Part of this research project (Task 1) provided an overview of the policy literature on selfemplo... more Part of this research project (Task 1) provided an overview of the policy literature on selfemployment and entrepreneurship in Europe where emphasis was placed on differentiating between self-employment and entrepreneurship, the key policies at EU and national leveland the quality and sustainability of self-employment. Following on from this, emphasis isplaced on the characteristics of the self-employed and entrepreneurs. This report mapspatterns of self-employment in Europe, identifying critical factors that contribute to long termsurvival, innovation and growth (http://www.style-research.eu/project/work-packages/wp7-self-employment/). It provides an analysis of self-employment pre and post the recent financial and economic crisis and identifies patterns in self-employment and potential changes to these patterns over time. It also identifies long term structural trends. In addition, these macro-level relationships are examined at a national level with a particular focus on six Euro...
Supplemental material, WES_Online_Appendix_20200530_final_SW for With a Little Help from My Frien... more Supplemental material, WES_Online_Appendix_20200530_final_SW for With a Little Help from My Friends: Social-Network Job Search and Overqualification among Recent Intra-EU Migrants Moving from East to West by Janine Leschke and Silvana Weiss in Work, Employment and Society
This chapter examines the entry routes of young migrants from Eastern Europe into the Austrian la... more This chapter examines the entry routes of young migrants from Eastern Europe into the Austrian labor market, focusing on the role of labor market intermediaries (LMIs) such as public employment services, online job portals, and temporary work agencies. It takes account of the perspectives of both employers and young migrants. The findings suggest that online job portals are the most prevalent type of LMI. Relatedly, informational services are more relevant than matchmaking and administrative services. The relevance of LMI types and services varies across sectors, indicating that LMIs to varying degrees fulfill specific functions in these sectors, such as reduction of transaction costs, risk management, and network building. The more nuanced understanding of entry routes provided by this chapter will help in the development of theoretical models explaining youth migration and design policy measures aimed at improving the labor market opportunities of young migrants from Eastern Europe.
Die qualitative Interviewstudie wurde im Herbst 2016 – wiederum an der Universitat Graz – durchge... more Die qualitative Interviewstudie wurde im Herbst 2016 – wiederum an der Universitat Graz – durchgefuhrt, wobei die Ergebnisse der ersten, quantitativen Studie als Basis fur die Konzeptualisierung der qualitativen Studie dienten. Ziel dieser Studie ist ein tiefergreifendes Verstandnis der Ergebnisse der ersten Studie, insbesondere des Zusammenspiels zwischen den Spielregeln des Wissenschaftsfeldes und dem individuellen Grenzziehungsverhalten der Akteur*innen im Feld. Wahrend die quantitative Studie in Zusammenarbeit mit einem Forschungsteam stattfand, fuhrte ich die qualitative Interviewstudie unabhangig durch, wobei ich insgesamt 26 Interviews mit Wissenschaftler*innen der Universitat Graz fuhrte.
Grenze zwischen Berufs- und Privatleben im Wissenschaftsfeld, 2019
Bourdieus Theorie ist eine relationale Theorie: Das Spiel kann nicht alleine gespielt werden, son... more Bourdieus Theorie ist eine relationale Theorie: Das Spiel kann nicht alleine gespielt werden, sondern nur in Interaktion mit anderen, wobei die Positionen, die Mitspieler*innen im Feld einnehmen, immer abhangig sind von den Positionen der anderen Akteur*innen im Feld (Bourdieu 1992a). Macht kann dementsprechend nur dann wirksam sein, wenn jemand da ist, der sie innehat, und es jemand anderen gibt, uber die bzw. den diese Macht ausgeubt werden kann. Wie in kaum einem anderen Feld ist Macht im Wissenschaftsfeld vorwiegend – wenn auch nicht ausschlieslich – uber institutionalisierte, hierarchisch organisierte Statusgruppen strukturiert. Mit jeder Statusgruppe nehmen das Ausmas an kulturellem, sozialem und okonomischem Kapital und die damit verbundene Macht zu.
Die Auseinandersetzung mit der Grenze zwischen Berufs- und Privatleben fand unter anderem durch d... more Die Auseinandersetzung mit der Grenze zwischen Berufs- und Privatleben fand unter anderem durch die Arbeit von Nippert-Eng (1996) mit dem Titel „Calendars and keys: the classification of ‘home’ and ‘work’ “ Einzug in die Work-Life-Balance-Forschung, mit der sie zwei Grundbegriffe der Grenzziehungsforschung pragte. Wenige Jahre spater wurden parallel zwei weitere Theorien entwickelt, welche die Grenze zwischen verschiedenen Lebensbereichen und deren Zusammenhang mit der Work-Life-Balance noch spezifischer konzeptualisieren: die border theory nach Clark (2000) und die boundary theory nach Ashforth et al. (2000). Im Folgenden werden in einem ersten Schritt diese theoretischen Uberlegungen vorgestellt und in Bezug gesetzt zu den in Abschnitt 2 dargestellten Uberlegungen nach Bourdieu.
Die erste Studie dieser Arbeit, die schriftliche Befragung, fand im Rahmen des strategischen Proj... more Die erste Studie dieser Arbeit, die schriftliche Befragung, fand im Rahmen des strategischen Projekts WORK-LIFE-BALANCE in der Wissenschaft (WLB-KFU) statt. Das vom Rektorat der Universitat Graz finanzierte Projekt zielte darauf ab, die Chancengerechtigkeit zwischen Frauen und Mannern an der Universitat zu erhohen und zur Forderung eines ausgewogenen Lebens in der universitaren Wissenschaft beizutragen.
Grenze zwischen Berufs- und Privatleben im Wissenschaftsfeld
Die Arbeit der aids hilfe bern (ahbe) 2 zeichnet sich seit ihrer Gründung 1985 durch Vielfalt aus... more Die Arbeit der aids hilfe bern (ahbe) 2 zeichnet sich seit ihrer Gründung 1985 durch Vielfalt aus: Die Vielfalt an Zielgruppen, an Angeboten für Zielgruppen und Fachpersonen, an involvierten Mitarbeitenden und Chargierten, an Projekten oder an Öffentlichkeitsarbeit-zusammengefasst widerspiegeln diese Themenfelder, in denen sich die ahbe bewegt, die Reichhaltigkeit und Komplexität überhaupt von Menschen, der Hauptzielgruppe der ahbe. Einleitung HIV-Prävention und Förderung der (sexuellen) Gesundheit betreffen wichtige Bestandteile des Menschen und seiner Identität: Gesundheit, Krankheit, Körper, Sexualität. Eine Organisation mit den Kernthemen Prävention und Gesundheitsförderung muss, weil sie den gesamten Menschen im Fokus hat, mit einer entsprechend grossen Vielfalt umgehen. In der folgenden Analyse gehe ich der Frage nach, ob wir uns als ahbe dieser Vielfalt bewusst sind resp. ob wir bewusst mit der Vielfalt umgehen? Anhand unseres Regelangebotes, aber auch anhand konkreter Aktivitäten soll der Umgang mit Vielfalt aufgezeigt werden. Der Überblick weist zugleich auch auf Lücken und mangelhafte Anstrengungen hin. Erreichen wir mit unseren Massnahmen die Ziele: Neuinfektionen verhindern, chancengleicher Zugang zu Informationen ermöglichen, Lebensqualität von HIV-Betroffenen verbessern und für Solidarität mit Betroffenen einstehen? Privatwirtschaftliche Ansätze in einer Non-Profit-Organisation? Managing Diversity (MDI), der bewusste und gesteuerte Umgang mit Vielfalt also, ist ein Konzept aus den USA, das als Führungsinstrument die Privatwirtschaft seit den 1990er Jahren beeinflusst. Im deutschsprachigen Raum wird Diversity heute auf die Pluralitätsmerkmale Geschlecht, Kultur (Ethnizität, Migrationshintergrund), Alter, Behinderung und familiäre Situation (Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Familie) bezogen. 3 (z.B. Krell, 2008) Zentral bei MDI ist die Frage: Wie kann eine Firma Ressourcen 1 Dieser Text ist eine überarbeitete und aktualisierte Version meines Artikels für den Jahresbericht 2007 der aids hilfe bern, erschienen im Mai 2008. 2 Die aids hilfe bern ist ein privatrechtlicher Verein mit dem Auftrag (Leistungsvertrag mit der Gesundheitsdirektion des Kantons Bern), im ganzen Kanton Bern Prävention und Beratung im Zusammenhang mit HIV/Aids zu leisten. 3 Sexuelle Orientierung gehört nicht mehr zum Standard, was hingegen in der Aids-Arbeit selbstverständlich ein zentrales Merkmal ist und bleibt. Ein Plädoyer für die Vielfalt-Managing Diversity in der aids hilfe bern Sibylle Vogt, November 2008 2 am effektivsten und effizientesten nutzen und einsetzen? Arbeitsteams sollen so zusammengesetzt werden, dass das Ziel bestmöglich erreicht werden kann oder dass ein neu lanciertes Produkt auch tatsächlich das relevante Kundensegment anzusprechen vermag. (z.B. Jent, 2007) Zunehmend übernehmen Non-Profit-Organisationen oder die Verwaltung diese Führungskonzepte und-instrumente. Jede Organisation sieht sich konfrontiert mit der Diversität ihrer Mitarbeitenden resp. ihrer Zielgruppen. MDI integriert Konzepte wie Gleichstellung und Chancengleichheit, Förderung individueller Kompetenzen, Antidiskriminierung, Frauenförderung oder familienbewusste Personalpolitik in ein einziges Konzept (Döge, 2008). Dies sind auch bei der ahbe wichtige Konzepte, da es gilt, allen Personen auf ihre Bedürfnisse und Lebenswelten zugeschnittene Informationen und Beratungen anzubieten.
Grenze zwischen Berufs- und Privatleben im Wissenschaftsfeld
Im universitaren Wissenschaftsfeld haben sich uber die Jahre hinweg Spielregeln herausgebildet, i... more Im universitaren Wissenschaftsfeld haben sich uber die Jahre hinweg Spielregeln herausgebildet, in die Struktur und Praxis des Feldes eingeschrieben und teilweise institutionell verankert. Traditionell ist im Wissenschaftsfeld ein Idealbild vorherrschend, das Wissenschaft als Berufung (Weber 1917[1992]) bzw. als Lebensform begreift (Mittelstras 1982). Auch wenn sich Universitaten immer wieder gewandelt haben – etwa mit ihrer Offnung fur Frauen oder mit dem Wandel hin zu „unternehmerischen Universitaten“ (Banscherus et al. 2009) – scheint ein Ideal des Lebens fur die Wissenschaft, das in Verbindung gebracht wird mit einer starken Entgrenzung zwischen Berufs- und Privatleben, bis heute wirksam zu sein (Beaufays 2006; Beaufays 2015; Krais 2008; Metz-Gockel et al. 2012; Paulitz et al. 2016; Ylijoki 2013).
The early stages of academic careers are typically characterized by high insecurity. Junior scien... more The early stages of academic careers are typically characterized by high insecurity. Junior scientists often do not know whether they will succeed within this highly competitive career field. Sometimes, they do not even know whether they wish to pursue an academic career at all. While previous research concentrates on the consequences of job or career insecurity, knowledge on the antecedents of career insecurity--in particular, in the field of academia--is only limited. In this paper we theoretically and empirically analyze the antecedents of academic career insecurity. We integrate previous empirical findings by linking them to the notions of "boundaryless careers", "protean careers" and Bourdieu’s "homo academicus". Against this background we formulate testable hypotheses. The data base of our empirical analyses originates from an online survey of all junior faculty members of a large Austrian university. Results of regression analyses indicate that the most important factors that diminish academic care...
... 139 Steffani Engler Von klugen Köpfen und Genies Zum Selbstverständnis von Professoren 153 Pa... more ... 139 Steffani Engler Von klugen Köpfen und Genies Zum Selbstverständnis von Professoren 153 Page 3. 6 Inhalt Sozialtheoretische Perspektiven Jörg Potthast Soziologie und Kritik Ein Theorievergleich zum Problem der Politisierang sozialer Ungleichheit 173 ...
Do inclusive organizations live up to the term ‘inclusion’? Diversity literature depicts the incl... more Do inclusive organizations live up to the term ‘inclusion’? Diversity literature depicts the inclusive organization as an ideal entity that welcomes social minorities who, in turn, feel valued and unique and have a sense of belonging to the organization. Our study offers a critical account of inclusion concepts and practice. We argue that proponents of inclusion overlook that inclusive organizations also may regulate workers’ identities. To examine the relationship between organizational inclusion and identity regulation we conceptualise inclusion as a process involving various organizational actors and practices. Drawing on a multiple-case study of refugees working in Austria we show how organizational practices aimed at inclusion contribute to the forming of refugees as ‘good’, ‘glorious’ and ‘grateful’ subjects. This identity regulation is ambivalent: while it allows refugees to work in inclusive organizations, it also constrains their sense of self.
This article examines the relationship between social networks as a job-finding channel and overq... more This article examines the relationship between social networks as a job-finding channel and overqualification among recent EU migrants from Central Eastern to Western European countries. Social networks composed of relatives, friends or acquaintances can facilitate access to employers and thereby enhance labour market integration. However, when labour markets are segmented, (co-ethnic) social networks might also contribute to locking migrants into sectors and occupations characterised by high migrant shares, increasing the probability of a mismatch between skills and occupations. Drawing on data from the special module on migrants and their descendants in the 2014 European Labour Force Survey, this article considers subjective and objective overqualification. The analysis reveals that finding jobs through social networks bears a higher risk of overqualification in general, and especially for recent Central Eastern European migrants. The results point to a complex relationship betwee...
German Journal of Human Resource Management: Zeitschrift für Personalforschung
Do employers tend to exploit refugees or do they offer them high-quality jobs? This article exami... more Do employers tend to exploit refugees or do they offer them high-quality jobs? This article examines the job quality of refugees from Afghanistan and Syria working in Austria. It uses unique survey data of 316 refugees and cluster analysis to identify job quality profiles. Drawing on well-established job quality frameworks, it considers multiple dimensions of job quality, including pay, job security, overqualification in terms of level and content area, learning opportunities, at-home feeling and health aspects. The findings reveal four job quality profiles with considerable trade-offs or compromises between job quality dimensions. Furthermore, the job quality profiles are associated with the methods refugees use to find a job. The study enhances understanding of labour market integration of refugees and the associated role of human resource management.
This paper examines the use of social networks and its impact on the qualitative labour market in... more This paper examines the use of social networks and its impact on the qualitative labour market integration of young recent EU migrants from Central and Eastern European member states to EU15 countries as well as Switzerland and Norway. The literature points to both positive and negative impacts of social networks on migrant workers' outcomes. Social networks can facilitate access to employers and information on labour regulation and rights and thereby improve the quantitative and qualitative labour market outcomes of migrant workers. On the other hand, social networks can also contribute to locking migrant workers into sectors and occupations with high shares of migrant workers, so-called niche employment. The latter can lead to suboptimal working conditions including a mismatch of skills and occupation (overqualification) and lower wages. The impact might be particularly negative for recent migrants from Central and Eastern Europe as previous research on EU cross border labour mobility has shown that they are comparatively high qualified and young. The latter might put them at a double disadvantage given that youth have particular problems in entering (quality) employment as they lack work experience which they could use to signal to employers directly and might therefor have to rely more on social networks of established migrant communities. Due to data restrictions we have to compile all the post-2004 accession country migrants into one group (EU13). We do however control for different welfare regimes on the country of destination side given that quantitative and qualitative labour market integration differs substantively across welfare regimes. This is due to variation in the economic situation, labour regulation and institutional settings and language and cultural proximity among others which in turn might impact on the importance and role of social networks in labour market outcomes. Our analysis shows that in all European country clusters recent NMS13 migrants more often found their current job through social networks than nationals did. At the same time our findings indicate that when recent NMS13 migrants found their jobs through social networks it is more likely that they are over-qualified for the position and that they fall in a lower earnings class as compared to recent migrants who used other job search methods. In particular, young recent migrants are affected rather often by over-qualification and most of them have rather low earnings. Thus using established social networks for job search might go hand in hand with suboptimal qualitative employment outcomes. Immigrant occupational and sectoral segmentation might partially explain this outcome. However, the results differ between different welfare regimes and across individual and job characteristics of the NMS13 migrants.
Part of this research project (Task 1) provided an overview of the policy literature on selfemplo... more Part of this research project (Task 1) provided an overview of the policy literature on selfemployment and entrepreneurship in Europe where emphasis was placed on differentiating between self-employment and entrepreneurship, the key policies at EU and national leveland the quality and sustainability of self-employment. Following on from this, emphasis isplaced on the characteristics of the self-employed and entrepreneurs. This report mapspatterns of self-employment in Europe, identifying critical factors that contribute to long termsurvival, innovation and growth (http://www.style-research.eu/project/work-packages/wp7-self-employment/). It provides an analysis of self-employment pre and post the recent financial and economic crisis and identifies patterns in self-employment and potential changes to these patterns over time. It also identifies long term structural trends. In addition, these macro-level relationships are examined at a national level with a particular focus on six Euro...
Supplemental material, WES_Online_Appendix_20200530_final_SW for With a Little Help from My Frien... more Supplemental material, WES_Online_Appendix_20200530_final_SW for With a Little Help from My Friends: Social-Network Job Search and Overqualification among Recent Intra-EU Migrants Moving from East to West by Janine Leschke and Silvana Weiss in Work, Employment and Society
This chapter examines the entry routes of young migrants from Eastern Europe into the Austrian la... more This chapter examines the entry routes of young migrants from Eastern Europe into the Austrian labor market, focusing on the role of labor market intermediaries (LMIs) such as public employment services, online job portals, and temporary work agencies. It takes account of the perspectives of both employers and young migrants. The findings suggest that online job portals are the most prevalent type of LMI. Relatedly, informational services are more relevant than matchmaking and administrative services. The relevance of LMI types and services varies across sectors, indicating that LMIs to varying degrees fulfill specific functions in these sectors, such as reduction of transaction costs, risk management, and network building. The more nuanced understanding of entry routes provided by this chapter will help in the development of theoretical models explaining youth migration and design policy measures aimed at improving the labor market opportunities of young migrants from Eastern Europe.
Die qualitative Interviewstudie wurde im Herbst 2016 – wiederum an der Universitat Graz – durchge... more Die qualitative Interviewstudie wurde im Herbst 2016 – wiederum an der Universitat Graz – durchgefuhrt, wobei die Ergebnisse der ersten, quantitativen Studie als Basis fur die Konzeptualisierung der qualitativen Studie dienten. Ziel dieser Studie ist ein tiefergreifendes Verstandnis der Ergebnisse der ersten Studie, insbesondere des Zusammenspiels zwischen den Spielregeln des Wissenschaftsfeldes und dem individuellen Grenzziehungsverhalten der Akteur*innen im Feld. Wahrend die quantitative Studie in Zusammenarbeit mit einem Forschungsteam stattfand, fuhrte ich die qualitative Interviewstudie unabhangig durch, wobei ich insgesamt 26 Interviews mit Wissenschaftler*innen der Universitat Graz fuhrte.
Grenze zwischen Berufs- und Privatleben im Wissenschaftsfeld, 2019
Bourdieus Theorie ist eine relationale Theorie: Das Spiel kann nicht alleine gespielt werden, son... more Bourdieus Theorie ist eine relationale Theorie: Das Spiel kann nicht alleine gespielt werden, sondern nur in Interaktion mit anderen, wobei die Positionen, die Mitspieler*innen im Feld einnehmen, immer abhangig sind von den Positionen der anderen Akteur*innen im Feld (Bourdieu 1992a). Macht kann dementsprechend nur dann wirksam sein, wenn jemand da ist, der sie innehat, und es jemand anderen gibt, uber die bzw. den diese Macht ausgeubt werden kann. Wie in kaum einem anderen Feld ist Macht im Wissenschaftsfeld vorwiegend – wenn auch nicht ausschlieslich – uber institutionalisierte, hierarchisch organisierte Statusgruppen strukturiert. Mit jeder Statusgruppe nehmen das Ausmas an kulturellem, sozialem und okonomischem Kapital und die damit verbundene Macht zu.
Die Auseinandersetzung mit der Grenze zwischen Berufs- und Privatleben fand unter anderem durch d... more Die Auseinandersetzung mit der Grenze zwischen Berufs- und Privatleben fand unter anderem durch die Arbeit von Nippert-Eng (1996) mit dem Titel „Calendars and keys: the classification of ‘home’ and ‘work’ “ Einzug in die Work-Life-Balance-Forschung, mit der sie zwei Grundbegriffe der Grenzziehungsforschung pragte. Wenige Jahre spater wurden parallel zwei weitere Theorien entwickelt, welche die Grenze zwischen verschiedenen Lebensbereichen und deren Zusammenhang mit der Work-Life-Balance noch spezifischer konzeptualisieren: die border theory nach Clark (2000) und die boundary theory nach Ashforth et al. (2000). Im Folgenden werden in einem ersten Schritt diese theoretischen Uberlegungen vorgestellt und in Bezug gesetzt zu den in Abschnitt 2 dargestellten Uberlegungen nach Bourdieu.
Die erste Studie dieser Arbeit, die schriftliche Befragung, fand im Rahmen des strategischen Proj... more Die erste Studie dieser Arbeit, die schriftliche Befragung, fand im Rahmen des strategischen Projekts WORK-LIFE-BALANCE in der Wissenschaft (WLB-KFU) statt. Das vom Rektorat der Universitat Graz finanzierte Projekt zielte darauf ab, die Chancengerechtigkeit zwischen Frauen und Mannern an der Universitat zu erhohen und zur Forderung eines ausgewogenen Lebens in der universitaren Wissenschaft beizutragen.
Grenze zwischen Berufs- und Privatleben im Wissenschaftsfeld
Die Arbeit der aids hilfe bern (ahbe) 2 zeichnet sich seit ihrer Gründung 1985 durch Vielfalt aus... more Die Arbeit der aids hilfe bern (ahbe) 2 zeichnet sich seit ihrer Gründung 1985 durch Vielfalt aus: Die Vielfalt an Zielgruppen, an Angeboten für Zielgruppen und Fachpersonen, an involvierten Mitarbeitenden und Chargierten, an Projekten oder an Öffentlichkeitsarbeit-zusammengefasst widerspiegeln diese Themenfelder, in denen sich die ahbe bewegt, die Reichhaltigkeit und Komplexität überhaupt von Menschen, der Hauptzielgruppe der ahbe. Einleitung HIV-Prävention und Förderung der (sexuellen) Gesundheit betreffen wichtige Bestandteile des Menschen und seiner Identität: Gesundheit, Krankheit, Körper, Sexualität. Eine Organisation mit den Kernthemen Prävention und Gesundheitsförderung muss, weil sie den gesamten Menschen im Fokus hat, mit einer entsprechend grossen Vielfalt umgehen. In der folgenden Analyse gehe ich der Frage nach, ob wir uns als ahbe dieser Vielfalt bewusst sind resp. ob wir bewusst mit der Vielfalt umgehen? Anhand unseres Regelangebotes, aber auch anhand konkreter Aktivitäten soll der Umgang mit Vielfalt aufgezeigt werden. Der Überblick weist zugleich auch auf Lücken und mangelhafte Anstrengungen hin. Erreichen wir mit unseren Massnahmen die Ziele: Neuinfektionen verhindern, chancengleicher Zugang zu Informationen ermöglichen, Lebensqualität von HIV-Betroffenen verbessern und für Solidarität mit Betroffenen einstehen? Privatwirtschaftliche Ansätze in einer Non-Profit-Organisation? Managing Diversity (MDI), der bewusste und gesteuerte Umgang mit Vielfalt also, ist ein Konzept aus den USA, das als Führungsinstrument die Privatwirtschaft seit den 1990er Jahren beeinflusst. Im deutschsprachigen Raum wird Diversity heute auf die Pluralitätsmerkmale Geschlecht, Kultur (Ethnizität, Migrationshintergrund), Alter, Behinderung und familiäre Situation (Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Familie) bezogen. 3 (z.B. Krell, 2008) Zentral bei MDI ist die Frage: Wie kann eine Firma Ressourcen 1 Dieser Text ist eine überarbeitete und aktualisierte Version meines Artikels für den Jahresbericht 2007 der aids hilfe bern, erschienen im Mai 2008. 2 Die aids hilfe bern ist ein privatrechtlicher Verein mit dem Auftrag (Leistungsvertrag mit der Gesundheitsdirektion des Kantons Bern), im ganzen Kanton Bern Prävention und Beratung im Zusammenhang mit HIV/Aids zu leisten. 3 Sexuelle Orientierung gehört nicht mehr zum Standard, was hingegen in der Aids-Arbeit selbstverständlich ein zentrales Merkmal ist und bleibt. Ein Plädoyer für die Vielfalt-Managing Diversity in der aids hilfe bern Sibylle Vogt, November 2008 2 am effektivsten und effizientesten nutzen und einsetzen? Arbeitsteams sollen so zusammengesetzt werden, dass das Ziel bestmöglich erreicht werden kann oder dass ein neu lanciertes Produkt auch tatsächlich das relevante Kundensegment anzusprechen vermag. (z.B. Jent, 2007) Zunehmend übernehmen Non-Profit-Organisationen oder die Verwaltung diese Führungskonzepte und-instrumente. Jede Organisation sieht sich konfrontiert mit der Diversität ihrer Mitarbeitenden resp. ihrer Zielgruppen. MDI integriert Konzepte wie Gleichstellung und Chancengleichheit, Förderung individueller Kompetenzen, Antidiskriminierung, Frauenförderung oder familienbewusste Personalpolitik in ein einziges Konzept (Döge, 2008). Dies sind auch bei der ahbe wichtige Konzepte, da es gilt, allen Personen auf ihre Bedürfnisse und Lebenswelten zugeschnittene Informationen und Beratungen anzubieten.
Grenze zwischen Berufs- und Privatleben im Wissenschaftsfeld
Im universitaren Wissenschaftsfeld haben sich uber die Jahre hinweg Spielregeln herausgebildet, i... more Im universitaren Wissenschaftsfeld haben sich uber die Jahre hinweg Spielregeln herausgebildet, in die Struktur und Praxis des Feldes eingeschrieben und teilweise institutionell verankert. Traditionell ist im Wissenschaftsfeld ein Idealbild vorherrschend, das Wissenschaft als Berufung (Weber 1917[1992]) bzw. als Lebensform begreift (Mittelstras 1982). Auch wenn sich Universitaten immer wieder gewandelt haben – etwa mit ihrer Offnung fur Frauen oder mit dem Wandel hin zu „unternehmerischen Universitaten“ (Banscherus et al. 2009) – scheint ein Ideal des Lebens fur die Wissenschaft, das in Verbindung gebracht wird mit einer starken Entgrenzung zwischen Berufs- und Privatleben, bis heute wirksam zu sein (Beaufays 2006; Beaufays 2015; Krais 2008; Metz-Gockel et al. 2012; Paulitz et al. 2016; Ylijoki 2013).
The early stages of academic careers are typically characterized by high insecurity. Junior scien... more The early stages of academic careers are typically characterized by high insecurity. Junior scientists often do not know whether they will succeed within this highly competitive career field. Sometimes, they do not even know whether they wish to pursue an academic career at all. While previous research concentrates on the consequences of job or career insecurity, knowledge on the antecedents of career insecurity--in particular, in the field of academia--is only limited. In this paper we theoretically and empirically analyze the antecedents of academic career insecurity. We integrate previous empirical findings by linking them to the notions of "boundaryless careers", "protean careers" and Bourdieu’s "homo academicus". Against this background we formulate testable hypotheses. The data base of our empirical analyses originates from an online survey of all junior faculty members of a large Austrian university. Results of regression analyses indicate that the most important factors that diminish academic care...
... 139 Steffani Engler Von klugen Köpfen und Genies Zum Selbstverständnis von Professoren 153 Pa... more ... 139 Steffani Engler Von klugen Köpfen und Genies Zum Selbstverständnis von Professoren 153 Page 3. 6 Inhalt Sozialtheoretische Perspektiven Jörg Potthast Soziologie und Kritik Ein Theorievergleich zum Problem der Politisierang sozialer Ungleichheit 173 ...
Do inclusive organizations live up to the term ‘inclusion’? Diversity literature depicts the incl... more Do inclusive organizations live up to the term ‘inclusion’? Diversity literature depicts the inclusive organization as an ideal entity that welcomes social minorities who, in turn, feel valued and unique and have a sense of belonging to the organization. Our study offers a critical account of inclusion concepts and practice. We argue that proponents of inclusion overlook that inclusive organizations also may regulate workers’ identities. To examine the relationship between organizational inclusion and identity regulation we conceptualise inclusion as a process involving various organizational actors and practices. Drawing on a multiple-case study of refugees working in Austria we show how organizational practices aimed at inclusion contribute to the forming of refugees as ‘good’, ‘glorious’ and ‘grateful’ subjects. This identity regulation is ambivalent: while it allows refugees to work in inclusive organizations, it also constrains their sense of self.
This article examines the relationship between social networks as a job-finding channel and overq... more This article examines the relationship between social networks as a job-finding channel and overqualification among recent EU migrants from Central Eastern to Western European countries. Social networks composed of relatives, friends or acquaintances can facilitate access to employers and thereby enhance labour market integration. However, when labour markets are segmented, (co-ethnic) social networks might also contribute to locking migrants into sectors and occupations characterised by high migrant shares, increasing the probability of a mismatch between skills and occupations. Drawing on data from the special module on migrants and their descendants in the 2014 European Labour Force Survey, this article considers subjective and objective overqualification. The analysis reveals that finding jobs through social networks bears a higher risk of overqualification in general, and especially for recent Central Eastern European migrants. The results point to a complex relationship betwee...
German Journal of Human Resource Management: Zeitschrift für Personalforschung
Do employers tend to exploit refugees or do they offer them high-quality jobs? This article exami... more Do employers tend to exploit refugees or do they offer them high-quality jobs? This article examines the job quality of refugees from Afghanistan and Syria working in Austria. It uses unique survey data of 316 refugees and cluster analysis to identify job quality profiles. Drawing on well-established job quality frameworks, it considers multiple dimensions of job quality, including pay, job security, overqualification in terms of level and content area, learning opportunities, at-home feeling and health aspects. The findings reveal four job quality profiles with considerable trade-offs or compromises between job quality dimensions. Furthermore, the job quality profiles are associated with the methods refugees use to find a job. The study enhances understanding of labour market integration of refugees and the associated role of human resource management.
This paper examines the use of social networks and its impact on the qualitative labour market in... more This paper examines the use of social networks and its impact on the qualitative labour market integration of young recent EU migrants from Central and Eastern European member states to EU15 countries as well as Switzerland and Norway. The literature points to both positive and negative impacts of social networks on migrant workers' outcomes. Social networks can facilitate access to employers and information on labour regulation and rights and thereby improve the quantitative and qualitative labour market outcomes of migrant workers. On the other hand, social networks can also contribute to locking migrant workers into sectors and occupations with high shares of migrant workers, so-called niche employment. The latter can lead to suboptimal working conditions including a mismatch of skills and occupation (overqualification) and lower wages. The impact might be particularly negative for recent migrants from Central and Eastern Europe as previous research on EU cross border labour mobility has shown that they are comparatively high qualified and young. The latter might put them at a double disadvantage given that youth have particular problems in entering (quality) employment as they lack work experience which they could use to signal to employers directly and might therefor have to rely more on social networks of established migrant communities. Due to data restrictions we have to compile all the post-2004 accession country migrants into one group (EU13). We do however control for different welfare regimes on the country of destination side given that quantitative and qualitative labour market integration differs substantively across welfare regimes. This is due to variation in the economic situation, labour regulation and institutional settings and language and cultural proximity among others which in turn might impact on the importance and role of social networks in labour market outcomes. Our analysis shows that in all European country clusters recent NMS13 migrants more often found their current job through social networks than nationals did. At the same time our findings indicate that when recent NMS13 migrants found their jobs through social networks it is more likely that they are over-qualified for the position and that they fall in a lower earnings class as compared to recent migrants who used other job search methods. In particular, young recent migrants are affected rather often by over-qualification and most of them have rather low earnings. Thus using established social networks for job search might go hand in hand with suboptimal qualitative employment outcomes. Immigrant occupational and sectoral segmentation might partially explain this outcome. However, the results differ between different welfare regimes and across individual and job characteristics of the NMS13 migrants.
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