals, p. 184.) [28] Er war Zeuge davon, und erinnerte sich auch daran, da „das schließliche Verschwinden des größten Kontinentes [der Atlantis] ein mit der Hebung der Alpen zusammenfallendes Ereignis war,“ wie ein Meister schreibt. (Siehe http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/793.htm (3 of 4)20.06.2005 17:30:11 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI Esoteric Buddhism, p. 70.) Gleichen Schrittes, wie ein Teil des trockenen Landes unserer Hemisphäre verschwand, tauchte irgend ein Land des neuen Kontinentes aus den Meeren auf. Auf diese kolossale Umwälzung, welche während einer Periode von 150 000 Jahren andauerte, sind die Überlieferungen von allen den „Fluten“ aufgebaut, während die Juden ihre Version auf einem Ereignisse aufbauten, das später stattfand, auf Poseidonis. [29] „Das Altertum des Menschengeschlechtes“ in Man before Metals, von M. Joly, p. 184. [30] Das wissenschaftliche „Gericht“ war wie gewöhnlich uneins; während de Quatrefages, de Mortillet, Worsaae, Engelhardt, Waldemar, Schmidt, Capellini, Hamy und Carteilhac auf Feuersteinen die Spuren menschlicher Handarbeit sahen, weigerten sich Steenstrup, Virchow und Desor dies zu thun. Doch ist die Mehrheit, wenn wir einige englische Gelehrten ausnehmen, für Bourgeois. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/793.htm (4 of 4)20.06.2005 17:30:11 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI Der moderne Archäologe spekuliert zwar ins Unendliche über die Dolmen und ihre Erbauer, aber er weiß in der That sowohl von ihnen, als auch von ihrem Ursprung nichts. Doch sind diese unheimlichen und oft kolossalen Denkmäler aus behauenen Steinen – welche gewöhnlich aus vier oder sieben riesigen zusammengestellten Blöcken bestehen – über Asien, Europa, Amerika und Afrika in Gruppen oder Reihen verstreut. Steine von enormer Größe finden sich horizontal und auf verschiedene Art, über zwei, drei, vier, und, wie in Poitou, über sechs und sieben Blöcke gelegt. Das Volk nennt sie „Teufelsaltäre“, Druidensteine und Riesengräber. Die Steine von Carnac in Morbihan, in der Bretagne, in der Länge von nahezu einer Meile und in der Zahl von 11 000 in elf Reihen angeordnet – sind die Zwillingsschwestern jener von Stonehenge. Der kegelförmige Menhir von Loch-maria-ker, in Morbihan, mißt zwanzig Ellen in Länge und nahezu zwei Ellen in die Quere. Der Menhir von Champ Dolent (bei St. Malo) erhebt sich dreißig Fuß über den Boden, und reicht fünfzehn Fuß in die Tiefe hinab. Solche Dolmen und vorgeschichtliche Denkmäler trifft man unter nahezu jeder Breite. Sie finden sich im mittelländischen Becken; in Dänemark (zwischen den lokalen Tumuli von siebenundzwanzig bis fünfundvierzig Fuß Höhe); auf Shetland, wo sie Ganggriften (oder Gräber mit Gängen) genannt werden; in Deutschland, wo sie als Riesengräber (Hünengräber) bekannt sind; in Spanien, wo der Dolmen von Antiguera bei Malaga ist; in Afrika; in Palästina und Algerien; in Sardinien, mit den Nuraghi und Sepolture dei Giganti, oder den Riesengräbern; in Malabar; in Indien, wo sie die Gräber der Daityas (Riesen) und der Râkshasas, der Menschendämonen von Lanka genannt werden; in Rußland und Sibirien, wo sie als die Kurgan bekannt sind; in Peru und Bolivia, wo sie die Chulpas oder Begräbnisplätze genannt werden, u. s. w. Es giebt kein Land, in dem sie ganz fehlen. Wer erbaute sie? Warum werden sie alle mit Schlangen und Drachen in Verbindung gebracht, mit Alligatoren und Krokodilen? Weil Überreste „vom paläolithischen Menschen“, wie man glaubt, in einigen von ihnen gefunden wurden, und weil in den Begräbnishügeln von Amerika Körper von späteren Rassen mit den üblichen Prunkgegenständen der Knochenhalsbänder, Waffen, Stein- und Kupferurnen u s w entdeckt wurden, deshalb sind sie alte Gräber! Aber sicherlich waren die zwei berühmten Hügel – der eine im Mississippithal und der andere in Ohio – die beziehungsweise als der „Alligatorenhügel“ und der „Große Schlangenhügel“ bekannt sind, niemals als Gräber gedacht. [31] Doch wird einem mit Nachdruck gesagt, daß die Hügeloder Dolmenerbauer in Europa alle „pelasgisch“ sind, früher als die Inkas in Amerika, aber doch nicht aus „extrem fernen Zeiten“. Sie sind „nicht von einer Rasse von Dolmenerbauern“ gebildet, welche niemals existierte außer in der http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/795.htm (1 of 3)20.06.2005 17:30:11 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI frühen archäologischen Phantasie (Meinung von de Mortillet, Bastian, und Westropp). Schließlich wird jetzt Virchow´s Meinung über die Hünengräber von Deutschland als ein Axiom angenommen. Der deutsche Biologe sagt: Nur die Gräber, aber nicht die Gerippe, die sich in ihnen befinden, sind gigantisch. Und die Archäologie hat sich nur zu beugen und sich der Entscheidung zu unterwerfen. [32] Daß bisher noch keine riesigen Skelette in den „Gräbern“ gefunden worden sind, ist kein Grund dafür, zu sagen, daß die Überreste von Riesen niemals darinnen waren. Verbrennung war allgemein bis zu einer verhältnismäßig jungen Periode vor etwa 80 000 oder 100 000 Jahren. Die wirklichen Riesen waren überdies fast alle mit der Atlantis versunken. Nichtsdestoweniger sprechen klassische Schriftsteller, wie wir anderwärts gezeigt haben, oft von riesigen Skeletten, die zu ihrer Zeit ausgegraben wurden. Obendrein können menschliche Fossilien bis jetzt an den Fingern abgezählt werden. Kein bis jetzt jemals gefundenes Skelett ist älter als 50 000 bis 60 000 Jahre, [33] und die Größe des Menschen war von 15 auf 10 oder 12 Fuß herabgemindert worden seit der Zeit der dritten Unterrasse des ârischen Stammes, welche Unterrasse - geboren und entwickelt in Europa und Kleinasien unter neuen Klimaten und Bedingungen - Europäisch geworden war. Seit damals hat sie, wie wir gesagt haben, stetig abgenommen. Es ist daher wahrer, zu sagen, daß die Gräber allein archaisch sind, und nicht notwendigerweise die Menschenkörper, die gelegentlich in ihnen gefunden wurden; und daß jene Gräber, nachdem sie riesig sind, auch Riesen enthalten haben müssen, [34] oder vielmehr die Aschen von Generationen von Riesen. Auch waren nicht alle solche cyklopischen Bauten zu Gräbern bestimmt. Mit den sogenannten Druidischen Überresten, wie Carnac in der Bretagne und Stonehenge in Großbritannien, hatte die Reise der oben erwähnten Initiierten zu thun. Und diese gigantische Denkmäler sind alle symbolische Aufzeichnungen der Weltgeschichte. Sie sind nicht druidisch, sondern universal. Auch hatten sie nicht die Druiden erbaut, denn diese waren nur die Erben der cyklopischen Lehre, die ihnen von Generationen mächtiger Baumeister und - „Magier“, sowohl guter, als auch böser, hinterlassen worden war. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/795.htm (2 of 3)20.06.2005 17:30:11 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI [31] Wir entnehmen die folgende Beschreibung einem wissenschaftlichem Werke. „Das erste von diesen Tieren (der Alligator), der mit beträchtlicher Geschicklichkeit entworfen ist, ist nicht weniger als 250 Fuß lang. . . . Das Innere ist aus einem Haufen von Steinen gebildet, worüber die Form in feinem, steifen Lehm modelliert ist. Die große Schlange ist mit offenem Rachen dargestellt, wie sie ein Ei zu verschlingen im Begriffe ist, dessen Durchmesser an der dicksten Stelle 100 Fuß beträgt; der Körper des Tieres ist in anmutigen Windungen gekrümmt und der Schweif in einer Spirale aufgerollt. Die ganze Länge des Tieres ist 1100 Fuß. Dieses Werk ist einzig . . . und es existiert nichts auf dem alten Kontinente, das irgend eine Analogie dazu bietet.“ Ausgenommen jedoch seine Symbolik von der Schlange (dem Cyklus der Zeit), welche das Ei (den Kosmos) verschlingt. [32] Es wäre vielleicht für die Wahrheit besser, wenn wir mehr „Spezialisten“ in der Wissenschaft und weniger „Autoritäten“ über allgemeine Fragen hätten. Wir haben niemals gehört, daß Humboldt absprechende und endgiltige Entscheidungen Betreff von Polypen oder über die Natur eines Auswuchses gegeben habe. [33] 57 000 Jahre ist das Alter, welches Dr. Dowler den Überresten des menschlichen Skelettes zuschreibt, welche, unter vier alten Wäldern begraben, zu New Orleans an den Ufern des Mississippiflusses gefunden wurden. [34] Murray sagt von den mittelländischen Barbaren, daß sie die Tapferkeit der Atlantier bewunderten. „Ihre Körperstärke war außerordentlich [Zeugnis dafür sind in der That ihre cyklopischen Bauten], die Erde erbebte manchmal unter ihrem Tritt. Was immer sie thaten, war rasch geschehen. . . . Sie waren weise, und teilten ihre Weisheit den Menschen mit.“ (Mythology, p. 4.) http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/795.htm (3 of 3)20.06.2005 17:30:11 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI Es wird immer ein Gegenstand des Bedauerns sein, daß die Geschichte, welche die thatsächliche Existenz von Riesen vorweg verwirft, uns so wenig von den Berichten des Altertums über dieselben aufbewahrt hat. Doch spielen in nahezu jeder Mythologie - welche schließlich alte Geschichte ist, - die Riesen eine wichtige Rolle. In der alten nordischen Mythologie waren die Riesen, Skrymir und seine Brüder, gegen welche die Söhne der Götter kämpften, mächtige Faktoren in den Geschichten von Gottheiten und Menschen. Die moderne Auslegung, welche diese Riesen zu den Brüdern der Zwerge machte, und die Kämpfe der Götter auf die Geschichte der Entwicklung der ârischen Rasse reduziert, wird nur bei den Anhängern der ârischen Theorie, wie sie von Max Müller dargelegt ist, Glauben finden. Zugestanden, daß die turanischen Rassen durch die Zwerge (Dwergar) verbildlicht wurden, und daß eine dunkle, rundköpfige und zwergartige Rasse nordwärts getrieben wurde von den hellfarbigen Skandinaviern, oder Asen, da die Götter den Menschen gleich sind, so existiert noch immer weder in der Geschichte, noch in irgend einem andern wissenschaftlichem Werk irgend ein anthropologischer Beweis für das Vorhandensein einer Rasse von Riesen in Zeit oder Raum. Daß aber doch solche existieren, verhältnismäßig und thatsächlich Seite an Seite mit Zwergen, kann Schweinfurth bezeugen. Die NyamNyam von Afrika sind regelrechte Zwerge, während ihre nächsten Nachbarn, verschiedene Stämme verhältnismäßig hellfarbiger Afrikaner, in Gegenüberstellung mit dem Nyam-Nyams Riesen sind, und selbst unter Europäern sehr groß, da ihre Weiber alle mehr als sechsundeinhalb Fuß hoch sind. In Cornwall und im alten Britannien sind die Überlieferungen von diesen Riesen anderseits außerordentlich gewöhnlich; es heißt von ihnen, daß sie selbst auf die Zeit des Königs Arthur herab gelebt haben. All dies zeigt, daß Riesen unter den keltischen Völkern bis zu einer späteren Zeit lebten, als unter den teutonischen Völkern. Wenden wir uns der neuen Welt zu, so haben wir Überlieferungen von einer Rasse von Riesen von Tarija an den östlichen Abhängen der Anden und in Ecuador, welche Götter und Menschen bekämpften. Diese alten Glauben, welche gewisse Örtlichkeiten „Los Campos de los Gigantes“, die „Felder der Riesen“ nennen, sind immer zusammenbestehend mit der Existenz von pliocänen Säugetieren und dem Vorkommen von pliocänen erhöhten Strandufern. „Alle Riesen liegen nicht unter dem Berg Ossa“, und es wäre in der That eine armselige Anthropologie, welche die Überlieferungen von Riesen auf die griechische und biblische Mythologie beschränken wollte. Slavische Länder, http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/797.htm (1 of 3)20.06.2005 17:30:12 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI insbesondere Rußland, sind voll von Legenden über die Bogaterey (mächtigen Riesen) der alten Zeit; und die slavische Volkssage, deren größter Teil zur Grundlage von nationalen Geschichten gedient hat, die ältesten Gesänge, und die archaischesten Überlieferungen sprechen von den Riesen der alten Zeit. So können wir mit Sicherheit die moderne Theorie verwerfen, welche aus den Titanen bloße Symbole, die für kosmische Zwecke stehen, machen möchte. Sie waren wirkliche lebendige Menschen, einerlei ob zwanzig oder nur zwölf Fuß hoch. Selbst die homerischen Helden, welche natürlich einer viel jüngeren Periode in der Geschichte der Rassen angehörten, scheinen Waffen geschwungen zu haben von einer Größe und einem Gewichte, wie sie die Kraft der stärksten Menschen der modernen Zeiten übersteigen. Nicht zwanzig Männer konnten die Masse tragen, Wie jetzt sie sind in unsern schlechten Tagen. Wenn die fossilen Fußstapfen zu Carson, Nevada, U. S. A., menschlich sind, so deuten sie auf riesige Menschen, und an ihrer Echtheit kann kein Zweifel bestehen. Es ist zu bedauern, daß der moderne und wissenschaftliche Beweis für gigantische Menschen nur auf Fußstapfen beruhen soll. Immer und immer wieder wurden die Skelette von mutmaßlichen Riesen mit jenen von Elephanten und Matodonten identifiziert. Aber alle solche Irrtümer vor der Zeit der Geologie, und selbst die Reisemärchen des Sir John Mandeville, welcher sagt, daß er in Indien sechsundfünfzig Fuß hohe Riesen sah, zeigen nur, daß der Glaube an die Existenz der Riesen niemals, zu gar keiner Zeit aus den Gedanken der Menschen entschwunden ist. Es ist bekannt und angenommen, daß verschiedene Rassen riesiger Menschen bestanden und deutliche Spuren zurückgelassen haben. Im Journal of the Anthropological Institute [35] wird gezeigt, daß eine solche Rasse zu Palmyra und möglicherweise in Midian existiert hat, welche Schädelformen zeigte, die von jenen der Juden ganz verschieden sind. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß eine andere solche Rasse in Samaria existierte, und daß das geheimnisvolle Volk, welches die Steinkreise in Galiläa aufrichtete, die neolithischen Feuersteine im Jordanthale behieb, und eine alte semitische Sprache bewahrte, welche ganz verschieden von der hebräischen Quadratschrift war, von sehr hoher Statur war. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/797.htm (2 of 3)20.06.2005 17:30:12 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI Die englischen Übersetzungen der Bibel sind niemals verläßlich, auch nicht in ihren modernen revidierten Formen. Sie erzählen uns von den Nephilim, übersetzen das Wort mit „Riesen“, und fügen ferner hinzu, daß sie „haarige“ Menschen waren, wahrscheinlich die großen und mächtigen Vorbilder der späteren Satyrn, die von der kircherväterlichen Phantasie so beredtsam beschrieben worden; einige von den Kirchenvätern versichern ihren Bewunderern und Nachfolgern, daß sie selber diese „Satyrn“ gesehen haben einige lebendig, andere „eingepökelt“ und „konserviert“. Nachdem das Wort „Riesen“ einmal als Synonym für Nephilim angenommen war, haben die Kommentatoren dieselben seither mit den Söhnen Enaks identifiziert. Die Freibeuter, welche sch des Verheißenen Landes bemächtigten, fanden eine vorhandene Bevölkerung, welche ihre eigene an Körpergröße weit übertraf, und nannten sie ein Geschlecht von Riesen. Aber die Rasse wirklich riesiger Menschen waren Zeitalter vor der Geburt Moses verschwunden. Diese großen Menschen existierten in Kanaan, und ebenso in Baschan, und mögen Vertreter in den Nabathäern von Midian gehabt haben. Sie waren von viel größerer Statur als die untersetzten Juden. Vor viertausend Jahren trennte sie ihre Schädelbildung und große Statur von den Kindern des Heber. Vor vierzigtausend Jahren mögen ihre Vorfahren von noch gewaltigerer Größe gewesen sein, und vierhunderttausend Jahre früher müssen sie zu dem Menschen unserer Zeit in demselben Verhältnis gewesen sein, wie die Brobdingnagier zu den Liliputanern. Die Atlantier der mittleren Periode wurden die „Großen Drachen“ genannt, und das erste Symbol ihrer Stammesgottheiten, als die „Götter“ und die Göttlichen Dynastien sie verlassen hatten, war jenes einer riesigen Schlange. [35] Aufsatz von Dr. C. Carter Blake, 1871. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/797.htm (3 of 3)20.06.2005 17:30:12 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI Das Geheimnis, welches den Ursprung und die Religion der Druiden verhüllt, ist ebenso groß, wie jenes ihrer mutmaßlichen Heiligtümer, für den modernen Symbologen, aber nicht für die initiierten Occultisten. Ihre Priester waren die Abkömmlinge der letzten Atlantier, und was von ihnen bekannt ist, genügt, den Schluß zu erlauben, daß sie Östliche Priester waren, verwandt den Chaldäern und Indiern, aber genügt zu wenig mehr. Es kann geschlossen werden, daß sie ihre Gottheit ebenso symbolisieren, wie die Hindûs ihren Vishnu, wie die Ägypter ihren Mysteriengott, und wie die Erbauer des großen Schlangenhügels von Ohio die ihren verehrten - nämlich unter der Form der „Mächtigen Schlange“, des Emblemes der ewigen Gottheit Zeit - des indischen Kâla. Plinius nannte sie die „Magier der Gallier und Britannier“. Aber sie waren mehr als das. Der Verfasser der Indischen Altertümer findet viele Verwandtschaft zwischen den Druiden und den Brâhmanen von Indien. Dr. Borlase weist auf eine große Ähnlichkeit zwischen ihnen und den Magiern von Persien hin [36] ^; andere werden eine Identität zwischen ihnen und der orphischen Priesterschaft von Thrakien sehen einfach, weil sie in ihren Esoterischen Lehren mit der universalen Weisheitsreligion im Zusammenhang standen, und somit Ähnlichkeiten mit dem exoterischen Dienste von allen aufwiesen. Gleich den Hindûs, den Griechen und Römern - wir sprechen von den Initiierten gleich den Chaldäern und Ägyptern, glaubten die Druiden an die Lehre von einem Aufeinanderfolgen von „Welten“, sowie auch an ein solches von sieben „Schöpfungen“ (neuer Kontinente) und Umwandlungen der Erdoberfläche, und an ein siebenfältiges Nacht-und-Tag für jede Erde oder Kugel. Wo immer die Schlange mit dem Ei gefunden wird, war dieser Lehrsatz sicher vorhanden. Ihre Dracontia sind ein Beweis dafür. Dieser Glaube war so universal, daß wir denselben, wenn wir in der Esoterik der verschiedenen Religionen nach ihm suchen, in allen entdecken werden. Wir werden ihn bei den ârischen Hindûs und alten Persern finden, bei den Griechen, bei den Lateinern, und selbst bei den alten Juden und den frühen Christen, deren moderne Geschlechter schwerlich jetzt verstehen, was sie in ihren Schriften lesen. In dem Buche Gottes lesen wir: Wenn die Welt, sagt Seneca, geschmolzen und wieder in den Schoß des Jupiter eingetreten ist, verharrt dieser Gott eine Zeit lang gänzlich in sich selbst gesammelt, und bleibt verborgen, gewissermaßen, gänzlich versunken in die Betrachtung seiner eigenen Ideen. Hernach sehen wir eine neue Welt aus ihm entspringen, vollkommen in allen ihren Teilen. Tiere werden neu hervorgebracht. Ein unschuldiges http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/799.htm (1 of 3)20.06.2005 17:30:12 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI Menschengeschlecht wird gebildet. Und wiederum, bei der Besprechung davon, daß eine Weltauflösung die Zerstörung oder den Tod von allem in sich begreift, lehrt er uns: Wenn die Gesetze der Natur dem Untergange anheimfallen und der letzte Tag der Welt kommen wird, wird der Südpol in seinem Falle alle Gegenden von Afrika zerschmettern, und der Nordpol wird alle Länder unter seiner Achse begraben. Die erschreckte Sonne wird ihres Lichtes beraubt sein; der zusammenbrechende Himmelspalast wird zugleich sowohl Leben als auch Tod hervorbringen, und eine Art von Auflösung wird gleichermaßen alle Gottheiten ergreifen, welche so in ihr ursprüngliches Chaos zurückkehren werden. [37] Man könnte sich vorstellen, den purânischen Bericht des Parâshara über den großen Pralaya zu lesen. Es ist nahezu dasselbe Ding, Gedanke für Gedanke. Hat das Christentum nichts derart? Wir sagen: ja. Möge der Leser irgend eine Bibel aufschlagen und Kapitel III der zweiten Epistel Petri lesen, und er wird dort dieselben Ideen finden: In den letzten Tagen werden Spötter kommen . . . und sagen: Wo ist die Verheißung seiner Zukunft? Denn nachdem die Väter entschlafen sind, bleibt alles, wie es von Anfang der Kreatur gewesen ist. Aber Mutwillens wollen sie nicht wissen, daß der Himmel vor Zeiten auch war, dazu die Erde aus Wasser, und im Wasser bestanden durch Gottes Wort; dennoch ward zu der Zeit die Welt durch dieselben mit der Sintflut verderbet. Also auch der Himmel jetzund und die Erde werden durch sein Wort gesparet, daß sie zum Feuer behalten werden . . . in welchem die Himmel vom Feuer zergehen, und die Elemente vor Hitze zerschmelzen werden. Wir warten aber eines neuen Himmels und einer neuen Erde. [38] Wenn es den Auslegern beliebt, darin eine Bezugnahme auf die Schöpfung, die Sintflut und die verheißene Ankunft Christi zu sehen, wodann sie in einem neuen Jerusalem im Himmel leben werden, so ist das nicht die Schuld des „Petrus“. Was der Schreiber der Episteln meinte, war die Vernichtung dieser unserer Fünften Rasse durch unterirdische Feuer und Überschwemmungen, und das Erschienen von neuen Kontinenten für die Sechste Wurzelrasse. Denn die Verfasser der Episteln waren alle in der Symbologie unterrichtet, wenn nicht in der Wissenschaft. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/799.htm (2 of 3)20.06.2005 17:30:12 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI [36] Aber die Magier von Persien waren niemals Perser - nicht einmal Chaldäer. Sie kamen aus einem fernen Lande; die Orientalisten meinen, daß das erwähnte Land Medien war. Dem mag so sein, aber aus welchem Teile von Medien? Darauf bekommen wir keine Antwort. [37] a. a. O., p. 160. [38] a. a. O., vv. 3-13. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/799.htm (3 of 3)20.06.2005 17:30:12 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI Es ist anderwärts erwähnt worden, daß der Glaube an die siebenfältige Konstitution unserer Kette der älteste Lehrsatz der frühen Iranier war, welche ihn von dem ersten Zarathushtra empfingen. Es ist an der Zeit, dies jenen Parsîs zu beweisen, welche den Schlüssel zur Bedeutung ihrer Schriften verloren haben. Im Avesta wird die Erde zu ein und derselben Zeit als siebenteilig und dreiteilig betrachtet. Dies wird von Dr. Geiger für eine Incongruenz gehalten aus den folgenden Gründen, welche er Widersprüche nennt. Der Avesta spricht von drei Dritteln der Erde, weil der Rig Veda erwähnt: Drei Erden . . . Drei übereinanderliegende Schichten oder Lager sollen darunter verstanden sein. [39] Aber er ist ganz im Irrtum, ebenso wie alle exoterischen profanen Übersetzer. Der Avesta hat die Ideen nicht aus dem Rig Veda entlehnt, sondern wiederholt einfach die esoterische Lehre. Die „drei Schichten oder Lager“ beziehen sich nicht auf unsere Kugel allein, sondern auf die drei Lager der Kugel unserer Erdkette - zu je zwei auf einer jeden Ebene, die eine auf dem absteigenden, die andere auf dem aufsteigendem Bogen. Somit ist, mit Bezug auf die sechs Sphären oder Kugeln über unserer Erde, die siebenten und der vierten, die Erde siebenteilig, während mit Bezug auf die Ebenen über unserer Erde - sie dreiteilig ist. Diese Bedeutung wird durch den Text des Avesta ausgeführt und bestätigt, und selbst durch die Spekulationen - höchst mühsame und unbefriedigende Vermutungen der Übersetzer und Kommentatoren. Es folgt somit, daß die Einteilung der Erde oder vielmehr der Erdkette, in sieben Karshvars nicht in Widerspruch steht mit den drei „Zonen“, wenn dieses Wort als „Ebenen“ gelesen wird. Wie Geiger bemerkt, ist diese siebenfältige Einteilung sehr alt - die älteste von allen - da bereits die Gâthas von der „siebenteiligen Erde“ sprechen. [40] Denn: Nach den Angaben der späteren parsichen Schriften müssen die sieben Kêrshvars als gänzlich getrennte Teile der Erde betrachtet werden [was sie sicherlich sind. Denn] zwischen ihnen fließt der Ozean, sodaß es unmöglich ist, wie an verschiedenen Stellen gesagt ist, von einem Kêrshvar zum andern zu gelangen. [41] Der „Ozean“ ist natürlich der Raum, denn der letztere wurde genannt „die Wasser der Raumes“, bevor er als Ether bekannt war. Obendrein wird das Wort Karshvar richtig mit Dvîpa wiedergegeben und Hvaniratha wird mit Jambudvîpa wiedergegeben (Neryosangh, der Übersetzer des Yasna). [42] Aber diese Thatsache wird von den Orientalisten nicht in Rechnung gezogen, und daher http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/801.htm (1 of 3)20.06.2005 17:30:13 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI finden wir, daß selbst ein so gelehrter Zoroastrier und Parsî von Geburt, wie der Übersetzer von Dr. Geigers Werk, achtlos und ohne ein Wort des Kommentars über die mannigfaltigen Bemerkungen des ersteren hinweggeht, daß es von „Inkongruenzen“ dieser Art in den altperischen Schriften wimmle. Eine von diesen „Inkongruenzen“ und „Coincidenzen“ betrifft die Ähnlichkeit der zoroastrischen mit der indischen Lehre in Bezug auf die sieben Dvîpas - Inseln oder vielmehr Kontinente - wie man ihnen in den Purânen begegnet, nämlich: Die Dvîpas bilden konzentrische Ringe, welche, durch den Ozean getrennt, Jambudvîpa umgeben, welches im Mittelpunkte gelegen ist, [und] nach der irânischen Anschauung ist der Kêrshvar Qaniratha gleichermaßen in der Mitte der übrigen gelegen, sie bilden keine konzentrischen Kreise, sondern jeder von ihnen [den sechs anderen Karshvars] ist ein besonderer für sich bestehender Raum, und so gruppieren sie sich rund um [oberhalb] Qaniratha. [43] Nun ist Qaniratha - besser Hvaniratha - nicht, wie von Geiger und seinem Übersetzer geglaubt wird, „das von den irânischen Stämmen bewohnte Land“, und „die anderen Namen“ bedeuten nicht „die angrenzenden Gebiete fremder Völker im Norden, Süden, Westen und Osten“, sondern sie bezeichnen unsere Kugel oder Erde. Denn das, was mit dem Satze beabsichtigt ist, welche dem letzangeführten folgt, nämlich: Zwei, Vorubarshti und Voruzarshti, liegen im Norden; zwei, Vidadhafshu und Tradadhafshu im Süden; Savahi und Arzahi im Osten und Westen - ist einfach die sehr anschauliche und genaue Beschreibung der Kette unseres Planeten, der Erde, welche im Buche Dzyan (II) also dargestellt ist: Die oben angegebenen altperischen Namen brauchen bloß durch die in der Geheimlehre üblichen ersetzt zu werden, um uns den esoterischen Lehrsatz zu bieten. Die „Erde“ (unsere Welt) ist dreiteilig, weil die Weltenkette auf drei http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/801.htm (2 of 3)20.06.2005 17:30:13 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI verschiedenen Ebenen über unserer Kugel gelegen ist; und sie ist siebenteilig wegen der sieben Kugeln oder Sphären, welche die Kette zusammensetzen. Daher ist die weitere Bedeutung im Vendîdâd (XIX, 39) angegeben, welcher zeigt: Qaniratha allein ist verbunden mit imat, „diesem“ (dieser Erde), während alle anderen Karshvares mit dem Worte „avat“, „jenem“ oder jenen - oberen Erden verbunden sind. Nichts könnte klarer sein. Dasselbe kann von dem modernen Verständnis aller anderen alten Glauben gesagt werden. [39] Civilisation der Ost-Iranier in alter Zeit (eng. Übers., pp. 130, 131). [40] Bûmi haptâita, Yasna, XXXII. 3. [41] Vgl. z. B. Bd. I. p. 4, der Pahlavi-Übersetzung; Bdh. XXI. 2, 3. [42] Fußnote von Dârâb Dastur Peshotan Sanjânâ, B. A., dem Übersetzer von Dr. Wilhelm Geigers Werk über die Civilisation der Ost-Iranier. [43] a. a. O., pp. 130, 131. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/801.htm (3 of 3)20.06.2005 17:30:13 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI Die Druiden verstanden also die Bedeutung der Sonne im Stier, wenn, nachdem alle andern Feuer am ersten November verlöscht waren, ihre heiligen und unauslöschlichen Feuer allein übrig blieben, um den Horizont zu erleuchten, so wie jene der Magier und der modernen Zoroastrier. Und gleich der frühen Fünften Rasse und den späteren Chaldäern, gleich den Griechen, und wiederum gleich den Christen - welche dasselbe bis zum heutigen Tage thun, ohne die wirkliche Bedeutung zu vermuten - grüßten sie den Morgenstern, die schöne Venus-Lucifer. [44] Strabo spricht von einer Insel nahe bei Britannien: Wo Ceres und Persephone mit denselben Riten verehrt wurden, wie in Samothrake, und diese Insel war die heilige, Ierna [45] wo ein immerwährendes Feuer entzündet war. Die Druiden glaubten an die Wiedergeburt des Menschen, nicht so, wie es Lucian erklärt: daß derselbe Geist einen neuen Körper beleben wird, nicht hier, sondern in einer andern Welt sondern an eine Reihe von Reinkarnationen in dieser selben Welt; denn, wie Diodor sagt; erklärten sie, daß die Seelen der Menschen nach bestimmten Perioden in andere Körper übergehen werden. [46] Diese Lehrsätze kamen zu den Âriern der Fünften Rasse von ihren Vorgängern aus der Vierten Rasse, den Atlantiern. Sie hatten die Lehren fromm aufbewahrt, welche ihnen erzählten, wie ihre väterliche Wurzelrasse, indem sie infolge der Erlangung übermenschlicher Kräfte mit jeder Generation anmaßender wurde, allmählich gegen ihr Ende zu hinabglitt. Jene Berichte erinnerten sie an den riesigen Verstand der vorhergehenden Rasse ebensowohl, wie an ihre riesige Größe. Wir finden die Widerholung jener Berichte in jedem Zeitalter der Geschichte, in fast jedem alten Bruchstücke, das vom Altertume auf uns herabgekommen ist. Aelian bewahrte einen Auszug aus Theophrastus, welcher während der Zeit Alexander des Großen geschrieben ward. Es ist ein Zwiegespräch zwischen Midas, dem Phrygier, und Silenus. Dem ersteren wird von einem Kontinent erzählt, welcher in alter Zeit existiert hatte, und so unermeßlich war, daß Asien, Europa und Afrika im Vergleich mit ihm wie armselige Inseln erschienen. Er war der letzte, welcher Tiere und Pflanzen von riesiger Größe hervorbrachte. Dort wuchsen, sagte Silenus, die Menschen zur doppelten Größe des größten Mannes in seiner (des Erzählers) Zeit heran, und sie lebten, bis sie zweimal so alt waren. Sie hatten reiche Städte mit Tempeln, und eine von diesen Städten http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/803.htm (1 of 2)20.06.2005 17:30:13 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI enthielt mehr als eine Million Einwohner, und Gold und Silber wurden dort in großem Überflusse gefunden. Grotes Anregung, daß die Atlantis bloß eine Mythe war, welche aus einer Luftspiegelung entstand - indem Wolken auf einem blendend hellen Himmel das Aussehen von Inseln auf einem goldenen Meere annehmen, ist zu unaufrichtig, um weiter beachtet zu werden. [44] Dr. Keneally führt in seinem Buche Gottes Vallancey an, welcher sagt: „Ich war noch nicht eine Woche in Irland gelandet, von Gibraltar her, . . . wo ich Hebräisch und Chaldäisch unter Juden aus verschiedenen Ländern studiert hatte . . . als ich ein Landmädchen zu einem neben ihr stehenden Bauern sagen hörte, ,Feach an Maddin Nag’ (Schau den Morgenstern), wobei sie auf den Planeten Venus zeigte, die Maddina Nag der Chaldäer“ (Book of God, pp. 162, 163). [45] Buch IV. [46] Es gab eine Zeit, da die ganze Welt, die Gesamtheit der Menschheit eine Religion hatten, und da sie von „einer Zunge“ waren. „Alle Religionen der Erde waren zuerst eine, und gingen von einem Mittelpunkte aus,“ sagt Faber sehr wahr. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/803.htm (2 of 2)20.06.2005 17:30:13 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI A. EINIGE ANGABEN ÜBER DIE HEILIGEN INSELN UND KONTINENTE IN DEN KLASSIKERN, ESOTERISCH ERKLÄRT. All das Vorhergehende war Plato und vielen andern bekannt. Aber da kein Initiierter das Recht hatte, alles, was er wußte, zu veröffentlichen und zu verkünden, erhielt die Nachwelt nur Andeutungen. In dem Bestreben, mehr als Ethiker zu unterrichten, denn als Geograph und Ethnolog oder Historiker, verschmolz der griechische Philosoph die Geschichte der Atlantis, die sich über verschiedenen Millionen von Jahren erstreckte, in ein einziges Ereignis, welches er auf eine verhältnismäßig kleine Insel verlegte, die 3000 Stadien lang und 2000 breit war (oder ungefähr 350 engl. Meilen zu 200, was ungefähr die Größe von Irland ist); während die Priester von der Atlantis als von einem Kontinente sprachen, so groß wie „ganz Asien und Lybien“ zusammengenommen. [47] Aber Platos Erzählung trägt, wie sehr sie auch in ihrem allgemeinen Aspekt verändert ist, den Stempel der Wahrheit in sich. [48] Auf jeden Fall hatte nicht er sie erfunden, nachdem Homer, welcher ihm um viele Jahrhunderte voranging, in seiner Odyssee von den Atlantes spricht - welche unsere Atlantier waren - und von ihrer Insel. Deshalb war die Überlieferung älter als der Sänger des Ulysses. Die Atlanten und die Atlantiden der Mythologie beruhen auf den Atlanten und den Atlantiden der Geschichte. Sowohl Sanchuniathon, als auch Diodor haben die Geschichten jener Helden und Heldinnen aufbewahrt, wie sehr auch ihre Berichte mit dem mythischen Element vermischt worden sein mögen. In unserer Zeit bemerken wir die außerordentliche Thatsache, daß solche verhältnismäßig neue Persönlichkeiten, wie Shakespeare und Wilhelm Tell beinahe geleugnet werden, indem versucht wird, zu zeigen, daß der eine ein schriftstellerischer Deckname, und der andere eine Person war, die niemals existierte. Was Wunder daher, daß die zwei mächtigen Rassen - die Lemurier und die Atlantier - im Laufe der Zeit mit ein paar halbmythischen Völkern verschmolzen und identifiziert wurden, welche alle denselben Geschlechtsnamen trugen. [47] Kritias. [48] Platos Wahrhaftigkeit ist sogar von so freundlichen Kritikern, wie http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/804.htm (1 of 2)20.06.2005 17:30:14 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI Professor Jowett, so ungerechtfertigt in Zweifel gezogen worden, wenn die Geschichte der Atlantis erörtert wurde, daß es am Platze scheint, das Zeugnis eines Sonderforschers über diesen Gegenstand anzuführen. Es ist hinreichend, um bloße litterarische Krittler in eine sehr lächerliche Lage zu bringen: „Wenn unsere Kenntnis von der Atlantis gründlicher sein würde, so würde es ohne Zweifel sichtbar werden, daß in jedem Falle, worin das Volk von Europa mit dem Volke von Amerika übereinstimmt, beide in Übereinstimmung mit dem Volke der Atlantis waren. . . . Es wird ersichtlich sein, daß wir in jedem Falle, wo Plato uns irgend eine Nachricht über die Atlantis giebt, diese Übereinstimmung bestehend finden. Sie bestand in der Baukunst, Schiffahrt, Gravierkunst, Schrift, in einer eingesetzten Priesterschaft, in der Art der Verehrung, des Ackerbaues, und des Baues von Straßen und Kanälen; und es ist vernünftig, anzunehmen, daß dieselbe Übereinstimmung sich bis auf alle kleineren Einzelheiten herab erstreckte.“ (Donnelly, Atlantis, p. 164. Vierundzwanzigste Aufl.) http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/804.htm (2 of 2)20.06.2005 17:30:14 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI Herodot spricht von den Atlanten - einem Volke von Westafrika - welche ihren Namen dem Berge Atlas gaben; welche Vegetatier waren, und „deren Schlaf nie durch Träume gestört war“; und welche obendrein täglich die Sonne bei ihrem Anfange und bei ihrem Untergange verfluchten, weil ihre übermäßige Hitze sie versengte und quälte. Diese Angaben beruhen auf moralischen und psychischen Thatsachen und nicht auf einer physiologischen Störung. Die Geschichte des Atlas giebt den Schlüssel dazu. Wenn die Atlantier ihren Schlaf niemals durch Träume gestört sahen, so ist dies deshalb, weil jene besondere Überlieferung sich mit den frühesten Atlantiern befaßte, deren Körperbau und Gehirn noch nicht genügend gefestigt waren, im physiologischen Sinne, um den Nervencentren zu gestatten, während des Schlafes zu arbeiten. Was die andere Behauptung anbelangt - daß sie täglich „die Sonne verfluchten“ - so hat dies wiederum nichts mit der Hitze zu thun, sondern mit der moralischen Entartung, welche mit der Rasse zunahm. Dies wird in unsern Kommentaren erklärt. Sie [die sechste Unterrasse der Atlantier] gebrauchten magische Beschwörungen sogar gegen die Sonne und da sie darin keinen Erfolg hatten, verfluchten sie sie. Den Zauberern von Thessalien wurde die Macht zugeschrieben, den Mond herabzuziehen, wie die griechische Geschichte uns versichert. Die Atlantier der späteren Periode waren berühmt wegen ihrer magischen Kräfte und ihrer Verruchtheit, wegen ihres Ehrgeizes und ihrer Herausforderung der Götter. Daher dieselben Überlieferungen, die in der Bibel Form annehmen, über die vorsintflutlichen Riesen und den Turm von Babel, und die auch im Buche Enoch sich finden. Diodor berichtet noch eine oder zwei andere Thatsachen: Die Atlantier rühmten sich, das Land zu besitzen, in welchem alle Götter geboren wurden; sowie auch, Uranus als ihren König gehabt zu haben, der auch der erste war, welche sie in Astronomie unterrichtete. Sehr wenig mehr als dies ist auf uns vom Altertume her überkommen. Der Atlasmythos ist eine leicht zu verstehende Allegorie. Atlas ist die alten Kontinente Lemurien und Atlantis verbunden und personifiziert in einem Symbol. Die Dichter schreiben dem Atlas, ebenso wie dem Proteus, eine höhere Weisheit und eine allgemeine Erkenntnis zu, und insbesondere eine vollständige Bekanntschaft mit den Tiefen des Ozeans; denn beide Kontinente trugen Rassen, die von göttlichen Meistern unterrichtet wurden, und beide wurden in http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/805.htm (1 of 3)20.06.2005 17:30:14 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI den Grund des Meeres versenkt, wo sie jetzt schlummern bis zu ihrem nächsten Wiedererscheinen über den Wassern. Atlas ist der Sohn einer Meeresnymphe, und seine Tochter ist Kalypso - die „wässerige Tiefe“. Die Atlantis wurde unter die Wasser des Ozeans versenkt, und ihre Nachkommenschaft schläft jetzt ihren ewigen Schlaf auf dem Grunde des Meeres. Die Odyssee macht ihn zum Wächter und zum „Träger“ der gewaltigen Pfeiler, welche die Himmel von der Erde trennen. Er ist ihre „“Stütze“. Und da sowohl Lemurien, das durch submarine Feuer zerstört wurde, als auch Atlantis, die von den Wogen verschlungen wurde, in den Tiefen des Meeres zu Grunde ging, [49] so heißt es, daß Atlas gezwungen wurde, die Erdoberfläche zu verlassen, und sich zu seinem Bruder Iapetus in den Tiefen des Tartarus zu gesellen. [50] Sir Theodore Martin hat recht, wenn er diese Allegorie in dem Sinne erklärt: [Atlas] steht auf dem festen Grunde der unteren Halbkugel des Weltalls, und trägt so gleichzeitig die Scheibe der Erde und das Himmelsgewölbe - die feste Hülle der oberen Halbkugel. [51] Denn Atlas ist die Atlantis, welche die neuen Kontinente und deren Horizonte auf ihren „Schultern“ trägt. Decharme giebt in seiner Mythologie des alten Griechenlands einem Zweifel Ausdruck in bezug auf die Richtigkeit von Pierrons Übersetzung des homerischen Wortes [korrekter Abdruck siehe Buch] mit sustinet, da es nicht möglich sei einzusehen: wieso Atlas gleichzeitig verschiedene Säulen unterstützen oder tragen kann, die sich an verschiedenen Örtlichkeiten befinden. Wenn Atlas ein Individuum wäre, so wäre es eine ungeschickte Übersetzung. Aber da er einen Kontinent im Westen personifiziert, von dem es heißt, daß er Himmel und Erde gleichzeitig trägt, [52] d. i. die Füße des Riesen treten die Erde, während seine Schultern das Himmelsgewölbe tragen - eine Anspielung auf die riesigen Bergspitzen des lemurischen und atlantischen Kontinents - so wird das Beiwort „Stütze“ sehr richtig. Der Ausdruck bewahrt für das griechische Wort [korrekter Abdruck siehe Buch], welches Decharme, Sir Theodore Martin folgend, in der Bedeutung von [korrekter Abdruck siehe Buch] und [korrekter Abdruck siehe Buch] versteht, giebt nicht denselben Sinn wieder. [49] Die Christen sollten dieser Lehre von der periodischen Zerstörung der Kontinente durch Feuer und Wasser nicht widersprechen; denn St. Peter spricht von der Erde „aus Wasser und im Wasser, zu der Zeit durch dieselben http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/805.htm (2 of 3)20.06.2005 17:30:14 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI mit der Sintflut verderbet, also auch jetzund zum Feuer behalten.“ (II. III. 5-7. Siehe auch die Lives of Alchemystical Philosophers, p. 4, London 1815.) [50] Siehe Hesiod´s Theogonie, 507-509, und die Odyssee, I. 51-53. [51] Mémoires de l´Académie des Inscriptions, p. 176. [52] Aeschylos, Prometheus Vinctus, 351, 429, u. s. w. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/805.htm (3 of 3)20.06.2005 17:30:14 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI Die Vorstellung war sicherlich verursacht durch die riesige Bergkette, welche entlang der Grenze des Festlandes oder der Scheibe verlief. Diese Bergspitzen versenkten ihre Wurzeln bis auf den Grund der Meere hinab, während sie ihre Häupter himmelwärts erhoben, so daß ihre Spitzen in den Wolken verloren waren. Die alten Kontinente hatten mehr Berge als Thäler darauf. Atlas und der Pic von Teneriffa, jetzt zwei von den verkümmerten Überresten der zwei vergangenen Kontinente, waren dreimal so himmelanstrebend in den Tagen von Lemurien und zweimal so hoch in jenen der Atlantis. So nannten die Lybier den Berg Atlas, die „Säule des Himmels“, nach Herodot, [53] und Pindar bezeichnete den späteren Ätna als den „himmlischen Pfeiler“. [54] Atlas war ein unzugänglicher Inselgipfel in den Tagen von Lemurien, als der afrikanische Kontinent sich noch nicht erhoben hatte. Er ist der einzige westliche Überrest, welcher unabhängig vorhanden ist, der zu dem Kontinente gehörte, auf welchem die Dritte Rasse geboren wurde, sich entwickelte und fiel, [55] denn Australien ist jetzt ein Teil des östlichen Kontinents. Nachdem der stolze Atlas, nach der esoterischen Überlieferung, um ein Drittel seiner Höhe in die Gewässer versunken war, blieben zwei Drittel von ihm zum Erbe der Atlantis. Dies war wiederum den Priestern von Ägypten und Plato selbst bekannt, und nur der feierliche Eid der Geheimhaltung, welcher sich sogar auf die Mysterien des Neoplatonismus erstreckte, verhinderte es, daß die ganze Wahrheit gesagt wurde. [56] So geheim war die Kenntnis von der letzten Insel der Atlantis fürwahr - wegen der übermenschlichen Kräfte, die ihre Einwohner besaßen, die letzten unmittelbaren Abkömmlinge der Götter oder Göttlichen Könige, wie man dachte daß die Veröffentlichung ihrer Wohnorte und ihres Daseins mit dem Tode bestraft wurde. Theopompus sagt ebensoviel in seiner immer verdächtigten Meropis, wenn er von den Phöniziern spricht, daß sie die einzigen Schiffer sind in den Meeren, welche die Westküste von Afrika bespülen; was sie so geheimnisvoll thaten, daß sie sehr oft ihre eigenen Schiffe versenkten, um allzu neugierige Fremde jede Spur von ihnen verlieren zu lassen. Es giebt Orientalisten und Historiker - und sie bilden die Mehrheit - welche sich zwar ganz ungerührt von der etwas rohen Sprache der Bibel und einigen darin erzählten Ereignissen fühlen, jedoch großen Widerwillen über die „Unmoralität“ in den Pantheons von Indien und Griechenland zeigen. [57] Es mag uns gesagt werden, daß vor ihnen Euripides, Pindar, und selbst Plato denselben Widerwillen ausdrücken; daß sie sich auch durch die erfundenen Erzählungen verletzt fühlten - von „jenen elenden Erzählungen der Poeten“, wie Euripides sie nennt. [58] Aber es mag vielleicht noch einen andern Grund dafür gegeben haben. Für jene, welche wußten, daß es mehr als einen Schlüssel zu der theogonischen Symbolik giebt, war es ein Mißgriff, dieselbe in einer so rohen und irreführenden Sprache http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/807.htm (1 of 5)20.06.2005 17:30:15 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI ausgedrückt zu haben. Denn, wenn der gebildete und gelehrte Philosoph den Kern der Weisheit unter der rauhen Schale der Frucht wahrnehmen konnte, und wußte, daß die letztere die größten Gesetze und Wahrheiten der psychischen und physischen Natur verbarg sowie auch den Ursprung aller Dinge - so war dies nicht so bei dem uninitiierten Profanen. Für ihn war der tote Buchstabe Religion; die Auslegung - Lästerung. und dieser tote Buchstabe konnte ihn weder erbauen, noch vollkommen machen, in Anbetracht dessen, daß ihm ein solches Beispiel von seinen Göttern gegeben war. Aber für den Philosophen - insbesondere für den Initiierten - ist Hesiods Theogonie ebenso geschichtlich, wie irgend eine Geschichte sein kann. Plato faßt sie so auf, und giebt so viel von ihren Wahrheiten preis, als seine Gelöbnisse ihm gestatteten. Die Thatsache, daß die Atlantes Uranus als ihren ersten König in Anspruch nahmen, und daß Plato seine Geschichte der Atlantis mit der Trennung des großen Kontinentes durch Neptun, den Enkel des Uranus, beginnt, zeigt, daß es Kontinente vor der Atlantis und Könige vor dem Uranus gegeben hat. Denn Neptun, welchem der große Kontinent zufiel, findet auf einer kleinen Insel nur ein einziges Menschenpaar aus Lehm gemacht - d. i. den ersten physischen menschlichen Menschen, dessen Ursprung mit den letzten Unterrassen der Dritten Wurzelrasse begann. Ihre Tochter Clito heiratet der Gott, und sein ältester Sohn Atlas empfängt als seinen Anteil den Berg und den Kontinent, welche nach seinem Namen benannt waren. [59] Nun waren alle Götter des Olymps, ebensowohl wie jene des indischen Pantheons und die Rishis die siebenförmigen Personifikationen (1) der Noumena der intelligenten Kräfte der Natur; (2) der kosmischen Kräfte; (3) der Himmelskörper; (4) der Götter oder Dhyân Chohans; (5) der psychischen und geistigen Kräfte; (6) der Göttlichen Könige auf Erden, oder der Inkarnationen der Götter; und (7) der irdischen Heroen oder Menschen. Die Wissenschaft, wie unter diesen sieben Formen die eine beabsichtigte zu erkennen sei, gehörte zu allen Zeiten den Initiierten an, deren früheste Vorgänger dieses symbolische und allegorische System geschaffen hatten. Während somit Uranus, oder die Schar, welche diese himmlische Gruppe repräsentierte, über die Zweite Rasse und ihren damaligen Kontinent herrschte und regierte; lenkte Cronus oder Saturn die Lemurier; und Jupiter, Neptun [60] und andere kämpften in der Allegorie für die Atlantis, welche die ganze Erde war zur Zeit der Vierten Rasse. Poseidonis, oder die letzte Insel der Atlantis - des „dritten Schrittes“ des Idas-pati oder Vishnu in der mystischen Sprache der http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/807.htm (2 of 5)20.06.2005 17:30:15 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI Geheimen Bücher - dauerte bis vor ungefähr 12 000 Jahren. [61] Die Atlantes des Diodor hatten recht mit der Behauptung, daß ihr Land, die Umgebung des Berges Atlas, der Ort war, wo „die Götter geboren wurden“ - d. i. „inkarniert“. Aber erst nach ihrer vierten Inkarnation wurden sie zum erstenmale menschliche Könige und Herrscher. Diodor spricht von Uranus als dem ersten Könige der Atlantis, und vermengt entweder bewußt oder unbewußt die Kontinente; aber wie wir gezeigt haben, stellt Plato den Satz mittelbar richtig. Der erste astronomische Lehrer der Menschen war Uranus, weil er einer der sieben Dhyân Chohans jener Zweiten Periode oder Rasse ist. So finden wir auch im zweiten Manvantara, in jenem des Svârochisha, unter den sieben Söhnen des Manu, den herrschenden Göttern oder Rishis jener Rasse, den Jyotis, [62] den Lehrer der Astronomie (Jyotisha), einen der Namen des Brahmâ. Und so verehren auch die Chinesen Tien (oder den Himmel, Ouranos), und nennen ihn ihren ersten Lehrer der Astronomie. Uranos brachte die Titanen der Dritten Rasse hervor, und sie, personifiziert durch Saturn-Kronos, waren es, welche ihn verstümmelten. Denn da die Titanen es waren, welche in die Zeugung verfielen, als „die Schöpfung durch den Willen durch physische Fortpflanzung überflüssig gemacht wurde“, brauchten sie den Uranos nicht mehr. [53] IV. 184. [54] Pyth., I. 20; Decharme, a. a. O., p. 315. [55] Das will nicht sagen, daß der Atlas der Ort war, wo sie fiel, denn dies fand im nördlichen und centralen Asien statt, sondern daß der Atlas einen Teil des Kontinentes bildete. [56] Hätte nicht Diocletian die esoterischen Werke der Ägypter 296 n. Chr. verbrannt, zusammen mit ihren Büchern über Alchemie, „[korrekter Abdruck siehe Buch];“ Caesar 700 000 Rollen zu Alexandrien; Leo der Isaurer 300 000 zu Konstantinopel (im achten Jahrhundert); und die Mohammedaner alles, woran sie ihre frevelhaften Hände legen konnten - die Welt würde heute http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/807.htm (3 of 5)20.06.2005 17:30:15 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI mehr von der Atlantis wissen, als sie jetzt weiß. Denn die Alchimie hatte ihren Entstehungsort auf der Atlantis während der Vierten Rasse, und nur ihre Renaissance in Ägypten. [57] Professor Max Müllers Vorlesungen - Über die Philosophie der Mythologie - liegen uns vor. Wir lesen seine Anführungen des Heraklit (460 v. Chr.), welcher erklärte, Homer verdiene „aus den öffentlichen Versammlungen ausgestoßen und ausgepeitscht zu werden;“ und des Xenophanes, welcher „Homer und Hesiod für den volkstümlichen Aberglauben von Griechenland verantwortlich hielt“ und dafür, daß sie „den Göttern alles das zuschrieben, was unter Menschen entehrend und anstößig ist . . . gesetzwidrige Handlungen, wie Diebstahl, Ehebruch und Betrug.“ Schließlich citiert der Oxforder Professor aus Jowetts Übersetzung des Plato, wo der letztere Adaimantus sagt (Republik), daß: „dem jungen Manne [im Staate] nicht gesagt werden solle, daß er bei der Verübung der schlechtesten Verbrechen weit davon entfernt sei, irgend etwas Schimpfliches zu thun, und daß er seinen Vater züchtigen könne [wie es Zeus mit Kronos that] . . . auf welche Art er wolle, und darin nur dem Beispiele der ersten und größten der Götter folgen werde. . . . Nach meiner Ansicht sind diese Geschichten nicht geeignet, wiederholt zu werden.“ Dazu bemerkt Professor Max Müller: „die griechische Religion war offenbar eine nationale und traditionelle Religion und als solche teilte sie zugleich die Vorteile und Nachteile dieser Form religiösen Glaubens;“ während die christliche Religion „eine historische und bis zu einem hohen Maße eine individuelle Religion ist, und den Vorteil eines autorisierten Kodex und eines festgelegten Glaubenssystems hat“ (p. 349 [engl.]). Um so schlimmer, wenn sie historisch ist, denn sicherlich würde Lots Abenteuer mit seinen Töchtern nur gewinnen, wenn es „allegorisch“ wäre. [58] [korrekter Abdruck siehe Buch], Hercules Furens, 1346, ed. Dindorf. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/807.htm (4 of 5)20.06.2005 17:30:15 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI [59] Kritias. [60] Neptun oder Poseidon ist der indische Idas-pati, wesensgleich mit Nârâyana (dem sich auf den Wassern bewegenden) oder Vishnu, und gleich diesem indischen Gotte wird er dargestellt, wie er den ganzen Horizont mit drei Schritten durchschreitet. Idas-pati bedeutet auch den „Meister der Wasser“. [61] Bailly´s Behauptung, daß die von den ägyptischen Priestern erwähnten 9000 Jahre keine „Sonnenjahre“ repräsentieren, ist grundlos. Bailly wußte nichts von der Geologie und ihren Berechnungen; sonst würde er anders gesprochen haben. [62] Siehe Matsya Purâna, welches ihn unter die sieben Prajâpatis der Periode einreiht. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/807.htm (5 of 5)20.06.2005 17:30:15 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI Und hier muß eine kurze Abschweifung gestattet und entschuldigt werden. Infolge der letzten gelehrten Hervorbringung des Herrn Gladstone im Nineteenth Century, „die größeren Götter des Olympos“, sind die Ideen des großen Publikums über griechische Mythologie noch weiter erkehrt und beeinflußt worden. Dem Homer wird ein innerer Gedanke zugeschrieben, welcher von Herrn Gladstone als „der wahre Schlüssel zur homerischen Vorstellung“ betrachtet wird, während dieser „Schlüssel“ bloß eine „Maske“ ist. [Poseidon] ist in der That wesentlich von der Erde irdisch . . . stark und anmaßend, sinnlich und außerordentlich eifersüchtig und rachsüchtig aber das ist deshalb, weil er den Geist der Vierten Wurzelrasse symbolisiert, der Beherrscher der Meere, jener Rasse, welche über der Fläche der Meere lebt, [63] welche besteht aus den Riesen, den Kindern des Eurymedon, des Geschlechtes, welches der Vater des Titanen Polyphem und der einäugigen Cyklopen ist. Wenn auch Zeus über die Vierte Rasse regiert, so ist es Poseidon, welcher herrscht, und welcher der wahre Schlüssel ist zu der Dreiheit der kronidischen Brüder, und zu unsern menschlichen Rassen. Poseidon und Nereus sind eins; der erstere der Beherrscher oder Geist der Atlantis vor dem Anfange ihres Versinkens, der letztere nachher. Neptun ist die titanische Stärke der lebendigen Rasse, Nereus ihr Geist reinkarniert in der folgenden Fünften oder ârischen Rasse; und das hat der griechische Gelehrte von England bis jetzt noch nicht entdeckt, oder auch nur dunkel empfunden. Und doch macht er viele Beobachtungen über die „Künstlichkeit“ Homers, welche niemals den Nereus nennt, zu dessen Bezeichnung wir nur durch den Geschlechtsnamen der Nereiden gelangen! Somit ist es die Neigung auch der gelehrtesten Hellenisten, ihre Spekulationen auf die exoterischen Bilder der Mythologie zu beschränken und ihre innere Bedeutung aus dem Auge zu verlieren; und ein bemerkenswertes Beispiel dafür ist der Fall des Herrn Gladstone, wie wir gezeigt haben. Während er beinahe die hervorragendste Gestalt unseres Zeitalters als Staatsmann ist, ist er zu gleicher Zeit einer der gebildesten Gelehrten, die England hervorgebracht hat. Die griechische Litteratur ist das Lieblingsstudium seines Lebens gewesen, und er hat mitten im Gewirre der öffentlichen Angelegenheiten Zeit gefunden, die zeitgenössische Litteratur mit Beiträgen zur griechischen Gelehrsamkeit zu bereichern, welche seinen Namen durch die kommenden Generationen hindurch berühmt machen werden. Zur selben Zeit kann die Schreiberin des vorliegenden als seine aufrichtige Bewunderin nur ein tiefes Bedauern fühlen, daß die http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/809.htm (1 of 2)20.06.2005 17:30:15 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI Nachwelt, während sie seine tiefe Gelehrsamkeit und glänzende Bildung anerkennen wird, dennoch in dem größeren Lichte, welches dann auf die ganze Frage der Symbolik und Mythologie scheinen muß, das Urteil fällen wird, daß es ihm nicht gelungen ist, den Geist des religiösen Systems zu erfassen, welches er so oft vom dogmatisch christlichen Standpunkt kritisiert hat. An jenem zukünftigen Tage wird man wahrnehmen, daß der esoterische Schlüssel zu den Geheimnissen der christlichen sowohl, als auch der griechischen Theogonie und Wissenschaft die Geheimlehre der vorgeschichtlichen Nationen ist, welche er mit andern zusammen geleugnet hat. Jene Lehre allein kann die Verwandtschaft aller menschlichen religiösen Spekulationen oder selbst sogenannten „Offenbarungen“ aufzeigen, und sie ist die Lehre, welche den Geist des Lebens in die laienhaften Figuren auf den Bergen Meru, Olymp, Walhalla oder Sinai eingießt. Wenn Herr Gladstone ein jüngerer Mann wäre, so könnten seine Bewunderer hoffen, daß seine gelehrten Studien durch die Entdeckung dieser am Grunde liegenden Wahrheit gekrönt werden. In Wirklichkeit verschwendet er aber die goldenen Stunden seiner zur Neige gehenden Jahre in nutzlosen Disputationen mit jenem gigantischen Freidenker, Oberst Ingersoll, wobei jeder mit den Waffen exoterischer Natur kämpft, die den Arsenalen unwissender buchstäblicher Auslegung entnommen sind. Diese beiden großen Streitgegner sind gleichermaßen blind gegen die wahre esoterische Bedeutung der Texte, welche sie einander gleich Eisenkugeln an die Köpfe schleudern, während die Welt allein durch solche Streitigkeiten leidet; indem der eine die Reihen des Materialismus verstärken hilft, und der andere jene des blinden Sektirertums des toten Buchstabens. Und nun können wir wiederum zu unserm unmittelbaren Gegenstand zurückkehren. [63] Ilias, XXIV. 79. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/809.htm (2 of 2)20.06.2005 17:30:15 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI Oftmals wird von der Atlantis unter einem anderen Namen gesprochen, unter einem solchen, der unsern Kommentatoren unbekannt ist. Die Kraft der Namen ist groß, und war bekannt, seitdem die ersten Menschen von den Göttlichen Meistern unterrichtet wurden. Und da Salon sie studiert hatte, so übersetzte er die „atlantischen“ Namen mit Namen, die er selbst ersonnen hatte. Im Zusammenhang mit dem Kontinente der Atlantis ist es wünschenswert, sich vor Augen zu halten, daß die Berichte, welche von den alten griechischen Schriftstellern auf uns überkommen sind, eine Verwirrung der Angaben enthalten, indem einige sich auf den großen Kontinent, und andere auf die letzte kleine Insel Poseidonis beziehen. Es ist üblich geworden, sie alle so aufzufassen, daß sie sich nut auf die letztere beziehen, aber daß dies unrichtig ist, geht hervor aus der Unvereinbarkeit der verschiedenen Behauptungen in betreff Größe u. s. w. der „Atlantis“. So sagt Plato im Kritias, daß die ebene, welche die Stadt umgab, selber von Bergketten umgeben war, und daß die Ebene ununterbrochen und wagerecht war, und von länglicher Gestalt, sich von Norden nach Süden erstreckend dreitausend Stadien in der einen Richtung ein zweitausend in der andern; daß man die Ebene mit einem ungeheuren Kanal oder Graben umgab, 101 Fuß tief, 606 Fuß breit, und 1250 Fuß lang. [64] Nun ist an anderen Stellen die Gesamtgröße der Insel Poseidonis ungefähr ebenso angegeben, wie die hier der „Ebene rund um die Stadt“ allein angegeben ist. Offenbar bezieht sich eine Reihe der Angaben auf den großen Kontinent, und die andere auf seinen letzten Überrest - Platos Insel. Und wiederum wird das stehende Heer der Atlantis mit mehr als einer Million Mann angegeben; ihre Marine mit 1200 Schiffen und 240 000 Mann. Solche Angaben sind ganz unanwendbar auf einen kleinen Inselstaat ungefähr von der Größe von Irland! Die griechischen Allegorien geben dem Atlas, oder der Atlantis, sieben Töchter sieben Unterrassen - deren betreffende Namen Maia, Elektra, Taygeta, Asterope, Merope, Alkyoner und Celaeno. Das ist ethnologisch - da ihnen zugeschrieben wird, Götter geheiratet und die Mütter berühmter Helden geworden zu sein, der Begründer von viele Nationen und Städten. Astronomisch sind die Atlantiden die sieben Plejaden (?) geworden. In der occulten Wissenschaft sind die beiden mit den Schicksalen von Nationen verknüpft, indem jene Schicksale durch die vergangenen Ereignisse ihrer früheren Leben http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/811.htm (1 of 3)20.06.2005 17:30:15 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI entsprechend dem karmischen Gesetze gestaltet sind. Drei große Nationen im Altertume nahmen für sich eine unmittelbare Abstammung von dem Reiche des Saturn oder von Lemurien in Anspruch, welches verschiedene tausend Jahre vor unserer Ära mit der Atlantis vermengt wurde, und dies waren die Ägypter, die Phönizier (Sanchuniathon) und die alten Griechen (Diodor, nach Plato). Aber von dem ältesten civilisierten Lande Asiens von Indien - kann gleichermaßen gezeigt werden, daß es dieselbe Abstammung behauptet. Unterrassen wiederholen, vom karmischen Gesetze oder Schicksal geleitet, unbewußt die ersten Schritte ihrer betreffenden Mutterrassen. So wie die verhältnismäßig lichten Brâhmanen - welche nach Indien mit seinen dunkelfarbigen Dravidiern einbrachen - aus dem Norden gekommen sind, so muß die Ârische Fünfte Rasse ihren Ursprung aus nördlichen Regionen herleiten. Die occulten Wissenschaften zeigen, daß die Begründer, die beziehungsweisen Gruppen der sieben Prajâpatis, der Wurzelrassen alle mit dem Polstern in Verbindung gebracht worden sind. Im Kommentare finden wir: Wer das Alter des Dhruva [65] versteht, welcher 9090 sterbliche Jahre mißt, wird verstehen die Zeiten der Pralayas, des schließlichen Schicksals der Nationen, o Lanoo. Es muß ferner ein guter Grund dafür vorhanden gewesen sein, warum eine asiatische Nation ihre großen Vorfahren und Heiligen in den Großen Bären, ein nördliches Sternbild, verlegen sollte. Es sind jedoch 70 000 Jahre, seitdem der Erdpol auf das entferntere Ende des Schwanzes des Kleinen Bären zeigte, und viel mehr Jahrtausende, seitdem die sieben Rishis mit dem Sternbilde des großen Bären identifiziert worden sein konnten. Die Ârische Rasse wurde in fernem Norden geboren und entwickelt, obwohl nach dem Sinken des Kontinents der Atlantis ihre Stämme weiter südwärts nach Asien auswanderten. Daher ist Prometheus der Sohn der Asia, und sein Sohn Deukalion, der griechische Noah - welcher die Menschen aus den Steinen der Mutter Erde erschuf - wird von Lucian ein nördlicher Skythe genannt, und Prometheus wird zum Bruder des Atlas gemacht und auf dem Kaukasusgebirge inmitten des Schnees angefesselt. [66] [64] Kritias. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/811.htm (2 of 3)20.06.2005 17:30:15 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI [65] In der Urschrift ist ein diesem Namen gleichwertiger gegeben. [66] Deukalion soll den Dienst des Adonis und des Osiris nach Phoenikien gebracht haben. Nun ist diese Verehrung jene der verloren gegangenen und wiedergefundenen Sonne in ihrer astronomischen Bedeutung. Nur am Pole erstirbt die Sonne für den ganzen Zeitraum von sechs Monaten, denn in der Breite von 68° bleibt sie tot nur durch vierzig Tage, wie in der Osirisfeier. Die zwei Dienste waren im Norden von Lemurien entstanden, oder auf jenem Kontinente, von welchem Asien eine Art von abgeknickter Verlängerung war, und der sich aufwärts bis zu den Polregionen erstreckte. Dies ist gut gezeigt in Gebelin´s Allégories d´Orient, p. 246, und von Bailly; obwohl weder Herkules noch Osiris Sonnenmythen sind, außer in einem von ihren sieben Aspekten. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/811.htm (3 of 3)20.06.2005 17:30:15 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI Griechenland hatte seinen hyperboräischen ebensowohl wie seinen südlichen Apollo. Somit sind nahezu alle Götter von Ägypten, Griechenland und Phönizien, ebensowohl wie jene aus andern Pantheons nördlicher Herkunft und haben ihren Ursprung in Lemurien, gegen den Schluß der Dritten Rasse, nachdem ihre volle physische und physiologische Entwicklung vollendet war. [67] Alle „Fabeln“ Griechenlands würden sich auf geschichtliche aufgebaut erweisen, wenn jene Geschichte nur rein von Mythen auf die Nachwelt gekommen wäre. Die „einäugigen“ Cyklopen, die Giganten, die der Fabel nach die Söhne des Coelus und der Terra waren - drei an der Zahl, nach Hesiod - waren die letzten drei Unterrassen der Lemurier, wobei das „eine Auge“ sich auf das Weisheitsauge bezog; [68] denn die zwei Stirnaugen wurden als physische Organe vollständig erst am Anfange der Vierten Rasse entwickelt. Die Allegorie vom Ulysses, dessen Gefährten verschlungen wurden, während der König von Ithaka selbst dadurch gerettet wurde, daß er das Auge des Polyphem durch einen Feuerbrand austilgte, ist auf die psycho-physiologische Verkümmerung des „dritten Auges“ begründet. Ulysses gehört dem Kreise der Heroen der Vierten Rasse an, und muß, obwohl ein „Weiser“ in den Augen der letzteren, doch nach der Ansicht der pastoralen Cyklopen ein Ruchloser gewesen sein. [69] Sein Abenteuer mit den Cyklopen - einem wilden Riesengeschlechte, dem Gegensatze der gebildeten Gesittung in der Odyssee ist ein allegorischer Bericht von dem allmählichen Übergange der cyklopischen Civilisation des Steins und der Kolossalbauten zu der mehr sinnlichen und körperlichen Kultur der Atlantier, welcher schließlich den Rest der Dritten Rasse ihr alles durchdringendes geistiges Auge verlieren ließ. Die andere Allegorie, welche Apollo die Cyklopen töten läßt, um den Tod seines Sohnes Asklepios zu rächen, bezieht sich nicht auf die drei Unterrassen, welche durch die drei Söhne von Himmel und Erde repräsentiert sind, sondern auf die hyperboräischen Arimaspischen Cyklopen, die letzten der mit dem „Weisheitsauge“ begabten Rasse. Die ersteren haben Überreste ihrer Gebäude überall zurückgelassen, um Süden ebensosehr wie im Norden; die letzteren waren bloß auf den Norden beschränkt. Also tötete sie Apollo - vorzugsweise der Gott der Seher, dessen Pflicht es ist, Entweihung zu bestrafen - wobei seine Pfeile die wilden und tödlichen menschlichen Leidenschaften repräsentieren und verbarg seinen Pfeil hinter einem Berge in den hyperboräischen Regionen. [70] Kosmisch und astronomisch ist dieser hyperboräische Gott die personifizierte Sonne, welche während des Verlaufes eines siderischen Jahres 25 868 Jahre - die Klimate auf der Erdoberfläche verändert, indem sie kalte Gegenden aus tropischen macht, und umgekehrt. Psychisch und geistig ist seine Bedeutung viel wichtiger. Wie Herr Gladstone in seinen „Größeren Göttern des Olymps“ treffend bemerkt: http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/813.htm (1 of 4)20.06.2005 17:30:16 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI Die Eigenschaften des Apollo (zusammen mit jenen der Athenê) sind unmöglich zu erklären, ohne auf Quellen zurückzugehen, welche jenseits des Bereiches der zumeist zur Erklärung der griechischen Mythologie erforschten Überlieferungen liegen. [71] Die Geschichte der Latona (Leto), der Mutter Apollos, ist übervoll an verschiedenen Bedeutungen. Astronomisch ist Latona die Polarregion und die Nacht, welche die Sonne, Apollo, Phoebus u. s. w. hervorbringt. Sie ist geboren in den hyperboräischen Ländern, wo alle Bewohner Priester ihres Sohnes waren, welche seine Wiederauferstehung und sein Herabsteigen zu ihrem Lande alle neunzehn Jahre bei der Erneuerung des Mondcyklus feierten. [72] Latona ist der Hyperboräische Kontinent, und seine Rasse - geologisch. [73] Wenn die astronomische Bedeutung der geistigen und göttlichen Platz macht - wie Apollo und Athene sich in die Gestalt von „Vögeln“, das Symbol und die Glyphe der höheren Gottheiten und Engel, verwandeln - so nimmt der helle Gott göttliche schöpferische Kräfte an. Apollo wird die Personifikation der Seherschaft, wenn er das astrale Doppelbild des Aeneas auf das Schlachtfeld sendet [74] , und hat die Gabe, seinen Sehern zu erscheinen, ohne anderen anwesenden Personen sichtbar zu sein [75] eine Gabe jedoch, die von jedem Adepten geteilt wird. [67] Die Hyperboräer, jetzt als mythisch betrachtet, werden beschrieben (Herod., IV. 33-35; Pausanias, I. 31, 32; V. 7, 8; X. 5, 7, 8) als die geliebten Priester und Diener der Götter, und insbesondere des Apollo. [68] Die Cyklopen sind nicht die einzigen „einäugigen“ Repräsentanten in der Überlieferung. Die Arimaspen waren ein skythisches Volk, und auch ihnen wurde nur ein Auge zugeschrieben. (Géographic Ancienne, II. 321.) Sie waren es, die von Apollo mit seinen Pfeilen vernichtet wurden. [69] Ulysses erlitt Schiffbruch an der Insel Aeaea, wo Kirke alle seine Gefährten in Schweine verwandelte wegen ihrer Lüsternheit; und darnach wurde er nach Ogygia verschlagen, der Insel der Kalypso, wo er etwa sieben Jahre mit der Nymphe in unerlaubter Verbindung lebte. Nun war Kalypso eine http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/813.htm (2 of 4)20.06.2005 17:30:16 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI Tochter des Atlas (Odyss., XII), und alle traditionellen alten Versionen sagen, wenn sie von der Inseln Ogygia sprechen, daß sie sehr weit entfernt von Griechenland, und gerade in der Mitte des Ozeans war; somit identifizieren sie dieselbe mit der Atlantis. [70] Hygin., Astronom. post., II. 15. [71] Nineteenth Century, Juli 1887. [72] Diod. Sic., II. 307. [73] Um einen Unterschied zwischen Lemurien und Atlantis zu machen, bezeichneten die alten Schriftsteller die letztere als die Nördliche oder Hyperboräische Atlantis, und das erstere als die Südliche. So sagt Apollodor (Mythologie, Buch II): „Die von Herkules davongetragenen goldenen Äpfel sind nicht, wie einige glauben, in Lybien; sie sind auf der Hyperboräischen Atlantis.“ Die Griechen naturalisierten alle Götter, die sie entlehnten, und machten aus ihnen Hellenen, und die Modernen haben ihnen geholfen. So haben auch die Mythologen versucht, aus dem Eridanus den Fluß Po in Italien zu machen. Im Mythos des Phaeton heißt es, daß bei seinem Tode seine Schwestern heiße Thränen vergossen, welche in den Eridanus fielen und in Bernstein verwandelt wurden! Nun wird Bernstein nur in den nördlichen Meeren gefunden, in der Ostsee. Phaeton, der seinen Tod findet, während er Wärme zu den erfrorenen Sternen der nördlichen Regionen trägt, am Pole den vor Kälte erstarrten Drachen weckt, und in den Eridanus hinabgeschleudert wird, ist eine Allegorie, die sich unmittelbar auf die Veränderungen des Klimas in jenen fernen Zeiten bezieht, da die Polarländer aus einer kalten Zone zu einem Lande mit einem gemäßigten und warmen Klima geworden waren. Daß der Usurpator der Funktionen der Sonne, Phaeton, durch Jupiters Donnerkeil in den Eridanus gestürzt wird, ist eine http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/813.htm (3 of 4)20.06.2005 17:30:16 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI Anspielung auf die zweite Veränderung, welche in jenen Gegenden stattfand, als neuerdings das Land, wo „Magnolia blühte“, zu dem öden abstoßenden Lande des fernsten Nordens und des ewigen Eises wurde. Die Allegorie umfaßt die Ereignisse von zwei Pralayas; und sollte, wenn sie recht verstanden würde, ein Beweis für das außerordentliche Alter der Menschengeschlechter sein. [74] Ilias, XVII. 431-453. [75] Ebenda, 322-336. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/813.htm (4 of 4)20.06.2005 17:30:16 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI Der König der Hyperboräer war daher der Sohn des Boreas, des Nordwindes, und der Hohepriester des Apollo. Der Streit der Latona mit der Niobe - der atlantischen Rasse - der Mutter von sieben Söhnen und sieben Töchtern, welche die sieben Unterrassen der Vierten Rasse und ihre sieben Zweige [76] personifizieren, versinnbildlicht die Geschichte der zwei Festländer. Der Zorn der „Söhne Gottes“ oder von „Willen und Yoga“ beim Anblicke der stetigen Erniedrigung der Atlantier war groß [77] ; und die Vernichtung der Kinder der Niobe durch die Kinder der Latona - durch Apollo und Diana, die Gottheiten des Lichtes, der Weisheit und Reinheit, oder Sonne und Mond astronomisch, deren Einfluß Änderungen in der Erdachse, Sintfluten und andere große Umwälzungen verursacht - ist somit sehr klar. [78] Die Fabel von den unaufhörlichen Thränen der Niobe, deren Gram Zeus veranlaßt, sie in eine Quelle zu verwandeln - die Atlantis vom Wasser bedeckt - ist als Symbol nicht weniger anschaulich. Man erinnere sich daran, daß Niobe die Tochter einer der Plejaden oder Atlantiden ist, daher die Enkelin des Atlas [79] , weil sie die letzten Generationen des verfluchten Kontinentes repräsentiert. Eine wahre Bemerkung ist die von Bailly, welcher sagt, daß die Atlantis einen außerordentlichen Einfluß auf das Altertum hatte. Er fügt hinzu: Wenn diese mythischen Namen bloße Allegorien sind, dann kommt alles, was sie von Wahrheit an sich haben, von der Atlantis; wenn die Fabel wirkliche Überlieferung ist - wie verändert sie auch sein mag - dann ist die alte Geschichte durchaus ihre Geschichte. [80] Und zwar so sehr, daß die alten Schriften - Prosa und Poesie - voll sind in Erinnerung an die Lemuro-Atlantier, die ersten physischen Rassen, obwohl die Dritte und die Vierte an Zahl in der Entwicklung der Menschheit der Vierten Runde auf unserer Kugel. Hesiod berichtet die Überlieferung von den Menschen des ehernen Zeitalters, welche Jupiter aus Eschenholz gemacht hatte, und welche Herzen hatten härter als Diamant. In Erz gekleidet vom Kopf bis zum Fuß verbrachten sie ihr Leben mit Kämpfen. Ungeheuer an Größe. mit schrecklicher Kraft begabt, kamen unbesiegbare Arme und Hände von ihren Schultern herab, sagt der Dichter. [81] So waren die Riesen der ersten physischen Rassen. Die Iranier haben eine Bezugnahme auf die späteren Atlantier in Yasna, IX. 15. Die Überlieferung behauptet, daß die „Söhne Gottes“ oder die großen Initiierten der Heiligen Insel die Flut benützten, um die Erde von allen Zauberern unter den Atlantiern zu befreien. Der erwähnte Vers ruft Zarathushtra als einen der „Söhne Gottes“ an. Er sagt: http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/815.htm (1 of 5)20.06.2005 17:30:16 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI Du, o Zarathushtra, bewirktest, daß alle Dämonen [Zauberer], welche zuvor die Welt in menschlichen Formen durchschwärmten, sich in die Erde verbergen [er verhalf ihnen zum Untergange]. Die Lemurier, und auch die frühen Atlantier, waren in zwei getrennte Klassen geteilt - die „Söhne der Nacht“ oder Finsternis, und die „Söhne der Sonne“ oder des Lichts. Die alten Bücher erzählen uns von den schrecklichen Schlachten zwischen den beiden, als die ersteren, ihr Land der Dunkelheit verlassend, von welchem die Sonne auf lange Monate sich entfernte, von ihren unfreundlichen Gegenden herabstiegen und ihren besser begünstigten Brüdern der Äquatorialregionen „den Herrn des Lichtes zu entreißen versuchten“. Es kann uns gesagt werden, daß die Alten von der langen, sechs Monate dauernden Nacht in den Polarregionen nicht wußten. Selbst Herodot, gelehrter als die übrigen, erwähnt nur ein Volk, welches sechs Monate im Jahre schlief, und die andere Hälfte wach blieb. Doch wußten die Griechen wohl, daß es ein Land im Norden giebt, wo das Jahr in einen Tag und eine Nacht von je sechsmonatlicher Dauer geteilt ist, denn Plinius sagt es ausdrücklich. [82] Sie sprechen von den Kimmeriern und den Hyperboräern, und machen einen Unterschied zwischen den beiden. Die ersteren wohnten am Palus Maeotis - zwischen 45° und 50° Breite. Plutarch erklärt, daß sie nur ein kleiner Teil von einer großen Nation waren, welche von den Skythen vertrieben war - welche Nation nahe dem Tanais stehen blieb, nachdem sie Asien durchquert hatte. Die kriegerischen Massen lebten früher an den Meeresufern, in dichten Wäldern, und unter einem dunklen Himmel. Dort berührt der Pol nahezu das Haupt, dort teilen lange Nächte und Tage das Jahr. [83] Was die Hyperboräer anbelangt, so drückt sich Solinus Polyhistor über die Völker folgendermaßen aus: Sie säen am Morgen, reifen am Mittag, sammeln ihre Früchte am Abend, und speichern sie während der Nacht in ihren Höhlen auf. [84] Selbst die Verfasser des Zohar kannten diese Thatsache, denn es steht geschrieben: Im Buche des Hammannunah, des alten [oder des altehrwürdigen], lernen wir . . . daß es einzelne Länder der Erde giebt, welche beleuchtet sind, während andere in Dunkelheit sind; diese haben den Tag, während es für die http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/815.htm (2 of 5)20.06.2005 17:30:16 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI ersteren Nacht ist; und es giebt Länder, in denen es beständig Tag ist, oder in welchem zum mindesten die Nacht nur wenige Augenblicke dauert. [85] [76] Siehe Apollodor wegen dieser Zahl. [77] Siehe „die Söhne Gottes und die Heilige Insel“. [78] So occult und mystisch ist einer der Aspekte der Latona, daß sie sogar in der Offenbarung (XII) wieder vorgeführt wird, als das Weib, mit der Sonne (Apollo) bekleidet, und mit dem Mond (Diana) unter ihren Füßen, welche schwanger war, „und schrie, und war in Kindesnöten, und hatte große Qual zur Geburt.“ ein großer roter Drache steht vor dem Weibe, bereit, das Kind zu verschlingen. Sie gebiert das Knäblein, das alle Heiden weiden sollte mit einer eisernen Rute, und das entrückt ward zum Stuhle Gottes - die Sonne. Das Weib entfloh in die Wüste, noch immer verfolgt von dem Drachen, welcher wiederum flieht, und aus seinem Munde ein Wasser wie ein Strom schießt, wobei die Erde dem Weibe half und den Strom verschlang; und der Drache ging hin, zu streiten mit den Übrigen von ihrem Samen, die da Gottes Gebote hielten. (Siehe XII. 1, 17.) Jedermann, der die Allegorie der von der Rache der eifersüchtigen Juno verfolgten Latona liest, wird die Wesensgleichheit der beiden Lesarten erkennen. Juno entsendet den Drachen Python, damit er Latona verfolge und töte, und ihr Kind verschlinge. Das letztere ist Apollo, die Sonne, denn das Knäblein der Offenbarung, „das alle Heiden sollte weiden mit der eisernen Rute“, ist sicherlich nicht der sanftmütige „Sohn Gottes“, Jesus, sondern die physische Sonne, „welche alle Völker beherrscht“; der Drache ist der Nordpol, welcher allmählich die frühen Lemurier aus den Ländern trieb, welche mehr und mehr hyperboräisch und ungeeignet wurden, von jenen bewohnt zu werden, welche sich rasch zu physischen Menschen entwickelten, denn nun hatten sie auf die klimatischen Veränderungen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/815.htm (3 of 5)20.06.2005 17:30:16 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI Rücksicht zu nehmen. Der Drache will der Latona nicht erlauben, „zu gebären“ - die Sonne zur Erscheinung. „Sie ist aus dem Himmel vertrieben und findet keine Stelle, wo sie gebären kann“, bis Neptun, der Ozean, mitleidsvoll die schwimmende Insel Delos - die Nymphe Asteria, welche sich bisher von Jupiter unter den Wogen des Ozeans verborgen hatte unbeweglich macht, auf welcher Latona Zuflucht findet, und wo der lichte Gott Delius geboren wird, der Gott, welcher sofort nach seinem Erscheinen Python, die Kälte und den Frost der arktischen Region tötet, in dessen todbringenden Windungen alles Leben erlischt. Mit andern Worten, LatonaLemuria wird verwandelt in Niobe-Atlantis, über welche ihr Sohn Apollo oder die Sonne regiert - mit einer eisernen Rute fürwahr, da Herodot die Atlantier seine allzugroße Hitze verfluchen läßt. Diese Allegorie wird in ihrer anderen mystischen Bedeutung (einem andern von den sieben Schlüsseln) in den eben angeführten Kapiteln der Offenbarung wiederholt. Latona wurde in der That eine mächtige Göttion und sah ihren Sohn Verehrung (Sonnenverehrung) in nahezu jedem Heiligtume des Altertums empfangen. In seinem occulten Aspekt ist Apollo der Schutzherr der Zahl Sieben. Er ist geboren am siebenten des Monats und die Schwäne von Myorika schwimmen siebenmal um Delos herum und besingen jenes Ereignis; er besitzt sieben Seiten auf seiner Leier - die sieben Strahlen der Sonne und die sieben Kräfte der Natur. Aber dies ist nur nach der astronomischen Bedeutung, während das Obige rein geologisch ist. [79] Siehe Ovid, Metamorphosen, VI. [80] Lettres sur l´Atlantide, p. 137. [81] Hesiod, Opera et Dies, 143. [82] Hist. Nat., IV. 12. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/815.htm (4 of 5)20.06.2005 17:30:16 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI [83] Marius. [84] a. a. O., c. 16. [85] Isaac Myers Qabbalah, p. 139. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/815.htm (5 of 5)20.06.2005 17:30:16 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI Die Insel Delos, die Asterie der griechischen Mythologie, war niemals in Griechenland, denn dieses Land war zu jener Zeit noch nicht im Dasein, nicht einmal in seiner Molekularform. Verschiedene Schriftsteller haben gezeigt, daß sie ein Land oder eine Insel repräsentierte, viel größer als die kleinen Landflecken, welche Griechenland wurden. Sowohl Plinius, als auch Diodorus Siculus versetzen sie in die nördlichen Meere. Der eine nennt sie Basilea, oder die „Königliche“ [86] ; der andere, Plinius, nennt sie Osericta [87] , ein Wort, welches nach Rudbeck [88] , in den nördlichen Sprachen eine Bedeutung hatte, soviel wie die Insel der Göttlichen Könige oder Gottkönige oder wiederum die „Königliche Insel der Götter“, weil die Götter dort geboren waren, d. i. die Göttlichen Dynastien der Könige der Atlantis gingen aus jenem Orte hervor. Die Geographen und Geologen mögen darnach unter jener Inselgruppe suchen, welche von Nordenskiöld auf seiner „Vega“-Reise in den arktischen Regionen entdeckt wurde. [89] Die Geheimen Bücher teilen uns mit, daß sich das Klima in jenen Gegenden mehr als einmal geändert hat, seitdem die ersten Menschen jene nunmehr fast unzugänglichen Breiten bewohnten. Diese waren ein Paradies, bevor sie eine Hölle wurden; der dunkle Hades der Griechen, und das kalte Schattenreich, wo die skandinavische Hel, die Göttin und Königin des Totenlandes, „herrscht tief unten in Helheim und Niflheim“. Und doch war sie der Geburtsort des Apollo, welcher der lichteste der Götter war, am Himmel - astronomisch - so wie er der erleuchteste der Göttlichen Könige war, welche über die frühen Nationen herrschten, in seiner menschlichen Bedeutung. Die letztere Thatsache wird in der Ilias bestätigt, wo es von Apollo heißt, daß er viermal in seiner eigenen Form (als Gott der vier Rassen) erschien, und sechsmal in menschlicher Form [90] d. i. im Zusammenhang mit den göttlichen Dynastien der frühern ungetrennten Lemurier. Jene frühen geheimnisvollen Völker, ihre Länder - welche jetzt unbewohnbar geworden sind - sowie auch der Name, welcher einerseits dem toten, andererseits dem lebenden „Menschen“ gegeben wurde, haben den unwissenden Kirchenvätern Gelegenheit gegeben, eine Hölle zu erfinden, welche sie aus einer frostigen Örtlichkeit in eine brennende verwandelt haben. [91] Es ist natürlich einleuchtend, daß weder die Hyperboräer, noch die Kimmerier, die Arimaspen, noch auch die Skythen - welche den Griechen bekannt waren und mit ihnen verkehrten - unsere Atlantier waren. Aber sie waren alle die http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/817.htm (1 of 3)20.06.2005 17:30:17 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI Abkömmlinge ihrer letzten Unterrassen. Die Pelasger waren sicherlich eine von den Wurzelrassen des zukünftigen Griechenlands, und waren ein Überrest einer Unterrasse der Atlantis. Plato deutet ein Gleiches an, wo er von den letzteren spricht, deren Name, wie behauptet wird, von pelagos, dem „großen Meere“ herkam. Noahs Sintflut ist astronomisch und allegorisch, aber sie ist nicht mythisch, denn die Geschichte beruht auf derselben Überlieferung von Menschen - oder vielmehr von Nationen - welche während der Umwälzung in Kanoes, Archen, und Schiffen gerettet wurden. Niemand würde es wagen, zu behaupten, daß der chaldäische Xisuthrus, der indische Vaivasvata, der chinesische Peirun - der „Liebling der Götter“, welche ihn aus der Flut in einem Kanoe retteten - oder der schwedische Belgamer, für den die Götter dasselbe im Norden thaten, alle als Persönlichkeiten identisch. Aber ihre Legenden sind alle aus der Katastrophe entsprungen, welche sowohl den Kontinent, als auch die Insel der Atlantis umfaßte. Die Allegorie über die vorsintflutlichen Riesen und ihre Errungenschaften in der Zauberei ist keine Mythe. Die biblischen Ereignisse sind in der That geoffenbart. Aber weder durch die Stimme Gottes unter Donner und Blitz auf dem Berge Sinai, noch durch einen göttlichen Finger, welcher den Bericht auf Steintafeln eingrub, sondern einfach durch die Überlieferung auf dem Wege heidnischer Quellen. Es war sicherlich nicht der Pentateuch, welchen Diodor wiederholte, wenn er über die Titanen schrieb - die Riesen, geboren von Himmel und Erde, oder vielmehr geboren von den Söhnen Gottes, welche sich die Töchter der Menschen, die schön waren, zu Weibern nahmen. Auch citierte Pherekydes nicht aus der Genesis, als er Einzelheiten über jene Riesen gab, welche sich in den jüdischen Schriften nicht finden. Er sagt, daß die Hyperboräer vom Geschlechte der Titanen waren, eine Rasse, welche von den frühesten Riesen abstammte, und daß die hyperboräische Religion der Geburtsort der ersten Riesen war. Die Kommentare zu den heiligen Büchern erklären, daß die erwähnte Region der ferne Norden war, jetzt die Polarländer, der früheste vorlemurische Kontinent, welcher einstmals das gegenwärtige Grönland, Spitzbergen, Schweden, Norwegen u. s. w. umfaßte. [86] Diod., II. 225. [87] a. a. O., XXXVII. 2. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/817.htm (2 of 3)20.06.2005 17:30:17 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI [88] Bd. I. pp. 462-464. [89] Diese Inseln wurden „bedeckt gefunden mit Fossilien von Pferden, Schafen, Ochsen u. s. w., zwischen riesigen Knochen von Elephanten, Mammuths, Nashörnern,“ u. s. w. Wenn es zu jener Periode auf Erden noch keinen Menschen gab, „wie kam es, daß Pferde und Schafe in Gesellschaft der großen Vorsintflutler gefunden werden?“ - fragt ein Meister in einem Briefe. (Esoteric Buddhism, p. 67.) Die Antwort ist oben im Texte gegeben. [90] a. a. O., IV. 239-262. [91] Ein guter Beweis dafür, daß alle Götter und religiösen Glauben und Mythen aus dem Norden gekommen sind, welcher auch die Wiege des physischen Menschen war, liegt in verschiedenen bedeutsamen Worten, welche unter den nördlichen Stämmen entstanden sind, und bei ihnen bis zum heutigen Tage in ihrer ursprünglichen Bedeutung bleiben; aber obwohl es eine Zeit gegeben hat, wo alle Nationen von „einer Zunge“ waren, so haben diese Worte bei den Griechen und Lateinern eine verschiedene Bedeutung bekommen. Ein solches Wort ist Mann, man, ein lebendes Wesen, und manes, tote Menschen. Die Lappländer nennen ihre Leichname bis zum heutigen Tage manee (Voyage de Rénard en Laponie, I. 184). Mannus ist der Vorfahr der germanischen Rasse; der indische Manu, das denkende Wesen, von man, der ägyptische Menes; und Minos, der König von Kreta, nach seinem Tode der Richter der unterweltlichen Regionen - alle gehen aus demselben Worte oder Wurzel hervor. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/817.htm (3 of 3)20.06.2005 17:30:17 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI Aber wer waren die Nephilim der Genesis (VI. 4)? Es gab paläolithische und neolithische Menschen in Palästina um Zeitalter vor den im Buche der Anfänge berichteten Ereignisse. Die theologische Überlieferung identifiziert die Nephilim mit haarigen Menschen oder Satyrn, welch letztere mythisch sind in der Fünften Rasse, und die ersteren historisch sowohl in der Vierten als auch in der Fünften Rasse. Wir haben anderwärts festgestellt, was die Vorbilder dieser Satyrn waren, und haben von der Bestialität der frühen und späteren atlantischen Rasse gesprochen. Was ist die Bedeutung von Poseidons Liebesabenteuern unter einer solchen Verschiedenheit tierischer Formen? Er wurde ein Delphin, um Amphitrite zu gewinnen; ein Pferd, um Ceres zu verführen; ein Widder, um Theophane zu hintergehen u. s. w. Poseidon ist die Personifikation nicht nur des Geistes und der Rasse der Atlantis, sondern auch der Laster dieser Rassen. Gesenius und andere widmen einen außerordentlichen Raum der Bedeutung des Wortes Nephilim und erklären sehr wenig. Aber die esoterischen Berichte zeigen, daß diese haarichten Geschöpfe die letzten Abkömmlinge jener Lemuro-Atlantischen Rassen sind, welche Kinder erzeugten mit weiblichen Tieren einer jetzt längst ausgestorbenen Art; so brachten sie stumme Menschen hervor, „Ungeheuer“, wie die Strophen es nennen. Nun spricht die Mythologie, welche auf Hesiods Theogonie aufgebaut ist, die bloß ein dichterisch ausgeführter Bericht thatsächlicher Ereignisse ist, oder mündlicher Geschichte, von drei Riesen, genannt Briareus, Cottus und Gyges, welche in einem dunklen Lande lebten, wo sie von Kronos wegen ihrer Empörung gegen ihn eingekerkert waren. Alle drei sind von der Sage mit hundert Armen und fünfzig Häuptern begabt, welch letztere für Rassen stehen, und die ersteren für Unterrassen und Stämme. Hält man sich vor Augen, daß in der Mythologie jede Person beinahe ein Gott oder ein Halbgott ist, und auch ein König oder ein einfacher Sterblicher in seinem zweiten Aspekt [92] und daß beide als Symbole für Länder, Inseln, Naturkräfte, Elemente, Nationen, Rassen und Unterrassen stehen, so wird der esoterische Kommentar verständlich. Er sagt, daß die drei Riesen drei Polarländer sind, welche mehrere Male ihre Form verändert haben, bei jeder neuen Umwälzung oder Verschwinden eines Kontinentes, um einen anderen Platz zu machen. Die ganze Kugel erfährt periodische Erschütterungen; und sie ist so seit dem Auftreten der Ersten Rasse viermal erschüttert worden. Obwohl jedoch das ganze Antlitz der Erde dadurch jedesmal verwandelt wurde, wurde die Gestaltung des arktischen und antarktischen Poles nur wenig verändert. Die Polarländer vereinigen sich oder brechen zu Inseln und Halbinseln auseinander, aber sie bleiben immer dieselben. Daher wird Nordasien das „ewige und immerwährende Land“ genannt, und die Antarktis das „ewig lebende“ und das „verborgene“; während die http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/819.htm (1 of 2)20.06.2005 17:30:17 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI mittelländischen, atlantischen, pazifischen und anderen Gegenden abwechselnd in den Großen Wassern verschwinden und wieder über dieselben auftauchen. [92] So ist z. B. Gyges ein hundertarmiges und fünfzigköpfiges Ungeheuer, ein Halbgott in einem Falle, und ein Lydier, der Nachfolger des Candaules, Königs des Landes, in einer anderen Version. Dasselbe findet sich im indischen Pantheon, wo die Rishis und die Söhne des Brahmâ als Sterbliche wiedergeboren werden. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/819.htm (2 of 2)20.06.2005 17:30:17 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI Seit dem ersten Erscheinen des großen Kontinentes Lemurien sind die drei Polarriesen von Kronos in ihrem Kreise eingekerkert worden. Ihr Gefängnis ist von einem ehernen Walle umgeben, und der Ausgang erfolgt durch von Poseidon - oder Neptun - angefertigte Thore - also durch Meere, welche sie nicht überschreiten können; und in jener dunstigen Region, wo ewige Dunkelheit herrscht, schmachten die drei Brüder. Die Ilias macht daraus den Tartarus. [93] Als die Götter und Titanen ihrerseits gegen Zeus - die Gottheit der Vierten Rasse - sich empörten, erinnerte sich der Vater der Götter an die eingeschlossenen Giganten, daß sie ihm helfen könnten, die Götter und Titanen zu besiegen und die letzteren in den Hades zu stürzen; oder, mit klareren Worten, Lemurien unter Donner und Blitz auf den Meeresgrund versenkt zu haben, um so Platz zu machen für die Atlantis, welche versinken und zu Grunde gehen sollte, wenn an ihr die Reihe war. [94] Die geologische Hebung und Flut von Thessalien war eine Wiederholung der großen Umwälzung in einem kleinen Maßstabe; und da sie dem Gedächtnisse der Griechen eingeprägt blieb, so wurde sie von ihnen mit dem allgemeinen Schicksale der Atlantis verschmolzen und verwechselt. So wurde auch der Krieg zwischen den Râkshasas von Lankâ und den Bhâratern, das Handgemenge der Atlantier und Ârier in ihrem Entscheidungskampfe, oder der Streit zwischen den Devs und Izeds, oder Peris, Zeitalter später zum Kampfe der in zwei feindliche Lager getrennten Titanen, und noch später zum Kriege zwischen den Engeln Gottes und den Engeln des Satan. Geschichtliche Thatsachen werden theologische Dogmen. Ehrgeizige Scholiasten, Männer einer kleinen, erst gestern gestorbenen Unterrasse und eines der spätesten Schößlinge des ârischen Stammes unternahmen es, das religiöse Denken der Welt umzukehren, und hatten Erfolg. Durch nahezu zweitausend Jahre prägten sie der denkenden Menschheit den Glauben an die Existenz des Satans ein. Nachdem es aber nunmehr die Überzeugung mehr als eines Hellenisten ist - so wie es die von Bailly und Voltaire war - daß Hesiods Theogonie auf geschichtlichen Thatsachen aufgebaut ist, [95] so wird es für die occulten Lehren leichter, ihren Weg zu den Gemütern gedankenvoller Menschen zu finden, und deshalb sind diese Stellen aus der Mythologie in unserer Erörterung der modernen Gelehrsamkeit in diesem Zusatze vorgebracht. Solche Symbole, wie sie sich in allen exoterischen Glauben finden, sind ebensoviele Landmarken vorgeschichtlicher Wahrheiten. Das sonnige, glückliche Land, die ursprüngliche Wiege der frühesten Menschenrassen, ist seit damals mehreremale hyperboräisch und saturnisch geworden; [96] und hat so das Goldene Zeitalter und Reich des Saturn von verschiedenförmigen Aspekten gezeigt. es war in der That vielseitig in seinem Charakter - klimatisch, ethnologisch und moralisch. Denn die Dritte, lemurische Rasse, muß http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/821.htm (1 of 3)20.06.2005 17:30:18 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI physiologisch in die frühere androgyne und in die spätere zweigeschlechtliche Rasse geteilt werden; und das Klima ihrer Wohnorte und Festländer in das eines ewigen Frühlings und das eines ewigen Winters, in Leben und Tod, Reinheit und Unreinheit. Der Kreislauf der Legenden wird auf seiner Reise durch die Volksphantasie beständig umgewandelt. Aber die Legende kann von den Unreinigkeiten, die sie auf ihrem Wege durch viele Nationen aufgelesen hat, und durch die zahllosen Gemüter, welche ihre eigenen überschwänglichen Zuthaten zu den ursprünglichen Thatsachen hinzugefügt haben, gereinigt werden. Verlassen wir für eine Weile die griechischen Auslegungen, so können wir weitere Bestätigungen der letzteren in den wissenschaftlichen und geologischen Beweisen suchen. [93] a. a. O., VIII. 13. [94] Die Festländer gehen abwechselnd durch Feuer und durch Wasser zu Grunde; entweder durch Erdbeben und vulkanische Ausbrüche, oder durch Versinken und die große Verschiebung der Gewässer. Unsere Festländer müssen durch den ersteren kataklysmatischen Prozeß zu Grunde gehen. Die unaufhörlichen Erdbeben der letzten Jahre mögen eine Warnung sein. [95] Siehe Decharme´s Mythologie de la Grèce Antique. [96] Der Geograph Denis sagt uns, daß das große Meer nördlich von Asien, das Eismeer oder Saturnische Meer genannt wurde (V. 35). Orpheus (v. 1077) und Plinius (IV. 16) bestätigen den Satz, indem sie zeigen, daß seine riesigen Bewohner ihm den Namen gegeben haben. Und die Geheimlehre erklärt diese beiden Behauptungen, indem sie uns sagt, daß alle Kontinente von Norden nach Süden gebildet wurden; und daß, wenn der plötzliche Klimawechsel die darauf geborene Rasse verkleinerte, indem er ihr Wachstum hemmte, einige Grade südwärts veränderte Bedingungen immer die größten Menschen in einer jeden neuen Menschheit oder Rasse hervorgebracht haben. Wir sehen dies bis zum heutigen Tage. Die größten http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/821.htm (2 of 3)20.06.2005 17:30:18 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VI Menschen werden jetzt in den nördlichen Ländern gefunden, während die kleinsten die Südasiaten, Hindûs, Chinesen, Japaner u. s. w. sind. Man vergleiche die großen Sikhs und Pandschaber, die Afghanen, Norweger, Russen, Norddeutschen, Schotten und Engländer mit den Bewohnern von Centralindien und dem durchschnittlichen kontinentalen Europäer. So sind auch die Riesen der Atlantis, und daher die Titanen des Hesiod alle Nordländer. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/821.htm (3 of 3)20.06.2005 17:30:18 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VII ABTEILUNG VII. WISSENSCHAFTLICHE UND GEOLOGISCHE BEWEISE FÜR DIE EXISTENZ VERSCHIEDENER VERSUNKENER KONTINENTE. Es mag nicht unstatthaft sein - zum Besten jener, welche die Überlieferung von einer verschwundenen miocänen Atlantis in einen „veralteten Mythos“ auflösen ein paar wissenschaftliche Geständnisse über diesen Punkt anzufügen. Die Wissenschaft, das ist wahr, steht solchen Fragen sehr gleichgiltig gegenüber. Aber es giebt Gelehrte, welche bereitwillig zugestehen, daß auf jeden Fall ein vorsichtiger Agnosticismus in Bezug auf geologische Probleme betreffend die ferne Vergangenheit viel philosophischer ist, als eine im vorhinein absprechende Verneinung, oder auch voreilige Verallgemeinerungen auf Grund ungenügender Daten. Unterdessen möge auf zwei sehr interessante Beispiee hingewiesen werden, auf die wir unlängst gestoßen sind, da sie gewisse Stellen in dem Briefe eines Meisters, der im Geheimbuddhismus veröffentlicht wurde, „bekräftigen“. Die Bedeutung der Autoritäten wird nicht in Frage gestellt werden (wir heben die korrespondierenden Stellen durch Kursivschrift hervor): http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/822.htm20.06.2005 17:30:18 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VII Auszug aus Esoteric Buddhism, p. 70. (1.) Auszug aus einem Vortrage von W. Pengelly, F. R. S., F. G. S. (1.) Das Versinken der Atlantis (der Gruppe von Festländern und Inseln) War da, wie einige geglaubt haben, eine Atlantis - ein Kontinent oder begann während der Miocänperiode . . . . und gipfelte zuerst in dem ein Archipel von großen Inseln, welche das Gebiet des nördlichen vollständigen Verschwinden des größten Kontinents, einem atlantischen Ozeans einnahmen? Es liegt vielleicht nichts Ereignisse, welches mit der Hebung der Alpen zusammenfiel, und unwissenschaftliches in der Hypothese. Denn nachdem, wie die zweitens in jenem der letzten der von Plato erwähnten schönen Insel. Geologen sagen, „die Alpen 4000 und an einigen Stellen sogar mehr als 10 000 Fuß ihren gegenwärtigen Höhe seit dem Anfange der Eocänzeit erreicht haben“ (Lyell´s Principles, p. 256, 2. Aufl.) - könnte eine postmiocäne Senkung die hypothetische Atlantis in beinahe grundlose Tiefen versenkt haben. [1] Auszug aus Esoteric Buddhism, pp. 64, 65. Auszug aus einem Aufsatze in der Popular Science Review, V. 18, von Professor Seemann, Ph. D., F. L.. S., V.-P. A. S. (2.) http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/823.htm (1 of 4)20.06.2005 17:30:19 (2.) ZUSÄTZE: ABTEILUNG VII Lemurien . . . sollte nicht mehr mit dem atlatischen Kontinent Es wäre voreilig zu sagen, daß, weil bis jetzt noch kein Beweis dafür verwechselt werden, als Europa mit Amerika. Beide sanken und beigebracht worden ist, die Menschen in der Eocänzeit noch nicht wurden mit ihren hohen Civilisationen und „Göttern“ überflutet; doch existiert hätten, insbesondere da gezeigt werden kann, daß eine ist zwischen den beiden Katastrophen eine Periode von ungefähr 700 Menschenrasse, die niederste, die wir kennen, mit jenem Überreste 000 Jahren verflossen, indem Lemurien blühte und seine Laufbahn der eocänen Flora coexistiert, welcher noch auf dem Festlande und beendigte, gerade während jenes Zeitablaufes vor den frühen Teil des den Inseln von Australien fortlebt. eocänen Zeitalters, da seine Rassen die Dritte war. Seht die Überreste jener einstmals großen Nation in einigen der flachköpfigen Auszug aus dem Stammbaum des Menschengeschlechtes, p. 88. Ureinwohner eures Australiens. Haeckel, welcher die Wirklichkeit eines früheren Lemurien durchaus annimmt, betrachtet auch die Australier als unmittelbare Nachkommen der Lemurier. „Von beiden Stämmen [seiner Lemurier] sind uns vielleicht noch Überbleibsel erhalten, von ersterem in den Papuanen und Hottentotten, von letzterem in den Australiern und einem Teile der Malayen.“ Mit Bezug auf eine frühere Civilisation, deren letzten vorhandenen Sproß ein Teil dieser entarteten Australier bildet, ist die Ansicht Gerlands sehr bedeutsam. Über die Religion und Mythologie der Stämme sich äußernd, schreibt er: Nirgends zeigt sich die Behauptung, daß der australische Bildungszustand [?] auf eine höhere Stufe hinweist, klarer wie hier (im religiösen Gebiet), wo alles einzelne wie verhallende Stimmen aus früherer reicherer Zeit herüberschallt. . . . Daher ist denn diese Ansicht, die Australier hätten keine Spur von Religion oder Mythologie, eine durchaus falsche. Aber freilich ist diese Religion ganz ausgeartet. [2] Was Haeckels Ansicht über die Verwandtschaft zwischen den Australiern und den Malayen anbelangt, als von zwei Zweigen eines gemeinsamen Stammes, so ist er im Irrtum, wenn er die Australier in eine Reihe mit den übrigen stellt. Die Malayen und Papuer sind ein gemischter Stamm, hervorgegangen aus den Wechselheiraten der niederen atlantische Unterrassen mit der siebenten Unterrasse der Dritten Wurzelrasse. Gleich den Hottentotten sind sie mittelbar lemuro-atlantischer Abstammung. Es ist eine höchst bedeutungsvolle Thatsache - für jene konkreten Denker, welche einen physischen Beweis für Karma verlangen - daß die niedersten Menschenrassen jetzt rasch aussterben; eine Erscheinung, welche zum größten Teile einer außerordentlichen Unfruchtbarkeit zuzuschreiben ist, welche bei den Weibern von der Zeit an eingetreten war, da sich ihnen die Europäer http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/823.htm (2 of 4)20.06.2005 17:30:19 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VII zum erstenmale genähert hatten. Ein Decimierungsvorgang findet über die ganze Erde statt unter jenen Rassen, deren „Zeit um ist“ - gerade unter jenen Stämmen, wie bemerkt werden soll, welche die esoterische Philosophie als die greisenhaften Vertreter entschwundener archaischer Nationen betrachtet. Es ist ungenau, zu behaupten, daß das Aussterben einer niederen Rasse ausnahmslos eine Folge der von Kolonisten verübten Grausamkeiten oder Mißhandlungen sei. Änderungen der Lebensweise, Trunkenheit u. s. w. haben viel gethan; aber jene, welche sich auf solche Daten stützen, als ob sie eine vollständig genügende Erklärung der Schwierigkeit geben würden, können nicht der Phalanx von Thatsachen standhalten, die jetzt so dicht geschart sind. Selbst der Materialist Lefèvre sagt: Nichts kann jene retten, welche ihre Bahn durchlaufen haben. Es wäre notwendig, ihren festgesetzten Kreislauf zu erweitern . . Die Völker, welche verhältnismäßig am meisten geschont worden sind, jene, welche sich am kräftigsten verteidigt haben, die Hawaier und Maoris, sind nicht weniger decimiert worden als die massakrierten oder durch europäische Einmischung verdorbenen Stämme. [3] Das ist wahr; aber ist nicht die hier bestätigte Erscheinung, ein Beispiel der Wirkung des cyklischen Gesetzes, nach materialistischen Grundsätzen schwierig zu erklären? Woher kommt der „festgesetzte Kreislauf“ und die hier bezeugte Ordnung? Warum erfaßt diese (karmische) Unfruchtbarkeit gewisse Rassen zu ihrer „bestimmten Stunde“ und rottet sie aus? Die Antwort, daß dies eine Folge des „mentalen Mißverhältnisses“ zwischen der kolonisierenden und der eingeborenen Rasse ist, ist offenbar eine Ausflucht, da sie nicht die plötzlichen „Unterbrechungen der Fruchtbarkeit“ erklärt, welche so häufig unvermutet eintreten. Das Aussterben der Hawaier z. B. ist eines der geheimnisvollsten Probleme des Tages. Die Ethnologie wird früher oder später mit den Occultisten anerkennen müssen, daß die wahre Lösung in einem Verständnisse der Wirkung Karmas gesucht werden müsse. Wie Lefèvre bemerkt: Die Zeit naht heran, wo nur mehr drei große Menschentypen übrig bleiben werden. Die Zeit ist vor dem Aufdämmern der Sechsten Wurzelrasse; die drei Typen sind die weiße (ârische Fünfte Wurzelrasse), der gelbe und der afrikanische Negertypus - mit ihren Kreuzungen (atlanto-europäische Abteilungen). Rothäute, Eskimos, Papuas, Australier, Polynesier u. s. w. sterben alle aus. Jene, welche begreifen, daß eine jede Wurzelrasse durch eine Stufenleiter von sieben Unterrassen mit je sieben Zweigen u. s. w. hindurchläuft, werden das „warum“ verstehen. Die Flutwelle der inkarnierten Egos ist über sie hinausgerollt, um in entwickelteren und weniger greisenhaften Stämmen Erfahrungen zu ernten; und ihre Verlöschen ist daher eine karmische Notwendigkeit. Einige außerordentliche und unerklärte statistische Daten über das Verlöschen von Rassen sind von de Quatrefages gegeben. [4] Keine Lösung, ausgenommen eine nach occulten Grundsätzen, ist im stande, dieselben zu erklären. [1] Nachdem wir bereits verschiedene Beispiele der Launen der Wissenschaft gegeben haben, ist es höchst erfreulich, in diesem besonderen Falle eine solche Übereinstimmung zu finden. Im Zusammenhange gelesen mit dem wissenschaftlichen Eingeständnis (das anderwärts citiert http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/823.htm (3 of 4)20.06.2005 17:30:19 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VII ist) der Unkenntnis der Geologen über die auch nur angenäherte Dauer der Perioden, ist die folgende Stelle höchst lehrreich: „Wir sind noch nicht im stande, auch nur ein angenähertes Datum für die neueste Epoche zu geben, zu welcher unsere nördliche Halbkugel mit Gletschern bedeckt war. Nach Herrn Wallace kann diese Epoche vor nicht mehr als siebzigtausend Jahren stattgefunden haben, während andere ihr ein Alter von mindestens zweimalhunderttausend Jahren zuschreiben möchten, und noch andere führen starke Argumente zu Gunsten der Meinung an, daß eine Million Jahre kaum genügend ist, um die Veränderungen hervorzubringen, welche seit jenem Ereignis stattgefunden haben.“ (Fiske, Cosmic Philosophy, I. 304, Ausg. 1874.) Prof. Lefèvre wiederum giebt uns als seine Schätzung hunderttausend Jahre. Es ist also klar, daß die moderne Wissenschaft, wenn sie nicht im stande ist, das Datum einer verhältnismäßig so jungen Ära, wie der Eiszeit anzuschätzen, schwerlich die esoterische Chronologie der Rassenperioden und geologischen Zeitalter anfechten kann. [2] Angeführt in Schmidts Descendenzlehre und Darwinismus, p. 280. [3] Philosophy Historical and Critical, p. 508. [4] a. a. O., pp. 428 ff. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/823.htm (4 of 4)20.06.2005 17:30:19 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VII Aber wir sind von unserem unmittelbaren Gegenstande abgewichen. Hören wir jetzt, was Professor Huxley über die Frage des früheren atlantischen und pazifischen Kontinents zu sagen hat. Er schreibt in der Nature: Es giebt, soweit mir bekannt ist, in dem gegenwärtig zugänglichen biologischen und geologischen Material nichts, was die Hypothese unhaltbar machen könnte, daß ein Gebiet des mittelatlantischen oder pazifischen Meeresbodens in der Größe von Europa sich bis zur Höhe des Mont Blanc erhoben und wiederum irgend einmal seit der paläozoischen Epoche gesunken sei, wenn irgend welche Gründe für die Aufstellung derselben vorhanden sind. [5] Das heißt also, daß nichts gegen den positiven Beweis der Thatsache ankämpfen kann; nichts daher gegen die geologischen Postulate der esoterischen Philosophie. Dr. Berthold Seemann versichert uns in der Popular Science Review: Die Thatsachen, welche die Botaniker zur Rekonstruktion dieser verloren gegangenen Landkarten der Kugel gesammelt haben, sind ziemlich umfassend; und sie sind auch nicht träge gewesen, das frühere Dasein verschiedener großer Striche festen Landes in teilen, die jetzt von großen Meeren eingenommen sind, zu beweisen. Die vielen auffallenden Berührungspunkte zwischen den gegenwärtigen Floren der Vereinigten Staaten und Ostasiens, führte sie zu der Annahme, daß während der gegenwärtigen Ordnung der Dinge eine kontinentale Verbindung zwischen Südostasien und Westamerika bestand. Die ungewöhnliche Übereinstimmung der gegenwärtigen Flora der südlichen Vereinigten Staaten mit jener der Braunkohlenflora von Europa veranlaßt sie zu dem Glauben, daß in der Miocänzeit Europa und Amerika durch einen Landweg verbunden waren, von welchem Island, Madeira und andere atlantische Inseln Überreste sind; daß in der That die Geschichte der Atlantis, welche ein ägyptischer Priester dem Solon erzählte, nicht rein erdichtet ist, sondern auf fester geschichtlicher Grundlage beruht . . . Das Europa der Eocänzeit empfing die Pflanzen, welche sich über Berge und Ebenen, Thälern und Flußufern verbreiteten (im allgemeinen von Asien her), weder ausschließlich aus dem Süden, noch aus dem Osten. Auch der Westen lieferte Beiträge, und wenn diese auch zu jener Periode ziemlich spärlich waren, so zeigen sie doch auf alle Fälle, daß sich http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/825.htm (1 of 4)20.06.2005 17:30:19 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VII bereits die Brücke bildete, welche zu einer späteren Periode die Verbindung zwischen den zwei Kontinenten in so merkwürdiger Weise erleichtern sollte. Zu jener Zeit begannen einige Pflanzen des westlichen Kontinentes Europa vermittels der Insel Atlantis zu erreichen, welche damals wahrscheinlich gerade [?] aus dem Ozean auftauchte. [6] Und in einer andern Nummer derselben Review [7] spielt Herr W. Duppa Crotch, M. A., F. L. S., in einem Aufsatze, betitelt: „Der norwegische Lemming und seine Wanderungen“, auf denselben Gegenstand an: Ist es wahrscheinlich, daß dort Land existieren konnte, wo jetzt der breite atlantische Ozean rollt? Jede Überlieferung sagt so; die alten ägyptischen Berichte sprechen von Atlantis, wie Strabo und andere uns erzählt haben. Die Sahara selbst ist der Sand eines alten Meeres, und die Muscheln, welche auf ihrer Fläche gefunden werden, beweisen, daß vor nicht längerer Zeit als zur Miocänperiode ein Meer über die jetzige Wüste dahinrollte. Die Reise des „Challenger“ hat die Existenz dreier langer Rücken [8] im atlantischen Ozean nachgewiesen, [9] von denen sich der eine über mehr als dreitausend Meilen erstreckt, und seitliche Ausläufer mögen durch Verbindung dieser Rücken die wunderbare Ähnlichkeit der Fauna der atlantischen Inseln erklären. [10] Der versunkene Kontinent Lemurien im jetzigen indischen Ozean liefert, wie man annimmt, eine Erklärung vieler Schwierigkeiten in der Verteilung des organischen Lebens, und ich denke, die Existenz einer miocänen Atlantis wird sich von bedeutenden aufklärenden Einfluß erweisen, im Bezug auf Gegenstände von größerem Interesse [fürwahr so!] als die Wanderung des Lemmings. Auf jeden Fall wird, wenn gezeigt werden kann, daß in früheren Zeiten dort Land existierte, wo jetzt der nordatlantische Ozean rollt, nicht nur ein Beweggrund für diese augenscheinlich selbstmörderischen Wanderungen gefunden, sondern auch ein starker Nebenbeweis dafür, daß das, was wir Instinkte nennen, nur das blinde und manchmal sogar vorurteilsvolle Erbe früher erlangter Erfahrung ist. Zu gewissen Zeiten, so lernen wir, schwimmen Unmengen dieser Tiere in das Meer und gehen zu Grunde. Thatsächlich kommen sie aus allen Teilen Norwegens und ein mächtiger Instinkt, welcher durch die Zeitalter als ein Erbe ihrer Vorfahren fortbesteht, treibt sie an, einen Kontinent zu suchen, welcher einst existierte, aber jetzt unter den Ozean versunken ist, und ein wässerigen Grab zu suchen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/825.htm (2 of 4)20.06.2005 17:30:19 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VII [5] Art. „Der erste Band der ,Challenger’-Publikationen“, pp. 2, 4. Nov. 1880. [6] a. a. O., Art. „Australien und Europa einstmals ein Kontinent“ (IV. 19, 25). Unzweifelhaft eine Thatsache, und eine Bestätigung der esoterischen Vorstellung von Lemurien, welches ursprünglich nicht nur große Gebiete im indischen und pazifischen Ozean umfaßte, sondern sich rund um Südafrika zum nordatlantischen Ozean erstreckte. Sein atlantischer Teil wurde in der Folge die geologische Grundlage der zukünftigen Heimat der viertrassigen Atlantier. [7] Ebenda, I. 143. [8] Vgl. die veröffentlichten Berichte der „Challenger“-Expedition; auch Donnellys Atlantis, p. 468 und pp. 45-56, Kap. „Das Zeugnis der See“. [9] Selbst der vorsichtige Lefèvre spricht von der Existenz der Tertiärmenschen auf „erhobenen Ländern, Inseln und Kontinenten, welche damals blühten, aber seither unter den Gewässern versunken sind,“ und anderwärts führt er seine „mögliche Atlantis“ zur Erklärung ethnologischer Thatsachen ein. Vgl. seine Philosophy Historical and Critical, pp. 478 und 504. Herr Donnelly bemerkt mit seltener Intuition: „die moderne Civilisation ist atlantisch . . . die Erfindungskraft des gegenwärtigen Zeitalters nimmt das große übertragene Schöpfungswerk dort auf, wo es Atlantis vor Jahrtausenden hinterlassen hat“. (Atlantis, p. 177. Vierundzwanzigste Auf.) Er führt auch den Ursprung der Kultur auf die Miocänzeit zurück. Er ist jedoch in den Lehren zu suchen, welche den Menschen der Dritten Rasse von ihren göttlichen Beherrschern gegeben wurde - in einer weit früheren Periode. [10] Eine gleich „seltsame“ Ähnlichkeit läßt sich zwischen einem Teile der westindischen und der westafrikanischen Fauna nachweisen. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/825.htm (3 of 4)20.06.2005 17:30:19 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VII http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/825.htm (4 of 4)20.06.2005 17:30:19 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VII In einem Aufsatze, welcher eine Kritik von Herrn A. R. Wallaces Insel-Leben enthält - einem Werke, das ausführlich der Frage der Verteilung der Tiere u. s. w. gewidmet ist - schreibt Herr Starkie Gardiner: Mittels eines durch eine große Reihe von Thatsachen verschiedener Art unterstützten Überlegungsvorganges, kommt er zu dem Schlusse, daß die Verteilung des Lebens auf dem Lande, wie wir sie jetzt sehen, ohne die Hilfe, wichtiger Veränderungen in den gegenseitigen Lagen der Festländer und Meere vollendet wurde. Wenn wir aber seine Anschauungen annehmen, so müssen wir glauben, daß Asien und Afrika, Madagaskar und Afrika, Neuseeland und Australien, Europa und Amerika zu einer nicht fernen geologischen Periode vereinigt waren, und daß Meere bis zur Tiefe von 1000 Faden überbrückt worden sind; aber wir müssen die Annahme, daß das gemäßigte Europa und das gemäßigte Amerika, Australien und Südamerika jemals miteinander verbunden waren, außer auf dem Wege des nördlichen oder südlichen Polarkreises, und daß Länder, die jetzt durch mehr als 1000 Faden tiefe Meere getrennt sind, jemals vereinigt waren, als „durchaus willkürlich und allen uns zu Gebote stehenden Zeugnisse gänzlich entgegengesetzte“ [!!] betrachten. Herr Wallace, das muß zugegeben werden, hat in der Erklärung der Hauptzüge der bestehenden Lebensverteilungen ohne Überbrückung des atlantischen oder pazifischen Ozeans mit Ausnahme der Polargegenden Erfolg gehabt. Doch kann ich nicht umhin, zu denken, daß einige von den Thatsachen vielleicht erklärt würden, wenn man die frühere Existenz einer Verbindung zwischen der Küste von Chile und Polynesien, [11] und Großbritannien und Florida annimmt, welche durch submarine Bänke angedeutet sind, welche sich zwischen ihnen erstrecken. Nichts wird vorgebracht, was diese unmittelbaren Verbindungen unmöglich machte, und kein physikalischer Grund wird dafür angeführt, warum das Bett des Ozeans nicht aus irgend beliebiger Tiefe sollte gehoben werden können. Die Richtung, in welcher sich [nach den antiatlantischen und antilemurischen Hypothesen Wallace´s] die Floren von Südamerika und Australien besetzt und die scheinbar plötzliche Ankunft einer Anzahl subtropischer amerikanischer Pflanzen in unseren Eocänschichten macht eine südlichere Verbindung notwendig, als die gegenwärtige 1000-Faden-Linie. Unaufhörlich sind Kräfte in Thätigkeit, und es ist kein Grund vorhanden, warum eine Erhebungskraft, welche einmal im Centrum eines Ozeans in Thätigkeit gesetzt wurde, aufhören sollte, zu wirken, bis ein Kontinent gebildet ist. Sie waren in verhältnismäßig http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/827.htm (1 of 4)20.06.2005 17:30:20 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VII junger geologischer Zeit thätig und haben die höchsten Berge auf Erden aus dem Meere gehoben. Herr Wallace selbst giebt zu wiederholten Malen zu, daß sich Seebecken um 1000 Faden, und daß Inseln sich aus den Tiefen von 3000 Faden erhoben haben; und die Annahme, daß die hebenden Kräfte ihrer Stärke nach beschränkt sind, ist, wie es mir scheint, um wieder aus dem InselLeben zu citieren, „durchaus willkürlich und allen uns zu Gebote stehenden Zeugnissen gänzlich entgegengesetzt.“ [12] Der Vater der englischen Geologie - Sir Charles Lyell - war in seinen Anschauungen über Festlandsbildung Uniformitarier. Wir finden ihn sagen: Die Professoren Unger (Die versunkene Insel Atlantis) und Heer (Flora Tertiaria Helvetiae) haben aus botanischen Gründen den früheren Bestand eines atlantischen Kontinents während eines Teils der Tertiärperiode vertreten, da sie die einzige annehmbare denkbare Erklärung für die Analogie zwischen der miocänen Flora von Centraleuropa und der bestehenden Flora von Ostamerika. Professor Oliver hingegen neigt, nachdem er gezeigt hat, wie von den amerikanischen, in Europa fossil gefundenen Typen mit Japan gemeinsam sind, der Theorie zu, welche zuerst von Dr. Asa Gray aufgestellt wurde, daß die Wanderung der Arten, welcher die Gemeinsamkeit der Typen in den östlichen Staaten von Nordamerika und der miocänen Flora von Europa zuzuschreiben ist, stattfanden, als eine Überlandverbindung von Amerika nach Ostasien zwischen dem fünfzigsten und sechzigsten Parallelkreise bestand, oder südlich der Behringstraße, der Richtung der aleutischen Inseln folgend. Auf diesem Wege können sie in irgend einer miocänen, pliocänen oder postpliocänen Epoche, vor der Eiszeit, ihren Weg in das Amurgebiet an der Ostküste von Nordasien gemacht haben. [13] Die unnötigen Schwierigkeiten und Verwicklungen, die hier übernommen werden, um die Hypothese eines atlantischen Kontinents zu vermeiden, sind wirklich zu anfällig, um der Beachtung zu entgehen. Wenn die botanischen Zeugnisse allein stünden, so würde die Skepsis teilweise begründet sein; aber in diesem Falle laufen alle Zweige der Wissenschaft auf einen Punkt zusammen. Die Wissenschaft hat Fehler gemacht, und hat sich größeren Irrtümern ausgesetzt, als sie sich durch die Zulassung unserer beiden jetzt unsichtbaren Kontinente ausgesetzt haben würde. Sie hat selbst das Unleugbare geleugnet, von den Zeiten des Mathematiker Laplace an bis auf unsere eigene und zwar nur vor ein paar Jahren. [14] Wir haben Professor Huxley´s Autorität für die Behauptung, daß in vorhinein durchaus keine Unwahrscheinlichkeit gegen die möglichen http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/827.htm (2 of 4)20.06.2005 17:30:20 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VII Beweise, welche den Glauben unterstützen, vorhanden ist. Aber wird jetzt, nachdem der positive Beweis erbracht ist, der hervorragende Gelehrte den Folgesatz zugestehen? Das Problem berührend sagt uns Sir Charles Lyell an einer anderen Stelle: Im Bezug auf die Kosmogonie der ägyptischen Priester entnehmen wir viele Belehrung den Schriftstellern der griechischen Sekten, welche fast alle ihre Lehrsätze von Ägypten entlehnt hatten und unter andern jenen von der früheren aufeinanderfolgenden Zerstörung und Wiedererneuerung der Welt [kontinentale, nicht kosmische, Katastrophen]. Wir lernen aus Plutarch, daß dies das Thema einer der Hymnen des Orpheus war, welcher in den Fabelzeiten von Griechenland so berühmt war. Er hatte denselben von den Ufern des Nils gebracht, und wir finden sogar in seinen Versen, so wie in den indischen Systemen, der Dauer einer jeden aufeinanderfolgenden Welt eine bestimmte Periode zugeschrieben. Die Wiederkehrung der großen Katastrophen waren durch die Periode des Annus Magnus oder Großen Jahres bestimmt, eines Cyklus, welcher aus den Umläufen der Sonne, des Mondes und der Planeten zusammengesetzt ist, und dann endet, wenn dieselben wieder insgesamt in dasselbe Zeichen zurückkehren, von dem sie nach der Annahme in einer fernen Epoche ausgegangen sind. . . . Wir lernen insbesondere aus Platos Timaeus, daß die Ägypter glaubten, daß die Welt gelegentlichen Bränden und Fluten unterworfen sei. Die Sekte der Stoiker nahm ganz vollständig das System von Katastrophen an, welche in bestimmten Zwischenräumen die Welt zu zerstören bestimmt sind. Dieselben sind, wie sie lehrten, von zwei Arten - der Kataklysmus, oder die Zerstörung durch eine Flut, welcher das ganze Menschengeschlecht hinwegschwemmt, und alle tierischen und pflanzlichen Hervorbringungen der Erde vernichtet, und die Ekpyrosis, oder die Verbrennung, welche die Kugel selbst zerstört [unterseeische Vulkane]. Den Ägyptern verdankten sie die Lehre von der allmählichen Erniedrigung des Menschen aus einem Zustande der Unschuld [ursprüngliche Einfachheit der ersten Unterrassen einer jeden Wurzelrasse]. Gegen den Schluß einer jeden Ära konnten die Götter die Verruchtheit der Menschen nicht länger ertragen [Entartung zu magischen Praktiken und grober Bestialität der Atlantier], und eine Erschütterung der Elemente oder eine Flut versenkte dieselben; nach diesem Unglück stieg Astraea wieder auf die Erde herab, um das goldene Zeitalter zu erneuern [Aufdämmern einer neuen Wurzelrasse]. [15] http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/827.htm (3 of 4)20.06.2005 17:30:20 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VII [11] Der pazifische Teil des großen lemurischen Kontinentes - von dem Anthropologen Dr. Carter Blake „Pacificus“ getauft. [12] „Senkung und Hebung“, Geological Magazine, pp. 241, 245, Juni 1881. [13] Antiquity of Man, p. 492. [14] Als Howard vor der Königlichen Gesellschaft zu London einen Vortrag über die ersten ernsten Untersuchungen hielt, die über die Aerolithen angestellt waren, teilte der Genfer Naturforscher Pictet, welcher zugegen war, bei seiner Rückkehr nach Paris die berichteten Thatsachen der Französischen Akademie der Wissenschaften mit. Aber er wurde sofort mit dem großen Astronomen Laplace unterbrochen, welcher ausrief: „Halt! wir haben genug von diesen Fabeln, und wissen alles darüber,“ was Pictet sehr kleinlaut machte. Kugelförmige Blitze oder Donnerkeile sind von der Wissenschaft erst zugegeben worden, nachdem Arago ihre Existenz bewiesen hatte. De Rochat sagt (Forces Non-definies, p. 4: „Jedermann erinnert sich an Dr. Bouillands Mißgeschick an der Medicinischen Akademie, da er Edisons Phonograph für einen ,Bauchrednerkniff’ erklärte!“ [15] Principles of Geology, I. 9, 10. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/827.htm (4 of 4)20.06.2005 17:30:20 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VII Asträa, die Göttin der Gerechtigkeit, verläßt als letzte der Gottheiten die Erde, wenn die Götter, wie es heißt, dieselbe aufgeben und von Jupiter wieder in den Himmel aufgenommen werden. Aber sobald Zeus von der Erde den Ganymed entführt, den personifizierten Gegenstand der Lust - so wirft der Vater der Götter Asträa wieder auf die Erde hinab, auf welcher sie auf ihr Haupt auffällt. Asträa ist das Tierkreiszeichen Jungfrau. Astronomisch hat es eine sehr klare Bedeutung, und zwar eine solche, welche den Schlüssel zum occulten Sinne giebt. Aber es ist untrennbar vom Löwen - dem Zeichen, welches ihm vorangeht, und von den Plejaden, und von ihren Schwestern, den Hyaden, deren strahlender Führer Aldebaran ist. Alle diese stehen in Zusammenhang mit den periodischen Erneuerungen der Erde, mit Bezug auf ihre Kontinente - sogar Ganymed, welcher in der Astronomie der Wassermann ist. Es ist bereits gezeigt worden, daß, während der Südpol der „Schlund“ ist (oder die höllischen Regionen figürlich und kosmologisch), der Nordpol geographisch der Erste Kontinent ist; während astronomisch und metaphorisch der Himmelspol, mit seinem Polarstern am Himmel, Meru ist, oder der Sitz des Brahmâ, der Thron des Jupiter u. s. w. Denn zu der Zeit, als die Götter die Erde verließen und, wie es hieß, in den Himmel aufstiegen, war die Ekliptik parallel mit dem Meridian geworden, und ein Teil des Tierkreises schien vom Nordpol gegen den nördlichen Horizont hinabzusteigen. Aldebaran war damals in Conjunction mit der Sonne, so wie er es vor 40 000 Jahren war, bei der großen Festlichkeit zur Erinnerung an jenen Annus Magnus, von welchem Plutarch spricht. Seit jenem Jahre - vor 60 000 Jahren - fand eine rückschreitende Bewegung des Äquators statt, und vor ungefähr 31 000 Jahren war Aldebaran in Conjunction mit dem Frühlings-Tag und Nachtgleichenpunkt. Die dem Stiere zugeschriebene Rolle - sogar im christlichen Mysticismus - ist zu wohl bekannt, um einer Wiederholung zu bedürfen. Der berühmte orphische Hymnus über die große periodische Umwälzung verkündet die ganze Esoterik des Ereignisses. Pluto, in dem Schlunde, entführt Eurydike, die von der Polarschlange gebissen ist. Dann ist Leo, der Löwe, besiegt. Wenn nun der Löwe „in der Grube“ oder unter dem Südpole ist, dann folgt ihm, als nächstes Zeichen, die Jungfrau, und wenn ihr Haupt, abwärts bis zur Mitte, unter dem südlichen Horizonte ist - ist sie verkehrt. Anderseits sind die Hyaden die Regen- oder Flutgestirne; und Aldebaran - der den Töchtern des Atlas, oder den Plejaden, folgt oder nachfolgt - blickt aus dem Auge des Stiers herab. Von diesem Punkte der Ekliptik aus wurden die Berechnungen des neuen Cyklus begonnen. Der Schüler hat sich auch daran zu erinnern, daß, wenn Ganymed - der Wassermann - zum Himmel erhoben wird - oder über den Horizont des Nordpols - die Jungfrau oder Asträa, welche Venus-Lucifer ist, kopfabwärts unter den Horizont des Südpols oder den Schlund hinabsteigt, welcher Schlund, oder der Pol, auch der http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/829.htm (1 of 3)20.06.2005 17:30:20 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VII Große Drache ist, oder die Flut. Der Schüler möge seine Intuition üben, indem er diese Thatsachen zusammenstellt, mehr kann nicht gesagt werden. Lyell bemerkt: Der Zusammenhang zwischen der Lehre von den aufeinanderfolgenden Katastrophen und den wiederholten Verschlechterungen im moralischen Charakter des Menschengeschlechtes ist inniger und natürlicher, als man zuerst denken möchte. Denn in einem rohen Gesellschaftszustande werden alle großen Unheile von den Menschen als Strafen Gottes für die Verruchtheit des Menschen betrachtet . . . Auf ähnliche Art sehen wir in der Erzählung, welche dem Solon von den ägyptischen Priestern mitgeteilt wird, über den Untergang der Insel Atlantis unter die Wasser des Ozeans, nach wiederholten Stößen eines Erdbebens, daß das Ereignis stattfand, als Jupiter die moralische Verkommenheit der Bewohner gesehen hatte. [16] Das ist wahr; aber war es nicht eine Folge der Thatsache, daß alle esoterischen Wahrheiten der Öffentlichkeit von den Initiierten der Tempel unter der Maske von Allegorien mitgeteilt wurden? „Jupiter“ ist lediglich die Personifikation jenes unveränderlichen cyklischen Gesetzes, welches der abwärts gerichteten Neigung einer jeden Wurzelrasse nach Erlangung des Höhepunktes ihrer Herrlichkeit Einhalt thut. [17] Wir müssen eine allegorische Lehre zugestehen, wenn wir nicht mit Prof. John Fiskes seltsam dogmatischer Ansicht der Meinung sind: [Ein Mythos] ist eine Erklärung irgend einer natürlichen Erscheinung durch den ungebildeten Verstand; nicht eine Allegorie, nicht ein esoterisches Symbol, denn der Scharfsinn ist verschwendet [!!], welcher in Mythen die Überreste einer geläuterten ursprünglichen Wissenschaft zu entdecken strebt - sondern eine Erklärung. Die ursprünglichen Menschen hatten keine tiefe Wissenschaft mittels Allegorie zu verewigen [wie weiß das Herr Fiske?], noch waren sie so traurige Pedanten, daß sie in Rätseln sprachen, wenn klare Sprache ihrem Zwecke dienen konnte. [18] Wir wagen die Behauptung, daß die Sprache der initiierten Wenigen viel „klarer“ war, und ihre Naturwissenschaft viel umfassender und gleichermaßen die physikalischen, wie die geistigen Bedürfnisse des Menschen viel mehr befriedigten, als sogar die Terminologie und das System, das von Herrn Fiskes Meister - Herbert Spencer ausgearbeitet wurde. Was aber ist Sir Charles Lyell´s „Erklärung“ des „Mythos“? Sicherlich ermutigt er auf keinerlei Weise die Idee von ihrem „astronomischen“ „Ursprung“, wie er von einigen Schriftstellern behauptet http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/829.htm (2 of 3)20.06.2005 17:30:20 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VII wird. [16] Ebenda. [17] Das cyklische Gesetz der Rassenentwicklung ist den Gelehrten höchst unwillkommen. Die Erwähnung der Thatsache „einer ursprünglichen Civilisation“ genügt, um die Raserei der Darwinisten zu wecken; denn es ist einleuchtend, daß die Grundlage der Affenahnentheorie um so unsicherer wird, je weiter Kultur und Wissenschaft zurückverlegt werden. Aber wie Jacolliot sagt: „Was immer an jenen Überlieferungen [versunkenen Kontinenten, u. s. w.] sein mag, und wo immer auch der Ort gewesen sein mag, an dem eine Civilisation, älter als die von Rom, Griechenland, Ägypten oder Indien, entwickelt wurde; sicher ist, daß diese Civilisation existierte, und daß es für die Wissenschaft höchst wichtig ist, ihre Spuren wieder zu gewinnen, wie schwach und flüchtig sie auch sein mögen.“ (Histoire des Vièrges; les Peuples et les Continents Disparus, p. 15.) Donnelly hat die Thatsache aus den klarsten Voraussetzungen bewiesen, aber die Evolutionisten wollen nicht hören. Eine miocäne Civilisation wirft die Theorie von der „universalen Steinzeit“ über den Haufen, und auch jene von einem stetigen Aufsteigen des Menschen aus der Tierheit. Und doch durchkreuzt Ägypten zum mindesten die landläufigen Hypothesen. Dort ist kein Steinzeitalter bemerkbar, sondern eine um so herrlichere Kultur taucht auf, je weiter wir unsern Blick zurückzuversenken in der Lage sind. [18] Myths and Myth-Makers, p. 21. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/829.htm (3 of 3)20.06.2005 17:30:20 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VII Die beiden Ausleger stehen miteinander durchaus im Widerspruche, Lyell´s Lösung ist wie folgt. Da er an kataklysmatische Veränderungen wegen der Abwesenheit (?) irgendwelcher verläßlicher historischer Daten über den Gegenstand, sowie auch wegen einer starken Voreingenommenheit für die uniformitarischen Auffassungen der geologischen Veränderungen, nicht glaubt, [19] so versucht er, die atlantische „Überlieferung“ auf die folgenden Quellen zurückzuführen: (1) Barbarische Stämme bringen Katastrophen mit einem rächenden Gotte in Zusammenhang, von welchem sie annehmen, daß er auf diese Art unmoralische Rassen bestrafe. (2) Daher ist der Anfang einer neuen Rasse logischerweise ein tugendhafter. (3) Die ursprüngliche Quelle der geologischen Grundlage der Überlieferung war Asien - ein Kontinent, der heftigen Erdbeben unterworfen ist. Übertriebene Bericht würden so die Zeitalter entlang überliefert. (4) Ägypten, das selbst von Erdbeben frei ist, begründete nichtsdestoweniger sein nicht unbeträchtliches geologisches Wissen auf diese Umwälzungsüberlieferungen. Eine scharfsinnige „Erklärung“, wie sie alle sind! Aber eine Negation zu beweisen, ist sprichwörtlich eine schwierige Aufgabe. Die Schüler der esoterischen Wissenschaft, welche wissen, was die Fähigkeiten der ägyptischen Priesterschaft in Wirklichkeit waren, brauchen keine solche gekünstelte Hypothese. Während ferner eine phantasiereicher Theoretiker immer im stande ist, eine leidliche Lösung von Problemen zu liefern, welche in einem Zweige der Wissenschaft die Hypothese periodischer kataklysmatischer Veränderungen auf der Oberfläche unseres Planeten notwendig zu machen scheinen, wird der unparteiische Kritiker, welcher nicht Spezialist ist, die unermeßliche Schwierigkeit erkennen, die gehäuften Beweise - nämlich den archäologischen, ethnologischen, geologischen, traditionellen, botanischen und selbst biologischen - zu gunsten früherer, jetzt versunkener Kontinente hinwegzuerklären. Wenn jede Wissenschaft auf eigene Faust kämpft, so wird die gehäufte Kraft des Beweismaterials fast ausnahmslos aus den Augen verloren. Im Theosophist schrieben wir: Wir haben zum Beweise die ältesten Überlieferungen verschiedener und weit getrennter Völker - Legenden in Indien, im alten Griechenland, auf Madagaskar, Sumatra, Java und allen Hauptinseln von Polynesien, sowie die Legenden von beiden Amerikas. Unter den Wilden, und in den http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/831.htm (1 of 3)20.06.2005 17:30:21 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VII Überlieferungen der reichsten Litteratur der Welt - der Sanskritlitteratur von Indien - findet sich eine Übereinstimmung in der Behauptung, daß vor Zeitaltern im Stillen Ozean ein großes Festland vorhanden war, welches durch eine geologische Umwälzung vom Meere verschlungen wurde [20] [Lemurien]. Und es ist unser fester Glaube . . ., daß die meisten, wenn nicht alle Inseln vom malayischen Archipel bis Polynesien, Bruchstücke jenes einstmals ungeheuren versunkenen Kontinentes sind. Sowohl Malakka, als auch Polynesien, welche an den beiden Enden des Ozeans liegen, und welche seit Menschengedenken niemals miteinander Verkehr oder auch nur Kenntnis von einander hatten oder haben konnten, besitzen dennoch eine allen Inseln und Inselchen gemeinsame Überlieferung, daß ihre Länder sich weit, weit hinaus in die See erstreckten; daß es in der Welt nur zwei gewaltige Kontinente gab, der eine bewohnt von gelben, der andere von dunklen Menschen; und daß der Ozean auf Befehl der Götter, und um ihren unaufhörlichen Kampf zu bestrafen, sie verschlungen hat. Trotz der geographischen Thatsache, daß Neuseeland und die Sandwich- und Osterinseln voneinander in einer Entfernung von 800 bis 1000 Seemeilen sind, und daß, nach jedem Zeugnisse, weder diese noch irgend welche andern dazwischenliegenden Inseln, z. B. die Marquesas-, Gesellschafts-, Fidschi-, Tahiti-, Samoa- und andere Inseln, seitdem sie zu Inseln wurden, bei der Unbekanntheit ihrer Bewohner mit dem Kompaß jemals vor der Ankunft der Europäer miteinander verkehrt haben konnten; behaupten sie doch alle insgesamt, daß sich ihre bezüglichen Länder weit nach Westen, nach der asiatischen Seite erstreckten. Ferner sprechen alle mit sehr geringem Abweichungen Dialekte von offenbar einer und derselben Sprache, und verstehen einander mit wenig Schwierigkeit, haben dieselben religiösen Glauben und Aberglauben, und im ziemlichen Grade dieselben Gebräuche. Und da wenige der polynesischen Inseln früher als vor einem Jahrhundert entdeckt wurden, und der Stille Ozean selbst für Europa bis zur Zeit des Columbus unbekannt war, und diese Inselbewohner niemals aufgehört haben, dieselben alten Überlieferungen zu wiederholen, seitdem die Europäer zum erstenmal den Fuß auf ihre Ufer gesetzt haben, so scheint es uns eine logische Schlußfolgerung zu sein, daß unsere Theorie der Wahrheit näher ist als irgend eine andere. Der Zufall müßte seinen Namen und seine Bedeutung ändern, wenn all dies bloßem Zufall allein zuzuschreiben wäre. [21] [19] Heftige kleinere Umwälzungen und gewaltige Erdbeben werden in den http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/831.htm (2 of 3)20.06.2005 17:30:21 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VII Annalen der meisten - wenn nicht aller Nationen berichtet. Hebung und Senkung von Festländern geht beständig vor sich. Die ganze Küste von Südamerika ist binnen einer Stunde nm 10 bis 15 Fuß gehoben und wieder gesenkt worden. Huxley hat gezeigt, daß die britischen Inseln viermal untern dem Ozean versenkt und in der Folge wieder gehoben und bevölkert worden sin. Die Alpen, Himâlayas und Kordilleren waren alle das Ergebnis von Ablagerungen, die auf die Meeresgründe geschwemmt und durch titanische Kräfte zu ihrer gegenwärtigen Höhe erhoben wurden. Die Sahara war das Becken eines miocänen Meeres. Innerhalb der letzten fünf- oder sechstausend Jahre sind die Ufer von Schweden, Dänemark und Norwegen um 200 bis 600 Fuß gestiegen; in Schottland giebt es gehobene Strande mit außerhalb liegenden Felsklippen und Schären, welche das jetzt von der hungrigen Woge ausgespülte Ufer überragen. Der Norden von Europa hebt sich noch immer aus dem Meere, und Südamerika bietet die Erscheinung von erhöhten Strandlinien von mehr als 1000 Meilen Länge, deren Höhe jetzt zwischen 100 und 1300 Fuß über dem Meeresspiegel variiert. Anderseits ist die Küste von Grönland in raschem Sinken begriffen, so rasch, daß der Grönländer am Ufer nicht bauen will. Alle diese Erscheinungen sind gewiß. Warum soll also nicht eine allmähliche Veränderung in entfernten Epochen einer plötzlichen Umwälzung Platz gemacht haben - zudem solche Umwälzungen im kleineren Maßstabe selbst jetzt stattfinden, z. B. der Fall der Sundainsel mit der Vernichtung von 80 000 Malayen? [20] Wegen der Anschauungen Jacolliots, nach langen Reisen durch die polynesischen Inseln, und wegen seiner Beweise für eine frühere große geologische Umwälzung im Stillen Ozean, siehe seine Histoire des Vièrges; les Peuples et les Continents Disparus, p. 308. [21] August 1880. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/831.htm (3 of 3)20.06.2005 17:30:21 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VII Prof. Schmidt schreibt zur Verteidigung der Hypothese eines früheren Lemuriens und erklärt: Eine große Reihe tiergeographischer Thatsachen kann nur durch die Annahme des einstigen Bestehend eines südlichen Kontinents erklärt werden, von welchem das australische Festland ein Überbleibsel ist. . . . [Die Verteilung der Arten weist] auf das verschwundene Südland, wo vielleicht auch die Heimat der Vorfahren der Makis von Madagaskar zu suchen sein mag. [22] Herr A. R. Wallace kommt in seinem Malay Archipelago nach einer Prüfung des zu Gebote stehenden Beweismaterials zu folgendem Schluß: Aus diesen Thatsachen müssen wir unzweifelhaft die Folgerung ziehen, daß die gesamten Inseln östlich von Java und Borneo dem Wesen nach einen Teil eines früheren australischen oder pazifischen Kontinents bilden, wenn auch einige von ihnen niemals mit demselben thatsächlich verbunden gewesen sein mögen. Dieser Kontinent muß sich nicht nur früher geteilt haben, als die westlichen Inseln sich von Asien über die Gewässer des Ozeans gehoben wurde, denn ein großer Teil des Landes von Borneo und Java ist bekanntlich geologisch von ganz junger Formation. [23] Nach Haeckel: Vielleicht war nicht Südasien selbst die älteste Wiege des Menschengeschlechts, sondern Lemurien, ein südlich davon gelegener Kontinent, welcher später unter den Spiegel des indischen Ozeans versank. [24] In einem Sinne hat Haeckel damit recht, daß Lemurien - „die Wiege des Menschengeschlechts“ war. Jener Kontinent war die Heimat des ersten physischen Menschenstammes - der späteren Menschen der Dritten Rasse. Vor jener Epoche waren die Rassen viel weniger gefestigt und physiologisch ganz verschieden. Haeckel läßt Lemurien sich von den Sundainseln bis Afrika und Madagaskar und ostwärts bis Hinterindien erstrecken. Der hervorragende Paläontologe Professor Rütimeyer fragt: Oder sollte die Vermutung, daß die fast ausschließlich vegetivoren und insektivoren Beuteltiere, Faultiere, Gürtel- und Schuppentiere, http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/833.htm (1 of 3)20.06.2005 17:30:22 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VII Ameisenfresser, Strauße einst in der südlichen Hemisphäre einen wirklichen Sammelpunkt fanden, von welchem die heutige Flora von Feuerland, des Kaplandes und Australiens die Überreste sein müßten, auf Schwierigkeiten stoßen in einem Moment, wo Herr die frühen Wälder von Smithsund und Spitzbergen aus ihren fossilen Überresten uns wieder vor Augen führt? [25] Nachdem wir uns nun im allgemeinen mit der verbreiteten Haltung der Wissenschaft zu den zwei Fragen beschäftigt haben, wird es vielleicht zu einer angenehmen Kürze beitragen, wenn wir die schlagenderen vereinzelten Thatsachen zu gunsten jener fundamentalen Behauptung der esoterischen Ethnologen - der Wirklichkeit der Atlantis - zusammenfassen. Lemurien ist so weit und breit angenommen, daß eine weitere Verfolgung des Gegenstandes unnötig ist. Mit Bezug jedoch auf die erstere findet man: (1) Die miocänen Floren von Europa haben ihre zahlreichsten und auffallendsten Analoga in den Floren der Vereinigten Staaten. In den Wäldern von Virginien und Florida findet man die Magnolien, Tulpenbäume, immergrünen Eichen, Platanen, u. s. w., welche der europäischen Tertiärflora Stück für Stück entsprechen. Wie wurde die Wanderung bewirkt, wenn wir die Theorie von einem atlantischen Kontinent, welcher den Ozean zwischen Amerika und Europa überbrückte, ausschließen? Die vorgeschlagene „Erklärung“, welche dahin geht, daß der Übergang auf dem Wege von Asien und den atlantischen Inseln erfolgte, ist einfach eine ungerechtfertigte Theorie, die offenbar von der Thatsachen wiederlegt wird, daß eine große Anzahl dieser Floren nur östlich vom Felsengebirge erscheinen. Das macht auch die Idee von einer transpazifischen Wanderung zunichte. Sie sind jetzt von den europäischen Kontinenten und Inseln im Norden überflüssig gemacht worden. (2) Schädel, die an den Ufern der Donau und des Rheins ausgegraben wurden, zeigen eine auffallende Ähnlichkeit mit jenen der Kariben und alten Peruaner (Littré). Denkmäler sind in Mittelamerika ausgegraben worden, welche Darstellungen von unzweifelhaften Negerköpfen mit Gesichtern tragen. Wie werden solche Thatsachen erklärt, ausgenommen auf Grund der atlantischen Hypothese? Was jetzt Nordwestafrika ist, war einstmals mit der Atlantis durch ein Netzwerk von Inseln verbunden, von welchen jetzt nur wenige übrig sind. (3) Nach Farrar hat die „isolierte Sprache“ der Basken keine Verwandtschaften mit den andern Sprachen von Europa, [26] sondern mit den Ursprachen des großen entgegengesetzten Kontinents [Amerika], und zwar mit jenen allein. [27] http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/833.htm (2 of 3)20.06.2005 17:30:22 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VII Professor Broca ist auch derselben Meinung. Der paläolithische europäische Mensch der Miocän- und Pliocänzeit war ein reiner Atlantier, wie wir früher festgestellt haben. Die Basken sind natürlich von viel späterem Datum als dieser, aber ihre Verwandtschaften sind, wie hier gezeigt, ein weitgehender Beweis für die ursprüngliche Herkunft ihrer entfernten Ahnen. Die „geheimnisvolle“ Verwandtschaft zwischen ihrer Sprache und jener der dravidischen Rassen von Indien wird von jenen verstanden werden, welche unserer Skizze der Bildung und Verschiebungen von Kontinenten gefolgt sind. [22] Descendenzlehre und Darwinismus, pp. 218-220. Vgl. auch seine ausführlichen Argumente über den Gegenstand, pp. 213-218. [23] a. a. O., I. 22, 23, Ausg. 1869. [24] Populäre Vorträge, I. 79. [25] Angeführt in Schmidts Descendenzlehre und Darwinismus, p. 220. [26] Wegen weiterer Thatsachen in Bezug auf die Isolierung der Basken in Europa und ihre ethnologischen Beziehungen siehe Joly, Man before Metals, p. 316. B. Davis ist geneigt, auf Grund einer Untersuchung der Schädel der Guanchen der kanarischen Inseln, und der modernen Basken, zuzugestehen, daß beide einer Rasse angehören, welche jenen alten Inseln eigentümlich war, deren Überreste die Kanaren sind! Das ist in der That ein Schritt nach vorwärts. De Quatrefages und Hamy schreiben auch beide die Cro-MagnonMenschen von Südfrankreich und die Guanchen einem Typus zu, ein Satz, welcher einen gewissen Folgesatz in sich schließt, zu dem sich zu bekennen, beide Schriftsteller nicht geneigt sein mögen. [27] Families of Speech. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/833.htm (3 of 3)20.06.2005 17:30:22 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VII (4) Steine sind auf den kanarischen Inseln gefunden worden, welche symbolische Skulpturen tragen, ähnlich jenen, welche am Ufer des Oberen Sees gefunden wurden. Berthollet war durch dieses Beweismaterial veranlaßt, die Rasseneinheit der frühen Menschen von den kanarischen Inseln und von Amerika zu postullieren. [28] Die Guanchen der kanarischen Inseln waren gradlinige Abkömmlinge der Atlantier. Diese Thatsache wird die große Statur erklären, welche ihre alten Skelette zeigen, ebenso wie jene ihrer europäischen Verwandten, der paläolithischen Menschen von Cro-Magnon. (5) Irgend ein erfahrener Seemann braucht bloß den abgrundtiefen Ozean entlang den kanarischen Inseln zu befahren, um sich selbst die Frage vorzulegen, wann oder wie jene Gruppe vulkanischer und felsiger kleiner Inseln gebildet worden ist, die an allen Seiten von jener gewaltigen Wasserfläche umgeben sind. Häufige Fragen dieser Art führten schließlich zu der Expedition des berühmten Leopold von Buch, welche im ersten Viertel des gegenwärtigen Jahrhunderts stattfand. Einige Geologen behaupteten, daß die vulkanischen Inseln sich geradeaus vom Grunde des Meeres erhoben hätten, dessen Tiefe in unmittelbarer Nachbarschaft der Inseln zwischen 6000 und 18,000 Fuß variiert. Andere waren geneigt, in diesen Gruppen - einschließlich Madeiras, der Azoren, und der Kapverdischen Inseln - Überreste eines riesigen. aber versunkenen Kontinents zu sehen, welcher einstmals Afrika mit Amerika vereinigt hatte. Die letzteren Männer der Wissenschaft unterstützen ihre Hypothese durch eine Menge von Beweismaterial zu ihren Gunsten, das aus alten „Mythen“ gezogen war. Altersgraue „Aberglauben“, wie z. B. die märchenhafte Atlantis Platos, der Garten der Hesperiden, Atlas, der die Welt auf seinen Schultern trägt, alles Mythen, die mit dem Pic von Teneriffa in Verbindung gebracht wurden, hatten nicht viel Einfluß auf die skeptische Wissenschaft. Die Wesensgleichheit der Tierund Pflanzenarten, welche beide einen früheren Zusammenhang zwischen Amerika und den übrig gebliebenen Inselgruppen zeigen - die Hypothese, daß die der Neuen zur Alten Welt von den Wellen getrieben worden sind, war zu unsinnig, um sich lange zu halten - fand ernstere Beachtung. Aber erst ganz spät, und nachdem Donnellys Buch durch verschiedene Jahre veröffentlicht war, hatte die Theorie größere Aussicht, als je, eine angenommene Thatsache zu werden. An der Ostküste von Südamerika aufgefundene Fossilien wurden jetzt als den Juraformationen angehörig nachgewiesen, und sind nahezu identisch mit den jurassischen Fossilien des westlichen Europa und des nördlichen Afrika. Der geologische Bau der beiden Küsten ist auch nahezu identisch; die Ähnlichkeit http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/835.htm (1 of 4)20.06.2005 17:30:22 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VII zwischen den kleineren Seetieren, welche in den seichteren Gewässern der südamerikanischen, westafrikanischen und südeuropäischen Küsten wohnen, ist ebenfalls sehr groß. Alle derartigen Thatsachen sind bestimmt, die Naturforscher zu dem Schlusse zu führen, daß in entfernten, vorgeschichtlichen Zeiten ein Kontinent bestanden hat, welcher sich von der Küste von Venezuela quer über den atlantischen Ozean zu den kanarischen Inseln und nach Nordafrika erstreckte, und von Neufundland bis nahezu an die Küste von Frankreich. 6) Die große Ähnlichkeit zwischen den jurassischen Fossilien von Südamerika, Nordafrika und Westeuropa ist an sich eine hinlänglich hervortretende Thatsache, und läßt keine Erklärung zu, wenn der Ozean nicht durch eine Atlantis überbrückt. Aber warum ist auch eine so ausgesprochene Ähnlichkeit zwischen der Fauna der (jetzt) isolierten Inseln vorhanden? Warum sind die von Sir C. Wyville Thompson mit dem Schleppnetz gefangenen Exemplare der brasilischen Fauna jener von Westeuropa so ähnlich? Warum besteht eine Ähnlichkeit zwischen vielen der westafrikanischen und westindischen Tiergruppen? Wiederum: Wenn man die Tiere und Pflanzen der Alten und Neuen Welt vergleicht, so kann man nur betroffen sein von ihrer Gleichheit; alle, oder nahezu alle, gehören denselben Gattungen an, während sogar viele der Arten beiden Festländern gemeinsam sind, . . . was darauf hinweist, daß sie aus einem gemeinsamen Centrum [Atlantis] ausgestrahlt sind. [29] Das Pferd hatte nach der Wissenschaft seinen Ursprung in Amerika. Zum mindesten ist ein verhältnismäßig großer Teil der einstmals „fehlenden Glieder“, welche es mit den niederen Formen verbinden, aus amerikanischen Schichten ausgegraben worden. Wie drang das Pferd nach Europa und Asien, wenn keine Landverbindung die ozeanischen Zwischenräume überbrückte? Oder wenn behauptet wird, daß das Pferd in der Alten Welt seinen Ursprung hatte, wie kamen solche Formen wie das Hipparion, u. s. w., im ersten Falle nach der Wanderungshypothese nach Amerika? Wiederum: Schon Buffon (hob) jene Wiederholung der afrikanischen in der amerikanischen Fauna hervor, wie z. B. hier das Lama ein verjüngtes und schwächeres Abbild des Kamels sei, der Puma der Neuen Welt den Löwen der Alten repräsentiere. [30] http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/835.htm (2 of 4)20.06.2005 17:30:22 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VII (7) Das folgende Zitat hängt mit No. 2 zusammen, aber seine Bedeutung ist eine derartige und der angeführte Verfasser ist so maßgebend, daß es einen Platz für sich verdient: Mit Bezug auf die ursprünglichen Langschädel von Amerika ziehe ich eine noch kühnere Hypothese in Erwägung, daß sie nämlich nahe verwandt sind mit den Guanchen der kanarischen Inseln, und mit den atlantischen Völkerschaften von Afrika, den Mauren, Tuaricks, Kopten, welche Latham unter dem Namen der Ägypto-Atlantier zusammenfaßt. Wir finden eine und dieselbe Schädelform auf den kanarischen Inseln, angesichts der Küste von Afrika, und auf den karibischen Inseln, an der entgegengesetzten Küste, welche Afrika gegenüber liegt. Die Hautfarbe an beiden Seiten des Atlantischen Ozeans wird bei diesen Bevölkerungen als rötlichbraun geschildert. [31] Wenn also die Basken und die Höhlenmenschen von Cro-Magnon derselben Rasse angehören, wie die kanarischen Guanchen, so folgt daraus, daß die ersteren auch mit den Ureinwohnern von Amerika verwandt sind. Dies ist die Schlußfolgerung, welche durch die unabhängigen Untersuchungen von Retzius, Virchow, und de Quatrefages notwendig gemacht sind. Die atlantischen Verwandtschaften dieser drei Typen werden offenkundig. (8) Die von I. M. S. „Challenger“ und vom „Dolphin“ unternommenen Tiefseelotungen haben die Thatsache festgestellt, daß eine gewaltige Erhebung, von etwa 3000 Meilen Länge, die aus den abgrundartigen Tiefen des atlantischen Ozeans aufragt, von einem Punkte nahe den britischen Inseln nach Süden sich erstreckt, nahe dem Kap Verde umbiegt, und in südöstlicher Richtung, entlang der westafrikanischen Küste, verläuft. Diese Erhebung hat eine durchschnittliche Höhe von 9000 Fuß, und steigt in den Azoren, in Ascension, und an anderen Stellen aus den Wellen empor. In den ozeanischen Tiefen in der Umgebung der ersteren sind die Rippen eines einstmals massiven Landteiles entdeckt worden. [32] Die Ungleichheiten, die Berge und Thäler seiner Oberfläche konnten niemals in Übereinstimmung mit irgend welchen bekannten Gesetzen der Ablagerung von Sedimenten oder der submarinen Hebung hervorgebracht werden; sondern sie müssen im Gegenteile durch Kräfte ausgehöhlt worden sein, welche über dem Meeresspiegel wirksam sind. [33] http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/835.htm (3 of 4)20.06.2005 17:30:22 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VII Es ist höchst wahrscheinlich, daß früher Landengen existierten, welche die Atlantis mit Südamerika verknüpften, irgendwo oberhalb der Mündung des Amazonenstroms, und mit Afrika nahe dem Kap Verde, während ein ähnlicher Verbindungspunkt mit Spanien nicht unwahrscheinlich ist, wie von Donnelly behauptet wird. [34] Ob die letztere Verbindung existierte oder nicht, ist von keinem Belang, angesichts der Thatsache, daß das jetzige Nordwestafrika - vor der Erhebung der Sahara und vor dem Bruche der Verbindung von Gibraltar eine Verlängerung von Spanien war. Infolgedessen kann keine Schwierigkeit gemacht werden im Bezug auf die Art und Weise, wie die Wanderung der europäischen Fauna stattfand. [28] Vgl. Benjamin, The Atlantic Islands, p. 130. [29] Westminster Review, Jänner 1872. [30] Schmidt, Descendenzlehre und Darwinismus, p. 206. [31] Professor Retzius, Smithsonian Report, 1859, p. 226. [32] Siehe die Forschungen des Schiffes der Vereinigten Staaten „Delphin“, und anderer. [33] Scientific American, 28. Juli 1877. [34] Siehe seine Karte, Atlantis, p. 46, obwohl er sich nur mit dem Bruchstücke des wirklichen Kontinentes befaßt. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/835.htm (4 of 4)20.06.2005 17:30:22 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VII Genug ist jetzt gesagt vom rein wissenschaftlichen Standpunkt, und es ist unnötig, angesichts der Art und Weise, auf welche der Gegenstand bereits nach den Grundsätzen der esoterischen Wissenschaft entwickelt worden ist, die Masse der Zeugnisse weiter zu vergrößern. Zum Schlusse mögen die Worte eines der intuitivsten Schriftsteller unserer Zeit angeführt werden, da sie auf bewundernswerte Weise die Anschauungen eines Occultisten illustrieren, welcher in Geduld die Morgendämmerung des folgendes Tages erwartet. Wir fangen erst an, die Vergangenheit zu verstehen; vor hundert Jahren wußte die Welt nichts von Pompeji und Herculanum; nichts von dem Sprachenbande, welches die indoeuropäischen Nationen miteinander verbindet; nichts von der Bedeutung des großen Buches der Inschriften auf den Gräbern und Tempeln von Ägypten; nichts von dem Sinne der Keilinschriften von Babylon; nichts von dem wunderbaren Civilisationen, welche in den Ruinen von Yucatan, Mexiko und Peru offenbar werden. Wir stehen an der Schwelle. Die wissenschaftliche Forschung schreitet mit Riesenschritten vorwärts. Wer kann sagen, daß nicht innerhalb hundert Jahren von jetzt ab die großen Museen der Welt mit Gemmen, Statuen, Waffen und Geräten aus der Atlantis geschmückt sein können, während die Bibliotheken der Welt Übersetzungen ihrer Inschriften enthalten werden, welche neues Licht auf die ganze vergangene Geschichte des Menschengeschlechtes werfen, und auf alle die großen Probleme, welche jetzt die Denker von heutzutage in Verlegenheit setzen? [35] Und nun wollen wir schließen. [35] Donnelly, Atlantis, p. 480. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/837.htm20.06.2005 17:30:22 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VII Wir haben uns mit den alten Berichten der Nationen befaßt, mit der Lehre der chronologischen und psychischen Cyklen, für welche diese Berichte der greifbare Beweis sind; und mit vielen anderen Gegenständen, welche auf den ersten Blick in diesem Bande unangebracht erscheinen mögen. Aber sie sind in Wahrheit notwendig. Bei der Behandlung der geheimen Annalen und Überlieferungen von so vielen Nationen, deren Ursprünge allein niemals auf sicherer Grundlage denn auf schlußweisen Vermutungen festgestellt worden sind, bei der Veröffentlichung der Glauben und der Philosophie von mehr als prähistorischen Rassen, ist es nicht ganz ebenso leicht, den Gegenstand zu behandeln, als es sein würde, wenn nur die Philosophie und Entwicklung einer einzigen besonderen Rasse in Betracht kämen. Die Geheimlehre war das gemeinsame Eigentum der zahllosen Millionen von Menschen, welche unter verschiedenen Klimaten geboren wurden, in Zeiten, mit denen sich zu befassen die Geschichte ablehnt, und denen die esoterischen Lehren Daten zuschreiben, die mit den Theorien der Geologie und Anthropologie unvereinbar sind. Die Geburt und Entwicklung der Heiligen Wissenschaft der Vergangenheit sind ganz in die Nacht der Zeit verloren, und selbst das, was geschichtlich ist - d. i. was sich hier und dort durch die alte klassische Litteratur verstreut findet - wird in fast jedem Falle von der modernen Kritik einem Mangel an Beobachtung seitens der alten Schriftsteller zugeschrieben, oder einem aus der Unwissenheit des Altertums geborenen Aberglauben. Es ist daher unmöglich, diesen Gegenstand so zu behandeln, wie man die gewöhnliche Entwicklung einer Kunst oder Wissenschaft bei irgend einer wohlbekannten historischen Nation behandeln würde. Nur dadurch, daß man vor den Lesern eine Fülle von Beweisen bringt, die alle dahin zielen, zu zeigen, daß in jedem Zeitalter, unter jeder Bedingung der Civilisation und Erkenntnis die gebildeten Klassen einer jeden Nation sich zu den mehr oder weniger getreuen Echos eines identischen Systems und seiner fundamentalen Überlieferungen gemacht haben - nur dadurch kann er dahin gebracht werden, einzusehen, daß so viele Ströme desselben Wassers eine gemeinsame Quelle gehabt haben müssen, aus der sie entsprungen sind. Was war diese Quelle? Wenn es heißt, daß zukünftige Ereignisse ihren Schatten vorauswerfen, so können vergangene Ereignisse nicht verfehlen, ihren Eindruck hinter sich zurückzulassen. Durch jene Schatten also der altersgrauen Vergangenheit und durch ihre phantastischen Umrisse auf dem äußeren Schirm einer jeden Religion und Philosophie können wir, indem wir sie im Fortschreiten kontrollieren und vergleichen, schließlich den Körper aufzeichnen, der sie hervorgebracht hat. Es muß Wahrheit und Thatsache in dem liegen, was jedes Volk des Altertums annahm und zur Grundlage seiner Religion und seines Glaubens machte. Obendrein, wie Haliburton sagte: http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/839.htm (1 of 3)20.06.2005 17:30:23 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VII Hört eine Seite, und ihr werdet im Dunkeln sein; hört ihr beide Seiten, und alles wird klar sein! Die Öffentlichkeit hat bisher nur zu einer Seite Zutritt gehabt und von ihr gehört, oder vielmehr von den einseitigen Anschauungen zweier diametral entgegengesetzter Menschenklassen, deren Behauptungen oder bezüglichen Prämissen auf den ersten Blick weit verschieden, aber deren schließliche Folgerungen die gleichen sind - der Männer der Wissenschaft und der Theologie. Und nun haben unsere Leser Gelegenheit, die anderen zu hören, und so die Rechtfertigung des Angeklagten und die Natur unserer Argumente kennen zu lernen. Wenn die Öffentlichkeit ihren alten Ansichten überlassen bleiben soll - nämlich auf der einen Seite, daß Occultismus, Magie, die Legenden der alten Zeit, u. s. w. alle das Ergebnis von Unwissenheit und Aberglauben sind; und auf der andern, daß alles außerhalb der orthodoxen Schablone das Werk des Teufels ist - was wird die Folge sein? Mit anderen Worten, wenn keiner theosophischen und mystischen Litteratur während der letzten paar Jahre Gehör geschenkt worden wäre, so würde das vorliegende Werk nur geringe Aussicht auf unparteiische Berücksichtigung gehabt haben. Es wäre erklärt worden - und wird von vielen noch dafür erklärt werden - für ein aus verwickelten Problemen gewobenes, in leerer Luft schwebendes und begründetes Feenmärchen; das aus Seifenblasen aufgebaut ist, die bei der leisesten Berührung ernster Erwägung zerplatzen; ohne Grundlage, um darauf zu stehen. Selbst die alten „abergläubischen und leichtgläubischen“ klassischen Schriftsteller haben kein Wort der Bezugnahme darauf in klarer und nicht mißzuverstehenden Ausdrücken, und die Symbole selbst verfehlen, einen Wink über die Existenz eines solchen Systems zu geben, So würde der Urteilsspruch aller sein. Aber wenn es unleugbar wird, daß der Anspruch der modernen asiatischen Nationen auf eine Geheimwissenschaft und eine esoterische Weltgeschichte auf einer Thatsache begründet ist; daß dieselbe zwar den Massen bisher unbekannt und selbst für die Gelehrten ein verschleiertes Geheimnis war - weil sie damals den Schlüssel zu einem rechten Verständnis der zahlreichen von den alten Klassikern ausgestreuten Andeutungen hatten - jedoch kein Feenmärchen, sondern Wirklichkeit ist; dann wird das vorliegende Werk nur der Vorläufer von viel mehr solchen Büchern werden. Die Behauptung, daß bis jetzt selbst die Schlüssel, die von einigen großen Gelehrten entdeckt wurden, sich als für den Gebrauch zu rostig erwiesen haben, und daß sie nur die schweigenden Zeugen dafür sind, daß es Geheimnisse hinter dem Schleier giebt, welche ohne einen neuen Schlüssel unerreichbar sind, ist durch zu viele Beweise unterstützt, als daß man leicht darüber hinweggehen könnte. Zur Erläuterung möge eine Beispiel aus der http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/839.htm (2 of 3)20.06.2005 17:30:23 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VII Geschichte der Freimaurerei gegeben werden. In seiner Maconnerie Occulte tadelt Ragon, ein berühmter und gelehrter belgischer Maurer, mit Recht oder Unrecht die englischen Bücher, die einstens auf den alten Mysterien aufgebaute Maurerei vermaterialisiert und entehrt zu haben, indem sie infolge einer mißverständlichen Vorstellung über den Ursprung der Zunft den Namen „Freie Maurerei“ und „Freie Maurer“ angenommen haben. Der Irrtum ist, sagt er, jenen anzurechnen, welche die Maurerei mit der Erbauung des salomonischen Tempels in Verbindung bringen. Er verspottet die Idee, und sagt: Der Franzose wußte wohl, als er den Titel Freimaurer annahm, daß es sich nicht darum handelte, auch nur die kleinste Mauer aufzuführen, sondern daß er, in die unter dem Namen der Freimaurerei verhüllten Mysterien initiiert, die nur die Fortsetzung oder Erneuerung der alten Mysterien sein konnten, ein „Maurer“ werden sollte nach der Art des Apollo oder Amphion. Und wissen wir nicht, daß die alten initiierten Dichter, wenn sie von der Gründung einer Stadt sprachen, damit die Aufstellung einer Lehre meinten? So stellten sich Neptun, der Gott der Urteilskraft, und Apollo, der Gott der verborgenen Dinge, dem Laomedon, Priam´s Vater, als Maurer vor, um ihm zu helfen, die Stadt Troja zu erbauen - das heißt, die trojanische Religion zu stiften. [36] Solche verschleierten Sätze mit doppelter Bedeutung sind zahlreich in den alten Schriftstellern. Wenn daher ein Versuch gemacht worden wäre, zum Beispiel zu zeigen, daß Laomedon der Begründer eines Zweiges der archaischen Mysterien war, worin die erdgebundene materielle Seele, das vierte Prinzip, durch Menelaus ´ ungetreues Weib, die schöne Helena, personifiziert war, und wenn nicht Ragon gekommen wäre, um das, was wir behaupteten, zu bekräftigen, so hätte uns gesagt werden können, daß kein klassischer Autor davon spricht, und daß Homer den Laomedon eine Stadt erbauen läßt, aber nicht eine Esoterische Verehrung oder Mysterien gründen. Wer ist jetzt noch übrig, außer ein paar Initiierten, der die Sprache und richtige Bedeutung solcher symbolischer Ausdrücke verstünde? [36] Maconnerie Occulte, p. 44. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/839.htm (3 of 3)20.06.2005 17:30:23 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VII Aber obwohl wir auf so manches mißverstandenes Symbol hingewiesen haben, das sich auf unsern Satz bezieht, so bleibt doch noch mehr als eine Schwierigkeit zu überwinden. Das wichtigste unter verschiedenen Hindernissen dieser Art ist jenes der Chronologie. Aber dem könnte schwerlich abgeholfen werden. Eingekeilt zwischen die theologische Chronologie und jene der Geologen, unterstützt von allen materialistischen Anthropologen, welche dem Menschen und der Natur Daten zuschreiben, die einzig zu ihren eigenen Theorien passen - was hätte die Schreiberin thun können, außer was sie gethan hat? Nachdem die Theologie die Sintflut auf 2448 v. Chr. ansetzt, und die Weltschöpfung auf die Zeit von nur 5890 Jahren; und nachdem die genauen Untersuchungen nach den Methoden der „exakten“ Wissenschaft die Geologen und Physiker dahin geführt haben, der verkrusteten Periode unserer Kugel zwischen zehn Millionen und tausend Millionen Jahren zuzuschreiben [37] (ein geringfügiger Unterschied fürwahr!); und nachdem die Anthropologie, um ihre Abweichung in der Ansicht über das Auftreten des Menschen zu variieren, zwischen 25,000 und 500 000 Jahre beanspruchen - was kann jemand, der die Occulte Lehre studiert, anders thun, als die esoterischen Berechnungen der Welt tapfer vorzulegen? Aber um dies zu thun, war die Bestätigung, wenn auch nur durch wenige „historische“ Beweise notwendig, obwohl alle den wirklichen Wert des sogenannten „Zeugnissen der Geschichte“ kennen. Denn ob der Mensch auf Erden vor 18 000 oder 18 000 000 Jahren erschien, kann für die profane Geschichte keinen Unterschied machen, da sie erst ein paar tausend Jahre vor unserer Zeitrechnung beginnt, und nachdem sie selbst da hoffnungslos den Streit und Lärm der sie umgebenden widerspruchsvollen und sich gegenseitig zerstörenden Meinungen zu überwinden sucht. Nichtsdestoweniger würde angesichts der Ehrfurcht, in welcher der gewöhnliche Leser für die exakte Wissenschaft aufgezogen worden ist, selbst jene kurze Vergangenheit bedeutungslos bleiben, wenn nicht die Esoterischen Lehren auf der Stelle - wenn immer es möglich ist - durch Bezugnahmen auf geschichtliche Namen der sogenannten historischen Periode bestätigt und unterstützen würden. Das ist der einzige Führer, welcher dem Anfänger gegeben werden kann, bevor ihm gestattet wird, in die für ihn ungewohnten Windungen jenes dunklen Labyrinthes einzutreten, welches die vorgeschichtlichen Zeitalter genannt wird. Dieser Notwendigkeit hat man sich gefügt. Man hofft nur, daß das Bestreben, so zu handeln, welches die Schreiberin dahin geführt hat, beständig alte und neue Zeugnisse zur Bekräftigung der archaischen und durchaus unhistorischen Vergangenheit vorzubringen, ihr nicht die Anklage eintragen wird, ohne Ordnung und Methode die verschiedenen und weit getrennten Perioden der Geschichte http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/841.htm (1 of 3)20.06.2005 17:30:23 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VII und Überlieferung übel durcheinandergeworfen zu haben. Aber litterarische Form und Methode mußte der größeren Klarheit der allgemeinen Darlegung geopfert werden. Um die vorgesetzte Aufgabe zu vollenden, mußte die Schreiberin zu dem ziemlich ungewöhnlichen Mittel ihre Zuflucht nehmen, jeden Band in drei Teile zu teilen; von denen nur der erste die aufeinanderfolgende, wenn auch sehr fragmentarische, Geschichte der Kosmogenie und der Entwicklung des Menschen auf dieser Kugel ist. Bei der Behandlung der Kosmogenie, und sodann der Anthropogenie des Menschen war es notwendig, zu zeigen, daß keine Religion, von der allerfrühesten an, jemals gänzlich auf Dichtung aufgebaut war, daß keiner der Gegenstand besonderer Offenbarung war, und daß es das Dogma allein war, welches immer die ursprüngliche Wahrheit getötet hat; endlich, daß keine menschengeborenen Lehre, kein Glaube, wie sehr er auch durch Gewohnheit und Alter geheiligt ist, sich an Heiligkeit mit der Religion der Natur vergleichen kann. Der Schlüssel der Weisheit, der die schweren Thore aufschließt, welche zu den Geheimnissen der innersten Heiligtümer führen, kann nur in ihrem Busen verborgen gefunden werden; und jener Busen ist in jenen Landen, auf welche der große Seher des vergangenen Jahrhunderts, Emanuel Swedenborg hingewiesen hat. Dort liegt das Herz der Natur, jener Schrein, aus dem die frühen Rassen der ursprünglichen Menschheit hervorgingen, und welcher die Wiege des physischen Menschen ist. So weit sind die rohen Umrisse der Glaubens- und Lehrsätze der uralten, ältesten Geschlechter vorgeschritten, die in ihren bisher geheimen schriftlichen Aufzeichnungen enthalten sind. Aber unsere Erklärungen sind durchaus nicht vollständig, noch behaupten sie, den vollständigen Wortlauf zu veröffentlichen, oder mit Hilfe von mehr als drei oder vier Schlüsseln aus dem siebenfältigen Bündel der geheimwissenschaftlichen Auslegung gelesen zu sein; und selbst dies ist nur teilweise durchgeführt worden. Das Werk ist zu riesenhaft, als daß es ein Einzelner unternehmen, geschweige denn vollenden könnte. Unser Hauptbestreben war einfach, den Boden vorzubereiten. Dies gethan zu haben, hoffen wir mit Zuversicht. Diese beiden Bände bilden nur das Werk eines Pfadfinders, der sich den Weg in das beinahe undurchdringliche Dickicht der Urwälder des Landes des Verborgenen erzwungen hat. Ein Anfang ist gemacht worden mit dem Fällen und Entwurzeln der todbringenden Giftbäume des Aberglaubens, des Vorurteils und der anmaßungsvollen Unwissenheit, so daß diese zwei Bände dem Schüler eine geeignete Einführung zu anderen Werken bilden sollen. Bis daß der Schutt der Zeitalter aus den Gemütern der Theosophen, denen diese Blätter gewidmet sind, hinweggeräumt ist, ist es unmöglich, daß die mehr auf das Handeln gerichtete Lehre, die im dritten Bande http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/841.htm (2 of 3)20.06.2005 17:30:23 ZUSÄTZE: ABTEILUNG VII enthalten ist, verstanden werden kann. Infolgedessen hängt es gänzlich von der Aufnahme ab, welche der erste und zweite Band in den Händen der Theosophen und Mystiker finden werden, ob der letzte Band jemals veröffentlicht werden wird. SATYÂT NÂSTI PARO DHARMAH. KEINE RELIGION IST HÖHER ALS DIE WAHRHEIT. ENDE DES ZWEITEN BANDES. [37] Siehe Sir William Thompson und Herrn Huxley. http://212.88.187.41/FTP/theosophie/Geheimlehre_II/841.htm (3 of 3)20.06.2005 17:30:23