Kompetenzerweiterung Deutsch

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KOMPETENZERWEITERUNG DEUTSCH

EINFÜHRUNG

ÜBERBLICK UND EINTEILUNG

Phonetik des Deutschen entspricht weitgehend der Schreibung: Laute sind, vereinfacht
ausgedrückt, i. d. R. Buchstaben(-kombinationen) zugeordnet.

Rechtschreibschwierigkeiten ergeben sich vor allem bei Fremdwörtern

• Buchstaben z. T. unterschiedlich ausgesprochen (z. B. „v“ wie „w“ statt wie „f“: „Vater“,
aber „Vagabund“)
• Laute z. T. anders als im Deutschen sonst üblich geschrieben (z. B. stummes „h“ in
„Theorie oder „Physik“)
• sonst im Deutschen nicht übliche Buchstabenkombinationen (z. B. 2x „k“ statt „ck“ in
„akkurat“)

SCHREIBSCHWIERIGKEITEN BEI VOKALEN UND UMLAUTEN: LANGE VOKALE

- Ein langer Vokal / Umlaut wird nicht in allen Mundarten lang gesprochen - so haben Sie evtl.
Schwierigkeiten, den Laut überhaupt zu erkennen.
- Die Länge eines Vokals / Umlauts wird im Schriftbild nur in manchen Fällen und dann ganz
unterschiedlich verdeutlicht.

SCHREIBSCHWIERIGKEITEN BEI VOKALEN UND UMLAUTEN (FORTS.)

- Um die Konsonanten richtig zu schreiben, muss man oft wissen, ob der Vokal/Umlaut lang oder
kurz, betont oder unbetont ist, denn …
SCHREIBSCHWIERIGKEITEN BEI KONSONANTEN: STIMMHAFTE UND STIMMLOSE
LAUTE

SCHREIBSCHWIERIGKEITEN BEI KONSONANTEN: STIMMHAFTE UND STIMMLOSE


LAUTE (FORTS.)

- In manchen Mundarten wird der s-Laut immer stimmlos ausgesprochen.


- Im Hochdeutschen wird -ig“ am Wortende wie „-ich“ gesprochen.
- Am Ende des Wortes / der Silbe wird der Konsonant immer stimmlos ausgesprochen
(„Auslautverhärtung“):
Er bat, man möge ihm ein Bad einlassen.
Probe im Zweifel: Plural bilden und Aussprache prüfen
(Bad – Bäder, Tat - Taten)
- Beim stimmlosen „s“-Laut am Wortende wird der Konsonant im Plural verdoppelt (Zeugnis –
Zeugnisse).

SCHREIBUNG NACH SINN (BEISPIELE):

- ent-“/„end-“:
Probe: Handelt es sich um eine Kurzform von „Ende“?
- „wider-“ / „wieder-“
Probe: „wider-“ (= gegen)/ „wieder-“ (= noch einmal) ?
- „tot-“ / „tod-“
Probe:
(a) Ist das Wort ein Adjektiv (meist „tod-“) oder ein Verb (meist „tot-“)?
(b) Geht es inhaltlich um den „Tod“ oder das Adjektiv „tot“?
- „das“ / „dass“:
Probe: Ist es ein Artikel („das“)? Ein Pronomen („das“)? Eine Konjunktion („dass“)?

ZUR RECHTSCHREIBUNG IM DEUTSCHEN GEHÖRT AUCH DER BINDESTRICH:

Der Bindestrich ist

- Pflicht bei Ziffern/Buchstaben/Abkürzungen + Wort (Fußball-WM, A-Dur, i-Punkt)


Ausnahmen: mehrere Ziffern + Suffix ohne BIndestrich (80er Jahre), in Sonderfällen
freigestellt (3-fach, 3fach)
- Falsch: wenn der abgetrennte Bestandteil kein eigenständiges Wort ist
- Empfehlenswert: zur Hervorhebung, bei langen Wörtern (Ultraschall-Messgerät) und bei
Ambiguität (Drucker-Zeugnis? Druck-Erzeugnis?)
SILBENTRENNUNG

- Silbentrennung erfolgt in der Regel nach Sprechsilben.


- Fremdwörter können nach Sinn oder nach Sprechsilben getrennt werden: Pä- dagoge oder Päd-
agoge.
- Einzelbuchstaben am Wortanfang nicht abtrennen: *A- bend.
- Sonderregeln der „alten“ Rechtschreibung von vor 1996, z. B. für „ck“ oder „st“, gelten nicht
mehr.

LEXIK

DENOTATION (WORTBEDEUTUNG)

Fehlerquellen sind

- Verwechslungen ähnlicher Wörter mit unterschiedlicher Verwendung (formell – formal


anscheinend - scheinbar)
- Verwechslungen bei der genauen Bedeutung der Wörter (Bier brauen - *Wein brauen
Katzenpfoten - *Pferdepfoten)
- Fehlgriffe bei der Wahl passender Unter- und Oberbegriffe (*die Studienberatung, das
ITMK und die anderen Fakultäten

DENOTATION UND SCHREIBUNG/AUSSPRACHE

- Homophon
Saite eines Instruments, Seite eines Buches Problem: Rechtschreibung!
- Homograph
August = Name/ August = Monat
- Homonym
Strauß = Blumen-/ Strauß = Vogel Problem Übersetzung:
- Polysem ostrich / bouquet?
Maler = Künstler/ Maler = Anstreiche

SYNONYME

- im engeren Sinne haben genau die gleiche Bedeutung (Orange – Apfelsine)


- im weiteren Sinne sind auch bedeutungsähnliche Wörter (Frau – Weib, Hautarzt -
Dermatologe)

SONDERFALL REGIONALE VARIANTEN (TERRITORIALE DUBLETTEN)


- echte Synonyme gibt es bei regionalen Varianten:
Schreiner – Tischler | Samstag – Sonnabend | Quark – Topfen | Tomate - Paradeiser

ANTONYME

- sind in manchen Fällen komplementär, bezeichnen absolute Gegensätze (endlich -


unendlich)
- in anderen Fällen bezeichnen sie relative Gegensätze (heiß (warm, lauwarm) kalt)
FREMDWÖRTER SIND

- nicht vollständig an die deutschen Sprachregeln angepasst (Café – von frz. café).
Unterscheiden sich darin von Lehnwörtern, die der Laie oft gar nicht erkennt (Mauer – von lat.
murus) – aber die Übergänge sind fließend
- weniger geläufig und machen Texte komplizierter – sparsam verwenden!
- manchmal unersetzlich, weil besonders treffend

KONNOTATIONEN

- Konnotationen sind konventionelle Begleit- oder Nebenvorstellungen, die mit einem Wort
verknüpft sind.
- In manchen Fällen sind sie auch im Wörterbuch verzeichnet.

WÖRTER LASSEN SICH BESTIMMTEN STIL -EBENEN ZUORDNEN

(Tipp: oft im Wörterbuch verzeichnet)

KOLLOKATIONEN

- sind zulässige syntaktische Verbindung zweier/mehrerer Wörter im Satz.


- sind konventionell festgelegt.
- werden zum Teil in (umfangreicheren) Wörterbüchern aufgeführt.

(FORTS.)
- Manche Kollokationen sind relativ festgelegt: Ich putze meine Zähne.
- Andere erlauben mehr Variationen (blondes Haar, blonder Bart, blonder Mann, „blondes
Bier“), aber der Variation sind Grenzen gesetzt (*blonde Bluse, *blondes Haus, *blondes Auto.

IDIOMATISCHE AUSDRÜCKE: REDEWENDUNGEN


WORTARTEN

WORTARTEN: ÜBERBLICK MAN UNTERSCHEIDET…

nicht flektierbare Wortarten flektierbare Wortarten

Interjektion Verb

Präposition Adjektiv

Konjunktion Pronomen

Adverb Artikel

(Partikel) Nomen/Substantiv

(Numerale)

INTERJEKTIONEN

- Stehen außerhalb der Satzverbindung.


- Sind durch Satzzeichen abgetrennt.

PRÄPOSITIONEN

Präpositionen haben verschiedene Funktionen, z. B.:

- temporal („während des Semesters“)


- kausal („wegen des Feiertags“)
- modal („mit Sachverstand“)
- lokal („an der Fachhochschule“)

Manche Verben / Adjektive / Substantive haben eine feste Präposition (sich verlassen auf, wichtig
für, Angst vor)

FORTS.
Form: Allgemeine Merkmale

Präpositionen…

- haben immer ein Bezugswort (= zugehörige Nominalphrase)


- werden dem Bezugswort meist vorangestellt (auf dem Dach, aber: dem Haus gegenüber).
- sind nie eigenständiges Satzglied / Attribut.
- sind manchmal in Zusammenziehung von Präposition und Artikel enthalten („in + das“: ins
Kino )
Form: Kasus

Präpositionen…

- bestimmen den Kasus des Bezugswortes (mit + Dativ).


- „Wechselpräpositionen“ gehen je nach Sinnzusammenhang mit unterschiedlichem Kasus
(an die Wand / an der Wand). Wechselpräpositionen sind: an, auf, hinter, in, neben, über,
unter, vor, zwischen

FAUSTREGEL: DIE WECHSELPRÄPOSITIONEN GEHEN …


- mit Akkusativ, wenn es um eine Richtung / Bewegung geht.
- mit Dativ, wenn es um eine statische Position ohne Ortswechsel geht.

KONJUNKTIONEN

- Verbinden Wörter / Wortgruppen / Sätze.


- Man unterscheidet verschiedene Arten von Konjunktionen:
1. subordinierend (= unterordnend: weil, nachdem) und koordinierend (=
nebenordnend: und, oder)
2. eingliedrige (denn) und mehrgliedrige (entweder – oder)
- Bei zwei Hauptsätzen erkennt man satzverbindende Konjunktionen auch an ihrer Position:
Sie stehen in „Position 0“ zwischen den Sätzen.

ADVERBIEN

- Geben nähere Umstände an, z. B.: temporal (heute), kausal (anstandshalber), lokal (hier), …
- Beziehen sich oft auf das Prädikat (Ich esse gern.), auf den ganzen Satz (Hoffentlich wird es
besser.) oder bilden ein Attribut (Das Haus dort gehört meinem Onkel.)
- Können selbständige Antworten auf w-Fragen bilden (Wann treffen wir uns? Morgen!)
- Sonderform „Pronominaladverbien“: da / hier / wo (+ „r“) + Präposition (darauf, hierauf,
worauf; daran, hieran, woran)

FORTS.
Form: Adverbien sind …

- eigenständige Satzglieder.
- stehen im Hauptsatz auf Position 1, wo sie das Subjekt verdrängen:
Ich esse Pizza.
Heute esse ich Pizza.
*Heute ich esse Pizza.
Oder alternativ im Mittelfeld:
Ich esse heute Pizza.

PARTIKEL

„Restkategorie“ der nicht-flektierbaren Wörter, die …

- keinen Kasus erfordern,


- keine Sätze / Satzglieder / Wörter verbinden,
- nicht außerhalb des Satzes stehen und
- kein eigenständiges Satzglied sein können.
WORTARTEN BESTIMMEN: NICHT FLEKTIERBARE WORTARTEN

VERB

Inhalte:

- Tätigkeitsverben (schreiben)
- Vorgangsverben (einschlafen)
- Zustandsverben (stehen)

FORMEN
- Finite (= konjugierte) Formen
o Man unterscheidet:
Person (1. / 2. / 3.), Numerus (Singular / Plural), Tempus (Präsens / Perfekt /…),
Modus (Indikativ / Konjunktiv / Imperativ), Genus Verbi (Aktiv / Passiv)
- Infinite (= nicht konjugierte) Formen
o Man unterscheidet:
Infinitiv (leben, singen)
Partizip I (lebend, singend)
Partizip II (gelebt, gesungen)

FUNKTIONEN
- Vollverben (Ich spreche.)
- Hilfsverben (Ich habe gesprochen)
- Modalverben: dürfen, können, mögen, müssen, sollen, wollen (Ich soll sprechen)
- Kopulaverben (Ich werde Sprecher. Ich bin redegewandt.)

Achtung: Manche Verben gehören je nach Zusammenhang verschiedenen Kategorien an


ADJEKTIV

Ein Adjektiv …

- beschreibt, wie etwas ist.


- bezieht sich auf ein Substantiv (schöne Ferien) ein Verb (schön singen) oder ein zweites
Adjektiv (schön formulierte Sätze

FORM
Positionen

- Attribut (die kluge Else)


- Prädikatsadjektiv (Else ist klug.)
- Adverbial (Else handelt klug.)

Adjektive …

- können aus Verb abgeleitet werden = Partizip in Adjektiv-Funktion (der sprechende


Papagei, das bestickte Kissen).
- können in Substantiv umgewandelt werden, werden dann aber weiter wie Adjektive
dekliniert: der Deutsche, (ein) Deutscher usw

FORM (FORTS.)
Deklination:

- schwach (z. B. nach bestimmtem Artikel): der alte Käse


- schwach (z. B. bei fehlendem Artikel): alter Käse
- gemischt (z. B. nach unbestimmtem Artikel): ein alter Käse

Komparation

- Positiv (schön, gut)


- Komparativ (schöner, besser)
- Superlativ (am schönsten, am besten)

Fehlerquellen bei Komparation

- Verwechslung zwischen „wie“ und „als“ (*Hier ist es gemütlicher wie zu Hause.)
- Logik (*am optimalsten, *der grünste Pullover)
- doppelte Steigerung (*größtmöglichst, *schwerstwiegendst)

PRONOMEN

Ein Pronomen …

- kann für ein Substantiv stehen + Satzglied sein (Catherine heiratet heute. Sie ist sehr
aufgeregt.)
- kann ein Substantiv begleiten, dann ist Kongruenz (= Übereinstimmung) zwischen
Pronomen und Substantiv im Genus und Numerus erforderlich (Diese Prinzessin ist sehr
sympathisch.)
- kann in Großschreibung die Höflichkeitsform ausdrücken (Ist das Ihr Regenschirm?)

Die Inhalte sind sehr vielfältig: Bezug auf Person, Frage, Besitzrelation, …
INHALTE (FORTS.
Es gibt 7 Typen:

- Personalpronomen (ich, du, …)


- Reflexivpronomen (mich, sich, …)
- Possessivpronomen (mein, dein, …)
- Demonstrativpronomen (dieser, diese, …)
- Relativpronomen (der, dessen, …)
- Interrogativpronomen (wer, wessen, …)
- Indefinitpronomen (einige, sämtliche, …)

ARTIKEL

Es gibt 2 Sorten von Artikeln:

- bestimmt (der, die, das, …)


- unbestimmt (ein, eine, …)

Artikel…

- stehen bei Substantiv (= Bezugswort).


- sind mit Bezugswort in Genus, Kasus, Numerus kongruent

(FORTS.)
In manchen Fällen wird kein Artikel verwendet („Nullartikel“), z. B.

- unbestimmter Plural (Wir essen Äpfel.)


- Stoffsubstantive (Ich trinke Buttermilch.)
- Abstrakta (Die Menschen fordern Gerechtigkeit!)
- Feste Wendungen (frohen Mutes)
- …

SUBSTANTIV

Inhalte

Bezeichnet Menschen, Dinge und Erscheinungen. Man unterscheidet:

- Gattungsnamen: Konkreta (Katze), Abstrakta (Immatrikulation)


- Eigennamen (Brigitte, Köln)

Form

- Wird im Satz dekliniert (Kasus, Genus Numerus).


- Ist (meist) an der Großschreibung zu erkennen.

NUMERAL (= ZAHLWORT)

Das Numeral …

- kann als Wort oder Ziffer geschrieben werden („eins“ oder „1“, „erstens“ oder „1.“).
- steht „zwischen“ den Wortarten, d. h. es lässt sich oft nicht ohne Probleme einer der
anderen Wortarten zuordnen
Beispiele für Numeralia:

- Kardinalzahlen (eins, zwei)


- Ordinalzahlen (erstens, zweitens)
- Bruchzahlen (zwei Drittel)
- Vervielfältigungszahlwörter (dreifach)
- Gattungszahlwörter (zweierlei)
- Wiederholungszahlwörter (vielmals)

WORTARTEN BESTIMMEN: FLEKTIERBARE WORTARTEN

FLEXION

ARTEN DER FLEXION

1. Komparation (Positiv – Komparativ – Superlativ)


2. Deklination (Genus – Numerus – Kasus)
3. Konjugation (Person – Numerus – Tempus –Genus verbi - Modus )

KOMPARATION (WDH.)

Bei Adjektiven:

- Positiv (schnell)
- Komparativ mit „-er“ (schneller)
+ in manchen Fällen: mit Umlaut (klüger)
- Superlativ / Elativ mit „-st“ (am schnellsten)
+ bei Adjektiven, die nach betonter Silbe auf -d, -t, -s, -ss, -ß, -z, -tz, -x enden: mit „-e“ (am
heißesten)
DEKLINATION

GENUS
- „grammatisches“ vs. „natürliches“ (das Mädchen)
- Bedeutungsunterschied (der / das Tau)
- schwankender Gebrauch (der / die / das Joghurt)
- Fremdwörter oft: gleiche Endung, gleiches Genus

NUMERUS: ES GIBT IM DEUTSCHEN 5 PLURALTYPEN


- ohne Endung (mit / ohne Umlaut) / Kater / Väter
- -e, (mit / ohne Umlaut; nach –s: Konsonantenverdoppelung) / Schafe /Bäche / Busse
- -(e)n / Ziegen / Revolutionen
- -er (mit / ohne Umlaut) / Geister / Männer
- -s / Opas

Außerdem gibt es die sogenannte „Movierung“: Für die feminine Form, die mit „-in“ gebildet wird,
ist die Plural-Endung „-nen“, also z. B. Bäuerin, Bäuerinnen; Studentin, Studentinnen usw

NUMERUS: SONDERFÄLLE
- Keine Pluralfähigkeit: Manche Wörter haben keinen Plural (Milch - *zwei Milchen; Relevanz
- *zwei Relevanzen)
- „Pluralwörter“ (= „Pluraletantum“): Manche Wörter gibt es nur im Plural (*ein Leut - Leute,
*ein Fer - Ferien)
- Unregelmäßige Pluralformen bei Fremdwörtern: (z. B. ein Komma – zwei Kommas /
Kommata)

KASUS („FALL“)
- Es gibt 4 verschiedene Kasus (Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ).
- Man erkennt den Kasus zum Beispiel oft:
1. an der Endung: des Kaisers
2. am Artikel: des Kaisers
3. Mithilfe der Finde-Fragen (Wer? = Nominativ, Wessen? = Genitiv, Wem? = Dativ, Wen?
= Akkusativ): Wessen? des Kaisers
4. an der Funktion im Satz. Das Subjekt steht zum Beispiel immer im Nominativ: Sie (=
Subjekt) schenkt ihrer Mutter einen Blumenstrauß.
5. an einer voranstehenden Präposition oder am Verb, die bzw. das einen bestimmten
Kasus verlangt: mit Freude (mit + Dativ)

KASUS: ENDUNGEN UND BESTIMMTER ARTIKEL


KASUS: SONDERFALL „N-DEKLINATION“
Einige Substantive gehören der „schwachen Deklination“, auch genannt „n-Deklination“ an. Sie
bilden alle Kasus (außer dem Nominativ Singular) mit „-en“.

KONJUGATION

TEMPUS
Im Deutschen gibt es 6 Tempora.

Einfache Formen Fehlerquelle:


unregelmäßige
- Präsens (ich lerne; ich spreche)
Formen (z. B. Ich
- Präteritum (ich lernte; ich sprach)
habe meinen Mantel
Zusammengesetzte Formen (mit Hilfsverb gebildet) aufgehängt und
nicht: *aufgehangen)
- Perfekt (ich habe gelernt; ich habe gesprochen)
- Plusquamperfekt (ich hatte gelernt; ich hatte gesprochen)
- Futur I (ich werde lernen, ich werde sprechen)
- Futur II (ich werde gelernt haben; ich werde gesprochen haben)

Mit den Tempora kann man vielfältige Aspekte der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
ausdrücken.

VORZEITIGKEIT
GENUS VERBI
Im Deutschen gibt es eine Aktiv-Form und zwei Passiv-Formen

Aktiv / Tatform: Der Friseur schneidet meine Haare.

Passiv / Leideform

1. Vorgangspassiv: Meine Haare werden geschnitten.


2. Zustandspassiv: Meine Haare sind frisch geschnitten

BESONDERHEITEN BEIM PASSIV


- Verursacher (= „Agens“) der Handlung muss man nicht nennen: Meine Haare werden vom
Friseur [= Agens] geschnitten. / Meine Haare werden geschnitten.
- Subjekt fehlt manchmal (Heute wird gefaulenzt.) oder bedeutungsarmes „es“ dient als
Subjekt-Ersatz (Es wird gefaulenzt.)
- Manche Verben bilden kein Passiv (*Ich werde gelaufen.)

MODUS
1. Indikativ = Wirklichkeitsform (Dania lacht. Es regnete.)
2. Imperativ = Befehlsform (Sei still! Holt doch bitte die zweite Bierkiste!)
3. Konjunktiv = Möglichkeitsform
- Konj. I: Man nehme 2 Esslöffel Öl.
- Konj. II: Hätte ich im Lotto gewonnen, müsste ich heute nicht arbeiten.

KONJUNKTIV UND INDIREKTE REDE

KONJUNKTIV II

GEBRAUCH

Irreales, Wünsche, Bitten Irreales (z. B. vergangene Wünsche, Hoffnungen,


Pläne, Befürchtungen, die nicht eingetroffen
sind)
FORM

(A) KONJUNKTIV II DER GEGENWART


- Bildung: Stamm des Präteritums + ggf. Umlaut +
Endung
- Manchmal sind der Konjunktiv II der Gegenwart und
der Indikativ Präteritum identisch: Dann besteht
Verwechslungsgefahr. In diesem Fall verwendet man
die Ersatzform: „würde“ + Infinitiv (wir würden
schlafen)

FORM (FORTS.)

(B) KONJUNKTIV II DER VERGANGENHEIT


- Bildung:
- Konj. II der Gegenwart von „haben“/„sein“ + Partizip II

KONJUNKTIV I

GEBRAUCH

Redewiedergabe, Aufforderungen / Wünsche / Ausrufe und feste Wendungen


FORM

(A) KONJUNKTIV I DER GEGENWART


- Bildung: Stamm des Infinitivs + Endung
- Manchmal sind der Konjunktiv I der Gegenwart
und der Indikativ Präsens identisch. Dann
besteht Verwechslungsgefahr. In diesem Fall
verwendet man die Ersatzform: Konjunktiv II
der Gegenwart (wir glaubten / wir würden
glauben)

(B) KONJUNKTIV I VERGANGENHEIT

- Bildung: Konj. I der Gegenwart von


„haben“/„sein“ + Partizip II
- Manchmal ist der Konjunktiv I der
Vergangenheit identisch mit dem Perfekt.
Dann besteht Verwechslungsgefahr. In
diesem Fall verwendet man den Konjunktiv
II der Vergangenheit (wir hätten geglaubt)

DIE INDIREKTE REDE

GEBRAUCH
- neutrale Wiedergabe fremder Aussagen
- klare Trennung zwischen eigenen und fremden Aussagen
- besonders in geschriebener Sprache (z. B. wissenschaftliche Hausarbeit, journalistischer Text)
- neben Konjunktiv I (bzw. Ersatzform) auch andere Formen möglich, z. B. Formulierungen mit
nach, laut, zufolge („Meyer zufolge gibt es…“) oder direkte Rede („Meyer schreibt hierzu: ‚Es
gibt…‘“)

FORM
Indirekte Rede (Konj. I):
Deiktische Angaben wie Zeit, Ort usw.:

FORM (FORTS.)
Frage:

W-Frage:

Auf-forderung:

Höfliche Bitte:

Konj. II bleibt unverändert:


Achtung aber: Konjunktiv II darf in der indirekten Rede nur als Ersatzform für Konjunktiv I oder als
Wiedergabe des Konjunktiv II verwendet werden! Sonst:

SATZGLIEDER

EINSTIEG: UNTERGLIEDERUNG EINES SATZES ERKENNEN

Was gehört hier (als Satzglied) zusammen?

Andrea schenkte ihrem Freund gestern einen kleinen Hund.

UMSTELLPROBE
Andrea schenkte ihrem Freund gestern einen kleinen Hund

Gestern schenkte Andrea ihrem Freundeinen kleinen Hund

Einen kleinen Hund schenkte Andrea ihrem Freund gestern

Ihrem Freund schenkte Andrea gestern einen kleinen Hund

ERSATZPROBE
Andrea schenkte ihrem Freund gestern einen kleinen Hund

Andrea schenkte Frank gestern einen kleinen Hund

Andrea schenkte ihrem Freund gestern einen Welpen

Sie verehrte Frank am Sonntag einen Welpen

WELCHES SATZGLIED STEHT TYPISCHERWEISE WO (IM AUSSAGESATZ)?


SUBJEKT

- Findefrage für das Subjekt im Aktiv-Satz: Wer oder was tut / ist etwas? •

Subjekte …

- stehen im Nominativ.
- können Pronomen oder Substantiv + X sein, ebenso Gliedsätze („Subjektsatz“) oder
erweiterte Infinitive.
- stehen im Hauptsatz (Aussagesatz) oft in Position 1, also vor dem konjugierten Verb.

SONDERFÄLLE
- Es gibt Sätze ohne Subjekt („Lies vor!“ „Dort wird gelacht.“ „Mir graut“.).
- In manchen Fällen ist das Wort „es“ das grammatische Subjekt, nicht aber das logische
Subjekt. („Es regnet.“ – *Wer oder was regnet? Es.).
- Manchmal gibt es zusätzlich zum logischen Subjekt noch den Platzhalter „es“ („Es kamen
30 Personen.“).

STIL
Stilregel zum Vermeiden von Mehrdeutigkeit: Das Subjekt im Hauptsatz (Aussagesatz) muss in
Position 1 stehen, wenn sonst das Verständnis gefährdet ist.

PRÄDIKAT

- Finde-Frage für das Prädikat:Wie verhält sich das Subjekt?


- Vollständige Sätze haben immer ein Prädikat.
- Prädikate sind einteilig (ich lese) oder mehrteilig (ich habe gelesen).
- Bei reflexiven Verben gehört auch das Reflexivpronomen zum Prädikat (Ich habe mich gefreut.).
- Satzklammer“: Das finite Verb steht im Hauptsatz (Aussagesatz) in Position 2. Teile von
trennbaren Verben sowie Hilfs- und Modalverben stehen in Endposition. (Im ersten Kapitel
stellt Philipp die Gründungsmitglieder der Erwerbsloseninitiative mit ihren beruflichen
Qualifikationen, ihren Erwerbsbiographien, ihrem gewerkschaftlichen Hintergrund und ihren
arbeitsmarktpolitischen und individuellen Zielen vor.).
- Kopulaverben erfordern eine spezielle Ergänzung, das Prädikativ: Carlos wird später
Übersetzer. Melissa bleibt meine beste Freundin. Lena ist klüger.

Das Prädikativ

- bezieht sich auf ein anderes Satzglied (typischerweise auf das Subjekt).
- steht im gleichen Kasus wie sein Bezugswort: zumeist Nominativ (selten Akkusativ: Sie
heißt ihn einen Esel.)
PROBE
- Zweifelsfall:

- Dann hilft manchmal diese Probe: Sie formulieren um in einen Satz mit „gilt als“ und prüfen
den Sinn:

OBJEKTE

Gibt es in 4 Varianten:

- Akkusativobjekt (Friedhelm fotografiert einen Pudel.)


- Dativobjekt (Friedhelm vertraut den Nachbarn.)
- Genitivobjekt (Friedhelm rühmt sich seiner IT-Kenntnisse.)
- Präpositionalobjekt (Friedhelm wartet auf ein Paket.)

Sind meist Substantive / Pronomen + X. Es gibt aber auch Objektsätze

FINDEFRAGEN
- Genitivobjekt: Wessen? (Man verdächtigt ihn der Lüge. – Man verdächtigt ihn wessen?)
- Dativobjekt: Wem oder was? (Ich folge der Anleitung. – Ich folge wem oder was?)
- Akkusativobjekt: Wen oder was? (Ich habe das Datum vergessen. – Ich habe wen oder was
vergessen?)

(FORTS.)
Präpositionalobjekt: Es gibt keine für alle gültige Frage. Die Frage wird jeweils mit der zum Prädikat
gehörenden Präposition gebildet:

Beispiele:

Ich bewerbe mich um das Stipendium. → Worum bewerbe ich mich?

Ich ärgere mich über meinen Bruder. → Über wen ärgere ich mich?

Ich freue mich auf Weihnachten. → Worauf freue ich mich?

Wir lachen über die altmodischen Frisuren. → Worüber lachen wir?

GENITIV-OBJEKT BEISPIELE FÜR VERBEN, DIE EIN GENITIV -OBJEKT ERFORDERN


1. Wir gedenken unserer Verstorbenen,
2. Die Abgeordneten enthielten sich der Stimme,
3. Der Redner bediente sich eines Vergleichs,
4. Sie entledigte sich schnell des Auftrags
5. Er ist seiner Sinne nicht mächtig.
6. Sie nimmt sich der Sache an.
7. Hier bedarf es deiner.
8. Er rühmt sich, dass er stets ohne Hilfe auskomme.
9. Man verdächtigt ihn zu lügen.
10. Ich entsinne mich kaum noch des netten gemeinsamen Abends.
11. Ich erfreue mich guter Gesundheit.
12. Er wird des Mordes bezichtigt.
13. Er erinnert sich in seinem Buch lange vergangener Tage.
14. Laut 1. Buch Moses schämten sich Adam und Eva ihrer Nacktheit.

DIE ADVERBIALE BESTIMMUNG…

dient der Angabe näherer Umstände, z. B.:

- temporal (Zeit)
- kausal (Grund)
- modal (Art + Weise)/ instrumental (Mittel)
- lokal (Ort + Richtung)
- konditional (Bedingung)
- final (Zweck)
- konsekutiv (Folge)
- konzessiv (Einräumung)

Die adverbiale bestimmung

- hat vielfältige Formen (Adverb, Adjektiv, Wortgruppen mit Substantiven, Gliedsätze und
erweiterte Partizipien …)
- ist meistens optional, d. h. kann weggelassen werden: Lebst du noch in Berlin? Lebst du
noch in Berlin?
- ist manchmal die obligatorische Ergänzung des Verbs: Wohnst du noch in Berlin? *Wohnst
du noch in Berlin?

TEIL-SATZGLIEDER UND SÄTZE

DAS ATTRIBUT

- Kein eigenständiges Satzglied


- Haben Bezugswort, das sie näher bestimmen
- Stehen vor / hinter ihrem Bezugswort:
eine eifrige Studentin
der Hausmeister des GWZ
- Werden ggf. mit Bezugswort umgestellt (→Verschiebeprobe!)
Wir sind jetzt in dem hübschen Dorf angekommen.

FORMEN
Als Teil-Satzglied (ohne Komma*):

1. Adjektive: ein schöner Tag, ein gelungenes Bild


2. Numerale: in zwei Wochen
3. Pronomen: dieses Haus
4. Substantiv im Genitiv: das Klausurpapier des ITMK
5. Substantiv + Präposition: Interesse an Literatur
6. Substantiv + Konjunktion: „wie/als“ ein Stoff wie Seide
7. Adverb (+ Präposition): der Blick nach unten
Als Nebensatz bzw. satzwertige Konstruktion (ggf. mit Komma):

8. Infinitiv mit „zu“ die Absicht: ein gutes Buch zu lesen,


9. Wortgruppe mit Partizip: ein Aufsatz, in Ruhe geschrieben,
10. Nebensatz Menschen: von denen man spricht

Als Apposition (i. d. R. mit Komma):

Bei Appositionen steht das Attribut (= die Apposition) im gleichen Kasus wie sein Bezugswort:

- Leo, unser bester Schüler, war krank.


- Im Gespräch mit Leo, unserem besten Schüler, klärte sich die Sache.
- Wir treffen nachher Leo, unseren besten Schüler.
- Dies ist ein Portrait Leos, unseres besten Schülers.

Attribute und Stil: Vermeiden Sie „Attribut-Treppen“!

- Die Schwester der Freundin meines Bruders, des Lehrers an der Goetheschule in Deutz,
hat angerufen.
- Der äußerst nachdenklich über den morgendlichen Campus schlendernde, dabei an
einem lauwarmen Latte Macchiato nippende und halblaut Spanisch-Vokabeln murmelnde
Student des ersten von der neuen Prüfungsordnung persönlich betroffenen Semesters
heißt Lars.

WAS IST EIN SATZ?

SATZWERTIGES PARTIZIP („PARTIZIPIALSATZ“)


- Bestehen aus Partizip + X (Noch immer über die Szene lachend, ging er fort.)
- Können in Nebensatz umgeformt werden (Während er noch immer über die Szene lachte, ging
er fort.)
- Subjekt des Partizipialsatzes findet sich im übergeordneten Satz (Motiviert durch die Aussicht
auf gute Noten, lernte Mira Tag und Nacht.)
- Kommasetzung Pflicht bei hinweisendem Wort: Genau so, mit viel Salami belegt, mag Felix
die Pizza.

SATZWERTIGER INFINITIV („INFINITIVSATZ“)


- Infinitiv + X (Ich beschließe(,) bei dem Studierendenprojekt mitzumachen.)
- Kann in Nebensatz umgeformt werden (Ich beschließe, dass ich bei dem
Studierendenprojekt mitmachen werde.)
- Subjekt des satzwertigen Infinitiv findet sich im übergeordneten Satz (Ich beschließe(,) bei
dem Studierendenprojekt mitzumachen.)
ERWEITERTER INFINITIV (FORTS.)
Komma Pflicht bei:

- hinweisendem Wort
Ich bin dafür, in geheimer Wahl abzustimmen.
- Abhängigkeit von einem Substantiv
Er fasst den Gedanken, den Studienort zu wechseln.
- nach als/statt/anstatt/außer/ohne/um …zu
Sie ging heim, um ihren Studentenausweis zu holen.

SÄTZE

STELLUNG DES PRÄDIKATS IM SATZ

Man unterscheidet „einfache“ und „komplexe“ Sätze:

VARIANTE 1: NEBENSÄTZE

- treten in Hypotaxen auf, d. h. in Kombination mit einem Hauptsatz.


- werden mit Komma vom Hauptsatz (und anderen Nebensätzen) getrennt.
- haben typischerweise Verbendstellung
- haben vielfältige Inhalte. Wir konzentrieren uns auf:
o Subjektsatz (Wer allein frühstückt, hat schon verloren.)
o Objektsatz (Ich schenke dir, dass ich die nächsten 4 Wochen putze.)
o Attributsatz (Das Fahrrad, mit dem ich fahre, ist neu.)
o Adverbialsatz (Falls es dann nicht regnet, laufe ich.)
VARIANTE 1: ADVERBIALSÄTZE: ÜBERSICHT DER TYPEN

- Temporal (Zeitdauer, Zeitpunkt)


- Kausal (Ursache, Begründung)
- Modal (Art und Weise)
- Lokal (Ort)
- Konditional (Bedingung, Voraussetzung)
- Konsekutiv (Folge)
- Final (Absicht, Zweck)
- Konzessiv (Einräumung, unwirksamer Grund)

VARIANTE 2: HAUPTSÄTZE

- Jeder Satz enthält mindestens 1 Hauptsatz.


- Parataxen enthalten 2 oder mehr Hauptsätze, es „werden die Informationen wie Perlen auf
einer Schnur aneinandergereiht“ (Habermann 111)
- Die Hauptsätze werden in Parataxen durch Satzzeichen und / oder Konjunktionen
voneinander getrennt.

KOMMASETZUNG BEI PARATAXEN

- Kommata oder andere Satzzeichen trennen Hauptsätze voneinander. (Sie kommt nicht, sie
ist krank.)
- Kommata mitten im Hauptsatz = nicht erlaubt!
(*Heute, ist schönes Wetter.)
- Bei bestimmten Konjunktionen (und, oder, … ) kein Komma
Aber: Schließendes Komma eines vorangehenden Einschubs / Nebensatzes bleibt
erhalten:
Ich gehe und du kommst.
Ich gehe, ohne mich zu verabschieden, und du kommst.

TEXTE KORRIGIEREN – KONGRUENZ

TEXTKORREKTUR

- Kongruenz-Regeln beachtet?
- Stilblüten: Typische Fehler?
- Stil-Ebene: Umgangs- oder Schriftsprache?
- Verständlichkeit gegeben?
- …

KONGRUENZ

- Genus
Das Mädchen geht in Kais Klasse. Sie heißt Gosia.
- Kasus
Sie starb in den Armen ihres Sohnes Wilhelm II., dem Kaiser.
- Numerus und Person
Er rief die Polizei und sie kamen auch gleich.

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