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2009, Der Standard, 24. Februar 2009
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https://www.derstandard.at/story/1234507901195/kommentar-der-anderen-wie-ungarn-das-lachen-verlernte
In: Slawomir, Piontek; Alicja, Krauze-Olejniczak (Hg.): Die Wende von 1989 und ihre Spuren in den Literaturen Mittelosteuropas. New York, Wien, Berlin et all.: Peter Lang Verlag 2017, pp. 132-141, 2017
Der Begriff ungarische Literatur über die Wende und nach der Wende von 1989 ist sehr problematisch. Wie fast überall in den ehemaligen Ostblockländern werden Autoren, die zuvor aus politischen Gründen nicht zur Geltung kommen konnten, intensiv neu rezipiert. Allerdings hat sich die Erwartung, dass sich mit der radikalen politischen
Der Wiener Kreis in Ungarn / The Vienna Circle in Hungary, 2011
Journal Phänomenologie, 39/ 2013), 9-16, 2013
Lachen bricht aus, schwappt über zu anderen, lässt den Körper sich wellenförmig aufbäumen, fließt horizontal gurgelnd und prustend zwischen den Gleichgesinnten. Lachen erschüttert und durchflutet die Verklammerung von Ich und Leib. Ist das Lachen erst einmal ausgebrochen, kann es schwerlich mit Vernunft oder Disziplin beherrscht werden. Subversiv lässt es die Lachenden abdriften vom festen Fundament, eintauchen in Sinneswellen, die noch nicht gefestigt, aber doch gerichtet dahinrollen. Trotz sozialer und kultureller Disziplinierungen verlieren wir bisweilen die Fassung: Wir lachen und haben unseren Leib und unsere Vernunftordnung nicht im Griff. Lachen steht für die »Unverfügbarkeit der leib-seelischen Existenz« 1 . Die Lachregulation ist Teil der politischen und gesellschaftlichen Körper-und Geisteskontrolle. Kulturgeschichtliche Betrachtungen offenbaren, dass besonders das Lachen der Frauen gesellschaftlichen Einschränkungen unterlag. Laut lachen war meist verpönt: »Sie möge wohltemperiert lachen, damit der Humor des Mannes deutlich würde.« 2 Das schlichte Mitlachen, womöglich ohne die Pointe eines Witzes verstanden zu haben oder nur um der gesellschaftlichen hierarchischen Ordnung -über die schlechten Witze eines Vorgesetzten unbedingt lachen! -zu genügen, ist somit ein falsches und entfremdetes Lachen. Wer nur aus Gehorsamkeit lacht, zeigt ein mehr oder weniger überzeugendes Lachverhalten, in dem die leib-seelische Existenz diszipliniert bleibt und die Gesichtsoberfläche sich kräuselt. Im Folgenden aber möchte ich das heitere, wirkliche, vielleicht subversive Lachen und den gezielten Witz im Zusammenhang von Wahrheit, Körper und Subjekt thematisieren.
Zeitschrift für Kultur- und Kollektivwissenschaft, 2019
Betrachtet man die historischen Erzählungen der jüngsten Vergangenheit, wird klar, dass sie diese nicht einfach rekonstruieren und erzählen, sondern anhand der Prinzipien und Interessen der Gegenwart eine Geschichte aus der Vergangenheit konstruieren. Im Zeitalter der Postmoderne traten diese Narrative an die Stelle der „großen Erzählungen“, was zu einer nie zuvor beobachtbaren Pluralisierung der Geschichte führte. Es bedeutet aber nicht, dass diese Narrative keine Allgemeingültigkeit und Dominanz anstreben oder miteinander nicht wetteifern, um die geltenden Meistererzählungen zu bewahren oder aber zu schwächen oder zu löschen. Jede politische Gemeinschaft und jedes Zeitalter haben ihre eigenen Meisternarrative, die aus einer den Erwartungen der Gegenwart entsprechenden kohärenten und eindeutigen Perspektive erschaffen werden. Diese Erzählungen bestimmen, wie die Zusammenhänge von Personen, Ereignissen und Strukturen sich aus der Position des gegenwärtigen Beobachters zu historische...
Die Presse, 17. Jänner 2012, 12, 2012
1997
Das 18. Jahrhundert war in der chinesischen Geschichte jene Periode, in der die kulturellen Beziehungen zwischen Europa und der Qing-Dynastie ihren Höhepunkt erreichten. Vor allem Dank der Jesuiten waren die europäischen Völker zumindest in Kreisen des Hofes nicht mehr ganz unbekannt, wobei sich jedoch reelles Wissen immer noch mit Phantasievorstellungen oder schlichten Falschinformationen vereinte. Unter den verschiedenen bebilderten Darstellungen der Europäer ist für den Altaisten besonders eine zweisprachige mandschurisch-chinesische Bildersammlung des wenig bekannten Hofmalers Xie Sui HfH; interessant, die in vier Rollen im Palastmuseum von Taipei aufbewahrt wird. In Bezug auf das Gastgeberland dieser PIAC dürften die Nachrichten über Ungarn und seine Nachbarländer von besonderem Interesse sein.
Lenk, Hartmut E.H. (Hrsg.): Persuasionsstile in Europa II. Kommentartexte in den Medienlandschaften europäischer Länder. Hildesheim: Georg Olms., 2016
Die Zeitungslandschaft in Ungarn ist zwar heterogen, aber von einer echten Differenzierung kann erst seit der Wende in Ungarn, d. h. seit den 90er Jahren ausgegangen werden. Mit der Übernahme der Medienbetriebe durch ausländische Eigentümer konnte sich auch die Zahl der Printmedien erhöhen. 1.1 Verteilung der Medien nach Eigentümern Die einzelnen ungarischen Medien verteilen sich nach den Eigentümern bzw. der Herausgeberschaft in zahlreiche kleinere Gruppen (GOETHE-INSTITUT BUDAPEST 2011). Die größte Gruppe bedeutender überregionaler Medien wird von der ungarischen Mediengruppe Central European Media & Publishing (CEMP) herausgegeben. CEMP besitzt den Nachrichtensender InfoRádió, das Online-Nachrichtenportal index.hu, die Online-Zeitung für Wirtschaft und Börse portfolio.hu und das überregionale Wirtschaftstagesblatt Napi Gazdaság. Die ungarische Mediengruppe Infocenter verfügt über zwei Radiosender (Lánchíd Rádió, Class FM Rádió) und das politische Wochenblatt Heti válasz. Eine wichtige Tageszeitung und ein Fernsehsender bilden je eine ungarische Mediengruppe: die von Magyar Nemzet und Hír TV einerseits und die von Magyar Hírlap und Echo TV andererseits. Mehrere große ungarische Medien sind bzw. waren bis 2014 im Besitz von ausländischen Firmen. Die Schweizer Ringier-Gruppe gab bis 2014 drei wichtige Printmedien heraus: die überregionale politische Tageszeitung Népszabadság, die Sporttageszeitung Nemzeti Sport und die Boulevardtageszeitung Blikk. Die ungarische Tochtergesellschaft der
2019
Die Reflexion über das Komische hat in den deutschsprachigen Kulturwissenschaften vor allem seit der Jahrtausendwende Konjunktur. Wohl angestoßen durch die seit 1988 erscheinende Zeitschrift 'Humor – International Journal of Humor Research' (Berlin, New York), das Teilprojekt 'Transformationen von Wissen und Gewissheit in den Lachkulturen der Frühen Neuzeit' des DFG-Sonderforschungsbereichs 447: 'Kulturen des Performativen' (2001–2010), die 'Kasseler Komik-Kolloquien' (seit 2000) und die damit zusammenhängende Schriftenreihe 'Kulturen des Komischen' (seit 2003),4 erschien eine kaum überschaubare Fülle von Studien und Beiträgen (auch mit mitunter kaum fassbaren Ansätzen). In dem Maße, wie sich diese Konjunktur nun abzuschwächen beginnt, bietet sich die Gelegenheit der Bilanz, Systematisierung und Revision – übrigens auch der mehr als zweitausendjährigen Geschichte der Ästhetik, Moral- und Geschmacksgeschichte des Komischen. Denn auch diese glei...
2006
Die Sophisten und die Zyniker hatten aus dem Humor bereits eine philosophische Waffe gegen die Sokratische Ironie gemacht, doch mit den Stoikern findet der Humor seine Dialektik, sein dialektisches Prinzip und seinen natürlichen Platz, seinen rein philosophischen Begriff. 1 Der postkommunistischen Kultur ist das Gedächtnis des Kommunismus nicht von vornherein eingeschrieben. Es wird vielmehr in einem Wechselspiel zweier Formen des kollektiven Erinnerns erst geschaffen, des kommunikativen und des kulturellen Gedächtnisses (eine Unterscheidung, die wir von Jan Assmann übernehmen): Das kommunikative Gedächtnis ist eine Form des lebendigen Erinnerns, das an die jeweiligen Zeitzeugen gebunden ist, die ihre Erinnerungen mit ihren Zeitgenossen als persönlich verbürgte Erfahrung teilen und einander mitteilen. Dagegen reicht das kulturelle Gedächtnis über die jeweilige Lebensspanne der Zeitgenossen hinaus. Es ist nicht an das Medium der Mündlichkeit gebunden, sondern schreibt die kollektive Erinnerung in Gestalt von Mythen, Traditionen, Erzählungen etc. fest. Diese institutionalisierte Erinnerung prägt wesentlich das Selbstverständnis einer Gemeinschaft. Was als Erinnerung Geltung beanspruchen kann, bemisst sich an zweierlei Maßstäben: an unserem aus eigenen Erlebnissen stammenden, moralischen Wahrheitsempfinden (Authentizität) einerseits und an den herrschenden Machtdiskursen andererseits, vor allem an der Geschichtsschreibung und der Geschichtspolitik. 2 Ein verbindliches historisches Narrativ über den Kommunismus steht bis heute allerdings aus. Diesen leeren Raum besetzt die Politik. Sie macht sich zur Geschichtsschreiberin und versucht, die kommunikative Erinnerung zu instrumentalisieren und dem jeweiligen politischen Nutzen zu unterwerfen. Umgekehrt ist es schwierig, allgemeingültige Kriterien für die Authentizität der kommunikativen Erinnerung zu finden, solange es kein mehrheitlich akzeptiertes kulturelles Gedächtnis gibt. Denn die jeweils individuellen Erinnerungen sind bruchstückhaft, »segmentiert«, und bringen oft miteinander konkurrierende Narrative hervor. 3 Erst das kulturelle Gedächtnis erlaubt uns, unabhängig von unseren persönlichen Erlebnissen vergangene Ereignisse als wahr oder unwahr, einstige Entscheidungen als richtig oder falsch, gerecht oder ungerecht zu beurteilen; erst das kulturelle Gedächtnis erlaubt uns zu akzeptieren, dass andere dieselbe Zeit ganz unterschiedlich erlebt haben und dass unser eigenes Handeln aus heutiger Sicht vielleicht mit Schuld beladen war. Das kommunikative Gedächtnis des Kommunismus stellt einerseits einen geschützten, eingegrenzten Diskurs dar, da die Narrative an das eigene Erleben gebunden sind. Da jedoch das kollektive Gedächtnis andererseits noch nicht kulturell festgeschrieben ist -kraft gesellschaftlicher Institutionen, eines geschichtswissenschaftlich verbürgten Narrativs etc. -, bleibt es der Willkür der Geschichtspolitik ungeschützt ausgeliefert. Woran erinnert sich ein Zeitzeuge? Kundera schrieb 1965: »Ich stelle mir einen fahrenden Gehsteig vor (die Zeit), und darauf einen Menschen (mich), der gegen die Fahrtrichtung des Gehsteigs anläuft; doch der Gehsteig bewegt sich schneller als ich und trägt mich langsam von dem Ziel fort, auf das ich zulaufe; dieses Ziel (ein sonderbares Ziel, das hinten liegt!) ist die Vergangenheit der politischen Prozesse, die Vergangenheit der Säle, in denen Hände gehoben wurden, die Vergangenheit der Angst, die Vergangenheit der Schwarzen Soldaten und Lucies Vergangenheit, die ich zu enträtseln, zu entwirren, zu entziffern versuchte und die mich daran hindert, so zu leben, weil der Mensch leben sollte, mit der Stirn nach vorn. (…) Durch den Aufschub verwandelt sich die Rache in etwas Trügerisches, in eine individuelle Religion, in einen Mythos, der sich Tag für Tag mehr von den beteiligten Menschen abtrennt, die unverändert im Mythos der Rache verharren, während sie in Wirklichkeit (der Gehsteig ist ständig in Bewegung) längst jemand anderes geworden sind: heute stand ein anderer Jahn vor einem anderen Zemanek, und der Schlag, den ich schuldig geblieben war, kann nicht nachgeholt werden, ist nicht zu rekonstruieren, er ist endgültig verloren.« 4
2010
This dissertation focuses on Hungarian-Romanian language contact in Northwest Romania. In the bilingual region of Crişana, a major ethnographic change has occurred since 1920. This has resulted in Hungarians becoming the minority. Migration of ethnic Romanians from the countryside into the cities caused a significant sociolinguistic split between modern urban and traditional rural populations. There has been no sociolinguistic study of the Romanian language in this region up to now. Prior dialect research in the 1960s and 1970s limited itself to contact-induced language change. It contains conflicting views of a number of features of the old, rural Crişana subdialect: mid-open vowels, quantity variation of all vowels, and palatal stops and nasals. Since these features appear in Hungarian too, some scholars consider them to be loans from the contact language, while others do not. An analysis of folk-linguistic beliefs may help explain these inconsistencies. Prior research has not con...
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Ecclesia Nonensis - o prošlosti Ninske biskupije, 2024
Cognizance journal, 2024
Causa Madura, 2023
ANAIS DA XXVIII SEMANA DE BIOMEDICINA, 2022
Vlaams Diergeneeskundig Tijdschrift
Psychological Science, 2018
Journal of Affective Disorders, 2011
Procedia Economics and Finance, 2015
Communication Quarterly, 2011
KONŠTANTÍNOVE LISTY, 2021
The Journal of Physical Chemistry B, 2010