Mittelmühle (Nürnberg)
Mittelmühle Statistischer Distrikt 790 Kreisfreie Stadt Nürnberg
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Koordinaten: | 49° 32′ N, 11° 0′ O |
Höhe: | 286 m ü. NHN |
Postleitzahl: | 90427 |
Vorwahl: | 0911 |
Mittelmühle (fränkisch: Middlmiel[1]) ist ein Wohnplatz der kreisfreien Stadt Nürnberg.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die an der Gründlach gelegene ehemalige Einöde ist heute als Haus Nr. 2 des Mittelmühlwegs aufgegangen.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1363 wurde Mittelmühle erstmals urkundlich erwähnt.[3] Flussabwärts befindet sich die Königs- oder Untermühle, flussaufwärts die Obermühle.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gehörte die Mittelmühle zur Realgemeinde Kleingründlach. Das Hochgericht übte die Reichsstadt Nürnberg aus, was vom brandenburg-bayreuthischen Oberamt Baiersdorf bestritten wurde. Die Grundherrschaft über die Mühle hatte der Siechkobel St. Johannis der Reichsstadt Nürnberg.[4] Unter der preußischen Verwaltung (1792–1806) des Fürstentums Bayreuth erhielt die Mittelmühle die Hausnummer 5 des Ortes Kleingründlach.
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Erlangen. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Kleingründlach dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Eltersdorf und der im selben Jahr gegründeten Ruralgemeinde Eltersdorf zugeordnet. 1912 wurde Mittelmühle nach Großgründlach umgemeindet.[5]
Am 1. Juli 1972 wurde die Mittelmühle im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Nürnberg eingemeindet.
Baudenkmal
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mittelmühlweg 2: Mittelmühle, zweigeschossige Mühlen- und Wohngebäude, im Kern aus dem 17. Jahrhundert
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 |
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Einwohner | 8 | 6 | * | 10 | 10 | 9 |
Häuser[6] | 2 | 1 | 1 | 1 | ||
Quelle | [7] | [8] | [9] | [10] | [11] | [12] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Laurentius (Großgründlach) gepfarrt.[4] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Hedwig (Großgründlach) gepfarrt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- J. Bischoff: „Die Königsmühle an der Gründlach“, in: Erlanger Bausteine 23 (1976), 49–69.
- Otto Braasch: Mittelfranken: Ensembles, Baudenkmäler, archäologische Geländedenkmäler. S. 181.
- Günter P. Fehring, Anton Ress, Wilhelm Schwemmer: Die Stadt Nürnberg (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 10). 2. Auflage. Deutscher Kunstverlag, München 1977, ISBN 3-422-00550-1, S. 361.
- Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB 452071224, S. 140 (Digitalisat). Ebd. S. 228 (Digitalisat).
- Wolfgang Wiessner: Stadt- und Landkreis Fürth (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1963, DNB 455524629, S. 68.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mittelmühle in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 19. August 2021.
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ W. Wiessner: Stadt und Landkreis Fürth, S. 68. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: midlmīl.
- ↑ Mittelmühle im BayernAtlas
- ↑ Frhr. Bertold Haller von Hallerstein: Kleingründlach. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 545 (online). Nach W. Wiessner: Stadt- und Landkreis Fürth, S. 47, Ersterwähnung 1383.
- ↑ a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 140.
- ↑ H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 228.
- ↑ Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1900 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 59 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 88 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1015, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1180, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1112 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1179 (Digitalisat).