Papers by Georg Peter Braulik
Bibel und Kirche, 2022
Den Gott Israels zu verehren und keine anderen Götter neben ihm, ist für Israel eine oft geforder... more Den Gott Israels zu verehren und keine anderen Götter neben ihm, ist für Israel eine oft geforderte selbstverständliche Pflicht. Von der Alleinverehrung JHWHs zu einem ausschließlichen Monotheismus ist es dennoch eine längere Entwicklung.
Nach biblischem Zeugnis bilden das Bekenntnis zu Gott und der Erwählungsglaube Israels das Fundam... more Nach biblischem Zeugnis bilden das Bekenntnis zu Gott und der Erwählungsglaube Israels das Fundament aller geschichtlichen Erfahrungen des Volkes. Dennoch löste schon Justins "Dialog mit dem Juden Tryphon" eine Konkurrenz der Erwählung zwischen Juden und Christen aus. Anschließend erhob eine breite Adversus-Judaeos-Literatur einen christlichen Exklusivitätsanspruch, nach dem die Christusgläubigen Israel als wahres Gottesvolk abgelöst hätten. Bis heute besteht eine Fundamentalkritik an religiöser Erwählung überhaupt. Der vorliegende Artikel greift den Diskurs im Rahmen des Buches Deuteronomium auf.
ZkTh, 2019
das Ärgernis der Versuchung Gottes-den dazu zu bringen, Unrechtes zu tun, ihn zum Bösen anzustift... more das Ärgernis der Versuchung Gottes-den dazu zu bringen, Unrechtes zu tun, ihn zum Bösen anzustiften, zu 2 Diese Problematik der Versuchungsbitte machte im Dezember 2017 sogar Schlagzeilen. Denn die
Beobachtungen zur vormasoretischen Vortragspraxis des Deuteronomiums Georg Braulik, Wien 4 "Rheto... more Beobachtungen zur vormasoretischen Vortragspraxis des Deuteronomiums Georg Braulik, Wien 4 "Rhetorik kreist um Handlungsformen des Wortes, das möglichst viele erreichen, überre den, überzeugen soll, Keilschrift jedoch um Handlungssysteme eines Macht sichernden, geheimnisumwitterten Wissens elitärer Gruppen. ... Selbstverständlich wurde den Verei digten während der Vereidigung klar gemacht, worauf sie sich verpflichteten. Doch diese Botschaft erreichte sie nur zum Teil durch die Worte, die gelesen wurden, mehr durch den rituellen Handlungskomplex, in welchen der Text und seine Verlesung eingebunden war."
DURFTEN AUCH FRAUEN IN ISRAEL OPFERN? Beobachtungen zur Sinn-und Festgestalt des Opfers im Deuter... more DURFTEN AUCH FRAUEN IN ISRAEL OPFERN? Beobachtungen zur Sinn-und Festgestalt des Opfers im Deuteronomium* Von Georg Braulik OSB I. Frauen und Opferkult in der modernen Forschungsgeschichte 1. Ob nach dem Alten Testament auch Frauen im Jahwekult1 Opfer darbrin gen durften, wird in der Bibelwissenschaft bis heute unterschiedlich beurteilt. Für unser modernes Bewußtsein ist das meistens die entscheidende Frage, wenn es um Gleichberechtigung und Integration der Frau in die Glaubenswelt und den Gottesdienst Israels geht. Die Forschung begann bereits vor einem Jahrhun dert, sich intensiv mit der Stellung der Frau in der altisraelitischen Religion zu beschäftigen. Ismar J. Peritz, dem wir die erste ausführliche Untersuchung ver danken, meinte 1898: »That women brought sacrifice in old Israel and also in later time is so evident that an attempt to prove it seems an act of supererrogation.«2 Seine Beobachtungen gipfelten in der Feststellung, »that in the act of sacrifice women enjoyed equal rights with men«.3 Andere Exegeten, die der israelitischen Frau sonst verschiedene religiöse Aktivitäten zubilligen, haben dieser These allerdings widersprochen.4 * Dieser Vortrag wurde am 8.9. 1998 im Departement of Old Testament / Faculty of Theology and Religious Studies an der University of South Africa und am 28. 9. 1998 an der Faculty of Theology / Nederduits Gereformeerde Kerk der University of Pretoria gehalten. Er führt meine Überlegungen weiter, die ich in dem Artikel »Haben in Israel auch Frauen geopfert? Beobachtun gen am Deuteronomium«, in: Siegfried Kreuzer / Kurt Lüthi (Hg.), Zur Aktualität des Alten Testa ments. Festschrift für Georg Sauer zum 65. Geburtstag, Frankfurt/M. 1992, 19-28, vorgelegt ha be. Ich danke Norbert Lohfink SJ und Hansjörg Auf der Maur für die kritische Lektüre des Manuskripts. 1 Ich verwende den Begriff »Kult« im Folgenden unspezifisch und gleichbedeutend mit Liturgie. Die Zeit des Alten Testaments ist sicher keine »erst vorliturgische«, sodaß ihr Kult nicht die Be zeichnung »Liturgie« verdiente, wie Michael Kunzler (Die Liturgie der Kirche [Lehrbücher zur ka tholischen Theologie 10] Paderborn 1995, 70) im Anschluß an Jean Corbon (Liturgie aus dem Ur quell [Theologia romanica 12] Einsiedeln 1981, 163f) behauptet. Seine Begründung widerspricht dem Selbstverständnis des alttestamentlichen Gottesdienstes, wenn er (ebd. 71 f) wiederum Corbon (ebd.) zitierend meint: »Der Kult des alttestamentlichen Bundesvolkes ist >Ausdruck einer religiö sen Antwort des Menschern. Aber zu dem Eigentlichen der Liturgie, des Werkes Gottes für die Vielen, ist es noch nicht gekommen: Der Mensch ist in die Begegnung zwischen Gott und geschaf fener Welt noch nicht integriert, >die eigentliche Begegnung von Gabe und Empfang bleibt der Zukunft Vorbehalten«« 2 Women in the
Die Vorgeschichte des Pentateuchs und des sogenannten deuteronomistischen Geschichtswerks werden ... more Die Vorgeschichte des Pentateuchs und des sogenannten deuteronomistischen Geschichtswerks werden gegenwärtig in der alttestamentlichen Forschung intensiv diskutiert. Erich Zenger, dem diese Festschrift gewidmet ist, hat sich seit seiner Dissertation bis heute mit diesen Problemen auseinandergesetzt. Die Verbindung der beiden Sammelschriften hat er als »Münsteraner Pentateuchmodell« in seiner »Einleitung in das Alte Testament« skizziert. Er postuliert als letzten Textkomplex, aus dem der Pentateuch als eigenständiges Werk ausgegliedert worden sei, ein »großes nachexilisches Geschichtswerk«., das die Bücher Genesis bis 2 Könige umschlossen habe. Sein Redaktor habe »zahlreiche Texte« verfasst, »die in sprachlicher Hinsicht deuteronomistisch-priesterliche Mischtexte sind und die zugleich neue theologische Akzente setzen.« Zenger steht mit der Annahme eines solchen »Textkontinuums« nicht allein.
Wenn die Mönche der Dormitio-Abtei auf dem Sion in der Eucharistie das 4. Hochgebet verwenden, ve... more Wenn die Mönche der Dormitio-Abtei auf dem Sion in der Eucharistie das 4. Hochgebet verwenden, verändern sie an einer Stelle den Text. Sie sprechen dann nicht von »den Menschen«, denen Gott immer wieder einen Bund angeboten hat, sondern von »Israel«. Ist das liturgische Willkür oder Jerusalemer Lokalkolorit oder gar billiger Philosemitismus? Oder ist das Hochgebet an dieser Stelle wirklich theologisch korrekturbedürftig? Bei dieser Änderung geht es jedenfalls um die Heilsökonomie und ihren Weg über ein von Gott erwähltes Volk, also um das Verhältnis von Menschheit und Israel, aber auch um das von Israel und Kirche. Eucharistische Hoch gebete gehören zu den sensibelsten Texten unserer Liturgie und müssen, gerade wenn sie neu verfaßt werden, bibeltheologisch stimmen. Das gilt be sonders für das 4. Hochgebet, dessen anamnetischer Teil als einziger der vier Hochgebete des Missale Romanum 1970 auch einen Abriß der alttestamentlichen Heilsgeschichte enthält und sich um einen ebenso liturgisch traditionsbewußten wie modernen, vor allem aber einen biblischen Zungen schlag bemüht.' Die folgenden Beobachtungen möchten deshalb das Bun desverständnis des 4. Hochgebets vor dem Hintergrund des liturgischen Sprachgebrauchs und des Bundesverständnisses der biblischen Theologie reflektieren.2 Vielleicht können sie auch zu einer präziseren Formulierung
Balthasar Fischer hat 1990 in einem Artikel zur christologischen Psalmeninter pretation nochmals ... more Balthasar Fischer hat 1990 in einem Artikel zur christologischen Psalmeninter pretation nochmals betont, daß in der täglichen Liturgie all das, woraus die Kirche lebt, z.B. das Pascha-Mysterium, fast völlig unerwähnt bliebe, "if the psalms were taken in their literal sense. Also the few authentic messianic passages would not remedy that deficiency"1. Die Deutung, die die Psalmen im christlichen Gottesdienst erhielten, sei auf dem Boden derim Neuen Testament verwurzeltenpatristischen Auslegung der Psalmen gewachsen2.
Die im folgenden in Verbindung mit M it t m a n n angegebenen Seitenzahlen beziehen sich stets au... more Die im folgenden in Verbindung mit M it t m a n n angegebenen Seitenzahlen beziehen sich stets auf diese Monographie. Georg Braulik Mittmanns Studie folgt dem Trend der im letzten Jahrzehnt publizierten Deuteronomiumsmonographien von j. G. Plöger (2), G. Nebeling (3) und R. P. Merendino (٠) und greift im übrigen vor allem auf die Iyiterarkritik der Jahrhundertwende zurück. Sie zerlegt zunächst die Perikopen des Einleitungsabschnittes 1,1-6,3 in "stratigraphische Einzelelenrentt" und rekonstruiert dann im Rahmen einer "traditionsgeschichtlichen Synthese" mit dem äußeren Wachstumsprozeß zugleich die thematische Entfaltung innerhalb des Gesamtkomplexes (6-7). Der methodologische Signalwert dieser Arbeit und die insinuierte Bedeutung der gewonnenen Einsichten für die Untersuchung des gesamten Deuteronomiumxahmens sowie des hier einsetzenden deuteronomistischen Geschichtswerkes lassen eine detaillierte Nachprüfung als notwendig erscheinen. Diese wird im folgenden exemplarisch an 4,1-40 vorgenommen (5). Bekennt docfy bereits C. Steuernagel ()ﺀ : "Das cap. 4 ist, soweit ich sehe, für die literarkritische Untersuchung das schwierigste des ganzen Deuteronomiums, man wird bei ihm kaum zu einem klaren und völlig befriedigenden Ergebnis gelangen können". Jüngst aber bemerkte P. Beauchamp in der Besprechung von Mittmanns Buch :)؟( "Dt 4.1-40 fournit un bon test du conflit entre la pluralité des sttates et l 'équilibre d'un agencement d'ensemble". Zwar dispensiert die anschließend vorgelegte Kritik nicht von der diffizilen Diskussion der übrigen von Mittmann behandelten Texte, wobei deren Spezifikum-etwa in Stil und Gattung-Rechnung zu tragen ist. Doch läßt unsere Analyse-abgesehen von den 4,1-40 betreffenden Ergeb-(2) Literarkritische, formgeschichtliche und stilkritische Untersuchungen zum Deuteronomium (BBB 26; Bonn 1067). (3) D ie Schichten des deuteronomischen Gesetzeskorpus. Eine tradi-tions- und redaktionsgeschichtliche Analyse von Dtn 12-26 (Diss. Münster 1 9 6 9). (4) D as deuteronomische Gesetz. Eine literarkritische, gattungs-und Überlieferungsgeschichtliche Untersuchung zu D t 12-26 (BBB 31; Bonn 1969). (5) Ihr liegt die nnpublizierte li^mrkritische Analyse meiner Dissertation D ie M ittel deuteronomischer Rhetorik erhöhen aus Deuteronomium 4.1-40 (Pontifleio Istituto Biblieo, Rom 1973, Mschr.), Textteil 2 2 8-2 6 9 und Anmerkungsteil 5 2-6 8 zugrunde. )ﺀ( D er Rahmen des Deuteronomiums. Literarkritische Untersuchung über seine Zusammensetzung und Entstehung (Halle 1894) 3 4. (7) "Bulletin d'exégèse de l'Ancien Testament", RecSR 64 (1976)
Ergebnis seines Exkurses iiber "Kollektive und individuelle Vergeltung" (40-46) sogar fest: "Koll... more Ergebnis seines Exkurses iiber "Kollektive und individuelle Vergeltung" (40-46) sogar fest: "Kollektive und individuelle Vergeltung im Alten Testament verhalten sich zueinander wie die beziehungsvolle Unterschiedenheit von Gottesgerechtigkeit und Strafrecht. Ein entwicklungsgeschichtliches Nacheinander von Kollektivstrafe und individueller Strafverfolgung besteht nicht. Darnit ist nicht behauptet, daB das israelitische RechtsbewuBtsein im Verlauf der Geschichte keine Wandlungen erfahren hatte. Die Entwicklung, die wir beobachteten, verlauft jedoch genau umgekehrt: Seit der exilischen Zeit nimmt das BewuBtsein der uberindividuellen und metaphysischen Dimension der Schuld auffallend zu." (46). 3 N ach Ez 18,25 und 29 werfen die Israeli ten J ahwe vor, sein Verhalten (lii) sei "ungeregelt", "nicht sachgemaB, wir wiirden sagen: sie sind unlogisch. Es ist keine Logik in JHWHs Wegen, denn es ist eine Tatsache, daB die Gegenwart unter den Bedingungen antritt, die die Vergangenheit fur sie bereitgestellt hat." (A. Schenker, Saure Trauben ohne stumpfen Zahne. Bedeutung und Tragweite von Ez 18 und 33,10-20 oder ein Kapitel alttestamentlicher Moraltheologie, in: Text und Sinn im Alten Testament. Textgeschichtliche
In meinem Artikel "Die Ausdrücke für ‚Gesetz‛ im Buch Deuteronomium" 1 konnte ich herausarbeiten,... more In meinem Artikel "Die Ausdrücke für ‚Gesetz‛ im Buch Deuteronomium" 1 konnte ich herausarbeiten, dass die einzelnen Wörter für "Gesetz" nicht mehr oder weniger austauschbar sind, sondern jeweils mit einer speziellen Referenz gebraucht werden. Dabei wird "deutlich zwischen dem Dekalog, den Jahwe selbst seinem Volk verkündete, und dem ganzen ‚Gesetz‛, der Paränese und dem Gesetzeskorpus, das Israel nur durch die Vermittlung des Moses empfing, unterschieden" 2. Die kleine Studie ist vor rund vier Jahrzehnten erschienenen. Seither sind einige der von mir behandelten Termini noch genauer analysiert worden 3. Im Gefolge davon musste ich meine Untersuchung in manchen Einzelheiten korrigieren. Die Arbeit an einem Kommentar zum Deuteronomiums, den ich gemeinsam mit N. Lohfink schreibe, hat mir klar gemacht, dass vor allem der Gebrauch von dābār und d e bārîm noch genauer beschrieben werden muss. Diese Aufgabe möchte ich im Folgenden am synchron gelesenen Endtext leisten. Dabei gehe ich die einzelnen Belege im Lesegefälle durch, behandle allerdings sachlich eng zusammengehörende Stellen gemeinsam. Wegen des vorgegebenen Umfangs meines Festschriftbeitrags muss ich mich auf den Plural des Lexems beschränken. Seine Constructusverbindungen bleiben unberücksichtigt, wo sie "die Worte" zum Beispiel als "Worte der Tora", "Worte des Bundes", "Worte des Liedes" usw. eindeutig bestimmen. Außerdem kann ich nur die Stellen in Deuteronomium 1-11 ausführlich besprechen; die übrigen kommentiere ich kurz, wo sie im Argumentationszusammenhang begegnen. Die Beschränkung auf diesen Textbereich ist also rein arbeitstechnisch, nicht methodisch bedingt. Doch beziehe ich alle Belege des Deuteronomiums in die Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse ein. Es wird sich zeigen, dass die d e bārîm-wenn man von der geprägten Bezeichnung des
Die literarische Architektonik als Vergleichspunkt Das Haus, das sich Frau Weisheit nach Spr 9,1 ... more Die literarische Architektonik als Vergleichspunkt Das Haus, das sich Frau Weisheit nach Spr 9,1 gebaut hat, wird von sieben, aus Stein gehauenen Säulen getragen. In dieses Sieben-Säulen-Gebäude lädt sie die "Unwissenden" zum Gastmahl der Lehre, damit ihr Leben gelingt (9,2-6). Über die architektonische bzw. metaphorische Deutung der sieben Säulen wurde schon viel diskutiert. 1 Trotz des archäologischen Realienhintergrunds interpretiert man sie heute wohl am plausibelsten als Anspielung auf die mit sieben Überschriften versehenen Teile des Sprichwörterbuches. Die Weisheit bittet also die Unerfahrenen zu Bankett und Studium in den Proverbien-"Palast" als ihr Lehrgebäude. Das Motiv der sieben Säulen der Weisheit ist im Alten Testament singulär. Wenn der Titel dieses Beitrags es trotzdem mit dem Deuteronomium verbindet, dann nicht, um eine analoge Bauweise des Buches Deuteronomium, eine Siebenteilung oder gar eine explizit siebenfältige Gliederung durch Überschriften bzw. Redeeinleitungen, zu suggerieren. 3 Ebenso wenig geht es um eine "weisheitliche" Prägung des Deuteronomiums. 4 Der Vergleichspunkt liegt vielmehr in der Siebenzahl als
Ferjenčíkováin Dankbarkeit für die musikalisch-spirituelle Gestaltung unserer Stundenliturgie Die... more Ferjenčíkováin Dankbarkeit für die musikalisch-spirituelle Gestaltung unserer Stundenliturgie Die drei österlichen Tage und der Wochenpsalter Vor vier Jahrzehnten hat Notker Füglister einen Wochenpsalter geschaffen, mit dem heute viele Klöster die Stundenliturgie feiern. 1 Sein Schema 2 wurde 1996 auch dem "Benediktinischen Antiphonale" 3 zugrundegelegt. Für die gregorianische Singtradition des Antiphonale wurden die Psalmen neu übersetzt. Sie sind auch als Lese-und Meditationsbuch im "Münsterschwarzacher Psalter" 4 veröffentlicht. Füglister wollte mit seiner Verteilung der Psalmen vor allem ihrer spezifischen Eigenart als "Gedichte" bzw. "Gesänge" gerecht werden. Deshalb setzte er sie nicht in der biblischen Reihenfolge, sondern nach ihrer literarischen Gattung ein. 5 Das entsprach dem damals modernsten Stand der bibelwissenschaftlichen Psalmenforschung. Neben dem Poetischen der Psalmen in Struktur und Sprache berücksichtigt die Psalmenanordnung Füglisters insbesondere den Charakter der einzelnen 1 Er findet sich erstmals im Deutschen Psalterium für die Sonntage und Wochentage des Kirchenjahres. Münsterschwarzach 1969, als Manuskript gedruckt, erschien dann durch Festtags-und Communeoffizien ergänzt im Monastischen Brevier. Münsterschwarzach 1971, und wurde schließlich im Deutschen Antiphonale I-III. Münsterschwarzach 1970-1974, mit gregorianischen Gesängen "vertont".
My appreciation to Hanneke Friedl for the English translation.
The destruction of the nations and the promise of return: Hermeneutical observations on the book ... more The destruction of the nations and the promise of return: Hermeneutical observations on the book of Deuteronomy Many Israelis, but also many Christian Palestinians, today understand the current conflict around the possession of the land in a Bible-oriented way. They associate it with the radical destruction of all inhabitants of the land and its subsequent occupation as it is formulated in Deuteronomy, namely as an instruction of God, and as portrayed in the book of Joshua, namely as an historical event. This typologising form of common hermeneutics contradicts both modern historiography on ancient Israel and the historiccritical exegesis of the two books as well as their interpretation in Jewish tradition. The campaign of the twelve-tribe nation under Joshua and the destruction of the peoples of Canaan is a theological, fictitious image of radical trust in God, which was designed under King Josiah for mythical ancient times. Neither the laws on warfare nor the promises of return in a synchronically read Deuteronomy know about any future violent conquest of the land of Canaan. The article analyses Israel's relation to the inhabitants of the land, especially in chapters 29-30, which are decisive for Moses' vision of the future. Based on this analysis, it develops the hermeneutics of Deuteronomy for the directives on the destruction of the nations. Applying these directives typologically proves to be ruled out, both for the wars following the conquest of the land and for the return of Israel from exile. *For further information see my article "Die Völkervernichtung und die Rückkehr Israels ins Verheißungsland. Hermeneutische Bemerkungen zum Buch Deuteronomium", 2001. My appreciation to Hanneke Friedl for the English Translation. This article was delivered at the Propent congress in Hammanskraal during August 2003 in the framework of an official cooperation agreement between the universities of Vienna and Pretoria. Prof Braulik is an associate of the department of Old Testament Studies at the University of Pretoria. 46 DESTRUCTION OF THE NATIONS
GEORG BRAULIK Glauben und vertrauen in der Gründungsgeschichte Israels Zum theologischen Gebrauch... more GEORG BRAULIK Glauben und vertrauen in der Gründungsgeschichte Israels Zum theologischen Gebrauch von ʾāman Hifil in der Tora (Teil 1) ENDLICH EINE MONOGRAPHIE ÜBER "GLAUBEN" IM ALTEN TESTAMENT! Es mag verwundern, aber das Thema "Glauben im Alten Testament" stand bisher noch nie im Mittelpunkt der bibelwissenschaftlichen Forsc hung. Martin Bubers Abhandlung Zwei Glaubensweisen liegt als letzter Impuls zu einer fächerübergreifenden Debatte bereits sieben Jahrzehnte zurück. Jetzt hat Susanne Rudnig-Zelt 1 eine engagierte und fleißige Studie zu ʾmn Hifil als "alttestamentlichem Glaubensbegriff" (4) veröffentlicht. Es ist die erste exegetisch-wissenschaftliche Monographie zu diesem Thema seit mehr als einem Jahrhundert. Das ist erstaunlich. Denn: "Die Erkenntnis der alttestamentlichen Theologen, dass es neben Gottesfurcht, Gottvertrauen und Dienst an Gott noch den Glauben (ʾmn Hifil) als eine weitere Art der Gottesbeziehung gibt, hatte theologiegeschichtlich weitreichende Folgen. ʾmn Hifil dürfte eine der wesentlichen Vorgaben für die neutestamentliche Rede vom Glauben sein" (12). Rudnig-Zelt analysiert deshalb die theologischen Belege dieses Verbs. Die Septuaginta, also die griechische Übersetzung, reserviert pisteúein und Komposita fast ausnahmslos für die Wiedergabe von ʾmn Hifil. Das Neue Testament nimmt mit pisteúein die alttestamentliche Wurzel sprachlich auf. Im Gegensatz zum griechischen pístis existiert allerdings kein hebräisches Nomen für "Glaube"-ʾ ae mûnāh meint "Zuverlässigkeit", "Treue" (vgl. 14f.). Die Untersuchung beginnt mit sprachlichen Beobachtungen zum Begriff und den Derivaten von ʾmn Hifil. Auf sie muss ich näher eingehen. Bei ʾmn Hifil würden "alle theologischen Belege in einem sehr ähnlichen Sinn gebraucht", weshalb man aufgrund solcher Einheitlichkeit und Klarheit in der Verwendung von einem "Begriff" sprechen könne (9). Das Verb könne mit anderen Verben wie "lieben" (ʾhb), "dienen" (ʿbd), "fürchten" (jrʾ) und "vertrauen" (bṭḥ) verglichen werden, die ebenfalls für die
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