Papers by Eric Eggert
hannaharend.net, Bd. 12 Nr. 1: Kosmopolitismus, 2022
„Es ist, als ob eine globale, durchgängig verwebte zivilisatorische Welt Barbaren aus sich selbst... more „Es ist, als ob eine globale, durchgängig verwebte zivilisatorische Welt Barbaren aus sich selbst heraus produzierte, indem sie in einem inneren Zersetzungsprozeß ungezählte Millionen von Menschen in Lebensumstände stößt, die essentiell die gleichen sind wie die wilder Volksstämme oder außerhalb aller Zivilisation lebender Barbaren.“
Mit diesem Satz schließt Hannah Arendt ihre Betrachtungen zur Aporie der Menschenrechte unter der Kapitelüberschrift Der Niedergang des Nationalstaats und das Ende der Menschenrechte in ihrem Werk Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft, welches 1951 zuerst in englischer Sprache erschienen ist. Arendt zeigt darin die Verknüpfung zwischen der Idee der Menschenrechte und der Idee des Nationalstaats auf; vor allem aber macht sie deutlich, dass die Produktion von Staatenlosen gerade ein Effekt souveräner Nationalstaaten ist.
Philosophische Dimensionen des Impersonalen. Ergon, 2021
Tà katoptrizómena. Das Magazin für Kunst, Kultur, Theologie und Ästhetik, 2020
Leben am Ende der Zeiten. Wissen Praktiken und Zeitvorstellungen der Apokalypse. Campus: Frankfurt/New York, 2021
In einem Interview mit der Zeitschrift Literaturen 1 sagte Giorgio Agamben, er könne es nicht ver... more In einem Interview mit der Zeitschrift Literaturen 1 sagte Giorgio Agamben, er könne es nicht verstehen, dass einige Menschen ihn als Pessimisten lesen. Denn in Anlehnung an Benjamin bestünde die einzige Möglichkeit, die Gegenwart zu denken, sie als Ende aufzufassen. Dieses Ende trägt immer auch die Signatur einer Katastrophe. In einem Manuskript von Benjamin findet sich eine sehr schöne Beschreibung dieser Idee: "Definition der Gegenwart als Katastrophe; Definition von der messianischen Zeit aus. Der Messias bricht die Geschichte ab; der Messias tritt nicht am Ende einer Entwicklung auf. Die Kinder als Repräsentanten des Paradies[es] {Die Geschichte der Unterdrückten ein Diskontinuum} {Das Proletariat als Nachfolger der Unterdrückten}" 2 Es geht bei diesem Ende der Geschichte darum, die Gegenwart »lesbar« zu machen, und zwar durch die Figuren der Unterbrechung, des Abbruchs, der Diskontinuität. Benjamin richtet sich insbesondere gegen drei Positionen des Historismus: die Idee einer Universalgeschichte; die Idee einer Geschichte, die sich erzählen lässt; sowie einer Geschichte als »Einfühlung in den Sieger«. 3 Daraus ergeben sich drei Grundlagen der materialistischen Geschichtsanschauung: "die Diskontinuität der historischen Zeit, die destruktive Kraft der Arbeiterklasse, die Tradition der Unterdrückten." 4 Die Gegenwart als Ende zu denken heißt, sie zum Stillstand zu bringen. Benjamin schließt die sechzehnte These Über den Begriff der Geschichte damit, dass der historische Materialismus die Kraft aufbringt, "das Kontinuum der
Conference Presentations by Eric Eggert
In dem geplanten Workshop möchten wir insbesondere in den Fokus setzen, wie über Krisen gesproche... more In dem geplanten Workshop möchten wir insbesondere in den Fokus setzen, wie über Krisen gesprochen wird, welche Funktion die Krise als diskursiver Operator einnimmt, wie die Krise unsere Sprache, unsere Erfahrungen und unser Denken affiziert – oder eben auch taub werden lässt, sodass wir uns in einer “bürgerlichen Kälte” (H. Kohpeiß) wiederfinden. All diese Fragen enthalten eine immanente Interdisziplinarität, da nur eine solche Forschungsperspektive der Multidimensionalität der Krise(n) gerecht werden kann. Wir möchten uns mit der Tagung sowohl mit dem semiotischen Charakter der Krise als auch mit ihren gelebten Erfahrungen auseinandersetzen beziehungsweise mit dem Unvermögen, Krisen als Erfahrungen zu verarbeiten. Welche Mittel stehen uns zur Verfügung, Krisen ›lesbar‹ und ›erlebbar‹ werden zu lassen? All diese Fragen stehen im Horizont der Beziehung von Krisen zu gesellschaftlichen Verhältnissen, sodass letztlich gefragt werden muss, ob die Krise selbst das Verhältnis ist, in dem unsere Gesellschaft zu sich findet?
Der Workshop richtet sich insbesondere an Early-Career-Researcher und ist interdisziplinär ausgerichtet. Er wird am 19. und 20.07.2024 in den Räumlichkeiten der a.r.t.e.s. Graduate School for the Humanities in Köln stattfinden. Die Reiskosten können übernommen werden.
Bis zum 26. Mai können Sie sich mit einem Abstract im Umfang von maximal einer Seite für einen Vortrag bewerben. Bitte schicken Sie dieses an Vanessa Ossino unter der Adresse: [email protected]
Die Digitalisierung erfasst bei ihrer gesamtgesellschaftlichen Durchdringung auch sämtliche Berei... more Die Digitalisierung erfasst bei ihrer gesamtgesellschaftlichen Durchdringung auch sämtliche Bereiche der Wissenschaft – dies schließt auch die Geisteswissenschaften mit ein. Die Philosophie als akademische Disziplin war bislang sehr zurückhaltend, was die Integration digitaler Methoden, Werkzeuge und Infrastrukturen für ihre Forschungsprodukte und -daten betrifft und es stellt sich die Frage, inwiefern philosophisches Forschen von systematischem Forschungsdatenmanagement profitieren kann und inwiefern dies den Forschungsprozess verändert. Dieser Transformationsprozess kann aber nur einerseits entlang der Bedarfe der Fachcommunity und andererseits entlang des technisch Machbaren erfolgen und muss daher als andauernder Diskurs realisiert werden, der die Digitalisierung (in) der Philosophie auch andauernd begleitet. Der Workshop adressiert genau dieses Themenfeld und umfasst zu Beginn eine Podiumsdiskussion zwischen Expert*innen sowohl aus der philosophischen Fachcommunity als auch aus...
Die Studientage zur kritischen Phänomenologie möchten den phänomenologischen Weltbegriff in seine... more Die Studientage zur kritischen Phänomenologie möchten den phänomenologischen Weltbegriff in seiner Aktualität denken und kritisch hinterfragen. So soll insbesondere die Frage im Zentrum stehen, ob und unter welchen Bedingungen die Vorstellung von »einer Welt« und »einem Zwischen«, als vermeintlich ungehindertem, relationalem und intersubjektivem Bezugsgewebe, in Anbetracht von feministischen, postkolonialen und kritischen Studien, noch Bestand haben kann - oder eben auch nicht. Ganz im Sinne Merleau-Pontys möchten wir die Phänomenologie dabei als eine Bewegung, einen Stil oder eine Manier aufgreifen, die noch nicht abgeschlossen ist. Die kritische Phänomenologie, derer wir uns mit dem Studientag annähern möchten und wie sie unter anderem durch Alia Al-Saji, Lisa Guenther und Helen Ngo praktiziert wird, begreifen wir sowohl als Kritik an der Phänomenologie als auch als eigenständige Fortführung des phänomenologischen Projekts. Dabei befragt die kritische Phänomenologie sowohl ihre eigenen Gesten des Denkens als auch den Standpunkt, von dem aus gesprochen wird.
Organized Events by Eric Eggert
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Papers by Eric Eggert
Mit diesem Satz schließt Hannah Arendt ihre Betrachtungen zur Aporie der Menschenrechte unter der Kapitelüberschrift Der Niedergang des Nationalstaats und das Ende der Menschenrechte in ihrem Werk Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft, welches 1951 zuerst in englischer Sprache erschienen ist. Arendt zeigt darin die Verknüpfung zwischen der Idee der Menschenrechte und der Idee des Nationalstaats auf; vor allem aber macht sie deutlich, dass die Produktion von Staatenlosen gerade ein Effekt souveräner Nationalstaaten ist.
Conference Presentations by Eric Eggert
Der Workshop richtet sich insbesondere an Early-Career-Researcher und ist interdisziplinär ausgerichtet. Er wird am 19. und 20.07.2024 in den Räumlichkeiten der a.r.t.e.s. Graduate School for the Humanities in Köln stattfinden. Die Reiskosten können übernommen werden.
Bis zum 26. Mai können Sie sich mit einem Abstract im Umfang von maximal einer Seite für einen Vortrag bewerben. Bitte schicken Sie dieses an Vanessa Ossino unter der Adresse: [email protected]
Organized Events by Eric Eggert
Mit diesem Satz schließt Hannah Arendt ihre Betrachtungen zur Aporie der Menschenrechte unter der Kapitelüberschrift Der Niedergang des Nationalstaats und das Ende der Menschenrechte in ihrem Werk Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft, welches 1951 zuerst in englischer Sprache erschienen ist. Arendt zeigt darin die Verknüpfung zwischen der Idee der Menschenrechte und der Idee des Nationalstaats auf; vor allem aber macht sie deutlich, dass die Produktion von Staatenlosen gerade ein Effekt souveräner Nationalstaaten ist.
Der Workshop richtet sich insbesondere an Early-Career-Researcher und ist interdisziplinär ausgerichtet. Er wird am 19. und 20.07.2024 in den Räumlichkeiten der a.r.t.e.s. Graduate School for the Humanities in Köln stattfinden. Die Reiskosten können übernommen werden.
Bis zum 26. Mai können Sie sich mit einem Abstract im Umfang von maximal einer Seite für einen Vortrag bewerben. Bitte schicken Sie dieses an Vanessa Ossino unter der Adresse: [email protected]