Samstag, 12. Januar 2013

Der Wühlmaus-Besuch

Hier war Familie Wühlmaus am Werk
Nun ich habe wirklich nichts gegen Besuch, doch so mancher Gast im Garten weiß wirklich nicht, wann es Zeit ist zu gehen. Da hätten wir zum Beispiel die Familie Wühlmaus, diese frisst sich seit dem Sommer kontinuierlich durch den Garten. Der Tisch ist ja auch reich gedeckt, kommen doch in jedem Jahr neue Pflanzen und Blumenzwiebeln in die Erde. Jetzt in den Wintermonaten sieht man erst das ganze Ausmaß des Wühlmausbesuch's.
der Sud riecht so wie er auch aussieht
 Ich finde, ich war nun lange genug eine freundliche Gastgeberin. Nur wie bekomme ich diese lästigen Wühler aus dem Garten? Die Vernichtungsangebote sind vielfältig und manchmal auch etwas verwirrend und widersprüchlich vor allem, wenn es um den Einsatz von alten Hausmittelchen geht.Um die Gäste los zu werden, könnte ich die Chemiekeule einsetzen, das kommt für mich nicht infrage ich mag keine Gifte im Garten. Auch die im Handel erhältlichen Wühlmausfallen sind für mich keine Alternative, diese müssen in die Gänge eingebaut werden und später natürlich wieder ausgebuddelt werden. Bei der Größe des Gartens bräuchte ich einige dieser Fallen, also ein zu hoher Zeit- und Kostenaufwand. Was bleibt sind die alten Hausmittelchen. Der eine Hobby-Wühlmausjäger versucht es mit Mottenkugeln, der andere mit einem Essig Sud, der nächste mit Zwiebeln und Knoblauch und vielen, vielen anderen Mittelchen. Der Eine hat Erfolg damit, der Andere nicht. 

Ich habe mich für einen eigenen Abschiedscocktail entschieden. Er besteht aus Wasser, frisch gehackten Knoblauch, frisch geschnittenen Tujablättern und Teebaumöl sowie Sägespäne.
Erdhügel vorsichtig Abtragen und die Gänge aufspüren




Dieser Cocktail muss mehrere Tage schön durchziehen. Aber Vorsicht, nicht zu sehr die eigene Nase in dieses Gemisch stecken, das mögen die Schleimhäute nicht so gern und der feine Geruchssinn wird für einige Zeit komatös  :o).
Bevor der Cocktail eingesetzt werden kann, muss ich natürlich die unerwünschten Gartengäste finden.Das ist aber überhaupt nicht schwierig, sie hinterlassen bei ihrem Weg durch das Erdreich an der Erdoberfläche kleine Erdhaufen.
Die Wühlmäuse fressen die Wurzeln der jungen Obstbäume an

 Diese Erdhügel produzieren  auch die unter Schutz stehenden Maulwürfe, wie kann man diese aber nun unterscheiden? Maulwurfshügel sind  größer und höher als die der Wühlmäuse. Das Loch kommt aus dem Erdhügel gerade heraus, bei den Wühlmaushügeln ist das Loch immer schräg angebracht und wesentlich kleiner als beim Maulwurf. Man trägt also vorsichtig den Erdhügel ab und sucht das Loch zu den Gängen (die schrägen Löcher sind oft  schwerer zu finden, etwas Geduld braucht es da). Hilfreich ist  auch Wasser aus der Gießkanne oder dem Wasserschlauch. Das Wasser spült  die Gänge frei und man weiß dann, wo der Sud hineingegeben werden muss. Mit einer dünnen Stange sticht man immer wieder in die Erde um die Gänge so weit wie möglich zu verfolgen. Dann werden in größeren Abständen die Gänge ein kleines Stück aufgemacht. Nun kann überall der Sud hineingegossen werden. Die Sägespäne haben sich mit dem Sud richtig gut vollgesogen und geben  nur langsam die entstanden Geruchsstoffe wieder ab,so bleibt der Geruch länger in der Erde. Die Gänge werden wieder  mit Erdreich abgedeckt.

 Jetzt heißt es warten und schauen, wo sich der nächste Wühlmaushügel auftut. Wichtig ist, dass man alle Hügel die man sieht oder die Fluchtlöcher (sind auch schräg angelegt und im Winter in der Wiese oder im Beet sehr gut sichtbar) mit dem Sud bestückt. Das muss auch immer wiederholt werden, sobald man neue Erdhügel entdeckt.

 Ob mein Abschiedscocktail hilft? Das weiß ich noch nicht. Es würde mich aber freuen, wenn der Geruch so gut ist, dass die Wurzelfresser einfach abwandern und sich irgendwo anders einladen. Bei der Größe des Gartens werde ich noch länger an diesem Wunsch arbeiten, doch der Anfang ist gemacht.

Wer aber nicht wirklich sicher erkennen kann ob es sich um einen Wühlmaus- oder Maulwurfshügel handelt, sollte nichts in die Gänge schütten! Es könnte den kleinen Maulwurf treffen, dieser steht nicht ohne Grund unter Artenschutz. Er lebt auch in meinen Garten und hat ein Dauerwohnrecht.
 



10 Kommentare:

  1. Oh, diese kleinen Tiere hat niemand gerne zu Besuch!
    Ich hoffe mit dir, dass dein 'Cocktail' hilft und sich die Wühlmäuse verabschieden, denn so wie ich mir den Geruch deines Gebräus vorstelle, würde ich mich auf jeden Fall auf die Socken machen.
    Ich drück dir die Daumen.
    Alicia

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    1. Danke Alicia, ja du hast recht der Geruch ist nicht zu beschreiben und auch ich würde mich auf die Socken machen, hoffentlich riechen das die Wühlmäuse auch so ;o) ich werde weiter berichten.

      Hedwig

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  2. Die "armen" kleinen *zwinker* die bauen sich da so ihre Ausgänge und schwupp ruft das natürlich den Menschen auf den Plan *lach*
    ich finde es gut zunächst mal mit der Geruchsbelästigung zu versuchen diese neuen Nachbarn zu verscheuchen...

    Lieben Gruß
    Björn :)

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    1. Björn, die Löcher ud Erdhügel stören mich nicht im geringsten aber das die Wühler meinen kleinen Pflanzen die Lebenswurzeln abfressen, das stört mich sehr. :o)

      Grüße aus dem Norden

      Hedwig

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  3. Und hat es etwas gebracht? Ich stelle es mir recht schwierig vor Wühlmäuse vertreiben zu wollen, wenn auf dem Grundstück auch Maulwürfe leben. Denn so ein Maulwurf wandert doch viel herum und die Wühlmaus soll doch angeblich seine Gänge übernehmen und ausbauen. Da müsste es trotz stinkendem Sud bei Euch doch noch genug Auswahl an alternativen Gängen geben!?
    Interessierte Grüße von Silke

    Ich halte es ja für ein Gerücht, aber unsere Gartenvorbesitzer meinten diese Wolfsmilch würde bei Wühlmäusen helfen: http://1.bp.blogspot.com/-QHECrHEInbQ/URh7z_ODbNI/AAAAAAAASNg/O71FynwJsSg/s1600/05-Wolfsmilch-IMG_2523.jpg

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    1. Hallo Silke,

      noch kann ich nicht sagen ob es was gebracht hat, da noch alles unter Eis und Schnee liegt. Zumindest gibt es da wo ich den Sud eingebracht habe, keine neuen Hügel - aber das hat noch nichts zu bedeuten. Wir haben ein recht großes Grundstück Familie Maulwurf bevorzugt die Wiese (Hanglage) im Osten, Familie Wühlmaus lebt in der gegenüberliegenden Seite des Gartens, da wo vor allem Sträucher Blumen und Bäume stehen. Ich kann also nicht bestätigen das die Wühlmaus die Gänge des Maulwurfs nutzt.
      Ja von der Wolfsmilch habe ich auch schon gelesen, ob es nutzt? Ich würde es einfach mal ausprobieren :o)

      Grüße aus dem Norden
      Hedwig

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  4. Nun ist ja ein Jahr vorbei. Hat denn der Sud geholfen? Und wenn ja, welche Mengen braucht man denn da so? Und von der Wolfsmilch gibt es ja auch ganz verschiedene Sorten, welche soll denn da günstig sein, denn ich habe auch die kleinen Geister in meinem Garten. Wäre also für mich sehr interessant. da auch ich keine Chemie favorisiere. Und außer unserer Gartenkatze, die ab und zu vom Nachbarn kommt, hat die bis jetzt noch nichts geschockt.

    LG Petra K.

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  5. Hallo Petra,
    vielen Dank für dein Interesse. Nach einem Jahr der Sudbehandlung ist die Zahl der Wühlmüse zurück gegangen - aber ALLE sind leider noch nicht weg, was aber auch an der größe des Grundstückes liegt. Den Sud habe ich immer mal wieder etwas verändert. Im Moment bewährt sich die Kombination Essigessenz und Teebaumöl, darin tunke ich auflösbares Papier und stecke dieses in die Gänge bzw. in die neuen Hügel - wenn denn welche da sind. Das getränkte Papier dünstet langsam in die Gänge aus. Mit Wolfsmilch habe ich es noch nicht probiert. Ich denke das wichtigste -um einigermaßen erfolgreich gegen die kleinen Plagegeister zu sein - man darf nicht aufgeben :o) Buttersäure soll auch sehr erfolgreich wirken.

    Schöne Grüße aus Mecklenburg
    Hedwig

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  6. Hallo...ich habe das Problem im Hochbeet....leider....obwohl ich auch Bodenschutz(karnickelsdraht) habe....ich wäre für jeden Rat seh dankbar....denn ich würde gerne meine Möhren wieder ernten ....hat Deine Sudbehandlung was gebracht ?

    LG Conny

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    1. Hallo Conny,

      der Sud hat für kurze Zeit etwas gebracht aber - auch er ist keine Dauerlösung leider - ich arbeite mittlerweile doch mit Fallen und zwar den sogenannten bayrischen Wühlmausfalle - weil die Population durch die 2 sehr milden Winter explodiert ist - diese Fallen sind recht einfach - aber auch recht erfolgreich du kannst dir dazu mal ein Video anschauen unter :
      https://www.youtube.com/watch?v=vJwd-k4L1hs
      Ich wünsche dir bald ein Wühlmausfreies Hochbeet und eine gute Möhrenernte - schöne Grüße aus Mecklenburg
      Hedwig

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