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2024, Forum Classicum
https://doi.org/10.11588/fc.2024.1.104625…
3 pages
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Rezension zu: Bätz, A. (2023): Nero: Wahnsinn und Wirklichkeit, Hamburg, Rowohlt Verlag, 576 S. (ISBN 978-3-498-00686-0)
Es gibt keinen anderen römischen Kaiser, der mit so vielen Schmähungen und negativen Gerüchten überzogen wurde wie Nero. Der Biograph Sueton warf Nero fünf tyrannische Eigenschaften vor, nämlich Frechheit (petulantia), Wollust (libido), Verschwendungssucht (luxuria), Habgier (avaritia) und Grausamkeit (crudelitas) 1 . Spätere Quellen bezeichnen ihn als wilden beziehungsweise gewissenlosen Gewaltherrscher (ferus tyrannus beziehungsweise impius tyrannus), grausam (crudelis), wütend (saevus), verrucht (nefandus), frevelhaft (sceleratus), ja sogar als die personifizierte Seuche (pestis) und Feind der Götter und Menschen (hostis deum hominumque). In Anspielung auf seinen Vater, der zu Gewalt geneigt haben soll, wurde er verächtlich Ahenobarbus (Rotbart) genannt, um den Adoptivsohn des Claudius vom ehrwürdigen julisch-claudischen Kaiserhaus zu distanzieren 2 . Der Name Nero selbst wurde schließlich zum Schimpfwort für üppigen Lebensstil 3 . In ironischer Anspielung auf Neros Künstlerambitionen als citharoedus und Sänger ist die Rede von der "wilden Darmseite [einer Kithara] eines wütenden Tyrannen" (fera saevi corda tyranni) 4 .
Nero – Kaiser, Künstler und Tyrann (Ausstellungskatalog RLM Trier), Darmstadt 2016, 97-105
Einem Bewohner des Imperium Romanum, der den in Rom residierenden Kaiser in der Regel nie in seinem Leben persönlich zu Gesicht bekam, begegnete der Herrscher dennoch auf Schritt und Tritt in Bildern und Texten, die auf diesen Bezug nahmen. Zu der Omnipräsenz des Kaisers bis in den letzten Winkel des Römischen Reiches trugen nicht nur die zahlreichen Kaiserbildnisse bei, sondern auch auf den Herrscher referierende Inschriften, also schriftliche Botschaften, welche in ein dauerhaftes Material gefasst und öffentlich ausgestellt waren. Bei einer Inschrift handelt es sich um einen Text, der aufgrund einer bewussten Entscheidung einer Einzelperson oder eines Kollektivs in Stein gemeißelt oder in Bronze graviert wurde. Solche Botschaften hatten im Wesentlichen zwei Funktionen: Zum einen wohnte ihnen ein kommunikativer Aspekt inne, denn diese Texte informierten die Zeitgenossen über herausragende Persönlichkeiten und deren Verdienste, über behördliche Maßnahmen oder bedeutende Ereignisse. Zum anderen sicherten sie die Erinnerung daran für die Nachwelt 1 .
ANZEIGER FÜR DIE ALTERTUMSWISSENSCHAFT, BAND XLII, 1989
https://unipub.uni-graz.at/dossier/periodical/titleinfo/6635076, 2021
Dinge und Medien bei Clemens J. Setz andere Ball springt sofort umso höher, auch wenn er damit gegen den Griff nichts auszurichten vermag. Mit dem Gedanken, dass es eigentlich doch ein Spaß sei, solche Bälle im Zimmer zu haben, wirft Blumfeld den gefangenen Ball zu Boden und wundert sich, dass die fast durchsichtige Zelluloidhülle den Aufprall vollkommen unbeschadet übersteht. Sofort ist die regelmäßige Bewegung der beiden Bälle wiederhergestellt. Ein sehr offen zur Schau gestellter Versuch, das Treiben der Bälle zu ignorieren, nützt nichts. Blumfeld vermag seinen abendlichen Verrichtungen zumindest nicht mehr in der Weise nachzugehen, wie er es gewohnt ist. Aage A. Hansen-Löve hat darauf hingewiesen, dass "der hüpfende Wiederholungszwang" 2 der beiden Bälle nicht nur die Alltagsroutinen der Hauptfigur, sondern auch die Tektonik der Erzählung stört. Bewegung kommt in den Text. An einer längeren Stelle ereignet sich ein kleiner Exzess des Wörtchens "um", das schon im Namen der Titelfigur steckt. Hier ein Ausschnitt: "Blumfeld dreht sich unerwartet um, um zu sehn, wie die Bälle das zustande bringen. Aber kaum hat er sich umgedreht, beschreiben die Bälle einen Halbkreis und sind schon wieder hinter ihm und das wiederholt sich, sooft er sich umdreht." 3 Hansen-Löve, von dem die Hervorhebungen stammen, hat recht: Das hätte man auch ohne diese vielen umständlichen Wiederholungen ausdrücken können. Die Eigenbewegung der beiden Bälle bringt eine Interaktion mit den Bewegungen der Person, ja sogar mit deren Stimmungslagen zustande. Mit zu den Erfahrungen, die Blumfeld mit seinen Zimmergästen macht, gehört die Überzeugung, dass er sie, auch wenn sie vor ihm zurückweichen und ihn dann wieder hinter seinem Rücken verfolgen, jederzeit zerstören könnte. Dazu fehlt ihm jedoch noch die Entschlusskraft. Die beiden Bälle scheinen ihn auch nicht übermäßig reizen zu wollen. An ihren Bewegungen nimmt der Junggeselle eine gewisse Zurückhaltung wahr. So springen sie, als Blumfeld am Tisch sitzt, um die Zeitung zu lesen, nicht ganz bis zur Tischplatte hoch und vermeiden so den Lärm eines zweiten Aufpralls nach oben. Ihre Geräusche lassen sich mit einem Teppich dämpfen, den man ihnen unterlegt.
2016
Rezension zu: Norbert Bolz und Ulrich Ruffer (Hrsg.): Das grose stille Bild; Munchen: Wilhelm Fink 1996; 282 S., zahlr. Textabb. und 15 doppelseitige Abb. in SW und Farbe; ISBN 3-7705-3146-9
Kunst + Unterricht, 1988
One of the most important installations executed by Gerhard Merz in the eighties is “Inferno MCMLXXXVIII“: Merz's installation method by means of wall painting (color design), wall objects and texts (letters on walls and objects) changes the spatial situation by offering the viewer new focal points - in the Haus der Kunst it was the change of the dominant spatial axis. Merz's desemantization of the architecture of the Haus der Kunst (former Staatsgalerie moderner Kunst, Munich) was resemantized by inscriptions that referred to the preceding desemantization. PDF in: https://dreher.netzliteratur.net/9_KontextKunst_Merz_Inferno.pdf
1bis19 Magazin, 2024
Auf den ersten Blick erscheint Glazers Film wie eine konsequente Anwendung von Hannah Arendts Begriff der „Banalität des Bösen“ aus der Täterperspektive. Glazers The Zone of Interest bringt es wie wenige Filme oder Bücher fertig, diese Banalität in ihrem ganzen Erschrecken noch einmal aufleuchten zu lassen. Aber er zeichnet auch die Grenzen dieser Idee der scheinbaren Banalität.
Unversöhnlichkeiten. Einübungen in Adornos Minima Moralia, 2023
Die Auszeichnung von Theodor W. Adornos Minima Moralia als philosophischer Klassiker ist eine zweifelhafte Ehrung. Zweifelhaft, weil sich das Werk dadurch oftmals des Anspruchs enthoben sieht, gelesen – und mehr noch – gedeutet zu werden. Betrachtet man jedoch die Gegenwart als Prüfstein für die Kraft des Denkens, stellt sich der bestimmende Antagonismus als ein Kampf gegen das Vergessen dar. Wider das Vergessen, sei es durch ausbleibende oder zu wohlwollende Rezeption, behaupten sich die Minima Moralia als Materialien des Denkens, selbst oder gerade an den unzähligen Stellen, an denen ihr philosophischer Gehalt bis in die Unkenntlichkeit abzugleiten droht. Diese Materialen zu lichten, bildet die Absicht des vorliegenden Buchs.
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Molecular Biology Intelligence Unit, 2005
Anthropology Today, 2022
Anales del Instituto de Investigaciones Estéticas
Proceedings of the GSDI, 2006
Molecular Plant Pathology, 2008
IEEE Transactions on Power Delivery, 2015
Alpha (Osorno), 2012
Clinical Neurophysiology, 2009
Education Quarterly Reviews, 2018
The Proceedings of the Bioengineering Conference Annual Meeting of BED/JSME, 2004
Acta Zoologica Bulgarica, 2018
Journal of Hospital Administration, 2021
Review of Economics and Finance, 2018
Commutative Algebra, 2021