Kompetenzerweiterung Deutsch
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EINFÜHRUNG
Phonetik des Deutschen entspricht weitgehend der Schreibung: Laute sind, vereinfacht
ausgedrückt, i. d. R. Buchstaben(-kombinationen) zugeordnet.
• Buchstaben z. T. unterschiedlich ausgesprochen (z. B. „v“ wie „w“ statt wie „f“: „Vater“,
aber „Vagabund“)
• Laute z. T. anders als im Deutschen sonst üblich geschrieben (z. B. stummes „h“ in
„Theorie oder „Physik“)
• sonst im Deutschen nicht übliche Buchstabenkombinationen (z. B. 2x „k“ statt „ck“ in
„akkurat“)
- Ein langer Vokal / Umlaut wird nicht in allen Mundarten lang gesprochen - so haben Sie evtl.
Schwierigkeiten, den Laut überhaupt zu erkennen.
- Die Länge eines Vokals / Umlauts wird im Schriftbild nur in manchen Fällen und dann ganz
unterschiedlich verdeutlicht.
- Um die Konsonanten richtig zu schreiben, muss man oft wissen, ob der Vokal/Umlaut lang oder
kurz, betont oder unbetont ist, denn …
SCHREIBSCHWIERIGKEITEN BEI KONSONANTEN: STIMMHAFTE UND STIMMLOSE
LAUTE
- ent-“/„end-“:
Probe: Handelt es sich um eine Kurzform von „Ende“?
- „wider-“ / „wieder-“
Probe: „wider-“ (= gegen)/ „wieder-“ (= noch einmal) ?
- „tot-“ / „tod-“
Probe:
(a) Ist das Wort ein Adjektiv (meist „tod-“) oder ein Verb (meist „tot-“)?
(b) Geht es inhaltlich um den „Tod“ oder das Adjektiv „tot“?
- „das“ / „dass“:
Probe: Ist es ein Artikel („das“)? Ein Pronomen („das“)? Eine Konjunktion („dass“)?
LEXIK
DENOTATION (WORTBEDEUTUNG)
Fehlerquellen sind
- Homophon
Saite eines Instruments, Seite eines Buches Problem: Rechtschreibung!
- Homograph
August = Name/ August = Monat
- Homonym
Strauß = Blumen-/ Strauß = Vogel Problem Übersetzung:
- Polysem ostrich / bouquet?
Maler = Künstler/ Maler = Anstreiche
SYNONYME
ANTONYME
- nicht vollständig an die deutschen Sprachregeln angepasst (Café – von frz. café).
Unterscheiden sich darin von Lehnwörtern, die der Laie oft gar nicht erkennt (Mauer – von lat.
murus) – aber die Übergänge sind fließend
- weniger geläufig und machen Texte komplizierter – sparsam verwenden!
- manchmal unersetzlich, weil besonders treffend
KONNOTATIONEN
- Konnotationen sind konventionelle Begleit- oder Nebenvorstellungen, die mit einem Wort
verknüpft sind.
- In manchen Fällen sind sie auch im Wörterbuch verzeichnet.
KOLLOKATIONEN
(FORTS.)
- Manche Kollokationen sind relativ festgelegt: Ich putze meine Zähne.
- Andere erlauben mehr Variationen (blondes Haar, blonder Bart, blonder Mann, „blondes
Bier“), aber der Variation sind Grenzen gesetzt (*blonde Bluse, *blondes Haus, *blondes Auto.
Interjektion Verb
Präposition Adjektiv
Konjunktion Pronomen
Adverb Artikel
(Partikel) Nomen/Substantiv
(Numerale)
INTERJEKTIONEN
PRÄPOSITIONEN
Manche Verben / Adjektive / Substantive haben eine feste Präposition (sich verlassen auf, wichtig
für, Angst vor)
FORTS.
Form: Allgemeine Merkmale
Präpositionen…
Präpositionen…
KONJUNKTIONEN
ADVERBIEN
- Geben nähere Umstände an, z. B.: temporal (heute), kausal (anstandshalber), lokal (hier), …
- Beziehen sich oft auf das Prädikat (Ich esse gern.), auf den ganzen Satz (Hoffentlich wird es
besser.) oder bilden ein Attribut (Das Haus dort gehört meinem Onkel.)
- Können selbständige Antworten auf w-Fragen bilden (Wann treffen wir uns? Morgen!)
- Sonderform „Pronominaladverbien“: da / hier / wo (+ „r“) + Präposition (darauf, hierauf,
worauf; daran, hieran, woran)
FORTS.
Form: Adverbien sind …
- eigenständige Satzglieder.
- stehen im Hauptsatz auf Position 1, wo sie das Subjekt verdrängen:
Ich esse Pizza.
Heute esse ich Pizza.
*Heute ich esse Pizza.
Oder alternativ im Mittelfeld:
Ich esse heute Pizza.
PARTIKEL
VERB
Inhalte:
- Tätigkeitsverben (schreiben)
- Vorgangsverben (einschlafen)
- Zustandsverben (stehen)
FORMEN
- Finite (= konjugierte) Formen
o Man unterscheidet:
Person (1. / 2. / 3.), Numerus (Singular / Plural), Tempus (Präsens / Perfekt /…),
Modus (Indikativ / Konjunktiv / Imperativ), Genus Verbi (Aktiv / Passiv)
- Infinite (= nicht konjugierte) Formen
o Man unterscheidet:
Infinitiv (leben, singen)
Partizip I (lebend, singend)
Partizip II (gelebt, gesungen)
FUNKTIONEN
- Vollverben (Ich spreche.)
- Hilfsverben (Ich habe gesprochen)
- Modalverben: dürfen, können, mögen, müssen, sollen, wollen (Ich soll sprechen)
- Kopulaverben (Ich werde Sprecher. Ich bin redegewandt.)
Ein Adjektiv …
FORM
Positionen
Adjektive …
FORM (FORTS.)
Deklination:
Komparation
- Verwechslung zwischen „wie“ und „als“ (*Hier ist es gemütlicher wie zu Hause.)
- Logik (*am optimalsten, *der grünste Pullover)
- doppelte Steigerung (*größtmöglichst, *schwerstwiegendst)
PRONOMEN
Ein Pronomen …
- kann für ein Substantiv stehen + Satzglied sein (Catherine heiratet heute. Sie ist sehr
aufgeregt.)
- kann ein Substantiv begleiten, dann ist Kongruenz (= Übereinstimmung) zwischen
Pronomen und Substantiv im Genus und Numerus erforderlich (Diese Prinzessin ist sehr
sympathisch.)
- kann in Großschreibung die Höflichkeitsform ausdrücken (Ist das Ihr Regenschirm?)
Die Inhalte sind sehr vielfältig: Bezug auf Person, Frage, Besitzrelation, …
INHALTE (FORTS.
Es gibt 7 Typen:
ARTIKEL
Artikel…
(FORTS.)
In manchen Fällen wird kein Artikel verwendet („Nullartikel“), z. B.
SUBSTANTIV
Inhalte
Form
NUMERAL (= ZAHLWORT)
Das Numeral …
- kann als Wort oder Ziffer geschrieben werden („eins“ oder „1“, „erstens“ oder „1.“).
- steht „zwischen“ den Wortarten, d. h. es lässt sich oft nicht ohne Probleme einer der
anderen Wortarten zuordnen
Beispiele für Numeralia:
FLEXION
KOMPARATION (WDH.)
Bei Adjektiven:
- Positiv (schnell)
- Komparativ mit „-er“ (schneller)
+ in manchen Fällen: mit Umlaut (klüger)
- Superlativ / Elativ mit „-st“ (am schnellsten)
+ bei Adjektiven, die nach betonter Silbe auf -d, -t, -s, -ss, -ß, -z, -tz, -x enden: mit „-e“ (am
heißesten)
DEKLINATION
GENUS
- „grammatisches“ vs. „natürliches“ (das Mädchen)
- Bedeutungsunterschied (der / das Tau)
- schwankender Gebrauch (der / die / das Joghurt)
- Fremdwörter oft: gleiche Endung, gleiches Genus
Außerdem gibt es die sogenannte „Movierung“: Für die feminine Form, die mit „-in“ gebildet wird,
ist die Plural-Endung „-nen“, also z. B. Bäuerin, Bäuerinnen; Studentin, Studentinnen usw
NUMERUS: SONDERFÄLLE
- Keine Pluralfähigkeit: Manche Wörter haben keinen Plural (Milch - *zwei Milchen; Relevanz
- *zwei Relevanzen)
- „Pluralwörter“ (= „Pluraletantum“): Manche Wörter gibt es nur im Plural (*ein Leut - Leute,
*ein Fer - Ferien)
- Unregelmäßige Pluralformen bei Fremdwörtern: (z. B. ein Komma – zwei Kommas /
Kommata)
KASUS („FALL“)
- Es gibt 4 verschiedene Kasus (Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ).
- Man erkennt den Kasus zum Beispiel oft:
1. an der Endung: des Kaisers
2. am Artikel: des Kaisers
3. Mithilfe der Finde-Fragen (Wer? = Nominativ, Wessen? = Genitiv, Wem? = Dativ, Wen?
= Akkusativ): Wessen? des Kaisers
4. an der Funktion im Satz. Das Subjekt steht zum Beispiel immer im Nominativ: Sie (=
Subjekt) schenkt ihrer Mutter einen Blumenstrauß.
5. an einer voranstehenden Präposition oder am Verb, die bzw. das einen bestimmten
Kasus verlangt: mit Freude (mit + Dativ)
KONJUGATION
TEMPUS
Im Deutschen gibt es 6 Tempora.
Mit den Tempora kann man vielfältige Aspekte der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
ausdrücken.
VORZEITIGKEIT
GENUS VERBI
Im Deutschen gibt es eine Aktiv-Form und zwei Passiv-Formen
Passiv / Leideform
MODUS
1. Indikativ = Wirklichkeitsform (Dania lacht. Es regnete.)
2. Imperativ = Befehlsform (Sei still! Holt doch bitte die zweite Bierkiste!)
3. Konjunktiv = Möglichkeitsform
- Konj. I: Man nehme 2 Esslöffel Öl.
- Konj. II: Hätte ich im Lotto gewonnen, müsste ich heute nicht arbeiten.
KONJUNKTIV II
GEBRAUCH
FORM (FORTS.)
KONJUNKTIV I
GEBRAUCH
GEBRAUCH
- neutrale Wiedergabe fremder Aussagen
- klare Trennung zwischen eigenen und fremden Aussagen
- besonders in geschriebener Sprache (z. B. wissenschaftliche Hausarbeit, journalistischer Text)
- neben Konjunktiv I (bzw. Ersatzform) auch andere Formen möglich, z. B. Formulierungen mit
nach, laut, zufolge („Meyer zufolge gibt es…“) oder direkte Rede („Meyer schreibt hierzu: ‚Es
gibt…‘“)
FORM
Indirekte Rede (Konj. I):
Deiktische Angaben wie Zeit, Ort usw.:
FORM (FORTS.)
Frage:
W-Frage:
Auf-forderung:
Höfliche Bitte:
SATZGLIEDER
UMSTELLPROBE
Andrea schenkte ihrem Freund gestern einen kleinen Hund
ERSATZPROBE
Andrea schenkte ihrem Freund gestern einen kleinen Hund
- Findefrage für das Subjekt im Aktiv-Satz: Wer oder was tut / ist etwas? •
Subjekte …
- stehen im Nominativ.
- können Pronomen oder Substantiv + X sein, ebenso Gliedsätze („Subjektsatz“) oder
erweiterte Infinitive.
- stehen im Hauptsatz (Aussagesatz) oft in Position 1, also vor dem konjugierten Verb.
SONDERFÄLLE
- Es gibt Sätze ohne Subjekt („Lies vor!“ „Dort wird gelacht.“ „Mir graut“.).
- In manchen Fällen ist das Wort „es“ das grammatische Subjekt, nicht aber das logische
Subjekt. („Es regnet.“ – *Wer oder was regnet? Es.).
- Manchmal gibt es zusätzlich zum logischen Subjekt noch den Platzhalter „es“ („Es kamen
30 Personen.“).
STIL
Stilregel zum Vermeiden von Mehrdeutigkeit: Das Subjekt im Hauptsatz (Aussagesatz) muss in
Position 1 stehen, wenn sonst das Verständnis gefährdet ist.
PRÄDIKAT
Das Prädikativ
- bezieht sich auf ein anderes Satzglied (typischerweise auf das Subjekt).
- steht im gleichen Kasus wie sein Bezugswort: zumeist Nominativ (selten Akkusativ: Sie
heißt ihn einen Esel.)
PROBE
- Zweifelsfall:
- Dann hilft manchmal diese Probe: Sie formulieren um in einen Satz mit „gilt als“ und prüfen
den Sinn:
OBJEKTE
Gibt es in 4 Varianten:
FINDEFRAGEN
- Genitivobjekt: Wessen? (Man verdächtigt ihn der Lüge. – Man verdächtigt ihn wessen?)
- Dativobjekt: Wem oder was? (Ich folge der Anleitung. – Ich folge wem oder was?)
- Akkusativobjekt: Wen oder was? (Ich habe das Datum vergessen. – Ich habe wen oder was
vergessen?)
(FORTS.)
Präpositionalobjekt: Es gibt keine für alle gültige Frage. Die Frage wird jeweils mit der zum Prädikat
gehörenden Präposition gebildet:
Beispiele:
Ich ärgere mich über meinen Bruder. → Über wen ärgere ich mich?
- temporal (Zeit)
- kausal (Grund)
- modal (Art + Weise)/ instrumental (Mittel)
- lokal (Ort + Richtung)
- konditional (Bedingung)
- final (Zweck)
- konsekutiv (Folge)
- konzessiv (Einräumung)
- hat vielfältige Formen (Adverb, Adjektiv, Wortgruppen mit Substantiven, Gliedsätze und
erweiterte Partizipien …)
- ist meistens optional, d. h. kann weggelassen werden: Lebst du noch in Berlin? Lebst du
noch in Berlin?
- ist manchmal die obligatorische Ergänzung des Verbs: Wohnst du noch in Berlin? *Wohnst
du noch in Berlin?
DAS ATTRIBUT
FORMEN
Als Teil-Satzglied (ohne Komma*):
Bei Appositionen steht das Attribut (= die Apposition) im gleichen Kasus wie sein Bezugswort:
- Die Schwester der Freundin meines Bruders, des Lehrers an der Goetheschule in Deutz,
hat angerufen.
- Der äußerst nachdenklich über den morgendlichen Campus schlendernde, dabei an
einem lauwarmen Latte Macchiato nippende und halblaut Spanisch-Vokabeln murmelnde
Student des ersten von der neuen Prüfungsordnung persönlich betroffenen Semesters
heißt Lars.
- hinweisendem Wort
Ich bin dafür, in geheimer Wahl abzustimmen.
- Abhängigkeit von einem Substantiv
Er fasst den Gedanken, den Studienort zu wechseln.
- nach als/statt/anstatt/außer/ohne/um …zu
Sie ging heim, um ihren Studentenausweis zu holen.
SÄTZE
VARIANTE 1: NEBENSÄTZE
VARIANTE 2: HAUPTSÄTZE
- Kommata oder andere Satzzeichen trennen Hauptsätze voneinander. (Sie kommt nicht, sie
ist krank.)
- Kommata mitten im Hauptsatz = nicht erlaubt!
(*Heute, ist schönes Wetter.)
- Bei bestimmten Konjunktionen (und, oder, … ) kein Komma
Aber: Schließendes Komma eines vorangehenden Einschubs / Nebensatzes bleibt
erhalten:
Ich gehe und du kommst.
Ich gehe, ohne mich zu verabschieden, und du kommst.
TEXTKORREKTUR
- Kongruenz-Regeln beachtet?
- Stilblüten: Typische Fehler?
- Stil-Ebene: Umgangs- oder Schriftsprache?
- Verständlichkeit gegeben?
- …
KONGRUENZ
- Genus
Das Mädchen geht in Kais Klasse. Sie heißt Gosia.
- Kasus
Sie starb in den Armen ihres Sohnes Wilhelm II., dem Kaiser.
- Numerus und Person
Er rief die Polizei und sie kamen auch gleich.