„Făgăraș-Gebirge“ – Versionsunterschied
[gesichtete Version] | [gesichtete Version] |
LennBr (Diskussion | Beiträge) Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung |
LennBr (Diskussion | Beiträge) Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung |
||
Zeile 82: | Zeile 82: | ||
== Weblinks == |
== Weblinks == |
||
[https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:F%C4%83g%C4%83ra%C8%99_Mountains Commons] |
* [https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:F%C4%83g%C4%83ra%C8%99_Mountains Commons] |
||
* http://www.peisaje-montane.ro/ (Weitere Bilder) |
* http://www.peisaje-montane.ro/ (Weitere Bilder) |
||
Version vom 7. November 2023, 16:40 Uhr
Făgăraș-Gebirge | |
---|---|
Lage des Făgăraș-Gebirges | |
Höchster Gipfel | Moldoveanu (2544 m) |
Lage | Rumänien |
Teil der | Südkarpaten |
Koordinaten | 45° 36′ N, 24° 44′ O |
Das Făgăraș-Gebirge (auch Fogarascher Gebirge, rumänisch Munții Făgăraș, ungarisch Fogarasi-havasok) liegt in der Gebirgsgruppe der Südkarpaten in Rumänien. Es wird von der Transfogarascher Hochstraße durchzogen.
Der Gebirgskamm hat eine Länge von etwa 70 km und eine Breite von 40 km. Das Gebirge umfasst eine Fläche von 1.985 km², die Seehöhe liegt zwischen 351 m und 2.544 m.[1] Innerhalb des Gebirges liegt westlich von Brașov (Kronstadt) der Berg Moldoveanu. Dieser ist mit 2.544 m die höchste Erhebung des Gebirges wie auch ganz Rumäniens.
Fünf weitere Gipfel im Făgăraș-Gebirge haben eine Höhe von über 2.500 m, und zwar der Negoiu (2.535 m), der Viștea Mare (2.527 m), der Lespezi (2.522 m), der Vânătoarea lui Buteanu (2.507 m) und der Dara (2.501 m). Zu den Bergen mit Höhen unterhalb von 2.500 m zählt zum Beispiel der Șerbota mit 2.331 m.
Im Făgăraș-Gebirge liegen mehrere kleinere Seen.
Klima und typische Vegetationsgrenzen
Das Klima im Făgăraş-Gebirge ist rau und weist subpolare Elemente auf. Die mittlere Jahrestemperatur liegt bei −2 °C, wobei die Temperaturspanne von −38 °C bis +20 °C reicht. Auf der Nordseite des Gebirges dauert der Winter 6 bis 7 Monate.
In den Hochlagen liegt die Niederschlagsmenge zwischen 1.200 und 1.400 mm pro Jahr, in den Tieflagen zwischen 800 und 1.000 mm.
Bis zur Seehöhe von 1.000 m überwiegen Buchenwälder (Fagus sylvatica). Bis 1.200 m sind immer mehr Nadelbäume – primär Weißtanne (Abies alba) und Fichte (Picea abies) – eingemischt, darüber wachsen reine Fichtenwälder bis zur Baumgrenze bei rund 1.600 m Seehöhe.[1]
Schutzgebiete und Schutzgüter
Das Făgăraş-Gebirge sowie dessen nördliches Vorland sind fast auf der gesamten Fläche durch zwei Natura 2000-Gebiete geschützt:
Das FFH-Gebiet „Munții Făgăraș“ (EU-Code: ROSCI0122) wurde 2006 ausgewiesen, umfasst eine Fläche von 1.986,2 km² und befindet sich vollständig in der alpinen biogeografischen Region.[2]
Das Vogelschutzgebiet „Piemontul Făgăraș“ (EU-Code: ROSPA0098) wurde ebenfalls 2006 verordnet, hat eine Fläche von 712,0 km² und befindet sich etwa zur Hälfte in der alpinen (51,88 %) und in der kontinentalen biogeografischen Region (48,12 %) Rumäniens.[3]
Innerhalb der Natura-2000-Gebietsflächen befinden sich 21 Naturschutzgebiete, die nach rumänischem Naturschutzrecht verordnet wurden.[4]
Bereits die ausgewiesenen FFH-Lebensraumtypen (in Klammer die EU-Codes) belegen den hohen ökologischen Wert des Făgăraş-Gebirges: Natürliche Fließgewässer (3220, 3230 und 3240), Heiden und Buschvegetation (4060, 4070 und 4080), natürliches Grasland sowohl auf Kalk- als auch auf Silikatgestein (6150, 6170, 6230, 6410, 6430, 6440 und 6520), alpine Pionierformationen mit Caricion bicoloris-atrofuscae (7240), felsige Lebensräume (8110, 8120, 8210, 8220) und nicht erschlossene Höhlen (8310) sowie Waldlebensraumtypen von Auen- bis zu Hochgebirgswäldern (9110, 9130, 9150, 9170, 9180, 91E0, 91Q0, 91V0 und 9410).
Auch die Tier- und Pflanzenbestände von europaweiter Bedeutung sind beeindruckend: So kommt dort z. B. die Schneckenart Drobacia banatica syn. Chilostoma banaticum vor, die heute weltweit nur mehr in Rumänien und den angrenzenden Randgebieten in Ungarn und der Ukraine anzutreffen ist (früher auch in Deutschland, Polen, Österreich, Tschechien und der Slowakei)[5], seltene Pflanzen von Moosen bis Orchideen, europaweit geschützte Schmetterlinge, Käfer und Fische sowie eine Reihe streng zu schützender Säugetiere von Fledermäusen bis Braunbär.[2]
Besonders hervorzuheben ist das signifikante Vorkommen aller drei in Mittel- und Osteuropa vorkommenden großen Beutegreifer im Făgăraş-Gebirge: Braunbär (Ursus arctos), Luchs (Lynx lynx) und Wolf (Canis lupus).[2]
Durch die Arbeiten von STOICA et al. (2014)[1] und MĂRGINEAN (2018)[6] ist der Wissensstand zur artenreichen Fledermausfauna im Făgăraş-Gebirge außergewöhnlich gut.
Insgesamt konnten 22 Fledermausarten im Făgăraş-Gebirge nachgewiesen werden, das sind mehr als zwei Drittel (71 %) der in Rumänien vorkommenden 31 Fledermausarten.[1][7]
Mehr als die Hälfte aller in Europa vorkommenden Fledermausarten, die in Anhang II der FFH-Richtlinie gelistet sind, haben im FFH-Gebiet „Munții Făgăraș“ einen geschützten Lebensraum.[2]
Hinsichtlich der Avifauna haben streng geschützte Vogelarten im nördlichen Făgăraş-Gebirge und dessen Vorland ihre Habitate, z. B. Steinadler (Aquila chrysaetos), Schreiadler (Clanga pomarina syn. Aquila pomarina) und Schlangenadler (Circaetus gallicus), Weißrückenspecht (Dendrocopos leucotos), Mittelspecht (Leiopicus medius syn. Dendrocopos medius), Blutspecht (Dendrocopos syriacus), Grauspecht (Picus canus) und Schwarzspecht (Dryocopus martius), Ortolan (Emberiza hortulana), Sperlingskauz (Glaucidium passerinum), Habichtskauz (Strix uralensis) sowie Auerhuhn (Tetrao urogallus) und Haselhuhn (Tetrastes bonasia syn. Bonasa bonasia).[3]
Dokumentationen
- Video über das Vogelschutzgebiet „Piemontul Făgăraș“: Situl Natura 2000 Piemontul Făgăraș auf YouTube, abgerufen am 21. Dezember 2019 (Video über das Vogelschutzgebiet „Piemontul Făgăraș“).
- Video über das FFH-Gebiet „Munții Făgăraș“: Situl Natura 2000 Munții Făgăraș și fauna de interes comunitar auf YouTube, abgerufen am 21. Dezember 2019 (Video über das FFH-Gebiet „Munții Făgăraș“).
- Video über die Wiesenlebensräume im FFH-Gebiet „Munții Făgăraș“: Situl Natura 2000 Munții Făgăraș și habitatele de pajiști auf YouTube, abgerufen am 21. Dezember 2019 (Video über die Wiesenlebensräume im FFH-Gebiet „Munții Făgăraș“).
- Video über die Waldlebensräume im FFH-Gebiet „Munții Făgăraș“: Situl Natura 2000 Munții Făgăraș și habitatele forestiere auf YouTube, abgerufen am 21. Dezember 2019 (Video über die Waldlebensräume im FFH-Gebiet „Munții Făgăraș“).
Bildergalerie
-
Luftaufnahme
-
Făgăraş-Gebirge
-
Moldoveanu
-
Panoramakarte
Siehe auch
- Făgăraș (Stadt im Kreis Brașov, Rumänien)
Weblinks
- Commons
- http://www.peisaje-montane.ro/ (Weitere Bilder)
Einzelnachweise
- ↑ a b c d STOICA, V.-A., MĂRGINEAN, G. & BENEDEK, A. M. (2014): Bat species (Mammalia: Chiroptera) and their habitat preferences in Făgăraș mountains (Romania). In: Oltenia – Studii şi comunicări Ştiinţele Naturii (Journal for Studies in Natural Sciences), Vol. 30, Issue 2, Dezember 2014, S. 175–180
- ↑ a b c d Ministerul Mediului (Umweltministerium, 2017): Natura 2000-Standarddatenbogen für das Gebiet „Munții Făgăraș“ (ROSCI0122). http://natura2000.eea.europa.eu/Natura2000/SDF.aspx?site=ROSCI0122, abgefragt am 3. November 2019.
- ↑ a b Ministerul Mediului (Umweltministerium, 2016): Natura 2000-Standarddatenbogen für das Gebiet „Piemontul Fagaraș“ (ROSPA0095). http://natura2000.eea.europa.eu/Natura2000/SDF.aspx?site=ROSPA0098, abgefragt am 3. November 2019.
- ↑ Asociatia Muntii Fagaras (2015): Managementul integrat al siturilor Natura 2000 Munţii Făgăraş şi Piemontul Făgăraş, 15 S.
- ↑ DOMOKOS, T., DELI, T., VARGA, A., FLAVIU-CRIŞAN, H., BALASHOV, I., GHEOCA, V., BIATOV, A., SZAPPANOS, B. & PÁLL-GERGELY, B. (2018): Distribution of Drobacia banatica (Rossmässler, 1838) over time and space (Gastropoda: Stylommatophora: Helicidae). In: Brukenthal National Museum, Acta Musei XIII.3, S. 459–484
- ↑ MĂRGINEAN, G. (2018): Studiu asupra comunităților de chiroptere din Munții Făgăraș și Piatra Craiului, Universitatea București, Facultatea de Biologie, 46 S.
- ↑ MURARIU, D., CHIŞAMERA, G., MĂNTOIU, D. Ş. & POCORA, I. (2016): Romanian Fauna, Volume XVI – Mammalia, Fascicle 3 – Chiroptera, Editura Academiei Române, Anm.: Falls die im Jahr 2000 erstmals beschriebene Myotis aurascens als eigenständige Art bestätigt wird, käme diese als 32. Fledermausart mit wenigen Exemplaren in Rumänien vor.