Voss, Christiane , Lorenz Engell , and Tim Othold , ed. Anthropologies of Entanglements: Media and Modes of Existence. New York: Bloomsbury Academic, 2023. Thinking Media. Thinking Media. Bloomsbury Collections., 2023
In order to develop a notion of media anthropology, I would like to revisit three scenes from the... more In order to develop a notion of media anthropology, I would like to revisit three scenes from the history of visual anthropology; sensory ethnography, cinéma vérité, and collaborative cinema. They are rooted in documentary traditions hailing from anthropological backgrounds and developed critical and reflexive ways of doing audiovisual research. Media anthropology focuses on the entanglement of humans and media (Voss 2019: 34). The notion of anthropomediality offers a conceptual frame for situational analyses of these assemblages in which neither humans nor media exist apart from each other. Viewed through the lenses of media anthropology, I describe three relationships between humans and media: first, the exploration of environments through experience in sensory ethnography; second, subjectivation and “fabulation” (Deleuze) in cinéma vérité; and third, the pragmatics of collaborative cinema and “shared anthropology” (Rouch 2003: 44). Finally, for each anthropomedia constellation there is also a relation between knowing and being, in which knowledge and modes of existence cannot be considered separately (Barad 2007; Simondon 2009: 13). That means anthropomediality itself is facilitated by forms and practices of media as an audiovisual form of knowledge. That includes the anthropological works of Véréna Paravel and Lucien Castaing-Taylor, the theatrical forms of film in cinéma vérité by Jean Rouch and Pierre Perrault, and in shared forms of knowledge production in collaborative-produced films by Vídeo nas Aldeias and Instituto Catitu with anthropological and Indigenous documentary filmmakers from Brazil.
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Books by Julia Bee
https://www.uni-weimar.de/de/medien/forschung/die-geschichte-der-bauhausstrasse-11/
Im Seminarraum, in Workshops, auf Festivals, in Fluren, Parks und der Stadt finden Lernen und Verlernen statt. Texte und Anleitungen u. a. zu: Filmessays, Collagen, Banküberfällen, der Universität der Toten, wildem Schreiben, konzeptuellem speed Dating, neurodiversem Lernen, Format-Denken, dem Theater der Sorge, dem Schreiblabor, dem Körperstreik.
https://nocturne-plattform.de
http://www.b-books.de/verlag/differenzen/index.html
Papers by Julia Bee
Barbie - Wir haben Barbie gesehen und woll(t)en den ganzen Sommer darüber reden!
https://zfmedienwissenschaft.de/online/wir-haben-barbie-gesehen-und-wollten-den-ganzen-sommer-darueber-reden
https://nachdemfilm.de/index.php/issues/text/differenzen-der-filmwissenschaft
Schlagwörter: Amateur*innenfilm; Challenge for Change; Wapikoni Mobile; indigene Medienkulturen; Individuation; Anthropozän; Dokumentarfilm
© bei den Autor*innen Dieses Werk ist veröffentlicht unter einer Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.
Als Online Erweiterung unseres Bandes Experimente lernen, Techniken tauschen. Ein spekulatives Handbuch (Bee/Egert 2020) beginnt dieser Text mit einem how to.
https://nocturne-plattform.de/publikation/experimente-lernen-techniken-tauschen
publiziert in: https://nocturne-plattform.de/
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Im Seminarraum, in Workshops, auf Festivals, in Fluren, Parks und der Stadt finden Lernen und Verlernen statt. Texte und Anleitungen u. a. zu: Filmessays, Collagen, Banküberfällen, der Universität der Toten, wildem Schreiben, konzeptuellem speed Dating, neurodiversem Lernen, Format-Denken, dem Theater der Sorge, dem Schreiblabor, dem Körperstreik.
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Barbie - Wir haben Barbie gesehen und woll(t)en den ganzen Sommer darüber reden!
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Schlagwörter: Amateur*innenfilm; Challenge for Change; Wapikoni Mobile; indigene Medienkulturen; Individuation; Anthropozän; Dokumentarfilm
© bei den Autor*innen Dieses Werk ist veröffentlicht unter einer Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.
Als Online Erweiterung unseres Bandes Experimente lernen, Techniken tauschen. Ein spekulatives Handbuch (Bee/Egert 2020) beginnt dieser Text mit einem how to.
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In dem Text geht es um drei Schauplätze aus der Visuellen Anthropologie, in denen der Film nicht ein Anders-Sein, sondern Anders-Werden favorisiert: die sensorische Ethnographie, kollaborative Vierte Filme und das cinéma vérité. Mit Eduardo Viveiros de Castro wird Film als Perspektivismus statt als Repräsentation verstanden.
wird überwiegend explorativ verstanden und soll
wissenschaftliche, soziale und künstlerische Prozesse
verknüpfen. Die Collage soll dafür sensibilisieren, wie
soziale und gestalterische Prozesse verknüpft sind: So
funktioniert sie als Medium sozialer Prozesse, als pro-
zessuale Sozio-Technik. Die Collagenübung ist eine
partizipatorische Übung, in der verschiedene Lernende
kollaborieren und sich ohne künstlerische Vorbildung
einbringen können (...)
https://nocturne-plattform.de/publikation/experimente-lernen-techniken-tauschen
Vortrag und Workshop von und mit Julia Bee (Siegen)
Am Donnerstag, den 19. Oktober 2023 um 18 Uhr hält Julia Bee im Rahmen des Grundlagenseminars II des Graduiertenkollegs den Vortrag „Barbiemobility“. Der Vortrag findet in hybrider Form im Raum Uni105, EG015 und via Zoom statt.
Im Anschluss an den Vortrag findet am Freitag, den 20. Oktober 2023 von 10-16 Uhr ein Workshop mit Julia Bee in Kooperation mit dem Graduiertenkolleg im Raum Uni105, 2/26 statt. Um Anmeldung zum Workshop wird gebeten an: [email protected]
Vortrag: „Barbiemobility“
Der Vortrag nimmt Greta Gerwigs Film Barbie (2023) sowie Gerwigs weiteres Oeuvre zum Ausgangspunkt, um über das mediale Verhältnis von Feminismus und Mobilität nachzudenken. Ausgehend von Bildern der Mobilität sollen Zuschreibungen und Werte in aktuellen Filmen und TV-Serien diskutiert werden. Besondere Aufmerksamkeit kommt dabei dem Verhältnis petrolbasierter Formen der Mobilität im Verhältnis etwa zu C02 ärmeren Mobilitätsformen wie dem Fahrradfahren sowie dem Gehen/Rollen zu.
Workshop: „Infrastruktur, Mobilität, Intersektionalität: Workshop und Fahrradtour“
Teil 1: Mobilität, Medien, Methoden.
Im ersten Teil des Workshops diskutieren wir anhand verschiedener methodischer Einsätze medienwissenschaftliche und intersektionale Perspektiven auf Mobilität und mit Mobilität verbundenen Infrastrukturen. Dabei soll es um Mobilitätsgerechtigkeit (Mimi Sheller) vor dem Hintergrund intersektionaler Zugänge gehen, die etwa auch Marginalisierungen im Stadtraum wie Wohnungslosigkeit mitbedenken. Insbesondere das Verhältnis von Infrastrukturen der Mobilität und ihren Auswirkungen auf urbane Räume soll im Zentrum der Diskussion stehen. Wie greifen Mobilität und Medien in Formen urbaner Petrolräume ineinander, welche Gegenimaginationen gibt es und wie lassen sich diese Infrastrukturen intersektional untersuchen? Wir diskutieren auf Basis von Material aus den Forschungsprojekten der Kollegiatinnen.
Teil 2: Cycling and the Senses: Dokumentieren und flanieren.
In diesem Workshopteil flanieren und dokumentieren wir mit dem Rad. Wir nutzen das Rad als Medium der Erforschung urbaner Infrastrukturen – theoretisch und praktisch. Nachdem wir im ersten Teil Ansätze der intersektionalen Stadt- und Mobilitätsplanung diskutiert haben, legen wir im zweiten Teil besonderes Augenmerk auf die Sinne und den Körper sowie seine Verschränkung mit medialen Praktiken. Wie etwa schützen wir unseren Körper vor Unfällen? Wie sind wir im öffentlichen Raum positioniert und gleichzeitig bewegt? Race, Geschlecht und Be_hinderung sowie andere soziale Differenzen beeinflussen unsere „Stadtkörperwahrnehmung“ und sollen in dieser situierten Methodik im Fokus stehen. Für alle, die wollen, experimentieren wir daher im zweiten Teil mit einer stadtethnographischen Übung mit dem Rad. Wenn ihr ein Zweirad, Dreirad, Rollfiets etc. braucht, dann meldet euch bitte unter der Mailadresse: [email protected].
Mit Blick auf die affektiven Potenziale, De/Subjektivierungen und politische Formationen hervorzubringen und zu verändern, wird zweierlei deutlich: Zum einen kann es nicht länger nur um die Analyse singulärer Emotionen wie Hass oder Wut gehen, die für Politik mobilisiert werden. Eher braucht es Beschreibungen affektiver Felder, die sich in Medienökologien aktualisieren und innerhalb derer Antagonismen realisiert werden (Massumi 2002). Das impliziert die Verschiebung des Verhältnisses zwischen dem Politischen und der Politik. Zum anderen weist die Effektivität der aktivierten Affekte auf eine neue Wirkungsqualität des ubiquitären Medialen hin. Politik wird innerhalb dieser Medienökologien selbst generisch erlebt.
Die Tagung will dem Verhältnis von Geschlecht, Medien und Affekt vor dem Hintergrund amplifizierter Ambivalenzen nachgehen – in Bezug auf das Politische und zugleich ausgehend von diesem. Wir möchten Diskussionen über die Verflechtung medialer Technologien, anti-feministischer und -genderistischer Politiken und affektiver Kulturen ermöglichen, um nach queer-feministischen Strategien und Interventionsmöglichkeiten zu fragen. Dabei geht es uns darum, die vielfältigen mediatisierten Verknüpfungen zwischen Begehren, Affekt, Sexualität und Geschlecht (wieder) anschlussfähig für queer-feministische Politiken zu machen. So fragen wir etwa nach den queeren Störungsqualitäten von bugs, spam und hacking in gegenwärtigen medialen Umgebungen. Halten sie den von rechts approbierten Affektpolitiken wie z.B. dem Trolling Stand? Wie verhält es sich mit den queeren Politiken negativer Gefühle? Welche Versionen von Exzess muss es geben, wenn Entzug zur normativen Maxime gerät oder aber, wenn Exzess zur anti-genderistischen Beschreibungskategorie der Gender Studies geworden ist (Hark/Villa 2015, S. 18)? Wie lässt sich darauf antworten? Und wenn Affekt politisiert wird, wie lässt sich eine emanzipative Politik der Affekte denken, eine queerfeministische Politik, die mit Affekten operiert?
Dabei stoßen die Gender Media Studies aktuell auf methodische und konzeptuelle Herausforderungen. Anthropozänische Verschiebungen, komplexe Medienökologien und algorithmische Praktiken machen das Denken performativer Gefüge und neuer methodischer Ansätze notwendig (Bee/Eickelmann/Köppert 2020). Digitale Kulturen verschalten sich zunehmend mit der Kategorie der Geologie, die als Technologie von Race und Gender an die Frage der Ausbeute und Extraktion heranreicht (Yusoff 2018). Extraktivistische Regime arbeiten ebenso mit affektiven Kulturen als auch mit ökologischen Dimensionen. Somit ist zu fragen, welche queer-feministischen Affekt-Energie-Infrastrukturen visioniert werden können, um vergeschlechtlichte und rassifizierte Logiken der Extraktion zu unterlaufen.
Gegen Rassismus in Universität und Gesellschaft
Die Thüringer Hochschulen stellen sich dem Rassismus als einem allgemeinen und auch als einem ganz konkreten, eigenen Problem. Studierende, Forschende und Lehrende an der Bauhaus-Universität Weimar laden die Hochschulöffentlichkeit ein, gemeinsam mit externen Expertinnen Rassismus als Teil unseres Alltags zu reflektieren. Welche Erscheinungsformen hat Rassismus? Wie können wir uns in Forschung und Lehre dazu verhalten? Wie werden wir der gesellschaftlichen Verantwortung gerecht, die unserem Bildungsauftrag entspringt?
Die Hälfte der Veranstaltungszeit ist für die Diskussion mit dem Publikum vorgesehen.
Die Veranstaltung findet am 15. Mai um 19 Uhr auf deutsch und englisch mit Simultanübersetzung statt.
Ort: Oberlichtsaal im Hauptgebäude der Bauhaus-Universität Weimar, Geschwister-Scholl-Straße 8
19.00
Einführung
Max Welch Guerra
19.10
Reaktionen auf den Thüringen-Monitor in den Medien
Lea Schade
19.20
Erscheinungsformen des Rassismus in der Universität und in der Stadt
Golnaz Sarkar Farshi
19.30
1. Publikumsrunde
Jutta Emes (Moderation)
20.00
Erfahrungen an der Universität Erfurt
Sabine Schmolinsky
20.10
Gedanken zur Wahrnehmung kolonial-rassistischer Strukturierung in der Universität
Aretha Schwarzbach-Apithy
20.20
Selbst/Reflexion und Situierung von Wissensproduktion
Julia Bee
20.30
2. Publikumsrunde mit Podium (alle Vortragenden)
Mats Werchohlad (Moderation)
21.00
Schluss und Ausblick
Jutta Emes
In the intersecting fields of documentary and visual anthropology, the experimental modes of sensory ethnography and collaborative filmmaking have challenged representational traditions of audiovisual research. Both styles of anthropological practices deploy multisensory qualities of film not only to document und investigate, but also to participate and intervene in complex social and ecological environments. In the same line of thinking, visual and acoustic strategies provide occasions for creating new forms of relationality. In this conference, we would like to address the role of sensory experience in collaborative research practices and, vice versa, the production of what we call shared sensory experiences in collaborative filmmaking.
Creating shared experiences brings together scholars and filmmakers, practitioners and theorists from (visual) anthropology, film and media studies in order to discuss past and future intersections of collaborative and multisensory research in relation to activism and social change as well as to new forms of a shared ethnographic experience.
Although sensory and collaborative approaches are rooted in different genealogies, they are both influenced by discussions in postcolonial theory, emancipatory movements and activism aiming at building up different experiences, altering epistemologies and emancipatory representations through the very medium of film and the process of filmmaking. On the one hand, the conference will explore how experience is inventive and creative. On the other, it considers how Creating shared experiences of collaborative filmmaking can become a platform for bringing together research and social practices.
Innen und außen heißt dabei, unsere eigenen Perspektiven zu reflektieren, historisch und aktuell: Wie wird Gender in Wissenschaft und Kunst diskutiert, welche Bedeutung hat Geschlechterforschung heute, welche Diskussionsfelder eröffnet sie? Verbunden mit dem Bauhaus-Jubiläumsjahr 2019 ist es ein besonderes Anliegen sowohl voraus- als auch zurückzublicken und zu diskutieren, welche gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen es am frühen Bauhaus gab, wie Frauen am Bauhaus eingebunden oder exkludiert wurden und welche Auswirkungen die Auflösung von Kunst und Handwerk auf die Geschlechterrollen am Bauhaus hatte. Und wie ist es heute – wie haben sich die Geschlechterverhältnisse und -rollen im Wissenschaftssystem und in der Kunst entwickelt? Welche Perspektiven und Schlussfolgerungen ergeben sich für die Zukunft? Wie geht das Wissenschaftssystem mit Geschlecht und Geschlechtervielfalt um? Welche Zukunftskonzepte entwickelt die Bauhaus-Universität Weimar?
https://www.uni-weimar.de/bauhaussemester/
Die Ringvorlesung wird vom Gleichstellungsbüro der Bauhaus-Universität Weimar mit Unterstützung des Thüringer Kompetenznetzwerk Gleichstellung (TKG) organisiert.
Jun.-Prof. Dr. Julia Bee (Fakultät Medien)
Dipl.-Ing. Nicole Baron (Fakultät Architektur & Urbanistik)
Dr.-Ing. Silke Beinersdorf (Fakultät Bauingenieurwesen)
Christiane Lewe M.A. (Fakultät Medien)
Ricarda Löser, Ph.D. (Fakultät Kunst & Gestaltung, Gleichstellungsbeauftragte)
Julia Bee (Bauhaus-Universität Weimar) und Nicole Kandioler (Johannes-Gutenberg Universität Mainz)
Die Ringvorlesung collagiert aktuelle Positionen, Methoden und Diskussionen der Gender- und Queer Studies in den Medienwissenschaften. Diskutiert werden vielfältige Relationen zwischen Medien und Genderdifferenzen. Das Verhältnis von Kritik und Affirmation ist leitend und stellt eine doppelte Perspektive dar, indem beide Bewegungen mit Prozessen der Differenzbildung verbunden werden. Vielfalt und Kritik sind dabei ebenso zusammen lesbar wie Differenz als Nichtübereinstimmen mit dem Gegebenen und der Affirmation von Veränderbarkeit.
Die Ringvorlesung wird 14-tägig stattfinden und aus einem Vortrag (dienstags 19:00 Uhr) und einem Workshop (mittwochs 9:15 Uhr) bestehen, in welchem ein zentraler Text zum Thema der Vorlesung mit der Referent_in diskutiert wird.
Ort: Bauhaus Universität Weimar / Vorträge: Bauhausstr. 11, Workshops: Berkaerstr. 1, Raum 003
Konzept: Julia Bee, Gerko Egert, Stefan Hölscher
28.-29.9.17; Bauhaus-Universität Weimar, Berkaerstraße 1, R 003
Infos, Text und Anmeldung unter: [email protected]
Der Workshop versammelt und tauscht Perspektiven des experimentellen, wissenschaftlichen Arbeitens aus. Es werden Impulsbeiträge gestaltet, Texte diskutiert und Praktiken erprobt.
Wir setzen uns unter dem Titel constructive thinking mit der Verknüpfung von wissenschaftlichem und künstlerischem Forschen auseinander. Praktiken aus dem Bauhaus oder dem Black Mountain College, in denen Kunst zu einem Experimentierfeld von Existenzweisen wurde, lassen sich als politisches, prozessuales und erfahrungsbasiertes Forschen heute aktivieren. Wie können wir heute das immanente politische Potential künstlerisch-wissenschaftlicher Praktiken in unserer alltäglichen Arbeit entfalten? Experimente der Aktivierung und des Aktivismus diesseits und jenseits der Universität nennen Fred Moten und Stephano Harney „study“: Nicht die Ergebnisse, sondern die Mikroprozesse des (künstlerischen) Forschens, seine affektiven Modulationen stehen so im Fokus. Collagieren, Mixen, Versammeln, Jammen, Singen, Fotografieren, Gärtnern (...) können Weisen der Individuation, Kollektivierungspraktiken und zugleich Formen der Wissensproduktion sein. Diese Techniken werden zu einem Milieu politischer Affekte und sind so zentral für die Hervorbringung von Existenzweisen des Lernens, Lehrens und Forschens an der Universität und darüber hinaus. Wie lassen sich heute neue Formen der Kollaboration erzeugen, wie sie z.B. von Félix Guattari anhand von u.a. Michel Foucaults und Daniel Deferts aktivistischem Forschungsprojekt Groupe d’information sur les prisons geschildert werden?
Programm
Donnerstag, 28.9.2017
13:30-14:30
Julia Bee, Gerko Egert, Stefan Hölscher
Einleitung
14:30-15:30
Diskussion. Auszüge aus Isabelle Stengers „In Catastrophic Times“
15:30-16:00 Pause
16:00-17:00
Elisa Linseisen
/. Slash/Dot /. Die Konvertierung von Denk/Formaten
17:00-18:00
Maximilian Haas
Deleuzes Methode der Dramatisierung und die Künstlerische Forschung im Theater
Pause
18:30-19:30
Jan Müller
›Gemeinsam denken‹? Literatur, Dialog, Theater
Freitag, 29.9.2017
9:30 -10:30
Sven Seibel
Peinliche Analogien und optimistische Pädagogik - affektive Infrastrukturen lesen mit Lauren Berlant
10:30-11:30
Katja Kynast
Sich einmischen. Gestisches Denken und Handeln, essayistisches Verstehen mit Farocki
11:30-12:00 Pause
12:00-13:00
Martina Ruhsam
Komposition als intra-aktives Experiment (anhand der Praxis kollektiven Schreibens)
13:00-14:00 Pause
14:00-15:00
Elena Vogman
Hubert Fichte und die Ansätze zu einer Laienanthropologie
15:00-16:00
Christoph Brunner
Activist Sense und Praktiken des Affective Relaying
Abstract (english)
Diffraction-Individuation-Speculation
With a feminist approach Julia Bee, Jennifer Eickelmann and Katrin Köppert analyse a methodological scepticism that emerges in media studies. Under the terms diffraction, individuation and speculation, they develop an alternative view of methods: They propose to understand methods as productive spaces of possibility for dualism-critical, processual, partial and situated knowledge production. Methods are thus understood as techniques of speculation and individuation and not as a corset of unfreedom. At the same time, they criticize the entanglements of anti-methodology with sovereign subject understandings, specific exclusion mechanisms and the perpetuation of privileges.