Ford Thunderbird

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Ford Thunderbird
Produktionszeitraum: 1955–1997
2002–2005
Klasse: Sportwagen
Karosserieversionen: Coupé, Cabriolet, Roadster
Ford Thunderbird (1955–1957)

Der Ford Thunderbird war ein vom US-amerikanischen Automobilhersteller Ford von 1955 bis 1997 und erneut von 2002 bis 2005 angebotenes, sportlich orientiertes Pkw-Modell.

Der kurz T-Bird genannte Wagen gilt als einer der Klassiker des amerikanischen Automobilbaus. Er symbolisiert in den Vereinigten Staaten die 1950er und 1960er Jahre. Der Name „Thunderbird“ (deutsch: „Donnervogel“) steht für einen der am längsten in der Automobil- und Industriegeschichte durchgängig verwendeten Warennamen, vergleichbar mit Corvette oder Mustang.

Hardtop mit Bullauge am ’57er Thunderbird

Am Anfang war der Thunderbird (1955–1957) noch ein reiner sportlicher Zweisitzer und wurde als Konkurrenz zur Chevrolet Corvette platziert. Für den Thunderbird sprach damals der V8-Motor, den die Corvette erst später bekam.

Die späteren Modelle (1958–1969) hatten die charakteristische kantigere Form der mittleren 1960er Jahre. Die Motorleistung wuchs von etwa 150 bis auf über 300 HP, und die Fahrzeuge waren als Viersitzer deutlich größer als das Ursprungsmodell.

Von 1968 bis 1971 gab es den Thunderbird auch als viertürige Version, wobei die hinteren Türen gegenläufig öffneten – Suicide Doors wie beim Lincoln Continental der Jahre 1961–1970. Spätestens zu diesem Zeitpunkt waren die Fahrzeuge offiziell maximal als Sechssitzer erhältlich. Es gab aber auch Fünfsitzer-Kombinationen mit drei vorderen und zwei hinteren Sitzen. Zumindest für die Fahrzeuge der Jahre 1967–1971 gilt, dass sie im Fahrverhalten und im Verbrauch besser als die Konkurrenz von GM und Chrysler abschnitten.

In den 1980er und 1990er Jahren verlor der Wagen allerdings immer mehr an „Gesicht“ und Bedeutung. Größe und Leistung blieben im Verhältnis zu anderen Fahrzeugen zwar weiterhin gut, wiesen aber keinen technischen Vorsprung mehr wie in früheren Jahren auf. Die Motorisierung in den 1980ern waren R4-Turbomotoren sowie V6- und V8-Triebwerke. Zum Ende der 1980er und die 1990er hindurch gab es V6-, V8- und V6-Kompressormotoren.

Trotz des sich verändernden Käuferverhaltens, welches SUVs und Pickups auf den Vormarsch brachte, wies der Thunderbird bis in die 1990er-Jahre gute Verkaufszahlen auf. Parallel dazu verloren Personal Luxury Cars immer mehr an Bedeutung.

Mit der letzten Auflage, ab dem Modelljahr 2002 bis Ende 2005 hergestellt, wurde eine Reminiszenz an die Urversion dieses Autos geschaffen, das zu den bekanntesten Automobilen der USA zählt.

Thunderbird-Generationen nach Modelljahren

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„Classic Birds“ (1955–1957)

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Ford Thunderbird, 1957
Ford Thunderbird Roadster

Der ursprüngliche und heute ikonische Thunderbird-Zweisitzer war von Ford als Alternative zu europäischen Sportwagen, wie dem Jaguar XK 120 oder dem Nash-Healey, geplant.[1] Die Fertigung des ersten Thunderbird begann am 5. September 1954.[2] Berühmt wurde das Hardtop des 57er-Modells mit seinen seitlichen runden Bullaugen-Fenstern.

Angetrieben wurde der Thunderbird anfangs von einem neu konstruierten V8-Motor der Konzernschwester Mercury mit 4,8 Liter Hubraum (292 in3), der mit Holley-Doppel-Registervergaser 193 brutto SAE-HP (144 kW) bei 4400 min–1 leistete und eine Verdichtung von 8,1 : 1 hatte. Die Kraftübertragung übernahm serienmäßig ein manuelles Dreiganggetriebe; gegen Mehrpreis waren ein Viergang-Overdrive-Getriebe (Mehrpreis 110 USD) und eine Ford-O-Matic-Automatik (Mehrpreis 178 USD) erhältlich. Bei letzterer leistete der Motor sogar 198 SAE-HP (148 kW), die Verdichtung betrug dabei 8,5 : 1.[2] Ab Werk wurde der Thunderbird mit einem Fiberglas-Hardtop ausgeliefert. Ein Stoffverdeck konnte gegen einen Aufpreis von USD 290 geordert werden. Radio, Heizung, elektrische Fensterheber und Sitze sowie Servolenkung und Bremskraftverstärker waren Extras.[2] Die vordere Radaufhängung des Thunderbird bestand aus oberem und unterem Dreiecksquerlenker mit Schraubenfedern, hinten hatte er eine Starrachse, welche an Halbelliptikblattfedern geführt war. Alle vier Räder hatten Trommelbremsen.[1]

1956 wurde der Thunderbird leicht überarbeitet. Kennzeichen waren das außenliegende Reserverad am Heck, Windabweiser an den A-Säulen und Entlüftungsschlitze an den vorderen Kotflügeln. Die Enden der zwei Auspuffrohre mündeten nun in der hinteren Stoßstange. Der 4,8 Liter war mit 200 SAE-HP bei 4600 min–1 für das Schaltgetriebe und 202 SAE-HP für die Ford-O-Matic angegeben, neu war ein „Thunderbird Special“-V8 mit 5,1 Litern (312 in3), der 215, mit Automatik 225 SAE-HP leistete.[2]

Das Modell 1957 erfuhr ein größeres Facelift mit stärker akzentuierten Heckflossen und einer einteiligen Stoßstangen/Kühlergrillkombination an der Front; das Reserverad war wieder im Kofferraum untergebracht, der aber größer wurde, da die Wagenlänge um 155 mm zunahm. Der 4,8 Liter wurde mit 212, der 5,1 Liter mit 245 SAE-HP angegeben; zusätzlich kam eine Variante dieser Maschine mit einem McCulloch/Paxton-Kompressor in das Programm, die 300 SAE-HP bei 4800 min–1 leistete und sich Thunderbird Special Supercharged nannte. Darüber hinaus gab es eine NASCAR genannte Variante mit 340 SAE-HP bei 5300 min–1.[2]

Der Radstand betrug 2590 mm. Die Höchstgeschwindigkeit ist mit 168–200 km/h, ausstattungsabhängig angegeben.[1]

Modelljahr Stückzahl Preis ab US-$
1955 16.155 2.944
1956 15.631 3.151
1957 21.380 3.408

„Square Birds“ (1958–1960)

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Ford Thunderbird, 1959

Mit dem größeren, viersitzigen Thunderbird schuf Ford die Klasse der Personal Luxury Cars.

Ab Modelljahr 1958 war der Thunderbird kein Sportzweisitzer mehr, sondern ein komfortabler, großer Vier- bis Fünfsitzer, der als Coupé und als Cabriolet angeboten wurde. Am 13. Januar 1958 debütierte das neue Coupé, im Juni 1958 das Cabrio; die Modelle waren gut 40 Zentimeter länger und fast 500 Kilogramm schwerer als die Vorläufer.[2] Der Grill erhielt eine deutlich erkennbare Wabenstruktur.

Angetrieben wurden die gut 1,7 Tonnen schweren Wagen vom bekannten 4,8 Liter Hubraum (292 in3) oder als Extra von einem neuen 5,8-Liter-V8 (352 in3), der mit Doppel-Registervergaser auf 221 kW (300 SAE-HP) kam.

Die Modelle 1959 erhielten lediglich kleinere optische Änderungen, wie z. B. einen geänderten Grill, der nun horizontale Streben erhielt. Standardmotorisierung war noch immer der 4,8 Liter V8 (292 in3). Aufpreispflichtig waren ein 5,4 Liter (332 in3), 5,8 Liter V8 (352 in3) und auf Wunsch für USD 177 und nur mit Automatikgetriebe (Cruise-O-Matic, für USD 242) ein Siebenliter-V8 (430 in3), der von der Schwestermarke Lincoln stammte und 257 kW (350 SAE-HP) bei 4400 min–1 leistete.[2]

Auch für das Modelljahr 1960 wurden lediglich Details wie Kühlergrill und Chromleisten geändert. Für das Coupé war nun gegen Aufpreis ein Schiebedach für USD 212 lieferbar, das 2536 Wagen erhielten.

Modelljahr Stückzahl Preis ab US-$
1958 Coupé: 35.758
Cabrio: 02.134
Coupé: 3.630
Cabrio: 3.914
1959 Coupé: 57.195
Cabrio: 10.261
Coupé: 3.696
Cabrio: 3.979
1960 Coupé: 80.938
Cabrio: 11.860
Coupé: 3.755
Cabrio: 4.222

„Bullet Birds“ (1961–1963)

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Ford Thunderbird, 1962

Der Thunderbird erhielt für 1961 eine neue Karosserie in rundlichem Design, die länger, flacher und breiter als die vorangegangenen Modelljahre war, auch wurde der T-Bird etwas schwerer als die Vorgängermodelle. Ab diesem Modelljahr zählten Automatikgetriebe, Servolenkung und Bremskraftverstärker bei allen Thunderbirds zur Serienausstattung. Der neue V8 mit 6,4 Liter (390 in3) Hubraum wurde zum Standardmotor und leistete bei einer Kompression von 9,6 : 1 angemessene 300 SAE-HP bei 4600 min–1 und war weiterhin mit einem Holley-Doppel-Registervergaser bestückt. In der höher verdichteten „Special“-Ausführung leistet der Motor 375 SAE-HP bei 6000 min–1 und hatte dabei eine Verdichtung von 10,6 : 1. Der leistungsstärkste Motor bot mit drei Doppelvergasern von Holley 401 SAE-HP.[2]

1962 wurde der Basis-V8 mit 300 SAE-HP um eine 340 SAE-PS starke Variante mit drei Doppelvergasern ergänzt. Zusätzlich wurde ein 6,7 Liter (406 in3) mit 385 SAE-HP bei 5800 min–1 und einem Doppel-Registervergaser angeboten. Übertroffen wurde er nur von einer auch angebotenen Special-Version mit 405 SAE-HP, die auch drei Doppelvergaser von Holley trug. Neu war ferner das Thunderbird Landau Coupé mit serienmäßigem Vinyldach und zum Cabriolet gesellte sich der ebenfalls offene Sport Roadster mit Fiberglas-Abdeckung über dem Rücksitzraum und echten Speichenrädern.[2]

1963 war der 6,4-Liter (390 in3) mit 300, 330 oder 340 SAE-HP lieferbar. Weiterhin waren der 6,7 Liter (406 in3) mit 385 und 405 SAE-HP sowie ein 7,0 Liter (427 in3) mit 410 SAE-HP bei einem Doppel-Registervergaser oder 425 SAE-HP mit zwei Doppel-Registervergasern lieferbar.[2] Der Sport Roadster erlebte sein zweites und letztes Jahr.

Modelljahr Stückzahl Preis ab US-$
1961 Coupé: 62.535
Cabrio: 10.516
Coupé: 4.170
Cabrio: 4.637
1962 Coupé: 68.127
Cabrio: 09.844
Sport Roadster: 01.427
Coupé: 4.321
Cabrio: 4.788
Sport Roadster: 5.439
1963 Coupé: 56.945
Cabrio: 05.913
Sport Roadster: 00.455
Coupé: 4.455
Cabrio: 4.912
Sport Roadster: 5.563

„Flair Birds“ (1964–1966)

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Ford Thunderbird, 1964
Ford Thunderbird, 1965
Ford Thunderbird, 1966

Die vierte Thunderbird-Generation, wiederum als Coupé, Landau Coupé und Cabriolet erhältlich, besaß kantigere Karosserien. Der Fahrzeugmode folgend erhielt die neue Generation eine längere Motorhaube und eine kürzere Dachlinie. Die Technik blieb weitgehend unverändert. Den Sport Roadster gab es nicht mehr, allerdings ließ sich bei den Händlern eine passende Fiberglasabdeckung der Rücksitze aus dem Zubehörhandel montieren. An Motoren wurden ein 6,4-Liter-V8 (390 in3) mit 300 oder 330 SAE-HP angeboten. Weiterhin waren die 7,0 Liter-Motoren (427 in3) mit 410 SAE-HP oder 425 SAE-HP verfügbar. Als Extras konnten weiterhin eine Klimaanlage oder getönte Scheiben bestellt werden.[2]

Die Modelle 1965 konnten erstmals gegen Aufpreis mit vorderen Scheibenbremsen geordert werden. Neues Zubehör waren z. B. eine vakuumbetätigte Zentralverriegelung und eine Kofferraumfernöffnung. Motorseitig änderte sich im Modelljahr nichts.

Für das Modelljahr 1966 erfolgte ein umfangreiches Facelift mit kantigerem, von der Stoßstange abgesetztem Kühlergrill und breiteren Heckleuchten. Der Basis-6,4-Liter leistete, jetzt mit Doppelvergaser bestückt, nur mehr 275 SAE-HP bei einer 9,5:1 Verdichtung, die Doppel-Registervergaserversion war mit 315 SAE-HP bei einer 10,5:1 Verdichtung angegeben. Neu war ein Siebenliter (428 in3), der es auf 345 SAE-HP brachte.[2]

Die Grundstruktur der Karosserie blieb während der Produktionsjahre unverändert, die verschiedenen Baujahre können jedoch leicht unterschieden werden:

Modelljahr Front Seite Heckleuchten
1964 obere Stoßstange bis Motorhaube
Grill mit Querleisten
Schriftzug auf Motorhaube
Schriftzug vor den Türen durchgehend, mit Emblem, mit chrom. „Donnervogel“ auf den Lichtern
mittig der Stoßstange der Schriftzug T H U N D E R B I R D
1965 Grill mit zusätzlichen Vertikalleisten
Emblem auf Motorhaube
Schriftzug am Heck
angedeutete Lufteinlässe vor Türen
sechsfache Unterteilung
mit Lauflichtblinker
1966 obere Stoßstange und -hörner entfallen
Lufthutze in V-Form
Emblem auf Kühlergrill
Schriftzug am Heck
angedeutete Lufteinlässe entfallen
dreifache Unterteilung
mit Lauflichtblinker
Modelljahr Stückzahl Preis ab US-$
1964 Coupé: 83.267
Cabrio: 09.198
Coupé: 4.486
Cabrio: 4.853
1965 Coupé: 68.126
Cabrio: 06.846
Coupé: 4.394
Cabrio: 4.851
1966 Coupé: 64.027
Cabrio: 05.049
Coupé: 4.395
Cabrio: 4.845

„Glamour Birds“ (1967–1971)

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Ford Thunderbird, 1968

Die fünfte Thunderbird-Generation wurde grundlegend neu geformt und wuchs in allen Dimensionen. Die Scheinwerfer waren von Klappen verdeckt. Das Cabriolet entfiel, dafür kam erstmals eine viertürige Limousine namens „Landau Sedan“ ins Programm, die gegenläufige Türen aufwies („suicide doors“). Die Motoren der vorherigen Generation wurden unverändert übernommen.

Im Modelljahr 1968 gab es ein kleines Facelift. Die 6,4 Liter-Motoren (390 in3) verloren an Leistung. Sie erreichten nur noch 265 SAE-HP oder 280 und 315 SAE-HP. Der leistungsstärkste Motor war der 7,0 Liter (428 in3) mit 390 SAE-HP. Im Folgejahr gab es nur kleine Änderungen im Detail.[2]

Das 1970er Modelljahr wurde größeren Änderungen unterzogen. Die Scheinwerfer lagen frei, der Grill erhielt eine andere Form und trat nun deutlich aus der Front heraus. Es wurden ab 1970 insgesamt drei Karosserievarianten verkauft (Fließheck, Stufenheck, Viertürer). Es handelte sich um Fünf- sowie Sechssitzer je nach Bestuhlungsvariante. Das Modell war technisch mit dem Continental Mark III verwandt, den Lincoln ab April 1968 anbot. Ab Werk wurde auch ein elektronisches Antiblockiersystem (ABS) für die Hinterachse angeboten.

Modelljahr Stückzahl Preis ab US-$
1967 Coupé: 52.989
Limousine: 24.967
Coupé: 4.603
Limousine: 4.825
1968 Coupé: 43.006
Limousine: 21.925
Coupé: 4.716
Limousine: 4.924
1969 Coupé: 33.577
Limousine: 15.650
Coupé: 4.807
Limousine: 5.026
1970 Coupé: 41.963
Limousine: 08.401
Coupé: 4.961
Limousine: 5.182
1971 Coupé: 29.502
Limousine: 06.553
Coupé: 5.295
Limousine: 5.516

„Big Birds“ (1972–1976)

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Ford Thunderbird, 1973

Die bisher größten und schwersten Thunderbirds. Eine Länge von 5,73 m, ein Leergewicht von ungefähr 2200 kg sowie 7,0- und 7,5-Liter-Motoren mit 212 bzw. 224 netto SAE-HP und ein sehr hoher Verbrauch waren die Charakteristika der sechsten Generation. Technisch basierten diese auf dem Continental Mark IV.

Modelljahr Stückzahl Preis ab US-$
1972 57.814 5.293
1973 87.269 5.577
1974 58.443 7.221
1975 42.685 7.701
1976 52.935 7.790

„Torino Birds“ (1977–1979)

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Ford Thunderbird, 1977

Der Thunderbird der siebten Generation schrumpfte leicht und basierte nun auf dem Mittelklassemodell LTD II, dem Nachfolger des Torino. Damit einher ging eine Preisreduktion von 7.800 auf 5.100 Dollar, wodurch sich der Absatz von 1976 auf 1977 versechsfachte (auf 318.000 Exemplare). Typische Designmerkmale der neuen Generation waren Klappscheinwerfer, eine breite B-Säule mit eingelassenem kleinem Fenster („Opera Window“) und eine filigrane C-Säule. In allen drei Modelljahren gab es neben dem Basismodell eine luxuriöse Town-Landau-Variante, 1978 dazu ein Sondermodell Diamond Jubilee Edition, 1979 die Heritage Edition (optisches Merkmal der beiden letzteren: Vinyldach hinter der B-Säule, Entfall der hinteren Seitenscheiben). Für den Antrieb sorgten V8-Motoren von 5,0; 5,8 oder (nur bis 1978) 6,6 Liter Hubraum mit 135 bis 175 PS. Von dieser Thunderbird-Version entstanden in drei Jahren 955.000 Exemplare.

Die „Torino-Birds“ sind die ersten Thunderbirds, von denen die Mercury Division ein technisch identisches Fahrzeug anbot. Es wurde unter der Bezeichnung Mercury Cougar XR-7 vermarktet und entstand in 454.815 Exemplaren.

Modelljahr Stückzahl Preis ab US-$
1977 318.140 5.063
1978 352.751 5.411
1979 284.141 5.877

„Box Birds“ (1980–1982)

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Ford Thunderbird „Town Landau“, 1980

Dem Zug der Zeit folgend, schrumpfte der achte Thunderbird kräftig (in der Länge von 5,52 auf 5,09 m, das Gewicht sank von 1.764 auf 1.412 kg), behielt aber das typisch barocke Design und zahlreiche Stylingdetails der Vorgänger (z. B. Klappscheinwerfer) bei. Technisch basierte er auf der sogenannten Fox-Plattform des Ford Fairmont. Angeboten wurden Basis- und Town-Landau-Modelle, dazu 1980 ein Silver Anniversary-Modell (25 Jahre Thunderbird), 1981 und 1982 wieder eine Heritage Edition wie auch schon 1979. Für den Vortrieb sorgten V8-Motoren mit 4,2 oder 5,0 Litern Hubraum (117–133 PS), ab 1981 auch ein 3,3-l-Reihensechszylinder mit 89 PS; der Fünfliter entfiel 1982. In kommerzieller Hinsicht war diese Modellgeneration mit nur knapp 290.000 Exemplaren in drei Jahren nicht erfolgreich.

Modelljahr Stückzahl Preis ab US-$
1980 156.803 6.432
1981 086.693 7.551
1982 045.142 8.492

„Aero Birds“ (1983–1988)

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Ford Thunderbird, 1983
Ford Thunderbird, 1987

Mit der neuen Modellgeneration wandelte sich der Thunderbird der neunten Generation vom Luxus- zum luxuriösen Sportcoupé. Das neue Modell, inoffiziell Aero Bird genannt, zeichnete sich durch eine wesentlich klarere und moderner gezeichnete, aerodynamische Linie aus (cw-Wert 0,35) und war eine deutliche Abkehr vom jahrzehntelang gepflegten Thunderbird-Stil. Angeboten wurden die Ausstattungsvarianten Basis, Heritage (nur 1983), Elan (1984–1986), FILA (1984/85), LX (1987/88) und Turbo Coupé. Als Motorisierungen standen zur Verfügung: 3,8-l-V6 (112–142 PS), 5,0-l-V8 (132–157 PS) und (im Turbo Coupe) der 2,3-l-Reihenvierzylinder mit Turbolader (144–203 PS). Für das Modelljahr 1987 erhielt der Thunderbird eine überarbeitete Karosserie mit bündigen Scheinwerfern und bündig montierten Seitenscheiben. Vom „Aero-Thunderbird“ verkaufte Ford in sechs Jahren 884.000 Stück.

Modelljahr Stückzahl Preis ab US-$
1983 121.299 09.197
1984 170.533 09.633
1985 151.851 10.249
1986 163.965 11.020
1987 128.135 12.972
1988 147.243 13.599

„Super Birds“ (1989–1997)

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Ford Thunderbird, 1989
Ford Thunderbird, 1994

Zum Modelljahr 1989 präsentierte Ford die zehnte Thunderbird-Generation, die sich explizit den BMW 6er zum Vorbild nahm. Auffällig war die Front ohne traditionellen Kühlergrill, stattdessen befanden sich Lufteinlässe in der Frontschürze. Erhältlich waren das Basis-Coupé (1989–1992) und der LX mit 3,8-l-V6 (104–108 kW/142–147 PS) oder 5,0-l-V8 (149 kW/203 PS, ab 1991; 1994 ersetzt durch den neuen 4,6-l-V8 mit 153 kW/208 PS), das Sport Coupé mit dem V8 (1991/92) sowie das Super Coupé (1989–1995) mit einer Kompressorvariante des 3,8-l-V6 (157 kW/213 PS). 1994 und 1996 erfolgten leichte Facelifts mit geänderten Frontschürzen und jeweils einem kleinen Kühllufteinlass zwischen den Scheinwerfern. Im September 1997 endete nach 43 Jahren die Thunderbird-Produktion vorläufig. Von dieser Thunderbird-Generation entstanden in acht Jahren 889.000 Stück.

Modelljahr Stückzahl Preis ab US-$
1989 107.996 14.612
1990 104.602 15.076
1991 077.688 15.318
1992 073.892 16.345
1993 129.712 15.797
1994 120.320 16.830
1995 114.823 17.225
1996 085.029 17.485
1997 073.814 17.885

„Retro-Birds“ (2002–2005)

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11. Generation
Ford Thunderbird, 2002
Ford Thunderbird, 2002

Ford Thunderbird, 2002

Produktionszeitraum: 2002–2005
Karosserieversionen: Roadster
Motoren: Ottomotor:
3,9 Liter (209 kW)
Länge: 4732 mm
Breite: 1829 mm
Höhe: 1324 mm
Radstand: 2723 mm
Leergewicht: 1678 kg

2002 lancierte Ford mit der elften Generation ein gänzlich neues Modell mit einem Retro-Design, der eine Reminiszenz an den Ur-Thunderbird der Jahre 1955 bis 1957 darstellen sollte.

Heckansicht

Das Design stammte von J Mays, die Technik vom Lincoln LS. Lieferbar war das Modell ausschließlich als zweisitziges Cabriolet mit einem 209 kW (284 PS) starken 3,9-l-V8 von Jaguar (AJ-V8) zu Preisen um US-$ 40.000. Anfangs wurde der Thunderbird in nostalgischen Lackierungen wie Hellgelb und Türkis und zweifarbigen Innenausstattungen angeboten, ab 2003 fanden Standard-Lackfarben aus dem Ford-Programm Verwendung, und das Interieur war einfarbig gehalten.

Ford rechnete mit einem Absatz von 25.000 Stück pro Jahr, was allerdings zu keiner Zeit erreicht wurde. 2004 verkaufte Ford 11.998 Exemplare, 2005 nur noch 9.548.

Nach über drei Millionen produzierten Fahrzeugen und insgesamt elf Fahrzeug-Generationen rollte am 1. Juli 2005 der letzte Ford Thunderbird vom Band. Die Fertigung wurde ersatzlos eingestellt.

Modelljahr Stückzahl Preis ab US-$
2002 19.085 34.965
2003 14.506 37.550
2004 11.998 36.925
2005 09.548 38.355
  • In dem Film Blonde Locken – scharfe Krallen entführt der jugendliche Fred, gespielt von Mel Tormé in einem 1959 Convertible ein Mädchen.
  • Bruce Springsteen fährt im Video von „I’m On Fire“ in einem weißen Cabrio des Modells der ersten Generation.[3]
  • Der Privatdetektiv Dan Tanna, gespielt von Robert Urich, fährt in der Fernsehserie Vegas einen roten 1957er Thunderbird.
  • Der CIA Agent Felix Leiter fährt in den 1964 und 1965 erschienenen „James Bond“-Filmen Goldfinger bzw. Feuerball jeweils einen weißen Thunderbird Convertible der entsprechenden Jahre.
  • In Diamantenfieber von 1971 wird James Bond in den Kofferraum eines Landau Coupé geworfen und anschließend verschleppt.
  • Ein „Retro-Bird“ hat 2002 einen Auftritt im Film Stirb an einem anderen Tag – hier fährt Bonds NSA-Kollegin Jinx einen roten 2002er Thunderbird Convertible.
  • Adriana in „Die Sopranos“ fährt einen „Retro-Bird“ in Staffel 5.
  • Der britische Schriftsteller und Bond-Erfinder Ian Fleming besaß in der Zeit von 1955 bis 1962 selbst zwei Thunderbirds. Einen schwarzen „Classic Bird“ mit Hardtop und einen viersitzigen 1960er „Square Bird“ mit Hardtop. Diese Leidenschaft soll ihm bei seiner Frau den Spitznamen Thunderbird eingebracht haben.
  • In der US-Komödie Leih mir deinen Mann („Good Neighbor Sam“) von 1964 fahren Romy Schneider und Jack Lemmon ein Thunderbird Cabriolet.
  • Im 1989er Pilotfilm einer geplanten Wiederauflage der Serie Peter Gunn fährt Peter Strauss, alias Peter Gunn einen elfenbeinfarbenen 1955er Ford Thunderbird Convertible.
  • Im Film Born 2 Die fährt Jet Li einen schwarzen „Retro-Bird“.
  • In American Graffiti von George Lucas fährt die „geheimnisvolle Blondine“ einen weißen 1956er Ford Thunderbird.
  • In der Horrorkomödie Elvira – Herrscherin der Dunkelheit von 1988 fährt die Schauspielerin Cassandra Peterson einen schwarzen Ford Thunderbird Convertible Baujahr 1959 mit Weißwandreifen und dem Spitznamen „macabre mobile“.
  • Neben Geena Davis und Susan Sarandon spielte 1991 ein metallic-grüner 1966er Ford Thunderbird Convertible die Hauptrolle in Ridley Scotts Roadmovie Thelma & Louise.
  • 1956 nahm der Rock’n’Roll-Sänger Gene Vincent ein Lied mit dem Titel „Pink Thunderbird“ auf.
  • In den 1960er Jahren wurden in Songtexten oft Automodelle erwähnt, wie auch bei den Beach Boys: „[…] and she’ll have fun fun fun ’till her daddy takes the T-Bird away […]“.
  • Marc Cohn widmete 1990 mit dem Titel Silver Thunderbird seinem Vater und dessen Auto ein Lied.
  • In Grease benennt sich die Gang um John Travolta, alias Danny Zuko nach dem Fahrzeug, als „T-Birds“.
  • Der Titelheld der deutschen Krimi-Serie Balko fährt in den frühen Folgen einen Thunderbird Hardtop Coupé des Modelljahres 1962.
  • In der Fernsehserie Highlander fährt Adrian Paul, alias Duncan MacLeod einen 1964 Ford Thunderbird Convertible.
  • In Mafia können zwei Versionen des 1957er Ford Thunderbird als Spezial-Fahrzeuge freigeschaltet werden.
  • In Mafia II kann der Spieler einen Thunderbird als sein Fahrzeug wählen.
  • In Grand Theft Auto V trifft man häufig auf eine leicht abgewandelte Version des Thunderbird (1955–1957). Auch hier kann der Spieler den Wagen als sein Fahrzeug wählen.

Quellen und Literatur

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  • Automobil Revue, Katalognummern 1960, 1963, 1969, 1973, 1987, 1995 (Daten).
  • James M. Flammang/Ron Kowalke: Standard Catalog of American Cars 1976–1999. Krause Publications, Iola 1999, ISBN 0-87341-755-0.
  • John Gunnell: Standard Catalog of Ford, 4th edition. Krause Publications, Iola 2007, ISBN 978-0-89689-615-4.
  • Larry Edsall: Legenden der Automobilgeschichte : von den Anfängen bis ins 21. Jahrhundert. White-Star-Verlag, Wiesbaden 2006, ISBN 3-939128-52-X, S. 150–151.

Einzelnachweise

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  1. a b c Richard M. Langworth, Chris Poole, James R. Flammang: Amerikanische Automobile der 50er und 60er Jahre. 1. Auflage. Heel Verlag GmbH, Königswinter 2019, ISBN 978-3-95843-899-6.
  2. a b c d e f g h i j k l m Gunnell, John: Standard catalog of American cars, 1946-1975. Hrsg.: KP-Books. 4. Auflage. Krause Publications, Iola, WI 2002, ISBN 0-87349-461-X, S. 394–446.
  3. Bruce Springsteen - I’m On Fire (Official Video). Bruce Springsteen, 2010, abgerufen am 26. Juli 2023.
Commons: Ford Thunderbird – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien