Springer Lexikon Pflege
Springer Lexikon Pflege
Springer Lexikon Pflege
Haupteintrag
Hinweis zur
Etymologie
Synonymie
zum Stichwort Schale einer Orange Verwels auf
häufig bei adipösen Fraue.n im Gesäß- andere
oder Oberschenkelbereich oder in Form Einträge
einer runzlig eingezogenen Haut ei fort- im Lexikon
geschrittenem Brustkrebs auf. .a. Zell ·
tis)
• peau d'orange; orange peel skin
orbikular. (kreisrund). Zu einer Kreisform
gehörend, kreisf<irmig.
_ Jl'l(: orbiculus, kleiner Kreis J
amerikanische ~rbicular
Übersetzung
Orbita. [Augenhöhle). Eine von zwei koni-
des Haupt- schen Höhlen im vorderen Teil des Schä-
eintrags delknochens, die jeweils einen Augapfel
und die damit verbundenen Strukturen
enthalten, z.B. Muskeln: Neryen und Blut-
gefaße des Auges. - {i~_fJ.dJi..!:.2~I.J~b2,j_Li!,!ttal!l,l,Jl"-----~) nützliche
• orbit grammati-
Orbitographie. Einsatz der -+ Radiologie kallsehe
zur Untersuchung der Knochenhöhle, die Hinweise
den Augapfel enthält
• orbitography
Springer
Lexikon Pflege
Aus dem Amerikanischen
übersetzt und überarbeitet
von A. Dröber und U. Villwock
~Springer
Zuschriften und Anregungen an:
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesonde-
re die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und
Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen
Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugs-
weiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen
dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen
des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9· September 1965 in
der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig.
Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes.
http://www.springer.de/medizin
Angie Dröber
und
Ute Villwock
-
Vorwort zur ersten Auflage
Ein weiteres Lexikon für die Berufsgruppe der Pflegenden in den Berei-
chen Krankenpflege, Kinderkrankenpflege, Altenpflege und Entbindungs-
pflege, ist das wirklich erforderlich? Wir meinen ja, da ein kompaktes
Nachschlagewerk, das pflegerische und die wichtigsten medizinischen
Begriffe knapp, präzise und verständlich definiert, fehlt.
Das handliche Springer Lexikon Pflege soll einer schnellen Orien-
tierung und zum raschen Nachschlagen fachlicher Begriffe dienen, z.B. im
Stationszimmer oder zu Hause am Schreibtisch. Auf eine ausführliche
Darstellung komplizierter Zusammenhänge sowie auf die Erklärung
seltener Krankheitsbilder wurde weitestgehend verzichtet. Damit ist das
Werk weder eine Kurzform eines medizinischen Lexikons - noch ersetzt es
ein Lehrbuch.
Ausgangspunkt und Basis unserer Arbeit war der amerikanische
Bestseller Mosby's Pocket Dictionary of Medicine, Nursing & Allied Health
- ein umfassendes Werk, das Begriffe aus dem medizinischen Bereich
großflächig abdeckt. Aus diesem Datenschatz wurden sämtliche Begriffe
hinsichtlich ihrer Pflegerelevanz sorgfältig geprüft, übersetzt und ggf.
inhaltlich bearbeitet, d.h. die Definitionen je nach Bedarf erweitert,
verkürzt oder anderweitig verändert. Gleichzeitig haben wir fehlende, für
den deutschsprachigen Raum bedeutende Begriffe mit ihren Definitionen,
wie z.B. Prophylaxen, neu aufgenommen.
Zu jedem Eintrag ist die englische Übersetzung angegeben, und im
Anhang zusätzlich ein Glossar der englischen Wörter mit der jeweiligen
deutschen Übersetzung aufgeführt. Dadurch eignet sich das Buch über
den eigentlichen Zweck hinaus optimal als Grundlage für die Verständi-
gung mit englischsprechenden Patienten, als Verständnishilfe für
englische Fachliteratur und nicht zuletzt für die Vorbereitung eines
Arbeitsaufenthalts im englischsprachigen bzw. amerikanischen Ausland.
Die Schwierigkeit bei unserer Arbeit lag in dem Anspruch, ein Werk zu
erstellen, das sowohl für Pflegeschüler als auch für Pflegeexperten geeignet
ist. Dabei durften die Erklärungen den Pflegeschüler nicht überfordern
und dem Experten nicht zu banal erscheinen. Diesem Anspruch gerecht zu
werden war nicht immer einfach. Wir entschieden uns dafür, nach
Möglichkeit zuerst den deutschen Begriff zu nennen und den
Fachausdruck in Klammern anzufügen. Bei anatomischen Ausdrücken, wie
z.B. Arterien, Venen, Muskeln etc. haben wir aus pädagogischen Erwä-
gungen die deutschen Begriffe als gesonderten Eintrag mit Verweis auf den
Fachbegriff aufgenommen, die Erklärung jedoch unter dem Fachausdruck
angeführt. Der Pflegeexperte findet im Springer Lexikon Pflege alle
aktuellen Pflegediagnosen und -interventionen.
Für die Bearbeitung dieses Projekts konnten wir aus einem großen
Erfahrungsschatz in der medizinischen Praxis schöpfen: Frau Dröber ist
Hebamme mit Berufserfahrung auf der Entbindungs- und Wochenstation
sowie in der Vor- und Nachsorge für Schwangere und Wöchnerinnen. Frau
Villwock arbeitete mehrere Jahre als Krankenschwester vorwiegend in der
Intensivpflege und der Gemeindekrankenpflege. Unsere sprachliche
Kompetenz erwarben wir beide im Rahmen eines übersetzerstudiums
und durch die Tätigkeit als Übersetzer pflegerischer Fachliteratur für
diverse Verlage.
Das vorliegende Werk kann natürlich nur eine Momentaufnahme des
heutigen Wissenstandes sein. Der ständige Wissenszuwachs, insbesondere
in der noch jungen Pflegewissenschaft und Pflegeforschung, bringt immer
neue Termini hervor, die nur schrittweise in überarbeitete Neuauflagen
eingebunden werden können. Dieser zukünftigen Aufgabe wollen wir uns
gerne stellen. Mit diesem Grundwerk haben wir jedoch unseres Erachtens
eine solide Basis für diese Arbeit geschaffen. Wir würden uns freuen, wenn
uns Ihre Anregungen, Verbesserungs- und Ergänzungsvorschläge dabei
begleiten, und wünschen dem Werk eine breite Akzeptanz und Ver-
breitung unter den Pflegenden.
Wir danken dem Springer Verlag und seinen an dem Werk beteiligten
Mitarbeitern aus den Bereichen Planung, Herstellung und Marketing
herzlich, die die Realisierung dieses Projektes ermöglicht und uns dabei
unterstützt haben.
Angie Dröber
und
Ute Villwock
\ 111 Herausgebelinnen •.
Die Herausgeberinnen
Angie Dröber
Geb. 1964 in Hof/Saale. 1986-89 Ausbildung
zur Hebamme in Berlin-Neukölln, 1989-98
angestellt als Kreißsaal-Hebamme in ver-
schiedenen Kliniken, zusätzliche freiberuf-
liche Tätigkeit in der Wochenbettpflege und
Nachsorge. 1991-97 Studium am Institut für
Dolmetschen und Übersetzen der Universi-
tät Heidelberg, Abschluss: Diplom-Überset-
zerin für die Sprachen Englisch und Spanisch.
Im Rahmen des Studiums 10-monatiger
Aufenthalt in England mit Lehrtätigkeit und
3-monatiges Arbeitspraktikum in Spanien.
Seit 1998 freiberufliche Übersetzerio mit den
Fachgebieten Medizin, Pflege, Technik und
Software- Lokalisierung.
Ute Villwock
Geb. 1964 in Hanau/Main. 1983-86 Ausbil-
dung zur Krankenschwester im Stadtkran-
kenhaus Hanau, 1986-89 Internistische
Intensivstation Stadtkrankenhaus Hanau,
1989 Anästhesiologische Intensivstation
Thoraxklinik Heidelberg. 1989-94 Studium
am Institut für Dolmetschen und Übersetzen
der Universität Heidelberg, Abschluss:
Akademisch Geprüfte Übersetzerio für die
Sprachen Französisch und Englisch. Wäh-
rend des Studiums Auslandsaufenthalt in
Frankreich 1992, 1994-95 ambulante Pflege
in Heidelberg, 1998/99 Auslandsaufenthalt in
England (ambulante Pflege in Bourne-
mouth). Seit 1994 freiberufliche Arbeit als
Übersetzerio für Pflegeliteratur in verschie-
denen Fachverlagen.
Der Pflegebeirat
Claudia Doyen
-
Geb. 1967 in Papenburg, Emsland. Berufsausbildung zur Artzhelferin.
-
Berufsausbildung zur Krankenschwester. Tätigkeit als Krankenschwester:
Intensivstation, Innere Abteilung, HNO-OP, Augen-OP, Chirurgische
Abteilung, Gynäkologische Abteilung.1994/96 Weiterbildung für Aufgaben
der Pflegedienstleitung und der Unterrichtstätigkeit an Schulen für
Pflegeberufe an der Wemer-Schule in Göttingen. Seit 1996 Lehrerin für
Pflegeberufe am Niedersächsischen Landeskrankenhaus Wehnen im
Fachbereich Pflege.
Carsten Drude
Geb. 1968 in Menden, Sauerland. Berufsausbildung zum Krankenpfleger,
Examen 1990. Praktische Pflegetätigkeit in verschiedenen Fachabteilun-
gen, schwerpunktmäßig im intensivpflegerischen Bereich. Einjähriger
Auslandsaufenthalt in der Schweiz, dabei Tätigkeit als Krankenpfleger in
der Akutpsychiatrie. Seit 1995 als Lehrer und Praxisanleiter an ver-
schiedenen Krankenpflegeschulen tätig, zuletzt an der Kranken- und Kin-
derkrankenpflegeschule des Universitätsklinikums Münster, Abschluss:
Diplom. 1999-2001 Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes.
Veröffentlichungen: Autor des Arbeitsbuches zu "Pflege heute", München/
Jena 2000.
Hans Günther
Geb. 1960 in Koblenz. Berufsausbildung zum Einzelhandelskaufmann.
1982 Examen als Krankenpfleger, Weiterbildung zur Stationsleitung und
zum Lehrer für Krankenpflege. Seit 1992 als Lehrer für Krankenpflege an
der Hunsrück-Klinik kreuznacher diakonie in Simmern/Hunsrück, seit
1994 stellvertretender Schulleiter. Ehrenamtliche Tätigkeit als Ausbilder
und Rettungsassistent bei der Johanniter Unfall-Hilfe. Mitarbeit an einem
Lehrbuch für den Rettungsdienst.
Hartwig Humbert
Geb. 1955 in Speyer. Krankenpflegeausbildung, 1978-82 Pflegetätigkeit in
der Inneren Medizin, Psychiatrie, Intensivmedizin und Anästhesie,
1982-84 Weiterbildung zum Lehrer für Pflegeberufe, diverse
Lehrtätigkeiten in Aus-, Fort- und Weiterbildung. Seit 1986 Leiter der
Krankenpflegeschule der ASKLEPIOS-Südpfalzkliniken in Kandel/Pfalz.
1995-96 Kontaktstudium "Psychologische Gesundheitsförderung",
1997-99 Lehrtätigkeit an der Fachhochschule Ludwigshafen, seit 1995
Ausbildung in psychotherapeutischer Beratung.
-
Sirnon Jörg
Geb. 1972 in Mönchengladbach, Nordrhein-Westfalen. Ausbildung zum
Altenhelfer, Berufsausbildung zum Krankenpfleger. Seit 1999 Studium der
Pflegewissenschaften an der Katholischen Fachhochschule (KFH)
Nordrheinwestfalen in Köln, seit 2000 als Schulassistent tätig. Arbeits- und
Interessenschwerpunkte: Intensivpflege, Pflegewissenschaft, Kinästhetik
und Basale Stimulation.
German Quernheim
Geb. 1964 in Limburg an der Lahn. Berufsausbildung zum Krankenpfleger,
Fachweiterbildung zum Praxisanleiter, Studium an der Katholischen
Fachhochschule Norddeutschland in Osnabrück zum Diplom Pflegepäda-
gogen (FH). Seit 1995 Lehrer an der Krankenpflegeschule der Barmher-
zigen Brüder in Montabaur. Dozententätigkeit für Verbände und Kliniken,
Lehrauftrag an der Fachhochschule Frankfurt am Main. Arbeitsschwer-
punkte: Praktische Ausbildung in Pflegeberufen. Veröffentlichungen:
"Spielend anleiten: Praktische Hilfen für die Pflegeausbildung",
München/Jena, sowie Artikel in der Fachpresse.
Elke Rohs
Geb. 1964 in Dorsten, Nordrhein-Westfalen. Berufsausbildung zur Kran-
kenschwester. Weiterbildung zur Lehrerin für Pflegeberufe. 1995-97
Tätigkeit im Pflegemanagement mit dem Arbeitsschwerpunkt
Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung. Seit 1998 Leitung der
Krankenpflegeschule Gemeinschaftskrankenhaus St. Elisabeth/St. Petrus
gGmbH in Bonn, Mitarbeit an Projekten im Rahmen des European
Foundation of Quality Management mit anschließender
Assessorenausbildung.
Claudia Schwartz
Geb. 1959 in Waltrop, Nordrhein-Westfalen. Berufsausbildung zur Kran-
kenschwester, 1983-1990 Tätigkeit auf verschiedenen Intensivstationen,
1988-1990 Weiterbildung zur Fachkrankenschwester für Intensivpflege in
Basel (Schweiz), 1990-92 Weiterbildung zur Lehrerin für Pflegeberufe in
Bad Kreuznach. Seit 1993 Lehrtätigkeit in der Weiterbildungsstätte der Dr.-
Horst -Schmidt -Kliniken GmbH, Wiesbaden. Arbeitsschwerpunkte: Neuro-
chirurgische und Internistische Intensivpflege. Ehrenamtliche Tätigkeit:
seit 1994 Landesbeauftragte für Hessen der Deutschen Gesellschaft für
Fachkrankenpflege e.V. (DGF). 1997-99 stellvertretende Geschäftsführerirr
und seit 1999 2. Vorsitzende des DGF. Seit 1996 Mitglied im Fachbeirat
Pflege des Hessischen Sozialministeriums.
Hinweise zum Gebrauch des Lexikons und des Wörterbuches
Springer Lexikon pflege
Zusammengesetzte Stichworte
Stichworte bestehend aus Adjektiv und Substantiv finden Sie unter dem
Buchstaben des Substantivs, z.B. insulinpflichtiger Diabetes unter
Diabetes, insulinpflichtiger
Ausnahme: feststehende Begriffe, z.B. Akutes Abdomen. Bei Abweichun-
gen von der Regel wird auf die entsprechende Einordnung verwiesen.
Schreibweise
Das Werk erscheint in neuer deutscher Rechtschreibung.
Medizinische Fachtermini sowie Begriffe aus der Chemie erscheinen in
der eingedeutschten Schreibweise, d.h. k statt c; z statt c; z.B. Azeton;
Kalzium; Zerumen, wenn sie dem allgemeinem Sprachgebrauch ange-
hören.
Reine Fachtermini erscheinen in der lateinischen Schreibweise, z.B. Caput
humeri.
des Bewusstseins kann der Patient eine Nahrungsmitteln in die Darmzellen oder
unterbrochene Konversation weiterfüh- der Durchfluss von Flüssigkeiten in die
ren, ohne dass er oder jemand anders die Nierentubuli. 3. Der Prozess der Aufnah-
A. bemerkt. Während und zwischen den me von radioaktiver Energie durch leben-
Anfallen weist das --. Elektroenzephalo- de bzw. tote Materie, mit der die Strahlung
gramm (EEG) des Patienten Besonderhei- interagiert.
ten auf. (--. Epilepsie) [lat.: absorbere, aufsaugen]
[franz.: Abwesenheit] • absorption
• absence seizure
Absorptionsmittel. (Absorbens). Ein Produkt
Absolut- oder Wahmehmungsschwelle. Die oder eine Substanz, die Flüssigkeiten oder
Stärke eines Reizes, die erforderlich ist, Gase ->absorbieren kann.
um einen äußeren oder inneren Reiz mit [lat.: absorbere, aufsaugen]
unseren Sinnesorganen aufzunehmen • absorbent
und zu verarbeiten. So genügen beispiels-
weise bereits kleinste Mengen von Methyl- Absorptionsverband. Aus bestimmten Ma-
merkaptan, einer Substanz in Knoblauch, terialien hergestellter Verband, der zum
um eine Geruchsempfindung auszulösen. -+ Absorbieren von Sekreten auf eine
• Ihreshold of perception Wunde oder eine lnzisionsstelle angelegt
wird.
Absonderung. 1. -+ Pflegeintervention der • absorbent dressing
.... NIC, die definiert ist als die Verwah -
rung einer einzelnen Person in einer Abstillen.
-+ Pflegeintervention der .... NIC,
vollständig geschützten Umgebung mit die defmiert wird als die Unterstützung
enger Überwachung durch ein Pflege- bei der Beendigung der Milchprodukti-
team zum Zweck der Sicherheit oder on und der Begrenzung einer Brust-
zum Umgang mit bestimmten Verhal- schwellung nach der Entbindung.
tensweisen. 2. ln der Psychiatrie, die Iso- • Lactation Suppression
lierung eines Patienten in einem speziel-
len Raum, um den Einfluss äußerer Reize abstillen. Einen Säugling daran gewöhnen,
zu vermindern, die den emotionalen andere Nahrung als Muttermilch aufzu-
Stress des Patienten auslösen oder ver- nehmen. Das A. erfolgt im Idealfall all-
stärken könnten. mählich und zieht sich über mehrere Wo-
• seclusion chen hin. Dabei wird etwa einmal pro Wo-
che eine Brustmahlzeit durch eine Brei-
absorbieren. 1. Der Vorgang des Aufneh- mahlzeit ersetzt. Durch den selteneren
mens verschiedener Substanzen, z.B. ab- Saugreiz an der Brust produziert die Mut-
sorbieren die Gewebe des Darms Flüssig- ter automatisch weniger Milch, bis die
keiten. 2. Durch Bestrahlung auf Gewebe Milchproduktion schließlich ganz einge-
übertragene Energie, wie z.B. eine absor- stellt wird.
bierte Dosis Radioaktivität. (-> resorbie- • wean
ren)
[lat.: absorbere, aufsaugen] Abstinenz. (Enthaltsamkeit). Verzicht auf eine
• absorb Substanz bzw. auf die Durchführung einer
Handlung, auf die man Lust oder Appetit
Absorption. I. Die Aufnahme von Substan- hat; sexuelle A. kann eine Methode der
zen durch eine andere Materie aufgrund Geburtenkontrolle sein.
chemischer, molekularer oder physikali- [lat.: abstinere, zurückhalten]
scher Vorgänge, wie z.B. das Auflösen von • abstinence
Gas in Flüssigkeit oder die Aufnahme von
Flüssigkeit in einem porösen Feststoff. Abstinenzerscheinungen. (Entzugssyndrom).
2. Passage von Substanzen durch und in Entzugssymptome, die eine von Alkohol
Gewebe, wie z.B. Moleküle von verdauten oder Drogen abhängige Person bei einem
i·~ · Abusus, Schutz gegen 7
Abusus, Schutz gegen: ähere Menschen. ACENDIO. European Conference of the As-
-+ Pllegeintervention der -+ NIC, die defi- s~ciatio~ for Com'?on European Nursing
niert wird als die Einschätzung von risi- D1agnos!s = Gernemsehaft für Pflegeklas-
koreichen Abhängigkeitsbeziehungen äl- sifikation.
terer Menschen und von geeigneten
~cetabulum. (Hüftgelenkpfanne). Aushöhlung
Maßnahmen zur Verhinderung mögli-
cher oder zukünftiger körperlicher, se- 1m Becken an der Verbindung von Darm-
xueller oder emotionaler Schäden, de~ bein, Sitzbein und Schambein, in der der
Vernachlässigung von Grundbedürfnis- runde Kopf des Oberschenkelknochens
sen des Lebens oder der Ausbeutung äl- (-+Femur) liegt.
terer Menschen. [lat.: Essignäpfchen]
• Abuse Protection: Eider • acetabulum
Acetaldehyd. (Ethanal). (CH 3 CHO) Farblose,
Abusus, Sdlutz gegen: Kinder. -+ Pllegein- flüchtige Flüssigkeit mit stechendem
tervention der -+ NIC, die definiert wird Geruch, die während der Oxidation von
als die Einschätzung von risikoreichen Äthylalkohol produziert wird. Im
Abhängigkeitsbeziehungen bei Kindern menschlichen Körper wird A. in der Leber
sowie von geeigneten Maßnahmen zur durch die Aktivität von Alkoholdehydro-
Verhinderung möglicher und zukünfti- genase und anderen Enzymen gebildet.
ger körperlicher, sexueller und emotio-
• acetaldehyde
naler Schäden oder der Vernachlässi-
gung von Grundbedürfnissen des Le- Acetat. (essigsaures Salz). Ein Salz der Essig-
bens. säure.
• Abuse Protection: Child • acetate
~t
20 Minuten, dreimal pro Woche durchge-
führt werden sollten, erfolgen.
• aerobic training
4 Den Atem einige
Aerobier. Mikroorganismus/Bakterium, 2 Ausatmen. Sekunden an-
;OC
welcher nur in Gegenwart von freiem Sau- halten, damit der
erstoff leben und wachsen kann. Ein A. Wirkstoff in die
kann fakultativ oder obligatorisch -> ae- Atemwege ein-
rob sein. dringen kann.
[griech.: aer, Luft; bios, Leben] Mundstück aus
3 Einatmen. Mund- dem Mund ent-
• aerobe
stück mit den Lip- fernen, ausatmen.
Aerootitis. (Barotrauma). Eine durch einen pen fest umschlie-
veränderten Luftdruck hervorgerufene ßen, auf den Behälter
drücken und tief
Ohrenentzündung (z.B. bei Fliegern und und langsam ein-
Tauchern). atmen.
[griech.: aer, Luft; oitkos, Ohr; itis, Ent-
zündung] Aerosol. Richtige Benutzung eines Aero-
• aerotitis sols.
chemisches Mittel zur Sterilisation der
Raumluft enthält.
[griech.: aer, Luft; hydro, Wasser; lat.: so-
Merkmal ist eine Gefühls- oder Gemüts-
störung.
• affective psychosis
II
lutus, aufgelöst]
Afl'llbadqt ung. (Verschiebung). Unbe-
•aerosol
wusster Abwehrmechanismus zur Ver-
AenlsGillllrapi ~ Be- meidung emotionaler Konflikte und
handlung mit Arzneimitteln, die entspan- Angstgefühle. Emotionen, Ideen oder
nend auf das glatte Muskelgewebe des Re- Wünsche werden von einem Objekt auf
spirationstrakts wirken. Die Arzneimittel ein anderes, mit weniger Angst assoziier-
werden als winzige Tröpfchen oder als In- tes Objekt verlagert.
halationsnebel verabreicht. • displacement
• aerosol bronchodilator therapy
........_ (hinführend; aufsteigend). Sich auf
.............. Der Einsatz von Luft bei der das Zentrum zubewegend (bezogen auf
Behandlung von Krankheiten, wie z.B. hy- Arterien, Venen, Lymphgefaße und Ner-
perbare Oxigenation. ven). (s.a. efferent)
• aerotherapy [lat.: ad, hin; ferre, tragen]
lflllril. Ohne Fieber, fieberfrei. •afferent
[griech.: a, kein; febris, Fieber] Aflldtlt. Maß für die Bindungsstärke der
• afebrile; apyretic ---> Antigen-Antikörper-Reaktion.
[lat.: affinis, verwandt]
Afl'lkt. Nach außen gerichtete Bekundung
von Gefühlen oder Emotionen einer Per- •affinity
son. - adj. affektiv, affektbetont. Af&dtit. daallllscM. 1. Anziehungskraft,
[lat.: affectus, Einfluss] die den Zusammenschluss von Atomen
.affect zu Molekülen bewirkt. 2. Durch verschie-
AfflldillUI......_ Das Unvermögen, zeit- dene Polaritäten erzeugte Anziehung zwi-
schen verschiedenen chemischen Verbin-
lich kurze und intensive Gefühlsregungen
dungen, z.B. in der Chromatographie.
(Affekte) zu kontrollieren bzw. Gefühls-
ausbrüche zu hemmen. Die A. tritt bei or-
[griech.: chemeia, Alchemie; lat.: affinis,
verwandt.]
ganischen Hirnerkrankungen auf.
[lat.: affectus, Gemütsverfassung; in, • chemical affinity
nicht; continencia, das Unterdrücken] ~ --->Autosuggestion; der Punkt,
• affective incontinence an dem der Therapeut eine Tendenz für
eine positive Reaktion erkennt.
Afl'lldlllt. (Befall). 1. Emotionaler Zustand,
der sich als warmes bzw. mitfühlendes Ge-
[lat.: affirmare, stark machen]
fühl einer anderen Person gegenüber aus- • affirmation
drückt. 2. Pathologischer Prozess, der den AIIIIDIIInl:. Von der Pilzgattung Aspergillus
ganzen Körper bzw. einen Körperteil be- flavus produzierte Gruppe von ---> karzino-
trifft. genen Giftstoffen, die Nahrungsmittel ver-
[lat.: affectus, Einfluss] derben können.
•affection [griech.: a, kein; lat.: flavus, gelb; griech.:
toxikon, Gift]
Aß'lldlerlea. Erwerb von Verhaltensmus-
tern, die Gefühle, Neigungen, Wertschät- • aflatoxins
zung und Wertvorstellungen zum Aus- Afler. ---+ Anus
druck bringen. •anus
• affective learning
lfttdoldlng-Yirflhrtn. Radiologische Un-
~ (Emotionspsychose). Psycho- tersuchung (so genannte Nachladetech-
logische Reaktion, bei der die Ich-Funkti- nik) zur Bestrahlung von Tumoren, deren
on blockiert ist. Das primäre klinische umliegendes Gewebe nur wenig belastet
-
werden soll (z.B. bei Kollum-, Korpus-,
Oberflächen-, Weichteiltumoren), bei der
zunächst der leere Applikator in das Ziel-
organ eingebracht wird und erst nach La-
gekontrolle ein Radionuklid eingebracht
-
Ageism. Diskriminierung ausschließlich
aufgrund eines fortgeschrittenen Lebens-
alters.
El!ageism
Formen der ---+ Demenz. Man vermutet, Akeratose. Hautleiden, bei dem Hornhaut-
dass das AIDS-Virus Neuronen zerstört, gewebe in der Epidermis fehlt.
ohne tatsächlich in die Gehirnzellen ein- • akeratosis
zudringen. Autopsien haben ergeben, dass
die Neuronendichte bei AIDS-Patienten Akinesie. (Bewegungslosigkeit). Unphysiolo-
u. U. 40% geringer ist als bei Personen, gischer Zustand der motorischen und
die nicht mit AIDS infiziert sind. psychischen Hypoaktivität oder Muskel-
• AIDS-dementia complex (ADC) lähmung. - adj. akinetisch.
[griech.: a, nicht; kinesein, bewegen]
AIDS·Wasting-Syndrom. (slim disease; HIV-Ka- akinesia
chexiesyndrom). Ein Krankheitsbild von akklimatisieren. Sich physiologisch an ein
---+AIDS bei fortgeschrittenem Immunde- anderes Klima oder eine neue Umgebung
fekt. Zu den Krankheitsmerkmalen und anpassen, insbesondere an Unterschiede
Symptomen gehören Gewichtsabnahme, in Höhe und Temperatur.
Diarrhö, Fieber, Unwohlsein, Lethargie, [lat.: ad, hin; griech.: klima, Klima]
Mundsoor sowie andere, für AIDS typi- • acclimate
sche immunologische Störungen.
• AIDS-wasting syndrome Akkomodation. I. Zustand bzw. Vorgang,
bei dem ein bzw. mehrere Gegenstände
Air·Fiuidised-Bett. (Ciinitron•-Ben). Spezial- an andere angepasst oder darauf einge-
bett mit minimalem Auflagedruck für stellt werden. 2. Kontinuierlicher Vorgang
Patienten mit großflächigen Druckge- bzw. Bemühung des einzelnen, sich an
schwüren oder Verbrennungen. Der Pa- seine Umgebung anzupassen, um den Zu-
tient Liegt dabei auf feinsten Mikroglas- stand der ---+ Homöostase sowohl physiolo-
kugeln, die durch ein Gebläse aufgewir- gisch als auch psychologisch zu erhalten.
'belt werden. Durch ein wasserabweisen- 3. Fähigkeit des Auges, die Brechkraft der
des, aber luftdurchlässiges Laken kön- Linse der Entfernung eines betrachteten
nen Sekrete abfließen, wodurch die Bil- Gegenstandes anzupassen 4. (Soziologie)
dung feuchter Kammern vermieden Gegenseitige Beilegung von Konflikten
wird. (s.a. low-Fiow-Bett) zwischen Einzelpersonen bzw. Gruppen
air-fluidised bed im Zusammenhang mit Gewohnheiten
und Gebräuchen; dies geschieht norma-
AK. (Ak). Abkürzung für ---+ Antikörper. lerweise durch einen Prozess bestehend
. Ab aus Kompromissen, Schlichtung oder Ver·
handlung.
Akarinose. (Milbenbefall). Von Milben (Aca- [lat.: accomodatio, Einstellung]
rina) verursachte Krankheiten, wie z.B. • accommodation
Krätze, Räude. Akkomodation, visuelle. Vorgang, bei dem
[griech.: akari, Milbe; osis, Zustand] sich das Auge auf ein Objekt einstellt, die-
• acariasis ses fokussiert und bei unterschiedlichen
Entfernungen ein scharfes Bild davon pro-
Akaryozyt. Eine Zelle ohne Zellkern, z.B. duziert. Dabei verändert sich durch das
Erythrozyten. Zusammenziehen oder Erschlaffen des Zi-
[griech.: a, kein; karyon, Kern] liarmuskels die Krümmung (Konvexität)
• akaryocyte und damit die Brechkraft der äußeren
Linsenschicht des Auges.
Akathisie. Pathologischer Zustand, der • visual accommodation
von Ruhelosigkeit und Erregung, z.B. der
Unfähigkeit, still zu sitzen, gekennzeich- Akkomodationsbreite. (Akkomodationsvermö-
net ist. gen). Der Bereich, der sich aus dem ent-
[griech.: a, nicht; kathizein, sitzen] ferntesten und dem nächsten Punkt er-
• akathisia gibt, an dem ein Objekt bei vollständiger
--> Akkomodation klar gesehen werden gendlichen; äußert sich durch ---+ Komedo-
kann. Die A. wird in --> Dioptrien gemes- nen, ---+ Papeln, ---+ Pusteln, Talgzysten oder
sen. weiße Punkten an talgdrüsenreichen
[lat.: accommodare, anpassen] Hautstellen (Gesicht, Nacken, Rücken,
• range of accommodation Schulter) und wird wahrscheinlich durch
Androgene und Propionibacterium acnes
Aflkom'O a 1onsre ex. Anpassung des Au- im Haarfollikel ausgelöst. (---+ Akne)
ges für das Erkennen von nahegelegenen • acne vulgaris
Gegenständen durch das Zusammenzie-
hen der Pupillen, Augenkonvergenz und Aknelleloid. (Keloidakne). Keloidartige Narbe
eine gesteigerte Linsenkonvexität einer Akneläsion. (--+ Akne; Keloid)
accommodation reflex [griech.: akme, Punkt; kelis, Fleck; eidos,
Form]
(Gipfel). Höhepunkt im Verlauf eines • acne keloid
Geschehens, z.B. A. der uterinen Kontrak-
tionen während der Wehen oder die Phase (Gehörhalluzination). --+ Halluzinati-
des höchsten Fiebers. on, bei der seltsame Laute vernommen
[griech.: akme, Spitze, höchster Punkt] werden, tritt häufig bei ---+ Schizophrenie
• acme auf.
[griech.: akouasma, das Gehörte]
Alott. Entzündlicher, papulo-pustulöser acousma
Hautausschlag, der normalerweise in
bzw. nahe der Talgdrüsen im Gesicht, an AKOD. Arbeitsgemeinschaft krankenpfle-
Nacken, Schultern und dem oberen Teil gender Ordensleute Deutschlands.
des Rückens meist in der Pubertät auf-
Akren. Die vorstehenden, äußersten Kör-
tritt. Die Ursachen der A. sind weitgehend perteile (Finger, Hände, Zehen, Füße, Na-
unbekannt, man nimmt jedoch an, dass
se, Ohren, Kinn, Augenbrauen und Joch-
eine Verdickung der Follikelöffnung sowie bögen).
eine verstärkte Talgproduktion vorliegt [griech.: akron, äußerst]
und der bakterielle Abbau des Talgs zu
acra
Fettsäure das umliegende subkutane Ge-
webe reizt. Charakteristische Läsionen Vorsilbe mit der Bedeutung >>End-,
sind offene (schwarze) und geschlossene hoch, spitz«.
(weiße) ---+ Komedonen, -->Papeln, Pusteln acro-
und Knötchen. Zur Behandlung gehören
Antibiotika zur äußerlichen Anwendung Hautausschlag an den
oder oral, Vitamin-A-Derivate, Benzyl- ---+ Akren, vor allem an Händen und Füßen,
benzoat etc. Es werden u.a. folgende der durch parasitäre Milben verursacht
Akneformen unterschieden: Akne conglo- wird, die der Ordnung der Acarina ange-
bata, Akne vulgaris, Chlorakne, Akne hören.
neonatorum sowie Akne rosacea. [griech.: akron, äußerst; derma, Haut; itis,
akme, Spitze, höchster Punkt] Entzündung]
• acrodermatitis
Aktivitätstheorie. Konzept (von Robert J. Aktivitätstoleranz. Art und Umfang von W..
Havighurst, amerikanischer Gerontologe), Körperübungen und -aktivitäten, die ein g
nach dem eine fortlaufende Aktivität Patient ohne übermäßige Anstrengung
Wohlbefinden und Zufriedenheit im Alte- und potenzielle Verletzungen durchführen
rungsprozess fördert. kann.
• activity theory • activity tolerance
Aktivitätstherapie. -+ Pflegeintervention Aktivkohle. Vielfach verwendbares ..... Anti-
der .... NIC, die definiert wird als die Ver- dot und wirkungsvolles chemisches Ad-
ordnung und Unterstützung von spezifi- sorbens, das bei akuten Vergiftungen und
schen körperlichen, kognitiven, sozialen zur Behandlung von Flatulenz verabreicht
und spirituellen Aktivitäten zur Verbes- wird.
serung der Bandbreite, Häufigkeit und • activated charcoal
Dauer der Aktivitäten einer Einzelperson
(oder Gruppe). Akupressur. --+ Ptlegeintervention der
Activity Therapy NIC, die definiert wird als die Anwen-
dung von festem anhaltendem Druck auf
Aktivitätstherapie: Gelenkmobilität. spezielle Punkte des Körpers zur
.... Pflegeintervention der -+ NIC, die defi-
niert wird als der Einsatz von aktiven
oder passiven Bewegungen zur Erhal-
tung oder Wiederherstellung der Gelenk-
flexibilität.
• Exercise Therapy: Joint Mobility
Schmerzbehandlung, Entspannung so- Akustik. Lehre von den Tönen, vom Schall.
wie zur Verhütung und Linderung von [griech.: akoustikos, das Hören]
übelkeit. • acoustics
• Acupressure Akustikusneurinom. Gutartiger, ein- oder
beidseitiger Tumor, der am VIII. Hirn-
nerv ( --+ Nervus acusticus) entsteht und in
Akupunktur. Eine traditionelle chinesische den Gehörgang hinein wächst; kann zu ei-
Behandlungsmethode zur Gewährleistung nem --+ Tinnitus, zunehmender Schwerhö-
einer analgetischen Wirkung oder zur rigkeit, Kopfschmerzen, Taubheitsgefühl
Veränderung der Körpersystemfunktio- im Gesicht, Papillenödem, Schwindelge-
nen, indem dünne, sehr feine Nadeln an fühl sowie einem unsicheren Gang führen.
speziellen Körperstellen entlang bestimm- • acoustic neuroma
ter Linien oder Kanäle (sogenannte Meri-
diane) in die Haut eingestochen werden. akustisch. Geräusche bzw. das Gehör be-
Die Nadeln werden gedreht, unter Strom treffend.
gesetzt oder gewärmt. Die A. hat ihren Ur- [griech.: akouein, hören]
sprung im Fernen Osten und wird seit An- • acoustic; acoustical
fang der 70er Jahre in der westlichen Welt
akut. I. (Erkrankung bzw. Krankheits-
verstärkt eingesetzt, z.B. zur Geburtsvor-
symptome betreffend) Abrupter Beginn
bereitung.
mit hoher Intensität bzw. Heftigkeit und
[lat.: acus, Nadel; punctura, Einstich]
nach relativ kurzer Zeit wieder abklin-
• acupuncture gend. 2. Heftig bzw. ernsthaft.
[lat.: acutus, scharf]
• acute
Akupunkturpunkt. Einer von vielen einzel-
nen Punkten auf der Haut, die sich auf akutes Abdomen. Zustand mit akutem Be-
mehreren Körpermeridianen befinden. ginn heftiger Schmerzen im Bauchraum;
Die Stimulation eines dieser verschiede- weitere Symptome sind Übelkeit, Erbre-
nen Punkte kann eine Steigerung bzw. chen, veränderte Darmgeräusche, ange-
Verminderung der Funktion bzw. der spannte Bauchdecke; ggf. Fieber, Kreis-
Empfindung in einem Bereich bzw. einem laufinstabilität und Schock. Ein a. A. er-
Körpersystem auslösen. ( --+ Akupunktur) fordert eine sofortige Diagnose, da es sich
• acupuncture point um ein lebenbedrohliches Ereignis han-
Akupunktur. Akupunkturpunkt.
~ Alamn 29
Aldose. Chemische Form der -+ Monosac- ßer Blutzellen (Leukozyten) oder Blut- ~
charide, bei denen sich am C-Atom ein plättchen (Thrombozyten). llill
-+ Aldehyd befindet. [griech.: a, nicht; leukos, weiß]
• aldose • aleukia
Aldosteron. Ein mineralokortikoides Ste- Alexander·Technik. Eine alternative, kör-
roidhormon, das in der Nebennierenrinde perbezogene Therapieform, die von Fre-
produziert wird und auf die Nierentubuli derick Alexander eingeführt wurde. Die
wirkt, indem Natrium zurückgehalten, Methode konzentriert sich auf individuel-
Wasser durch Resorption konserviert und le Variationen in Körpermuskulatur, Kör-
Kalium verstärkt ins Blut abgegeben wird. perhaltung und Atemprozess sowie die
A. kann als Diuretikum und als Antihy- Korrektur von Defekten, sie versucht da-
pertonikum eingesetzt werden. rüber hinaus, Körper und Geist miteinan-
• aldosterone der in Einklang zu bringen.
• Alexander technique
Aldosteronismus. (Hyperaldosteronismus).
Übermäßige Produktion von -+ Aldoste- Alexie. -+ Leseunfähigkeit (s.a. Aphasie)
ron; kann als primäre Nebennierenerkran- - adj. alexisch.
kung oder, wie in den meisten Fällen, als [griech.: a, kein; lexis, Sprache]
sekundäre Störung verschiedener extra- • alexia
adrenaler Krankheitsprozesse auftreten.
Der primäre A. wird durch eine adrenale ·algie. Nachsilbe mit der Bedeutung
Hyperplasie oder einen aldosteronprodu- >>Schmerz<<.
zierenden Tumor bedingt; der sekundäre • -algy
A. steht in Verbindung mit einer erhöhten
Plasma-Renin-Aktivität und wird durch Alginate. Bestehen hauptsächlich aus Be-
ein nephrotisches Syndrom, Leberzirrho- standteilen der Braunalge. Der trockene
se, idiopathische Ödeme, Stauungsinsuffi- Alginat-Verband wandelt sich durch das
zienz, Trauma, Verbrennungen oder ande- vorhandene Wundsekret in der Wunde in
re Formen von Stress ausgelöst. ein Gel um.
• aldosteronism • alginate
Alloxan. Oxidationsprodukt der ---+ Harn- Alopezie. (Haarausfall). Teilweiser oder voll-
säure, die bei Diarrhö im Darm zu finden ständiger Haarverlust aufgrund normaler
ist. A. kann ---> Diabetes mellitus verursa- Alterungsvorgänge, endokriner Störun-
chen, indem es die insulinproduzierenden gen, Arzneimittelnebenwirkungen, Che-
Inselzellen (Langerhans-Zellen) zerstört. motherapeutika oder Hautkrankheit.
• alloxan [griech.: alopex, Fuchskrätze]
• alopecia
Alltalk. Hilfsmittel für Patienten mit
Sprechstörungen. Das Gerät kann mit Alopezie, narbige. Kahlheit, die durch die
verschiedenen Programmen geladen Narbenbildung in Verbindung mit Der-
werden und spricht mit einer künstli- matosen verursacht wird, z.B. Lupus ery-
chen Stimme. Es kommt z.B. nach einer thematodes. Hat normalerweise bleibende
operativen Kehlkopfentfernung zum Ein- Folgen.
satz. (s.a. Dysarthrie} • cicatricial alopecia
alpha. Erster Buchstabe des griechischen
Aloe. Eingedickter Saft verschiedener Ar- Alphabets (A, n). Wird häufig in wissen-
ten von Aloe-Pflanzen (Liliengewächse), schaftlicher Schreibweise verwendet, z.B.
die traditionell als Abführmittel verwen- für die Bezeichnung eines bestimmten
det wurden; heute ist man davon jedoch physiologischen Rhythmus. In der chemi-
abgekommen, da oftmals Darmkrämpfe schen Namensgebung bezeichnet A. be-
auftreten. A. ist Bestandteil vieler Zube- stimmte Varianten einer chemischen Ver-
reitungen zur äußerlichen Anwendung. bindung.
• aloe • alpha
Alopecia areata. Erkrankung unbekannter Alphafetoprotein (AFP). Ein Protein, das
Ursache, bei der Haarbüschel an be- normalerweise in der Leber, im Dotter-
stimmten Stellen ausfallen. Die kahlen Be- sack und im gastrointestinalen Trakt des
reiche sind normalerweise rund oder oval menschlichen Fötus synthetisiert wird;
und befinden sich an Kopf und anderen findet sich auch im Serum von Erwachse-
behaarten Körperstellen. Die Erkrankung nen, die unter bestimmten malignen Er-
kann ohne Behandlung innerhalb von krankungen leiden.
sechs bis zwölf Monaten völlig zurückge- • alpha fetoprotein (AFP)
hen.
• alopecia areata Alphaglobuline. Eine Gruppe von Serum-
proteinen, die auf der Grundlage ihrer
Alopecia congenitalis. Kongenitale Kahl- elektophoretischen Mobilität den Zusatz
heit; von Geburt an fehlen die Haare teil- Alpha-, Beta- oder Gamma- erhalten. A.
weise oder völlig. haben die stärkste negative Ladung, ob-
• alopecia congenitalis wohl ihre anodische Mobilität geringer
ist als die von Albumin.
Alopecia prematura. Vorzeitige, manchmal • alpha-globulins
bereits zum Ende der Adoleszenz einset-
zende Kahlheit. Alphahämolyse. Entwicklung einer grünli-
• Alopecia prematura chen Zone um eine auf Blutagar wachsen-
de Bakterienkolonie; ist für Pneumokok-
Alopecia senilis. Form des natürlichen ken und bestimmte Streptokokken ty-
Haarverlusts, der ältere Menschen befällt. pisch und wird durch den teilweisen Ab-
• alopecia senilis bau von ---> Hämoglobin verursacht.
• alpha hemolysis
Alopecia universalis. Völliger Haarverlust
am ganzen Körper; kann bisweilen als er- Alpharezeptor. Alle adrenergen Kompo-
weiterte Form von Alopecia areata auftre- nenten von Rezeptorgeweben, die auf
ten. Noradrenalin und verschiedene Inhibito-
• alopecia universalis ren reagieren. Die Aktivierung der A.en
rozess >'I
Amnesie, retrograde. Die Unfähigkeit, sich meine -> Sepsis entwickeln. Eine Antibio-
für einen bestimmten Zeitraum nach ei- tika-Therapie ist unerlässlich.
nem schädigenden Ereignis (z.B. Schädel- • amnionitis
hirntrauma) an davorliegende Ereignisse
zu erinnern. Amnioninfusion. -+ P11egeintervention der
• retrograde amnesic NIC, die definiert wird als die Einlei-
--+
tung von Flüssigkeit in den Uterus wäh-
Amnesie, visuelle. Das Unvermögen, be- rend der Weben zur Linderung einer
reits gesehene Gegenstände und Objekte
Kompression der Nabelschnur und zur
(auch Geschriebenes) wiederzuerkennen.
Verdünnung mekoniumhaltiger Flüssig-
• visual amnesia
keiten.
Amnion. (Eihaut; Schafhaut). Durchgängige, • Amnioinfusion
die Fetalseite der Plazenta bedeckende
Membran (innere Eihaut), die die äußere Amnionitis. Entzündung des -> Amnions;
Oberfläche der Nabelschnur bildet. (s.a. kann durch einen vorzeitigen Riss der Fe-
Chorion)- adj. amniotisch. talmembranen entstehen.
[griech.: amnos, Schafshaut] • amnionnitis
• amnion
Amnioskopie. (Fruchtwasserspiegelung). Be-
Amnionfalte. Ein bei vielen Wirbeltieren,
trachtung des -> Fruchtwassers durch die
insbesondere bei Vögeln und Reptilien
intakte Fruchtblase mit einem durch den
vorhandenes embryonales Wachstums-
Gebärmutterhalskanal eingeführten Am-
merkmal; besteht aus Lappen aus -> Ekto-
nioskop. Hierbei kann z.B. ein Sauerstoff-
derm und -> Mesoderm, die über den Em-
mangel (Hypoxie) des Feten anband der
bryorücken wachsen und das Amnion bil-
den. Grünfärbung des Fruchtwassers erkannt
werden.
• amniotic fold
• amnioscopy
Amnionhöhle. Die mit -> Fruchtwasser ge-
füllte Höhle der den Fötus umgebenden Amniotomie. Künstlich herbeigeführte,
Fruchtblase. schmerzlose Ruptur der Eihäute; wird
[griech.: amnion, Eihaut; lat.: cavum, durchgeführt, um den Beginn der Wehen
Höhle] zu stimulieren bzw. zu beschleunigen.
• amniotic cavity • amniotomy
Amnioninfektionssyndrom. (Amnionitis). Un-
spezifische Infektion der Fruchthöhle, die
Eihäute, Plazenta, Fruchtwasser und das
Kind betreffen kann. Eine Amnioninfekti-
on entsteht meist nach einem vorzeitigen
Blasensprung durch aufsteigende Keime
aus der Scheide (z.B. Streptokokken, Sta-
phylokokken oder Escherichia coli). Bei
Anzeichen eines A.s muss die Geburt zügig
beendet werden. Die Infektion kann auch
nach der Geburt fortbestehen und äußert
sich beim Kind durch erhöhte Herzfre-
quenz (Tachykardie), Atemdepression
und Schlaffheit. Es muss daher in den ers-
ten Lebenstagen intensiv überwacht wer-
den. Die Mutter hat weiterhin Fieber, ihre
Blutwerte verschlechtern sich und
schlimmstenfalls kann sich eine allge- Amnioskopie.
II Anlnioltntese. (Amnionpunktion). Maßnah-
me in der Geburtshilfe, bei der eine kleine
Menge Fruchtwasser (Amnionflüssigkeit)
wendungmeist in der Verbindung >>Amok
laufen<<.)
[malay.: amoq, wütend]
zur Analyse entnommen wird. Eine A. •amok
wird normalerweise zur Diagnose fetaler
IIII'IOI'Ph.(formlos). 1. Inaktives Gen; ein mu-
Abnormitäten zwischen der 16. und
tantes Allel, das geringe bzw. gar keine
20. Schwangerschaftswoche durchge-
Auswirkung auf den Ausdruck einer Ei-
führt.
[griech.: amnos, Eihaut; kentesis, stechen] genschaft hat. 2. Bezeichnung für einen
Gegenstand, dem eine definierte, sichtba-
• amniocentesis
re Form oder Gestalt fehlt. 3. Chemische,
Amilbe. Mikroskopisch kleiner, einzelliger, nicht-kristalline Substanz.
parasitärer Organismus. Verschiedene [griech.: a, kein; morphe, Form]
Species können als menschliche Parasiten •amorph
auftreten, z.B. Entamoeba coli und E. his- lmaiiJdlln. Ein semisynthetisches, oral
tolytica. einzunehmendes -->Penicillin---> Antibioti-
[griech.: amoibe, Veränderung] kum; wird zur Behandlung von Infektio-
•ameba nen, die durch verschiedene gramnegative
oder grampositive Mikroorganismen ver-
Amllnnhepllids. Eine durch eine Amö- ursacht werden, eingesetzt.
beninfektion hervorgerufene Leberent- • amoxicillin
zündung; tritt normalerweise als Folge ei-
ner Amöbenruhr auf. AMß Abkürzung für Adenosinmonophos-
• amebic hepatitis phat.
.AMP
.Amillllr..w. (Amöbendysenterie). Darment-
zündung verursacht durch Entamoeba
Ampere (A}. Maßeinheit der elektrischen
Stromstärke. Die Stromstärke ergibt sich
histolytica; es kommt zur Ausscheidung
aus der Division von Spannung und Wi-
von typischerweise häufig auftretendem
und mit Blut und Schleim durchsetztem, derstand.
[A. M. Ampere, französischer Physiker,
dünnem Stuhlgang. (s.a. Amöbiasis)
1775-1836]
• amebic dysentery
•ampere(A)
Amilllllllls. Darm- oder Leberinfektion, die ~ Gruppe von Stimulanzien
durch pathogene Amöbenarten hervorge- des Nervensystems (Sympatikomimetika),
rufen wird; insbesondere Entamoeba hi- einschließlich Amphetamin, Dextroam-
stolytica, die zusammen mit infizierten phetamin und Methamphetamin, die oft
Nahrungsmitteln oder Wasser aufgenom- missbraucht werden, um Zustände der
men werden. Eine schwache A. kann Wachsamkeit und Euphorie zu erzeugen.
asymptomatisch verlaufen, eine schwere Der Abusus kann zu zwanghaftem Verhal-
Infektion verursacht eine starke Diarrhö, ten, Paranoia, Halluzinationen und suizi-
akute Bauchschmerzen, Ikterus, Anorexie dalem Verhalten führen. Die A. fallen un-
und Gewichtsverlust. ter das Betäubungsmittelgesetz. (--> Am-
•amebiasis phetaminsulfat)
• amphetamines
Amilllzid. Eine Substanz, die --> Amöben
zerstört. Amphelam(nsulfi Farbloses, wasserlösli-
•amebicide ches Amphetaminsalz mit stimulierender
Wirkung auf das Zentralnervensystem;
Amok. Psychotische Raserei, die von dem wurde in der Vergangenheit zur Behand-
Verlangen begleitet ist, alle angetroffenen lung bestimmter Atembeschwerden einge-
Personen zu töten. Ein Amoklauf kann setzt, zur Reduzierung von Ermüdungser-
Phasen schwerer Depression folgen. (Ver- scheinungen, zur Behandlung von Narko-
•_ Amyloid -17
lepsie sowie als Appetitzügler zur Be- more sowie bei schweren Verletzungen
handlung von Fettleibigkeit. (--> Ampheta- durchgeführt. In Narkose wird das betrof-
mine) fene Körperteil entfernt und das Ende des
• amphetamine sulfate Knochens mit einem Lappen aus Muskel-
und Hautgewebe abgedeckt. Bei einer be-
Amphetaminvergiftung. Toxische Effekte stehenden Infektion wird zu Drainage-
einer Amphetaminüberdosis. Symptome zwecken ein kleiner Schnitt offen gelas-
sind Erregung, Tremor, Tachykardie, Hal- sen.
luzinationen, Delirium, Krämpfe und [lat.: amputare, abschneiden]
Kreislaufkollaps. Zu den Erste-Hilfe-Maß-
• amputation
nahmen gehören Magenspülung mit Lei-
tungswasser oder das Auslösen von Erbre- Amputation, kongenitale. Fehlen einer föta-
chen. (-> Amphetamin) len Extremität bzw. Teils einer Extremität
• amphetamine poisoning bei der Geburt.
• congenital amputation
amphoter. Bezeichnung für eine Substanz,
die je nach den bestehenden Bedingungen Amputation, Pflege bei. _, Pllegeinterven-
entweder eine positive, eine negative oder tion der .... NIC, die definiert wird als die
keine Ladung hat. Unterstützung der körperlichen und
[griech.: amphoteros, sich auf beide bezie- psychischen Heilung nach der Amputati-
hend] on eines Körperteils.
• amphoteric • Amputation Gare
Amplitude. Schwingungsbreite bzw. -weite Amputationsneurom. Form eines traumati-
von Wellen oder Schwingungen, z.B. schen Neuroms, das sich am Amputati-
--> Akkomodationsbreite oder --> Konver-
onsstumpf einer amputierten Extremität
genzbreite.
bilden kann.
[lat.: amplus, breit]
• amputation neuroma
• amplitude
Amyelie. Fehlen des Rückenmarks.
Ampulla. Abgerundete, sackförmige Er-
[griech.: myelos, Mark]
weiterung eines Gangs, Kanals oder einer
• amyelia
röhrenförmigen Körperstruktur, z.B. Trä-
nengang (A. canaliculi lacrima), Eileiter Amylase. Enzym, das Stärke in kleinere
(A. tubae uterinae) oder Samenleiter (A. Kohlenhydrate katalysiert. Alphaamylase,
ductus deferentis). die in Speichel, Pankreassaft, Malz sowie
[Iat.: kolbenförmige Flasche.] in bestimmten Bakterien und Schimmel-
• ampulla pilzen zu finden ist, katalysiert die Hydro-
Ampulla recti. Kolbenförmige Erweiterung lyse von Stärke zu Dextrinen, Maltose und
Maltotriose. Betaamylase, die in Getreide,
am Ende des Rektums.
Gemüse und Malz vorkommt, ist an der
• ampulla of rectum
Hydrolyse von Stärke zu Malz beteiligt.
Ampulle. Kleiner, steriler Glas- oder Plas- [griech.: amylon, Stärke]
tikbehälter mit einer Einzeldosis einer • amylase
Lösung.
Amyloid. Stärkeähnlicher Protein-Kohlen-
[franz. : ampoule, Fläschchen]
wasserstoff- Komplex, der während be-
• ampule
stimmter chronischer Erkrankungen, z.B.
Amputation. Operative Entfernung eines bei Amyloidose, rheumatischer Arthritis,
Körperteils, einer Extremität bzw. eines Tuberkulose sowie bei Alzheimer-Krank-
Teils einer Extremität; wird zur Behand- heit in manchen Gewebeschichten abgela-
lung rezidivierender Infektionen oder bei gert wird.
einer Gangrän bei peripheren Gefaßer- [griech.: amylon, Stärke; eidos, Form]
krankungen, zur Entfernung maligner Tu- • amyloid
·18 An- und Auskleiden •
die Hilfe und Unterstützung der Lerner- Anopsie. (Anopie). Ausfall der Sehfähigkeit
fahrungen von Schülern/Studenten. aufgrund eines Defekts bzw. durch das
• Preceptor: Student Fehlen eines oder beider Augen.
[griech.: a, kein; ops, Auge]
ANLL. Abkürzung für akute nicht-lympha- • anopia
tische Leukämie.
. ANLL Anorchie. Kongenitales Fehlen eines oder
beider Hoden.
[griech.: a, kein; orchis, Hoden]
annulär. Bezeichnung für eine ringförmige • anorchia
Läsion, die eine normale, nicht beschä-
digte Hautzone umgibt.
[lat.: annulus, Ring] Anordnungen, Transkription von. -+ Pflege-
• annular intervention der -+ NIC, die definiert wird
als die Informationsübertragung von
Verordnungsbögen auf Pflegepläne und
Anode. Positive Elektrode, die _, Anionen
Dokumentationssysteme.
(neg. geladene Teilchen) anzieht.
• Order Transcription
• anode
anorektal. Den analen und rektalen Be-
Anodontie. Kongenitaler Defekt mit teil-
weiser oder völliger Zahnlosigkeit. reich des Dickdarms betreffend.
[lat.: anus, After; rectus, gerade]
[griech.: a, kein; odous, Zahn]
anorectal
• anodontia
Anorektikum, PI. Anorektika. (Appetitzügler).
Anomalie. (Abnormität). I. Abweichung von Appetithemmende synthetische Substan-
der Norm. 2. Kongenitale Missbildung, zen, die zur Gewichtsreduzierung ange-
z.B. das Fehlen einer Extremität oder das wandt werden. Es handelt sich meistens
Vorhandensein eines zusätzlichen Fin- um indirekte Sympathomimetika, deren
gers. - adj. anomal. chemische Struktur von _, Amphetaminen
[griech.: anomalos, unregelmäßig] ableitbar ist. Wirksam durch eine zentrale
• anomaly Anregung des Stoffwechsels und Energie-
verbrauchs, zum Teil auch durch Hem-
Anomalie, kongenitale. Strukturelle _, Ano- mung des Hungerzentrums. Dadurch
malie bei Geburt, die entweder vererbt, kann Abhängigkeit und Arzneimittelmiss-
während der Schwangerschaft erworben brauch entstehen. Der Effekt hinsichtlich
oder während der Geburt zugefügt wird. einer Gewichtsabnahme ist durch Gewöh-
• congenital anomaly nung (Tachyphylaxie) nur vorüberge-
hend. A.a werden auch zum Doping ver-
Anonyme Alkoholiker (A.A.). Internationale, wendet. Die Anwendung ist generell we-
gemeinnützige Selbsthilfeorganisation, gen der ausgeprägten Nebenwirkungen
die 1935 gegründet wurde. Gruppenmit- wie Schlaflosigkeit, Angst, motorische
glieder sind abstinente _, Alkoholiker, die Unruhe, Reizbarkeit und Entwicklung ei-
dauerhaft das Trinken eingestellt haben ner psychischen Abhängigkeit umstritten.
und andere Alkoholiker bei der Genesung • anorexiant
von einer Alkoholkrankheit mit einem
Zwölf-Punkte-Programm unterstützen. anorektisch. (appetitzügelnd). I. Magersucht
Das Therapiekonzept beinhaltet Gruppen- (Anorexia nervosa) betreffend. 2. Fehlen-
hilfe, das gemeinsame Teilen von Erleb- den Appetit verursachend oder Appetitlo-
nissen sowie den Glauben an eine höhere sigkeit verursachend, wie z.B. ein Appetit-
Macht. zügler.
• Alcoholics Anonymaus (AA) • anorectic
II Atlofexia. (Appetitlosigkeit). Fehlen oder Ver-
lust des Appetits, was zur Unfähigkeit der
Nahrungsaufnahme führt.
insbesondere bei halbseitigen Körperläh-
mungen.
[griech.: a, kein; nosos, Krankheit; gnosis,
[griech.: a, kein; orexis, Appetit] Wissen]
•anorexia • anosognosia
bes, den mit dem Blut transportierten länger als 5 Minuten lang nach einem be-
Sauerstoff aufzunehmen. - adj. anoxisch. liebigen externen Reiz.
[griech.: a, kein; oxys, sauer] • adaptive capacity, decreased: intra-
• anoxia cranial
•a
ant. Abkürzung für -> anterior. nes Organs, das scharf nach vorne ge-
beugt und abgeknickt oder in sich selbst
gefaltet ist.
Antagonismus. I. Hemmende Wirkung bei [lat.: ante, vor; flectare, biegen]
zwei physiologischen Vorgängen, wie z.B. • anteflexion
bei der Betätigung von Muskeln. 2. Ge-
gensätzliche Wirkungen von Arzneimit- antegrad. Sich vorwärts bewegend oder
teln. nach vorne gehend. (s. a. retrograd)
[griech.: antagonisma, Streit] [lat.: ante, vor; gredi, gehen]
• antagonism antegrade
Antagonist. I. Konkurrent oder Gegen- Antekurvation. Leichte Beugung bzw. Ver-
spieler. 2. Vorgang bei dem zwei Substan- biegung nach vorne.
zen, Muskeln o.ä. gegensätzliche Wirkun- • antecurvature
gen aufeinander ausüben bzw. um diesel-
ben Rezeptoren konkurrieren. 3. Pharma- antepartal. Die Phase zwischen Empfäng-
kologischer Hemmstoff (-> Inhibitor); nis und Geburtswehen.
hemmt die Wirkung eines -> Agonisten, [lat.: ante, vor; parturire, Geburtswehen
hat jedoch selbst keine Wirkung. - adj. haben]
antagonistisch. • antepartal
[griech.: antagonisma, Streit]
• antagonist antepyretisch. Vor Fieberbeginn.
[lat.: ante, vor; griech.: pyretos, Fieber]
Antazida. I. Säureneutralisierende Sub- • antepyretic
stanz. 2. Arzneimittel bzw. Nahrungsmit-
tel, das die Magensäure puffert, neutrali- anterior. (vordere; vorderer). I. Vorderseite
siert oder absorbiert. Die A. sind meist in einer Körperstruktur. 2. Die Oberfläche
Aluminium- und Magnesiumverbindun- oder den Teil betreffend, der zur Vorder-
gen enthalten, können jedoch mit anderen seite hin gelegen ist bzw. nach vorne zeigt.
Arzneimitteln interagieren. A. werden 1 (s. a. posterior)
bis 2 Stunden nach dem Essen und nicht [lat.: ante, vor; prior, erster]
mit anderen Medikamenten zusammen • anterior
verabreicht.
[griech.: anti, gegen; acidus, sauer] anteroinferior. Auf der Vorderseite, aber
• antacids auf einem niedrigeren Level befindlich,
z.B. der a.e Dorn des Darmbeins (Spina
ante-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>vor, iliaca anterior inferior). (s.a. anterosupe-
nach vorn<<. rior)
• ante- • anteroinferior
antanllateal Auf der Vorderseite und an
beiden Seiten eines Körperteils oder einer
Struktur liegend.
zeichnung für eine bestimmte Becken-
form (anthropoides Becken).
(griech.: anthropos, menschlich; eidos,
II
• anterolateral Form]
• anthropoid
llltlroposbrior. Von der Körpervordersei-
te zur Körperrückseite verlaufend. Dieser An1fnpologie. Wissenschaft vom Men-
Begriff wird zumeist im Zusammenhang schen, die die Erforschung von tierähnli-
mit der Richtung eines Röntgenstrahls chen Eigenschaften bis hin zu sozialen
verwendet. Aspekten sowie die Einflüsse der Umwelt
[lat.: ante, vor; prior, erster; posterus, umfasst.
nachkommend] • anthropolgy
• anteroposterior (AP)
Anlhi'OpOIIllbfe. Wissenschaft der Vermes-
lllteiOIIIpelior. Auf der Vorderseite, aber sung des menschlichen Körpers hinsicht-
auf einer höheren Ebene befindlich, z.B. lich seiner Höhe, seines Gewichts und der
der a.e DarmbeinwirbeL (s.a. anteroinfe- Größe verschiedener Körperteile, ein-
rior) schließlich Hautfalten. Die A. erforscht
• anterosuperior und vergleicht die relativen Körperpro-
portionen unter normalen und unphysio-
Anlnerslon. 1. Unphysiologische Organla- logischen Verhältnissen.
ge, bei der das Organ auf seiner eigenen (griech.: anthropos, menschlich; metron,
Achse nach vorne, von der Mittellinie weg Maß]
geneigt ist. 2. Begriff aus der Zahnheil- • anthropometry
kunde; abnorm nach vorne geneigte
Zähne bzw. andere mandibuläre Kompo- Andu..............
Von Rudolf Steiner
nenten. - adj. antevertiert. (1861-1925) begründete Weltanschau-
•anteversion ungslehre, nach der die Entwicklung der
menschlichen Erkenntnisfähigkeit zu ei-
Anllmdlore. {Staublungenerkrankung). Chro- ner fortschreitenden Wesensschau des
nische Lungenkrankheit, die durch die Geistigen in der Welt und im Menschen
Ablagerung von Kohlenstaub in den Lun- führt. Die anthroposophische Medizin
gen und die Bildung schwarzer Kohlen- sieht Krankheit als einen Entwicklungs-
staubknoten verursacht wird und zu herd- prozess des Menschen. Neben anthropo-
förmigen Emphysemen führen. sophischen Medikamenten (z.B. Mistel-
[griech.: anthrax, Kohle; osis, Zustand] präparate), Kunsttherapie und Heil-
• anthracosis eurhythmie, Orientierung an Mondpha-
sen und Sternbildern werden auch Medi-
Aattlru. {Milzbrand). Durch den Bacillus an- kamente aus der -+ Homöopathie ange-
thracis ausgelöste (meldepflichtige) Er- wendet.
krankung bei Nutztieren (Kühe, Ziegen,
• anthroposophy
Schweine, Schafe und Pferde). Für Tiere
hat A. normalerweise tödliche Folgen. Die lllö-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>gegen,
Krankheit kann auf den Menschen durch entgegen, gegenüber«.
direkten Kontakt mit infizierten Tieren •anti-
und deren Häuten übertragen werden.
Durch Einatmen der Bakteriensporen AntfHnaneltlka. {Sympatholytikum). 1. Die
kann beim Menschen auch ein Lungen- Hemmung von Impulsen betreffend, die
milzbrand ausgelöst werden. von den adrenergischen, postganglionä-
[griech.: anthrax, Kohle] ren Fasern des Sympathikus übertragen
•anthrax werden. 2. Antiadrenergische Substanz,
die die Reaktion mit Noradrenalin, das
lllthropaid. Bezeichnung für menschen- mit Alpharezeptoren verbunden ist, blo-
ähnliche Affen oder Primaten; auch Be- ckiert und den Tonus der glatten Muskeln
66 Antiadrenergika ;;
peripherer Blutgefäße reduziert, was zu --. Antitoxins blockiert bzw. eine Gegen-
einer Erhöhung des peripheren Blutkreis- wirkung entwickelt.
laufes und zu einer Senkung des Blut- [griech.: anti, gegen; toxikon, Gift]
drucks führt. • antiantitoxin
[griech.: anti, gegen; lat.: ad, zu; ren, Nie-
re] Antiarrhythmika. I. Einen Vorgang oder
• antiadrenergics eine Substanz betreffend, die einen abnor-
men Herzrhythmus vermeidet, lindert
Antiagglutinin. Spezifischer --. Antikörper, oder korrigiert. 2. Mittel zur Behandlung
der der Wirkung des Agglutins entgegen- einer --. Herzarrhythmie. Ein Defibrillator,
wirkt. der einen präkordialen Elektroschock ab-
[griech.: anti, gegen; /at.: agglutinare, kle- gibt, wird oft verwendet, um schnelle, un-
ben] regelmäßige Vorhof- oder Ventrikelkon-
• antiagglutinin traktionen in einen normalen Rhythmus
umzuwandeln. Zur Behandlung eines ex-
Antiallergika. Arzneimittel zur Vorbeu- trem niedrigen Herzschlags oder einer
gung, Abschwächung oder Unterdrü- anderen Form der Arrhythmie dient die
ckung der Symptome bei --.Allergien. Arz- Implantation eines Schrittmachers. Die
neimittelgruppen: --.Antihistaminika, zwei wichtigsten A. sind Lidocain, zur Er-
--. Kortikosteroide. höhung des elektrischen Schwellenreizes
• antiallergics in den Ventrikeln während der Diastole,
sowie eine Kombination von Disopyri-
antianabolisch. Die Wirkung von Medika-
mid, Procainamid und Chinidin zur Ver-
menten oder anderen Substanzen betref-
minderung der Erregbarkeit des Myo-
fend, die anabolische Vorgänge blockieren
kards und zur Verlängerung der Refrak-
oder verlangsamen, z.B. Zellteilung und
tärphase. Der betaadeenergische Blocker
die Bildung neuen Gewebes durch Pro-
Propranolol kann ebenfalls zur Behand-
teinsynthese. (--. Steroidanabolika)
lung von Arrhythmien eingesetzt werden.
• antianabolic
Verapamil und andere Kalziumblocker
antianämisch. Eine Substanz oder einen kontrollieren Arrhythmien, indem sie
Vorgang betreffend, der einem Mangel an den Einstrom von Kalziumionen durch
Erythrozyten entgegenwirkt bzw. diesen die Zellmembran des Herzmuskels hem-
vermeidet. men. A. können ZNS-Störungen bewir-
• antianemic ken·
be{ ihrer Einnahme muss regelmäßig
Antianaphylaxie. Maßnahme zur Verhinde- Puls, Blutdruck, Atmung, allgemeine
rung anaphylaktischer Reaktionen. Der Leistungsfahigkeit kont rolliert werden.
Patient erhält dabei Injektionen kleiner [griech.: anti, gegen; rhythmos, Rhyth-
Antigen-Desensibilisierungsdosen. (s. a. mus]
Anaphylaxie) • antiarrthythmics
[griech.: anti, gegen; a, ohne; haima, Blut]
• antianaphylaxis Antiasthmatika. Arzneimittel zur Behand-
lung des --. Asthma bronchiale. Darunter
Anti· Antikörper. --. lmmunoglobulin, das fallen z. B. --. Sympathomimetika und
sich als Reaktion auf einen --. Antikörper --. Glukokortikoide. Zur --. Prophylaxe eines
bildet, der immunogen wirkt. Der A.-A. Asthmaanfalls werden Medikamente ein-
reagiert anschließend mit dem Antikör- gesetzt, die u.a. die Freisetzung von --. His-
per. tamin hemmen. (s.a. Asthma)
• antiantibody • antiasthmalies
Anti-Antitoxin. Ein --. Anti-Antikörper, der antibakteriell. (bakterizid). I. Eigenschaft ei-
sich während einer Impfung im Körper ner Substanz, die Bakterien tötet bzw. de-
bildet und die Wirkung des zugeführten ren Wachstum oder Vermehrung hemmt.
Antibiotika 67
2. Eigenschaft und Wirkung von bakteri- rien während der Vermehrung, ohne die
ziden bzw. bakteriostatischen, chemisch Nukleinsäuresynthese zu beeinträchtigen.
synthetisierten oder von verschiedenen Polypeptidantibiotika, die Derivate von
Mikroorganismen abgeleiteten -+ Antibio- verschiedenen Streptomyces-Arten bzw.
tika, die die Produktion der bakteriellen von bestimmten Bodenbakterien sind,
Zellwand, die Synthese von Proteinen haben verschiedene Wirkungsspektren.
und Nukleinsäuren oder die Integrität der Die Polypeptide Bacitracin und Vanomy-
Zellmembran beeinträchtigen oder die cin werden zur Behandlung schwerer Sta-
wesentlichen Phasen der bakteriellen Bio- phylokokkeninfektionen verwendet. Ca-
synthese hemmen. (-+ Bakteriostatikum) preomycin und Vancomycin sind Antitu-
[griech.: anti, gegen; bakterion, kleiner berkulostatika, Gramicidin ist in Salben
Stab] für topische Infektionen enthalten. Von
• antibacterial den Polypeptidantibiotika, die gegen
gramnegative Bakterien wirken, werden
Antibiotika. Ein aus mikrobiellen Kulturen Colistin und Neomycin bei durch Escheri-
bestehendes oder halbsynthetisch herge- chia coli verursachter Diarrhö eingesetzt.
stelltes antimikrobielles Mittel zur Be- Die Tetrazykline Chlortetrazyklin, Deme-
handlung von Infektionen. Die Gruppe clozyklin, Doxyzyklin, Minozyklin, Oxy-
der Penizilline, die von einer Pilzart, Pe- tetrazyklin, einschließlich einem von
nicillium, abgeleitet bzw. halbsynthetisch Streptomyces abgeleiteten Prototypen,
hergestellt werden, bestehen aus einem wirken auf viele grampositive und gram-
zu einem Betalactam-Ring verschmolze- negative Mikroben sowie verschiedene
nen Thiazolidinring mit Seitenketten. Rickettsien. Die A. dieser Gruppe haben
Diese Mittel hemmen die Mukopeptid- hauptsächlich bakteriostatische Wirkung,
synthese in den bakteriellen Zellwänden die wahrscheinlich durch eine Hemmung
während der bakteriellen Vermehrung. der Proteinsynthese hervorgerufen wird.
Penicillin G und V werden oft zur Be- Die Cepahlosporine, die entweder aus
handlung von grampositiven Kokkenin- dem Bodenpilz Cephalosporium gewon-
fektionen eingesetzt, aber durch das von nen oder halbsynthetisch hergestellt wer-
den Staphylokokkenstämmen produzierte den, hemmen die bakterielle Zellwand-
Enzym Penicillinase inaktiviert. Cloxacil- synthese und sind penicillinaseresistent.
lin, Dicloxacillin, Methicillin, Nafcillin Sie werden zur Behandlung von Atem-
sowie Oxacillin gehören zu den penicilli- wegs- und Harnwegsinfekten, bei Mittel-
naseresistenten Penizillinen. Zu den ohr- und Knochenentzündungen sowie
Breitbandpenizillinen mit Wirkung auf bei einer von verschiedenen grampositi-
gramnegative Bakterien gehören Ampi- ven und gramnegativen Bakterien verur-
cillin, Carbenicillin und Hetacillin. Ami- sachten Blutvergiftung eingesetzt. Zu die-
noglykosid-A., die aus durch Glykosid- ser Gruppe gehören Cefadroxil, Cefa-
bindungen verbundenen Aminzuckern mandol, Cefazolin, Cephalexin, Cephalo-
bestehen, beeinträchtigen die bakterielle glycin, Cephaloridin, Cephalothin, Ce-
Proteinsynthese und werden hauptsäch- phapirin und Cephradin. Chloramphe-
lich zur Behandlung von Infektionen ein- nicol, ein Breitbandantibiotikum, das ur-
gesetzt, die durch gramnegative Mikroor- sprünglich aus Streptomyces venezuelae
ganismen ausgelöst werden. Zu den Ami- gewonnen wurde, hemmt die bakterielle
noglykosiden gehören Gentamicin, ein Proteinsynthese.
Derivat von Micromonospora, sowie die Bei der Verabceichung von A. muss die
semisynthetisch hergestellten Amikacin, Dosierung und das lntervall zwischen
Kanamycin, Neomycin, Streptomycin den Gaben genau eingehalten werden.
und Thrombamycin. Makrolidantibioti- Auf Allergien, Entzündungen, Diarrhö
ka, die einen großen Laktonring und ei- oder Ausfluss aus dem Genitalbereich ist
nen Desoxyaminzucker besitzen, hem- zu achten. Eine zu häufige A.-Therapie
men die Proteinsynthese anfälliger Bakte- kann zur Resistenz bestimmter Erreger
II [griech.: anti , gegen; bios, Leben]
Parkinson-Krankheit.- adj. anticholiner-
gisch.
[griech.: anti, gegen; chole, Galle; ergein,
• antibiotics arbeiten]
• anticholinergics
Anlilllot1U. panldlllnaHn.slstate (pL). (pe- ~. (Thympoleptika). Arzneimit-
nicillinasefeste Antibiotika). Antimikrobielle tel gegen Depressionen; trizyklische A.
Substanz (--+Antibiotikum), die nicht blockieren die Wiederaufnahme von
durch --+ Penicillinase inaktiviert wird, ei- Aminneurotransmittern. Dergenaue anti-
nem Enzym, das von bestimmten Bakteri- depressive Wirkmechanismus dieser Mit-
en, insbesondere Staphylokokken, produ- tel ist nicht bekannt, sie können jedoch
ziert wird. Die halbsynthetischen Penicil- stimmungsaufhellend, antriebssteigernd,
line widersetzen sich der Wirkung der Pe- dämpfend und angstlösend wirken. Mo-
nicillinase und werden deshalb zur Be- noaminoxidase-Hemmer erhöhen die
handlung jener Infektionen verwendet, Konzentration von Adrenalin, Noradrena-
die durch Staphylokokken verursacht wer- lin und Serotonin in den Nervensystem-
den. speichern. Als Nebenwirkungen kann es
•penicillinase-resistant antibiotic zu Obstipation oder Diarrhö, Sehstörun-
gen, Müdigkeit oder Schlaflosigkeit,
•tllalalllrandtllnt. Bezeichnung für Mi- Mundtrockenheit und Elektrolytstörun-
kroorganismen, die entweder eine Resis- gen kommen; die Serumelektrolyte, Krea-
tenz gegenüber --+Antibiotika entwickeln tininwerte und Nierenfunktion müssen
haben oder niemals für ein Medikament regelmäßig überwacht werden. (s.a. Psy-
sensibilisiert wurden. chopharmaka) - adj. antidepressiv.
• antibiotic resistant • antidepressants
Alllidialledb. Arzneimittel, die die Symp-
Atdllllallb-Senslfllll:ltsteSt. (Antibiogramm). tome des --+ Diabetes mellitus verhindern
Labormethode zur Bestimmung der bzw. lindern. Es gibt zwei Arten von Anti-
--+Antibiotika-Empfindlichkeit bestimmter diabetika: --+ Insulin zur Injektion bei Dia-
Bakterien bei einer Therapie. betes mellitus Typ I sowie orale A. bei
• antibiotic sensitivity test Diabetes Typ II. - adj. antidiabetisch.
• antidiabetics
Anllllalllalllt, ~ willlsl1815 Arz- Allddtanllollca Arzneimittel oder andere
neimittel mit antibiotischer und zytostati- Mittel zur Linderung der mit einer --+ Diar-
scher Wirkung, z.B. Bleomycin, Dactino- rhö verbundenen Symptome. A. absorbie-
mycin, Daunorubicin sowie Mitomycin. ren Wasser aus dem Verdauungstrakt (Ad-
• antibiotic anticancer agents sorbenzien), hemmen die Darmmotilität
und den Elektrolyttransport und adsor-
bieren Toxine oder Mikroorganismen.
~ (Parasymphatolytika). Anti-
- adj. antidiarrhoisch.
cholinergisches Mittel, dessen Wirkung
darauf beruht, dass es mit dem Neuro- • antidiarrheals
transmitter --+Acetylcholin um die zur Ver- ~Gegen den Faktor D
fügung stehenden Rezeptorstellen an den des Rhesussystems gerichtete Antikörper
Synapsen konkurriert. A. werden zur Be- als Mittel zur Prophylaxe der Rhesus-Sen-
handlung spastischer Störungen des Ma- sibilisierung bei rh-negativen Müttern.
gen-Darm-Traktes, zur Verminderung Gegeben wird A. nach der Geburt eines
der Speichel- und Bronchialsekretionen Rh-positiven Kindes, nach einer Fehlge-
vor Operationen oder zur Pupillenerwei- burt (Abort), wenn der --+ Rhesusfaktor po-
terung eingesetzt. Viele anticholinergi- sitiv oder nicht bekannt ist, und nach spe-
sche Mittel lindern die Symptome der ziellen Eingriffen während der Schwan-
gerschaft (z.B. Amniozentese). Dabei kön- Mittel oder Substanz zur Aufhe-
nen fetale Rh-positive Erythrozyten in bung der Wirkung eines Giftes.
den Kreislauf einer rh-negativen Mutter [griech.: anti, gegen; dotos, das gegeben
eindringen und dort eine Antikörperbil- wird]
dung auslösen (---. Sensibilisierung). Wer- •antidote
den der Mutter jedoch Anti-D-Immunglo-
buline gleich nach der Geburt injiziert, diamisch Substanz, die mit ei-
lässt sich eine Sensibilisierung verhin- nem Giftstoff chemisch reagiert und eine
dern. Wenn die Mutter hingegen Antikör- unschädliche Verbindung bildet.
per gegen das Rhesusantigen entwickelt, [griech.: chemeia + anti, gegen; dotos, was
kann es beim nächsten Rh-positiven Fetus gegeben wird.]
zur Zerstörung dessen Erythrozyten (Hä- • chemical antidote
molyse) kommen mit der Folge von Anä-
mie und Hypoxie und schlimmstenfalls ,llb. Arzneimittel gegen Erbre-
eines intrauterinen Fruchttodes. Dies ist chen (Vomitus) oder Übelkeit (Nausea);
ein Grund für die heute routinemäßige Belladonnaderivate, Bromide, ---. Barbitura-
Blutgruppenbestimmung aller Schwange- te und andere ---. Sedativa sowie Substan-
ren. (-.Immunglobulin) (s.a. Rh-Inkompati- zen, die die Magenschleimhaut schützen,
bilität) z.B. Zitronenwasser oder milde Magenad-
anti-D immuoglobuline; Rho (D) im- stringenzen, besitzen schwache antiemeti-
mune globuline sche Eigenschaften. Chlorpromazin und
andere Phenothiazine können als wirksa-
me A. eingesetzt werden. Zur Linderung
Antidiu Hemmung der Wasseraus- von Reisekrankheit werden Scopolamine
scheidung durch die Niere im Sinne einer und Antihistamine verwendet. - adj. anti-
Harnkonzentration. Zu therapeutischen emetisch.
Zwecken werden Medikamente verab- [griech.: anti, gegen; emesis, Erbrechen]
reicht, die in ihrer Wirkung dem antidiu- antiemetics
retischen Hormon (ADH, ---.Adiuretin)
entsprechen und eine Rückresorption des eptlka-lm tllhle. Geh urts-
freien Wassers in den Nierentubuli und in fehler infolge pränataler Einnahme von
den Sammelrohren bewirken. (s.a. Diabe- Antiepileptika durch die Mutter (z.B. Hy-
tes insipidus) dantoin). Als Symptome treten u.a. Mi-
EJ Antidiuresis krozephalie, Hypoplasie, fehlende Finger-
oder Zehennägel, fehlgebildete Gesichts-
form, mentale und körperliche Behinde-
Anlldlu Die Urinausscheidung hem- rung und Herzfehler auf.
mende Wirkstoffe. Das im Hypothalamus fetal hydantoin syndrome (FHS)
produzierte und im Hypophysenhinter-
Jappen gespeicherte ---.Adiuretin (Vaso- Antifibri!!An/il·!l. Arzneimittel oder andere
pressin) unterdrückt die Urinbildung, in- Mittel, die die Erregbarkeit des Herzen
dem es die Resorption von Wasser in den herabsetzen. (---. Antiarrhythmika)
distalen Tubuli und den Sammelkanälen antifibrillants
der Nieren stimuliert. Bei der Einnahme
von A. muss der Blutdruck regelmäßig ldisdt. Die Milchsekretion bei
kontrolliert und die Ein- und Ausfuhr Müttern von Neugeborenen verhindernd
von Flüssigkeiten genau bilanziert wer- oder reduziernd.
den. (s.a. Diuretikum) - adj. antidiure- • antigalactic
tisch.
[griech.: anti, gegen; dia, durch; ourein, :.Eine Substanz, normalerweise ein
urinieren] Protein, die die Bildung eines spezifischen
• antidiuretics ---.Antikörpers bedingt, der mit diesem A.
II reagiert. (-+ lmmunantwort) - adj. antige-
nisch.
[griech.: anti, gegen; genein, produzieren]
der Bildung eines Antigen-Antikörper-
Komplexes bindet. A.n bestehen norma-
lerweise aus einer Aminosäurensequenz,
•antigen die die Form dieser Reaktionsbereiche be-
stimmt.
Antigen,~ (CEA). Bei Er-
•antigen determinant
wachsenen in sehr geringen Mengen vor-
kommendes Antigen. Eine übermäßig ho- Mdgemldft. Allmähliche Veränderung
he Konzentration kann ein Anzeichen für der genetischen Informationen von Viren
eine Krebserkrankung sein.(-+ Tumormar- oder anderen Mikroorganismen und die
ker) daraus resultierende Entstehung eines
[griech.: karkinos, Krebs, en, hinein, mutierten -+ Antigens. Ein A. macht neue
bryein, wachsen, anti, gegen, genein, er- -+ Antikörper und Impfstoffe nötig, um
zeugen.] die mutierten Antigene bekämpfen zu
•carcinoembrryonic antigen (CEA) können.
Antigen. tliiiiOI'1peZif Ein von einem [griech.: anti, gegen; genein, produzieren]
bestimmten Tumortyp produziertes Anti- •antigenic drift
gen, das auf gesunden Zellen des Gewe-
bes, in dem sich der Tumor gebildet hat, Antlglaltlt. Fähigkeit der Antikörperpro-
nicht vorhanden ist. duktion. Das Maß der A. hängt vom Typ
• tumor-specific antigen und der Menge der jeweiligen Substanz
ab, sowie vom Sensibilisierungsgrad des
Antigen-Amikirper Reaktion (AAR). Ant- Wirtes hinsichtlich des -+ Antigens und
wort des Immunsystems, bei der die mit seiner Fähigkeit, -+Antikörper zu erzeu-
Immunglobulin umhüllten B-Zellen einen gen.
Fremdkörper bzw. ein -+Antigen erken- • antigenicity
nen und die Produktion von -+ Antikör-
pern stimulieren. Die T-Zellen unterstüt- Antiglo1lulin. Natürlich vorkommender
zen die AAR, wobei die B-Zellen die oder künstlich hergestellter -+ Antikörper,
Schlüsselrolle spielen. Die AARen aktivie- der gegen fremdes Serumglobulin wirk-
ren das körpereigene Komplementsystem, sam ist. Spezifische A.e werden zur Be-
indem sie die humorale -+ Immunantwort stimmung von spezifischen Antikörpern
der B-Zellen verstärken und die Lyse der verwendet, z.B. bei der Blutgruppenbe-
Antigenzellen verursachen. AARen bein- stimmung.
halten das Binden von Antigenen an Anti- [griech.: anti, gegen; lat.: globulus, kleiner
körpern sowie die Bildung von Antigen- Ball]
Antikörper-Komplexen, die toxische Anti- • antiglobulin
gene inaktivieren, Antigene auf den Ober-
flächen von Mikroorganismen agglutinie- ~ (AHF). (antihämophiles
ren oder das Komplementsystem aktivie- Globulin). Faktor VIII der .-, Blutgerinnung;
ren, indem sie die Komplementbindungs- systemisches Hämostatikum zur Behand-
stellen den Antikörpermolekülen expo- lung von Hämophilie A, einer Faktor
nieren. Im Normalfall lösen AARen eine VIII -Mangelerscheinung.
-+ Immunität aus, sie können jedoch auch [griech.: anti, gegen; haima, Blut; philein,
zu Allergien, Autoimmunität sowie einer lieben; lat.: facere, machen]
Blutunverträglichkeit von Mutter und Fö- •antihemophilic factor (AHF)
tus führen.
Anllhlmontllglk. Arzneimittel zur Ver-
• antigen-antibody reaction hinderung bzw. Kontrolle von Blutungen,
Andgelldele;iidtlilnte. Kleiner Bereich auf z.B. -+ Thromboplastin oder -+Thrombin,
der Oberfläche eines Antigenmoleküls, die die -+ Blutgerinnung vermitteln. - adj.
der sich mit einem Antikörpermolekül antihämorrhagisch.
verbinden kann und das -+ Antigen bei • antihemorrhagics
Antihel p!.). (Wurmmittel). Arznei- eher, der Stimulation der Pressorezepto-
mittel gegen Wurmbefall, z.B. gegen ren von Karotissinus und Herz, der Hem-
Band- oder Saugwürmer. Als Nebenwir- mung autonomer, gefäßverengender Ner-
kungen kann es zu Bauch- und Kopf- venimpulse, der Stimulation zentraler, in-
schmerzen, Übelkeit, Diarrhö und Haut- hibitorischer alphaadrenergischer Rezep-
ausschlägen kommen. toren oder auf der direkten Gefaßerweite-
[griech.: anti, gegen; helmins, Wurm] rung. Thiazide und Diuretika verringern
• antihelminthics den Blutdruck, indem sie das Blutvolu-
men vermindern. Weitere A. sind z.B.
Antlhllt Mittel gegen übermäßige
Schweißproduktion. - adj. antihidrotisch. Sympatholytika, Kalziumantagonisten
anti, gegen; hidros, Schweiß] und ACE-Hemmer. Patienten, die A. ein-
nehmen, müssen langsam mobilisiert
antihidrotics
und ihre Vitalzeichen regelmäßig kontrol-
Antitust Arzneimittel, die die phy- liert werden. - adj. antihypertonisch.
siologischen und pharmakologischen antihypertensiveses
Wirkungen von ---+Histamin reduzieren.
Zu dieser Gruppe gehören viele verschie- Obnllla. (Sympathomimetika). Arznei-
dene Substanzen, die die Histaminrezep- mittel bzw. andere Mittel zur Blutdrucker-
toren blockieren. Viele dieser nicht-re- höhung.
zeptpflichtigen Medikamente werden ge- • antihypotensives
gen Allergien eingesetzt. Sie hemmen ktiVa. Mittel zur Vermeidung bzw.
nicht die Freisetzung von Histaminen, die Behandlung von Infektionen, z.B. Anti-
Wirkungsweisen der Antihistamine auf biotika, Antimykotika, Chemotherapeuti-
das Zentralnervensystem sind jedoch ka.
noch nicht völlig aufgeklärt. A. werden [griech.: anti, gegen; lat .: inficere, farben]
gemäß den von ihnen verhinderten Hista- • antiinfectious
minreaktionen in Histamin H 1 (gegen Al-
lergien) und H,-Rezeptorenblocker (ge- antikarzino'l"''- Bezeichnung für eine Sub-
gen Magen-Darm-Geschwüre) unterteilt. stanz, die die Auswirkungen einer krebs-
- adj. antihistamisch. erzeugenden Substanz neutralisiert.
[griech.: anti, gegen; histos, Gewebe; [griech.: anti, gegen; karkinos, Krebs;
amine, Salmiakverbindung] oma, Tumor; genein, produzieren]
antihistaminese • anticarcinogenic
.~<.tdu,taminvergi1tuny. Unerwünschte Re- Antikoag ul.1 nzit"n. Blutgerinnungshem-
aktion auf eine übermäßige Histaminein- mende Substanzen und Vitamin-K-Aut-
nahme. Zu den Symptomen gehören Mü- agonisten; Heparin, das aus der Leber
digkeit, Lethargie, Delirium, Halluzinatio- und den Lungen von Tieren gewonnen
nen, Verlust der willkürlichen Muskelkon- wird, ist ein starkes Antikoagulans, das
trolle, Hyperreflexie, Tachykardie, erwei- die Thromboplastinbildung, die Um-
terte Pupillen sowie in schwerwiegenden wandlung von Prothrombin zu Thrombin
Fällen Koma. Die Sofortmaßnahmen kön- sowie die Bildung von Fibrin aus Fibrino-
nen die Einnahme von Aktivkohle, Ma- gen beeinträchtigt. Bei der Einnahme von
genspülung bzw. Erbrechen, Sauerstoffzu- A. besteht die Gefahr für verstärkte Blu-
fuhr sowie künstliche Beatmung umfas- tungen und die Blutgerinnung muss regel-
sen. (---+ Histamin) mäßig kontrolliert werden. (---+ Blutgerin-
antihistamine poisoning nung) - adj. koagulationshemmend.
[griech.: anti, gegen; /at.: coagulare, gerin-
f<ntihypertonika. (Antihypertensiva). Arznei-
nen]
mittel zur Senkung des Bluthochdrucks.
• anticoagulants
Die antihypertonische Wirkung verschie-
dener Mittel beruht auf der Entleerung gulmldetlt Anwendung von
peripherer Katecholamin-Gewebespei- Arzneimitteln zur Reduzierung der
II ---+ Blutgerinnung und zur gleichzeitigen
Verringerung eines Thromboserisikos.
(---+ Antikoagulanzien}
Andklqler, lliRientlr. Ein ---+ Antikörper,
der zwei oder mehr Bindungsstellen be-
sitzt, mit deren Hilfe durch Oberkreuzung
[griech.: anti, gegen; lat.: coagulare, gerin- Bindungen mit Antigenen hergestellt wer-
nen; griech.: therapeia, Behandlung] den können.
• anticoagulant therapy • bivalent antibody
Anlilllllnwlsif (Krampfmittel). Krampflösen- Antiktlper, bloddtNndt. (inkomplette Anti-
de bzw. -verhindernde Arzneimittel. Die körper}. Antikörper, die bewirken, dass es
antikonvulsive Wirkung von Hydantoin- zu keiner Bindung an ein Antigen kommt,
derivaten, insbesondere von Phenytoin, was in der Folge zur ---+Agglutination führt.
liegt offenbar darin begründet, dass die • blocking antibody
Zellmembran stabilisiert und die intrazel-
lulären Natriumkonzentrationen verrin- Jn1ikörpH, ~· Ein ---+Anti-
gert werden. Dies führt dazu, dass die Er- körper der Immunglobulin-E-Klasse, der
regbarkeit des Krampfherdes reduziert eine größere Affmität für ---+ Antigene be-
wird. Phenacemid und Primidon werden sitzt, wenn er an Mastzellen einer anderen
auch zur Behandlung von epileptischen Species gebunden ist, statt an jene, in de-
Grand-mal-Anfällen eingesetzt. Succin- nen er produziert worden ist.
säurederivate, Valpronsäure, Parametha- • heterocytotropic antibody
dion und verschiedene Barbiturate gehö-
ren zu den Mitteln, die zur Einschränkung Jn1ikörpH, knuzrugluender. Antikörper,
bzw. Vermeidung von Petit-mal-Anfällen der mit Antigenen reagiert, die ähnlich
verschrieben werden. - adj. antikonvulsiv. aber verschieden von den spezifischen
[griech.: anti, gegen; lat.: convellere, Antigenen sind, auf die der Antikörper
schütteln] ursprünglich reagiert hat.
• anticonvulsants • cross-reacting antibody
mit einem Rh-positiven Fötus schwanger Antiseptika. Mittel, die das Wachstum und
ist. die Vermehrung von Mikroorganismen
• anti-Rh agglutinin hemmen und auf Haut und Schleimhäute
aufgetragen werden können. Bei der Ver-
Antirheumatika. Bezeichnung für Arznei- wendung von A. muss auf die Einwirkzeit,
mittel gegen rheumatische Erkrankungen Anwendungsart, Konzentration und Wir-
und zur Linderung von Symptomen bzw. kungsspektrum geachtet werden. Alko-
schmerzhaften oder immobilisierenden holhaltige A. trocknen die Haut aus. (s.a.
Erkrankungen des Bewegungsapparates. Desinfektionsmittell - adj. antiseptisch.
(-+Rheuma)- adj. antirheumatisch. • antiseptics
[griech.: anti, gegen; rheumatismos, et-
was, das fließt I
Antiserum. Tierisches oder menschliches
Serum, das .... Antikörper gegen eine spezi-
• antirheumalies
fische Krankheit enthält, die eine passive
Antirheumatika, nichtsteroidale (NSAR) (pl.). Immunität übertragen kann. Ein A. pro-
duziert keine Antikörper. Es gibt zwei Ar-
(nichtsteroidale Antiphlogistika). Sammetbe-
ten von Antiseren: -+ Antitoxine neutrali-
zeichnung für Arzneimittel, die fiebersen-
sieren die von spezifischen Bakterien her-
kende (antipyretische), schmerzstillende
(analgetische) und entzündungshem- gestellten Toxine, ohne jedoch die Bakte-
rien zu töten; antimikrobielle Seren ver-
mende (antiphlogistische) Wirkung ha-
nichten Bakterien, indem diese für den
ben. Sie wirken gegen Entzündungen oder
Angriff von Leukozyten sensibilisiert wer-
lindern sie, indem die Prostaglandinsyn-
den.
these gehemmt (inhibiert) wird. NSAR's
können zur Behandlung von leichten bis • antiserum
mäßigen Schmerzen, rheumatischer Ar- Antiserum-Anaphylaxie. Obermäßige Reak-
thritis, Gicht, Osteoarthritis, Fieber, tion bei einer Person nach Injektion von
nichtrheumatischen Entzündungen und Serum von einer anderen, sensibilisierten
Dysmenorrhö eingesetzt werden. Bei- Person.
spiele für n. A. sind Acetylsalicylsäure, • antiserum anaphylaxis
Ibuprofen, Ketoprofen und Indometacin.
Als Nebenwirkungen kommt es zu Ma-
Antistreptolysin·O· Test. Streptokokken-An-
gen-Darm-Störungen und Hautausschlä- tikörpertest zur Feststellung von Serum-
gen mit Juckreiz. N.A. sollten zusammen Antikörpern gegen Streptolysin-0, einem
mit den Mahlzeiten eingenommen wer- Exotoxin, das von den meisten Strepto-
den; bei längerer Verwendung muss der kokken der Gruppe A- und manchen
Stuhl auf okkultes Blut überprüft werden. Gruppe C- und G- Streptokokken erzeugt
(-+ Antiphlogistika) wird. Der Test wird oft als diagnostische
• nonsteroidal antiinflammatory Maßnahme zur Erkennung von rheumati-
(NSAID) schem Fieber eingesetzt.
• antistreptolysin-0 test (ASOT, ASO,
ASLT)
Antiseborrhoika. Arzneimittel oder ein an-
deres Mittel, welches auf die Haut aufge- Antithrombin. Physiologischer Bestandteil
tragen wird, um eine -+ Seborrea oder se- des Serums, der .... Thrombin inaktiviert
borrhoische Dermatitis unter Kontrolle und gerinnungshemmend wirkt.
zu halten. - adj. antiseborrhoisch. • antithrombin
• antiseborrheics
Antithrombosestrümpfe (ATS). Elastische
Antisepsis. Hemmung bzw. Vernichtung Kompressionsstrümpfe, die zur Throm-
von pathogenen Mikroorganismen. (s.a. boseprophylaxe getragen werden (z.B.
Asepsis) postoperativ). Diese sind von verschie-
[griech. : anti, gegen; sepein, Vereiterung] denen Anbietern in diversen Größen er-
• antisepsis hältlich. Wichtig ist das exakte Abmes-
76 Antithrombosestrümpfe (ATS) ·;
Anti-Trendelenburg-Lagerung. Lagerung
des Körpers in einer schiefen Ebene, wo-
bei der Kopf erhöht und rue Beine tief
gelagert werden. Diese Lagerungsart
wird zur Erleichterung der Atmung und
bei arteriellen Durchblutungsstörungen
Beinlänge eingesetzt. Bei Operationen wird sie zur
arkoseeinleitung, insbesondere bei
Aspirationsgefahr (z.B. bei Schwangeren
kurz lang und nicht nüchternen Patienten) ver-
wendet. Dadurch wird das Aufsteigen
Antithrombosestrümpfe (ATS). Größenbe- von Magensäure in den Rachenraum
stimmung. verhindert. Beim eigen des Bettes bzw.
OP-Tisches in rue schiefe Ebene muss
unbeilingt auf einen festen Halt und die
Sicherheit des Patienten geachtet wer-
sen und korrekte Anziehen der Strümp- den, damit beim Lösen der Arretierung
fe, dabei ist besonders auf Faltenfreiheit ein ruckartiges Kippen vermieden wird.
zu achten. Zur genauen Abmessung (s. a. Trendelenburg-Lagerung)
müssen Oberschenkel- und Wadenum- [Friedrich Trendelenburg, deutscher
fang, sowie die Beinlänge ermittelt wer- Chirurg und Phlebologe, 1844-1924)
den. Ld.R. reicht ein Wechsel der ATS • anti-trendelenbarg position; reverse
alle 24-48 Stunden aus. Die ATS müssen Trendelenburg
vor dem Aufstehen angezogen werden
(Stauungen vermeiden). Auf die Haut- Antitrypsin. (Trypsininhibitor). Ein in der Le-
pflege muss besonders geachtet werden, ber hergestelltes Protein, das die Wirkung
da die Haut unter den ATS zur Austrock- von -->Trypsin und anderen proteolyti-
nung neigt. schen Enzymen hemmt.
• compression stockings; medical • antitrypsin
stockings Antitumor-Antikörper. Natürlich vorhan-
dene Substanzen, die die weitere Replika-
tion der Desoxyribonukleinsäure (DNS)
Antithrombotika. Arzneimittel, die die Bil- sowie die Transkription der Ribonuklein-
dung von Thromben bzw. die Blutgerin- säure (RNS) verhindern.
nung verhindern bzw. stören, z.B. --> Anti- • antitumor antiborlies
Anlltusslnm. Arzneimittel gegen Husten;
Gruppe von teils narkotisch (Opioide, die
auch als Ersatzdroge verwendet werden
unmittelbar im Inneren der vom Kardia-
schließmuskel gebildeten Öffnung.
• antrum cardiacum
II
können), teils nicht-narkotisch wirkenden
Medikamenten, die auf das zentrale und Amlfus. (Ring). Ringf<irmige Körperstruk-
periphere Nervensystem wirken und den tur, z.B. der Außenrand einer Bandscheibe
Hustenreflex unterdrücken. Hustenhem- oder der weiße Tympanusring um das Pe-
mende Medikamente sollten nicht bei ei- rimeter des Trommelfells.
nem Husten mit Auswurf gegeben wer- [lat.: Ring)
den, da der Hustenreflex benötigt wird, •annulus
um Verschleimungen der oberen Atemwe-
ge zu lösen. Nebenwirkungen können
Konzentrationsschwäche, Atemdepression
und Verstopfung sein; Patienten sind nur
beschränkt fahrtüchtig. - adj. antitussiv.
[griech.: anti, gegen; lat.: tussire, husten) Anmie. Rückgang der Harnausscheidung
• antitussive unter 100 ml pro Tag. Die A. kann Folge
Allliwrltrwm. (Schlangenserum). Eine aus einer Niereninsuffizienz bzw. einer Nie-
dem Serum von immunisierten Pferden rendysfunktion sein oder durch einen
hergestellte Suspension mit ---> Antikör- Blutdruckabfall unterhalb des Wertes, der
pern, die Gifte neutralisieren. Das A. ver- für den Erhalt des Filterdrucks der Niere
leiht eine passive Immunität und wird bei benötigt wird, oder durch eine Obstruk-
verschiedenen Schlangen- und Insekten- tion der Harnwege ausgelöst werden. Eine
bissen als Erste-Hilfe-Maßnahme gege- schnelle Verminderung der Harnaus-
ben. scheidung, die schließlich zu A. und
•antivenin ---> Urämie führt, kann bei akutem Nieren-
versagen beobachtet werden. - adj. an-
IIRihiraL Bezeichnung für eine virenver- urisch.
nichtende Wirkung. (---> Viren) [griech.: a, kein; ouron, Urin]
• antiviral •anuria
Anlhitlmin. (Vitamin-Antagonist). Substanz, Anus. (After). Öffnung am Ende des Analka-
die ein --->Vitamin inaktiviert. nals, durch die Stuhl ausgeschieden wird.
[griech.: anti, gegen; lat.: vita, Leben; •anus
amine, Ammoniak]
• antivitamin Amis ~ (künstlicher Darmaus-
Antrefdomle. Operatives Herausschneiden gang; Anus präter). Chirurgisch angelegte
des pylorischen Teils des Magens (---> An- Öffnung des Darms, etwa in Form einer
trum). (s.a. Gastrektomie) ---> Kolostomie, zur Stuhlentleerung in eine
Auffangvorrichtung (z.B. bei Ileus, Darm-
• antrectomy
resektion). (---> Darmfistel)
Alltrum. Ein normalerweise von Knochen • artificial anus
umgebener Hohlraum. Das A. des Ma-
geneingangs (Kardia) ist eine Erweiterung ~ Die tatsächliche
der Speiseröhre (Ösophagus); die mit Wirksamkeit eines Medikaments, eines
Flüssigkeit gefüllte Höhle eines reifen mechanischen Mittels oder einer Methode
Graaf-Follikels wird ebenfalls als A. be- zur Verhütung einer Schwangerschaft.
zeichnet. • use effectiveness
[griech.: antron, Höhle]
Alllliatas.Zustand der Angst, der nervösen
•antrum
Unruhe oder Besorgnis, der häufig von ei-
ARtrum anlilaml. Verengte Passage von nem Gefühl der Enge im Oberbauch (Epi-
der Speiseröhre (Ösophagus) zum Magen, gastrium) begleitet wird; Formen der A.
II sind A. presenilis und Restless-legs-Syn-
drom.
• anxietas
Aorta IIKIII1dtms. Aufsteigende -+Aorta; ei-
ner der vier Hauptabschnitte der Aorta,
der sich in die rechten und linken -+ Koro-
nararterien verzweigt.
Anxlolytllca. (angstlösend/angstlösendes Mittel).
[lat.: ascendere, aufsteigen]
Beruhigungsmittel (-+ Sedativa) oder
schwache -+Tranquilizer, hauptsächlich • ascending aorta
zur Behandlung von -+ Angstzuständen. Aorta descandens. Hauptstrang der -+ Aor-
Zu den Anxiolytika gehören Barbiturate, ta, bestehend aus Brustaorta und Bauch-
Benzodiazepine, Chlormezanon, Hydro- aorta, die vom Aortenbogen bis in den
xyzin, Meprobamat sowie Tybamat. Bei Rumpf reicht. Die absteigende Aorta ver-
der Einnahme von A. kann es zur Ent- sorgt viele Körperstrukturen, einschließ-
wicklung einer Abhängigkeit kommen. lich Ösophagus, Lymphknoten, Thorax,
- adj. anxiolytisch. Magen, Leber, Darm, Nieren, Milz sowie
• anxiolytics die Fortpflanzungsorgane.
Anzek:ltan, Cllljeldhes. Klinische Beobach- [lat.: descendere, herabsteigen; griech.: ae-
tung, die gesehen, gehört, gemessen oder rein, aufsteigen.]
anderweitig durch einen untersuchenden • descending aorta
Arzt, einen Pflegenden oder andere Perso- Aorta llloradca. (Brustschlagader). Brust-
nen nachgewiesen werden kann. schlagader; oberer Abschnitt der abstei-
• objective sign genden Aorta, beginnend an der unteren
Aorta. Der wichtigste Stamm des systemi- Grenze der vier Brustwirbel. Die A. t. teilt
schen arteriellen Blutkreislaufs. Die A. be- sich in sieben Zweige auf und versorgt
steht aus vier Abschnitten: die aufsteigen- zahlreiche Körperorgane, wie z.B. Herz,
de A., der Aortenbogen, der thorakale Teil Rippen, Brustmuskeln und Magen.
der absteigenden A. sowie der abdominale • thoracic aorta
Teil der absteigenden A. Die A. hat ihren Aortenaneurysma. Lokal auftretende Aus-
Ursprung in der linken Herzkammer, weitung der Aortenwand, die durch Arte-
steigt kurz an, führt um die linke Lungen- riosklerose, Hypertonie oder, in seltenen
wurzel, Hillt in den Brustkorb links der Fällen, durch Syphilis verursacht wird.
Wirbelsäule ab und verläuft durch den Die Läsion kann als sackartige Ausdeh-
Aortenhiatus des Zwerchfells in die nung, als spindeiförmige bzw. zylindri-
Bauchhöhle. - adj. aortisch. sche Schwellung entlang eines Blutgefäßes
[griech.: aerein, sich erheben] oder als längliche Austrennung zwischen
•aorta äußerer und mittlerer Gefäßwandschicht
Aorta abdamiltillis. (Bauchaorta). Teil der ab- auftreten. (-+Aorta; Aneurysma)
steigenden -+ Aorta; reicht vom Zwerchfell • aortic aneurysm
bis ins -+ Abdomen; die A.a. versorgt mit Aartl!nllagan. Einer der vier Teile der
ihren Ästen die Bauchorgane (Hoden, -+ Aorta, aus dem die drei arteriellen Äste,
bzw. Eierstöcke, Nieren und Magen), der Truncus brachiocephalicus, die linke
Truncus coeliacus, obere und untere Me- Arteria carotis communis und die rechte
senterialarterien (A. mesenterica superior Arteria subclavia abgehen.
und inferior), mittlere suprarenale Arterie • arch of the aorta
(A. suprarenalis), Nierenarterie (A. rena-
lis), Testikular- und Ovarialarterien (A. Aortenlloglnsynm. Verschlusskrankhei-
testicularis und ovarica), untere Zwerch- ten des Aortenbogens, die verschiedene,
fellarterie (A. phrenica), Lumbalarterien mit Obstruktionen der großen Arterien-
(Ae. lumbales), mittlere Sakralarterie (A. zweige einhergehende Symptome hervor-
sacralis), Darmbeinarterien (Ae. illiacae). rufen. Bestimmte Erkrankungen, wie z.B.
(-+Aorta) Arteriosklerose, Takayasu-Krankheit und
• abdominal aorta Syphilis können ein A. verursachen .
Krankheitsmerkmale sind Synkopen, zeit-
weilige Erblindung, Hemiplegie, Aphasie
sowie Gedächtnisverlust.
Aortennlptur. Zerreißen der ---> Aorta mit
lebensbedrohlicher innerer Blutung. Tritt
spontan bei vorgeschädigter Aorta (---> Ar-
II
• aortic arch syndrorne teriosklerose, --->Aneurysma) oder unfallbe-
dingt auf.
Aortllag.aftecht. Netzwerk autonomer Ner- [griech.. aeirein, sich erheben; lat.: rurn-
venfasern, das sich nahe arn Herz befin- pere, zerbrechen]
det. • aortic rupture
• coronary plexus
Aortlnsdllltz.---> Hiatus aorticus.
Aortenlnsulllzi Hochfrequen- • hiatus aorticus
tes, frühdiastatisches ---> Herzgeräusch, das
eine Aorteninsuffizienz anzeigt. Eine Aortenl:c:IMimm, Fühlbare Brustvibration,
---> Aortenklappeninsuffizienz, die sich darin die durch eine ---> Aortenstenose oder ein
manifestiert, dass die Aortenklappe sich ---> Aortenaneurysma verursacht wird; kann
während der ventrikulären Diastole nur normalerweise während der Systole im
unvollständig schließt, führt zum Blut- zweiten Zwischenrippenraum rechts des
rückfluss in die linke Herzkammer. Sternums mit der flachen Hand oder den
• aortic regurgitant murrnur Fingerspitzen gefühlt werden.
• aortic thrill
Aaltellillllmussllnose. (Coarctation aortae}.
Angeborene, lokale Verengung der ---> Aor-
ta. Folge ist ein Druckanstieg proximal
Aodllastenose. Mit einer Verengung oder
Striktur an der Aortenklappe oder Aor-
der Verengung und ein Druckabfall an
tenabganges von der linken Herzkammer
der distalen Seite der Verengung. Die Be-
einhergehende Herzanornalie; ist durch
gleitsymptome stehen direkt in Verbin-
kongentiale Fehlbildung oder Verwach-
dung mit den von der Stenose erzeugten
sungen der Klappentaschen verursacht,
Druckveränderungen. Klinische Anzei-
z.B. infolge von rheumatischem Fieber.
chen sind Schwindel, Kopfschmerzen,
Eine A. behindert den Blutfluss von der
Ohnmacht, Nasenbluten, schwacher bzw.
linken Herzkammer in die Aorta und
fehlender Fernoralispuls und Beinkrämpfe
führt zu einem verminderten Herzrninu-
bei körperlicher Anstrengung aufgrund
tenvolurnen sowie einer pulmonal-vasku-
der Gewebeanoxie.
lären Stauung.
• coarctation of the aorta [griech.: aeirein, sich erheben; stenos, eng,
osis, Zustand]
Aortlnldlppe. (Valva aortae}. Herzklappe
zwischen der linken Herzkammer und • aortic stenose (AS)
der Aorta; besteht aus drei halbrnondför-
rnigen Segeln, die sich während der Dias- ~ Ablagerung kleiner
tole schließen und den Blutrückfluss von Kalkmengen in der Aorta.
der Aorta in die linke Herzkammer ver- • calcific aortic disease
hindern.
• aortic valve Aoltemem:hhas. Blockade oder Hinder-
nis, die den Blutfluss in der ---> Aorta unter-
~ Mangelhaftes brechen, z.B. nach einer Thrombose.
Schließen der ---> Aortenklappe, das dazu •aortic obstruction
führt, dass während der Systole Blut aus
der Aorta zurück in die linke Herzkam- Aadilh. Entzündung der ---> Aorta. Kommt
mer fließt und damit zu einer Volurnenbe- arn häufigsten bei tertiärer Syphilis und
lastung, Dilatation und Hypertrophie bisweilen in Verbindung mit rheumati-
führt. schem Fieber vor.
• aortic regurgitation •aortitis
II Aortognmua. Röntgenaufnahme der
---.Aorta nach Injektion eines Kontrastmit-
tels.
Verlauf, d.h. diese Patienten können mit-
tels intensiver Rehabilitationsmaßnahmen
wieder in die Gesellschaft eingegliedert
[griech.: aeirein, sich erheben; gramma, werden. Diese Wiedereingliederung kann
aufzeichnen] aber Wochen, Monate oder auch Jahre
•aortogram dauern. - adj. apallisch.
[grie.: a, ohne, pallium, Großhirn]
Aortoglaplde. Röntgenmethode, bei der • apallic syndrom; persistent vegetative
die ---. Aorta und ihre Äste mit Hilfe eines state
Kontrastmittels sichtbar dargestellt wer-
den. Apllhle. Fehlen bzw. Unterdrückung von
[griech.: aeirein, sich erheben; graphein, Emotionen, Gefühlen oder Leidenschaft;
aufzeichnen] Gleichgültigkeit und Teilnahmslosigkeit
• aortography gegenüber normalerweise erregenden
oder aufwühlenden Reizen. - adj. apa-
Aortopqlldt. Udomfnale. Darstellung der thisch.
---.Aorta abdominalis durch eine Röntgen- [griech.: a, kein; pathos, Leiden]
untersuchung mit Kontrastmittel. (---. An- •apathy
giographie)
• abdominal aortography Jlpepsfe. Versagen der Verdauungsfunktio-
nen.
IOI'tclllofoMr. ---.Aorta und ---. Koronararte- [griech.: a, ohne; pepsis, Verdauung]
rie betreffend. •apepsia
[griech.: aeirein, sich erheben; lat.: coro-
na, Krone] Aperlsllltlk. Versagen der normalen mus-
• aortocoronary kulären Kontraktions- und Entspan-
nungswellen, mit denen der Mageninhalt
•·1L Abkürzung für anterior-posterior. durch das Verdauungssystem befördert
.AP wird.
Apdlscbes 5plclrom. (Wachkoma; Apallisches [griech.: a, ohne; peristellein, umklam-
Durchgangssyndrom). Beim A.-S. ist durch mern]
eine Schädigung im Mittelhirn die Ver- • aperistalsis
bindung vom Hirnstamm zum Großhirn Apertur. Öffnung oder Loch in einem Ge-
unterbrochen. Ursachen: Sauerstoffmin- genstand oder einer anatomischen Kör-
derversorgung nach Schädel-Hirn-Trau- perstruktur.
ma (SHT), Hirntumor, Hirnblutung, En- [lat.: apertura, Öffnung]
zephalitis, Meningitis, Durchblutungsstö- .aperture
rungen des Gehirns. Lebenswichtige
Grundfunktionen wie Atmung, Kreislauf, Jpu. (Spitze). Gipfel, Ende oder Spitze ei-
Schlucken werden nach wie vor reguliert, ner Körperstruktur, wie z.B. die Herzspit-
da diese vom Stammhirn gesteuert wer- ze oder die Wurzelspitzen der Zähne.
den. Für alle übrigen Funktionen wie Hö- •apex
ren, Tasten, Lesen, Gefühle etc. ist das Apex c:anlfs. (Herzspitze). Die spitz zulaufen-
Großhirn zuständig, welches aber durch de, nach unten, vorne und links zeigende
die Schädigung im Mittelhirn keine Ver- untere Herzabgrenzung, die sich auf Höhe
bindung mehr zu den übrigen Strukturen des fünften Zwischenrippenraumes befin-
des Gehirns hat. Der Patient im apalli- det.
schen Syndrom (Apalliker) kann also [lat.: apex, Gipfel; cordis, vom Herzen]
durchaus Schlaf- und Wach-Phasen haben
• apex cordis
und primitive Reflexe zeigen, aber er kann
keine Sinneswahrnehmungen verarbeiten. Apex pu1man1s. (Lungenspitze). Höchste,
Bei etwa einem Drittel der Patienten während der Lungenausdehnung bis zur
nimmt die Krankheit einen sehr guten ersten Rippe am Nackenansatz und der
.' t APGAR-Schema 81
APGAR-Schema.
Gesamt-
punkte
scher Ursachen, z.B. bei Angstzuständen. poxie) und die Blaufarbung der Haut
- adj. aphonisch. (Zyanose). - adj. apnoisch.
[griech.: a, ohne; phone, Stimme] [griech.: apnoia, Windstille, Atemlosig-
• aphonia keit]
• respiratory arrest; apnea
Aphrasie. Form der .... Aphasie, bei der die
betroffene Person einzelne Wörter spre- Apnoe, reflektorische. Unwillkürlicher
chen oder verstehen, sich aber nicht in Atemstillstand infolge Reizung, schädli-
sinnvollen Sätzen ausdrücken kann. cher Dämpfe oder Gase.
• aphrasia • reflex apnea
Aphronie. Unfahigkeit, vernünftige Ent-
scheidungen zu treffen. Apnoe·Monitoring. Enge Überwachung der
[griech.: a, nicht: phronein, verstehen] Atemtätigkeit von Personen, insbesondere
aphronia von Neugeborenen. Verschiedene elektro-
nische Geräte überwachen Veränderun-
Aphthen. Häufig anzutreffende oberfläch- gen in thorakalen oder abdominalen Be-
liche, schmerzhafte Erosionen der Mund- wegungen sowie Veränderungen der
schleimhaut. A. können bisweilen auch Herzfrequenz. Falls es zu einem Atemstill-
andere Körpergewebe, z.B. den Magen- stand kommt, ertönt ein AlarmsignaL
Darm-Trakt sowie die externen Genitalien • apnea monitaring
befallen.
[griech.: aphtha, Ausbruch] Apnoezentrum. Nervengewebe im unteren
• aphthae Teil der Brücke (Pons), das die Phase des
Einatmens steuert.
apikal. Den Gipfel oder die Spitze betref- • apneustic center
fend, zur Spitze gerichtet.
[lat.: apex, Spitze] apo-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>von,
• apical weg, ausgehend von, entfernt von<<.
Aplasie. l. Ausbleibende Entwicklung von • apo-
Organen oder Geweben. 2. Begriff aus
apokrin. Drüsen betreffend, die einen Teil
der Hämatologie; das Ausbleiben einer
ihrer Sekrete durch Ausscheidung abson-
normalen Zellgeneration und -entwick-
dern; z.B. die Schweißdrüsen, die in gro-
lung.
ßer Zahl in der Achsel und Leiste vorkom-
Erhöhte Infektionsgefahrdung der Pa-
men.
tienten (z.B. nach Knochenmarkstrans-
[griech.: apo, von; krinein, trennen]
plantation}, daher besondere Hygiene-
• apocrine
maßnahmen beachten.
[griech.: a, nicht; plassein, bilden] Apolipoprotein. Proteinkomponente der
• aplasia -> Lipoproteine.
aplastisch. l. Die fehlende bzw. defekte [griech.: apo, von; lipos, Fett; protos, zu-
Entwicklung eines Gewebes oder Organs erst]
betreffend. 2. Fehlende mitotische Bil- • apolipoprotein
dung von Tochterzellen betreffend.
[griech.: a, nicht; plassein, bilden] Aponeurose. Flächenhaftes, straffes, faseri-
• aplastic ges Bindegewebe, das Sehnen zur Befesti-
gung von Muskeln und Knochen oder Fas-
Apnoe. Atemstillstand, z.B. infolge toxi- zien zur Verbindung von Muskeln enthält.
scher, traumatischer oder entzündlicher [griech.: apo, von; neuron, Nerv]
Schädigung des Atemzentrums oder • aponeurosis
durch Lähmung der Atemmuskulatur
nach der Gabe von Muskelrelaxanzien. Apophyse. Kleiner Vorsprung oder Aus-
Folgen der A. sind Sauerstoffmangel (Hy- wuchs an einem Knochen, der Ansatz-
II punkt für Muskeln und Bänder ist, z.B.
der Dornfortsatz.
[griech.: weg wachsen]
es zu einer Ruptur kommen kann. Die A.
wird unkorrekt als Blinddarmoperation
bezeichnet.
•apophysis [lat.: appendere, an etwas hängen; griech.:
ektome, ausschneiden]
~llllilsag. (Apophyseolyse). Tren-
• appendectomy
nung eines Knochenvorsprungs (--> Apo-
physe) vom Hauptknochenkern an der JflpiRdiL (Anhang). Zu einer Hauptkompo-
Stelle einer starken, sehnigen Verbindung. nente dazugehöriges Teil, Anhängsel.
• apophyseal fracture [lat.: Anhang]
•appendix
Apapllflllk. Entzündung oder Schwellung
eines knochigen, nicht von einem Kno- Appendix vermif8nnis. Wurmfortsatz des
chen getrennten Vorsprungs oder Aus- Blinddarms, der zwischen 7 und 15 cm
wuchses. lang und ca. 1 cm dick ist.
• apophysitis • vermiform appendix
Apoplex. (Schlaganfall; Gehirnschlag; intrakra- ~Mit einer chronischen
nielle Blutung). Durch --> intrazerebrale Blu- --> Appendizitis in Verbindung stehende
tung oder thrombotischen Verschluss ver- Verdauungsstörung.
ursachte akute Durchblutungsstörung des [lat.: appendere, an etwas hängen; griech.:
Gehirns. Leitsymptome, die je nach Loka- dys, schwer; peptein, verdauen]
lisation und Ausprägung des unterver- • appendix dyspepsia
sorgten Hirnareals unterschiedlich stark Jlppudhaa.k Extreme Empfindlichkeit
ausgeprägt sein können, sind: Schwindel, am abdominalen --> McBurney-Punkt; diag-
Erbrechen, Gesichtslähmung (Fazialispa- nostisches Zeichen für eine --> Appendizitis
rese), Sehstörungen/Gesichtsfeldausfälle, (Entzündung des Wurmfortsatzes).
Sprachstörungen und Lähmungen der • appendical reflex
kontralateralen Körperhälfte. Risikofakto-
ren sind v.a. arterielle Hypertonie, koro- Appenclldtls. Eine in den meisten Fällen
nare Herzkrankheit (KHK) und Diabetes akute Entzündung des Wurmfortsatzes
mellitus. Die Therapie besteht in der Sta- (Appendix vermiformis), die bei Nichtbe-
bilisierung des Kreislaufes und der At- achtung schnell zu einer Perforation und
mung, ggf. die Behandlung bzw. Prophy- einer Bauchfellentzündung (Peritonitis)
laxe eines Hirnödems und frühzeitiger führen kann. Das häufigste Anzeichen
Beginn rehabilitativer Maßnahmen. (s.a. sind andauernde, im mittleren Bauch be-
Lagerung, neurologisch) ginnende Schmerzen im rechten Unter-
• (apoplectic) stroke bauch um den --> McBurney-Punkt. Zur
Schmerzlinderung werden die Knie häufig
Applnlt, jutaglomttullre. Ansammlung angewinkelt, um die Spannung der abdo-
von Zellen, die neben jedem Nierenglo- minalen Muskeln zu vermindern. Weitere
merulus zu finden sind. Der j. A. ist bei Begleitsymptome sind Erbrechen, leichtes
der Sekretion von Renin infolge von Blut- Fieber, erhöhte Leukozytenzahl, Loslass-
druckschwankungen beteiligt und für die schmerz, ein brettharter Bauch sowie ab-
selbstständige Regulation bestimmter geschwächte oder fehlende Darmgeräu-
Nierenfunktionen von Bedeutung. sche. Die A. tritt am häufigsten bei Ju-
• juxtaglomerular apparatus gendlichen und jungen Erwachsenen auf,
wobei Männer öfters betroffen sind als
Appendelctamle. Operative Entfernung des Frauen.
Wurmfortsatzes (-->Appendix) durch ei-
nen Einschnitt in den rechten unteren Ab- • appendicitis
domenquadranten; wird bei akuter --> Ap- Appandbitis, dnnisdle.Form der Appen-
pendizitis durchgeführt, um einen entzün- dizitis (Wurmfortsatzentzündung), bei
deten Wurmfortsatz zu entfernen, bevor der sich der wurmförmige Blinddarmfort-
satz verdickt und vernarbt. Ursache ist
eine vorhergehende Blinddarmentzün-
dung.
JlpplllidoiiRMdlst.ula. Vergrößerung durch
Anlagerung von neuem Gewebe oder ähn-
lichem Material an der Peripherie eines
II
• chronic appendicitis bestimmten Teils oder einer bestimmten
Struktur, z.B. das Hinzufügen neuer
llppln:llllioJ!miiiZ. Starke, sich rasch Schichten bei der Bildung von Knochen
entwickelnde Bauchschmerzen, die im und Zähnen.
rechten Unterbauch auftreten; sie werden •appositional growth
von einer extremen Empfindlichkeit ober-
halb des rechten Rektusmuskels und von ftpnude. Unfähigkeit, gezielte Handlungen
Loslassschmerz am -+ McBurney-Punkt be- durchzuführen oder aufgrund einer feh-
gleitet. In seltenen Fällen kann der lenden bzw. verlorenen motorischen Emp-
Schmerz auch auf der linken Bauchseite findung bzw. Koordination sinnvoll zu
auftreten. handeln. Die ideatorische A. beruht auf
[lat.: appendere, an etwas hängen] einem Wahrnehmungsverlust der sinnvol-
•appendicitis pain len Verwendung eines Gegenstandes. Ein
Jlppuzeptfon. (Wahrnehmung). l. Mentale Patient mit motorischer A. ist unfähig, ei-
Wahrnehmung oder Erkennung. 2. Be- nen Gegenstand anzuwenden oder eine
wusstes Verstehen oder Wahrnehmen vor Aufgabe auszuführen, obwohl die Aufgabe
dem Hintergrund von zuvor erworbenem verstanden wird. Die amnestische A. ist
Wissen, Erfahrungen, Emotionen und Er- die Unfähigkeit, eine Handlung auszufüh-
innerungen. - adj. apperzeptiv. ren, weil der ursprüngliche Beweggrund
[lat.: ad, zu; percipere, wahrnehmen] für die Handlung vergessen werden. Eine
Sprechapraxie ist eine durch Schädigun-
• apperception gen des Gehirns verursachte Ausdrucks-
Appldt. Natürliches, instinktives Bedürf- störung, die dazu führt, dass der Patient
nis nach Nahrung (meist in Verbindung die Lage der Sprechmuskeln und die Ab-
mit konkreten Nahrungsmitteln). folge der für ein verständliches Sprechen
[lat.: appetere, sich nach etwas sehnen] erforderlichen Muskelbewegungen nicht
•appetite programmieren kann.
[griech.: a, nicht; prassein, handeln]
App llblgler. -+ Anorektikum •apraxia
• anorexiant
...,........_Die Unfähigkeit, eine
fts; II.... (Anwendung). Verabreichung spontane Bewegung auszuführen.
eines Arzneimittels oder Durchführung (-+ Apraxie)
von therapeutischen Maßnahmen.
• akinetic apraxia
• application
........... Längliches, stabförmiges In- ..... 1mn11Sdscht. Unfähigkeit, eine be-
strument, häufig mit einem Stück Watte stimmte Bewegung als Reaktion auf eine
an einem Ende; wird zum lokalen Auftra- Forderung auszuführen, da man sich
gen oder Einführen von Medikamenten nicht mehr an die Aufforderung erinnern
o.ä. in bestimmte Bereiche (z.B. Darm, kann. (-+ Apraxie)
Vagina) eingesetzt. • amnesic apraxia
•applicator
..... .,._Ische. Erkrankung, bei der
lpposidon. Anlagerung von Objekten, z.B. konzeptuelle Prozesse gestört sind; Ursa-
Schichtung von Gewebezellen oder das che ist häufig eine Läsion im -+ Gyrus des
Nebeneinanderstellen von sich gegen- parietalen Hirnlappens. Der Betreffende
überliegenden Flächen. kann keine Vorhaben konkretisieren und
[lat.: apponere, hinzufügen] Gegenstände nicht richtig benutzen, da er
• apposition den Zweck der Anwendung nicht versteht.
Es besteht keine Beeinträchtigung der zerebrale Aquädukt im Gehirn (Aquae-
motorischen Bewegung. (-> Apraxie) ductus cerebri).
[griech.: idea, Form; a, nicht; prassein, [lat.: aqua, Wasser; ductus, Leitung]
tun] aqueduct
• ideational apraxia
(Wassergymnastik). Jede Form
ideomotorische. Die Unfähigkeit, der körperlichen Bewegung im Wasser,
Vorstellungen in Bewegungen umzuset- die zur Erhaltung bzw. Stärkung spezieller
zen, was durch eine Störung der Weiterlei- Muskeln praktiziert wird. Der Auftrieb
tung angemessener Impulse vom Gehirn des Wassers erleichtert die Bewegung
zu den motorischen Zentren verursacht schwacher oder geschädigter Muskelpar-
wird. Dabei besteht keine Unfähigkeit, tien und vermindert gleichzeitig die Be-
eine automatisierte Handlung durchzu- anspruchung der Gelenke.
führen, z.B. die Schnürsenkel zu binden, underwater exercise
sondern die Handlung kann lediglich
nicht auf eine Aufforderung hin durchge- Angst vor Wasser.
führt werden. (...., Apraxie) [lat.: aqua, Wasser; griech.: phobos,
[griech.: idea, Form; lat.: motare, bewe- Angst]
gen; griech.: a, nicht; prassein, tun] aquaphobia
• ideomotor apraxia
qu1 1 r1eren. Angleichen und Integration
konstruktive. Form der ...., Apraxie, neuer Erfahrungen mit alten Erfahrungen
die von der Unfähigkeit gekennzeichnet in der psychologischen Entwicklung einer
ist, Bilder nachzuzeichnen oder Gegen- Persönlichkeit.
stände so zu manipulieren, dass be- [lat.: aequus, gleich, libra, Waage.]
stimmte Muster entstehen. Ursache ist • equilibration
eine Läsion der rechten Hirnhälfte.
[/at.: construere, erbauen.] Ä uilibrium I. Zustand der Ruhe bzw. des
• constructional apraxia Gleichgewichts infolge identischer Aktivi-
tät verschiedener Substanzen, z.B. Kal-
~ Unfähigkeit, geplante zium und Posphat. 2. Zustand emotiona-
Bewegungen auszuführen oder mit klei- ler bzw. mentaler Ausgeglichenheit. 3. Be-
nen Gegenständen umzugehen, obwohl zeichnung für den Punkt, an dem die Pro-
die richtige Benutzung des Objektes be- duktionsrate eines Tochterelements der
kannt ist. Die m. A. entsteht durch eine Zerfallsrate des Elternelements gleicht
Läsion der prämotorischen vorderen und die Aktivitäten der Elemente im
Hirnrinde (Kortex) auf der der betroffe- Gleichgewicht stehen.
nen Extremität gegenüberliegenden Seite. • equilibrium
(--> Apraxie)
motor apraxia Äquivalenl.. Gleichwertiger Zustand.
• equivalence
Zustand ohne Fieber bzw. Nach-
lassen des Fiebers. 1. Masse eines Ele-
[griech.: a, ohne; pyrexis, Fieber] ments, das einer Wasserstoffeinheit
•apyrexia gleicht bzw. eine Wasserstoffeinheit er-
setzt. 2. Masse einer Säure oder Base, aus
Aqua. Lateinisches Wort für Wasser. der 1,008 Gramm eines Wasserstoffions
• aqua entsteht. 3. Masse eines Oxidations- bzw.
Reduktionsmittels, die bei einer chemi-
Kanäle oder Passagen, die schen Reaktion ein Elektron abgibt oder
durch oder zwischen Körperteilen verlau- annimmt.
fen und Flüssigkeit enthalten, wie z.B. der • equivalent weight
Ar. Chemisches Symbol für das Element
Argon.
•Ar
der einzelnen Mitgliedsorganisationen ge-
wahrt bleibt.
•Working Party of German Nursing As-
II
sociations
Anldmitlis. Entzündung der Spinngewebs-
haut (-+ Arachnoidea), einer Bindegewebs- Adleltsllygleae. Gesundheitsrelevante Fra-
membran, die die Windungen und Fur- gen im Zusammenhang mit dem Arbeits-
chen des Gehirns und des Rückenmarks platz, z.B. Exposition gegenüber Asbest
bedeckt. oder Strahlen, sowie Stäube im Bergbau
und in Mühlen, Metall- oder Säuredämpfe
• arachnitis
und ergonomische Faktoren.
lfldmoN. Spinnen oder einem Spinnen- • industrial health
netz gleichend, z.B. die -+ Arachnoidea. AriJiitspsJdlolagie. Anwendung von psy-
[griech.: arachne, Spinne; eidos, Form] chologischen Prinzipien und Techniken
•arachnoid im Umgang mit Geschäfts- und Arbeits-
problemen; dazu gehören Auswahl des
Al'adllloiiiH. (Spinngewebshaut). Bindegewe- Personals, Motivation der Mitarbeiter
bige dünne, empfindliche Membran, die und Entwicklung von Ausbildungspro-
sich über Gehirn und Rückenmark, zwi- grammen.
schen weicher und harter Hirnhaut (Pia • industrial psychology
materund Dura mater) hinwegzieht.
• arachnoid membran Arlllilstllerlp Therapie bei der sich der
Patient mit sinnvollen Tätigkeiten be-
~ (Spinngewebszotte). Fib- schäftigt bzw. einen Beruf oder eine Tä-
röse Gewebeverlängerungen der -+ Arach- tigkeit erlernt. (s.a. Beschäftigungsthera-
noidea. pie)
• arachnoidal villi • work therapy
Aradluldlslllus Durch den Biss einer gif- ............ Viren, die sich in blutsaugen-
tigen Spinne erzeugter Zustand. den Arthropoden (Gliederfüßer, z.B. Ze-
[griech.: arachne, Spinne; eidos, Form] cken) vermehren; es sind mehr als 300 Ar-
• arachnoidism ten bekannt. Beim Menschen verursachen
diese Viren folgende Symptome: Fieber,
Arlllflaopllolllle. Krankhafte Angst vor Hautausschlag, Enzephalitis, Hämorrha-
Spinnen. gien im Magen-Darm-Trakt oder in der
• arachnophobia Haut. Denguefieber, Gelbfieber und Pfer-
deenzephalitis gehören zu den am häufig-
~ Formder sten auftretenden arbeviralen Infektions-
amyotrophischen Lateralsklerose, die zu- krankheiten.
erst Hände, Arme, Schultern und Beine •arbovirus
befällt und sich danach über den gesam- ABC. Abkürzung für AIDS-related com-
ten Körper ausbreitet. plex, AIDS-bezogene Krankheitszustände.
[A. Aran, französischer Arzt, 1817-1861; Man spricht von ARC, wenn mindestens 2
G. B. A. Duchenne, französischer Neuro- Symptome und 2 Laborveränderungen
loge, 1806-1875] vorliegen, ohne dass eine AIDS-definierte
• Aran-Duchenne muscular atrophy Erkrankung vorliegt. (s.a. AIDS-Wasting-
Syndrom)
Meltsgeaulfnsdllft hltsdllr SdiMitern- .ARC
'lllllllmll e.V. (ADS). Gemeinsamer Dach-
verband von Mutterhausverbänden, Urbild; ursprüngliches Modell
Arc~tt~Jp.I.
Schwesternschaften und Pflegeorganisa- oder Muster, von dem ausgehend ein Ge-
tionen der -+ Caritas, der -+ Diakonie und genstand bzw. eine Gruppe von Dingen
des-+ DRK, wobei die Selbstständigkeit gestaltet wird bzw. sich entwickelt.
88 Archetyp .~
tritt oft mit Miosis und bei fortgeschritte- fördernden Umgang mit Hemiplegiepa-
ner Neurosyphilis auf. tienten zu kennen, muss das ge amte
[D. Argyll Robertson, schottischer Augen- Konzept im kompletten Team erlernt
arzt, 1837-1909] und umgesetzt werden. (s.a. Hemiplegie)
• Argyll Robertson pupil [Iai.: bilateral, zweiseitig, von zwei Seiten
ausgehend]
Argyrie. Blaue oder graue Verfarbung der
Haut, der Bindehaut und der inneren Or- • bilateral arm guidance
gane infolge eines längeren Kontakts mit
Armplexus. -> Plexus brachialis.
Silbersalzen.
[griech. : argyros, Silber] • brachial plexus
• argyria Armplexusanästhesie. Anästhetische Blo-
argyrophil. Bezeichnung für eine Zelle ckade der oberen Extremitäten, die durch
oder eine andere Substanz, die leicht mit Injektion eines Lokalanästhetikums in der
Silber gefarbt werden kann. Nähe des -> Plexus brachialis erreicht wird,
[griech.: argyros, Silber; philein,lieben] der aus den letzten vier zervikalen und
• argyrophil den ersten beiden thorakalen Nerven be-
steht.
Ariboflavinose. Durch Mangel an -> Ribofla- • brachial plexus anesthesia
vin (Vitamin B2 ) ausgelöste Stoffwechsel-
krankheit. Symptome sind Läsionen an Armplexuslähmung. -> Brachialislähmung.
den Mundwinkeln, den Lippen sowie um • brachial paralysis
Nase und Augen, seborrhoische Dermati- Annprothese. Künstlicher Ersatz des Ar-
tis sowie verschiedene Sehstörungen. mes, wobei die Greif- und Haltefunktion
[griech.: a, kein; lat.: flavus, gelb; griech.: im Vordergrund steht. Es stehen kosme-
osis, Zustand] tische A.n, passive und aktive Greifarme
• ariboflavinosis sowie myoelektrische A.n zur Verfügung.
Aricatherapie. Von Oscar lchazo einge- • brachium prosthesis
führte alternative mentale Therapieform,
bei der geistige Kräfte durch Bewusst- Armsmlinge, einfache. Die A. wird ange-
seinsveränderungenverstärkt werden sol- bracht, während der Patient auf dem
len. Rücken liegt oder sitzt und den betroffe-
• Arica therapy nen Arm angewinkelt vor der Brust hält.
Die offene chlinge sollte unter dem Arm
Armbeuger. -> Musculus brachialis. hindurch und über die Brust zur Schulter
• brachialis des unverletzten Arms reichen. Die Ban-
dage wird nun über das Schulterblatt
Annführung, bilaterale. Umgangstechnik und über Brust und Arm herunterge-
aus dem _. Bobath-Konzept, das dem führt und in Form einer 8 überlappend
(Schlaganfall-) Patienten eine beiden mehrmals gewickelt. (s. Abb. S. 90)
Körperhälften wieder bewusst machen • simple figure-of-eight roller arm
soll. Bei der b. A. ist darauf zu achten, sling
dass der Patient seinen gelähmten Arm
bei jeder Tätigkeit selbstständig mit- Amold·Chiari-Syndrom. Vererbte Hernien-
führt. Die nicht gelähmte Hand umfasst bildung des Hirnstammes und Kleinhirns
dabei die Außenseite der gelähmten (Cerebellum), bei dem die Hernie durch
Hand und führt diese. Auch das Falten das Foramen magnum in den Spinalkanal
der Hände ist eine Variante derb. A. Da- reicht.
bei muss darauf geachtet werden, dass IJ. Arnold, deutscher Pathologe, 1835-
der gelähmte Daumen immer oben liegt. 1915; H. Chiari, französischer Pathologe,
Die b. A. ist nur ein Teilaspekt des Bo- 1851-1916[
bath-Konzeptes. Um den ganzheitlich- • Arnold-Chiari malformation
.
90 Aromabad
lll
Aszites, transsudative. Abnorme Ansamm- durch Läsionen im Rückenmark oder
lung einer Flüssigkeit in der Bauchhöhle, Kleinhirn (Cerebellum) verursacht.- adj.
die typischerweise geringe Mengen an ataktisch.
Proteinen und Zellen enthält. • ataxia
• transudative ascites
Ataxie, alkoholische. Koordinationsverlust
Aszitesflüssigkeit. Wässrige Flüssigkeit, die bei willkürlichen Bewegungen verbunden
Eiweiß (Albumin), Glukose und Elektro- mit einer periphären Nervenentzündung;
lyte enthält und sich in der freien Bauch- Folge eines bestehenden --+ Alkoholismus.
höhle (Peritoneum) ansammelt; steht in Eine ähnliche Form der --+ Ataxie kann
Verbindung mit bestimmten Erkrankun- durch eine von anderen Substanzen aus-
gen wie Leber- oder Herzinsuffizienz. Die gelösten Neuritis entstehen.
Flüssigkeit tritt aus den Venen und (arab.: al-kuhl, feine Essenz; griech.: ata-
Lymphgefäßen als Extravasal in den xia, Störung]
Bauchraum aus. • alcoholic ataxia
ach dem Abpunktieren von größeren
Mengen A. ist die Kreislaufüberwachung Ataxie, choreatische. Form der --+ Ataxie;
des Patienten aufgrund der höchst belas- dabei ist die Muskelkoordination des Pa-
tenden Situation besonders wichtig. tienten gestört und die Bewegungen wer-
(--+ Aszites) den von unwillkürlichen, abrupten Zu-
• ascitic fluid ckungen unterbrochen.
AT 111. (Antithrombin 111). Sog. Heparincofak- [griech.: choreia, Tanz, ataxia, Störung.]
tor; im Plasma vorhandene Bestandteile, • choreic ataxia
die Thrombin inaktivieren und dadurch
Ataxie, motorische. Unfähigkeit, koordi-
gerinnungshemmend wirken. Normal-
nierte Bewegungen durchzuführen.
wert: 72-128 %.
(--+Ataxie)
[griech.: anta, gegen, thrombos, Klumpen,
geronnene Masse] • motor ataxia
• antithrombin III Atelektase. Atemstörung mit Kollaps der
Ataraktika. (Tranquilizer). Arzneimittel oder --+ Alveolen, durch die der respiratorische
andere Substanzen, die die Wirkung eines Austausch von Sauerstoff und Kohlendi-
--+Tranquilizers oder --+ Sedativums aufwei- oxid verhindert wird; Symptome sind ver-
sen. minderte Atemgeräusche, Verschiebung
(griech.: ataraktos, ruhig] des Mittelfells (Mediastinum) zur Seite
• ataractics des Kollapses, Fieber und zunehmende
Atemnot (Dyspnoe).
Ataraxie. Zustand der mentalen Ruhe, Ge- [griech.: ateles, unvollständig; ektasis,
mütsruhe. Ausdehnung]
(griech.: a, kein; atarakos, Störung] • atelektasis
• ataraxia
Atavismus. Aussehen, Eigenschaften oder Atemarbeit. Die für Atembewegungen er-
Charakteristika von Personen, die den forderliche Energie; kumulatives Ergebnis
Großeltern oder früheren Vorfahren mehr des momentanen Drucks, der durch die
ähneln als den Eltern. Atavistische Daten Atemmuskeln und das bewegte Luftvolu-
können Hinweise auf erbliche Faktoren men entsteht.
geben. - adj. atavistisch. • breathing work
[lat.: atavus, Ahne]
Atemdepression. Langsame oder schwache
• atavism Atmung mit weniger als 12 Atemzügen
Ataxie. Beeinträchtigte Fähigkeit, Bewe- pro Minute, wobei die Lunge nicht ausrei-
gungen zu koordinieren. Ein schwanken- chend belüftet wird.
der Gang und Haltungsstörungen werden • respiratory depression
. Atemnotsyndrom des Erwachsenen 103
Bei der Einatmung wird die Luft gefiltert, sorption in den Lungen gekennzeichnet
befeuchtet und angewärmt. ist.
• upper respiratory tract (URT) • airway obstruction
mien und bestimmter Vergiftungen sowie Au. Chemisches Symbol für --+ Gold (Au-
als Adjuvans zur Narkose verabreicht rum).
wird. • Au
• atropine sulfate
audi-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>hö-
Atropinvergiftung. Toxische Wirkung einer ren«.
Überdosis --+ Atropinsulfat, das manchmal • audi-
in der Anästhesie als Adjuvans verabreicht
wird. Symptome sind Tachykardie, heiße Audiogramm. Graphische Darstellung des
und trockene Haut, trockener Mund, Hörvermögens bei Geräuschen unter-
Durst, Unruhe, Erregungszustände, Urin- schiedlicher Frequenzen von 125 bis 8000
retention, Obstipation und brennende --+Hz.
Schmerzen in der Kehle. Zur Behandlung [Iat.: audire, hören; griech.: gramma, be-
gehören Magenspülung, die Verabrei- richten]
chung von --+ Barbituraten sowie Physo- • audiogram
stigmin, wenn die Augen betroffen sind. Audiologie. Bereich der Forschung und kli-
• atropine sulfate poisoning nischen Praxis, der sich mit der Untersu-
ATS. Anti-Thrombose-Strümpfe chung von Hörstörungen, der Einschät-
zung und Erhaltung des Hörvermögens
Atypie. Von der Norm abweichender, nicht sowie mit der Rehabilitation in diesem
regelkonformer oder nicht dem Standard Zusammenhang befasst.
entsprechender Zustand. - adj. atypisch. [lat.: audire, hören; griech.: Iogos, Wissen-
• atypia schaft]
ätzend. Scharf bzw. stechend, bitter und • audiology
unangenehm riechend bzw. schmeckend. Audiometrie. Überprüfung der Leistungs-
• acrid fähigkeit und Empfindlichkeit des Hör-
Ätzgastritis. Akute Magenentzündung, ver- vermögens; dabei wird die unterste
ursacht durch Einnahme von Säuren, Lau- Schwelle bestimmt, bei der jemand noch
gen oder anderen Ätzmitteln, die zu einer Reize wahrnehmen (--+ Hörschwelle) und
Beschädigung der Magenschleimhaut füh- verschiedene Sprechgeräusche unter-
ren. scheiden kann.
• corrosive gastritis • audiometry
Ätzvergiftung. Versehentliche Einnahme audiovisuell. Eine Kommunikation betref-
einer starken Säure oder Base, die Ver- fend, die sowohl sichtbare als auch hörba-
brennungen und Gewebeschäden in re Mitteilungen verwendet.
Mund, Speiseröhre und Magen nach sich • audiovisual
zieht. Es treten sofortige Schmerzen,
auditiv. Zum Gehör und den Hörorganen
Schwellungen und Ödeme, die u.U. die
gehörend.
Luftwege versperren, auf, der Puls wird
[lat.: audire, hören]
schwach und beschleunigt und die At-
• auditory
mung flach. Komplikationen, wie Schock,
Perforation der Speiseröhre und Rachen- Auerbach-Piexus. (Plexus myenterius). Gruppe
ödem mit --+ Asphyxie können tödliche von autonomen Nervenfasern und -gang-
Folgen haben. Das Vergiftungsopfer sollte lien im Muskelgewebe des Magen-Darm-
sich sofort in ärztliche Behandlung bege- Traktes.
ben. Substanzen mit »neutralisierender« [L. Auerbach, deutscher Anatom und Phy-
Wirkung sollten nicht zugeführt werden, siologe, 1828-1897]
um das Risiko einer mit einer chemischen • Auerbach's plexus
Reaktion verbundenen Wärmeentstehung
zu vermeiden. Aufklärung. Kommunikative Interventi-
• caustic poisoning on, die den Patienten oder seine Bezugs-
II 0 Aufklarung ~
ferior sowie den M. rectus superior, infe· steuern das Öffnen und Schließen der Au- ~
rior, medialis und lateralis. genlider. ...
• eye • eyelid
Augenabweithung. konjugierte. (assoziierte Augenmuskellähmung . ..... Ophthalmoplegie.
Blicklähmung). Bezeichnung für Augenbe- • ophthalmoplegia
wegungen, bei denen die Augenachse der Augenmuskeln, äußere. Sechs Muskelgrup-
beiden Augen parallel gestellt sind. Ursa- pen, die die Bewegungen des Augapfels
che sind defekte Augenmuskeln, die es steuern. Der Musculus rectus superior
den Augen bei Ruhestellung nur ermögli- und M. rectus inferior bewegen das Auge
chen, nach derselben Seite abzuweichen. nach oben und unten; M. rectus medialis
• conjugate deviation und Rectus lateralis sind für die seitlichen
Augenbraue. I. Supraorbitaler Bogen des Augenbewegungen zuständig; M. obli-
Stirnbeins, der Augenhöhle und Stirn quus superior obliquus und obliquus infe-
voneinander trennt. 2. Bezeichnung für rior kontrollieren die Auswärtsbewegun-
die Härchen, die entlang des Knochenrü- gen des Auges.
ckens wachsen, an dem der supraorbitale • extraocular musdes (EOM)
Bogen und das Stirnbein aufeinander tref- Augennerv. ..... Nervus ophthalmicus.
fen. • ophthalmic nerve
• eyebrow
Augenpflege. Pflegeintervention der
Augenhintergrund. (Augenfundus). Bezeich- ..... NIC, die definiert wird als die Vorbeu-
nung für die innere Oberfläche des Aug- gung oder Minimierung von Gefahren
apfels. fur die Augen oder die visuelle Integrität.
• eyeground • EyeCare
Augenhöhle . ..... Orbita.
Augenpflege. Teil der Körperpflege eines
• orbit Patienten, wenn dieser krankheitsbe-
Augeninnendrutk. (intraokularer Druck). dingt selbst nicht dazu in der Lage ist
Druck, der im Augeninneren vorhanden (z.B. fehlender Lidschlag bei bewusstlo-
ist und durch den Widerstand des Kam- sen Patienten, Patienten mit Augener-
merwassers durch ein feines Netzwerk krankungen oder Augenprothesen, bei
(Trabekelsystem) reguliert wird. Die Kon- VerklebuogenNerkrustungen an den
traktion oder Entspannung der länglichen Augen eines Patienten). Die A. wird mit
Muskeln des Ziliarkörpers wirkt auf die sterilen Tupfern und einer Reinigungslö-
Größe der Öffnung im Netzwerk. Der A. sung (z.B. aCI 0,9 %) durchgeführt, wo-
hält die Form des Auges aufrecht und re- bei die Wischrichtung immer von innen
guliert metabolische Vorgänge im Auge; nach außen erfolgt (natürlicher Weg der
er ist bei Patienten mit einem ..... Glaukom Tränenflüs igkeit). Dabei ist besonders
erhöht. auf das aseptische Vorgehen zu achten,
• intraocular pressure da das Auge sehr infelttionsanfallig i t.
Augentropfen und -salben dürfen nur
Augenkammer, vordere. Teil der vorderen auf Arztanordnung verabreicht werden
Augenhöhle an der Irisvorderseite, der (Medikamentengabe).
das ..... Kammerwasser enthält. • Ophthalmie care; eye care
• anterior chamber
Augtmprothese. (Glasauge). Gläserne Pro-
Augenlid. Bewegliche, dünne Hautfalte, die these, die dem natürlichen Auge nachge-
das Auge schützt und an der sich Augen- bildet ist und in die Augenhöhle einge-
wimpern sowie Moll-Drüsen und Mei- setzt wird, aus der zuvor das Auge ent-
bom-Drüsen befinden. Der Musculus or- fernt worden ist.
bikularis und der Okulomotorius-Nerv • artificial eye
112 Augentropfen , "
nen. Die Pflegekräfte stehen an beiden Gewichts verlieren. Bei einer Aids-Er-
Seiten des Bettes in Höhe des Patienten krankung verschlimmert der schlechte Er-
und schauen zum Kopfteil des Bettes. nährungszustand die Situation zusätzlich.
Die Hände der Pflegepersonen sind un- • wasting syndrome
ter den leicht angewinkelten Oberschen-
keln des Patienten verschränkt, die bei- aut(o)-. Vorsilbe mit der Bedeutung
den anderen Hände fassen am Gestänge »selbst, unmittelbar<<.
des Kopfteiles an(= Australian Lift), wo- (griech.: autos, selbst]
bei die Schultern der Pflegepersonen zu- • aut(o)-
einander zeigen und so den Patienten fi- Autismus. Mentale Störung, die durch ein
xieren. Eine weitere Variante ist das Ver- extremes Rückzugsverhalten und ab-
schränken der anderen beiden Hände norme Versunkenheit in Fantasien in Ver-
hinter dem Rückende Patienten (Aus- bindung mit Wahnvorstellungen, Halluzi-
tralia-Griff, Hakengriff). Anschließend nationen und die Unfähigkeit charakteri-
wird dieser auf ein gleichzeitiges Kom- siert ist, mit andern zu kommunizieren
mando zum Kopfende des Bettes bewegt. oder zu interagieren. - adj. autistisch.
Bei dieser Mobilisationstechnik hat der (griech.: autos, selbst I
Patient nur geringe Möglichkeiten, aktiv • autism
an der Mobilisation teilzunehmen. Daher
sollten aktivierendere Techniken immer Auti$mus, infantiler. Umfassende Entwick-
vorgezogen werden, falls die - Ressour- lungsstörung, die durch die unphysiologi-
cen des Patienten die zulassen. (s.a. sche emotionale, soziale und sprachliche
Abb. S. 397) Entwicklung eines Kleinkindes gekenn-
• australian Lift zeichnet ist. Die Symptome äußern sich
in einem gestörten Bezugsverhalten ge-
Austreibungsperiode. (Austreibungsphase). genüber Personen, Gegenständen und Si-
Die zweite wichtige Phase unter der Ge- tuationen. Der i. A. kann als Folge einer
burt. Sie beginnt mit der vollständigen organischen Hirndysfunktion auftreten,
Eröffnung des Muttermundes (etwa 10 die vor dem dritten Lebensjahr ausbricht.
cm) und endet mit der Geburt des Kindes. • infantile autism
Das Kind wird nun mit jeder Wehe tiefer Autoagglutination. Die Verklumpung (Ag-
in den Geburtskanal geschoben, bis es glutination) von roten Blutzellen (Ery-
schließlich am Beckenboden ankommt throzyten) durch das körpereigene Serum
und am Scheidenausgang sichtbar wird. einer Person oder durch bestimmte Anti-
Sobald die Frau aktiv mitpresst, spricht gene, wie etwa Bakterien.
man von der aktiven A. bzw. Pressperi- (griech.: autos, selbst; lat.: agglutinare,
ode. Die gesamte A. sollte nicht länger als verkleben]
2 h dauern. • autoagglutination
Während der A. braucht die Frau beson-
ders viel Zuwendung und Unterstützung Autoaggression. Angriffsverhalten, das
durch die Hebamme und den Partner. durch Gewalt gegen den eigenen Körper
(s. a. Eröffnungsphase) gekennzeichnet ist. Tritt häufig als Symp-
• expulsive stage; stage of expulsion; tom bei bestimmten psychiatrischen
second stage of Iabor Erkrankungen auf (z.B. frühkindlicher
Autismus; bei bestimmten Psychosen
Auswurf. --+ Sputum.
des schizophrenen Formenkreises).
• sputum Auch das Entfernen von Zugängen (Ka-
Auszehrung. (Kräftezerfall). Zustand, gekenn- theter, Drainagen etc.) oder die Verwei-
zeichnet durch starken Gewichtsverlust, gerung von Speisen und Getränken i 1
chronisches Fieber und Durchfall (Diar- eine Form des autoaggressiven Verhal-
rhö). Dabei kann der Patient innerhalb ei- tens. Die erste Pflegemaßnahme bei ei-
nes Monats bis zu lOo/o seines normalen nem autoaggressiven Patienten ist der
~:. - Autohypnose 115
Schutz: der Patient selbst, Mitpatienten, Stimulation des eigenen Körpers ohne die
Personal und Besucher müssen vor chä- Teilnahme eines Partners erfolgt. 2. Sexu-
den bewahrt werden. Der gesamte Ver- elle Gefühle oder Wünsche, die ohne ei-
lauf muss anschließend dokumentiert nen externen Reiz auftreten. 3. (In der
werden. ln jedem Fall ist der Arzt zu in- Freudschen Psychoanalyse) Frühe Phase
formieren. Ggf. kann eine psychiatrische der psychesexuellen Entwicklung, die in
Begutachtung mit anschließender Ein- der oralen und analen Phase auftritt. (s.a.
weisung erforderlich sein. Bei leichteren Narzissmus) - adj. autoerotisch.
Formen kann das Signalisieren von Ge- [griech.: autos, selbst; eros, Liebe]
sprächsbereitschaft, sowie beruhigendes • autoeroticism
Vorgehen schon eine echte Hilfe sein. autogen. I. Selbsttätig. 2. Aus dem eige-
• autoaggression nen Organismus (Individuum) stam-
Autoantigen. Endogener Körperbaustein, mend, z.B. ein Toxin, Impfstoff oder auto-
der die Produktion von --> Autoantikörpern genes Transplantat.
stimuliert und dadurch eine Autoimmun- [griech.: autos, selbst; genein, produzie-
reaktion bewirkt. ren]
[griech.: autos, selbst; anti, gegen; genein, • autogenaus
produzieren]
autoantigen Autogenes Training. Pflegeintervention
der -+ NIC, die definiert wird als die Un-
Autoantikörper. Ein __. Immunglobulin, das terstützung bei der Selbstsuggestion von
aufgrund einer fehlerhaften Erkennung Gefühlen der Schwere und Wärme zum
gegen körpereigenes Gewebe reagiert. Zweck der Entspannung.
Normale Körperproteine können durch • Autogenie Training
Chemikalien, infektiöse Organismen oder
therapeutische Medikamente zu --> Auto- Autogenes Training. Mentale, schrittweise
antigenen umgebildet werden. A. werden Entspannung des gesamten Körpers
z.B. gegen gastrische Zellen bei perniziö- durch Selbstsuggestionen. Auf einen Kör-
ser Anämie, gegen Blutplättchen (Throm- perteil bezogene Konzentrationsübungen
bozyten) bei einer Autoimmunthrombo- (Schwere, Wärme, Ruhe) führen zur Sen-
zytopenie und gegen Antigene auf der kung des Muskeltonus inkl. Blutdruck,
Oberfläche von Erythrozyten bei einer hä- Puls und Atmung, zur Steigerung der
molytischen Autoimmunanämie gebildet. Durchblutung und zur psychischen Ent-
[griech.: autos, selbst; anti, gegen] spannung. Kann autodidaktisch, besser
• autoantibody aber durch Anleitung erlernt werden.
• autogenic Training
autodlthon. I. Zu einer Krankheit (oder
einem Zustand) gehörend, die offensicht- Autohämolyse. Zerstörung der Erythrozy-
lich auf den Körperteil beschränkt bleibt, ten durch hämelytische Agenzien, die im
wo sie zuerst aufgetreten sind. 2. Be- körpereigenen Blut vorhanden sind.
schreibung für ein plötzliches Auftreten [griech.: autos, selbst; haima, Blut; lysein,
von Wahnvorstellungen. auflösen]
[griech.: autos, selbst; chthon, Erde] • autohemolysis
• autochthonaus Autohypnose. Selbsteinleitung einer
--> Hypnose durch eine Person, die da-
Autodigestion. Zustand, bei dem der Ma-
gensaft die Bauchspeicheldrüse (Pankre- durch eine Veränderung ihres Bewusst-
as) oder das körpereigene Gewebe des seinszustandes erzielt; kann auch bei Per-
Magens auflöst und verdaut. sonen auftreten, die schon mehrmals hyp-
• autodigestion notisiert wurden und für diesen Prozess
sensibilisiert sind.
Autoerotismus. I. Sinnliche sexuelle [griech.: autos, selbst; hypnos, Schlaf]
Selbstbefriedigung, die gewöhnlich durch • autohypnosis
116 Autoimmunisierung ·
.B
1. Chemisches Symbol für Bor.
-Blues
die roten Blutzellen.
[V. Babes, rumänischer Bakteriologe,
1854-1932] Starke Stimmungsschwankun-
.babesiosis gen und emotionale Labilität während der
ersten Tage nach der Geburt. Besonders
BliinlllllllleL Beugung des großen Fuß- am dritten Wochenbetttag werden viele
zehs zum Fußrücken (Dorsalflexion) mit Frauen durch die körperliche und seeli-
facherförmiger Spreizung der anderen Ze- sche Anstrengung von Schwangerschaft
hen, die durch festes Streichen über den und Geburt und die Angst vor der neuen
seitlichen (lateralen) Rand der Fußsohle Herausforderung von ihren Gefühlen
ausgelöst wird. Dieser Reflex ist bei Neu- überwältigt, sind gereizt, brechen häufig
geborenen normal, bei Kindern und Er- in Tränen aus und fühlen sich ihren neuen
wachsenen jedoch unphysiologisch. Aufgaben oft nicht gewachsen. Durch Mü-
[J. Babinski, französischer Neurologe, digkeit, Stress, Spannungen innerhalb der
1857-1932] Familie oder unsensible Äußerungen von
.Babinski's reflex Freunden, Familienangehörigen oder
MinsldZaidlen. (Pyramidenbahnzeichen). Pflegepersonal kann der B. verstärkt wer-
Eine Reihe von Einzelreaktionen (---+ Pyra- den. (s.a. Wochenbettdepression)
midenbahnzeichen), die Anzeichen für ver- •baby blues; 3rd day blues
schiedene Ausprägungen motorisch-neu-
rologischer Krankheiten sind; dazu gehö-
ren 1. fehlender Achillessehnenreflex im ~ (1(&). Abge-
Ischias, 2. Fußsohlenreaktion mit Stre- schwächter Stamm von Tuberkelbakte-
ckung des großen Fußzehs und Absprei- rien, die häufig als Lebendimpfstoff gegen
zung der anderen Zehen, 3. verstärkte ---+Tuberkulose in die Haut (intradermall
Kontraktion des flachen Halsmuskels injiziert werden. BCG scheint schwere Tu-
(Platysma) beim Blasen und Pfeifen, berkuloseinfektionen zu verhindern und
4. Einwärtsdrehung (Pronation), die bei Schutz in solchen Regionen zu bieten, in
." Bakterientoxine 123
denen die Tuberkulose weitverbreitet ist. Bahn, efferente. I. Bezeichnung für den
(--> Tuberkel) Pfad, auf dem Nervenfasern Impulse von
[L.C.A. Calmette, französischer Bakterio- einem Nervenzentrum wegleiten. 2. Blut- -:-
loge, 1863-1933; C. Guerin, französischer gefaße, die Blut von einem Körperteil -.:..
Bakteriologe, 1872-1961] wegleiten.
• bacille Calmette-Guerin (BCG) • efferent path
Bacillus. Gattung aerober grampositiver Bahn, motorische. Weg eines motorischen
sporenbildender Bakterien der Familie Nervenimpulses vom __. Zentralnervensys-
Bacillaceae oder Eubacteriae; dazu gehö- tem zu einem Muskel oder einer Drüse.
ren 48 Species, von denen drei pathogen • motor pathway
sind; der Rest wird von Saprophytären Bahn, sensorische. Der Weg, den der Reiz
Formen gebildet, die im Boden zu finden eines Sinnesnervs vom Sinnesorgan zum
sind. Reflexzentrum im Gehirn oder im Rü-
• Bacillus ckenmark verfolgt.
Bacillus anthracis. Species eines gramposi- • sensory pathway
tiven, fakultativ anaeroben --> Bazillus, der Baker·Zyste. (Poplitealzyste). __. Zyste, die
--> Anthrax (Milzbrand) verursacht. sich im Kniegelenk bildet und meist nur
• Bacillus anthracis erkennbar wird, wenn das Bein gestreckt
Bacillus cereus. Species eines --> Bazillus, ist. Die B.-Z. tritt häufig in Verbindung
der im Erdboden zu finden ist; führt mit rheumatischer Arthritis auf.
durch die Bildung eines Enterotoxins in [W.M. Baker, britischer Chirurg, 1839-
Nahrungsmitteln zu Lebensmittelvergif- 1896]
tungen (mit Erbrechen und Diarrhö). Der • Baker's cyst
B.c. kann verschiedene Formen von Infek- Bakteriämie. Auftreten von __. Bakterien im
tionen auslösen. Blut in großer Anzahl, meist nach thera-
• Bacillus cereus peutischen oder diagnostischen Eingrif-
Bacteroides. Gattung anaerober __. Bazillen, fen. (__. Sepsis)
die normalerweise im Darm, Mund sowie [griech.: bakterion, kleiner Stab; haima,
im Genitalbereich und oberen Atemtrakt Blut]
zu finden sind. Schwere Infektionen kön- • bacteriemia
nen durch das Eindringen des Bazillus Bakterien (pl.). Kleine, einzellige Mikroor-
durch eine Läsion der Schleimhaut erfol- ganismen der Klasse Schizomyzeten. Die
gen. einzelnen Gattungen unterscheiden sich
• Bacteroides morphologisch und werden folgenderma-
ßen klassifiziert: runde B. (Kokken), stäb-
Bad. Maßnahme zur Körperreinigung, chenförmige B. (Bazillen), spiralige B.
die außerdem zur Vorbeugung gegen In- (Spirochäten) und längliche, schrauben-
fektionen, Erhaltung einer intakten förmige B. (Vibrionen).
Haut, Stimulierung der Durchblutung, [griech.: bakterion, kleiner Stab]
Unterstützung der Sauerstoffaufnahme, • bacteria
Erhaltung de Mu keltonus und der Ge-
lenkmobilität sowie zur Gewährleistung Bakterientoxine. Biologische Giftstoffe von
von Wohlbehagen durchgeführt wird. Bakterien mit krankheitsverursachender
• bath Wirkung. Chemisch betrachtet handelt es
sich in den meisten Fällen um Proteine.
Bahn, afferente. Verlauf bzw. Pfad einer Werden diese nach außen abgegeben,
Neuronenverbindung von der Körperpe- handelt es sich um --> Exotoxine (oder Ek-
ripherie in Richtung Körpermitte. totoxine). Hierzu gehören z.B. das Diphte-
[lat.: ad, hin; ferre, tragen] rietoxin und das Tetanustoxin. Ebenfalls
• afferent pathway in diese Gruppe gehört das Botulinumto-
. ~
xin, ein Neurotoxin des Clostridium botu- rung von Mikroorganismen hemmen.
linum. Dieses Toxin zählt zu den stärksten (s.a. Bakterizid) - adj. bakteriostatisch.
bakteriellen Giften. Nach einer Be rech- [griech.: anti, gegen; mikros, klein; bios,
nung könnte man mit 100 gr. dieses To- Leben]
xins die gesamte Weltbevölkerung töten. • antimicrobials
Wird das Toxin beim Zerfall des Bakteri-
ums freigesetzt, spricht man von --. Endo- bakteriostatisch. Das Wachstum und/oder
toxinen. Diese haben eine geringere Anti- die Vermehrung von --. Bakterien verhin-
genwirkung als Exotoxine. Endotoxine dernd oder hemmend (Bakteriostase).
wirken besonders auf die Nierentubuli, (s.a. bakterizid)
das Gerinnungssystem und das Kreislauf- [griech.: bakterion, kleiner Stab; stasis,
system. Stillstand]
• bacteriotoxines • bacteriostasis
Bakteriostatika. Bezeichnung für Substan- Balantidium coli. Die größte und einzige
zen, die das Wachstum oder die Vermeh- Protozoenspecies mit Zilien, die für den
r: _ Ballottement 125
Menschen pathogen sind und ___, Balanti- sorption und Fettstoffwechsel, haben. Die
diose verursachen. wichtigsten Ballaststoffe sind Zellulose,
[griech.: balantidion, Täschchen; kolon, Lignin, Hemizellulose, Pektin und Gum- -:-
Darm] mi. -..:.
• Balantidium coli • dietary fiber
8alint-Gruppe. Form der psychotherapeu-
tischen ---> Supervision, bei der sich Ange- Ballismus. Neuromuskuläre Erkrankung,
hörige verschiedener Berufsgruppen bei der es zu unkaardinierten Schleuder-
(Pflegepersonen, Ärzte etc.) über konkrete bewegungen und Zuckungen der Extremi-
Patienten der eigenen Berufspraxis aus- täten kommt.
tauschen. Besonders wichtig ist dabei die [griech.: ballismo, tanzen]
Aufarbeitung des Beziehungsaspektes • ballism
(z.B. Arzt-Patienten-Beziehung) hinsicht-
lich störender und förderlicher Aspekte. 8allonkatheter. \. Ein Katheter mit einem
Ursprüngliches Ziel der B.-G. war es, Ärz- nicht-porö en, aufblasbaren Ballon an
te bezüglich ihrer Interaktion mit den Pa- der Spitze. Nach Einführung und Posi-
tienten zu sensibilisieren. (s. a. Psychothe- tionierung des Katheter wird der Ballon
rapie) mit Luft oder sterilem Wasser durch ei-
[Michael Balint, Londoner Arzt und Psy- nen am anderen Ende des B.s befindli-
choanalytiker, 1896-1970] chen Port befüllt; z.B. Pulmonaliskathe-
• Balint group ter oder Blasenkatheter. 2. Form eines
Blasenkatheters mit doppeltem Lumen.
8alint-Syndrom. Sehstörungen mit Auf-
Durch den einen Kanal lließt der Urin
merksamkeits- und Wahrnehmungsstö-
aus der Harnblase in einen Sammelbeu-
rungen (Agnosie) und optischer Ataxie
tel ab; der andere Kanal ist am Bla enen-
(Danebengreifen).
de mit einem aufblasbaren Ballon und
[R. Balint, ungarischer Neurologe, 1874-
am anderen Ende mit einem Anschluss
1929]
zum Blocken des Katheters ausgestattet.
• Balint's syndrome
Zur Arretierung des Katheters in der
8ALK. Bundesarbeitsgemeinschaft für lei- Harnblase werden durch den Anschluss
tende Krankenschwestern und -pfleger. ca. 8- 10 ml Aqua destillata injiziert, wo-
durch sich der Ballon aufweitet.(s. Abb.
Balkanfieber. ___, Q-Fieber. s. 126)
• Qfever • balloon-tip catheter; self-retaining
8alkangrippe. _, Q-Fieber. catheter
• Q fever
Balkan-Nephropathie. Chronische Nieren- Ballontamponade. Einführung eines flexi-
erkrankung mit Niereninsuffizienz, Pro- blen, aufblasbaren ---> Ballonkatheters in ei-
teinurie, tubulointestinale Nephritis und nen Körpergang, mit dem eine Blockade
Anämie. Diese Krankheit tritt auf dem des Blutflusses oder eine Stenose aufgelöst
Balkan ---> endemisch auf, ist jedoch nicht werden kann.
erblich. • balloon tamponade
• Balkan tubointerstitial nephritis
Ballaststoffe. Allgemeine Bezeichnung für Ballottement. (Ballottieren). Technik de
unverdauliche Kohlenhydrate, die in den Befühlens (Palpation) eines Organs oder
Pflanzenzellwänden und umliegendem einer flüssigen Struktur, indem mit der
Zellmaterial vorhanden sind und unter- Haut eine flottierende Bewegung verur-
schiedliche Auswirkungen auf die ver- sacht wird; z.B. des kindlichen Kopfes in
schiedenen Magen-Darm-Funktionen, der Gebärmutter, der Kniescheibe bei ei-
wie z.B. Kolon-Transportzeit, Wasserab- nem Kniegelenkerguss (»tanzende Pate!-
126 Ballottement _·.
Ia•) oder der iere bei vorliegendem Balsam. Verschiedene harzige Pflanzen-
ierentumor. säfte, die häufig aus immergrünen Pflan-
(fr.: baUotter, schaukeln] zen gewonnen werden und Benzoe- oder
• ballottement Zimtsäure enthalten. B. kann mit unter-
schiedlichen Inhaltsstoffen als äußerliches
Arzneimittel aufgetragen werden.
Balneologie. Bereich der Medizin, der sich • balsam
mit der chemischen Zusammensetzung
der verschiedenen Mineralwässer und ih-
ren heilenden Charakteristika beschäftigt, Band. --+ Ligament.
insbesondere in Heilbädern. - adj. bal- • band
neologisch.
[lat.: balneum, Bad; g riech.: Iogos, Wis- Bandage. Streifen oder Rolle aus Stoff
senschaft] oder einem anderen Material, das auf
• balneology verschiedene Weise um ein Körperteil
gewickelt werden kann, um einen Ver-
band zu fiXieren, Druck ausz.uüben oder
Balneotherapie. Einsatz von Bädern zur
eine Extremität bzw. ein anderes Körper-
Behandlung zahlreicher Erkrankungen
und Störungen. teil z.u immobilisieren.
• balneotherapy • bandage
Blndmiss. Vollständiger oder teilweiser durch Bettruhe, Physiotherapie, Schmerz-
Riss einer Bänderstruktur, die die Kno- therapie oder Operation behandelt wer-
chen eines Gelenks verbindet und umgibt. den.
Ursache ist meist eine Gelenksverletzung • herniated disk
durch eine plötzliche Drehbewegung oder
einen starken Schlag. B.e können an je- Blndwunn. Parasit, der im menschlichen
dem Gelenk auftreten, meist ist jedoch Darm lebt. Er besteht aus Kopf und einem
das Kniegelenk betroffen. bandförmigen Körper aus mehreren Seg-
.ligemental tear menten, die kettenförmig aneinander ge-
IKdsdlellle (Discus intervertebralis}. Knor- reiht sind. Der Mensch steckt sich meist
pelverbindung zwischen zwei Wirbelkör- durch rohes oder unzureichend gekochtes
pern, außer zwischen dem ersten und Fleisch an, das von infizierten Tieren
zweiten Halswirbel (Atlas und Axis}. Die stammt, die als Zwischenwirt dienen.
B.n variieren in Größe, Form, Dicke und •tapeworm
Anzahl in Abhängigkeit von ihrer Lage in
der Wirbelsäule und von den Wirbeln, die llladwiHIIIfllflltioL Befall des menschli-
sie trennen. chen Darmes mit Parasiten, die über ro-
• intervertebral disk hes oder unzureichend gekochtes Fleisch
von infizierten Tieren dorthin gelangen.
~ llnlbl& Quet- Bandwürmer leben als Larven in verschie-
schung bzw. Reizung der zervikalen Ner- denen Zwischenwirten und wachsen im
venwurzeln in oder nahe den Zwischen- Darm des Menschen heran. Symptome ei-
wirbellöchern, vor der Verzweigung der ner B. wie Durchfall, Magenschmerzen
Nervenwurzeln in vordere und hintere und Gewichtsverlust treten meist nur in
Nervenäste. Bei gebrochenen Bandschei- leichter Form auf.
ben, degenerativen Bandscheibenerkran- .tapeworm infection
kungen oder Nackenverletzungen kann es
zu unterschiedlich schwerwiegenden ~(Abortus brucellae}. Form der
Fehlstellungen und einer Quetschung der -+ Brucellose, die endemisch in Nordame-
Nervenwurzeln kommen. Meist wird ein rika auftritt und durch Brucella abortus
z. B. durch Oberdehnungen verursacht. verursacht wird; Infektionen beim Men-
Stechender Schmerz strahlt von der Na- schen resultieren aus dem Kontakt mit
ckengegend bis in Arme und Finger aus der Milch von Kühen, die mit Brucella ab-
und wird durch Halsbewegungen zusätz- ortus infiziert sind. Es kommt zu Fieber
lich verstärkt. Weitere Symptome sind Pa- und einem spontanen (oder induzierten}
rästhesien, Kopfschmerz, Sehstörungen, Schwangerschaftsabbruch, wenn der Fö-
eingeschränkte Beweglichkeit und abge- tus infiziert ist. Die Behandlung umfasst
schwächte Greiffähigkeit der Hand. Als eine Antibiotikatherapie und möglicher-
Begleitsymptome können Muskelatro- weise eine Entfernung des Uterus.
phie, sensorische Störungen und Reflex- [B. Bang, dänischer Arzt und Tierarzt,
schwächen beobachtet werden. 1848-1932)
• cervical disk syndrome • abortus fever; infected abortion
Blndsc:llelllem Schädigung des
Knorpelgewebes, das die -+ Bandscheiben ......"....,..Progressiv fortschreitende
umschließt, wodurch es den Gallertkern Erkrankung mehrerer Organe, die mit
freigibt, der die Wirbel nach oben und un- Hypertonie der Pfortader, Splenomegalie,
ten abfedert. Der dadurch entstehende Anämie, Leukopenie, Magen-Darm-Blu-
Druck auf die Rückenmarksnervenwur- tungen und Leberzirrhose einhergeht.
zeln kann erhebliche Schmerzen und Ner- [G. Banti, italienischer Pathologe, 1852-
venschädigungen verursachen. Ein B. tritt 1925)
häufig in der Lendengegend auf; er kann •banti's syndrome
"<".
128 Bar . ~.;_
Bar. Einheit des Luftdrucks; 1 bar = 105 Herzfrequenz, sowie durch Vasodilatation
---.Pascal. oder Vasokonstriktion ermöglicht.
• bar [griech.: baros, Gewicht; lat.: recipere,
empfangen]
Barbiturate (pl.). Barbitursäurederivate,
• baroreceptor
die sedierend wirken. Diese Derivate re-
duzieren die Aternfrequenz, den Blut- Barotrauma. (Druckkrankheit/Taucherkrankheit).
druck, die Körpertemperatur und die Ak- Körperliche Verletzung infolge einer Ex-
tivität des Zentralnervensystems. Wegen position gegenüber stark erhöhtem oder
der Gefahr der Abhängigkeit werden B. erniedrigtem Luftdruck, z.B. Trommelfell-
meist nur zur Narkose und bei epilepti- ruptur oder Lungenschädigung (Aerosi-
schen Anfällen verabreicht; sie sollten nusitis); kann bei Tauchern oder Bergar-
nicht als --->Sedativa oder Schlafmittel ein- beitern auftreten.
gesetzt werden. Zu den Nebenwirkungen • barotrauma
gehören Sedierung, Amnesie, Übelkeit,
Erbrechen, Übererregbarkeit, Angstzu- Barthel-Index (BI). Skala zur Einschätzung
stände sowie Atem- und Herzstillstand. der Selbstpflegefahigkeiten eines Patien-
• barbiturate ten, die sich speziell auf die Aktivitäten
des täglichen Lebens (ATLs) beziehen.
Barium (Ba). Silberweißes metallisches Ele- Der Patient wird je nach seiner Hilfsbe-
ment, das zu den Erdalkalimetallen ge- dürftigkeit mit Werten von 0 bis 15
hört. Ordnungszahl: 56, Atommasse: Punkten in verschiedene Kategorien ein-
137,36. B. wird in Form von rektalen Ein- gestuft.
läufen oder einem Brei zum Schlucken als [D.W. Barthel, amerikanischer Psychia-
Röntgenkontrastmittel eingesetzt, um den ter des 20. jalhrhunderts)
Magen-Darm-Trakt auf Ulzera, Fisteln, • Barthelindex (BI)
Tumore o.ä. zu untersuchen.
[griech.: barys, schwer] Bartholin-Orüse. Zwei schleimproduzieren-
• barium de (muköse) Drüsen, die sich im hinteren
inneren Bereich der kleinen Schamlippen
Bariumvergiftung. Starke, sehr schnelle (Labien) befinden.
Abnahme des Kaliumspiegels im Blut und [C.T. Bartholin, dänischer Anatom, 1655-
in den Zellen infolge der Einnahme von 1738]
löslichen Bariumsalzen; es kommt zu • Bartholin's gland
Übelkeit, Erbrechen, Magenkrämpfen,
blutiger Diarrhö, Schwindel, Ohrensausen Bartholinitis. Entzündung einer oder bei-
sowie in schweren Fällen zu Ateminsuffi- der ---> Bartholin-Drüsen durch eine bakteri-
zienz und Herzstillstand. elle Infektion, die sich durch die Schwel-
• barium poisoning lung einer oder beider Drüsen, Schmerzen
und die Entwicklung von Abszessen in
Barlow·Syndrom. Herzerkrankung mit ei- den infizierten Drüsen manifestiert.
nem apikalen systolischen Geräusch; im [C.T. Bartholin, dänischer Anatom, 1655-
---> EKG sind Anzeichen einer ---> Ischämie 1738; griech.: itis, Entzündung]
zu erkennen. (---> Herzgeräusche) • bartholinitis
[J.B. Barlow, südafrikanischer Kardiologe]
• Barlow's syndrome Bartholin-Zyste. ---. Zyste, die sich in den
Scheidenvorhofdrüsen (Glandulae vesti-
Barorezeptor. Druckempfindliche Nerven- bulares) oder ihren Ausführungsgängen
enden in der Kammerwand des Herzens, bildet und mit einer klaren Flüssigkeit ge-
im Aortenbogen und im Karotissinus. Die füllt ist, welche aber bei einer chronischen
B.en stimulieren den zentralen Reflexme- Entzündung durch ein eitriges Exsudat er-
chanismus, der die physiologische Anpas- setzt wird.
sung und Adaptation an Veränderungen [C.T. Bartholin]
des Blutdrucks über Veränderungen der • Bartholin's cyst
;t - ~ Basaltemperatur 129
erstoff mit positivem Druck. Wird häufig tion, neuromuskuläre Schwäche, Status
in der Entwöhnungsphase von der kon- asthmaticus, Atemdepressionen infolge
trollierten Beatmung eingesetzt. Zur a. B. bestimmter Arzneimittel oder ein Trauma
zählen -+ IMV, -+ SIMV, -+ CPAP und -+ ASB. im Thoraxbereich behindert werden. Vor
• assisted ventilation der k.n B. müssen die Atemwege über-
prüft und vorhandene Fremdkörper ent-
Beatmung, Entwöhnung von der mechani- fernt werden. (s.a. CPAP)
sdum. .... Pfiegeintervention der ..... NIC, • artificial ventilation
die definiert wird als die Unter tützung
von Patienten beim Atmen ohne Hilfe ei-
Beatmung. mechanische . ..... rfiegeinterven-
nes mechanischen Beatmungsgerätes. tion der -. NIC, die definiert wird als der
• Mechanical Ventilatory Weaning Einsatz eines mechanischen Gerätes zur
Beatmung. intermittierend assistierte. Beat- Unterstützung der Atemtätigkeit eines
mungsverfahren, bei dem obligatorische Patienten.
unterstützende Atemstöße eines Beat- • Mechanical Ventilation
mungsgerätes mit der Spontanatmung
des Patienten kombiniert werden. Beatmung, synchronisierte intermittierende
• intermittend assisted ventilation (IAV) mandatorische. (SIMV). Mechanisch unter-
stützte, periodische Atemzüge in festge-
Beatmung. intermittierend mandatorische. legten Abständen. Das Beatmungsgerät
Beatmungsverfahren, bei dem ein Patient registriert einen Einatmungsversuch des
unabhängig atmen kann, aber in be- Patienten und reagiert mit dem Belüf-
stimmten vorgeschriebenen Intervallen tungsvorgang. Zwischen den mechanisch
vom Beatmungsgerät entweder einen
Atemstoß unter positivem Druck oder ein
konkretes Sauerstoffvolumen erhält.
• intermittend mandatory Ventilation Flacher Bildschirm mit
(!MV) wählbarer Anzeige
unterstützten Atemzügen kann der Patient [J.H.S. Beau, französischer Arzt, 1806-
spontan atmen. Die SIMV ist die häufigste 1865; J.Ch. Reil, deutscher Anatom, 1759-
assistierte Beatmungsform und kann mit 1813] -:-
---> PEEP und mit ---> CPAP kombiniert wer- • Beau's lines -.:.
den.
• synchronized intermittent mandatory Becherzelle. Spezialisierte Epithelzelle, die
ventilation (SIMV) Schleim absondert und die Drüsen des
Magen- und Darm- sowie Teile des Lun-
Beatmung.sbeutel. (Ambu®·Beutel). Flexibler, genepithels bildet.
mit einer Maske verbundener Beutel, der • gobletcell
zur vorübergehenden Beatmung bei Not- Becken. ---> Pelvis.
fällen oder während derNarkoseein-oder • pelvis
-ausleitung des Patienten verwendet wird.
Zur Beatmung wird je nach Größe und Al- Becken, androides. Becken mit typisch
ter des Patienten der Beutel vorsichtig zu- männlichem Bau; kann auch bei Frauen
sammengedrückt. auftreten. Die Knochen sind dick und
• rebreathing bag; reservoir bag schwer, die Beckenöffnung ist
herzförmig. (s. Abb. S. 136)
Beatmungsfilter. Filter, der in ein Beat- • android pelvis
mungsgerät oder Narkosesystem einge-
setzt wird, in dem keine aktive Atemgas- Becken, anthropoides. Beckenform mit
anfeuchtung bzw.- erwärmung stattfindet. ovalem Beckeneingang. Der Durchmesser
Der B. dient der Atemgasklimatisierung von vorn nach hinten ist viele größer als
(Anwärmung und Befeuchtung) und Bak- der Querdurchmesser. Bei einem norma-
terien- und Virenfiltration und ersetzt so- len Becken ist der hintere Beckenraum
mit die natürliche Befeuchtung und Er- viel größer als der vordere Teil.
wärmung der Atemgase bei der Einat- [griech.: anthropos, menschlich; eidos,
mung (lnspirationsphase). Der Filter Form]
nimmt die Feuchtigkeit und Wärme bei • anthropoid pelvis
der Ausatmung (Exspirationsphase) auf,
Becken, großes. (Pelvis major). Beckenbe-
verhindert dadurch die Austrocknung
reich oberhalb einer Ebene durch die Li-
und Auskühlung der Lungenwege und
nea terminalis.
gibt sie während der Inspirationsphase
wieder an die kalten und trockenen Atem- • false pelvis
gase ab. Beckenausgang. Längsovaler Raum, der
• respirator filter vom unteren Teil des knöchernen kleinen
Beckens umgeben ist. Größe und Form
Beatmungsgerät. (Respirator). Gerät, das ent- des Beckens (Pelvis) sind sehr unter-
weder vollständig oder teilweise die aus- schiedlich und bei Frauen für die Geburt
gefallene Spontanatmung eines Patienten relevant. Deren B. kann sich bei der Ge-
ersetzt, die Klimatisierung der Atemluft burt durch den Druck des Kindes um ca.
übernimmt und die Beatmung überwacht. 2 cm vergrößern.
(s.a. Respirator)(s. Abb. S. 134) • pelvic outlet
• ventilator
Beckenboden. Weiches muskulöses Gewe-
Beau-Reii·Querfurchen. Furchen, die als be, das den Beckenausgang umgibt.
weiße Linien auf den Fingernägeln zu se- • pelvic floor
hen sind; bei Säuglingen physiologisch,
ansonsten Anzeichen einer akuten schwe- Beckenbodengymnastik. - Pflegeinterven-
ren Krankheit wie Mangelernährung, sys- tion der -+ NIC, die definiert wird als die
temische Krankheiten, Trauma oder Ver- Stärkung der Muskulatur im Scham-
schluss der Herzkranzgefäße. und Steißbeinbereich durch bewusste
136 Beckenbodengymnastik '
1~;..<:-+----,1-,tf--H-- Bläschen-
drüse
# ~=>,.+----,L,.;h----+--+- Vorsteher-
drüse
äußerer After-
schließmuskel
wiederholte Kontraktionen als Vorbeu- zontalen Ramus des Schambeins (Os pu-
gung gegen eine Stress- oder Drangin- bis) und dem oberen Teil der Schamfuge
kontinenz. begrenzt wird. Weil ein Kind bei einer va-
• Pelvic Floor Exercise ginalen Entbindung durch das Becken ge-
langen muss, sind anterior-posteriore
Beckenbodengymnastik. Gymnastische (von vorn nach hinten), querverlaufende
Übungen zur Wahrnehmung und Kräfti- und schräge Durchmesser des B.s wichti-
gung des Beckenbodens, insbesondere in ge Maße, die im Rahmen einer Einschät-
der Schwangerschaft, nach der Geburt zung des Beckens (Pelvis) während der
oder nach vaginalen Operationen. Die Schwangerschaft bestimmt werden.
Gymnastik dient zur Vorbeugung und zur • pelvic inlet
Linderung von bestimmten Beschwerden,
wie z.B. Haltungsschäden oder Inkonti- Beckeneintritt. Eintreten des vorangehen-
nenz (unfreiwilliger Harn- oder Stuhlab- den Teils eines Kindes (meist der Kopf)
gang) und sollte nach Anleitung von ge- in das mütterliche kleine Becken. Der
schulten Personen (Physiotherapeuten, Kopf ist nicht mehr oder nur schwer be-
Hebammen) durchgeführt werden. weglich.
• pelvic floor exercise • engagement
Beckendurchmesser. 1. Entfernung vom
Lumbosakralwinkel bis zur Schamfuge Beckenend Iage. (Steißlage). Lage eines Fötus
am Rand des Beckens. 2. Entfernung von in der Gebärmutter (Uterus), bei der das
der Spitze des Steißbeins bis zum unteren Gesäß oder die Füße nach unten weisen;
Rand der Schamfuge am Beckenausgang. tritt bei ca. 3o/o der Entbindungen auf.
• pelvic diameter • breech presentation; pelvic presenta-
tion
Beckeneingang. Eingang in das kleine Be-
cken, das vom Vorgebirge (Promotorium) Beckengürtel. Ring aus Knochen, der von
des Kreuzbeins (Os sacrum), dem hori- den Hüftknochen, dem Kreuzbein (Os sa-
crum) und dem Steißbein (Os coccygis) ledlrfnls. ...cliallles Bezeichnung für
gebildet wird. psychologische bzw. mentale Erforder-
• pelvic girdle nisse, die einen intrapsychischen Ur- •
sprung haben. Ein emotionales Bedürfnis . .
Bedralllllllle, 1111111111111& {Cavitas pelvis ab-
konzentriert sich auf fundamentale Ge-
dominalis). Raum zwischen Zwerchfell und
fühlsregungen wie Liebe, Angst, Wut,
Leistengegend. Eine strukturell eindeutige
Trauer, Frustration sowie Depression und
Abgrenzung zwischen Bauch- und Be-
stützt sich auf gegenseitiges Verstehen
ckenregion fehlt.
und Mitgefühl. Jeder Mensch hat emotio-
• abdominopelvic cavity
nale Bedürfnisse, die zu Zeiten des über-
~ Knochenstruktur aus mäßigen Stresses, während mentaler und
Darmbein (Os ilium), Sitzbein (Os is- körperlicher Krankheiten sowie in ver-
chium) und Schambein (Os pubis). schiedenen Lebensphasen noch zuneh-
• pelvic bones men. Wenn diese Bedürfnisse nicht durch
entsprechende, von der Gesellschaft ak-
~. Beckenbruch nach star-
zeptierte Mittel erfüllt werden, können
ker Gewalteinwirkung mit Unterbrechung
sich psychopathologische Erkrankungen
der Kontinuität des Beckenringes. Man
unterscheidet die häufiger auftretende entwickeln.
vordere und die hintere B.. Leitsymptome • emotional need
sind Ruhe- oder bewegungsabhängige lldlrfnlspJraml ---> Maslows Bedürfnispy-
Schmerzen im Frakturbereich, Bewe- ramide.
gungseinschränkung des Hüftgelenkes, • Maslow's hierarchy of needs
---> Hämatome und Prellmarken. Die B.
geht häufig mit Verletzungen der unteren lllflldslutemii.Bezeichnung für unphy-
Harnwege und einem erheblichen Blut- siologische mechanische Reaktionen auf
verlust einher. bestimmte Befehle ohne Durchführung
• fracture of the pelvic ring; pelvic frac- einer vorhergehenden kritischen Bewer-
ture tung der gestellten Befehle. Kann bei der
Hypnose sowie bei bestimmten Psychosen
Beä-Trfas. Kombination von drei Sympto- beobachtet werden.
men, die für eine ---> Herztamponade cha- • command automatism
rakteristisch sind: hoher zentraler Venen-
druck (ZVD), niedriger arterieller Druck ~ Wahrnehmung von
und ein kleines Herz mit leisen Herztö- Stimmen, die psychisch Kranke zur
nen. Durchführung bestimmter Tätigkeiten
[C.S. Beck, amerikanischer Chirurg, veranlassen.
1894-1971] • command hallucination
• Beck's triad ltefruclltvftt.---> Fertilisation; ---> Inseminati-
llapleltl(lq). SI-Einheit der Radioaktivi- on.
tät, die einem Zerfall pro Sekunde ent- [lat.: fecundare, befruchten.]
spricht. Die frühere Bezeichnung lautete • fecundation; semination
Curie.
[H. A. Becquerel, französischer Physiker,
lefrucbtung, flilllslßdiL Die Einbringung
von Samen (Spermatozoen) in die Vagina
1852-1908]
oder den Uterus mit mechanischen oder
• Becquerel (Bq) instrumentellen Hilfsmitteln statt durch
......,.Ttst. ---> Blutgruppen-Untersu- Geschlechtsverkehr. Diese Maßnahme
chung von Spender- und Empfängerblut wird zum erwarteten Zeitpunkt des Ei-
unmittelbar vor der --->Transfusion zur Ver- sprungs (Ovulation) durchgeführt, damit
träglichkeitsprobe und zur Vermeidung es zur Befruchtung (Fertilisation) des Eies
von Verwechslungen. (s.a. Rhesusfaktor) (Ovum) kommen kann. Die k. B. kann mit
• bedside-test dem Samen des Partners einer Frau
138 Befruchtung. kunstliehe ~.
cholinergen Nerven versorgt werden, und ge tatsächlich konkret ist und aus wel-
wirkt in zu hohen Konzentrationen giftig; chen Handlungen sie besteht, und geht
A. wird als Arzneimittel in der Ophthal- damit von den kontextfreien Theoriebe-
mologie (zur Weitstellung der Pupillen) schreibungen ab.
und als --. Spasmolytikum verwendet.
[ital.: bella donna, schöne Frau] Bennett-Luxationsfraktur. Knochenbruch,
• belladonna der schräg durch die Basis des ersten Mit-
telhandknochens bis ins Gelenk verläuft
Bellocq-Tamponade. (Choanaltamponade). und bei dem ein großer Teil des Knochens
Nach Jean-Jaques Bellocq, Pariser Chirurg abgetrennt wird.
(1730-1807), benannte Tamponade zur [E.H. Bennett, irischer Chirurg, 1837-
Behandlung von Blutungen im hinteren 1907]
Nasenhöhlenbereich, die üblicherweise • Bennett's fracture
unter Narkose eingebracht wird.
• Bellocq's technique Benzodiazepinderivate (pl.). Gruppe von
psychotropen Substanzen, zu der die
Bell-Phänomen. Anzeichen einer periphe- --.Tranquilizer Chlordiazepoxid, Diaze-
ren Gesichtslähmung, die sich durch eine pam, Oxazepam, Lorazepam und Chlora-
nach außen gerichtete Aufwärtsbewegung zepat gehören. B. werden zur Behandlung
des Augapfels manifestiert, wenn der Pa- von Angstzuständen eingesetzt, die Hyp-
tient versucht, die Augen zu schließen. notika Flurazepam und Nitrazepam gegen
( -+ Fazialislähmung) Schlaflosigkeit verabreicht. B. können
[C. Bell, schottischer Chirurg, 1774-1842] auch als -+ Muskelrelaxanzien und -+ Anti-
• Bell's phenomenon konvulsiva verwendet werden. Bei längerer
Beii·Regel. Axiom, das besagt, dass die Einnahme besteht Suchtgefahr. Patienten
hinteren Wurzeln der Spinalnerven moto- müssen darüber aufgeklärt werden, dass
risch und die vorderen Wurzeln senso- ihre Fahrtüchtigkeit schon bei relativ ge-
risch sind. ringen Dosen, insbesondere in Verbin-
[C. Bell, schottischer Chirurg, 1774-1842] dung mit Alkohol, eingeschränkt sein
• Bell'slaw kann. Die B. sollten möglichst nur abends
verabreicht werden.
benigne. (benignus). Gutartiger Zustand, • benzodiazepine derivate
der nicht krebsartig (kanzerös) ist und
deshalb keine direkte Gefahr darstellt; Benzoesäure. Substanz, die als Konservie-
kann jedoch aus gesundheitlichen oder rungsmittel (bei Lebensmitteln) und in
kosmetischen Gründen trotzdem eine Be- Verbindung mit Salizylsäure als --+ Anti-
handlung erfordern. (s.a. maligne) septikum gegen Hautinfektionen einge-
[lat.: benignus, lieb I setzt wird.
• benign • benzoic acid
Koordinationsstörungen. In akuten Fällen fiir die Dauer ihrer Schicht alle anfallen-
kommt es zu Ateminsuffizienz oder Kam- den Tätigkeiten in ihrem Pflegebereich
merflattern mit Herzstillstand. oder delegieren diese. Sinn dieser Orga- -:-
• benzene poisoning nisationsform ist es, den Patienten ganz- -.:..
heitlich zu betreuen und ständig wech-
Benzylalkohol. Klare, farblose, ölige Flüs- elnde Bezugspersonen zu vermeiden.
sigkeit, die aus Balsam hergestellt und als (s.a. Funktionspflege; Gruppenpflege; Pri-
äußerliches Anästhetikum und in Lösung mary nursing)
als bakteriostatisches Agens (---+ Antisepti-
kum) zur Injektion verwendet wird. • area nursing
• benzyl alcohol
Bergkrankheit. (Höhenkrankheit). Syndrom,
Beratung. ..... Pflegeintervention der ..... NIC, das im Zusammenhang mit dem relativ
die defmiert wird als der Einsatz eines geringen Partialdruck (reduzierter baro-
interaktiven Hilfsprozesses mit Konzen- metrischer Druck) von Sauerstoff (Hypo-
tration auf die Bedürfnisse, Probleme xie) in großen Höhen, beim Bergsteigen
und Gefühle von Patienten und wichti- oder in einem Flugzeug ohne Druckaus-
gen Bezugspersonen, um ihr Coping- gleich, auftritt. Akute Symptome sind
Verhalten sowie ihre Fähigkeiten zur Schwindelanfalle, Kopfschmerzen, Reiz-
Problemlösung und zu zwischen- barkeit, Atemnot sowie Euphorie.
menschlichen Beziehungen zu verbes- altitude sickness
sern und zu unterstützen.
• Counseling Bergkrankheit, chronische. (Höhenkrankheit).
Form der Höhenkrankheit, bei der die ge-
Beratung, genetische. Prozess, bei dem das steigerte Produktion roter Blutzellen zu
Auftreten oder das Risiko genetischer Polyzythämie führt. Bestimmte Krank-
Krankheiten innerhalb einer Familie be- heitssymptome, wie Kopfschmerzen,
stimmt wird und angemessene Informa- Schwäche und Gliederschmerzen, können
tionen sowie Ratschläge für konkrete Vor- sowohl bei einheimischen Bergbewoh-
gehensweisen, über die Versorgung eines nern als auch bei akklimatisierten Perso-
betroffenen Kindes, pränatale Diagnostik, nen beobachtet werden.
Schwangerschaftsabbruch, Sterilisation • chronic mountain sickness
oder künstliche Befruchtung gegeben
werden. Beriberi. Erkrankung der peripheren Ner-
• genetic counseling ven, die durch einen Mangel (oder Ab-
sorptionsstörung) an ---+Thiamin (Vitamin
Beratung, genetische. .... Pflegeinterventi- B1) verursacht wird; tritt häufig bei über-
on der ...., NIC, die definiert wird als der wiegender Ernährung mit geschältem, po-
Einsatz eines interaktiven Hilfsprozes- liertem Reis auf. Symptome sind Müdig-
ses, der sich auf die Vorbeugung geneti- keit, Diarrhö, Appetit- und Gewichtsver-
scher Störungen oder auf die Fähigkeit lust, Nervenfunktionsstörungen, die zu
richtet, mit genetischen Erkrankung bei einer Lähmung und Schwächung der Ex-
einem Familienangehörigen umzugehen. tremitäten führen können; es kann auch
• Genetic Counseling zu Ödemen und Herzinsuffizienz kom-
men.
Bereicflspflege. Obernahme der komplet- [singhal.: beri, Schwäche]
ten Pflege der zugeteilten Patienten fiir • beriberi
einen bestimmten Bereich der Pflegesta-
lion. Die Aufteilung der Patienten einer Bertoque-Dennatitis. Kurzzeitige Hautver-
Station in die entsprechenden Bereiche farbung, die sich in ---+ Hyperpigmentierung
wird im Idealfall durch das gesamte an- und Hautläsionen manifestiert; entsteht
wesende Team vorgenommen. Die zu- durch Sonneneinwirkung auf der Haut,
ständigen Pflegepersonen übernehmen die zuvor mit Parfümen, Kölnischwasser,
142 Berloque-Dermatitis :.
von Verletzungen und Fehlstellungen und ernden tiefen B. spricht man von -+ Koma.
von Profisportlern eingesetzt. ( s. a. Bewusstseinsstörung)
• range-of-motion exercise
Bewegungsstörung. Gestörte Muskelfunk-
• unconsciousness
Bewusstsein. Zustand, in dessen Mittel-
D
tion, die auf eine Infektion, Verletzung punkt das Selbst und die Umgebung steht
oder kongenitale Fehlbildung zurückzu- und bei dem sich die Aufmerksamkeit auf
führen ist, wie z.B. Ataxie, unwillkürliche unmittelbare Angelegenheiten konzen-
Muskelzuckungen oder Chorea. triert.
• disorder of movement • consciousness
Bewusstseinsstörung. In verschiedenen
Bewegungsübung. aktive. Wiederhohes Schweregraden auftretende Störung des
Bewegen eines Körperteils durch be- Bewusstseins mit anschließender Erinne-
wusste selbständige Muskelkontraktion rungslücke (-+ Amnesie). Hierzu zählen
und -entspannung. der Dämmerzustand, die Verwirrtheil
• active exercise (qualitative B.), die Störung der Aufmerk-
samkeit (Vigilanz) (quantitative 8.), die-+
Bewegungsübungen, isometrische. Stati- intrakraniell bedingten B. (z.B. Schädel-
sche Übungen zur Aufrechterhaltung Hirn-Trauma) und die Stoffwechsel- und
der Muskelspannung und Verhinderung vergiftungsbedingten B.en (s.a. Glasgow
des Muskelabbaus (Atrophie). Die Mus- Koma Skala)
kelgruppen werden dabei gezielt ange- • disorder of consciousness; mental
spannt und die Spannung gehalten. blackout
Durch das Prinzip Druck und Gegen- Bewusstseinstrübung. Mentaler Zustand,
druck ist dabei keine sichtbare Bewe- bei dem der Patient verwirrt bzw. sich sei-
gung feststellbar. Nach maximaler An-
ner unmittelbaren Umgebung nicht völlig
spannung erfolgt die Entspannung. I. 0 .
bewusst ist.
regen den Muskelstoffwechsel stark an;
sie werden eingesetzt, wenn eine Mobili- • clouding of consciousness
sierung der Muskeln ohne Belastung von Bewusstseinszustand, veränderter. jeder B.,
Herz und Lungen notwendig ist (z. B. bei der von dem normalen Zustand einer Per-
Myokardinfarkt). son, die bei vollem Bewusstsein ist, ab-
isometrical exercise weicht. Häufig liegen einem v. B. akute
oder chronische Hirnschädigungen zu-
bewusstlos. Zustand, in dem ein Mensch grunde. Die Formen der Bewusstseins-
seine Umgebung nicht wahrnimmt, nichts eintrübungen werden nach ihrem Schwe-
fühlt und auf Reize nicht reagiert. regrad vorgenommen: I. Benommenheit,
• unconscious 2. Somnolenz (Schläfrigkeit), 3. Sopor
(tiefschlafahnlicher Zustand), 4. Koma
Bewusstlosigkeit. Zustand, in dem bei er- (schwerste Form der Bewusstseinseintrü-
haltenen somatischen Funktionen jedes bung). Auch eine -+ Amnesie, eine akute
bewusste psychische Geschehen fehlt und -+ Verwirrtheit, ein -+ Dämmerzustand oder
die Reaktionsfahigkeit eingeschränkt ist. ein -+ Delirium sind Veränderungen des
Die B. kann u.a. durch Sauerstoffmangel, B.es Einige Menschen, insbesondere aus
Schock, Medikamente, Gifte, Störungen den östlichen Kulturkreisen, erreichen v.
im Elektrolythaushalt, Stoffwechselent- B.e unter Zuhilfenahme verschiedener
gleisungen, schwere Traumata, Krämpfe, Techniken, z.B. langes Fasten, tiefes At-
Kopfverletzungen, Hirntumoren oder In- men, ekstatische Tänze sowie Gesang.
fektionen ausgelöst werden. Die Tiefe der • altered state of consciousness (ASC)
B. und das Ausmaß der Funktionsstörun-
gen lassen sich mittels der -+ Glasgow-Ko- Beziehungen, Aufbau komplexer. Pflege-
ma-Skala erfassen. Bei einer länger andau- intervention der -+ NIC, die definiert wird
148 Beziehungen, Aufbau komplexer •
als die Entwicklung einer therapeuti- bicomis. Zwei Hörner oder Fortsätze auf-
schen Beziehung zu Patienten, die lnter- weisend; z.B. Uterus bicornis.
aktionsschwierigkeiten mit anderen Per- [lat.: bis, zwei; cornu, Horn]
sonen haben. • bicornate
• Complex Relationship Building
Bidet. Vorrichtung, die einer Toiletten-
Bezugsgruppe. Eine Gruppe, mit der sich schilssel ähnelt; der Rand ist als Sitzflä-
der Patient identifiziert oder zu der er che konzipiert, ein Wasseranschluss
gerne gehören würde. dient der Reinigung des Genital- und
• reference group Analbereichs.
[franz.]
Bezugspflege. Eine Pflegekraft ist für die
• bidet
gesamte Pflege eines Patienten von der
Aufnahme bis zur Entlassung verant- Biegungsfraktur. Vollständige Fraktur ei-
wortlich. Außerhalb ihrer Arbeitszeiten nes Knochens, bei der ein Biegungskeil
pflegen andere Stationsmitarbeiter nach durch den Biegemoments aufgrund indi-
dem von der Bezugspflegekraft erstellten rekter und direkter Gewalteinwirkung auf
und aktualisierten Pflegeplan. In den einen langen Röhrenknochen entsteht.
USA seit 1930 bekannt. (-. Zimmerpflege) • bending fracture
• Primary nursing
Bienstein, Christel. * 1951 in Bottrop;
BGA. Blutgasanalyse Krankenpflegeausbildung 1972; Diplom-
Pädagogin 1981; Leitung des Bildungs-
Bi. Chemisches Symbol für Bismut bzw. zentrums filr Pflegeberufe des DBfK in
-+Wismut. Essen 1990-93, dort konzipierte C.B. die
. Bi zweijährige Weiterbildung, das Pflege-
bi-. Vorsilbe mit der Bedeutung »zwei, fachseminar; sie entwickelte das Konzept
doppelt«. der ... Kinästhetik für die Pflege mit und
[lat.: bis, zwei] übertrug das Konzept der -. Basalen Sti-
. bi- mulation in die Pflege; seit 1994 Leiterin
des Instituts für Pflegewissenschaft an
Bias. (Statistik) Verfalschung von statisti- der Privatuniversität Witten/Herdecke.
schen Ergebnissen, indem bei For-
schungsstudien eine Stichprobe durchge- bifokal. I. Zwei Fokusse aufweisend.
führt wird, bei der die Faktoren oder Teil- 2. (Linse) Zwei Bereiche verschiedener
nehmer nicht ausgewogen oder objektiv Fokuslängen aufweisend, z.B. eine Kon-
ausgewählt worden sind. taktlinse oder Brille, die sowohl die Nah-
[engl.: schräg] als auch die Fernsicht korrigiert.
• bias [lat.: bis, zwei; focus, Kern]
• bifocal
Bibliotherapie. I. -. pflegeintervention der
NIC, die defmiert wird als der Einsatz Bifurkation. (Gabelung). In zwei Äste unter-
von Literatur zur Verbesserung des Aus- teilt, z.B. die Luftröhre (Trachea), deren
drucks von Gefühlen und zum Erwerb beide Äste in die rechten und linken Bron-
bestimmter Kenntnisse. 2. Form der chien führen.
Gruppentherapie, bei der gemeinsam [lat.: bis, zwei; furca, Gabel]
Biicher, Gedichte und Zeitungsartikel ge- • bifurcation
lesen werden, um Oberlegungen iiber Er- Bigeminie. Herzarrhythmie, die durch
eignisse in der realen Welt anzuregen paarweise auftretende Herzschläge ge-
und die Beziehungen zwischen den kennzeichnet ist, wobei jedem normalen
Gruppenmitgliedern zu fordern. Herzschlag eine ---+ Extrasystole folgt.
• bibliotherapy • bigeminy
lligemlnus. Zwei Dinge oder Ereignisse be- .....,., Braun-gelbliches Gallenpigment,
zeichnend, zweimal oder doppelt, z.B. das durch den Abbau von -+ Hämoglobin
-+ Bigeminus-Rhythmus. entsteht, wenn dieses nicht mehr funkti-
•bigeminal onsfähig ist. Ein gesunder Mensch produ-
ziert 250 mg B. täglich. Das meiste B. wird
ligeminus llhytbMU$ Doppelter Herz- im Stuhl ausgeschieden. Ein -+ Ikterus
schlag mit ektopischen Schlägen des Vor- (Gelbverfärbung der Haut) entsteht durch
hofs und der Kammer, die sich mit einem die Akkumulation von B. im Blut und im
Sinusschlag abwechseln und präzise paar- Gewebe der Haut.
weise oder bei einer ventrikulären Tachy- [lat.: bilis, Galle; ruber, rot]
kardie mit einem 3:2-Block auftreten. •bilirubin
•bigeminal rhythm
lllllniiiiDt cliNittes. (sekundäres, konjugiertes,
lllbdloalt. (Hydrogenkarbonat/doppelkohlen- gepaartes Bilirubin). In der Leberzelle mit
saures Salz). Ion der Kohlensäure, bei dem Hilfe des Enzyms Glucuronyltransferase
ein Wasserstoffatom durch ein Metall oder gebundenes -+indirektes Bilirubin. Das d.
Radikal ersetzt worden ist, z.B. Natrium- B. ist wasserlöslich und nierengängig und
bikarbonat (NaHC0 3 ); dadurch entstehen kann somit über den Darm und die Harn-
saure, wasserlösliche Salze der Kohlensäu- blase ausgeschieden werden.
re. • direct bilirubin; conjugated bilirubin
[lat.: bi, zwei; carbo, Kohle] ......, lndiNidtls. (primäres, unkonjugiertes,
• bicarbonate freies Bilirubin). Fettlösliches, proteingebun-
................ Wichtigstes alkalisches denes Abbauprodukt des -+ Hämoglobins,
Puffersystem im Stoffwechsel zur Steue- das in der Leber weiter zu -+ direktem Bili-
rung des Säure-Basen-Haushalts. rubin verstoffwechselt wird. Fällt mehr B.
[lat.:bi, zwei; carbo, Kohle] an, als die Leber verstoffwechseln kann,
• bicarbonate buffer system erhöht sich die Konzentration des i. B.
und es lagert sich im Unterhautfettgewebe
lliklrup1dll. Zwei Zipfel, Spitzen oder Hö- ab. Dadurch kommt es zur Gelbfärbung
cker aufweisend; z.B. Bikuspidalklappe der Haut (Ikterus). (s.a. Ikterus; Hyperbili-
(Valva bicuspidalis). rubinämie)
•bicuspid • indirect bilirubin; unconjugated hilir-
uhin
lllllleraL l. Zwei Seiten betreffend. 2. Auf
zwei Seiten auftretend; bei einer bilatera- ............ Präsenz von -+Bilirubin im
len Hörstörung kann ein teilweiser oder Blut.
vollständiger Hörverlust in beiden Ohren [lat.: bilis, Galle; ruber, rot; griech.: haima,
auftreten. 3. Zwei Schichten aufweisend. Blut]
[lat.: bis, zwei; lateralis, Seite] • bilirubinemia
.bilateral Bllrublnuril. Ausscheidung von -+ Bilirubin
im Urin, z.B. bei Verschlussikterus oder
llillllnzlose. -+ Schistosomiase.
Hepatitis.
• schistosomiasis
• bilirubinuria
bllllr. Galle, Gallenblase oder Gallengang llilivenlln. Grünlicher Gallenfarbstoff, der
betreffend. durch den Abbau von -+ Hämoglobin bei
•biliary der Umformung in -+ Bilirubin entsteht.
• biliverdin
lilltis. 1. Zur Galle(nflüssigkeit) gehörend.
2. Durch eine exzessive Sekretion von ~Natürliche Me-
Galle charakterisiert. 3. Eine Störung der thode der Empfängnisverhütung, bei der
Galle betreffend. die fruchtbare Zeit des Eisprungs (Ovula-
•bilous tion) durch die Beobachtung von Verän-
1so Billings-Ovulationsmethode "
gen wichtig sind, die später sowohl die Bioavailability. (Bioverfügbarkeit). Biologi-
körperliche als auch die psychische Ent- sche Wirksamkeit; das Ausmaß einer Ak-
wiekJung des Kindes beeinflussen. Die tivität oder die Menge eines verordneten - : -
wahrscheinlich nachhaltigste Maßnahme Medikaments oder eines anderen Wirk- -.:..
zum Aufbau einer positiven Eltern-Kind- stoffs, die in Abhängigkeit von der Darrei-
Bindung ist der direkte Augenkontakt chungsform (z.B. Tablette, Injektion) und
und enger Körperkontakt mit dem Säug- von der speziellen Dauer bis zur Wirkung
ling. im Zielgewebe für eine Aktivität zur Ver-
• bonding fügung gestellt wird.
• bioavailability
Bindungsstellen. I. Konkave Ausbuchtun-
gen in Antikörpermolekülen zur Anlage- Biochemie. Wissenschaft der chemischen
rung von Antigenen. Aufgrund möglicher Faktoren in lebenden Organismen und
Variationen in Aminosäuresequenzen und Lebensprozessen.
Molekülkonfigurationen der Antikörper • biochemistry
hat jeder Antikörper Bindungsstellen für
ein bestimmtes Antigen. 2. Bindungsstel- Bioenergetik. System von Bewegungen und
len auf Proteinmolekülen, an die Arznei- Übungen, das auf dem Konzept beruht,
mittel oder andere Stoffe durch elektro- dass eine natürliche Heilung unterstützt
chemische Anziehungkräfte angelagert wird, wenn der Körperrhythmus des Pa-
werden. tienten mit seiner natürlichen Umgebung
• combining sites harmonisch verbunden wird.
Bingen, Hildegard von. Deutsche christli- • bioenergetics
che Mystikerin und Äbtissin eines Bene-
diktinerordens in Bingen (I 098-1179). Biofeedback. I. Pflegeintervention der
-+ NIC, die definiert wird als die Unter-
Sie kombinierte die ärztlichen Lehren der
Antike (Diätetik) mit den Erfahrungen stützung von Patienten bei der Verände-
der Volksmedizin, der Kräutermedizin, rung von Körperfunktionen unter An-
ihrem starken christlichen Glauben und wendung eines Instrumentations-Feed-
dem Einfluss der Psyche und veröffent- backs. 2. Prozess (meist im Rahmen ei-
lichte zahlreiche visionäre Bücher zur na- ner Psychotherapie), bei dem eine Per-
turkundlichen Klostermedizin und -pfle- son eine visuelle oder auditive Informa-
ge. Ihr Ruf als Wunderheilerio zog Pilger tion über die autonomen physiologi-
und Kranke zu ihrem Kloster. Sie gilt als schen Funktionen ihres Körpers erhält,
Volksheilige, obwohl sie aufgrund ihrer z.B. Blutdruck, Muskelspannung und
Hirnwellenaktivität; meist erfolgt das B.
kritischen Haltung zur Amtskirche bis
mit Hilfe verschiedener Instrumente,
heute niemals heilig gesprochen worden
z.B. EKG, EEG. Ziel ist die Förderung
ist.
des Körperbewusstseins und die Fähig-
binokular. Zu beiden Augen gehörend, ins- keit, Einfluss auf die Körperfunktionen
besondere auf das Sehvermögen bezogen. zu nehmen. Indikation z.B. bei Migräne,
• binocular Verspannungszuständen, Hypertonie.
• Biofeedback
bio-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>Leben<<.
• bio-
Bioflavonoid. (Vitamin P). Sammelbezeich-
Bioäquivalent. Bezeichnung für ein Arz- nung für eine Gruppe farbiger Flavone,
neimittel, das die gleiche therapeutische die in vielen Früchten vorhanden sind.
Wirkung und die gleiche Bioverfügbarkeil B.e werden heute als nicht -essentielle
(-+ Bioavailability) hat wie ein anderes, das Nährstoffe betrachtet.
in seiner chemischen Zusammensetzung [griech.: bios, Leben; lat.: flavus, gelb;
fast identisch ist. griech.: eidos, Form]
• bioequivalent • bioflavonoid
lliogae 1. Lehrmeinung, nach der Le- Entnahme eines kleinen Gewebe-
ben nur von zuvor vorhandenem Leben stücks aus einem Organ oder einem ande-
abstammen kann, also nicht von einer leb- ren Körpergewebe zur mikroskopischen
losen Substanz. 2. Ursprung des Lebens Untersuchung, um eine Diagnose zu be-
und lebender Organismen; .... Ontogenese stätigen oder festzulegen, eine Prognose
und .... Phylogenese. - adj. biogenetisch. aufzustellen oder einen Krankheitsverlauf
[griech.: bios, Leben; genein, produzieren] zu verfolgen. Methoden der B. sind z.B.
;:-:; biogenesis Aspirations-, Nadel-, Saug- oder Stanz-
biopsie.
Biohlim<ltologie. Studium der Beziehungen
[griech.: bios, Leben; opsis, sehen]
zwischen dem Klima und lebenden Orga-
•biopsy
nismen sowie ihren Interaktionen.
bioclimatology biopsychisch. Die Verbindung mentaler
lliotogie Wissenschaftliches Studium von Faktoren mit dem lebenden Organismus
Pflanzen, Tieren und anderen Lebensfor- betreffend.
men. Beispiele für einige Bereiche der B. biopsychic
sind Biometrie, Ökologie, Evolution, Ge- Zum Komplex der biologi-
netik, Molekular- und Zellbiologie, Phy- schen, psychologischen und sozialen
siologie und Paläontologie. - adj. biolo- Aspekte des Lebens gehörend.
gisch. biopsychosocial
~O::.fbiology
Biorhythmus. Periodisches Auftreten be-
Biometrie. Anwendung statistischer Me-
stimmter zyklischer biologischer Phäno-
thoden bei der Analyse von Daten, die
mene, wie z.B. der .... zirkadiane, der Tag-
aus der biologischen oder anthropologi- Nacht-Rhythmus oder der Menstruations-
sehen Forschung stammen.
zyklus.
biometry
[griech.: bios, Leben; rhythmos, Rhyth-
B~ornqp.itorin 1. Prozess der Überwa- mus]
chung des Wirkstoffspiegels verschiede- biorhythm
ner physiologischer Substanzen, Arznei-
mittel oder Metaboliten bei einem Patien- Numerische Datensammlung
ten während der Diagnostik oder Thera- über Geburten, Todesfälle, Erkrankungen,
pie. 2. Messung toxischer Substanzen in Verletzungen und andere Faktoren, die die
der Umgebung und Bestimmung der Ge- allgemeine Gesundheit und andere Krite-
sundheitsrisiken für die allgemeine Bevöl- rien menschlicher Populationen betreffen.
kerung. • biostatistics
?::; biologic monitaring Biosynthese. Vielzahl von chemischen Re-
Wissenschaft der Anwendung elek- aktionen, die kontinuierlich im Körper
tronischer Prinzipien und Vorrichtungen, stattfinden, wobei jeweils bestimmte kom-
z.B. von Computern oder kleinen Appara- plexere Biomoleküle gebildet werden.
turen zur Behandlung medizinischer - adj. biosynthetisch.
Probleme, etwa einem Herzschrittmacher, [griech.: bios, Leben; synthesis, zusam-
der zur Korrektur eines unphysiologi- mensetzen]
sehen Herzrhythmus eingesetzt wird. biosynthese
[Kurzwort aus Biologie und Technik] Unphysiologischer Atemtyp,
• bionies der durch eine unregelmäßige periodische
8iophl:i: Studium der chemischen Atmung mit Atempausen ( .... Apnoe) cha-
und physikalischen Eigenschaften von rakterisiert ist; tritt z.B. bei Meningitis
Arzneimitteln sowie ihren Komponenten auf. (s. Abb. S. 15)
und Aktivitäten im lebenden Organismus. [C. Biot, französischer Arzt, 1774-1862]
biopharmaceutics • Biot's respiration
:=-. B1tot-Fiecke 153
Biurettest. Methode zur Bestimmung von b.e Diät(= leichtverdaulich) oder b.e Ent-
Harnstoff und löslichen Proteinen im Se- zündung(= mild verlaufend).
rum. [lat.: blandus, freundlich, schmeichelnd]
[lat.: bis, zwei; griech.: ouron, Urin] • blande
• biuret test
Blase. I. Aus einer Membran bestehender
bivalent. I. Zwei Bindungen besitzend. Beutel, der Sekretionen enthält, z. B. Gal-
2. In der Genetik Bezeichnung für zwei lenblase, Blase am Fuß. 2. Kurzbezeich-
Synapsen homologer Chromosomen, die nung für Harnblase.
jeweils in der ersten meiotischen .. Pro- [germ.: blaedre]
phase der ---. Gametogenese durch Ober- • bladder; blister
kreuzungen (Chiasmen) aneinander ge-
Bla.senekstrophie. ---. Schistocystis.
bunden werden.
[lat.: bis, zwei; valere, stark sein] • schistocystis
• bivalent Blasenfistel. Abnorme Verbindung zwi-
schen der Harnblase und einem Nachbar-
Bizeps. ---. Musculus biceps brachii. organ bzw. der Körperoberfläche.
• biceps brachii • vesical fistula
Bizepssehnenreflex. Kontraktion des Bi- Blasenhemie. Ausstülpung der Harnblase
zepsmuskels (---. Musculus biceps brachii), durch eine Öffnung in der Abdominal-
der ausgelöst wird, wenn man auf die tiefe wand.
Bizepssehne schlägt. • bladder hernia
• biceps reflex
Blasenkarzinom. Häufigste maligne Er-
B·Komplex·Vitamine. Große Gruppe was- krankung des Harntrakts, die durch mul-
serlöslicher ---.Vitamine, zu der Thiamin tiple Wucherungen gekennzeichnet ist,
(Vitamin B1), Cobalamin (Vitamin B12 ), welche dazu neigen, in aggressiverer
Niacin (Vitamin B3 ), Pyridoxin (Vitamin Form zu rezidivieren. B.e treten bei Män-
B6 ), Riboflavin (Vitamin B2), Biotin, Fol- nern 2,3 mal häufiger als bei Frauen auf
säure und Pantothensäure gehören. Die und sind in städtischen Gebieten weiter
Vitamine des B-Komplexes sind für die verbreitet als auf dem Land. Das Risiko
Umwandlung von Kohlenhydraten, z.B. für die Entwicklung eines B.s ist bei Per-
Glukose, in Energie sowie für den Stoff- sonen erhöht, die rauchen oder Anilin-
wechsel von Fetten und Eiweißen, die nor- farbstoffen, Betanaphthylamin, Mischun-
malen Funktionen des Nervensystems, die gen aromatischer Kohlenwasserstoffe oder
Erhaltung des Muskeltonus im Gastroin- Benzidin und seinen Salzen ausgesetzt
testinaltrakt und die Integrität von Haut, sind. Zu den Symptomen gehören Häma-
Haaren, Augen, Mund und Leber wichtig. turie, häufiges Urinlassen, Dysurie und
• B complex vitamins Zystitis. Zur Diagnostik werden Urinana-
Blackout. Kurzzeitiger Verlust des Sehver- lyse, Orographie, Zystoskopie oder trans-
mögens oder des Bewusstseins. (---. Amne· urethrale Biopsie durchgeführt. Die meis-
sie) ten B.e sind papilläre Karzinome; Plat-
• blackout tenepithel- oder Adenokarzinome sind
seltener.
Blackout, alkoholbedingter. Form von • bladder cancer
---. Amnesie, bei der die betroffene Person
kein Erinnerungsvermögen an Gescheh- Bla.senkatheter. ---. Ballonkatheter.
nisse hat, die sich während einer Periode • urinary catheter
des Alkoholmissbrauchs abgespielt haben. Blasenkatheter, suprapubischer. Künstli-
• alcoholic blackout che Form der Harnableitung, bei der die
bland. Mild verlaufend, nicht infektiös, Harnblase oberhalb des Schambeins (su-
eine lindernde Wirkung aufweisend; z.B. prapubisch) punktiert, und ein Katheter
-·
· Blasentrain ing 155
eingeführt wird. Der Katheter wird an- das so genannte Caput galeatum (Glücks-
schließend in der Blase geblockt oder haube). In diesem Fall eröffnet die Heb-
durch Fixierungssysteme auf der Haut
gesichert. Diese Methode ist bei einer
dauerhaften Harnableitung infolge von
amme die Blase entweder mit einer Ko-
cherklemme oder einer Kanüle, damit die
Atemwege des Kindes nach der Geburt so-
D
Inkontinenz der transurethralen Metho- fort frei sind. Bei einem hohen B. zerrei-
de vorzuziehen, da sie mit deutlich weni- ßen die Eihäute oberhalb des Muttermun-
ger Komplikationen behaftet ist. Bei ei- des, d.h. eine Vorblase bleibt meist erhal-
ner frischen Anlage eines s. B.s müssen ten. Häufig geht dabei nur spärlich
die üblichen Parameter einer Wunde be- Fruchtwasser ab, dennoch besteht aber
achtet werden (Blutung, Infektion, die Gefahr einer aufsteigenden Infektion,
Schmerz u.a.). Der Verband ist nach Sta- da nun von außen Keime in die Frucht-
tionsstandards durchzuführen. Bei Ko- höhle eindringen können. Schließlich
operation des Patienten kann der Kathe- kennt man noch den falschen B., wobei
ter auch zeitweise abgestöpselt werden, höchstens 1-3 Esslöffel Flüssigkeit, die
um dem Träger mehr Bewegungsfreiheit sich zwischen den Eihäuten angesammelt
zu bieten, ansonsten wird er an einen hat, abgeht.
Auffangbeutel angeschlossen. Der Zu- • rupture of membranes
stand der Harnblase soUte regelmäßig
vom Urologen überprüft werden. je nach Blasenspülung. -+ pflegeintervention der
Katheterart muss ein regelmäßiger I. NIC, die definiert wird als die Instil-
Wechsel erfolgen. lation einer Lösung in die Blase zum
• suprapubic vesical catheter Zweck der Reinigung oder zum Verabrei-
chen von Arzneimitteln. 2. Reinigung
Blasenreflex. Durch Hirnzentren regulier- der Harnblase durch eine kontinuierli-
ter Reflex, der zur Entleerung der Harn- che oder intermittierende Spülung mit
blase führt, wenn diese mäßig gefüllt ist. Kochsalz- oder Speziallösungen, z.B.
• vesical reflex nach Operationen, um Blutkoagel zu ver-
Blasen-Scheidenfistel. -+ Fistula vesicovagi- meiden. Die Blase kann auch durch die
nalis. verstärkte orale Zufuhr von Flüssigkei-
ten gespült werden.
• vesicavaginal fistula
• Bladder Irrigation
Blasensphinkter. Zirkulärer Muskel, der
den Ausgang der Harnblase in den Harn- Blasentraining. Systematische Therapie
leiter (Urethra) umschließt. einer Urininkontinenz, bei der ein Pa-
• bladder sphincter tient in bestimmten Intervallen den Urin
Blasensprung. Das spontane Zerreißen der einhalten mus , z.B. beginnend mit einer
Stunde mit darauffolgendem kontinuier-
Eihäute mit anschließendem Fruchtwas-
lichem Aufbau über mindestens 10 Tage,
serabgang. Meist kommt es im Verlauf der
wobei eine normale Flüs igkeitszufuhr
Geburt bei einer Muttermundweite von erhalten bleibt. Der Patient lernt dabei,
5-9 cm zu einem spontanen bzw. physio- das Bedürfnis der Urinausscheidung zu
logischen B. Die Fruchtblase kann aber erkennen und bewusst darauf zu reagie-
auch zu anderen Zeitpunkten zerreißen, ren.
z.B. vor Beginn zervixwirksamer Wehen.
Dann spricht man von einem vorzeitigen • bladder retraining
B. Ein verspäterer B. liegt vor, wenn die
Eihäute erst nach der vollständigen Eröff- Blasentraining. .... Pflegeintervention der
nung des Muttermundes zerreißen. ln .... NIC, die definiert ist als die Verbesse-
ganz seltenen Fällen zerreißen die Eihäute rung der Blasenfunktion bei Patienten
überhaupt nicht und vor den Kopf mit einer Dranginkontinenz durch Ver-
schiebt sich die Fruchtblase aus der Vulva, besserung der Fähigkeit des Urinballens
I56 Blasentraining ./
der höhere Wert bei der Blutdruckmes- Blutgasanalyse, arterielle (BGA). Messung
sung. Er ist individuell verschieden und des -+Partialdrucks sowie des Sauerstoff-
mung und Ernährung des Gewebes si- fe, Harnstoff und weitere Abfallprodukte
cherstellen. sowie Hormone, Enzyme, Vitamine und
• blood capillaries Mineralien.
Blutkoagel. ---+ Blutgerinnsel. • blood plasma
• blood clot
Blutpräparate. Präparate aus einzelnen Be-
Blutkonservenpumpe, aufschiebbare. Git- standteilen menschlichen Spenderblutes.
terhülle aus Kunststoff mit Druckkolben, Dazu gehören Erythrozyten-, Thrombo-
Gummischläuchen und Manometer, die zyten- und Granulozytenkonzentrate so-
zur schnelleren Transfusion großer Blut- wie Plasmabestandteile. Bei der Verabcei-
mengen angewandt wird. Das Kunststoff- chung von B. besteht die Gefahr von Un-
gitter wird über die Blutkonserve gescho- verträglichkeitsreaktionen, Stoffwechsel-
ben und durch Zusammendrücken des entgleisungen sowie Infektionen, wobei
Kolbens wird Druck auf die Konserve aus- Hepatitiserreger und das HI-Virus am ge-
geübt. fürchtetsten sind. B. dürfen daher nur
• slip-on blood pump nach strenger Indikationsstellung einge-
setzt werden. Bei geplanten Operationen
Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit spenden Patienten heute im Vorfeld oft ei-
(BSG). (Biutsenkungsreaktion (BSR); Blutsen-
genes Blut, das ihnen dann intra- oder
kung). Gibt an, wie schnell sich rote Blut-
postoperativ gegebenenfalls infundiert
körperchen in einer mit zitrathaitigern werden kann. Gesetzlich geregelt wird der
Blut gefüllten, senkrecht aufgestellten
Umgang mit B. durch das Transfusionsge-
Glassäule absetzen. Die BSG wird zur
setz vom 7.7.1998.
Diagnose und Überwachung von Infektio- Zu den Aufgaben der Pflege gehört dem-
nen oder bösartigen Erkrankungen heran- nach u.a. die Bereitstellung des Materi-
gezogen und hilft bei der Diagnose von ok- als, die Vorbereitung, Versorgung und
kulten Krankheiten, wie z.B. Tuberkulose. Oberwachu.ng de Patienten während
• Sedimentation rate (SR); erythrocyte der Verabceichung sowie die Einleitung
Sedimentation rate (ESR) von Sofortmaßnahmen bei Notfallsitua-
Blutkreislauf. System von Gefaßen zur Ver- tionen.
sorgung des Organismus, durch das das • blood products
Blut durch den Körper vom Herzen über
die Arterien, Arteriolen und Kapillaren Blutpräparate, Verabreidlung von. -. Pile-
und zurück über die Venula und Venen geintervention der ..... NIC, die definiert
zum Herzen strömt. wird als die Verabceichung von Blut oder
• blood circulation; circulatory system Blutpräparaten sowie die Oberwachung
Blutosmolarität. Der ---+osmotische Druck der Reaktionen des Patienten.
des Blutes; die Normalwerte im Serum be- • Blood Products Administration
tragen 280 bis 295 mOsm/L. (---+ Osmolari-
tät) Blutpuffer. Puffersystem, das primär aus
• blood osmolarity gelöstem Kohlendioxid und Bikarbonatio-
nen besteht und im Wesentlichen dazu
Blutpigment Roter Farbstoff eines ---+ Ery- dient, den pH-Wert des Blutes zu erhalten.
throzyten, der durch die Präsenz von
• blood buffers
---+ Hämoglobin gebildet wird.
• hematogenous pigment
Blutpumpe. 1. Gerät zur Regulierung des
Blutplasma. Der flüssige Anteil des Blutes Blutflusses in ein Blutgefäß während einer
ohne feste Elemente und Partikel. Das Transfusion. 2. Teil einer Herz-Lungen-
Plasma stellt etwa SOo/o des gesamten Blut- Maschine oder eines Dialysegeräts, wel-
volumens dar und enthält Glukose, Pro- ches das Blut zur Oxygenierung in die
teine, Aminosäuren und andere Nährstof- Maschine pumpt, um es anschließend in
das periphere Kreislaufsystem des Kör- Transfusion wird in Beuteln zu 500 ml
pers zurückzubefördern. aufbewahrt und mit Zitratdextrose oder
.bloodpump Zitratphosphat versetzt. Eine Konserve
kann im Kühlschrank nur 3 Wochen auf-
Blutschatten. Rote Blutzelle (->Erythrozyt),
bewahrt werden; dann sind jedoch die
die kein Hämoglobin mehr besitzt, so
Leukozyten, die Thrombozyten und 20
dass unter dem Mikroskop nur ihre Plas-
bis 30o/o der Erythrozyten nicht mehr le-
mamembran zu sehen ist.
bensfähig und die Gerinnungsfaktoren V
• ghost cells und VIII nur noch in geringer Menge vor-
Blutsen g. -> Blutkörperchen-Senkungs- handen. (s.a. Bedside-Test)
geschwindigkeit. Bblood transfusion
t:~:; Sedimentation rate (SR)
Blutung. .nteriPill!. Blutverlust aus einer
!!ü.;,H\l,Bku sreakJoi~~J. ->Blutkörperchen- -> Arterie, der normalerweise dadurch ge-
Senkungsgeschwindigkeit. kennzeichnet ist, dass das Blut hellrot ist
• sedimentationrate (SR) und aus dem verletzten Gefaß pulssyn-
chron herausspritzt.
fltutspl g . Konzentration eines Arznei- B arterial bleeding
mittels oder einer anderen Substanz in ei-
ner bestimmten Menge Plasma, Serum Blutung. gallrointi!Stinale. Blutung im Ma-
oder Vollblut. gen-Darm-Trakt, deren häufigste Ursa-
• blood level chen Magenulkus, Mallory-Weiss-Syn-
drom, Ösophagusvarizen, Divertikulose,
llilutstll -> Stammzelle. Colitis ulcerosa oder Karzinome im Ma-
• stem cell gen oder Darm sind. Das Erbrechen von
81utwerwandtsch.Jf!. Personen, die auf- hellrotem Blut oder kaffeesatzartiges Er-
grund gleicher Vorfahren das gleiche ge- brechen spricht für eine Blutung im obe-
netische Material besitzen. Jeder Mann ren Gastrointestinaltrakt, meist in der
und jede Frau sind in bezug auf sechs bis Speiseröhre (Ösophagus), im Magen (Gas-
acht -> Allele -> heterozygot, was dazu füh- ter) oder im oberen Zwölffingerdarm
ren kann, dass ein gemeinsames Kind un- (Duodenum). Teerstuhl spricht für eine
ter einer genetisch vorbestimmten Krank- Blutung im unteren Gastrointestinaltrakt.
heit erkranken wird. In einer Partner- B gastrointestinal bleeding
schaft von Verwandten ersten Grades wer- Blutunq, intrazerebrale. (Apoplex/Apoplexie).
den I :8 Gene geteilt und das Risiko einer -> Schlaganfall, bei dem es zu einer direk-
Erbkrankheit beim Kind liegt zwischen 3 ten Blutung ins Gehirn kommt. Die häu-
und 5%, im Vergleich zu 2% bei Partnern, figste Ursache ist Bluthochdruck (Hyper-
die nicht blutsverwandt sind. tonie), der zu einem erhöhten Hirndruck
• blood relative führt. Die i. B. tritt meist in den Basalgan-
ßlt~ttransfusion. Verabreichung von Voll- glien, Thalamus, Brücke (Pons) und in der
blut oder einer bestimmten Blutkompo- weißen Substanz von Kleinhirn (Cerebel-
nente, z.B. Erythrozytenkonzentrat, um lum) und Großhirn (Cerebrum) auf.
einen Blutverlust auszugleichen, der intracerebral hemorrhage (ICH)
durch Verletzung, Operation oder Erkran-
g, lklulll! Austritt von Blut aus ei-
kung entstanden ist. Blut für Transfusio-
nem verletzten Gefaß in innere Organe
nen erhält man von gesunden Spendern,
oder Hohlräume.
deren ABNull-Blutgruppe und Antigenun-
tergruppen denen des Empfängers ent-
B concealed hemorrhage
sprechen; Spender müssen einen norma- Blutung, Blutung aus der Gebär-
len Hämoglobinwert haben (über 13,5 g/ mutter mit verschiedenen Ursachen. Die
100 ml bei Männern und über 12,5 g/100 B. kann außerhalb der Menstruationsblu-
ml bei Frauen). Eine Blutkonserve zur tung, nach der Menopause, in einer
16-l Blutung. uterine ·•
I
Braden-Skala. (Fortsetzung)
stark
eingeschränkt:
Die Haut ist Kann mi t Isst selten die normale Bewegt sich etwas allein
Schmerzreak- nicht immer, Hilfe etwas Bewegt sich Essensportion, in der oder mit nur wenig Hilfe.
tion erfolgt nur aber häufig laufen, kann seltenerweise Regel aber mindestens Beim Hochziehen schleift
auf starke feucht. das eigene geringfllgig die Hälte auf. die Haut nur wenig über
Schmerzreize DieWäsche Gewicht aber (Körper oder Isst etwa 3 Eiweiß- das Laken. Kann sich über
und kann nur u.lo. Bettzeug nkht allein Extremitäten), portionen. Nimmt längere Zeit in einer
ungezielt muss min- tragen; kann sich aber unregelmäßig Position (Rollstuhl, Stuhl)
"' geäußertwerden destens einmal braucht nicht ausrei- Ergänzungskost zu halten und rutscht nur
~
0..
(z.B. durch Stöh- pro Schicht Hilfe, um chend selbst sich. selten herunter.
nen oder Un- gewechselt sich hinzu- um lagern oder
"" ruhe) werden. setzen (Stuhl, erhält zu wenige
oder Rollstuhl) Nährstoffe durch
Verringerung Sondenkost oder Infu-
der Schmerz- sionen
empfindlichkeit,
wobei davon nur
die Hälfte des
Körpers betrof-
fen ist
Braden-Skala. (Fortsetzung)
leicht manchmal läuft wenig: geringfügig adäquate Ernährung: z. Zt. kein Problem:
eingeschränkt: feucht: eingeschränkt
Läuft selte- Isst mehr als die Hälfte Bewegt sich in Stuhl und
Reaktion auf Die Haut ist nerweiseam Macht der normalen Essens- Bett allein, hat genügend
Ansprache oder manchmal Tag allein, regelmäßige portion auf. Muskelkraft, sich anzuhe-
Kommandos feucht; einmal legt nur Positionswech- Nimmt 4 Eiweiß- ben und kann eine Position
werden er fasst, täglich wird kurze sel von Körper portionen zu über längere Zeit halten,
können nkht neue Wäsche Strecken und Extre- sich, verweigert gele- ohne herunterzurutschen.
immerumge- benötigt zurück; mitäten gentlich eine Mahlzeit,
,1;1 setzt werden (z.B. benötigt für nimmt aber Ergän-
zungskost zu sich
"'c kann der Patient längere
::1
nicht immer der Strecken oder
...,
"" Aufforderung Hilfe; ver- Kann über Sonde/lnfu-
folgen, seine Po- bringt die sionen die meisten
sition im Bett zu meiste Zeit Nährstoffe aufnehmen
verändern) im Bett oder
oder aufdem
Verringerung Stuhl
der Schmerz-
empfindlichkeit
auf ein oder zwei
Extremitäten
beschränkt
I
Braden-Skala. (Fortsetzung)
Reaktion auf Die Haut ist läuft kann seine Isst die angebotenen
Ansprache selten feucht; regelmäßig Position selbst- Mahlzeiten auf.
... vorhanden, neue Wäsche 2-3mal pro ständig kom- Nimmt 4 oder mehr
~:::l Beschwerden wird selten Schicht; be- plett verändern Eiweißportionen zu
.... können geäußert benötigt. wegt sich sich und isst auch
.... werden regelmäßig manchmal zwischen-
oder durch. Benötigt
Keine Störung keine Ergänzungs-
oder kost
Schmerzemp-
findung
mit blutzuckersteigernder Wirkung. (s.a. Eingeweide durch eine Hernie aus dem
Diabetes mellitus) Körper heraustreten.
• bread exchange unit
Brown-Molekularbewegung. Zufällige Be-
• truss
Brudzinski-Nackenzeichen. Unwillkürliche D
wegung mikroskopischer Partikel, die in Beugung von Armen, Hüfte und Knien,
einer Flüssigkeit oder einem Gas fein ver- wenn der Hals passiv nach vorn gebeugt
teilt (suspendiert) sind. Diese Bewegung wird; tritt bei -+ Meningitis auf.
entsteht durch eine natürliche kinetische [J. Brudzinski, polnischer Arzt, 1874-
(-+ Kinetik) Aktivität der Flüssigkeitsmo- 1917]
leküle, die mit anderen Partikeln zusam- • Brudzinski's sign
menstoßen. Brushfield-Fiecken. Winzige weiße oder
[R. Brown, schottischer Botaniker, 1773- hellgelbe Flecken auf der Regenbogenhaut
1858] (Iris) bei Kindern mit einem-+ Down-Syn-
• brownian movement drom .
[T. Brushfield, englischer Arzt, 1858-
Brown-Sequard-Syndrom. Traumatische
1937]
neurologische Störung infolge der Kom-
• Brushfield's spots
pression einer Seite des Rückenmarks
oberhalb des I 0. Thorakalwirbels, die Brust, Selbstuntersuchung der. Vorgang,
sich in einer spastischen Lähmung (Para- bei dem die Frau selbst ihre Brüste und
lyse) auf der verletzten Körperseite sowie angrenzende Bereiche (Achselhöhlen)
in dem Verlust der Haltefähigkeit und der auf Veränderungen untersucht, die auf
Schmerz- und Wärmeempfindung auf der bösartige Geschwülste hinweisen kön-
anderen Körperseite äußert. nen. Die S. sollte I Woche bis 10 Tage
[C. Brown-Sequard, französischer Physio- nach dem ersten Tag des Zyklus durchge-
loge, 1817-1894] führt werden, wenn die Brüste am
• Brown-Sequard's syndrome kleinsten und hormonbedingte Vergrö-
ßerungen der Brustdrüsen am wenigsten
Brucellose. Erkrankung (meldepflichtig), tastbar sind. Die Untersuchungstechnik
die durch verschiedene Species gramne- ist dieselbe, die auch der Gynäkologe an-
gativer Bruce/la verursacht wird. Die B. wendet: Den Arm auf der Seite der zu
ist vorwiegend eine Krankheit bei Tieren untersuchenden Brust nach oben stre-
(Katzen, Schweine oder Ziegen); beim cken und mit der anderen Hand die
Menschen wird sie durch die Aufnahme Brust ringsherum abtasten. Dabei die
von kontaminierter Milch oder Milchpro- Achselhöhlen nicht vergessen. (s. Abb.
dukten oder über Hautläsionen ausgelöst. s. 178)
Zu den Symptomen gehören Fieber, • self-breast examination (SBE)
Schüttelfrost, Schwitzen, Unwohlsein und
Schwäche. Obwohl die B. selten tödlich Brustatmung. (Kostalatmung; Thorakalatmung).
endet, ist eine Behandlung wegen der Eine mit dem Brustkorb erfolgende At-
schweren Komplikationen wichtig, die mung, wobei die Einatmung (Inspiration)
sich entwickeln können, z.B. Pneumonie, überwiegend von der Zwischenrippen-
Meningitis und Enzephalitis. muskulatur ausgeht und der Brustkorb
[D. Bruce, englischer Pathologe, 1855- sich sichtbar hebt. Sie tritt physiologisch
1931] bei der Mehrzahl von Frauen auf. Bei
• brucellosis Bauchverletzungen oder Operationen gilt
die B. als Schonatmung und ist patholo-
Bruch, einfacher. -+ Fraktur. gisch. (s.a. Bauchatmung)
• simple fracture • costal breathing
Bruchband. Angelegtes Hilfsmittel, das da- Brustbein. -+ Sternum.
vor schützt, dass der Darm oder andere • sternum
I i8 Bru stentzlindung ~,
•c
stoff. 2. Abkürzung für Grad --> Celsius. syndrom; zuerst beschrieben von John
Caffey im Jahre 1946.
(John Caffey, amerikanischer Kinderarzt,
CL Chemisches Symbol für Kalzium. 1895-1978.]
•ca • Caffey's syndrome
CII(OH}z. Chemische Formel für Kalzium- CAH. 1. Abkürzung für chronisch aktive
hydroxid. Hepatitis. 2. Abkürzung für kongenitale
•ca(OHh adrenale Hyperplasie.
.CAH
CIICb. Chemische Formel für Kalzium-
ClllclfadioL Physiologische Form des Vita-
chlorid.
.CaC12 min D; wird zur Behandlung von metabo-
lischen Knochenerkrankungen verschrie-
cac~.. Chemische Formel für Kalzium- ben, die mit chronischem Nierenversagen
oxalat. in Verbindung stehen.
•cac2o4 • calcifediol
caco,. Chemische Formel für Kalziumkar- Clldferol, (Vitamin 02). Fettlösender, kris-
talliner, ungesättigter Alkohol, der bei
bonat. UV-Bestrahlung von Ergosterol entsteht.
•caco3 Verwendet als Ernährungszusatzstoff zur
caedam (Cs). Alkalimetall; Ordnungszahl Prophylaxe und Behandlung von Rachitis,
55, Atomgewicht 132,9. Osteomalazie und anderen hypokalzämi-
[lat.: caesius, blauer Himmel.] schen Störungen. Natürliche Quellen von
Calciferol sind Milch und Lebertran.
• cesium (Cs)
[lat.: calx, Kalk, ferre, tragen.]
~1J7, Radioaktives Isotop des Cä- • calciferol
siums mit einer Halbwertszeit von 30,2 caJcitoldn. In den Schilddrüsenzellen pro-
Jahren; wird in Kurztherapien bei Be- duziertes Hormon, das den Kalziumblut-
strahlungen zur Bekämpfung bösartiger spiegel steuert und die Knochenminerali-
Tumore eingesetzt. sation stimuliert. Als synthetisch herge-
.cesium 137 stelltes Hormon wird es bei der Behand-
lung bestimmter Knochenkrankheiten
Cafe.au.lait.flett. Blasser, milchkaffee- eingesetzt.
brauner Hautfleck. Das simultane Entste- [lat.: calx + griech.: tonos, Tonus.]
hen mehrerer Cafe-au-lait-Flecken ist ein
•calcitonin
Zeichen von Neurofibromatose; vereinzelt
auftretende Flecken sind jedoch harmlos. Caldtriot. Aktive Form des Vitamin D, re-
[franz.: Milchkaffee.] gulierendes Hormon des Kalziumstoff-
• cafe-au-lait spot wechsels. Wird Patienten mit einer Hypo-
, Capillus 183
kalzämie verabreicht, die sich einer chro- schuppung und schnelles Bluten. Windel-
nischen Nierendialyse unterziehen müs- ausschlag, Intertrigo, Vaginitis und Soor
sen. sind typische Erscheinungsformen der
• calcitriol
Calendula offidnatis. -. Ringelblume.
Candidiasis.
[lat.: candidus, weiß, griech.: osis, Be-
schwerde.]
ßl
• calendula officinalis
• candidiasis
Caliper. (Tasterzirkel). Gerät mit zwei an
Cannabis. (Haschisch; Marihuana). Kraut mit
Scharnieren hängenden, verstellbaren, ge-
psychoaktiver Wirkung, gewonnen aus
bogenen Tastern; verwendet zur Messung
den Blütenspitzen von Hanfpflanzen. Hat
der Dicke bzw. des Durchmessers eines
z. Zt. keine anerkannte klinische Verwen-
konvexen bzw. festen Körpers.
dung, ist aber schon erfolgreich bei der
lfranz.: calibre, Gewehrlauf.]
Behandlung von Glaukomen, als Antieme-
• caliper
tikum bei Krebspatienten und zur Unter-
Calix renatis. -. Nierenkelch. bindung der bei Chemotherapien auftre-
• renal calyx tenden Übelkeit und Erbrechen eingesetzt
worden. Alle Pflanzenteile enthalten psy-
Calor. Überwärmung der Haut, insbeson-
choaktive Substanzen.
dere infolge einer -> Entzündung.
[griech.: kannabis, Hanf.]
[lat.: calor, Hitze]
• cannabis
• calor; heat
Calvaria. (Schädeldecke). Oberer Teil des Cannabismus. (Haschischvergiftung; Hanfvergif-
tung). Folge von übermäßigem bzw. lange
Schädels; die Form der Schädeldecke ist
anhaltendem Konsum von Cannabis (Ma-
individuell erheblich verschieden. Die
rihuana). Suchtsymptome sind Angstzu-
Fontanellen im Schädel eines Neugebore-
stände, Desorientierung, Halluzinationen,
nen befinden sich auf der Oberfläche der
Gedächtnisstörungen und Paranoia.
Schädeldecke.
• cannabism
• calvaria
cAMP. (Cyclo-AMP). Abkürzung für zykli- Canthus. Der von den medialen und seitli-
chen Rändern der Augenlider gebildete
sches Adenosinmonophosphat (-. zykli-
Winkel.
sches Adenosinmonophosphat)
[griech.: kanthus, Augenwinkel.]
. cAMP
• canthus
Canalis semicircularis ossei. -. Knöcherner
Bogengang. Cantor-Sonde. Einlumige Dil nndarmson-
de aus Gummi mit einer Länge von 310
• semicircular canal
cm ( 12-18 Ch) zum Absaugen von Darm-
Canalis vertebratis. -. WirbelkanaL sekret. Der endständige Ballon wird vor
• spinal canal dem Einführen mit Quecksilber gefüllt.
(s. a. Eudelsonde; Charrio~re)
Candida albicans. Sprosspilz (od. Hefepilz),
der primär eine Infektion der Haut und [Meyer 0. Cantor, amerik. Arzt, " 1907]
Schleimhäute verursacht. Bei abwehrge- • (eng!:) Cantor tube
schwächten Patienten kann C. a. die inne-
CaO. Chemische Formel für Kalziumoxid.
ren Organe befallen und eine Pilzsepsis
auslösen. (s.a. Candidiasis; Pilzinfektion; My- • cao
kose) CAPD. Kontinuierliche ambulante Perito-
[lat. albicare, weiß sein] nealdialyse
Candidiasis. (Candidose). Von Candida, ins- Capillus. Körperhaar; insbesondere ein
besondere Candida albicans verursachte Haar der Kopfhaut.
Pilzinfektionen. Symptome sind Juckreiz, [lat.: capillus, Faden.]
Bildung eines weißen Exsudats, Haut- • capillus
Clpsula llllpea. Fettkapsel um die Niere, Das Wasserstoffatom kann durch Metalle
die deren Schutz dient. ersetzt werden und Salze bilden.
• renal capsule •carboxyl
II
Clput. (Kopf). 1. Der Kopf. 2. Vergrößerte cardaema in silll. (Oberflächenkarzinom; präin-
bzw. hervorstehende Extremität eines Or- vasives Karzinom). Krebsgeschwulst (Karzi-
gans oder eines Körperteils. nom), die die Oberflächenstruktur eines
[lat.: caput, Kopf.] Organs noch nicht durchbrochen hat.
•caput Wann das C.i.s. in ein invasives Karzinom
übergeht, ist schwer vorherzusagen.
Clputfemllris. Kopf des Oberschenkelkno-
• (eng!:) carcinoma in situ
chens (Femur), ist mit der Hüftgelenks-
pfanne verbunden. Canlla. (Kardia). 1. Öffnung zwischen Spei-
• caput femoris seröhre und Magenfundus. 2. Teil des Ma-
gens, der die ösophagogastrische Über-
Caputtllaufle. Kopf des Wadenbeins (Fibu-
gangszone umgibt.
la); stellt eine Verbindung mit dem seitli-
[griech.: kardia, Herz.]
chen Gelenkkopf des Schienbeins (Tibia)
•cardia
her.
• caput fibulae c.ltas. Bezeichnung für christliche
Nächstenliebe, Wertschätzung und Wohl-
Clput laumerl. Kopf des Oberarmknochens
tätigkeit. Wird häufig als Sammelbegriff
(Humerus); stellt eine Verbindung mit der
für karitative Tätigkeiten katholischer Or-
Schultergelenkspfanne des Schulterblattes
ganisationen und Einrichtungen, wie z.B.
her.
Caritas-Sozialstationen verwendet. (s. a.
• caput humeri
Diakonie)
Clput medusae. (Medusenhaupt). Erweiterte, [ lat. carus: begehrt, lieb, wert]
strahlenförmig angeordnete Bauchde- •charity
ckenvenen in der Nabelregion eines Neu-
Camllln. Substanz, die in Skelett- und
geborenen; kann auch bei Leberzirrhose
Herzmuskeln sowie in anderen Geweben
auftreten.
vorhanden ist und als Träger von Fettsäu-
[lat.: Haupt der Medusa (eine der Gorgo-
ren durch die Membranen der Mito-
nen, Fabelwesen mit Schlangenhaaren).]
chondrien fungiert; wird zur Behandlung
• caput medusae von Angina und bestimmten Mangel-
~Gruppe von Anticholinesterase- krankheiten eingesetzt und hat Eigen-
Enzymen, die eine reversible Hemmung schaften, die denen der Aminosäuren und
der Cholinesterase verursachen. C.e wer- der B-Vitaminen gleichen.
den in bestimmten Medikationen und In- •carnitine
sektiziden eingesetzt. Manche C.e sind
c:.rtlr.ga lflrraida. (Schildknorpel). Größter
giftig und können bei Einnahme oder bei
Knorpel des Kehlkopfes, der aus zwei in
Aufnahme durch die Haut zu schweren
spitzem Winkel zusammengefügten Plat-
Krämpfen und sogar zum Tod führen. Als
ten besteht. Er liegt mittig auf der Vorder-
Antidot wird Atropin empfohlen.
seite des Halses und bildet den so genann-
•carbamate
ten Adamsapfel.
CatlloxJtlltnoglollin ((D-IIb). Verbindung, • thyroid cartilage
die durch Reaktion von Hämoglobin und
Kohlenmonoxid entsteht.
CIH-Minllger. Ermittelt im persönlichen
Gespräch mit Patienten bereits in der Kli-
[lat.: carbo + griech.: oxys, scharf, haima,
nik im Auftrag der Krankenkassen den in-
Blut; lat.: globus, Ball.]
dividuellen Behandlungs- und Pflegebe-
• carboxyhemoglobin
darf des Versicherten. Er berät Erkrankte
C'altloxJf, Monovalente COOH-Gruppe, die und deren Angehörige und unterbreitet
für organische Säuren charakteristisch ist. den Krankenkassen Vorschläge zur weite-
ren Versorgung des Patienten. Dabei hindern eine überflüssige Bildung von
übernimmt er eine Mittlerfunktion zwi- Antikörpern.
schen Patient, --> Gesundheitswesen und •cDs
Behörden.
CDC. Abkürzung für (amerik.) Centers for ..
• case manager Disease Control and Prevention (Zentrum 111:11
C.SO.. Chemische Formel für Kalziumsul- für die Kontrolle und Vorbeugung von
fat. Krankheiten).
•caso4 •cDc
CDE. Symbole im Nomenklatursystem der
Clligllt. Chirurgisches Nahtmaterial aus Rhesus-Blutgruppen; D ist gleichbedeu-
Darmsaiten von Säugetieren, das während
tend mit RhNull, dem Bestimmungsfaktor
der Wundheilung resorbiert wird. einer Rh-positiven Blutgruppe.
•catgut .CDE
cauda ........ (Pferdeschweif). Unteres Ende CIL Abkürzung für carcino-embryonales
der Wirbelsäule; Region des ersten Len- Antigen.(-+ Tumormarker)
denwirbels und dem Bündel der lumba- •cEA
len, sakralen und kokzygealen Nerven-
wurzeln, die aus der Wirbelsäule austre- Ce1sawr. Maschinelle Autotransfusion.
ten und durch den Wirbelkanal von Form der Eigenbluttransfusion, bei der
Kreuzbein und Steißbein abwärts führen. während der Operation Blut aus größeren
[lat.: cauda, Schwanz, equus, Pferd.] Wunden abgesaugt, aufbereitet und dem
• cauda equina Patienten wieder zugeführt (retransfun-
diert) wird.
Clvl-llthlta. -+zentraler Venenkatheter, [lat.: cella, Speicher, Lagerraum]
ZVK • (eng!:) cell saver
[Kurzform von Vena cava =Hohlvene] Ctfllu (Q. Temperaturskala; der Gefrier-
«.Abkürzung für (eng!.) cubic centimeter punkt von Wasser liegt bei 0 oc und der
(Kubikzentimeter). Siedepunkt bei 100 °C.
.cc [Anders Celsius, schwedischer Wissen-
schaftler, 1701-1744.]
CCI. Abkürzung für Cholezystokinin . •Celsius (C)
• CCK CepllllospOiia. (Breitband-Antibiotikum). Ur-
Cd. Chemisches Symbol für Kadmium. sprünglich aus Cephalosporium falciforme
(Acremonium kiliense) gewonnenes, halb-
•cd synthetisches Antibiotikumderivat. C.e
CDt, Symbol für ein auf der Oberfläche (z.B. Cephaclor, Cefalexin, Cefadroxil, Ce-
der meisten Thymozyten und mancher fixim, Cephoxitin, Cephapirin) haben
Lymphozyten, einschließlich der T-Zel- eine ähnliche Struktur wie Penizilline.
len, vorkommendes Glykoprotein. Das [griech.: kephale + sporos, Samen.]
menschliche CD4 ist der Rezeptor, der als • cephalosporin
Ankoppelungsstelle für den Immunde- Ctr (Ce). Chemisches Element. Ordnungs-
fektvirus an bestimmte Lymphozytenzel- zahl 58, Atommasse 140,13. (s.a. Perioden-
len dient. system)
.CD4 [lat.: Ceres, römische Göttin des Acker-
baus.]
CDB. Bezeichnung für periphere, Iympho-
zytische T-Zellen, die große Mengen von • cerium (Ce)
Gammainterferon absondern, einem c.rdllge. 1. Orthopädische Maßnahme,
Lymphokin, das die körpereigene Abwehr bei der die Enden von schräg gebrochenen
gegen Viren unterstützt. CD8-Zellen ver- Knochen bzw. die Splitter einer gebroche-
nen Kniescheibe mit Hilfe eines Metall- und Streckung der Finger in fächerartiger
drahtes oder eines Metallbandes zusam- Weise.
mengefügt und fixiert werden. 2. Anbrin- [Charles G. Chaddock, amerikanischer
gen eines Siliziumbandes um die Sklera Neurologe, 1861-1936.]
Cheyne-Stokes-Atmung. Unphysiologische
Chinin. Weißes, bitteres Alkaloid aus der
Chinarinde. Wird bei Malaria, fiebrigen [I
Infektionskrankheiten und in Form von
Atemform, die durch periodische Atem- Chinidin bei Herzrhythmusstörungen an-
pausen im Wechsel mit einer vertieften, gewandt.
schnellen Atmung gekennzeichnet ist. [peruan.: quina, Chinarindenbaum]
Der Atmungszyklus beginnt mit langsa- • quinine
mem, flachem Atmen, das sich allmählich
zu einer abnormen Tiefe und Schnellig- Chiralgie. Handschmerz, der nicht die Fol-
keit steigert. Danach nimmt die Atemfre- ge einer Nervenkrankheit oder einer an-
quenz langsam wieder ab und wird fla- deren Erkrankung ist.
cher, bis die Atmung für 10 bis 20 Sekun- • chiralgia
den völlig aussetzt. Anschließend wieder-
holt sich der beschriebene Atemzyklus. Chiropraktik. Therapieform, die auf der
[John Cheyne, schottischer Arzt, 1777- Theorie basiert, dass das Nervensystem
1836.; William Stokes, irischer Arzt, das Wohlbefinden einer Person beein-
1804-1878.] flusst. Eine chiropraktische Behandlung
• Cheyne-Stokes respiration (durch einen Chiropraktiker) konzen-
triert sich zumeist auf die mechanische,
manuelle Manipulation der Wirbelsäule;
chi. 22. Buchstabe des griechischen Al- manche chiropraktische Therapien wer-
phabets (Chi;, chi;); wissenschaftliche den durch diagnostische Radiologie, Phy-
Schreibweise für den 22. Platz einer Reihe. siotherapie und gezielte Ernährung abge-
• chi rundet. Arzneimittel und operative Ein-
griffe - die primären Methoden der allge-
Chiasma. 1. Kreuzung zweier Leitungen meinen Medizin - finden jedoch keine
oder Kanäle, z.B. das Kreuzen von Sehner- Anwendung. Die auf Handgrifftechniken
ven (C. opticum) oder von Sehnen (C. beruhende C. zum Einrichten von Ein-
tendinum). 2. (Genetik) Kreuzungzweier klemmungen (Subluxationen) ist inzwi-
Chromatiden in der Prophase der Meiose. schen schulmedizinisch weitgehend aner-
[griech.: chiasma, sich kreuzende Linien.] kannt, jedoch nicht ungefährlich, da es
• chiasm teilweise zu Lähmungserscheinungen
kommen kann.
China·Restaurant-Syndrom. Mit dem Ver- [griech.: cheir, Hand, praktikos, wirksam.]
zehr von chinesischen, mit Mononatrium- • chiropractic
glutamat zubereiteten Speisen verbun-
dene, vorübergehend auftretende Sym- Chirurg. Arzt, der sich auf die Heilung von
Krankheiten und Verletzungen durch ope-
rative Eingriffe spezialisiert hat; Facharzt
für --> Chirurgie.
[griech.: cheirourg6s, (der mit der Hand
arbeitende) Wundarzt]
• surgeon
Chirurgie. Fachbereich der Medizin, der
Cheney-
Stokes- sich mit der operativen Behandlung
Atmung krankhafter Störungen, Veränderungen
und Verletzungen des Organismus be-
schäftigt. Früher wurden sämtliche Ope-
Cheyne-Stokes-Atmung. rationen von einem Chirurgen vorgenom-
190 Chirurgie - ~;
rnen, heute haben sich innerhalb der C. Östrogen- und Gestagentherapie (z.B. ora-
viele verschiedene Fachbereiche heraus- le Verhütungsmittel) auftreten.
gebildet, z.B. Abdominal-, Gefaß-, Herz-, [griech.: chloazein, grün bzw. gelblich
Kopf-, Neuro-, Unfallchirurgie etc. - adj. aussehen.]
D chirurgisch.
[griech: cheirourgia]
• surgery
• chloasrna
Chlor (Cl). Gelblich grünes, gasförmiges
Element der Halogengruppe. Ordnungs-
Chirurgie, plastische. (Wiederherstellungschir- zahl 17, Atommasse 35,453. Chlor hat ei-
urgie; kosmetische Chirurgie). Veränderung, nen starken, typischen Geruch, reizt die
Ersatz oder Wiederherstellung von Atemwege und ist bei Einnahme oder
(meist) sichtbaren Körperteilen, die Einatmung giftig. Natürlicherweise
durchgeführt wird, um einen strukturel- kommt Chlor hauptsächlich als Bestand-
len oder kosmetischen Defekt zu korrigie- teil von Natriumchlorid in Meerwasser
ren. Bei der korrektiven p.n Ch. kann der und Salzablagerungen vor; es wird als
Chirurg Gewebe vorn Patienten oder von Bleichmittel und Desinfektionsmittel zur
anderen Personen oder auch lebloses Ma- Reinigung von Trinkwasser oder Bade-
terial verwenden, das jedoch der jeweili- wasser verwendet.
gen Konsistenz entsprechen und in Größe • chlorine (Cl)
und Form stabil sein muss.
• plastic surgery Chlorakne. Hautkrankheit mit kleinen,
schwarzen follikulären Knoten und Bläs-
Chirurgische Assistenz. --+ pflegeinterventi- chen auf exponierten Hautstellen, insbe-
on der - NIC, die definiert ist als die Un- sondere an Armen, Gesicht und Nacken.
terstützung eines Chirurgen/Zahnarztes Besonders betroffen sind Personen, die
bei operativen Eingriffen und Versor- häufigen Kontakt mit chlorhaltigen Ver-
gung von chirurgischen Patienten. bindungen haben.
• Surgical Assistance [griech.: chloros, grün, akrne, Punkt.]
• chloracne
Chlamydia, -iae. (Chlamydien). Eng mit Bak-
terien verwandte Mikroorganismen, die Chloralhydratvergiftung. Toxische Reaktion
als intrazelluläre Parasiten leben und Er- auf die Einnahme von Chloralhydrat, ei-
reger zahlreicher Infektionen sind. Chla- ner Substanz mit dämpfender Wirkung
mydia trachomatis sind z.B. verantwort- auf das Zentralnervensystem. Vergif-
lich für Entzündungen des Gebärmutter- tungssymptome sind Magen-Darm-Rei-
halses (Zervizitis) und der Harnröhre zungen, Erbrechen, Aterndepression,
(Urethritis), wodurch bei Schwangeren Schock, Verwirrtheil sowie Leber- und
vorzeitige Wehen und in der Folge eine Nierenschäden.
drohende Frühgeburt ausgelöst werden • chioral hydrate poisoning
können. Werden die Erreger bei der Ge-
burt auf das Kind übertragen, kann dieses Chloramphenicol. Antibiotikum und Mittel
an einer schweren Bindehautentzündung gegen - Rickettsiosen; wird zur Behand-
(Konjunktivitis) oder einer Lungenent- lung verschiedener schwerer Infektions-
zündung (Pneurnonitis) erkranken. krankheiten eingesetzt.
[gr.: chlarnys, Oberkleid der Männer] • chlorarnphenicol
• chlarnydia
Chlorid. (Chloranion; Cl'). Negativ geladenes
Chloasma. (Melasma). Scharf begrenzte, Chloratorn. Metallchloride sind Salze der
gelblich-braune Pigmentflecken insbeson- Salzsäure (HCl); Natriumchlorid (Speise-
dere an Stirn, Wangen, Nase und Kinn, salz) ist das arn häufigsten vorkommende
deren Färbung sich bei Sonnenlicht ver- Chloridsalz.
stärkt und die besonders in der Schwan- [griech.: chloros, grün.]
gerschaft (Ch. gravidarurn) oder bei • chloride
~ (Hamburger-Phänomen). und Sauerstoff, der anschließend wieder
Austausch von Chloridionen in den Ery- in die Umgebung abgegeben wird.
throzyten als Reaktion auf Veränderungen [griech.: chloros, grün, phyllos, Blatt.]
des Kohlenstoffdioxid-Partialdrucks • chlorophyll
(pC02 ) im Blut. In der Lunge wird die
Verschiebung umgekehrt.
• chloride shift
Ollonmg. Desinfektion oder Behandlung
von Wasser oder anderen Substanzen mit
II
freiem Chlor.
ClllonldliiL (Chlorichin). Mittel zur Behand- [griech.: chloros, grün.]
lung von ---> Malaria, extraintestinaler • chlorination
---> Amöbiasis, Gelenkrheuma, verschiede- Otoana. Hintere Nasenöffnung. (s.a. Bel-
nen Formen von ---> Lupus erythematodes loq-Tamponade)
und allergischen Reaktionen auf Licht. [lat.: Trichter]
• chloroquine •choana
Oallnlfarm. Nicht -entzündliche, schnell ~ Angeborener knöcherner
verdunstende Flüssigkeit, die früher als oder membranöser Verschluss der Nasen-
Inhalationsnarkotikum gebraucht wurde. öffnung zwischen Nase und Rachen, der
Heute ist der Gebrauch von C. aufgrund zu starker Atemnot führen kann.
seiner gesundheitsschädigenden und gif- [griech.: choane, Trichter, a + tresis, ohne
tigen Nebenwirkungen untersagt. Loch.]
[griech.: chloros, grün; lat.: formica, • choanal atresia
Ameise.] Cltokes. In Verbindung mit der ---> Dekom-
• chloroform pressionskrankheit z.B. beim Tauchen vor-
kommende Atemstörung mit Atemnot,
c:fllanlllullln. (Chlorom). Form der mye- Schmerzen unter dem Brustbein und un-
loischen bzw. granulozytären Leukämie, produktivem, anfallartigem Husten, der
bei der spezifische Tumore bei einer Au- durch Gasblasen in den Lungenblutgefa-
topsie nicht erkennbar sind, Körperflüs- ßen verursacht wird.
sigkeit und Organe jedoch grün gefä.rbt •chokes
sind.
[griech.: chloros, grün, leukos, weiß, hai- Ololllgoguiii.Arzneimittel, das den Gallen-
ma, Blut.] fluss simuliert.
• chloroleukemia [griech.: chole, Galle, agogein, hervorzie-
hen.]
~. Aus myeloidem Ge- • cholagogue
webe bestehendes, grünliches Neoplasma Cllofugloelllldt. Erweiterung des Gallen-
bei Patienten mit myeloischer Leukämie. gangs.
Es wird angenommen, dass die im peri- • cholangiectasis
pheren Blut vorkommenden mononukleä-
ren Zellen Lymphozyten und keine Myelo- ~Mit Hilfe eines röntgen-
blasten sind, wie sie z.B. bei Chloroleukä- positiven Kontrastmittels erzeugte Rönt-
mie gefunden werden. genaufnahme der Gallenwege.
[griech.: chloros, grün, lat.: lympha, Was- • cholangiogram
ser; griech.: sarx, Fleisch, oma, Tumor.]
Cllellngiognpllie, Radiologische Untersu-
• chlorolymphosarcoma chung der Gallenwege mit Hilfe eines in-
travenös bzw. direkt injizierten, röntgen-
~. Pflanzlicher Farbstoff, der positiven Kontrastmittels.
Licht absorbiert und in Energie umwan-
• cholangiography
delt. Dabei wird Kohlenstoffdioxid aus
der Luft zusammen mit Wasser aus dem O!IDiaaglagraph:la;, mfd......, tllbllgllllla
Boden umgewandelt in Kohlenhydrate ~. Diagnostische Methode zur Unter-
-
suchung des Gallengangs, bei der ein
biegsames, fiberoptisches ---. Duodenoskop
in den Gallengang eingeführt wird.
• endoscopic retrograde cholangiogra-
choledochal. Den Choledochus (Gallen-
gang) betreffend.
[griech.: chole, Galle, dochus, enthalten
sein.]
II phy choledochal
(;,~ßkM'J'ßilj~nAl~Jomie Chirurgischer
•Oil'lllhlt. -- Eingriff zur Verbindung von Gallengang
' (). Röntgenologische Untersu- und Leerdarm.
chung der Struktur des Gallengangs (Duc- [chole, Galle, dochus, etwas enthalten; /at.:
tus hepaticus); hierzu wird eine Nadel von jejunus, leer; griech.: stoma, Mund, Öff-
außen durch die Haut direkt in den Gal- nung.]
lengang eingeführt und ein Kontrastmittel • choledochojejunostomy
injiziert.
• percutaneous transhepatic cholangio- Choledochoitfll. Gallenstein im Choledo-
graphy (PTC) chus (Gallengang).
choledocholith
CholangiohepatorrL Primäres Leberkarzi- Choledocholithotomie. Chirurgische Inzis-
nom, das sich im Gallengang entwickelt. sion in den Choledochus (Gallengang)
• cholangiohepatoma zur Entfernung eines Gallensteins.
[griech.: chole, Galle, dochus, etwas ent-
olitil. Entzündung der Gallen- halten, lithos, Stein, temnein, schneiden.]
wegstubuli; kann zu cholangiolitischen • choledocholithotomy
Zirrhose führen.
cholangiolitis ~ Zertrümmerung
von Gallensteinen im Choledochus (Gal-
'om.. (Gallengangstumor). Neoplasma lengang).
der Gallenwege. • choledocholithotripsy
• cholangioma Entzündung des Choledo-
chus (Gallengang).
Cholangioskopie, Direkte Untersuchung choledocholitis
der Gallenwege mit Hilfe eines Endo- (Gallensteinleiden). Gallenstei-
skops. ne in der Gallenblase; etwa 20% der Be-
• cholangioscopy völkerung über 40 Jahren leidet unter ei-
ner C., wobei Frauen und Patienten mit
........_ Operativer Eingriff zur Leberzirrhose besonders betroffen sind.
Öffnung eines Gallengangs. Begleitsymptome sind Bauchschmerzen,
[griech.: chole, Galle, angeion, kleines Ge- Aufstoßen und Unverträglichkeit be-
fäß, stoma, Mund.] stimmter Speisen.
cholangiostomy [griech.: chole + lithos, Stein, osis, Zu-
stand.]
lis. Entzündung der Gallengänge, • cholelithiasis
die durch Bakterien oder einen Verschluss
(Obstruktion) durch Steine bzw. Tumore (holelithotomie. (Gallensteinentfernung). Ope-
verursacht wird. Begleitsymptome sind ratives Entfernen von Gallensteinen durch
heftige Oberbauchschmerzen, Gelbfar- eine Inzision in die Gallenblase.
bung der Haut (Ikterus; im Falle einer Ob- cholelithotomy
struktion) und phasenhafte Fieberanfälle. Akute, bakterielle Infektions-
• cholangitis krankheit des Dünndarms (meldepflich-
tig), begleitet von heftigem Durchfall, Er-
Salz oder Ester der Gallensäure. brechen, Muskelkrämpfen, Austrocknung
cholate und ElektrolytmangeL Die Symptome
werden durch toxische Substanzen des In- C1laleslerase. (Cholinesterase). Im Blut und
fektionserregers Vibrio cholerae verur- Gewebe vorhandenes Enzym, das aus der
sacht. Der heftige, wässrige Durchfall Hydrolyse von Cholesterinestern Chole-
kann eine Menge von bis zu einem Liter
pro Stunde erreichen. Die Ch. erschöpft
körpereigene Flüssigkeiten und Minera-
sterin und Fettsäuren herstellt.
[griech.: chole, Galle, aither, Luft.]
• cholesterase
II
lien.
[griech.: chole, Galle, rhein, fließen.] Ctlolestedn. Ausschließlich in tierischen
.cholera Geweben vorkommende, wachsartige
Fettsubstanz. C. gehört zu einer Gruppe
Cholera skca. Form der -. Cholera, bei der von Fetten, den Sterolen, und ist im ge-
der Patient an einer Toxämie stirbt, bevor samten Körper zu finden. Es ermöglicht
sich die typischen Cholerasymptome (Er- den Transport und die Absorption von
brechen und Diarrhö) entwickeln. Fettsäuren und ist Vorläufer für die Syn-
• cholera sicca these von Vitamin D auf der Hautoberflä-
che, von verschiedenen Steroidhormonen
Cllralenlse. (Gallensekretion). Absonderung und Sexualhormonen. In der Gallenblase
von Gallenflüssigkeit durch die Leber. kann C. zu Gallensteinen kristallisieren.
• choleresis Vermutlich steht eine erhöhte Konzentra-
tionen von Lipoproteincholesterin mit ge-
Cltolatdunt. Arzneimittel, das die Pro-
ringer Dichte mit einer Arteriosklerose in
duktion von Gallensäure anregt.
Verbindung.
• choleretic [griech.: chole, Galle, steros, fest.]
dloledscb. Aufbrausend und leicht reizbar • cholesterol
sein.
~us. Summe aller
•choleric
Aufbau- und Abbauprozesse im Choleste-
Cholllslase. Unterbrechung des Gallenflus- rinstoffwechseL Aufgenommenes -> Cho-
ses durch das Gallensystem, das sich von lesterin führt zu einer raschen Erhöhung
der Leber bis zum Zwölffingerdarm (Duo- der Cholesterinkonzentrationen und wird
denum) erstreckt. Wichtig bei der Dia- schnell absorbiert. Cholesterin wird auch
gnostik zur Unterscheidung, ob die Ursa- in der Leber und vielen anderen Körper-
che einer Erkrankung innerhalb oder au- geweben synthetisiert.
ßerhalb der Leber zu suchen ist. - adj. •cholesterol metabolism
cholostatisch.
[griech.: chole, Galle, stasis, Stillstand.] C11a11st1rosoL Unphysiologische Choleste-
• cholestasis rinablagerungen in großen Makrophagen
in den Gallenblasenzotten.
Clloles..,.IIID Aus Epithelzellen und Cho- • cholesterolosis
lesterin bestehende zystische Masse im
Mittelohr; entweder angeboren oder als ~Substanz, die auf die Gal-
Folge einer schweren chronischen Mittel- lensäuren der Leber wirkt. C. unterbricht
ohrentzündung. Die Masse kann das Mit- den Gallensäurenkreislauf und steigert
telohr verschließen bzw. von dem Chole- die Aufnahmefahigkeit von Rezeptoren
steatom hergestellte Enzyme können die für Lipoproteine mit geringer Dichte, wo-
benachbarten Knochen, einschließlich durch die Zellaufnahme von -> Cholesterin
der Gehörknöchelchen, zerstören. Ein gesteigert und die Blutcholesterinkonzen-
Cholesteatom muss operativ entfernt wer- tration gesenkt werden.
den. •cholestyramine
[griech.: chole, Galle, stear, Fett, oma, Tu-
mor.] CltolestJRminhm. Ionenaustauscherharz
• cholesteatoma zur Behandlung erhöhter Blutfette und
Juckreiz durch Verstopfung der Gallen- ~lila. Röntgenologische Un-
gänge. tersuchung der Gallenblase. Mindestens
• cholestyramine resin 12 Stunden vor der Untersuchung nimmt
der Patient eine fettfreie Mahlzeit sowie
II
~ (Gallenwegsszintigraphie).
ein jodhaltiges Kontrastmittel ein. Das
Untersuchung von Gallenblase und Gal-
röntgenpositive Jod wird von der Leber
lengang mit Hilfe eines Radionuklid-
in die Galle der Gallenblase ausgeschüttet.
Scanners.
Nach der Untersuchung nimmt der Pa-
• cholescintigraphy
tient fetthaltiges Essen oder Cholezystoki-
~guJR. Arzneimittel, das die nin zu sich, was die Gallenblasenkontrak-
Entleerung der Gallenblase stimuliert. tion anregt, wodurch zusammen mit dem
• cholecystagogue Kontrastmedium Galle in den Gallengang
ausgeschieden wird.
Cltolll.ysteiLtamle (QIE). (Gallenblasenentfer-
nung). Operatives Entfernen der Gallen- • cholecystography
blase zur Behandlung von Gallensteinlei- CllofaydalleasiNnit (Gallenblase-Ileum-Fis-
den und Gallenblasenentzündungen. Die tel). Operativ hergestellte ---> Anastomose
Gallenblase wird ausgeschnitten und der zwischen Gallenblase und Ileum.
Gallenblasengang abgebunden. Der Cho- [griech.: chole, Galle, kystis, Tasche,
ledochus wird nach Gallensteinen unter- ileum, Dünndarm, stoma, Mund.]
sucht und alle vorhandenen Gallensteine • cholecystoileostomy
werden entfernt. Die C. kann auch per
Bauchspiegelung (Laparoskopie) durchge- Cllofelystofdnl, In der Schleimhaut des
führt werden. oberen Darms gebildetes Hormon, das
[griech.: chole, Galle, kystis, Tasche, ek- die Kontraktion der Gallenblase und die
tome, ausschneiden.] Ausscheidung von Enzymen der Bauch-
• cholecystectomy speicheldrüse stimuliert.
~ Die Gallenblase betreffend. [griech.: chole, Galle, kystis, Tasche, ki-
• cholecystic nein, bewegen.]
• cholecystokinin
~ (Gallenblasenentzündung). Aku-
te oder chronisch verlaufende Entzün- ~Gallensteine in der Gal-
dung der Gallenblase. Eine akute Chole- lenblase.
zystitis wird normalerweise durch einen • cholecystolithiasis
Gallenstein verursacht, der den Gallen-
gang blockiert. Begleitsymptome sind ~. Zertrümmerung
Schmerzen im rechten Oberbauch, Ühel- von Gallensteinen in Gallenblase oder
keit, Erbrechen, Aufstoßen und Blähun- Choledochus (Gallengang).
gen. Eine chronische Cholezystitis be- • cholecystolithotripsy
ginnt dagegen schleichend. Nach fettem
Essen treten häufig nachts Schmerzen Cholll~ Untersuchung der
auf. Komplikationen einer chronischen Gallenblase unter Verwendung von Ultra-
Cholezystitis sind Gallensteine, Pankrea- schall.
titis und Gallenblasenkarzinom. • cholecystosonography
[griech.: chole, Galle, kystis, Tasche, itis,
Entzündung.]
c:holln. Lipotrope Substanz; für den Fett-
stoffwechsel unbedingt erforderlicher Be-
• cholecystitis standteil des Vitamin B-Komplexes. C. ist
~m. Nach Einnahme bzw. der Hauptbestandteil der nervösen Über-
Injektion eines röntgenpositiven, jodhal- trägersahstanz Acetylcholin und bildet
tigen Kontrastmittels durchgeführte zusammen mit Inosit einen Grundbau-
Röntgenaufnahme der Gallenblase. stein von Lezithin. C. verhindert Fettabla-
• cholecystogram gerungen in der Leber und ermöglicht
den Transport von Fetten in die Zellen. durch die Freisetzung von Acetylcholin
- adj. cholinerg. Impulse übertragen.
[griech.: chole, Galle.] •cholinergic blocking agent
•choline
dlolnetg. 1. Zu den Nervenfasern gehö-
rend, die an den Verbindungen zwischen
Cbolslure. In der Leber aus -+ Cholesterin
synthetisierte Gallensäure.
.cholic acid
II
Nerven und Muskeln --->Acetylcholin frei-
setzen. 2. Stimulierende Wirkung auf die dlondral. Knorpel betreffend.
Freisetzung von Acetylcholin habend. •chondral
[griech.: chole, Galle, ergon, arbeiten.]
• cholinergic Cllandralgle. (Knorpelschmerz). Schmerzen,
die vom Knorpelgewebe auszugehen
0ro111Mster. Gruppe von Cholinergika, die scheinen.
in Körperregionen wirken, in denen der •chondralgia
Neurotransmitter -+Acetylcholin vor-
kommt. Zu den C.n gehören Bethanechol, ~ Operatives Entfernen von
Carbachol und Methacholin. Knorpelgewebe.
• choline esters • chondrectomy
.Ci
siert und transportieren Glyzeride von .chyme
der Darmschleimhaut über den thoraka-
len Lymphkanal in das Blutplasma. 0. Abkürzung für ---+ Curie.
[griech.: chylos, Saft, mikron, klein.]
chylomicron OIIIIIL (Wimperntierchen). Mit Zilien ausge-
Zum ---+Chylus gehörend bzw. wie stattete, zum Stamm der Ciliphora gehö-
Chylus aussehend, d.h. milchig getrübt. rende Protozoen.
• chylous Ciliata
-+Colon descendens bis zum Rektum er- fuge (normale Distanz beträgt etwa 21
streckt. (s. Abb. S. 542) cm).
[griech.: kolon, Darm] • external conjugate
• sigmoid colon
Conn-Syndrom. Primärer Hyperaldostero- .::.
Colon transversum. Quer verlaufender Teil nismus mit vermehrter Produktion von a=-
des Grimmdarms, der sich auf der rechten -+ Aldosteron, begleitet von Kopfschmerz,
Seite an den aufsteigenden Darm (C. as- Müdigkeit, Nykturie und gesteigertem
cendens) anschließt und auf der linken Harndrang. Weitere Krankheitssymptome
Seite in den absteigeneo Teil mündet (C. sind Hypertonie, hypokalzämische Alka-
descendens). (s. Abb. S. 542) lose, Hypokaliämie und Hypervolämie.
• transverse colon [Jerome W. Conn, amerikanischer Arzt,
geb. 1907.]
Columna vertebralis. -+ Wirbelsäule. • conn's syndrome
• vertebral column
Continuous positive airway pressure (CPAP).
Commotio, cerebri. -+ Gehirnerschütterung. (Kontinuierlich pos1t1ver Atemwegs-
• brain concussion druck) Nicht-invasive Methode der Beat-
mung, bei der ein Luftstrom mit gleich-
Compliance. I. Bereitschaft des Patienten, bleibendem Druck während des At-
die vorgeschriebene Behandlung einzu- mungsvorgangs unterstützt wird; wird
halten. 2. Maß für die volumenabhängige bei Patienten eingesetzt, die selber spon-
Dehnbarkeit, z.B. der Lunge oder Blase. tan atmen können, aber nur mit Hilfe ei-
• compliance ner künstlichen Beatmung ausreichende
Computer-Tomographie (CT). Radiographi- arterielle Sauerstoffkonzentrationen auf-
sche Methode zur Erfassung detaillierter rechterhalten können. Der CPAP kann
Querschnitte von Gewebestrukturen. Ein mit Hilfe eines Beatmungsgerätes und ei-
CTG ist schmerzlos, nicht-invasiv und be- nes endotrachealen Tubus, durch eine na-
darf keiner speziellen Vorbereitung des sale Kanüle oder über eine Gesichtsmaske
Patienten. Aufgrund der feststehenden verabreicht werden.
Röntgenröhren bildet sich kein Hitzestau, • continuous positive airway pressure
und vielschichtige Bilder können in sehr (CPAP)
kurzer Zeit erzeugt werden. Coombs-Test. Antihumanglobulin(AHG)-
• computed tomography (CT) Suchtest zum Nachweis von Antikörpern
Concanavalin A. Aus der Jack-Bohne ge- gegen rote Blutkörperchen (-+ Erythrozyt).
wonnenes Hämaglutinin, das mit Polyme- (s.a. Antiglobulin)
ren im Blut von Säugetieren reagiert und [nach Robin R. Coombs, engl. Pathologe]
Blutgerinnung verursacht. (-+ Globulin) • coombs test
• concanavalin A Coping. (Bewältigung). Bezeichnung für Me-
thoden zur Behebung von Stresssituatio-
Concha. (Muschel). Muschelförmiger Kör- nen, zur Lösung von Problemen und zur
perteil, z.B. die Außenohrmuschel, die Entscheidungsfindung. Der Bewälti-
den äußeren Gehörgang umgibt. gungsprozess hat eine kognitive und eine
• concha nicht-kognitive Komponente. Die kogniti-
Conchitis. Entzündung der Ohr- oder Na- ve Komponente beinhaltet den gedankli-
senmuschel. chen Prozess und den Lernprozess, die
• conchitis zur Identifikation der Stressursache benö-
tigt werden.
Conjugata extema. (äußerer Beckendurchmes- • coping
ser). Distanz zwischen der Vertiefung un-
terhalb des untersten Beckenwirbels bis Coping, defensives. Anerkannte .... NAN-
zur oberen Grenze der vorderen Knorpel- DA· pflegediagnose; positive Fehlein-
206 Cop1ng, defensives .
schätzungauf der GrundJage von Selbst- Coping. der Familie: eingeschränktes. An-
schutzmechanismen, die gegen wahrge- erkannte ..... NANDA- ..... Pflegediagnose;
nommene Bedrohungen eingesetzt wer- mangelhafte oder fehlende emotionale
den. Zu den kennzeichnenden Merkma- und psychologische Unterstützung eines
len gehören das Leugnen offensichtlicher Klienten, die normalerweise von einem
Probleme, Projektion von Schuldgefüh- Familienangehörigen oder einer anderen
len, Rationalisierung von Fehlern, Ober- Unterstützungsperson verfügbar wäre;
empfindJichkeit für Beleidigungen oder Defizit, das beim Klienten zu weiteren
Kritik, überhebliche Haltung anderen Schwierigkeiten in der Bewältigung des
gegenüber, Schwierigkeiten bei der Her- aktuellen Gesundheitsproblems führt.
stellung oder Erhaltung von Beziehun- Zu den kennzeichnenden Merkmalen
gen, Auslachen oder Lächerlichmachen zählen Äußerungen des Klienten bezüg-
anderer Personen, Probleme bei reali- lich einer fehlenden Unterstützung oder
tätsbezogenen Wahrnehmungen und der Unterstützungsperson, dass Angst,
mangelhafte Fähigkeit, eine BehandJung vorweggenommene Trauer oder andere
oder Therapie zu verfolgen oder daran Reaktionen ihre Fähigkeiten behindern,
teilzunehmen. eine Unterstützung zu gewährleisten.
• coping, defensive • coping, ineffective family: compro-
mised
Stressoren noch verbessert werden kön- kammer. Manchmal kann jedoch auch
nen. Zu den wichtigsten kennzeichnen- eine Vergrößerung der linken Herzkam-
den Merkmalen gehören Defizite bezüg- mer beobachtet werden.
lich eines oder mehrerer Merkmale, die [lat.: cor, Herz, pulmoneus, Lunge.]
rur ein effektives Coping-Verhalten spre-
chen.
• cor pulmonale [I
Cori-Zyklus. Physiologischer Mechanismus,
• community coping, potential for en-
in dessen Verlauf Laktat, das in kontrak-
hanced
tierenden Muskeln während der Glykolyse
Coping, von Gemeinschaften, unwirksames. von Glukose gebildet wird, in der Leber zu
Anerkannte _, NANOA--> Pflegediagnose; Glukose zurückgebildet und durch den
Strukturen von gemeinschaftlichen Akti- Blutkreislauf zu den Muskeln zurück-
vitäten zur Anpassung und Problemlö- transportiert wird.
sung, die zur ErfUJiung der Anforderun- [Carl F. Cori, amerikanischer Arzt, 1896-
gen und Bedürfnisse einer Gemeinschaft 1984; Gerty T. Cori, amerikanische Bio-
nicht ausreichend sind. Kennzeichnende chemikerin, 1896-1957, Nobelpreisträge-
Merkmale sind die Unfähigkeit der Ge- rin von 1947.]
meinschaft, die eigenen Erwartungen zu • cori cycle
erfüllen, Defizite bei der Beteiligung,
Comu. Hornförmige anatomische Struk-
Mängel der Kommunikationsmethoden,
tur. ( _, Horn)
exzessive gemeinschaftsbezogene Kon-
flikte sowie Stressoren, die als exzessiv • cornua
wahrgenommen werden. Corona. (Krone). I. Höchster Punkt eines
• community coping, ineffective Organs oder eines Körperteils, z.B. der
Scheitel des Kopfs. 2. Mit Zahnschmelz
Coping-Verhalten, Verbesserung des.
bedeckter Teil des menschlichen Zahns.
_, Pflegeintervention der _, NIC, die defi-
[lat.: corona, Krone]
niert wird als die Unterstützung von Pa-
• crown; corona
tienten bei der Anpassung an bekannte
Stressoren, Veränderungen oder Bedro- Coronaviren. Familie einsträngiger RNS-
hungen, die die Erflillung der Lebensan- Viren mit verschiedenen tier- bzw. men-
forderungen und -rollen behindern. schenpathogener Viren. Beim Menschen
• Coping Enhancement verursachen Coronaviren Erkrankungen
der oberen Atemwege.
Cor. Anatomische Bezeichnung für Herz. • Coronaviridae
• cor
Corpus albicans. Blasser weißer Fleck auf
Cor pulmonale. Durch eine primäre Lun-
einem Eierstock, der sich bei Nicht-Be-
genkrankheit verursachte Vergrößerung
fruchtung aus dem ->Corpus luteum ent-
der rechten Herzkammer. Die Folge kann
wickelt.
eine Verdickung der Kammerwand (Kam-
• corpus albicans
merhypertrophie) und schließlich eine
Rechtsherzschwäche sein. Die mit der Er- Corpus callosum. (Balken). Schräger Nerven-
krankung einhergehende Hypertonie im faserstrang, der die zwei Hirnhälften (He-
Lungenkreislauf wird durch Erkrankun- misphären) miteinander verbindet. Befin-
gen des Lungenparenchyms bzw. der Lun- det sich unterhalb der Fissura longitudi-
gengefäße zwischen der linken Lungen- nalis cerebralis zwischen den beiden
schlagader und dem Eintritt der Lungen- Hirnhälften und wird vom Gyrus cinguli
venen in die rechte Herzkammer verur- bedeckt.
sacht. Ein chronisches C. p. führt zu einer • corpus callosum
Vergrößerung der rechten Herzkammer,
die eine Drucksteigerung weniger gut Corpus cavemosum. (Schwellkörper).
kompensieren kann als die linke Herz- Schwammiges, schwelif<ihiges Gewebe in
Penis bzw. Klitoris. Bei sexueller Erregung von Adrenokortikotropin (---+ ACTH) aus
füllen sich die Schwellkörper mit Blut. der Hirnanhangsdrüse steuert.
•corpus cavernosum .corticotropin-releasing factor (CRF)
II
C8lpus ...... (Gelbkörper). Anatomische
Struktur auf der Oberfläche eines Eier- ClrtHJtpn. Das eigentliche Hörorgan,
stocks; besteht aus kugelförmigem, gelbli- eine spiralige Struktur innerhalb der
chem Gewebe, hat einen Durchmesser Schnecke (Cochlea) des Innenohrs, die
von 1 bis 2 cm und wächst nach dem Ei- Hörzellen (Haarzellen) enthält, welche
sprung im Inneren des aufgebrochenen durch Geräuschvibrationen stimuliert
Ovarialfollikels. In der fortpflanzungsfä- werden. Die Haarzellen bilden die Vibra-
higen Phase einer Frau bildet sich nach je- tionen in Nervenimpulse um, die über
dem Eisprung ein C. I. Die Gelbkörper den Vestibulocochlearnerv zum Gehirn
fungieren als kurzlebiges endokrines Or- übermittelt werden.
gan, das Progesteron ausschüttet. Proge- •organ of Corti
steron dient dem Erhalt des stark durch-
bluteten Uterusendometriums und er- Costi.Lat. Bezeichnung für Rippe.
möglicht so die Einnistung des befruchte- •costa, Rippe
ten Eis und eine Schwangerschaft. Im
Falle einer Befruchtung wächst das C. I. C...WOciHtlrd& Netzhautexsudat, das
und sondert hohe Progesteronmengen ab. bei Patienten mit bestimmten systemi-
[lat.: corpus, Körper, luteus, gelb.] schen Erkrankungen auftritt, wie z.B.
•corpus luteum AIDS, Hypertonie und Lupus; auch Be-
gleitsymptom von Netzhautinfektionen.
C8lpus ....... (Zirbeldrüse). Konusförmige
Struktur im Zwischenhirn, die sich am •cotton-wool exudate
Dach des 3. Ventrikels befindet und Pro-
duktionsort von ---+ Melatonin ist, das eine Caurelllre-Synd'rom. Hämorrhagischer
Rolle bei der Regulierung der Zirkadian- Vorgang in der Gebärmuttermuskulatur,
rhythmen spielt. (---+ Rhythmus, zirkadianer) der bei dem es zu einer Plazentaablösung
[lat.: pinea, Fichtenzapfen] kommen kann. Extravasalblut tritt zwi-
• pineal body schen den Muskelfibrillen und unter dem
Uterusperitoneum aus. Der Uterus ver-
Caqaus .,.. ghum Zylinderförmiges, färbt sich violett und kontrahiert sich nur
schwammiges Gewebe, welches zusam- unzureichend.
men mit den Schwellkörpern den Penis [Alexandre Couvelaire, französischer Ge-
bildet. burtshelfer, 1873-1948.]
.corpus spongiosum •Couvelaire uterus
CDniglll Puls. (Pulsus celer et altus). Heftiger
Pulsschlag, gefolgt von einem plötzlichen ~ Autosomal-dominante
und vollständigen Fehlen des Pulsschlags; Erbkrankheit, begleitet von Hypertricho-
kann bei Erregungszuständen sowie in se, Fibromatose des Zahnfleischs, Papula
Verbindung mit verschiedenen Herz- im Gesicht, Hämangiomen und postpu-
krankheiten und als Folge einer systemi- bertärer, fibroadenomatöser Brustzunah-
schen Arteriosklerose oder Aortenklap- me.
peninsuffizienz auftreten. •cowden's disease
• Corrigan's pulse
C8wper-Drlse. In den Harnröhrensphink-
Callex renis. ---+ Nierenrinde.
ter des Mannes eingebettete, runde, erb-
• renal cortex sengroße, paarige Drüsen.
Coltialtnlpia Nl111ing Fator (CIIf), Vom [William Cowper, englischer Chirurg,
Hypothalamus in den Blutkreislauf ausge- 1666-1709.]
schüttetes Polypeptid, das die Freisetzung • Cowper's gland
Cla. (Hüfte). Hüftgelenk; Kopf des Ober- bezeichnet und ist ein diagnostisches Zei-
schenkelknochens (Femur) und der Hüft- chen für eine Herzkrankheit.
gelenkspfanne des Hüftbeins. • CPK isoenzyme fraction
• coxa
ca.. lllligiiL Abnorme Erweiterung von
CPPV. Abkürzung für continuous positive
pressure ventilation, ---. kontinuierliche
II
Oberschenkelkopf und -hals. Überdruckbeatmung.
•coxamagna .CPPV
ca.. YllgL Hüftfehlbildung, bei der der Cr.Chemisches Symbol für Chrom.
Winkel zwischen der Achse von Ober- •er
schenkelkopf und -hals und der Achse
des Oberschenkelschafts deutlich vergrö- CRcL Rauschmittel, das aus der chemi-
ßert ist. schen Umwandlung von Kokainhydro-
•coxavalga chlorid gewonnen wird. C. wird geraucht
und weist ein sehr hohes Suchtpotenzial
ca.. vara. Hüftfehlbildung, bei der der auf.
Winkel zwischen der Achse von Ober- •crack
schenkelkopf und -hals und der Achse
des Oberschenkelschafts verkleinert ist. ~ Baby, das in utero durch den
•coxavara mütterlichen Konsum von ---.Crack den
Auswirkungen dieser Droge ausgeliefert
~ Gruppe von 30 serolo- war.
gisch verschiedenen Enteroviren, die •crackbaby
hauptsächlich bei Kindern verschiedene
Infektionskrankheiten verursachen, u.a. (..,..._ PNtlift (CliP). Protein, das unter
Herpangina, Hand-Fuß-Syndrom, epide- normalen Umständen nicht im Serum
mische Pleurodynie, Herzmuskelentzün- vorhanden ist, aber bei vielen akuten Ent-
dung (Myokarditis), Herzbeutelentzün- zündungen und bei Nekrose auftritt. CRP
dung (Perikaditis), aseptische Gehirn- liegt im Serum vor, bevor die Sedimentie-
hautentzündung (Meningitis) sowie Exan- rungsrate der roten Blutkörperchen zu-
theme. nimmt, oft innerhalb von 24 bis 48 Stun-
[Coxsackie, Stadt im amerikanischen den nach Entzündungsbeginn. Nach ei-
Bundesstaat New York; /at.: virus, Gift.] nem Myokardinfarkt tritt das CRP inner-
•coxsackievirus halb von 24 Stunden auf. Bei Abklingen
des Entzündungsprozesses mit Hilfe einer
OIIP.Abkürzung für ---. Continuous positive Medikation aus Salizylaten oder Steroiden
airway pressure, kontinuierlich positiver oder beiden verschwindet das CRP rasch.
Atemwegdruck. ·C-reactive protein (CRP)
.CPAP
(......... (Proinsulin). Biologisch inaktiver Credllfllidgdff. Technik zur Plazentalö-
Rückstand, der bei der Insulinbildung in sung. Nach Entleeren der Blase und Anre-
gen einer Wehe durch Massage der Gebär-
den Betazellen der Bauchspeicheldrüse
mutter bringt man diese in die Körper-
entsteht.
mitte, umfasst sie mit einer Hand und
•cpeptide
schiebt sie in Führungslinie beckenwärts.
Oll. Abkürzung für Kreatin-Phosphoki- Dadurch kann die Plazenta herausge-
nase, häufig auch als CK abgekürzt. drückt werden. (s. Abb. S. 210)
.CPK [Kar! S. Crede, deutscher Arzt, 1819-
1892.]
~ Ein bei Herzmus- • Crede's manenver
kelnekrosen ins Blut freigesetztes Enzym.
Das Isoenzym von Kreatin-Phosphoki- CredllleUtode. Handgriff zur Unterstüt-
nase (CPK od. CK) wird als MB-Isomer zung der Urinausscheidung. Durch manu-
21 o Crede-Methode ~
(I
kretion von ---> Kortisol bzw. Nebennieren- [lat.: cutis, Haut, laxus, schlaff.]
rindenhormon (---> AGH) schließen. Nor- •cutis laxa
malerweise wird Kortisol nur als Reaktion
auf ACTH produziert, ACTH wird bei er- Cysteift (CJ$}. Nicht essenzielle --->Amino-
höhten Kortisolkonzentrationen nicht säure, die Bestandteil vieler körpereigener
ausgeschüttet. Häufig lässt sich das C-S. Proteine, einschließlich Keratin, ist. C. ist
auf einen Hypophysentumor zurückfüh- ein metabolischer Vorläufer von ---> Cystin
ren, der zu einer gesteigerten ACTH-Se- sowie eine wichtige, für verschiedene
kretion führt. Klinische Symptome sind Körperfunktionen benötigte Schwefel-
verringerte Glukosetoleranz, Stammfett- quelle.
sucht, Vollmondgesicht, supraklavikuläre •cysteine (Cys)
Fettpolster, hängende, von Striae gezeich-
nete Fettpolster auf Brust und Bauch, Büf- (JstR. Nicht-essenzielle Aminosäure, die
felhöcker, stark verkürzte Monatszyklen in vielen körpereigenen Proteinen, ein-
bzw. gesenkte Testosteronkonzentratio- schließlich Keratin und Insulin, zu finden
nen, Muskelatrophie, Ödem und Hypoka- ist. C. ist das Produkt der Oxidation zwei-
lämie. er Cysteinmoleküle.
[Harvey W. Cushing, amerikanischer Chi- •cystine
rurg, 1869-1939.] ~ 1. Klasse von Hämoproteinen,
•Cushing's syndrome die Elektronen durch die Zellmembran
transportieren und die Wertigkeit von Ei-
Cllspis.l. Markanter Vorsprung bzw. abge- senverbindungen ändern können. 2. Pro-
rundeter Höcker auf der Kaufläche eines teine, die am mitochondrialen Elektro-
Zahns, wie z.B. die zwei Pyramidenhöcker nentransportsystem beteiligt sind, das
der vorderen Backenzähne. 2. Kleine Zip- mit der ATP-Erzeugung assoziiert ist.
fel an den Herzklappen, wie z.B. die mit [griech.: kytos, Zelle, chroma, Farbe.]
der rechten Atrioventrikularklappe ver- .cytochrome
bundenen ventralen, dorsalen und medi-
alen KlappensegeL c,taltlt. Pyrimidinbase von Nukleotiden
[lat.: cuspis, Punkt.] und Grundbestandteil von Desoxyribonu-
•cusp kleinsäure (DNS) und Ribonukleinsäure
(RNS). Die meisten Zellen enthalten Spu-
CUtis. ---> Haut. ren von freiem und ungebundenem C.
•skin •cytosine
211 :: ..
und damit die Gefahr intrakranialer Blu- Darmeinllluf. (Bnlauf). Das Einbringen von
tungen vermieden. Flüssigkeit in das Rektum zur Reinigung
• delivery of the child; »safeguarding des Darms bei Obstipation, bei kleineren
the perineum• Eingriffen und Untersuchungen in die-
sem Bereich. Bei geringen Flüssigkeits-
Dampfsterili~tion. Das Zerstören von Bak- mengen spricht man von einem -+ Klis-
terien auf einem Objekt, wobei das Objekt tier. Die Wirkungswei e eines D.s basiert ~
bei 49,5°C für 15 Minuten feuchter Wär- auf mechanischen, thermischen und -.:.
me ausgesetzt wird. chemischen Reizen (Druck des Darm-
• steam sterilization rohres, Reiz der Temperatur der Spül-
flüssigkeit und Reiz von medikamentö-
Danazol. Synthetisch hergestelltes -+ An- sen Zusätzen). Kontraindikationen:
drogen, das die Sekretion von Gonadotro- Ileus, akute Entzündungen im Magen-
pinen aus der Hypophyse unterdrückt; Darm-Trakt, Blutungen. (s.a. Darmspü-
wird zur Behandlung von Endometriose lung)
eingesetzt. • enema
• danazol
Darmfistel. Unphysiologische Passage vom
Dandy-Walker-Syndrom. Zystische Fehlbil- Darm zu einer Öffnung in der Abdomi-
dung am vierten Hirnventrikel infolge ei- nalwand oder zu einem Stoma, die meist
nes Wasserkopfs (Hydrozephalus). chirurgisch hergestellt wird, um den Stuhl
[Walter E. Dandy, amerikanischer Neuro- abzuleiten, nachdem ein malignes oder
chirurg, 1886-1946; Arthur E. Walker, stark ulzeriertes Darmsegment entfernt
amerikanischer Chirurg, geb. 1907.] worden ist.
• Dandy-Walker cyst • intestinal fistula
Da.rier·himen. Brennen und Juckreiz, das DaiTIIflora. Natürliche Bakterienbesiedlung
durch leichtes Berühren von Hautläsionen der Darmwände im gesamten Verdau-
bei Nesselsucht auftritt. ungstrakt.
[jean F. Darier, französischer Dermatolo- • intestinal flora
ge, 1856-1938.] Darm!llas. Gas im Verdauungstrakt, das aus
• Darier's sign drei Quellen stammt: geschluckte Luft,
vom Verdauungtrakt selbst produziertes
Darmatresie. Pathologischer Verschluss
Gas und Blutgase, die in das Darmlumen
(Obstruktion) des Lumens eines Darmab-
gelangen. Die wesentlichen vom Darm
schnitts, der durch einen Entwicklungsde-
produzierten und aus dem Blut diffun-
fekt im Embryonalstadium verursacht
dierten Gase sind Wasserstoff (H 2 ), der
wird.
zum Großteil ein bakterielles Gärungs-
• intestinal atresia
produkt von verdauten Kohlenhydraten
IDarmausgang, künstlicher. -+Anus praeter ist, Kohlendioxid (C0 2 ) und Methan
naturalis. (CH4).
• artificial anus • intestinal gas
Oarmgrippe. Virale -+ Gastroenteritis, die
Darmbeinfauie. (Fascia iliaca). Der Abschnitt meist durch Infektionen mit einem -+ En-
der abdominalen Faszie, die am Darm- terovirus verursacht wird; es kommt typi-
beinkamm befestigt ist und unter dem scherweise zu Magen-Darm-Krämpfen,
Leistenband bis zum Oberschenkel ver- Diarrhö, Übelkeit und Erbrechen.
läuft. • intestinal flu
• iliac fascia
ll;umko)i.~, Krampfartige Schmerzen bei
DarmbeinmuskeL -+ Musculus iliacus. Darmerkrankungen.
• iliacus • intestinal colic
216 Darmobstruktion
Darmobstruktion. Jeder Verschluss, der da- schlauch. Die eingefüllte Menge wird
zu führt, dass Darminhalt das Darmlu- wieder abgelassen bis das zurückfließen-
men nicht mehr passieren kann. Die häu- de Wasser annähernd klar i t. Eine
figste Ursache ist eine mechanische Blo- Darmspülung ist kein Einlauf, sondern
ckierung, infolge von Adhäsionen, Stuhl- eher eine Methode zur Entfernung von
verstopfung, Darmtumor, Hernien oder Stuhlresten, die sich in den oberen Dick-
Strikturen bei einer entzündlichen Darm- darmabschnitten befinden.
erkrankung. Die Obstruktion des Dünn- • colonic irrigation
darms kann starke Schmerzen, das Erbre-
chen von Stuhl, Dehydratation und mögli- Darmtraining. I. -> pflegeintervention der
cherweise einen Blutdruckabfall verursa- .... NIC, die definiert wird als die Unter-
chen. Die Obstruktion des Dickdarms stützung von Patienten beim Training ei-
führt zu weniger starken Schmerzen, aber ner Stuhlausscheidung in bestimmten
zu beträchtlicher Spannung des Abdo- Abständen. 2. Methode zum Erreichen
mens und zu Verstopfung. einer regelmäßigen Ausscheidung durch
• intestinal obstruction Reflexkonditionierung, die bei der Be-
handlung von Stuhlinkontinenz, Obsti-
Darmperforation. Entweichen von Darmin- pation, chronischer Diarrhö und auto-
halt in die freie Bauchhöhle (Peritoneal- nomer Hyperreflexie eingesetzt wird.
höhle), das durch ein Trauma oder eine Bei Patienten mit einer autonomen Hy-
Entzündung verursacht wird, z.B. durch perreflexie führt die Überdehnung von
einen perforierten Appendix oder ein per- Rektum und Blase zu paroxysmaler Hy-
foriertes Ulkus. Die D. führt zu einer pertonie, Ruhelosigkeit, Schüttelfrost,
.... Peritonitis. Diaphorese, Kopfschmerzen, erhöhter
[lat.: intestinum, Darm; perforare, durch- Körpertemperatur und Bradykardie.
bohren]
• Bowel Training
• intestinal perforation
Darmrohr. Dicklumiger Schlauch aus Darmtrakt. Die Abschnitte des Dünn- und
Gummi oder Kunststoff zur Einführung Dickdarms, die zwischen Magenausgang
in den Mastdarm, mit dem Einläufe und (Pylorus) und Mastdarm (Rektum) liegen;
Darmspülungen vorgenommen werden. der D. ist ein Teil des Verdauungstraktes.
Durch das D. können auch Darmgase ab- • intestinal tract
geleitet werden. Sollte zur Vermeidung Darwin·Höckerchen. Ohrmuschel, deren
von -+ Perforationen nicht tiefer als ca. oberer Rand flach nach oben gebogen ist.
10 cm eingeführt werden. [Charles R. Darwin, englischer Naturfor-
intestinal tube scher, 1809-1882.]
Darmsaft. Sekretionen der Drüsen, die • darwinian ear
sich in der Darmschleimhaut, vor allem Darwinismus. Die von Charles Darwin for-
im Dünndarm, befinden. (s.a. Magensaft) mulierte Hypothese, welche besagt, dass
• intestinal juice die Evolution organischer Lebensformen
auf natürlicher Selektion beruht, wobei
Darmspillung. .... pflegeintervention der die am besten an ihre natürliche Umge-
.... NIC, die definiert wird als die Instilla- bung angepassten Pflanzen und Tiere
tion von Flüssigkeiten in den unteren überleben. (.... Selektion)
Gastrointestinaltrakt. [Charles R. Darwin, englischer Naturfor-
• Bowellrrigation scher, 1809-1882.]
• darwinian theory
Darmspülung. Ausgiebige Reinigung des
Dickdarmes mit bis zu 5 Liter Spülflüs- Daten, weiche. Vorwiegend subjektive In-
sigkeit Das System hat dabei einen Zu- formationen über den Gesundheitszu-
flussschlauch und einen Abfluss- stand eines Patienten durch den Patienten
selbst oder durch Familienangehörige. Zu tel ist und er nur aus zwei Gliedern be-
den w.D. zählen die Angabe von Schmer- steht.
zen oder anderen Empfindungen, Lebens- ~:{&thumb
gewohnheiten und die Familienanamnese.
•softdata Oaumenlu!schf'n. Gewohnheitsmäßiges
Saugen am Daumen zur oralen Befriedi-
Mlpt. Die Phase einer Studie, in gung. Bei Säuglingen und Kleinkindern ~
der Informationen geordnet, verschlüsselt ist D. zur Beruhigung normal, insbeson- ...
und tabellarisch dargestellt werden, um dere wenn das Kind hungrig oder müde
die Durchführung quantitativer und qua- ist. Die Gewohnheit erreicht nach ca. 18
litativer Analysen zu ermöglichen. bis 20 Lebensmonaten ihren Höhepunkt
data analysis und lässt dann mit der weiteren Entwick-
lung langsam nach.
valfdtenmt. Prüfvorgang, in dessen • thumbsucking
Verlauf bestimmt wird, ob gesammelte
Daten vollständig und akkurat sind. Beugung des Daumen-
• data validation endgliedes in Richtung des gebeugten
Zeigefingers; wird beobachtet bei Patien-
Daueranästhesie. Aufrechterhaltung einer ten, die den Daumen infolge einer Verlet-
begrenzten Nervenblockade bei Operatio- zung der Elle nicht anwinkeln können.
nen oder bei einer Geburt, wobei das Be- ~XHhumb sign
täubungsmittel (Anästhetikum) entweder
in Intervallen oder als Dauerinfusion mit dl. Abkürzung für Dezibel.
einer niedrigen Fließgeschwindigkeit zu- .dB
geführt wird. Die Bezeichnung des jewei- DllfA. Deutscher Berufsverband für Alten-
ligen Vorgangs leitet sich von der betroffe- pflege
nen Körperstelle ab: Dauerepiduralanäs-
thesie, Dauerkaudalanästhesie, Dauerspi- Dlftt-. Deutscher Berufsverband für Pflege-
nalanästhesie oder Plexus brachialis Blo- berufe ursp. Deutscher Berufsverband für
ckade. Krankenpflege
•continuous anesthesia
00. --. Differentialdiagnose
Daueraumheider. Person, die längere Zeit
ddC. Abkürzung für --. Dideoxycytidin, ein
pathogene Keime ausscheidet, ohne selbst
Arzneimittel zur Behandlung von --.AIDS.
Krankheitssymptome aufzuweisen.
Chemisch verwandt mit DDI (Dideoxyi-
chronic carrier
nosin) .
~'11Mtef, --. Ballonkatheter. • ddC
self-retaining catheter ddi.Abkürzung für --. Dideoxyinosin .
• DDI
~ Langsame, kontinuier-
liche Infusion von Flüssigkeit in den Kör- DDT.Abkürzung für Dichlor-diphenyl-tri-
per, wie z.B. in Magen oder eine Vene. chloräthan; nicht-abbaubarer, wasserun-
•drip löslicher Chlorkohlenwasserstoff, der
weltweit als Insektizid eingesetzt wurde.
Daumen. Erster und kürzester Finger der Neuere Erkenntnisse über die umwelt-
Hand, der von manchen Anatomen als schädlichen Auswirkungen von DDT ha-
Finger bezeichnet wird, da seine Mitlei- ben dazu geführt, dass die Verwendung
handknochen auf dieselbe Weise wie die eingeschränkt wurde.
der Fingerglieder verknöchern. Andere >Xz DDT (dichlorodiphenyltrichlorethane)
Anatomen ordnen den D. gesondert ein,
da die Gelenkverbindung (Sattelgelenk) Daft'el. . . . . . Eliminierung bzw. Un-
zu den Mittelhandknochen anders gestal- terbrechung afferenter Nervenimpulse
: 1~ Deatferenz1erung .i
(z.B. durch Operation oder Medika· Nervenfasern von einer Hirnhälfte in die
mente). andere Hirnhälfte über kreuzen.
[lat.: de, von, ad + ferre, tragen. I [lat.: decussare, kreuzigen.I
• deafferentation • decussation
Debilität. Veraltete, aber noch gebräuchli- Deduktion. Ableitung des Besonderen aus
che Bezeichnung für eine Form der Intelli- dem Allgemeinen; logische Folgerung.
genzminderung aufgrund einer geistigen (s.a. Induktion)
Behinderung. Der -+ Intelligenzquotient [lat.: deducere, wegführen]
(IQ) bei dieser leichten Form beträgt ca.
50-70.- adj. debil. Defäkation. (Stuhlentleerung). Eliminierung
• moderate mental retardation; debility von Stuhl (Fäces) aus dem Verdauungs-
trakt durch das Rektum.
Debridement, autolytisches. (Selbstverdau- [lat.: defaecere, reinigen.]
ung). Abbau von Organeinweiß durch frei- • defecation
gewordene Zellenzyme. Ein solcher Pro-
deferens. Ableitend, hinabführend.
zess findet beispielsweise bei der -+ Gan-
• deferens
grän, der Selbstzerstörung von körperei-
genem Gewebe statt. Deferveszenz. Entfieberung, Fiebersen-
• autolytic debridement kung.
[lat.: defervescere, abkühlen.]
Debridement, chirurgisches, (Wundreinigung; • defervescence
Wundtoilette). Sparsame aber sorgfältige
keilförmige Entfernung von ischämi- Defibrillation. Methode zur Beendigung
schem und nekrotischem Gewebe an von Kammerflimmern (unwillkürliche,
Wundrändern mittels eines Skalpells. Das wiederholte Kontraktionen des Herzen)
D. soll eine Wundinfektion verhindern, durch Gabe eines Elektroschocks in der
darf jedoch nur innerhalb von 6-8 Stun- Präkordialregion.
den nach der Verletzung durchgeführt • defibrillation
werden.
(fr.: debridement, Einschnitt] Defibrillator. Gerät, mit dessen Hilfe dem
• surgical debridement Herzmuskel durch die Brustwand ein
Elektroschock von bestimmter Stärke ver-
Debridement, enzymatisches. Entfernung setzt wird. Defibrillatoren werden einge-
abgestorbener Gewebeteile einer Wunde setzt, um den normalen Herzrhythmus
mit Hilfe von nicht reizenden, ungiftigen wiederherzustellen, wenn der Herzschlag
Enzymen. aussetzt oder Kammerflimmern beobach-
• enzymatic debridement tet wird.
• defibrillator
Dt!bridement, physikillisdles. (Wundreini- Defibrillator, externer, halbautomatischer.
gung; Wundtoilette). Wundrevision mittels
Tragbarer Apparat, mit dem ein Herz
physikalischer Maßnahmen, z.B. Spü- durch Stromstöße wieder zum Schlagen
lung einer Wunde mit Wasserstoffsuper-
angeregt werden kann. Er analysiert den
oxid (H2 0 2 ) . Hierdurch werden Ver-
Herzrhythmus automatisch und zeigt
schmutzungen entfernt, welche die dem Arzt an, wann eine -+ Defibrillation
Wundheilung und damit das kosmeti - erfolgen muss.
sche Ergebnis negativ beeinflussen kön- • semiautomatic external defibrillator
nen.
• physical debridement Defibrinierung. Entfernen von Fibrin aus
einer Körperflüssigkeit, z.B. D. des Blutes,
Decussatio. (Kreuzung). Von Nervenfasern um die Blutgerinnung zu verhindern.
gebildete Kreuzung im Gehirn, wobei • defibrination
Defizil!nz. (Mangel). Fehlen bzw. Defizit ei-
ner Substanz bzw. eines Stoffs.
• deficiency
tritt häufig bei älteren, behinderten, im- tenziellen Druckbereiche alle 4 bis 6
mobilen oder sehr dünnen (kachekti- Stunden auf Anzeichen einer Rötung un-
schen) Patienten auf. Die Geschwüre wer- tersucht werden. Bemücher müssen
den in Schweregrade unterteilt (--> Dekubi- trocken und faltenfrei sein. Mit Hilfe ei-
tusstadien). Die Vorbeugung gegen D. ist nes Trageruchs oder einer mechanischen
ein wesentlicher Aspekt der Pflege; die Vorrichtung kann der Patient gehoben . .1: .
spezielle Behandlung erfolgt je nach Lo-
kalisation und Ausdehnung. (--> Dekubitus-
werden, wenn er z.B. nicht mehr als 30 ...=.
Minuten auf einer Stelle liegen oder sit-
prophylaxe; Braden-Skala; Norton-Skala; Wa- zen soll. Eine prophylaktische Maßnah-
terlow-Skala) me ist die tägliche Hautpflege, bei der
• pressure ulcer alle Bereiche gewaschen, abgespült und
sorgfaltig getrocknet und die Knochen-
Dekubitus, Pflege bei. Vorbeugung und vorsprünge vorsichtig eingecremt wer-
Behandlung eines Druckgeschwürs, das den. Wichtig ist bei der P. b. 0 . ein häufi-
meist am Steißbein, Ellbogen, Fersen, ger Lagewechsel, Trockenheit und Sau-
äußeren Knöcheln, Knieinnenseite, berkeit der Haut und ein guter Ernäh-
Hüfte, Schulterblatt und Ohren von im- rungszustand. Die P.b.D. zählt zu den
mobilen Patienten auftritt, insbesondere ..... pflegeinterventionen der -+ NIC. (s.a.
wenn diese dick oder alt sind oder unter Dekubitusprophylaxe)
Infektionen, Verletzungen oder einem pressure ulcer care
schlechten Ernährungszustand leiden.
Ein D. kann weitgehend verhindert wer-
den, wenn immobile Patienten minde- Dekubitusprophylaxe. (Vorbeugung gegen
stens 2-stündlich gelagert werden, die Druckulzera). -+ pflegeintervention der
Haut trocken gehalten wird und die po- _. NIC, die definiert wird als die Vorbeu-
ren und ordnen, ist aber noch unfahig, Dentikel. Kalzifizierter Körper in der Pul-
Verallgemeinerungen oder Abstraktionen pakammer eines Zahnes.
vorzunehmen. • denticle
• concrete thinking Dentin. (Zahnbein). Wichtigstes Zahnmate-
rial, das die Zahnpulpa umgibt und von
Denkprozess, veränderter. Anerkannte Schmelz und Zahnzement umgeben ist.
-+ NANDA-Pilegediagnose, die den Zu- Dentin ist härter und dichter als Knochen
stand eines Patienten beschreibt, bei und besteht aus einem festen organischen,
dem kognitive Abläufe und Wahrneh- mit Kalksalzen infiltrierten Substrat.
mungen gestört sind. Kennzeichnende [lat.: dens, Zahn.]
Merkmale sind eine ungenaue Interpre- • dentin
tation der Umwelt, kognitive Störungen
(beeinträchtigte Fähigkeit, Gedanken Dentition. (Dentifikation; Zahnung). 1. Ent-
nachzuvollziehen, Probleme zu lösen, ra- wicklung und Erscheinen von Zähnen.
tional zu denken, abstrakt oder begriff- 2. Anordnung, Zahl und Art der Zähne in
lich zu denken), Ablenkbarkeit, Gedächt- einer Zahnreihe. 3. Besonders geformte
nisprobleme, Ich-Bezogenheit und er- und angeordnete Zähne eines Indivi-
höhte oder verminderte Wachsamkeit. duums oder einer Spezies.
• thought proce es, altered [lat.: dentire, zahnen.]
• dentition
Dennls-Sonde. Dreilumige, 250 cm lange Dentitionszyste. Eine von drei Arten von
Dünndarmsonde (Duodenalsonde), die Follikelzysten, die aus einem mit Epithel-
zur Entlastung und zur inneren Schie- gewebe ausgekleideten Sack besteht, der
nung des Darms unter operativen Bedin- mit Flüssigkeit oder viskösem Material
gungen vom Arzt eingeführt wird. Die gefüllt ist und die Krone eines noch nicht
drei Lumina werden zur Blockung des zum Vorschein gekommenen Zahnes um-
Ballons, zur Aspiration von Mageninhalt gibt.
und zur Spülung benötigt. Die korrekte • dentigerous cyst
Lage der Sonde sollte einmal pro Schicht dentofazial. Bezeichnung für die Mund-
mittels Spülung und gleichzeitiger Aus- oder Kieferstruktur.
kultation mit dem Stethoskop überprüft
• dentofacial
werden. Menge, Farbe und Beschaffen-
heit des aufgefangenen Sekretes müssen Denudation. (Freimachen). 1. Der Vorgang
bilanziert und dokumentiert werden. des Entkleidens. 2. Verlust einer Außen-
• dennis probe schicht, z.B. des Epithelialgewebes.
[lat. : denudare, entblößen.]
Dens. 1. Zahn bzw. zahnförmige Struktur • denudation
oder Fortsatz. 2. Konusförmiger, zahn- Denver-Kiassifikation. System der Kenn-
ähnlicher (odontoider) Achsenfortsatz zeichnung und Klassifikation menschli-
bzw. Bezeichnung für den zweiten Hals- cher Chromosomen, beruhend auf den
wirbel. Kriterien, die auf Konferenzen der Zyto-
[lat.: dens, Zahn] genetik in Denver (1960), London (1963)
• dens und Chicago (1966) festgelegt wurden.
Das System basiert auf der Chromoso-
dental. Die Zähne betreffend. mengröße und der Position des Zentro-
[lat.: dens, Zahn.] mers während der mitotischen Meta-
• dental phase. Die Chromosomen werden in sie-
ben, mit den BuchstabenAbis G bezeich-
Dentalgie. Zahnschmerzen. nete Hauptgruppen unterteilt, die abstei-
[lat.: dens, Zahn, griech.: algos, Schmerz.] gende Chromosomenlängen reflektieren.
• dentalgia • Denver classification
.,..,...._ (Deo; Desodorant). Substanz, die ~Reduktion eines Membran-
bestimmte Gerüche verhindert bzw. über- potenzials zu einem weniger negativen
deckt. Ein Deodorant für die Achseln ent- Wert.
hält ein Antiperspiranz, wie z.B. Alumini- • depolarization
umchlorid, das die Schweißkanäle mit
Hydroxidgel blockiert. Intimsprays (vagi- Depot. (Ablagerung). 1. Körperbereich, in
nale Deosprays) enthalten emolliente Fett- dem Arzneimittel oder andere Substan-
ester, Duftstoffe sowie antimikrobielle zen, wie z.B. Fette, gelagert werden und
Bestandteile. Die Verwendung dieser von dort verteilt werden. 2. Injiziertes
Sprays kann allergische Reaktionen auslö- oder implantiertes Arzneimittel, das lang-
sen. Raum- und Atemdeodoranzien ent- sam im Blutkreislauf aufgenommen wird,
halten verschiedene Duftstoffe, wie z.B. z.B. Insulin.
Minze und Thymian. D.s sind als Roll- ifranz.: depot, Speicher.]
stifte, Sprays, Puder oder Seifen erhältlich. •depot
[lat.: de, von, ab+ odor, Geruch.]
.deodorant Depot.fluulln. Form des Insulines, welches
sich durch eine Verzögerung der Wir-
Oepersendslliolt. Entfremdung von der kungsdauer von 10 bis 24 Stunden aus-
eigenen Person (vom Ich-Erlebnis); häufig zeichnet.
infolge von Angstzuständen oder Überan-
strengung. DlpriSSioll. 1. Vertiefung, Mulde oder
[lat.: de, von, ab + persona, Maske.] Graben; Verschiebung nach unten bzw.
• depersonalization nach innen. 2. Herabsetzung lebenswich-
tiger Funktionen. 3. Stimmungsschwan-
Depiglnetdlenmg. Fehlen bzw. Verlust der kungen mit Gefühlen der Traurigkeit, Ver-
normalen Hautpigmentierung; kann kon- zweiflung und Mutlosigkeit, die im direk-
genital bedingt sein, wie z.B. bei .... Albinis- ten Verhältnis zu einem persönlichen Ver-
mus, oder infolge einer Krankheit, wie z.B. lust oder einer Tragödie stehen. 4. Abnor-
.... Psoriasis, auftreten. mer emotionaler Zustand mit unangemes-
[griech.: a, keine; chroma, Farbe] senen und realitätsfernen Gefühlen der
Traurigkeit, Melancholie, Antriebslosig-
• achromia
keit, Leere, geringem Selbstwertgefühl
und Hoffnungslosigkeit.
Dlpllaliolt. (Enthaarung). Entfernung oder [lat.: deprimere, herunterdrücken.]
Ausreißen von Körperhaaren. Eine vor-
• depression
übergehende Enthaarung wird mecha-
nisch oder chemisch, dauerhafte Enthaa- IJilpf'l:ßlln, agllillU. Form der endogenen
rung wird mit Hilfe einer Elektrolyse Depression mit schweren Angstzustän-
durchgeführt. Bei der Elektrolyse werden den, die von steter körperlicher Unruhe
die Haarfollikel zerstört. und häufig auch von körperlichen Be-
[lat.: de, von, ab+ pilum, Haar.] schwerden begleitet wird.
• depilation • agitated depression
DII!IMiantlllltlldlll. Methoden zur Ent- Dlpr1al1n. Ulllditlrche. Syndrom bei
fernung unerwünschter Körperhaare, z.B. Kleinkindern, das normalerweise in Ver-
durch Ausreißen, durch Anwendung von bindung mit einer plötzlichen Trennung
chemischen Mitteln, Elektrolyse oder Auf- von der Mutter steht. Zu den Symptomen
tragen von geschmolzenem Wachs. gehören Ängstlichkeit, Zurückgezogen-
• depilatory techniques heit, ständiges Weinen, Nahrungsverwei-
gerung, Schlafstörungen und möglicher-
weise eine Regungslosigkeit (Stupor), die
die körperliche, soziale und intellektuelle
Entwicklung des Kindes ernsthaft beein- durch eine Stimulation des Karotissinus
trächtigen kann. ausgelöst werden.
• anaclitic depression [lat.: deprimere, herunterdrücken, reflec-
tere, zurückbeugen.]
Depressioe, fHktlft. ---+ Reaktion, depressi- • depressor reflex
ve.
• reactive Depression dlprfmilrt. (depressiv). 1. Einen Körperteil •
betreffend, der unter die Oberfläche um- ...
...,..._.. Arzneimittel, das die Funkti- liegender Teile gedrückt wurde, z.B. bei ei-
on oder Aktivität eines Körpersystems nem Knochenbruch. 2. Die Hemmung ei-
herabsetzt, z.B. Depressiva für die Herz- ner Körperfunktion betreffend, z.B. ver-
muskeln, das Zentralnervensystem oder ringerte Urinabgabe bei Dehydration.
das Atemsystem. 3. Einen emotionalen Zustand betreffend,
[lat.: deprimere, herabdrücken] der mit Niedergeschlagenheit, Antriebslo-
• depressant sigkeit, Teilnahmslosigkeit, Appetitlosig-
keit und Konzentrationsschwäche einher-
~ . . Zlrltnllllm...... geht.
Substanzen, die die Funktion des ZNS [lat.: deprimere, herabdrücken]
vermindern bzw. herabsetzen, wie z.B. Al- •depressed
kohol, Tranquilizer, Barbiturate und Hyp-
notika. Diese Substanzen dämpfen erreg- Deprivldon. Entbehrung oder Mangel.
bares Gewebe des ZNS, indem die Neu- [lat.: deprivare, berauben.]
ronmembranen stabilisiert, die von Ner- • deprivation
venimpulsen freigesetzten Transmitter-
substanzen verringert und postsynapti- ~. (Psychischer ---+ Hospi-
sche Reaktionen sowie Ionenbewegungen talismus). Symptome, die durch die man-
unterdrückt werden. Die Depressiva erhö- gelnde psychische Betreuung von Heim-
hen die Anfallschwelle und können nach kindern oder den Entzug der Selbststän-
einer relativ kurzen Zeit zu körperlicher digkeit von Altenheimbewohnern bedingt
Abhängigkeit führen. Ein plötzlicher Ent- sind, z.B. Passivität, Apathie, Depression,
zug länger eingenommener, hochdosier- Regression.
ter ZNS-Depressiva kann tödliche Folgen • deprivation syndrome
haben.
• central nervaus system depressant D4ltivat. (Abkömmling). Aus einer anderen
Substanz oder einem anderen Objekt er-
Dlpr....... •III!IIIIIIS. Arzneimittel bzw. zeugte Strukturen, wie z.B. Organe und
Substanz mit sedierender Wirkung auf Gewebe, die Derivate primordialer Keim-
das Gehirn; reduziert die zerebrale Aktivi- zellen sind.
tät und Wachsamkeit und kann sogar in [lat.: derivare, abwenden.]
manchen Fällen zur Bewusstlosigkeit füh- •derivative
ren.
[lat.: cerebrum, deprimere, niederdrü- ~rulon. (Hautabschürfung). Entfer-
cken] nung oberflächlicher Hautvernarbungen
• cerebral depressant mit Hilfe von Drahtbürsten oder Sandpa-
pier, z.B. bei Akne vulgaris, Windpocken.
...,.....". Substanz, die die Aktivität von Zur Kühlung der Haut wird ein Kühlspray
Nerven und Muskeln herabsetzt. verwendet.
[lat.: deprimere, herunterdrücken.] [lat.: abrado, abkratzen]
•depressor • dermabrasion
llpNsslmtlu. Reflexartige Gefäßerwei- ....... Die Haut betreffend.
terung (Vasodilatation) bzw. Abfall des ar- [griech.: derma, Haut.]
teriellen Blutdrucks (Hypotonie) die •dermal
Dtrm11it (Hautentzündung). Entzündlicher illlnlsllfl8 Spezielle Form eines
Zustand der Haut, der von verschiedenen fibrösen Hauttumors.
Hautausschlägen begleitet ist, die im Zu- [griech.: derma, Haut; lat.: fibra, Faser;
sammenhang mit bestimmten Allergen, griech.: sarx, Fleisch, oma, Tumor.]
bestimmten Krankheiten oder Infektio- • dermatofibrosarcoma
nen stehen.
[griech.: derma, Haut+ itis, Entzündung.] ::IJpllen. (Hautleisten). Hautleisten
• dermatitis auf Fingern, Zehen, den Handinnenflä-
chen sowie den Fußsohlen. Die Muster
W. Zellvermittelte Ent- werden zur Identifizierung eingesetzt und
zündungsreaktion der Haut, nachdem ein haben aufgrund der Verknüpfungen be-
Körperbereich Kontakt mit einem --+Aller- stimmter Muster mit verschiedenen Chro-
gen hatte, auf das der Patient überemp- mosomenanomalien auch einen gewissen
findlich reagiert. diagnostischen Wert.
[griech.: derma, Haut; itis, Entzündung] [griech.: derma, Haut + glyphe, Einker-
• allergic dermatitis bung.]
--+Ritter- dermatoglyphics
Krankheit.
Dermatologe. (Hautarzt). Ein auf die Be-
staphylococcal scalded skin syndrome
handlung von Hautkrankheiten speziali-
(SSSS)
sierter Arzt.
Dlmtltit formfs. (Duhring-Krankheit). dermatologist
Von starkem Juckreiz begleitete chroni-
sche Hautkrankheit mit symmetrisch an- ogfe. Wissenschaftliche Erfor-
geordneten Gruppen roter papulovesi- schung der Haut, einschließlich ihrer ana-
kulärer, vesikulärer, bullöser oder urtika- tomischen, physiologischen und patholo-
rieller Läsionen. gischen Eigenschaften, und Lehre von der
dermatitis herpetiformis Diagnose und Behandlung von Haut-
krankheiten.
Dlnnltlt ;llkllls. Weit verbreitete, [griech.: derma, Haut + Iogos, Wissen-
chronisch entzündliche Hautkrankheit, schaft.]
gekennzeichnet durch trockene oder dermatology
feucht-fettige Hautschuppen mit gelber
Kruste. Kommt vor allem vor an Kopf, Au- Dermatom. !. Hauttumor. 2. Bereich mit
genlidern, Gesicht, äußerem Ohr, Achseln, abnorm verdickter Haut. 3. Mesodermale
Brust, Lende und in den Glutealfalten. Im Schicht in der frühen Entwicklung des
akuten Stadium kann die Haut an diesen Embryos, aus der die dermalen Haut-
Stellen nässen, es kommt zu Infektionen schichten entstehen. 4. Zum Schneiden
mit anschließender Furunkelbildung. Bei dünner Hautlappen vewendetes chirurgi-
manchen Menschen tritt die D. s. im Zu- sches Instrument. 5. Bereich auf der Kör-
sammenhang mit Diabetes mellitus, Stö- peroberfläche, der von afferenten Fasern
rungen der Nährstoffaufnahme, Epilepsie der Rückenmarkswurzeln innerviert wird.
,j.,...
oder bei allergischen Reaktionen auf Gold •dermatoma
oder Arsen auf.
• seborrheic dermatitis Oberflächliche Pilzinfek-
tion der Haut, die insbesondere auf feuch-
Dfrmltofi rom. Schmerzloser, runder, fes- ten und geschützten Hautpartien zu fin-
ter, hautfarbener bis tiefbrauner Hauttu- den ist, wie z.B. der Leistengegend oder
mor, der häufig an den Extremitäten auf- den Füßen; wird durch Dermatophyten
tritt. verursacht.
[griech.: derma, Haut + lat.: fibra, Faser, [griech.: derma, Haut + mykes, Pilz, osis,
oma, Tumor.] Beschwerde.]
• dermatofibroma dermatomycosis
~ Bindegewebekrankheit Besteht aus Papillar- und Geflechtschich-
mit juckender oder ekzematöser Entzün- ten und enthält Blut- und Lymphgefäße,
dung der Haut, Schmerzhaftigkeit der Nerven und Nervenenden, Drüsen und
Haut sowie Muskelschwäche. Das Muskel- HaarfollikeL
gewebe wird zerstört und der Muskel- •dermis
schwund kann so dramatisch sein, dass
der Patient nicht mehr laufen bzw. ein-
.,._gnllpltlsmus (Hautschrift). Hautkrank- ...
heit, verursacht durch Nachzeichnen der -.:.
fachste Aufgaben ausführen kann.
Hautlinien mit einem Fingernagel bzw. ei-
[griech.: derma, Haut + mys, Muskel, itis,
nem stumpfen Gegenstand.
Entzündung.]
[griech.: derma, Haut + graphein, auf-
• dermatomyositis
zeichnen.]
~ Hautleiden, Hauterkran- • dermatographia
kung.
Dlrmold.Hautzyste oder ---. Dermoidzyste.
• dermatopathy [griech.: derma, Haut + eidos, Form.]
IJtmlltopiiJt (Hautpilz). Pilzart, die parasi- •dermoid
täre Pilzkrankheiten beim Menschen ver-
ursacht.
clet'ntoN. dennltofd. Die Haut betreffend.
•dermoid
• dermatophyte
~ Sammelbezeichnung für
Dlimiokb:'* Tumor aus embryonalem
Gewebe mit fibröser Wand, der mit Epi-
oberflächliche Pilzinfektionen der Haut,
thelgewebe ausgekleidet ist. Dermaidzys-
die durch Microsporum, Epidermophyton
ten enthalten Hohlräume, in denen sich
oder Trichophyton- Dermatophytenarten
Fett, Haare, Zähne, Knochenteile und
verursacht werden. Am Rumpf und an
Knorpelmaterial befinden können.
den oberen Extremitäten bilden sich run-
• dermoid cyst
de bzw. ovale, schuppige Flecken mit
leicht erhöhten Begrenzungen und klaren ~ienl Individuell angepasste
Zentren (umgangssprachlich auch als Orthese zur Stabilisierung des Kniege-
>>Flechte<< bezeichnet). An den Füßen tre- lenks. Besteht aus einer Schiene mit einem
ten kleine Bläschen auf, die aufplatzen, einfachen Scharnier auf der einen Seite
jucken und Schuppen bilden und häufig und einer rotierenden Wählscheibe auf
sekundäre bakterielle Infektionen nach der entgegengesetzten Seite.
sich ziehen. Diese Fußinfektionen werden •derotation brace
auch als »Fußpilz« bezeichnet.
[griech.: derma, Haut + phyton, Pflanze,
DeslmiiiiR Unterklasse von Enzymen,
die die Hydrolyse von NH 2 -Bindungen in
osis, Beschwerde.]
Aminoverbindungen katalysieren. Die En-
• dermatophytosis zyme werden nach ihren jeweiligen Sub-
IJermatase. (Hauterkrankung). Sammelbe- straten benannt, z.B. Adenosindeaminase,
zeichnung für Hautkrankheiten, insbe- Guanindeaminase oder Guanosindeami-
sondere für entzündliche Hautkrankhei- nase.
ten. [lat.: de, weg, amine, Ammoniak; franz.:
[griech.: derma, Haut+ osis, Beschwerde.] diastase, Enzym.]
• dermatosis .deaminase
DermlblsUemse. Hautkrankheit mit fibrö- Dtllminilfiiiii,.Abspaltung des NHz-Radi-
ser Hautverdickung. (---.Varizen) kals von einer Aminoverbindung.
[griech.: derma, Haut + sklerosis, Verhär- • deamination
tung.]
• dermatosclerosis
Desault-v..INmd. Verband zur Ruhigstel-
lung des Schultergelenks und Oberarms
hrmis. (Lederhaut; Korium). Hautschicht di- mit einem Schlauchverband oder - selte-
rekt unterhalb der Oberhaut (Epidermis). ner - mit elastischen Binden. Der Ober-
~-'', Desault·Verband .:
tes -+ Insulin, körperliche Aktivität und sie ebenfalls eine ausreichende Körperaktivi-
sind für eine -+ Ketoazidose anfallig. tät
• insulin-dependent diabetes mellitus • diabetic treatment
(IDDM)
Diabetiker. Eine an Diabetes mellitus er-
krankte Person.
Diabetes mellitus, nicht-insulinpflichtiger. • diabetic
(Aitersdiabetes). Typ des -+ Diabetes mellitus,
bei dem die Patienten kein -+ Insulin sprit- Diadochokinese. Fähigkeit, antagonistische
zen müssen und nicht für eine ..... Ketose (gegenläufige) Bewegungen auszuführen,
anfällig sind, wobei sie jedoch zur Korrek- z.B. ein Bein wird gebeugt, das andere ge-
tur einer symptomatischen oder dauer- streckt.
haften ..... Hyperglykämie Insulin zuführen [griech.: diadochos, Nachfolger, kinesis,
können. Dies erfolgt meist in Form von Bewegung.]
Tabletten, die die Insulinproduktion der • diadochokinesia
Langerhans-Inseln anregen. Unter be-
Diagnose. I. Identifizierung einer Krank-
stimmten Umständen, wie Stress oder In-
heit auf Grundlage der wissenschaftlichen
fektionen, kann es trotzdem zu einer Ke-
Auswertung physischer Krankheitssym-
tose kommen. Diese Erkankung beginnt
ptome und -anzeichen, der Krankheitsge-
meist nach dem 40. Lebensjahr, kann aber
schichte (Anamnese), Laborergebnisse
auch in jedem anderen Alter auftreten. Et-
und Untersuchungen. Es gibt verschie-
wa 60 bis 90% dieser Patienten leiden un-
dene Arten der Diagnose: die klinische
ter einer Fettleibigkeit (Adipositas) und
Diagnose, die Differenzialdiagnose, die
häufig kann schon eine Gewichtsreduzie-
Labordiagnose, die Pflegediagnose sowie
rung die Glukosetoleranz solcher Patien-
die physikalische Diagnose. 2. Wissen-
ten verbessern. Einige Patienten leiden
schaft der Bezeichnung einer Krankheit
unter Hyperinsulinämie und Insulinresis-
oder einer gesundheitlichen Störung.
tenz. (-+ insulinpflichtiger Diabetes mellitus)
- adj. diagnostisch.
• noninsulin-dependent diabetes melli-
tus
[griech.: dia, durch+ gnosis, Kenntnis.]
• diagnosis
Diabeteskost Diät, die zur Behandlung ei- Diagnose, klinische. Diagnose, clie aus-
nes --+ Diabetes mellitus verschrieben wird. schließHch auf der Kenntnis der Kran-
Die D. enthält begrenzte Mengen einfa- kenanamnese und körperlichen Untersu-
cher Zucker bzw. leichtverdaulicher Koh- chungen beruht und nicht auf Auswer-
lenhydrate sowie größere Mengen an Pro- tung von Laborergebnissen oder Rönt-
teinen, komplexen Kohlenhydraten und genaufnahmen.
ungesättigten Fetten. Die Steuerung der • clinical diagnosis
Nahrungsaufnahme hängt von der Stärke
der Erkrankung sowie der Häufigkeit der Diagnose, medizinische. Bestimmung der
Insulingaben ab. Ursache einer Krankkeil oder des Leidens
• diabetic diet eines Patienten, indem die ärztliche Un-
tersuchung, Befragung des Patienten, La-
boranalysen, Durchsicht der Anamnese
Diabetestherapie. Behandlung eines -+ Dia- des Patienten, Wissen über die beobachte-
betes mellitus mit Hilfe einer kontrollier- ten Anzeichen und Symptome und die dif-
ten Kohlenhydratkost, Insulininjektionen ferenzierte Ausschaltung von ähnlich ge-
(Typ I oder IDDM), Überwachung von lagerten Ursachen kombiniert werden.
Blutzuckerkonzentrationen oder Anwen- • medical diagnosis
dung oraler hypoglykämischer Mittel
(Typ li oder NIDDM), wie z.B. Chlorpro- Diakonie. Bezeichnung für christliche So-
pamid, Azetohexamid, Tolbutamid und zialtätigkeit. Wird in der evangelischen
Tolazamid. Zur Diabetestherapie gehört Kirche als Bezeichnung sozialkaritativer
Tätigkeiten und Einrichtungen (z.B. Dia- dukte entsorgt werden, die eine funkti-
konie-Krankenhaus) verwendet. (s.a. Cari- onsfähige Niere normalerweise elliminie-
tas, Diakonisches Werk) ren würde. Dazu gehören Medikamente,
[gr. diakonia: der Dienst] Harnstoff, Harnsäure und Kreatinin.
• social welfare work Durch das D. kann der --> Elektrolythaus-
halt und der -->Säure-Basen-Haushalt wie-
Dillloftisches Welk. 1957 durch Zusam- der hergestellt werden.
menschluss der Inneren Mission und des
[griech.: dia!ysis, Auflösung, Trennung]
Hilfswerkes der Evangelischen Kirche in
•renal dialysis
Deutschland entstanden, mit der Aufgabe
die diakonisch-missionarische Arbeit zu
Dfapedese. (Wanderung/Emigration). Wande-
fördern. Das D. W. ist in mehrere Fach-
rung roter oder weißer Blutkörperchen
gruppen unterteilt, z.B. Frauenarbeit, Ju-
durch die Wände der Gefäße, in denen
gendarbeit und Gesundheitsfürsorge.
sich die Blutkörperchen befinden, ohne
(s.a. Diakonie)
Beschädigung der Gefäße.
• Organization for Social Welfare Work
[griech.: dia, durch+ pedesis, wandern.]
~ Eine Lösung, die einer --> Dialyse .diapedesis
unterzogen wird.
•dialysate ~Untersuchung einer inne-
....,....., 1. Gerät für die --> Dialyse. ren Struktur mit Hilfe eines Diaphano-
skops, ein Instrument zur Durchleuch-
2. Halbdurchlässige Membran bzw. porö-
tung von Körpergewebe; wird manchmal
ses Diaphragma in einem Dialysegerät.
bei der Diagnose von Brustkrebs einge-
•dialyzer
setzt.
OW,S.. (künstliche Niere). 1. Trennung gelös- •diaphanoscopy
ter Kolloide und kristalliner Substanzen
durch eine semipermeable Membran, un- Dilpllorwe. (Schweißsekretion). Starkes
ter Zuhilfenahme unterschiedlicher Diffu- Schwitzen bei erhöhter Körpertempera-
sionsraten. 2. Medizinische Maßnahme, tur, körperlicher Anstrengung, äußerer
bei der bestimmte Stoffwechselprodukte Hitzeeinwirkung und mentalem bzw.
aus dem Blut bzw. der Lymphflüssigkeit emotionalem Stress.
unter Ausnützung der unterschiedlichen [griech.: dia, durch+ pherein, tragen.]
Diffusionsraten bestimmter Substanzen •diaphoresis
über eine externe semipermeable Mem-
bran entfernt werden. Bei der --> Perito- ............. 1. Zwerchfell; kuppelförmige,
nealdialyse, erfolgt die Entfernung uner- aus Muskeln und Fasergewebe bestehende
wünschter Substanzen über das Perito- Trennwand zwischen Brustkorb und
neum.(--> Hämodialyse) Bauchhöhle. Die konvexe Oberfläche des
[griech.: dia, durch + Iysis, Auflösung, Zwerchfells bildet den Brustkorbboden.
Lockerung.] Die konkav geformte Fläche bildet das
•dialysis Dach des Bauchraums. Das Zwerchfell hat
mehrere Öffnungen für Aorta, Speiseröhre
.,...,........ Äußerliche, künstliche Ver-
und Vena cava. 2. --> Scheidendiaphragma
bindung zwischen einer peripheren Arte-
zur Verhütung. 3. Öffnung zur Steuerung
rie und einer Vene. Ein D. wird an Arm
der Lichtmenge, die in ein optisches Netz-
oder Bein operativ angelegt und bei der
werk fällt. 4. Dünne, membranartige
Hämodialyse verwendet.
Blende, die z.B. bei der Dialyse verwendet
•dialysis shunt
wird. 5. Mit einer kleinen Öffnung verse-
DiiiJst-VIrf*tn. (Nierendialyse). Blutreini- hene Metallscheibe zur Begrenzung eines
gungsverfahren, bei dem das Blut durch Röntgenstrahls.
eine --> semipermeable Membran fließt, wo- [griech.: diaphragma, Trennwand.]
durch harnpflichtige Stoffwechselpro- •diaphragm
236 Draphragma pe lvis ··
Diaphragma pelvis. Ansicht der Körper- sehen Ausscheiden von bestimmten Sub-
wand von unten, die sich wie eine Hänge- stanzen dient. Häufig eingesetzt nach ei-
matte über der Beckenhöhle erstreckt und ner intoxikationsbedingten Magenspü-
den Beckenbodenhebemuskel (Musculus lung, um die eingeführte Kohle wieder
Ievator ani) und den Steißbeinmuskel aus dem Darm zu entfernen (Medikament
(Musculus coccygeus) enthält, die die der Wahl: Glaubersalz). (s.a. Diarrhö)
Beckeneingeweide stützen; durchbrochen • forced diarrhea
wird das D.p. von dem Analkanal, der
Harnröhre und der Vagina. Diarrhö, pflege bei. -+ Pflegeintervention
• pelvic diaphragm der -+ NIC, die definiert wird als die Vor-
beugung und Linderung einer -. Diarrhö.
Diaphyse. (Knochenschaft). Schaft eines lan-
• Diarrhea Management
gen Knochens, bestehend aus einer kom-
pakten, den Markraum umgebenden Kno- Diastase. Gewaltsame Trennung zweier
chenröhre. normalerweise miteinander verbundener
[griech.: dia, durch+ phyein, wachsen.] Teile, wie z.B. die Trennung eines Kno-
• diaphysis chens an einer Epiphyse oder die Tren-
nung zweier Knochen, die kein echtes Ge-
Diarrhö. I. Anerkannte -+ NANDA--+ Pfle-
lenk haben.
gediagnose; Zustand, zu dessen Ursachen
[griech.: Auseinanderstehen.]
Stress und Angst, Nahrungsaufnahme,
• diastasis
ebenwirkungen von Arzneimitteln,
Entzündung, Reizbarkeit oder Absorpti- Diastema. (Zahnlücke). Abnorm große, an-
onsstörungen des Darms sowie die Wir- geborene Spalte zwischen zwei Zähnen.
kung von Toxinen oder Strahlungen ge- In den meisten Fällen sind die zentralen
hören. Zu den typischen Symptomen Schneidezähne des Oberkiefers betroffen.
zählen abdominelle Schmerzen, Krämp- [griech.: Zwischenraum.]
fe, häufigere Darmentleerungen, ver- • diastema
stärkte Darmgeräusche, lockerer und
flüssiger Stuhl, Defakationsdrang und Diastole. Phase zwischen den Kontraktio-
Farbveränderungen der Fäzes. 2. Häufi- nen der Herzkammern, während der Blut
ge Ausscheidung von lockerem, wässri- aus dem systemischen Kreislauf und den
gem Stuhl, der Schleim, Eiter, Blut oder Lungen in die erschlafften Herzkammern
übermäßige Mengen an Fett enthalten eintritt. Die Herzkammerdiastole beginnt
kann. Die Diarrhö ist häufig eine Be- mit dem zweiten Herzton und endet mit
gleiterscheinung einer anderen Erkran- dem ersten Herzton. - adj. diastolisch.
kung. Zu den Krankheiten, bei denen D. [griech.: dia + stellein, setzen.]
als markantes Symptom auftritt, gehören • diastole
bakterielle Krankheiten, Malabsorpti- Diät. Kost, deren Art und Menge für thera·
onssyndrom, Laktoseintoleranz. Darm-
peutische und andere Zwecke verschrie-
reizung, Magen-Darm-Tumore sowie ben bzw. kontrolliert wird, z.B. -+ Diabe-
entzündliche Darmerkrankungen. Ne- teskost. - adj. diätetisch.
ben der häufigen Stuhlausscheidung [griech.: diaita, Lebensart.]
können die Patienten auch unter Bauch-
• diet
krämpfen und allgemeiner Schwäche lei-
den. Bei Nichtbehandlung kann die D. Diät, blande. Ernährungsform, die den
schnell zur Dehydration und Elektrolyt- Magen-Darm-Trakt mechanisch, che-
störungen führen. misch, physiologisch und von der Tempe-
(griech.: dia, durch + rhein, fließen.] ratur her nicht reizt; wird oft bei der Be-
• diarrhea handlung von Magenulzera, Colitis ulce-
rosa, Gallenblasenerkrankungen, Diverti-
Diarrhö, forcierte. Bewusst medikamentös kulitis, Gastritis, idiopathisch spastischer
eingeleitete Darmentleerung, die dem ra- Obstipation sowie nach Bauchoperatio-
nen verordnet. Früher wurde diese Kost empfindlicher für diese Erkrankungen
»weiße<< Diät genannt; heute wird sie je- sind als Frauen.
doch als »liberale b. D.<< bezeichnet, in [griech.: Neigung]
der alle Nahrungsmittel erlaubt sind, au- •diathesis
ßer Koffein, Alkohol, schwarzer Pfeffer,
Gewürze und andere als Reizstoffe zu be-
........., hlll'lonhaglsdlt. (Biutungsneigung).
Neigung (Disposition) für zahlreiche Stö- •
zeichnende Speisen. (--> bland)
rungen, die durch eine übermäßige Blu- -.:.
[lat.: blandus, freundlich, schmeichelnd]
tungsneigung gekennzeichnet sind. Ursa-
.blande diet
chen können entweder angeboren (pri-
mär) oder erworben (sekundär) sein; fol-
- ~ Diät, bei der die gende Formen werden unterschieden.
Kalorienmenge der Nahrung einge- 1. Plasmatisch bedingt, z.B. bei Koagulo-
schränkt ist, meist um das Körpergewicht pathien, sowie Gabe von Antikoagulan-
zu reduzieren. Eine k. D. enthält norma- zien 2. Thrombozytär bedingt 3. Vaskulär
lerweise etwa 800 bis 1000 Kalorien. bedingt, z.B. Vasopathie. (---. Diathese)
•low-caloric diet •hemorrhagic diathesis
D1C. Abkürzung für (eng!.) disseminated
- salzlnn& Diät, bei der die NaCI-Zu- intravascular coagulation; -->Verbrauchs-
fuhr unter dem normalen Kochsalzbedarf
koagulopathie.
des Menschen von 2-3 g pro Tag liegt bzw.
• DIC
diesen nicht überschreitet. Hierzu muss
der Kochsalzgehalt sämtlicher Nahrungs- lldlollmla Teilung bzw. Trennung in zwei
mittel eines Patienten, inklusive der ange- gleiche Teile.
ordneten Medikamente, dokumentiert [griech.: dicha, zweigeteilt, temnein,
werden. Eine s. D. wird z.B. bei Hyperto- schneiden.]
nie, Ödemen, einigen Nieren- und Leber- •dichotomy
erkrankungen sowie bei rheumatischen
und degenerativen Erkrankungen ange-
Dldlmntlsfe. Form der Farbblindheit, bei
der lediglich zwei der drei Primärfarben
ordnet.
wahrgenommen werden.
•salt-poor diet [griech.: di, zweifach, chroma, Farbe.]
• dichromatic vision
Dildlemlle. (Hochfrequenz-Wärmetherapie).
Therapeutische Wärmeerzeugung im Dldalarm. Der Abschnitt des Grimm-
Körpergewebe durch einen Hochfre- darms, der aus Blinddarm (Zäkum),
quenzstrom, der zu schwach ist, um Ge- Wurmfortsatz (Appendix), Dickdarm
webe zu zerstören bzw. die Funktionsfä- (Colon ascendens, transversum und de-
higkeit von Körpergewebe zu beeinträch- scendens), Sigmaschleife und Mastdarm
tigen. Die Diathermie wird zur Behand- (Rektum) besteht.
lung von chronischer Arthritis, bei .!arge intestine
Schleimbeutelentzündung (Bursitis), zur Dlck-RHd Mtthodt.(Read-Methode). Beson-
Heilung von Knochenbrüchen, bei gynä- dere Art der Geburtsvorbereitung durch
kologischen Krankheiten, bei Sinusitis den englischen Geburtshelfer Dick-Read.
und anderen Krankheiten eingesetzt. Read ging davon aus, dass Wehen- und
[griech.: dia + therme, Wärme.] Geburtsschmerzen psychologischen Ur-
•diathermy sprung haben (Angst-Verspannungs-
Schmerz-Syndrom). Er klärte daher die
Dildllse. Vererbte körperliche Konstituti- Frauen über die physiologischen Vorgän-
on, die eine Disposition für bestimmte ge bei der Geburt auf und vermittelte ih-
Krankheiten oder Störungen bildet. Viele nen eine positive Einstellung zur Geburt.
dieser Störungen sind wahrscheinlich mit Aufgrund der Information versprach er
dem Y-Chromosom assoziiert, da Männer ihnen eine schmerzärmere Entbindung.
Zu seiner Geburtsvorbereitung gehörten Dllrerlrrdmltlulfllld. Untersuchung und
darüber hinaus Schwangerengymnastik, Zählung der Leukozyten in einem gefärb-
Entspannungsübungen und verschiedene ten Blutabstrich. Die verschiedenen Arten
Atemtechniken. weißer Blutkörperchen werden gezählt
[G. Dick-Read, englischer Geburtshelfer, und als Prozentanteil der Gesamtzahl aus-
1890-1959] gedrückt. (-+ Hämogram)
• Read method •differential white blood cell count, he-
mogram
dldalltisdt. Lehren bzw. Anweisungen be-
treffend.
[griech.: didaskein, lehren.] ~Unterscheidung zwi-
•didactic schen zwei oder mehreren Krankheiten
mit ähnlichen Symptomen durch syste-
~ (DI)CJ. Mittel zur Eindäm- matisches Vergleichen von Krankheitszei-
mung des HIV-Virus. Chemisch verwandt chen und -symptomen.
mit Didesoxyinosin (DDI). • differential diagnosis
.dideoxycytidine (ddC)
Dideexylnesin (DDI). Mittel zur Behandlung Dilftllldlalllllg. 1. Embryologischer Ent-
von HIV-Infektionen. DDI hemmt die re- wicklungsprozess, in dessen Verlauf un-
verse Transkriptase und schränkt die Vi- spezifische Zellen systematisch modifi-
rusvermehrung ein. Im Körper wird DDI ziert und geändert werden und spezifi-
zuerst in Dideoxyadenosin umgewandelt. sche und charakteristische Körperteile
Dideoxyadenosin wird in die DNA-Säure- bilden sowie physiologische Funktionen
kette eingebettet, unterbricht die normale und chemische Eigenschaften erhalten.
DNA-Sequenz und macht die Vermehrung 2. Fortlaufende Unterscheidung, die zu ei-
des Virus unmöglich. ner immer größeren Komplexität führt.
•dideoxyinosine (DDI) 3. Erwerb von neuen Funktionen und
Formen, die sich von den ursprünglichen
DkiJmilis. (Orchitis). Hodenentzündung. unterscheiden. 4. Differenzieren verschie-
•didymitis dener Krankheiten, wie z.B. bei der Diffe-
renzialdiagnose. 5. (Psychologie) Tren-
Didplus. 1. Hoden, Testis. 2. Zwilling.
nung von Verstand und Gefühl, damit
•didymus
man sich von Ängsten oder dem emotio-
DltnsUIIItrpbt. In der Pflege, die Weiter- nalen System einer Familie oder Gruppe
gabe sämtlicher dienstlicher Informatio- abgrenzen kann.
nen durch das Pflegepersonal von der ei- [lat.: differentia, Unterschied.]
nen auf die nächste Schicht. Die D. erfolgt .differentiation
beim SchichtwechseL
•report Diffl....... Beugung und Streuung von
Dielm!phlhm. (Zwischenhirn). Teil des Ge- Licht- oder anderen Strahlungswellen,
hirns, das sich zwischen Großhirn und wie z.B. eine Strahlung, die Hindernisse
Mittelhirn befindet. Das Zwischenhirn be- im Strahlungsweg umgeht. Die D. von
steht aus Hypothalamus, Thalamus, Meta- Röntgenstrahlen wird zur Erforschung in-
thalamus und Epithalamus und umfasst terner Zellstrukturen eingesetzt. Röntgen-
den Großteil des dritten Hirnventrikels. strahlen werden durch Zellelemente in be-
[griech.: die+ enkephalon, Gehirn.] stimmter Weise gestreut, so dass die che-
mischen und physikalischen Strukturen
• diencephalon
dieser Elemente abgeleitet werden kön-
......, artednenilse. Arterieller Sauer- nen.
stoffgehalt abzüglich des Wertes des zen- [lat.: dis, gegenüberligend, frangere, bre-
tralvenösen Sauerstoffgehalts. chen.]
• arteriovenous oxygen difference •diffraction
Zerstreut werden, z.B. durch eine Dlgestl- Verdauungsfördernde Sub-
Membran oder eine Flüssigkeit; unscharf stanz, wie z.B. Pepsin, die der Nahrung
sein. hinzugefügt wird.
[lat.: diffunder, ausbreiten.] ~;{~ digestant
•diffuse
dig itiiL 1. Einen Digitus, d.h. einen Finger
Diffu ·.._ Bezeichnung für den Vorgang, oder einen Zeh, betreffend. 2. Ähnlichkeit
bei dem Flüssigkeitspartikel aus einem mit einem Finger oder einem Zeh haben.
Bereich mit einer höheren Konzentration 3. Darstellung eines gemessenen Signals
in eine Region mit geringerer Konzentra- als eine Reihe von Ziffern anstelle eines
tion fließen und damit zu einer gleichmä- ständig veränderbaren Wertes.
ßigen Partikelverteilung in der Flüssigkeit [lat.: digitus, Finger.]
führen. ~:{;digital
[lat.: diffundere, sich ausbreiten.]
diffusion ........ Sammelbezeichnung für __, Herz-
glykoside, die zur Behandlung einer de-
OlllbpuJ Geschwindigkeit, mit kompensierten Herzinsuffizienz und bei
der Gas durch eine Einheit einer durchläs- bestimmten Herzrhythmusstörungen ein-
sigen Membran bei einer festgelegten Gas- gesetzt werden, da sie die Kontraktions-
druckdifferenz auf die andere Seite der kraft der Herzmuskulatur verstärken. Die
Membran diffundiert. Die Diffusionska- Herzglykoside haben eine geringe thera-
pazität wird von spezifischen chemischen peutische Breite, weshalb deren Spiegel
Reaktionen beeinflusst, die im Blut statt- regelmäßig kontrolliert werden muss. Ty-
finden. pische Symptome ein Überdosierung sind
diffusing capacity Farbensehen und eine Bradykardie.
~Xi digitalis
Diffusionskapazität, pulmonale. Gasmenge
in Milliliter, die pro Minute aus den Lun- Digitalisierung. Verabreichung von __, Digi-
gen durch die alveokapillare Membran in talis in ausreichend großen Dosierungen,
den Blutstrom diffundiert. die einen pharmakologischen Effekt ha-
diffusing capacity oflungs (Du) ben, jedoch keine toxischen Symptome
Clllllllllllnslll Mathematische Kon- auslösen. - adj. digitalisiert.
stante zur Beschreibung der Ausbrei- ·:;:idigitalization
tungsfähigkeit einer Substanz. Digilalistherapie.Behandlung von Herzpa-
•diffusion constant tienten mit Digitalisprä paraten. __, Digita-
OMitilnut_ Behinderung der alveo- lis verstärkt die Herzmuskelkontraktions-
kapillaren Diffusion durch krankhafte kraft, erzeugt eine verlangsamte, regelmä-
Veränderung der Strukturen der alveoka- ßigere Herzfrequenz und verlangsamt die
pillaren Membran, die bewirken, dass we- Weiterleitung von Impulsen über das Er-
niger Sauerstoffmoleküle die Membran regungsleitungssystem. Digitalis wird zur
durchqueren. Behandlung zahlreicher Herzerkrankun-
•diffusion defect gen eingesetzt, wie z.B. Vorhofflimmern,
Atriumseptumdefekt, Aortenisthmusste-
Ia& (Verdauung). Umwandlung von nose, kongenitalem Herzblock, dekom-
Nährstoffen in absorbierbare Substanzen pensierter Herzinsuffizienz, Endokard-Fi-
im Magen-Darm-Trakt. Bei der Verdau- broelastose, Trikuspidalklappenfehlbil-
ung werden Nährstoffe mechanisch sowie dung, Myocarditis, paroxysmaler Vorhof-
chemisch von Drüsen, die sich sowohl in- tachykardie und persistierendem Ductus-
nerhalb und außerhalb des Darms befin- Botalli.
den, in kleinere, verdaubare Moleküle zer- ;:-:: digitalis therapy
legt. - adj. digestiv.
[lat.: digerere, trennen.] Digital ftl. Toxische Wirkungen
digestion einer __, Digitalistherapie, die bei Herzer-
krankungen, wie z.B. Herzinsuffizienz eines Blutgefäßes oder eines Gangs verur-
und Vorhofflimmern, eingesetzt werden. sachen.
Die Giftigkeit ergibt sich entweder aus ei- •dilate
nem kumulativen Arzneimitteleffekt oder
aus einer Hypokalämie. Vergiftungssymp- Diluen1. (Verdünnungsmittel). Substanz, die
tome sind Erbrechen, Kopfschmerz, Bra- die Konzentration oder die Viskosität ei-
dyarrhythmien und Sehstörungen (typi- ner Lösung bzw. einer Mischung verschie-
sches Farbensehen). dener Substanzen verringert bzw. die Lö-
digitalis poisoning sung verflüssigt.
D1gitoxin. --. Herzglykosid, das aus den [lat.: diluere, waschen.]
Blättern von Digitalis purpurea gewonnen diluent
und zur Behandlung einer dekompensier-
ten Herzinsuffizienz sowie bei bestimm- dUu.ti.e.n. Bezeichnung für eine Lösung, die
ten Herzrhythmusstörungen eingesetzt im Verhältnis zum Lösungsmittel eine re-
wird. lativ kleine Menge gelöster Substanzen
digitoxin enthält.
Oiglyze.rid. Chemische Verbindung be-
\cz:.: dilute
stehend aus einem Glyzerolester, bei dem
die Wasserstoffatome in zwei Hydroxyl- Dimer. Eine aus der Vereinigung zweier
gruppen durch Acyl- Reste ersetzt sind. Radikale bzw. zweier Moleküle einer ein-
diglyceride facheren Verbindung gebildete chemische
Verbindung.
--> Herzglykosid, das aus den Blät- [~rie~h.: di, zweifach, meros, Teile.]
tern von Digitalis lanata gewonnen und ,,.,; d1mer
zur Behandlung einer dekompensierten
Herzinsuffizienz sowie bei bestimmten
Bezeichnung für einen Organis-
Herzrhythmusstörungen eingesetzt wird.
mus eine Substanz, die zwei unter-
digoxin
schiedliche Formen vorweist.
1'lcbysttri: Rasch wirkende Form [griech.: die, zweifach, morphe, Form.]
des Vitamin D, die zur Behandlung von .dimorphous
Hypokalzämie aufgrund einer Neben-
schilddrüseninsuffizienz und Pseudohy- Dinilwchlorbenzol Substanz zur
poparathyreoidismus eingesetzt wird. äußeren Anwendung, mit der verzögerte
dihydrotachysterol Überempfindlichkeitsreaktionen getestet
11. (Erweiterung). 1. Dilatiert bzw. werden. DNCB wird auch zur Immunthe-
ausgedehnt sein. 2. Vorgang, bei dem eine rapie bei Hauttumoren eingesetzt.
physiologische Vergrößerung des Um- .dinitrochlorobenzene (DNCB)
fangs einer Körperöffnung, eines Blutge-
faßes oder eines Körpergangs verursacht Maß der Brechungskraft einer
wird. Linse. Eine D. gleicht dem Umkehrwert
[lat.: dilatare, ausweiten.] der Brennweite der Linse, ausgedrückt in
dilation Metern. Eine Linse mit Brennweite 0,5 m
hat z.B. einen Dioptriewert von 2,0 (1/
• 1. Instrument zur Ausdehnung
0,5). Mit einer Brille, die eine Dioptrie-
einer Körperöffnung bzw. einer Kavität.
stärke von 0,5 hat, sollte man einen Ge-
2. Erweiterter Muskel.
genstand am deutlichsten sehen können,
[lat.: dilatare, ausdehnen.] wenn dieser sich in einem Abstand von
adilator
0,5 m vom Auge befindet.
L Eine physiologische Vergröße- [griech.: dioptra, optisches Messgerät.]
rung des Umfangs einer Körperöffnung, •diopter
Dfoldd. Eine Oxidverbindung mit zwei Diplegia facialis, die Lähmung beider Ge-
Sauerstoffatomen. sichtshälften.
[griech.: die, zweifach, oxys, scharf, ge- [griech.: di, zweifach, plege, Schlag.]
nein, erzeugen.] •diplegia
•dioxide
IJiplacoa:us. (Diplokokkus). Paarweise auftre-
DiaiiL Substanz, die bei der industriellen tende Kugelbakterien aus der Familie der •
Herstellung des Herbizids 2,4,5-Trichlor- Coccaceae. Viele Parasiten oder Sapro- ...
phenoxyäthansäure (2,4,5-T) entstehen phyten gehören zu den Diplokokken.
kann. D. verursacht schwere Hautschäden [griech.: diploos, doppelt, kokkos, Beere.]
(Chlorakne) und hat leberschädigende •diplococcus
sowie vermutlich auch krebserregende
Wirkungen. D.e befanden sich im wäh- Dfploa. Mit rotem Knochenmark gefülltes
rend des Vietnamkrieges eingesetzten poröses Gewebe, das sich zwischen den
Entlaubungsmittel >>Agent Orange« sowie Knochenplatten der Schädelknochen be-
im >>Seveso-Gift<<. findet.
•dioxin •diploe
Dlpeplill. Organische Verbindung, die
durch die Vereinigung zweier Aminosäu- diploid. Bezeichnung für ein Individuum,
ren gebildet wird. Die Verbindung ent- einen Organismus, einen Stamm oder
steht, indem sich die Carboxylgruppe ei- eine Zelle mit zwei vollständigen homolo-
nes Moleküls mit der Aminogruppe des gen ---. Chromosomensätzen. (s.a. haploid)
anderen Moleküls verbindet. (---.Amino- [griech.: diploos, doppelt+ eidos, Form.]
säuren; Eiweißkörper) •diploid
•dipeptide
Diplopie. (Doppeltsehen). Doppeltes Sehen,
Dipeptllutn Die bei der Verdauung wirk- verursacht durch defekte äußere Augen-
samen Enzyme am Ende der Protein- muskeln bzw. durch eine Störung der Ner-
enzymkette. Dipeptidasen zerlegen Di- ven, die diese Muskeln innervieren.
peptide mit zwei Aminosäuren in einzelne [griech.: diploos, doppelt+ opsis, Sehen.]
Aminosäuren. •diplopia
• dipeptidases
.............. Durch das Bakterium Coryne- DipoL 1. Molekül mit gegensätzlichen par-
bacterium diphtheriae verursachte akute, tiellen Ladungen an den Molekülenden.
ansteckende Infektionskrankheit (melde- 2. Ein Molekül, das Bereiche unterschied-
pflichtig). Dabei kommt es zur Bildung ei- licher elektrischer Ladungen aufweist.
nes systemischen Toxins und einer Pseu- Beispielsweise Chlorwasserstoff, bei dem
domembran im Rachenbereich. Das die Elektronen mit dem Chloratom asso-
Diphtherietoxin hat besonders schädigen- ziiert sind und die positive elektrische La-
de Auswirkungen auf das Herzgewebe so- dung sich auf der Seite des Wasserstoffs
wie das Zentralnervensystem. Die Pseu- befindet.
domembran im Hals kann zu Schluck- •dipole
und Atembeschwerden führen. Wenn die
Krankheit unbehandelt bleibt, kann es Dipsanlinie Unkontrollierbare, periodisch
häufig zu Herz- und Nierenversagen kom- auftretende Trunksucht mit zwischenzeit-
men. liehen Phasen der vollständigen Absti-
[griech.: diphthera, Ledermembran.] nenz (--->Alkoholismus).
• diphtheria [griech.: dipsa, Durst, mania, Wahnsinn.]
•dipsomania
Diplegll. Beidseitige Lähmung gleicher
Körperteile bzw. gegenüberliegender Kör- Dls:acdlarid. Allgemeinbezeichnung für
perteile. Eine Form der Diplegie ist z.B. einfache Kohlenhydrate, die aus der Ver-
bindung zweier Monosaccharid-Moleküle Diskus. (Discus). 1. Flache, runde, tellerför-
entstehen. mige Struktur, z.B. eine Gelenkzwischen-
[griech.: di, zweifach, sakcharon, Zucker.] scheibe oder eine Sehnervenpapille.
• disaccharide 2. Bezeichnung für die Bandscheibe.
[griech.: diskos, Scheibe.]
Dlsg........ Selten vorkommender, bei
•disk
jungen Frauen auftretender, maligner Ei-
erstocktumor, der wahrscheinlich aus un- Dhlobtlon. Verlagerung eines Körperteils
differenzierten Keimzellen der embryona- aus der normalen Position, insbesondere
len Keimdrüse entsteht. die Verlagerung eines Knochens aus der
[griech.: dys, Fehl- + lat.: germen, Samen; normalen Gelenkposition.
griech.: oma, Tumor.] [lat.: dis, auseinander + locare, platzie-
• dysgerminoma ren.]
Dlslnlllltlolt Enthemmung. •dislocation
[lat.: dis, auseinander, inhibere, zurück- displlllill'lll. Arzneimittel zubereiten und
halten.] ausgeben.
• disinhibition [lat.: dis, auseinander, pensare, wiegen.)
~ Bezeichnung für die Trennung •dispense
gepaarter, homologer Chromosomen Dlspeaion. Verteilung bzw. Auflösung von
während der Anaphase der ersten meioti- Substanzen in einem Medium, z.B. die
schen Teilung bzw. für die Trennung der Verteilung von Teilchen in einem be-
Chromatiden eines Chromosoms während stimmten Flüssigkeitsvolumen.
der mitotischen Anaphase und der zwei-
•dispersion
ten meiotischen Teilung.
[lat.: disjungere, zergliedern.] Dhpeniolt, dwamllisdle. Die Brechung
• disjunction von Licht in seine verschiedenen Wellen-
Dlstlograpldl. Radiologische Untersuchung längen und Frequenzen, z.B. mit einem
einzelner Bandscheiben. Bei einer Disko- Prisma.
graphie wird eine geringe Menge wasser- [griech.: chroma + lat.: dis, auseinander,
löslichen, jodhaltigen Mediums in das spargere, verteilen.]
Bandscheibenzentrum injiziert. •chromatic dispersion
•diskography ~Chemischer Zusatzstoff
Mlidal. Scheibenförmig. für Pharmazeutika, mit dessen Hilfe die
[griech.: diskos, flache Platte, eidos, Aktivstoffe im Produkt verteilt werden,
Form.) wie z.B. dermatologische Emulsionen, die
•discoid sowohl Öl und Wasser enthalten.
[lat.: dis, auseinander + spargere, ver-
........._Ausdruck einer oder mehrerer streuen, agere, machen.]
spezifischer genetischer Eigenschaften bei • dispersing agent
nur einer Person eines Zwillingspaars.
[lat.: discordare, anderer Meinung sein.] dlssemlnlelt. In einem Organ bzw. dem
• discordance ganzen Körper verbreitet bzw. verstreut.
• disseminated
Dislai ln atlon. Unterscheidung bzw. Diffe-
renzierung. Die Fähigkeit, Berührungen Dissa•ltloa..(Auflösung). 1. Auftrennung von
an zwei nahe beieinander gelegenen komplexen chemischen Verbindungen in
Punkten auf der Körperoberfläche zu un- einfachere Moleküle. 2. Bezeichnung für
terscheiden, wird als Reizdiskrimination das Auflösen chemischer Substanzen in
bezeichnet. einer homologen Lösung. 3. Verlust gei-
[lat.: discriminare, trennen.) stiger Kräfte.
• discrimination • dissolution
~:- D1vergenz 2 11
Ultraschallkopf
Herzbewegungen Sender
Empfänger
Doppler-Effekt.
Gebärmutter Douglas-Raum
(Uterus) (Excavatio rectouterina)
Peritonealüberzug
m
Kreuzbein
(Ossacrum)
Harnblase
(Vesica urinaria)
Mastdarm
(Rektum)
Douglas·Raum. Aus einer Falte des Bauch- on) und multipler Defekte. Das D.-S. wird
fells gebildeter rektouteriner Beutel zwi- meist entweder durch ein zusätzliches
schen Rektum und Uterus. Chromosom in der G-Gruppe oder, in sel-
[James Douglas, schottischer Anatom, tenen Fällen, durch eine Translokation der
1675-1742.] Chromosomen 14 oder 15 in der D-Grup-
• Douglas' cul-de-sac pe bzw. der Chromosomen 21 oder 22 ver-
ursacht. Typische Merkmale sind Klein-
Douglasskop. Endoskop mit Lichtquelle, wüchsigkeit und Muskelhypotonie, Fehl-
das zur Untersuchung der Bauchhöhle bildung innerer Organe, Mikrozephalie,
durch die hintere Vaginalwand eingeführt Brachyzephalie, flaches Hinterhaupt so-
wird. wie typische Gesichtszüge: mongoloid ge-
• culdoscope formte Augen, breite Nasenwurzel, tiefsit-
Downey·Zellen. Bezeichnung für Lympho-
zende Ohren und eine große, hervorste-
hende Zunge ohne Zentralfurche. Die
zyten in den Blutzellen von Patienten mit
infektiöser Mononukleose und Hepatitis. Hände sind kurz und breit und weisen
querlaufende Handfurchen bzw. Vierfin-
Die Zellen werden als Downey I, II oder
gerfurchen auf. Die Finger sind kurz und
III Lymphozyten eingestuft.
einwärtsgekrümmt (Klinodaktylie). Die
[Hai Downey, amerikanischer Hämatolo-
ge, 1877-1959.] Füße sind breit und keilförmig und haben
einen deutlichen Zwischenraum zwischen
• Downey cells erstem und zweitem Zeh sowie eine klar
Down-Syndrom. (Trisomie 21; Mongolismus). ausgebildete Furche. Die mit D.-S. einher-
Kongenitale Krankheit (---. Chromosomen- gehende geistige Behinderung variiert
Aberration) mit unterschiedlichem Aus- von Fall zu Fall. Der durchschnittliche IQ
maß geistiger Behinderungen (Retardati- liegt im Bereich von 50 bis 60. Im frühen
~
•. ·~
Drehschwindel 249
Drainage. Drainagelagerungen.
""''"'rrl
• oncotic pressure
Druck, osmotischer. Druck, der auf eine ·-n- - - - - - ,
halbdurchlässige (semipermeable) Mem-
bran ausgeübt wird, die zwei Lösungen
••••
lnfusions-
----
mit unterschiedlich hoher Konzentration parameter:
an gelösten Substanzen voneinander Volumen
trennt. Die Membran ist nur für das Lö- Zeit
sungsmittel in der Lösung durchlässig, Förderrate ======!l-CI
nicht aber für die gelösten Stoffe.
• osmotic pressure Druckinfusion.
·· Drusen, submandibulare 253
den kann. Ein Druck auf diesen Punkt D.n dagegen besitzen keine Ausführungs-
kann helfen, den Blutfluss distal einer gänge und scheiden ihre Sekretionspro-
Wunde zu stoppen. 2. Stelle, die auf dukte direkt ins Blut oder in die intersti-
Druck extrem empfindlich reagiert, z.B. tielle Flüssigkeit aus.
der McBurney-Punkt bei Appendizitis. • gland
• pressure point
Drüse, ekkrine. Eine von zwei Arten von
Drudcrezeptor. .... Mechanorezeptor. Schweißdrüsen, die im Hautgewebe lie-
• mechanoreceptor gen. Ekkrine Drüsen sind unverzweigt,
Drudculkus, PI. Druckulzera . .... Dekubitus
gewunden und röhrenförmig und sind
über die gesamte Hautfläche des Körpers
• pressure ulcer
verteilt. Die Absonderung von Schweiß
Druckverband. Bandage oder Material aus führt über die Verdunstungskälte zur
Stoff, das so fest um einen Körperteil an- Kühlung der Hautoberfläche.
gelegt wird, dass Druck ausgeübt und • eccrine gland
damit Blutungen gestoppt, Ödemen vor- Drüse, endokrine. Eine ganglose Drüse, die
gebeugt und varikösen Venen eine Stabi- Hormone ins Blut bzw. in die Lymphkno-
lisierung gewährleistet wird. ten abgibt. Diese Hormone haben ent-
• pressure dressing scheidende Auswirkungen auf bestimmte
Drüse. (Giandula). Organe, die aus speziali- Zielgewebe im gesamten Körper. Zu den
sierten Epithelzellen bestehen und Sub- endokrinen Drüsen gehören die Hirnan-
stanzen ausscheiden, die nicht im Zusam- hangsdrüse (Hypophyse), die Zirbeldrüse,
menhang mit ihrem ursprünglichen Me- der Hypothalamus, der Thymus, die
tabolismus stehen. Einige D.n scheiden Schilddrüse, die Nebenschilddrüse, die
ein schleimiges, muköses Sekret aus, an- Nebennierenrinde, die Langerhans-Inseln
dere, wie etwa die Hypophysendrüsen, sowie die Keimdrüsen. Bestimmte Zellen
produzieren Hormone; die blutbildenden anderer Körpergewebe, wie z.B. die gas-
(hämatopoetischen) D.n, z.B. die Milz trointestinale Schleimhaut und die Pla-
und einige Lymphknoten, sind bei der zenta, haben ebenfalls endokrine Funktio-
Produktion von Blutkomponenten betei- nen.
ligt. --> Exokrine D.n geben ihre Sekretio- • endocrine gland
nen in Drüsengänge ab, die .... endokrinen Drüsen, exokrine. Drüsen, die Sekretionen
auf die Hautoberfläche absondern, wie
z.B. die Schweißdrüsen und die Talgdrü-
sen. (s.a. Drüsen, endokrine)
• exocrine gland
Drüsen, sublinguale. Kleine Speicheldrü-
sen, die in der Mundschleimhaut unter
der Zunge sitzen. Die D. sind mandelför-
mig und sezernieren von den Drüsenal-
veolen gebildeten Schleim in den Mund.
• sublingual gland
Drüsen, submandibuläre. Walnussgroße,
paarig angelegte Speicheldrüsen (Unter-
kieferdrüse), die unter dem Unterkiefer
liegen. Die D. sezernieren Schleim und se-
röse Flüssigkeit, die zum Verdauungspro-
zess beiträgt.
[lat.: sub+ madibula, unter+ Kinnbacke]
Druckverband. • submandibular glands
a:=~~ _ ographische
DSA. tCim Abkürzung für Digi- über Arme und Schultern bis in die Beine
tale Subtraktionsangiographie. Dreidi- sowie andere Körperregionen aus.
mensionale Darstellung der Blutgefäße im [Guillaume B.A. Duchenne, französischer
Körper. Neurologe, 1806-1875; Francais A. Aran,
• tomographic DSA französische Arzt, 1817-1861.]
Duchenne-Aran disease
DSM. Abkürzung für >>Diagnostic and Sta-
tistic Manual<< der American Psychiatrie Duchenne-Krankheit. --. Bulbärparalyse.
Association (Diagnostisches und statisti- • Duchenne's paralysis
sches Manual psychischer Störungen).
Duchenne-Muskeldystmphie. Rezessive, mit
DSM
dem Geschlechtschromosom verbundene
DTP Impfstoff. Intramuskulär gespritzter Erbkrankheit mit progressivem, symme-
Kombinationsimpfstoff bestehend aus trisch verlaufendem Muskelschwund an
Diphtherie- und Tetanus-Anatoxinen so- Beinen und Beckenregion. In den meisten
wie abgeschwächtem Pertussis-Impfstoff. Fällen tritt die Krankheit zwischen dem
• DTP vaccine 3. und 5. Lebensjahr auf; über Bein- und
Beckenmuskulatur geht der Muskel-
Dabln-Jo Erbliche, chroni- schwund auf die unwillkürliche Muskula-
sche Hyperbilirubinämie. Begleitsym- tur über. Charakteristische Merkmale
ptome sind nicht-hämolytischer Ikterus, sind ein schleppender Gang und eine
krankhafte Leberpigmentation und Stö- deutlich ausgeprägte konvexe Verbiegung
rung der Gallenblasenfunktion. der Wirbelsäule (Lordose). Muskeln wer-
[Isidore N. Dubin, amerikanischer Patho- den schnell abgebaut, die Wadenmuskula-
loge, 1913-1980; Frank B. Johnson, ameri- tur wird fest und vergrößert sich infolge
kanischer Pathologe, geb. 1919.] fetthaltiger Ablagerungen. Erkrankte Kin-
Dubin-Johnson syndrome der leiden unter Kontrakturen, haben Pro-
bleme beim Treppensteigen, stolpern und
Oubnis Formel. Logarithmische Rechen-
fallen oft hin und haben flügelartig abste-
methode zur Bestimmung der Körper-
hende Schulterblätter (Scapula alata).
oberfläche. Die Berechnung basiert auf
[Guillaume B.A. Duchenne, französischer
der Körpergröße in cm, dem Körperge-
Neurologe, 1806-1875.]
wicht in kg sowie einer Konstanten, die ei-
Duchenne's muscular dystrophy
nen Wert von 0,007184 hat .
• DuBois formula • In drei Stufen verlau-
fende neurologische Erkrankung: Rü-
fJUbtlWffz·S.C ema. Erfassungssystem zur ckenmarksmuskelschwund (Atrophie),
Bestimmung der Schwangerschaftsreife Bulbärparalyse und Rückenmarks-
eines Neugeborenen unter Berücksichti- schwindsucht (Tabes dorsalis).
gung von Faktoren wie Körperhaltung, [Guillaume B.A. Duchenne, französischer
Dorsalflexion der Knöchel sowie Arm- Neurologe, 1806-1875.]
und Beinwiderstand.
• Duchenne's disease
[Victor Dubowitz, südafrikanischer Kin-
derarzt, geb. 1931.] Ductus Enge, schlauchartige Struktur, die
.Dubowitz assessment zur Sekretion bzw. Ausscheidung (Exkre-
tion) von Materialien und Substanzen
llucllellta (spinale progressive dient.
Muskelatrophie). Durch die Degeneration [lat.: ducere, führen.]
der vorderen Hornzellen des Rücken- duct
marks hervorgerufener Muskelschwund
(Atrophie), der hauptsächlich die oberen Fötaler Gefaßkanal, der
Gliedmaßen betrifft. Der chronische Mus- die Pulmonalarterie direkt mit der abstei-
kelschwund und die Muskelschwäche be- genden Aorta verbindet.
fallen zuerst die Hände und breiten sich • ductus arteriosus
Ductus arttriosus ......... Unphysiologi- Dlldus~deltter.---> rechter Haupt-
sche Öffnung zwischen der Pulmonalarte- lymphgang.
rie und der ---> Aorta, die dadurch entsteht, •right lyrnphatic duct
dass sich der Ductus arteriosus beim Fö-
tus nach der Geburt nicht schließt; dies Dudus Sllllldftularis --->Häutiger Bogen-
tritt häufig bei zu früh geborenen Kin- gang.
dern auf. Durch diesen Defekt kann Blut • sernicircular duct
aus der Aorta in die Pulmonalarterie und Dlldus venosus. (Arantius-Kanal). Vaskuläre
wieder in die Lungen fließen, wo es erneut Verbindung des Fötus zwischen Leber
mit Sauerstoff gesättigt wird und erneut und Nabelvene sowie unterer Hohlvene
in den linken Vorhof und in die linke (Vena cava inferior).
Kammer gelangt. Dadurch entsteht eine • ductus venosus
erhöhte Arbeitslast des linken Herzens,
eine Stauung und ein erhöhter Wider- ~ System zur Einstu-
stand der Lungengefäße. fung kolorektaler Karzinome unter Be-
• patent ductus arteriosus (PDA) rücksichtigung des Ausmaßes des Gewe-
bebefalls und der Metastasen. Dukes-A-
Ductus BotaiiL (Ducuts arteriosus). Physiolo- Turnore betreffen lediglich Schleimhaut
gischer Kurzschluss zwischen Aortenbo- und Submukosa. Typ-B-Turnore sind
gen und Truncus pulrnonalis zur Umge- Muskelturnore ohne Beeinträchtigung des
hung der noch funktionsunfähigen Lunge Lyrnphsysterns. C-Turnore bilden Metasta-
beim Embryo und Fetus. Verschluss er- sen in den Lymphknoten. Typ-D-Turnore
folgt nach der Geburt mit Einsetzen der sind Karzinome, die bereits in weiter ent-
Atmung (innerhalb 10-15 Std.). fernte Organe vorgedrungen sind.
•patent ductus arteriosus • Duke's classification
Dumplng-SJndrom, Bezeichnung für Sym-
Ductus dtolldadllls. (Gallengang). Kanal, der ptome wie Schwitzen, übelkeit, Schwindel
aus der Kreuzung zwischen Gallenblasen- und Schwäche, unter denen Patienten
gang und Leberausführungsgang gebildet nach Durchführung einer Magenresektion
wird. leiden. Die Symptome treten bald nach
•cornrnon bile duct Essenseinnahme auf, wenn der Magenin-
halt zu schnell in den Zwölffingerdarm
Dudus codlltarls. (Schneckengang). Knochi- entleert wird.
ger, spiralförrniger Tunnel in der Innen- •durnping syndrorne
ohrschnecke. Eine Öffnung steht in Ver-
bindung mit der Paukenhöhle, eine zweite Dulllnt, Henri.(* Genf 1828-1910 Heiden),
Öffnung ist mit dem Vorhof verbunden Initiator der ersten Genfer Konvention
und eine dritte Öffnung kornmuniziert von 1864 und Gründer des »Roten Kreu-
mit einer schmalen Passage, die zur Un- zes<<, erster Friedensnobelpreisträger
terfläche des Schläfenbeins führt. 1901.
[lat.: cochlea, Schneckengehäuse + cana- Dlnlcan-Mechanlsmus. Plazentalösung, wo-
lis, Kanal.] bei sich die unteren Teile der Plazenta zu-
• cochlear canal erst lösen.
[Jarnes M. Duncan, britischer Geburtshel-
Dudus cpdcas. Gallenblasengang, durch fer, 1826-1890.]
den die Galle aus der Gallenblase in den
• Duncan's rnechanisrn
Ducutus choledochus fließt.
• cystic duct Dunlltfalfaptat Physiologische Erhö-
hung der Empfindlichkeit der Stäbchen-
Duaus tpldldpddls. Nebenhodengang, in zellen in den Augen, um vorhandenes
den die efferenten Hodengänge münden. Licht in einer schlecht beleuchteten Um-
•ductus epididyrnidis gebung zu erkennen; gleichzeitig erwei-
256 Dunkeladaptation
tern sich die Pupillen, damit mehr Licht zinome werden meist operativ entfernt,
in die Augen eindringen kann. wobei oftmals eine umfassende Resektion
• dark adaptation der Mesenteriallymphknoten durchge-
führtwird.
DunkeHelduntersuchung. Untersuchung ei-
m
• cancer of the small intestine
nes Untersuchungsmaterials mit Hilfe ei-
nes Dunkelfeldmikroskops. Das Material duodenal. Den Zwölffingerdarm (Duode-
wird dabei von einer peripheren Licht- num) betreffend.
quelle beleuchtet. Das untersuchte Materi- [lat.: duodeni, 12 Finger.]
al scheint gegen den dunklen Hintergrund • duodenal
zu leuchten.
• darkfield microscopy Duodenalulkus. Zwölffingerdarmgeschwür;
häufigste Form gastrointestinaler Ulzera.
Dünndarmsonde. (Duodenalsonde). Ca. 120- duodenal ulcer
300 cm lange Kunststoff oder Gummison-
den, die unter operativen Bedingungen Duodenalverdauung. Verdauungsvorgang,
oder unter endoskopischer Sicht durch der im ersten Darmsegment nach dem
die Nase bis in den Zwölffingerdarm Magenausgang (Pylorus) stattfindet. Le-
(Duodenum) vorgeschoben werden. Nach ber- und Bauchspeicheldrüsensekrete
dem ersten Legen sollte eine röntgenol- sammeln sich hier und werden mit dem
ogische Lagekontrolle erfolgen. Indikatio- teilweise verdauten Speisebrei aus dem
nen für das Legen einer D. können sein: Magen vermischt. Es bilden sich Darm-
Ernährung, innere Schienung und/oder lymphe (Chylus), Fette werden emulgiert,
Entlastung des Darms (z.B. nach operati- Stärke wird hydrolisiert und proteolyti-
ven Eingriffen). sehe Enzyme beginnen mit dem Protein-
Die korrekte Lage von D.n soflte regelmä- abbau.
ßig mittels Spülung und gleichzeitiger • duodenal digestion
Auskultation mit dem Stethoskop über-
prüft werden. Menge, Fa rbe und Be- Duodenektomie. (Zwölffingerdarmresektion).
schaffenheit von aufgefangenem Sekret Chirurgische Entfernung des gesamten
müssen bilanziert und dokumentiert bzw. eines Teils des Zwölffingerdarms.
werden. (s. Abb. S. 361) [lat.: duodeni, 12 Finger; griech.: ektome,
• duodenal tube Exzision.]
• duodenectomy
Dünndarmtumore, maligne. Neoplasmabil-
dung in Duodenum, Jejunum oder Ileum. Duodenitis. Entzündung des Zwölffinger-
Die Krankheitssymptome unterscheiden darms (Duodenum).
sich je nach Art des Geschwürs und be- [lat.: duodeni, 12 Finger; griech.: itis, Ent-
troffener Stelle. Es können Bauchschmer- zündung.]
zen, Erbrechen, Gewichtsverlust, Diarrhö, • duodenitis
intermittierende Obstipation, Magen-
Darm-Blutungen oder die Bildung einer Duodenographie. Röntgenologische Dar-
Gewebemasse im rechten Abdomen beob- stellung des Zwölffingerdarms (Duode-
achtet werden. Adenokarzinome, die am num} und der Bauchspeicheldrüse (Pan-
häufigsten auftretenden Tumore, entste- kreas).
hen entweder im Duodenum oder im obe- [lat.: duodeni, 12 Finger; griech.: gra-
ren Jejunum und bilden polypoide oder phein, aufzeichnen.]
ringförmige Geschwüre. Die hauptsäch- • duodenography
lich im unteren Dünndarm auftretenden
Lymphome können die Darmmotilität be- Duodenoskop. -+ Endoskop, das zur Unter-
einträchtigen, indem sie die Nerven befal- suchung des Zwölffingerdarms (Duode-
len und sind bisweilen mit dem Malab- num} durch den Mund eingeführt wird.
sorptionssyndrom assoziiert. Adenokar- • duodenoscope
Durchgangssyndrom 257
Duodenoskopie. Visuelle Untersuchung des Durascheide. Den Sehnerv und die Rü-
Zwölffingerdarms (Duodenum) mit Hilfe ckenmarksnervenwurzeln bedeckende Er-
eines Endoskops. weiterung der Dura mater.
• duodenoscopy • dural sheath
nie nach der zu Grunde liegenden Erkran- kann man beispielsweise die Griffstärke
kung. der Handmuskeln messen.
Die Patienten müssen überwacht wer- [griech.: dynamis, Kraft, metron, Maß.]
den, Weglaufen sollte verhindert werden. • dynamometer
Art und Ausprägung der Symptomatik
sind genau zu dokumentieren. -dynie. Nachsilbe mit der Bedeutung
• symptomatic transitory psychotic >>Schmerz<<.
syndrome; transitory mania • -(o)dynia
Eckzahn, Vier Zähne, je zwei pro Kiefer, die herp~li(atum. Generalisierter, ve-
unmittelbar seitlich neben den vorderen sikulopustulärer Hautausschlag, der
Schneidezähnen situiert sind. Eckzähne durch das Herpes-simplex-Virus oder
sind größer und kräftiger als Schneide- eine Vaccinia-Virusinfektion eines bereits
bestehenden Ausschlags, wie z.B. einer Arzneimittels, die eine bestimmte er-
atopischen Dermatitis, verursacht wird. wünschte Wirkung hervorruft.
•eczema herpeticum •effective dose (ED)
ED. 1. Abkürzung für Erhaltungsdosis. Effaldlvitlt. (Wirksamkeit). Maximale Wir-
2. Abkürzung für Einzeldosis. 3. Abkür- kung eines Arzneimittels bzw. einer Be-
zung für Effektivdosis. 4. Abkürzung für handlung bei jeder Dosierung ein be-
Einfalldosis. stimmtes Resultat hervorzurufen.
II .ED
ED., Bezeichnung für Dosis effectiva 50;
.efficacy
ElfeJd:Mtll,kontrueptive. Wirksamkeit ei-
die pharmakologische Dosis, bei der 50%
der maximalen Wirkung auftritt oder 50% ner empfängnisverhütenden Methode;
der Probanden oder Versuchstiere eine wird oft als Prozentzahl ausgedrückt. Eine
genauere Darstellung der Wirksamkeit ist
bestimmte Wirkung zeigen.
die Anzahl von Schwangerschaftsfällen
.EDso
pro 100 Frauenjahre. Ein Verhütungsmit-
Ed8lps. Gruppe von chemisch inaktiven tel mit einer Schwangerschaftsrate von
gasförmigen Elementen, zu denen Heli- weniger als 10 Schwangerschaftsfällen pro
um, Neon, Argon, Krypton, Xenon und 100 Frauenjahre wird als sehr wirksam
Radon gehören. E.e sind träge, weil ihre eingestuft.
äußerste Elektronenschale voll mit Elek- • contraceptive effectiveness
tronen besetzt ist.
• inert gas; rare gas llfektor. 1. Bezeichnung für ein Organ,
das einen bestimmten Effekt verursacht,
Hetnt (EDTA). Äthylendiamintetraessig- wie z.B. durch Stimulierung bestimmter
säure (Ethylen diamine tetraacetate); Be- Nerven ausgelöste Drüsensekretionen.
zeichnung für eine Gruppe von Salzen, 2. Bezeichnung für ein Molekül, wie z.B.
die von Edetinsäure abgeleitet werden ein ---> Enzym, das eine chemische Reak-
und als Chelatbildner bei der Behandlung tion auslösen bzw. zum Stillstand bringen
von Schwermetallvergiftungen eingesetzt kann.
werden; führt zur Hemmung der Blutge- [lat.: efficer, erreichen.]
rinnung. •effector
• edetate (EDTA)
Edl!tlnslure (IDTA), Chelatbildner. lll'allllnlll&. 1. Bezeichnung für Leukozy-
ten, die mehrere spezifische Funktionen
• edetic acid (EDTA)
besitzen. 2. Bezeichnung für Muskel- oder
.._.,Spdnmt. --->Trisomie 18. Drüsenzelle.
.trisomy 18 • effector cell
&G. Abkürzung für ---> Elektroenzephalo- eBtlllnlert. Weibliche körperliche bzw.
gramm bzw. ---> Elektroenzephalographie. mentale Eigenschaften vorweisend, unge-
• EEG achtet des biologischen Geschlechts.
lffekt. Die Auswirkung einer Ursache • effeminate
oder eines Mittels. effenmt. Von einem Zentrum wegführend,
.effect wie z.B. bestimmte Arterien, Venen, Ner-
Efflllt. ZJtGINdllfll•· Morphologische ven und Lymphgefäße. (s.a. afferent)
Veränderungen in einer Zellkultur auf- [lat.: effere, hinaustragen.]
grund eines ---> zytopathischen Schadens. •efferent
• cytopathogenic effect
Eflizienz. (Leistungsfähigkeit). 1. Das Errei-
Effllldldosis (m). Therapeutisch wirksame chen bestimmter Ergebnisse mit einem
Dosis; Dosierung eines eingenommenen Minimalaufwand an Zeit und Kraft.
2. Die Menge des Erreichten im Vergleich motiv für alle bewussten Verhaltensmus-
mit der aufgebrachten Mühe. ter darstellt. - adj. egoistisch.
• efficiency egoism
Effteurage. (Streichmassage). Massagetech- 1. Selbstsüchtige Person, die ihre
nik, bei der Wirbelsäule und Rücken mit Interessen auf Kosten anderer durchsetzt.
sanftem oder kräftigem, lang anhalten- 2. Bezeichnung für eine Person, deren
dem Streicheln bearbeitet wird.
effleurage
Hancllungen sich nach dem Konzept rich-
ten, dass alle bewusst ausgeführten Hand-
Iungen durch Selbstinteresse ausreichend
D
Sl'llllllll (pl.), (>>Hautblüten«). Patholo- begründet werden können .
gische Hautveränderungen, die in primä- • egoist
re und sekundäre E. unterteilt werden.
Die primären E. werden durch eine Er- Egotismus. Philosophisch begründete
krankung verursacht, z.B. Flecken (Macu- Form der Eitelkeit und Selbstüberhebung
la), Knötchen (Papula), Knoten (Nodus), der eigenen Wichtigkeit und Unterbewer-
Quaddeln (Urtica), Bläschen (Vesicula), tung und Verachtung der Bedeutung an-
Blasen (Bulla), Geschwulst (Tumor) oder derer Personen.
Zysten (Cystis). Sekundäre E. entstehen egotism
aus einer primären Hautveränderung, ••gozentrisrh. Das eigene Ich als Mittel-
z.B. Abschürfung (Erosion), Schuppe punkt und Norm für alle Erfahrungen er-
(Squama), Geschwür (Ulcus), Kruste leben und wenig Rücksicht auf die Be-
( Crusta), Narben oder Hautatrophie. dürfnisse, Interessen, Ideen und Einstel-
[lat.: efflorescere, erblühen] lungen anderer nehmen.
skin lesions [griech.: ego, Ich+ kentron, Zentrum.]
•egocentric
- . Ausfluss, z.B. von übelriechen-
den, toxischen Gasen bzw. Dämpfen, oder ~s,n Erbliche Bindege-
aber das Ausfallen der Haare. webserkrankung, die von Hyperelastizität
[lat.: effluvium, Erguss.] der Haut, Gewebebrüchigkeit und über-
•effluvium mäßiger Gelenkbeweglichkeit charakteri-
siert ist.
Hfort-Syndrom. (Soldatenherz; neurozirkulatori- [Edward Ehlers, dänischer Arzt, 1863-
sche Asthenie; Da-Costa-Syndrom). Bezeich- 1937; Henri A. Danlos, französischer Arzt,
nung für eine krankhafte Störung, bei der 1844-1912.]
Thoraxschmerz, Schwindel, Müdigkeit •Ehlers-Danlos syndrome
und Herzklopfen auftreten. Kann oft bei
Soldaten beobachtet werden, die sich im Elullc:ldaH. Bezeichnung für eine bisweilen
Gefecht befinden. Die Symptome des Ef- töcllich verlaufende Infektionskrankheit,
fort-Syndroms gleichen denen von Angi- die durch Zecken auf den Menschen über-
na pectoris, sind jedoch mehr mit Angst- tragen wird und ähnliche, aber heftigere
zuständen assoziiert. Symptome als die --+ Lyme-Borreliose auf-
effort syndrome weist. Die Krankheit beginnt etwa 10 Tage
nach einem Zeckenbiss; es sind jedoch
Egel. Parasitärer Plattwurm aus der Gat- auch Fälle bekannt, bei denen die Krank-
tung der Trematoden. heit innerhalb weniger Stunden ausbricht
•fluke und von Grippe-ähnlichen Symptomen,
wie schmerzhafte Muskelkrämpfe, Kopf-
fgoismuL 1. Selbstsucht; Überbewertung schmerzen, Fieber und Schüttelfrost, Ap-
des eigenen Ich, ausgedrückt als das Ver- petitlosigkeit und verringerten Werten
langen, einen Vorteil auf Kosten anderer der Blutauszählung, begleitet wird. Die
zu erreichen. 2. Geisteshaltung, die das Diagnose wird oftmals aufgrund der Ähn-
individuelle Selbstinteresse das Grund- lichkeit mit Lyme-Krankheit und der
Möglichkeit, dass beide Bakterienarten Zottenhaut (->Chorion), -> Plazenta und
gleichzeitig auftreten können, erschwert. Nabelschnur.
Außerdem hat einer der Mikroorganis- • fetal membranes
men, die mit Ehrlichiosis assoziiert sind,
Ehrlichia equi, große Ähnlichkeit mit Ellefter. Einer von zwei Gängen, dessen ei-
dem bakteriellen Erreger von Pferdefie- nes Ende in den Uterus und dessen ande-
ber. res Ende in die Bauchhöhle, oberhalb ei-
• ehrlichiosis nes Eierstocks mündet. Die Eier wandern
D • loneliness, risk of
der Ableitungen I und III in einem EKG
minus der Ableitung !I. Diese Formel wird
aus der mathematischen Eigenschaft ab-
Einschätzung. ..... Assessment.
geleitet, die besagt, dass die Summe der
• assessment
Spannungen eines geschlossenen Strom-
Einschneiden. Phase am Ende der Geburts- kreises, wie z.B. dem Einthoven-Dreieck,
wehen, in der der fötale Kopf im Eingang gleich Null ist.
der Vagina sichtbar wird. Unmittelbar [Willem Einthoven, niederländischer Phy-
vor der Geburt sind die Schamlippen kro- siologe, Wissenschaftler und Nobelpreis-
nenförmig um den fötalen Kopf gespannt. träger, 1860-1927.]
• crowning • Einthoven's formula
Einschwemmkatheter. (Pulmonaliskatheter; Einwilligung. Zustimmung, Einverständnis
Pulmonalarterienkatheter). --. Swan-Ganz-Ka- oder Erlaubnis geben, z.B. zur Durchfüh-
theter. rung bestimmter Maßnahmen. Vor der E.
des Patienten zu bestimmten Tests, invasi-
Einsicht. I. Die Fähigkeit, die wahre Natur ven Eingriffen oder der Teilnahme an For-
einer Situation zu verstehen oder eine ver- schungsstudien muss er hinreichend in-
borgene Wahrheit zu ergründen. 2. Eine formiert und aufgeklärt werden.
Art von Selbstverständnis, das sowohl ein • consent, informed consent
intellektuelles wie auch ein emotionales
Bewusstsein der Natur, den Ursprüngen Eisen (Fe). (Ferrum). Häufig vorkommendes
und den Mechanismen der eigenen Ein- metallisches Element, das ein essenzielles
stellungen, Gefühle und Verhaltensweisen Spurenelement und für die Synthese von
beinhaltet. --+Hämoglobin wichtig ist. Ordnungszahl:
• insight 26, Atommasse 55,85. E. wird in Form sei-
ner Salze und Komplexe als Mittel zur Er-
Einsteinium (Es). Synthetisches chemisches höhung des Hämoglobingehalts verwen-
Metallelement mit der Atomzahl 99 und
det. Zu den Funktionen des E.s gehören
der Massenzahl 254.
die Unterstützung des Sauerstofftrans-
[Albert Einstein, Physiker und Nobel-
ports in den Erythrozyten, sowie Energie-
preisträger, 1879-1955.]
metabolismus und Zellwachstum. EinE.-
• einsteinium (Es) Mangel führt zur --+ Eisenmangelanämie.
Einstellung. Eine der wesentlichen integra- • iron (Fe)
tiven Komponenten in der Entwicklung
Eisenmangelanämie. Mikrozytäre hypo-
der Persönlichkeit, die dem Verhalten des
Einzelnen Konsistenz verleiht. chrome --. Anämie, die durch eine unzu-
• attitude reichende Menge --+ Eisen verursacht wird,
das zur Synthese von --. Hämoglobin benö-
Einthoven-Dreieck. Gleichschenkliges Drei- tigt wird. Zu den Symptomen gehören
eck, das von den Achsen der drei EKG-Ab- Blässe, Müdigkeit, Schwäche und Mund-
leitungen I, !I und III gebildet wird. Die winkelrhagaden. Der Eisenmangel kann
Summe der Spannungen ergibt Null. Das die Folge einer unzureichenden Aufnah-
Null-Potenzial befindet sich im Zentrum me von Eisen durch die Nahrung, einer
des Dreiecks und wird als Referenzpunkt mangelhaften Eisenabsorption im Ma-
gen-Darm-Trakt oder einer chronischen Ursachen für eine Eiterbildung sind bak-
Blutung sein. terielle Infektionen.
• iron deficiency anemia •pus
~ Angeborene Herz- ~->Impetigo.
krankheit mit einem defekten Kammer- •impetigo
septum, einer fehlgestellten Aortenwurzel,
die über das Interventrikularseptum eltem. Sich entzünden und .... Eiter bilden.
führt, und einer krankhaft erweiterten
Pulmonalarterie.
[Victor eisenmenger, deutscher Arzt,
•fester
Elwlll. .... Protein.
D
•protein
1864-1932.]
• Eisenmenger's complex E1wll8 Im Urin. Pathologisches Vorkom-
men von Eiweißmolekülen im Urin. Nor-
Eisenst8ftwedls Eine Reihe von Prozes- malerweise enthält der Urin kaum Eiweiß,
sen, die beim Eintritt von .... Eisen in den da die Moleküle aufgrund ihrer Größe die
Körper und bei Absorption, Transport, Niere nicht passieren können. Bei Schädi-
Lagerung und Bildung sowie Ausschei- gung der Niere kann sich die Glomeru-
dung von Hämoglobin ablaufen. Eisen lummembran jedoch aufweiten und Ei-
wird normalerweise durch das Epithel weiße durchlassen, die dann im Urin auf-
der Dünndarmschleimhaut aufgenommen treten. Der normale Eiweißgehalt des
und von zwei- zu dreiwertigem Eisen (d.h. Urins liegt bei 0 - 8 mg/dl in einer Urin-
aus der Ferroform in Ferritin) oxidiert. probe; 50 - 80 mg im 24-Stunden-Urin
Wenn das Eisen in den Blutkreislauf ge- bei Ruhe oder normaler Tätigkeit; unter
langt, bewegt es sich zwischen dem Plas- 250 mg im 24-Stunden-Urin nach an-
ma und dem retikuloendothelialen oder strengender körperlicher Tätigkeit.
erythropoetischen System. Für die Hämo- •urinary albumin
globinsynthese wird Plasmaeisen zu den
Normoblasten befördert, wo es bis zu 4 ljlc:ulldio prHCOII. Vorzeitiger Samener-
Monate verbleibt, d.h. im Hämoglobin- guss beim Geschlechtsverkehr. Tritt häu-
molekül eines reifen .... Erythrozyten. Die fig bei jüngeren Männern auf.
alten Erythrozyten werden mit der Zeit •premature ejaculation
abgebaut und das Eisen aus dem retiku-
loendothelialen System freigesetzt, um ljlc:ulldio ndanla. Die ungewollte, über-
wieder in den Eisenpool des Blutes aufge- mäßige Verzögerung des Samenergusses
nommen zu werden. beim Geschlechtsverkehr. Tritt vor allem
.iron metabolism im Alter auf. (s.a. Ejaculatio praecox)
[lat.: eiaculare, hinauswerfen]
Eisessig. Klare, farblose, flüssige oder kris- •retarded ejaculation
talline Substanz mit durchdringendem
Geruch, die als Lösungs- und Färbemittel ljablat. (Sperma). Die bei einem Samener-
verwendet wird. guss ausgeworfene Samenflüssigkeit.
• glacial acetic acid [lat.: eiaculare, hinausschleudern]
•ejaculate
Elspnmg. .... Ovulation.
•ovulation Ejalwla1:foa, Der plötzliche Austritt von Sa-
menflüssigkeit aus der Harnröhre des
Eitllr. (Pus). Visköses dickflüssiges Exsudat, Mannes während des Geschlechtsver-
das aus der Flüssigkeit von einschmelzen- kehrs, Masturbation oder nächtlicher, un-
den Gewebenekrosen entsteht. E. kann willkürlicher Ejakulation; Reflexhand-
hellgelb bis hellgrün sein und besteht im lung, die auch als .... Orgasmus bezeichnet
wesentlichen aus unzähligen polymor- wird.
phonuklearen Leukozyten. Die häufigsten •ejaculation
Efalwlad Rückwärts gerich- Abkürzung für -+ Elektrokardio-
teter Samenerguss, meist in die Harn- gramm.
blase, gelegentlich als Folge einer Prosta- ECG (electrocardiogramm, electrocar-
taoperation oder auch als angeborene diograph)
Anomalie. Bewirkt Impotenz. Bezeichnung für eine Schweiß-
• retrograde ejaculation drüse, die Körpersekrete durch einen
Gang auf die Hautoberfläche absondert.
Kraftvolles Ausstoßen, wie z.B.
(-+ ekkrine Drüse)
Austreten von Blut aus einer Herz-
[griech.: ekkrinein, absondern.]
kammer.
•eccrine
[lat.: eiicere, auswerfen]
~:-:; ejection Eklampsie. Schwerste Form einer schwan-
gerschaftinduzierten Hypertonie. Begleit-
IJeldians (Auswurffraktion). Herzaus- erscheinungen sind Grand-mal-Anfälle,
wurfleistung: das Verhältnis zwischen Koma, Hypertonie, Proteinurie sowie
dem Blutvolumen, das bei jeder Kontrak- Ödeme. Ein bevorstehender Anfall wird
tion der Herzkammer ausgestoßen wird, oft von Fieber, Angstzuständen, epigastri-
und dem gesamten Kammervolumen. schen Schmerzen, heftigen Kopfschmer-
•ejection fraction (EF) zen und Sehstörungen begleitet. Solche
Anfalle können vermieden werden, indem
Eje'klTMs-Kiu:k. (Austreibungston). Unphysio- die Patientin in einen ruhigen, schwach
logisches, deutlich hörbares, klickendes beleuchteten Raum gelegt wird und par-
Herzgeräusch der Herzmuskulatur in der enterale Gaben von Magnesiumsulfat und
Austreibungsphase; kann durch plötzli- blutdrucksenkende Mitteln erhält.
ches Anschwellen einer Pulmonalarterie, (-+ Spätgestosen)
abrupte Dilatation der Aorta oder durch [griech.: ek, außerhalb, lampein, hervor-
plötzliches Öffnen der Herzklappenzipfel leuchten.]
verursacht werden. •eclampsia
•ejection dick
Emotionaler Zustand, begleitet
von übergroßer Freude und Aufregung.
~ Zweite Phase einer Kam-
- adj. ekstatisch.
mersystole. Während dieser Phase sind [griech.: ekstasis, Verzückung.]
die halbmondförmigen Klappen geöffnet ecstasy; raptus
und das Blut wird in die Aorta und die
Pulmonalarterien gepumpt. Kongenitale Fehlbildung eines
ejection period Organs, dessen Wand nach außen gestülpt
ist.
f:hhondrom. Benigner Tumor, der sich auf [griech.: ekstrephein, nach außen kehren.]
der Knorpeloberfläche bzw. unter der äu- •exstrophy
ßeren Knochenhaut bildet.
Ekthyma. Eiterausschlag mit großflächigen
[griech.: ek, außerhalb + chondros, Knor- Pusteln, Verkrustungen und Ulzerationen,
pel, oma, Tumor.]
die von Erythemen umgeben sind. Ursa-
•ecchondroma che ist eine Streptokokken-Infektion.
[griech.: ek, außerhalb, thyein, rasen.]
ftchymo Bläuliche Verfarbung der Haut
ecthyma
bzw. der Schleimhaut, verursacht durch
den Austritt von Blut in subkutanes Gewe- (äußeres Keimblatt; Eltoblast). Äu-
be infolge eines Traumas der Blutgefaße ßerste der primären embryonalen Zell-
bzw. aufgrund einer Brüchigkeit der Ge- schichten. Aus dem Ektoderm entsteht
fäßwände. das Nervensystem, die spezialisierten Sin-
[griech.: ek, außerhalb + chymos, Saft.] nesorgane, wie Augen und Ohren, die Epi-
0::::.1 ecchymosis dermis und das Epidermisgewebe, wie
z.B. Fingernägel, Haare und Hautdrüsen matös und nässend sein. In der späteren
sowie die Schleimhäute von Mund und Phase verkrusten sie, die Oberfläche ver-
Anus. schuppt und verdickt sich und wird flech-
[griech.: ektos, außerhalb, derma, Haut.] tenartig.
.ectoderm [griech.: ekzein, überkochen.]
•eczema
Bltapaaasil. Parasit, der auf der äußeren
Körperoberfläche des Wirts lebt, z.B. eine Eluclnce, Reziprokwert der ---> Compliance.
Laus.
[griech.: ektos, außen + parasitos, Gast.]
• ectoparasite
.elastance
Elastlsa. {Pankreatopeptidase). Enzym der D
Bauchspeicheldrüse (Pankreas), das Ver-
Elrt8ple. Ein Zustand, bei dem sich ein bindungen neutraler Aminosäuren in
Körperteil oder ein Organ nicht an der Elastin umwandelt.
normalen Stelle befindet, wie z.B. eine ek- •elastase
topische Schwangerschaft außerhalb der
Gebärmutter oder ein ektoper Herzschlag. lllstift. Protein, das die Hauptsubstanz
[griech.: ek, außerhalb, topos, Ort, Platz.] gelber, elastischer Gewebefasern bildet.
.ectopy [griech.: elaunein, antreiben.]
•elastin
tktoplsch. {ektop). 1. Bezeichnung für ein
Körperorgan, das sich an einem ur- Elasddtlt. 1. Bezeichnung für die Fähig-
sprungsfernen, ungewöhnlichen Ort be- keit eines Gegenstandes, seine ursprüngli-
findet, z.B. eine ektopische Schwanger- che Form wieder anzunehmen, nachdem
schaft, die außerhalb der Gebärmutter der auf den Gegenstand angewendete
stattfindet. 2. Zu falscher Zeit stattfin- Druck entfernt wird. 2. Der Grad, zu dem
dend, z.B. ein verfrühter Herzschlag oder ein mit Luft oder Flüssigkeit gefülltes Or-
eine verfrühte Kontraktion der Herzkam- gan, wie z.B. die Lunge, Blase oder ein
mer. Blutgefäß, seine ursprüngliche Dimension
[griech.: ektos, außen + topos, Platz, Ort.] wieder annimmt, nachdem eine dehnende
• ectopic bzw. komprimierende Kraft entfernt wird.
3. Maß für die zur Dehnung eines Stoffes
Bdopluma. Kompakter, peripherer Teil oder Gewebes benötigte Kraft.
des Zellzytoplasmas. [griech.: elaunein, antreiben.]
•ectoplasm •elastance
EldrodaktJße. Kongenitale Missbildung, Eleldfn. {Keratohyalin). Transparente Pro-
bei der Teile eines bzw. mehrerer Finger teinsubstanz, die dem Keratin gleicht und
oder Zehen fehlen. in der äußeren Epidermisschicht zu fin-
[griech.: ektrosis, Fehlgeburt, daktylos, den ist.
Finger.] [griech.: elaia, Olivenbaum.]
• ectrodactyly •eleidin
BttvOillfllle. Angeborene Fehlbildung bzw. Ellktrii!Oillplu. Triebhaftes Verlangen ei-
unvollständige Entwicklung der langen ner Tochter nach ihrem Vater. (s.a. Ödi-
Knochen bzw. einer oder mehrerer Extre- puskomplex)
mitäten. [Elektra, Tochter des Agamemnon]
[griech.: ektrosis, Fehlgeburt + melos, • electra complex
Gliedmaß.]
•ectromelia Elekbtdtlt. Form der Energie, die durch
die Aktivität von Elektronen und anderen,
Ebam. An der Hautoberfläche auftretende beweglichen, subatomaren Partikeln zu-
Dermatitis, teilweise unbekannter Ursa- stande kommt. Formen der Elektrizität
che. Im Anfangsstadium können Ekzeme sind die dynamische Elektrizität (beweg-
eitrig, erythematös, papulovesikulär, öde- liche Partikel) und die statische Elektrizi-
-
tät (bewegliche Partikel). Elektrizität
kann durch Hitze erzeugt werden, in einer
galvanischen Zelle, durch Induktion,
durch Aneinanderreiben von Nicht-Lei-
tern und trockenen Materialien sowie
als Alpha-, Beta-, Delta- oder Theta-
Rhythmen bezeichnet.
[griech.: elektron, Glut + enkephalos, Ge-
hirn, gramma, Aufzeichnung.]
electroencephalogram (EEG)
durch chemische Aktivität. Bei Elektro-
nenüberschuss ist die elektrische Ladung Eleldi........,...Jot Aufzeich-
negativ, wenn zuviele Protonen bzw. zu nung der Gehirnwellen unter Zuhilfenah-
wenige Elektronen vorhanden sind, ist sie me von Elektroden, die am Kopf des Pa-
positiv. tienten angebracht werden. Während ei-
[griech.: elektron, Glut.] nes neurochirurgischen Eingriffs können
electricity die Elektroden direkt an die Gehirnober-
fläche (interkranielle Elektroenzephalo-
e roattT1fge·sle. Verwendung von elektri- graphie) oder im Gehirngewebe angelegt
schem Strom zur Schmerzbehandlung. werden (Tiefen-Elektroenzephalogra-
• electroanalgesia phie), um Läsionen oder Tumore zu er-
kennen.
Elektroan,E.lh~li•·· Einsatz von elektri-
electroencephalography (EEG)
schem Strom zur Erzeugung einer örtli-
chen Narkose bzw. einer Vollnarkose. Ein- bzw. zweipolige Auf-
• electroanesthesia zeichnung der elektrischen Herzaktivität,
die von Elektroden aufgezeichnet wird,
J..,;e. Operationsmethode, bei die sich im Inneren der Herzkammern be-
der verschiedene elektrische Instrumente
finden.
verwendet werden, die mit Hochfrequenz-
[griech.: elektron, Glut + gramma, Auf-
strom betrieben werden, z.B. ---+ Elektro-
zeichnung.]
koagulation.
.electrogram
[griech.: elektron, Glut + cheiourgos, Chi-
rurg.]
Darstellung der elek-
• electrosurgery
trischen Vorgänge (Aktionsströme und
Elektrode. 1. Kontaktfläche für die Induk- Spannungen) während der Herzaktivität
tion bzw. Erfassung elektrischer Aktivität. und Erfassung der Impulse bei der Über-
2. Medium, über das elektrischer Strom tragung. Ein EKG besteht aus P-Zacke
vom Körper zu verschiedenen physiologi- (Phase vor der elektrischen Erregung der
schen Überwachungsgeräten geleitet Vorhöfe), PQ-Intervall (atrioventrikuläre
wird. Überleitungszeit), QRS-Komplex (elektri-
[griech.: elektron, Glut+ hodos, Weg.] sche Erregung der Ventrikel, Phase vor
electrode der Kammerkontraktion), ST -Strecke
(Depolarisation beider Kammern), T-
ilgnoltik. Diagnostizieren einer Zacke (Erregungsrückbildung der Kam-
Krankheit oder Verletzung durch elektri- mern), QT -Dauer (gesamte elektrische
sches Stimulieren bestimmter Nerven Kammersystole) und U-Welle. (s. Abb.
und Muskeln. S. 275)
[griech.: elektron, Glut + dia, zweimal, [griech.: elekton, Glut + kardia, Herz,
gnosis, Kenntnis.] gramma, Aufzeichnung.]
•electrodiagnosis ;:.:; electrocardiogram
0'1
c
~
c
R D
c
"'
Q.
V>
cv
.s::;
~
·;::
:;<
cv
w
Herzzyklus (ca.0,8 - 1 Sekunde) Nächster Herzzyklus
Elektrokardiogramm.
die Elektrolyte enthält, um die für die Ho- magnetischen Linse auf einer äußerst
möostase benötigten Ionen zu ersetzen dünnschichtigen Probe.
bzw. zu ergänzen. Elektrolytlösungen mit • electron microscopy
Kalzium-, Natrium-, Phosphat-, Chiarid-
oder Magnesiumionen können zur Be- Elektroneuromyogr;~phie. Methode zum
handlung eines gestörten Säure-Basen- Testen und Aufzeichnen der neuromusku-
Gleichgewichts zugeführt werden. lären Aktivität elektrisch stimulierter
• electrolyte solution
Elektrolyt-Monitoring. -+ Pllegeinterventi-
Muskeln. Die Methode wird eingesetzt,
um die neuromuskuläre Leitfahigkeit, das
Ausmaß einer Nervenläsion sowie Reflex-
D
on der -+ NIC, die definiert wird als die reaktionen zu messen.
Erfassung und Analyse von Patientenda- [griech.: elektron, Glut + neuron, Nerv,
ten zur Regulierung des Elektrolyt- mys, Muskel, graphein, aufzeichnen.]
gleichgewichts. • electroneuromyography
• Electrolyte Monitaring Elektronystagmographie (ENG). Methode
elektrom;~gnetisch. Bezeichnung für die zur Erfassung und Aufzeichnung der All-
durch elektrische Energie induzierte genbewegungen durch Messen der elek-
Form des Magnetismus. trischen Aktivität der extraokulären Mus-
[griech.: elektron, Glut, Magnesia, Magne- keln.
tithaltiges Gestein.] [griech.: elektron, Glut + nystagmos, Ni-
• electromagnetic cken, graphein, aufzeichnen.]
• electronystagmography
Elektromyogramm (EMG}. Aufzeichnung der
intrinsischen elektrischen Aktivität eines Elektrophorese. Bewegung geladener, sus-
Skelettmuskels. Solche Daten werden bei pendierter Teilchen durch ein flüssiges
der Diagnose neuromuskulärer Probleme Medium als Reaktion auf Veränderungen
eingesetzt und werden mit Hilfe von im elektrischen Feld. Ein Migrationsmus-
Oberflächenelektroden bzw. durch Ein- ter kann auf einem Elektropherogramm
führen von Nadelelektroden in bestimmte aufgezeichnet werden. Die Technik wird
Muskelgruppen erzeugt. oft eingesetzt, um Serumproteine und an-
• electromyogram (EMG) dere Substanzen zu isolieren und zu iden-
tifizieren.
Elektromyographie (EMG}. Technik, bei der
[griech.: elektron, Glut + pherein, ertra-
das Aktionspotenzial eines Muskels elek- gen.]
trisch aufgezeichnet wird. • electrophoresis
• electromyography (EMG)
Elektroresektion. Operationstechnik zur
Elektron. 1. Negativ geladenes Teilchen
Exzision, insbesondere von Blasentumo-
mit einer bestimmten Ladung, Masse und
ren mit Hilfe eines elektrischen Drahts,
Spin. Die Zahl der Elektronen, die mit ei-
der durch die Harnröhre eingeführt wird.
nem Atomkern assoziiert sind, gleicht der
[griech.: elektron, Glut + lat.: re, wieder,
Ordnungszahl des Elements. 2. Negativ
secare, schneiden.]
geladenes Beta-Teilchen, das von einer ra-
dioaktiven Substanz abgegeben wird. • electroresection
[griech.: elektron, Glut.] Elektroschlaftherapie. (Eiektroheilschlaf).
• electron Technik, die verwendet wird, um Patien-
Elektronenmikroskop. Elektronisches Ge- ten, insbesondere psychiatrische Patien-
rät, das Zell- und Gewebesektionen mit ten, in einen Schlafzustand zu versetzen,
Hilfe eines Elektronenstrahls abtastet. indem schwacher Strom an das Gehirn
• electron microscope angelegt wird. Die Kathode wird supraor-
bital und die Anode oberhalb des Warzen-
Elektronenmikroskopie. Fokussierung eines fortsatzes angelegt. Der elektrische Strom,
Elektronenstrahls mit Hilfe einer elektro- der für eine Dauer von 15 bis 20 Minuten
angelegt wird, verursacht ein Prickeln und Ellmantartlllld Subatomare Teilchen,
ruft nicht immer den gewünschten Schlaf- wie z.B. Elektronen, Neutronen oder Pro-
zustand hervor. tonen.
• electrosleep therapy • elementary particle
Elephantiasis. Endstadium der Filariose,
Ellldnlschor.t. Traumatischer Zustand, der mit Symptomen wie übermäßiges An-
durch die Passage elektrischen Stroms
schwellen der Genitalien und Beine. Die
II
durch den Körper verursacht wird. Der
Haut der betroffenen Körperpartien ver-
durch den Elektroschock verursachte
farbt sich dunkel, verdickt und verhärtet
Schaden hängt von der Intensität des elek-
sich.
trischen Stroms, der Stromart sowie der
[griech.: elephas, Elefant, osis, Erkran-
Dauer und Häufigkeit des Schocks ab.
kung.]
Ein schwerer Elektroschock verursacht
• elephantiasis
Verbrennungen, Bewusstlosigkeit, Atem-
lähmung, Muskelkontraktionen, Kno- B.ISA. Abkürzung für (eng!.) enzyme-lin-
chenbrüche und Herzstörungen. ked immunosorbent assay, heterogener
• electric shock Enzym-Immunoassay. Labortechnik zur
Isolierung spezifischer Antigene und An-
~ (Eiektrokrampftherapie; tikörper unter Zuhilfenahme von Anlage-
EKT). Anwendung eines elektrischen rungsreaktionen von enzymmarkierten
Stromstoßes am Gehirn zur Behandlung Immunreagenzien an feste Trägersubstan-
affektiver Störungen, insbesondere bei zen. ELISA hat eine ähnlich hohe Sensiti-
solchen Patienten, die resistent gegen psy- vität wie ein Radioimmunoassay und wird
chotrope Substanzen sind. Eine E. wird häufig zur Diagnose von AIDS-Infektio-
eingesetzt, wenn eine schnelle Reaktion nen eingesetzt.
entweder aus medizinischen oder psych- .ELISA
iatrischen Gründen erwünscht ist; z.B. bei
einem Patienten, der extrem selbstmord- Elllller. Klare Flüssigkeit, die Wasser, Alko-
gefährdet ist, oder wenn die Risiken ande- hol, Süßstoffe bzw. Geschmacksstoffe ent-
rer Behandlungsformen, das Risiko eines hält und als Träger für orale Arzneistoffe
Elektroschocks übertreffen. verwendet wird.
• electroconvulsive therapy (ECT) •elixir
Blllogen. Bezeichnung für das Gelenk, das
lleldntstlnudadon. Anwendung von elek- Oberarm und Unterarm verbindet.
trischem Strom, um Knochen- oder Mus- •elbow
kelgewebe für therapeutische Zwecke, wie
z.B. Muskelaktivierung und Muskelstär- Eie. --> Ulna.
kung, zu stimulieren. •ulna
• electrostimulation
llleni!Dglnglllllk. Scharniergelenk, das
Oberarm (Humerus), Elle (Ulna) und
Element. Bezeichnung für eine von über Speiche (Radius) miteinander verbindet.
100 Substanzen, die mit chemischen Mit- Das Ellenbogengelenk ermöglicht die
teln in keine andere Substanzen zerlegt Beugung und Streckung des Unterarms
werden können. Die Atome eines be- sowie des Radio-Ulnar-Gelenks.
stimmten Elements enthalten eine be- • elbow joint
stimmte Anzahl von Protonen im Atom-
kern und eine gleiche Zahl von Elektronen Elllat-Lqenmg. Rückenlage eines Patien-
außerhalb des Atomkerns. Der Atomkern ten auf dem Operationstisch. Unter den
enthält daneben noch Neutronen. unteren Rippenbereich wird ein Stütz-
[lat.: elementum, erstes Prinzip.] polster gelegt, sodass die Brust des Patien-
•element ten erhöht wird. Die E.-L. wird insbeson-
·· Eitern, Ausbildung der: Kindererziehung 179
niert wird als die Unterstützung von El- Eluat. Bezeichnung für eine Lösung oder
tern beim besseren Verständnis und bei einen Stoff, die aus einer --+ Elution resul-
der Förderung der physischen, psychi- tieren.
schen und sozialen Entwicklung ihrer [lat.: eluere, auswaschen.]
Klein-, Vorschul- oder Schulkinder. • eluate
• Parent Education: Childrearing Fa- Elution. Ausspülen eines Stoffes, der sich
mily
an poröses Material angelagert hat, mit
Hilfe eines Flüssigkeits- oder Gasstromes
Eltemgeneration. --+ Parentalgeneration. bzw. durch Wärmeanwendung. Der Aus-
• parental generation druck wird ebenfalls gebraucht, um das
Entfernen von Antikörpern oder radioak-
Eltern-Kind-Bindung. Gefahr der veränder- tiven Tracersubstanzen von Erythrozyten
ten. Anerkannte -+ NANDA--+ Pflegedlag- zu beschreiben.
nose; Unterbrechung der Interaktions- • elution
prozesse zwischen Eltern/wichtigen Be-
zugspersonen und einem Kind, welche Emaskulation. (Entmannung). Verlust von
die Entwicklung von beschützenden und Hoden oder Penis.
fiirsorglichen wechselseitigen Beziehun- • emasculation
gen fOrdern. Risikofaktoren sind die Uo- Embolektomie. Operative Inzision in eine
fahigkeit der Eltern, ihre eigenen Bedürf- Arterie mit dem Ziel, einen Embolus oder
nisse zu befriedigen, Angst in Verbin- Blutkoagel zu entfernen. Die Operation
dung mit der Elternrolle, Drogenabhän- wird als Notfallbehandlung bei arterieller
gigkeit, Frühgeburt des Kindes, Unfähig- Embolie durchgeführt.
keit eines kranken Kindes, aufgrund von [griech.: embolos, Propfen, ektome, aus-
Verhaltensstörungen Kontakt zu den El- schneiden.]
tern herzustellen, Trennung von den El-
• embolectomy
tern, äußerliche Barrieren und fehlende
Privatsphäre. Embolie. Kreislaufstörung, bei der ein
• parentlinfant/child attachrnent, al- Fremdkörper durch den Blutstrom mi-
tered: risk of griert und meist in einem arteriellen Blut-
gefäß steckenbleibt Die Krankheitssymp-
Eltemrollenkonflikt. Anerkannte - NAN- tome variieren je nach dem Schweregrad
DA--. Pflegediagnose; Zustand, bei dem des Verschlusses, den Eigenschaften des
Eltern eine Rollenkonfusion und Rollen- Embolus sowie der Größe und Stelle des
konOikte infolge einer Krise erleben. verstopften Blutgefaßes.
Kennzeichneode Merkmale sind ein Aus- • embolism
druck von Sorge oder Gefühle der unan- Embolien, Pflege bei peripheren. -+ Pflege-
gemessenen Versorgung der körperli- intervention der -. NIC, die definiert wird
chen und emotionalen Bedürfnisse der als die Begrenzung von Komplikationen
Kinder während eines Krankenhausauf- bei Patienten mit einem Verschluss der
enthaltes oder zu Hause, Sorge über ei- peripheren Zirkulation oder bei diesbe-
nen empfundenen Kontrollverlust bei züglich gefahrderen Patienten.
Entscheidungen bezügUch des Kindes • Embolus Care: Peripheral
oder Abneigung bei der Teilnahme an
pflegerischen Aktivitäten trotz Ermuti- Embolien, Pflege bei pulmonalen. -. Pfle-
gung und Unterstützung. Die Eltern äu - geintervention der ... NIC, die definiert
ßern darüber binaus Schuldgefiihle, wird als die Begrenzung von Komplika-
Wut, Angst, Furcht und Frustration über tionen bei Patienten mit einem Ver-
die Auswirkungen der Krankheit des schluss der Lungenzirkulation oder bei
Kindes auf die innerfamiliären Prozesse. diesbezüglich gefährdeten Patienten.
• parental roJe cooflict • Embolus Care: Pulmonary
-~ · Emesis 281
durch die Bildung einer -+ Emulsion för- gruppe. Bei dieser Form der Selbsterfah-
dert und ihre Stabilität verbessert. rung werden Veränderungen der Gefühls-
[lat.: emulgere, ausschöpfen.] welt und der Persönlichkeit durch den
• emulsifier Ausdruck starker Gefühle beeinflusst.
• encounter
emulgieren. Eine Flüssigkeit in einer ande-
ren Flüssigkeit dispergieren, um eine kol- Endarterie. Bezeichnung für eine Arterie,
loidale Lösung herzustellen. Seife und die mit keinem anderen Gefaß verbunden
Waschmittel (Detergenzien) emulgieren, ist.
indem sie sich an kleine Fetttröpfchen an- • endartery
lagern und diese so am Absetzen hindern.
Die Gallenflüssigkeit fungiert im Verdau- Endarteriektomie. Operatives Entfernen
ungstrakt als -+ Emulgator, indem ver- der Intimaschicht einer Arterie. Durch
daute Fettstoffe in kleine Tröpfchen gelöst den Eingriff soll eine Hauptarterie, in der
werden. sich Ablagerungen angesammelt haben,
[lat.: emulgere, ausschöpfen.] wieder durchgängig gemacht werden. Bei
• emulsify der desobiiterativen Endarteriektomie
wird ein ganzes Arteriensegment ausge-
Emulsion. Eine aus zwei oder mehr mitein- schabt und nur die Arterienwände bleiben
ander nicht mischbaren Flüssigkeiten be- erhalten. Bei der Gas-Endarteriektomie
stehende Substanz, wobei eine der Flüs- wird Kohlendioxid zwischen die Intima-
sigkeiten in den anderen in Form kleiner und Mittelschicht der Arterienwand ein-
Tröpfchen gelöst wird. gespritzt, wodurch es zu einer Trennung
[lat.: emulgere, melken.] der Schichten kommt und die innere
• emulsion Schicht abgelöst werden kann.
[griech.: endon, innerhalb, arteria, Luft-
Enablement. Förderung der Fähigkeiten röhre, ektome, ausschneiden.]
eines Mitarbeiters, z. B. durch Fortbil-
• endarterectomy
dungen, damit er seinen Aufgaben kom-
petent nachkommen kann. Das E. be- E.ndarteriitis. Entzündung der inneren
zieht sich lediglich auf die Durchführung Schicht einer oder mehrerer Arterien, die
von Aufgaben und beinhaltet keine Ent- zu einem partiellen oder vollständigen
scheidungsspielräume im Sinne von Be- Verschluss führt.
fugnissen und Verantwortung, Rechten [griech.: endon, innerhalb, arteria, Luft-
und Pflichten. (s.a. Empowerment) röhre + itis, Entzündung.]
• enablement • endarteritis
Enanthem. Ausschlag an der Schleimhaut- Endarteriitis obliterans. Entzündung der
oberfläche. Schichten der Arterienwände, in denen es
[griech.: en, innen+ anthema, blühen.] zu Wucherungen der Intimaschicht
• enanthema kommt, das Gefaßlumen verengt und klei-
nere Gefaße verschlossen werden.
Enchondrom. Gutartiger, langsam wach- • endarteritis obliterans
sender, aus Knorpelzellen bestehender
Tumor, der am Ende der Röhrenknochen endemisch. Örtlich begrenzt auftretend, in
in Händen oder Füßen auftreten kann. einem bestimmten Bereich verbreitet.
[griech.: en, innen + chondros, Knorpel, [griech.: endemos, ursprünglich.]
oma, Tumor.] • endemic
• enchondroma
Endknötchen. (Nervenendknospe). Aus undif-
Encounter-Gruppe. Interaktion zwischen ferenzierten Zellen bestehende Zellmasse,
Patient und Psychotherapeut bzw. zwi- die aus den Oberresten des Ur knoten und
schen mehreren Mitgliedern einer kleinen des Urstreifens am kaudalen Ende des
Gruppe, wie z.B. einer Selbsterfahrungs- sich entwickelnden Embryos entsteht,
nachdem die Bildung der Sorniten abge- Versagen der Herzpumpfunktion führen
schlossen ist. kann.
•endbud [griech.: endon + kardia, Herz; lat.: fibra,
Faser; griech.: elaunein, anteiben, osis,
Endoutllfdl. dnnlsche. Entzündung der Störung.]
Tunica intirna einer Arterienwand. Wird • endocardial fibroelastosis
von degenerativer Verfettung des Arteri-
engewebes und der Ablagerung von Kal- enclolranlal. Die Herzinnenwand (das En- E
dokard) betreffend.
zium begleitet.
[griech.: chronos, Zeit, endon, innerhalb, • endocardial
arteria, Luftröhre, itis, Entzündung.] lrlllalllnlds.Die Herzinnenwand (das En-
• chronic endoarteritis dokard) und die Herzklappen betreffende
entzündliche Herzerkrankung, bei der das
Endolmmchltis. Entzündung der kleinen Herz verschiedene Läsionen aufweist. Es
Bronchien, die häufig durch eine Infekti- gibt mehrere Formen der Endokarditis,
on der Bronchialschleimhaut verursacht wie z.B. bakterielle Endokarditis, nicht-
wird. bakterielle thrombotische Endokarditis
• endobronchitis und die Librnan-Sacks-Endokarditis. Im
unbehandelten Zustand führen alle Endo-
Hllldtoltelral. Das Knorpelinnere betref- karditisformen schnell zum Tod.
fend. [griech.: endon, innerhalb, kardia, Herz,
[griechrn endon, innerhalb, chondros, itis, Entzündung.]
Knorpel.] • endocarditis
• endochondral
Endolclnlltls. llilldedelt. Akute oder sub-
akute bakterielle Infektion der Herzinnen-
tlldogen. 1. Im Körper entstanden, nicht haut (Endokard), der Herzklappen oder
von außen zugeführt. 2. Durch innere Ur- beider Bereiche, die durch Herzgeräusche,
sachen erzeugt, wie z.B. eine Krankheit, hartnäckiges Fieber, Bakteriämie, Spleno-
die durch strukturelles bzw. funktionelles rnegalie und embolisehe Phänomene ge-
Versagen eines Organs oder Systems ent- kennzeichnet ist.
steht. (s.a. exogen) •bacterial endocarditis
[griech.: endon, innerhalb + genein, er-
zeugen.] Endobnlllls, dmlniscl& Entzündung des
• endogenaus Endokards des Herzen, nach einem aku-
ten Endokarditisanfall, Syphilis bzw. ei-
Enrlafntanlkadoa. Durch ein im Körper nem Atherom. In vielen Fällen kommt es
produziertes .... Toxin hervorgerufene Ver- zu einer Herzklappeninsuffizienz.
giftung, z.B. bei einer Gangrän. [griech.: chronos, Zeit, endon, innerhalb,
• endointoxication kardia, Herz, itis, Entzündung.]
• chronic endocarditis
Eadobnl. Die Schicht, die die Herzkarn- Endobnlllls. sultlllla INddldlßt.Chroni-
rnern innen auskleidet. Das Endokard sche bakterielle Infektion der Herzklap-
enthält kleine Blutgefäße und wenige Bün- pen, gekennzeichnet durch langsames
del glatter Muskeln; es geht in die Endo- Einsetzen mit Fieber, Herzgeräuschen,
thelschicht der großen Blutgefäße über. Milzvergrößerung und Wucherungen
• endocardiurn rund um eine künstliche Prothese im Her-
zen bzw. an den Klappensegeln. Meist ent-
~ Herzerkrankung, steht die Krankheit infolge einer Infektion
bei der es zu einer fibroelastischen Ver- mit Streptokokken.
dickung des Endokards kommt, die zum •subacute bacterial endocarditis (SBE)
&dolllrd Bezeichnung für ein Paar Gynäkologische Erkran-
verdickter Gewebebereiche im embryona- kung mit ektopischem Wuchs und unphy-
len VorhofkanaL siologischer Funktion des Endometrium-
.endocardial cushions gewebes. Die genaue Krankheitsursache
ist unbekannt, aber viele Frauen, die sich
endoluln Bezeichnung für die Vorgänge, einer Beckenlaparotomie unterziehen,
bei denen Zellen bestimmte Substanzen können auch eine Endometriose entwi-
(z.B. Blut) in das Blut bzw. in die Lymph- ckeln. Man nimmt an, dass eine Schwan-
flüssigkeit abgeben, was bestimmte Aus- gerschaft die Krankheit verhindert bzw.
wirkungen auf Gewebe in anderen Kör- abmildert.
perteilen hat. [griech.: endon, innerhalb + metra, Ge-
[griech.: endon, innerhalb + krinein, ab- bärmutter, osis, Erkrankung.]
sondern.] • endometriosis
.endocrine
Entzündung der Gebärmut-
lnclokdb Wissenschaft von den ana- terschleimhaut (Endometrium), die häu-
tomischen, physiologischen und patholo- fig durch eine bakterielle Infektion, wie
gischen Eigenschaften des endokrinen z.B. durch Gonokokken oder hämolyti-
Systems und der Hormone sowie der Be- sche Streptokokken, verursacht wird. Be-
handlung endokriner Krankheiten. gleitsymptome sind Fieber, Bauchschmer-
[griech.: endon, innerhalb + krinein, ab- zen, übelriechender Ausfluss und Uterus-
sondern, Iogos, Wissenschaft,] vergrößerung. Eine Endometritis tritt oft
endocrinology nach einer Entbindung oder einem Abort
auf und steht im Zusammenhang mit der
Endokrinopathie. Sammelbegriff für Stö-
Anwendung intrauteriner Kontrazeptiva.
rungen und Erkrankungen der endokri-
[griech.: endon, innerhalb + metra, Ge-
nen Drüsen, die zur Minderung der Quali- bärmutter, itis, Entzündung.]
tät bzw. Quantität der endokrinen Aus-
•endometritis
scheidungen führen.
[griech.: endon, innerhalb, krinein, ab- Gebärmutterschleimhaut,
sondern, pathos, Krankheit.] bestehend aus Stratum compactum, Stra-
.endocrinopathy
tum spongiosum und Stratum basalis.
E8doiJm Flüssigkeit im häutigen La- Die Dicke und Struktur des E.s verändert
byrinth des Innenohrs. sich während des Menstruationszykluses.
[griech.: endon, innerhalb + lympha, Was- [griech.: endon, innerhalb + metra, Ge-
ser.] bärmutter.]
endolymph • endometrium
des Energieflusses, der eine Person um- physe, im Gehirn sowie im Verdauungs-
gibt; dies führt zu einer Disharmonie trakt. (s.a. Neurotransmitter)
des Körpers, des Geistes oder der Seele. [griech.: enkepalos, Gehirn, in, innerhalb.]
Zu den kennzeichnenden Merkmalen • enkephalin
zählen Veränderungen der Temperatur Enkopresis. Einkoten, Stuhlinkontinenz.
(Wärme oder Kälte) visuelle Verände-
• encopresis
rungen (Bilder oder Farben), sowie Stö-
rungen des Feldes (freie oder besetzte Enophthalmus. Zurücksinken des Auges in
Stellen/Spitzen/Wölbungen), der Bewe- die Augenhöhle (Orbita) infolge eines
gungen (Wellen/SpitzenfDichte/Fluss) Traumas bzw. einer Fehlbildung.
und der Geräusche (Töne oder Wörter). [griech.: en, in, ophthalmos, Auge.]
• energy field disturbance • enophthalmos
Entbindung. Die Leitung einer Geburt
Energien, Umgang mit. -+ Pflegeinterventi- (Partus); i.w.S. die Geburt eines Kindes.
on der -+ NIC, die definiert wird als die • delivery
Regulierung des Energieeinsatzes zur
Behandlung oder Verhinderung von Mü- Entbindung, Elektronisdles Monitoring des
digkeit und zur Optimierung der Funkti- Kindes. -+ Pflegeintervention der -. NIC,
onsfahigkeit. die definiert wird als die elektronische
• Energy Management Überwachung und Beurteilung der kind-
lichen Herzfrequenzen bei Wehen wäh-
Enervierung. (Denervierung). I. Reduktion rend der Geburt.
bzw. Mangel an nervöser Energie durch • Electronic Fetal Monitoring: Intra-
Überbelastung; Schwäche, Entkräftung. parturn
2. Chirurgisches Entfernen eines ganzen
Nervs bzw. eines Teil eines Nervs. Entbindung, Pflege bei. -+ Pflegeinterventi-
[lat.: enervare, schwächen.] on der NIC, die definiert wird als die
• enervation Überwachung und die Versorgung einer
Frau unter der Geburt.
Enfluran. (Ethrane). Nicht entflammbares • Intrapartal Care
Inhalationsnarkotikum (Narkosegas) aus
der Ätherfamilie. Wird bei der Vollnarko- Entbindung. Vorbereitung zur. -+ Pflegein-
se eingesetzt. tervention der -+ NIC, die definiert wird
• enflurane als die Gewährleistung von Information
und Unterstützung, um Entbindungen
Engramm. (Gedächtnisspur). I. Hypotheti- zu erleichtern und die Fähigkeit zur Ent-
sche, neurophysiologische Speicherein- wicklung und Ausübung der Elternrolle
heil im Gehirn (Zerebrum), in der eine zu verbessern.
bestimmte Erinnerung gespeichert wird. • Childbirth Preparation
2. Interneuronaler Schaltkreis, der ver-
schiedene Neuronen und Muskelfasern enteral. Den Darm betreffend.
enthält, die bei richtiger Koordination be- [griech.: enteron, Darm.]
stimmte motorische Aktivitäten ausfüh- • enteral
ren können. 3. Bezeichnung für die dau- Enterektomie. (Darmresektion). Chirurgi-
erhafte Spur, die ein Stimulus im Nerven- scher Eingriff zum Entfernen eines Teils
gewebe hinterlässt. (s.a. Gedächtnis) des Darms.
• engram [griech.: enteron, Darm, ektome, aus-
schneiden.]
Enkephalin. Zu den .... Endorphinen gehö-
• enterectomy
rende, im Körper produzierte Pentapepti-
de, die der Schmerzlinderung dienen. En- Enteritis. Entzündung der Dünndarm-
kephaline befinden sich in der Hypo- schleimhaut infolge bakterieller, viraler
und funktioneller Störungen. Zu den Eier in der Perianalgegend ab, wodurch
Symptomen gehören Diarrhö, übelkeit, Juckreiz entstehen kann.
Erbrechen und Fieber. [griech.: enteron, Darm + bios, Leben,
• enteritis osis, Erkrankung.]
• enterobiasis
Enttritb, lliMotlsiaanda. Akute Entzün- Eftteroglukagon. Gruppe von glukagon-
dung des Dünn- und Dickdarms durch ähnlichen, hyperglykämischen Peptiden,
II
das Bakterium Clostridium perfringens, die von den Schleimhautzellen der oberen
die durch starke Bauchschmerzen, blutige Darmabschnitte bei der Verdauung abge-
Durchfälle und Erbrechen gekennzeichnet geben werden und die Produktion und Er-
ist. (---. Enteritis) neuerung von Darmepithelzellen stimu-
[griech.: nekros, tot; izein, verursachen; lieren.
enteron, Darm; itis, Entzündung] • enteroglucagon
• necrotizing enteritis
~ lrtlslluf. Pfad, über den
laterlds R!giDnalis Cnllut. (Morbus Crohn; die in der Leber produzierte Gallenflüs-
Crohn-Krankheit). Chronische Darmentzün- sigkeit in den Darm eintritt, von der Le-
dung mit unbekannter Ursache, die Ileum, ber wieder absorbiert wird und anschlie-
Kolon oder andere Teile des gastrointesti- ßend in den Darm zurückgeführt wird.
nalen Trakts befällt; dabei treten krank- Der Rest der Gallenflüssigkeit wird im
hafte und gesunde Darmsegmente gleich- Kot ausgeschieden.
zeitig auf. Symptome des Morbus-Crohn • enterohepatic circulation
sind häufige Diarrhö-Anfälle, heftige E'ntlnllinlse. Enzym in der Darrnflüssig-
Bauchschmerzen, übelkeit, Fieber, Frös- keit, das das proteolytische Enzym des
teln, Schwäche, Gewichtsverlust und Bauchspeichelsekretes beim Eintritt in
Anorexie. den Zwölffingerdarm (Duodenum) akti-
[Burrill B. Crohn, amerikanischer Arzt, viert.
1884-1983.] [griech.: enteron, Darm + kinesis, Bewe-
• Crohn's disease gung, ase, Enzym.]
• enterokinase
l!ntlnlaiiiSIDmOse. Chirurgischer Eingriff,
bei dem eine künstliche Verbindung zwi- Efttllolcafdln,Streptococcus-Arten im Ver-
schen zwei Darmsegmenten hergestellt dauungstrakt.
wird. [griech.: enteron, Darm+ kokkos, Beere.]
• enteroenterostomy • enterococcus
EnlllrGIIelds. Entzündung von Dick- und
~. Sammelbezeichnung Dünndarm, meist durch Staphylokokken
für die Familien aerober und anaerober verursacht; Symptome sind Diarrhö, Er-
Bakterien, zu denen sowohl pathogene als brechen, Exsikkose und Schock.
auch nicht-pathogene Mikroorganismen [griech.: enteron, Darm + kolon, Darm,
gehören. Die wichtigsten Gattungen sind itis, Entzündung.]
Escherichia, Klebsellia, Proteus und Sal- • enterocolitis
monella.
[griech.: enteron, Darm + bakterion, klei- lntetollda. (Kotstein). Ein aus verdautem
ner Gegenstand.] Material bestehender Stein, der sich im
• Enterobacteriaceae Darm bildet.
[griech.: enteron, Darm+ lithos, Stein.]
• enterolith
Eaterolliuis. Durch Parasitenbefall mit En-
terobius vermicularis, einer Madenwur- ErdllaiM:IIIis Vorkommen von Kotstei-
mart, verursachte Dickdarminfektion. nen in den Eingeweiden.
Die weiblichen Madenwürmer legen ihre • enterolithiasis
Enteropathie" Sammelbegriff für Erkran- sich von ihrem neugeborenen Kind auf-
kungen des Dünn- oder Dickdarms. grund einer Erkrankung trennen muss
•enteropathy und die normale Mutter-Kind-Bindung
Enteropathi,, (Eiweißverlustsyn- gestört wird. 2. Empfindung, dass Gegen-
drom). Durchfallerkrankungen mit gleich-
stände in der Umgebung fremd und un-
zeitiger Entzündung bzw. Zerstörung der wirklich sind aufgrund einer mangelnden
Magenschleimhäute, die mit starker Exsu-
dation von Albumin und Globulin einher-
gehen.
Besetzung der Ich-Abgrenzung.(-. Deper-
sonalisation)
.estrangement; alienation
D
exudative enteropathy ~ Verlust von Kalziumsalzen in
stomiL (Anus praeter). Chirurgischer Zähnen und Knochen infolge von Unter-
Eingriff, bei dem ein künstlicher Anus ernährung, Malabsorption oder anderen
bzw. eine künstliche Darmfistel durch ei- Faktoren. Eine Malabsorption wird durch
nen Einschnitt in die Bauchwand herge- zu niedrige Konzentrationen von Vitamin
stellt wird. D, durch überschüssiges Fett oder durch
[griech.: enteron, Darm+ stoma, Mund.] Oxalsäure, die sich mit Kalzium verbin-
• enterostomy det, oder durch einen relativen Säureman-
gel im Verdauungstrakt verursacht. Eine
enterotoxigen. Bezeichnung für einen Or- Entkalkung kann auch auf eine Insuffizi-
ganismus oder eine Substanz, die ein be- enz der Nebenschilddrüsen zurückzufüh-
stimmtes Toxin erzeugen, welches nach- ren sein, die die Steuerung der Kalzium-
teilig auf die Zellen der Darmschleimhaut konzentration im Blut, das Verhältnis von
wirkt. Es gibt beispielsweise bestimmte Kalzium und Phosphor im Blut sowie die
Bakterien, die -. Enterotoxine erzeugen relative Aktivität der Osteoblasten, die
und Darmreaktionen wie Erbrechen, Di- Kalzium in den Knochen und Zähnen ab-
arrhö und Symptome einer Lebensmittel- lagern und absorbieren, beeinträchtigt.
vergiftung hervorrufen. .decalcification
•enterotoxigenic
Entladung" I. Eine elektrische Ladung frei-
Enterotoxin" Substanz, die toxisch auf die
Zellen der Darmschleimhäute wirkt und setzen, z.B. in Form eines Funken oder ei-
von bestimmten Bakterienarten, wie z.B. nes Stromstoßes von einer Batterie, einem
Staphylococcus produziert wird. Kondensator oder einer anderen elektri-
schen Quelle. 2. Einen Stromstoß aus
• enterotoxin
oder durch ein Neuron freisetzen. 3. Frei-
mus. Virus, das sich hauptsächlich setzung von Emotionen, häufig begleitet
im Verdauungstrakt vermehrt. Zu denEn- von willkürlichen bzw. unwillürlichen Re-
teroviren gehörten die Coxsackieviren, flexen, Weinen, Wut oder anderen emotio-
die ECHO-Viren sowie das Poliomyelitis- nalen Ausbrüchen.
virus. •discharge
[griech.: enteron, Darm+ lat.: virus, Gift.]
enterovirus Entlastuft1111111{oi Das Gewebe unter einer
Prothese, von dem Druck entlastet oder
Enterozele" I. -. Hernie mit Darm als vollständig aufgehoben wird.
Bruchinhalt. 2. Hintere Vaginalhernie. ~:..::uelief area
• enterocele
Entlastung>'chnitt. Operative Durchtren-
entfremden" Einen Rückzug, eine Affekti-
onsübertragung oder eine Loslösung ver- nung von Gewebe im Rahmen der Erst-
ursachen. versorgung bei tiefen zirkulären Verbren-
•alienate nungen z. B. an Rumpf und Extremitäten.
Bei diesen Verbrennungen entstehen häu-
mdarag. I. Psychologischer Tren- fig -.Ödeme, welche die Blutgefaße ab-
nungseffekt, der eintritt, wenn eine Mutter drücken und somit die Durchblutung be-
292 Entlastungsschnitt _:
hindern. Durch den E. wird die Durchblu- ken, Verlusten oder einer Herausforde-
tung wieder hergestellt. rung an die Lebenswerte des Betreffen-
• relieving incision; relief incision den führt. Die Diagnose sollte auf den
Fokus des Konfliktes spezifiziert werden,
Entlausung. Eine Person bzw. einen Gegen-
z.B. Gesundheit, familiäre Beziehungen,
stand von Läusen befreien. Beruf oder Finanzen. Zu den kennzeich-
• delousing nenden Merkmalen gehören ein verbali-
entmyelinisieren. (entmarken). Zerstörung siertes Gefühl eines Problems mit einer
der Markscheide, die die Axone der Ner- Unsicherheit bezüglich der Auswahl,
venzellen umgibt. Spezifikation unerwünschter Folgen al-
• demyelinate ternativer Handlungen, verzögerte Ent-
scheidung und körperliche Anzeichen
Entoderm. (inneres Keimblatt). Innere Zell- von Beschwerden oder Anspannung,
schicht, die sich aus der embryonalen z.B. erhöhte Herzfrequenz, verstärkte
Keimscheibe der inneren Zellmasse einer Muskelspannung und Unruhe.
---+ Blastozyste entwickelt. Aus dem E. ent-
• decisional conflict
stehen später die Membranen der Körper-
höhlen und die Därme sowie das äußerste Entspannung. progressive. Technik zum be-
Epithel fast aller innerer Organe, z.B. des wussten Abbau von Spannungs- und
Respirationstraktes, sowie das Parenchym Angstzuständen, indem verschiedene
von Schilddrüsen, Leber, Bauchspeichel- Muskelgruppen systematisch angespannt
drüse u.a. (s.a. Blastoderm; Ektoderm; Me- und wieder entspannt werden.
soderm) • progressive relaxation
{griech. : endon, innen; derma, Haut]
• endoderm Entspannungstherapie. Therapieform, bei
der die Patienten bestimmte Atem- und
Entropium. Einwärts- bzw. Auswärtskeh- Entspannungsübungen sowie das Kon-
ren der Augenlider, meist der Unterlider. zentrieren auf angenehme Situationen er-
Entropion cicatriceum kann aus einem lernen. Manche Patienten lernen durch
Narbenzug nach einer Verletzung resultie- die E. bei Bedarf angespannte Muskeln zu
ren. Entropion spasticum entsteht durch entspannen, Migräneattacken abzuwen-
eine Entzündung, die den Tonus des Au- den oder ihren Blutdruck zu reduzieren.
gengewebes beeinträchtigt. Eine Entzün- (s.a. Autogenes Training)
dung des Augenlids kann sich auf eine In- • relaxation therapy
fektionserkrankung bzw. auf eine Reizung
durch Augenwimpern zurückführen las- -+ Pflege-
Entspannungsthel'lllpie, einfache.
sen. Intervention der -+ NIC, die definiert ist
{griech.: en, innerhalb + tropos, wenden.] als der Einsatz geeigneter Techniken zur
• entropion Förderung oder Gewährleistung von
Entspannung mit dem Ziel, uner-
Entscheidungen, Unterstützung bei. wünschte Anzeichen und Symptome wie
-+ Pflegeintervention der ... NIC, die defi- Schmerzen, Muskelverspannung oder
niert wird als die Gewährleistung von In- Angst zu vermindern.
formationen und Unterstützung bei Ent-
• Simple Relaxation Therapy
scheidungen von Patienten bezüglich ih-
rer Gesundheitspflege. Entwicklung. 1. Allmählicher Wechsel und
• Decision-Making Support Differenzierung von einem einfachen zu
einem komplexeren Niveau. 2. Vorgänge
Entscheidungskonfllkt. Anerkannte und Ereignisse, die sich in einem Organis-
-+ NANDA- -+ Pflegediagnose; Zustand mus in der Zeit zwischen Befruchtung ei-
der Unsicherheit über den Verlauf eines nes Eis und dem Erreichen des Erwachse-
Ereignisses, wenn die Wahl zwischen nenalters abspielen.
konkurrierenden Handlungen zu Risi- • development
Entwkldlmg, ldndlcllt. Die verschiedenen und Zehenkuppen gewachsen und es gibt
Phasen der körperlichen, sozialen und zwei Falten auf den Fußsohlen. Ab der
psychologischen Entwicklung, die sich 36. Woche werden Körper und Extremitä-
zwischen Geburt und frühem Erwachse- ten voller und runder und die Haut dicker
nenalter abspielen. und weniger durchscheinend. Wenn der
• child development Fötus voll ausgereift ist, zwischen der
Entwkldlmg, Dgnitia.. Entwicklungspro-
zess, in dem sich ein Kleinkind zu einer
38. und 42. Woche, nimmt die Käse-
schmiere ab und die Ohrknorpel sind voll
entwickelt. Bei Jungen liegen die Hoden
D
intelligenten Person entwickelt, Wissen
im Hodensack, bei Mädchen weisen die
ansammelt und die Fähigkeit des eigen-
großen Schamlippen auf die Mittellinie
ständigen Denkens, Lernens, logischen des Körpers und bedecken die kleinen
Denkens und der Abstraktion erlangt.
Schamlippen und die Klitoris. In der
•cognitive development
40. Woche wiegt ein Fötus durchschnitt-
Entwkldlmg, priMIIIe. Gesamter Prozess lich 3,5 bis 4 kg und ist etwa 50 cm lang.
des Wachstums, der Reifung, Differenzie- Die p.E. kann durch verschiedene Fakto-
rung und Entwicklung, der zwischen ren negativ beeinflusst werden: zwischen
Empfängnis und Geburt stattfindet. Etwa der 2. und 14. Woche sind es ionisierende
am 14. Tag vor der nächsten erwarteten Strahlen und bestimmte Medikamente,
Menstruationsperiode kommt es norma- die starke Wirkung auf die funktionale
lerweise zum Eisprung (Ovulation). Wenn Entwicklung haben. Ab der 14. Woche,
das Ei (Ovum) befruchtet wird, beginnt wenn alle Organsysteme entwickelt sind
sofort der Prozess der fötalen Reifung bis und sich die Körperteile gebildet haben,
zur Geburt. Während der ersten 14 Tage sind die negativen Effekte eher funktiona-
unterzieht sich das befruchtete Ei mehre- ler Art; es kommt nicht mehr zu wesentli-
rer Zellteilungen, bevor es zur Morula chen morphologischen Schädigungen.
und zur Blastozyste wird, die sich in der • prenatal development
Uteruswand einnisten kann. Vom Beginn
der 3. bis zum Ende der 7. Woche der em- ht:wlclcltmtg, ~ Fähigkei-
bryonalen Entwicklung vertieft und ver- ten eines Kindes, zu denen sowohl men-
vollständigt sich die Einnistung (Implan- tale als auch muskuläre Aktivitäten gehö-
tation). Bis zum Ende der 7. Woche sind ren, z.B. sich drehen, sitzen oder krabbeln
alle wichtigen Systeme vorhanden. Die zu können, oder beim Kleinkind gehen,
Phase ab der 8. Woche bis zur Geburt sprechen, die Blasen- und Darmfunktion
wird als fötale Phase bezeichnet. Von der kontrollieren zu lernen und anzufangen,
14. bis zur 17. Woche wachsen Arme, kognitive Probleme zu lösen. Die folgen-
Beine und Rumpf sehr schnell und der Fö- den psychomotorischen Funktionen und
tus ist bereits aktiv. Das Knochenskelett Fähigkeiten sollten zu dem jeweils ge-
verkalkt und kann durch Röntgenstrahlen nannten Lebensalter durchgeführt werden
dargestellt werden. Zwischen der 17. und können: 12. Wo. - auf die eigenen Hände
20. Schwangerschaftswoche fühlt die Mut- schauen; 20. Wo. - nach Gegenständen
ter normalerweise die ersten Bewegungen greifen; 24. Wo. - sich gezielt drehen;
des Babys. Der Fötus sieht zu dieser Zeit 11. Mo. - auf dem Bauch krabbeln und
bereits wie ein kleines Baby aus. Zur Sprechgeräusche imitieren; 15. Mo. -
28. Woche bilden sich das subkutane Fett- ohne Hilfe gehen; 24. Mo. - Vokabular
gewebe, Finger- und Fußnägel aus, die von 300 Worten und Benutzung von Pro-
Augenlider werden getrennt und die Au- nomen; 30. Mo. - Dreirad fahren und
gen können sich öffnen. Das Kopfhaar selbstständig essen; 4. Ja. - hüpfen und
wird entwickelt und bei Jungen entwi- auf einem Fuß stehen, Ball spielen, selbst-
ckeln sich im Leistenring die Hoden. Ab ständig sein, schwatzen und angeben; 5 Ja.
der 32. Woche sind die Haare fein und - Schnürsenkel binden, mit der Schere
wollig, die Nägel sind über die Finger- umgehen, Freude machen wollen, Inter-
294 Entwic klung, psychomotorische ·~"
esse für die Umwelt, zu den Eltern ein be- Entwicklungsstörungen, kindlidle. Störun-
wusstes Verhältnis entwickeln. (---+ Psycho- gen der Denkfähigkeit und des Gefühlsle-
motorik} bens sowie im zwischenmenschlichen und
• psychomotor development eigenen Verhalten, die in der Zeit zwi-
schen 30 Monaten und dem 12. Lebens-
Entwicklung, psychosoziale. Beschreibung,
jahr auftreten, z.B. Autismus.
die Erik Erikson als normalen Ablauf
• childhood-onset pervasive develop-
kindlicher Entwicklung mit folgenden Be-
mental disorders
griffen bezeichnet hat: Vertrauen, Autono-
mie, Initiative, Fleiß, Vertrautheit, Groß- Entwöhnung vom Respirator, gestörte Re-
zügigkeit und Integrität. Die Entwicklung aktion, Anerkannte - NANDA-Pflegediag-
beginnt im Säuglingsalter und schreitet nose, die definiert ist als ein Zustand, bei
fort, indem das kindliche Ego mit seiner dem sich der Patient nicht an das er-
Umgebung interagiert. Damit ein Kind niedrigte Leistungsniveau der künstli-
eine neue Phase erfolgreich erreichen chen Beatmung anpassen kann, was den
kann, müssen die Aufgaben der vorheri- Entwöhnungsprozess stört und hinaus-
gen Phase bewältigt sein. zögert. Die verschiedenen Stufen werden
• psychosocial development als geringfügig, mäßig oder ausgeprägt
klassifiziert. Bei einer geringfiigigen Stö-
Entwicklung, Unterstützung der. -+ Pflege- rung reagiert der Patient bei Entwöh-
intervention der .... NIC, die definiert wird nung vom Respirator hauptsächlich mit
als die Unterstützung oder Unterrich- Unruhe und einer leicht erhöhten Atem-
tung von Eltern/Betreuungspersonen frequenz im Vergleich zur Ausgangsfre-
mit dem Ziel, das grob- und feinmotori- quenz. Bei einer mäßigen Störung ist
sche, sprachliche, kognitive, soziale und das Hauptmerkmal eine leichte Blut-
emotionale Wachstum von Vorschul- drucksteigerung ( < 20 mmHg), eine
und Schulkindern zu optimieren. leicht erhöhte Pulsfrequenz ( < 20/min)
• Developmental Enhancement und eine leicht erhöhte Atemfrequenz
Entwicklungsalter. Bezeichnung für den ( < 5/min) im Vergleich zu den Aus-
kindlichen Reifungsprozess, der anband gangswerten. Bei einer ausgeprägten
standardisierter Messungen, z.B. Körper- Störung bei der Entwöhnung vom Respi-
größe und -ausmaße, sozialer und psy- rator sind die Hauptsymptome Erre-
chologischer Funktionen, motorischer gung, Verschlechterung der arteriellen
und geistiger Fähigkeiten bestimmt wird. Blutgase im Vergleich zu den Ausgangs-
• developmental age (DA} werten, Blutdruckerhöhung > 20 mmHg,
Pulsfrequenzerhöhung > 20/min und
Entwicklungsanomalie. Kongenitaler De- eine deutlkhe Erhöhung der Atemfre-
fekt infolge einer Störung des normalen quenz.
Wachstums und der normalen Differen- • ventilatory weaning process, dys-
zierung eines Fötus. Solche Störungen functional (DVWR)
können in allen fötalen Entwicklungspha-
sen auftreten und variieren in Form und
Heftigkeit. Die verschiedenen Ursachen Entwöhnungsphase. Das Abtrainieren
sind genetische Mutationen, chromoso- (Entwöhnen) von einem Beatmungsge-
male Aberrationen, teratogene Substan- rät. Der Patient benötigt eine bestimmte
zen und Umweltfaktoren. Zeit (Stunden bis wenige Tage), um die
• developmental anomaly eigene spontane Atmung wieder zu er-
lernen.
Entwicklungsstillstand. Vorzeitiger, zu kon- • weaning
genitalen Anomalien führender Abbruch
einer oder mehrerer Phasen des Entwick- Entzugsblutung. Blutung aus der Gebär-
lungsprozesses im uterinen Stadium. mutterschleimhaut aufgrund der Beendi-
• arrested development gung einer Hormontherapie. Das durch
' Enzephalitis, equine 295
Sinusknoten
Purkinje-
Fasern
rechten Tawara-Schenkeln sowie den Pur- des AV-Knotens verringert oder blockiert
kinje-Fasern. sind.
• conduction system of the heart • escape rhythm
Erregung5<:ustand. Energieniveau eines
Systems, welches höher als der Grundzu- Erschöpfung. Anerkannte -+ NANDA-
stand ist. Beim Zurückfallen auf den Pflegediagnose; übermächtiges Gefühl
Grundzustand gibt das System die Ener- der Ermattung und verminderten Leis-
giedifferenz in Form von Photonen an die tungsfähigkeit fiir körperliche oder geis-
Umgebung ab. tige Arbeit, unabhängig von einem ange-
• excited state messenen Schlaf. Kennzeichnende Merk-
male sind der verbalisierte Ausdruck
Erregungszustand, katatoner. Zustand von Müdigkeit oder fehlender Energie,
übermäßiger Erregung, der eine katatone Unfähigkeit zur Weiterführung der nor-
Immobilität ablöst. (s.a. Katatonie) malen Routinen, wahrgenommenes Be-
• catatonic exitement dürfnis nach zusätzlicher Energie zur
Bewältigung von Routineaufgaben, zu-
Erröten. Kurzfristiges diffuses -+ Erythem nehmende körperliche Beschwerden,
von Gesicht und Hals, im allgemeinen in- Konzentrationsschwäche, verminderte
folge der Erweiterung der oberflächlichen Leistungsfähigkeit und reduzierte Libi-
Blutgefäße durch Hitze oder plötzliche do.
Emotionen.
• ratigue
• blushing
Ersatzrhythmus. Langanhaltender Herz- Erschöpfung. (Exhaustion). Zustand extremer
schlag, der dann stattfindet, wenn der Ermüdung und Entkräftung infolge kör-
AV-Knoten oder das His-Bündel die Kon- perlicher bzw. seelischer Anstrengung
trolle über den Herzschlag übernehmen oder Krankheit.
und die Schlagfrequenz des Sinus- bzw. • exhaustion
306 Erschopfungspsychose ·.;.
II
mente, mit einer Anhäufung von Erythro-
blasten mit bizarr gelappten Zellkernen
sowie abnormen Myeloblasten im peri-
EI..,._,.. (rotes Blutkörperchen). Bezeich-
nung für eine voll ausgereifte rote Blutzel-
pheren Blut. Die Erythroleukämie kann le. Ein Erythrozyt hat die Form einer bi-
einen akuten oder chronischen Krank- konkaven Scheibe mit einem Durchmes-
heitsverlauf haben. ser von etwa 7 Jlm und enthält im Zellin-
[griech.: erythros, rot + leukos, weiß, hai- neren Hämoglobin, das von einer lipoiden
ma, Blut.] Membran umgeben ist. Erythrozyten sind
• erythroleukemia die Hauptbestandteile des zirkulierenden
Blutes. Ihre primäre Funktion besteht im
~Krankhafte Steigerung der
Transport von Sauerstoff. Sie stammen
Granulozyten und roten Blutkörperchen.
aus dem Knochenmark der langen Röh-
• erythroleukosis renknochen; dort entwickeln sie sich aus
ErytluvA. Gesamtmasse der zirkulierenden einer Stammzelle in einen Pronormoblas-
roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und ten zum Normoblasten und schließlich zu
der Gewebe, die Erythrozyten bilden. einem ausgereiften Erythrozyten.
•erythron [griech.: erythros, rot + kytos, Zelle.]
• erythrocyte
~ Sammelbezeichnung für
Krankheiten, die die roten Blutkörper- ~tdltlung. Zählung der Erythro-
chen (Erythrozyten) betreffen. zyten pro Volumeneinheit einer Vollblut-
• erythropathy probe mit Hilfe eines elektronischen Zähl-
gerätes. Wird angegeben in Tera/Liter
El"""""lfe. (Erythrozytenmangel). Mangel bzw. in 106/mm 3• Die normale Erythrozy-
bzw. Senkung der Anzahl der Erythrozy- ten-Konzentration im Vollblut beträgt bei
ten im Blut. Männern 4,6- 6,2 T/1, bei Frauen 4,2- 5,4
[griech.: erythros, rot + kytos, Zelle + pe- T/1.
nes, arm.] .red blood cell count
• erythrocytopenia
~ (Polyglobulie; Erythrämie). Un-
~ Makrophagen, die rote
--->
physiologische Erhöhung der Anzahl der
Blutkörperchen (Erythrozyten) oder Blut- im Blut zirkulierenden Erythrozyten.
pigmente aufnimmt und abbauen. [griech.: erythros, rot + kytos, Zelle +
• erythrophage osis, Erkrankung.]
EI~ (Erythrozytenbildung). Bezeich- • erythrocytosis
nung für die verschiedenen Phasen der Es. (Psychoanalyse nach Freud) Jener Teil
Erythrozytenbildung von der Reifung ei- der Psyche, der im Unterbewusstsein
ner mit einem Nukleus ausgestatteten funktioniert und Quelle für instinktive
Vorläuferzelle bis zu einem mit Hämoglo- Energien, Impulse und Triebe ist.
bin gefüllten ---> Erythrozyten ohne Zell- .id
kern, dessen Steuerung über das in der
Niere produzierte Hormon ---> Erythropoe- &dlelldda 0111. .................
tin erfolgt. Stamm von E. coli Bakterien, die Darm-
[griech.: erythros, rot + poiein, erschaf- blutungen verursachen. Die Bakterien
fen.] produzieren Toxine, die Darmgewebe be-
• erythropoiesis schädigen und zu einer Darmischämie
•. Essen auf Radern 309
und Kolonnekrose führen. Die Infektion wird und die Epiglottis die Öffnung der
wird über kontaminiertes Rindfleisch auf Luftröhre (Trachea) freigibt. Der E.-H.-H.
den Menschen übertragen. Die Behand- sollte nicht angewandt werden, wenn eine
lung besteht in der Gabe von Antibiotika Rückenmarksverletzung zu vermuten ist.
sowie des Ausgleiches des Elektrolythaus- • head-tilt, chin-lift airway technique,
haltes und ausreichender Flüssigkeitszu- Heiberg-Esmarch-maneuver
fuhr vor.
• enterohemorrhagic Escherichia co/i Esophorie. (Schielauge). Latente Abweichung
der Blickachse eines Auges nach innen
Escherichia coli, enterotoxigene. Stamm von und in Richtung des anderen Auges bei
E. coli-Bakterien, die Durchfall verursa- fehlendem Sehstimulus.
chen. [griech.: eso, einwärts, pherein, tragen.]
• enterotoxigenic E. coli • esophoria
Esmarch-Biutleere. Breiter, elastischer Ver- Esotropie. (trabismus convergens). Einwärts-
band, der um eine Körperextremität an- schielen eines Auges im Verhältnis zum
gelegt wird, um die Blutzufuhr zu dem be- anderen, feststehenden Auge.
troffenen Körperglied zu unterbinden. [griech.: eso, einwärts + tropos, drehen.]
Die Esmarch-Binde wird vor Operationen • esotropia
angewendet, um eine blutleere Region zu
Ess-Brech.sucht. ---+ Bulimia nervosa.
schaffen.
[]ohann F. A. von Esmarch, deutscher • bulimia
Chirurg, 1823-1908.] Essen, Hilfe beim . ..... pflegeintervention der
• Esmarch's bandage -. NIC, die definiert wird als die Verab-
Esmarch-Heiberg-Handgriff. Methode zur reichung von Nahrung an Patienten, die
Gewährleistung einer maximalen Öffnung zum selbstständigen Essen nicht faltig
der Luftwege bei bewusstlosen Patienten. sind.
Der Patient muss auf dem Rücken liegen, • Feeding
die Stirn wird dabei mit einer Hand nach
Essen, Selbstfürsorgedefizit. Anerkannte
unten gedrückt, wodurch der Kopf nach
ANDA-Pflegediagnose, die den Zu-
hinten bewegt wird; mit der anderen
stand eines Patienten beschreibt, der
Hand wird der Unterkiefer in Richtung
nicht alleine essen kann. Das Haupt-
Brust gedrückt. Durch diese Technik öff-
merkmal dieses S. ist die Unfiihigkeit
nen sich die Atemwege, indem die Zunge
des Patienten, Nahrungsmittel aus einem
vom Hintergrund des Rachens wegbewegt
Gefaß in den Mund 2-u führen.
• self-care deficit, feeding
D
Verbindungen mit dem Rest CH3 CO-. lich der Ideale von Autonomie, Wohltätig-
• acetic keit und Gerechtigkeit.
[griech.: ethikos, moralische Verpflich-
Essigsäure. (CH 3 COOH) Klare, farblose, tung.]
stechend riechende Flüssigkeit, die mit • ethics
Wasser, Alkohol, Glyzerin sowie mit Äther
vermischbar ist; enthält 3o/o bis So/o Essig. Ethik-Kommission. Zusammenschluss von
E. ist ein Zwischenprodukt des Stoffwech- Vertretern verschiedener Fachbereiche
sels. wie beispielsweise Medizin, Jura, Theolo-
• acetic acid gie, Philosophie, Biologie etc. und auch
von Laienvertretern. E.-K.n müssen in
Essstörung. Durch emotionale Konflikte Deutschland aufgrund gesetzlicher Vorga-
hervorgerufenes Fehlverhalten mit gestör- ben bei Forschungsvorhaben im medizi-
ter Nahrungsaufnahme. Zu den Erkran- nischen Bereich (insbesondere in der
kungen gehören z.B. Anorexia nervosa Gentechnologie, der Transplantations-
und Bulimie. technologie, der Sterbehilfe und beim
• eating disorders Schwangerschaftsabbruch) angehört wer-
den. Sie sind meist an Universitätsklini-
ken oder Landesärztekammern ange-
Essstörungen, Umgang mit. -+ Pflegeinter-
schlossen; es gibt aber auch private oder
vention der -+ NIC, die definiert wird als
freie E.-K.n.
die Vorbeugung und Behandlung von
Ernährungseinschränkungen, • ethics boards
starken
übermäßiger körperlicher Aktivität oder Ethologie. (Verhaltensforschung). 1. Wissen-
Aufnahme von extremen Nahrungsmit- schaftliche Erforschung tierischer Verhal-
tel- oder Flüssigkeitsmengen mit an- tensmuster in natürlichen Lebensräumen.
schließendem Erbrechen. 2. Empirisches Studium menschlicher
• Eating Disorders Management Verhaltensweisen im sozialen Zusammen-
hang.
Ester. Klasse chemischer Verbindungen, [griech.: ethos, Charakter, Iogos, Wissen-
die aus Reaktion eines Alkohols mit einer schaft.]
oder mehrerer organischer oder anorga- • ethology
nischer Säuren hervorgehen.
• ester EU. (EUG; Ektopische Schwangerschaft). Abkür-
zung für Extrauteringravidität. Schwan-
Esterase. Enzyme, die Esterbindungen in gerschaft, bei der sich das befruchtete Ei
Alkohol und Säuren spalten. außerhalb der Gebärmutter einnistet, z.B.
• esterase _, Bauchhöhlenschwangerschaft, _, Eileiter-
schwangerschaft, ...., Eierstockschwanger-
Ethanol. (Äthanol). Äthylalkohol. schaft. (s. Abb. S. 311)
• ethanol • ectopic pregnancy
Ether. (Äther). 1. Klasse organischer Ver- Eubiotik. Wissenschaft des gesunden Le-
bindungen mit zwei Kohlenwasserstoff- bens.
gruppen und einem verbindenden Sauer- [griech.: eu, wahr, bios, Leben.]
stoffatom. 2. Nichthalogenisierte, leicht • eubiotics
~· Eulenburg-Gehwagen 3 11
D
• eumenorrhoea
schlossen, sie öffnet sich jedoch beim
Gähnen, Kauen und Schlucken, um den
Eunuchismus. Auswirkungen eines FehJens
von testikulärem _,Androgen infolge von Mittelohrdruck und den atmosphärischen
Agonadismus oder _, Kastration. Druck auszugleichen.
[Bartolomeo Eustachio, italienischer Ana-
• eunuchism
tom, 1524-1574.]
Eunuchoidismus. Mangelnde Bildung von • eustachian tube
männlichen Hormonen oder testikuläre Euthanasie. (Sterbehilfe). Bewusstes Herbei-
Fehlbildung; führt zur Sterilität und führen des Todes für eine unheilbare
Hochwuchs, kleinen Hoden und unterent- kranke Person. Euthanasie kann aktiv
wickelten sekundären Geschlechtsmerk- ausgeübt werden, indem z.B. eine tödliche
malen. Injektion verabreicht wird, oder sie kann
• eunuchoidism auf passive Art und Weise erfolgen, indem
die benötigte Behandlung nicht erbracht
Eunuchoidismus, fertiler. Hypogonadotrope wird.
Hormonstörung bei Männern, die Kon- [griech.: eu, wahr + thanatos, Tod.]
zentrationen von Testosteron und follikel- • euthanasia
stimulierendem Hormon vorweisen, die
für die Samenzellbildung (Spermatoge- Euthymie. Zustand entspannter Gelassen-
nese) und die Entwicklung sekundärer heit
Geschlechtsmerkmale unzureichend sind. • euthymia
• fertile eunuch syndrome euthyreot. Die gesunde Schilddrüse be-
treffend.
Euphorie. I. Zustand des Glücksgefühls [griech.: eu, wahr, thyreos, Schild.]
und der Hochstimmung. 2. Übertriebenes • euthyroid
emotionales Glücksgefühl, das vorge-
täuscht, motivationslos und unangemes- evakuieren. Eine Substanz aus einem
sen ist. Hohlraum, Organ oder Körpergang ab-
[griech.: eu, wahr, pherein, tragen.] saugen.
• euphoria [lat.: evacuare, entleeren.]
• evacuate
Euphorikum. Rauschmittel oder Wirkstoff,
der Glücksgefühle und Hochstimmung Evaluation. Sehrirr aus dem .... Pflegepro-
verursacht Zu den euphorieauslösenden zess; Bewertung, inwieweit die zuvor
Substanzen gehören Marihuana und an- festgelegten Pflegeziele umgesetzt und
dere Halluzinogene. dokumentiert worden sind. Dazu beur-
[griech.: eu, wahr + pherein, tragen.] teilt der Pflegende das Ausmaß des Erfol-
• euphoretic ges bei der Erfüllung der Pflegeziele, be-
wertet die Durchführung ( lmplemen·
Euploidie. Eine Chromosomenzahl vorwei- tation) der Pflegemaßnahmen, unter·
sen, die ein genaues Vielfaches des nor- sucht die Teilnahme und Obereinstim-
malen, _, haploiden Chromosomensatzes muns des Klienten mit der Therapie
ist - adj. euploid. und dokumentiert die Reaktionen auf
• euploidy die Therapie. Der Pflegende evaluiert
:· Exfoliativzytologie 313
gans, sondern in das Organlumen hinein- explorativ. Eine Untersuchung oder Erfor-
wächst. schung betreffend.
[griech.: exo, außerhalb + phyton, Pflan- [lat.: explorare, aussuchen.]
ze.] • exploratory
• exophytic
Explosion. 1. Plötzliche, heftige Aufspal-
Exostose. Gutartiges Geschwür an der tung einer chemischen Verbindung.
Knochenoberfläche. 2. Plötzlicher, unerwarteter Ausbruch.
[griech.: exo, außerhalb + osteon, Kno- • explosion
chen.]
• exostosis Exponent. Potenz einer Zahl, die angibt,
wie oft eine Zahl mit sich selbst multipli-
exothenn. Bezeichnung für eine chemi- ziert werden soll. In der medizinischen
sche Reaktion, bei der Energie in Form bzw. wissenschaftlichen Schreibweise
von Wärme freigesetzt wird. werden häufig Zehnerpotenzen einge-
• exotherrnie setzt, um sehr große bzw. sehr kleine Zah-
len auszudrücken.
Exotoxin. Von Mikroorganismen ausge- • exponent
schiedene toxische Substanz.
[griech.: exo, außerhalb + toxikon, Gift.] Exposition. Maß der durch Röntgenstrah-
• exotoxin lung erzeugten Strahlenbelastung, ausge-
drückt als Coulomb pro Kilogramm Luft.
Expektorans. Schleimlösendes, auswurfför- [lat.: exponere, auslegen.]
derndes Mittel. • exposure
[lat.: ex, aus, heraus, pectus, Brust.]
• expectorant Expression. (Ausdruck). Untermalung von
physischen oder emotionalen Zuständen
Expektoration. (Auswurf). Auswurf von durch Veränderung der Mimik bzw. durch
Schleim, Sputum oder Flüssigkeiten aus verschiedene stimmliche Betonungen.
der Luftröhre und Lunge mittels Husten • expression
oder Spucken.
• expectoration Expressivität. Ausdrucksschwankungen,
denen die erblichen Grundlagen in Bezug
Experiment. Wissenschaftlicher Versuch auf die Auswirkungen eines bestimmten
unter kontrollierten Bedingungen, bei Gens bei Individuen mit demselben Geno-
dem die Effekte verschiedener Faktoren typ unterliegen.
studiert werden. • expressivity
• experiment
Exsanguination. Blutverlust, Ausbluten.
Expertise. Spezialkenntnisse, die eine Per- [lat.: ex, heraus, sanguis, Blut.]
son durch spezielles Lernen, Ausbildung • exsanguination
oder Erfahrung erwirbt.
[lat.: experiri, versuchen.] Exsikkose. Pathologische Austrocknung
• expertise des Körper durch Reduzierung des Ge-
samtkörperwassers. Die E. tritt häufig
Explantation. Die Entnahme von Körper- bei alten Menschen infolge des vermin-
geweben oder Organen, um eine Gewebe- derten Durstgefühls oder nach schweren
kultur anzulegen, ein Organ einem Emp- Flüssigkeitsverlusten durch Erbrechen
fänger zu übertragen (Transplantation) und Durchfall, Schwitzen, Fieber oder
oder ein nicht funktionsfähiges .... Trans- bei ierenerkrankungen und Verbren-
plantat wieder zu entfernen. nungen auf. Symptome sind konzentrier-
[lat.: ex, hinaus, plantare, pflanzen.] ter Urin in geringen Mengen, herabge-
• explantation setzter Hautturgor, trockene Schleim-
316 Exsikkose .-:_
ramidalen Geweben. 2. Die Funktion die- interstitieller Flüssigkeiten, die etwa 16o/o
ser Gewebe und Strukturen betreffend. des Körpergewichts ausmachen, sowie
[lat.: extra, außerhalb + griech. pyramis, 2,8 I Blutplasma, was etwa 4o/o des Körper-
Pyramide.] gewichts entspricht.
• extrapyramidal • extracellular fluid (ECF)
Extrasystole. Zusätzlicher Herzschlag, der Extremität. Gliedmaßen, Arme oder Beine.
nach einem Intervall auftritt, das dieselbe Arme werden auch als obere Extremitä-
Länge bzw. eine längere Dauer wie ein ten, Beine als untere Extremitäten be-
normaler Herzschlagzyklus hat. Die Er- zeichnet.
satzsystole hat eine Schutzfunktion, die • extremity
eine längere Herzschlagpause verhindern
soll. Herzschlagpausen, in denen Ersatz- Extremitätenabteitung. -+ Elektrokardiogra-
phie, bei der Ableitungen u. a. an den Ex-
systolen stattfinden können, werden
durch einen -+ sinusatrialen Block, einen tremitäten angebracht werden; dadurch
ist die räumliche Darstellung des Erre-
-+ atrioventrikulären Block oder durch Si-
gungsablaufes des Herzens möglich. (s.a.
nusbradykardie verursacht.
Elektrokardiogramm)
• escape beat
• limbleads
Extrasystole (ES). Zusätzliche unphysiolo-
extrinsisch. Außerhalb eines Organs, Kör-
gische Herzmuskelkontraktion infolge ei-
perteils oder des Organismus gelegen.
ner Depolarisation durch einen ektopi-
[lat.: extrinsecus, außen.]
schen Impuls.
• extrinsic
• extrasystole
extrauterin. Außerhalb der Gebärmutter Extroversion. I. Seine Interessen und Ener-
stattfindend, z.B. eine extrauterine gie auf Dinge lenken, die sich außerhalb
Schwangerschaft. des eigenen Ich befinden. 2. Sich aus-
[lat.: extra, außerhalb + uterus, Gebär- schließlich mit Dingen befassen, die sich
mutter.] außerhalb des eigenen Ich befinden. (s.a.
Introversion)
• extrauterine
[lat.: extra, außerhalb + vertere, drehen.]
Extravasation. I. Austritt von Körperflüs- . extroversion
sigkeiten (Blut, Serum oder Lymphflüs-
sigkeit) in das Gewebe. 2. Austritt anti- extrovertiert. Bezeichnung für eine Per-
neoplastischer Mittel in das Gewebe, ver- son, deren Interessen sich von dem eige-
bunden mit plötzlich auftretenden lokalen nen Ich abwenden und die sich haupt-
Schmerzen, plötzlicher Hautrötung bzw. sächlich mit der äußeren Umgebung und
extremer Blässe am Injektionsort nicht mit inneren Gefühlen und Gedanken
[lat.: extra, außerhalb + vas, Gefäß.] befasst. ( -+ Extroversion) (s.a. Introversion)
• extravasation • extrovert
extrazellulär. Bezeichnung für Vorgänge, Extubation. Einen Tubus aus dem Mund-
die außerhalb der Zellen bzw. der Zellge- raum oder einem Körperhohlraum entfer-
webe oder in Hohlräumen zwischen Zell- nen.
schichten bzw. Zellgruppen stattfinden. [lat.: ex, heraus, tuba, Schlauch.]
(s.a. intrazellulär) • extubation
[lat.: extra, außerhalb + cella, Lager- Extubation. Bezeichnet im Allgemeinen
raum.] das Entfernen eines Tubus aus einer
• extracellular Körperöffnung, im Speziellen das Ent-
Extrazellularflüssigkeit (EZF). Bezeichnung fernen eines Endotrachealtubus aus der
der Körperflüssigkeit, die sich im -+ inter- Luftröhre bei Vorliegen einer ausrei-
stitiellen Raum und im -+ Blutplasma befin- chenden Spontanatmung (Biutgasanaly-
det. Ein Erwachsener hat ungefahr II ,2 I se beachten) und bei intaktem Schluck-
: EZR 319
D
Anschließend erhält der Patient i.d.R. di-
rekt Sauerstoff per Sonde/Maske und
wird engmaschig überwacht. (s.a. Blut- Exzitans. (Reizmittel). Mittel oder Wirkstoff,
gasanalyse; Intubation)
der das Zentralnervensystem bzw. ein an-
deres körpereigenes System auf be-
llat.: ex, aus, heraus; tubus, Röhre) stimmte Weise stimuliert, z.B. Koffein
• extubation oder visuelle bzw. auditive Reize.
• excitant
exzidieren. Etwas vollständig heraus-
schneiden, z.B. die chirurgische Exzision
der Rachenmandeln (Tonsillen). Exzitation. (Reizung/Erregung). Zustand der
[lat.: ex, heraus+ caedere, schneiden.] mentalen oder körperlichen Erregung;
• excise die Auslösung einer Nerven- oder Muskel-
aktivität durch einen Impuls.
Exzi.sion. I. Chirurgisches exzidieren und [lat.: excitare, erregen.)
amputieren von Körperteilen. 2. Bezeich-
• excitation
nung für den Vorgang, bei dem eine gene-
tische Komponente eines DNA-Stranges
entfernt wird. EZR. Abkürzung für Extrazellulärraum.
• excision • ECspace
F
.F
1. Kurzzeichen für --+Farad (physik.). Faktor IX. Christmas-Faktor; antihämophi-
2. Chemisches Symbol für Fluor. ler Faktor B; Blutkoagulans, das im nor-
malen Blutplasma gefunden werden kann
und bei Personen mit Hämophilie B fehlt.
Fa<t-Uft· (Gesichtsstraffung). Methode der (--+ Blutgerinnung)
kosmetischen Chirurgie zur Entfernung factor IX
von Falten und gealterter Gesichtshaut.
•face Iift ~ Blutstillendes Mittel,
das die Faktoren I!, VII, IX und X enthält;
Fadas. 1. Gesicht. 2. Vorderseite eines wird zur Behandlung von Hämophilie B
Körperteils oder Organs. 3. Gesichtsaus- eingesetzt. (--+ Blutgerinnung)
druck, Miene. • factor IX complex
[lat.: facies, Gesicht.]
facies Faktor V. Proakzelerin; instabile Gerin-
nungssubstanz, die zur raschen Umwand-
fahigkeitstraining. Das Lehren bestimmter lung von Prothrombin in Thrombin benö-
verbaler und nonverbaler Verhaltensfor- tigt wird. (--+ Blutgerinnung)
men sowie das praktische Ausführen und factor V
Üben dieser Verhaltensformen durch den
Patienten. Akzelerin; hypothetisches che-
.skills training misches Zwischenprodukt, das bei der
--+ Blutgerinnung aus Proakzelerin gebildet
falm!nlle Vor allem in den USA ange- wird.
wandte Temperaturskala, bei der der Sie- factor VI
depunkt von Wasser 212 Grad und der Ge-
frierpunkt von Wasser 32 Grad beträgt. Faktor VII. Prokonvertin; Blutkoagulans,
[Daniel G. Fahrenheit, deutscher Physiker, das in der Leber hergestellt wird und zu
1686-1736.] dessen Herstellung Vitamin K benötigt
Fahrenheit (F) wird. (--+ Blutgerinnung)
•factorVII
I, --+Fibrinogen. (--+Blutgerinnung)
Faktor VIII. Antihämophiler Faktor A; Ko-
factor I
agulationssubstanz, die normalerweise
Faktor 11. --+ Prothrombin. (--+ Blutgerinnung) vorhanden ist, aber im Blutplasma von
•factor I! Personen fehlt, die an Hamöphilie A lei-
den. (--+ Blutgerinnung)
Faktor II --+ Thromboplastin. (--+ Blutgerin- factor VIII
nung)
.factor III Stuart- Faktor; Koagulans, das im
normalen Blutplasma vorkommt, aber bei
I \1, Bezeichnung für --+ Kalzium, das verschiedenen vererbten Blutkrankheiten
zur --+Blutgerinnung beiträgt. fehlt. (--+ Blutgerinnung)
factor IV •factor X
Faldar Rosenthal-Faktor; Koagulans, le. kontro Wissenschaftliche
dessen Fehlen Hämophilie C verursacht. Untersuchungsform. Eine Patientengrup-
(---> Blutgerinnung) pe mit einer bestimmten Krankheit oder
factor XI Störung, z.B. mit Myokardinfarkt, wird
mit einer Kontrollgruppe gesunder Test-
XII. Hagemann-Faktor; Koagulati-
onsfaktor im normalen Blutplasma, der personen verglichen.
die Bildung von Bradykinin und assoziier- case-control study
ten Enzymreaktionen verursacht. (---> Blut- gadv.. Beschreibung von Untersu-
gerinnung) chungsergebnissen, bei denen trotz Vor-
~::i factor XII handensein einer grundlegenden patholo-
XIII. Fibrinstabilisierender Faktor; gischen Änderung der Befund negativ ist.
Koagulationsfaktor, der zusammen mit • false negative
Kalzium unlösliche Fibringerinnsel bildet. :lftlv.Beschreibung von Testergeb-
(---> Blutgerinnung) nissen, bei denen der Befund positiv ist,
• factor XIII obwohl keine pathologischen Verände-
fJ'~uTiatlv. (freiwillig; gelegentlich). Nicht-obli- rungen aufgetreten sind.
gatorisch; die Fähigkeit haben, sich an •false positive
verschiedene Lebensbedingungen anpas- Falle. Sicheiförmige Struktur.
sen zu können, wie z.B. fakultativ anaero- [lat.: falx, Sichel.]
be Bakterien. falx
[lat.: facultus, Fähigkeit.]
• facultative :nllell. (Kieinhirnsichel). Kleiner, si-
chelförmiger Fortsatz der harten Hirn-
Fcllllhmd. (Kusshand). Abnormer Zustand haut (Dura mater), der mit dem Hinter-
der durch Lähmung der Finger- und hauptsbein verbunden ist und bis in die
Handstreckmuskeln oder durch Verlet- hintere Incisura des Kleinhirns zwischen
zung des Speichennervs (Nervus radialis) den beiden Hirnhemisphären reicht.
hervorgerufen wird. Die Hand fällt da- falx cerebelli
durch im Handgelenk nach unten.
•wristdrop rebri. (Großhirnsichel). Sicheiförmiger
Fortsatz der harten Hirnhaut (Dura ma-
frilogie. Angeborene Herzmissbil- ter), der entlang der Längsspalte der bei-
dung mit Verengung der Lungenarterie, den Hirnhemisphären verläuft.
Defekt in der Vorhofscheidewand und ex- •falx cerebri
tremer Vergrößerung der rechten Herz-
kammer. cllir. Antivirales Medikament; wird
[E. Fallot, fr. Arzt, 1850-1911] zur Behandlung von akutem Herpes zos-
• trilogy of Fallot ter eingesetzt. (--. Virostatikum)
•famciclovir
~ all p.1usc:halen. Kostenerstattungsverfah-
ren der Krankenhäuser zur Finanzierung Familie. I. Personengruppe, die genetisch
der Leistungen, die für Patienten mit miteinander verwandt ist, wie z.B. Eltern,
gleichartigem oder ähnlichem Behand- Kinder und Geschwister. Der Ausdruck
lungsbedarfbenötigt werden. Bei der Kal- schließt oft auch Personen mit ein, die
kulation der F. wird auch eine für die ein- durch Heirat verbunden sind bzw. die im
zelnen Fälle festgelegte Krankenhausver- seihen Haushalt wohnen und emotional
weildauer berücksichtigt. In der Bundes- miteinander verbunden sind, regelmäßi-
pflegesatzverordnung werden die F. mit gen Kontakt haben und sich um die Ent-
Punkten gewertet, die dann auf Landes- wicklung und das Wohlergehen der ge-
ebene für alle Krankenhäuser in Geldbe- samten Gruppe sowie einzelner Gruppen-
träge umgewandelt werden . mitglieder sorgen. 2. Personengruppe, die
• Standard case allowances einen gemeinsamen Nachnamen haben.
322 Familie _,
't. Fruchtbarkeit.
fertility
•fetoscopy
fdotadsc:h. Bezeichnung für Substanzen
D
und Stoffe, die giftige Auswirkungen auf
einen Fötus haben.
Fetal dilln!ll. (fetale Notsituation). Fetale [lat.: fetus, fruchtbar + griech.: tox:ikon,
Herzrhythmusstörungen bzw. abnorme Gift.]
Herzmuskelkontraktionen während des fetotoxic
Geburtsvorgangs.
• fetal distress 1. Aus Lipiden oder Fettsäuren be-
stehende Substanz, die in verschiedenen
Konsistenzen, z.B. als Öl oder in der Form
lltallliJR (fU). --+ Mikroblutuntersu- von Talg, vorkommt. 2. Aus Speicherzel-
chung (MBU). len bestehendes Körpergewebe. Speicher-
fetal blood sampling fett; wird entweder als weißes Fett be-
zeichnet, das in großzelligen Vesikeln ein-
ble. (Uitraschallbiometrie). Die Ver- gelagert wird, oder als braunes Fett, wel-
messung des Feten in der Gebärmutter ches aus Iipidhaitigen Tröpfchen besteht.
(in utero) mittels Ultraschall. Dabei inter- Speicherfett enthält mehr als doppelt so
essieren in der Frühschwangerschaft viele Kalorien pro Gramm als Zucker; im
hauptsächlich die Scheitel-Steiß-Länge Körper kann es als mobilisierbare Ener-
(SSL) und bei fortgeschrittener Schwan- giequelle schnell abgebaut werden.
gerschaft Kopfumfang (KU) und Kopf- ~:-:; fat
durchmesser (biparietaler Durchmesser Exkretion fetthaltigen, übel-
= BPD u. fronto-okzipitaler Durchmesser riechenden Kots, der auf der Wasserober-
= FOD), Brust- bzw. Bauchumfang (AU)
fläche schwimmt; Begleiterscheinung der
und Durchmesser des Brustkorbes bzw. chronischen Bauchspeicheldrüsenentzün-
Bauches (abdominaler Transversaldurch- dung (Pankreatitis) und anderer Malab-
messer = ATD u. anterior-posteriorer sorptionserkrankungen.
Durchmesser = APD) sowie die Länge
• fatty diarrhea
des Oberschenkels (Femurlänge = FL)
und des Oberarmes (Humeruslänge = Fettdurdlfall. (Stearrhö; Fettstuhl). Reichlich
HL). Anhand dieser Größen wird eine Fettstoffe enthaltender dünnflüssiger, übel
zeitgerechte Entwicklung des Kindes be- riechender und schaumiger Stuhl infolge
urteilt und auf das Gewicht des Kindes ge- einer schlechten Fettabsorption im Dünn-
schlossen. darm. Kommt bei Erkrankungen der
•fetometry Bauchspeicheldrüse und anderen Absorp-
tionsstörungen vor.
fetoplazentar. Fötus und Plazenta betref- steatorrhea
fend. Kreislauferkrankung, bei der
[lat.: fetus, fruchtbar + placenta, Fladen- eine Arterie durch eine Fettablagerung
kuchen.] blockiert wird. Der Embolus tritt in den
fetoplacental Blutkreislauf entweder im Zusammen-
hang mit einer Knochenfraktur, einer gesättigte Fettsäuren herstellen; essen-
traumatischen Verletzung des Fettgewe- zielle ungesättigte Fettsäuren müssen da-
bes oder bei Fettleber ein. Die Embolie her mit der Nahrung zugeführt werden.
tritt innerhalb von 12 bis 36 Stunden nach Der Fettstoffwechsel wird durch be-
der Verletzung auf; je nach der vom Em- stimmte Hormone, z.B. Insulin, Wachs-
bolus betroffenen Körperstelle kommt es tumshormone, Adrenokortikotropine so-
zu heftigen Thoraxschmerzen, Atemnot wie Glukokortikoide gesteuert.
(Dyspnoe), Tachykardie, Delirium, Er- • fat metabolism
schöpfung und sogar Koma.
Feasllml. Durch die Hydrolyse neutraler
II
• fat embolism Fette erzeugte organische Säuren. Essen-
hltgatJbL Ansammlung von Fettzellen zielle Fettsäuren sind ungesättigte Mole-
(Adipozyten). küle, die nicht vom Körper hergestellt
[lat.: adeps, Fett;franz.: tissu, Gewebe] werden können und daher mit der Nah-
• adipose tissue; fatty tissue rung zugeführt werden müssen.
•fattyacid
~. Verletzungs- oder in-
fektionsbedingte Erkrankung, bei der f'ettslunm, emmziele. Mehrfach ungesät-
neutrale Gewebefette zu Fettsäuren und tigte Säuren, wie z.B. Linolensäure und
Glyzerol abgebaut werden; diese Nekrosen Alpha-Linolensäure (Arachidonsäure),
finden vor allem im Brustgewebe und in die lebensnotwendiger Bestandteil der Er-
den subkutanen Gewebeschichten statt, nährung sind und Körperwachstum und
können aber auch in der Bauchhöhle, als Körperfunktionen aufrecht erhalten. Der
Folge einer Bauchspeicheldrüsenentzün- Mangel an essenziellen Fettsäuren führt
dung (Pankreatitis), auftreten. zu Veränderungen von Zellstrukturen
[griech.: nekros, tot, osis, Erkrankung.] und Enzyrnfunktionen, wodurch es zu
• fat necrosis Mangelwachstum und anderen Erkran-
kungen kommt. Krankheitssymptome
hlllcilrplr. Dichte Masse von Fettzellen,
sind brüchiges Haar und brüchige Finger-
die von fibrösen Gewebewänden umhüllt
nägel, Schuppenbildung, Allergien und
sind. Fettkörper finden sich vor allem bei
Dermatosen.
Kapillaren und an Nervenenden.
• essential fatty acid
•fatpad
Fettleber, Triglyzeridansammlungen in httsilnft. geslttigtL Sammelbezeich-
nung für bestimmte, einbasische organi-
der Leber infolge von Fettleibigkeit, Dia-
sche Säuren meist tierischer Herkunft.
betes, übermäßigem Alkoholkonsum,
Dazu gehören z.B. Essig-, Butter-, Palmi-
langfristiger Einnahme von Triglyzeriden
tin- und Stearinsäure. G.F. kommen in tie-
und Kortikosteroiden sowie Vergiftungen.
rischen Produkten, wie beispielsweise
• fatty liver Rind-, Schweine-, Lamm- und Kalb-
fleisch, Milchprodukten und einigen we-
nigen Pflanzenfetten wie Kakaobutter, Ko-
kosöl und Palmöl vor. (s.a. Fettsäuren, un-
F'ellmltalloiiW& Biochemischer Prozess, gesättigte; Fettsäuren, essenzielle)
in dessen Verlauf Fette abgebaut und in
• saturated fatty acids
die Körperzellen eingelagert werden. Fette
haben einen höheren Brennwert als Koh- fettduren. ungeslttlgte. Glyceride be-
lenhydrate: der Metabolismus von 1 g Fett stimmter organischer Säuren, die Doppel-
erzeugt 9 kcal Wärmeenergie; der Abbau und Dreifachbindungen zwischen Koh-
von 1 g Kohlenhydraten erbringt lediglich lenstoffatomen enthalten. Einfach u. F. ha-
4,1 kcal. Bevor die Prozesskette des Fett- ben pro Molekül nur eine Doppel- oder
metabolismus ablaufen kann, müssen Dreifachbindung und kommen in Nah-
Fette erst zu Fettsäuren und Glyzerol hy- rungsmitteln wie Geflügel, Mandeln, Ca-
drolysiert werden. Der Körper kann nur shew-Kernen, Erdnüssen und Olivenöl
vor. Mehrfach u. F. haben pro Molekül fllrlllargeft. Faktor I der --+ Blutgerinnung;
mehrere Doppel- oder Dreifachbindun- Plasmaprotein, das mit Hilfe von Kalzi-
gen. umionen durch Thrombin in Fibrin um-
•unsaturated fatty acid gewandelt wird.
[lat.: fibra, Faser; griech.: genein, erzeu-
Fettstuh1. --+ Fettdurchfall. gen.]
•steatorrhea
•fibrinogen
Fettzirlllose. Leberzirrhose, die sich als
Folge einer langfristig mangelhaften Er- Flllrlaagenapenle, (Hypofibrinogenämie). Fi-
nährung entwickelt und zu Fettinfiltratio-
nen der Leber führen.
[griech.: kirrhos, gelb, osis, Erkrankung.]
brinogenmangel im Blut.
[lat.: fibra, Faser+ griech.: genein, erzeu-
gen, penia, Armut.]
II
•fatty cirrhosis • fibrinogenopenia
~Substanz, die in vielen filll'illoiJM, Der fortdauernde Prozess der
Kosmetika enthalten ist und dafür sorgt, Spaltung von Fibrin durch Plasmin (Fibri-
dass die Feuchtigkeit (z.B. in der Haut) er- nolysin). Das Ergebnis ist der Abbau klei-
halten bleibt. ner Fibringerinnsel im Blut.
•humectant •fibrinolysis
Feuermll. --+ Naevus flammeus.
~ (Thrombolytika) Substanzen
• nevus flammeus
(z.B. Streptokinase, Urokinase), die thera-
FFA. Abkürzung für (eng!.) free fatty acid; peutisch eingesetzt, intravasale Thromben
freie Fettsäure. auflösen durch Aktivierung der körperei-
.FFA genen Fibrinolyse.
F-fdlur, (Fertilitätsfaktor). Fertilitätsfaktor • fibrinolytics
bestimmter Bakterien. ............ Gutartiger, aus Epithelzellen
• F factor und fibroblastischem Gewebe bestehen-
FFP. Fresh Frozen Plasma der Tumor.
[lat.: fibra, Faser + griech.: aden, Drüse,
Fllrlillltloft. Unwillkürliche, sich schnell oma, Tumor.]
wiederholende Kontraktion einer einzel-
• fibroadenoma
nen Muskelfaser bzw. eines isolierten Ner-
venfaserbündels. Flall1lst. Flache, längliche undifferen-
[lat.: fibrilla, kleine Faser, atio, Vorgang.] zierte Bindegewebszelle, aus der verschie-
• fibrillation dene Vorläuferzellen, wie z.B. Chondro-
,."., Kleine, fllamentförmige Struktu- blasten, kollagenproduzierende Fibroblas-
ren, die Bestandteile vieler Zellen, z.B. mi- ten und Osteoblasten entstehen, die das
totischer Spindeln, sind. Man kann zwi- fibröse Binde- und Stützgewebe des Kör-
schen Myofibrillen (im Muskelgewebe), pers bilden.
Neurofibrillen (im Nervengewebe), Tono- [lat.: fibra, Faser + griech.: blastos, Keim.]
fibrillen (im Epithelgewebe) und kollage- • fibroblast
nen Fibrillen (im Knochengewebe) unter-
scheiden. Flmldlondlont. Aus fibrösem Gewebe und
[lat.: fibrilla, kleine Faser.] Knorpelgewebe bestehender gutartiger
•fibril Tumor.
• fibrochondroma
Fibrin. Faseriges, unlösliches Protein, das
bei der --+ Blutgerinnung aus Thrombin ~ Fibröse Überwucherung
und Fibrinogen gebildet wird. von Knochengewebe. Anfängliche Krank-
[lat.: fibra, Faser.] heitssymptome sind Hinken, Schmerzen
•fibrin oder eine Fraktur der betroffenen Stelle.
Fibrodysplasien treten häufig bei patholo- stoffbei Frühgeborenen. Kann zu Erblin-
gischen Frakturen auf. dung führen.
• fibrous dysplasia [lat.: fibra, Faser; griech.: p!assein, bilden,
formen]
tllmlid. Fasern besitzend. • retrolental fibroplasia
[lat.: fibra, Faser + griech.: eidos, Form.]
•fibroid ftllrls. Hauptsächlich aus Fasern bzw. fase-
rigem Material bestehend, wie z.B. fibrö-
Filmlidlilamlt. Operatives Entfernen ei- ses Bindegewebe.
nes fibrösen Tumors. [lat.: fibra, Faser.]
::m
rheumatisches Fieber, Sepsis
38.
'Vvvvvvv
37· --~~----------
36· - - - - - - -
Intermittierendes Fieber:
z.B. bei Malaria, Pleuritis, Sepsis
38'
37'
36"-----------------
Fieber. Fiebertypen.
33·1 F1eber, aseptisches .. _
II
vorgestellt werden, der anhand der Anam- •film badge
nese, des Untersuchungsbefundes und ei-
nes ---. EEGs entscheidet, ob weitergehende Filter. 1. Gerät bzw. Material, durch das
Diagnostik erforderlich ist. Gase oder Flüssigkeiten gesiebt werden,
•febrile convulsion um unerwünschte Stoffe zurückzuhalten.
2. Vorrichtung, die an Röntgengeräte an-
FIGO. Abkürzung für (franz.) Federation gebracht wird, damit niedrig-energetische
Internationale de Gynecologie et Röntgenstrahlen nicht den Röntgenfilm
d'Obstetrique; gynäkologische Tumore erreichen.
werden mit Hilfe der sogenannten FIGO- [franz.: filtrer, sieben.]
Stadien beschrieben . •mter
• FIGO FlltntJansnttl, glomlndiJ\t. Nierenfunkti-
onstest, bei dem die Menge des Ultrafil-
Flamlnt. Feine, fadenförmige Faser. Fila- trats, das aus Plasma besteht und durch
mente kommen in fast allen Körpergewe- die Nierenkörperehen (---+Glomeruli)
ben und Körperzellen vor und besitzen fließt, bestimmt werden kann. Die Ergeb-
verschiedene morphologische und phy- nisse setzen sich aus Insulin- und Kreati-
siologische Funktionen. nin-Clearance, Serumkreatinin und Blut-
[lat.: filare, weben.] harnstoff zusammen.
•mament •glomerular filtrationrate (GFR)
Flllriuil. Durch Filaria bzw. Microfilaria Flum. Bezeichnung für eine fadenförmige
hervorgerufene Erkrankung. Filariawür- Struktur.
mer sind rund, länglich und fadenförmig •filum
und werden in den meisten tropischen
und subtropischen Regionen angetroffen. Filzlaus. (Schamlaus). Lausart, Pthirus pubis,
Die Würmer dringen in den menschli- die sich in menschlichen Schamhaaren
chen Körper als mikroskopisch kleine festsetzt. Obertragung durch Geschlechts-
Larven ein und setzen sich im Lymphsys- verkehr mit einer infizierten Person.
tem fest. Krankheitssymptome sind Ver- •crablouse
schluss der Lymphgefäße sowie Schwel-
lungen und Schmerzen in den Extremitä- Rmllrfe. Struktur, die eine Abgrenzung
ten. oder einen fransenähnlichen Rand bildet.
[lat.: filum, Faden; griech.: osis, Beschwer- [lat.: fimbria, Franse.]
de.] •fimbria
• filariasis Fiagengnasfe. Neurologische Störung;
Unfähigkeit, ohne visuelle Hilfe die ver-
Flllalge1141f'llthm. F1-Generation; Bezeich- schiedenen Finger der Hand zu unter-
nung für Nachkommen aus einer sexuel- scheiden.
len Verbindung bzw. aus einer geneti- •finger agnosia
schen Kreuzung.
[lat.: filius, Sohn, generare, bekommen.] Finglrlllagllllllll. Fingerreflex, der ausge-
• fllial generation löst wird, wenn man bei leicht gebeugten
Fingern sanft auf die inneren Fingerend- nes arteriellen Aneurysmas oder einer
glieder schlägt. malignen Erkrankung entstehen.
• digital reflex arteriovenous fistula
~ (Digitalis). Deutsche Bezeichnung 1111. (Biasen-Scheidenfistel).
für die Pflanze Digitalis purpurea, aus der Innere Passage (Fistel) zwischen Harn-
-.. Digitalis gewonnen wird. blase und Scheide, die zu Harninkonti-
~:~:; foxglove nenz führt. Eine solche Fistel kann infolge
von Strahlenschäden, Verletzungen (OP),
Finqerluxation. Traumatische Gelenksver- Abszessen oder Drucknekrosen durch
renkung eines Fingers. Wenn keine gleich- -.. Pessare entstehen.
zeitige Fraktur vorliegt, kann der Finger • vesicavaginal fistula; vagino-vesical
vorsichtig wieder eingerenkt werden. fistula
dislocation of fing er
Eine aus Stangen und Bolzen be-
Finger-~ Koordinationstest, stehende Vorrichtung, die zur Stabilisie-
bei dem der Patient mit der Spitze des rung eines Körperteils eingesetzt wird. In
Zeigefingers zuerst mit geöffneten und vielen Fällen wird ein F. direkt an einem
dann mit geschlossenen Augen auf die Na- Knochen befestigt. Man kann zwischen
se zeigen muss. einem externen, von außen zugänglichen
• finger-nose lest und einem internen, implantierten F. un-
terscheiden.
fischbandwurmlnfektion~ Durch den Band-
•fixator
wurm Diphyllobothrium latum verur-
sachte Infektion, die durch den Verzehr Fixierung.!. (Pflege) Jede Maßnahme, wel-
von infiziertem, rohem bzw. zu wenig ge- che die körperliche Bewegungsfreiheit ei-
kochtem Fisch auf den Menschen übertra- nes Patienten einschränkt bzw. unterbin-
wird. det. Die F. ist nur zulässig, wenn der Pa-
fish tapeworm infection tient dies erlaubt, eine richterliche Verfü-
gung vorliegt oder bei akuter Eigen- oder
Ffssur. 1. Spalte oder Furche auf einer Or- Fremdgefährdung durch den Patienten.
ganoberfläche. Eine Fissur markiert die 2. (Psychoanalyse) Festlegung auf be-
Teilung eines Organs, wie z.B. bei den stimmte Personen oder Triebobjekte.
Lungenflügeln. 2. Rissähnliche Haut- 3. (Psychiatrie) Innehalten in einer be-
spalte, wie z.B. eine Analfissur. 3. Lineare stimmten Phase der psychosexuellen Ent-
Furche in einer knochigen Oberfläche, wicklung, z.B. anale Fixierung.
die während der Entwicklung eines Kör- [lat.: figere, befestigen]
perteils entsteht. •fixation
[lat.: fissura, Spalte.]
fissure Flagellat. (Geißeltierchen). Mikroorganis-
mus, der sich durch peitschenartige Bewe-
fissurifraktur). Unvollständige Fraktur in gungen seiner am Körper befestigten Zi-
Form eines Haarrisses. Iien oder Fasern fortbewegt.
fissure fracture [lat.: flagellum, Peitsche.]
FisteL (Fistula). Abnorme Passage von ei- flagellate
nem inneren Organ zur Körperoberfläche Durch Peitschen oder Geißeln
bzw. zwischen zwei Organen. des eigenen Körpers erlangte abartige, se-
[lat.: fistula, Rohr.] xuelle Erregung (Form des Sadomaso-
.fistula chismus).
flagellation
Rslef. Unphysiologische
Verbindung zwischen -.. Arterie und -.. Ve- Flammenemissionsphotornf•trie. Messung
ne; kann angeboren (kongenital) sein oder der Wellenlänge von Lichtstrahlen, die
infolge eines Traumas, einer Infektion, ei- von energiereichen, metallischen Elektro-
· Flexor 337
nen, die durch eine Flamme erwärmt wer- durch Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Fie-
den, ausgehen. Flammenphotometrie ber, allgemeines Unwohlsein und groß-
wird verwendet, um klinische Proben von fleckigen Hautausschlag aus.
Körperflüssigkeit zu identifizieren. • typhus
[lat.: flagrare, brennen; griech.: phos,
Licht, metron, Maß. I Fleckfieber, afrikanisches. Von Zecken her-
• flame photometry vorgerufene Rickettsieninfektion, die von
Fieber, fleckigem und knötchenförmigem
Flattern. Rasches Vibrieren bzw. Pulsieren, Ausschlag und geschwollenen Lymphkno-
das die normale Funktion beeinträchtigen ten begleitet wird.
kann. • African tick typhus
• flutter
Fleckfieber, epidemisches. (Typhus exanthe-
Flatulenz. (Blähungen). Dehnung der Ver- maticus). Akute Rickettsien-Infektion mit
dauungsorgane infolge einer exzessiven langanhaltendem, hohem Fieber, Kopf-
Luft- bzw. Gasansammlung im Darm, die schmerzen und einem dunklen, makulo-
manchmal sehr schmerzhaft sein kann; papulösem Ganzkörperausschlag. Der
die Gase entweichen durch das Rektum. Krankheitserreger, Rickettsia prowazekii,
[lat.: flatus, blasen.I der sich im Kot von Körperläusen befin-
• flatulence det, wird durch das Aufkratzen von Läuse-
Flatulenz, Linderung einer. ..... pflegeinter- bissen indirekt auf den Menschen über-
vention der ..... NIC, die definiert wird als tragen.
die Vorbeugung gegen die Bildung von • epidemic typhus
Flatulenz und Erleichterung der Passage Fleisch, wildes. Umgangssprachliche Be-
einer übermäßigen Gas menge. zeichnung für exzessiv wachsendes Gra-
• flatulence reduction nulationsgewebe.
• proud flesh
Flatus. Luft- bzw. Gasmenge, die aus den
Verdauungsorganen durch das Rektum Fletcher·Faktor. Blutgerinnungssubstanz,
ausgestoßen wird. die sowohl mit Faktor XII als auch dem
[lat.: flatus, blasen.] Fitzgerald-Faktor reagiert und die
• flatus Thrombinbildung aktiviert und beschleu-
nigt.
Fled~;, blinder. I. Physiologische Lücke im
[Sir William Fletcher, Arzt, London, 1872-
Gesichtsfeld, die auftritt, wenn ein Bild
1938]
auf der Stelle der Netzhaut (Retina) fokus-
• Fleteher factor
siert wird, auf der sich der Sehnerveintritt
(Discus nervi optici) befindet. 2. Unphy- Flexion. (Beugung). Bewegung bestimmter
siologische Lücke im Gesichtsfeld, die Skelettgelenke, die die Verkleinerung des
durch eine Läsion der Netzhaut (Retina) Winkels zwischen zwei benachbarten
oder deren optische Bahnen, durch eine Knochen bewirkt, wie z.B. beim Beugen
Hämorrhagie oder Chorioiditis verur- des Ellenbogens.
sacht werden kann und häufig als Licht- • flexion
fleck oder Flackern wahrgenommen wird.
• blindspot Flexionslage. Fötale Geburtslage, bei der
der Kopf des Kindes zur Brust hin gebeugt
Fleckfieber. Sammelbezeichnung für akute ist.
Infektionskrankheiten, die durch ver- • flexion
schiedene ..... Rickettsien hervorgerufen
und über infizierte Nagetiere auf Läuse, Flexor. (Beugemuskel). Bezeichnung für ei-
Milben, Fliegen oder Zecken und durch nen Muskel, der die Beugung eines Ge-
diese auf den Menschen übertragen wer- lenks bewirkt.
den. Die Erkrankungen zeichnen sich alle • flexor
Flexur. Normale Biegung bzw. Krümmung FlowmiUr. {Durchflussströmungsmesser). Na-
eines Körperteils, wie z.B. die Flexur des delventil in einem Narkosegerät, welches
Kolons oder die dorsale Flexur der Wir- die Fließgeschwindigkeit von Gasen ge-
belsäule. mäß ihrer Viskosität und Dichte misst.
• flexure •flowmeter
Fieclmll'. lheodor. (*Eppstein 1800-1864 Flllclltr6x# kolldltlcmielt& Angelernte
Kaiserswerth), ev. Ffarrer, gründete nach Reaktion, die bewusst oder unbewusst
einem Kindergarten 1935 in Düsseldorf ausgeführt wird, um einem unangeneh-
mit seiner Frau Friederike am 30.5.1836 men Stimulus zu entgehen.
Foramen. Bezeichnung für eine anatomi- Fomix. Bogenförmige Struktur oder Ge-
sche Öffnung in einer Membran oder ei- wölbe.
nem Knochen. [lat.: fornix, Bogen.]
[lat.: foramen, Loch.] • fornix
• foramen
Fornix, cerebri. (Hirngewölbe). Gewölbearti-
Foramen magnum. (großes Hinterhauptloch). ges Gebilde aus Nervenfasern unterhalb
Öffnung im Okzipitalknochen, durch die des Corpus callosum des Schädels, das als
das Rückenmark in die Wirbelsäule ein- efferenter Pfad vom Hippocampus dient.
tritt. • fornix cerebri
• foramen magnum
Forschungsdaten, Erfassung von. ___, Pflege-
Foramen ovale. 1. Physiologische Öffnung intervention der --+ NIC, die definiert wird
in einem Septum zwischen der linken als die Unterstützung eines Forschers bei
und rechten Kammer in einem Fötusherz. der Sammlung von Patientendaten.
Durch die Öffnung kann Blut fließen, wel- • Research Data Collectioo
ches sonst in die Lungen des Fötus fließen
würde. 2. Ovale Öffnung an der Seite des Fortpflanzung, zytogenetische. Bildung ei-
Keilbeinforamens. nes neuen Organismus aus einer einzelli-
• foramen ovale gen Samenzelle, entweder durch die Verei-
Forbes·Aibright·Syndrom. Stoffwechseler- nigung von Gameten zu einer Zygote oder
krankung infolge eines Adenoms der vor- asexuell, durch Sporen.
deren Hypophyse. Krankheitssymptome • cytogenic reproduction
sind Amenorrhö, Prolaktinämie sowie Fortpflanzungssystem. ---+ Reproduktionssys-
Galaktorrhö. tem.
[Anne P. Forbes, amerikanische Ärztin, • reproductive system
1911-1992; Fuller Albright, amerikani-
scher Arzt, 1900-1969.] Forzeps. ((Geburts-)Zange). Speziell in der
• Forbes-Albright syndrome Geburtshilfe verwendetes Instrument mit
zwei Griffen und gebogenen, stumpfen
forciert. Verstärkt, z.B. forcierte ---+ Diurese
Greifarmen, die mittels eines Schlosses
durch hohe Zufuhrmengen an Infusions-
miteinander verbunden sind; wird zum
lösungen zur Giftausscheidung.
Festhalten und Herausziehen des kindli-
[franz.: force]
chen Kopfes bzw. Steißes aus dem Mutter-
forensisch. Ein öffentliches Gericht betref- leib verwendet.
fend, gerichtlich. [lat.: forceps, Zange.]
[lat.: forum, Marktplatz.] • forceps
• forensic
Formaldehyd. Toxisches, übelriechendes, Spitze Stift des Schlosses
wasserlösliches Gas, das heute als Desin- mit Kopf
fektionsmittel, Fixiermittel oder Konser-
vierungsmittel nur noch selten verwendet
wird.
• formaldehyde
Formalin. Wässrige Formaldehydlösung;
wird zur Fixierung und Konservierung
biologischer Proben für pathologische Löffel Halsteil Gr iff
und histologische Untersuchungen als (Kopfkrüm·
37%ige Formalinlösung eingesetzt. mung )
(---+ Formaldehyd)
• formalin Forzeps. Naegele-Zange.
~- Fraktur 343
tur und wird mit komplexen geistigen Ak- ßig über die Fruchtblase an die sich deh-
tivitäten, wie z.B. Vorausplanen, Beurtei- nende Zervix weitergegeben.
len und abstraktem Denken in Verbin- • amniotic sac
dung gebracht.
• frontallobe
Fruchttod, intrauteriner. Tod eines Fötus,
der mindestens 200 g wiegt bzw. mindes-
Frontzahn. Alle Schneide- und Eckzähne tens bis in die 20. Schwangerschaftswoche
mit Zentral- und Seitenhöckern. gelebt hat, im Mutterleib.
• anterior tooth • fetal death
Fruchtwasser. Flüssigkeit, die von den Ei-
Frostbeule. (Perniones). Durch Kälte verur- häuten und dem Fötus produziert wird.
sachte Hautrötung und Hautschwellung. Das F. umgibt den Fötus während der ge-
Ähnlich wie bei einer Verbrennung kön- samten Schwangerschaft, schützt ihn vor
nen Brennen, Juckreiz, Blasen- und Ul- Verletzungen und Temperaturschwankun-
kusbildung auftreten. gen, ermöglicht ihm Bewegungsfreiheit
• chilblain und hält den fetalen Sauerstoffvorrat auf-
recht. Bei Schwangerschaftsende beträgt
Frösteln. Ungewollte Muskelkontraktion das Volumen etwa 1.000 ml. Das F. dient
vorwiegend der Hautmuskeln, als Reak- nicht nur dem Schutz des Fötus, sondern
tion auf Kälte bei niedrigen Temperatu- ist auch ein Medium, in dem ein aktiver
ren. F. kann auch bei beginnendem Fieber chemischer Austausch stattfindet. Das F.
auftreten, als Ausdruck für einen gestör- ist klar und durchsichtig; abgeschuppte
ten Wärmehaushalt des Körpers. Fetalzellen und Fette verleihen ihm mit
• shivering der Zeit ein trübes Aussehen.
• amniotic fluid
Fruchtbarkeit. Die Fähigkeit, Nachkom-
men zu zeugen. Fruchtwasserembolie. (Amnioninfusionssyn-
• fecundity drom). Geringe Menge von .... Fruchtwasser,
das während der Wehen bzw. der Entbin-
Fruchtbarkeit (Fertilität), Emaltung der. dung in das mütterliche Blutsystem ein-
-> Pflegeintervention der ..... NIC, die defi- dringt und sich in einem Gefaß festsetzt.
niert wird als die Gewährleistung von In- Falls eine Lungenembolie entsteht, sind
formationen, Beratungen und Behand- die Folgen für die Mutter in den meisten
lungen zur Unterstützung einer gesun- Fällen tödlich.
den Fortpflanzungs- und Empfängnisfa- [griech.: amnion, Eihaut; lat. : fluere, flie-
higkeit. ßen; griech.: embolos, Propfen]
• Fertility Preservation • amniotic fluid embolism
Fruchtwasserpunktion . .... Amniozentese
Fruchtblase. Dünnwandige Tasche, die sich
während der Schwangerschaft bildet und Fruchtwasserspiegelung. .... Amnioskopie
Fötus und .... Fruchtwasser enthält. Bei Frühchen. Begriff, der für Säuglinge be-
Schwangerschaftsende hat die Fruchtblase nutzt wird, deren Gewicht bei der Geburt
ein Fassungsvermögen von vier bis fünf
unter lSOOg liegt und die noch deutlich
Litern. Die Wände der Blase bilden sich unreif und unterentwickelt sind.
aus dem Rand der Plazenta. Amnion,
• immature baby
Chorion und Dezidua, aus denen die
Wand besteht, sind jeweils mehrere Zell- Frühgeborenes- Neugeborener Säugling,
schichten dick. Die intakte Fruchtblase der unabhängig von seinem Geburtsge-
und ihre Flüssigkeit sorgen für einen aus- wicht vor der 37. Schwangerschaftswoche
geglichenen hydrostatischen Druck in der geboren wird. Zu den prädisponierenden
Gebärmutter. Während der Wehen wer- Faktoren für eine Frühgeburt gehören
den die uterinen Kontraktionen gleichmä- Mehrlingsschwangerschaften, Toxämie,
-
_·- Fugue 349
chronische oder akute Infektionen, Sensi- Fruktoklnase. Enzym, das den Transfer ei-
bilisierung gegen Blutinkompatibilitäten, ner hochenergetischen Phosphatgruppe
schwere Verletzungen, die die normale von Adenosintriphosphat zu D-Fruktose
Entwicklung des Fötus behindern, Sub- katalysiert.
stanzabusus und Schwangerschaft im Ju- • fructokinase
gendlichenalter. Ein F. ist normalerweise
Fruktosämie. Vorkommen hoher Fruktose-
klein und dünn und hat einen im Ver-
konzentrationen im Blut.
gleich zum Körper sehr großen Kopf; es
[lat.: fructus, Frucht; griech.: haima, Blut.]
wiegt weniger als 2500 kg. Die Haut ist
dünn und durchscheinend, wobei die dar- • fructosemia
unterliegenden Gefäße gut sichtbar sind. Fruktose. (Fruchtzucker). Monosaccharid;
Die Arme und Beine sind gestreckt und gelblich weißer, kristalliner, wasserlösli-
nicht wie bei termingerecht geborenen cher Ketozucker, der in Honig und ver-
Säuglingen gebeugt. Ein F. hat wenig sub- schiedenen Früchten vorkommt und mit
kutanes Fett, wenig Haare, wenige Falten Glukose den Zweifachzucker Saccharose
auf den Fußsohlen und in den Handin- bildet.
nenflächen und schlecht entwickelte Ohr- • fructose
knorpel. Zu den häufigsten Problemen
Fruktoseintoleranz. Erblich bedingter Man-
bei F. zählen Thermoregulation, Schüttel-
gel an Enzymen, die zum Abbau von
frost, Atemstillstand (Apnoe), Atembe-
Fruktose benötigt werden. Krankheits-
schwerden, Sepsis, schlechte Saug- und
symptome sind Schweißausbrüche, geisti-
Schluckreflexe, kleine Magenkapazität, er-
ge Verwirrung, Verdauungsprobleme, Er-
niedrigte Toleranz des Magen-Darm-
Traktes, die zu einer nekrotisierenden En- brechen und Minderwachstum.
[lat.: fructus, Frucht, in + tolerare, ertra-
terokolitis führen kann, unausgereifte
Nierenfunktionen, Leberinsuffizienz in gen.]
Verbindung mit Hyperbilirubinämie, un- • fructose intolerance
vollständiges Enzymsystem und Empfind- Fruktosurie. Stoffwechselanomalie mit ho-
lichkeit für verschiedene Stoffwechselstö- hem Fruktosegehalt im Urin.
rungen, wie Hypo- oder Hyperglykämie • fructosuria
und Hypokalzämie.
Frustration. Erlebnis einer enttäuschten
• peernature infant
Erwartung infolge von Nichterfüllung ei-
Frühgestose. Frühere Bezeichnung für nes Wunsches bzw. Nichterreichen eines
--+ Emesis gravidarum, --+ Hyperemesis gravi- gesteckten Zieles.
darum und --+ Ptyalismus, Krankheitsbil- • frustration
der, die meist im ersten Schwanger-
schaftsdrittel auftreten. (s.a. Spätgestose)
FSH. Abkürzung für --+ follikelstimulieren-
des Hormon.
• early gestational disorder
. FSH
Frühjahrskonjunktivitis. Beidseitige chroni-
FSH-RH. Abkürzung für --+ follikelstimulie-
sche, wahrscheinlich allergische Binde-
rendes-Hormon-Releasing-Hormon.
hautentzündung, die vorwiegend bei jun-
gen Männern unter 20 Jahren in den Früh- . FSH-RF
jahrs- und Sommermonaten auftritt. Fugue. Dissoziative Störung begleitet von
Hauptsymptome sind starker Juckreiz Gedächtnisverlust ( --+ Amnesie)und kör-
und verkrustendes Sekret. perlicher Flucht aus einer bestimmten,
• vernal conjunctivitis unerträglichen Situation. Der Patient er-
scheint während einer Fugue normal und
Frühmobilisation. Frühzeitige postopera- voll orientiert, kann sich aber nachher
tive --+ Mobilisation zur Thrombosepro-
nicht mehr an das Geschehene erinnern.
phylaxe oder Atemunterstützung. [lat.: fuga, Flucht.]
• early mobilization • fugue
350 Fuhrungsmandrin . ·
" S.Tag
"\,~/ lO.Tag
V 6Wochen
Führungsmandrin. Dünne flexible Sonde Fundusstand des Uterus. Der höchste Punkt
aus Metall oder Kunststoff, die in eine Na- der Gebärmutter in Bezug auf den Körper
del, einen Katheter oder einen Tubus (hier der Frau. Mit dem F. wird z.B. die Größen-
dann sog. Führungsdraht) zu dessen Ver- zunahme des Uterus im Verlauf der
stärkung bzw. als Einführhilfe eingeführt Schwangerschaft kontrolliert. Der Fundus
werden kann. uteri steht am Ende der verschiedenen
• stylet, mandrei Schwangerschaftswochen (SSW) etwa wie
folgt: 16. SSW = 2-3 QF über der Scham-
Fukosidose. Erbliche Stoffwechselstörung fuge (Symphyse), 20. SSW = 3 QF unter-
infolge von Mangel an Enzymen (Fukosi-
halb des Nabels, 24. SSW = in Nabelhöhe,
dase), die zum Abbau von Fukosiden be-
28. SSW = 2-3 QF über dem Nabel, 32.
nötigt werden. Die Fukosidose ist von SSW = 2-3 QF unter dem Rippenbogen,
geistigen Behinderungen, neurologischen
36. SSW = am Rippenbogen, 40. SSW =
Defekten und Hepatosplenomegalie ge- 1-2 QF unter dem Rippenbogen. Nach
kennzeichnet.
der Geburt wird die Rückbildung des Ute-
• fucosidosis rus ebenfalls anhand des F. kontrolliert.
Fülldruck, diastolischer. Blutdruck in der Unmittelbar nach der Geburt steht der
Herzkammer während der Diastole. Fundus uteri etwa in der Mitte zwischen
• diastolic filling pressure Nabel und Symphyse; nach 24 h etwa in
Nabelhöhe. In den nächsten Tagen sollte
Fundoplikation. Chirurgischer Eingriff, die Gebärmutter täglich einen QF tiefer
wobei eine Faltung (Plikation) im Magen- liegen, also am 5. Tag wieder zwischen
fundus am unteren Ende des Ösophagus Nabel und Symphyse und am 10. Tag
vorgenommen wird. knapp über der Symphyse.
[lat.: fundus, Grund, plicare, falten.] • fundus height of the uterus
• fundoplication
Fungämie. Einschwemmen von Pilzen in
Fundus. 1. Boden bzw. tiefste Stelle eines die Blutbahn.
Hohlorgans. 2. Der Teil eines Hohlorgans, [lat.: fungus, Pilz+ griech.: haima, Blut.]
der am weitesten von der Öffnung entfernt • fungemia
ist, z.B. F. uteri.
[lat.: fundus, Boden.] Fungi. (Myzeten; Pilze). Sammelbezeichnung
• fundus für eukaryotische, myzelbildende, kohlen-
'· Furunkulose 35 I
Fußlage. Intrauterine Lage des Kindes, bei fußwarze. Schmerzhafte Läsion an der
der ein bzw. beide Beine unter dem Gesäß Fußsohle, meist an Druckpunkten, z.B.
Knie Knie
rechts links
Fußreflexzonenmassage. Fußreflexzonen.
,. · Futtern, m1t der Flasche 353
über dem Mittelfußköpfchen oder der Füttern. Das Zuführen von Nährstoffen bei
Ferse. Verantwortlich sind normale War- Kindern; z.B. durch Stillen oder das Füt-
zenviren, die einen zentralen Kern haben tern mit Fläschchen.
und von einem festen Ring umgeben sind, • feeding
der wie Hornhaut aussieht.
• plantar wart Füttern, mit der Flasche. __, pflegeinterven-
tion der __, NIC, die definiert wird als die
Fußwurzelknochen. Sammelbezeichnung
Zubereitung und Verabceichung von
für 7 Knochen, die die Fußwurzel bilden. Flüssigkeiten für einen Säugling mit Hil-
Dazu gehören Sprungbein, Fersenbein,
fe eines Fläschchens.
Würfelbein, Kahnbein und drei Keilbeine.
bottle feeding
• tarsal bone
G
Gastric inhibitory polypeptide (GIP). Ga- oder virale, bakterielle oder chemische
strointestinales Hormon, das in der Toxine ausgelöst werden. Die Symptome
Schleimhaut des Dünndarms vorhanden (Anorexie, Übelkeit, Erbrechen und Un-
ist. Die Freisetzung dieses Hormons, die wohlsein nach dem Essen) verschwinden
durch die Präsenz von Glukose oder Fett- meist, wenn das ursächliche Agens besei-
säuren im Zwölffingerdarm (Duodenum) tigt worden ist. Die chronische G. ist
ausgelöst wird, löst eine Ausschüttung meist Anzeichen für eine andere Erkran-
von --> Insulin aus der Bauchspeicheldrüse kung, z.B. Magenulkus, Magenkarzinom,
(Pankreas) und eine Hemmung (Inhibiti- Zollinger-Ellison-Syndrom oder perni-
on) der Sekretion von Magensäure aus. ziöse Anämie.( ... ABC-Klassifikation)
• gastric inhibitory polypeptide • gastritis
Gastrin. Polypeptidhormon, das vom Py- Gastritis, atrophische. Chronische Entzün-
lorus ausgeschieden wird, die Bildung dung des Magens mit Degeneration der
von Magensaft stimuliert und dadurch als Magenschleimhaut; tritt häufig bei älteren
Stimulus für die Sekretion von Gallen- Menschen und bei perniziöser Anämie
und Pankreasenzymen fungiert. auf. Die a.G. verursacht nur selten epigas-
• gastrin trische Schmerzen. (... Gastritis; Atrophie)
Gastrinom. Tumor in der Bauchspeichel- atrophic gastritis
drüse (Pankreas) oder im Zwölffinger-
darm (Duodenum).
Gastritis, erosive. Entzündliche ... Erosion
der Magenschleimhaut begleitet von
• gastrinoma Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen und Ma-
gastrisch. (gastral). Zum Magen gehörend. genblutungen.
[griech.: gaster, Magen] • erosive gastritis
• gastric
gastroduodenal. Zum Magen und Zwölffin-
Gastritis. Entzündung der Magenschleim- gerdarm (Duodenum) gehörend.
haut, die in akuter oder chronischer Form [griech.: gaster, Magen; lat.: duodeni, 12
auftreten kann. Eine akute G. kann durch Finger]
schwere Verätzungen, große Operationen, • gastroduodenal
Aspirin oder andere entzündungshem-
mende Substanzen (NSAR's), Kortikoste- Gastroduodenalsonde. ... Dünndarmsonde.
roide, Drogen, Nahrungsmittelallergene (s. a. Magensonde)
mer-Krankheil oder anderer Störungen abhängen. Sie bilden die Abgrenzung vom
nicht mehr schlucken können. Gaumen zum Rachen.
[griech.: gaster, Magen; stoma, Mund] • uvula
• gastrostomy
Gaze. Transparentes Gewebe unter-
Gastrostomie, perkutane endoskopische. schiedlicher Stärke, meist aus Baumwol-
(PEG). Einführung einer Sonde (PEG-Son- le, das in der Chüurgie für Bandagen
de) mit Hilfe eines Endoskops durch die und Verbände benutzt wird. Die G. kann
Haut in den Magen. Die PEG kann für sterilisiert und mit einem Antisepti-
eine längerfristige künstliche --.enterale kum oder einer Lotion getränkt werden.
Ernährung eingesetzt werden, wenn gauze
keine erhöhte Aspirationsgefahr besteht;
z. B. bei Patienten mit Schluckstörungen, Gaze, resorbierbare. Aus oxidierter Zellu-
Ösophagustumoren. lose hergestelltes Verbandsmaterial, das
vom Gewebe absorbiert werden kann;
• percutaneous endoscope gastrostomy
wird zur Blutstillung direkt aufblutendes
Gattung. Untergruppe einer Familie von
Gewebe aufgelegt.
Tieren oder Menschen. Eine G. besteht • absorbable gauze
häufig aus mehreren eng verwandten Spe- Gebären. .... Pflegeintervention der .... NIC,
zies; die Gattung Homo besitzt nur eine die definiert wird als die Geburt eines
Species, den Homo sapiens (Mensch). Babys.
• genus Sirthing
Gaumen, harter. (Palatum durum). Der kno- Gebärmutter. -+ Uterus.
chige Teil des Gaumens, der in den -+ wei- • uterus
chen G. übergeht und vorn sowie seitlich
mit den Alveolarbögen und dem Zahn- Gebärmuttervorfall. (Uterusprolaps). Absin-
fleisch verbunden ist. ken, Vorfallen oder Vorrutschen der Ge-
• hard palate bärmutter aus der Schamspalte aufgrund
einer Schwächung oder Verletzung des
Gaumen, weicher. -+Gaumensegel. Beckenbodens oder der Gebärmutterbän-
• soft palate der.
• uterine proJapse
Gaumensegel. (Velum palatinum). -+ Palatum
molle Geburt. Ausstoßen einer Frucht aus dem
• soft palate Mutterleib. Eine G. verläuft in drei Pha-
sen: die Eröffnungsphase mit Öffnung des
Gaumenspalte. -+ Palatoschisis Muttermundes, die Austreibungsphase
• cleft palate mit der Geburt des Kindes und die Nach-
geburtsphase mit dem Ausstoßen des
Gaumentonsille. (Gaumenmandel). Eine von Mutterkuchens (Plazenta).
zwei mandelförmigen Strukturen aus • birth
lymphähnlichem Gewebe zwischen dem
Gaumen-Zungen- und dem Gaumen-Ra- Geburtenkontrolle. -+ Kontrazeption.
chen-Bogen auf jeder Seite des Rachens. • birth control
Sie sind mit einer Schleimhaut überzogen Geburtenrate, bereinigte. Der Anteil der
und enthalten zahlreiche Lymphfollikel Geburten bezogen auf die gesamte weibli-
und verschiedene Einbuchtungen. che Bevölkerung während eines bestimm-
• palatine tonsil ten Zeitraums, z.B. eines Jahres.
• refined birth rate
Gaumenzäpfchen. (Uvula). Kleine, zapfen-
förmige Gebilde, die in der Mitte des hin- Geburtenziffer. Das Verhältnis der Lebend-
teren weichen Gaumens von oben frei her- geburten in einem speziellen Bereich wäh-
rend eines bestimmten Zeitabschnitts im oder ein möglicher psychischer Schock,
Vergleich zur Gesamtbevölkerung; wird den ein Säugling entsprechend einiger
üblicherweise als die Anzahl der Geburten psychiatrischer Theorien während der
pro 1000 Einwohner ausgedrückt. Entbindung erleidet (Geburtstrauma).
•birth rate birth injury
Gc-lnlrNnn tltung. Verfahren in der Ge- e urtstermm, erredttll?l@r ffTL Anhand
burtshilfe, bei dem die Wehen künstlich der Ietzen Menstruation errechneter Zeit-
mit Hilfe einer Fruchtblasensprengung punkt, an dem das Kind voraussichtlich
(--> Amniotomie) oder durch die Verabrei- geboren wird. Eine möglichst genaue Be-
chung von --> Oxytozin ausgelöst werden. stimmung des G.s ist für die richtige Zu-
Eine G. wird gezielt durchgeführt, wenn ordnung der Untersuchungsbefunde in
von Seiten des Kindes oder der Mutter der Schwangerschaft, die Vermeidung irr-
ausreichende Indikationen vorliegen. tümlicher Diagnosen (z.B. Frühgeburt
• induction oflabour oder Übertragung) und die Anwendung
GDurb Das Körpergewicht eines der Bestimmungen des Mutterschutzge-
Babys bei der Entbindung, das bei einer setzes von Bedeutung. Der ET wird mit
termingerechten Geburt im Durchschnitt Hilfe der --> Nägele-Regel, einem --> Gravi-
etwa 3300g beträgt. Babys mit einem Ge- darium, der Anamnese der Frau und der
--> Sonographie festgelegt.
wicht unter 2500g werden als unterge-
wichtig, diejenigen über 4500g als überge- expected date of delivery (EDD)
wichtig bezeichnet (häufig bei Müttern Geburtsvorbereitung_ Ziel der G. ist es,
mit Diabetes mellitus). Schwangere durch die Schwangerschaft
birth weight zu begleiten, zu informieren und auf die
Gcburtshilf@. Bereich der Medizin, der sich Geburt und das Leben mit dem Neugebo-
mit Schwangerschaften und Entbindun- renen vorzubereiten. Dazu haben Gynä-
gen befasst; dazu gehören auch das Stu- kologen, Physiotherapeutinnen, Geburts-
dium der physiologischen und pathologi- vorbereiterinnen und Hebammen ver-
schen Funktionen des weiblichen Ge- schiedene Methoden entwickelt, die häu-
schlechtstraktes, die Versorgung von Mut- fig unterschiedliche Schwerpunkte haben
ter und Fötus während der Schwanger- (z.B. die psychologische G. nach Dr.
schaft sowie Entbindung und die Phase Dick-Read, die psychoprophylaktische
unmittelbar nach der Geburt. (s.a. Hebam- Methode nach Lamaze, die natürliche Ein-
menwesen) stellung zur Geburt nach Leboyer, die psy-
obstetrics chosexuelle G. nach Sheila Kitzinger etc.).
In den Kursen werden Atem- und Ent-
G~burtskanal. Passage, die sich vom klei- spannungsübungen sowie ein besseres
nen Becken bis in die Scheidenöffnung er- Körperbewusstsein vermittelt. Darüber
streckt und durch die das Kind während hinaus werden anhand von Modellen und
einer vaginalen Geburt durchtreten muss. Bildern Schwangerschaftsveränderungen,
birth canal die Geburtsmechanik, die einzelnen Sta-
Gelluds -- Verlust motorischer oder dien der Geburt und Möglichkeiten der
sensorischer Nervenfunktionen in be- Schmerzerleichterung erläutert. Es gibt
stimmten Körperteilen infolge einer Ner- reine Frauenkurse und Paarkurse. Jede
venverletzung während des Geburtspro- Frau hat Anspruch auf 14 Stunden G., die
zesses; z.B. Fazialislähmung. von der Krankenkasse gezahlt werden; die
• birth palsy Partner müssen die Kursstunden selbst
bezahlen.
Gelluds Verletzungen, die ein Ba- antenatal classes
by während der Geburt erleidet; dazu ge-
hören körperliche Schäden, wie Bell-Läh- Gedächtnis. 1. Geistige Fähigkeit oder
mung, Zerebralparese und Erb-Lähmung, Kompetenz, die es ermöglicht, Informa-
,;· Gefaßerkrankung. penphere arteneile 365
Großhirn
Thalamus
3. Ventrikel
Zirbeldrüse
(Epiphyse)
.....-::=Si~~~~~-'1::-4-~L MJttelhlrn
~lt"'or"-\%ffi-'Ht'ln ...~-- Aquädukt
"'" -"-""-........,~--- Kleinhirn
\l'l.ttm~~~t--- 4. Ventrikel
Gyrus
VetUngertes Mark
Sehnerv Hypophyse BrOdre
Gehirn. Anatomie des Gehirns.
Gehimszintigr~phie. (Gammaenzephalogra-
Gehörgang, innerer. Öffnung im Felsenbein
des Tympanumkanals von der Spitze der
phie). Diagnostische Maßnahme, bei der
Schläfenbeinpyramide zum Innenohr,
mit Hilfe einer Kontrastmitteldarstellung
durch die die Hör-, Fazial- und Vestibulo-
die Hirnmasse sowie Gehirnläsionen, -tu-
cochlearnerven und die Labyrintharterie
more oder -infarkte lokalisiert und festge-
verlaufen.
stellt werden können. Das Kontrastmittel
wird intravenös injiziert und gelangt in • internal acoustic meatus
das Hirngewebe, wo es in unphysiologi- Gehörknöchelchen. Drei kleine Knochen
schem Gewebe akkumuliert. Dies wird im Mittelohr, nämlich Hammer (Malleus),
mit einem Szintigraphen oder Scanner Amboss (Incus) und Steigbügel (Stapes),
aufgenommen, wodurch Größe und Lage die miteinander verbunden sind. Wenn
der Störung bestimmt werden können. die Trommelfellmembran (Tympanum)
• brain scan vibriert, werden Schallwellen über die G.
zur Ohrschnecke (Cochlea) übertragen.
Gehörg~ng . 1. Röhrenförmiger Kanal des • auditory ossides
äußeren Ohrs vom Vorhofbis zur Pauken-
höhle (Tympanum) des Mittelohrs. 2. Der
Gehwagen. --+ Eulenburg-Gehwagen.
kurze innere G. erstreckt sich vom Felsen- Geist. 1. Der Teil des Gehirns, der Sitz der
bein des Schläfenknochens bis zum Bo- mentalen Aktivität ist und dafür sorgt,
den des G.s (Fundus) in der Nähe des La- dass eine Person verstehen, wissen, sich
368 Ge1st >
erinnern, denken, fühlen, reagieren und nen) entsteht. G. quillt beim Aufkochen
sich an alle externen und internen Stimuli in Wasser und erstarrt beim Abkühlen zu
anpassen kann. 2. Die Gesamtheit aller einem Gel; Verflüssigung bei über 35°C
bewussten und unbewussten Prozesse ei- oder durch eiweißspaltende Enzyme. In-
ner Person, die das psychische und physi- dikationen: Volumenersatz, Herstellung
sehe Verhalten beeinflussen und lenken. von Bakteriennährböden, Blutstillung; als
3. Fähigkeit des Intellekts oder Verste- Nebenwirkung können -+ anaphylaktische
hens, im Gegensatz zu Gefühlen und Wil- Reaktionen v.a. durch Histaminfreiset-
len. zung auftreten.
• mind [lat. gelare, verdichten]
• gelatin
Geisteszustand. Ausmaß der Kompetenz,
die eine Person in bezug auf intellektuelle,
emotionale, psychologische und persönli-
Gelbfieber. Akute tropische, durch Stech-
mücken übertragene Virusinfektions-
che Funktionen zeigt und die durch ent-
krankheit, gekennzeichnet durch Kopf-
sprechende Tests in Verbindung mit stati-
schmerzen, hohes Fieber, Schüttelfrost,
stischen Normen eingeschätzt werden
Gelbsucht und Bluterbrechen. Die Krank-
kann.
heit endet häufig tödlich. Erholt sich der
• mental status
Patient jedoch, erlangt er eine lebenslange
Gekröse. -+ Mesenterium. Immunität. Bei einer Reise in gefährdete
• mesentery Regionen wird eine Impfung angeraten.
• yellow fever
Gekröseschlagader, untere. -+ Arteria me-
senterica inferior.
Gelbsucht. -+ Ikterus.
• inferior mesenteric artery
• jaundice; icterus
Gekrösevene, untere. -+ Vena mesenterica
inferior. Gelenk. Verbindung zwischen Knochen.
• inferior mesenteric vein Die G.e werden in fibröse G.e (Syndesmo-
sen), Knorpelgelenke (Synchondrosen)
Gel. -+ Kolloid, das trotz großer Mengen
und Synovialgelenke (Diarthrosen) unter-
Flüssigkeit halbfest ist; es wird in vielen
teilt. Die fibrösen G.e sind unbeweglich,
Arzneimitteln als Weichmacher (Emol-
liens) oder Trägersubstanz für andere Knorpelgelenke sind leicht beweglich und
Synovialgelenke sind frei beweglich. Zu
Substanzen, sowie als -+Antazidum oder
-+ Adstringens verwendet. den typischen unbeweglichen G.en gehö-
ren die, die die meisten Knochen des
. gel Schädels verbinden, leicht beweglich sind
Gelantine. Gallertähnliche Substanz, die die G.e der Wirbelsäule und der Becken-
durch Abbau von tierischem Kollagen knochen.
(Bindegewebe wie Häute, Knochen, Seh· • joint
wirkungen der Dienstleistungen auf die -+ Anamnese beinhalten und die Durch-
Bevölkerung untersucht führung einer körperlichen Untersu-
• health economics chung, Labortests oder Röntgenuntersu-
chungen einschließen.
Gesundheitspflege, holistische. System der • Health Screening
umfassenden oder vollständigen Patien·
tenpflege, das sowohl die körperlichen, Gesundheibstrukturgesetz. 1993 in Kraft
emotionalen, sozialen und ökonomi- getretenes Gesetz mit dem Ziel der Entlas-
schen als auch die spirituellen Bedürf- tung der Krankenkassen. Es sieht vor, dass
nisse einer Person, ihre Reaktionen auf sich die Ausgaben der Krankenkassen an
die Krankheit und die Auswirkungen der Entwicklung der Lohngrundsummen
der Kran.kheit auf die Fähigkeit zur Er- orientieren. Zu den Grundsätzen gehört
füllung von Selbstpflegeerfordernissen die Forderung: >>Ambulant vor stationär<<.
berücksichtigt. Die h. G. ist ein Konzept Dies hat eine frühzeitige Entlassung der
der modernen professionellen Pflege, Patienten aus dem Krankenhaus und die
das diese Philosophie in der Pflege be- Erweiterung ambulanter Leistungen zur
wusst umsetzt. Folge.
• holistic health care • Health Reform Act
Gesundheitspflegesystem. Umfassendes Gesundheitssystem, Beratung des. -+ Pfle-
Netzwerk von Agenturen, Einrichtungen geintervention der -. NIC, die definiert
und Anbietern von Gesundheitspflege in wird als die Verbesserung der Gesund-
einem bestimmten geographischen Be- heitssituationvon Patienten und der Ein-
reich. satz geeigneter Gesundheitsdienstleis-
• health care system tungen.
Gesundheitspolitik, Kontrolle der. -. Pfle- • Health System Guidance
geintervention der -+ NIC, die definiert
wird als die Überwachung und Einfluss- Gesundheitsvemalten. Alle Handlungen,
nahme auf Regierungs- und Organisati- die zur Erhaltung, Herstellung oder Wie-
onsbeschlüsse, auf Bestimmungen und dererlangung einer guten -+ Gesundheit
Standardrichtlinien für Pflegesysteme oder zur Vorbeugung gegen -+ Krankheiten
und -praktiken zur Qualitätssicherung ergriffen werden. Das G. spiegelt die ge-
der professionellen Pflege. sundheitsrelevanten Überzeugungen je-
• Health Policy Monitaring des Menschen wider; dazu gehört, regel-
mäßig körperliche Aktivitäten durchzu-
Gesundheitsrisiken. Gefahren für die -+Ge- führen, sich ausgewogen zu ernähren und
sundheit infolge der Exposition gegenüber die erforderlichen Impfungen durchzu-
Umweltgiften, wie etwa Asbest oder radio- führen.
aktiver Strahlung, oder negativen Einflüs- health behavior
sen des Lebensstils, z.B. Rauchen oder
Substanzabusus. Gesundheitswesen. Komplex der präventi-
• health hazards ven, heilenden und therapeutischen
Dienstleistungen, die in Krankenhäusern
Gesundheits-Screening. I. Pflegeinter- oder anderen Einrichtungen von Pflegen-
vention der -+ NIC, die definiert wird als den, Ärzten, Zahnärzten, verschiedenen
die Erkennung von Gesundheitsrisiken Therapeuten, staatlichen oder privaten
oder -problemen anband einer Anam- Betreuungseinrichtungen, ehrenamtli-
nese, Untersuchung oder anderer Maß- chen Stellen, pharmazeutischen und me-
nahmen. 2. Programm zur -+ Evaluation dizinischen Ausrüstungsherstellern und
des Gesundheitszustandes und der Gesundheitsversicherungen gewährleistet
Funktionen von Patienten. Das G.-S. werden.
kann eine persönliche oder familiäre • health care industry
378 Gesundheitszeugnis .:
Haut, einer Schleimhaut, der Hornhaut der Darmparasiten Giardia lamblia verur-
des Auges oder des subkutanen Gewebes sacht wird. Die Infektionsquelle ist häufig
leidet. Hauptmerkmal ist das verletzte Wasser, das nicht gereinigt wurde und mit
oder zerstörte Gewebe. Mögliche Ursa- G. lamblia-Zysten kontaminiert ist.
chen sind eine veränderte Durchblutung, [A. Giard, französischer Biologe, 1846-
ein Ernährungs- bzw. Flüssigkeitsdefizit 1908; griech.: osis, Erkrankung]
oder -überschuss, eingeschränkte kör- • giardiasis
perliche Mobilität, Reizstoffe, Strahlung,
Infektion und chemische, thermische Gibbus. Buckel oder Verkrümmung der
oder mechanische Faktoren. Wirbelsäule. (-+ Kyphose)
• tissue integrity, impaired • gibbus
Gingivahyperplasie. Wucherung des Zahn- ter Verband zur Ruhigstellung einer Ex-
fleischgewebes (---+ Gingiva), die häufig bei tremität oder eines anderen Körperteils
Patienten auftritt, die gegen epileptische während des Heilungsprozesses. Dazu
Anfalle mit Phenytoin behandelt werden. werden Gazerollen, die mit trockenem
• gingival hyperplasia Gips imprägniert sind, in warmes Was -
ser getaucht und um das Körperteil ge-
Gingivektomie. Chirurgische Entfernung
wickelt. Der Gips trocknet chnell und
von infiziertem und erkranktem Zahn- stellt einen stabilen Verband dar. ach
fleischgewebe (---+ Gingiva), um das Fort- dem Anlegen müssen Durchblutung,
schreiten von Krankheiten in der Mund- Puls und Sensiblität der Extremität über-
höhle zu unterbinden. prüft werden. Schmerzen, die der Patient
[lat.: gingiva, Zahnfleisch; griech.: ektome, äußert, müssen ernst genommen wer-
herausschneiden] den, da sie auf eine beginnenden Durch-
• gingivectomy blutungsstörung aufgrund einer Schwel-
Gingivitis. Erkrankung, bei der die freien lung der Extremität beruhen können.
Zahnfleischränder (---+ Gingiva) um die Prophylaktisch sollte die Extremität
Zähne herum rot und geschwollen sind hoch gelagert werden. Ist der Gipsver-
und leicht bluten. Die G. kann Folge einer band zu eng wird er ggf. gespalten oder
schlechten Mundhygiene, aber auch ein gefenstert.
Anzeichen für eine andere Erkrankung • cast; plaster cast
sein, z.B. Diabetes mellitus.
[lat.: gingiva, Zahnfleisch; griech.: itis, Gipsverband, PHege bei. - Pllegeinterven-
Entzündung] tion der - NIC, die definiert wird als der
• gingivitis Umgang mit einem Gipsverband nach
der Trockenphase.
Gingivostomatitis. Multiple schmerzhafte
• Cast Gare: Maintenan ce
Ulzera im Zahnfleisch und in der Mund-
schleimhaut (---+ Gingiva), die durch Her-
Gipsverband, PHege eines nodi feuchten.
pesviren ausgelöst werden können oder
Pllegeintervention der - NIC, die defi-
toxisch bedingt sind (z.B. durch Arsen
oder Quecksilber). niert wird als der Umgang mit einem
[lat.: gingiva, Zahnfleisch; griech.: stoma, neuen Gipsverband während der Tro-
Mund; itis, Entzündung] ckenphase.
• gingivostomatitis • Cast Gare: Wel
Ginseng. Volkstümliches Heilmittel aus Glabella. Unbehaarte Stelle zwischen den
der Wurzel einer Species der Gattung Pa- Augenbrauen.
nax; wird in einigen asiatischen Regionen [lat.: glabrum, kahl]
als Herztonikum, Aphrodisiakum und Sti- • glabella
mulans verwendet; gilt als lebensverlän-
gernd. Glandula. ---+ Drüse.
• ginseng • gland
Gips. Mineralische Verbindung aus Kalzi- Glandula thyroidea. ---+ Schilddrüse.
umsulfatdohydrat; wird bei -. Gipsver- • thyroid gland
bänden und Zahnabdrücken verwendet.
Gipsstaub reizt die Schleimhäute des Glandulae areolares (Mammae). (Montgo-
Atemtraktes und die Bindehaut des Au- mery-Drüsen). Talgdrüsen im Brustwarzen-
ges. hof der weiblichen Brüste. Diese Drüsen
• gypsum; plaster sondern lipoide Flüssigkeiten zur Be-
feuchtung und zum Schutz der Brustwar-
Gipsverband. Steifer, fester aus - Gips zen ab.
oder einem anderen Material hergestell- • areolar gland
382 Glandulae sahvanae .·.:
Glasgow-Koma-Skala.
Glukose-Toleranztest (GTT).
Pathol.
Bewertung· Normal Diabetes mellitus
Glukosetoleranz
Glutamat. Salz der ---+ Glutaminsäure, einer mittel des Organismus und bei der Be-
wichtigen exzitativen Aminosäure des handlung einer ---+ Paracetamoi-Vergiftung
Zentralnervensystems, die als ---+ Neuro- eingesetzt werden.
transmitter fungiert, aber auch als Ge- • gluthatione
schmacksverstärker eingesetzt werden
kann. Gluten. (Kiebereiweiß). Unlöslicher Protein-
• glutamate bestandteil von Weizen und anderen Ge-
treidesorten. (---+ Zöliakie)
Glutamat-Oxalacetat-Transaminase (GOT) .. • gluten
---+ Asparataminotransferase.
• asparate aminotransferase Gly. Abkürzung für ---+ Glycin .
• Gly
Glutamin (Gin). Nicht-essenzielle ---+Amino-
säure, die im Saft zahlreicher Pflanzen und Glycerol. ---+ Glyzerin.
in vielen Proteinen des Körpers vorhan- • glycerin
den ist. G. fungiert als Aminosäuren-
spender bei vielen Reaktionen, als Spei- Glycin (Giy). (Giycocoll). Nicht-essenzielle
chersubstanz im Stickstoffmetabolismus ---+Aminosäure, die eine häufige Kompo-
und als nicht-toxische Transportsubstanz nente von menschlichen, tierischen und
für Ammoniak; kann also bei der Ammo- pflanzlichen Eiweißen (Proteinen) ist.
niakentgiftung verwendet werden. Wird als Neurotransmitter im Rücken-
• glutamine (Gin) mark und Hirnstamm aktiv und kontrol-
liert die Motorik.
Glutaminsäure (Giu). Nicht-essenzielle
---+ Aminosäure, die in vielen Proteinen vor- • glycine
handen ist und als Transportsubstanz im Glykocholsäure. Substanz in der Gallen-
Stickstoffmetabolismus sowie als Trans- blase, die aus ---+ Glycin und Cholinsäure
mitter im ZNS dient. G. kann in pharma- besteht und für die Verdauung und Ab-
kologischer Form als Injektionsnarkoti- sorption von Fetten von Bedeutung ist.
kum eingesetzt werden. (---+ Gallensäure; Galle)
• glutamic acid (Giu) • glycocholic acid
Glutaraldehyd. Histologisches Fixierungs-
Glykogen. (tierische Stärke). ---+ Polysaccharid,
und DesinfektionsmitteL
das als wichtiges Kohlenhydratreservoir
• glutaraldehyde
in den Zellen gespeichert wird. G. besteht
Glutathion. Tripeptid aus Glutaminsäure, aus mehreren Glukose-Bestandteilen und
Cystein und Glycin, dessen Mangel häufig wird vorwiegend in der Leber, weniger
in Verbindung mit einer hämolytischen häufig in den Muskelzellen gespeichert.
Anämie steht. G. kann als Antioxidations- • glycogen
. . . . . . . (Giykogensynthese). Die Syn- GIJfmshL Kohlenhydrat, das mit Hilfe von
these von -+Glykogen aus -+Glukose. Wasser (Hydrolyse) in einen Zucker (Mo-
• glycogenesis nosaccharid) und einen Nicht-Kohlenhy-
dratanteil (meist Alkohol) gespalten wird.
~Typ VII. (Tarui-Krankheit). Ange-
G.e können in vielfacher Weise pharma-
borene Stoffwechselkrankheit, bei der kologisch eingesetzt werden, z.B. als Herz-
sich große Mengen -+ Glykogen in der glykoside (Digoxin, Digitoxin), Flavonoi-
Skelettmuskulatur anreichern. Typische de oder Antibiotika.
Symptome sind Muskelkrämpfe bei kör- •glycoside
perlicher Betätigung (ohne erhöhte Lak-
tatwerte im Blut) und Hämolyse. Gl)lllasurle. Unphysiologische Ausschei-
• Tarui's disease dung von Zucker, insbesondere -+ Glu-
kose, im Urin; eine G. steht häufig in Ver- -.:.
~ (Giykogenose). bindung mit -+ Diabetes mellitus. Eil
Gruppe von Erbkrankheiten, bei denen • glycosuria
eine Störung des Glykogenstoffwechsels
vorliegt. Ein Enzymmangel führt dazu, Glyarin. (Giycerol). Süße, farblose, ölige
dass sich -+ Glykogen in unphysiologisch Flüssigkeit, die als Nebenprodukt der al-
hohen Konzentrationen in verschiedenen koholischen Gärung entsteht; wird als
Körperteilen, in den Muskeln oder in der Gleitmittel, als Zusatz in Suppositorien
Leber ansammelt. Man unterscheidet gegen Obstipation, als Süßstoff und als
mehrere Formen der G.: G. Typ I (Gierke- Träger für Arzneimittel verwendet.
Krankheit), Typ Ib (Ansammlung von [griech.: glykys, süß]
Glykogen in der Leber und den Leukozy- •glycerin
ten), Typ II (Pampe-Krankheit), Typ III Glparaftrlnltrat. ..... Nitroglyzerin.
(Cori-Krankheit), Typ IV (Andersen- • nitroglycerin
Krankheit), Typ V (McArdle-Krankheit),
Typ VI (Hers-Krankheit) und Typ VII GMP. Abkürzung für -+ Guanosinmono-
(Tarui-Krankheit). phosphat.
• glycogen storage disease .GMP
~ Eine Substanz, die aus einem GN. Abkürzung für (eng!.) >>Graduated
Lipid und einem Kohlenhydrat (meist Nurse<<.
-+Galaktose) besteht und vorwiegend im .GN
Gewebe des Nervensystems zu finden ist. Galthfon. Unterster Punkt des Unterkie-
G.e sind Bestandteile aller Zellmembra- fers; Referenzpunkt in der Diagnostik
nen. und Behandlung verschiedener Erkran-
[griech.: glykys, süß; lipos, Fett] kungen des Kauapparates.
• glycolipid [lat.: gnathos, Kinn]
Gbblrse. Eine Reihe von enzymatisch ka- .gnathion
talysierten Reaktionen, bei denen -+ Glu- Gnllt, Abkürzung für (eng!.) Gonadotro-
kose und andere Zucker in -+ Milchsäure pin Releasing Hormone (dt.-+ follikelsti-
(anaerobe G.) oder Brenztraubensäure mulierendes Hormon-Releasing-Hormon).
(aerobe G.) abgebaut werden; dadurch .GnRH
wird Energie in Form von -+ Adenosintri-
phosphat (ATP) frei. Gold (Au). (Aurum). Gelbliches weiches
[griech.: glykys, süß; Iysis, auflösen] Edelmetall, Ordnungszahl 79, Atommasse
196,97. Es wird als Füllmaterial für Zähne
• glycolysis
verwendet. Goldsalze werden in der Be-
Gl)llcopiolllll. Verbindung aus Eiweißen handlung von Patienten mit rheumati-
(Proteinen) und einem Kohlenhydratan- scher Arthritis eingesetzt, verursachen je-
teil. doch bei etwa 10% der Patienten eine
• glycoprotein schwere Toxizität. Als Nebenwirkungen
treten Haut- und Schleimhautveränderun- rendie Eierstöcke (Ovarien) und die Ho-
gen, Juckreiz, Metallgeschmack im Mund, den (Testis).
Photosensibilität, Blutbildveränderungen, [griech.: gone, Samen]
Nierenfunktionsstörungen und Diarrhö •gonad
auf. Orale G.-Präparate sollten mit viel
Wasser eingenommen werden; die Patien- Gonadendpld~ie. Angeborener (kongenita-
ten müssen eine sorgfältige Zahnpflege ler) Zustand, bei dem eine mangelhafte
durchführen und die Sonne meiden. Blut- oder fehlende Entwicklung des Keimge-
bild, Leberenzyme, Kreatinin und Urin- webes der ---+Gonaden vorliegt.
status müssen regelmäßig kontrolliert gonadal aplasia
werden. Gonadendosis. Die gemessene Dosis einer
gold (Au) Strahlung, die die ---+ Gonaden bei einer
1.9.8 Radioaktives Goldisotop, das als Röntgenuntersuchung absorbieren. Eine
---+Zytostatikum zur Behandlung von Pros- erhöhte G. kann Fertilitätsstörungen oder
tata-, Zervix- und Blasenkrebs sowie zur Schädigungen des Erbgutes auslösen.
Reduzierung von Ödemen als Sekundär- gonadal dose
erscheinung einer Krebserkrankung ein- Gonadendysgenesie. Allgemeine Bezeich-
gesetzt wird. nung für eine Vielzahl von Fehlfunktionen
~Xi gold 198
der ---+Gonaden, einschließlich Entwick-
Gu1gi-Ap Kleine Membranstruktur, lungsanomalien, z.B. Turner-Syndro~,
die in den meisten Zellen vorhanden ist Hermaphroditismus und Gonadenaplas1e.
und aus verschiedenen Elementen besteht. gonadal dysgenesis
Der G.-A. ist eine Zellorganelle, die der Gonadensdum. Spezielle Schutzkleidung
Bildung von Kohlenhydratketten aus Gly- aus Bleigummi, die verwendet wird, um
koproteinen, Mukopolysacchariden und den Gonadenbereich eines Patienten bei
anderen Substanzen dient, für den Pro- Röntgenbehandlungen abzudecken. Ein
teintranspürt verantwortlich ist sowie Se- G. muß bei allen Personen im fortpflan-
krete kondensiert und umhüllt. zungsfähigen Alter verwendet werden.
[C. Golgi, italienischer Histologe und No- (---+Gonaden)
belpreisträger, 1844-1926]
• gonadal shield
Golgi's apparatus
Gonadotropin. Hormonelle Substanz, die
Mazzoni-Körp~rch~n. Druck--+ Rezep- die Funktion der ---+ Gonaden (Eierstöcke
toren; dünne Körperchen, die die Enden und Hoden) stimuliert. Dazu gehören das
der Nervenfibrillen im subkutanen Gewe- FSH (---+ follikelstimulierendes Hormon) und
be der Finger und im Genitaltrakt umhül- das LH (---+ luteinisierendes Hormon), die
len. vom Hypophysenvorderlappen gebildet
[C. Golgi, italienischer Histologe, 1844- und ausgeschüttet werden. Die G.e regu-
1926; V. Mazzoni, italienischer Physiologe, lieren die Reifung und Hormonausschüt-
1880-1940.] tung der Geschlechtsorgane.
Golgi-Mazzoni corpusdes
Golgi-ZI Große Körnerzellen in der
Kleinhirnrinde (zerebellarer Kortex).
• gonadotropin
............. ,... (
Hormon der Hypophyse, das im Hypotha-
• Golgi's cells lamus gebildet wird; es stimuliert die Frei-
gon~dill. Zu den ---+Gonaden gehörend, sie setzung von ---+ Gonadotropin im Hy~op~y
beeinflussend. senvorderlappen sowie von LH (lutemisie-
>X;. gonadotrophic rendes Hormon) und FSH (follikelstimu-
lierendes Hormon).
Gonalle Geschlechtsdrüsen; ---+ Ga- gonadotropin- releasing hormone
meten-produzierende Drüsen; dazu gehö- (GnRH)
&mladloplt. Untersuchung der vorderen Gonosom. (Geschlechtschromosom). Chromo-
Augenkammer und des Filtrationswinkels som, das für die Geschlechtsbestimmung
mit Hilfe eines Gonioskops (Kontaktglas verantwortlich ist, da es Gene mit ge-
mit Spiegel), u.a. zur Diagnostik von schlechtsbestimmenden Merkmalen trägt.
Glaukomformen. (---.Glaukom) Menschen und Säugetiere besitzen zwei
• gonioscopy verschiedene G.e - das X- und das Y-
Chromosom -, die jeweils paarweise auf-
~ Operation zur Entfernung ei- treten, bei Frauen als XX-Kombination
ner Obstruktion im Kammerwasserab- und bei Männern als XY-Kombination.
fluss in der vorderen Augenkammer; eine (---> Heterochromosom)
G. wird häufig bei Patienten mit ---> Glau- • sex chromosome; gonosome
kom durchgeführt.
•goniotomy Gonllm.llaftu. 1. (Gordon-Zehenzeichen) ~~
Unphysiologische Variante des ---> Babins-
~ Eitrige, durch ---. Gono- ki-Reflexes, bei dem durch ein Kneifen der
kokken hervorgerufene Bindehautentzün- Wadenmuskulatur der große Zeh nach
dung. (s.a. Crede-Prophylaxe) oben bewegt wird (bei Pyramidenbahnlä-
• gonoblennorrhea; gonococcal con- sionen). 2. (Gordon-Fingerzeichen) Un-
junctivitis physiologischer Reflex, bei dem durch
GIMIIfiiiRDIIfli ,........ ftiCh Cre!N. Druck auf den Unterarm die Finger, der
---. Crede-Prophylaxe. Daumen oder der Zeigefinger zum Hand-
• prophylaxis against gonococcal infec- rücken hin abgespreizt werden (Zeichen
tion von Erkrankungen des Pyramidentrak-
tes). (---. Pyramidenbahn)
Ganallc+kus Gramnegativer intrazellulä- [A. Gordon, amerikanischer Neurologe,
rer Diplokokkus der Species Neisseria go- 1874-1953]
norrhoeae, der eine ---. Gonorrhö auslöst. • Gordon's reflex
[griech.: gone, Samen; kokkos, Beere]
• gonococcus
GOJ. Abkürzung für ---> Glutamat-Oxalac-
etat-Transaminase.
GonanW. (Tripper). Häufige Geschlechts- .GOT
krankheit, die meist den Urogenitaltrakt
befällt, gelegentlich auch den Rachen
GPt Abkürzung für Glutamat-Pyruvat-
Transaminase.
(Pharynx), die Augenbindehaut (Kon-
.GPT
junktiva) oder den Anus. Die Infektion
wird durch Kontakt (Geschlechtsverkehr) ~Ein sprungreifer Follikel von
mit infizierten Personen oder Sekretionen etwa 10 bis 12 mm Durchmesser, der wäh-
verursacht (Kontakt- oder Schmierinfek- rend des Eisprungs (Ovulation) platzt und
tion), die den ursächlichen Organismus, das Ei (Ovum) freigibt. Viele Primärfolli-
Neisseria gonorrhoeae, enthalten. Die G. kel, von denen jedes ein unreifes Ei ent-
ist meldepflichtig! Zu den Symptomen ge- hält, sind an der Oberfläche eines Eier-
hören Probleme beim Harnlassen (Dysu- stocks (Ovarium) eingenistet. Unter Ein-
rie), eitrig grün-gelblicher urethraler oder wirkung des FSH (follikelstimulierendes
vaginaler Ausfluss, geröteter oder ödema- Hormon) aus der Adenohypophyse ge-
töser Harnröhrenausgang, Brennen, langt in jedem Menstruationszyklus ein
Schmerzen und Jucken um die Vaginal- Eifollikel in den G.-F. Die Hülle des Folli-
oder Harnröhrenöffnung. Die Vagina ist kels fällt zusammen, wenn das Ei freige-
stark geschwollen und gerötet, das Abdo- setzt worden ist; die darin verbleibenden
men kann fest und gespannt sein. Die Be- Follikelzellen vergrößern sich und bilden
handlung der G. erfolgt durch Antibioti- den Gelbkörper (Corpus luteum).
ka. - adj. gonorrhoisch. [R. d. Graaf, niederländischer Anatom,
[griech.: gone, Samen; rhoia, Fluß] 1641-1673; lat.: folliculus, kleine Tasche]
•gonorrhea • graafian follicle
Grad. Einteilung bzw. Intervall einer Mess- Eine blaue Färbung bei der
skala. --.Gram-Färbung annehmend. (s.a. gram-
• degree (deg) negativ)
gram-positive
Gradilllt Visuelle Darstellung einer Ver-
änderungsrate von messbaren Phänome- ·->Anfall, tonisch-klonischer;
nen in einer Kurve; das Ausmaß der Zu- --. Epilepsie.
oder Abnahme von messbaren Phänome- • grand mal seizure
nen, wie etwa Temperatur oder Druck. granulär. I. Makroskopisch wie Sand aus-
gradient sehend oder sich so anfühlend. 2. Mikros-
--.Transplantat. kopisch einige oder viele Partikel inner-
graft halb oder auf einer Struktur aufweisend.
[lat.: granulum, kleines Korn]
Graft.._ Abstoßungsre- granular
aktion eines bestimmten Transplantats,
e. Weiche, rosafarbene,
insbesondere von Knochenmark. Dies im- fleischige Wucherung, die sich während
pliziert infolge einer Störung in der Im- des Heilungsprozesses in einer Wunde
munreaktion des Empfängers eine Inkom- entwickelt. Das G. besteht aus vielen Ka-
patibilität und steht häufig in Verbindung
pillaren, die von fibrösem Kollagen umge-
mit einer unzureichenden Gabe von --. Im-
ben sind. Aus dem G. entsteht später Nar-
munsuppressiva. Zu den charakteristi-
bengewebe.
schen Anzeichen gehören Ödeme, Ery-
• granulation tissue
theme, Ulzerationen, Hautabschuppung
und Haarausfall. Granulom. Chronisch entzündliche Läsion,
graft-versus-host disease die durch eine Akkumulation von Makro-
phagen, epitheloiden Makrophagen mit
Filrbung. Methode der Anfärbung oder ohne Lymphozyten und Riesenzellen
von Mikroorganismen unter Anwendung gekennzeichnet ist. G.e können spontan
einer Karbolgentianaviolett-Lösung (Ani- heilen, statisch bleiben, gangränös wer-
linfarbstoff) mit einer Iodlösung, einer den, sich ausbreiten oder einen Infekti-
anschließenden Entfärbung mit Alkohol onsherd bilden.
und eine erneute Anfarbung mit einer Sa- [lat.: granulum, kleines Korn; griech.:
franinlösung (Karbolfuchsin). Die Bil- oma, Tumor]
dung einer roten oder blauen Farbe derart granuloma
behandelter Mikroorganismen dient als
primäres Mittel zur Identifizierung und Granuloma anulare. Chronische, gutartige
Klassifizierung von Bakterien. (--. grampo- Hauterkrankung unbekannter Herkunft,
sitiv; gramnegativ) die sich in rötlichen Papeln und Knoten
[H. Gram, dänischer Bakteriologe, 1853- äußert, welche ringförmig angeordnet
1938] sind; tritt am häufigsten an den von der
Gram's stain Körpermitte entfernten (distalen) Extre-
mitäten von Kindern auf; es ist keine Be-
l ) Maßeinheit der Masse in ei- handlung erforderlich.
nem metrischen System, die einem Tau- granuloma annulare
sendstel (I a·') Kilogramm entspricht.
• gram (g, gr) • illfantuM. Hauter-
krankung bei Neugeborenen, die sich
gramneg Eine rote Färbung bei der durch erhabene, bläuliche oder rotbräun-
--.Gram-Färbung annehmend. Diese Ei- liche Knoten am Gesäß äußert; tritt häufig
genschaft dient dazu, mikrobiologische als Sekundärreaktion bei der längerfristi-
Organismen kenntlich zu machen. (s.a. gen Anwendung von starken Steroiddosie-
grampositiv) rungen auf.
gram-negative • granuloma gluteale infantum
-,. Grenzensetzen 391
der RNS. GTP ist an der .... Glukoneoge· Guillain-Bam!·Syndrom. Idiopathische peri-
nese und an der Proteinbiosynthese betei- phere .... Polyneuritis, die I bis 3 Wochen
ligt. nach einer leichten Fieberepisode auftritt
• guanosine und in Verbindung mit einer Virusinfekti-
on oder einer Impfung steht. Es kann zu
Guanosinmonophosphat (tGMP), zyklisches. symmetrischen Schmerzen und Schwäche
Mittlersubstanz für bestimmte Hormone, der Extremitäten sowie zu einer Paralyse
die dem zyklischen Adenosintriphophat kommen. Die Neuritis kann sich ausdeh-
gleicht. nen, am Rumpf aufsteigen und Gesicht,
• cyclic guanosine monophosphate Arme und Thoraxmuskel befallen.
(cGMP) [G. Guillain, französischer Neurologe,
1876-1951; J.Barre, französischer Neuro-
loge, 1880-1967]
Guedei-Schema. System zur Beschreibung
der Phasen und Tiefen einer Anästhesie • Guillain-Barre's syndrome
während eines operativen Eing_riffs. Die- Gummi arabicum. Getrocknete, gummiarti-
ses System kann nur bei einer Atheranäs- ge Absonderung des Akazienbaums (Aca-
thesie angewendet werden und ist wenig cia senegal), das in Arzneimitteln als Sus-
aussagefähig, wenn die Narkose mit Korn- pensionsmittel bzw..... Emulgator verwen-
binationsanästhetika durchgeführt wird. det wird.
[A. Guedel, amerikanischer Anästesiolo- • acaciagum
ge, 1883-1956]
• Guedel's signs Gummiligatur. Therapieform bei Hämor-
rhoiden, wobei ein Gummiband fest um
die Aussackung des Blutgefäßes gelegt
Guedei-Tubus. (Rachentubus; Pharyngealtubus). wird. Der abgeschnürte Teil nekrotisiert
Anatomisch gekrümmter Tubus, der
nach ca. einer Woche und fallt ab.
durch den Mund eingeführt wird und
• rubber-band ligation
oberhalb des Kehldeckels (Epiglottis) zu
liegen kommt; verhindert das Zurückfal- Gürtelgefühl. (Zonästhesie). Schmerzhaftes
len des Zungengrundes und ermöglicht Umschnürungsgefühl meist um Taille
so beim Bewusstlosen und während der oder Bauch, wie bei einem zu eng angeleg-
Maskenbeatmung ein Offenhalten der ten Gürtel; tritt z.B. bei Rückenmarksent-
oberen Atemwege, jedoch keinen Aspirati- zündung (Myelitis) auf.
onsschutz. (s.a. Wendi-Tubus) • zonesthesia
[Arthur E. Guedel, amer. Anästhesist; lat.:
tubus, Röhre] Gürtelrose. (Herpes zoster) ..... Zaster.
• pharyngeal tube • herpes zoster
Gussbehandlung. Therapieform, bei der
der Körper bzw. ein bestimmter Körper-
teil mit kaltem Wasser bespritzt oder be-
gossen wird; findet bei Fieber, zum Trai-
ning der peripheren Durchblutung und
bei anderen Erkrankungen Anwendung.
(.... Hydrotherapie)
affusion
gustatorisch. Zum Geschmack, zum
Schmecken oder zu den Geschmacksorga-
nen gehörend.
• gustatory
Guthrie·Test. Früherkennung von Phenyl-
Guedel-Tubus. alanin-Stoffwechselstörungen. Die Unter-
suchung wird bei jedem Neugeborenen Brust; meist vorübergehend und gutartig.
am 5. Lebenstag durchgeführt. Ein blutge- Gründe können hormonelle Schwankun-
tränktes Filterpapierblättchen wird auf ei- gen, Tumore der Hoden oder Hypophyse
nen bakteriologischen Nährboden aufge- oder die Einnahme von Medikamenten
bracht, dessen Keime sich nur in Anwe- sein, die Östrogene oder Steroide enthal-
senheit von Phenylalanin vermehren. ten. Eine Leberinsuffizienz kann eine wei-
[Robert Guthrie, Kinderarzt, Buffalo I tere Ursache für die G. sein, wenn zirku-
N.Y.] lierendes Östrogen nicht mehr inaktiviert
•Guthrie-test wird, z.B. bei alkoholbedinger Zirrhose.
[griech.: gyne, Frau; mastos, Brust]
guttural. Zum Rachen (Pharynx) oder
• gynecomastia
Kehlkopf (Larynx) und zur Stimme gehö-
rend.
•guttural
........ Männer oder Frauen, die kör-
perliehe Merkmale des jeweils anderen
II
&,lntRis1ßr. tllerlpeadsche. Jede übung, die Geschlechts aufweisen, z.B. weibliche For-
darauf ausgerichtet ist, eine Verbesserung men beim -> Pseudohermaphroditismus.
oder Beibehaltung bestimmter Körper- [griech.: gyne, Frau; aner, Mann]
funktionen zu erreichen, z.B. die Erhal- .gynandry
tung der Beweglichkeit, die Stärkung ge- .,...._ ---> Enzym, das das Aufbrechen der
schwächter Muskeln, die Erweiterung der geschlossenen zirkulären DNS-Helix von
Gelenkbeweglichkeit oder die Verbesse- Bakterien unterstützt. G.-Hemmer sind
rung der Atmungs- und Herzfunktionen. Arzneimittel, die aufgrund ihrer Fähig-
• therapeutic exercise keit, die DNS (Desoxyribonukleinsäure)
~ Röntgenuntersuchung der bestimmter Erreger zu zerstören, als
weiblichen Geschlechtsorgane mit Hilfe ---> Antibiotika eingesetzt werden.
von eingeblasener Luft als Kontrastmittel. •gyrase
• gynecography GJnas (pl.liJri). Windungen auf der Ober-
a,niiDIIclgle. (Frauenheilkunde). Untersu- fläche des Gehirns, die durch die Furchen
chung und Studium der weiblichen Fort- (Sulci) voneinander getrennt sind. Die
pflanzungsorgane, einschließlich der Brü- Gyri entstehen durch die Fältelung der
ste. Die G. umfasst im Gegensatz zu ande- Hirnrinde (Kortex).
ren medizinischen Fachbereichen sowohl [griech.: gyro, Kreis]
chirurgische als auch nicht-chirurgische •gyrus
Behandlungsmethoden. Sie wird meist in
Verbindung mit der Geburtshilfe betrach- GJnas ........ Gefaltete Windung des un-
tet. - adj. gynäkologisch. teren Scheitelhirnlappens an der Stelle, an
[griech.: gyne, Frau; Iogos, Wissenschaft] der der Scheitelhirnlappen mit dem Schlä-
fenhirnlappen der Großhirnrinde ver-
•gynecology
schmilzt.
~ Unphysiologische ein- oder [lat.: angulus, Winkel; griech.: Zirkel]
beidseitige Vergrößerung der männlichen • angular gyrus
396 ·-·~
H. Abkürzung für Stunde (lat. hora). tung und Pflege sauberer, gesunder und
• h attraktiver Haare .
• HairCa.re
.H
H. Chemisches Symbol für Wasserstoff
(Hydrogenium). Haarzellen. -+ Zilien; Zellen mit haarähnli-
chen Fortsätzen im -+ Corti-Organ, die als
sensorische Rezeptoren fungieren.
Haar. Keratinfilament, das aus einer Wur- auditory hair
zel und einem Schaft besteht, der in einem
speziellen Follikel in der Epidermis gebil- Haarzeii-Leukämie. Seltenes Neoplasma des
blutbildenden Gewebes, das durch einen
det wird. Man unterscheidet drei Phasen
Blutzellenschwund (Panzytopenie), Milz-
der Haarentwicklung: die anagene (aktive
vergrößerung und viele kleine Fortsätze
Wachstumsphase), die katagene (kurze
Zwischenphase zwischen Wachstums- auf der Oberfläche der Retikulozyten im
Blut und Knochenmark gekennzeichnet
und Ruhephase) und die telogene Phase
ist. Die H.-L. tritt bei Männern sechsmal
(Ruhephase vor dem Ausfall eines Haa-
häufiger als bei Frauen, meist im fünften
res). Kopfhaar wächst im Durchschnitt
Lebensjahrzehnt auf; die Krankheit bricht
lmm pro Tag, Körperhaare und Augen-
plötzlich aus und wird von einer Anämie,
brauen wachsen sehr viel langsamer.
Thrombozytopenie und spontanen Blu-
• hair
tungen begleitet.
HaarfollikeL (Haarwurzelscheide). Schmaler • hairy-cellleukemia
Schlauch von Epidermiszellen, der in der Haarzunge, 5dlwarn. (Melanoglossie).
Körnerschicht der Haut liegt und die Schwarz pigmentierte Wucherung der
Wurzel des Haarschaftes enthält. Zungenpapillen, die gutartig und häufig
• hair follicle eine Nebenwirkung bestimmter Antibioti-
ka ist.
Haarleukoplakie. Form der -+ Leukoplakie, • hairy tongue
bei der sich eine weiße Plaque auf der
Mundschleimhaut befindet, die weich Habitat. Die natürliche Umgebung, in der
und nicht abstreitbar ist und an den Sei- die Species einer Pflanzen- oder Tierart,
tenrändern der Zunge auftritt; steht in sowie auch Menschen bestehen, leben
Verbindung mit einer schweren Immun- und normal wachsen können.
schwäche und kommt häufig bei HIV-in- [lat.: habitare, wohnen]
fizierten Patienten vor (möglicherweise • habitat
durch den Epstein-Barr-Virus verur- Habituation. I. Eine erworbene Toleranz,
sacht). die durch wiederholte Konfrontation mit
• hairy leukoplakia einem bestimmten Reiz entsteht. 2. Redu-
zierung und gegebenenfalls Ausschaltung
Haarpflege. .... P11egeintervention der einer konditionierten Reaktion durch
-+ NIC, die definiert wird als die Erhal-
häufige Wiederholung des konditionier-
· Halitose 397
ten Reizes. 3. Psychologische und emotio- nale und Necator americanus sind. Beide
nale Abhängigkeit von Drogen, Medika- Krankheitserreger verursachen Bauch-
menten, Nikotin oder Alkohol, die zum schmerzen und Eisenmangelanämie. Die
wiederholten Konsum der Substanz führt, Würmer gelangen im Larvenstadium in
wobei jedoch ein suchtähnliches physiolo- den menschlichen Körper, indem sie
gisches Bedürfnis besteht, die Dosis im- durch die Haut eindringen und über den
mer weiter zu erhöhen. (..... Konditionie- Blutweg in die Lunge transportiert wer-
rung; Alkoholabhängigkeit} den. Im Magen-Darm-Trakt beißt sich
[lat.: habituare, sich gewöhnen] der Wurm in der Schleimhaut fest und
• habituation lebt als Parasit vom Blut seines Wirtes.
• hookworm disease
habituell. Gewohnheitsmäßig; häufig wie-
derkehrend. Halbmondkörper. 1. Große, blasse, halb-
[lat.: habitus, äußere Erscheinung] mondförmige Zellen, die aus roten Blut- ..
körperchen (Erythrozyten} bei der Her- ..
Habitus. Äußere körperliche Erscheinung stellung von Blutausstrichen entstehen.
einer Person.
2. Große, runde Körper mit rosaroten,
• habitus halbmondförmigen Rändern, die im Blut
Haemophilus. Gattung gramnegativer pa- von Anämiepatienten gefunden werden
thogener Bakterien, die häufig im Atem- können.
trakt von Menschen und Tieren auftreten, • crescent bodies
z.B. H. influenzae.
Halbseitenblindheit. ..... Hemianopsie.
• Haemophilus
• hemiopia
Haemophilus influenzae. Kleines gramne-
gatives unbewegliches Bakterium, das als Halbseitenlähmung. ..... Hemiplegie; ..... He-
Parasit in verkapselter oder in nicht-ver- miparese
kapseher Form vorkommen kann und in Halbwertszeit (HWZ). 1. Die Zeit, in der
sechs Typen unterteilt wird (a - f) . Die eine radioaktive Substanz 50% ihrer Akti-
meisten Infektionen (z.B. Atemwegsinfek- vität durch Zerfall verliert. Jedes Radionu-
tionen oder Meningitis} werden von Or- klid besitzt eine eigene H. 2. Die Zeit, in
ganismen des Typ b verursacht. der ein Arzneimittelspiegel auf die Hälfte
• Haemophilus influenzae seines anfänglichen Wertes absinkt.
Haken. Instrument mit langem Griffstück • half-life
zum Auseinanderhalten von Wundrän- Halbwertzeit, effektive. Zeitdauer, die ver-
dern oder Halten von Organen oder Ge- geht, bis ein radioaktives Element um 50
webe. % abgebaut wird. Der Abbauprozess ist
• tenaculum (pl. tenacula} das Resultat von radioaktivem Verfall und
Hakengriff. ..... Australian Lift. biologischer Ausscheidung aus dem Orga-
nismus.
Hakenwurmkrankheit. Befall durch Rund- • effective half-life (ehl}
würmer, deren wichtigste intestinale Para-
siten beim Menschen Ancylostoma duode- Halisterese. Durch bestimmte Mechanis-
men ausgelöste Entkalkung der Knochen,
z.B. bei ..... Osteomalazie.
[griech.: hals, Salz; steresis, Fehlen]
• halisteresis
Halitose. Unangenehmer Atemgeruch, der
durch schlechte Mundhygiene, Zahn-
oder Mundinfektionen, Konsum be-
stimmter Nahrungsmittel wie Knoblauch,
Hakengriff. Alkohol oder Nikotin oder bestimmte sys-
. '•
398 Halitose _··
Iernische Erkrankungen bedingt sein torische, taktile und visuelle H.en klassifi-
kann, z.B. der Geruch von Azeton bei Dia- ziert.
betes mellitus oder Ammoniak bei Leber- [lat.: alucinari, gedankenlos sein]
erkrankungen. • hallucination
[lat.: halitus, Atem; griech.: osis, Zustand]
• halitosis Halluzination, akustische. Subjektives Er-
lebnis, Stimmen oder andere Geräusche
Hallervorden·Spatz-Krankheit. Progressive zu hören, obwohl in der Realität kein ex-
neurologische Erkrankung bei Kindern terner Reiz zur Bestätigung dieses Phäno-
mit Symptomen, die der -> Parkinson- mens feststellbar ist. ( _, Halluzination)
Krankheit ähneln; es kann zu Versteifung • auditory hallucination
(Rigor), Spasmen, Bewegungsstörungen Halluzination, motorische. Subjektive Emp-
(Athetose) und Demenz kommen. findung einer nicht vorhandenen Bewe-
[). Hallervorden, deutscher Neurologe, gung.
1882-1965; H. Spatz, deutscher Neurolo- • motor hallucination
ge, 1888-1969]
• Hallervorden-Spatz's syndrome Halluzination, olfaktorische. Zustand, bei
dem eine Person eine nicht der Realität
Hallux. Großer Fußzeh. entsprechende Wahrnehmung von Gerü-
[lat.: hallex, großer Fußzeh] chen hat, die im Allgemeinen abstoßend
• hallux oder negativ sind. Diese Art von -> Halluzi-
nationen steht manchmal in Verbindung
Hailux rigidus. Schmerzhafte Deformität mit unterschwelligen Schuldgefühlen.
des großen Fußzehs, bei der das Grundge- [lat.: olfactus, Geruchssinn; alucinare, ge-
lenk eine eingeschränkte Bewegungsfä- dankenlos sein]
higkeit aufweist. • olfactory hallucination
• hallux rigidus
Halluzinationen, Umgang mit. -+ Pflegein-
tervention der --+ NIC, die definiert wird
Hailux valgus. Deformität, bei der der gro-
als die Förderung der Gefühle von Si-
ße Fußzeh von der Mittellinie des Körpers
cherheit, Wohlbefinden und Realitäts-
aus in Richtung der anderen Zehen abge-
orientierung bei Patienten mit Halluzi-
winkelt ist; manchmal kann der große
nationen.
Zeh sogar über oder unter den anderen
Zehen liegen. • Hailudnation Management
• hallux valgus Halluzinationen, visuelle. Sinnestäuschung;
subjektives Sehen von Gegenständen bzw.
Hallux·valgus·Nachtschiene. Hebelschiene
Objekten, die in der Realität nicht vorhan-
zur Stellungskorrektur der Großzehe, die den sind. Solche H. treten meist im Zu-
nachts getragen wird. sammenhang mit akuten organischen
• hallux valgus night splint Störungen, wie z.B. toxischen Psychosen,
Delirium oder Schizophrenie auf. - adj.
Hailux varus. Abknickung des großen Fuß- halluzinatorisch.
zehs von den anderen Zehen weg, d.h. • visual hallucinations
nach innen.
• hallux varus Halluzinogene (pl.). (Psychedelika). Substan-
zen, die eine Erregung des Zentralnerven-
Halluzination. Sensorische Wahrnehmung, systems verursachen, welche durch -> Hal-
die nicht durch einen externen Stimulus luzinationen, Stimmungsschwankungen,
verursacht wird und im Wachzustand auf- Angst, sensorische Verzerrungen, Wahn-
tritt. H.en können jeden der Körpersinne vorstellungen und Depersonalisierung so-
betreffen und werden dementsprechend wie Tachykardie, Erhöhung von Tempera-
als auditive, geschmacksbezogene, olfak- tur und Blutdruck sowie Erweiterung der
Pupillen gekennzeichnet ist; z.B. LSD, Hllottlnt. Inhalationsnarkotikum zur Ein-
Meskalin und Ecstasy. H. unterliegen dem leitung und Erhaltung einer Vollnarkose.
Betäubungsmittelgesetz, sie verursachen Es kann bei wiederholter Anwendung zu
meist jedoch keine Abhängigkeit. Leberschädigungen und Herz-Kreislauf-
[lat.: alucinari, gedankenlos sein; griech.: störungen bis zum Herzstillstand kom-
genein, produzieren] men (deshalb wird es immer seltener ver-
• hallucinogens wendet). {-. lnhalationsnarkose)
•halothane
nern und zwischen 37 und 43o/o bei Frau- Hämatozyt. Bezeichnung für Blutzellen,
en. meist ---+ Erythrozyten.
• hematocrit • hematocyte
Hämatologie. Wissenschaftliche Untersu-
chung des Blutes und des blutbildenden Hämaturie. Unphysiologische Ausschei-
Gewebes. dung von Blut im Urin, die für viele Nie-
[griech.: haima, Blut; Iogos, Wissenschaft] renerkrankungen und Störungen des Ge-
nital- oder Harntraktes charakteristisch
• hematology
ist. Bei einer H. muss eine mikroskopische
Hämatom. Ansammlung von Blut im Ge- Untersuchung des Urins sowie eine allge-
webe der Haut eines Organs, die durch meine Untersuchung des Patienten durch-
eine Verletzung oder gestörte Hämestase geführt werden; meist werden darüber
nach einer Operation verursacht wird. hinaus Urinkulturen angelegt.
Anfangs kommt es zu einer freien Blutan- • hematuria
sammlung im Gewebe; ist der Raum be-
grenzt, lässt der Druck nach; möglicher- Hämaturie, renale. Das Vorkommen von
weise stellt sich auch die Blutung ein. Die Blut im Urin infolge einer Nierenkrank-
Blutkoagel und Serumverklumpungen heit.
sind tastbar und für den Patienten meist [griech.: haima, Blut; lat.: urina, Wasser]
schmerzhaft. • renal hematuria
• hematoma
Hämatom, intrazerebrales. Lokalisierte An- Hamburg-Wechsler·lntelligenrtest, HAWI.
sammlung von Blut innerhalb des Groß- Deutsche Bearbeitung des --+ Wechsler-
hirns (Cerebrum) in Verbindung mit Tests durch C. Bondy zur Intelligenzprü-
Hirnlazerationen infolge einer Quet- fung von Kindern (HAWIK) und Erwach-
schung (Kontusion). senen (HAWIE). Der Test wurde durch das
• intracerebral hematoma Psychologische Institut der Universität
Harnburg standardisiert und enthält
Hämatometra. Ansammlung von Men- Sprach- und Handlungsteile.
struationsblut in der Uterushöhle. • Hamburg-Wechsler Intelligence Scale
• hematometra
Hämatomyelie. Präsenz von freiem Blut in Hammer. --+ Malleus.
der Rückenmarksflüssigkeit (Liquor). • malleus
[griech.: haima, Blut; myelos, Mark]
• hematomyelia Hammerzeh. Fußzeh, der dauerhaft im
Mittelgelenk gebeugt ist und wie eine
Hämatopoese. (Hämopoese/Hämatozytopoese). Klaue aussieht. Diese Anomalie kann bei
Bildung der Blutzellen. mehreren Zehen vorhanden sein, tritt je-
• hemapoiesis doch meist am zweiten Fußzeh auf.
Hämatospennie. Präsenz von Blut im Sper- • hammertoe
ma. Zu den Ursachen gehören Gefaßver-
schlüsse, Infektionen der Samenstränge, Hämoccult. (Hemofec). Untersuchung des
Koitus interruptus, sexuelle Abstinenz Stuhls auf verstecktes (okkultes) Blut.
oder sehr häufiger Koitus. [griech.: heima, Blut; lat.: occultus, ver-
• hematospermia borgen]
Hämatothorax. (Hämothorax). Blutansamm- • hematest
lung in der -+ Pleurahöhle durch Verlet-
zung der Arterien des Zwischenrippen- Hämochromatose. Erkrankung des Eisen-
raumes (Interkostalarterien), z. B. nach metabolismus, bei der sich übermäßig
einem stumpfen Thoraxtrauma. viel ---+ Eisen im gesamten Körper, insbe-
• haemothorax sondere in der Haut, ablagert. Dies äußert
402 Hamochromatose ··'·-
sich u.a. in einer braun-grauen Hautpig- mit der extrakorporalen Passage von
mentierung (-+Melanin). Blut durch ein Dialysegerät
[griech.: haima, Blut; chroma, Farbe; osis, • Hemodialysis Therapy
Zustand]
• hemochromatosis Hämodilution. (Biutverdünnung). Vorgang,
bei dem die Konzentration der Erythrozy-
Hämodialys@. Therapeutische Maßnahme, ten oder anderer Blutbestandteile ernie-
bei der Stoffwechselprodukte oder Meta- drigt wird. Durch eine H. wird die Durch-
boliten aus dem Blut entfernt werden. Die blutung verbessert (z.B. bei Hörsturz oder
H. wird zur Behandlung von Nierenversa- peripheren Durchblutungsstörungen), sie
gen und verschiedenen Vergiftungszu- wird auch als Thromboseprophylaxe ver-
ständen eingesetzt. Das Blut des Patienten wendet. Darüber hinaus dient sie als Plas-
wird zur -+ Diffusion und -+ Ultrafiltration maersatz, so dass die Verabreichung von
durch ein Dialysegerät geleitet und dann Fremdblut eingeschränkt werden kann .
wieder in den normalen Blutkreislauf zu· • hemodilution
rückgeführt Bei einer H. wird ein Zugang
zum Blutstrom des Patienten, ein Trans- Hämodynamik. Lehre von den physikali-
portmechanismus für das Blut zum und schen Aspekten der Blutzirkulation, ein·
vom Dialysegerät und das Gerät selbst be- schließlich Herzfunktion und peripheren
nötigt. Der Zugang kann durch einen ex- gefäßphysiologischen Charakteristika.
ternen -+ Shunt oder eine arteriovenöse • hemodynamics
Fistel geschaffen werden. Die H. dauert et-
wa 3 bis 8 Stunden und kann bei akuten Hämodynamische Regulation. -+ pf)egein-
Zuständen täglich erforderlich werden, tervention der -+ NIC, die definiert wird
oder bei chronischer Niereninsuffizienz als die Optimierung von Herzfrequen~
zwei- bis dreimal in der Woche notwendig Vorlast, Nachlast und Kontraktionskraft.
sein. • Hemodynamic Regulation
[griech.: haima, Blut; dia, weg; Iysis, auflö·
sen] Hämofiltration. Form der -+ Hämodialyse,
• hemodialysis bei der Stoffwechselendprodukte mit Hilfe
eines Lösungsmittels durch -+ Ultrafiltrati·
Hämodialyse. -+ pf)egeintervention der on über eine Membran abgeleitet werden.
-+ NIC, die definiert wird als der Umgang • hemofiltration
-
Dialysateinfluss
Dialysator
Pumpe
0
Blut von arterial isierter Vene
Heparin I
A. radialis Distales Ende der V. cephalica,
V. cephalica
Dl
transportieren können. Ein H.-Molekül
krankheiten, die durch strukturelle Ver-
besitzt vier Peptidketten, die bei Erwach-
änderungen des Hämoglobinmoleküls ge-
senen als Alpha-, Beta-, Gamma- und Del-
kennzeichnet sind. Die Störung tritt in
taketten bezeichnet werden. H. setzt zur
--+ heterozygoter oder in --+ homozygoter
Ausscheidung in der Lunge kohlenmono-
Form auf. (--+ Hämoglobin)
xidhaltiges H. und weitere Sauerstoffmo-
leküle zum Transport zu den Zellen frei. •hemoglobinopathy
[griech.: haima, Blut; lat.: globus, Ball] Hämo l11bin-,ii Hb-Sl Unphysiologische
•hemoglobin (Hb) Form des --+ Hämoglobins, die durch einen
Austausch der Amnisosäure Valin durch
(Hb-A), Physiologisches Glutaminsäure gekennzeichnet ist. Das
--+ Hämoglobin. Hb-S bewegt sich nur langsam und ist viel
hemoglobin A (HbA)
weniger löslich als Hb-A.
Hi!moglobinämie. Präsenz von freiem •hemoglobin-S (Hb S)
Hämoglobin im Blutplasma.
--+
IGbinsltti, Die Menge an Sauer-
• hemoglobinemia stoff, die an --+ Hämoglobin gebunden ist,
Hlmlg (1111-(), Unphysiologische im Verhältnis zu der Sauerstoffmenge, die
Hämoglobinart, die durch den Austausch das Hämoglobin insgesamt binden kann.
von Lysin durch Glutaminsäure gekenn- • hemoglobin Saturation
zeichnet ist. (--+ Hämoglobin) Hämoglobinune Unphysiologische Aus-
hemoglobin C (HbC) scheidung von --+ Hämoglobin, das nicht
Hlmeg llb-f). Das normale --+ Hä- an Erythrozyten gebunden ist, mit dem
moglobin des Fötus. Der Großteil des Hb- Urin.
F wird in den ersten Tagen nach der Ge- [griech.: haima, Blut; lat.: globus, Ball;
burt durch Hämoglobin A ersetzt. Hb F griech.: ouron, Urin]
besitzt eine gesteigerte Fähigkeit, Sauer- • hemoglobinuria
stoff zu transportieren, und findet sich Hämogrilmm (Differenzialblutbild). Schriftli-
verstärkt bei einigen Erkrankungen. che oder graphische Darstellung einer dif-
• hemoglobin F (HbF) ferenzierten Blutauszählung, welche Grö-
ße, Aussehen, besondere Merkmale und
lllmog ft, mittler (Färbe- Anzahl der festen Bestandteile im Blut be-
koeffizient). Geschätzter Wert der Menge an
schreibt.
--+ Hämoglobin in einem normalen --+ Ery-
•hemogram
throzyten, die sich aus dem Verhältnis zwi-
schen der Menge an Hämoglobin und der Hämolyw Auflösung der --+ Erythrozyten
Anzahl der vorhandenen Erythrozyten und Freisetzung von --+ Hämoglobin, was
berechnet. am Lebensende einer roten Blutzelle ein
• mean corpuscular hemoglobin (MCH) physiologischer Vorgang ist. Die H. tritt
aber auch bei Antigen-Antikörper-Reak- somal-rezessiv erblich ist und durch einen
tionen, bei metabolischen Schädigungen Mangel des Gerinnungs--+ Faktors IX ver-
der roten Blutzellen, die für eine kurze Le- ursacht wird. (--+Hämophilie) (s.a. Blutge-
bensdauer der Zellen sprechen, und bei rinnung)
mechanischen Verletzungen, z.B. bei Kar- • hemophilia B
dioprothesen, auf.
Hlmllh'dlle C. Erbliche Blutgerinnungs-
lllmO-
.hemolysis
krankheit, die X-chromosomal-rezessiv
Substanz, die Erythrozyten ly- erblich ist und durch einen Mangel des
siert oder auflöst (eine --+Hämolyse verur- Gerinnungs---+ Faktors XI verursacht wird.
sacht). H. wird von Bakterienstämmen, (--+ Hämophilie) (s.a. Blutgerinnung)
einschließlich Staphylokokken und Strep- .hemophilia C
tokokken, produziert und scheint die in-
vasive Kraft der Bakterien zu verstärken.
lllmaploL --+ Hömoptyse.
•hemolysin • hemoptysis
1f1n1aptJsL (Hämoptoe). Abhusten von Blut
Hlmoperftaslon. Extrakorporale Blutreini-
aus dem Respirationstrakt. Blutiges Spu-
gung durch ein Adsorptionsmedium, z.B.
tum steht häufig in Verbindung mit einer
Aktivkohle oder Harze, statt durch ein
Infektion des oberen Respirationstraktes
Dialysegerät. Die H. kann zur Behandlung
oder einer Bronchitis. Eine größere Blu-
einer Urämie oder Leberinsuffizienz so-
tung kann auf eine Infektion mit Aspergil-
wie bei bestimmten Formen von Medika-
lus, Lungenabszess, Tuberkulose oder
mentenvergiftungen eingesetzt werden.
Bronchialkarzinom hinweisen.
• hemoperfusion [griech.: haima, Blut; ptyein, spucken]
Hlmape~lbrd. (Herzbeuteltamponade). An- .hemoptysis
sammlung von Blut im Herzbeutel (Peri-
Hlmodlaologie. Studium der Auswirkun-
kard), der das Herz umgibt.
gen des Fließverhaltens von Blut auf die
• hemopericardium zellulären Blutkomponenten und die Blut-
lllmaplllie. Gruppe von Erbkrankheiten, gefäßwände.
die durch den Mangel eines Faktors ge- • hemorheology
kennzeichnet sind, der zur Blutkoagulati-
Hlmllnfllgle. (Blutung). Innerlicher oder
on erforderlich ist. Die beiden häufigsten
äußerlicher Verlust größerer Mengen Blut
Formen dieser Störung sind die --+ Hämo-
philie A und die --+ Hämophilie B. Größere in einer kurzen Zeitspanne. Eine H. kann
arteriell, kapillär oder venös sein; zu den
Blutverluste, z.B. bei Zahnmedizinischen
Eingriffen, Nasenbluten (Epistaxis), Hä- Symptomen gehören ein hypovolämischer
Schock, schneller, schwacher Puls, Durst,
matomen oder Hämarthrose stellen häufig
kalte, feuchte Haut, seufzende Atmung,
Probleme bei Patienten mit einer H. dar.
Schwindel, Synkopen, Blässe, Angstzu-
Schwere nicht-chirurgische innere Blu-
stände, Unruhe und Hypotonie. Wenn die
tungen und eine Hämaturie sind dagegen
Blutung in eine Körperhöhle oder ein Ge-
selten.(--+ Blutgerinnung)- adj. hämophil.
lenk erfolgt, kann es schnell zu Schmerzen
• hemophilia kommen, da diese Strukturen durch das
Hlmgp:.ille A. Erbliche Blutgerinnungs- schnell zunehmende Blutvolumen stark
krankheit, die X-chromosomal-rezessiv gedehnt werden. - adj. hämorrhagisch.
erblich ist und durch einen Mangel des • hemorrhage
Gerinnungs--+ Faktors VIII verursacht wird.
Die H. A ist die klassische Form der --+ Hä-
Hlmorrllagie.lrtllielle. Der Blutverlust aus
einer --+Arterie; steht häufig in Verbin-
mophilie. (s.a. Blutgerinnung)
dung mit einem Gefäßtrauma oder mit
• hemophilia A der Entfernung eines großlumigen --+arte-
HlmoplliBt 8. (Christmas-Krankheit). Erbliche riellen Katheters.
Blutgerinnungskrankheit, die X-chromo- • arterial hemorrhage
., Ha ndedesinfektion, chirurgische 405
Hämorrhagie, Kontrolle einer. ..... Pflegein· Hämostase. Stillung einer Blutung durch
tervention der ..... NIC, die defmiert wird mechanische oder chemische Mittel oder
als die Reduzierung oder Behebung eines durch den komplexen Gerinnungsprozess
schnellen und exzessiven Blutverlustes. (Koagulation) des Körpers, der aus Vase-
• Hemorrhage Control konstriktion, Thrombozytenaggregation
sowie Thrombin- und Fibrinsynthese be-
Hämorrhagie, verzögerte postpartale. Blu- steht.
tung nach der Entbindung, die später als [griech.: haima, Blut; stasis, Stillstand]
24 Stunden nach Geburt auftritt. Ursache • hemostasis
sind zurückgehaltene Plazentareste, ein hämostatisch. Einen Vorgang, eine Vor-
Riss am Gebärmutterhals (Zervix) bzw. richtung oder eine Substanz betreffend,
der Scheide (Vagina), der nicht erkannt die eine Blutstillung (-+ Hämostase) be-
oder nur unzureichend genäht wurde, wirkt. Direkter Druck, eine Stauman- . " .
oder eine mangelhafte Kontraktion, ins- schette und chirurgische Klemmen sind . .
besondere der Plazentahaftstelle. mechanische h.e Mittel. Die Anwendung
• delayed postparlern hemorrhage von Kälte, z.B. durch Eisbeutel auf den
Bauch zur Stillung einer Uterusblutung
Hämorrhoidektomie. Chirurgischer Ein- oder eine Eisspülung des Magens zur
griff zur Entfernung von -+ Hämorrhoiden. Überprüfung einer Magenblutung, hat
• hemorrhoidectomy ebenfalls eine h.e Wirkung. Gelatin-
schwämme, Thrombinlösungen und mi-
Hämorrhoiden (pl.). Krampfader- (Vari- krofibrilläres Kollagen, welche die Ver-
zen-) Erkrankung im unteren Rektum klumpung der Thrombozyten und Bil-
oder Anus durch eine Stauung des Venen- dung von Koageln auslösen, werden bei
geflechtes. Innere H. bilden sich oberhalb chirurgischen Eingriffen verwendet, um
des internen Anussphinkters. Wenn die H. eine Blutung zum Stillstand zu bringen.
groß genug werden, um Vorsprünge zu
• hemostatic
bilden, sorgen sie für Verengungen und
werden schmerzhaft. Kleine innere H. Hämothorax. Ansammlung von Blut und
können bei der Darmentleerung bluten. Flüssigkeit in der _, Pleurahöhle zwischen
Sie sind normalerweise nicht schmerz- parietalem und viszeralem Brustfell
haft, und es kommt erst zu einer Blutung, (Pleura), meist infolge einer Verletzung.
wenn die Venen der H. platzen oder eine Ein H. kann auch durch die Ruptur klei-
Thrombose entsteht. - adj. hämorrhoidal. ner Blutgefäße infolge einer Entzündung
Harten Stuhlgang vermeiden; roten entstehen.
Traubensaft trinken oder täglich I TL • hemothorax
Sonnenblumenöl einnehmen, um den Hand. Der am weitesten von der Körper-
Stuhl geschmeidig zu halten. mitte entfernte (d.h. distale) Teil des Un-
[griech.: haima, Blut; rhoia, Fluß] terarms; flexibelster Teil des Knochenske-
• hemorrhoid letts mit Greif- und Haltefunktionen, der
aus 27 Knochen besteht, von denen 8 die
Hämosiderin. Eisenhaltiges Pigment, das
Handwurzel, 5 die Mittelhand und 14 die
durch die -+ Hämolyse von -+ Erythrozyten
Finger bilden.
entsteht. -+ Eisen wird häufig in dieser
Form gespeichert. (-> Hämosiderose) • hand
• hemosiderin Händedesinfektion, chirurgische. Das
gründliche Waschen der Fingernägel,
Hämosiderose. Verstärkte Ablagerung von Hände und Unterarme vor einer Opera-
-+ Eisen in verschiedenen Geweben, häufig tion mit chirurgischer Seife. Waschen
in Form von -> Hämosiderin, meist ohne müssen sich alle Personen, die direkt an
Gewebeverletzung. der Operation beteiligt und steril geklei-
• hemosiderosis det sind. Die c. H. erfolgt in 2 Schritten:
406 Handedesinfektion, chirurgische :~
Papillen
lrf!.~Htt--i~,_..t=--f--1+--- Talgdrüse
:+-t---t--1-l-- Haaraufrichte-
muskel
Subkutis
(Unterhaut)
Mechano- Haarfollikel-
rezeptoren rezeptoren
Haut. Anatomie der Haut.
figes Baden, geringe Luftfeuchtigkeit, zu Lage, nachdem ein Stück Haut angehoben
geringe Flüssigkeitsaufnahme und verrin- und gedrückt wurde; ein Zeichen von De-
gerte Talgproduktion bei alternder Haut. hydratation und/oder Alter.
• dryskin • tenting of skin
Haut, Oberwachung der. _. pflegeinterven- Hautabsorption. Aufnahme von Substan-
tion der _, NIC, die definiert ist als die Er- zen durch die Haut.
fassung und Analyse von Patientendaten • cutaneous absorption
zur Erhaltung der Unversehrtheil von
Haut und Schleimhäuten. Hautdefekt, bestehender. Anerkannte
• kin Surveillance NANDA-Pflegediagnose, die den Zu-
stand eines Patienten beschreibt, bei
Haut, Zipfelbildung der. Langsame Rück- dem die Haut beschädigt ist. Charakteri-
kehr einer Hautfalte in ihre ursprüngliche stische Merkmale sind Verletzungen der
;_ - Hautpflege: außerliehe Behandlungen 411
Hautpigmentierung. Die durch Melaninab- der Haut. Bei älteren Menschen ist der
lagerungen in Haut und Haaren bedingte, Turgor herabgesetzt.
bei verschiedenen Rassen unterschiedli- [lat.: turgere, strotzen, aufgeschwollen
che natürliche Hautfarbe. Die H. kann sein]
sich durch bestimmte Substanzen im Blut, • skin turgor
wie z.B. Blutpigmente, Gallenflüssigkeit
oder Malariaerreger verändern. Hautzug, adhäsiver. (Pflasterzug). Verbands-
• skin pigmentation methode, bei der ein therapeutischer
Druck und Zug auf die Haut durch
selbstklebende Bänder ausgeübt wird,
Hautplastik. (Dermatoplastik). Transplantati- die auf die Haut des betroffenen Körper-
on von lebendem Hautgewebe, das Leder- teils geklebt werden; wird insbesondere
haut enthält und somit in der Lage ist, bei -. Frakturen angewendet. Ein adhäsi-
sich zu regenerieren, Schweiß und Talg ver Pflasterzug wird nur angewendet,
abzusondern sowie neuen Haarwuchs zu wenn ein andauernder Zug erforderlich
erzeugen. ist, und eine Hautpflege für die betrof-
• dermal graft fene Stelle möglich i t.
• adhesive skin traction
Hauttest Test, der die Reaktion des Kör- HAV. Abkürzung für Hepatitis-A-Virus.
pers auf eine bestimmte Substanz ermit- . HAV
telt. Die Testsubstanz wird entweder unter
die Haut injiziert oder auf die Haut aufge- Haverhill·Fieber. -+ Rattenbisskrankheit.
bracht. Hs. werden zur Ermittlung von Al- • rat-bite fever
lergien, Immunität und zur Diagnose von Hb. Abkürzung für -+ Hämoglobin.
Krankheiten eingesetzt. . Hb
• skin test
HB. Abkürzung für ---. Hepatitis B.
• HB
Hauttransplantat. Hautstück, das an einer
Stelle eingesetzt wird, die durch Verbren- Hb-A. Abkürzung für -+ Hämoglobin-A.
nungen oder Verletzungen stark geschä- . HbA
digt ist oder an der kranke Hautpartien HB-Ag. Abkürzung für Hepatitis-H-Anti-
operativ entfernt wurden. Um Absto-
gen.
ßungsreaktionen zu verhindern, wird das
. HBAg
Transplantat entweder vom Patienten
selbst an anderer Stelle entnommen oder, Hb-C. Abkürzung für -+ Hämoglobin-e.
wenn möglich, von einem eineiigen Zwil- . HbC
ling zur Verfügung gestellt. Hautstücke Hb·F. Abkürzung für -+ Hämoglobin-F.
von anderen Personen oder Tieren kön-
. HbF
nen nur vorübergehend zur Abdeckung
großer verbrannter Bezirke verwendet Hb-S. Abkürzung für -+ Hämoglobin-S.
werden, um den Flüssigkeitsverlust des . HbS
Patienten zu reduzieren.
HBsAG. Abkürzung für Hepatitis-B-sur-
• skin graft face-Antigen .
• HBsAG
Hautturgor. Die Elastizität bzw. der Tonus
HBV. Abkürzung für Hepatitis-B-Virus.
der Haut; wird durch Kneifen oder Zu-
. HBV
sammendrücken kontrolliert . Die Ge-
schwindigkeit, mit der die Haut nach HCG. Abkürzung für (eng!.) Human Cho-
Dehnen oder Zusammendrücken wieder rionic Gonadotropine (dt. menschliches
ihr normales Aussehen annimmt, gibt -+ Choriongonadotropin).
Auskunft über die Flüssigkeitsversorgung . HCG
' Hegar-Schwangerschahszeichen 413
HO. Chemisches Symbol für .... Salzsäure. oder Irrigatortopf gelaufene Flüssigkeit
. HCl durch Anheben wieder in den Darm ein-
geführt wird. Hierdurch kann eine ge-
HCV. Abkürzung für Hepatitis-C-Virus.
. HCV steigerte Darmperistaltik hervorgerufen
werden.
HDL. Abkürzung für (engl.) high density bowel irrigation; intestinallavage
Iipoproteins (dt. Lipoproteine hoher
Dichte). (s.a. High·Density-Lipoproteine) Hefepilz. Einzellige, meist ovale Pilze mit
. HDL Kern, die sich durch Sprossung fortpflan-
HDV. Abkürzung für Hepatitis-D-Virus. zen. Einer der pathogenen Hefepilze ist
• HDV z.B. Candida albicans .
• yeast
He. Chemisches Symbol für .... Helium.
• He
Heftpflasterverband. Das Anbringen von
Hebamme/Entbindungspfleger. Qualifizier- überlappenden Heftpflasterstreifen an
te Person, die bei Geburten hilft. Nach Gliedmaßen oder einer Körperregion.
den professionellen Richtlinien der WHO Mit Hilfe des H.s wird Druck auf den
>>eine Person, die eine reguläre Ausbil- entsprechenden Bereich ausgeübt und
dung zur H./E. absolviert hat, welche in eine bestimmte Struktur in ihrer norma-
dem jeweiligen Land offiziell anerkannt len Stellung gehalten. Der H. wird zur
ist, und die erfolgreich die vorgeschriebe- Behandlung von Zerrungen, Verstau-
nen Kurse belegt und die erforderlichen chungen, Verrenkungen und auch bei
Qualifikationen erworben hat, um regis- bestimmten Knochenbrüchen ange-
triert oder legallizenziert zu werden«. Zu wandt.
den Aufgaben der H./E. gehören Beratung • strapping
von Schwangeren, Überwachung des Ge-
burtsvorganges vom Beginn der Wehen
an, Hilfe während der Geburt, Dokumen- Hegar-Schwangerschaftszeichen. Erwei-
tation des Geburtsverlaufs, Versorgung chung der verengten Übergangsstelle
des Neugeborenen und die Überwachung (Isthmus) im Gebärmutterhals (Zervix),
des Wochenbettverlaufs bei Mutter und
Kind. Nach der Ausbildungs- und Prü-
fungsordnung für H.n/E. besteht die Aus-
bildung in einer 3-jährigen theoretischen
und praktischen Unterweisung, wobei im
3. Ausbildungsjahr bei mindestens 50 Ge-
burten assistiert und bei 30 Geburten der
Dammschutz selbstständig ausgeführt
werden muss.
• midwife
Hebammenwesen. Oberbegriff für sämtli-
che Aufgaben, Tätigkeiten, Pflichten, Ver-
ordnungen und Gesetze von und für
.... Hebammen/Entbindungspfleger. (s.a. Ge-
burtshilfe)
• midwifery
Hebe-Senk-Einlauf. (Schwenkeinlauf; Schau-
keleinlauf). Besondere Technik im Rah -
men eines -+ Darmeinlaufes, bei dem die
über das Darmrohr in den Auffangbeutel Heftpflasterverband.
4 14 Heger-Schwangerschaftszeichen :_
die in der frühen Schwangerschaft auf- legt die Hände übereinander direkt unter
tritt. das Sternum. Dann wird ein plötzlicher
[A. Hegar, deutscher Gynäkologe, 1830- starker Druck nach oben hin ausgeübt,
1914] damit die Obstruktion in der Trachea ge-
• Hegar's sign löst wird. Beim liegenden Patienten er-
folgt dieser Druck in Rückenlage.
Hegar-Stift. Leicht gekrümmter Stift aus [H.J. Heimlich, amerikanischer Arzt, geb.
Metall, zur Spitze konisch zulaufend und 1920]
mit eingestanzter Kaliberstärke. H.-Stifte • Heimlich maneuver
gibt es immer im Set mit einem Durch-
messer von 1-26 mm und jeweils anstei- Heißluftsterilisation. Sterilisationsmetho-
gender Stärke von 0,5 oder I mm. Sie die- de, bei der Heißluft mit Temperaturen
nen zur Aufdehnung des Gebärmutterhal- zwischen 160°C und L80°C fur eine Dau-
ses (Zervix), z.B. vor einer Ausschabung er von 90 Minuten bis zu 3 Stunden ver-
(Kürettage). wendet wird.
[Alfred Hegar, 1830-1914, dt. Frauenarzt]
• dry beat sterilization
• Hegar's dilator
Heilfieber. Erhöhte Körpertemperatur, die Helfersyndrom. Psychische Störung, ge-
künstlich ausgelöst wird, z.B. durch die kennzeichnet durch übertriebenes Enga-
Injektion von Malariaparasiten oder eines gement bei Menschen, die in helfenden
Impfstoffs, der bekanntermaßen Fieber- Berufen tätig sind. Folgeerkrankungen
symptome verursacht, oder aber durch können Depressionen, Alkohol- und Me-
die Anwendung von Wärme. H. kann bei dikamentenabhängigkeit, Essstörungen
Patienten in Fällen indiziert sein, wenn oder psychosomatischen Erkrankungen
eine Krankheit zum Stillstand gebracht sein.
werden soll, die auf erhöhte Körpertem- [Nach Wolfgang Schmidbauer, Psycho-
peraturen sensibel reagiert, oder um hit- analytiker]
zeempfindliche pathogene Keime abzutö- • helpers syndrome
ten.
• artificial fever, induced fever Helicobader pylori. Erreger, der chronische
Magenschleimhautentzündungen (--> Gas-
Heilpädagogik. Ein im 19. Jahrhundert ent- tritis) und Zwölffingerdarmgeschwüre (Ul-
standener Begriff für eine Theorie der cus duodeni) verursacht. ( s. a. ABC -Klassifi-
Sondererziehung behinderter Menschen. kation)
• special education for handicapperl [lat.: helica, Schneckengewinde; pylae,
persons Engpass]
Heilung. Vorgang oder Prozess, bei dem
die normalen Strukturen und funktiona- Helium (He). Farb- und geruchloses gasför-
len Charakteristika der -->Gesundheit in miges Element. Ordnungszahl 2 und
Verbindung mit erkrankten, dysfunktio- Atomgewicht 4,00. H. ist ein seltenes
nalen oder verletzten Geweben, Organen Edelgas, das sich nicht mit anderen Ele-
oder Körpersystemen wiederhergestellt menten mischt. In der Medizin wird es
werden. vorwiegend in der Atemtherapie, zur Ver-
• healing hinderung einer Nitrogennarkose und zur
Behandlung einer Taucherkrankheit in ei-
Heimlich-Handgriff. Notfallmaßnahme zur ner hyperbaren Umgebung verwendet.
Entfernung eines Fremdkörpers aus der • helium (he)
Luftröhre (Trachea), z.B. eines Nahrungs-
bolus oder anderer Obstruktionen, um Heliumtherapie. Anwendung eines --> Heli-
eine Atemstörung (--> Asphyxie) zu verhin- um-Sauerstoff-Gemischs zur Behandlung
dern. Dabei greift man beim stehenden von Patienten mit einer Atemwegsverle-
Patienten von hinten um ihn herum und gung (Obstruktion). Wegen seiner niedri-
~·: He mip legie 415
gen Dichte kann durch das Helium eine hemi·. Vorsilbe mit der Bedeutung >>halb«.
Obstruktion leichter gelöst werden. • hemi-
• helium therapy
Hemianästhesie. Verlust der Berührungs-
Helix. Gewundene, spiralförmige Struktur, empfindung auf einer Körperseite, meist
die für viele organische Moleküle charak- durch Schädigung der entgegengesetzten
teristisch ist, z.B. für die Desoxyribonu- Hirnhälfte. (...., Sensibilitätsstörung)
kleinsäure (DNS). • hemianesthesia
• helix
Hemianopsie. (Halbseitenblindheit). Sehstö-
Hellin·Regel. Allgemeine Formel zur Be- rung, bei der eine Hälfte des Gesichtsfel-
rechnung der Häufigkeit von Mehrlings- des ausfällt.
geburten in der Bevölkerung. [griech.: hemi, halb; opsis, sehen]
• Hellin's law • hemiopia
HELLP-Syndrom. Gefährliche Erkrankung
Hemianopsie, bitempore~le. Verlust einer
in der Spätschwangerschaft, gekennzeich-
Hälfte des Gesichtsfeldes auf beiden Sei-
net durch die Symptomtrias Hämolyse,
ten (Scheuklappensyndrom), meist infol-
erhöhte mütterliche Leberenzyme (ele-
ge einer Läsion in der Sehnervenkreuzung
vated Jiver enzymes) und erniedrigte
(Chiasma opticum), etwa einem Hypo-
Thrombozytenzahl (eng!. low platelet Ie-
physentumor.
vel). Das H.-S. kann entweder isoliert
• bitemporal hemianopsia
oder in Verbindung mit den bekannten
Gestosezeichen Ödeme, Proteinurie und Hemiataxie. Verlust der Muskelkontrolle
Hypertonie auftreten. Erste Anzeichen auf einer Körperseite, meist infolge eines
sind häufig Schmerzen im rechten Ober- ...., Schlaganfalls (Apoplexie) oder einer
bauch, begleitet von Übelkeit und Erbre- Verletzung des Kleinhirns (Cerebellum).
chen. (->Ataxie)
Stationäre Aufnahme und lnten ivüber- • hemiataxia
wachung von Mutter und Kind. Meist
muss durch das rasche Sinken der Hemiblock. Störung der Weiterleitung von
Thrombozytenzahl eine baldige Entbin- Impulsen am linken Schenkel des ...., His-
dung angestrebt werden. Bündels. (...., Schenkelblock; Erregungslei-
• HELLP syndrome tungsstörung)
• hemiblock
Helminthes (pl.). Sammelbezeichnung für
Wurmarten, insbesondere pathogene Pa- Hemigastrektomie. Chirurgische Entfer-
rasiten der Untergruppe Metazoa, zu der nung der Hälfte des Magens.
Plattwürmer, Saugwürmer, Bandwürmer • hemigastrectomy
und Fadenwürmer gehören.
[griech.: helmins, Wurm] hemilateral. Zu einer Körperseite gehö-
• helminth rend.
• hemilateral
Helminthiasis. Parasitärer Befall des Kör-
pers durch ...., Helminthes, der die Haut, Hemiparese. Muskelschwäche oder Läh-
die Viszera oder den Darm betreffen mung einer Körperhälfte; leichte Form ei-
kann. Zu den häufigen Formen der H. ge- ner ...., Hemiplegie.
hören ...., Askariasis, Bilharziose, Filariose • hemiparesis
und Trichinose.
Hemiplegie. Lähmung einer Körperhälfte
• helminthiasis durch einen Defekt der Pyramidenbahn.
Hemeralopie. (Tagblindheit). Unphysiologi- Bei der H. kann es zu Sensibilitätsstörun-
sche Sehstörung, bei der helles Licht zu gen, ...., Aphasie, -> Apraxie, Harn- und
Einschränkungen des Sehvermögens führt. Stuhlinkontinenz und Verwirrtheil kom-
• hemeralopia men. Ein Defekt der linken Hirnhälfte
4 16 Hem1plegi e _ _
Linke
":::> Lungen-
venen
Linker
Vorhof
Trikuspidal- Rechte
klappe Kammer
definiert wi.rd als die Vorbeugung gegen bensjahr 100-140 Schläge pro Minute;
akute Anfalle einer Herzinsuffizienz Neugeborene 110-180 Schläge pro Mi-
durch Minimierung des Sauerstoffver- nute.
brauchs oder durch Verbesserung der • heart rate
Sauerstoffversorgung des Myokards.
Herzgeflecht, vegetatives. Einer von meh-
• Cardiac Precautions
reren Nervenkomplexen, die sich in der
Nähe des Aortenbogen befinden. Das v.
Herzfehlbildung, kongenitale. Angeborene H. besteht aus sympathischen und para-
strukturelle oder funktionelle Anomalie sympathischen Nervenfasern, die aus
bzw. Defekt des Herzens oder der großen dem Herzgeflecht austreten und an der
Gefäße. Neben Problemen, die mit Früh- rechten und linken Koronararterie entlang
geburten assoziiert sind, ist die k. H. einer bis in das Herz führen.
der Hauptgründe für neonatale Komplika- • cardiac plexus
tionen sowie die häufigste Todesursache
bei Neugeborenen. Eine k. H. kann geneti- Herzgeräusch. Beim Abhören des Herzens
sche oder umweltbedingte Ursachen ha- auftretender abnormer Ton, der durch ei-
ben, z.B. mütterliche Infektionskrankhei- nen veränderten Blutstrom in eine Herz-
ten oder Einwirkung von radioaktiver kammer bzw. durch eine Herzklappe ver-
Strahlung oder Konsum toxischer Stoffe ursacht wird. Je nach Zeitpunkt des Auf-
während der Schwangerschaft. In den tretens während des Herzzyklus, Dauer
meisten Fällen lässt sich die Herzfehlbil- und Lautstärke werden H.e auf einer Skala
dung wahrscheinlich auf das Zusammen- von 1 bis 4 eingeteilt. _, Herztöne halten
wirken von genetischen Faktoren und im Gegensatz dazu zwischen den Herz-
schädlichen Umwelteinflüssen zurückfüh- schlägen länger an.
ren. Die Einteilung k. H.en geschieht in • cardiac murrnur
relativ breiten Kategorien: die Folgen ei- Herzgeräusch, funktionelles. _, Herzge-
ner azyanotischen Blutzirkulation, bei räusch, das in Verbindung mit einer Punk-
der kein sauerstoffarmes Blut im Kreislauf tionstörung ohne Zugrundeliegen einer
gemischt wird, sowie die Folgen eines zya- strukturellen Herzstörung auftritt, wie
notischen Kreislaufs, bei dem sauerstoff- z.B. ein Herzgeräusch infolge einer Anä-
armes Blut in das System gelangt. Allge- mie. (s.a. Herzton)
meine Auswirkungen von Herzfehlbildun- • functional murrnur
gen sind erhöhte Herzbelastung, erhöhter
Lungengefäßwiderstand, unzureichendes Herzgeräusch, kontinuierliches. Ununter-
Herzminutenvolumen sowie eine verrin- brochenes Herzgeräusch bzw. Halsvenen-
gerte Sauerstoffsättigung als Folge des di- geräusch, das in der Systole beginnt und
rekt in das Kreislaufsystem eintretenden, bis zum Ende der Diastole anhält.
sauerstoffarmen Blutes. Körperliche Be- • continuous murrnur
gleitsymptome sind Wachstumsverzöge- Herzglykosid. In bestimmten Pflanzen vor-
rungen, geringe Toleranz für körperliche kommende Stoffe, die Wirkung auf die
Anstrengung, rezidivierende Atemwegsin- Herzmuskeltätigkeit haben, z.B. Steige-
fektionen, Dyspnoe, Tachypnoe, Tachy- rung der Kontraktionskraft, Erhöhung
kardie, Zyanose, Gewebehypoxie und des Schlagvolumens, Senkung der Herz-
Herzgeräusche. frequenz. Folge ist eine Verbesserung der
• congenital cardiac anomaly Herzleistung. (s.a. Digitalis)
Herzfrequenz. Der -> Puls, der durch Zäh- • cardiac glycosid
Jen der -> QRS-Komplexe oder Kammer- Herzhypertrophie. Krankhafte Vergröße-
schläge während einer Minute errechnet rung des Herzmuskels; häufig eine Be-
wird. Bei Erwachsenen in Ruhe 60-80 gleiterscheinung von über Jahre bestehen-
Schläge pro Minute; bei Kindern 70- 100 der Hypertonie.
Schläge pro Minute; Kleinkinder im 1. Le- • cardiac hypertrophy
Herzindu. Das pro Quadratmeter Körper- pumpt. Die Wände sind dreimal dicker als
oberfläche gemessene ---> Herzminutenvolu- die des rechten Ventrikels; die Mitralklap-
men. Für die Berechnung wird das Minu- pe mit zwei Segeln kontrolliert den Blut-
tenvolumen (in Liter pro Minute) durch fluss aus dem linken Vorhof (Atrium).
die Körperoberfläche dividiert (ph~siolo .left ventricle {LV)
gisch sind Werte von 4,2 bis 3,3 I/rn ).
• cardiac index lllrzbmmer, recl!ite. (rechter Ventrikel}. Die
relativ dünnwandige Herzkammer (Ven-
llllninfarkt. Myokardinfarkt {MI).
---> trikel), die aus dem rechten Vorhof (Atri-
• myocardial infarction um) kommendes Blut über die Pulmonal-
Henlnsuftbienl. Nicht ausreichende klappe in die Lungenarterien pumpt, wo
Pumpleistung des Herzens mit Verringe- es im Lungenkreislauf mit Sauerstoff an-
rung des ---> Herzminutenvolumens. Die gereichert (oxygeniert) wird. Der r. V. ist
Herzinsuffizienz kann die rechte kürzer und runder als der lange, konische
(-> Rechtsherzinsuffizienz) oder die linke linke Ventrikel. Zwischen dem rechten
(-> Linksherzinsuffizienz) oder beide Herz- Vorhof und der rechten Kammer liegt die
kammern betreffen (Globalinsuffizienz). Trikuspiudalklappe. (s.a. Herzkammer, lin-
Bei schweren Formen der Herzinsuffizi- ke)
enz treten bereits in Ruhe Symptome auf, [lat.: ventriculus, kleiner Bauch, Magen;
leichtere Formen weisen erst bei körper- Herzkammer]
licher Belastung Beschwerden auf (Be- • right ventricle
lastungsinsuffizienz). Zu den möglichen llei....ii!ter. (Einschwemmkatheter}. Kathe-
Ursachen gehören Herzklappenfehler, ter mit Röngtenkonstraststreifen, der zur
Myokardinfarkt, Rhythmusstörungen, Diagnostik und/oder Therapie durch ein
Hypertonie, Myokarditis, Perikarderguss venöses oder arterielles Blutgefäß in das
u.a. Die Rechtsherzinsuffizienz ist durch Herz geschoben wird. Man unterscheidet
Zyanose, Halsvenenstauung, Stauungsle- je nach Lokalisation den Rechtsherzkathe-
ber, Aszites, Beinödeme und Anasarka ge- ter vom Linksherzkatheter. Beim Rechts-
kennzeichnet, Symptome der Linksherz- herzkatheter wird die Vena jugularis, sub-
insuffizienz sind Orthopnoe, Lungenstau- davia oder femoralis punktiert und der H.
ung, Pleuraerguss und Lungenödem. bis in den rechten Vorhof vorgeschoben;
• cardiac insufficiency; heart failure danach wird der Ballon am Katheterende
Hlfzlnsulfilier ~ (Stauungs- mit Luft gefüllt, so dass er in die Lungen-
herzinsuffizienz}. Herzerkrankung mit einer arterie eingeschwemmt werden kann.
reduzierten Herzleistung. Ursachen sind Beim Linksherzkatheter wird die Arteria
Myokardinfarkt, ischämische Herzkrank- femoralis punktiert und der Katheter ent-
heit oder Kardiomyopathien. Die unzurei- sprechend in die linke Herzkammer ge-
chende Auswurfleistung der Herzkammer schoben. Mit Hilfe eines H.s werden Herz-
führt zu Volumenüberlastung, Kammer- höhlen und herznahe Gefäßabschnitte un-
erweiterung und erhöhtem intrakardia- tersucht, sowie Herzdrücke, das Herzmi-
lem Druck. Die retrograde Übertragung nutenvolumen, Shuntvolumina sowie an-
des erhöhten hydrostatischen Drucks von dere hämedynamische Parameter gemes-
der linken Herzseite führt zum ---> Lungen- sen.
ödem. Ein erhöhter Druck der rechten • cardiac catheter
Herzseite führt zur systemischen Venen-
stauung und peripheren Ödemen.
Herdllppe. Eine von vier Strukturen in-
nerhalb des Herzens, die den Rückfluss
• congestive heart failure (CHF)
des Blutes verhindern, indem sie sich bei
lllllblm-., lnlce. (linker Ventrikel}. Dick- jedem Herzschlag öffnen und wieder
wandige Herzkammer (Ventrikel), die schließen. Zu den H.n gehören zwei halb-
über die Aortenklappe das Blut in die Aor- mondförmige Klappen, sog. Taschenklap-
ta und die Körperarterien in den Kreislauf pen, die Aorten- (zwischen linker Kam-
mer und Aorta) und die Pulmonalklappe insbesondere einer Verringerung der Sau-
(zwischen rechter Kammer und Pulmo- erstoff- und Nährstoffzufuhr zum Herz-
nalarterie), sowie die sog. Segelklappen, muskel. Jede KHK, z.B. Koronarsklerose,
Mitra!- (zwischen linkem Vorhof und lin- Koronararterienentzündung oder fibro-
ker Kammer) und die Trikuspidalklappe muskuläre Hyperplasie der Herzkranzge-
(zwischen rechtem Vorhof und rechter fäße, kann die allgemein typischen Symp-
Kammer). Durch die Klappen ist der Blut- tome von -+ Angina pectoris verursachen.
fluss nur in einer Richtung möglich. Die häufigste, in der westlichen Welt vor-
• heart valve kommende KHK mit tödlichem Ausgang
ist die koronare Arteriosklerose. Beson-
~ Erworbene oder ders betroffen sind Personen, deren Er-
angeborene Fehlbildung von Herz- oder nährung kalorienreich und sehr fetthaltig
Gefäßklappen, gekennzeichnet durch Ste- ist und viel Cholesterin und Kohlenhydra-
nose und behinderten Blutfluss bzw. te enthält. Andere Risikofaktoren sind Ta-
durch eine Rückbildung der Klappe und bakkonsum, Hypertonie, hohe Blutfett-
dadurch bedingten Rückfluss des Blutes. werte, übermäßiger Kaffeekonsum, Alko-
Am häufigsten sind Aortaklappen und holkonsum, Vitamin E und C Mangel,
Mitralklappen betroffen, deren Erkran- hartes Wasser, Sauerstoffmangel, Kohlen-
kung entweder angeboren, oder durch monoxidvergiftung, Überbevölkerung,
bakterielle Entzündung der Herzinnen- erbliche Prädisposition, bestimmte klima-
haut (Endokarditis), Syphilis oder rheu- tische Bedingungen sowie Viruserkran-
matisches Fieber ausgelöst wird. Die Fehl- kungen. Im Anfangsstadium der Koronar-
funktion der Klappen führt zu Verände- sklerose bilden sich fetthaltige fibröse Be-
rungen des Herzinnendrucks sowie des läge, die das Lumen der Koronararterien
Lungen- und Körperkreislaufs und allmählich verengen und schließlich zu ei-
schließlich können Arrhythmien, Herzin- ner Thrombose und einem -+ Myokardin-
suffizienz und Kreislaufschock entstehen. farkt führen können. Obwohl der ursächli-
.valvular heart disease che Krankheitsmechanismus der Koro-
Hlnld..pllllltlllilll• Angeborene oder narsklerose noch unbekannt ist, weiß
durch Krankheit erworbene Verengung man, dass die Entwicklung der Krankheit
einer Herzklappe, z.B. -+ Mitralklappenste- mit Plasmalipiden und den Lipoproteinen
nose, -+ Aortenstenose. Dies führt zum ei- assoziiert ist, die die Plasmalipide zu den
nen zu einer erhöhten Herzbelastung auf- verschiedenen Geweben transportieren.
grund des Widerstandes, gegen das das • coronary artery disease
Herz pumpen muss, und zum anderen
zum Blutstau mit Ödemen. (s.a. Herzklap- Henlmnu:lstii.Kongenitale Krankheit, bei
peninsuffizienz) der eine abnorme Verbindung zwischen
• valvular stenosis der Koronararterie und der rechten Herz-
seite bzw. der Lungenschlagader besteht.
lldnnldltlt. ~ Verdi- • coronary artery fistula
ckung und Verhärtung der Wände der
-+ Koronararterien.
• arteriosclerotic heart disease (ASHD)
............,_Stmstud. Plötzliches Aus-
setzen des effektiven Herzminutenvolu-
lllalcnnldleit. lsdllmfscllt. Erkrankung mens und der Blutzirkulation. Ursachen
des Herzmuskels (Myokard), die durch können Kammerflimmern oder ventriku-
eine Minderversorgung der Gewebezellen läre Asystolie sein. Bei einem Herzstill-
mit Sauerstoff verursacht wird. stand werden Sauerstoffzufuhr und Koh-
• ischemic heart disease lendioxidabtransport gestoppt, der Stoff-
wechsel der Gewebezellen wird anaerob,
lldnnldltlt. 11aran1m1 (IHQ. Eine die es kommt zu einer metabolischen und
Herzarterien betreffende Erkrankung mit respiratorischen Azidose. Eine sofortige
verschiedenen pathologischen Folgen, -+ kardiapulmonale Reanimation ist erfor-
426 Herz-Kreislauf-Stillstand .,
derlich, um Herz-, Lungen-, Nieren- und per pumpt. Die Blutgefäße versorgen die
Hirnschäden zu verhindern. Zellen mit Sauerstoff und Nährstoffen
• cardiac arrest und transportieren Abfallprodukte zu
den Ausscheidungsorganen.
Herz·Kreislaufsystem. (Kreislauf). Das aus • cardiovascular system
Herz und Blutgefäßen bestehende anato-
mische Netzwerk, das Blut durch den Kör-
---
obere Körperhälfte
Lunge
Lymph-
gefäß-
system
untere Körperhälfte
Herz-Kreislaufsystem.
. Herzschrittmacher, temporarer 42 7
Hospiz. System der familienzentrierten chymgewebes zeigt, das die beiden Nieren
Pflege, das Familien terminal kranker an den unteren Polen verbindet.
Menschen helfen soll, sich mit dem Tod • horseshoe kidney
auseinanderzusetzen, und das dem Pa-
tienten ein zufriedenstellende Leben Hüfte, schnappende. Vorgang, bei dem bei
während des Sterbeprozesses gewährleis- der Bewegung der Hüfte eine Sehne über
ten soll. Er erfahrt in der Endphase sei- den großen .... Trochanter rutscht. Dies
nes Lebens in einer speziell daftir konzi- kann ein lautes schnappendes Geräusch
pierten Umgebung eine umfa sende und verursachen.
ganzheitliche (holistische) Begleitung. • snapping hip
Die Ziele der H. -Bewegung bestehen in
der bestmöglichen Behandlung körper- Hüftendoprothese. Ersatz eines Hüftge-
licher Symptome, vor allem in der lenks durch ein künstliches Kugelgelenk.
Schmerzlinderung, in der Betreuung des Die H. erfolgt bei einer chronisch .,.
Sterbenden und seiner Angehörigen, wo- schmerzhaften oder versteiften Hüfte, bei ..
bei der Mensch und seine Lebensqualität fortgeschrittener Osteoarthritis, schlecht
im Vordergrund stehen, während die in- verheilten Frakturen oder Gelenksdegene-
terdisziplinäre Zusammenarbeit aller be- rationen. Vor der Operation ist eine Anti-
teiligten Berufsgruppen ohne Konkur- biotikatherapie notwendig, und der Pa-
renzkampf und ohne Fragen um die Kos- tient muss lernen, mit Unterarmgehstüt-
tenregelung gewährleistet werden soll. zen zu gehen. Bei der Operation werden
[lat.: hospiturn, Gastfreundschaft) Femoraliskopf sowie das komplette Hüft-
gelenk entfernt und die Konturen abge-
• hospice rundet. Eine Prothese aus hartem Metall
HPL. Abkürzung für (eng!.) Human Pla- oder rostfreiem Stahl wird so angepasst,
cental Lactogen (dt. .... Plazentalaktogen). dass sie dem Kopf des Oberschenkelkno-
- HPL chens (Femur) entspricht, und anschlie-
ßend eingesetzt.
HPV. Abkürzung für .... Humanpapillomavi- • hip replacement
rus.
- HPV Hüftgelenksluxation. Ausrenken des Hüft-
kopfes aus dem Hüftgelenk. Eine Hüftge-
H1-Rezeptoren-Blocker. (H 1-Rezeptorantago- lenksluxation geht einher mit heftigen
nist). Pharmakologische Substanzen, die Schmerzen, Hüftversteifung, Beinverkür-
die Histaminwirkung abschwächen bzw. zung und funktionellem Verlust. Die Lu-
aufheben. H. wirken bronchodilatato- xation kann kongenital oder erworben
risch, antiallergisch, juckreizmildernd, sein und entweder als Obturatorluxation
anticholinerg und z. T. auch sedierend mit Verlagerung des Hüftkopfes in das
und antiemetisch. (.... Histamin) (s. a. Anti- Obturatorenloch (Foramen obturatori-
histaminika) um), als Perinealluxation mit Verlagerung
• antihistamines des Hüftkopfes in das Perineum, als Isch-
HSV. Abkürzung für Herpes-simplex-Vi- iasluxation mit Verlagerung des Hüftkop-
rus. ( .... Herpes simplex) fes in den Ischiaseinschnitt (Incisura isch-
. HSV iadica) oder als subpubische Luxation
vorliegen, bei der sich der Hüftkopf nach
HTlV. Abkürzung für (eng!.) Human T- vorne verschiebt.
Cell Lymphotropic Virus (dt. .... humane • dislocation ofhip
lymphotrope Retroviren).
• HTLV Hüftlochmuskel . .... Musculus obturatorius .
• Obturator muscle
Hufeisenniere. Relativ häufige angeborene
(kongenitale) Anomalie, die sich in einem Hüftnerv. .... Nervus ischiadicus.
Zusammenschluss (Isthmus) des Paren- • sciatic nerve
na.
-
Hüftschiaga der.
eingesetzt wird, bei denen überschüssiges durch den Zusatz von Wasser hydrolisiert.
-+ Melanin zu einer Hyperpigmentation
• hydrolase
führt.
• hydroquinone Hydrolyse. Chemische Veränderung oder
Auflösung einer Verbindung mit Hilfe
Hydrogele. Wasser anziehende (hydro- von Wasser. - adj. hydrolytisch.
phile) Gele, deren Flüssigkeitsbestandteile [griech.: hydros, Wasser; Iysis, lösen]
durch ein Gelgerüst aus Gelatine, Zellulo- • hydrolysis
seether und ähnliche Verbindungen verfe-
stigt sind. H. werden gerne zur feuchten Hydronephrose. Erweiterung des Nieren-
Wundbehandlung von Geschwüren in beckens und der Nierenkelche durch eine
Form von Hydrokolloid-Verhänden ange- übermäßige Menge Urin, der aufgrund ei-
wandt. Solche Verbände absorbieren ner Verengung (Obstruktion) der Harn-
überschüssiges Wundsekret, lösen Nekro- leiter nicht abfließen kann. Ursache kann
sen auf, aktivieren den Selbstreinigungs- ein Tumor, ein Nierenstein, eine Entzün-
prozess der Wunde und beschleunigen dung der Prostata oder ein Ödem sein,
die Regeneration des Gewebes. das durch Harnwegsinfektionen ausgelöst
• hydrogels worden ist. Es kommt zu Schmerzen und
446 Hydronephrose ·•. -
manchmal zu Hämaturie, Pyurie und Hy- dung mit einer schweren _, Erythroblas-
perpyrexie. tose. Es kommt zur Anämie, Pleuraerguss
[griech.: hydros, Wasser; nephros, Niere; und Aszites.
osis, Krankheit] • hydrops fetalis
• hydronephrosis
Hydrops gravidarum. _, Ödem, das in der
Hydropenie. Mangel an Wasser in den Kör- Schwangerschaft auftritt.
pergeweben. [griech.: hydros, Wasser; /at.: gravidus,
• hydropenia schwanger]
Hydroperikard. Exzessive Ansammlung • hydrops gravidarum
von Flüssigkeit im Herzbeutel (Perikard).
(-> Perikarderguss; Perikarditis)
Hydrotherapie. Anwendung von Wasser
• hydropericardium bei der Behandlung verschiedener Er-
krankungen und Störungen; dazu kön-
Hydroperitoneum. (Aszites). Ansammlung nen Wannenbäder, Güsse, Dampfbäder,
von Flüssigkeit in der Bauchhöhle (Perito- feuchte Packungen, Abreibungen, Du-
neum). schen uvm. gehören.
• hydroperitoneum [griech.: hydros, Wasser; therapeia, Be-
handlung]
hydrophil. I. Bezeichnung für die Eigen-
schaft, Wassermoleküle anzuziehen, die • hydrotherapy
bestimmte chemische Verbindungen oder
Hydrothorax. Nicht-entzündliche An-
Ionen besitzen. 2. Vorliebe bestimmter
sammlung von seröser Flüssigkeit in einer
Pflanzen und Tiere für Wasser. (s.a. hydro-
phob) oder beiden -> Pleurahöhlen.
[griech.: hydros, Wasser; philein, lieben] [griech.: hydros, Wasser; thorax, Brust-
korb]
• hydrophilic
• hydrothorax
hydrophob. 1. Bezeichnung für die Eigen-
schaft, Wassermoleküle abzustoßen, die Hydrotropie. Eigenschaft wasserunlösli-
nicht-polare _,Radikale oder Moleküle be- eher Stoffe, die durch die chemische Bin-
sitzen, die in organischen Lösungsmitteln dung mit anderen Stoffen wasserlöslich
besser löslich sind als in Wasser. 2. Angst werden.
vor Wasser, Wasser meidend (Symptom [griech.: hydros, Wasser; trope, drehen]
der Tollwut). (s.a. hydrophil) • hydrotropism
[griech.: hydros, Wasser; phobos, Angst]
Hydroxid. Anorganisches Salz aus Metall-
• hydrophobic ionen und Hydroxidionen.
Hydropolymerverband. Weiterentwick- • hydroxide
lung des -+ Hydrokolloidverbands. Das er-
zeugte Gel verbleibt im Verband. Hydroxylgruppe (OH·Gruppe). Einwertiger
organischer Rest, der aus einem Sauer-
• hydropolymer bandage
stoff- (0) und einem Wasserstoffatom (H)
Hydrops. (Wassersucht). Unphysiologische besteht.
Ansammlung von klarem Wasser oder se- • hdroxyl group
röser Flüssigkeit in einem Körpergewebe
oder einer Körperhöhle, z.B. Gelenk, Hydrozele. (Wasserbruch). Ansammlung von
Graaf-Follikel, Eileiter, Abdomen, Mittel- Flüssigkeit in einer sackähnlichen Höhle
ohr oder Gallenblase. (s.a. Aszites) oder in einem Gang, besonders in der se-
[griech.: Wassersucht] rösen Haut, die Hoden und Nebenhoden
• hydrops unvollständig bedeckt (Tunica vaginalis
testis) oder entlang des Samenstrangs.
Hydrops fetalis. Massives _, Ödem eines Eine H. entsteht durch Entzündung der
Fötus oder Säuglings, meist in Verbin- Nebenhoden (Epididymis) oder des Ho-
_·.._ · " Hyperalimentation -!-! 7
dens (Testis) oder durch eine venöse Ver- ßen; Zeichen der Virginität (Jungfräulich-
stopfung (Obstruktion). keit).
[griech.: hydros, Wasser; kele, Bruch] [griech.: Membran]
• hydrocele • hymen
Hydrozephalus. (Wasserkopf). Pathologischer Hymenolepis. Gattung von Dünndarm-
Zustand, der sich in einer unphysiologi- bandwürmern, die den Menschen befal-
schen Ansammlung von -+ Liquor in Ver- len, z.B. H. nana, der sogenannte Zwerg-
bindung mit einem erhöhten Hirndruck bandwurm, oder H. diminuta. Schwere
innerhalb des Schädeldachs mit nachfol- Infektionen mit H. nana verursachen
gender Erweiterung der Hirnventrikel Bauchschmerzen, blutigen Stuhl und Stö-
darstellt. Die Störungen des normalen Li- rungen des Nervensystems, insbesondere
quortlusses können infolge von Entwick- bei Kindern. Die Erkrankung wird in kon-
lungsanomalien, Infektionen, Traumen taminierten Nahrungsmitteln verbreitet. ..
oder Hirntumoren entstehen, die mit ei- • Hymenoiepis ..
ner gesteigerten Liquorsekretion, einer
Obstruktion des Ventrikelsystems oder ei- hyoglossus. Zur Zunge (Glossa) und dem
ner gestörten Resorption aus dem zere- hufeisenförmigen Zungenbein (Os hyoi-
bralen Subarachnoidalraum einhergehen. deum) gehörend.
[griech.: hydros, Wasser; kephale, Kopf] • hyoglossus
• hydrocephalus hyoid. Zum Zungenbein (Os hyoideum)
Hygiene. I. Prinzipien und Wissenschaft gehörend.
der Gesundheitserhaltung und Krank- • hyoid
heitsprävention. 2. Maßnahmen zur Sau- Hypalgesie. Reduzierte Wahrnehmung ei-
berhaltung; Reinlichkeit. nes schmerzhaften Reizes in einem Aus-
[griech.: Hygiena, gr. Göttin der Gesund- maß, das beträchtlich vom normalen
heit] Empfinden des gleichen Reizes abweicht.
• hygiene [griech.: hypo, darunter; algia, Schmerz]
• hypalgesia
Hygienefachkraft. Examinierter Pflegen-
der, der die Verantwortung fiir Überwa- hyper·. Vorsilbe mit der Bedeutung »über,
chung, Anleitung und Kontrollaktivitä- darüber<<.
ten im Zusammenhang mit dem -+ Infek- • hyper-
tionsschutz trägt.
• infection control nurse Hyperaktivität. Unphysiologisch erhöhte
motorische Aktivität oder Funktion, die
Hygienekomission. Gruppe von speziali- entweder den gesamten Organismus oder
sierten Mitarbeitern (--+ Hygienefachkräf- nur ein bestimmtes Organ betrifft, z.B.
ten), die Maßnahmen zur Gewährleistung Herz oder Schilddrüse.
eines -+ Infektionsschutzes planen und [griech.: hyper, darüber; lat.: activus, ak-
überwachen. Zu den Teilnehmern einer tiv]
H. können Vertreter der Ärzte, Pflegende, • hyperactivity
Verwaltungsangehörige, Ernährungsbera- Hyperalbuminämie. Exzessive Menge an
ter und Reinigungskräfte gehören. --+Albumin im Blut.
• infection control committee • hyperalbuminemia
Hymen. (Jungfernhäutchen). Falte aus Hyperalgesie. Extreme Schmerzempfind-
Schleimhaut, Haut und Bindegewebe am lichkeit.
Eingang der Vagina, die auch fehlen, klein • hyperalgia
oder dünn sein kann. Das H. ist selten
starr und fest, kann in Ausnahmefällen je- Hyperalimentation. (Überernährung). Zufuhr,
doch auch den Vaginaeingang verschlie- Konsum oder Verabreichung einer Nähr-
-
stoffmenge, die die Anforderungen des
Appetits und des Bedarfs übersteigt.
[griech.: hyper, darüber; lat.: alimentum,
Nahrung]
• hyperalimentation
geht die H. mit einer Lebererkrankung
oder Gallengangsobstruktion einher, tritt
aber auch auf, wenn übermäßig viele Ery-
throzyten zerstört werden. Bei Neugebo-
renen kommt es häufig zur H. infolge ei-
ner physiologischen Unreife oder einer
H ·· _;., Präsenz einer unphysiologisch
verstärkten Hämolyse, die durch eine
hohen Menge Blut in einem Körperteil
Blutgruppen-Inkompatibilität verursacht
oder Organ, die durch einen verstärkten
sein kann.
Blutstrom, z.B. bei Entzündungen, ent-
[griech.: hyper, darüber; lat.: bilis, Galle;
steht oder durch die Entspannung der Ar-
ruber, rot; griech.: haima, Blut]
teriolen oder einen Verschluss des Blut-
• hyperbilirubinemia
ausflusses aus dem betroffenen Bereich
verursacht wird. Die Haut über einem hy- Nypetchlotlmle. Unphysiologisch hoher
ICI perämischen Bereich ist meist gerötet und
warm.
Chloridspiegel im Blut, der eine --->Azidose
auslöst. (---> Chlorid)
[griech.: hyper, darüber; haima, Blut] [griech.: hyper, darüber; chloros, grün;
•hyperemia haima, Blut]
hyperchloremia
Hyperammonanh' Unphysiologisch hoher
Ammoniakspiegel im Blut. Unbehandelt Unphysiologisch starke
führt dieser Zustand zur hepatischen En- Salzsäureproduktion der Magenschleim-
zephalopathie, die sich durch Erbrechen, haut.
Lethargie und Koma äußert und mögli- [griech.: hyper, darüber; chloros, grün;
cherweise zum Tod führt. hydro, Wasser]
[griech.: hyper, darüber; ammonia, Am- • hyperchlorhydria
moniak; haima, Blut] HypercholeAidnl, Unphysiologisch
hyperammonemia hoher Cholesterinspiegel im Blut. Eine
Hyperästhesie. Extreme Sensibilität eines längerfristig erhöhte Konzentration an
Sinnesorgans, z.B. der Schmerz- oder --->Cholesterin oder anderen Fetten kann
Tastrezeptoren der Haut. zur Entwicklung einer --->Arteriosklerose
• hyperesthesia führen.
[griech.: hyper, darüber; chole, Galle; ste-
Hyperästhemc Gesteigerte Emp- reos, fest; haima, Blut]
findlichkeit für Berührungsreize. ~::::1 hypercholesterolemia
tactile hyperesthesia
~ Erbkrank-
'dftlt. Exzessive Menge einer Säu- heit mit hohen Cholesterinkonzentratio-
re, die z.B. physiologisch im Magen vor- nen im Serum, Sehnenxanthom und ver-
handen ist. frühter Arteriosklerose der Herzkranzar-
[griech.: hyper, darüber; lat.: acidus, sau- terien. Betroffene Patienten haben ein um
er] 3 bis 10 mal höheres Risiko, an ischämi-
hyperacidity sehen Herzleiden zu erkranken als die all-
Hyperazkliw. Hypersekretion gemeine Bevölkerung.
von Magensäure, die nach einem anfängli- familial hypercholesterolemia
chen Puffereffekt eines ___. Antazidums auf- Erhöhter Hämoglobinge-
treten kann. in den Erythrozyten. (---> Hämoglobin)
• acid rebound - adj. hyperchrom.
HyperbilirubinzHnie. Unphysiologisch ho- [griech.: hyper, darüber; chroma, Farbe]
p;;:: ;,hyperchromia
her Spiegel des Pigments --->Bilirubin im
Blut, der oft in Verbindung mit ___.Ikterus, ............. graY Unphysiologi-
Anorexie und Unwohlsein steht. Meist scher Zustand in der Schwangerschaft,
Hyperkaliam1e 449
ICI
rose auftritt. Patienten mit einer H. weisen Hyperlipoproteinamie. Große Gruppe ange-
als klinische Symptome Verwirrtheil und borener oder erworbener Störungen im
Anorexie, Bauchschmerzen, Muskel- Fettstoffwechsel; dabei sind im Blut un-
schmerzen und Schwäche auf. - adj. hy- physiologisch hohe Mengen bestimmter
perkalzämisch proteingebundener Lipide und anderer
[griech.: hyper, darüber; lat.: calx, Kalk; Fettsubstanzen vorhanden; z.B. bei Diabe-
griech.: haima, Blut] tes mellitus, Adipositas, Pankreatitis oder
• hypercalcemia durch hormonelle Empfängnisverhü-
lurle. Ausscheidung von unphy- tungsmittel (Kontrazeptiva).
siologisch hohen Mengen --+ Kalzium im [griech.: hyper, darüber; lipos, Fett; pro-
Urin; Ursache sind Erkrankungen wie teios, erste Stelle; haima, Blut]
Sarkome, Hyperparathyreoidismus oder • hyperlipoproteinemia
bestimmte Formen der Arthritis, die ~- Unphysiologisch ho-
durch eine verstärkte Knochenresorption her Magnesiumspiegel im Blut, der bei
gekennzeichnet sind. Hohe Kalziumkon- Niereninsuffizienz sowie bei der Einnah-
zentrationen im Harntrakt können zur me von hohen Dosen kaliumhaltiger Me-
Bildung von Nierensteinen führen. - adj. dikamente auftritt, z.B. Antazida. Toxi-
hyperkalzurisch. sche Magnesiumkonzentrationen führen
[griech.: hyper, darüber; lat.: calx, Kalk; zu Herzarrhythmien und zur Unterdrü-
griech.: ouron, Urin] ckung des tiefen Sehnenreflexes sowie
• hypercalciuria der Atmung. (·-+ Magnesium)
[griech.: hyper, darüber; magnesia, Ma-
pnit, Unphysiologisch hoher Koh- gnesium; haima, Blut]
lendioxidspiegel im Blut. (--+ Kohlendioxid;
• hypermagnesemia
hyperkapnische Azidose)
[griech.: hyper, darüber; kapnos, Dampf] lfJpannetalloDsmu Erhöhter Stoffwechsel
hypercapnia (--+Metabolismus), der meist in Verbin-
dung mit übermäßiger Körperwärme
ltose. Unphysiologische Verdi- steht.
ckung der Hornhautschicht von Handin- hypermetabolism
nenflächen und Fußsohlen, durch die es
zu Schwielen- und Warzenbildung kom- Unphysiologischer Zustand
men kann. in einer --+ Dysmetrie, bei der die Fä-
[griech.: hyper, darüber; keras, Horn; osis, higkeit beeinträchtigt ist, die Reichweite
Zustand] einer Muskelaktivität zu kontrollieren,
• hyperkeratinization was zu Bewegungen führt, die das ge-
wollte Maß überschreiten. (--+ Ataxie)
_gullllilitlt. Tendenz des Blutes, [griech.: hyper, darüber; metron, Maß]
schneller als normalerweise zu verklum- •hypermetria
,.,.,..,....,. Exzellent gutes Gedächtnis gisch gesteigerten -+ Osmolarität im Se-
für bestimmte, manchmal völlig unwich- rum, z.B. bei Hyperglykämie.
tige Dinge. Es kommt zu lebhaften Träu- [griech.: hyper, darüber; osmos, Impuls]
men, in denen vergessen geglaubte Erin- • hyperosmolarity
nerungen wieder wachgerufen werden.
~Übermäßiges Wachstum des
Die H. tritt bei Psychosen, unter Hypnose
Knochengewebes; kann in Form einer
und bei Hirnerkrankungen auf.
Knorpelwucherung, Knochenschwellung
• hypermnesia
oder Knochengeschwulst (Osteom) auf-
treten.
lypermotlillt. Unphysiologisch gestei- [griech.: hyper, darüber; osteon, Knochen;
gerte Beweglichkeit der unwillkürlichen
osis, Erkrankung)
Muskulatur, insbesondere im Magen-
Darm-Trakt. • hyperostosis
• hypermotiliy Hyperodmle. Erhöhter Sauerstoffgehalt ...
imBlut. ...
IIJpemabtlmle. Unphysiologisch erhöhter [griech.: hyper, darüber; oxys, scharf; hai-
Natriumspiegel im Blut durch erhöhten ma, Blut)
Wasser- oder Elektrolytverlust infolge • hyperoxemia
von Polyurie, Diarrhö, exzessivem
Hypercudde, -+ Peroxide.
Schwitzen oder unzureichender Wasser-
aufnahme. Symptome der H. sind Ver- • superoxides
wirrtheit, Krämpfe, Kollaps und Koma. IIJperalle. Unphysiologisch erhöhter San-
Der Flüssigkeitsausgleich muss langsam erstoffpartialdruck im Blut; tritt durch
erfolgen, damit keine weiteren Elektrolyt- das Einatmen erhöhter Sauerstoffkonzen-
störungen eintreten. (-+ Natrium) trationen bei einer Überdrucktherapie
[griech.: hyper, darüber; /at.: natrium, (hyperbare Oxigenation) auf.
Natrium] •hyperoxia
• hypernatremia
~ Endokrine Er-
krankung, die sich in einer Überfunktion
Hyperopie. (Hypermetropie/Weitsichtigkeit).
der vier Nebenschilddrüsen äußert, die
Weitsichtigkeit oder Unfahigkeit des Au-
große Mengen an -+ Parathormon produ-
ges, nahe Gegenstände scharf zu sehen.
zieren. Es kommt zur verstärkten Resorp-
Die H. wird durch einen Brechungsfehler
tion von Kalzium aus dem Knochensys-
verursacht, bei dem das Licht, das ins Au-
tem und zu einer erhöhten Aufnahme von
ge eindringt, erst hinter der Netzhaut (Re-
Kalzium durch die Nieren und den Ma-
tina) fokussiert wird.
gen-Darm-Trakt. Der H. kann primär
[griech.: hyper, darüber; ops, Auge)
durch eine Erkankung einer oder mehre-
•hyperopia
rer Nebenschilddrüsen bedingt sein (z.B.
Adenom oder Hyperplasie der Neben-
~ Unphysiologisch erhöhte
schilddrüsenzellen), oder sekundär infol-
endokrine Aktivität der Hoden, bzw. Prä-
ge von Krankheiten in anderen Körpertei-
senz von mehr als zwei Hoden (Testes).
len verursacht werden, die eine kompen-
[griech.: hyper, darüber; orchis, Hoden]
satorische Hyperaktivität der Neben-
• hyperorchidism schilddrüsen auslösen.
[griech.: hyper, darüber; para, daneben;
~. Unphysiologisch gesteigerte
thyreos, Schutzschild; eidos, Form)
Sensibilität des Geruchssinns, z.B. bei Epi-
lepsie. • hyperparathyroidism
• hyperosmia HJperpllalphorllllill. Unphysiologisch ho-
her Phosphorspiegel im Blut. (-+ Phos-
lfJperosmallrit Zustand oder Bedin- phor)
gung in Verbindung mit einer unphysiolo- • hyperphosphoremia
lfrperpl, ng. Dunkle Verfärbung menhang mit einer verminderten Libido
der Haut infolge von erblichen Faktoren, oder Impotenz auftreten. (.... Prolaktin)
bestimmten Arzneimitteln (z.B. Zytostati- [griech.: hyper, darüber; lat.: pro, davor;
ka), Sonnenexposition oder Nebennieren- lac, Milch; griech.: haima, Blut]
insuffizienz. (-. Pigment) a hyperprolactinemia
[griech.: hyper, darüber; /at.: pigmentum,
Farbe] H r ro1A'AJ•!4'•il>ic~&. Unphysiologisch hoher
• hyperpigmentation Proteinspiegel im Blut. (-. Proteine)
hyperproteinemia
tiJpeJpit s. Überaktivität des Hy- yperpyr1'"~1i'. Stark erhöhte Körpertempe-
pophysenvorderlappens, die zu -. Akro-
megalie oder .... Cushing-Syndrom führen ratur, die manchmal bei akuten Infekti-
kann. onskrankheiten, insbesondere bei kleinen
hyperpituitarism Kindern, auftritt. Die maligne H. äußert
sich in einem sehr schnellen Temperatur-
.."..... Unphysiologische Vermeh- anstieg, Tachykardie, Tachypnoe, Schwit-
rung der Körperzellen und Vergrößerung zen, Versteifung (Rigidität) und Zyanose
von Organen, was durch eine abnorm ge- und tritt gelegentlich bei einer Vollnarko-
steigerte Zellteilungsrate verursacht wird. se auf. (.... Hyperthermie)
(s.a. Hypertrophie) - adj. hyperplastisch. [griech.: hyper, darüber; pyretos, Fieber]
[griech.: hyper, darüber; plassein, formen] a hyperpyrexia
.hyperplasia
lldt. Übersteigerte Reflexreaktio-
HJpeq~t· oirdt. Durch geschwollene nen infolge des Ausfalls von physiologi-
Drüsen verursachte Behinderung der Na- schen Hemmungsmechanismen.
senatmung, die insbesondere bei Kindern [griech.: hyper, darüber; lat.: reflectere,
im Vorschulalter auftritt. Vergrößerte zurückbiegen]
-. Adenoiden, oft in Verbindung mit ver- a hyperreflexia
größerten Mandeln, sind eine häufige Ur-
sache für rezidivierende Mittelohrentzün- nsibilität.Gesteigerte Empfindlich-
keit, z.B. gegenüber Schmerzen, Gerü-
dungen, Sinusitis sowie Schallleitungs-
chen, Geräuschen o.ä. Die H. kann auch
schwerhörigkeit. Die a.H. kann operativ
behandelt werden. in Form einer Allergie als Überempfind-
adenoid hyperplasia lichkeitsreaktion auftreten.
a hypersensibility
1-!yperpnoe. Übermäßig tiefe, schnelle oder
Hypersen·,ibilil.r!, "naphylaktirdHI. Eine von
angestrengte Atmung. Eine H. tritt nor-
einem Immunglobulin abhängige Über-
malerweise bei körperlicher Anstrengung
empfindlichkeitsreaktion (Hypersensibili-
auf, ist jedoch unphysiologisch im Zusam-
tätsreaktion) auf ein exogenes Antigen;
menhang mit Aspirinüberdosierung,
bei einer empfindlichen Person kann eine
Schmerzen, Fieber, Hysterie oder anderen
-.Anaphylaxie durch viele Substanzen
Zuständen mit einer unzureichenden Sau-
ausgelöst werden.
erstoffzufuhr, z.B. Herz- oder Lungener-
krankungen. (s.a. Hyperventilation)
a anaphylactic hypersensitivity
[griech.: hyper, darüber; pnoe, Atmung] clillllltltsr .... Überempfind-
•hyperpnea lichkeitsreaktion.
hypersensitivity reaction
Myperpr le. Unphysiologisch ho-
her Prolaktinspiegel im Blut. Ursache Hypersom11ie. I. Extrem tiefer oder langer
kann eine Hypothalamus- oder Hypophy- Schlaf, der eher in Verbindung mit psy-
sendysfunktion sein. Bei Frauen steht die chologischen statt mit körperlichen Fak-
H. im allgemeinen in Verbindung mit ei- toren steht und beim Aufwachen durch ei-
ner Galaktorrhö oder sekundären Amen- nen Verwirrtheitszustand gekennzeichnet
orrhö; bei Männern kann sie im Zusam- ist. 2. Extreme Schläfrigkeit, die häufig
·--• Hypertonie 453
von Sauerstoff und einer entsprechenden des Volumens des zirkulierenden Blutes
Abgabe von Kohlendioxid. In der Folge oder seiner Bestandteile. - adj. hypervo-
kommt es zu einem verminderten Kohlen- lämisch.
säuregehalt des Blutes (Hypokapnie) und [griech.: hyper, darüber; lat. : volumen, Pa-
zur respiratorischen Alkalose, was pierrolle, griech.: haima, Blut]
Schwindel, Ohnmachtsanfalle, Taubheit • hypervolemia
in den Fingern und Fußzehen mit Streck-
krämpfen (--+ Hyperventilationstetanie),
Hypervolämie, Behandlung einer. --. Pfle-
Synkopen und psychomotorische Störun- geintervention der --+ NIC, die definiert
gen auslöst. Patienten mit H. beruhigen wird als die Reduzierung des extrazellu-
und zum ruhigem Atmen anhalten; ggf. lären und/oder intrazellulären Flüssig-
in eine Plastiktüte atmen lassen, damit keitsvolumens und Vorbeugung gegen
Komplikationen bei Patienten mit einer
Kohlendioxid zurück geatmet wird und
der Kohlendioxidgehalt im Blut wieder Flüssigkeitsüberbelastung. .,.
steigt. (s.a. Hypoventilation) Hypervolernia Management ..
[griech.: hyper, darüber; lat.: ventilare, be-
Hyphäma. Bluterguss (Hämatom) in der
lüften]
vorderen Augenkammer, meist in Verbin-
• hyperventilation
dung mit einem stumpfen Trauma oder
Hyperventilation, zentral neurogene. Ra- anderen Verletzungen. Infolge von rezidi-
sche, regelmäßige Atmung mit einer Fre- vierenden Blutungen kann ein --+ Glaukom
quenz von ungefähr 25 Atemzügen pro entstehen.
Minute. Eine Zunahme der Regelmäßig- [griech.: hypo, darunter; haima, Blut]
keit und nicht der Atemfequenz ist ein • hyphema
wichtiges diagnostisches Zeichen, das auf
ein zunehmende Komatiefe hindeutet. Hyphen. Fadenähnliche Strukturen in
[griech.: kentron, zentral, neuron, Nerv, Pilzzellen.
genein, erzeugen.] [griech.: hyphe, Netz]
• central neurogenic hyperventilation • hypha
(CNHV) Hypnagogum. Substanz oder Arzneimittel,
Hyperventilationstetanie. Nervöse Erkran- das den Schlaf induziert oder ein Gefühl
kung, die sich in Muskelzuckungen (Hy- der traumartigen Schläfrigkeit auslöst,
pokinese), Krämpfen oder Spasmen äu- bevor man einschläft.
ßert und durch einen unphysiologisch [griech.: hypnos, Schlaf; agogein, verursa-
niedrigen C0 2 -Spiegel infolge einer --+ Hy- chen]
perventilation verursacht ist. • hypnagogue
• hyperventilation tetany hypno·. Vorsilbe mit der Bedeutung
Hypervitaminose. Erkrankung, die durch >>Schlaf<<.
Überdosierung eines oder mehrerer, • hypno-
meist der fettlöslichen Vitamine verur-
Hypnose. Passiver, tranceähnlicher Zu-
sacht wird. Krankheitssymptome können
stand, der dem normalen Schlaf ähnelt,
durch Überdosis der fettlöslichen Vita-
wobei die Wahrnehmung und das Ge-
mine A, D, E oder K entstehen, da diese
dächtnis verändert sind und es zu einer
gespeichtert werden; nachteilige Reaktio-
verstärkten Empfänglichkeit für Sugges-
nen infolge der Aufnahme der wasserlösli-
tionen kommt. Dieser Zustand wird meist
chen Vitamine B und C sind weniger
durch monotones Wiederholen von Wor-
wahrscheinlich, das sie über die Niere
ten oder Gesten ausgelöst; die betreffende
ausgeschieden werden.
Person ist unter H. vollkommen ent-
• hypervitaminosis; supervitaminosis
spannt.
Hypervolämie. Übermäßige Zunahme der [griech.: hypnos, Schlaf]
intravaskulären Flüssigkeit, insbesondere • hypnose
456 Hypnose · -.
Hypnose. __, Pllegeintervention der ..... NIC, von längerfristigem Absaugen des Ma-
die definiert wird als die Unterstützung gens. (-.. Chlorid)
von Patienten bei der Induktion eines [griech.: hypo, darunter; chloros, grün;
veränderten Bewusstseinszustandes, um haima, Blut]
akute Bewusstseinserfahrungen sowie • hypochloremia
die gelenkte Fokussierung dieser Erfah-
rung zu ermöglichen. Hypochlorhydrie. Mangel an -.. Salzsäure im
• Hypnosis -.. Magensaft.
[griech.: hypo, darunter; chloros, grün;
Hypnotherapie. Anwendung von -.. Hyp- hydro, Wasser]
nose als Zusatzbehandlung zu anderen • hypochlorhydria
Techniken der Psychotherapie. Hypochondrie. Chronisch abnorme Be-
[griech.: hypnos, Schlaf; therapeia, Be- sorgnis um die eigene Gesundheit. Die H.
handlung] ist durch extreme Angstzustände, Depres-
• hypnotherapy sionen und unrealistische Interpretatio-
Hypnotika (pl.). Gruppe von Arzneimitteln, nen realer oder eingebildeter körperlicher
die häufig als -.. Sedativa und Schlafmittel Symptome gekennzeichnet, die von einem
eingesetzt werden. Bei längerer Anwen- Hypochonder als Anzeichen einer ernsten
dung kann es zur -.. Abhängigkeit kom- Erkrankung oder Krankheit verstanden
men. Zu den H. gehören Benzodiazepine, werden, trotz medizinischer Beweise, dass
Barbiturate, Bromverbindungen und Anti- keine Störung vorliegt.
histaminika. Aufgrund des Risikos des • hypochondriasis
Arzneimittelmissbrauchs unterliegen die Hypochondrium. Der Bereich des oberen
H. dem Betäubungsmittelgesetz. Abdomens seitlich unter den Rippen.
• hypnotics [griech.: hypo, darunter; chondros, Knor-
hypnotisieren. Eine Person in einen Zu- pel]
stand der -.. Hypnose versetzen. • hypochondriac
• hypnotize hypochrom. Beschreibung einer Farbe, die
hypo-. Vorsilbe mit der Bedeutung »unter,
weniger intensiv als eine Vergleichsfarbe
darunter«. ist. Als h. werden z.B. jene Blutzellen be-
zeichnet, die bei Anämien in Verbindung
• hypo-
mit einer verminderten Hämoglobinsyn-
Hypoalbuminämie. Zustand eines unphy- these charakteristischerweise vorhanden
siologisch niedrigen Albuminspiegels im sind (hypochrome Anämie).
Blut. (-.. Albumin) [griech.: hypo, darunter; chroma, Farbe]
• hypoalbuminemia • hypochromic
hypoallergen. Zu einem verminderten Po- Hypofibrinogenämie. Ein Defizit an -.. Fibri-
tenzial gehörend, allergische Reaktionen nogen, einem Blutgerinnungsfaktor, im
auszulösen; verminderter Gehalt an -.. Al- Blut; kann z.B. als Komplikation einer Pla-
lergenen. zentaablösung auftreten.
[griech.: hypo, darunter; allos, andere; er- [griech.: hypo, darunter; /at.: fibra, Faser;
gein, arbeiten] griech.: genein, produzieren; haima, Blut]
• hypoallergenic • hypofibrinogenemia
herpetischen Keratitis oder von Horn- z.iert wird, um ein langarthaltendes Fie-
hautulzerationen auftreten. ber bei Infektionen oder neurologischen
[griech.: hypo, darunter; pyon, Eiter] Erkrankungen zu senken. Auch wird die
• hypopyon H. als Zusatzmethode bei Herz- oder
Hirnoperationen zur Senkung des Sauer-
hypostatisch. Bezeichnung für eine An· stoftbedarfes und Schutz des Organis-
sammlung von Ablagerungen bestimmter mus eingesetzt. Bei der _therapeutische_n
Substanzen oder Stauungen in tieferlie- H. wird entweder Kälte m Form von E1s
genden Körperbereichen, die infolge einer oder kaltem Wasser auf bzw. in den Kör-
mangelhaften Aktivität (z.B. bei Bettläge- per gebracht oder extern gekühltes Ei-
rigen) auftritt. genblut reinfundiert.
• hypostatic [griech.: hypo, darunter; therma, Wär-
Hypothalamus. Teil des Zwischenhirns, der me)
den Boden und seitlichen Teil der latera- hypothermia
len Wand des dritten Ventrikels bildet.
Der H. aktiviert, kontrolliert und inte- Hypothermie, Behandlung einer. ... Pflege-
griert das periphere autonome Nervensys- intervention der ..... NIC, die definiert wird
tem, endokrine Prozesse und viele soma- als Aufwärmung und Oberwachung von
tische Funktionen, wie Körpertemperatur, Patienten mit einer Körperkerntempera-
Schlaf und Appetit. tur unter 3s•c.
[griech.: hypo, darunter; thalamos, Kam-
• Hypothermia Treatment
mer]
• hypothalamus
Hypothese. Aussage, die von einer Theo-
Hypothalamushormone. Gruppe von Hor- rie abgeleitet ist und eine Beziehung zwi-
monen, die vom --+ Hypothalamus (Teil schen verschiedenen Variablen entwi-
des Zwischenhirns) gebildet werden; dazu ckelt, zu denen Konzepte, Konstrukte
gehören Vasopressin, Oxytozin sowie die oder Ereignisse gehören können.
Thyreotropin- und Gonadotropin-Relea-
• bypothesis
sing-Hormone.
• hypothalamic hormones
Hypothyreose. (Schilddrüsenunterfunktion).
Hypothermie. I. Anerkannte -+ NANDA- Verminderte Aktivität der Schilddrüse;
.... Pflegediagnose; Abfall der Körpertem- Ursache einer H. kann die Entfernung der
peratur unter die normalen Werte. Typi- gesamten oder von Teilen der Schild-
sche Symptome sind leichtes Zittern, drüse, eine Überdosierung von antithy-
kühle Haut, leichte Blässe, langsame ka- reoidalen Arzneimitteln, die verminderte
pWäre Auffüllung, Tachykardie, zyanoti- Wirkung von Thyreoid-Releasing-Hor-
sche ägel, Hypertonie und Aufrichtung monen aus dem Hypothalamus, die ver-
der Körperhaare. 2. Unphysiologischer minderte Sekretion des thyreoidstimulie-
und lebensbedrohlicher Zustand, bei renden Hormons durch die Hypophysen
dem die Körpertemperatur längere Zeit oder eine Atrophie der Schilddrüse selbst
unter 35 •c liegt; meist ist die Ursache sein. Es kann zu Gewichtszunahme, men-
eine längerfristige Exposition gegenüber taler und körperlicher Lethargie, Haut-
Kälte oder Feuchtigkeit. Die Atmung trockenheit, Obstipation, Arthritis und
wird flach und verlangsamt und das Verlangsamung der Stoffwechselfunktio-
Herz schlägt leise und langsam. Der Be- nen kommen. Unbehandelt führt die H.
treffende kann aussehen, als wäre er tot; zu Myxödem, Koma und zum Tod. (s.a.
das Aufwärmen muss unbedingt lang- Hyperthyreose)
sam erfolgen. 3. Die H. kann auch thera- [griech.: hypo, darunter; thyreos, Schutz-
peutisch eingesetzt werden, indem die schild; eidos, Form]
Körpertemperatur eines Patienten redu- • hypothyroidism
,, • Hypoxie, akute ·\61
.I
I. Chemisches Symbol für __, Iod.
i.a. intraarteriell
mit den sozialen und körperlichen Anfor-
derungen der Gesellschaft bringt.
[griech.: das Ich, das Selbst.]
• ego
II IADL. Abkürzung fiir (eng!.) Instru-
mental Activities of Daily Living, Skala
Ich-Ideal. Selbstbildnis, das eine Person
bewusst und unbewusst zu erreichen ver-
zur Einschätzung der instrumentellen sucht und in dessen Rahmen man seine
Selbstpflegefähigkeiten. (-. Barthel-Index; persönliche Leistungsfahigkeit misst.
Aktlvitäten des täglichen Lebens) • egoideal
. lADL
Ich-Stärke. Die Fähigkeit, das >>Ich<< mit
-iasis. Nachsilbe mit der Bedeutung Hilfe mehrerer Eigenschaften zu erhalten
>>Krankheit<<. und die geistige Gesundheit zu bewahren.
• -iasis • ego strength
·iater. (-iatr; -iatrie). Nachsilbe mit der Be- Ichthyose. Schwere angeborene Haut-
deutung >>Arzt<<, z.B. Psychiater. krankheit, bei der eine starke Hauttro-
• -iater ckenheit und Hyperkeratose besteht, wo-
durch die Haut fischschuppenartig aus-
iatrogen. Durch Behandlungen oder diag- sieht. Die I. tritt kurz nach der Geburt auf
nostische Maßnahmen, d.h. durch ärztli- und kann Teil eines Syndroms sein.
ehe Mitwirkung verursacht. [griech.: ichthys, Fisch; osis, Zustand)
[griech.: iatros, Arzt; genein, produzieren]
• ichthyosis
• iatrogenic
i.c. intracutan lchthyosis vulgaris. Erbliche Hautkrank-
heit, die in Form von großen, trockenen,
ICO. Abkürzung für (engl.) International dunklen Schuppen auftritt und sich über
Classification of Diseases (dt. -> Interna- Gesicht, Hals, Kopfhaut, Ohren, Rücken
tionale Klassifikation der Krankheiten). und die Streckseiten der Extremitäten
. !CD ausbreitet.
[griech.: ichthys, Fisch; osis, Zustand; /at.:
Ich. (Ego). I. Bezeichnung für das Bewust- vulgaris, normal]
sein der eigenen Person; die Elemente ei- • ichthyosis vulgaris
ner Person, wie z.B. Denken, Fühlen und
Wollen, die die individuellen persönlichen ICN. Abkürzung für (eng!.) International
Eigenschaften bilden. 2. Der Teil der Psy- Council of Nurses, Weltverband der pro-
che, der bewussten Kontakt zur Wirklich- fessionell Pflegenden, der als Interessen-
keit aufrecht erhält und primitive Triebe vertretung für diese Berufsgruppe fun -
des __, Es sowie die Ansprüche des giert.
__, Über-Ich unterdrückt und in Einklang . ICN
~ ldiotypie ·165
IDL. Abkürzung für (eng!.) Intermediate- physiologischer I. entsteht häufig bei Neu-
density-Lipoprotein. geborenen (--+ Neugeborenenikterus) in
. IDL den ersten Tagen nach der Geburt auf-
grund der unreifen Leber. (--+ Bilirubin)
ldoxuridin. Ophthalmologisches Virustati-
[griech. : Gelbsucht]
kum, das bei Herpes-simplex-Keratitis
• jaundice
eingesetzt wird.
• idoxuridine Ikterus, cholestatischer. Gelbfarbung der
IE. Abkürzung für --+ Internationale Einheit. Haut durch Verdickung der Gallenflüssig-
keit, Verstopfung des Gallengangs oder
• Iu Störungen in der Funktion der Leberzellen.
lg. Abkürzung für --+ Immunglobulin. • cholestatic jaundice
. Ig
Ikterus, hämolytischer. Gelbliche Färbung
lgA·Mangel. Selektiver Mangel an --+ Im- (--+Ikterus) der Haut, die durch eine Auflö-
munglobulin A; häufigster Immunglobu- sung der --+ Erythrozyten verursacht wird,
linmangeL IgA ist der wichtigste Protein- wodurch exzessive Mengen an --+ Bilirubin
Antikörper im Speichel und in den freigesetzt werden.
Schleimhäuten des Magen-Darm-Trakts • hemolytic jaundice
sowie in den Bronchien, die gegen bakte-
rielle und virale Infektionen schützen. I-Lagerung. Lagerungsart, die eine Deh-
Ein Mangel an IgA steht in Verbindung nung und Belüftung der seitlichen Lun-
mit einer autosomal-dominanten oder au- gensegmente bewirkt. Der Patient liegt
tosomal-rezessiven Erbkrankheit oder mit der Wirbelsäule auf einem Längskis-
mit Autoimmunerkrankungen. Der IgA- sen. Je nach Wunsch kann der Kopf des
M. tritt häufig bei rheumatischer Arthritis Patienten zusätzlich unterstützt werden.
und systemischem Lupus erythematodes Besonders geeignet für kleinere und
auf. Meist kommt es zu respiratorischen schmalere Patienten. Mögliche Dekubi-
Allergien und chronischen Infektionen tusgefahrdung im Kreuzbeinbereich. (s.
des Respirationstrakts. Abb. S. 467).
• IgA deficiency • 1-positioning
lgE. Abkürzung für --+ Immunglobulin E. lleitis. Entzündung des Krummdarms
. IgE (Ileum).
lgG. Abkürzung für --+ Immunglobulin G. • ileitis
• IgG lleokolitis. Entzündung des Krummdarms
IKRK. Abkürzung für --+ Internationales Ko- (Ileum) und des Dickdarms (Kolon).
mitee vom Roten Kreuz • ileocolitis
Ikterus. (Gelbsucht). Gelbliche Verfärbung lleostomie. Chirurgische Eröffnung des
der Haut, der Schleimhäute und der Le- Krummdarms (Ileum) von der Oberfläche
derhaut des Auges (Sklera), die durch ei- der Bauchwand aus, indiziert bei fortge-
nen unphysiologisch hohen Bilirubinspie- schrittener oder rezidivierender Colitis
gel im Blut verursacht wird. Begleitsymp- ulcerosa, Morbus-Crohn oder Dickdarm-
tome eines I. sind Übelkeit, Erbechen, krebs. Der erkrankte Darmabschnitt wird
Schmerzen im Magen-Darm-Trakt und entfernt und eine Verbindung zwischen
die Ausscheidung von dunklem Urin so- der Bauchhaut und dem Darm in Form ei-
wie hellem Stuhl. Die Patienten leiden nes Stomas (Öffnung nach außen) gelegt.
auch häufig unter Juckreiz, der z.B. mit Der Stuhl (Fäzes) wird in speziellen Sto-
Waschungen gemildert werden kann. Ein ma-Beuteln aufgefangen, die individuell
I. ist Symptom zahlreicher Erkrankungen, angepasst werden müssen. Der Patient
z.B. Leberkrankheiten, Gallengangsob- muss im Umgang damit gezielt angeleitet
struktion und hämolytische Anämie. Ein werden (--+ Stoma). Postoperativ erhält
"_, Ileus. paralytischer 467
D
Immobilisation. I. Fixierung und Ruhig-
iliacus. Zum Darmbein (Iliakum) gehö- stellung eines Körperteils, das während
rend. einer Operation oder nach einer Kno-
• iliacus chenreposition nicht bewegt werden darf.
iliosakral. (sakroiliakal). Betrifft oder gehört 2. Längerfristige Inaktivität einer Person.
zu Kreuzbein (Os sacrum) und Darmbein • immobilization
(Osilium). immun. Bezeichnung für den Zustand, bei
• sacroiliac dem der Körper durch ein System von An-
lliosakralgelenk. Relativ unbewegliches tikörpermolekülen und damit zusammen-
Gelenk zwischen Kreuzbein und Hüft- hängenden Widerstandsfaktoren gegen
bein, das durch kräftige Bänder gehalten infektiöse und allergische Krankheiten
und am Ende einer Schwangerschaft geschützt ist. (--> Immunität)
durch Hormone aufgelockert wird. [lat.: immunis, frei von]
• sacroiliac articulation • immune
Illusion. Falsche Interpretation eines exter- lmmunantwort. Verteidigungsfunktion des
nen sensorischen Stimulus, meist in Ver- Körpers, bei der --> Antikörper produziert
bindung mit visuellen (optische I.) oder werden, um eindringende -->Antigene
auditiven Reizen, z.B. eine Fata Morgana und Schadstoffe zu zerstören. Die wesent-
in der Wüste oder Stimmen im Wind. lichen Komponenten des --> Immunsystems
[lat.: illudere, jemanden täuschen] und der I. sind --> Immunglobuline, Lym-
• illusion phozyten, Phagozyten, Komplemente,
Properdin und Interferon. Man unter-
i.m. Abkürzung für --> intramuskulär. scheidet die humorale I. , bei der die B-
. IM Lymphozyten und B-Zellen beteiligt sind,
Imagination. (Vorstellung/Einbildungskraft). und die zellvermittelte I., zu der I-Lym-
I. Die Fähigkeit, mentale Bilder oder be- phozyten und I -Zellen gehören. Die B-
wusste Konzepte von Dingen zu erzeugen, und I-Zellen stammen aus den hämopoe-
die nicht unmittelbar für die Sinne vor- tischen Stammzellen. Die Rezeptorstellen
handen sind. 2. Die Fähigkeit, Bilder oder auf den Oberflächenmembranen der B-
Vorstellungen durch Stimulation oder Zellen dienen als Bindungsstellen für Im-
Suggestion solcher Ideen im Geist zu re- munglobulinmoleküle. Die Klassen der
produzieren und im Gedächtnis zu behal- Immunglobuline werden mit Buchstaben
ten, z.B. die gelenkte 1., die in der bezeichnet: M, G, A, E und D. Das --> Im-
Schmerzbehandlung eingesetzt wird. munglobulin M (IgM), der Antikörper, der
[lat.: imaginare, sich vorstellen] unreife B-Zellen synthetisiert und in eine
• imagination Zytoplasmamembran einschließt, ist der
wichtigste produzierte Antikörper. Die T- geldiffusion werden die Antikörper in ge-
Zellen entwickeln sich in den Thymusdrü- mischten Proben bestimmt.
sen und vermehren sich mit den Antigen- [lat.: immunis, frei von; diffundere, sich
rezeptoren auf der Oberflächenmembran. verteilten]
Sie helfen bei der ---> Antigen-Antikörper-Re- • immunodiffusion
aktion der B-Zellen und kontrollieren die
zellvermittelte Reaktion. ·iUonlsalt Test, bei dem Anti-
• immune response körper mit einem fluoreszierenden Farb-
stoff gefärbt werden, um klinische Proben
lmmuna lllllhemdtt Verspätet unter einem Fluoreszenzmikroskop iden-
stattfindende, intravenöse Überempfind- tifizieren zu können.
lichkeitsreaktion, die durch sensibilisierte • fluorescent antibody test (FA test)
T-Lymphozyten und nicht durch Antikör-
per hervorgerufen wird. Zellvermittelte lmmung!o.lnJJi41. --->Humorale --->Antikörper
Immunreaktionen wehren bestimmte (d.h. in den Körperflüssigkeiten vorhan-
bakterielle, virale und mykotische Krank-
heitserreger ab und vernichten bösartige
Geschwüre, fremde Proteine und Gewebe.
den), die in fünf verschiedene strukturell
und antigenspezifisch unterschiedliche
Klassen unterteilt werden; sie sind im Se-
II
cell-mediated immune response rum und in den externen Sekretionen des
Körpers vorhanden.
lmmunn!Miy. Prüfung der --->Immunität, bei [lat.: immunis, frei von; globus, kleine Ku-
der untersucht wird, welche Antigene gel]
nach einer Antigen-Antikörper-Reaktion immunoglobulin
vorhanden sind.
[lat.: immunis, frei von; franz.: essayer mmunglalrulh .,pez:r rs< Ein Spezial-
ausprobieren] präparat aus menschlichem Blut mit ho-
immunoassay hem Antikörperanteil gegen bestimmte
Krankheiten, wie z.B. Varizellen-Zoster-
illliMI• (lmmunopathien). Gruppe Immunglobulin.
von Erkrankungen, die durch einen De- specific immune globulin
fekt des ---> Immunsystems verursacht wer-
den und allgemein im Zusammenhang Eine der fünf Klas-
mit Infektionen und chronischen Krank- sen von humoralen Antikörpern, die vom
heiten stehen. Die I. werden allgemein als Körper produziert werden und am häufig-
B-Zellen (Antikörper)-Defekte, T-Zellen sten vorhanden ist. IgA findet sich in allen
(Zell)-Defekte, kombinierte B- und T- Sekretionen des Körpers und ist der wich-
Zelldefekte, Defekte der Zellbewegung tigste Antikörper in den Schleimhäuten
und Defekte der mikrobiellen Aktivität des Magen-Darm-Trakts, in den Bron-
klassifiziert; z.B. Hypogammaglobulinä- chien, im Speichel und in den Tränen.
mie oder AIDS. IgA wird an ein Protein in der Schleim-
immunodeficiency diseases haut gebunden und verteidigt die Körper-
oberfläche gegen eindringende Mikroor-
lmmundiffusion. Technik der Identifizie- ganismen. (---> Immunglobulin)
rung und Quantifizierung von ---> Immun- immunoglobulin A (IgA)
globulinen. Dabei wird auf eine Ausfällre-
aktion geachtet, die unter bestimmten lobuHn D Eine der fünf Klas-
Umständen von einer Antigen-Antikör- sen von humoralen Antikörpern, die im
per-Verbindung ausgelöst wird. Die Gel- Körper produziert werden. Es ist ein spe-
diffusion bewirkt eine Ausfällreaktion in zialisiertes Protein, das sich in geringen
einem klaren Gel. Die Elektro-!. ist eine Mengen im Serum findet. Die genaue
Geldiffusion, die in einem elektrischen Funktion des IgD ist nicht bekannt, es ist
Feld angewendet wird, wodurch die Reak- jedoch bei allergischen Reaktionen auf
tion beschleunigt wird. Bei der Doppel- Milch, Insulin, Penizillin und verschie-
dene Toxine in größerer Menge vorhan- wird und die Resistenz einer Species dar-
den. (->Immunglobulin) stellt; und die spezifische oder erworbene
.immunoglobulin D (IgD) !., die durch spezielle Antikörper entsteht,
die zu einer Immunreaktion fahig sind
lmmungi Eine der fünf Klas- (durch eine Impfung oder passiv erwor-
sen von humoralen Antikörpern, die vom ben). (...., lmmunantwort) - adj. immun.
Körper produziert werden. IgE tritt in [lat.: immunis, frei von]
konzentrierter Form in der Lunge, in der •immunity
Haut und in den Zellen der Schleimhäute
auf und dient als primäre Verteidigungsli- Immunität, aktive. (adaptive Immunität). Dau-
nie gegen Antigene aus der Umgebung; es erhafte, erworbene Immunität, durch die
reagiert mit bestimmten Antigenen und der Körper aufgrund der ...., Antikörper,
setzt chemische Vermittler frei, die Über- die natürlicherweise nach einer Infektion
empfindlichkeitsreaktionen verursachen. bzw. auf künstliche Weise nach einer Imp-
(->Immunglobulin) fung gebildet werden, vor neuen Infektio-
II .immunoglobulin E (IgE)
Eine der fünf Klas-
sen von humoralen Antikörpern, die vom
nen geschützt wird. (...., Immunität)
active immunity
ßlle.Die durch die An-
Körper produziert werden. Es ist ein spe- tikörper der Mutter bei der Geburt vor-
zialisiertes Protein, das vom Körper als handene Immunität.
Reaktion auf das Eindringen von Bakteri- •congenital immunity
en, Pilzen und Viren synthetisiert wird.
(->Immunglobulin) Immunität, erworbene. Jede Form der
immunoglobulin G (IgG) ->Immunität, die nicht angeboren, son-
lmtmmglobulin M (lgM}. Eine der fünf Klas- dern im Verlauf des Lebens entstanden
sen von humoralen Antikörpern, die vom ist; kann auf natürlichem oder künstli-
Körper produziert werden; das größte in ehern Wege aktiv bzw. passiv induziert
seiner molekularen Struktur. Es ist das werden. Die natürlich e. I. entwickelt sich
...., Immunglobulin, das als Reaktion auf durch -> Antikörper infolge einer Infekti-
erstmals in den Körper eindringende An- onskrankheit bzw. aus der Übertragung
tigene produziert wird und findet sich in von Antikörpern durch die mütterliche
den zirkulierenden Flüssigkeiten. IgM ist Plazenta auf den Fötus bzw. auf das Klein-
der wichtigste Antikörper bei ABNull-Un- kind durch Vormilch (Kolostrum). Die
verträglichkeiten. künstlich e. I. entsteht durch Impfungen
immunoglobulin M (IgM) oder durch Antiserumgaben. (->Impfung)
•acquired immunity
Immunisierung. Der Vorgang, durch den
eine Resistenz oder ...., Immunität gegen- Immunität, natürliche. Eine im Allgemei-
über infektiösen Krankheiten induziert nen angeborene unspezifische Form der
oder verbessert wird. (...., Schutzimpfung) -> Immunität gegenüber bestimmten
[lat.: immunis, frei von] Krankheiten.
,r:'::l immunization •natural immunity
Im-..[ Die Eigenschaft, gegen be- "Form der erworbenen
stimmte pathogene Keime und Krankhei- -> Immunität, die von ...., Antikörpern
ten oder Bedingungen unempfänglich zu stammt, die einem Fötus natürlicherweise
sein oder davon nicht betroffen zu wer- über die Plazenta, einem Säugling über
den. Man unterscheidet die unspezifische das Kolostrum oder künstlich durch In-
!., die physikalisch durch Haut und jektion eines Antiserums im Rahmen ei-
Schleimhäute und biologisch durch be- ner Behandlung oder als Prophylaxe über-
stimmte Schutzmechanismen (Phagozy- tragen werden.
tose, Komplemente u.ä.) gewährleistet •passive immunity
flllmunltlt" raueltallfdngige, Eine Art na- um z.B. einer Abstoßungsreaktion nach
türliche ---> Immunität, welche die meisten einer Transplantation vorzubeugen. Bei
Mitglieder einer genetisch miteinander der Therapie mit I. muss man darauf ach-
verbundenen Population besitzen. ten, Patienten vor Infektionen zu schüt-
[lat.: immunis, frei, unberührt, rein] zen. Sorgfältige Prophylaxen, z.B. Pneu-
• racial immunity monie- oder Infektionsprophylaxe, müs-
sen durchgeführt und auf Infektionsanzei-
............... Multimolekularer Kom- chen geachtet werden.
plex, der gebildet wird, wenn sich ein • immunosuppressives
---+Antikörper an ein spezifisches --->Anti-
gen bindet. Der I. kann ein ---> Komplement ~ Ein biochemischer Kom-
aktivieren. plex, der den Körper gegen pathogene Or-
• immune complex ganismen oder andere Fremdkörper
schützt. Zu dem System gehören die hu-
II
llllmmOiogle. Wissenschaft von den Reak- morale -+ lmmunantwort, bei der Antikör-
tionen des -+ Immunsystems des Körpers per produziert werden, die auf bestimmte
auf eine Stimulation durch Antigene mit Antigene reagieren sollen, und die zellver-
Hilfe von Antikörpern. mittelte Immunantwort, bei der mit Hilfe
[lat.: immunis, frei von; griech.: Iogos, der T -Zellen Gewebemakrophagen mobi-
Wissenschaft] lisiert werden, wenn ein Fremdkörper
• Immunology eindringt.
I stlmulanzlen. Substanzen, wie etwa •immune system
der -+ Bacille-Calmette-Guerin-Impfstoff, ~ selntort.sdles. Der Teil des
die eine -+ Immunantwort auslösen und ---> Immunsystems, der ---> Immunglobuline,
dadurch die körpereigene Abwehr stärken vorwiegend Immunglobulin A, auf
sollen. I. werden bei erhöhter Infektions- Schleimhautoberflächen absondert (se-
anfälligkeit und bei abwehrgeschwächten zerniert).
Personen eingesetzt. Beispiele für I. sind • secretory immune system
Interleukin und Interferon.
• immunostimulants ln1munlllera1111 Anwendung von immuno-
logischem Wissen und entsprechenden
lmmunsuppreniDII. Verabreichung von Techniken, um Krankheiten vorzubeugen
Substanzen (---> Immunsuppressiva), die die und sie zu verhindern; z.B. durch -+ lm-
Fähigkeit des -+ Immunsystems, auf eine munstimulanzien oder -+Immunsuppressiva
Antigen-Stimulation zu reagieren, be- sowie den Transfer von immunkompeten-
trächtlich beeinflusst, indem die zelluläre ten Zellen und Geweben von einer Person
und humorale -+ Immunantwort gehemmt auf eine andere. Eine zunehmend bedeu-
oder abgeschwächt wird. Die I. kann ge- tende Rolle in der I. spielen die -+ Zyto-
zielt erfolgen, z.B. vor einer Knochen- kine, z.B. Interferon, die wegen ihrer Ei-
marktransplantation, oder um zu verhin- genschaft, gegen Viren und Tumore wirk-
dern, dass Spendergewebe vom Empfän- sam zu sein, weitverbreitet Anwendung
ger abgestoßen wird, oder sie tritt unge- finden.
wollt auf, etwa infolge einer Chemothera- [lat.: immunis, frei von; griech.: therapeia,
pie zur Krebsbehandlung. - adj. immun- Behandlung]
suppressiv. • immunotherapy
[lat.: immunis, frei von; supprimere, un-
terdrücken] 1n1mtmt1ten1p1e aktive, spedlscbe. Thera-
• immunosuppression pie bei Tumorerkrankungen, bei der be-
strahlte Tumorzellen injiziert werden. Die
lmmunsuppnlllil Substanzen, die eine injizierten Zellen stimulieren die Produk-
-+ Immunantwort abschwächen oder ver- tion von -+Antikörpern, die die Tumorzel-
hindern. I., zu denen Glukokortikoide, Zy- len bekämpfen.
tostatika u.a. gehören, werden eingesetzt, •active specific immunotherapy
-172 Immuntoleranz t
schränkt, sondern über den ganzen Kör- für Patienten und Mitarbeiter minimiert
per verteilt sind. werden soll.
• systemic infection infection control
infizieren. Einen pathogenen Keim über- Haut wird die I. als Wärme wahrgenom-
tragen, der bei einer anderen Person zur men.
Entwicklung einer --> Infektionskrankheit • infrared radiation
führen kann.
[lat.: inficere, beflecken] lnfrarottherapie. Behandlung, bei der der
• infect Patient verschiedenen Wellenlängen einer
--> Infrarotstrahlung ausgesetzt wird. Diese
Influenza. (Grippe). Höchst ansteckende In- Behandlung wird zur Linderung von
fektion des Respirationstraktes, die durch Schmerzen und zur Stimulierung des
einen Myxovirus verursacht und durch Blutkreislaufs durchgeführt.
Tröpfcheninfektion übertragen wird. Zu • infrared therapy
den Symptomen gehören Halsentzün-
dung, Husten, Fieber, Muskelschmerzen tnfrarotthennographie. Schnelle und sehr
und Schwäche. Die Inkubationszeit ist genaue Messung der Körpertemperatur
sehr kurz (I bis 3 Tage); der Beginn der I. (mit Hilfe eines lnfrarotthermometers),
setzt rasch mit Schüttelfrost, Fieber und indem die Infrarotstrahlung bestimmt
allgemeinem Unwohlsein ein. Fieber und wird, die von einem erwärm ten Gewebe
konstitutionelle Symptome unterscheiden abgestrahlt wird.
die I. von einer gewöhnlichen Erkältung. • infrared tbermography
Man unterscheidet drei Hauptstämme
von Grippeviren: Typ A, Typ B und Typ lnfundibulum. I. Trichterförmige Struktur
C. Neue Stämme von Viren entstehen in oder Passage, z.B. die Höhle, die im abdo-
regelmäßigen Abständen und werden minalen Ende des Eileiters gebildet wird
nach ihrer geografischen Herkunft be- (I. tubae uterinae) oder der trichterförmi-
nannt. Die asiatische I. ist eine Typ A- ge Stiel der Hypophyse (!. hypophysis).
Grippe. Älteren Menschen, chronisch 2. Gemeinsamer Haar-Talgdrüsen-Aus-
Kranken und Mitarbeitern in den Ge- führungsgang.
sundheitsberufen wird eine jährliche [lat.: Trichter]
Schutzimpfung (Influenza-Impfung) emp- • infundibulum
fohlen. lnfusat. Flüssigkeit, die über einen be-
• influenza stimmten Zeitraum einem Patienten
--> parenteral verabreicht wird.
lnfonnationsvorbereitung. sensorische.
[lat.: in, hinein; fundere, gießen]
.... Pflegeintervention der .... NIC, die defi-
niert wird als die Beschreibung der sub- • infusate
jektiven und objektiven körperlichen Infusion. I. Einleitung einer Substanz, z.B.
Empfindungen vor einer belastenden Flüssigkeit, Elektrolyte, Nährstoffe oder
Maßnahme oder Behandlung. Medikamente direkt in eine Vene oder in-
• Preparatory Sensory Information terstitiell mit Hilfe der Schwerkraft in den
Körper. 2. Substanz, die in den Körper
inframaxillär. I. Zum Unterkiefer gehö- eingeleitet (infundiert) wird.
rend. 2. Unter dem Kiefer liegend. • infusion
• inframaxillary
Infusion, intravenöse. Eine Lösung, die di-
infraorbitaL Zu dem Bereich gehörend, der rekt in die Vene eingeleitet wird; dazu
unterhalb der Augenhöhle liegt. benötigt man ein Infusionssystem, eine
• infraorbital Glas- oder Plastikflasche oder einen
lnfrarotstrahlung. Elektromagnetische Beutel mit dem entsprechenden lnfusat
Strahlung, bei der die Wellenlänge zwi- und eine Kanüle, die mit dem Infusions-
schen 10·5 m und 10' 4 m liegt. Die Infra- besteck verbunden ist und in der Vene
des Patienten Liegt.
rotstrahlen sind länger als das sichtbare
Licht und kürzer als Radiowellen. Auf der • intravenous infusion
'. lnh1bin .J79
den Hormons hemmen, das vom Hypo- Injektion, Intramuskuläre (I.m.). Einfüh-
physenvorderlappen ausgeschieden wird. rung einer feinen, langen Nadel in einen
2. Substanz, die im Speichel zu finden ist Muskel, um ein Arzneimittel zu verabrei-
und bestimmte Bakterien hemmt. chen. Die i.m.-Lnjektion kann in den Ge-
• inhibin äßmuskel (M. glutaeus medius oder mi-
nirnus), in den Oberschenkelmuskel (M.
Inhibitor. (Hemmer). Arzneimittel oder an- vastus lateralis) oder (meist zu Impf-
dere Substanz, die eine bestimmte Wir- zwecken) in den Oberarmmuskel (M.
kung verhindert oder einschränkt. deltoideus) erfolgen. Die Länge der Ka-
• inhibitor nüle richtet sich nach dem Körperge-
wicht des Patienten; bei untergewichti-
lnitialberührung. Bei der I. wird dem Pa- gen Pat. 48 mm. bei normalgewichtigen
tienten vor und nach jeder pflegerischen Pat. 51 mm, bei übergewichtigen Pat. 60
Maßnahme mit einer ritualisierten Geste mm und bei einem Obergewicht von
eine lnformation vermittelt. Dies ist bei mehr als 20% 70 mm. Die Aufnahme
Patienten mit Bewusstseinsstörungen von Arzneimitteln erfolgt bei der i.m.-
sinnvoll. Die I. kann bei körperorientier- lnjektion langsamer als bei der intrave-
ten Patienten durch Händeschütteln nösen und schneller als bei der subkuta-
oder als zentrale Berührung durch nen Injektion. (s. Abb. S. 481)
Handdruck auf Schulter, Thorax oder • intramuscular injection
Kopf erfolgen. Dadurch bekommt der
Patient ein Sicherheitsgefuhl und erfährt Injektion, intrathelcale. Einführung einer
Respekt und Vertrauen. feinen Kanille in den -+ Subarachnoidal-
• initial touch raum, um eine Substanz zu injizieren,
die sich im Liquorraum verteilen soll,
Initiator. Co-karzinogener Faktor, der irre- z.B. zur Anästhesie.
versible genetische Mutationen bei nor- • intrathecal injection
malen Zellen verursacht und für ein UD-
kontrolliertes Wachstum prädisponiert;
Injektion, intravenöse (i.v.). Punktion ei-
z.B. Strahlung, Aflatoxine, Urethan und
ner Vene, um eine einzelne Dosis eines
Nitrosamine. (--> karzinogen)
Medikaments oder ein Kontra trnittel zu
• initiator verabreichen oder um eine Bluttransfu-
sion oder Infusionslösung (mit Kochsalz,
Injektion. Relativ schnelle Verabceichung Nährlösung oder Medikamenten) anzu-
einer Flüssigkeit in den Körper mit Hilfe schließen.
einer Kanüle und Spritze. J.en werden • intravenous injection
nach den jeweiligen anatomischen Ein -
srichstellen benannt, z.B. intraarterielle
(in die Arterie), intrakutane (in die
Haut), intramuskuläre (in den Muskel),
intravenöse (in die Vene) und subkutane
(unter die Haut) l.en.
(lat.: inicere, hineinwerfen]
• injection
Epidermis
Kutis
Subkutis
Epidermis
Kutis Injektion, subkutane (s.c.).
Subkutis
Iransfusionen zu Unverträglichkeilsreak-
tionen führen, weil die Blutgruppen von
Spender und Empfanger nicht überein-
Injektion, intramuskuläre (i.m.). stimmen; wenn ein transplantiertes Ge-
webe abgestoßen wird, weil die Antikör-
perfaktoren von Spender und Empfanger
Injektion, subkutane. Das Einbringen ei- nicht übereinstimmen; oder wenn meh-
nes Medikaments in das Unterhautfett- rere verabreichte Arzneimittel miteinan-
gewebe mittels einer Spritze, deren Na- der in unbeabsichtigter Weise reagieren.
del durch die Haut in die Unterhaut ein- - adj. inkompatibel.
geführt wird. Wird meist in den Ober- [lat.: in, nicht; compatibulus, überein-
arm, den Oberschenkel oder den Bauch stimmend]
verabreicht. • incompatibility
• subcutaneou infection
Inkontinenz. Unfahigkeit, die Urin- oder
Inkarzeration. Einschluss, Einklemmung Stuhlausscheidung zu kontrollieren. Die
oder Abschnürung z.B. einer Darmschlei- Einteilung der verschiedenen !.-Formen
fe bei einer .... Hernie oder einem .... Ileus. wird meist nach deren Ursachen und
[lat.: in, innen; carcerare, einsperren] Symptomen vorgenommen. Dabei sind
• incarceration die wichtigsten Formen: Stress-, Reflex-,
Inkohärenz. l. Ungeordnete, unlogische Oberlauf-, Drang- und extraurethrale I.
Verbindung, Zusammenhanglosigkeit, Diese Einteilung wird auch von der Inter-
Fehlen einer geordneten Kontinuität oder national Continence Society ICS vorge-
Relevanz. 2. Unfahigkeit, Gedanken oder schlagen. Die Urin-!. kann durch Be-
Ideen geordnet auszudrücken; unver- wusstseinstrübung, Infektionen, Hirn-
ständliche Aussprache, meist infolge von oder Rückenmarksläsionen, Verletzungen
emotionalem Stress. an den peripheren Nerven der Blase, des
[lat.: in, nicht; cohaerere, zusammenhal- Sphinkters oder perinealer Strukturen,
ten] die manchmal während der Entbindung
• incoherence auftreten, verursacht werden. Eine Stress-
inkontinenz bei Husten, Anstrengung
Inkompatibilität. (Unverträglichkeit). Zustand, oder Heben schwerer Gegenstände tritt
der durch die Unfahigkeit gekennzeichnet bei Frauen häufiger auf als bei Männern.
ist, harmonisch mit anderen Faktoren zu- Bei der Dranginkontinenz wird der Harn-
sammen zu existieren; z.B. wenn Blut- drang so stark, dass der Patient die Toi-
·H\2 Inkontinenz .. 11
Iette nicht mehr rechtzeitig erreichen bryos in einem Ei auszulösen oder die
kann. Weitere Formen der Urin-!. sind Entwicklung und Vermehrung von Gewe-
die Reflexinkontinenz (durch eine gestör- bezellen oder Mikroorganismen in einem
te Verbindung zwischen Gehirn und den Kulturmedium anzuregen. 3. Die Zeit, die
Rückenmarkszonen für die Blasenfunkti- erforderlich ist, damit chemische Reaktio-
on, z.B. bei Querschnittslähmung) und nen oder Prozesse ablaufen.
die Überlaufinkontinenz (bei Verengung [lat.: incubare, brüten]
des Blasenausgangs, z.B. bei Prostataver- • incubation period
größerung). Eine Stuhl-!. kann durch Er-
schlaffung des Analsphinkters, Störungen Inkubator. Eine Apparatur, die dazu dient,
des Zentralnervensystems oder des Rü- eine kontrollierte Umgebung, insbesonde-
ckenmarks bedingt sein und ist durch re auf die Temperatur bezogen, zu schaf-
- Darmtraining zu behandeln. fen. l.en werden als Wärmebetten und
[lat.: in, nicht; continentia, Unterdrücken] Brutkästen für Frühgeborene eingesetzt;
• incontinence dabei handelt es sich um abgeschlossene
Kleinkammern, in denen die Wärme-
Inkontinenz. funktionelle. Anerkannte und Sauerstoffzufuhr den individuellen
... NANDA- ..... pflegediagnose;Zustand, Bedürfnissen angepasst werden kann. An
bei dem ein Patient unter einem unwill- der Seite des l.s befinden sich Durch-
kürlichen, unvorhersehbaren Urinab- griffsöffnungen, damit der Säugling zur
gang leidet. Zu den kennzeichnenden Durchführung von Pflegemaßnahmen
Merkmalen gehören Harndrang und Bla- nicht herausgenommen werden muss.
senkontraktionen, die so stark sind, dass [lat. : incubare, brüten]
es vor dem Erreichen eines geeigneten • incubator
Auffangbehältnisses zu einem Urinab-
inkurabel. (unheilbar/incurabilis). Nicht auf
gangkommt
medizinische oder chirurgische Behand-
• incontinence, functional lungen reagierend.
Inkontinenz, vollständige.Anerkannte • incurable
- NANDA- - Pflegediagnose; Zustand, lnnenohr. (Labyrinth). Komplexe innere
bei dem ein Patient unter einem ständi- Struktur des Ohrs, die die Rezeptoren für
gen und nicht vorhersehbaren Urinab- das Hörvermögen und das Gleichgewicht
gang leidet. Kennzeichnende Merkmale beinhaltet. Die Zellen des Corti-Organs
sind konstanter Urinfluss, der unvorseh- wandeln Geräuschvibrationen in Impulse
bar ohne Blasenfüllung oder unge- des Hörsinns um. Die Hörrezeptoren wer-
hemmte Blasenkontraktionen/-krämpfe den durch den Cochlearnerv innerviert.
auftritt, erfolglose lnkontinenzbehand- • internal ear
lung, häufiges nächdiches Urinlassen
( ykturie}, fehlendes Bewusstsein für lnnenohr·lmplantat. Elektronisches Instru-
die Blase, die Blasenfüllung oder die In - ment, das operativ in die Innenohr-
kontinenz. schnecke eines tauben Patienten eingefügt
• incontinence, total wird. Entweder wird es in das Mittelohr,
das Fenestra cochleae oder das Innenohr
Inkrustation. Verhärtetes Exsudat, Schuppe eingepflanzt. Obwohl Speechgeräusche
oder Kruste oder Mineralsalzablagerung nicht klar übertragen werden, ermöglicht
im Gewebe. es dem Patienten Geräusche wahrzuneh-
• incrustation men, die er sonst nicht hören könnte.
• cochlear implant
Inkubationszeit. l. Die Zeit zwischen einer
Exposition gegenüber pathogenen Orga- lnnenohrschwerhörigkeit. Form der Gehör-
nismen und dem Auftreten von Krank- schädigung, bei der der Schall normal
heitssymptomen. 2. Die Zeit, die erforder- durch das äußere Ohr und das Mittelohr
lich ist, um die Entwicklung eines Ern- geleitet wird, durch eine Störung des In-
·_·' insip1dus 483
nenohrs oder des Hörnerven jedoch das inoperabel. Bezeichnung für einen Zu-
Hören sämtlicher Frequenzen erschwert stand, der von einem chirurgischen Ein-
wird. griff nicht profitiert oder bei dem die Ri-
• sensarineural hearing loss siken einer Operation den Nutzen über-
steigen. (s.a. operabel)
lnnenrotation. Einwärtsdrehung, zur Kör- [lat.: in, nicht; operari, funktionieren]
permittellinie hin, z. B. wenn ein Fuß nach • inoperable
innen gedreht wird. (s.a. Außenrotation)
[lat.: rotare, drehen] inotrop. Zur Kraft oder Energie von Mus-
• internal rotation kelkontraktionen gehörend, insbesondere
des Herzmuskels. Positiv i.e Arzneimittel
Innere Medizin. Zweig der Medizin, der steigern diese Wirkung (z.B. Katechol-
sich mit dem Studium der physiologi- amine, Herzglykoside), negativ i.e Arznei-
schen und pathologischen Merkmale der mittel setzen diese Wirkung herab (z.B.
inneren Organe sowie mit der Diagnostik Betarezeptorenblocker).
und Behandlung von Erkrankungen die- [griech.: inos, Faser; trope, drehen]
ser Organe beschäftigt. • inotropic
• internal medicine
Input. Information oder Material, die in
Innerfamiliäre Prozesse, Erhaltung von. ein System eingebracht werden.
--+ Pflegeintervention der --+ NIC, die defi-
• Input
niert wird als die Minimierung störender
Auswirkungen bestimmter Familienpro- Insektenstich. Stich oder Biss durch einen
zesse. Parasiten oder giftige Gliederfüßer (Ar-
• Family Process Maintenance thropoden), z.B. Wespen, Läuse, Flöhe,
Innervation. Die Verteilung von Nervenfa- Milben, Zecken oder Spinnen. Viele Ar-
thropoden injizieren Gifte, die zu toxi-
sern oder Nervenimpulsen in einem Kör-
schen Erscheinungen oder schweren lo-
perteil oder die Versorgung mit Nerven.
kalen Entzündungsreaktionen führen,
[lat.: in, darin; nervus, Nerv]
denn ihr Speichel kann Viren oder Reiz-
• innervation stoffe enthalten.
Inokulation. I. Einbringen einer pathoge- • insect bite
nen Substanz (--+ lnokulum) in den Körper
in Form einer Impfung, um eine ver- Insektizid. Chemische Substanz, die Insek-
stärkte --+Immunität gegen bestimmte Er- ten abtötet.
reger und die von ihnen ausgelösten • insecticide
Krankheiten zu erreichen (vorbeugende
therapeutische Maßnahme). 2. Unbeab- Insemination. Das natürliche oder künstli-
sichtigte Übertragung von pathogenen che Einbringen von Samenflüssigkeit in
Keimen bei Infektionen oder Impfungen. den weiblichen Genitaltrakt
[lat.: inoculare, einpflanzen] [lat.: inseminare, einsäen, befruchten]
• inoculation • insemination; semination
I
• Mo
• Di Fr •
Insulin, synthetisches. Insulinsorte, die in
• MI
• Do
Sa •
So • einem Stamm nicht pathogener Escheri-
chia-coli-Bakterien synthetisiert wird,
bzw. in Hefezellen, die durch Zufügen von
menschlichen, insulinproduzierenden Ge-
Insulin. Beispiel eines Spritzenkalenders nen genetisch verändert wurden.
für die Insulininjektion. • synthetic insulin
lnsulinämie. Unphysiologisch hoher Insu-
lnsufflation. Einblasen eines Gases oder linspiegel im Blut.
Pulvers in eine Röhre, Körperhöhle oder [lat.: insula, Insel; griech.: haima, Blut]
ein Organ, um eine visuelle Darstellung • insulinemia
zu ermöglichen, eine Obstruktion zu ent- lnsulinanaloga. Chemisch hergestellte Sub-
fernen oder eine Medikation zu verabrei- stanzen, die eine insulinartige Wirkung
chen. haben und dem natürlichen --> Insulin ver-
[lat.: insufflare, einblasen] wandt sind. Durch Veränderung der Rei-
• insufflation henfolge zweier Aminosäuren wurde so
ein schneller wirksames Insulin herge-
Insulin. 1. Natürlich vorhandenes Hor-
stellt (Lispro ), das den so genannten
mon, das von den Betazellen der --> Lan-
Spritz-Ess-Ahstand überflüssig macht.
gerhans-Inseln in der Bauchspeicheldrüse
• insulin substitutes; insulin prepara-
(Pankreas) als Reaktion auf einen Anstieg
tions
des Blutzuckerspiegels ausgeschieden
wird. Das Hormon reguliert den Glukose- lnsulinase. Enzym, das --> Insulin inakti-
stoffwechsel sowie die Prozesse, die für viert und dadurch den Insulinabbau för-
Zwischenstufen im Fett-, Kohlenhydrat- dert.
und Eiweißstoffwechsel erforderlich sind. • insulinase
I. senkt den Blutzuckerspiegel und fördert
lnsulinom. Adenom der insulinproduzie-
den Transport sowie das Eindringen von
renden --> Langerhans-Zellen, das in den
-->Glukose in Muskelzellen und andere Ge-
meisten Fällen gutartig ist. Ein I. führt zu
webe. 2. Pharmakologische Form des
Hypoglykämien und Hyperinsulinismus.
Hormons, das zur Behandlung des __, Dia-
Eine chirurgische Entfernung des l.s ist
betes mellitus verabreicht wird. Die ver-
möglich, um die Entwicklung einer Hypo-
schiedenen Präparationen unterscheiden
glykämie einzuschränken.
sich in Wirkungsbeginn, -dauer und -in-
[lat.: insula, Insel; griech.: oma, Tumor)
tensität. Es gibt langwirkendes --> Depotin-
sulin, kurzwirkendes --> Altinsulin und Zwi- • insulinoma
schenformen. lnsulinpumpe. (lnsulininfusionssystem). Trag-
[lat. : insula, Insel) bares, batteriebetriebenes Instrument,
• insulin das in der Bauchwand eingepflanzt ist,
den jeweiligen Insulinbedarf misst und zu erlangen; der I. steht im Gegensatz
eine entsprechende Menge --+ Insulin ab- zum Gefühl und zum Willen. - adj. intel-
gibt. Es kann auch programmiert werden, lektuell.
verschiedene Dosierungen zu festgelegten [lat.: intellectus, Wahrnehmung, Erkennt-
Zeiten abzugeben. nis]
• insulinpump •intellect
~Komplikation eines--+ Dia- ~ 1. Verteidigungsme-
betes mellitus, bei der ein Patient mehr als chanismus, bei dem der Verstand als Mit-
200 IE --+ Insulin pro Tag benötigt, um eine tel verwendet wird, die Konfrontation mit
Hyperglykämie und Ketose zu kontrollie- einem unbewussten Konflikt und dem da-
ren. mit verbundenen emotionalen Stress ab-
• insulin resistance zublocken. 2. Übermäßiger Einsatz von
abstraktem Denken oder von Verallge-
lnsuliMdladt. Zustand der --+ Hypoglykä- meinerungen, um schmerzhafte Gefühle
mie, die meist durch eine Überdosis --+ In-
II
zu kontrollieren oder zu minimieren.
sulin verursacht wird. Der I. zeigt sich
• intellectualization
durch extremes Schwitzen, Zittern, Schüt-
telfrost, Nervosität, Reizbarkeit, Hunger, lut llgrnz. Die potenzielle Fähigkeit und
Halluzinationen, Taubheit in den Fingern das Vermögen, Erfahrungen, Wissen, Ver-
und Blässe; unbehandelt führt der I. zu nunft, Verständnis und Urteilskraft zu er-
Krämpfen, Koma und zum Tod. Als Be- werben, zu erhalten und im Umgang mit
handlung ist eine sofortige Verabreichung neuen Erfahrungen sowie beim Lösen
von Glukose erforderlich. von Problemen einzusetzen.
• insulin shock • intelligence
lnsulintllllel8111111st. Test zur Überprüfung lntlßillltlllltt: Die Altersstufe, auf der
der Körperfunktion, --+ Insulin zu verwer- eine Person intellektuell einem standardi-
ten. Dabei wird Insulin verabreicht und sierten Mittelwert entspricht, der durch
der Blutzuckerspiegel anschließend in re- Psycho- und Intelligenztests ermittelt
gelmäßigen Abständen gemessen. wird .
• insulin tolerance test • mental age (MA)
lnsalds. Lymphozytäre Infiltration der lnt Ulg &ljlltlllent (IQ). Numerischer Aus-
Betazellen in den --+ Langerhans-lnseln. druck für das intellektuelle Niveau einer
•insulitis Person, der mit dem statistischen Mittel-
wert der gleichen Altersstufe verglichen
lnAdt. Plötzlich einsetzendes Ereignis wird. Mit Hilfe mehrerer traditioneller
bzw. Krankheitszustand; Anfall. Im ei-
Skalen kann die Berechnung durchgeführt
gentlichen Sinne der apoplektische Insult
werden, indem das geistige Alter (Intelli-
(Apoplexia cerebri; --+Schlaganfall).
genzalter), das durch psychologische Un-
[lat: insultare, taumeln]
tersuchungen (Intelligenztests) festgestellt
• insultus; stroke syndrom
wird, durch das chronologische Alter (Le-
Integration. 1. Prozess des Zusammenfü- bensalter) dividiert und anschließend mit
gens, Vereinigensund Eingliederns. 2. Or- 100 multipliziert wird. Der durchschnittli-
ganisation aller Elemente der Persönlich- che IQ liegt bei 100. Der IQ kann zur Ein-
keit in ein koordiniertes funktionierendes schätzung von geistigen Behinderungen
Ganzes, das im Einklang mit seiner Um- verwendet werden, ist jedoch umstritten,
gebung steht. weil er zu einer zweifelhaften Einstufung
• integration von Menschen führen kann.
• intelligence quotient (IQ)
lllllllllt. (Verstand). Die Kompetenz und
das Vermögen des Geistes, etwas zu wis- lilleßl; !iii!l1at. Verschiedene standardi-
sen und zu verstehen und Erkenntnisse sierte Tests, mit denen das geistige Alter
•- interferent 487
(Intelligenzalter) einer Person durch Be- als ein Wundverschluss, bei dem Granula-
wertung der relativen Fähigkeit bestimmt tionsgewebe die Lücke zwischen den
wird, Informationen zu verarbeiten und Wundrändern füllt und Epithel über die
Probleme zu lösen. Granulation wächst. Die Heilung erfolgt
• intelligence test viel langsamer und führt zu einer größe-
ren Narbe als bei der sekundären Wund-
lntensivpflege. Komplexe Gesundheits- heilung.
pflege und Versorgung, die bei verschie- [lat.: intendere, beabsichtigen]
denen akuten und lebensbedrohlichen • intention
Erkrankungen konstant gewährlei tet
werden muss, z.B. bei multiplen Trauma- lntentionstremor. Leichte, rhythmische,
ta, schweren Verbrennungen, Herzin- nicht zielgerichtete zitternde Bewegun-
farkt oder nach verschiedeneo Operatio- gen, die sich meist bei willkürlichen Be-
nen. Die I. setzt techni ches Wis en, Ur- wegungen noch verstärken.
teilsvermögen und spezielle Kenntnisse • intention tremor
voraus sowie die Fähigkeit, Patienten inter-. Vorsilbe mit der Bedeutung »ZWi-
und deren Familien während der akuten schen<<.
Phase einer Erkrankung emotional zu • inter-
unterstützen. Zur Ausübung der I. ist
eine Fachweiterbildung I. I Intensivmedi- lnteraktionsmodell. Therapiemodell, das
zin norwendig. Die Weiterbildung findet die Familie als ein Kommunikationssys-
berufsbegleitend statt, umfasst theoreti - tem versteht, das sich aus den miteinander
chen und prakti chen Unterricht und in Verbindung stehenden Untersystemen
dauert 2 Jahre. der Familienangehörigen zusammensetzt.
• intensive care Eine familiäre Dysfunktion tritt auf, wenn
die Regeln, die innerhalb der Familie be-
Intensivstation. Krankeohausstation, in stehen, vage und zweideutig werden. Das
der lebensbedrohlich erkrankte Patien- therapeutische Ziel besteht darin, der Fa-
ten eine enge Oberwachuog, Monitaring milie zu helfen, die Regeln zu klären, die
und eine inten ivpllegerische Versor- ihre Beziehungen bestimmen.
gung erhalten, die über das normale [lat. : inter, zwischen; agere, tun]
Maß einer medizinischen und pflegeri- • interactional model
schen Betreuung weit hinausgehen. Zu lnteraktionsprozesse. Komponente der
einer I. gehören hochtechnisierte Geräte Theorie einer effektiven Pllegepraxis. Die
und Ausrüstungen; das Personal hat Prozesse bestehen aus einer Reihe von In-
meist eine zusätzliche Qualiftkation zur teraktionen zwischen einem Pflegenden
adäquaten Ausübung der Intensivpflege und einem Patienten. Die Reihe läuft in ei-
ab olviert (2-jährige Fachweilerbildung). ner Aufeinanderfolge von Handlungen
• intensive care unit (I CU); critical care und Reaktionen ab, bis der Patient und
unit (CCU) der Pflegende gemeinsam verstanden ha-
ben, welche Verhaltensweisen oder Maß-
Intention. I. Absicht, zielgerichtete Bewe- nahmen gewollt und erwünscht sind und
gung. 2. Abheilen einer Wunde, die in ob so das Ziel erreicht werden kann.
verschiedene Phasen unterteilt werden • interaction processes
kann: primäre Wundheilung, die allmähli-
interdisziplinär. fach- oder abteilungsü-
che vollständige Abheilung ohne Granula-
tionsgewebe. Bei der sekundären Wund- bergreifend.
[lat.: inter, zwischen; disciplina, Lehrme-
heilung verschließt sich die Wunde, wobei
die Wundränder jedoch getrennt bleiben thode I
und die Lücke mit Granulationsgewebe • interdisciplinary
gefüllt wird; es kommt zur Narbenbil- interferent. Bezeichnung für jedes chemi-
dung. Die tertiäre Wundheilung verläuft sche oder physikalische Phänomen, das
488 mterferent
eine Reaktion oder einen Prozess stören entwickelt und deren Entwicklung verän-
oder unterbrechen kann. dern kann.
• interferent [lat.: intercurrere, dazwischentreten]
• intercurrent
Interferenz. I. Überschneidung, Übertra-
gung, Überlagerung. 2. Die Auswirkung lnterleukine (pl.). Signalstoffe des Abwehr-
einer Komponente auf die Genauigkeit ei- systems; große Gruppe von ...., Zytokinen,
ner Messung. 3. Hemmung der Virusre- die hauptsächlich von den T-Zellen oder
plikation. 4. Einschränkung bei der Verar- in manchen Fällen von mononukleären
beitung und Wiedergabe von Lerninhal- Phagozyten oder anderen Zellen produ-
ten. ziert werden. Die meisten I. lösen bei an-
[lat. : inter, zwischen; ferre , tragen] deren Zellen eine Teilung oder Differen-
• interference zierung aus; sie können auch Fieber, Ent-
Interferon (IFN). Natürliche Zellkompo- zündungsprozesse, Abgeschlagenheil und
nente, die gebildet wird, wenn Zellen ei- die Aktivierung verschiedener Immunzel-
nem Virus oder einem anderen Fremd- len bewirken.
körper für den Zellkern ausgesetzt sind. • interleukins
Dies führt zur Produktion eines Translati-
on-Inhibition-Proteins (TIP) in einer intermediär. Dazwischenliegend.
nicht-infizierten Zelle (...., lmmunantwort). [lat.: inter, zwischen; medius, Mitte]
Das TIP blockiert die Translation der vi- • intermediate
ralen RNS und gewährleistet dadurch an-
deren Zellen Schutz gegen die bereits vor- lntermediatK<!re. Pflegeeinheit zur
handenen wie auch gegen weiter eindrin- Überwachung und Betreuung von Pa-
gende Viren. I. ist für jede Species spezi- tienten mit bestimmten Krankheitsbil-
fisch; es wirkt antiviral, schränkt die Vi- dern, z. B. Apoplex oder Myokardinfarkt.
renvermehrung ein und kann die Immu- Das pflegerische und medizinische Per-
nität verändern. Als Arzneimittel werden sonal ist im Umgang mit diesen Patien-
I.e bei Virusinfektionen, z.B. Herpes, He- ten besonders versiert. Die Patienten
patitis B, aber auch in der Krebstherapie können an einen Monitor zur Herz-
eingesetzt. Sie haben jedoch zahlreiche Kreislauf- Überwachung angeschlossen
Nebenwirkungen, z.B. Haarausfall, Ma- und je nach Größe und Ausstattung der
gen-Darm-Störungen, Fieber, Muskel- Einheit sogar gegebenenfalls beatmet
schmerzen und ZNS-Störungen. werden. Darüber hinaus werden in der
l.C. Patienten betreut, die noch nicht
• interferon
bzw. nicht mehr intensivpflichtig sind,
interkostal. Zu dem Bereich zwischen den aber noch einer intensiveren Oberwa-
Rippen gehörend. chung bedürfen als die Patienten einer
[lat.: inter, zwischen; costa, Rippe] Normalstation.
• intercostal • intermediate care
lnterkostalneuralgie. Schmerzen in den intermenstruell. Zu der Zeit zwischen zwei
Zwischenrippenräumen des Brustkorbs Menstruationsperioden gehörend.
(Thorax), bei denen die Interkostalnerven [lat.: inter, zwischen; menstruum, Mo-
beteiligt sind. natsfluss]
• intercostal neuralgia • intermenstrual
Interkostalraum (ICR). Die Bereiche zwi-
sehen den Rippen. intermittierend. In bestimmten Abständen
• intercostal space auftretend, zwischen Phasen der Aktivität
und der Inaktivität wechselnd; z.B. bei
interk.urrent. Bezeichnung für eine Krank- rheumatischer Arthritis, die durch Pha-
heit, die sich erst im Verlauf einer anderen sen mit Anzeichen und Symptomen und
,:; lnterruptiO gravid1tatis 489
anschließende Phasen der Erholung ge- sen- und Zeiteinheiten (IE=--> Internatio-
kennzeichnet ist. nale Einheit) in Meter, Kilogramm und Se-
[lat.: inter, zwischen; mittere, senden] kunden, die das alte Zentimeter-Gramm-
• intermittend Sekunden-System ersetzt hat. Das SI-Sys-
tem enthält u.a. auch die Standardmaß-
intern. Innen oder innerhalb. ( s. a. extern)
einheiten Ampere und Kelvin.
• internal
• International System ofUnits (SI)
International Council of Nurses (ICN). Welt- Internationales Komitee vom Roten Kreuz.
bund der professionell Pflegenden; die Internationale humanitäre Organisation
älteste internationale Gesundheitsorga- mit Sitz in Genf (Schweiz), die sich vor al-
nisation. Das JC ist ein Zusammen- lem mit der menschlichen Behandlung
schluss von Verbänden von Pflegenden und dem Wohlergehen von Kriegsopfern
aus 112 Ländern und war eine der ersten sowie mit der Neutralität von Kranken-
Organisationen, die strenge Richtlinien häusern und dem medizinischen Personal
zur Vermeidung einer Diskriminierung
D
in Kriegszeiten befasst.
wegen Nationalität, Rasse, Glaube, Haut- • International Red Cross Society
farbe, politischer Einstellung, Geschlecht
oder sozialem Status festgelegt hat. Zu lntemeuron. Nervenzelle, deren Axone
den Zielen des JC gehören die Unter- und Dendriten sich vollständig innerhalb
stützung nationaler Verbände von Pfle- des Zentralnervensystems (ZNS) befinden
genden, die Verbesserung von Pflege- und deren Funktion darin besteht, Im-
standards und Pflegekompetenz., die Ver- pulse innerhalb des ZNS weiterzuleiten.
besserung des Status der Pflegenden in • interneuron
ihren Ländern und die Gewährleistung
einer maßgeblichen internationalen Ln- Internist. Facharzt im Bereich der ..... lnne·
teressenvertretung für Pflegende. ren Medizin.
internist
• International Council of Nurses
(ICN) interossär. Zu einem Bereich zwischen
Knochen oder einer entsprechenden
Internationale Einheit (IE). Ein Maßeinheit Struktur gehörend; z.B. ein Band (Liga-
des Internationalen Einheitensystems, die ment), das zwei Knochen verbindet.
keine absolute Mengenangabe ist (wie et-
• interosseous
wa 1 Gramm), sondern sich auf ein Stan-
dard- oder Referenzpräparat bezieht. JE lnterphase. Stoffwechselstadium im Zell-
werden bei Vitaminpräparaten, Antibioti- zyklus, während dem sich die Zellen nicht
ka und Insulin verwendet. teilen, die Chromosomen nicht voneinan-
• International Unit (IU) der unterscheidbar sind und solche bio-
chemischen und physiologischen Aktivi-
Internationale Klassifikation der K.rankhei-
täten ablaufen wie etwa die DNS-Synthese.
ten (ICD). Offizielle Liste aller Kategorien
[lat.: inter, zwischen; griech.: phasis,
körperlicher und geistiger Krankheiten, Phase]
Verletzungen und Todesursachen (mit
• interphase
fünfstelligem Schlüssel), die von der Welt-
gesundheitsorganisation (WHO) heraus- lnterpleuralraum. Der Raum des mittleren
gegeben wird. Sie wird vorwiegend für Brustkorbs (Mediastinum) zwischen den
statistische Zwecke zur Klassifikation der beiden Pleurablättern.
Morbidität und Mortalität verwendet. • interpleural space
• International Classification of Dis-
eases (ICD) lnterruptio graviditatis. (Interruption; Schwan·
gerschaftsabbruch). Die künstliche Unterbre-
Internationales Einheitensystem (SI). Inter- chung bzw. Beendigung einer existieren-
national akzeptiertes wissenschaftliches den Schwangerschaft durch einen ärztli-
System zum Ausdruck vom Längen-, Mas- chen Eingriff bzw. mit Hilfe von Medika-
490 lnterruptio gravid1tatis ·.-
menten. Die I. g. ist aus folgenden Grün· Intervall. Raum zwischen bestimmten
den mit Einwilligung der Schwangeren in Punkten oder Ereignissen; Pause oder Un-
Deutschland rechtmäßig: Bei kriminolo- terbrechung in einem kontinuierlichen
gischer Indikation (z.B. nach Vergewalti- Fluss, z.B. symptomfreies I. bei einer
gung) bis zur 14. SSW nach der Ietzen Pe- Krankheit wie Malaria. (s.a. Latenzzeit)
riodenblutung (post menstruationem). [lat.: intervallum, Zwischenraum]
Bei medizinischer Indikation (z.B. Le- • intervall
bensgefahr bzw. schwerwiegender Gefahr
für die körperliche oder seelische Gesund- Intervention. jede Maßnahme, die durch-
heit der Frau) ohne Frist. Aufgrund der so geführt wird, um die Schädigung eines
genannten Beratungsregelung ist ein Patienten zu verhindern oder seine men-
Schwangerschaftsabbruch bis zur 14. talen, emotionalen oder körperlichen
SSW zwar rechtswidrig, bleibt jedoch bei Funktionen zu verbessern. Auf diese
bestimmten Voraussetzungen straffrei Weise kann ein körperlicher Prozess
(die Schwangere muss sich mindestens 3 überwacht und gefördert, ein patholgi-
Tage vor dem Abbruch der Beratung einer scher Prozess konLrolliert oder zum Still-
anerkannten Schwangerschaftskonfliktbe- stand gebracht werden.
ratung unterzogen haben und dem behan- [lat.: inter, zwischen; venire, kommen]
delnden Arzt eine Bescheinigung darüber • intervention
vorlegen).
[lat.: interrumpere, unterbrechen] interventrikulär. Zu dem Bereich zwischen
• artificial abortion den Herzkammern (Ventrikel) gehörend,
z.B. die Herzscheidewand (Septum).
Intersexualität. (Zwitter). Zustand, bei dem • interventricular
eine Person in unterschiedlichem Ausmaß
sowohl männliche als auch weibliche ana- intervertebral. Zu dem Raum zwischen
tomische Merkmale aufweist oder bei den Wirbeln gehörend.
dem das Aussehen der äußeren Genitalien • intervertebral
zweideutig ist oder sich von den Merkma-
len des gonadalen oder genetischen Ge- intenellulär. Zu dem Bereich zwischen den
schlechts unterscheiden. Zellen gehörend, zwischen den Zellen lie-
[lat.: inter, zwischen; sexus, Mann oder gend.
Frau] [lat.: inter, zwischen; cella, Lagerraum]
• intersexuality • intercellular
interspinal. Zu dem Raum zwischen den intestinal. Zum Darm (Intestinum) gehö-
Dornfortsätzen gehörend. rend.
• interspinous • intestinal
interstitiell. Zu dem Raum zwischen den Intestinum. (Darm). Der Teil des Verdau-
Zellen oder zu einem Zwischenraum ge- ungskanals, der sich vom Magenausgang
hörend; z.B. i.e Flüssigkeit. (Pylorusöffnung) bis zum Anus erstreckt;
[lat.: inter, zwischen; sistere, stehen] dazu gehören Dünn- und Dickdarm.
• interstitial - adj. intestinal.
[lat.: Darm)
Intertrigo. (Wolf). Wundsein; erythematöse
• intestine
Reizung von aneinanderliegenden Haut-
bereichen, die durch Reibung, Feuchtig- Intima. Die innersie Schicht einer Struk-
keit und Wärme entsteht; z.B. in den Ach- tur, z.B. die innere Membran von Arterien,
selhöhlen, unter den Brüsten und zwi- Venen, Lymphgefäßen und Organen.
schen den Oberschenkeln. I. tritt vor al- • intima
lem bei Säuglingen, adipösen Menschen
und Diabetikern auf. Intim pflege. .... Pflegeintervention der
• intertrigo -+ NIC, die definiert wird als die Erhal-
·· .: intrapleural 49 1
Intoleranz. Zustand, der durch die Unfa- intrakardial. Zum Inneren des Herzens ge-
higkeit gekennzeichnet ist, einen Nähr- hörend.
stoff oder ein Arzneimittel zu absorbieren • intracardiac
oder zu metabolisieren. Die Konfrontati- intrakraniell. Zu dem Bereich innerhalb
on mit einer solchen Substanz kann zu ne- des Schädels (Cranium) gehörend.
gativen Folgen führen, z.B. zu einer Lakto- • intracranial
seintoleranz. - adj. intolerant.
[lat.: in, nicht; tolerare, ertragen] intrakutan. (intradermal). Innerhalb der
• intolerance Haut (Cutis) befindlich; in die Haut hin-
ein erfolgend, z.B. eine i.c. Injektion.
lnto•ikation. (Vergiftung). I. Vergiftung [lat.: intra, innerhalb; cutis, Haut]
durch ein Arzneimittel oder eine andere • intracutaneous
toxische Substanz. 2. Der Zustand, durch
einen übermäßigen Alkoholkonsum be- lntrakutantest. Testverfahren, durch das
rauscht zu sein. vermutete -+ Allergene bestimmt werden
[lat. : in, innerhalb; griech.: toxikon, Gift] sollen; beim I. werden den Patienten sub-
• intoxication kutan kleine Mengen von Extrakten mit
den vermuteten Allergenen injiziert.
intra-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>hin- • intradermal test
ein, innerhalb«, z.B. intravenös.
• intra- intramural. Zu den Vorgängen oder Struk-
turen innerhalb der Wände von Organen,
intra partum. »Unter der Geburt<<; Bezeich- Körperteilen oder -höhlen (Kavitäten) ge-
nung für die Zeit zwischen dem Wehenbe- hörend.
ginn und der Beendigung der Geburt mit [lat.: intra, innerhalb; murus, Wand]
Ausstoßung der Plazenta. • intramural
[lat.: intra, innerhalb; partum, Geburt]
• intra parturn intramuskulär. Zum Inneren des Muskelge-
webes gehörend.
intraabdominal. (intraabdominell). Zu dem [lat.: intra, innerhalb; musculus, Muskel]
Bereich innerhalb des Bauchraums gehö- • intramuscular
rend.
• intraabdominal intraokular. Zu den Strukturen oder Sub-
stanzen innerhalb des Auges gehörend
intraarteriell. Zu einer Struktur oder Wir- (z.B. Tumore, Fremdkörper).
kung innerhalb einer -+ Arterie gehörend. [lat.: intra, innerhalb; oculus, Auge]
• intraarterial • intraocular
intraartikulär. Innerhalb eines Gelenks ge- intraoperativ. Zur Phase während eines
legen. chirurgischen Eingriffs gehörend.
[lat.: intra, hinein; articulus, Gelenk] • intraoperative
• intraarticular
intraossär. Zum Inneren eines Knochens
intradermal. (intrakutan). Innerhalb der Le- (Os) gehörend.
derhaut (Derma) gelegen; in die Haut hin- • intraosseous
ein.
• intradermal intrapleural. Zu dem Raum innerhalb des
Brustfells (Pleurahöhle) gehörend.
intraduktal. Innerhalb eines Ganges (Duc- [lat.: intra, innerhalb; griech.: pleura, Rip-
tus) gelegen. pe]
• intraductat • intrapleural
492 intrapulmonal L
intrapulmonal. Zum Inneren der --> Lunge intraventrikulär. Zum Inneren der Herz-
(Pulmo) gehörend. kammer (Ventrikel) gehörend.
[lat.: intra, innerhalb; pulmo, Lunge] • intraventricular
• intrapulmonary
intrazellulär. (intrazellular). Zum Inneren ei-
intrathekal. Zu den Strukturen, Prozessen ner Zelle gehörend.
oder Substanzen innerhalb des Liquor- [lat.: intra, innerhalb; cella, Lagerraum]
raums gehörend; z.B. i.e Injektion. • intracellular
[lat.: intra, innerhalb; griech.: theca,
Hülle] Intrazellulärflüssigkeit (IZF). Flüssigkeit in-
• intrathecal nerhalb der Zellmembranen (ca. 30% des
Körpergewichts), die gelöste Substanzen
intrauterin. Zum Inneren der Gebärmutter enthält, welche für das Elektrolytgleichge-
(Uterus) gehörend. wicht und für einen funktionierenden
[lat.: intra, innerhalb; uterus, Gebärmut- Stoffwechsel (Metabolismus) wichtig sind.
ter]
D
• intracellular fluid (I CF)
• intrauterine
intrazerebral. Zum Bereich oder zur Sub-
Intrauteriner Fruchttod. (Dead-fetus-Syndrom). stanz innerhalb des Großhirns (Cere-
Bezeichnung für einen abgestorbenen Fö- brum) gehörend.
tus, der über längere Zeit in der Gebär- • intracerebral
mutter bleibt. Bei Entbindung des toten
Fötus können Gerinnungsstörungen und lntrinsic Factor. Substanz, die von der Ma-
heftige Blutungen auftreten. genschleimhaut ausgeschieden wird und
• dead fetus syndrome für die Absorption von Vitamin B12 im
Darm verantwortlich ist. Ein Mangel an I.
Intrauterinpessar (IUP). (Spirale). Vorrich- F. führt zu einer -->perniziösen Anämie.
tung zur Empfangnisverhütung, die direkt
• intrinsic factor
in die Gebärmutter (Uterus) eingeführt
wird und aus einer Kunststoffspirale be- intrinsisch. I. Bezeichnung für eine natür-
steht, die mit einem Kupferdraht umwi- liche oder eigene Komponente oder Sub-
ckelt ist. Die Verhütungszuverlässigkeit stanz oder eine entsprechende Qualität.
ist relativ hoch. 2. Aus einem Organ oder Gewebe stam-
• intrauterine device (lUD) mend, bzw. darin befindlich.
intravaskulär. Zum Inneren eines Blutgefa- • intrinsic
ßes (Vasculum) gehörend, sich darin be- Introjektion. Selbstverteidigungsmecha-
findend. nismus, bei dem eine Person die Qualität
[lat.: intra, innerhalb; vasculum, kleines der Verhaltens- und Denkstrukturen einer
Gefaß] anderen Person unbewußt in die eigenen
• intravascular Verhaltensweisen übernimmt.
intravenös (i.v.). Zum Inneren einer Vene [lat.: intra, innen; iacere, werfen]
gehörend, z.B. Thrombus, Injektion, Infu- • introjection
sion oder Katheter. Introversion. 1. (Nach C. G. Jung) Die Ten-
[lat.: intra, innerhalb; vena, Vene] denz, die eigenen Interessen, Gedanken
• intravenous (IV) und Energien nach innen zu richten oder
auf Vorgänge, die sich mit der eigenen
Intravenöse Therapie. - pflegeintervention
Person befassen. 2. Der Zustand, voll-
der _. NIC, die definiert wird als die in-
kommen auf die eigenen psychischen Er-
travenöse Verabreichung und Oberwa-
lebnisse konzentriert zu sein. - adj. intro-
chung von Flüssigkeiten und Arzneimit-
vertiert.
teln. [lat.: intra, innen; vertere, hindrehen]
• lntravenous {rv) Therapy • introversion
: Intubationsbesteck 493
Intubation, endotracheale.
introvertiert. Bezeichnung für Personen, blinden I. wird der Thbus ohne -> Laryn-
die sich vorwiegend mit nach inneren ge- goskop eingeführt.
richteten Gedanken und Phantasien statt [lat.: in, innerhalb; tubus. Rohr; atio,
mit der äußeren Umwelt, ihren Personen Prozeß)
und Ereignissen beschäftigen; solche Per- • intubation
sonen sind häufig schüchtern, scheu, zu-
rückgezogen, emotional reserviert und Intubation, endotracheale. Einführen eines
selbstvergessen. (s.a. extrovertiert) Beatmungstubus durch den Mund oder
• introvert die Nase in die Luftröhre (Trachea), mit
dem Ziel, die Atemwege zu sichern und
den Patienten zu beatmen, eine Aspiration
Intubation. -+ Pllegeintervention der von Mageninhalt zu verhindern oder tra-
- NIC, die definiert wird als das Einfüh- cheebronchiale Sekretionen abzusaugen.
ren oder Assistieren bei der Einführung • endotreacheal intubation
und Stabilisalien künstlicher Atemwege.
• Airway Insertion and Stabilization Intubation, gastrointestinale. ..... Pllegein-
tervention der - NIC, die definiert wird
als die Einführung eines Tubus in den
Intubation, blinde. Das Einführen eines gastrointestinalen Trakt.
- Endetrachealtubus über den Mund • Gastrointestinallntubation
oder die Nase in die Luftröhre (Trachea),
um die Atmung sicherzustellen und den lntubatlonsbestedc. Notwendiges Material
Patienten mit Sauerstoff oder Narkosega- für eine ..... Intubation: Laryngoskop, Spa-
sen (oder beidem) zu versorgen. Bei der tel, Endotrachealtubus, Blockerspritze
494 Intubationsbesteck
--
"'
II Druck aufweisend.
[griech.: isos, gleich; barrios, Gewicht]
•isobaric
zimmer untergebracht werden, dürfen
dieses nicht verlassen, und alle Personen,
die das Zimmer betreten, müssen Schutz-
kleidung und i.d.R. einen Mundschutz
ISMIIIJh Chemisch unterschiedliche En-
tragen. Nach Verlassen des Zimmers muss
zymformen, die in einer Blutuntersu-
unbedingt eine Händedesinfektion durch-
chung zu diagnostischen Zwecken unter- geführt werden. (s.a. Schutzisolierung; so-
schieden werden können. l.e katalysieren ziale Isolierung)
die gleiche physiologische Reaktion, kön- [lat.: insula, Insel]
nen jedoch in verschiedenen Species in
unterschiedlicher Form auftreten. • isolation
[griech.: isos, gleich; en, in; syme, Fer-
Isolierung. ---+Quarantäne.
ment]
•quarantine
•isoenzyme
IIDgiiiiS Entwicklung aus einem glei- (soziale Isolation). Distan-
chen Ursprung und nach ähnlichen Pro- zierung von anderen Personen durch Re-
zessen; z.B. Bezeichnung für Individuen duzierung der sozialen Kontakte auf ein
mit identischen Erbanlagen (eineiige Minimum, ausgelöst durch sozial unak-
Zwillinge). - adj. isogen. zeptable Verhaltensweisen. Dadurch kann
[griech.: isos, gleich; genein, produzieren] es in der Folge zu Vereinsamung, Persön-
isogenesis lichkeitsstörungen, Hospitalismus, Ag-
gressionen und Depressionen kommen.
{lle). Aminosäure, die für das
• behavioral isolation
Wachstum von Säuglingen und den Stick-
stoffhaushalt von Erwachsenen lebensnot-
Isomere. Moleküle, die die gleiche Massen-
wendig ist. zahl (Atomgewicht), doch unterschiedli-
[griech.: isos, gleich; leukos, weiß] che Strukturen aufweisen, was zu unter-
• isoleueine (Ile) schiedlichen Eigenschaften führt.
lsolenta Krankenhausabteilung oder isomers
Raum (Isolierzimmer), in denen be-
stimmte Kategorien von Patienten unter- Die gleiche Länge oder Di-
gebracht werden, insbesondere Patienten mension aufrechterhaltend; z.B. i.e Mus-
mit infektiösen Erkrankungen, die nur kelkontraktion, bei der ein Muskel ange-
minimalen Kontakt mit anderen Patienten spannt wird, jedoch seine Länge beibe-
und dem Personal haben dürfen. (s.a. Iso- hält. (---+ isometrische Übungen)
lierung; Schutzisolierung) [griech.: isos, gleich; metron, Maß]
isolation ward •isometric
lsopropylalkohoL Klare, farblose, bitter-
aromatische Flüssigkeit, die mit Wasser,
Äther, Chloroform und Äthylalkohol
mischbar ist. I. wird als Desinfektions-
und Lösungsmittel verwendet, ist jedoch
- --
sowie in Käse zu finden ist. I. ist auch ein
Metabolit der Aminosäure -> Leuein und
tritt im Schweiß und Urin von Patienten
mit Pocken, Hepatitis und Typhus auf.
isovaleric acid
stark toxisch.
isopropyl alcohol Isthmus. Verengte Verbindung zwischen
zwei größeren Teilen, Organen oder Hohl-
iddlaltrat. Arzneimittel, das als Va- räumen, z.B. I. glandulae thyreoideae, die
sodilatator zur Behandlung der Koronar- enge Verbindung zwischen den beiden
en Herzkrankheit, Angina pectoris sowie Schilddrüsenlappen.
Herzinsuffizienz verwendet wird. [griech.: isthmos, Verengung, Verbindung,
isosorbide dinitrate Passage oder Abschnürung]
•isthmus
isoton. Die gleiche Konzentration gelöster
Partikel und somit den gleichen osmoti- I"StrPifPn" Struktur der Muskelfasern bzw.
schen Druck wie eine andere Lösung auf- des Sarkomers, an der nur Aktinfilamente
weisend. vorkommen. Bei Dehnung sind die I-
[griech.: isos, gleich; tonikos, strecken] Streifen breit, bei Kontraktion schmal.
aisotonic I Band
Isotone" Atome mit der gleichen Neutro- .Ws. Nachsilbe mit der Bedeutung >>Ent-
nenanzahl, aber unterschiedlich vielen zündung<<.
Protonen. •-itis
isotones
IUP.Abkürzung für -> Intrauterinpessar.
Eine von zwei oder mehreren For- • lUD
men eines chemischen Elements, die fast
i.V.Abkürzung für ->intravenös.
gleiche Eigenschaften haben; sie besitzen
die gleiche Anzahl von Protonen in ihrem .IV
Atomkern und die gleiche Ordnungszahl, Abkürzung für -> In-vitra-Fertilisation.
die Anzahl der Neutronen und ihre Atom- ~X;IVF
masse sind jedoch unterschiedlich. Viele
lxodes" (Holzbock/Zecke). Gattung einer pa-
Formen von radioaktiven l.en werden zu
diagnostischen und therapeutischen rasitären Schildzecke, die in Verbindung
Zwecken verwendet. mit verschiedenen arboviralen Infektio-
[griech.: isos, gleich; topos, Platz] nen steht, z.B. Enzephalitis, Rocky-Moun-
isotope tain-Fieckfieber. (-> Arboviren)
[griech.: feucht]
splatalaa. (isologe/isogene/synerge/ •Ixodes
synergetische Transplantation). Chirurgische
Transplantation eines histokompatiblen I·Zeii-Knnldlelt.Form der lysosomalen Er-
Gewebes, das von genetisch identischen krankung, die in den ersten 10 Lebensjah-
Individuen stammt, z.B. von eineiigen ren eine progressive mentale Verschiech-
Zwillingen. (-> Histokompatibilität) terung, Herzkrankheit und Lungeninsuf-
aisograft fizienz bewirkt. Bei dieser Krankheit feh-
len mehrere Iysosomale Enzyme und in
Fettsäure mit unangeneh-
Isovaleriansäure. den Fibroblasten bilden sich Einschlüsse.
mem Geruch und Geschmack, die in Bald- (-> Lysosom)
rian und anderen pflanzlichen Produkten t:;:n cell disease
J
D
[A. Jarisch, österr. Dermatologe, 1850-
des Hirns zu suchen ist und auf einer ört- 1902; K. Herxheimer, deutscher Dermato-
lieh begrenzten Steigerung der bioelektri- loge, 1861-1944]
schen Aktivität an der Hirnrinde (Kortex) • Jarisch-Herxheimer reaction
beruhen. Bei den J,-K. geht die primäre
Erregung vom motorischen Rindenareal Jlsplls. Kali. Professor der Philosophie
(motorische Jackson-Anfalle) oder von und Psychologie. Vertritt eine von der
der sensiblen Zentralregion (sensible Psychopathologie ausgehende Form der
Jackson-Anfalle) aus. Die sensiblen An- Existenzphilosophie.
falle erscheinen in Form von Kribbeln, [(1883-1969)]
Taubheitsempfindungen, Schmerzen oder •Kar! Jaspers
abnormen Temperaturempfindungen,
ebenfalls in umschriebenen Körperab- JeJunostamle. Chirurgischer Eingriff, bei
schnitten der Gegenseite. Das Bewusstsein dem eine künstliche Öffnung vom Leer-
bleibt erhalten. J. K. haben die Tendenz darm (---> Jejunum) zur Bauchwand ge-
sich sukzessiv auszubreiten (sog. Jack- schaffen wird; kann vorübergehend oder
son-Marsch) und nach und nach das Voll- dauerhaft angelegt werden.
bild eines generalisierten Grand mal- .jejunostomy
-> Anfalls anzunehmen. (s.a. Epilepsie)
[John H. Jackson 1835-1911, Neurologe, Jelunalamll Chirurgische Inzision in den
London] Leerdarm (---> Jejunum).
• jacksonian epilepsy •jejunotomy
Jaktatkm. Zucken oder Verkrampfungen
von Muskeln oder Muskelgruppen, wie Jejunum. (Leerdarm). Mittlerer Bereich des
die unruhigen Bewegungen von Patienten Dünndarms, der proximal mit dem Zwölf-
mit starkem Fieber. fingerdarm (Duodenum) und distal mit
[lat.: iactare, schütteln] dem Krummdarm (Ileum) verbunden ist.
•jactation [lat.: ieiunus, leer]
•jejunum
Jamals.w. Das Gefühl, gegenüber bekann-
ten Personen oder an einem vertrauten ........altudgriff. Diagnostische Maß-
Ort ein Fremder zu sein; tritt als --->Aura nahme, bei der der Patient die Arme bei
vor epileptischen Anfallen auf. (---> Epilep- ineinandergehakten Fingern kräftig aus-
sie) (s.a. Deja-vu) einanderzuziehen versucht. Während
[franz.: nie gesehen] diese Spannung aufrechterhalten wird,
•jamaisvu werden die Reflexe der unteren Extremitä-
.. , Junktionsnavus 50 I
D
ckenknochen des Gesichts, der zwischen
pflege an der Kaderschule des Schweizer
Schläfen-, Stirnbein und Oberkiefer liegt.
Roten Kreuzes, Zürich 1964; 1978 Di-
• zygomatic hone plom der Erwachsenenbildung an der
Joc:hbogen. (Arcus zygomaticus). Knochenbo- Akademie für Erwachsenenbildung, Lu-
gen, der durch die Knochenfortsätze des zern; 1994 Logotherapeutische Ausbil -
Schläfenbeins und des Jochbeins gebildet dung; da ihr in ihrer Krankenpflegelehr-
wird. Neben dem J. verläuft die Sehne des tätigkeit ein Curriculum fehlte, schrieb
Schläfenmuskels. sie 1969 das Manuskript für das zukünf-
• zygomatic arch tige Lehrbuch ~Krankenpflege «, welches
mit dem Titel »Pflege« 1998 in der 8.
Jodmangelstruma, endemische. (endemischer Auflage erschien.
Kropf). Vergrößerung der Schilddrüse in-
folge einer nicht ausreichenden Jodauf- Juckreiz. --+ Pruritus.
nahme. Jodmangel führt zu verminderter • pruritus
Hormonproduktion und -sekretion durch
die Schilddrüse. Anfänglich ist die Struma jugulariis). Zur Drosselvene (--+ Vena jugu-
diffus, später wird sie multinodulär. Jod- laris) oder der Drosselgrube an der Vor-
mangelstruma betrifft manchmal Jugend- derseite des Halses gehörend.
liche, vor allem aber Bevölkerungsgrup- • jugular
pen, die nur begrenzte Jodmengen auf- Jugularispuls. Puls, der über der Drossel-
nehmen. Eine große Struma kann vene (Vena jugularis) getastet werden
Schluckstörungen (Dysphagie), Atemnot kann und durch Erkrankungen verursacht
(Dyspnoe), Luftröhrenfehlstellungen so- wird, die die diastolische Füllung der
wie kosmetische Probleme verursachen. rechten Herzseite einschränken.
• endemic goiter • jugular pulse
Johnson, Oorothy. J. begründete das Ver- Jugum. Eine Erhöhung, Joch oder Leiste.
haltenssystemmodell (Der Behavioris- [lat.: Joch]
mus als Modell für die Pflege, 1980), das • jugum
sich mit der verhaltensbezogenen Funk-
tion des Menschen beschäftigt. Grundla- Jungfernhäutchen. --+ Hymen.
ge für die e Theorie ist der Behavioris- • hymen
mus und die Systemtheorie. ). stellt das Junktionsnävus. Haarloses flaches oder
beobachtbare Verhalten des Menschen leicht erhobenes braunes Muttermal
als ein offenes System in den Mittelpunkt (--+Nävus), das aus Pigmentzellen an der
pflegerischer Interventionen. Pflege hat epidermiseh-dermischen Verbindung ent-
steht. Maligne Veränderungen zeigen sich jmltautiltullr. In der Nähe eines Gelenks
durch Vergrößerung, Verhärtung, Ver- gelegen.
dunklung, Blutung oder eine Entfärbung [lat.: juxta, nahe; articulus, Gelenk]
um den Nävus herum. • juxtaarticular
• junction nevus
~flr.Zu dem Bereich zwischen
.lllllldur. (Verbindungsstelle). Nahtstelle, an den afferenten und efferenten Arteriolen
der Gewebe oder andere Strukturen zu- eines Nierenglomerulus gehörend.
sammenlaufen. [lat.: juxta, nahe; glomerulus, kleiner Ball]
•junction •juxtaglomerular
)uenll. Jugendlich, für junge Menschen
charakteristisch.
[lat.: iuventus, Jugend]
.juvenile
D
. . 503
.k
k. Abkürzung für Kilo, 1000 oder 103 , z.B. eine K. hervorrufen. Vergiftungssymp-
in Kilogramm, Kilometer. tome sind Erbrechen, Dyspnoe, Kopf-
.K
schmerzen, Lungenödem und möglicher-
weise als Spätfolge Krebs.
k. Chemisches Symbol für --+ Kalium.
• cadmium poisoning
Kammersystole. Kontraktion der Herzkam- Kcmüle. Röhrchen oder Sonde, die in einen
mern, die mit dem ersten Herzton einher- Durchgang oder einen Hohlraum einge-
geht. führt werden, um Medikamente zuzufüh-
• ventricular systole ren oder Flüssigkeit abzuleiten. Größere
Kammerwasser. (Humor aquaeus). Die in den K.n können mit Hilfe eines scharfen, spit-
vorderen und hinteren Augenkammern zen Gegenstand, dem sogenannten Trokar
zirkulierende klare, wässrige Flüssigkeit. geführt werden.
(Iat.: cannula, Röhrchen.]
• aqueous humor
• cannula
Kammerwinkel. Winkel zwischen Horn-
haut (Kornea) und Regenbogenhaut (Iris) Kanülenlänge. -+ Injektion, intramuskuläre
an der Peripherie der vorderen Augen- • length of cannula
llnllle ~118. Arterielles Monito- • Arteriolen und Venülen verbin-
ring-Verfahren, bei dem in eine Arterie dende, mikroskopisch kleine (Durchmes-
(meist in die Arteria radialis) ein Katheter ser ca. 0,008 mm) Blutgefäße. Die Kapil-
eingeführt und mit einer Druckmessvor- larwände bestehen aus einer einzelligen
richtung und einem Monitor verbunden Schicht von Plattenendothelzellen. Das
wird. Diese Vorrichtung erlaubt eine kon- Blut und die Körperflüssigkeiten tauschen
tinuierliche Blutdruckmessung, sowie ei- verschiedenen Substanzen durch die Ka-
nen direkten Zugang zur arteriellen Blut- pillarwände aus.
versorgung, falls entsprechende Blutpro- [lat.: capillaris, haarförmig.]
ben zur Analyse entnommen werden müs- capillary
sen. (---. arterieller Katheter)
Kapillaren. arterielle. Mikroskopisch kleine
arterialline
Blutgefäße (---.Kapillaren), die sich an den
Karzinogen, einen bösartigen
~--anL~!(•!Jen. Endigungen der ---. Arteriolen befinden.
Krebs verursachend. arterial capillaries
[lat.. cancer, Krebs, Krebsgeschwür;
griech.: genein, erzeugen]
islar. (Haarbruch). Feine, haarähnli-
che Knochenfraktur.
carcinogen
• capillary fracture
(karzinomatös). Eine bösartige Tu- Kapillarbamangiom. (Hämangioblastom). Ein
morbildung betreffend bzw. diesem äh- mit Blut gefülltes Muttermal bzw. ein gut-
nelnd. artiger Tumor, der aus eng verbundenden
[lat.: cancer, Krebs, oma, Tumor.] Blutgefäßen besteht. Entsteht und wächst
• cancerous im Kleinkindalter, verschwindet spontan
Adsorbens, das zur innerlichen Be- in der frühen Kindheit ohne weitere Be-
handlung einer Diarrhö (Antidiarrhoi- handlung.
kum) häufig in Verbindung mit Pektin • capillary hemangioma
verwendet wird. K. kann in Salbenform ilmonhlt' Blutung der Kapilla-
auch äußerlich als Adsorbens sowie als ren.
schützendes ---. Emolliens eingesetzt wer- capillary hemorrhage
den.
kaolin Kaptllarperm~abilitat. Beschaffenheit der
Kapillarwand, die ein Durchströmen von
Kapazitation. Der nach dem Auftreffen des Blut und Abfallprodukten ermöglicht.
Spermatozoons auf die Eileiterampulla [lat.: capillaris, haarförmig, permeare,
einsetzende Reifungsprozess, der eine Be- durchströmen.]
fruchtung des Ovums durch das Sperma- capillary permeability
tozoon ermöglicht.
• capacitation etrie. Messung des Kohlendioxid-
anteils in einem Gasvolumen; wird im All-
x.,pillcuauffüllung. Die auf eine kurze Un- gemeinen mit Methoden der Infrarot-
terbrechung des Blutstromes folgende er- absorption bzw. der Massenspektrometrie
neute Füllung des Kapillarsystems. Wenn durchgeführt.
die K. länger als 3 Sekunden dauert, kann capnometry
man auf eine verlangsamte Zirkulation
schließen; 5 Sekunden oder mehr werden artcom. Malignes multiformes
als abnorm eingestuft. Neoplasma der retikuloendothelialen Zel-
capillary refilling len, das als weiche, bräunliche oder röt-
lieh-bläuliche Papeln auf den Füßen be-
Kapillardrud<. Blutdruck in einer---. Kapilla- ginnt, sich langsam über die Haut ausbrei-
re. tet und in die Lymphknoten und Viszera
[lat.: capillaris, haarförmig.] metastasiert. Es tritt meist bei Männern
• capillary pressure auf und steht in Verbindung mit Diabetes
,_ Karboanhydrasehemmer 509
mellitus, malignen Lymphomen, AIDS stimmte viszerale Organe, wie z.B. die Le-
und anderen Erkrankungen. ber, umhüllt.
[M.K. Kaposi, österr. Dermatologe, 1837- • fibrous capsule
1902]
• Kaposi's sarcoma Kapselstar. Durch eine Verdickung der
Epithelzellen hervorgerufene Sehschwä-
Käppeli, Silvia. *1947 in Zürich; 1972 Aus- che. K. ist zumeist eine altersbedingte Er-
bildung zur Krankenschwester; 1976 di- krankung, kann aber auch Folge einer Er-
plomierte Lehrerin für Pflege in Zürich; krankung des umliegenden Augengewe-
1984 Master of Science und PhD Nursing bes sein.
an der Universität Manchester; 1985- • capsular cataract
1994 verschiedene Lehrtätigkeiten in lei-
tenden Positionen; seit 1989 Aufbau des kapsulär. Eine kleine Kapsel betreffend
Zentrums für Entwicklung, Forschung bzw. einer kleinen Kapsel ähnlich sein.
und Fortbildung Pflege am Universitäts- [lat.: capsula, kleine Schachtel.]
spital Zürich und Dozentin für Pflege in • capsular
der höheren Fachausbildung Stufe 11 in
Zürich; seit 1991 Lehrauftrag an der Uni-
Karaya-Produkte. Natürliches Material
versität Turku, Faculry of Nursing, Finn-
aus Baumharz (des tropischen Sterculia- .".
land; 1997 Promotion in Judaistik in Lu-
urens-Baums) mit wa.s serbindenen Ei- .,..
zern; Mitinitiatorin, Herausgeberio und
genschaften. K.-P. gibt es als Ringe, Plat-
Redakteurin der wissenschaftlich orien-
ten, Pasten und Pulver und sie werden
tierten Zeitschrift »Pflege«.
hauptsächlich im Zusammenhang mit
einem künstlichen Darmausgang (Sto-
Kaprinsäure. Weiße, kristalline Substanz ma) angewandt. Um ein Stoma wird bei-
mit ranzigem Geruch; Bestandteil natür- spielsweise ein Karayaring angelegt, an
lich vorkommender Öle. dem ein Auffangbeutel für die Ausschei-
[lat.: caper, Ziege.] dungen befestigt wird.
• capric acid
• karaya gum products
Kapronsäure. In Milchfett und verschiede-
nen Pflanzenölen vorkommende Fettsäu- Karbid. Gruppe binärer Kohlenstoffverbin-
re; wird bei der Erzeugung von künstli- dungen. Die Stabilität dieser Verbindun-
chen Aromen verwendet. gen reicht von explosivem Kupfer- oder
• caproic acid Silberkarbiden bis zu schwer löslichen
Verbindungen, wie z.B. Siliziumkarbid.
Kapsel. I. Kleine, aus Gelatine hergestellte • carbide
Hülse, die eine oral einzunehmende Medi-
zindosis enthält. 2. Membranartige Hülle, Karboanhydrase. In Erythrozyten vorkom-
die bestimmte Mikroorganismen umgibt, mendes, zinkhaltiges Enzym, das die in
z.B. die Hülle eines Pneumokokkusbak- den Erythrozyten stattfindende Hydration
teriums. 3. Anatomische Körperstruktur, von Kohlendioxid zu Kohlensäure unter-
die ein Organ oder einen Teil eines Organs stützt und den Kohlendioxidtransport
umhüllt, wie z.B. die Kapsel der Neben- vom Gewebe zu den Lungen ermöglicht.
niere. carbonic anhydrase
[lat.: capsula, kleine Schachtel.]
• capsule Karboanhydrasehemmer. Substanz, die die
Produktion von Kohlensäure und H+-Io-
Kapsel, fibröse. I. Äußere Schicht einer nen in der Niere hemmt und dadurch die
Gelenkkapsel, die das Gelenk zweier ne- Ausscheidung von gelösten Substanzen
beneinander liegender Knochen umgibt. sowie die Harnausscheidung verstärkt.
2. Äußere, zähe Membranhülle, die be- • carbonic anhydrase inhibitor
510 Karbolismus ·.:
kardiovaskulär. Herz und Blutgefaße be- oberflächen ab und bietet ein ideales
treffend. Wachstumsmilieu für Bakterien und die
[griech.: kardia, Herz, /at.: vasculum, klei- Produktion organischer Säuren, die den
nes Gefaß.] Zahnschmelz demineralisieren. Die von
• cardiovascular den Bakterien produzierten Enzyme at-
tackieren die Proteinkomponente des
Kardioversion. Wiederherstellung des nor- Zahnes. Dieser Prozess führt, wenn er un-
malen Sinusrhythmus des Herzens durch behandelt bleibt, zur Bildung tiefer Hohl-
einen synchronisierten elektrischen räume in den Zähnen und verursacht die
Schock, der von zwei auf die Brust des Pa- Infektion der Pulpakammer, in der sich
tienten gelegten Metallelektroden ausge- Blutgefaße und Nerven befinden. Zu den
löst wird. Die Elektroden werden mit ei- Ursachen zählt man Erb- und Umweltein-
ner Schutzpaste bestrichen, damit es nicht flüsse, Beschaffenheit des Speichels, unge-
zu Hautverbrennungen kommt (der Pa- nügende Kautätigkeit und mangelnde
tient darf während der Kardioversion auf Zahnpflege. Wichtig ist zur Kariesprophy-
keinen Fall berührt werden!). Eine K. laxe ein umfassende Zahnpflege.
dient dazu, die Herzfrequenz zu verlang- [lat.: Verfall.]
samen oder einen normalen Sinusrhyth- caries
mus wiederherzustellen, falls eine medi-
kamentöse Therapie ineffektiv ist. (--+ De- Kariesklassifizierung. System zur Bestim-
fibrillation) mung von Zahnkaries. Kariesklasse I wird
[griech.: kardia, Herz, /at. : vertere, wen- definiert als kariöse Vertiefungen und
den.] Risse in den Okklusionsflächen der Ober-
• cardioversion kieferschneidezähne. In Kariesklasse II
sind die proximalen Oberflächen kariös,
kardiovertieren. Abgabe eines mit dem aber noch nicht okklusal durchbrochen.
QRS-Komplex synchronisierten, elektri- --+ Karies der proximalen Oberflächen von
schen Stromstoßes zur Behandlung von Schneidezähnen und Eckzähnen, jedoch
Tachyarrhythmie. ( --+ Kardioversion) nicht der Schneidekanten, wird als Karies-
• cardiovert klasse III eingestuft. Kariesklasse IV wird
kardiozirkulatorisch. Herz und Kreislauf definiert als Karies der proximalen Ober-
betreffend. flächen von Schneide- und Eckzähnen
[griech.: kardia, Herz; /at.: circulare, her- einschließlich Schneidekanten. Karies,
umgehen.] der mindestens ein Drittel der zervikalen
• cardiocirculatory fazialen bzw. lingualen Oberflächen be-
trifft, wird als Kariesklasse V eingestuft.
Karditis. Durch eine Infektion verursachte [Iat.: classis, Sammlung, facere, machen,
Entzündung der Herzmuskeln, die zu- caries, Verfall.]
meist mehrere Muskelschichten betrifft. • classification of caries
Es können Thoraxschmerzen, Herzar-
rhythmien, Durchblutungsstörungen und Kariesprophylaxe. Zur Verbesserung der
eine Beschädigung der Herzstruktur auf- Zahnfestigkeit und somit für eine gute
treten. Zu den verschiedenen Formen der Zahnentwicklung erhalten Neugeborene
Karditis gehören --+ Endokarditis, --+ Myo- häufig zusammen mit Vitamin D zur
karditis und --+ Perikarditis. --+ Rachitisprophylaxe Fluor zur Vorbeu-
dung mit verbotenen sexuellen Wün- ohne dabei dauerhaft geändert oder ver-
schen. 2. Allgemeine Bedrohung der braucht zu werden. Die meisten K.en, ein-
Männlichkeit bzw. Weiblichkeit einer Per- schließlich die in lebenden Organismen
son oder eine wirklichkeitsfremde Angst vorkommenden Enzyme, beschleunigen
vor Verletzung oder Verlust der Kontrolle. chemische Reaktionen; negative K.en ver-
• castration anxiety langsamen Reaktionen.
[griech.: katalein, auflösen.]
Kasuistik. Erfassung und Erforschung von
• catalyst
Krankheitsfallen einer bestimmten
Krankheit. Katalyse. Erhöhung des Umfangs einer
[lat.: casus, Geschehnis.] chemischen Reaktion durch eine Substanz
• casuistics (__,Katalysator), die bei der Reaktion we-
der dauerhafte Veränderungen erfahrt,
Katabiose. Normale Zellalterung.
(Iat.: kata, abwärts, biosis, Leben] noch verbraucht wird. (__, katalysieren)
• catabiosis
[griech.: katalein, auflösen.]
• catalysis
Katabolismus. (Abbaustoffwechsel). Stoff-
wechselvorgang, bei dem komplexe Sub- katalysieren. __, Katalyse hervorrufen, z.B.
stanzen von lebenden Zellen in einfache eine chemische Reaktion oder einen phy-
Bestandteile aufgespalten werden. (__, Ana· sikalischen Prozess beschleunigen. .".
bolismus,) • catalyze ....
[griech.: kata, abwärts, ballein, werfen.] Katamnese. Krankengeschichte eines Pa-
• catabolism tienten von Beginn einer bestimmten
Katabolismus, anaerober. Ohne Sauerstoff Krankheit an.
ablaufender Stoffwechselkreislauf, bei [griech.: kata, abwärts, men, Monat.]
dem komplexere chemische Substanzen • catamnesis
zu einfacheren Verbindungen abgebaut
werden und Energie freigesetzt wird.
Kataplasie. Rückbildung/ Rückläufigkeit
eines Gewebes. Kann im weiteren Sinne
(--> Katabolismus)
auch die Bezeichnung für die speziellen
• anaerobic catabolism
Eigenschaften eines --. Neoplasmas sein
Katal (kat). SI-Einheit für die Aktivität von (beinhaltet dann den Grad der Maligni-
Enzymen (Mol pro Sekunde). tät bei 1\Jmoren). (s.a. Tumor, maligner)
• katal (K, kat) cataplasia
Katalase. In fast allen lebenden Zellen vor- Kataplexie. Plötzlich auftretende Muskel-
kommendes Enzym, das den Abbau von schwäche und Hypotonie; ausgelöst durch
Wasserstoffsuperoxid zu Wasser und Sau- Emotionen wie Wut, Angst oder Überra-
erstoff katalysiert. schung, oftmals in Verbindung mit --> Nar-
[griech.: katalein, auflösen.] kolepsie.
• catalase [griech.: kata, abwärts, plexis, Schlag.]
KatCJiepsie. Von starrer Körperhaltung be- • cataplexy
gleiteter, tranceartiger Bewusstseinszu-
Katarakt. (Grauer Star). Fortschreitende Lin-
stand; kann bei der Hypnose auftreten,
sentrübung des Auges, mit Bildung einer
sowie bei bestimmten organischen und
grauweißen Trübung hinter der Pupille.
psychologischen Störungen, z.B. bei Schi-
Die meisten K.e werden durch degenerati-
zophrenie, Epilepsie und Hysterie.
ve, nach dem 50. Lebensjahr auftretende
[griech.: kata, abwärts, lambanein, ergrei- Veränderungen verursacht. Angeborene
fen.]
K.e sind meist vererbt, können aber auch
• catalepsy durch einen Virusinfekt während des ers-
Katalysator. Substanz, die den Umfang ei- ten Schwangerschaftstrimesters ausgelöst
ner chemischen Reaktion beeinflusst, werden. Ein unbehandelter K. führt zu
Blindheit. Bei weniger komplizierten, im ICathaltlbm. Abführmittel zur Darment-
hohen Lebensalter auftretenden K.en (Al- leerung; stimuliert die Peristaltik, verflüs-
tersstar), wird die Linse operativ entfernt sigt bzw. vergrößert den Darminhalt, er-
und eine künstliche, intraokuläre Linse weicht den Stuhl und befeuchtet die
eingefügt oder spezielle Kontaktlinsen oder Darmwände.
Brillengläser verschrieben. Die weichen, [griech.: catharsis, reinigend.]
bei Kindern oder jungen Erwachsenen auf- •cathartic
tretenden K.e (Linsenerweichung) können
entweder operativ entfernt oder mit Ultra- ll'lllheler. Hohler, biegsamer Schlauch, der
schallbehandlung fragmentiert werden. in ein Gefäß oder einen Hohlraum einge-
[griech.: katarrhakies, Wasserfall.] führt wird, um dem Körper Flüssigkeiten
•cataract abzuleiten bzw. zuzuführen, bestimmte
Körperfunktionen zu überwachen oder
llltanh. Entzündung der Schleimhäute in ein Gefäß bzw. einen Hohlraum zu unter-
Verbindung mit Ausfluss und Entzündun- suchen.
gen der Atemwege (Nase und Luftröhre). [griech.: katheter, etwas absenken.]
- adj. katarrhalisch. •catheter
[griech.: kata, abwärts, rhoia, Fluss.]
•catarrh 1at1t1ttr. .,.....,, {arterielle Kanüle). Feiner
Schlauch, der in eine -+ Arterie eingeführt
latantt, troc1a1a1r. Trockener Husten mit wird, um arterielles Blut (z.B. für eine
geringem Auswurf, der zusammen mit Blutgasanalyse) abzunehmen oder den
Asthma und Lungenemphysem auftritt. Blutdruck direkt zu messen. Meistens
• dry catarrh wird die Arteria radialis kanüliert. Vor
ICatatenl& Psychologisch bedingter Zu- dem Eingriff muß ein -+Allen-Test durch-
stand der Immobilität und Muskelstarre geführt werden. {-+ Kanülierung, arterielle;
in Verbindung mit einer teilweise impulsi- Blutdruck, arterieller)
ven Aktivität; Form der -+ katatone Schizo- • arterial catheter
phrenie.
[griech.: kata, abwärts, tonos, Spannung.] Katllltlr, ................ 1. Katheter mit
•catatonia zwei Kanälen, eingesetzt zur Spülung ei-
nes im Körperinneren liegenden Hohl-
~. Zu einer Gruppe sympatho- raums. Durch einen Kanal fließt Flüssig-
mimetischer Verbindungen gehörende keit in den Hohlraum, durch den anderen
Substanz (z.B. Adrenalin, Noradrenalin, Kanal wird die Flüssigkeit aus dem Hohl-
Dopamin), die aus einem Katecholmole- raum abgeleitet. 2. Form eines zentralve-
kül und dem alipathischen Teil eines nösen Katheters mit zwei Lumen (Schen-
Amins besteht. Verschiedene K.e werden kel), um nichtkompatible Infusionen bzw.
vom Körper hergestellt und dienen als Medikamente verabreichen zu können.
wichtige neurologische Substanzen. • double-channel catheter; two-way ca-
• catecholamine theter
ICath8rsls. 1. Reinigung bzw. Befreiung. ~ drelumlger. -+ Katheter mit drei
2. Therapeutische Freisetzung aufgestau- separaten Kanälen. Bei einem dreilumigen
ter Gefühle und Emotionen durch Diskus- Urinkatheter ist ein Kanal zur Spülung, ei-
sion bestimmter Ideen und Gedanken. ner zur Drainage und der dritte zum Auf-
3. Bezeichnung für den Vorgang, bei dem blasen des Ballons bestimmt.
unterdrückte Gedanken und Gefühle • triple lumen catheter
durch freie Assoziation bewusst gemacht
werden; häufig in Verbindung mit Hyp- ~ lntravenlslr. -+ Katheter, der in
nose und der Anwendung hypnotisch wir- eine Vene eingeführt wird, um Medika-
kender Medikamente. - adj. kathartisch. mente oder Infusionen direkt in den Blut-
•catharsis strom einzuleiten oder um z.B. zu diagnos-
tischen Zwecken den Blutdruck zu mes- betrifft und von lokal auftretenden Haut-
sen. erythemen begleitet wird.
• intravenous catheter [griech.: kausis, brrennend, algos,
Schmerz.]
ladtetlr. SUJRIP•Iildlll:~ -> Katheter, der
.causalgia
oberhalb des Schambeins durch die Haut
in die Harnblase eingeführt wird; dient ICiaAitlt. Begriff aus der Forschung; Be-
zur Blasenentleerung. ziehung zwischen zwei Phänomenen bzw.
[lat.: supra+ pubes, oberhalb+ Schamge- Prozessen (A und B), wobei A zuerst statt-
gend] findet und B verursacht. Richtung bzw.
• suprapubic catheter Einfluss sowie Wirkung sind vorherseh-
~ng. Einführung eines -> Ka- bar und reproduzierbar und können em-
theters in einen Körperhohlraum bzw. ein pirisch beobachtet werden.
Organ, um Flüssigkeit zuzuführen bzw. zu •causality
entfernen. (s. Abb. S. 126) bustisdl. (ätzend). 1. Eine auf lebendes Ge-
• catheterization webe zerstörerisch wirkende Substanz,
lalllells. Bewusstes oder unbewusstes z.B. Silbernitrat, Salpetersäure oder
Verbinden von Gefühlen mit bestimmten Schwefelsäure. 2. Ätzende Wirkung besit-
Ideen, Personen oder Gegenständen. zend.
[griech.: kathexis, Zurückhaltung.] [griech.: kaustikos, brennend.]
• cathexis •caustic
lldlodt. 1. Die Elektrode, an der ein che- .............. (Kaustik). Gewebezerstörung
mischer Reduktionsprozess stattfindet, durch ÄtzmitteL (-> Elektrokoagulation)
d.h. Elektronen austreten. 2. Austrittsstel- [griech.: kauterion, Brenneisen.]
le einer Röntgenröhre. • cauterization
[griech.: kata, unten, hodos, Pfad.]
•cathode lrauterfsflmm. Gewebe durch Hitzeeinwir-
kung, z.B. durch Dampf, heißes Metall,
lalila.. Ein positiv geladenes Ion. Sonnenbestrahlung, Elektrizität oder
[griech.: kata, unten, ion, gehend.] Trockeneis verbrennen; wird normaler-
.cation weise eingesetzt, um beschädigtes oder
krankes Gewebe zu zerstören.
~ Von einem Kratzer
[griech.: kauterion, Brenneisen.]
oder Biss einer gesunden Katze verur-
sachte Erkrankung. An der betroffenen •cauterize
Stelle bilden sich Entzündungen und Pus- Knlnllsitr'lmg. 1. Bildung von Körper-
teln, es kommt zu Lymphknotenschwel- hohlräumen, z.B. die während einer Tu-
lungen von Hals, Kopf, Leiste oder Achsel; berkulose in der Lunge geformten Hohl-
die Symptome Fieber, Kopfschmerzen und räume. 2. Hohlräume im Körper, z.B. die
Unwohlsein können viele Monate anhal- Pleurahöhle.
ten. • cavitation
• cat scratch fever
kiHml5. Krankhafte Hohlräume oder Ka-
budat. Schwanzwärts, fußabwärts, vom vernen aufweisend.
Kopf weg, zum distalen Körperende. [lat.: caverna, Hohlraum]
[lat.: cauda, Schwanz.] •cavernous
•caudal
~ Ödembildung an Bin-
Kaumuslal. -> Musculus masseter.
dehaut, oberem Augenlid und Nasenwur-
• masseter
zel, begleitet von einer Lähmung des drit-
llusllgie Empfmdung eines brennenden ten, vierten und sechsten Hirnnervs sowie
Schmerzes, der häufig die Extremitäten Reiz- und Ausfallerscheinungen; wird
durch eine Thrombose des Sinus caverno- schwerden (Dysphagie) und Drüsener-
sus verursacht. krankungen im Halsbereich verursachen.
• cavernous sinus syndrome •laryngeal cancer
~ Sekundäres, zusam- Ulliltmig. Anatomische Bezeichnung für
men mit Augen- oder Naseninfektionen keilähnlich geformte Gewebe, insbesonde-
auftretendes Syndrom, gekennzeichnet re für Zellen des Nervensystems.
von Orbitalödem, Venenstauung am Auge • cuneiform; cuneate
und Nervenlähmung, die die extraokulä- Kellnseldicm. Operative Entfernung eines
ren Augenmuskeln betrifft. Die Infektion Organteils, wie z.B. den eine Zyste enthal-
kann sich auf die zerebrospinale Flüssig- tenden Teil eines Eierstocks. Das entfernte
keit sowie die Gehirnhaut ausweiten (Le- Segment ist oft keilförmig.
bensgefahr!).
• wedge resection
• cavernous sinus thrombosis
111m. 1. Mikroorganismus, der krank-
lallt. 1. Hohlraum im Innern einer grö- heitserregend (pathogen) wirkt. 2. Ein-
ßeren Struktur, z.B. die Peritonealhöhle heit lebender Materie, die sich zu einer
oder der Mundraum. 2. Ein durch Karies Samenzelle, einer Spore oder einer Eizelle
entstandener Hohlraum in einem Zahn. entwickeln kann. 3. Das erste Stadium der
[lat.: cavus, hohl.] Entwicklung, wie ein Spermium (Sperma-
.cavity tozoon) oder eine andere Keimzelle.
............... Angiogramm der unteren •germ
und oberen ---> Vena cava. Kelmldatt. (Keimschicht). Eine der drei Zell-
[lat, cavus, hohl, griech.: gramma, Auf- schichten (Ektoderm, Entoderm und Me-
zeichnung.] soderm), die sich in der frühen embryo-
•cavogram nalen Entwicklung bilden und aus denen
kcal. Abkürzung für ---> Kilokalorie. sich das gesamte Körpergewebe entwi-
•kcal ckelt.
.germlayer
lleftr. Ein leicht schäumendes, säuerliches
Getränk, das aus Kuh-, Schafs- oder Zie- ltllndrilsa. (Gonaden). Sammelbezeich-
genmilch hergestellt wird, die durch stär- nung für -+Ovarium (Eierstock) und
ke- und laktobazillenhaltige Kefirkörner -+ Testis (Hoden).
fermentiert ist. •gonads
[russ.: fermentierte Milch] l"'nnp(asma. (Idioplasma). 1. Das Protoplas-
• kefir ma der ---> Keimzellen, das das grundlegen-
Kallllulpfdiplllllld&. Durch das Klebs-Löff- de Fortpflanzungs- und Erbmaterial ent-
ler-Bazillus (Corynebacterium diphthe- hält; die Gesamtheit der DNS (Desoxyri-
riae) verursachte Kehlkopfentzündung bonukleinsäure), die in einer speziellen
(Laryngitis). Eine ernste Komplikation ist Zelle oder einem Organismus enthalten
die Bildung einer ---> Pseudomembran. ist. 2. Keimzellen in jeder Entwicklungs-
• diphtheric Iaryngitis phase, zusammen mit dem Gewebe, aus
dem sie sich entwickeln.
llhlkapftnbs. Maligne neoplastische Er- •germplasm
krankung, die durch einen Epitheltumor
'n'mS:~ ---> Keimblatt
im Kehlkopf (-+ Larynx) gekennzeichnet
ist. Chronischer Alkoholismus und starker • embryonie layer
Nikotinkonsum steigern das Risiko für die lelnnllllle. 1. Eine sexuell reproduktive
Entwicklung von K. Fortdauernde Heiser- Zelle in jedem Entwicklungsstadium, von
heit zählt zu den ersten Anzeichen; fortge- der ersten embryonalen Form bis zum rei-
schrittene Läsionen können Halsentzün- fen -+Gameten. 2. Eizelle (Ovum) oder
dungen, Luftnot (Dyspnoe), Schluckbe- Spermium (Spermatozoon) oder ihre Vor-
gängerformen. 3. Jede Zelle, die der ->Ga- hirns. Entweder aufgrund einer angebore-
metogenese unterliegt. nen Fehlbildung oder durch einen Unfall
•germ cell verursacht.
• cephalocele
......_ (-zele; -cele). Nachsilbe mit der Bedeu-
tung >>Bruch, Geschwulst<<. ~ Schädeleinstich mit einer
• -kele; -cele; -zele hohlen Nadel, um Flüssigkeit abzuleiten
oder einen Abszess zu drainieren.
ICelald. (Wulstnarbe). überschüssiges
• cephalocentesis
Wachstum eines kollagenen Narbengewe-
bes an der Stelle einer Wunde auf der llatln. Fibröses schwefelhaltiges Protein,
Haut, besonders nach Operationen und das Hauptbestandteil der Haut (Epider-
Verbrennungen. Das neue Gewebe ist er- mis), Haare, Finger- und Fußnägel, im
haben, rund oder strangförmig und fest. Zahnschmelz und im Horngewebe von
(griech.: kelis, Punkt; eidos, Form] Tieren ist.
•keloid (griech.: keras, Horn]
•keratin
KeloldHne. Eitriger Ausschlag in und um
die Haar-Talg-Ausgänge, der zu einer kel- ltl'ltiRaQt. Epidermiszelle, die -> Keratin,
oiden Vernarbung führt. Farbige sind be-
sonders anfällig für K. (-> Keloid; Akne)
•keoidacne
andere Proteine und Sterin synthetisiert.
Diese Zellen machen 95% der Epidermis
aus und werden von den undifferenzierten
11
oder basalen Zellen an der dermisch-epi-
ICII!Ifa.5bla 00. Eine absolute Temperatur- dermischen Verbindung gebildet.
skala, die von dem Punkt an in Celsius-
(griech.: keras, Horn; kytos, Zelle]
Einheiten berechnet wird, an dem die Mo-
lekülbewegungen ein Minimum erreichen • keratinocyte
(absoluter Nullpunkt: -273,15°C). Zur ICtnditfl. Entzündung der Hornhaut des
Umrechnung von Celsius-Graden in Kel- Auges (->Kornea).
vin muß die Zahl 273,15 addiert werden. •keratitis
[Lord Kelvin, britischer Physiker, 1824-
1907] r.radds dlnbitkL Schwere Herpesvirus-
• Kelvin scale Infektion der Augen. Auf der Hornhaut-
oberfläche entsteht eine illzeration in
111111111idgie Kopfschmerzen. Form eines verzweigten Baumes. Bleibt
• encephalalgia die K. d. unbehandelt, kann sie zu dauer-
hafter Hornhautvernarbung mit Sehbe-
llpillllllllmat Durch Gefäßrisse (z.B. hinderung bzw. Blindheit führen.
unter der Geburt) zwischen Knochen und
•dendritic keratitis
Knochenhaut entstandener Bluterguss,
der auf einen Schädelknochen begrenzt ....... Vorsilbe mit der Bedeutung
bleibt. >> Hornsubstanz, Hornhaut<<.
• cephalhematoma (griech.: keras, Horn]
bpllalo-. (-cephalo). Den Kopf betreffend. •kerato-
•cephalic ~. Gutartige, schnellwach-
Kepllalometrit. (Schädelmessung). Kopfver- sende, fleischfarbene Papeln oder Knoten
auf der Haut mit einem zentralen Horn-
messung des Fötus, um den Umfang und
pfropf (aus --.Keratin). Die Läsion tritt
Durchmesser des kindlichen Kopfes zu er-
meist im Gesicht oder auf Handrücken
mitteln; Index für das Schwangerschafts-
und Unterarmen und vorwiegend bei älte-
alter. (-> kephalometrisch)
ren Menschen auf.
• cephalometry (griech.: keras, Horn; akantha, Dorn; oma,
Klphalaliele. Durch eine Öffnung in der Tumor]
Schädeldecke hervortretendes Teil des Ge- • keratoacanthoma
o1111s. Kongenitale Anomalie mit gel verursacht wird. Zu den ersten Symp-
einer kugeligen Vorwölbung der Augen- tomen gehören Nachtblindheit, Photo-
hornhaut oder des Augapfels. phobie, Schwellung und Rötung der Au-
• keratoglobus genlider sowie trockene, rauhe, schmerz-
hafte und erweichte Hornhaut (--> Kornea).
Keratokonjunktivitis. Entzündung der
Ohne Therapie erweicht die Hornhaut
Hornhaut (-->Kornea) und Bindehaut vollständig und perforiert, was zur Blind-
(--> Konjunktiva) des Auges. Man unter-
heit führt.
scheidet zahlreiche Formen der K., z.B. K. [griech.: keras, Horn; malakia, Erwei-
sicca, bei der zu wenig Tränenflüssigkeit chung]
auf die Hornhautoberfläche abgegeben keratomalacia
wird, wodurch es zu einer Entzündung
kommt. Kera!omykose. Pilzerkrankung der Augen-
[griech.: keras, Horn; lat.: conjunctivus, hornhaut (-->Kornea).
verbindend; griech.: itis, Entzündung] • keratomycosis
keratoconjunctivitis KMMopla Chirurgische Maßnahme in
~ Ia. (Viruskerati- der Ophthalmologie, bei der der durch-
tis). Durch Adenoviren übertragene Kera- sichtige Teil der Hornhaut (-->Kornea) ent-
titis und Konjunktivitis. Diese extrem an- fernt und durch eine Spenderhornhaut er-
steckende Form der Keratokonjunktivitis setzt.
befällt oftmals das Lymphsystem. Die • keratoplasty
Krankheit wird vor allem durch kontami- llrlllllse (Verhornung). Hautläsionen mit
nierte Gegenstände übertragen. Überwucherung und Verdickung des ver-
[griech.: oberhalb, demos, Leute, keras, hornten Epithels. (--> Hyperkeratose)
Horn; lat.: conjunctivus, verbunden; [griech.: keras, Horn; osis, Zustand]
griech.: itis, Entzündung.] keratosis
• epidemic keratoconjunctivitis (EKC)
.~e.rnlQ·.Zeichen Diagnostisches Zeichen
J111L Nicht-entzündliche Vorwöl-
für eine --> Meningitis oder einen Band-
bung der Hornhautmitte, die meist bei scheibenschaden, was durch den Verlust
Frauen auftritt und eine beträchtliche der Fähigkeit gekennzeichnet ist, das Bein
Stabsichtigkeit (Astigmatismus) verursa- im Kniegelenk vollständig ausstrecken zu
chen kann. können, wenn es in der Hüfte gebeugt ist,
• keratokonus oder aber bei gestreckten Knien die Hüfte
Keratolyse. Ablösung und Abschuppung zu beugen.
der äußersten Hornhautschicht, die nor- [W. Kernig, russischer Arzt, 1840-1917]
malerweise bei einer Abschilferung auf- • Kernig's sign
tritt, oder aber durch toxische Substanzen ltndkta (Bilirubinenzephalopathie). Un-
verursacht werden oder eine kongenitale physiologische toxische Ansammlung von
Störung sein können. -->Bilirubin im Gewebe des Zentralnerven-
[griech.: keras, Horn; Iysis, Auflösung] systems von Neugeborenen, die durch
• keratolysis eine --> Hyperbilirubinämie verursacht
, Harte, verdickte Epidermiswu- wird.
cherung, die durch eine Hypertrophie der [griech.: ikteros, Gelbsucht]
Hornhautschicht verursacht wird. (--> Kal- • kernicterus
lus) ~Pmlpintomographie. (Kernspinresonanzto-
• keratoma mographie; NMR; Magnetresonanztherapie
KeratomdiMie. Augenkrankheit, die durch (MRT)). Nichtinvasives bildgebendes Diag-
Trockenheit (Xerose) und Ulzerationen noseverfahren (von Weichteilstrukturen),
der Augenhornhaut gekennzeichnet ist bei dem das Verhalten von Atomkernen
und durch einen starken Vitamin-A-Man- in hochfrequenten Magnetfeldern genutzt
und die dabei entstehende elektromagne- [griech.: keton, Azeton; lat.: acidus, sauer;
tische Hochfrequenzstrahlung computer- osis, Zustand]
mäßig ausgewertet wird. Die K. ermög- •ketoazidosis
licht die Abgrenzung von Geschwulstbil-
dungen, Ödemen, Blutungen oder Nekro- ~ illlllllellsc:he. Plötzlicher Ab-
sen gegenüber der gesunden Umgebung. fall des pH-Wertes im Blut ( .... Azidose),
Die Methode hat den Vorteil, ohne Rönt- der manchmal bei Alkoholikern auftritt:
genstrahlenbelastung zu arbeiten. Bei der Die a. K. ist mit einem Anstieg von .... Ke-
K. werden Magnetfelder großer Stärken tonkörpern (Aceton, beta-Hydroxybutter-
verwendet, die zu einer Verschiebung/Be- säure und Acetessigsäure) im Serum ver-
wegung von Metallteilen führen können. bunden.
Deshalb muss vor der Untersuchung ge- •alcoholic ketoacidosis
prüft werden, ob im Körper des Patienten
Metallkörper (Herzschrittmacher, osteo-
synthetische Materialien, verbliebene letulzfdose. dlaiJedsdte. .... Diabetisches
Projektile, Metallsplitter nach Schussver- Koma; eine akute, lebensbedrohliche
letzungen etc.) vorhanden sind. (s.a. Ma- Kornplikation eines unkoutrollierten Dia-
gnetresonanz) betes rnellitus. Wasserverlust durch die
[griech. tornos, Schnitt, graphein, schrei- Urinausscheidung zusammen mit dem
ben] Verlust von Kalium, Ammonium und Nat- .,.
• nuclear spin tornography riurn führen zu einer Hypovolärnie, Elek- ..
trolytungleichgewicht, extrem hohen
Blutglukosekonzentrationen sowie dem
latdliiiiipeilbit:. Temperatur tiefliegender Abbau freier Fettsäuren. Dies führt zu ei-
Körperstrukturen, z.B. der Leber. ner Azidose und häufig zum Koma. Die
•core ternperature betroffene Person hat warme, trockene
Haut, ist unruhig, gereizt, schwitzt stark
lllamla. --->Anästhetikum (kein Barbitu- und hat einen fruchtigen Mundgeruch.
rat), das parenteral verabreicht für eine Koma, Verwirrtheit und übelkeit treten
dissoziative Anästhesie (Gefühl der Loslö- oft in diesem Zusammenhang auf.
sung von der Welt) sorgt. K. ist ein gut • diabetic ketoacidosis (DKA)
wirksames Schlafmittel und Analgetikum
und besonders für kurze und kleine chi-
rurgische Eingriffe oder für die Einleitung
IC8bln. Organische chemische Verbindung
(Bsp. --->Aceton), die dadurch charakteri-
einer Inhalationsnarkose geeignet.
siert ist, dass sie eine Ketogruppe (C=O)
• ketarnine hydrochloride
enthält, an die zwei Alkylgruppen gebun-
den sind. K. entsteht bei der Oxidation
leColzlda, .... Azidose, die durch eine An- von sekundären Alkoholen.
sammlung (Akkumulation) von ---> Keto- •ketone
nen im Körper entsteht und durch einen
übermäßigen Fettabbau oder gestörten
Kohlenhydratstoffwechsel ausgelöst wird. Ketanlmle.(Acetonämie). Präsenz von .... Ke-
Die K. tritt vorwiegend als Kornplikation tonen, vorwiegend .... Aceton, im Blut; äu-
bei .... Diabetes mellitus auf und ist durch ßert sich in dem fruchtigen Atemgeruch
einen fruchtigen Aterngeruch, Verwirrt- einer ---> Ketoazidose.
heil, Dyspnoe, übelkeit, Erbrechen, Dehy- .ketonernia
dratation und Gewichtsverlust gekenn-
zeichnet; führt unbehandelt zum Tod. Zur letonklrper, Stoffwechselprodukte, Beta-
Notfallbehandlung gehört die Verabrei- hydroxybuttersäure und Acetessigsäure,
chung von .... Insulin und intravenösen aus denen sich spontan .... Aceton bilden
Flüssigkeiten sowie die Analyse und Kor- kann. Beide Säuren entstehen als Pro-
rektur von Elektrolytstörungen. dukte des Fettstoffabbaus (Lipolyse) in
B ~rper
der Leber (Ketogenese) und werden in selbst durch Kernspaltung und die Frei-
den Muskeln oxidiert. setzung atomarer Partikel aufrechterhält,
• ketone bodies die wiederum weitere Kernspaltungen be-
dingen.
Ietoiinii Nichtsteroidales -. Antiphlo-
chain reaction
gistikum mit analgetischer und fiebersen-
kender (antipyretischer) Wirkung. K. . -• Pertussis.
wird zur Behandlung von Rheuma, Osteu- • whooping cough; pertussis
arthritis und ähnlichen Erkrankungen
eingesetzt. kg.Abkürzung für-. Kilogramm.
;;:4 ketoprofen .kg
Jen erkennen und die Zellen, die kein Fortbewegung: Bewegung am Ort, Fort-
Komplement aufweisen, durch eine Zelle- bewegung), Anstrengung (Zug und
Zelle-Interaktion zerstören. Druck) und Umgebung.
• killer cells • kinesthetic:s
Kilogramm (kg). SI-Einheit zur Messung
der Masse in einem metrischen System. Kind. I. Heranwachsendes Individuum in
Ein K. entspricht 1000 Gramm. der Phase zwischen Geburt und Jugend.
• kilogram (kg) 2. Ungeborenes bzw. ein kürzlich gebore-
nes menschliches Wesen; Fötus, Neugebo-
Kilokalorie (kcal). Einheit der Wärme, die renes, Kleinkind. 3. Nachkomme; Sohn
1000 kleinen--> Kalorien oder 4186--> Joule oder Tochter bzw. Mitglied eines be-
entspricht. stimmten Stammes oder Familienclans.
• kilocalorie (kcal) 4. Person mit kindlichem, unreifem Ver-
Kinase. I. Enzym, das den Transfer einer halten.
Phosphatgruppe oder einer anderen ener- • child
giereichen molekularen Gruppe zu einem
Akzeptormolekül katalysiert und so deren Kindbettfieber. --> Puerperalfieber.
Wirksamkeit steigert, z.B. Kreatinkinase. • puerperal fever
2. Enzym, das ein Präenzym (Zymogen)
aktiviert.
(griech.: kinesis, Bewegung; ase, Enzym]
Kinderlähmung, spinale. __, Poliomyelitis. Dl
• poliomyelitis
• kinase
Kinästhesie. Wahrnehmung der eigenen Kindesmisshand Jung. Körperliche, sexuelle
Körperteile, des Körpergewichts, der Kör- oder emotionale Misshandlung eines Kin-
perbewegungen, des Muskelsinns und der des. Die betroffenen Kinder sind zumeist
Körperempfindungen. Kleinkinder, die jünger als 3 Jahre sind.
(griech.: kinesis, Bewegung; aisthesis, Ge- K. ist das Ergebnis komplexer, sowohl die
fühl[ Erziehungsberechtigten als auch die Kin-
• kinesthesia der betreffenden Faktoren, die durch ver-
schiedene, mehr oder weniger belastende
Kinästhetik. Lehre von der Bewegungs- Umwelteinflüsse, wie z.B. fehlende kör-
empfindung (nach den Begründern L. perliche oder emotionale Zuneigung in-
Maietta und F. Hatch); K. in der Pflege nerhalb einer Familie und wichtige Verän-
beschreibt und analysiert die Aspekte derungen bzw. Krisen, insbesondere Part-
von menschlicher Bewegung und nerschaftskrisen, verstärkt werden. El-
menschlichen Funktionen. Ziel der K. in tern, die zu K. neigen, haben oft eigene
der Pflege ist e , Pflegebedürftigen bei unerfüllte Bedürfnisse, Schwierigkeiten
der Gesundheitsf<irderung, bei der Ent- mit zwischenmenschlichen Beziehungen,
wicklung von Interaktionsfahigkeiten unrealistische Erwartungen an das Kind
sowie bei der Entwicklung von Fähigkei- sowie das Gefühl mangelnder Geborgen-
ten zur Mobilisation zu unterstützen. Zu heit und wurden oft selber von ihren El-
den kinästhetischen Grundkonzepten tern vernachlässigt oder misshandelt. An-
zählen: Interaktion (Sinne, Bewegungs- zeichen einer Vernachlässigung oder
elemente, lnteraktionsformen), Funktio- Misshandlung können sowohl körperli-
nale Anatomie (Knochen und Muskeln, cher Natur, z.B. Verbrennungen, Schwel-
Massen und Zwischenräume, Orientie- lungen, blaue Flecken, als auch emotiona-
rung}, menschliche Bewegung (Halte- ler Natur sein, z.B. Lustlosigkeit oder Teil-
und Transportbewegungen, parallele nahmslosigkeit. In vielen Fällen muss das
und spiralige Bewegungsmuster), betroffene Kind geröntgt werden, um be-
menschliche Funktionen (einfache reits verheilte oder neue Knochenbrüche
Funktionen: Grundpositionen; komplexe zu erkennen, oder es muss untersucht
;26 Kindesmisshandlung .--
verursacht werden, z.B. Seekrankheit oder sigkeit. Die Klärung der Flüssigkeit findet
Reisekrankheit. statt, indem die Flüssigkeitspartikel sich
• kinesia absetzen, durch Zugabe einer Substanz
ausgefällt werden, oder indem die Flüssig-
King, lmogen. Pflegetheoretikerin, die in keit erwärmt wird.
ihrem Werk ~Toward a Theory of Nur- • clarify
sing« (1971) (dt. Ansätze zur Entwick-
lung einer Pflegetheorie) die Theorie der Klärung. Psychologische Bezeichnung für
Zielorientierung einfuhrt. Ihr konzeptio- eine Interventionsmethode, die es dem
nelles Rahmenwerk spezifiZiert drei in- Patienten ermöglichen soll, Lücken und
teragierende Systeme: das personale, das Unstimmigkeiten in seinen Behauptungen
interpersonale und das gesellschaftliche zu erkennen.
System. K. definiert Pflege als einen Pro- [lat.: clarus, klar. I
zess menschlicher Interaktionen zwi- • clarification
schen den Pflegendeo und den Klienten,
die zur gemeinsamen Zielsetzung mit- Klärung von Wertvorstellungen . ..... Pflege-
einander kommunizieren und sich an- intervention der -+ NIC, die definiert ist
schließend zur Erfüllung dieser Ziele ei- als die Unterstützung einer anderen Per-
nigen. son bei der Klärung ihrer Wertvorstel-
[geb. 1923)
Kinine. Gruppe von Polypeptiden mit un-
lungen und zur Verbesserung effektiver
Entscheidungen.
• Values Clarification
Dl
terschiedlichen physiologischen Aktivitä-
Klassifikation. Methode der Datenanalyse,
ten, z.B. die Kontraktion der viszeralen
bei der Daten gemäß bestimmten Eigen-
glatten Muskulatur (Gebärmutter, Darm),
die Gefaßpermeabilität und die Vasodila- schaften eingruppiert werden.
[lat.: classis, Sammlung, facere, machen.]
tation.
• classification
• kinin
Kinn. Von der Protuberantia mentalis ge- Klassifikation der Pflegeergebnisse (NOC).
bildeter, abstehender, dreieckiger Vor- Umfassendes standardisiertes System
sprung am Unterkiefer unterhalb der Un- zur Klassifizierung der Ergebnisse von
terlippe. ..... Pflegeinterventionen. Dies ist ein klini-
• chin sches Instrument (tool), das von einem
Forschungsteam an der Universitiy of lo-
klammem. Wundverschlussmethode, wo- wa (USA) entwickelt worden ist und eine
bei das Gewebe mit u-förmigen Draht- Wissensbasis für Curricula darstellt, in-
stücken zusammen gehalten wird. Die dem es die Praxis der professionellen
Drahtenden werden in Richtung Mitte ge- Pflege beschreibt und definiert. Gegen-
bogen, um die Klammer zu schließen. wärtig enthält die NOC 190 Pflegeergeb-
• stapling nisse zur Anwendung für den einzelnen
Patienten oder die einzelnen Pflegeper-
Klappenenn:ündung. (Valvulitis). Entzün- sonen von Patienten zu Hause. (-+ NIC)
dung einer Klappe, insbesondere einer Nursing Outcomes Classification
Herzklappe. Die entzündungsbedingten (NOC)
Veränderungen an Aorta-, Mitra!- oder
Segelklappen sind meist Folge eines rheu- Klassifikation der Pflegeinterventionen
matischen Fiebers, seltener einer bakteri- (NIC). Umfassendes standardisiertes Sys-
eilen Endokarditis oder Syphilis. (s.a. tem zur Klassifizierung der Behandlun-
Herzerkrankung, klappenbedingte) gen, die Pflegende ausführen. Es ist ein
• valvulitis klinisches Instrument (tool), das von ei-
klären. Chemische Bezeichnung für den nem Forschungsteam an der Universitiy
Vorgang desAufklarenseiner trüben Flüs- oflowa (USA) entwickelt worden ist und
528 Klassifikation der Pflegeintervention e n (NI O
Korns getrennt. Sie dient als Ballaststoff- res Geldwertes oder eines konkreten Be-
quelle und enthält Vitamin B, Eisen, Mag- darfs gestohlen, sondern aufgrund einer
nesium und Zink. Als Zusatz in Badewas- symbolischen Bedeutung, die meist mit
ser kann die K. zur Linderung von Haut- unbewussten emotionalen Konflikten im
reizungen eingesetzt werden. Zusammenhang steht.
• bran [griech.: kleptein, stehlen; mania, Wahn-
sinn]
Kleinhirn. ___.Cerebellum
• kleptomania
Kleinhimangioblastom. Aus einer Masse
Kletterfasern. Nervenfasern, die Nerven-
von Blutgefaßen bestehendes zystisches
impulse zu den ---> Purkinje-Zellen in der
Kleinhirngeschwür. Tritt oft im Zusam-
Kleinhirnrinde leiten.
menhang mit einem von Hippel-Lindau-
• climbing fibers
Syndrom auf.
[lat.: cerebellum + griech.: angeoin, Gefaß, Klick. In der Systole auftretender, zusätzli-
blastos, Keim, oma, Geschwür.] cher ---> Herzton.
• cerebellar angioblastoma lfranz.: cliquer, zusammenstoßen.]
Kleinhimathropie. Abbau und Schwund • dick
von Kleinhirngewebe. Klient. I. Person, die professionelle me- .".
[lat.: cerebellum, Kleinhirn, griech.: a + diziniscb-pflegerische Dienste in An- ....
trophe, ohne Nahrung.] spruch nimmt. 2. Früher häufig in der
• cerebellar atrophy Psychiatrie verwendete Bezeichnung für
Kleinhimrinde. Graue Substanz an der einen Patienten, setzt sich heute allge-
Oberfläche des ---> Kleinhirns, die die weiße mein immer mehr durch, um die Rolle
Substanz des Gehirnmarks umhüllt. Die des Empfangers einer Dienstleistung zu
Kleinhirnrinde besteht aus einer äußeren, verdeutlichen.
molekularen Schicht und einer inneren, [lat.: clinare, sich lehnen.]
granulären Zellschicht. • client
• cerebellar cortex
Klimakterium. (Wechseljahre). Übergangs-
Kleinhimtremor. Durch Läsionen im phase (>>Wechseljahre«) von der Ge-
---> Kleinhirn verursachtes Zittern bei be- schlechtsreife zum Alter; im engeren
wussten Bewegungen. Sinne kritischer Zeitraum im Leben der
• cerebellar tremor Frau (etwa um das 47. Lebensjahr), in
Kleinkind. Kind im Alter zwischen 12 und dem die regelmäßigen Monatsblutungen
36 Monaten. Während dieses Entwick- aufhören und sich infolge der verminder-
lungszeitraums erwirbt das Kind einen ten Eierstockfunktion physische und psy-
gewissen Sinn für Eigenständigkeil und chische Veränderungen (z.B. Hitzewallun-
Unabhängigkeit, indem es verschiedene gen, Rückbildung der Geschlechtsorgane,
spezielle Funktionen und Aufgaben er- Schlafstörungen, Stimmungsschwankun-
lernt, wie z.B. die Steuerung der Körper- gen, Depressionen etc.) einstellen können.
funktionen, die Verfeinerung der motori- Man unterscheidet zwischen climacteri-
schen und sprachlichen Fähigkeiten und um praecox, dem vorzeitigen K. bei Ein-
die Anwendung gesellschaftlich aner- setzen der genannten Erscheinungen vor
kannten Verhaltens. dem 45. Lebensjahr, climacterium tar-
• toddler dum, dem verzögerten K. mit Einsetzen
der Erscheinungen nach dem 55. Lebens-
Kleptomanie. Verhaltensstörung, die durch jahr und climacterium virile, den »Wech-
den abnormen, unkontrollierbaren und seljahren<< des Mannes (etwa zwischen
immer wieder auftretenden Drang ge- dem 50. und 60. Lebensjahr), gekenn-
kennzeichnet ist, zu stehlen. Die gestohle- zeichnet durch einen Rückgang der Hor-
nen Gegenstände werden nicht wegen ih- monproduktion und somit einer Vermin-
derung der Geschlechtsfunktionen. (s.a. der inneren Flächen durch eine unterbro-
Menopause) chene fibröse Scheidewand miteinander
[gr.: klimakter, Stufenleiter; kritischer verbunden sind.
Zeitpunkt des menschlichen Lebens] [griech.: cleitoris.]
• climacteric; climacterium; change of •clitoris
life; turn oflife
ICIItGiisHt.omi Aus rituellen, bzw. medizi-
lllmu. Gipfel der Intensität, z.B. Orgas-
-+ nischen Zwecken ausgeführte teilweise
mus während des Geschlechtsverkehrs bzw. gänzliche Resektion von ---> Klitoris
oder der höchste Punkt eines Fiebers. und Teilen der Schamlippen.
[griech.: klimax, Leiter.] • clitoridectomy
•climax
lllitorids. Entzündung der .... Klitoris.
llfne6dter..Spdnlm. Gonadendefekt mit •clitoritis
einem zusätzlichen X-Chromosom auf
mindestens einer Zelllinie, der bei Män- lloRe. 1. Bezeichnung für das Ende des
embryonalen Hinterdarms, vor der Unter-
nern nach der Pubertät auftritt. Charakte-
teilung in Rektum, Blase und primitive
ristische Symptome sind kleine, feste Ho-
Geschlechtsorgane. 2. Begriff aus der Pa-
den (Testes), lange Beine, Gynäkomastie,
schlechte soziale Anpassung, mäßige In- thologie; Öffnung der Gewebeschicht um
einen nekrotischen Knochen.
telligenz, chronische Lungenerkrankun-
[lat.: cloaca, Abfluss.]
gen und Krampfadern. Je mehr X-Chro-
mosomen vorhanden sind, desto ausge- •cloaca
prägter ist die Erkrankung. ICiaL Gruppe genetisch identischer Zellen
[H.F. Klinefelter, amerikanischer Arzt, bzw. Organismen, die von einer gemeinsa-
geb. 1912] men Zelle oder von einem Organismus
• Klinefelter's syndrome abstammen, der sich mitotisch geteilt hat.
ICinlk. Medizinisches Zentrum, das Raum, [griech.: klon, Pflanzensteckling.]
Ausstattung, Ausrüstung und Personal •clone
zur Verfügung stellt, das Dienstleistungen llonlenlng. Methode zur Herstellung meh-
für Patienten anbietet. In einer K. muss rerer Kopien genetisch identischer Orga-
der Patient nicht unbedingt stationär auf- nismen bzw. einzelner Gene. Organismen
genommen werden.(---> Krankenhaus) können geklont werden, indem Blastozys-
• hospital clinic ten von einem Embryo in eine leere Zona
pellucida bzw. Zellkerne von einem Indi-
illnlsdt. 1. Eine .... Klinik betreffend. 2. Die
viduum in entkernte Eizellen eines ande-
unmittelbare, direkte Patientenbetreuung
ren Individuums verpflanzt werden. Gene
betreffend. 3. Bezeichnung für Materia-
können auch geklont werden, indem man
lien und Geräte, die zur Krankenpflege be-
nötigt werden. sie aus dem Genom eines Organismus iso-
liert und in das Genom eines anderen,
[griech.: kline, Bett.]
sich ungeschlechtlich fortpflanzenden Or-
•clinical ganismus, z.B. ein Bakterium oder eine
lllsder. (Klysma). Flüssigkeit, die zur Reini- Hefezelle, integriert.
gung oder zu therapeutischen Zwecken in •cloning
das Rektum eingeführt wird.
•enema
ldonlsc.h. Bezeichnung für eine gesteigerte
Reflexaktivität; z.B. bei Läsionen der obe-
llllads. (Kitzler). Erektiler Teil am vorderen ren Motoneuronen zu beobachten, wenn
Ende der kleinen Schamlippen; entspricht durch Dehnen der Muskeln wiederholte,
den Corpora cavernosa des männlichen rasch folgende Muskelkontraktionen und
Penis. Die K. besteht aus zwei Schwellkör- -entspannungen ausgelöst werden.
pern, die sich in einer dichten fibrösen [griech.: klonos, Tumult.]
Membranschicht befinden und entlang •clonic
_. Kniegelenk 531
Klonus. (klonischer Krampf). Unwillkürliche, Tagen«, die durch Berechnung des Ei-
abwechselnde Muskelkontraktion und sprungs (Ovulation) festgelegt werden.
Muskelentspannung. Dieser wird durch mindestens einjährige
• clonic spasm Messung der ..... Basaltemperatur ermittelt.
Im Schnitt werden die fruchtbaren Tage
Klopfschatl, tympanischer. Trommelähnli- bei einem 26- bis 30-tägigen Zyklus zwi-
cher bzw. hohler Klang, der über einer schen dem 8. und 19. Zyklustag angenom-
mit Luft gefüllten Körperregion hörbar men.
ist, z.B. bei einem ..... Pneumothorax. [H. Knaus, östr. Gynäkologe, 1892-1970;
• tympanic resonance K. Ogino, jap. Gynäkologe, 1882-1975.]
Klopftraining. Rhythmisches Beklopfen • Ogino-Knaus rule; Ogino-Knaus
(Triggern) des Unterbauches, um eine method; rhythm method
Blasenentleerung auszulö en. Das Trig- Knickbruch. (Infraktion). Unvollständiger
gern oberhalb der Schambeinfuge (Sym- Knochenbruch, der durch einen kleinen,
physe) bewirkt eine Kontraktion der röntgendurchlässigen Riss gekennzeich-
Harnblasenmuskulatur, was eine Entlee- net ist und meist in Verbindung mit einer
rung der Blase zur Folge hat_ Setzt die Stoffwechselstörung steht.
Harnentleerung aus, wird das Triggern • infraction fracture
fortgesetzt, wobei eine Gesamtdauer von
I0 Minuten nicht überschritten werden
sollte. Besonders Patienten mit Blasen-
Knickfuß. -+ Pes valgus.
• pes valgus
Dl
enlleerungsstörungen aufgrund einer
Knie. (Articulatio genu). Gelenkkomplex, der
Schädigung des Rückenmarks (Quer-
den Ober- mit dem Unterschenkel verbin-
schnittlähmung) können durch das K.
det; das K. besteht aus drei Drehschar-
ihre Blasenentleerung in einem Rhyth -
niergelenken, 12 Bändern (Ligamente), 13
mus von drei bis vier Stunden regulie-
Schleimbeuteln (Bursae) und der Knie-
ren.
scheibe (Patella).
Klumpfuß. Durch intrauterine Konstrikti- • knee
on verursachte, angeborene Fußdeformi- Knie-Ellbogen-lage. Position, bei der ein
tät, bei der die Mittelfußknochen des Vor- Patient auf Knien und Ellbogen ruht und
fußes einseitig bzw. beidseitig verformt den Kopf auf die Hände legt; wird z.B. bei
sind. 95% der Klumpfußdeformitäten fal- gynäkologischen Untersuchungen einge-
len unter die Kategorie Pes equinovarus nommen.
und weisen die typische mediale Abwei- • knee-elbow position
chung und Plantarflexion des Vorfußes
auf. Die als Hackenhohlfuß bezeichneten Kniegelenk. Komplexes Scharniergelenk
Deformitäten weisen seitliche Abweichun- des Knies, das drei Verbindungen in einer
gen und Dorsalflexionen auf. aufweist und aus einem Drehscharnierge-
• clubfoot lenk, das den Oberschenkel (Femur) mit
dem Unterschenkelknochen (Tibia) ver-
Klysma . ..... Klistier. bindet, und aus einem Kugelgelenk be-
Knäueldrüse, tubulöse. Eine der zahlrei- steht, das die Kniescheibe (Patella) und
chen, vielzelligen Drüsen, die gewickelte, den Femur verbindet. Das K. und seine
knäuelförmige Ausscheidungsgänge ha- Bänder (Ligamente) ermöglichen eine
ben, z.B. die kleinen Schweißdrüsen. Beugung (Flexion), Streckung (Extension)
• coiled tubular gland und in bestimmten Positionen, medial
und lateral, eine Drehung (Rotation). Am
Knaus-Qgino-Methode. Relativ unsichere K. kommt es häufig zu Verstauchungen
Methode zur ..... Empfängnisverhütung (Distorsionen) und Verrenkungen (Luxa-
durch Verzicht auf den Geschlechtsver- tionen, Dislokationen).
kehr an den so genannten >>fruchtbaren • kneejoint
llllillladam ~ Methode zur Ein- ~ (Osteomalazie). Erkran-
schätzung der Bewegungskoordination kung, gekennzeichnet durch Mangel an
der Extremitäten; dabei liegt der Patient Mineralien (Kalk, Phosphat, Vitamin D,
auf dem Rücken und soll zuerst mit geöff- etc.) in den Knochen, wodurch die Kno-
neten, dann mit geschlossenen Augen das chenfestigkeit und -härte abnimmt. (s.a.
Knie des einen Beins mit der Ferse des an- Osteomalazie)
deren berühren. Störungen weisen auf • softening of bones
eine ---> Ataxie hin.
KnocbiMxtansloa (Streckbehandlung). Eine
•heel-knee-test
der konservativen Methoden in der Or-
tcnleln UIWR, Ausrenken eines Kniegelenk- thopädie zur Behandlung von Knochen-
knochens. Als Erste-Hilfe-Maßnahme brüchen und zur Korrektur orthopädi-
sollte das Kniegelenk geschient und im- scher Fehlstellungen. Dabei wird in den
mobilisiert werden. betroffenen Knochen ein Metallstift oder
• dislocation of knee ein Draht eingebracht und mit einem Ex-
tensionsbügel verbunden. An diesen wer-
lnistlmmlln, Unphysiologisches Atemge- den über einen Seilzug Gewichte ange-
räusch am Ende des Einatmungsvorgangs, hängt, die kontinuierlichen Zug ausüben.
das durch das Eindringen von Luft in kol- Die K. wird vor allem dann angewandt,
labierte, mit fibrösem Exsudat gefüllte wenn ein gebrochener Knochen während
Lungenbläschen entsteht; Begleitsymp- des Heilungsprozesses durch kontinuierli-
tom von Pneumonie, Tuberkulose und chen Zug ruhig gestellt, repositioniert
Lungenödem. und ausgerichtet werden soll. Mögliche
[lat.: crepitans, knistern.] Komplikationen dabei sind Infektionen
• crepitant crackle im Bereich des Metallstiftes.
[lat.: extendere, ausdehnen, ausstrecken]
llnichll. (Malleolus). Runder Knochenvor-
• skeletal traction
sprung an beiden Seite eines Fußes.
•malleolus ~ Das Zusammenhalten
einzelner Fragmente von gebrochenen
lllllc:Mn. (Os). Das dichte, harte und leicht Knochen mit Hilfe von Drähten, Schrau-
flexible Bindegewebe, aus dem die einzel- ben, Platten oder Nägeln.
nen Elemente des menschlichen Skeletts • skeletal fixation
bestehen, z.B. Rippe, Brustbein (Sternum)
oder Oberschenkelknochen (Femur). Die ICnadltngmllle. Hartes Bindegewebe, das
K. bestehen aus kompaktem Bindegewebe, aus ---> Osteozyten und einer verkalkten In-
dem ---> Mesenchym. Sie stellen das am terzellulärsubstanz besteht, die sich aus
höchsten differenzierte Stützgewebe dar. dünnen Platten zusammensetzt.
•hone • hone tissue
lllodlenllar. Stadium der Entwicklung ICftodlenbrzlno Maligne Erkrankung
oder des Abbaus des knöchernen Skeletts des Skelettsystems, die in Form eines
oder seiner Segmente, das im Röntgenbild --->Sarkoms oder eines --->Myeloms in ei-
zu erkennen ist. Im Vergleich mit den nem bestimmten Bereich als schnell
Knochenstrukturen von anderen Perso- wachsende Wucherung oder als Metastase
nen, deren chronologisches Alter bekannt eines Neoplasmas an einer anderen Kör-
ist, kann das Lebensalter bestimmt wer- perstelle auftritt. Primäre K.e sind selten;
den. das Risiko ist im Jugendlichenalter am
•boneage höchsten und lässt nach dem 35. Lebens-
jahr wieder nach. Bei Erwachsenen ist ein
ll'locbenllrudl ..............
Spontaner, K. häufig an eine Exposition gegenüber
durch unzureichende Knochenbildung ionisierender Strahlung gebunden. Be-
hervorgerufener Knochenbruch. stimmte Erkrankungen, z.B. Paget-Krank-
• agenetic fracture heit, Hyperparathyreoidismus, chroni-
sehe Osteomyelitis, ältere Knochenin- zur Gewebeentnahme von Knochenmark
farkte und Frakturverhärtungen, erhöhen zur histologischen Untersuchung. Wichti-
das Risiko zahlreicher K.e. Die meisten ge Untersuchung für die Diagnose z.B. des
malignen Knochenerkrankungen sind ---. Plasmozytoms.
metastatische Läsionen, die in der Wirbel- [gr.: bios, Leben, opsis, das Sehen, An-
säule oder im Beckenbereich auftreten, schauen]
weniger häufig an Körperstellen, die vom hone marrow biopsy
Rumpf entfernt liegen. K.e schreiten
schnell voran, sind jedoch oft schwer zu DRRikban :ILVerpflanzung
erkennen. (---.Transplantation) von Knochenmark ei-
[griech.: karkinos, Krebs] nes gesunden Spenders in einen Patien-
~::;:;hone cancer ten, um bei diesem die Produktion der
festen Blutzellen anzuregen. Das Kno-
!(!w<Jwnlamelle. Dünne Platte aus Kno- chenmark des Spenders wird durch
chengrundsubstanz, die strukturelle Ein- ---.Aspiration entnommen und dem Emp-
heit eines reifen Knochens ist. fänger intravenös verabreicht.
[lat.: lamella, Platte] hone marrow transplant
';;:z'bone lamella
KnO<hennekrosen, aseptische. (spontane
Knochenmark. Spezialisierte halbfeste Ge-
Osteonekrosen). Umschriebene Destrukti-
webeflüssigkeit, die die Zwischenräume
onsherde an Knochen- oder Knorpelge-
der schwammartigen (spongiösen) Epi-
webe, die zumeist am wachsenden Skelett
physenknochen füllt. ---. Rotes K. findet
von Kindern und Jugendlichen (Morbus
sich in vielen Knochen von Säuglingen Perthes), aber auch bei Erwachsenen
und Kindern und in den spongiösen Kno-
(Morbus Scheuermann) auftreten. Als Ur-
chen der proximalen Epiphysen von Ober-
sache vermutet man lokale Durchblu-
schenkelknochen (Femur), Oberarmkno-
tungsstörungen sowie konstitutionelle
chen (Humerus) und Brustbein (Ster-
Faktoren.
num), sowie in den Rippen und Wirbel-
aseptic hone necroses; aseptic osteo-
körpern des Erwachsenen. K. ist ein mye-
necroses
loisches Gewebe, das an der Bildung und
Reifung der Erythrozyten, der meisten IIKhwund ---. Osteopenie.
Leukozyten und der Thrombozyten betei- • osteopenia
ligt ist. Das fette gelbe Knochenmark ist
in den Markhöhlen der meisten langen Knochentransplantation. Verpflanzung
Röhrenknochen des Erwachsenen vor- (---.Transplantation) eines Knochenstücks
handen. von einem Körperteil zu einem anderen,
• hone marrow um Skelettdefekte zu beheben.
hone graft
lnodle IltiS. Rote Substanz aus
Bindegewebe und Blutgefäßen, die primi- KnO<henzelle.---. Osteozyt.
tive Blutzellen, Makrophagen, Knochen- •hone cell
marksriesenzellen und Fettzellen enthält.
R. K. findet sich in den Hohlräumen vieler Knoche!l.Q~ tJJ.
Bildung eines Hohlraums
Knochen, darunter flache und kurze Kno- im Knochen, gekennzeichnet durch Zys-
chen, Wirbelkörper, Brustbein (Sternum), tenbildung und Verdrängung von Kno-
Rippen und den Gelenkendigungen langer chen- und Bindegewebe.
Röhrenknochen. Das r. K. produziert Leu- •hone cyst
kozyten, Erythrozyten und Thrombozy-
ten und sezerniert diese in die Blutbahn. Knochenzyll<'. rmeurysmatildw. Zystische
p::z,red marrow Läsion, die sich häufig im metaphysealen
Bereich der langen Knochen, aber auch in
lnodl: psle. Knochenpunktion anderen Knochen, einschließlich der Wir-
(z.B. Beckenkamm) mittels Spezialkanüle belsäule, entwickeln kann; es kann zu
Schmerzen und zu Schwellungen kom- der Haut liegt und mit den Fingern getas-
men. tet werden kann.
• aneurysmal bone cyst • subcutaneous nodule
ICtloqJeL Nicht-vaskuläres Bindestützge- lnobm5truma. ~Vergrößerte
webe, das aus Chondrozyten (wasserrei- Schilddrüse mit zahlreichen separaten
che Knorpelzellen) und verschiedenen Fa- Knötchen und einer überproduktion von
serarten besteht. Wird hauptsächlich in Schilddrüsenhormonen. Meist zeigt der
Gelenken, im Thoraxraum und verschie- Patient die typischen Anzeichen einer
denen, starren Strukturen, wie Kehlkopf, Schilddrüsenüberfunktion mit Nervosität,
Luftröhre, Nase und Ohr angetroffen. unkontrolliertem Zittern, Schwäche, Mü-
Temporäre Verknorpelungen, wie z.B. das digkeit, Gewichtsverlust und Reizbarkeit;
Sesambein (im Knie) und die K., die das ein Vortreten des Augapfels aus der Au-
fötale Skelett bilden, werden später durch genhöhle ist jedoch selten. Der Patient lei-
Knochen ersetzt. Dauerhafte K. verknö- det häufig eher unter Appetitlosigkeit als
chern nur bei bestimmten Krankheiten unter übermäßigem Appetit und oft sind
und manchmal im hohen Alter. Herzrhythmusstörungen bzw. angeborene
•cartilage Herzfehler manifestiert.
1na1pe1" ellslisdllr. Biegsamster Knorpel- • toxic nodular goiter
typ, bestehend aus elastischen Fasern, die
in eine flexible fibröse Matrix eingebettet Kolgel. ---> Blutgerinnsel.
sind. E. K. haben eine gelbliche Farbe •blood clot
und sind in verschiedenen Körpergegen- ~.Verklumpen von Erythro-
den zu finden, wie z.B. Außenohr, Gehör- zyten durch Zugabe von proteinhaltigen
gang und Epiglottis. Antigen und deren Antiseren.
• elastic cartilage [lat.: agglutinare, kleben.]
lnorpelgelenk. Wenig bewegliches Gelenk, • coagglutination
dessen Knochenflächen mit ---> Knorpel be-
deckt sind. Zwei Verbindungsformen von KN:gullllilltlto Bezeichnung für die Fähig-
Knorpelgelenken sind die Synchondrose keit, Gerinnsel bzw. Blutkoagel zu bilden.
und die Symphyse. [lat.: coagulare, gerinnen.]
• cartilaginous joint • coagulability
~ Ein Knochen, der sich Kollgullns.Substanz, die zur Bildung eines
durch endochondrale Knochenbildung Koagels bzw. eines ---> Blutgerinnsels führt.
(Ossifikation) aus einer bereits bestehen- [lat.: coagulare, gerinnen.]
den Knorpelmasse bildet. .coagulant
• cartilaginous bone
KN:jJUiase. Von Bakterien, insbesondere
KRo1pe1s1w1et1. Die aus Knorpelmasse be- von Staphylococcus aureus hergestelltes
stehenden Skeletteile. Enzym, das die Umwandlung von Fibri-
[griech.: skeletos, vertrocknet.] nogen zu Fibrin und die Bildung von
• cartilaginous skeleton Thromben fördert.
~ Transplantation [lat.: coagulare, gerinnen.]
von Knorpelmasse; zur Korrektur ange- .coagulase
borener Fehlbildungen von Nase und Oh-
ren bei Kindern und zur Behandlung IIColguhdloa. 1. Vorgang, bei dem eine
schwerer Verletzungen bei Erwachsenen. Flüssigkeit, insbesondere Blut, in einen
Feststoff umgewandelt wird. 2. Umwand-
• cartilage graft
lung einer flüssigen Dispersion in eine ge-
sullbtuer. Kleine, feste Stoffan-
Knotet~, latinöse Masse. 3. Gewebehärtung mit
sammlung bzw. Knoten, der direkt unter Hilfe physikalischer Methoden; z.B. durch
Elektrokoagulation oder Photokoagulati- Erythropoetin an; hohe Dosen unterdrü-
on. cken jedoch die Erythrozytenproduktion.
[lat.: coagulare, gerinnen.) •cobalt (Co)
•coagulation
1Co1ta1H0 f'Co). Radioaktives Isotop von
laagulldi:an. dissemlnilftt intrlvuale. Kobalt mit einem Atomgewicht von 60
Schwerwiegende Blutgerinnungsstörung und einer Halbwertszeit von 5,2 Jahren.
(Koagulopathie), die aus der Oberstimula- 6°Co emittiert Gammastrahlen und ist
tion von krankheits- oder verletzungsbe- das in der Radiotherapie meist verwende-
dingten Gerinnungs- und Anti-Gerin- te Radioisotop .
nungsprozessen resultiert und z.B. bei • cobalt-60 (6°Co)
Septikämie, akuter Hypotonie, giftigen
Schlangenbissen, Neoplasmen, Geburts- ~Der Mikroorganismus My-
komplikationen, schwerem Trauma, gro- cobacterium tuberculosis, der Erreger der
ßen chirurgischen Eingriffen und Hämor- -+Tuberkulose ist.
rhagien auftreten kann. Bei der Primär- [R. Koch, deutscher Bakteriologe, 1843-
störung wird eine generalisierte intravas- 1910; lat.: bacillus, kleine Kugel)
kuläre Gerinnung ausgelöst, was wieder- • Koch's bacillus
um zu einer Überstimulation der fibrino-
lytischen Mechanismen führt. Die anfäng- ~Chirurgische Klemme, die .,.
liche Hyperkoagulabilität geht in einen überkreuzte Klemmbacken und ineinan- ..
Mangelzustand an Gerinnungsfaktor, in dergreifende Zähne hat und gerade oder
eine Hypokoagulabilität und Hämorrha- abgerundet ist; mit der K.-K. werden Blut-
gie über. gefäße abgeklemmt.
[lat.: dis, auseinander, seminare, sähen, [E. Kocher, schweizer Chirurg, 1841-
intra, innerhalb, vasculum, kleines Gefäß, 1917)
coagulare, gerinnen.] •Kocher's forceps
• disseminated intravascular coagula-
tion (DIC) Kodlsalzlhung.Eine NaCl-haltige Lösung,
die je nach Verwendung im Vergleich zur
iaagale& Einen chemischen Gerin- Körperflüssigkeit hypotonisch, isotonisch
nungsvorgang verursachen bzw. durch- oder hypertonisch sein kann. (s.a. Koch-
laufen. salzlösung, physiologische)
•coagulate •saline solution
Lupus erythematodes sowie rheumatische Kollodium. Klare, etwas trübe, sehr ent-
Arthritis. zündliche Flüssigkeit, die aus Pyroxylin,
• collagen disease Äther und Alkohol besteht. Trocknet zu
einem widerstandfähigem, durchsichtigen
Kollaps. 1. Umgangssprachlicher Aus- Film und wird für chirurgische Verbände
druck für starke Depressionen oder völli- genutzt; z.B. Jodoform.
ge Erschöpfung aufgrund physischer bzw. [griech.: kolla, Klebstoff, eidos, Form.]
psychosomatischer Probleme. 2. Schock- • collodion
zustand infolge des Versagens des peri-
pheren Kreislaufs. 3. Absacken eines Or-
gans bzw. die Zerstörung einer Organhöh- Kolloid. Chemophysikalischer Zustand, bei
le. dem große Moleküle bzw. Molekülaggre-
[lat. collabere, fallen.] gate (I bis 100 nm Durchmesser) nicht
• collapse ausgefällt, sondern in einem anderen Me-
dium dispergiert werden.
kollateral. 1. benachbart, auf derselben [griech.: kolla, Klebstoff, eidos, Form.]
Körperseite befindlich. 2. Anatomische • colloid
Verzweigung, z.B. die Arteriolen oder Ve-
nolen. Kolloidbad. Medizinische Badelösung, die
[lat.: cum, zusammen mit, lateralis, Seite.]
• collateral
Kleie, Gelatine und Stärke enthält und
der Linderung von Hautreizungen und
Entzündungen dient.
Dl
Kollateralgefäß. Zweig einer Arterie oder
• colloid bath
Vene, der ein zusätzliches Blutgefäß
formt. Kolloidlösung. Lösung mit homogen dis-
• collateral vessel pergierten Teilchen, z.B. Polymermole-
Kollateralkreislauf. (Umgehungskreislauf). Zu- küle.
sätzliche Blutbahn, die sich durch die Er- • collodial solution
weiterung sekundärer Blutgefäße nach ei-
ner Obstruktion des Hauptgefäß bildet. Kolloidsuspension. In einem flüssigen Me-
[lat.: cum, zusammen mit, lateralis, Seite, dium dispergierte Feststoffe, deren Parti-
circulare, herumgehen.] kelgröße unter 100 nm liegt.
• collateral circulation [griech.: kolla, Klebstoff, eidos, Form; lat.:
suspendere, hängen.]
Kollegen, Kontrolle von. -+ Pflegeinterven- • colloid suspension
tion der -+ NIC, die definiert wird als die
systematische Evaluation der Leistung Kolloidzyste. 1. Ein mit Sekret gefülltes
eines Kollegen im Vergleich mit den pro- SchilddrüsenfollikeL 2. Zyste im dritten
fessionellen Prax:isstandards. Ventrikel; verursacht einen Wasserkopf
• Peer Review (Hydrozephalus).
[griech.: kolla, Klebstoff, eidos, Form, kys-
Kolliquation. (Einschmelzung; Verflüssigung). tis, Tasche.]
Degeneration von Körpergewebe in einen • colloid cyst
flüssigen Zustand, meist in Verbindung
mit nekrotisiertem Gewebe. Kolobom. Angeborener bzw. pathologi-
[lat.: cum, zusammen mit, liquifacere, scher Defekt des Augengewebes; beein-
verflüssigen.] trächtigt sind Iris, Ziliarkörper oder
• colliquation Aderhaut, in denen sich eine nach inferior
orientierte Spalte bildet. Angeborene K.e
kolliquativ. Starker Ausfluss, z.B. bei ei- sind die Folge nicht vereinigter fötaler
ternden Wunden oder infizierten Körper- Fissuren.
teilen. [griech.: koloboma, beschädigt.]
• colliquative • coloboma
542 Kolon ~'•.
linke Kolonflexur
(Fiexura coli sinistra)
rechte Kolonflexur
(Fiexura coli dextra)
Querdarm
aufsteigender Teil (Colon transversum)
(Colon ascendens)
absteigender Teil
(Colon descendens)
5-förmiger Darm
(Colon sigmoideum)
Kolon. Teil des Dickdarms, der sich vom KolondivertikeL Sackartige Ausstülpung
Blinddarm (Zäkum) bis zum Mastdarm der Wand des Dickdarms (Kolon) ins Ko-
(Rektum) erstreckt; besteht aus den vier lonlumen hinein.
Segmenten: aufsteigender Teil (Colon as- [lat.: diverticulare, abwenden]
cendens), Querdarm (Colon transver- • colon diverticulum
sum), absteigender Teil (Colon descens)
und Colon sigmoideum. KolonfisteL Krankhafte Passage vom Dick-
• colon darm (Kolon) zur Körperoberfläche bzw.
zu einem inneren Organ oder einem inne-
Kolon, absteigendes. (Colon descendens). Das ren Körperteil.
Kolonsegment, das sich vom Ende des [griech.: kolon, Dickdarm, lat.: fistula,
Querkolons (Colon transversum) entlang Rohr.]
der Kolonflexur der linken Bauchseite bis • colonic fistula
zu dem, im Becken befindlichen Sigma- Kolonie. 1. Aus einer einzigen Zelle ent-
schleife (Colon sigmoideum) herunter- standene Masse von Mikroorganismen in
zieht. einer Kultur. Die verschiedenen Kolonien-
• descending colon formen werden gemäß ihrem Erschei-
nungsbild, als glatte, rauhe K. oder Zwerg-
Kolon-Conduit. Methode der künstlichen kolonien bezeichnet. 2. Kultivierte Zell-
Harnableitung in den Darm, bei der die masse, z.B. eine Milzzellenkolonie.
Harnleiter in eine Dickdarmschlinge im- • colony
plantiert werden und diese durch die
Bauchwand nach außen geleitet wird. Kolonisierung. Besiedelung und Vermeh-
(s.a. lleum-Conduit) rung von Mikroorganismen ohne Gewe-
[franz.: conduire, leiten] beinvasion oder Gewebeschädigung.
• colon conduit • colonization
': Kolpitis 543
tritt häufig durch Überbehandlung mit Jen, die aus dem eröffneten Tumor leicht
hyperosmolaren Lösungen auf. herausgedrückt werden können.
• hyperglycemic-hyperosmolar nonke- [lat.: comedere, verspeisen; griech.: karki-
tonic Koma nos, Krebs, oma, Tumor.]
• comedocarcinoma
Koma, hypoglykämisches. Bewusstlosigkeit,
die durch einen unphysiologisch niedri- Kommensalismus. --+ Symbiose, bei der eine
gen Blutzuckerspiegel ausgelöst wird. bzw. beide Spezies Vorteile durch das ge-
(--+ Hypoglykämie; Koma) memsame Zusammenleben haben.
[griech.: hypo, darunter; glykys, süß; ko- • commensalism
ma, tiefer Schlaf] Komminutivfraktur. (Zertrümmerungsfraktur).
• hypoglycemic coma Fraktur mit mehreren Brüchen im Kno-
Koma, urämisches. Form der Bewusstlosig- chen und zahlreichen Knochensplittern.
keit durch >>Übersäuerung« des Blutes • comminuted fracture
(:-+Azidose) und der toxischen Wirkung Kommissur. 1. Ein aus Nervenfasern oder
emer --+ Urämie, wobei harnpflichtige anderem Gewebe bestehendes Band, das
Stoffwechselendprodukte im Blut zurück- sich von einer Körperseite zur anderen er-
gehalten werden, die normalerweise über streckt und zwei Körperteile bzw. Gewe-
die Niere ausgeschieden werden.
• uremic coma
bemassen miteinander verbindet. 2. Ver-
bindungsstelle zweier anatomischer Teile, Dl
Koma, vigiles. Deliriumähnlicher, komatö- z.B. Augenwinkel, Mundwinkel oder
ser Zustand, in dem der Patient wach er- Schamlippen.
scheint, da er die Augen geöffnet hat und • commissure
ggf. einzelne Wörter spricht. Kommissurotomie. Operative Trennung
• vigilcoma (Sprengung) eines fibrösen Bandes oder
Rings, die zur Verbindung zweier entspre-
Kombinationsimpfstoff. --+ Vakzine, die ge-
gen mehr als eine Art von Pathogenen chender Strukturen eines Körperteils die-
schützt, da dieser Impfstoff verschiedene nen, z.B. vordere oder hintere Kommisur
--+ Antigene enthält; z.B. der DPT-Impf- der Mitra!-, Aorten oder Trikuspidalklap-
stoff, der gegen Diphtherie, Keuchhusten pen.
(Pertussis) und Tetanus wirkt, oder der [lat.: commissura, Verbindung; griech.:
Masern-, Mumps- und Röteln-Impfstoff. temnein, schneiden.]
• mixed vaccine • commissurotomy
Kommunikation. Vorgang der Übertragung
Kombinationspräparat. Arzneimittel aus
einer informativen Botschaft von einer
mehreren Präparaten, das bestimmte Person zur anderen unter Anwendung
Mengen zweier oder mehrere medizinisch verschiedener Medien.
wirksamer Stoffe enthält.
• communication
• fixed combination drug
Komedo (pl. Komedonen). Mitesser; eine Kommunikation, beeinträchtigte verbale.
der häufigsten Läsionen der --+Akne, die Anerkannte - NANDA-- Pflegediagnose;
durch die Ansammlung von Keratin und Zustand, bei dem eine Person unter einer
Talg in der Öffnung eines Haarfollikels verminderten oder fehlenden Fähigkeit
verursacht werden. leidet, Sprache in menschlichen Interak-
tionen zu benutzen oder zu verstehen.
[lat.: comedere, verspeisen.]
Zu den kennzeichnenden Merkmalen ge-
• comedo hören undeutliche verwaschene Aus-
Komedokarzinom. Malignes, intraduktales sprache, Stottern, Schwierigkeiten beim
(in den Gängen) Neoplasma der Brust- Bilden von Wörtern oder Sätzen, Proble-
drüse mit Degeneration der zentralen Zel- me beim verbalen Ausdruck von Gedan -
546 Kommunikation, beeinträchtigte verbale
3 4
Kompressionsverband. 1. Anlegen eines Kompressionsverbandes · 2. Wickeln des Unter-
schenkels mittels Achtertouren oder · 3. zirkulären Touren· 4. Wickeln des Knies in
Achtertouren ( ._.. Schildkrötverband).
Kondition. 1. Physische und geistige Ver- soziatives Training eine bestimmte Reak-
fassung. 2. Eine Bedingung, von der das tion auslöst.
Geschehen eines anderen Vorgangs ab- • classical conditioning
hängt. 3. Körperliche und geistige Leis-
tungsfahigkeit oder Ausdauer, die durch Konditionierung, operante. Form des Ler-
bestimmte Übungen und wiederholten nens in der Verhaltenstherapie, bei der
Kontakt mit bestimmten Gegenständen die Person, die sich einer solchen Thera-
oder Dingen trainiert ist. 4. Einen Men- pie unterzieht, für eine richtige Reaktion
schen bzw. ein Tier mit ._.. Konditionierung oder Antwort belohnt und für eine falsche
oder assoziativem Lernen konfrontieren, entsprechend bestraft wird.
so dass ein bestimmter Reiz immer eine • operant conditioning
bestimmte Reaktion erzeugt. Kondom. (Präservativ). Weiche, biegsame La-
[/at.: condicere, etwas arrangieren.] texhülle, die über den Penis gestreift wird,
• condition um den Samen beim Geschlechtsverkehr
vom Eindringen in die Vagina abzuhalten.
K.e werden auch zur Vermeidung der
Konditionierung. Form des Lernens, bei Übertragung von Infektionskrankheiten
der eine bzw. mehrere Reaktionen auf ei- verwendet.
nen oder mehrere bestimmte Reize erwor- • condom
ben werden.
[ /at.: condicere, etwas arrangieren.] Kondomkatheter. (Urinar). An eine kon-
• conditioning domförmige Penishülle angebrachter
Katheter, durch den Urin abgeleitet wird.
• condom catheter
Konditionierung. klassische. Form des Ler-
nens (von ._.. Pawlow beschrieben), bei Kondomurinal. Urinauffangsystem aus
dem ein vormals neutraler Reiz durch as- Latex, das wie ein Kondom über den Pe-
550 Kondomurinal
-
..
Aspekten assoziierte Krankheit; z.B. eine stanz gleicht, die eine solche Reaktion er-
Erbkrankheit. zeugt hat.
• constitutional disease • contact allergy
Konstitutionspsychologie. Studium der Be- Kontaktatmung. Pflegemaßnahme, die
ziehung zwischen den individuellen psy- atemunterstützende Wirkung zeigt. Mit
chologischen Gegebenheiten und mor- Kontakt ist das Auflegen der Hände der
phologischen Eigenschaften und Organ- Pflegeperson gemeint. Dabei können die
funktionen. Hände auf den Brustkorb gelegt werden,
• constitutional psychology um z.B. einen Widerstand bei der Inspi-
ration und einen unterstützenden Druck
Konstriktion. Unphysiologische Einschnü- bei der Exspiration zu erzeugen. Eine
rung, Verengung oder Reduzierung der weitere Möglichkeit ist das Auflegen der
Größe einer Öffnung bzw. einer Körper- Hände auf den Bauch des Patienten, um
passage; z.B. bei der Vasokonstriktion eine bewusstere Bauchatmung zu provo-
von Blutgefäßen. zieren. Die K. dient der intensiven Be-
[lat.: constringere, zusammenziehen.] wusstmachung der Atmung und kann
• constriction im Rahmen der Pneumonieprophylaxe
oder auch zur Atemunterstützung bei
Konstriktor. Muskel, der eine Öffnung ver- Lungenerkrankungen dienen.
engt, z.B. die Ziliarkörperfasern, die die • contact breathing
Pupillengröße regulieren.
• constrictor Kontaktdermatitis. (Kontaktekzem). Durch
den Kontakt mit einem Reizmittel oder ei-
Konsultation. (Beratung). Inanspruchnahme nem sensibilisierendem Antigen verur-
der beratenden Unterstützung eines Spe- sachter Hautausschlag. Bei nicht allergi-
zialisten zur Lösung von Problemen im scher K. verursacht ein primärer Reizstoff,
Umgang mit Patienten bzw. bei der Pla- z.B. ein alkalisches Waschmittel oder eine
nung und Umsetzung von Gesundheits- Säure, eine Läsion, die einer Verätzung
pflegeprogrammen. gleicht. Bei der allergischen K. rufen sen-
[lat.: consultare, überlegen.] sibilisierende Antigene eine immunologi-
• consultation sche Veränderung in bestimmten Lym-
phozyten hervor. Der spätere Kontakt mit
Kontagion. (Ansteckung). Übertragung einer dem Allergen führt zur Freisetzung che-
Krankheit durch direkten Kontakt mit ei- mischer Reizstoffe durch die Lymphozy-
ner infizierten Person bzw. durch indirek- ten und verursacht Entzündungen, Ödem
ten Kontakt durch den Umgang mit kon- und Bläschenbildung.
taminierter Kleidung, Bettwäsche, Ge- • contact dermatitis
schirr oder anderen Gegenständen.
[lat.: contingere, berühren.] Kontaktdermatitis, phototoxische. Plötzlich
• contagion auftretende, sonnenbrandähnliche Reak-
tion bestimmter Hautbereiche, die nach
kontagiös. (ansteckend). Übertragbar bzw. dem Kontakt mit einer photosensibilisie-
ansteckend; z.B. eine Krankheit, die durch renden Substanz der Sonne ausgesetzt
direkten oder indirekten Kontakt übertra- wurden. Eine Hyperpigmentation kann
gen werden kann. der akuten Reaktion folgen. Teerderivate,
[lat.: contingere, berühren.] Bergamottöl (das häufig in Kosmetika
• contagious und Getränken verwendet wird) und viele
Pflanzen (Karotten, Senf, Schlüsselblume,
Kontaktallergie. Überempfindlichkeitsre- Butterblume und Schafgarbe) sind be-
aktion auf einen Stoff, der eine Reaktion kannte photosensibilisierende Substan-
bei einem vorhergehenden Kontakt ausge- zen. (---+ Photosensibilisierung)
löst hat oder dessen Struktur einer Sub- • phototoxic contact dermatitis
55·1 Kontaktlmse :
Kontaktlinse. Kleine, aus Kunststoff gefer- bar werden. Der Alterungsprozess ist um-
tigte Haftschalen, die der Krümmung des so erfolgreicher, je weniger Veränderun-
Augapfels angepasst werden, um einen gen im Lebensablauf stattfinden.
Sehfehler zu beheben oder das äußere Er- • continuity theory
scheinungsbild zu verschönern. Haupt-
sächlich unterscheidet man zwischen har- Kontraindikation. (Gegenanzeige). Falktoren
ten, luftdurchlässigen und weichen K.n. oder Gegebenheiten, die die Anwendung
• contact Jens eines bestimmten Arzneimittels oder die
Durchführung einer bestimmten Methode
Kontaktlinsen, Pflege von. -+ Pflegeinter- oder Behandlungsweise bei der Versor-
vention der -+ NIC, die definiert wird als gung eines bestimmten Patienten unmög-
die Vorbeugung gegen Augenverletzun- lich machen.
gen und Linsenbeschädigungen durch [ lat.: contra, gegen, indicare, bekannt ma-
den korrekten Umgang mit Kontalktlin- chen.]
sen. • contraindication
• Contact Lens Care
kontraindizieren. Über das Auftreten einer
Kontamination. Kontakt mit mit schädli- Krankheit oder Störung berichten, die es
chen Substanzen verunreinigten, ver- unmöglich bzw. nicht wünschenswert
seuchten oder vergifteten Substanzen, de- macht, einen bestimmten Patienten in ei-
ren bestimmungsgemäßer Gebrauch da- ner bestimmten Weise zu behandeln oder
durch unmöglich bzw. nur mit bestimm- ihm Medikamente zu verschreiben, die
ten Schutzvorkehrungen möglich ist. normalerweise angewendet werden.
[lat.: contaminare, verschmutzen.] [lat.: contra, gegen, indicare, bekannt ma-
• contamination chen.]
Kontamination, radioaktive. Der uner- • contraindicate
wünschte Kontakt von radioaktivem Ma- kontraktil. Bezeichnung für die Fähigkeit,
terial (auch Dämpfe oder Strahlung) mit
die Größe oder Länge zu reduzieren bzw.
dem Menschen oder der Umwelt. Die K.
sich als Realktion auf einen Reiz zusam-
von Pflegepersonal mit Betastrahlung ist
menzuziehen.
nur durch orale Aufnahme, Einatmen (In-
[lat.: con, mit, trahere, ziehen.]
halation) oder Absorption der Strah-
lungsquelle möglich; so kann z.B. die • contractile
Haut durch einen Betastrahler kontami- Kontraktilität. Eigenschaft von Muskelge-
niert werden, der in absorbierbarer che- webe, insbesondere des Herzmuskelgewe-
mischer Form vorliegt. Instrumente, Ab- bes, die eine Kontraktion der Muskeln
decktücher, OP-Handschuhe und OP- durch eine Verkürzung der Sarkomere er-
Kleidung, die Kontakt hatten mit Körper- möglicht.
flüssigkeiten wie Blut oder Urin von Beta- • contractility
oder Gammastrahler tragenden Patienten,
können daher kontaminiert sein. (s.a. Kontraktion. 1. Reduzierung der Größe,
Strahlenschutz) insbesondere der Größe von Muskelfa-
• radioactive contamination sern. 2. Unphysiologische Schrumpfung.
Kontinenz. Bezeichnung für die Kontrolle 3. Rhythmische Muskelanspannung im
über Blasen- und Stuhlfunktionen. oberen Gebärmutterbereich, die zu Be-
[lat.: continere, beinhalten.] ginn einer Geburt als leichte Verspannung
empfunden wird und im weiteren Ge-
• continence
burtsverlauf immer schmerzhafter wird.
Kontinuitätstheorie. Theorie, welche be- Kann eine Minute dauern und in Abstän-
sagt, dass sich die Persönlichkeit einer den von zwei Minuten auftreten.
Person mit fortschreitendem Alter nicht [lat.: con, mit, trahere, zusammenziehen.]
ändert und Verhaltensmuster vorhersag- • contraction
·: Kontusion 555
blutungen oder zum Entfernen eines men der Pflegeplanung oder auch im
Hirntumors. Pflegebericht geschehen.
[griech.: kranion, Schädel, temnein, patient Observation
schneiden.]
• craniotomy Krankengeschichte. (Anamnese). Die ge-
samten medizinischen Aufzeichnungen
kraniozervikal. Die Kreuzung von Schädel eines Patienten vor Auftreten einer
und Nacken, insbesondere das Foramen Krankheit oder Verletzung. Die K. be-
magnum, betreffend. inhaltet alle Infektionskrankheiten, alle
[griech.: kranion, Schädel, lat.: cervix, Impfungen, Krankenhausaufenthalte
Nacken.] oder Behandlungen, Informationen über
• craniocervical Todesfalle bzw. Krankheiten der nächs-
ten Verwandten, über Allergien sowie
Kranium. Schädelknochen, der das Gehirn
über angeborene oder erworbene kör-
umgibt. Der Schädel besteht aus acht perliche Defekte. ( Anamnese)
Knochen: Stirnbein, Okzipitalknochen,
Keilbein, Siebbein sowie den paarweisen • case history
Schläfen- und Scheitelbeinknochen. Krankenhaus. Gemäß § 2 des Kranken-
- adj. kranial. hausfinanzierungsgesetzes ist ein K. eine
[griech.: kranion, Schädel.] Einrichtung, in der durch ärztliche und
• cranium pflegerische Hilfeleistungen Krankheiten,
Krankenakte. (Krankenblan). Von Arzt oder Leiden oder Körperschäden festgestellt,
Ärztin erstellter schriftlicher Bericht der geheilt oder gelindert werden sollen, und
.... Anamnese eines Klienten oder Patien- in der Geburtshilfe geleistet wird. Die zu
ten. Die K. enthält idealerweise alle rele- versorgenden Personen werdem im K. un-
vanten Informationen zu Erkrankungen tergebracht und verpflegt.
oder Verletzungen, die medizinischer Ver- • hospital
sorgung bedürfen. Dazu gehören z.B. Al- Krankenhausträger. Juristische Person, die
lergien, Operationen, Impfungen, Progno- ein Krankenhaus betreibt. In Deutschland
sen, Informationen über Eltern und Ge- lassen sich die Träger in drei Gruppen ein-
schwister u.v.m. teilen: I. öffentliche Träger wie Kommune,
• medical record Land, Bund oder Sozialversicherungsträ-
ger, 2. humanitäre, religiöse oder soziale
Krankenbeobachtung (KBO). Bezeichnet Vereinigungen und 3. private Träger
alle Tätigkeiten eines professionell Pfle- • hospital sponsor
genden, die mit der Beobachtung eines
Patienten in Zusammenhang stehen. Die Krankenpflege. Aufgabe der K. ist die För-
Beobachtungen können dabei eindeutig derung bzw. Wiederberstellung der Ge-
messbar sein (Blutdruck, Puls, Atmung sundheit, die Verhütung von Krankhei-
etc.) oder auch beschreibenden Charak- ten und die Linderung von Leiden. Man
ter besitzen (Hautzustand, Wundbe- unterscheidet zwischen Laienpflege und
chreibung, Verhalten eines Patienten professioneller Pflege. Laienpflege bein-
etc.). Wichtig bei der KBO ist, dass die haltet eine auf Erfahrung beruhende
Pflegeperson normale von pathologi- und an den Bedürfnissen des Kranken
schen Zuständen unterscheiden und eine orientierte Pflege auf freiwilliger Basis
Hierarchisierung vornehmen kann, um meist innerhalb der Familie. Professio-
z.B. für den Patienten bedrohliche Zu- nelle Pflege hingegen beruht auf theore-
stände direkt weiterzugeben. Alle beob- tischen und praktischen Erkenntnissen,
achteten Merkmale und deren Verände- die in einer qualifizierten Ausbildung er-
rungen werden im Dokumentationssys- worben wurden und auf wissenschaftli-
tem festgehalten. Dieses kann entweder chen Grundlagen beruhen. In Deutsch-
in einem vorgefertigten Bogen, im Rah- land begann eine Professionalisierung
1!... Krankheitsgewinn, primarer 565
der Krankenpflege erst 1907 mit dem I. tragen wird; entweder durch direkten
- Krankenpf1E!9egesetz. Bis dahin lag die Kontakt mit infizierten Exkrementen oder
Pflege in den Händen der Kirche und ka- anderen Körperflüssigkeiten, oder indi-
ritativer Organisationen. (s.a. Kranken- rekt durch bestimmte Stoffe oder Gegen-
pflegeausblldung) stände, wie z.B. kontaminierte Trinkgläser
• nursing oder Wasser, oder durch bestimmte Vek-
toren, z.B. Fliegen, Stechmücken, Zecken
Krankenpflegeausbildung. Zurzeit geregelt und andere Insekten. Das Auftreten a.
durch das-+ Krankenpf1E!9E!9esetz von K.en muss dem Gesundheitsamt mitgeteilt
1985 sowie die dazugehörige Ausbil- werden.
dungs- und Prüfungsverordnung. Ziel • communicable disease
der K. ist gern. § 4 1. die sach- und fach-
kundige, umfassende, geplante Pflege Krankheit, degenerative. Durch - Degene-
des Patienten, 2. die gewissenhafte Vor- ration eines Körperteils bzw. die funktio-
bereitung, Assistenz und achbereitung nelle Abnutzung eines Gewebes verur-
bei Maßnahmen der Diagnostik und sachte Erkrankungen. Zu den d. K.en zäh-
Therapie, 3. die Anregung und Anleitung len Arteriosklerose, Krebs und Gelenks-
zu gesundheitsfOrderndem Verhalten, 4. arthrose.
die Beobachtung des körperlichen und • degenerative disease
seelischen Zustandes des Patienten und Krankheit, latente. - Krankheit oder Stö-
der Umstände, die seine Gesundheit be- rung ohne klinische Anzeichen oder Symp-
einflussen sowie die Weitergabe dieser tome.
Beobachtungen an die an der Diag-
• silent disease
nostik, Therapie und Pflege Beteiligten,
5. die Einleitung lebensnotwendiger So- Krankheit, organische. jede - Krankheit, die
fortrnaßnahmen bis zum Eintreffen der in Verbindung mit erkennbaren oder
Ärztin oder des Arztes und 6. die Erledi- sichtbaren Veränderungen in einem oder
gung von Verwaltungsaufgaben, soweit mehreren Körperorganen steht; z.B. orga-
sie in unmittelbarem Zusammenhang nische Psychose, bei der ein Verlust des
mit den Pflegemaßnahmen stehen. Die Kontaktes mit der Realität durch eine Ver-
Ausbildung dauert i.d.R. 3 Jahre und änderung in der Funktion des Gehirnge-
schließt mit einer staatlichen Prüfung ab. webes verursacht wird.
• nursing courses • organic disease
anderen möglichen Ursachen aus. Mehr wie die oberen Extremitäten. Sauerstoffar-
als 80% aller Krebsfalle werden auf Rau- mes Blut fließt durch die Nabelarterien
chen, Kontakt mit karzinogenen Chemi- zur Plazenta zurück.
kalien, radioaktive Strahlung und UV- • fetal circulation
Strahlung zurückgeführt. Viele Viren ver-
Kreislaufüberbelastung. Auswirkungen ei-
ursachen bösartige Tumore bei Tieren.
Bei manchen menschlichen Krebserkran- nes erhöhten Blutvolumens (z.B. nach ei-
kungen ist ein infektiöser Verlauf mög- ner Bluttransfusion) und dem dadurch
lich; das Heliobacter pylori-Virus verur- verursachten erhöhten Blutdruck. Kann
sacht wahrscheinlich Magenkrebs. Die zu Herzversagen oder Lungenödem füh-
Entstehung zahlreicher maligner Ge- ren.
schwüre bei Empfangern von Organtrans- • circulatory overload
plantationen nach einer immunosuppres- Kreislaufunterstützende Pilege. __, Pflege-
siven Therapie lässt darauf schließen, dass intervention der NIC, die definiert wird
das Immunsystem eine wichtige Rolle bei als die Unterstützung der arteriellen und
der Kontrolle der Wucherung anaplasti- venösen Zirkulation.
scher Zellen spielt. Die Häufigkeit der ver- Circulatory Care
schiedenen Krebsformen ist abhängig von
Geschlecht, Alter, ethnischer Gruppe und Kreislaufunterstützende Pilege, mechani- .".
geographischer Lage. K. ist die zweitwich- sehe Hilfsvorrichtungen. -+ Pflegeinterven- .,..
tigste Todesursache nach Herzerkrankun- tion der NIC, die definiert wird als die
gen und steht bei Kindern zwischen 3 und vorübergehende Unterstützung der Zir-
14 Jahren sogar an erster Stelle. Häufigste kulation durch Einsatz von mechani-
Stellen für die Entwicklung von malignen schen Hilfsvorrichtungen oder Pumpen.
Tumoren sind Haut, Lunge, Prostata, • Circulatory Care: Mechanical Assist
Brust und Darm. Operative Eingriffe sind Devise
immer noch die wirksamste Form der
Krebsbehandlung; Bestrahlungen werden Kreislaufunterstützende Vorsichtsmaßnah-
häufig präoperativ, postoperativ oder men. -+ Pflegeintervention der -+ NIC, die
auch als Primärtherapie eingesetzt. Eine definiert wird als der Schutz eines lokali-
weitere, oft sehr wirksame Behandlungs- sierten Bereiches mit eingeschränkter
methode ist die Chemotherapie, bei der Perfusion.
einzelne oder mehrere Mittel gegen Neo- • Circulatory Precautions
plasmabildung Anwendung finden. Viele
bösartige Läsionen können bei zeitiger Kreislaufversagen.(vaskuläre Insuffizienz). Un-
Entdeckung geheilt werden. fahigkeit des Kreislaufsystems, die Kör-
• cancer perzellen durch das Blut mit ausreichen-
den Mengen von Sauerstoff zu versorgen,
Kreislauf, arterieller. Die Bewegung des um die metabolischen Bedürfnisse zu er-
Blutes durch die -+ Arterien vom Herzen füllen.
zum Gewebe; im Gegensatz zum venösen • circulatory failure
Kreislauf, bei dem das Blut vom Gewebe
zum Herzen befördert wird. Kreislaufversagen, akutes. Lebensbedrohli-
• arterial circulation eher Abfall des -+ Herzminutenvolumens
aufgrund kardialer oder anderer Ursa-
Kreislauf, fetaler. Blutkreislauf eines Feten chen, der zu einer Gewebehypoxie führt.
im Mutterleib. Sauerstoffreiches Blut aus Falls keine sofortige Behandlung erfolgt,
der Plazenta gelangt durch die Nabelvene droht ein tödliches Herz-Kreislaufversa-
zum Herz des Fötus. Das Blut tritt in den gen. (-+ Schock)
rechten Herzvorhof ein und wird durch
• acute circulatory failure
das -+ Foramen ovale direkt in den linken
Vorhof gepumpt. Von dort versorgt das Kreislaufzeit, norrnale.Zeit, die das Blut be-
Blut die linke Herzkammer, den Kopf so- nötigt, um von einem Körperteil zu einem
anderen zu fließen. Zur Bestimmung der und Desinfektionsmitteln verwendet. K.
K. wird ein Farbstoff bzw. ein Isotop in ist ein protoplasmatischer Giftstoff, der
eine Vene eingespritzt, und es wird ge- durch die Haut aufgenommen wird und
messen, wie lange der Farbstoff benötigt, potenziell tödliche Folgen hat. Symptome
um wieder zu der Arterie am Injektions- einer chronischen Vergiftung sind Haut-
punkt zu gelangen. ausschläge, Verdauungsstörungen, Urä-
• circulation time, normal mie, Ikterus, Störungen des Nervensys-
tems, Schwindel und mentale Verände-
lreWaufzentnml. (Vasomotorenzentrum). An- rungen.
sammlung von Zellkörpern in der ---> Me-
•cresol
dulla oblongata des Gehirns, die den Blut-
druck und die Herzfunktion primär über lretinislnus. Kongenitale Erkrankung mit
das vegetative Nervensystem regulieren. starker Schilddrüsenunterfunktion und
• vasomotor center anderen endokrinen Störungen. Typische
Krel8suL Krankenhausabteilung, in der Anzeichen des K. sind Zwergwuchs, geis-
Entbindungen stattfinden und bei Bedarf tige Behinderung, aufgedunsene Gesichts-
Notfallmaßnahmen an Neugeborenen formen, trockene Haut, dicke Zunge, Na-
durchgeführt werden. belbruch und fehlende Muskelkoordinati-
[mhd.: krizen, gellend schreien, krei-
on. Kretinismus ist mit Jodmangel und
schen] Gicht assoziiert.
(franz.: cretin, Idiot.]
• delivery room
•cretinism
lrlmllterrdu. Oberflächlicher Nerven-
reflex, ausgelöst durch Bestreichen der ICnltaiNunL Kreuzförmiges Band aus wei-
Haut der Oberschenkelinnenseite beim ßem, fibrösem Gewebe, das Knochen mit-
Mann. Der Reflex führt zu einem raschen einander verbindet und Gelenkkapseln
Zurückziehen der Hoden auf der stimu- bildet.
lierten Seite. • cruciform Iigament
• cremasteric reflex Knnuilnfeld.ltm. Übertragung einer Infekti-
llaltorium. Einrichtung zur Verbren- on von einem Krankenhauspatienten auf
nung von Leichen. einen anderen.
• crematorium • cross infection
lflpitllion. Geräusch bzw. Empfindung in .......,.... Verträglichkeitsprüfung von
Verbindung mit dem Knistern bei Gas- Spender- und Empfängerblut, um die
brand, mit dem Aneinanderreiben von Transfusion von inkompatiblen Blutgrup-
Knochenfragmenten oder mit dem Ras- pen zu vermeiden; dabei wird (1) die
seln der Lunge bei Pneumonie. Kompatibilität der Spendererythrozyten
[lat.: crepitans, knistern.] mit dem Empfängerserum und (2) der
.crepitus Empfängererythrozyten mit dem Spen-
derserum getestet. (--->Bluttransfusion) (s.a.
lnpitilnlnd. (knisternd; knarrend). Bezeich- Transfusionszwischenfall)
nung für knisternde, rasselnde Geräusche • blood crossmatehing
bzw. für Geräusche, die beim Aneinander-
reiben rauher Oberflächen entstehen. lliwiDnlliiL Nervenreflex, bei dem die Sti-
(---> Krepitation) mulierung einer Körperseite eine Reak-
[lat.: crepitans, knistern.] tion auf der anderen Körperseite auslöst,
• crepitant z.B. der konsensuelle Reflex.
•crossed reflex
Iresol Mischung aus drei verschiedenen
Isomeren in einer Flüssigkeit mit phenol- lreuzresistenz.Resistenz auf ein bestimm-
artigem Geruch; wird aus Steinkohlenteer tes Antibiotikum, das auch auf ein ande-
gewonnen und in synthetischen Harzen res Antibiotikum ausgedehnt wird, mit
dem die Krankheitserreger noch keinen cricothyroideum auf Höhe des sechsten
Kontakt hatten. Halswirbels miteinander verbindet.
• cross resistance [griech.: krikos, Ring, eidos, Form.]
•cricoid
INuzsdtm•ZIIIIt. Lokaler oder weitergelei-
teter Schmerz im unteren Teil der Wirbel- Krilllaidlktelllla Operatives Entfernen des
säule, der durch Verstauchungen (Distor- Krikoidknorpels.
sion), überanstrengung, Osteoarthritis, [griech.: krikos, Ring, eidos, Form, ek-
Neoplasmen oder einen Bandscheiben- tome, Exzision.]
vorfall verursacht wird. K. treten häufig •cricoidectomy
auf und können in Verbindung mit
schlechter Körperhaltung, Fettleibigkeit, ~Krikoidknorpel und Ra-
zu langem Sitzen oder unphysiologischen chen betreffend.
Körpermechanismen stehen. Der [griech.: krikos, Ring, pharynx, Rachen.]
Schmerz kann lokalisiert und statisch • cricopharyngeal
sein, mit Muskelschwäche und Spasmen
einhergehen oder in ein oder beide Beine ~ Notfallkehlkopfschnitt
ausstrahlen, z.B. bei Ischiasbeschwerden. zur Öffnung der Atemwege einer ersti-
K. können durch Husten, Niesen, Aufste- ckenden Person. Unterhalb des Adam-
hen, Heben, Dehnen, Beugen oder Drehen apfels und oberhalb des Krikoidknorpels .,.
ausgelöst oder verschlimmert werden. wird ein kurzer senkrechter Schnitt ge- ..
(-+ Lumbago) macht, der durch einen Querschnitt durch
• low back pain (LBP) die Membrana cricovocalis erweitert wird .
Die Öffnung wird mit Hilfe eines beider-
lnluzsanslblllt Empfindlichkeit für ei- seits offenen Tubus offen gehalten, damit
nen Stoff, der eine Sensibilität für andere Luft ein- und ausströmen kann. (s.a. Tra-
Stoffe verursacht, die ähnliche chemische cheotomie)
Strukturen aufweisen. [griech.: krikos, Ring, thyreos, Schild, ei-
.cross sensitivity dos, Form, temnein, schneiden.]
•cricothyrotomy
~ Toleranz für andere Dro-
gen, die sich nach Konsum einer einzigen ~Erforschung geistiger
Droge entwickelt, z.B. die Kreuztoleranz Prozesse, Motivationsmuster und Verhal-
zwischen Alkohol und Barbituraten. tensweisen von Verbrechern.
• cross-tolerance •criminal psychology
Manchester; 1988-1993 Aufbau und Lei- Typ I, sowie Synzytio-Viren und Influen-
tung des Agnes-Karll-lnstituts für Pfle- za A und B Viren. (s.a. Diphtherie)
geforschung des DBfK; seit 1993 Grüo- [schottisch, croup, krächzen.]
dungsprofessorin für Pflegewissenschaft • croup
an der Evangelischen Fachhochschule
Darmstad I; veröffentlichte t 993 die erste Kruppkatarrh. Schwere Kehlkopfentzün-
vom Bundesministerium für Gesundheit dung mit kruppartigem Husten.
geförderte Studie »Der Pflegeprozess am • catarrhal croup
Beispiel von Apoplexiekranken«, die auf
dem von ihr entwickelten - AEDL-Mo- krural. Das Bein, insbesondere den Unter-
deU basiert schenkel betreffend.
• crural
Kropf. --+ Struma.
• goiter Kruste. (Grind; Schorf). Verhärtete Schicht,
Kropf, adenomatö5er. Vergrößerung der die sich auf der Hautoberfläche aus ausge-
Schilddrüse aufgrund eines Adenoms trockneten Körperexsudaten bildet.
bzw. zahlreicher Kolloidknoten. Schorf bildet sich bei verschiedenen Haut-
• adenomatous goiter krankheiten, wie z.B. Ekzem, Eiterflechte
(Impetigus), Seborrhö und Erbgrind (Fa- ..,.
KrPfiG. Krankenpflegegesetz vus) sowie während des Heilungsprozes- .,..
Krukenberg-Tumor. Neoplasma der Eier- ses von Verbrennungen und Läsionen.
stöcke (Ovarien), das als Metastase einer [lat.: crusta, Schale.]
gastrointestinalen malignen Erkrankung • crust
entsteht, meist eines Magenkarzinoms.
[F. Krukenberg, deutscher Pathologe, Kryochirurgie. Anwendung von niedrigen
1871-1946] Temperaturen zur Zerstörung von Gewe-
• Krukenberg's tumor ben. Die K. wird beispielsweise für die
Zerstörung des Thalamus-Nervenzellen-
Krümmung, anatomische. Biegung der ver- ganglions bei Parkinson-Patienten, zur
schiedenen Wirbelsäulensegmente. In der Zerstörung der Hypophysendrüse bei ver-
seitlichen Rückenkontur erscheinen die schiedenen metastasierenden Krebser-
zervikalen und lumbalen K.en als konkave krankungen sowie für die Behandlung
Wölbungen, die thorakalen und sakralen von Hautkrebs eingesetzt. Kryotechniken
K.en als konvexe Wölbungen. werden auch in der Ophthalmologie ange-
• anatomic curve wendet, z.B. um den Heilungsprozess ei-
Krümmungsmyopie. Form der Kurzsichtig- ner gelösten Netzhaut voranzutreiben
oder um Katarakte zu entfernen.
keit, die durch Fehler in der Lichtbre-
chung aufgrund einer übermäßigen
[griech.: kryos, kalt, cheirourgos, Chi-
Hornhautkrümmung verursacht wird. rurg.]
• cryosurgery
• curvature myopia
Krupp. Akute Virusinfektion der oberen kryogen. Bezeichnung für zum Vereisen
und unteren Atemwege, die hauptsächlich von erkranktem Gewebe eingesetzte che-
Kleinkinder im Lebensalter von 3 Mona- mische Substanzen. Der Gewebe- bzw.
ten bis 3 Jahren betrifft. Typische Sym- Zelltod wird dabei durch Dehydration der
ptome sind extreme Heiserkeit, Reizbar- verletzten Zellmembranen hervorgerufen.
keit, Fieber, heiserer, bellender Husten, [griech.: kryos, kalt, genein, erzeugen.]
kontinuierlicher Stridor beim Einatmen • cryogen
sowie Atemnot (Dyspnoe) bzw. beschleu-
nigte Atmung (Tachypnoe) aufgrund ei- Kryoglobulin. (Kälteglobulin). Unphysiologi-
ner Kehlkopfobstruktion. Erreger sind zu- sches Plasmaprotein, das bei niedrigen
meist Parainfluenza-Viren, insbesondere Temperaturen ausfällt und eine Gerin-
nung verursacht und bei normalen Kör- Krankheitsverlauf auf das Gehirn und das
pertemperaturen dispergiert. Zentralnervensystem, die Haut, das Ske-
[griech.: kryos, kalt; lat.: globulus, Kügel- lettsystem und das Harnsystem aus. Im
chen.] viszeralen und im subkutanen Gewebe
• cryoglobulin bilden sich Knötchen oder Tumore, die
mit gallertartiger Masse gefüllt sind. Typi-
ICrJoglollullftlmie Vorkommen von sche Symtome sind zu Beginn der Erkran-
.... Kryoglobulinen im Blut.
kung Husten oder andere Atemwegsbe-
[griech.: kryos, kalt; lat.: globulus, Kügel- schwerden. Wenn der Pilz in die Hirnhaut
chen; griech.: haima, Blut.] vordringt, können verschiedene neurolo-
• cryoglobulinemia gische Störungen, einschließlich Kopf-
Kfrokauter, Anwendung von Stoffen, z.B. schmerzen, Seh- und Sprachbehinderun-
festem Kohlendioxid oder Kohlensäure- gen auftreten.
schnee, die Gewebe durch Vereisung zer- •cryptococcosis
stören. llfpll lllllllllhl. Unphysiologischer
[griech.: kryos, kalt, kauterion, Brennei- Rückstau von Menstruationsblut in der
sen.] Scheideaufgrund eines nicht-perforierten
• cryocautery Hymens oder seltener in der Gebärmutter
~ Methode zur Erhaltung aufgrund eines verschlossenen Zervixka-
und Aufbewahrung von Geweben und Or- nals.
ganen unter Einsatz extrem tiefer Tempe- [griech.: kryptos, verborgen; lat.: mens,
raturen. Monat; griech.: rhoia, Strom.]
• cryopreservation • cryptomenorrhea
~ (Eisbehandlung). Behandlungs- ~ Fehlentwicklung mit
methode, bei der Kälte als destruktives vollständiger Verschmelzung der Augenli-
Medium eingesetzt wird. Die für die Käl- der und unvollständig entwickelten oder
tetherapie verwendeten Substanzen sind völlig fehlenden Augen.
festes Kohlendioxid oder flüssiger Stick- [griech.: kryptos, verborgen, ophthalmos,
stoff. Auge.]
[griech.: kryos, kalt, therapeia, Behand- • cryptophthalmos
lung.] ~ Entwicklungsdefekt, bei
• cryotherapy dem die Wanderung eines bzw. beider Ho-
IIJpte. Verborgene Grube oder Röhre auf den in das Skrotum ausbleibt und die Ho-
einer Oberfläche; Beispiele anatomischer den im Bauchraum bzw. im Leistenkanal
K.n sind die Analkrypten, Zahnkrypten zurückgehalten werden.
und Synovialkrypten. [griech.: kryptos, verborgen, orchis, Ho-
[griech.: kryptos, verborgen.] den.]
.crypt • cryptorchidism
kubital. Den Ellenbogen oder Unterarm bestimmten Gebets oder die Folgen des
betreffend. >>bösen Blicks«.
• cubital • culture-bound
Kübler·Ross, EJisabeth. (*1926), Ärztin für Kulturschock. Psychologische Auswirkun-
Psychiatrie, Begründerio der Sterbeauf- gen einer drastischen Veränderung in der
klärung in der Neuzeit, mit dem Ziel, die kulturellen Umgebung einer Person. Der
Angst vor dem Tod zu nehmen. Nach ih- Versuch, sich der anderen Kulturgruppe
rem Modell für den Prozess des Sterbe- mit ihren unterschiedlichen Praktiken,
vorgangs teilt sich dieser in 5 Phasen Werten und Überzeugungen anzupassen,
(Nicht-Wahrhaben-Wollen/Schock, Wut, erzeugt Gefühle von Hilflosigkeit, Un-
Verhandlung, Depression und Akzep- wohlsein und Desorientierung.
tanz). (.... Sterbephasen) • culture shock
Kuboid. (Würfelbein). Würfelförmiger Fuß-
wurzelknochen an der Fußseite, neben Kulturvennittlung. ~ Pflegeintervention
dem vierten und fünften Mittelfußkno- der NIC, die definiert wird als die
chen. überbrückung, Diskussion oder Verbin-
[griech.: kybos, Würfel, eidos, Form.] dung orthodoxer Gesundheitspflegesys-
• cuboid bone
Kugelgelenk. (Articulatio sphaeroidea). Eine
teme mit kuJturfremden Patienten und
ihren Familienangehörigen.
• Cultural Brokerage
II
Gelenkverbindung, bei der der runde
Kopf eines Knochens in einer schalenför- kumulativ. Allmähliche Steigerung, bei der
migen Höhle liegt, wodurch sich der dis- das schließlich erreichte Gesamtergebnis
tale Knochen in verschiedenen Achsen das erwartete Ergebnis übertreffen kann.
um das Zentrum drehen kann, z.B. Hüft- [lat.: cumulare, anhäufen.]
oder Schultergelenk. (s. Abb. S. 368) . cumulative
• ball-and-socket-joint
Kunstfehler. Professionelle Nachlässigkeit,
Kugelzellanämie . .... Sphärozytose.
die unmittelbare Ursache für eine Verlet-
• spherocytic anemia zung oder Schädigung eines Patienten ist
Kuhpocken. Milde Infektionserkrankung und infolge von mangelhaftem professio-
mit Bläschenausschlag; verursacht durch nellem Wissen, Erfahrung oder Kompe-
Übertragung des Vaccinia-Virus von infi- tenz auftritt, welche in der jeweiligen Pro-
zierten Kühen. Aufgrund der Ähnlichkeit fession eigentlich erwartet werden kann.
des Variola-Virus mit dem Vaccinia-Virus • malpractice
führt eine Kuhpockeninfektion zur Immu-
nität gegen Pocken. Kunstherz. (künstliches Herz). Mechanische
cowpox Vorrichtung aus Polyurethan, die aus zwei
Kammern besteht, in den Körper implan-
Kultur. 1. Kultivierung von Mikroorganis- tiert und über ein externes Pumpsystem
men oder Zellen auf speziellen Nährbö- betrieben wird. Das erste K. wurde 1982
den. 2. Erlernte Werte, Glaubensauffas- eingesetzt.
sungen, Sitten und Verhaltensmuster, die • artificial heart
von einer Gruppe interagierender Indivi-
duen geteilt werden. Künstliche Luftwege, Pflege bei. _, Pflege-
[lat.: colere, kultivieren.] intervention der -> NIC, die definiert wird
• culture als die Versorgung von Endotracheal-
und Treacheotomietuben und Vorbeu-
kulturbedingt. Bezeichnung für gesund-
heitliche Beeinträchtigungen, die mit ei- gung gegen Komplikationen bei ihrer
ner spezifischen Kultur assoziiert sind, Anwendung.
z.B. der Glaube an Auswirkungen eines • Artificial Airway Management
574 Ku nsttherapie ;..,.
Kußmaui-Atmung.
labil. I. Unstabil; durch eine Tendenz zur Labyrinthitis. Entzündung der Kanäle des
Veränderung oder Modifizierung charak- Innenohrs (---+ Labyrinth), was zu Schwin-
terisiert. 2. Emotional unstabil; Bezeich- del (Vertigo ), Erbrechen, Augenzittern
nung für schnell veränderliche oder wech- (Nystagmus) und Schwerhörigkeit führen
selnde Gefühle, die für bestimmte Formen kann.
der ---+ Schizophrenie charakteristisch sind. [griech.: labyrinthos, Irrgang; itis, Ent-
[lat.: labilis, abgleiten] zündung]
• labile • Iabyrinthitis
labiodental. Zu den Lippen (Labia) und Lachgas. Bezeichnung für Stickoxidul
den Zähnen (Dentes) gehörend. (N 20); farbloses -+ lnhalationsanästheti-
• labiodental kum, das als Nebenwirkung Halluzinatio-
nen und rauschhaft-euphorische Zustän-
laborergebnisse, Interpretation von. de auslöst (nur selten jedoch Lachen oder
--+ Pflegeintervention der --+ NIC, die defi- Kichern), wenn es in Mengen verabreicht
niert wird als die kritische Analyse der wird, die noch keine Narkose induzieren.
578 Lachgas ._·.
mechanismus für den Kohlenhydratstoff- als Grundlage für Salben und Emollien-
wechsel. zien für die Haut verwendet.
[P. Langerhans, deutscher Pathologe, [lat.: lana, Wolle; oleum, Öl]
1847-1888] • Ianolin
• islands of Langerhans
Lanugo. I. Das weiche flaumige Haar, das
langerhans·Zellen. Sternförmige ( dendriti- einen Fötus ab dem fünften Monat be-
sche Zellen), die meist in der Stachelzel- deckt und das bei der Geburt im neunten
lenschicht (Stratum spinosum) in der Monat fast vollständig ausgefallen ist.
Oberhaut (Epidermis) zu finden sind. 2. Das feine, weiche Haar, das alle Körper-
[P. Langerhans, deutscher Pathologe, stellen außer den Handinnenflächen und
1847-1888] Fußsohlen sowie den Stellen bedeckt, die
• Langerhans' cells normalerweise mit anderen Arten von
Haaren bedeckt sind.
Längslage. Normale Lage des Fötus im • Ianugo
Mutterleib, bei der die Längsachse des Lanzette. Kleines, spitzes, zweischneidiges
Kindes parallel zu der der Mutter verläuft. Messer, mit dem zur Blutentnahme ein
• longitudinal presentation Einschnitt in die Haut vorgenommen
wird.
Langzeitgedächtnis. Die Fähigkeit, Empfin- • lancet
dungen, Ereignisse, Vorstellungen und an-
dere Informationen längere Zeit mühelos lanzinierend. Scharf, heftig und plötzlich
in Erinnerung zu behalten. Das L. besteht auftretend, z.B. I. e Schmerzen.
aus einem Tätigkeitsgedächtnis (z.B. Ab- • lancinating
läufe des Fahrradfahrens, Tennsispielens laparo-. Vorsilbe mit der Bedeutung
usw.) und einem Faktengedächtnis (Na- >>Bauch, Bauchraum«.
men, Daten, Ereignisse). Der Sitz des [griech.: Lende]
L.ses liegt vor allem im Kleinhirn und im • laparo-
motorischen Kortex des Großhirns.
• Iang-term memory Laparoenterotomie. Chirurgischer Ein-
schnitt in den Darm (Intestinum) durch
lang1eitinsulln. Insulinpräparat, das mit die Bauchwand.
Zink versetzt eine längere Wirkung als [griech.: laparo, Lende; enteron, Darm;
unbehandeltes --+Insulin hat. Der Wir- temnein, schneiden]
kungsbeginn des L.s setzt innerhalb von • laparoenterotomy
8 Stunden ein, erreicht seinen Höhepunkt Laparohysterotomie. Entfernung der Ge-
nach 16 bis 24 Stunden und kann eine bärmutter (--+ Hysterektomie), die mit Hil-
Wirkungsdauer bis zu 36 Stunden aufwei- fe eines Schnittes in die Bauchwand
sen. (s.a. Altinsulin) durchgeführt wird.
• long-acting insulin [griech.: laparo, Lende; hystera, Gebär-
mutter; ektome, ausschneiden]
langteitpflege. Gewährleistung von pfle- • laparohysterectomy
gerischen, medizinischen, so:~:ialen und
persönlichen Leistungen, die Personen Laparoskop. Form eines --+ Endoskops, das
mit chronischen körperlichen oder geis- mit einem Beleuchtungssystem ausgestat-
tigen Erkrankungen auf wiederheiter tet ist und zur Untersuchung in die
und dauerhafter Basis erhalten. Bauchhöhle eingeführt wird.
• long-term care [griech.: laparo, Lende; skopein, schauen]
• laparoscope
Lanolin. Fettähnliche Substanz aus der Laparoskopie. (Bauchspiegelung). --+ Endosko-
Wolle von Schafen; L. enthält 25 o/o Wasser pie der --+ Bauchhöhle, zur Diagnosestel-
wie eine Wasser-in-Öl-Emulsion und wird lung oder operativen Behandlung von Er-
krankungen der Bauch- und Beckenor- l.llyngismus.Krampf (Spasmus) des Kehl-
kopfes (---> Larynx) mit pfeifender Atmung,
der sich plötzlich entwickelt und in Ver-
bindung mit krächzenden Atemgeräu-
schen infolge einer Kehlkopfentzündung
[lat.: abdomen, Bauch; griech.: skopein, (-->Laryngitis) auftreten kann.
betrachten] •laryngismus
•abdominoscopy; laparoscopy
l.alyDgids. Entzündung der Schleimhaut,
Llplralomle. Chirurgischer Einschnitt in die den Kehlkopf (---> Larynx) auskleidet
die Bauchhöhle, die meist unter allgemei- und mit einem Ödem der Stimmbänder
ner oder lokaler Narkose häufig zu Unter- einhergeht; es kommt zur Heiserkeit oder
suchungszwecken durchgeführt wird; For- zum Verlust der Stimme. Eine L. tritt als
men der L. sind z.B. Appendektomie, Cho- akute Erkrankung bei Erkältungen, Expo-
lezystektomie und Kolostomie. sition gegenüber Reizgasen, plötzlichen
[griech.: laparo, Lende; temnein, schnei- Temperaturschwankungen oder als chro-
den] nische Krankheit bei übermäßiger An-
•laparotomy (lap) strengung der Stimme oder durch starkes
l.lpls. Jede Substanz, die nicht ohne weite- Rauchen auf. Bei der akuten L. kommt es
res in einen gasförmigen Zustand umge- zu Husten; der Hals kratzt und ist
schmerzhaft.
D
wandelt werden kann, z.B. ein Ätzstift (L.
causticus). [griech.: Iarynx, Kehlkopf; itis, Entzün-
[lat.: Stein] dung]
•Iapis •Iaryngitis
Kehldeckel
{Epiglottis)
Kehlkopf
{Larynx)
Larynxmaske.
584 Laserbehand lungen, Vorsichtsmaßnahm~n bei
definiert wird als die Reduzierung des nebenhöhlen oder Magen, zu therapeuti-
Risikos systemischer Reaktionen auf La- schen Zwecken.
texprodukte. lfranz.: Waschen]
• Latex Precautions • lavage
laufgürtet Leder- oder Nylongürtel mit Lavendelöl. Durch Wasserdampf-Destil-
Griffen, der um die Taille des Patienten lation gewonnenes Öl aus dem Lavendel-
gelegt wird. Mit Hilfe der Griffe kann die kraut mit ausgleichender, beruhigender
Pflegeperson den Patienten festhalten und Wirkung bei Unruhezuständen, Husten
ihn beim Laufen unterstützen. oder Gliederschmerzen; anzuwenden als
• walking belt Waschwasserzusatz, in neutralem Öl
(I O%ige Verdünnung) als Körperöl oder
lauge. ..., Base. in der Duftlampe. (-+ Öl, ätherisches; Aro-
• lye matherapie)
laugenverätzung. Gewebeschaden, der • lavender oil
durch den Kontakt mit einer alkalischen Laxanzien (pl.). (Abführmittel). Arzneimittel,
Verbindung, wie z.B. einer Lauge, verur-
die abführend wirken, indem sie das
sacht wird. Falls ein schwerer Gewebe-
Stuhlvolumen vergrößern (Quell- oder
schaden entstanden ist, sollte das Opfer
Füllmittel, z.B. Leinsamen, Lactulose),
sofort in medizinische Behandlung ge-
den Stuhl erweichen (Osmolaxanzien,
bracht werden.
z.B. Sorbit) oder die Darmwände aus-
• alkali burn schmieren (Gleitmittel, z.B. Glyzerin). Bei
laugenvergiftung. Toxische Wirkung der Anwendung von L. ist darauf zu ach-
durch die Einnahme einer stark alkali- ten, dass der Patient eine ausreichende
schen Lauge, z.B. Ätznatron oder Natri- Flüssigkeitsmenge aufnimmt; L. sollten
umhydroxid. Wenn die Lauge einen pH- nicht zu oft und möglichst nur kurzzeitig
Wert über 11,5 hat, sind die Verätzungen verabreicht werden, da es zu Gewöh-
im Mund und Kehlkopf meist irreversibel. nungseffekten im Darm kommt. (s.a. Ob-
Eine alkalische Vergiftung kann schlim- stipation)
mer sein als eine Säureverätzung, weil • Iaxatives; purgative
Säuren normalerweise durch den Kontakt Lazeration. Riß oder Einriß von Geweben,
mit Körpergeweben neutralisiert werden. Rißwunde; z.B. Laceratio cervicis: das
• lye poisoning Einreißen des Gebärmutterhalses (Zervix)
Läuse. Kleine flügellose Insekten der Ord- während der Entbindung.
nung Anoplura. L. sind Parasiten von Vö- [lat.: lacerare, zerreisen]
geln und Säugetieren und können ihr gan- • laceration
zes Leben auf einem einzigen Wirt ver- LCAT. Abkürzung für ..., Lezithin·Choleste·
bringen und dort ihre Eier in die Haare rin·Acyi-Transferase.
oder Federn legen. Sie werden auf den . LCAT
Menschen durch direkten Kontakt über-
tragen; man unterscheidet Kopfläuse (Pe-
diculus humanus capitis), Kleider- oder
Körperläuse (P. h. corporis) und Filzläuse
•w
LD. Abkürzung für -> Letaldosis.
II
-+ Abszess in der Leber, der durch eine tome einer Leberzelleninsuffizienz, wäh-
Amöbeninfektion, eine bakterielle Infekti- rend ein -+ Ikterus für eine Gallengangsob-
on oder ein Trauma verursacht werden struktion steht; Fieber kann virale oder al-
kann. Zu den Symptomen gehören koholbedingte Lebererkrankungen be-
Schweißausbrüche und Frösteln, Schmer- gleiten. In schweren Fällen kommt es zum
zen, übelkeitund Erbrechen. -+ hepatischen Koma.
[lat.: abscedere, weggehen] .liver failure; hepatic insufficiency
•abscess ofliver
insbesondere von Ratten und Hunden. Verarbeitung und zum Verständnis von
Die Infektion erfolgt beim Menschen di- Informationen.
rekt durch Kontakt mit dem Urin oder Ge- • Learning Facilitation
webe eines infizierten Tieres oder indirekt
durch kontaminiertes Wasser oder Erde. lemstörung. (Lernschwäche). Unphysiologi-
Zu den klinischen Symptomen gehören scher Zustand, der manchmal bei Kin-
Hepatitis, Gelbsucht (Ikterus), Hautblu- dern mit einer normalen oder überdurch-
tungen, Fieber, Schüttelfrost, Niereninsuf- schnittlichen Intelligenz zu finden ist und
fizienz, Meningitis, Veränderungen des durch die Schwierigkeit charakterisiert
mentalen Status und Muskelschmerzen. ist, grundlegende Fähigkeiten wie Lesen,
Die ernsthafteste Form der L. ist die Weil- Schreiben und Rechnen zu erlernen.
Krankheit. • learning disability
[griech.: leptos, dünn; speira, Spirale; osis,
Zustand] Lemtheorie. Gruppe von Konzepten und
• leptospirosis Prinzipien, mit denen versucht wird, den
Lernprozess zu erklären; z.B. das Konzept
lembereitschaft, Unterstützung der. der Konditionierung (nach Guthrie), das
-+ Pflegeintervention der NIC, die defi- besagt, dass jede Reaktion direkt von ei-
niert wird als die Oberprüfung der Fä- nem gleichzeitig stattfindenden Stimulus
higkeit und Bereitschaft zur Aufnahme abhängig ist, sodass eher eine Aneinan-
von Informationen. derreihung und nicht eine Verstärkung
• Learning Readiness Enhancement Grundlage des Lernprozesses ist.
• learning theory
lernen. I. Der Vorgang der Aneignung
von Wissen oder bestimmten Fähigkeiten lesbisch. I. Form der weiblichen Homose-
durch Forschen, Praktizieren oder das xualität. 2. Zu den sexuellen Vorlieben
Sammeln von Erfahrungen. 2. Verände- und Wünschen einer Frau gehörend, die
rung von Verhaltensweisen durch Prakti- auf eine andere Frau gerichtet sind. (-+ ho-
zieren, Erfahrung oder Training. mosexuell)
• learning [Wortbildung nach der griechischen Insel
lernen, kognitives. I. Art des Lernens, in Lesbos, wo die Dichterin Sappho in ihren
dessen Vordergrund die Aneignung von Liedern junge Mädchen leidenschaftlich
Problemlösungsfahigkeiten unter Zuhilfe- besang]
nahme intelligenter und bewusster Vorge- • lesbian
hensweisen steht. 2. Eine Theorie, die Ler-
nen als eine Verhaltensänderung definiert, Leseschwäche. Artikulationsstörung, bei
die auf dem Erwerb von umweltrelevanten der die Lesefähigkeit erheblich unter den
Informationen basiert. allgemeinen intellektuellen Fähigkeiten
• cognitive learning liegt. Tests zeigen, dass die Störung weder
eine geistige Behinderung oder falsche
lernkurve. Graphische Darstellung der Schulung beinhaltet noch ein bestimmtes
Auswirkungen einer spezifizierten Metho- Alter betrifft, sondern dass sie durch fal-
de des Unterrichtens oder Trainierens auf sches lautes Vorlesen, langsames Lesen
die Lernfähigkeit einer Person, die sich in und vermindertes Verstehen gekennzeich-
einer verbesserten Leistung bei der Be- net ist.
wältigung einer bestimmten Aufgabe äu- • reading disorder
ßert.
• learning curve Leseunfähigkeit. (Alexie). Das Unvermögen,
geschriebene Sprache zu verstehen; eine
Lernprozess, Erleichterung des. -+ Pflegein- Form der rezeptiven -+ Aphasie infolge
tervention der NIC, die definiert wird von Verletzungen in bestimmten Berei-
als die Unterstützung der Fähigkeit zur chen des Gehirns. Die Störung kann ange-
boren oder infolge einer Krankheit oder wird und zu einer Ansammlung (Akku-
Verletzung erworben sein. mulation) der Aminosäure --> Leuein im
• word blindness Körpergewebe führt. (-. Ahornsirupkrank-
heit)
letcldosis (LD). (tödliche Dosis). Die Menge
einer toxischen Substanz, die bei allen [griech.: leukos, weiß; osis, Zustand]
Mitgliedern einer Species innerhalb eines •leucinosis
bestimmten Zeitraums zum Tod führt. 11. Allgemeine Bezeichnung für
Bei der mittleren L. (LD 50 ) handelt es sich eine Gruppe von bösartigen Erkrankun-
um die Menge der gleichen Substanz, die gen, die durch eine diffuse Störung des
ausreichend ist, um die Hälfte der Test- Knochenmarks mit starker Vermehrung
personen zu töten. unreifer weißer Blutzellen (-.Leukozyten)
c?:; lethat dose (LD) gekennzeichnet ist. Eine unphysiologische
Anzahl und unterschiedliche Formen von
Llbllfa. Gen, das einen phänotypi-
schen Effekt aufweist, der in bestimmten unreifen Leukozyten gelangen ins Blut
Entwicklungsphasen nach der Befruch- und können zu Infiltrationen in Lymph-
knoten, Milz und Leber führen. Der Ur-
tung eines Eies (Fertilisation) bis zu des-
sen Ausreifung zum Tod der befruchteten sprung der L. ist noch nicht geklärt; sie
Eizelle (Zygote) führen kann. Das Gen kann möglicherweise durch eine geneti-
kann dominant, halb-dominant oder re- sche Prädisposition bedingt sein oder in
zessiv sein. (s.a. Mutation)
•lethal gene
Verbindung mit der Exposition gegenüber
ionisierenden Strahlen, Benzol oder ande-
ren, für das Knochenmark toxischen Sub-
II
Letalbl Die Anzahl der mit einer be- stanzen führen. Die Klassifikation der L.
stimmten Krankheit in Verbindung ste- ist zunehmend komplexer, differenzierter
henden, registrierten Todesfälle, ausge- und wichtiger geworden, da die Bestim-
drückt als Prozentsatz aller an der jeweili- mung der Unterformen therapeutische
gen Krankheit erkrankten Personen (Töd- und prognostische Auswirkungen hat. Je-
lichkeit). Nicht zu verwechseln mit --> Mor- de L. wird gemäß der jeweils dominieren-
talität (Sterblichkeit). den wuchernden Zellen klassifiziert. Die
• case fatality rate akute L. beginnt plötzlich und schreitet
Lethargie. Zustand oder Qualität von Ver- schnell von den anfänglichen Anzeichen
wie Müdigkeit, Blässe, Gewichtsverlust,
gesslichkeit, Trägheit, Gleichgültigkeit, In-
teresselosigkeit, Schläfrigkeit oder ausge- Fieberanfälligkeit, Blutungsneigung, ex-
treme Schwäche, Knochen- und Gelenk-
prägte Somnolenz mit Bewusstseinsstö-
rungen. - adj. lethargisch. schmerzen zu rezidivierenden Infektionen
[griech.: lethargos, schläfrig] fort. Die chronische L. entwickelt sich
langsam; die Symptome ähneln denen der
•lethargy
akuten Erkrankung, treten aber in vielen
(Leu). Weiße, kristalline -->Amino- Fällen erst Jahre später auf.
säure, die für ein optimales Wachstum bei [griech.: leukos, weiß; haima, Blut]
Säuglingen und für den Stickstoffhaushalt •leukemia
bei Erwachsenen wesentlich ist. L. kann
nicht vom Körper hergestellt werden und le. akute em. Fortschrei-
tende, bösartige Erkrankung des blutbil-
wird durch Hydrolyse von Nahrungsei-
weiß bei der enzymatischen Verdauung denden Gewebes, bei der eine unkoutrol-
in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) lierte Vermehrung unausgereifter --> Leu-
kozyten und deren Vorläufer, insbesondere
produziert.
im Knochenmark, der Milz sowie den
[griech.: leukos, weiß]
Lymphknoten auftritt. Dies ist die am
j:Zo leueine (Leu)
häufigsten bei Kindern anzutreffende
1evdno Erkrankung, die durch eine Krebsart, wobei die meisten Erkrankun-
Störung des Leueinabbaus verursacht gen im Alter zwischen 2 und 5 Jahren aus-
brechen. Die a. L. wird nach Zelltypen tet, insbesondere, wenn sie radioaktiver
klassifiziert: zur akuten lymphatischen Strahlung ausgesetzt waren.
Leukämie (ALL) gehören lymphatische, • acute myelocytic leukemia (AML)
lymphozytäre, lymphoblastische und
lymphoblastoide Typen; zur -+ akuten I.Mimltl. ..... prom,.m,t~~e (AProl.).
nonlymphatischen Leukämie (ANLL) gehö- Tumorerkrankung des blutbildenden Sys-
ren granulozytische, myelozytische, mo- tems, durch eine Vermehrung von -+ Pro-
nozytische, myelogene, monoblastische myelozyten gekennzeichnet; mit starken
sowie monomyeloblastische Typen (die Blutungen, Hämatomen, niedrigem Fibri-
myeloischen und monozytischen Formen nogenspiegel und niedriger Thrombozy-
werden -+ AML abgekürzt). Die ALL tritt tenzahl verbunden.
hauptsächlich im Kindesalter auf, wäh- • acute promyeolocytic leukemia
rend die AML und ANLL in allen Alters- (AProL)
gruppen beobachtet werden. Die genaue
Ursache dieser Krankheit ist unbekannt,
l..eukllllle, llllull:lmfsdle. Eine Form der
Leukämie, bei der die Gesamtzahl der
wobei verschiedene Faktoren vermutet
-+ Leukozyten innerhalb normaler Gren-
werden, einschließlich genetischer De-
zen bleibt und nur wenige abnorme Zell-
fekte, Immunstörungen, Viruserkrankun-
formen im peripheren Blut zu finden sind.
gen sowie karzinogene Umweltfaktoren,
• aleukemic leukemia
hauptsächlich ionisierende Strahlung.
D
(-+ Leukämie) IAiulflmit (Q.L), ~
• acute childhood leukemia Neoplasma des blutbildenden Gewebes
.......... lkute lynqlhatlsche (ALL). Pro- mit Wucherung kleiner, langlebiger Lym-
gressiv verlaufende, maligne Erkrankung, phozyten, d.h. der B-Zellen, im Knochen-
die durch eine große Anzahl unreifer Zel- mark, Blut, in der Leber und den lym-
len im Blutkreislauf, in den Lymphknoten, phoiden Organen. Die Krankheit beginnt
Milz, Leber und anderen Organen ge- schleichend; im weiteren Verlauf treten
kennzeichnet ist, welche große Ähnlich- folgende Symptome auf: Unwohlsein, Er-
keit mit den Lymphoblasten des Kno- müdung, Anorexie, Gewichtsabnahme,
chenmarks haben. Die Anzahl der norma- nächtliche Schweißausbrüche, Lymphade-
len Blutzellen ist im Allgemeinen redu- nopathie und Hepatosplenomegalie.
ziert. Diese Erkrankung tritt am häufigs- [griech.: chronos, Zeit; lat.: lympha, Was-
ten bei Kindern im Alter zwischen zwei ser; griech.: kytos, Zelle, leukos, weiß, hai-
und fünf Jahren auf. Das Risiko, an dieser ma, Blut.]
Krankheit zu erkranken, ist bei Patienten •chronic lymphocytic leukemia (CLL)
mit einem Down-Syndrom und bei den
IA!ulflmit(CMU,~Ma
Geschwistern dieser Patienten erhöht.
lignes Neoplasma, welches das blutbilden-
• acute lymphocytic leukemia (ALL) de Gewebe betrifft, durch die Proliferation
.......... lkutelllytloisd'lt (AMI.). Bösarti- granulärer Leukozyten und Knochen-
ger Tumor des blutbbildenden Systems markriesenzellen (Megakaryozyten) ge-
mit unkontrollierter Vermehrung unreifer kennzeichnet und in allen myeloischen
Leukozyten, deren Zytoplasmen in der Zellen nachweisbar ist. Die Krankheit be-
Regel azurophile Auer-Stäbchen aufwei- ginnt schleichend und betrifft meist Er-
sen. Typische Symptome sind Zahn- wachsene. Während des Krankheitsver-
fleischbluten, Anämie, Müdigkeit, Fieber, laufs treten folgende Symptome auf: Un-
Dyspnoe, moderate Milzvergrößerung, wohlsein, Ermüdung, Wärmeunverträg-
Gelenk- und Knochenschmerzen sowie lichkeit, Zahnfleischbluten, Purpura,
rezidivierende Infektionen. Die AML Hautläsionen, Gewichtsverlust, Hyperur-
kann in allen Altersgruppen auftreten, ikämie, Bauchschmerzen und Milzvergrö-
wird jedoch am häufigsten bei Jugendli- ßerung.
chen und jungen Erwachsenen beobach- • chronic myelocytic leukemia (CML)
l.8ulllmfe in11111111111dlr Fattar. Zellprodukt Formen der L. sind die neutrophile und
(Zytokin), das das spontane Wachstum die Iymphozytische L.
der lymphoiden Stammzellen (Leukämie- [griech.: leukos, weiß; penes, arm]
zellen) unterdrücken kann. •leukopenia
.leukemia inhibitory factor (LIF)
l.euiiDpllkie. Präkanzeröse, sich langsam
..-alllilsto Unreife weiße Blutzelle; Vor- entwickelnde Veränderung der Schleim-
stufe der ---> Leukozyten. haut mit verdickten, weißen, fest ver-
•leukoblast wachsenen Flecken, die leicht erhaben
und scharf umgrenzt sind.
l.euHdemla. Lokalisierter Verlust von [griech.: leukos, weiß; plakos, Platte]
Hautpigment aufgrund verschiedener Ur- •leukoplakia
sachen, der zu ovalen oder runden weißen
Flecken auf der Haut führt, z.B. bei Psoria- ............. Prozess der Bildung und Ent-
sis oder Syphilis. wicklung der weißen Blutzellen (---> Leuko-
[griech.: leukos, weiß; derma, Haut] zyten). Dabei können verschiedene For-
men unterschieden werden; neutrophile,
•leukoderma
basophile und eosinophile Zellen werden
~ Erkrankung der weißen im Knochenmark gebildet; Lymphozyten
Hirnsubstanz, die sich in einer Degenera- und Monozyten entstehen normalerweise
tion der Marksubstanz (Demyelinisation) aus den Hämozytoblasten im Lymphge-
äußert.
•leukodystrophy
webe.
[griech.: leukos, weiß; poiein, machen]
•leukopoiesis
II
~ metlldtromat1sc (Sufa-
l..eukantliL (Weißfluss/Fluor albus). Weißlicher
tidlipidose). Erbliche Fettstoffwechselstö-
Ausfluss aus der Vagina. Physiologischer-
rung bei Kindern, die durch einen Mangel
weise kommt es im Verlauf des Menstrua-
an Zerebrosidsulfatase ausgelöst wird. In
tionszyklus in unterschiedlicher Menge
der Folge kommt es zu einer Anhäufung
und Konsistenz zu einem vaginalen Aus-
bestimmter Fette in der grauen und wei-
fluss. Er tritt in der Schwangerschaft ver-
ßen Hirnsubstanz, der Leber, Milz und
stärkt auf, nimmt jedoch nach der Entbin-
anderen Organen und dadurch zu geisti-
dung, in der Stillphase und nach der Me-
gem Verfall, Lähmungserscheinungen
nopause ab.
und schließlich dem Tod. Häufig werden
•leukorrhea
die Kinder höchstens 10 Jahre alt.
• sulfatide lipidosis leullotoldn. Substanz (Bakteriengift), die
weiße Blutzellen (---> Leukozyten) inakti-
............ Gutartige Veränderung des vieren oder zerstören kann.
Finger- oder Fußnagels, bei der es zu wei- •leukotoxin
ßen Flecken oder Streifen kommt. Zu den
Ursachen zählen Infektionen, Verletzun- l.eukaldea. Klasse biologisch aktiver Hor-
gen u.a. mone, die physiologischerweise in weißen
[griech.: leukos, weiß; onyx, Nagel] Blutzellen (---> Leukozyten) vorkommen
•leukonychia und allergische sowie entzündliche Reak-
tionen vermitteln können; diese sind mit
............... Unphysiologische Abnahme denen vergleichbar, die durch ---> Histamin
der Anzahl weißer Blutzellen (---> Leukozy- bedingt sind. L.e sind möglicherweise bei
ten) unter 5000 pro mm3 Blut. Die L. kann der Entwicklung von allergischen und au-
durch Medikamentenreaktionen, Strah- toallergischen Erkankungen wie Asthma
lungen, Vergiftungen oder bestimmte Er- und rheumatischer Arthritis beteiligt. Sie
krankungen verursacht werden; dabei beeinflussen die Thrombozytenaggregati-
können eine oder alle Formen der Leuko- on und den Tonus der glatten Muskeln.
zyten betroffen sein. Die zwei häufigsten •leukotriene
596 Leukozyt c ·•
Leukozyt. Weiße Blutzelle, die eines der stets auf die Körperlichkeit des Men-
festen Elemente des zirkulierenden Blut· schen bezogen. Die Anpassung an Um-
systems darstellt. Man klassifiziert fünf welteinflüsse ist Kern des menschlichen
Arten von L.en je nach Vorhandensein Strebens nach Ganzhcitlichkeit, unter
oder Fehlen von Körnchen im Zellplasma der die Summe der bio-psycho-sozialen
der Zelle. Agranulozyten (ohne Körn- Existenz des Menschen zu verstehen ist.
chen) sind -+ Lymphozyten und -+ Mono- Die rein naturwissenschaftliche Orien-
zyten; zu den Granulozyten zählen neutro- tierung unterscheidet die Theorie L.s
phile, _, basophile und eosinophile Zellen. von den holistischen Ansätzen, die da-
- adj. leukozytär. von ausgehen, dass das Ganze mehr ist
• leukocyte als die Summe seiner Teile.
[geb. 1920)
Granulozytischer,
zweilappiger -+ Leukozyt, der etwas größer Lewis-Biutgruppensystem. Blutgruppensys-
als ein Neutrophil ist und eine große An- tem, das sich auf die -+ Antigene bezieht,
zahl grober, zytoplasmischer Körnchen die in löslicher Form im Blut und in den
besitzt, die mit dem sauren Farbstoff Eo- Körperausscheidungen vorhanden sind.
sin gefarbt werden können. ( _, Leukozy- Antigene werden aus dem Plasma an die
ten) rote Zellmembran angelagert. Der jeweili-
[griech.: eos, Morgendämmerung, philein, ge Lewis-Phänotyp hängt davon ab, ob
lieben.] der Patient das Lewis-Genprodukt aus-
• eosinophil scheidet oder nicht.
Leukozytose. Unphysiologische Vermeh- • Lewis blood group system
rung der zirkulierenden weißen Blutzellen Leydig·Zellen. Zellen des interstitiellen Ge-
(-+ Leukozyten), die häufig in Verbindung webes der Hoden (Testes), die -+ Testoste-
mit bakteriellen (nicht viralen) Infektio- ron ausscheiden.
nen steht. Die normale Anzahl der Leuko- [F.v. Leydig, deutscher Anatom, 1821-
zyten beträgt 5000 bis 10000 pro mm3 1908]
Blut. Formen der L. sind die basophile, eo- • Leydig cells
sinophile und neutrophile L.
[griech.: leukos, weiß; kytos, Zelle; osis, Leydig-Zelltumor. Meist gutartiges Neo-
Zustand] plasma der interstitiellen Zellen eines Ho-
• leukocytosis den, das bei Erwachsenen zu einer -+ Gy-
näkomastie und vor der Pupertät zu einer
Leukoz;yturie. Ausscheidung von weißen frühzeitigen sexuellen Entwicklung führt.
Blutzellen (-+ Leukozyten) im Urin; die L. • Leydig cell tumor
kann Anzeichen einer Harnwegsinfektion
oder eines Tumors sein. Lezithin. Gruppe von Phospholipiden, die
• leukocyturia in den Zellmembranen von Pflanzen, Tie-
ren und Menschen häufig zu finden sind;
Levator. (Heber/Musculus Ievator). Muskel, der diese sind für den Fettstoffwechsel wichtig
eine Struktur des Körpers anhebt; z.B. und werden bei der Verarbeitung von
Musculus Ievator ani, der Teile des Nahrungsmitteln, Arzneimitteln, Kosme-
Zwerchfells (Diaphragmas) anhebt. tika und Tinte verwendet.
[lat. : Ievare, heben] [griech.: lekithos, Eigelb]
• Ievator • Iecithine
Levine, Myra E. L. begründete einen strikt Lezithin·Cholesterin-Acyi-Transferase (LCAT)·
biologisch-physiologischen Ansatz, der Mangel. Autosomal-rezessive Erbkrank-
sich auf die Person und ihr soziales Han- heit, die sich durch die Ansammlung von
deln bezieht. Nach L. ist das Ziel allen Cholesterinestern im Gewebe, Hornhaut-
menschlichen Verhaltens die Erhaltung durchlässigkeit des Auges, hämolytische
des Lebens. Pflegerisches Handeln ist Anämie, Proteinurie, Niereninsuffizienz
und verfrühte Artherosklerose zeigt. Udd.L Elektromagnetische Strahlung ei-
(-+ Lezithin) ner Wellenlänge und Frequenz, die die vi-
• lecithin-cholesterol acetyltransferase suellen Rezeptorzellen auf der Netzhaut
(LCAT) deficiency des Auges (Retina) stimuliert, wodurch
Nervenimpulse entstehen, die als Sehver-
UL Abkürzung für -+ Luteinisierendes Hor-
mögen wahrgenommen werden. 2. Elek-
mon. tromagnetische Strahlung mit einer Wel-
.LH lenlänge, die kürzer als die des ultraviolet-
U. Chemisches Symbol für -+ Lithium. ten L.s und länger als die des Infrarot-
.Li Iichts ist. Die Reichweite des sichtbaren
L.s liegt im Allgemeinen zwischen 400
1lllidD. 1. Sexualtrieb; psychische Energie und 800 nm.
oder Instinkt in Verbindung mit sexuellen
.light
Wünschen, Freude oder Kreativität.
2. (Psychoanalyse nach Freud) Instinktive Udlt. slddltiNs. Strahlungsenergie im
Triebe des Es. 3. Lustorientierte Wünsche elektromagnetischen Spektrum, die für
oder Triebe. - adj. libidinös. das menschliche Auge sichtbar ist. Die
•Iibido Wellenlängen liegen etwa im Bereich von
Uclllll. Hautflechte mit Erythem und klei- 390 bis 780 nm.
• visible light
nen roten Knötchen (Papeln).
•Iichen
l.iclllft nablr planul. (flache Knötchenflechte).
l.iddtegeL 1. Dreiecke Lichtreflektion, die
bei einer Ohrenuntersuchung beobachtet
II
Chronische gutartige Hauterkrankung werden kann, wenn das Otoskoplicht auf
unbekannter Ursache, die durch kleine den Hammer gerichtet wird. 2. Die in die
flache rötliche Knötchen (Papeln) oder Augenpupille eindringenden Lichtstrah-
Hautflächen mit feinen grauen Linien len, die ein Bild auf der Netzhaut formen.
und Juckreiz (Pruritus) gekennzeichnet • cone oflight
ist. licldreflex. kotaensueller. Normaler ge-
•Iichen planus kreuzter Reflex, bei dem Licht, das in ein
l.iclllft sderosus et idnlplllc:us. Chronische Auge fällt, eine Pupillenkontraktion im
Hautkrankheit, die durch weiße flache Pa- anderen Auge auslöst. Bei einseitiger
peln mit schwarzen harten Pfropfen und Blindheit reagiert die Pupille des blinden
durch Juckreiz {Pruritus) gekennzeichnet Auges unwillkürlich auf die Stimulierung
ist. Im fortgeschrittenen Stadium wachsen des gesunden Auges. Die Stimulierung
die Papeln zu großen weißen Flächen mit des blinden Auges resultiert jedoch nicht
dünner Haut zusammen. in einer Pupillenverengung, weder im ge-
•Iichen sclerosis et atrophicus sunden noch im blinden Auge.
• consensuallight reflex
l.iclllft slmpltK dlronku. Form einer chro-
nischen Dermatitis, die durch flächig zu- Uchtd.....,r.. Exposition des Körpers ge-
sammenwachsende Knötchen (Papeln) genüber den elektromagnetischen Wellen
mit Juckreiz (Pruritus) gekennzeichnet des infraroten, ultravioletten oder sieht-
ist. baren Lichtspektrums zu therapeutischen
• Iichen simplex chronicus Zwecken (z.B. Lichtbad, Sonnenbad, Hö-
hensonne oder Infrarotlicht). In den Win-
Udltnlludun. Flächenhafte Verdickung termonaten kann die L. z.B. zur Behand-
und Verhärtung der Haut mit flachen lung depressiver Störungen eingesetzt
Knötchen (Papeln), die häufig infolge von werden.
Hautreizungen durch wiederholtes Krat-
• light therapy
zen an vereiterten Läsionen und Ekzemen
entsteht. (-+ Lichen) Udocala. -+ Lokalanästhetikum, das zur lo-
•lichenification kalen Narkose auf die Haut oder Schleim-
häute äußerlich aufgetragen wird. L. kann knochen und dem posterioren Bereich
auch parenteral als ---> Antiarrhythmikum des Körpers verbindet.
verwendet werden. Bei Oberdosierung [lat.: crux, Kreuz, ligare, verbinden.]
können Krämpfe, Unruhe bis zum Herz- • cruciate Iigament of the atlas
stillstand auftreten. L. wird auch als Anti-
dot gegen eine Oberdosis von Herzglyko- Ugame..- funeilforme peais. Aus elasti-
siden eingesetzt. schen Fasern bestehendes Band, das den
•lidocain hydrochloride Penis umgibt und sich von der Linea alba
oberhalb der Schambeinfuge bis zu den
Uellerktlhn-Drilsen. (Giandulae intestinales). Penisfaszien erstreckt.
Röhrenförmige Drüsen zwischen den • fundiform Iigament of penis
Darmzotten des Dünndarms und auf der
Oberfläche des Dickdarmepithels. Ugama..- lllum ........ (Mutterband). Ge-
[J. Lieberkühn, deutscher Anatom, 1711- faltetes Band des Bauchfells (Peritoneum),
1756] das sich über die Eileiter, den Uterus und
• Lieberkühn's glands die Eierstöcke (Ovarien) zieht.
• broad Iigament
Uan. (Milz). --->Milz. - adj. lienal.
[lat.: Iien, Milz] ligamlllhmteNI.l. L.t. hepatis: Der Rest
•spieen der Nabelvene, der sich als fibröses run-
des Band vom Nabel bis zum vorderen Teil
UF. Abkürzung für ---> Leukämie inhibieren-
D
der Leber zieht. 2. L. t. uteri: Das runde
der Faktor. Mutterband, das sich von der Vorderseite
.LIF der Gebärmutter durch den Leistenkanal
Lr.lsland. Steriles Plastikzelt, in dem sich bis zum Bindegewebe der großen Scham-
ein Bett befindet und das verwendet wird, lippen zieht.
um für Patienten mit bestimmten Immun- [lat.: Iigamentum, Band, Binde]
schwächen eine keimfreie Umgebung zu • round Iigament
schaffen. l.lguen. Gruppe von Enzymen, die die
[eng/.: life, Leben; island, Insel] Bindung zwischen Substratmolekülen in
• life island Verbindung mit der Abspaltung einer
l.lgament.I. Eines der meist weißen, glän- energiereichen Pyrophosphatbindung in
zenden Bänder aus Bindegewebe, die die ---> ATP oder ein ähnliches Molekül kataly-
Gelenke sowie Knochen und Knorpel mit- sieren.
einander verbinden. 2. Schicht einer serö- • Iigases
sen Membran, die wenig oder gar nicht Ugatur. Abbinden eines Blutgefäßes oder
gespannt sein kann und sich von einem eines anatomischen Ganges mit einer
Organ im Bauchraum zu einem anderen Schlinge oder durch eine Naht. Damit
erstreckt, z.B. das L. des Bauchfells (Peri- kann eine Blutung während einer Opera-
toneum). tion behoben oder verhindert oder eine
[lat.: ligare, anbinden] spontane oder traumatische Hämorrhagie
•Iigament behandelt werden; durch eine L. können
Ligament, lelltovljlinlles. Eines der vier auch die Passage einer Substanz durch ei-
Hauptstützbänder des Uterus (Gebärmut- nen Körpergang verhindert und Krampf-
ter). Es hält den Uterus in seiner Position, adererkrankungen (---> Varikosen) behan-
indem es Zug auf die Zervix (Gebärmut- delt werden.
terhals) ausübt. •ligation
[lat.: Iigamentum, Band]
Ugnln. Polysaccharid, das zusammen mit
• rectovaginalligament
Zellulose den wichtigsten Baustein der
Ugamentum G'lldfomrle atlalltls. Kreuz- pflanzlichen Zellwände ausmacht. L. kann
band, das den Atlas mit dem Okzipital- als unverdauliche Substanz bei bestimm-
ten Diäten als Füllstoff verwendet werden. I. Imaginäre vertikale Li-
(s.a. Ballaststoffe) nie zwischen Brustbein- und Medioklavi-
[lat.: lignum, Holz] kularlinie.
•Iignin costoclavicular line
limllus Rand oder Saum; z.B. der L. cor- Flüssige Salbe, die meist Alko-
nea am Rand der Hornhaut (Cornea), der hol, Öl oder Seife enthält und auf die Haut
auf die Lederhaut des Auges (Sklera) aufgetragen wird.
übergeht. •Iiniment
~;;:;Iimbus Linitis.Entzündung des zellulären Magen-
gewebes, die häufig in Verbindung mit ei-
lincomydn. -->Antibiotikum, das die Pro- nem Adenokarzinom des Magens auftritt;
teinsynthese von Bakterien hemmt und z.B. L. plastica (entzündlicher Schrumpf-
zur Behandlung bestimmter Infektionen magen).
eingesetzt wird. [griech.: Iinon, Netz; itis, Entzündung]
•lincomycin hydrochloride linitis
Lindan Hexachlorid, das zur Behandlung Natürliche Tendenz bei
von Läusebefall (Pedikulose) und Krätze manchen Personen, zur Ausführung be-
(Skabies) benutzt wird. Bei Überdosie- stimmter Tätigkeiten lieber die linke
Hand zu benutzen.
D
rung kann es zu Vergiftungserscheinun-
gen wie Krämpfen oder Koma (mit mögli- •left-handedness
cher Todesfolge) kommen. Linksherzinsuffizienz. Herzerkrankung, bei
lindan der das Herz nicht genug Kraft hat, um
ein normales Herzminutenvolumen und
Linie, die eine anatomische Struk-
eine angemessene periphere Durchströ-
tur definiert.
mung (Perfusion) aufrechtzuerhalten.
[lat.: Linie]
Diese Erkrankung des linken Herzens ist
.linea durch einen erhöhten Druck und Stauung
UnH a Streifen der abdominalen Seh- der Pulmonalvenen und -kapillaren ge-
nenhaut (Aponeurose) auf der Mittellinie kennzeichnet; es kommt zu Luftnot (Dys-
des Abdomens, der von der Schambeinfu- pnoe), Blässe, Schwitzen, Zyanose, Lun-
ge bis zum Schwertfortsatz des Brustbeins genödem, Tachykardie und peripherer Va-
verläuft. Auf der L. a. liegt der Bauchna- sokonstriktion. Die L. kann in Folge einer
beL --> Rechtsherzinsuffizienz entstehen, da bei-
[lat.: linea, Linie; albus, weiß] de Herzseiten zum Kreislauf gehören und
linea alba die Insuffizienz der einen Seite meistens
auch die andere Seite beschädigt. (--> Herz-
l.inea fusca. Längliche dunkle Verfärbung insuffizienz)
der --> Linea alba auf dem Bauch einer •left-heart failure; left ventricular fail-
schwangeren Frau in den letzten Wochen ure
der Schwangerschaft vom Schambeinhü- nt. Umleitung des Blutes
gel bis zum BauchnabeL von der linken Seite des Herzens zur rech-
.linea nigra ten Seite, z.B. bei einem Septumdefekt,
oder Umleitung des Blutes aus dem sys-
ll'nar. Zu einer oder mehreren Linien ge- temischen in den pulmonalen Kreislauf,
hörend, insbesondere geraden Linien. z.B. bei einem offenen Ductus Botalli.
•linear left-to-right shunt
-->Zunge. Lmksversch1ebung. Vermehrtes Auftreten
[lat.: Zunge] unreifer Leukozyten im -+ Differenzialblut-
~;;:aongue; lingua bild. Der Begriff entwickelte sich aus der
600 Li nksversch tebung
Fetten ihre gelbliche Farbe verleihen, z.B. rin, Phospholipiden und Eiweißen und
-+Karotin. werden entprechend ihrer Zusammenset-
• lipochrome zung und Dichte klassifiziert; z.B.-+ High-
densitiy-Lipoproteine (L.e hoher Dichte)
lipodystrophie. Jede Störung im Stoff-
oder -+ Low-densitiy-Lipoproteine(L.e nied-
wechsel (Metabolismus) oder bei der
riger Dichte).
Speicherung von Fetten.
[griech.: lipos, Fett; dys, schlecht; trophe, • Iipoproteins
Ernährung] Liposom. Vielschichtiger runder Fettparti-
• lipodystrophy kel im wässrigen Milieu einer Zelle.
• Iiposome
Lipofuszin. Fetthaltiges Alterspigment, das
meist aus oxidierten Fetten besteht, die Lippe. Die beiden fleischigen Strukturen,
reichlich in den Zellen eines älteren Men- die die Mundhöhle umgeben.
schen vorhanden sind. . lip
• lipofuscin
lippenbändchen. (Frenulum labil). Eine aus
lipoid. Einem Fett (-+ Lipid) ähnelnd. Schleimhaut bestehende Hautfalte, die
• lipoid vom Zahnfleisch bis zu den Lippen und
Lipoide (pl.). Fettähnliche Substanzen, die der Zunge reicht. Das Unterlippenbänd-
chen wird als Frenulum labii inferioris,
in sämtlichen Zellen zu finden sind (veral-
tete Bezeichnung). das Oberlippenbändchen als Frenulum Ia- l
bii superioris bezeichnet.
• Iipoids
• frenulum oflips
Lipolyse. Abbau und Spaltung von Fetten
(-+ Lipiden) in freie Fettsäuren und Glyce- lippenbremse. Atemtechnik, bei der man
rin. mit ge cWo senem Mund durch die ase
• lipolysis einatmet; bei der Ausatmung (Exspirati-
on) entweicht die Luft durch den Mund,
Lipom. Gutartiger Tumor, der aus reifen wobei die Lippen ohne Druck aufeinan-
Fettzellen besteht, z.B. L.a arborescens (in derliegen, sodass nur ein schmaler Spalt
einer Gelenkkapsel). - adj. lipomtös. vorhanden ist. Entspanntes, ruhiges Aus-
• Iipoma atmen über die L. verändert ein falsches
Lipomatose. Erkrankung mit unphysiolo- Atemmuster (flache Atmung bei Ver-
gischen tumorähnlichen Fettansammlun- krampfungen). Durch die L. wird der
gen im Unterhautkörpergewebe, z.B. am Druck in den Luftwegen künstlich er-
Hals, Nacken oder Oberarm. höht, die Atemwege werden leicht über-
[griech.: lipos, Fett; oma, Tumor; osis, Zu- bläht, das Alveoloarsystem öffnet sich
stand] und Atelektasen werden verhindert.
• lipomatosis • lip brake
lipophil. Neigung, Fette anzuziehen oder Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte. Spaltbildung
zu absorbieren; Fettlöslichkeit. des Gaumens, die zusätzlich die Lippe
• lipophil und den Kiefer betrifft; tritt durch Ent-
Lipophilie. 1. Neigung zu übermäßigem
Fettansatz. 2. Bindung von Fetten im Kör-
pergewebe; Fettlöslichkeit
• lipophilia
Lipoproteine (pl.). Eiweiße, in denen Fette
(-+ Lipide) einen integralen Teil der Mole-
küle ausmachen. Sie werden primär in der
Leber synthetisiert, enthalten verschie- Lippenbremse. Ausatmung bei der Lippen-
dene Mengen an Triglyzeriden, Choleste- bremse.
Wicklungsstörungen im ersten Schwan- mische Stoffe (Karbolsäure) bekämpft
gerschaftsdri ttel auf. werden können; Begründer der ---> Antisep-
• cheilognathopalatoschisis sis in der Wundbehandlung 1867.
Uppenlesen. Verständigungsmethode, bei Ustarla ~ Häufig vorkom-
der ein tauber oder nahezu tauber Korn- mende Species eines grampositiven be-
munikationsteilnehmer von den Lippen weglichen Bakteriums, das ---> Listeriose
des Sprechenden abliest sowie seine Mi- verursacht.
mik, Gestik und Körpersprache beobach- [J. Lister, schottischer Chirurg, 1827-
tet. 1912]
• speech reading • Listeria monocytogenes
Uppenspalte. (Hasenscharte). Vererbte Miss-
bildung mit einer bzw. mehreren Spalten
Usterfose. Infektionskrankheit (melde-
pflichtig), die von einer Gattung eines
in der Oberlippe. Ursache ist eine em-
grampositiven beweglichen Bakteriums
bryonale Fehlentwicklung.
(Listeria monocytogenes) verursacht
•cleftlip wird. Die Übertragung erfolgt durch di-
Lipurie. Ausscheidung von Fettkörpern rekten Kontakt eines infizierten Tieres
(---> Lipiden) im Urin . mit dem Menschen, durch Verzehr von
• lipiduria kontaminiertem Fleisch und Milchpro-
dukten oder durch Tröpfcheninfektion.
Uquar. Flüssigkeit, z.B. Liquor cerebrospi-
D nalis (Gehirn- und Rückenmarkflüssig-
keit). (--+ Zerebrospinalflüssigkeit)
Zu den Symptomen zählen Kreislaufkol-
laps, Schock, Endokarditis, Hepatosple-
nomegalie, ein dunkelroter Hautausschlag
[lat.: Iiquor, Flüssigkeit]
am Rumpf und an den Beinen, Fieber,
.Iiquor Bakteriämie, Unwohlsein und Lethargie.
Uqaotltlodcade. (Ventrikelblockade). Behinde- Eine L. ist in der Schwangerschaft beson-
rung der Liquorzirkulation z.B. infolge ei- ders gefährlich, insbesondere für den Fö-
ner Blutung, Entzündung oder eines Tu- tus.
mors. Dadurch kommt es durch die An- [J. Lister, schottischer Chirurg, 1827-
sammlung von Hirnflüssigkeit zu einer 1912; osis, Zustand]
Ausdehnung der HirnventrikeL •listeriosis
• ventricular block
Utldllsls. (Steinleiden). Erkrankung mit Bil-
l.iquonlnlck. Der Druck der im Zentralner- dung von Steinen oder --+ Konkrementen
vensystem befindlichen Zerebrospinal- in Hohlorganen oder Körpergängen. Die
flüssigkeit. Normalerweise schwankt der Steine bestehen aus Mineralsalzen und
Druck zwischen 100 und ISO mm H2 0. können in dem Organ, in dem sie sich bil-
Gemessen wird der L. mit Hilfe eines Ma- den oder in dem sie liegen, für Reizungen,
nometers, das an das Ende einer Nadel be- Entzündungen oder Obstruktionen sor-
festigt wird, nachdem diese durch eine gen. Die L. tritt meist in der Gallenblase,
Lumbalpunktion in den Subarchnoidal- den Nieren und dem unteren Harntrakt
raum eingeführt wird. auf; sie kann asymptomatisch verlaufen,
• cerebraspinal pressure ist jedoch meist mit starken Schmerzen
lispeln. Fehlerhafte Aussprache von einem verbunden.
oder mehreren Zischlauten, z.B. wenn >>S<< [griech.: lithos, Stein; osis, Zustand]
als »Z<< ausgesprochen wird. •Iithiasis
•lisping Lithium (IJ). Silberweißes Alkalimetall, das
~ Joseph. Baron (*1827-1912), eng!. in verschiedenen Verbindungen zu finden
Chirurg, entwickelte Pasteurs Gedanken ist; Ordnungszahl 3 und Atommasse
weiter, dass Mikroben in der Luft Wun- 6,94. L. ist das leichteste bekannte Metall.
dinfektionen verursachen und durch ehe- Lithiumsalze werden zur Behandlung von
manisch-depressiven Erkrankungen als zeigt sich mit Fieber, Schüttelfrost, Husten,
---> Antidepressiva eingesetzt. rötlichem Sputum, schneller Atmung (Ta-
[griech.: lithos, Stein) chypnoe), Zyanose, Übelkeit, Erbrechen
.Iithium (Li) und Brustfellentzündung (Pleuritis). Ursa-
che der L. ist meist der Erreger Streptococ-
ltfto.. Vorsilbe mit der Bedeutung >>Stein<<. cus pneumoniae. Zu den Komplikationen
•litho- zählen Lungenabszesse, Atelektasen, Eiter-
Utllogeae•. Bildung von Steinen und bildung (Empyem), Herzbeutelentzün-
---> Konkrementen. dung (Perikarditis) und Pleuraerguss.
[griech.: lithos, Stein; genein, produzie- .lobar pneumonia
ren]
• lithogenesis
Lobektomie. Chirurgische Entfernung (Ex-
zision) eines Organlappens, z.B. der Lun-
l.itlmiDml&. Chirurgische Entfernung eines ge. Eine Lungen-L. wird durchgeführt,
Steins (Calculus), insbesondere aus dem um bösartige Turnare zu entfernen oder
Harntrakt. unkoutrollierte ---> Bronchiektasen, Trau-
[griech.: lithos, Stein; temnein, schneiden) mata mit Hämorrhagien oder eine mit an-
•lithotomia deren Mitteln nicht zu therapierende Tu-
Lilhotripsie. Entfernung eines Steins (Cal- berkulose zu behandeln.
[griech.: lobos, Lappen; ektome, heraus-
11
culus) aus Nierenbecken, Harnleiter (Ure-
ter), Harnblase oder Gallenblase. Dabei schneiden]
werden die Steine entweder durch einen •lobectomy
chirurgischen Eingriff zertrümmert oder l.allotamle. (Leukotomie). Neurochirurgische
durch non-invasive Methoden, wie Laser- Maßnahme, bei der Nervenfaserbündel
behandlung oder Ultraschall, zerstört. Die weißer Substanz im Vorderlappen des Ge-
dabei entstehenden Bruchstücke werden hirns durchtrennt werden, um die über-
ausgeschieden oder ausgespült. mittlung verschiedener affektiver Reak-
[griech.: lithos, Stein; tribein, zerreiben) tionen zu unterbrechen. Schwere unbe-
•lithotripsy handelbare Depressionen und Schmerzen
Livedo. Blaue oder rötlichblaue Flecken gehören zu den Indikationen für diese
auf der Haut, die sich bei Kälte verstärken Operation; sie wird nur sehr selten durch-
und möglicherweise durch Spasmen der geführt, weil viele unvorhersehbare und
---> Arteriolen verursacht werden. unerwünschte Auswirkungen auftreten
[lat.: liveo, blaue Verfarbung] können.
•livedo [griech.: lobos, Lappen; temnein, schnei-
den)
Uvldftlt. Bläuliche oder rötlichblaue Ge- •lobotomy
webeverfärbung, die durch venöse Stau-
ungen, z.B. durch Quetschungen, verur- l.ollulus. Kleiner Lappen
(---> Lobus), z.B.
sacht wird. - adj. livide. Leberläppchen oder Nierenläppchen.
[lat.: lividus, bläulich] •lobule
•lividity lollus. (Lappen). 1. Runder Vorsprung einer
l-letten. (leichte Ketten). Untereinheit eines Struktur. 2. Teil eines Organs, das durch
Immunglobulinmoleküls, die aus einer eine Rinne (Sulcus), Fissur oder Bindege-
Polypeptidkette mit einer Atommasse von webe abgegrenzt ist, z.B. die Lappen des
22.000 besteht.(---+ Immunglobulin) Gehirns, der Leber und der Lunge. - adj.
•light chains lobär.
[griech.: lobos, Lappen]
loltlilpneamanle. Schwere Infektion eines •lobe
oder mehrerer großer Lungenlappen, die
unbehandelt zur Verdichtung des Lungen- Lobus pariatals. (Scheitellappen). Großhirn-
gewebes führen kann. Die Erkrankung lappen in jeder Hirnhälfte, der die seitli-
1>04 Lobus paneta l1 s •
chen und mittleren Oberflächen bedeckt, nismen von der obersten Gebärmutter-
welche von dem Scheitelknochen (Os pa- schicht (Lochia serosa). In den nächsten
rietale) bedeckt sind. Auf der seitlichen 10 bis 14 Tagen können in großen Mengen
Oberfläche der Hirnhälfte (Hemisphäre) Bakterien zusammen mit schleimigen Be-
ist der L.p. vom Vorderlappen (L. fronta- standteilen der Schleimhaut (Decidua)
lis) durch die Furche (Sulcus centralis) und Epithelzellen auftreten, wodurch die
und vom Schläfenlappen (L.temporalis) L. weiß-gelblich erscheinen (Lochia alba).
durch eine imaginäre Linie getrennt, die Dieser Ausfluss kann weiter bis zu 6 Wo-
sich vom hinteren Ast des seitlichen Sul- chen nach der Entbindung andauern.
cus in Richtung Okziput erstreckt. Im [griech.: Ioches, Geburt I
L.p. werden die Sprachmechanismen und • rochia
allgemeine sensorische Funktionen lokali-
siert. locus. Spezifischer Ort oder Position, z.B.
• parietallobe der L. eines bestimmten Gens auf einem
Chromosom oder der L. caeruleus, eine
lochialstau. Stark verminderter bzw. gar stark pigmentierte Gruppe von mehreren
nicht abfließender Wochenfluss (Lochien) Tausend Neuronen auf dem Boden des IV.
aus der Gebärmutter (Uterus). Ursachen Hirnventrikels.
dafür können sein: Muttermundskrampf, • locus
Verlegung des Muttermundes durch Blut-
koagel oder Eihautreste, Überfüllung von -log(ie). Nachsilbe mit der Bedeutung
Harnblase oder Darm, Abknickung der »Lehre, Wissenschaft«.
Gebärmutter nach hinten (Retroflexion) • -log(ia)
oder nach vorne (Anteflexion). Bei einem Logopädie. (Stimm- und Sprachheilkunde).
L. kommt es häufig zu Stirnkopfschmer- Vorbeugung, Diagnostik, Therapie und
zen und zu einer Erhöhung der Körper- Beratung von Personen mit Stimm-,
temperatur. Die Gebärmutter ist schlecht Sprach- oder Sprechstörungen (z.B. Lis-
kontrahiert, größer als der Zeit entspre- peln, Stottern, chronische Heiserkeit etc.)
chend und oft schlecht zu tasten. Wird oder Behandlung nach Kehlkopfoperatio-
der L. nicht behandelt, kann sich daraus nen durch Logopäden. Für die Ausübung
eine Entzündung der Gebärmutter- des Berufes ist eine dreijährige Ausbil-
schleimhaut (Endometritis) entwickeln. dung erforderlich.
Bauchlage, feuchte Wärme auf den [ gr.: Iogos, Wort, Rede; paideia, Erzie-
Bauch, Uterusmassage, evtl. Gabe von hung, Lehre, Ausbildung]
krampflösenden Mitteln (Spasmolytika) • logopedics
und Mobilisation der Frau, evtl. Kon-
traktionsmittel bzw. Anregung zum Stil- logorrhoe. Nicht zu bremsender, krank-
len (Stillen fOrdert die Kontraktion des hafter Redefluss mit Verlust der Selbst-
Uterus). kontrolle, z.B. bei Patienten mit einer
• Iochiostasis; lochioschesis .... Manie oder bei sensorischer .... Aphasie.
[griech.: Iogos, Wort; rhoia, Fluss]
Lochien. (Wochenfluss). Ausscheidungen aus • logorrhoea
der Vagina einer Wöchnerin nach der Ge-
burt. In den ersten 2 bis 4 Tagen nach der logotherapie. Behandlungsform, die auf
Geburt sind die L. rötlich bis bräunlich der Anwendung der humanistischen und
(Lochia rubra oder cruenta); sie bestehen existenziellen Psychologie beruht, um Pa-
aus Blut, Schleimhautteilen, Flaumhaar tienten zu helfen, in ihrem Leben Sinn zu
des Fötus, Käseschmiere und manchmal finden und einzigartige Lebenserfahrun-
Mekonium; dieser Ausfluss hat einen flei- gen zu machen; insbesondere bei der Be-
schigen Geruch. Ab dem dritten Tag handlung von Psychosen.
nimmt die Blutmenge ab. Die L. bestehen [griech.: Iogos, Wort; therapeia, Behand-
nun aus seröser Substanz, Erythrozyten, lung]
Lymphe, Zervixschleim und Mikroorga- • logotherapy
lobl. (örtlich). 1. Zu einem kleinen um- toalsathn. Wdile. Fähigkeit, mit ge-
grenzten Körperbereich gehörend. 2. Be- schlossenen Augen den genauen Punkt
handlungen oder Arzneimittel betreffend, am Körper anzugeben, an dem eine Be-
die örtlich angewandt werden . rührung stattfindet. Der Lokalisationstest
• .ocal wird bei der Beurteilung der Sinneswahr-
nehmung von Patienten eingesetzt.
l.abllnldllede. (Regionalanästhesie/örtliche •tactile localization
Betäubung). Verabreichung eines --. Lokal-
anästhetikums in ein Körpergewebe, um lallamlllllrlsdl. Die Fortbewegung betref-
in einem kleinen, abgegrenzten Bereich fend.
eine Empfindungs- und Schmerzlosigkeit .locomotive
zu bewirken. Kurze chirurgische oder loatftadlnii.Längsgerichtet; zur Richtung
zahnärztliche Eingriffe sind Indikationen der langen Achse eines Objektes, Körpers
für eine L. Das Anästhetikum kann äußer- oder Organs gehörend.
lich aufgetragen oder subkutan injiziert [lat.: longitudo, Länge]
werden. Man unterscheidet die Oberflä- •longitudinal
chen-, Infiltrations- und Leitungsanästhe-
sie. l.onfosl. Unphysiologische konvexe Vor-
•local anesthesia wärtskrümmung der Lendenwirbelsäule.
I.AIIIIIanlsthe. Arzneimittel, die die
Weiterleitung von Impulsen über die Ner-
(s.a. Kyphose)
[griech.: lordos, nach vorn gebeugt; osis,
Zustand]
II
ven verhindern und somit Empfindungen •lordosis
ausschalten, z.B. Schmerzen in einem
Körperbereich. Die Arzneimittel für eine Lordosbii1111:.Kombination einer-> Lordo-
-> Lokalanästhesie werden in Ester (kurze se mit einer -> Skoliose.
Wirkung) und Amide (längere Wirkung) •lordoscoliosis
unterteilt. L. werden meist mit einem Va-
sokonstriktivum kombiniert (z.B. Adre- Llllllasdun4uL (Biumberg-Zeichen). Zeichen
nalin), um den Blutfluss und damit den für eine Entzündung des Peritoneums
Abfluss der L. zu reduzieren. Bei einer bzw. des Blinddarms. Der Schmerz ent-
Oberdosierung kommt es zu Krämpfen, steht bei plötzlichem Loslassen, nachdem
Atem- und Herzstillstand. Patienten müs- mit der Hand auf den linken Unterbauch
sen in Bezug auf Nebenwirkungen wie Er- Druck ausgeübt wurde. (-> Appendizitis)
brechen, Krämpfe, Bradykardie, Unruhe (s. Abb. S. 629)
und Angst überwacht werden. • rebound tenderness
•local anesthetics Loslaudlenple.Besondere Form der pädi-
atrischen Psychotherapie. Sie wird bei
Lobll fdllion. --. Infektion mit Bakterien, Kindern eingesetzt, die im Zusammen-
die an einem bestimmten Punkt in den hang mit einem vorangegangenen Ereig-
Körper gelangen, dort verbleiben, sich nis Stresssymptome und Angst entwi-
vermehren und hier auch wieder ausge- ckeln.
schieden werden. • release therapy
• .ocal infection
llsang. Eine oder mehrere Substanzen,
lllldsidiott. 1. Bestimmung oder Ein- aufgelöst in einer anderen Substanz. Die
schränkung der Stelle einer Läsion oder Moleküle jeder einzelnen Substanz vertei-
einer Organfunktion. 2. Bestimmung der len sich dabei homogen und erfahren
Position eines Objektes (z.B. eines Tu- keine chemische Veränderung. Eine Lö-
mors) durch Röntgenstrahlen. sung kann gasfcirmig, flüssig oder fest
[lat.: locus, Ort] sein.
•localization •solution
606 Losung, gesattigte · .,
Lösung. gesättigte. Lösung, die das Maxi- Low-dose·Therapie. Behandlung mit der
mum an gelösten Stoffen enthält, die sie geringsten wirksamen Dosis eines Arznei-
aufnehmen kann. mittels, z.B. Low-dose-Heparinisierung,
• saturated solution die zur Vorbeugung gegen eine Throm-
bose oder Embolie verabreicht wird.
Lösung. hypertone. Lösung, die den ---. os-
motischen Druck auf eine semipermeable • low-dose therapy
Membran erhöht. low-Fiow-Bett. (low-Air-Loss-Bett). Bett aus
• hypertonic solution zahlreichen Luftkammern, in denen
Lösung. hypotone. Eine Lösung, die eine temperierte Luft ständig zirkuliert, wo-
niedrigere Konzentration an gelösten durch die Haut des Patienten trocken ge-
Stoffen als eine andere und somit einen halten wird. Der Auflagedruck liegt unter
niedrigeren osmotischen Druck als die dem Druck in den Blutkapillaren und
andere Lösung aufweist. wird dem Körpergewicht des Patienten
• hypotonic solution angepasst. Es dient der ... Dekubitus-Pro-
phylaxe und -therapie v.a. bei Patienten,
Lösung. isotonische. Lösung, deren osmoti- die nicht umgelagert werden können .
scher Druck dem einer anderen Flüssig- • lowflowbed
keit entspricht.
• isotonic solution LSD. (Lysergsäurediäthylamid) Psychomi-
metisches, halbsynthetisches Derivat des
Lösung, sklerosierende. Lösung, die ent-
Mutterkornpilzes, das an zahlreichen Stel-
zündungsauslösende Substanzen enthält
len des Zentralnervensystems von der
und Gewebsfibrosen verursacht. Kann
Hirnrinde (Kortex) bis zum Rückenmark
zur Verätzung von Geschwüren, zur Blu-
wirkt. Dieses -+Halluzinogen kann zu Pu-
tungsstillung und zur Behandlung von
pillenerweiterung, Hypertonie, Hyperre-
Hämangiomen verwendet werden.
flexie, Tremor, Muskelschwäche, Aufrich-
• sclerosing solution
tung der Körperhärchen (Piloerektion)
Lösung. wässrige. Homogene, flüssige Zu- und zu erhöhter Körpertemperatur füh-
bereitung einer in Wasser gelösten Sub- ren. Höhere Dosierungen können darüber
stanz. hinaus Schwindel, Müdigkeit, Parästhe-
• aqueous solution sien, Glücksgefühl (Euphorie) oder ner-
vöse Unruhe (Dysphorie) und Synästhe-
Lösungsmittel. Jede Flüssigkeit, in der eine sien auslösen, d.h. Empfindungen in ei-
andere Substanz aufgelöst werden kann.
nem Sinnesorgan bei Reizung eines ande-
• solvent ren, z.B. werden Farben gehört und Ge-
Lotion. (lotio). Flüssige Substanz, die äu- räusche gesehen. Die Zeit scheint nur sehr
ßerlich zum Schutz der Haut oder zur Be- langsam zu vergehen. LSD unterliegt dem
handlung dermatologischer Erkrankun- Betäubungsmittelgesetz, führt jedoch zu
gen aufgetragen wird (meist Öl-in-Was- keiner körperlichen oder psychischen Ab-
ser-Emulsionen). hängigkeit. Kommt es zu einem ekstati-
[lat.: lotio, Waschen] schen Rauschzustand, spricht man von ei-
• Iotion nem Trip, bei beängstigenden Albträu-
men handelt es sich dagegen um einen
Low-density-lipoproteine (LDL}. (Lipoproteine
Horror-Trip, der zur Psychose führen
geringer Dichte). Plasmaproteine, die relativ
kann. Patienten, die LSD eingenommen
gesehen mehr ---. Cholesterin und -+ Trigly-
haben, sollten genau beobachtet werden,
zeride enthalten als Proteine. Sie entstehen
weil es zu panischen Reaktionen und zur
teilweise oder vollständig durch den in-
Selbstüberschätzung kommen kann.
travasalen Abbau von Lipoproteinen mit
. LSD
sehr geringer Dichte. Die L.D.L. dienen
dazu, Cholesterin zu transportieren. Lubrikanzien. (Gleitmittel). Flüssigkeit, Salbe
• low-density Iipoproteins (LDL) oder andere Substanz, die die Reibung
'·~ LuftretentiOn, akute 607
D
aufweist, in den eine Kanüle fest einge- die Körperform des Patienten nach und
schraubt werden kann. der Druck auf das Gewebe des Patienten
[W. Luer, deutscher Instrumentenherstel- wird verringert. Wird häufig auf Inten-
ler] sivstationen bei Patienten mit erhöhter
• Luer-Lok syringe Dekubitusgefabr eingesetzt.
Lues. ..... Syphilis. • air-Ouidized bed
• syphilis
Luftkrankheit. Form der Reisekrankheit;
Luft. Farb- und geruchloses, gasförmiges, wird zumeist durch Fliegen verursacht so-
die Erdatmosphäre bildendes Gemisch. wie in manchen Fällen durch Überland-
Besteht aus 78% Stickstoff, 20% Sauer- reisen in großen Höhen. Zu den Sympto-
stoff, etwa 1o/o Argon, geringen Mengen men gehören im allgemeinen Übelkeit
Kohlendioxid, Wasserstoff und Ozon, und Erbrechen, die manchmal von Kopf-
Spuren von Helium, Krypton, Neon und schmerzen oder Schläfrigkeit begleitet
Xenon sowie veränderlichen Anteilen von werden.
Wasserdampf. • air sickness
• air
Lufträume. Die Alveolargänge, Alveolar-
Luftembolie. Unphysiologische Präsenz säckchen und Alveolen des respiratori-
von Luft im venösen oder arteriellen schen Systems.
Herz-Kreislauf-System, die zu einer Ob- • airspaces
struktion des Blutflusses durch die Gefaße
führen kann (ist bei größeren Mengen Luftretention, akute. Bronchiolarkollaps,
tödlich). Luft kann ungewollt durch eine der plötzlich auftritt. Das Atmungssystem
Injektion, während intravenöser Behand- des Patienten wird in einer Position der
lungen, bei einer Operation bzw. trauma- partiellen Ausatmung immobilisiert; der
bedingt, z.B. durch eine Stichwunde, in Patient kann weder ein- noch ausatmen
den Körper gelangen. Gefahrdet sind Er- und möglicherweise panisch reagieren
öffnungen bzw. Verletzungen von Venen und eine Zyanose entwickeln. Er kann je-
oberhalb der Herzens, da es hierbei zu ei- doch lernen, die Atmung durch Atmen
nem >>Ansaugen<< der Luft in das Gefaß- mit geschlossenen Lippen zu kontrollie-
system kommt. ren.
• air embolism • acute air trapping
60S Luftrohre -
D
geninterstitium infolge einer Erhöhung SI,-> Tuberkulose.
des Lungenkapillardrucks (z.B. bei Links- lungenvl!lll!.---. Vena pulmonalis.
herzinsuffizienz}, einer Steigerung der • pulmonary vein
Kapillardurchlässigkeit (z.B. bei Infektio-
nen, Gift- oder Reizstoffen) oder bei einer Lunula. Halbmondförmige Struktur, wie
zu schnellen Verabreichung von Vollblut, etwa der weißliche Bereich im Bett eines
Plasma, Serum, Albumin oder anderen in- Finger- oder Fußnagels.
travenösen Flüssigkeiten. Zu den Anzei- [lat.: Iuna, Mond]
chen und Symptomen eines L.s gehören Iunula
Tachypnoe, angestrengte flache Atmung, Abgekürzte Bezeichnung für
Unruhe, Angst, Lufthunger, Zyanose und ---. Lupus erythematodes.
bluthaltiges schaumiges Sputum. Meis- [lat.: Wolf]
tens sind die peripheren Venen und die Iupus
Halsvenen gestaut, Blutdruck und Herz-
frequenz erhöht, der Puls voll und po- IIdes. (Schmetterlingsflechte/
chend oder aber schwach und fadenför- Zehrrose). ---. Autoimmunkrankheit, die die
mig. Patienten müssen mit erhöhtem Haut und verschiedene Organe befallen
Oberkörper gelagert werden, dabei zur kann. Auf der Haut kommt es zu klar ab-
Herzentlastung die Beine tiefer gelagert gegrenzten bläulich-roten Flecken, die
werden. sehr schmerzhaft sind und meist an licht-
pulmonary edema; wet Jung exponierten Stellen auftreten. Beim sys-
temischen L. e. werden --->Autoantikörper
l'l!lf~D rfusionsszinti ra . ttie. Röntgeno- und ---. Immunkomplexe gebildet, die Ar-
logische Untersuchung der Lungen und thritis, Hauterscheinungen (Schmetter-
ihrer Funktion nach intravenöser Injekti- lingserythem), Nephritis, Pleuritis, Peri-
on eines Kontrastmittels; diese Maßnah- karditis sowie neurologische Erkrankun-
me kann die Diagnose einer Lungenem- gen auslösen können.
bolie erleichtern. Iupus erythematosus
.perfusion Jung scan
tolles dnnkus dl
l.u ngenre1feförderung. Intramuskuläre Chronisch rezividierende Hauterkran-
Glukokortikoidgabe an die Mutter zur kung mit schuppigen, follikelbildenden
schnelleren fetalen Lungenreifung bei Läsionen. Die Läsionen sind normaler-
weise über das Gesicht verteilt, können L.uatiDft. Verrenkung. (---> Dislokation)
aber auch in anderen Körperregionen auf- •Iuxation
treten. Die Krankheitsursache ist unklar,
es wird jedoch angenommen, dass es sich
luutian. .........._ Gelenkausrenkung
(--->Luxation), die nach einer Wiederein-
um eine Erkrankung des Autoimmunsys-
richtung (Reposition) oder bei angebore-
tems handelt. Die Krankheit kann auch
ner Gelenkinstabilität immer wieder auf-
durch die Einnahme bestimmter Arznei-
tritt.
mittel ausgelöst werden.
•habitual dislocation
[griech.: diskos, Scheibe, eidos, Form; lat.:
Iupus, Wolf; griech.: erythema, Rötung, luutlan. UllVOikCindlge. (Subluxation/unvoll-
osis, Zustand.] ständige Verrenkung}. Die teilweise Abtren-
• discoid Iupus erythematosus (DLE) nung einer Gelenkfläche von einem Ge-
lenk.
Lupus ."..._ttlrtls dlsstlnlttuus (I.ED}. • incomplete dislocation
---> Lupus erythematodes.
• systemic Iupus erythematosus ISLE) ~ (Verrenkungsbruch}. Fraktur
luld. eines Gelenks mit gleichzeitiger Verren-
Lupus .,...mltDdts vlsclrall. ---.Lupus kung (Dislokation) des betroffenen Ge-
erythematodes. lenks.
•systemic Iupus erythematosus (SLE) • fracture-dislocation
Kutane Form der ---.Tuber- luld. 1. Bezeichnung für einen Zustand
D
Lupus~
kulose, be1 der zahlreiche Hautstellen ulze- klaren Bewusstseins und der Fähigkeit
rieren, nur langsam heilen und ein tief zum rationalen Verständnis. 2. Bezeich-
vernarbtes Gewebe hinterlassen. Der L. v. nung für helle durchscheinende Substan-
steht nicht in Verbindung mit Lupus ery- zen, z.B. Stratum lucidum.
thematodes. [lat.: lucidus, hell]
•Iupus vulgaris •lucid
tat.ltt. Gelbrötliches kristallines karoti- LWI. Abkürzung für Lendenwirbelkörper.
noides Pigment, das in Pflanzen mit Karo- .LVB
tin und Chlorophyll und in tierischen Fet-
ten, Eigelb, dem Gelbkörper der Frau LW5. Abkürzung für Lendenwirbelsäule.
(--->Corpus luteum) oder in Lipochromen .LV
zu finden ist. ....... Gruppe von ---. Enzymen, die rever-
[lat.: luteus, gelb] sibel ohne Hydrolyse oder Sauerstoffre-
•Iutein duktion Kohlenstoffbindungen spalten,
die Kohlenstoff, Stickstoff und Sauerstoff
H ' ' '11111dts lfGinten (I.M). Glykopro-
enthalten.
teinhormon, das vom Hypophysenvorder-
•lyases
lappen produziert wird; es stimuliert die
Sekretion von Sexualhormonen durch die LJMt lon'•DIL(Zeckenborreliose}. Akutere-
Eierstöcke (Ovarien) und Hoden (Testes) zidivierende Infektion, die durch eine von
und ist bei der Reifung der Spermien und Zecken übertragene Spirochäte, Burgelia
der Eier beteiligt. Beim Mann verursacht burgdorferi, verursacht wird. Diese Er-
das I. H. die Sekretion von --->Testosteron krankung wurde erstmals in der Gemein-
aus den interstitiellen Zellen der Hoden; de Lyme in Connecticut (USA) beschrie-
bei der Frau arbeitet es zusammen mit ben. Die L.-B. wird durch zwei Species
dem ---. follikelstimulierenden Hormon und von Zecken übertragen, nämlich Ixodes
regt das wachsende Follikel in den Ova- dammini und I. pacificus. Erstes Anzei-
rien an, ---> Östrogen auszuscheiden. chen ist das Auftreten eines roten Flecks
[lat.: luteus, gelb; griech.: izein, verursa- an der Stelle des Bisses. Von hier aus brei-
chen; hormein, aktivieren] tet sich die Entzündung in konzentrischen
•luteinizing hormon (LH) Kreisen aus. Meist sind die Knie, andere
große Gelenke und die Schläfenkieferge- Lymphangioma cavernosum, L. eireum-
lenke beteiligt, an denen es zu lokalen scripturn oder L. simplex.
Entzündungen und Schwellungen kommt. [lat.: lympha, Wasser; griech.: angeion,
Schüttelfrost, Fieber, Kopfschmerzen, Un- Gefäß; oma, Tumor]
wohlsein sowie ein Initialerythem (Ery- llllymphangioma
thema chronicum migrans) und Ringery-
theme folgen häufig der Gelenkmanifesta-
LympltlngiOA ~Ein sich auf
dem Lymphweg ausbreitendes Krebsge-
tion. Gelegentlich kommt es zu Herzlei-
schwür.
tungsstörungen, aseptischer Meningitis
[lat.: lympha. Wasser; griech.: anggeion,
und Bell-Lähmung. Behandelt wird die
Gefäß; karkinos, Krebs]
L.-B. mit Antibiotika.
111 Lyme disease I;Jmpltlngifis. Entzündung eines oder
mehrerer --+ Lymphgefäße, meist infolge
~ Entzündung der --+ Lymph- einer akuten Streptokokkeninfektion in
knoten, meist infolge einer systemischen einer Extremität. Die L. ist durch feine
neoplastischen Erkrankung, bakteriellen rote Streifen gekennzeichnet (»Blutvergif-
Infektion oder anderer entzündlicher Zu- tung<<), die vom infizierten Bereich zur
stände. Die Lymphknoten können vergrö- Achsel oder zur Leiste verlaufen; es
ßert, hart oder weich, unregelmäßig, rot kommt zu Fieber, Schüttelfrost, Kopf-
II
und heiß sein. schmerzen und Muskelschmerzen (Myal-
[lat.: lympha, Wasser; griech.: aden, gie). Die Infektion kann sich über das Blut
Drüse; itis, Entzündung] ausbreiten.
llllymphadenitis [lat.: lympha, Wasser; griech.: angeion,
tymplllltnapl'lllie.Erkrankung, die durch Gefäß, itis, Entzündung]
eine lokalisiert oder generalisierte Vergrö- llllymphangitis
ßerung der --+ Lymphknoten oder ~. Zum --+ lymphatischen System
--+ Lymphgefäße gekennzeichnet ist. des Körpers gehörend, das aus einem aus-
llllymphadenopathy gedehnten Netzwerk von Gefäßen besteht
und die --+ Lymphe transportiert.
I.JIIIIItlnglaktlsll. Unphysiologische Er- llllymphatic
weiterung der kleinen lymphatischen Ge-
fäße, die meist durch einen Verschluss
(Obstruktion) von größeren Gefäßen ver-
ursacht wird.
[lat.: lympha, Wasser; griech.: angeion,
Gefäß; ektasis, Dehnung]
LJmplllllltniiiiUIIL Kleine, halbmondför-
mige Strukturen in den Lymphbahnen
llllymphangiectasia
und -gefäßen, die den Flüssigkeitsstrom
L,........Dgrlllll Röntgenologische der --+Lymphe regulieren und das Ein-
Darstellung eines bestimmten Abschnitts dringen von venösem Blut in das Lymph-
des lymphatischen Systems. system verhindern. L. sind zahlreich in
llllymphangiogramm den Sammelgefäßen vorhanden; die
Lymphkapillaren enthalten keine Klap-
LJ ph g'Dgllpltil• Röntgenuntersuchung pen.
der --+ Lymphknoten und --+ Lymphgefäße lllvalves oflymphatics
nach Injektion eines Kontrastmittels. Die
L. wird heute weitgehend durch die LJmplte. Wässrige Flüssigkeit aus Körper-
--+ Lymphoszintigraphie ersetzt. organen und -geweben, die durch die
llllymphangiography --+ Lymphgefäße zirkuliert und von den
--+ Lymphknoten filtriert wird. Die L. ge-
lJillPhRg'DRL. Gutartiger gelblichbrauner langt an der Verbindung der Vena jugula-
Tumor auf der Haut, der aus einer Masse ris und V. subclavia in den Blutstrom. L.
erweiterter Lymphgefäße besteht; z.B. besteht aus Lymphplasma (--+Chylus),
Erythrozyten und Leukozyten, die meis- I.~ Große unreife Zelle, die nach
tens Lymphozyten sind. Die L. dient dem Konfrontation mit einem ---> Antigen oder
Stoffaustausch zwischen den Körpergewe- nach der ---> Mitose zu einem ---> Lymphozyt
ben und besitzt eine Schutzfunktion. wird.
[lat.: lympha, Wasser] •lymphoblast
.lymph
LJIIIIIIIhillleM. Primäre oder sekundäre Er-
I.Jmphgefll. Transportkanälchen mit krankung, die durch eine Ansammlung
Klappen, die sich in den meisten Körper- von Lymphflüssigkeit im weichen Gewebe
geweben finden. Sie können leicht durch gekennzeichnet ist und zu einer Schwel-
ihr perlenschnurartiges Aussehen unter- lung führt, die durch Entzündung, Ver-
schieden werden, das durch ein unregel- schluss (Obstruktion) oder die Entfer-
mäßiges Lumen entsteht. Die Äste, die nung von Lymphkanälen ausgelöst wird.
zum Sammeln der --->Lymphe dienen, bil- Ein kongenitales L. (Milroy-Krankheit)
den zwei Systeme, von denen eines mit ist eine Erbkrankheit, die sich in einer
den oberflächlichen Venen zusammen chronischen lymphatischen Obstruktion
und das andere unter der tiefen Faszie zeigt. Ein L. präcox tritt im Jugendlichen-
verläuft. Sie erreichen nach dem Ductus alter hauptsächlich bei Mädchen auf und
thoracicus und dem rechten lymphati- führt zur Schwellung der Beine. Ein se-
schen Gang das venöse System des Halses. kundäres L. kann nach der chirurgischen
•lymphatic vessel Entfernung der Lymphkanäle bei einer
D ~ Kleiner dichter runder
Knoten oder Ansammlung von --+ Lym-
Mastektomie, nach einer Obstruktion der
Lymphdrainage durch Turnare oder nach
phozyten, die in das retikuläre Netzwerk dem Befall der Lymphgefäße durch Para-
des --+ lymphatischen Systems eingebunden siten entstehen.
ist, insbesondere in den Gaumenmandeln [lat.: lympha, Wasser; griech.: oidema,
(Tonsillen), Milz und Thymus. Schwellung]
•lymph nodule •lymphedema
l.ympltlrMI:In. Zahlreiche kleine ovale ~.Auf den Lymphwegen entstan-
Strukturen, die ---> Lymphe filtern und den oder von ihnen weitergeleitet.
---.Infektionen bekämpfen und in denen •lymphogenic
Lymphozyten, Monozyten und Plasmazel-
len gebildet werden. Die L. sind unter- ~ (Hodgkin-Lymphom/
schiedlich groß, einige so klein wie ein Morbus Hodgkin). Malignes ---.Granulom des
Stecknadelkopf, andere so groß wie eine lymphatischen Systems. Der Begriff L.
Bohne. Jeder L. ist von einer Kapsel umge- wird im Zusammenhang mit entzündli-
ben und besteht aus einem hellen Rinden- chen, granulomatösen oder sarkomatösen
abschnitt und einem dunkleren Mark so- Erkrankungen wie Morbus Hodgkin, Sar-
wie aus eng gepackten Lymphozyten, koidase und Lymphadenom verwendet.
netzförmigem Bindegewebe und drei (---. Hodgkin-Krankheit) (s.a. Lymphom)
Lymphkanälchen. Die Lymphe fließt [lat.: lympha, Wasser; granulum, Körn-
durch die afferenten Lymphgefäße in die chen; griech.: oma, Tumor; osis, Zustand]
L., die meist in bestimmten Bereichen ge- •lymphogranulomatosis
häuft auftreten, z.B. Mund, Nacken, Ober-
arm, Achsel und Leiste. -hold. Den --+ Lymphen gleichend,
•lymphnode lymphähnlich.
.lymphoid
Lymphlmotta, salnler. Lymphknoten in
einer der sieben Lymphknotengruppen I.JmpiMIIdn. Substanz, die von den T -Lym-
des Bauch- und Beckenraums. Sie s. L. lie- phozyten produziert und freigesetzt wird
gen im Kreuzbein. und dafür sorgt, dass Makrophagen an
• sacral node die Stelle einer Infektion oder Entzün-
dung gelangen und eine Immunreaktion und sich im Knochenmark entwickelt.
auslösen. L.en bilden normalerweise 25% des Ge-
[lat.: lympha, Wasser; griech.: kinesis, Be- samtbestandes an weißen Blutzellen, bei
wegung] Entzündungen nimmt ihre Anzahl weiter
• lymphokine zu. Man unterscheidet zwei Formen von
L.en: die -+ B-Zellen und die -+ T-Zellen.
l.Jmphom, Neoplasma des Lymphgewebes, Beide vermehren sich durch Mitose, wo-
das sich im retikuloendothelialen oder
bei jeder Klon die gleichen Antikörper
lymphatischen System bildet und meist
auf der Oberflächenmembran aufweist.
bösartig (maligne) ist. Man unterscheidet
Wenn eine unreife B-Zelle mit einem spe-
zwei Arten von Lymphomen: Morbus
zifischen Antigen konfrontiert wird, wird
Hodgkin und non-Hodgkin-Lymphom.
die Zelle aktiviert, gelangt in die Milz
Die verschiedenen L.e unterscheiden sich
oder in die Lymphknoten, unterzieht sich
durch ihr Ausmaß der Differenzierung
einer Differenzierung und produziert sehr
und ihren Inhalt, die Erscheinungsform
schnell sowohl Plasmazellen als auch Ge-
ist jedoch ähnlich. Charakteristischerwei-
dächtniszellen (memory cells). T-Zellen
se folgt dem Auftreten von schmerzlosen
sind L.en, die durch die Thymusdrüse zir-
vergrößerten Lymphknoten eine allge-
kuliert sind und sich dort zu Thymozyten
meine Schwäche, Fieber, Gewichtsverlust
differenziert haben.
und Anämie. Aufgrund der Erkrankung
II
[lat.: lympha, Wasser; griech.: kytos, Zel-
des des lymphatischen Gewebes kommt
es zur Vergrößerung von Milz und Leber. le]
•lymphocyte
Es kann in der Folge zu Magen-Darm-Be-
schwerden, -+ Malabsorption und Kno-
chenläsionen kommen. L~ Verminderte Anzahl
[lat.: lympha, Wasser; griech.: oma, Tu- von -+ Lymphozyten im peripheren Kreis-
mor] lauf, die als primäre hämatologische Er-
•Iymphoma krankung in Verbindung mit einer Man-
gelernährung, malignen Erkrankung oder
l.jmplwpaue. Bildung der-+ Lymphe oder infektiöser Mononukleose auftritt.
-+ Lymphozyten. - adj. lymphopoetisch. [lat.: lympha, Wasser; griech.: kytos, Zelle;
[lat.: lympha, Wasser; griech.: poiein, ma- penes, arm]
chen] •lymphocytopenia
.lymphopoesis
L,.........1gl11 {lymphorrhö). Austritt von L~. Vermehrung der -+ Lym-
-+ Lymphe aus einem verletzten Lymphge- phozyten, die bei bestimmten chronischen
fäß. Erkrankungen und bei der Genesung
• lymphorrhagia (Konvaleszenz) nach einer akuten Infekti-
l.ymphormi. -+ Lymphorrhagie. on erfolgt.
.lymphocytosis
.lymphorrhea
LJIIlllhU.&inligoaphit. Diagnostische Tech- ~ Gefriertrockneu einer Sub-
nik mit Hilfe eines Kontrastmittels zur stanz in einem Vakuum, wodurch es zum
noninvasiven Untersuchung eines primä- Entzug von Wasser kommt.
ren oder sekundären Lymphödems, ma- •lyophilize
ligner Tumore oder einer Lymphogranu-
lomatose. Das Kontrastmittel wird subku-
tan zwischen die Finger oder Zehen inji- LJH. 1. Zerstörung oder Auflösung von
ziert. Zellen oder Molekülen, z.B. von Bakterien
(Bakteriolyse) oder Blutzellen (Hämo-
• lymphoscintigraphy lyse), durch die Wirkung spezieller Sub-
Lymphalyt. Kleiner kernloser -+Leukozyt, stanzen. 2. Allmähliches Nachlassen der
der aus einer fötalen Stammzelle stammt Symptome einer Krankheit. 3. Auflösung
-
einer Abflussbehinderung, z.B. ---. Throm-
bolyse.
[griech.: lysein, auflösen]
•Iysis
-
dauungsprozessen beteiligt sind. Wenn
die hydrolytischen Enzyme in das Zyto-
plasma freigesetzt werden, bewirken sie
die Selbstverdauung der Zelle; dies bedeu-
tet, dass L.e bei bestimmten destruktiven
L.ysln (lys). Essenzielle ---.Aminosäure, die
zum Wachstum von Kindern und bei Er- Krankheiten eine große Rolle spielen, die
durch die Auflösung von Gewebe, wie bei
wachsenen zur Erhaltung des Stickstoff-
gleichgewichts benötigt wird. einer Muskeldystrophie, gekennzeichnet
Iysine (Lys) sind.
[griech.: lysein, auflösen; soma, Körper]
t.. Eigenschaft eines Bakteriums, .lysosome
---. Lysine oder --.Antikörper zu bilden, die
eine teilweise oder vollständige Auflösung I.J:saQm. Enzym mit bakterizider und an-
einer Zielzelle verursachen. tiseptischer Wirkung, das fremde Orga-
[griech.: lysein, auflösen; genein, produ- nismen zerstören kann. L.e finden sich in
zieren] granulozytischen und monozytischen
Blutzellen und sind physiologischerweise
•lysogenesis
in Speichel, Schweiß, Muttermilch und
Lysosom. Zytoplasmatischer membrange- Tränen vorhanden.
bundener Partikel, der hydrolytische En- [griech.: lysein, auflösen; zyme, Ferment]
zyme enthält, die bei intrazellulären Ver- 6?:< Iysozyme
' 6 1i
•m
für Milli-.
der Ösophaguseinmündung (Kardial be- um die Präsenz von Blut, Galle, Bakterien
findet. und unphysiologischen Zellen zu bestim-
• fundus of starnach men.
MagengeS<hwür. --> Ulcus ventriculi. • gastric analysis
• peptic ulcer Magenschleimhautentzündung. __, Gastritis.
Magenkarzinom. Malignes Neoplasma des • gastritis
Magens mit Symptomen wie unklare
Magensonde. Dünner Schlauch, der über
Oberbauchbeschwerden (epigastrische
Beschwerden), Schluckbeschwerden (Dys- den Mund oder die Nase in den Magen
phagie), Appetitlosigkeit (Anorexie), Ge- vorgeschoben wird, entweder zur Ernäh-
wichtsverlust und unerklärbare Eisen- rung des Patienten oder zur Entlastung
mangelanämie. In vielen Fällen verläuft des Magens durch Ableiten von Magen-
die erste Phase asymptomatisch und oft- saft. Nach Operationen, oder wenn ein Pa-
mals verursachen erst Metastasen die ers- tient Nahrung zwar verdauen, aber nicht
ten Symptome. essen kann, bleibt die Magensonde länge-
re Zeit liegen.
• gastric cancer
• starnach tube
Magenperforation. Zustand, bei dem eine
Erkrankung oder Verletzung dazu führt, Magensonde, Ernährung über. -+ Pflegein-
dass der Magen (Gaster) durch eine un- tervention der NIC, die definiert wird
physiologische Öffnung mit der freien als die Verabceichung von Nahrung und
Bauchhöhle verbunden ist. Häufigste Ur-
sache ist ein durchgebrochenes Magenge-
schwür (perforiertes Ulcus ventriculi).
Ein sofortiger chirurgischer Eingriff ist
erforderlich, um eine --> Peritonitis zu ver-
meiden.
• perforation of starnach
Magenpförtner. __, Pylorus.
• pylorus
Magenpumpe. Pumpe, mit der Magenin-
halt entfernt werden kann. Die M. ist an
einen Schlauch angeschlossen, der durch
den Mund oder die Nase in den Magen
eingeführt wird.
• starnach pump
Magenresektion. __, Gastrektomie; __, Bill-
roth-Operation.
• gastrectomy
Magensaft. Verdauungssaft, der aus den
Magendrüsen stammt und außer Wasser
im Wesentlichen aus --> Pepsin, --> Salzsäu-
re, Fermenten und --> Muzin (Schleimstof-
fen) besteht; der pH-Wert des M.es ist
stark sauer (0,9 bis 1,5).
• gastric juice
Magensaftuntersuchung. Untersuchung des
Mageninhalts zur Bestimmung der Menge Magensonde. Einführung einer Magen-
an vorhandener Säure; gelegentlich auch, sonde über die Nase.
· Makroelement 619
Flüssigkeit über einen gastrointestinalen sehe Übertragung und die muskuläre Er-
Tubus. regung wichtig. Überschüssiges M. im
• Enteral Tube Feeding Körper ( .... Hypermagnesiämie) kann den
Herzschlag verlangsamen und zu einer
Magensonde, Pflege bei liegender. Bei na- Vasodilatation führen, da es eine direkte
sal liegender Sonde regelmäßige Nasen- Wirkung auf die Blutgefäße und die Gan-
pflege und Fixation nicht zu fest, um De- glionblockade hat; es kann zu einem nar-
kubitus an der ase zu vermeiden. Vor koseähnlichen Zustand mit peripheren
jeder Verabceichung von ahrung, Flüs- und zentralen Lähmungen kommen. Ein
sigkeit oder Medikamente Durchgängig- M.-Mangel (Hypomagnesiämie) führt zu
keil der Sonde überprüfen und korrekte Wadenkrämpfen, Verwirrung, Durchblu-
Lage (Markierung) überprüfen. Magen- tungs- und Herzstörungen.
sonde nur nach Anordnung und unter • magnesium (Mg)
regelmäßiger Beobachtung abklemmen.
Ablaufbeutel täglich wechseln und Ab- Magnetresonanz (MR). 1. Phänomen, bei
laufmenge täglich dokumentieren. Auf dem der Atomkern bestimmter Materia-
freien Ablauf achten. lien in ein starkes magnetisches Feld ge-
• stomach tube care bracht wird und Radiowellen absorbiert,
die von einer Quelle mit einer bestimmten
Magenspülung. Reinigung und Spülung Frequenz zur Verfügung gestellt werden.
des Magens mit Wasser oder einer Koch- 2. Spektrum, das von Phosphor in das
salzlösung. Indikationen sind beabsich- Körpergewebe ausgestrahlt wird und
tigte große Einnahme von Medikamen- durch spezielle Instrumente abgebildet .".
ten oder unbeabsichtigetem Verschlu- werden kann. ~
cken von gesundheitsschädigenden Sub- • magnetic resonance (MR)
stanzen. Unangenehmer Vorgang für
den Patienten, da der Schlauch relativ Mahaim·Bündel. Leitungsbahn im Herzge-
dick ist und die Spülmenge relativ hoch . webe, die zwischen dem Atrioventrikular-
• gastric lavage knoten (AV -Knoten) oder His-Bündel und
dem Muskel des Kammerseptums ver-
Magersucht. .... Anorexia nervosa. läuft; sie leitet frühe Erregungsimpulse
Magiii·Zange. Intubationszange, mit der weiter.
ein Trachealtubus über den Kehlkopf [I. Mahaim, französischer Arzt, 20.Jhd.]
( .... Larynx) in die Trachea eingeführt wird • Mahaim fibers
; wird auch während der Narkosevorberei- makro·. Vorsilbe mit der Bedeutung >>groß,
tung zum Legen bzw. Vorschieben der lang<<.
Magensonde verwendet. Bei Verwendung [griech.: groß]
ist darauf zu achten, dass die Enden durch • macro-
Gummi geschützt sind, damit das Metall
nicht den Tubus beschädigt und damit Makrobiose. 1. Langlebigkeit eines Orga-
dieser undicht wird. nismus. 2. Fähigkeit, das Leben zu verlän-
• Magill forceps gern.
Magnesiämie. Präsenz von .... Magnesium [griech.: makros, groß; bios, Leben]
im Blut. • macrobiosis
• magnasemia Makroelement. Chemische Elemente, die
Magnesium (Mg). Silberweißes minerali- in relativ großen Mengen für die norma-
sches Element mit der Ordnungszahl 12 len physiologischen Prozesse des Körpers
und der Atommasse 24,32. M. ist das benötigt werden und deshalb dem Orga-
zweithäufigste Kation der intrazellulären nismus zugeführt werden müssen. Zu den
Körperflüssigkeiten. Es ist für viele En- M.en gehören Kohlenstoff, Wasserstoff,
zymaktivitäten sowie für die neurochemi- Sauerstoff, Stickstoff, Kalium, Natrium,
(120 ~ment
111
hungen, Muskelkrämpfe, Knochen-
Tympanummembran verbunden und
schmerzen und Fettstuhl (Stearrhö) ge-
übermittelt Geräuschvibrationen an den
kennzeichnet sind. Es kann zu Anämie,
Amboss ( ..... lncus).
Schwäche und Müdigkeit kommen, weil
Eisen, Folsäure und Vitamin B12 nicht in
[lat.: Hammer]
ausreichenden Mengen aufgenommen •malleus
werden. (--> Malabsorption) Mallorr Wa Syndna. Erkrankung, die
•malabsorption syndrome durch eine massive Blutung nach einer
Schleimhautruptur an der Verbindung
......,._ Schwere Infektionskrankheit, die (Kardia) zwischen Speiseröhre (Ösopha-
von einer oder mehreren der mindestens gus) und Magen gekennzeichnet ist. Die
vier Species des Protozoengattung Plas- Verletzung wird meist durch längerfristi-
modium verursacht wird. Die Erkrankung ges Erbrechen verursacht, das häufig bei
wird durch den Stich einer infizierten An- Alkoholikern oder bei einem Verschluss
opheles-Mücke übertragen. Malariainfek- des Magenausgangs (Pylorus) auftritt.
tionen können auch durch Bluttransfusio- [G. Mallory, amerikanischer Pathologe,
nen von einem infizierten Patienten oder geb. 1926; S. Weiss, amerikanischer Arzt,
durch die Benutzung einer infizierten Ka- 1899-1942]
nüle übertragen werden. Symptome der .Mallory-Weiss' syndrome
M. sind Schüttelfrost, Fieber, Anämie, ver-
größerte Milz und eine Tendenz zu rezidi-
Malmdrltfcm. Störung oder Mangel in der
Ernährung, was durch eine unausgewoge-
vierenden Krankheiten. Die Plasmodium-
ne, unzureichende oder exzessive Kost
Parasiten dringen in die Erythrozyten des
oder aber durch Funktionsstörungen bei
menschlichen Wirtes ein, wo sie reifen,
Absorption, Aufbau (Assimilation) von
sich vermehren und regelmäßig ausbre-
Nährstoffen oder Abbau von Nahrungs-
chen.
mitteln verursacht wird.
[lat.: malus, schlecht; aria, Luft]
[lat.: malus, schlecht; nutrire, ernähren]
•malaria
•malnutrition
Mllllllle. Krankhafte Erweichung oder ~ Zahlreiche kleine,
schwammartige Veränderung eines Kör- runde dunkelrote Körperehen in der Rin-
de der Niere, die aus Bowman-Kapsel und Frauen unter 30 Jahren erkranken bereits
einem eingestülpten Kapillarknäuel be- an einem M. Zu den Risikofaktoren gehö-
stehen und jeweils mit einem Nierentuba- ren bestimmte genetische Störungen, fa-
lus verbunden sind. Die M.-K. sind Teil ei- miliäre Prädisposition, Kinderlosigkeit,
nes Filtrationssystems, durch das die Exposition gegenüber ionisierenden
Komponenten des Blutplasmas, die keine Strahlen, frühe Menarche, späte Meno-
Eiweiße sind, über die Nierentubuli zur pause, Fettleibigkeit, Diabetes mellitus
Ausscheidung durch den Harn gelangen. und chronisch zystische Erkrankungen
[M. Malpighi, italienischer Anatom, 1628- der Brust. Zu den Frühsymptomen, die
1694] durch regelmäßige Selbstuntersuchung
• malpighian corpuscle der Brust entdeckt werden können, gehö-
ren sämtliche verdächtige Tastbefunde.
MalL Substanz, die aus gekeimten Kör- Erstsymptome eines bereits fortgeschrit-
nern, z.B. Gerste, gewonnen wird und teil- tenen M.s sind kleine, meist schmerzlose
weise abgebaute Stärke und Eiweiße mit Knötchen, eine dünne oder verdickte
nährenden und verdauungsfördernden Haut, Unverschieblichkeit der Haut über
Eigenschaften enthält. einer Verhärtung, Grobporigkeit und
•malt Lymphödem über dem Tumor (Orangen-
Mamilla. PI. Mlmllat. {Brustwarze). Kleine hautphänomen) oder die Einziehung der
•
zylindrische pigmentierte Struktur, die Brustwarze. Später kann es zu Absonde-
sich im Zentrum jeder Brust erhebt. An rungen aus der Brustwarze, Schmerzen,
der Spitze der M. befinden sich bei der Ulzerationen und vergrößerten Achsel-
Frau etwa 20 kleine Öffnungen der Milch- drüsen kommen. Die Diagnose wird
gänge. Die M. wird von einer etwas heller durch sorgfältige Inspektion, Abtasten
pigmentierten Haut, dem Warzenvorhof (Palpation) aller Brustquadranten sowie
(Areola mammae) umgeben. Die Intensi- der Achselhöhlen, Ultraschalluntersu-
tät der Pigmentierung kann von rosa bis chung, -+ Mammographie, Kernspintomo-
braun variieren, je nach Teint einer Per- graphie und die zytologische Bestimmung
son. Die M. gehört zu den erogenen Zo- von Tumorzellen gestellt, die durch eine
nen der Frau. Biopsie entnommen werden. Die Stadien-
[lat.: Brust, Brustwarze] einteilung des Karzinoms erfolgt anhand
• nipple; teat der -+ TNM-Kiassifizierung. Die Behandlung
besteht grundsätzlich in der operativen
........_ {Brustdrüse; Milchdrüse). Milchfüh- Entfernung des Tumors, je nach Stadium
rende Drüse innerhalb der weiblichen und Art entweder brusterhaltend, oder
Brust. Das Drüsengewebe bildet einen aber in Form einer Radikaloperation.
Ring von Läppchen, die Alveolen enthal- Postoperativ kann eine zusätzliche (adju-
ten, wobei jeder Lappen aus einem System vante) Strahlen- oder Chemotherapie und
von Gängen besteht, durch die Milch von eine Hormontherapie erforderlich wer-
den Alveolen zu den Brustwarzen geleitet den. Die Prognose hängt vor allem von
wird. Der zentrale Teil der Brust ist mit der Ausbreitung des Tumors und vom Al-
Drüsengewebe gefüllt. ter der Patientin ab. Etwa 60 o/o der Patien-
•mamma tinnen überleben die ersten 5 Jahre nach
Vorsilbe mit der Bedeutung
lllllllllla".
Therapiebeginn; die 10-Jahres-Oberle-
>>weibliche Brust, Brustdrüse<<. bensrate beträgt etwa 40 o/o.
•mamma- • breast cancer
ßern oder um eine Brust nach Entfernung Manie. Gemütsstimmung, die durch einen
wegen eines Tumors zu rekonstruieren. instabilen, erregten Gefühlszustand ge-
[lat.: mamma, weibliche Brust; griech.: kennzeichnet ist; dies zeigt sich in extre-
plassein, formen] mer Erregbarkeit, Hyperaktivität, Ideen-
• mammoplasty flucht, gesteigerter psychomotorischer
Aktivität, gestörter Aufmerksamkeit und
Mammographie. Röntgenuntersuchung des manchmal gewaltsamem, destruktivem
weichen Gewebes der weiblichen Brust und selbstzerstörerischem Verhalten. Eine
(Mamma), um gutartige (benigne) oder M. kann in Verbindung mit einer -> De-
bösartige (maligne) neoplastische Pro- pression auftreten.
zesse zu diagnostizieren. [griech.: Verrücktheit]
• mammography • mania
Managed Care. System der Gesundheits-
pflege, bei dem eine administrative Kon- Manipulation. Kompetente Benutzung der
trolle über primäre Dienstleistungen der Hände bei therapeutischen oder diag-
Pflege in einer Gruppenpraxis gewährleis- nostischen Maßnahmen, z.B. Palpation,
tet wird. Überflüssige Leistungen werden Behebung einer Dislokation, Drehen ei-
gestrichen und somit die Kosten gesenkt. nes Fötus im Mutterleib oder verschie-
• managed care dene Handgriffe im Rahmen einer Phy-
siotherapie.
m
Mandelöl. Öl aus Kernen der Früchte des [lat.: manipulare, mit den Händen arbei-
Süßmandelbaums Prunus amygdalus, das ten]
als Linderungsmittel und mildes Abführ- • manipulation
mittel verwendet wird. Bittermandelöl ist
ein flüchtiges Öl, das die tödliche Blausäu- Mannitol. (Mannit). Metabolisierter Zucker,
re enthält. der als osmotisches -> Diuretikum und für
• almondoil Nierenfunktionstests Verwendung findet.
M. wird auch als Diabetikersüße und als
Mandibula. (Unterkiefer). Großer Knochen,
-> Laxans eingesetzt; es fördert die Di-
der den Unterkiefer bildet. Er enthält die
unteren Zähne und besteht aus einem ho- urese, erhöht den intraokularen und in-
rizontalen Teil, einem Körper und zwei trakraniellen Druck, fördert die Ausschei-
senkrechten Ästen, die fast rechtwinklig dung von Giftstoffen und anderen toxi-
am Körper befestigt sind. Der Körper der schen Abfallprodukten; außerdem kann
M. ist kurvenförmig gekrümmt, hat zwei M. bei der Evaluation der Nierenfunktion
Oberflächen und zwei Ränder. Anwendung finden.
[lat.: mandere, kauen] • mannitol
• mandibula - adj. mandibulär. Manometer. Gerät zur Messung des
Mangan (Mn). Metallisches Element, das in Drucks von Flüssigkeiten oder Gasen, das
Spuren im Körpergewebe vorhanden ist aus einem Tubus mit Messleiste besteht
(Spurenelement), wo es die Funktionen und eine relativ stabile (nicht kompri-
verschiedener Enzyme unterstützt. Ord- mierbare) Flüssigkeit enthält, z.B. Queck-
nungszahl 25 und Atommasse 54,938. silber. Der Level der Flüssigkeit in dem
• manganese (Mn) Tubus schwankt mit dem Druck der zu
messenden Flüssigkeit.
Mangelkrankheit. Krankheit infolge des [griech.: manos, flüssig; metron, Maß]
FehJens eines bzw. mehrerer essenzieller • manometer
Nährstoffe, infolge einer Stoffwechselstö-
rung, Verdauungs- oder Absorptionsstö- Manometrie. 1. Studium der Druckbewe-
rungen, übermäßiger Ausscheidung oder gungen von Flüssigkeiten oder Gasen.
verstärkten biologischen Anforderungen. 2. Technik zur Messung von Veränderun-
• deficiency disease gen eines Gas- oder Flüssigkeitsdrucks,
die durch biologische oder chemische oder Eiweißaufnahme und tritt bei Kin-
Einwirkungen verursacht werden. dern mit Gedeihstörungen oder bei anhal-
.manometry tenden Hungerzuständen auf. Im Gegen-
satz zum M.---> Kwashiorkor treten keine
Mwuc:lletl!. Aufblasbarer, elastischer Ödeme auf.
Schlauch, der zur Messung des Blutdrucks [griech.: marasmos, Schwachwerden]
um den Oberarm gewickelt und mit Luft
•marasmus
gefüllt wird.
•cuff Mlrllulg-VIriiSIIranlllllll (Marburg-Fieber}.
Mlllllllllfllm. Bezeichnung für eine anato- Schwere fiebrige Krankheit, die durch Ek-
mische Struktur, die einem Handgriff äh- zeme, Hepatitis, Pankreatitis und gas-
nelt; z.B. M. sterni, der oberste der drei trointestinale Blutungen (Hämorrhagien)
Sternumknochen. gekennzeichnet ist. Ubertragen wird die
[lat.: Stiel] Krankheit durch das Marburg-Virus, zu
•manubrium dessen Familie (Filioviridae) auch das
---> Ebola-Virus gehört. Eine Epidemie in
Manuelle fxtiÜIIIIir. (Ganze Extraktion}. Maß- Marburg 1967 wurde scheinbar durch aus
nahme zur Geburtsbeendigung, bei der Afrika importierte grüne Meerkatzen ver-
ein Kind aus ---> Beckenendlage durch Zug ursacht. Auch Krankenhauspersonal kann
entwickelt wird, bevor der Steiß geboren
•
das Virus durch falschen Umgang mit
ist. Die m. E. ist für das Kind die gefähr- kontaminierten Nadeln oder über hämor-
lichste geburtshilfliehe Operation und rhagische Läsionen von Patienten über-
wird heute kaum noch angewandt . tragen.
[lat.: ex, aus; trahere, ziehen] • Marburg virus disease
• breech extraction
-.Hand. ~ Erbkrankheit, die sich
[lat.: Hand] durch eine Verlängerung der Knochen
•manus zeigt und häufig mit Störungen der Augen
und des kardiavaskulären Systems ver-
MAO. Abkürzung für ---> Monoaminoxidase. bunden ist. Es kommt zu wesentlichen pa-
.MAO thologischen skelettmuskulatorischen
IIMHiemmer. Abkürzung für ---> Mono- Störungen, wie z.B. mangelhafte Entwick-
aminoxidasehemmer. lung der Muskeln, Schlaffbeit der Bänder,
.MAOI übermäßige Beweglichkeit der Gelenke
und Knochenverlängerung. Pathologische
MIP. Abkürzung für (eng!.) mean arterial Veränderungen des kardiavaskulären Sys-
pressure, -+ mittlerer arterieller Blutdruck. tems scheinen zu einer Fragmentierung
.MAP der elastischen Fasern in der mittleren
Wandschicht (Media) der Aorta zu füh-
Mlpplng. Prozess der Vermessung von Or-
ganen oder Organteilen oder Lokalisation ren, was ein Aneurysma bedingen kann.
von Genen auf einem Chromosom mit Zu den Augensymptomen gehört u.a. die
Hilfe einer Analyse der genetischen Re- Dislokation der Linse. Die Extremitäten
kombination. sind sehr lang und spinnenbeinartig mit
großen Händen (Madonnenhände), Fü-
•mapping
ßen und Fingern.
Man 1111111 (Protein-Energie-Mangelsyndrom}. [A. B. Marfan, französischer Pädiater,
Zustand der extremen Mangelernährung 1858-1942]
und Auszehrung, der meist bei kleinen • Marfan's syndrome
Kindern auftritt und durch einen progres-
siven Schwund von subkutanem Gewebe l'llllllnal. Randständig,
zum Rand gehö-
sowie Muskelgewebe gekennzeichnet ist. rend, z.B. Marginalsinus (Randknoten).
M. entsteht durch mangelhafte Kalorien- .marginal
. Maskuhn1sierung 625
Marker. Substanz, die bei bestimmten Er· gen ---> Immunisierung gegen ---> Masern,
krankungen im Körper vorhanden und ---> Mumps und ---> Röteln verabreicht wird.
nachweisbar ist; z.B. --->Tumormarker oder • measles, mumps and rubella virus vac-
Zellmarker. cine live (MMR)
• marker Masern-Röteln-Impfung. Aktiver Leben-
marklos. ___, myelinfrei. dimpfstoff, der zur ---> Immunisierung ge-
• unmyelinated gen ---> Masern und ---> Röteln verabreicht
wird.
Mars<hfr<~ktur. (Ermüdungsbruch). Unphysio- • measles and rubella virusvaccinelive
logischer Zustand des Fußes, der durch
exzessive Überlastungen verursacht wird, Maskenbeatmung. Beatmung eines Pa-
z.B. durch sehr lange Fußmärsche. Der tienten mittels Gesichtsmaske. Die Mas-
vordere Teil des Fußes ist geschwollen ke deckt dabei die Eingänge der oberen
und schmerzhaft; ein oder mehrere Kno- Luftwege (Mund und Nase) so ab, dass
chen des Mittelfußes können gebrochen kein Atemgas entweichen kann. Die M.
sein. wird zur Notfallbeatmung während der
-+ Reanimation, für kurze Narkosen und
• march foot
zur arkoseeinleitung eingesetzt Vor-
Masern. Akute, höchst ansteckende Virus- teile: sofort einsetzbar, keine invasive
erkrankung, die die Atemwege betrifft Maßnahme. achteil: die Maske muss
und durch einen Hautausschlag mit gro- von einer Person ständig gehalten wer-
ßen Knötchen (Papeln) gekennzeichnet den; arko egase können entweichen.
ist. M. befallen meist kleine Kinder, die Als Komplikation kann es zur Oberblä- .".
noch nicht geimpft sind, sowie Jugendli- hung des Magens bei zurückfallender ~
che und Erwachsene, die keinen ausrei- Zunge oder zu hohem Beatmungsdruck
chenden Impfschutz haben. Die Erkran- kommen. Der Einsatz ist daher bei nicht
kung wird durch ein Paramyxovirus ver- nüchternen Patienten wegen der Aspira-
ursacht und durch direkten Kontakt über tionsgefahr kontraindiziert (außer im
Tröpfcheninfektion durch Nase, Hals und Notfall). (s.a. Esmarch-Heiberg-Handgriff;
Mund einer infizierten Person übertragen; Aspiration)
Inkubationszeit etwa 10 Tage. Typische • mask ventilation
Symptome der M. sind Fieber, Unwohl-
sein, Nasenschleimhautentzündung (Ko- Maskengesicht. Unbeweglicher Gesichts-
ryza), Husten, Bindehautentzündung ausdruck mit starren Augen und leicht ge-
(Konjunktivitis), Lichtscheu (Photopho- öffnetem Mund, der z.B. für die ---> Parkin-
bie), Appetitlosigkeit (Anorexie) und son-Krankheit typisch ist.
kennzeichnende (pathognomonische) Ko- • masklike facies; parkinsonian facies
plik-Flecken, die I bis 2 Tage vor Aus- maskulin. Männliche Merkmale aufwei-
bruch des Exanthems auftreten. Es kann send.
zur Rachenentzündung (Pharyngitis) und [lat.: masculinus, männlich]
Entzündung der Schleimhaut im Hals und • masculine
im Tracheobronchialast kommen, die
Temperatur steigt bis auf 40° C. Innerhalb Maskulinisierung. (Virilisierung). 1. Die nor-
von 3 bis 5 Tagen lässt das Fieber nach, male Entwicklung oder Entstehung von
die Läsionen werden flacher und heilen männlichen Geschlechtsmerkmalen, die
ab, wobei sie einen feinen Schuppenfilm z. T. verfrüht eintreten kann (Pubertas
hinterlassen, insbesondere über stark be- präcox). 2. Bezeichnung für eine Ver-
troffenen Stellen. männlichung bei der Frau (---> Pseudoher-
• measles maphroditismus, ---> androgyn) .
[Iat.: masculinus, männlich; griech.: izein,
Masern-Mumps-Röteln-Impfung (MMR}. Ak- verursachen]
tiver Lebendimpfstoff, der zur gleichzeiti- • masculinization
626 Maslows Bedurfnispyramide • _
Bedürfnis nach
Selbstentfaltung
Harmonie
Bewunderung
Selbstverwirklichung
Bedürfnis nach
Wertschätzung
Unabhängigkeit Kompetenz
Anerkennung Selbstvertrauen
Soziale Bedürfnisse
Vertrauen Freunde
Lob Geborgenheit
Gemeinsamkeit Zuwendung
Geborgenheit Sicherheitsbedürfnisse
Vorsorge Zuverlässigkeit
Maslows Bedürfnispyramide.
· ._ Mast1t1s 627
ches, ge1st1ges oder emotionales Leiden während des Stillens, durch Infektionen,
verursacht werden. (s.a. Sadismus) fibrozytische Erkrankungen, während
[Nach dem österr. Autor L. v. Sacher-Ma- und vor der Menstruation oder bei fortge-
soch, 1835-1895] schrittenem Krebsleiden auftreten kön-
• masochism nen.
[griech.: mastos, Brust; algos, Schmerz]
Masochist. Person, die durch masochisti-
• mastaglia
sche Handlungen oder Missbrauch sexu-
elle Erregung und Befriedigung erlebt. Mastdarm-Scheiden-Fistel. ---. Rektovaginalfi-
(---. Masochismus) stel.
• masochist • rectovaginal fistula
Massage. Die Manipulation von weichem Mastektomie. (Mammaamputation}. Chirurgi-
Gewebe durch Streichen, Reiben, Kneten sche Entfernung einer oder beider Brüste,
oder Klopfen, um die Durchblutung zu die meist zur Behandlung von malignen
fördern, den Muskeltonus zu verbessern Tumoren durchgeführt wird. Bei einer
und den Patient zu entspannen. Die M. einfachen M. wird nur Brustgewebe ent-
wird entweder mit bloßen Händen oder fernt; bei einer radikalen M. werden dar-
auch mit mechanischen Hilfsmitteln, über hinaus Teile der Muskeln im Brust-
wie z.B. einem Vibrator, durchgeführt. bereich zusammen mit Lymphknoten in
lfranz.: masser, streicheln) den Achseln herausoperiert Bei einer mo-
• massage difizierten radikalen M. bleiben die gro-
ßen Muskeln, die den Arm bewegen, er-
Massage, einfache. - P1legeintervention halten. .".
der - NIC, die definiert ist als die Stimu- [griech.: mastos, Brust; ektome, heraus- ~
lation der Haut und der darunterliegen- schneiden]
den Gewebe mit unterschiedlich starkem • mastectomy
Druck der Hände, um Schmerzen zu re- Mastektomie, subkutane. Operativer Ein-
duzieren, Entspannung herbeizufUhren griff, bei dem das Brustgewebe einer oder
und die Durchblutung zu verbessern. beider Brüste entfernt, Haut, Brustwarze
• Simple Massage und Warzenhof jedoch intakt belassen
Massenzahl. Summe der Anzahl von Proto- werden. Die angrenzenden Lymphknoten
nen und Neutronen im Kern eines Atoms im Brustbereich bleiben ebenfalls erhal-
oder Isotops. Die M. ist fast identisch mit ten. Der Eingriff kann bei Frauen durch-
der relativen ---. Atommasse. geführt werden, die einem hohen Krebsri-
siko ausgesetzt sind.
• mass number
• subcutaneous mastectomy
Masseterreflex. Unphysiologischer Reflex,
Mastitis. (Brustentzündung). Entzündung der
der ausgelöst wird, während der Mund
weiblichen Brust, die meist durch eine
leicht geöffnet und der Unterkiefer ent-
Streptokokken- oder Staphylokokkenin-
spannt ist. Durch einen leichten Schlag
fektion verursacht wird. Eine akute M.,
auf den Finger eines Untersuchenden, der
die häufig in den ersten zwei Monaten
unterhalb der Lippe auf dem Unterkiefer
liegt, wird der Mund geschlossen; dies beim Stillen auftreten kann (M. puerpera-
lis), zeigt sich durch Schmerzen, Schwel-
spricht für eine Verletzung des Hirnrin-
denbereichs, der die motorischen Aktivi- lung, Rötung, Lymphknotenschwellung,
Fieber und Unwohlsein. Eine chronische
täten des V. Hirnnervs (N. trigeminus)
tuberkulöse M. ist selten; dabei kommt es
lenkt.
zur Ausdehnung der Tuberkulose über die
• jawreflex
Lungen und Rippen.
Mastalgie. (Mastodynie). Schmerzen in der M. puerperalis im Frühstadium: Körper-
weiblichen Brust, die durch eine Verstop- liche Schonung bzw. Bettruhe; warme
fung oder Verklumpung der Milchgänge Umschläge vor dem Stillen, kühle Um-
628 Masti tiS
schläge bzw. Quarkwickel nach dem Stil- Histamin enthalten. M.n gehören zum
len. Auf gute Entleerung der Brust ach- ---> Immunsystem und binden ---> lgE.
ten. Zeigt sich nach 24 h keine Besse- • mastcell
rung, muss eine antibioti ehe Behand-
Mastzellenleukämie. Malignes Neoplasma
lung erfolgen.
[griech.: mastos, Brust; itis, Entzündung] der ---> Leukozyten, das aus Bindegewebs-
mastzellen besteht, die im Blut zirkulie-
• mastitis
ren.
mastoid. Warzenförmig; zum Warzenfort- • mast cellleukemia
satz (Processus mastoideus) des Schläfen-
knochens gehörend. Materialien, Umgang mit. --+ Pflegeinter-
[griech.: mastos, Brust; eidos, Form] vention der -. NIC, die definiert ist als
• mastoid die Sicherstellung der Anschaffung und
Instandhaltung geeigneter Hilfsmittel
Mastoiditis. Infektion eines der Schläfen- zur Gewährleistung einer Patientenpfle-
knochen (---> Processus mastoideus), meist ge.
als Ausdehnung einer Mittelohrentzün- • Supply Management
dung. Charakteristische Symptome sind
Ohrenschmerzen, Fieber, Kopfschmerzen Maternität. Mutterschaft; Charakter und
und Unwohlsein. Nach der Infektion kann Qualität des Mutterseins. - adj. maternus,
ein teilweiser Gehörverlust bestehen blei- matern.
ben. [lat: maternus, mütterlich]
[griech.: mastos, Brust; eidos, Form; itis, • maternity
Entzündung]
Matrix. I. Interzelluläre Substanz.
• mastoiditis
2. Grundsubstanz, aus der sich ein spezi-
Mastopathie. Erkrankung der Brustdrüse. fisches Organ oder eine Gewebeart ent-
• mastopathy wickelt (Keimschicht).
[lat.: Erzeugerin]
Mastopathie, fibrozystische. Zysten, die im
matrix
Brustgewebe ertastet werden können; sie
sind gutartig und treten häufig auf, ihr Maturation.I. Prozess oder Bedingung für
Wachstum sowie mögliche Veränderun- die Erlangung einer vollständigen Ent-
gen müssen jedoch beobachtet werden, wicklung. Beim Menschen bezieht sich
da sie ein Potenzial zur Entartung besi t- die M. auf die Entfaltung der vollständi-
zen. gen körperlichen, emotionalen und intel-
• fibrocystic disease of the breast lektuellen Fähigkeiten, die es ihm ermög-
lichen, in seiner Umgebung besser zu-
Mastozytose. Lokale oder systemische
rechtzukommen und sich ihr anzupassen.
Überproduktion von ---> Mastzellen, die in
2. Letztes Stadium der Meiose von Keim-
seltenen Fällen Leber, Milz, Knochen,
zellen, in dem in jeder Zelle die Anzahl
Gastrointestinaltrakt und Haut infiltrie-
der Chromosomen auf die haploide An-
ren können.
zahl reduziert wird, die für die jeweilige
[griech.: kytos, Zelle; osis, Zustand]
Species charakteristisch ist.
• mastocytosis [lat.: maturare, reifen]
Masturbation. (Onanie). Sexuelle Aktivität, • maturation
bei der Penis oder Klitoris bis zum Orgas-
Maul·und·Kiauenseuche (MKS). Viruser-
mus durch andere Methoden als einen Ko-
krankung bei Paarhufern, z.B. Rindern,
itus stimuliert werden.
Schweinen, Schafen, Ziegen und Wildtie-
• masturbation ren. MKS ist extrem ansteckend und kann
Mastzelle. Bestandteil des Bindegewebes; sich schnell über größere Gebiete ausbrei-
besteht aus großen basophilen Kernen, ten. Die Sterblichkeitsrate liegt nur bei 2-
die Heparin, Serotonin, Bradykinin und 5%. Die Inkubationszeit beträgt je nach
·• Meckei-Divertikel 629
unvollständigen Verschluss des Dotter- den Lungen enthält. Das M. erstreckt sich
gangs resultiert. Als Symptome können vom Brustbein (Sternum) bis zur Wirbel-
Darmblutungen, Beschwerden im Magen- säule und enthält alle Eingeweide (Visze-
Darm-Trakt, Übelkeit und Erbrechen auf- ra) des Thorax, außer den Lungen; es ist
treten. in eine dicke Erweiterung der Thoraxfas-
[J.F. Meckel, deutscher Anatom, 1781- zie eingeschlossen.
1833] [lat.: medius, der mittlere]
• Meckel's diverticulum • mediastinum
MED. 1. Abkürzung für maximale Einzel- Mediastinum, vorderes. (Mittelfell). Kaudaler
dosis. 2. Abkürzung für minimale Ery- Teil (steißwärts) des -> Mediastinums in
themdosis. der Brustraummitte, der ventral vom
. MED Brustbein (Sternum) und Teilen der vier-
MedGV. -> Medizin-Geräte-Verordnung ten bis siebten Rippe und dorsal von der
Hinterwand des Herzbeutels (Perikard)
medial. (medialis). Zur Mittelebene des Kör- begrenzt wird; nach unten reicht es bis
pers gehörend, darauf befindlich oder zum Zwerchfell (Diaphragma).
darauf gerichtet. • anterior mediastinum
[lat.: medius, der mittlere]
• medial; medialis Medikament, systemisches. Arznei, die oral,
parenteral oder rektal gegeben und von
Median. (Mittelwert). (Statistik) Die Zahl, den Schleimhäuten absorbiert wird. Dabei
die dem Mittelwert aller Ergebnisse einer kann eine lokale Wirkung eintreten; Ziel
Stichprobe entspricht. Bei einer ungera- ist es jedoch, den ganzen Körper zu be-
den Zahl von Werten, die in absteigender handeln.
Ordnung angegeben sind, ist der M. der • systemic remedy
Mittelwert; bei einer geraden Zahl ist es
der Mittelwert der zwei zentralen Ergeb- Medikament, ulzerogenes. Medikament,
niswerte. das peptische Ulzera (-> Ulcus ventriculi)
[lat.: medius, der mittlere] hervorrufen bzw. fördern kann, wie z.B.
Aspirin oder nichtsteroidale Antirheuma-
• median
tika.
mediastinal. Zur Mittellinie einer Scheide- • ulcerogenic drug
wand (Septum) von Organen oder zum
Mittelfell (Mediastinum) im Innenraum Medikamente, Umgang mit. -+ Pflegeinter-
des Brustkorbs gehörend. vention der -+ NIC, die definiert wird als
[lat.: medius, der mittlere] d ie Unterstützung einer sicheren und ef-
• mediastinal fektiven Einnahme von verschreibungs-
pflichtigen und frei verkäuflichen Arz-
Mediastinitis. Entzündung des Mittelfells neimitteln.
(-> Mediastinum). • Medication Management
• mediastinitis
Media5tinoskopie. Untersuchung des Mit- Medikamentenmissbrauch. Das Einnehmen
von Medikamenten in unnötig hoher Do-
telfells (-> Mediastinum) durch einen Ein-
sierung bzw. medizinisch unbegründet,
schnitt unterhalb des Brustbeins (Ster-
meist aus Gewohnheit zur Befreiung von
num), durch den ein -> Endoskop mit
körperlichen und seelischen Unlustgefüh-
Licht und Linse eingeführt wird.
len. Der M. betrifft vor allem die Einnah-
[lat.: medius, der mittlere; griech.: sko-
me von Schmerz-, Schlaf-, Beruhigungs-
pein, anschauen]
und Anregungsmitteln sowie Psychophar-
• mediastinoscopy
maka. Ein chronischer M. kann zur Arz-
Mediastinum. (Mittelfell(raum)). Teil der Höh- neimittelabhängigkeit führen . (s.a. Arznei-
le in der Mitte des Brustkorbs (Thorax) mittel- und Drogensucht)
zwischen den Pleurasäcken, der die bei- • drugabuse
~~ Meditation 63 1
•
gen an den freien Lidrändern ausschei-
[griech.: megas, groß; kolon, Darm] den.
•megacolon [H. Meibom, deutscher Arzt, 1638-1700]
llrg ' 'm, alaltes I tGIIIschu. Krankhafte • meibomian gland
Erweiterung des Querdarms infolge einer
Darmentzündung durch Geschwüre, MeiGse, (Reduktionsteilung/Reifeteilung). Tei-
Amöbenruhr oder andere Darmkrankhei- lung eines Geschlechtschromosoms bei
ten. Die Symptome beinhalten u. a. Darm- seiner Reifung in zwei und anschließend
krämpfe, Fieber, beschleunigten Herz- vier --> haploide Zellen. Der Kern jeder
schlag und geistige Verwirrung. Zelle erhält die Hälfte der in den somati-
[griech.: mega, groß; kolon, Darm] schen Zellen jeder Species vorhandenen
• toxic dilation of colon ChromosomenzahL (s.a. Mitose) - adj.
meiotisch.
MegalallllsL Unphysiologisch großer un- [griech.: kleiner werden]
reifer --. Megalozyt, der sich in großer An- •meiosis
zahl im Knochenmark entwickelt und bei
Anämien in Verbindung mit einem Man- Meltlner-Piuus, (Plexus submucosus). Kleine
gel an Vitamin-B 12, Folsäure oder Intrin- Ansammlung von Ganglionzellen, die sich
sic Factor in großer Anzahl im Blut zirku- in der Scheimhaut (Mukosa) des Dünn-
liert. darms befinden und diese innervieren.
[griech.: megas, groß; blastos, Keim] • Meissner's plexus
• megaloblast ....._~ (Corpuscula tactus).
MegaloiiNiftit.--> Größenwahn. Kleine spezialisierte, drucksensible, sen-
[griech.: megas, groß; mania, Verrückt- sorische Endorgane (Druckrezeptoren)
heit] mit einer Bindegewebekapsel und dünnen
• megalomania Platten in der Lederhaut (Corium) von
Händen und Füßen, an der Oberseite der
........,.. Unphysiologisch vergrößerter
Unterarme, in der Haut der Lippen und
--> Erythrozyt.
Schleimhautmembran der Zunge sowie in
• megalocyte der Haut der Brustwarze.
Megalsophaps. Unphysiologische Erwei- [G. Meißner, deutscher Anatom, 1829-
terung des unteren Abschnitts der Speise- 1905]
röhre (Ösophagus), die dadurch verur- • Meissner's corpuscle
Mlllllllnilnn. (Kindspech). Substanz, die sich und stellt einen Strahlenschutz dar. Die
im Darm eines Fötus ansammelt und aus Biosynthese des M.s erfolgt durch die
dem die ersten Stühle eines Neugeborenen -+ Melanozyten.
bestehen. Das M. ist zähflüssig, meist [griech.: rnelas, schwarz]
grünlich bis schwarz, und besteht aus Se- •rnelanin
kreten der Drüsen im Darm, Fruchtwasser
und intrauterinen Abfällen, z.B. Gallen- Millinildesto ~.Test zur Bestim-
pigmente (Biliverdin), Fettsäuren, Epi- mung von -+ Melanin im Urin bei Patien-
thelzellen, Schleim, Lanugo und Blut. ten mit malignem Melanom. (s.a. Melanu-
[griech.: rnekon, Mohnsaft] rie)
•qualitative rnelanin test
• rneconiurn
Mellanludaus. Verschluss (Obstruktion) llßlllno.. Vorsilbe mit der Bedeutung
des Dünndarms eines Neugeborenen, der >>dunkel, schwarz«.
durch eine Verstopfung mit dickem, tro- •rnelano-
ckenem, zähem -+ Mekonium entsteht, Mellnolllastllm. (malignes Melanom). Tumor
meist in der Nähe der Ileozäkalklappe. Zu aus wenig differenzierten -+ Melanin-pro-
den Symptomen zählen Aufblähung des duzierenden Zellen. (-+ Melanom)
Magens, Erbrechen, die Unfähigkeit, in • rnelanoblastorna
den ersten 24 bis 48 Stunden nach der Ge-
burt Mekonium auszuscheiden, und eine MlllnDglossle.-+ schwarze Haarzunge.
111
schnelle Dehydratation in Verbindung • hairy tongue
mit Elektrolytstörungen. Melnom. Form eines malignen Neoplas-
•rneconiurn ileus rnas, das sich in der Haut entwickelt und
llellnl. (Biutstuhi/Teerstuhl). Unphysiologi- aus -+ Melanozyten besteht. Ein rnelanozy-
sche Ausscheidung von schwarzgefärbtem tischer Nävus kann erworben oder konge-
Stuhl, der Blut enthält. Ursache ist meist nital sein. Der kongenitale Melanozyten-
eine Blutung im oberen Magen-Darm- nävus entwickelt sich eher zu einem ma-
Trakt; das M. kann Anzeichen eines Ma- lignen M., vorwiegend aufgrund seiner
gengeschwürs oder einer Erkrankung des Größe. Kleinere M.e neigen dazu, sich
Dünndarms sein. über Monate und Jahre aus einem pig-
[griech.: rnelas, schwarz] mentierten -+ Nävus zu entwickeln. Sie
•rnelena können sporadisch auftreten und sind bei
hellhäutigen Personen mit hellen Augen
MtllllC:holle. (Schwermut). Schwere Form häufiger anzutreffen. Wiederholte Son-
der endogenen -+ Depression. - adj. me- nenbrände erhöhen das Risiko für die
lancholisch. Entwicklung eines M.s. Jeder schwarze
[griech.: rnelas, schwarz; chole, Galle] oder braune Fleck, der eine unregelmäßi-
• rnelancholia ge Begrenzung aufweist, Pigmente, die
Mellmdtolil, atrelltive. Form einer schwe- über die Grenze eines Flecks hinausgehen,
ren Depression, die von Interesselosigkeit rötlich, schwarze oder bläuliche Verfär-
an normalerweise angenehmen Aktivitä- bungen oder eine knotenförrnige Oberflä-
ten gekennzeichnet ist. (-+ Psychose) che können für ein M. sprechen und wer-
[lat.: affectus, Einfluss; griech.: rnelas, den im Allgerneinen zwecks Biopsie ent-
schwarz; chole, Galle] fernt. Ein M. kann metastasieren und ist
• affective rnelancholia die bösartigste aller Hautkrebsforrnen.
Die Diagnose hängt von der Art des M.s.,
Mellnll. Schwarzer oder dunkelbrauner seiner Größe, Tiefe und Lokalisation ab,
Farbstoff (Pigment), der natürlicherweise sowie vorn Alter und Zustand des Patien-
in Haaren, Haut, Iris und Aderhaut (Cho- ten.
rioidea) des Auges vorhanden ist. M. wird [griech.: rnelas, schwarz; orna, Tumor]
bei intensiver UV-Bestrahlung gebildet • rnelanorna
Melanont, benipe:s juveniles. (Spitz-Tumor). und bestimmte Infektionskrankheiten,
Nicht krebsartige (kanzeröse), hell- oder wie etwa Cholera, Masern, Tollwut und
dunkelrote erhobene -> Papel mit glatter Diphtherie).
oder warziger Oberfläche; tritt meist bei • notifiable; certifiable
Kindern im Alter zwischen 9 und 13 Jah-
ren auf und kann fälschlicherweise als Mamlmln. Dünne Gewebeschicht, die aus
malignes Melanom diagnostiziert werden. Epithelzellen und Bindegewebe besteht
• benign juvenile melanoma und eine Oberfläche überzieht, eine Kör-
perhöhle auskleidet oder bestimmte Kör-
Mellnasam Ovales pigmentiertes Körn- perbereiche voneinander trennt.
chen innerhalb eines -> Melanozyten, das [lat.: membrana, dünne Haut]
-> Melanin synthetisiert. •membrane
• melanosome
Memltru.,llveobplllre. Gewebeschicht in
M!lrnaQt. Körperzelle, die ->Melanin der Lunge, trennt die Lungenblässchen
produzieren kann. M.en sind über die ge- von dem sie umspülenden Kapillarblut;
samte Basalzellschicht der Epidermis ver- durch diese Membran wandern Sauerstoff
teilt und bilden das Pigment Melanin aus und Kohlendioxid während des Atmungs-
Tyrosin und Aminosäuren. Die M.en von prozesses.
hellhäutigen Personen sind weniger aktiv • alveolar-capillary membrane
•
als die von dunkelhäutigen Typen.
[griech.: melano, schwarz; kytos, Zelle] Memllrln. semipermuble. Dünne Haut,
• melanocyte durch die nur Substanzen bis zu einer be-
stimmten Größe passieren können .
llellaltlt. Ausscheidung von dunkelge- • semipermeable membrane
färbtem Urin; die Farbe wird durch die
Präsenz von ->Melanin und anderen Pig- ............, Hrillt. Eine der zahlreichen
menten verursacht. Die M. kann bei einem dünnen Häute, die bestimmte Körperhöh-
malignen Melanom oder bei Malaria len auskleiden und Flüssigkeit abgeben.
(Schwarzwasserfieber) auftreten. So kleidet z.B. die Pleura den Thorax aus,
•melanuria das Peritoneum die Bauchhöhle und das
Perikard den das Herz umschließenden
...._tlllicfini!RI, (Chloasma). Stark pig- Herzbeutel. Die von der Membran produ-
mentierte oder entfärbte Hautstelle bei zierte Flüssigkeit reduziert die Reibung
schwangeren Frauen. (---> Chloasma) zwischen aneinanderliegenden Struktu-
[griech.: melas, schwarz; lat.: gravidus, ren, z.B. zwischen Lunge und Brustwand.
schwanger] • serous membrane
• melasma gravidarum
M1m1mm1 tJmpanl.---> Trommelfell.
Mllt1111dn. Das einzige Hormon, das von • tympanic membrane
der Zirbeldrüse (-> Epiphyse) ins Blut aus-
geschieden wird. Das Hormon scheint Mamlml~ exti........ Me-
zahlreiche endokrine Funktionen zu hem- thode, bei der das Blut eines Patienten
men, z.B. die des gonadotropen Hormons, mit einer lebensbedrohlichen Lungenin-
und die Hautpigmentierung herabzuset- suffizienz künstlich über einen Membran-
zen. Bei einer Injektion von M. kommt es oxigenator außerhalb des Körpers mit
zu Somnolenz; es kann auch einen Ein- Sauerstoff angereichert wird.
fluss auf die Stimmung und Libido haben. • extracorporeal membrane oxygena-
•melatonin tion
mllldapllk:btig. Bestimmte Bedingungen, Mlmln~. Differenz der elektri-
Erkrankungen und Ereignisse betreffend, schen Ladung (Polarisation) zwischen
die per Gesetz (z.B. ---> lnfektionsschutzge- den beiden Seiten einer Membran oder
setz) einer zuständigen Behörde gemeldet Zellwand.
werden müssen (z.B. Geburten, Todesfälle •membrane potential
Menart Erste Menstruationsblutung .... Tinnitus. Die Ursache der M-.K. ist un-
und damit Beginn der zyklischen mens- bekannt, obwohl die Krankheit gelegent-
truellen Funktion, die meist im Alter zwi- lich nach einer Mittelohrentzündung oder
schen 9 und 17 Jahren einsetzt. (s.a. Meno- Kopfverletzung auftritt. Es kann zu Übel-
pause) keit und Erbrechen sowie Schweißausbrü-
[griech.: men, Monat; archaios, Anfang] chen kommen. Die Anfälle dauern einige
~:.:; menarche Minuten bis zu mehreren Stunden.
[P. Meniere, französischer Arzt, 1799-
Mend,+Gesetze. Grundlegende Gesetzmä- 1862]
ßigkeilen der Vererbung, die auf Experi- •Meniere's disease
menten mit Erbsen basieren. Meist wer-
den hiermit zwei Gesetze bezeichnet, Meningen (pl.l. (Meninges/Hirnhäute). Die
nämlich die Spaltungsregel und die Unab- drei Membranen, die das Gehirn und das
hängigkeitsregel (Regel der Neukombina- Rückenmark umschließen und aus der
tion der Gene). Gemäß der ersten Regel harten Hirnhaut (Dura mater), der wei-
ist jedes Merkmal einer Species in den So- chen Hirnhaut (Pia mater) sowie der
mazellen in Form eines Genpaares vor- Spinnenwebenhaut (Arachnoidea) be-
handen, die sich während der .... Meiose stehen.
trennen, sodass jeder .... Gamet nur ein [griech.: menigx, Membran]
Gen von jedem Merkmal erhält. Nach der meninges
Unabhängigkeitsregel trennen sich die
Menmgeom. (Meningiom). Langsam wach-
Genpaare verschiedener Chromosomen
sender, gutartiger fibroblastischer Tumor
unabhängig von anderen Paaren während
der Membranen, die das Hirn und Rü-
der Meiose, sodass die Garnenten alle
ckenmark ( .... Meningen) umschließen.
möglichen Kombinationen von Faktoren
Der Tumor kann knotenförmig, schollen-
aufweisen. Eine weitere Regel, die Unifor-
artig oder diffus sein und in das Gehirn
mitätsregel besagt, dass Personen der ers-
eindringen, was zu Knochenerosionen
ten Generation an Nachkommen reinras-
und der Kompression von Hirngewebe
siger Eltern genotypisch und phänoty-
führt. Ein M. kann auch maligne entarten.
pisch gleich sind. (.... Genotyp; Phänotyp)
[griech.: menigx, Membran; oma, Tumor]
[G. Mendel, österr. Augustinerabt und
meningioma
Vererbungsforscher, 1822-1884]
• Mendel's laws ~. Blutgefäßtu-
mor der Hirnhäute (Meningen), die Rü-
MeRcle (Aspirationspneumonie). ckenmark und Gehirn überziehen.
Atembeschwerden, die durch eine .... Pneu-
• angioblastic meningioma
monie verursacht werden; diese entsteht
durch .... Aspiration von Mageninhalt in Meningismus. Erkrankung, bei der Symp-
die Lunge. Das M.-S. tritt meist auf, wenn tome einer .... Meningitis auftreten, z.B.
ein Betrunkener sich erbricht, oder bei Reizung des Gehirns und des Rücken-
Patienten, die nach einer Anästhesie noch marks, aber keine pathologischen Verän-
nicht bei Bewusstsein oder benommen derungen oder Entzündungen der .... Me-
sind, auch bei Krämpfen. ningen nachweisbar sind. Der M. kann bei
[C. Mendelson, amerikanischer Anästhe- kleinen Kindern in Verbindung mit eine
sist, geb. 1913] Pneumonie stehen.
• Mendelson's syndrome [griech.: menigx, Membran; ismos, Pro-
zess]
Mlnlt. Chronische Erkran- meningism; meningismus
kung des Innenohrs, die sich durch eine
typische Symptomtrias zeigt: rezidivie- (Hirnhautentzündung). Infektion
rende Schwindelanfälle, progressiver sen- oder Entzündung (meldepflichtig) der
sorisch-neuraler Hörverlust, der ein- oder Häute (Membranen), die das Gehirn und
beidseitig auftreten kann, und einseitiger das Rückenmark bedecken ( .... Meningen).
Die Krankheit kann eitrig (purulent) ver- gramnegative Diplokokken, die häufig im
laufen und befällt die Flüssigkeit des Sub- Nasen-Rachen-Raum von symptomfreien
arachnoidalraumes (Liquor). Die häufig- Trägern zu finden sind. Diese Erreger
ste Ursache ist bei Erwachsenen eine bak- können eine Blutvergiftung (-+Sepsis)
terielle Infektion mit Streptococcus pneu- oder Hirnhautentzündung (-+ Meningitis
moniae, Neisseria meningitidis oder Hae- cerebrospinalis epidemica) verursachen.
mophilus influenzae. Eine aseptische M. [griech.: menigx, Membran; kokkos, Bee-
kann durch nicht-bakterielle Agenzien re)
bedingt sein. Symptome der M. sind star- • meningococcus
ke Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit,
Krämpfe, Reizbarkeit, Unwohlsein und Mltlblglllllyeltis. Entzündung des Rücken-
Unruhe. übelkeit, Erbrechen, Delirium marks und der umgebenden Membranen
und eine vollständige Desorientierung (-+ Meningen). (-+ Meningitis)
können schnell entstehen. Es kommt zur [griech.: menigx, Membran; myelos,
Erhöhung der Temperatur, der Herzfre- Mark; itis, Entzündung]
quenz und der Atmung. •meningomyelitis
[griech.: menigx, Membran; itis, Entzün- .......... Sackförmige -+ Hernie der
dung) zerebralen oder spinalen -+ Meningen
• meningitis durch einen angeborenen Defekt im Schä-
•
Ma ltgids.asaptisdle. Nicht-eitrige (nicht- del oder in der Wirbelsäule. Es bildet sich
purulente) Entzündung der Hirnhäute eine Hernienzyste, die mit -+ Zerebrospi-
(Meninges), die durch verschiedene Viren nalflüssigkeit (Liquor) gefüllt ist, aber kein
ausgelöst werden kann, z.B. Coxsackie-Vi- Nervengewebe enthält. Man spricht je
rus, nonparalytischer Poliovirus, Echovi- nach Lokalisation des Defektes von einer
rus und Mumpsvirus. (-+Meningitis) kranialen oder spinalen M.
• aseptic meningitis [griech.: menigx, Membran; kele, Bruch]
• meningocele
Mlllillgitlf. trumltlsdte. Entzündung der
Hirn- und Rückenmarkshäute infolge ei- Mlllllllrllllondl. Chirurgische Entfernung
ner Verletzung des Schädels oder der Wir- einer halbmondförmigen Knorpelscheibe
belsäule. (-+Meniskus) des Kniegelenks, die durch-
• traumatic meningitis geführt wird, wenn ein gerissener Menis-
kus chronische Schmerzen verursacht
Mlningaenzephllitls. Entzündung sowohl oder das Knie instabil oder unbeweglich
des Gehirns als auch der Hirnhäute ist.
(-+ Meningen), die im Allgemeinen durch [griech.: meniskos, Halbmond; ektome,
eine bakterielle Infektion verursacht wird. ausschneiden)
Die Symptome ähneln der -+ Enzephalitis. • meniscectomy
[griech.: menigx, Membran; enkephalos,
Gehirn; itis, Entzündung) Menisllus.l. Linse mit sowohl konvexer als
• meningoencephalitis auch konkaver Fläche. 2. Halbmondför-
mig gebogener Knorpel im Kniegelenk
Manillga ;II1ID...,.&dl. Kombinierte und in anderen Gelenken.
Entzündung des Gehirns, des Rücken- [griech.: meniskos, Halbmond]
marks und der Hirnhäute (-+ Meningen). •meniscus
• meningoencephalomyelitis
~. Nicht-entzündli-
Menid&us. dlsfmlder. Fehlbildung des Me-
niskusknorpels des Knies. Anstelle der
che Erkrankung des Gehirns und der
Halbmondform ist der Meniskus schei-
Hirnhäute (-+ Meningen).
benförmig. Häufig auftretende Beschwer-
• meningoencephalopathy den sind ein Klicken im Kniegelenk sowie
lllllillllböelt. Bakterien der Gattung das Einknicken des Kniegelenks. Die Be-
Neisseria meningitidis, unbewegliche schwerden können im Zusammenhang
mit einer Knieverletzung stehen, können Menopause müssen stets untersucht wer-
jedoch auch ohne Einfluss eines Traumas den, um eine maligne Erkrankung auszu-
entstehen. schließen.
• discoid meniscus [lat.: mensis, Monat; griech.: rhegnyai,
ausbrechen]
Mename Starke Uterusblutung, menorrhagia
die über die Phase der ---+ Menstruation
hinausgeht. Menorrhö. Normaler Abgang von Blut und
[lat.: mensis, Monat; griech.: metra, Ge- Gewebeteilen aus der Gebärmutter (Ute-
bärmutter; rhegnyai, ausbrechen] rus).
menometrorrhagia [lat.: mensis, Monat; griech.: rhoia, Fluß]
•menorrhea
Menopause. Einstellung der Menstruati-
onsblutungen, die häufig auch als die Menostase. Unphysiologischer Zustand,
Phase des weiblichen Klimakteriums be- bei dem die Produkte der Menstruation
zeichnet wird. Die ---+ Menses wird natürli- nicht aus der Gebärmutter (Uterus) oder
eherweise mit der Abnahme der Hormon- der Vagina austreten können; Ursachen
produktion eingestellt; dies erfolgt etwa können eine Stenose, Verschluss des Ge-
im Alter zwischen 35 und 60 Jahren, kann bärmutterhalses (Zervix) oder des Vagi-
aber infolge von Krankheiten oder der naeingangs sein.
chirurgischen Entfernung der Gebärmut- [lat.: mensis, Monat; griech.: stasis, still-
ter (Uterus) oder beider Eierstöcke (Ova- stehen]
rien) auch früher auftreten. Wenn die Pro- • menostasis
duktion von ---+ Östrogen aus den Ovarien Menses. (Menstruation). Physiologische Aus- ~
und ---+ Gonadotropin durch die Hypophyse scheidungvon Blut und Schleimhaut (De- IIU
nachlässt, kommt es seltener zum Ei- zidua) aus der Gebärmutter, die während
sprung (Ovulation) und zur Menstruati- der ---+ Menstruation auftritt. Der erste Tag
on, bis sie gar nicht mehr stattfinden. der M. entspricht dem ersten Tag des
Durch die Reduzierung dieser Hormone Menstruationszyklus.
kommt es zu Fluktuationen im Blut. [lat.: men, Monat]
---+Wallungen sind ein häufiges Symptom menses
der M.; gelegentlich treten auch unregel-
mäßige Blutungen, meist in Verbindung Periodische Ausscheidung
mit Myomen oder anderen Uteruserkran- einer blutigen Sekretion mit Gewebeantei-
kungen auf. Bei Mann kommt es im mitt- len aus der Vagina, die durch das Ablösen
leren Alter ebenfalls zu einer M., die sich der Gebärmutterschleimhaut (Endometri-
mehr in psychogenen Faktoren zeigt, um) in einem nicht-schwangeren Uterus
wenn es aufgrund nachlassender Potenz, entsteht. Die durchschnittliche Dauer der
verstärkter Müdigkeit, Dünner- und M. beträgt 4 bis 5 Tage und tritt in Ab-
Grauwerden der Haare und anderer An- ständen von etwa 28 Tagen in der fort-
zeichen des Alterns zu Ängsten kommt. pflanzungsfahigen Phase des Lebens einer
(s.a. Menarche) nicht -schwangeren Frau auf.
[lat.: mensis, Monat; griech.: pausis, auf- • menstruation
hören] ftlllltat'lsdle Eine ohne
.menopause Eisprung stattfindende Menstruationsblu-
tung.
Menonh Unphysiologisch starke und [griech.: a, kein; ovulum, Ei]
lange Menstruationsperiode, die gelegen!-
anovular menstruation
lieh während der Jahre einer Frau auftritt,
in denen sie fortpflanzungsfahig ist. Wird lrllllln!ada. Haut- oder
die M. chronisch, können infolge der wie- Schleimhautblutung, die nicht aus der Ge-
derholten exzessiven Blutungen Anämien bärmutter stammt, und anstelle der er-
entstehen. Abnorme Blutungen nach der warteten Periode auftritt. Die Blutung
-
wird meist durch die erhöhte Durchlässig- sen des M. werden als proliferative, sekre-
keit der Kapillaren zur Zeit der Menstrua- torische und menstruelle Phasen bezeich-
tion verursacht. net.
[lat.: vicarius, stellvertretend] • menstrual cycle
• vicarious menstruation
MEN -Syndrom. (Multiple endokrine Neoplasien).
Menstruationskrämpfe. Schmerzen im Un- Erbliche hormonelle Störungen, die in au-
terleib, die von einem kolikähnlichen Ge- tosomal dominanten Mustern auftreten.
fühl bis zum dumpfen Schmerz variieren Die endokrinen Neoplasmen können sich
können. Der Schmerz kann sich ins Kreuz als Hyperplasien, Adenome oder Karzi-
und in die Beine fortsetzen. M. treten nome manifestieren und sich synchron
meist am Beginn der .... Menses auf. oder zu verschiedenen Zeiten (meta-
• menstrual cramps ehren) entwickeln.
• multiple endocrine neoplasia (MEN)
Menstruationszyklus. Sich wiederholender
Zyklus mit Veränderungen in der Gebär- mental. I. Zu den Merkmalen des Geistes
mutterschleimhaut (Endometrium), bei oder der Psyche gehörend; im Geist exis-
dem die äußere Schicht (Dezidua) abge- tierend, auf Überlegungen basierend.
stoßen wird, wieder nachwächst, mehrere 2. Zum Kinn (Mentum) gehörend.
Tage erhalten bleibt und bei der nächsten [I. lat.: mens, Geist 2. lat.: mentum, Kinn]
.... Menstruation erneut abgestoßen wird. • mental
Die Länge des M. dauert vom ersten Tag
eines Zyklus bis zum ersten Tag des nächs- Mentalität. I. Funktionale Kraft und Fä-
ten im Durchschnitt 28 Tage. Dauer und higkeit des Geistes. 2. Intellektueller Cha-
Merkmale können stark variieren. Der M. rakter und Art des Denkens und Fühlens.
beginnt mit der .... Menarche und endet [lat.: mens, Geist]
mit der .... Menopause. Die uterinen Pha- • mentality
Ei Gelkörper
(Follikel) (Corpus luteum)
~~
a b c d e f
Eierstock
Gebär-
mutter-
schleim-
hau!
Tag 1 5 13 28 5
~ '-v---' '-y-------J ~
A B C A
A"' menstruelle }
B "' proliferative Phase
C "' sekretorische
a "' Follikelreifung d "' Gelbkörperbildung
b "' Sprungreifes Ei e "' Gelbkörperwachstum
c"' Eisprung e "'Gelbkörperrückbildung
Menstruationszyklus.
grah MI
•
• metaplasia handenen Symptomen bestätigt werden.
•methacholine challenge
Mltastue. Tumorzellen, die an entfernt
gelegenen Körperstellen auftreten. Da ma- ............ Synthetisches ---. Opioid-
ligne Tumore keine umschließende Kapsel ---. Analgetikum, das zur Entgiftung und in
aufweisen, können Zellen entweichen, ei- Behandlungsprogrammen von Opioid-ab-
nen Embolus bilden und durch das hängigen Patienten (---.Morphium) verab-
Lymphsystem oder den Blutstrom trans- reicht wird. M. weist eine längere Halb-
portiert werden und sich in Lymphknoten wertzeit als Morphium auf. In den M.-
oder anderen Organen einnisten, die vom Programmen für Drogenabhängige wird
Primärtumor mehr oder weniger weit ent- M. eingesetzt, weil die Süchtigen eine Opi-
fernt sind. oid-Wirkung haben, jedoch keine Ent-
[griech.: meta, hinter; stasis, stehen] zugserscheinungen auftreten. Die Betref-
•metastasis fenden müssen nicht mehr auf dem
Schwarzmarkt teure Substanzen mit unsi-
Metatanus. (Mittelfuß). Teil des Fußes, der cherer Reinheit erwerben, wodurch man
aus fünf Knochen besteht, die von innen sich einen Rückgang der Drogenkrimina-
nach außen mit I bis V bezeichnet wer- lität erhofft. Nach Absetzen der M.-Gabe
den. Jeder Knochen weist einen langen, kommt es häufig zu Rückfällen.
schlanken Körper, ein konvexes proxima- •methadone
les Ende und flache Seiten zur Befestigung
der Bänder auf. Mlthlmogloltin (Met-Hb). Oxidationsform
[griech.: meta, hinter; tarsos, Fläche] des ---. Hämoglobins, bei der die Eisenkom-
• metatarsus ponente von zweiwertigem zu dreiwerti-
gem Eisen umgebildet worden ist. M.
Metatarsus algus. Angeborene Deformität kann keinen Sauerstoff transportieren.
des Fußes, bei der der vordere Teil von der • methemoglobin
Mittellinie des Körpers weg nach außen
gedreht ist und die Ferse gerade bleibt. MMIIII aghllilllmiL Unphysiologische
• metatarsus valgus Präsenz von ---. Methämoglobin im Blut.
Leitsymptom der M. ist eine Zyanose, es
Metatarsus vanas. (Kiumpfußstellung). Ange- kann jedoch auch zu Kopfschmerzen,
borene Deformität des Fußes, bei der der Obelkeit, Tachykardie, Atemnot und Un-
vordere Teil nach innen zur Mittellinie ruhe kommen. Bei einer bestimmten Aus-
MIC 645
prägung (Hämoglobin-M-Krankheit) sind und effektiv bewertet ist, sind die übli-
die Patienten nicht unbedingt in ihrer chen klinischen Versuche, die der Origi-
Leistungsfahigkeit eingeschränkt, da in nalhersteller durchführen musste, nicht
ihrem Blut auch ausreichend physiologi- mehr erforderlich, es werden jedoch In-
sches Hämoglobin vorhanden ist. formationen über die Herstellung, Biover-
• methemoglobinemia fügbarkeit und Bezeichnung des Produkts
benötigt.
Methämoglobinurie. Unphysiologische
Ausscheidung von -> Methämoglobin im • me-too drugs
Urin. -metrie/-meter. Nachsilbe mit der Bedeu-
• methemoglobinuria tung »Prüfung, Messung, Maß«.
Methanol. Chemisch einfachster Alkohol • -metrie/-meter
(Methylalkohol); klare, farblose, toxische Metritis. (Myometritis). Entzündung der Ge-
Flüssigkeit, die aus Holz destilliert wird bärmutterwände (Uterus), z.B. Endome-
und mit Wasser, anderen Alkoholen und tritis, oder die Entzündung des Becken-
Äther mischbar ist. Es wird häufig als Lö- bindegewebes (Parametritis).
sungsmittel und bei der Herstellung von [griech.: metra, Gebärmutter; itis, Entzün-
Formaldehyd verwendet. M. wird manch- dung]
mal auch als Zusatz in billigen alkoholi- • metritis
schen Getränken (>>Fusel«) eingesetzt. M.
wirkt stärker als Äthanol, da beim Abbau Metrokarzinom. Krebserkrankung der Ge-
in der Leber toxische Substanzen entste- bärmutter (Uterus).
hen. [griech.: metra, Gebärmutter; karkinos, .".
• methanol Krebs; oma, Tumor] IIU
Methanolvergiftung. Toxische Wirkung • metrocarcinoma
durch orale Einnahme, Inhalation oder Metrorrhagie. Uterusblutung, die nicht
Absorption von -> Methanol (Methylalko- durch die Menstruation verursacht wird.
hol), die das Zentralnervensystem schädi- Die M. kann durch Uterusläsionen verur-
gen kann, eine starke Azidose, Kopf- sacht werden oder Anzeichen einer malig-
schmerzen, Übelkeit, Krämpfe, Erblin- nen Erkrankung sein.
dung und Schock verursachen und zum [griech.: metra, Gebärmutter; rhegnynai,
Tod führen kann. Als -> Antidot kann ausbrechen]
Äthanol verabreicht werden. • metrorrhagia
• methanol poisoning
Mg. Chemisches Symbol für -> Magne-
Methodologie. I. System von Prinzipien sium.
oder Methoden über bestimmte Vorge- . Mg
hensweiseo in einer Diszipün, z.B. Erzie-
hung, Forschung, Diagnostik oder Be- mg. Abkürzung für -> Milligramm.
handlung. 2. Abschnitt eines For- • mg
schungsvorschlags, in dem die eingesetz-
ten Methoden beschrieben werden. MHC. Abkürzung für (eng!.) major histo-
compatibility complex, -> Haupthistokom-
[griech.: meta, hinter; hodos, Weg; Iogos, patibilitätskomplex.
Wissenschaft] . MHC
• methodology
MI. Abkürzung für -> Myokardinfarkt.
Me-too-Präparate. Arzneimittel, das einem . MI
anderen Medikament ähnlich, identisch
oder eng verwandt ist und für das ein MIC. Abkürzung für I. (eng!.) minimal in-
Hersteller eine neue Applikation erhalten hibitory concentration, -> minimale
hat. Da man davon ausgehen kann, dass Hemmkonzentration. 2. minimal-invasive
das neue Arzneimittel bereits als sicher Chirurgie.
Mlfeprlstan. Arzneimittel, das eine Abtrei- en Sauerstoff für ihr Wachstum zu benöti-
bung einleitet, wenn es in den ersten 7 gen.
Wochen einer Schwangerschaft einge- [griech.: mikros, klein; aer, Luft; philein,
nommen wird. Zwei Tage nach der Ein- lieben]
nahme treten starke Uteruskontraktionen .microaerophile
auf, die zur Austreibung des Fötus führen.
• mifepristone Mlllnlllllumlnu.Ausscheidung von klei-
nen Mengen --->Albumin im Urin, die so
llfgrlne. Rezidivierende Kopfschmerzen, gering sind, dass sie mit einem normalen
die durch eine vorausgehende Aura, über- Urinstick nicht bestimmt werden können.
wiegend einseitiges Auftreten und starke Die M. ist ein frühes Anzeichen für eine
Schmerzen, Lichtempfindlichkeit (Photo- veränderte Durchlässigkeit (Permeabili-
phobie) sowie in der akuten Phase durch tät) der --->Glomeruli bei ---> Diabetes melli-
autonome Störungen gekennzeichnet sind, tus.
die Stunden oder Tage andauern können. • microalbuminuria
Diese Kopfschmerzen stehen in Verbin-
dung mit einer Erweiterung der extrakra- ~Erkrankung der kleinen
niellen Blutgefäße, die eine Folge von che- Blutgefäße; z.B. diabetische M., bei der
mischen Veränderungen sein können, wel- sich die Membran der Kapillaren verdickt;
che Spasmen der intrakraniellen Gefäße oder thrombotischeM., bei der es zur Bil-
•
auslösen. Die Anfälle folgen häufig einer dung von Thromben in der Arteriolen
Entspannungsphase nach körperlichem und Kapillaren kommt.
oder psychischem Stress. Eine bevorste- [griech.: mikros, klein; angeion, Gefäß;
hende M. kann durch Sehstörungen, wie pathos, Krankheit]
z.B. Lichtblitze oder Wellenlinien, oder •microangiopathy
eine beeinträchtigte Geruchs- oder Ge-
schmacksempfmdung, Taubheit der Extre- Mikrobe.---> Mikroorganismus.
mitäten, Kribbeln, Schwindel (Vertigo), •microbe
Tinnitus oder das Gefühl angekündigt
werden, dass ein Teil des Körpers in seiner MIIIIIOblologle. Bereich der Biologie, der
Größe oder Form verändert ist. In der aku- sich mit dem Studium von ---> Mikroorga-
ten Phase kann es zu Übelkeit, Erbrechen, nismen befasst; dazu gehören Algen, Bak-
Schüttelfrost, häufigem Harnlassen (Poly- terien, Viren, Einzeller (Protisten), Pilze
urie), Schwitzen, Gesichtsödem, Reizbar- und Rickettsien.
keit und extremer Müdigkeit kommen. [griech.: mikros, klein; bios, Leben; Iogos,
[griech.: hemi, halb; kranion, Schädel] Wissenschaft]
•migraine .microbiology
1J1igr111oa. 1. Wanderung von Zellen oder lllilllolllzld. Bezeichnung für die Wirkung
anderen Strukturen, z.B. die Passage des eines Arzneimittels, einer Chemikalie
Eies (Ovum) vom Eierstock (Ovarium) in oder einer anderen Substanz, ---. Mikroor-
den Eileiter und dann in die Gebärmutter ganismen abzutöten.
(Uterus). 2. Wanderung von Personen [griech.: mikros, klein; bios, Leben; lat.:
oder Populationen (z.B. Auswanderung). caedere, töten]
- adj. migrans. •microbicide
[lat.: migrare, wandern]
•migration ~suchuug (MBU). (Fetalblutana-
lyse (FBA}}. Entnahme eines Bluttropfens
mifu(oh Vorsilbe mit der Bedeutung aus dem vorangehenden Teil des Kindes
»klein, wenig<<.
(Kopfbzw. Steiß) unter der Geburt zur Be-
•micr(o)-
stimmung des ---> pH-Wertes. Anhand die-
~ Bezeichnung für die Eigen- ses aktuellen Wertes kann die momentane
schaft bestimmter Mikroorganismen, frei- Situation des kindlichen -+Säure-Basen-
Haushaltes und damit die Sauerstoffver- stanzen, z.B. Bakterien, verdauen kann.
sorgung des Kindes ermittelt werden. Der M. gehört zur körpereigenen Abwehr.
• fetal blood sampling {---> Phagozyten}
[griech.: mikros, klein; phagein, essen]
8iudlhUiglt. Operation, bei der sehr
kleine Gewebestrukturen unter einem • microphage
---> Mikroskop seziert und bearbeitet wer- MilnlpldllmliS. Entwicklungsanomalie,
den. die durch unphysiologisch kleine Augen
• microsurgery gekennzeichnet ist.
[griech.: mikros, klein; ophtalmos, Auge)
.......... Kleine bewegliche männliche
• microphtamos
Keimzelle (Gamet) bestimmter Thallo-
phyten und Sporozoen, insbesondere des MIWopsit. Sehstörung, bei der Gegenstän-
Malariaparasits Plasmodium. Ein M. ent- de kleiner wahrgenommen werden, als sie
spricht dem Spermium eines höher ent- tatsächlich sind.
wickelten Tieres. [griech.: mikros, klein; opsis, Sicht]
• microgamete •micropsia
MllrDgla. Kleine, bewegliche interstitielle lllkroslrop. Instrument mit einer Linse zur
Zelle, die einen Teil des Zentralnervensys- Sichtbarmachung sehr kleiner Objekte.
tems bildet. M. fungieren als ---> Phagozy- Ein Elektronenmikroskop verwendet ei-
ten, die Abfallprodukte des Nervengewe- nen Elektronenstrahl statt sichtbarem
bes des Körpers aufnehmen.{---> Neuroglia} Licht.
[griech.: mikros, klein; glia, Leim]
•microglia
[griech.: mikros, klein; skopein, sehen]
.microscope 111
lllrrogJdt. Entwicklungsdefekt des Ge- Millroslrllpie. Technik zur Beobachtung
hirns, bei dem die Hirnwindungen (---> Gy- sehr kleiner Objekte durch ein ---> Mikros-
rus) unphysiologisch klein sind Mikrogy- kop, z.B. Elektronenmikroskop, Ultravio-
rus, was zu strukturellen Fehlbildungen lettmikroskop.
der Hirnrinde (Kortex) führt. Meist • microscopy
kommt es in Verbindung mit einer M. zur millnlllloplsch 1. Zu einem --->Mikroskop
geistigen Retardierung und körperlichen gehörend. 2. Sehr klein; nur sichtbar,
Defekten. wenn durch ein Mikroskop vergrößert
[griech.: mikros, klein; gyros, Windung) und beleuchtet. (s.a. makroskopisch)
• microgyria • microscopic
. . . . . . . . . ......_ Erkrankung, bei 11111n11n1naa. Sehr kleine Verletzung oder
der Kalziumphosphatablagerungen in Läsion, die durch äußere (z.B. Schlag)
den Alveolarsäckchen und -gängen auftre- oder innere Gewaltausübung (z.B. Mus-
ten; ungeflihr die Hälfte aller Fälle sind fa- kelzug) verursacht wird.
miliären Ursprungs. • microtrauma
• alveolar microlithiasis
............... Hohle zylindrische Struktu-
~ {Mikroben}. Kleine, meist ren, die häufig in pflanzlichen und tieri-
mikroskopische Lebewesen, die eigene schen Zellen zu finden sind. M. vervieWil-
Lebensprozesse durchlaufen; zu ihnen ge- tigen sich während der Zellteilung.
hören Bakterien, Pilze, Protozoen und Vi- • microtubules
ren.
[griech.: mikros, klein; organon, Instru- Mlkrlwilli. Kleine haarähnliche Fortsätze
ment] an der Plasmamembran, die von der
• microorganism Oberfläche vieler absorbierender oder se-
kretorischer Zellen ausgehen. Durch die
8iopluge. {Fresszelle}. Neutrophiler oder M. wird eine beträchtliche Oberflächen-
eosinophiler ---> Leukozyt, der kleine Sub- vergrößerung erreicht. M. finden sich z.B.
an der Oberfläche des Dünndarmepithels, Harnblasenentleerung. Der Füllungszu-
wo sie eine wichtige Rolle bei der Resorp- stand der Harnblase wird durch Deh-
tion spielen. nungsrezeptoren in der Blasenwand regis-
[griech.: mikros, klein; villus, Zotte] triert und ab einer Harnmenge von ca.
• microvilli 350 ml entsteht Harndrang. (s.a. Blasenre-
flex)
Mlluen 111 Elektromagnetische Strah- [lat.: mictio, Wasserlassen]
lung im Frequenzbereich von 300 bis
• micturition; urinating; miction
2450 Megahertz oder einer Wellenlänge
von 1 mm bis 100 cm. lfllllionst"d'B Physiologische Reaktion,
• microwaves die durch einen starken Druck in der
Blase entsteht, zur Kontraktion der Bla-
llikew~ Messung der
senwand und zur Entspannung des Harn-
Körpertemperatur durch die Bestimmung
röhrensphinkters führt. Eine bewusste
der Mikrowellenstrahlung, die von einem
Unterdrückung des M.es verhindert eine
erwärmten Gewebe ausgeht.
Inkontinenz; die Urinausscheidung er-
• microwave thermography folgt, wenn der M. nicht mehr unter-
Mllcruephalie. Angeborene (kongenitale) drückt wird.
Anomalie, die durch eine in Relation zum • micturition reflex
restlichen Körper unphysiologisch kleine
•
Mlktiw~ Entleerungsstörungen
Kopfform sowie durch eine Minderent-
der Harnblase aufgrund mechanischer
wicklung des Gehirns gekennzeichnet ist,
oder neurogener Ursachen wie -+ Harnver-
was meist zu einer geistigen Retardierung
haltung, ---> Harninkontinenz, --+ Dysurie,
führt. Die Kopfgröße liegt in bezugauf Al-
--+ Pollakisurie und -+ Nykturie.
ter, Geschlecht, Rasse und Schwaoger-
[lat.: mictio, Wasserlassen]
schaftsdauer mehr als zwei Standardab-
• impaired micturition
weichungen unter dem durchschnittlichen
Umfang. Die Gesichtszüge sind im Allge- Millen. Kleine Spinnentiere mit einem fla-
meinen normal. chen, fast farblosen Körper und vier Bein-
[griech.: mikros, klein; kephale, Kopf] paaren. Viele Species dieser den Zecken
•microcephaly und Spinnen verwandten Tiere sind Para-
MllmJddwlltion. Blutstrom durch das Sys- siten, z.B. Räudemilbe, Hausstaubmilbe
tem der kleinen Gefäße des Körpers, d.h. und Sarcoptes scabiei (verursacht Krätze/
Skabies}, und lösen einen lokalisierten
durch die --> Kapillaren, --->Arteriolen und
-+Venolen. Juckreiz (Pruritus) und Entzündungen
aus.
• microcirculation
•mites
lliflruJt. Unphysiologisch kleine --+ Ery- -......".. Larve einer Trombicula-Mil-
throzyten, die oft bei --> Eisenmangelanä-
mien vorkommen. - adj. mikrozytär. be, die sich in hohem Gras und Unkraut
[griech.: mikros, klein; kytos, Zelle] findet. Klebt an der Haut und verursacht
•microcyte Hautreiz und Juckreiz.
.chigger
Milu..,..._. Zustand des Blutes, bei dem Mildt. Flüssigkeit, die durch die Brustdrü-
die --> Erythrozyten kleiner als normal
sind; tritt z.B. bei -+ Eisenmangelanämie sen oder Euter von Menschen und Säuge-
auf. (--> Mikrozyt) tieren ausgeschieden wird und mit der der
[griech.: mikros, klein; kytos, Zelle; osis, Nachwuchs ernährt wird. M. ist ein
Zustand] Grundnahrungsmittel und enthält Koh-
lenhydrate (in Form von Laktose); Pro-
• microcytosis
teine (vorwiegend in Form von Kasein
lllildfan. Aktive und willkürlich ausgelös- und geringen Mengen Laktalbumin und
te, dann aber reflektorisch ablaufende Laktoglobulin), suspendiertes Fett, die
. Milchstau 649
Milchbrustgang. Ductus thoracicus; Gang Milchgang. (Ductus lactiferi). Einer von zahl-
des Lymphsystems, der in der Brusthöhle reichen Kanälen, die Milch von den Drü-
verläuft und die .... Lymphe der gesamten senlappen jeder Brust zur Brustwarze
unteren und linken oberen Körperhälfte transportieren.
sammelt. • lactiferous duct
• alimentary duct Milchpumpe. Mechanisches oder elektri-
sches Gerät, mit dem Milch aus der weib-
Milchdrüse. (Giandula lactifera). Drüsen, die lichen Brust abgepumpt werden kann.
Milch ausscheiden, z.B. die Brustdrüsen • breast pump
(Mamma).
• lactiferous glands Milchsäure. Organische Säure, die bei der
anaeroben Atmung produziert wird. Man
Milcheinschuss. Anschwellen der Brüste am unterscheidet drei Formen: L-M. im Blut
3. bis 4. Wochenbetttag, manchmal mit und in den Muskeln ist ein Produkt des .".
Schmerzen und leichtem Fieber einherge- Glukose- und Glykogenstoffwechsels; D- ~
hend. Ursache dafür ist die starke Durch- M. entsteht in einem Gärungsvorgang
blutung der Brüste bei beginnender durch einen Mikrokokkus-Species aus
Milchproduktion. Gleichzeitig wird der Dextrose; DL-M. ist eine Mischung beider
Abfluss der erhöhten Blutmenge über Ve- Formen, die sich im Magen, in saurer
nen und Lymphbahnen behindert, wo- Milch und in bestimmten anderen Nah-
durch es zu Wassereinlagerungen (öde- rungsmitteln findet und durch bakterielle
men)kommt. Gärungsprozesse entsteht.
Wärme und leichte Massage der Brust • lactic acid
zur Anregung des -+ Milchflussreflexes Milchschorf. Häufig auftretende seborrhoi-
und zur Weitstellung der Milchgänge sche Kopfhautdermatitis bei Neugebore-
vor dem Stillen, Kühlung mit Quarkwi- nen. Die festen, gelblich fettigen Schup-
ckeln oder Kältekompressen nach dem pen können mit Hilfe von Öl oder Haar-
Stillen. waschmittel entfernt werden.
Die beste Vorbeugung eines unangeneh- • cradle cap
men M.s ist regelmäßiges Anlegen des
Kindes an die Brust in den ersten Lebens- Milchstau. Behinderung des Milchabflus-
tagen. ses aus den Brüsten oder aus einzelnen
• engorgement of the breast Milchgängen. Dabei treten klassische Ent-
zündungszeichen auf und die Frau zeigt
Milchfieber. (Laktationsfieber). Anstieg der ähnliche Symptome wie bei einer Grippe
Körpertemperatur im Wochenbett, der (Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber, Ab-
mit dem «Einschießen>> der Milch auftritt geschlagenheit). Die Brüste sind meist
und nach einem Tag meist spontan wieder sehr fest und druckempfindlich und wei-
zurückgeht. Die Temperatur der Mutter sen rote Flecken auf, unter denen die ge-
steigt selten über 38° C; kontinuierlich ho- stauten Milchgänge als harte Knoten zu
he Temperaturen sprechen für eine Infek- tasten sind. Ursache ist meist eine Störung
tion. des .... Milchflussreflexes (MFR), ungünsti-
• milk fever ge Stillhaltung, zu eng sitzender BH oder
6511 Milchstau · _.'
zu viel Milch, die das Kind nicht trinken nen auf dem Röntgenbild beobachtet wer-
kann. den. ( __, Tuberkulose)
Bettruhe und Entleeren der Brust durch • miliary tuberculosis
regelmäßiges Anlegen. Vor dem Stillen
den MFR durch Wärme, Massage oder Milie. (Hautgrieß). Kleine weiße Zyste in der
evtl. durch Oxytocin-Nasenspray anre- Oberhaut (Epidermis), die durch die Ver-
gen. Die gestauten Milchgänge beim Stil- stopfung (Obstruktion) eines Haarfolli-
len ausstreichen und die Stillpositionen kels oder einer ekkrinen Schweißdrüse
wechseln. Nach dem Stillen die betroffe- verursacht wird. Eine Form der M.n tritt
nen Stellen kühlen. bei Neugeborenen auf und verschwindet
Tritt innerhalb von 24 Stunden trotz The- innerhalb weniger Wochen wieder. Ein
rapie keine Linderung ein, muss an eine anderer Typ findet sich im Gesicht,
--> Mastitis gedacht werden. (s. a. Mastitis) manchmal auch an Genitalien, vorwie-
• galactostasis gend bei Mädchen und Frauen.
[lat.: milium, Hirsekorn]
Mildlzahn. Einer von 20 Zähnen, die sich • milium
im Kleinkindalter entwickeln. Zu den
Milchzähnen gehören vier Schneidezähne, Milieu. Umgebung oder Umwelt. Als inne-
zwei Eckzähne sowie vier Backenzähne res M. bezeichnet man alle grundlegen-
pro Kiefer. Die Entwicklung der Milch- den Prozesse, die zur Erhaltung und für
zähne beginnt etwa in der sechsten das Fortbestehen von Gewebeelementen
Schwangerschaftswoche. Etwa 6 Monate erforderlich sind, und die von der Stabili-
nach Geburt stoßen die ersten Milchzähne tät und dem Gleichgewicht einer entspre-
durch das Zahnfleisch. Danach erscheinen chenden Umgebung abhängen.
jeden Monat weitere Milchzähne, bis alle • milieu
20 Zähne zum Vorschein gekommen sind.
Die Milchzähne fallen normalerweise zwi- Milieutherapie. I. --+ P11egeintervention
schen dem 6. und 13. Lebensjahr aus. der NIC, die definiert werden kann als
• deciduous tooth der Einsatz von Personen, Ressourcen
und Ereignissen in der unmittelbaren
Miliaria. (Friesel). Winzige Bläschen (Vesik- Umgebung von Patienten zur Förderung
ula) und Knötchen (Papeln), die häufig optimaler psychosozialer Funktionen.
von einem Erythem umgeben sind und 2. Form der Psychotherapie, bei der das
durch den Verschluss der Schweißdrüsen ge amte Umfeld des Patienten einbezo-
bei gleichzeitiger Hitzeexposition und be- gen wird, um geistige und verhaltensbe-
stehender hoher Luftfeuchtigkeit verur- zogene Störungen zu behandeln. Die M.
sacht werden. - adj. miliar. erfolgt vorwiegend in einem Kranken-
• miliaria haus oder anderen Institution, wobei die
gesamte Einrichtung als therapeutische
Exzessive Ausbreitung
Milianuberi~:Uiose.
Gemeinschaft fungiert.
(Dissemination) von Tuberkelbazillen • Milieu Therapy
über das Blut. Bei Kindern kommt es zu
hohem Fieber, nächtlichen Schweißaus- milli-. Vorsilbe vor physikalischen Einhei-
brüchen und häufig zu Meningitis, Pleu- ten zur Bezeichnung eines Tausendstel ei-
raerguss oder Peritonitis. Bei Erwachse- ner Maßeinheit.
nen verläuft der Beginn weniger rasant • milli-
und es treten gelegentlich innerhalb von
Wochen oder Monaten unspezifische Milligramm (mg). Metrische Gewichtsein-
Symptome wie Gewichtsverlust, Schwäche heit, die einem Tausendstel (10-3 ) eines
und niedriges Fieber auf. Zahlreiche Gramms entspricht.
Schatten, die Hirsekörnern ähneln, kön- • milligram (mg)
.._
entspricht.
milliliter (ml)
---
Metrische Volumeneinheit,
die einem Tausendstel (10- 3 ) eines Liters
z.B. genetische Defekte, endokrine Fehl-
funktionen der Hypophysendrüse bzw.
der Schilddrüse oder chronische Erkran-
kungen, wie Rachitis, Malabsorption so-
wie psychosozialer Stress.
Millimeter (mm). Metrische Längeneinheit,
die einem Tausendstel (10- 3 ) eines Meters • dwarfism; nanism
entspricht. , 1. Anorganische Substanz, die in
•millimeter (mm) der Erdkruste natürlicherweise vorhan-
den ist und eine charakteristische chemi-
Milz- (Lien). Weiches, stark durchblutetes sehe Zusammensetzung und eine (meist)
eiförmiges Organ von unterschiedlicher kristalline Struktur aufweist. 2. Nicht-or-
Größe und braunroter Farbe. Die M. liegt ganische Substanz, die eine wichtige Rolle
im linken Oberbauch zwischen Magen bei der Regulierung vieler Körperfunktio-
und Zwerchfell, enthält Lymphknoten nen und beim Stoffwechsel spielt (z.B. Ei-
und zählt damit zum lymphatischen Sys- sen oder Phosphat).
tem. Darüber hinaus dient sie als Blutspei- mineral
cher und Abwehrorgan. Bei starken Blu-
tungen kann sich die M. innerhalb einer Mineralokortikoide. Hormone, die von der
Minute sehr stark zusammenziehen und --. Nebennierenrinde (NNR) ausgeschieden
damit das Blutvolumen im Körper von werden; sie erhalten das normale Blutvo-
350 ml auf 550 ml erhöhen. lumen, fördern die Natrium- und Wasser-
•spieen retention und verstärken die Ausschei-
llllzllra
'f}C:R anthrax
--. Anthrax.
dung von Kalium und Wasserstoffionen
im Urin. --.Aldosteron, eines der wirk-
samsten M. für das Elektrolytgleichge-
111
Milzv~ne.--. Vena lienalis. wicht, das gleichzeitig --. Glukokortikoid
~:::C< lienal vein und M. ist, wirkt auf die distalen Tubuli
der Nieren und fördert die Resorption
Mllnary 1. Bemühung eine Species oder von Natrium in das Blutplasma.
eines Organismus, einem anderen zu äh- [lat.: minera, Mine; cortex, Rinde; griech.:
neln, um einen offensiven oder defensiven eidos, Form]
Vorteil zu erlangen. 2. Phänomen des au- • mineralocorticoids
tonomen Nervensystems, bei dem der Ge-
sichtsausdruck unwillkürlich und weitge- Mini mental test (MMSTI.Kurzer psy-
hend ungewollt die eigenen Gefühle und chologischer Test, mit dessen Hilfe eine
Vorstellungen verrät. Unterscheidung zwischen einer Demenz,
[griech.: mimetikos, Nachahmung] einer Psychose und affektiven Störungen
• mimicry getroffen werden kann. Dazu kann z.B .
die Aufgabe gehören, zwischen Gegen-
Minderwertigkeitskomplex. 1. Ein persönli- ständen wie einem Stift und einer Uhr zu
ches Gefühl, wertlos und ungenügend zu unterscheiden, einen Satz aufzuschreiben,
sein, das weitgehend unbewusst vorhan- einfache Wörter rückwärts zu buchstabie-
den ist und Einstellungen sowie Verhal- ren, oder die eigene Orientierung zu be-
tensweisen beeinflusst. 2. Ein Komplex, weisen, indem man das Datum, den
der durch das Streben nach unrealisti- Wohnort und das Land nennt, in dem
sehen Zielen charakterisiert und durch ei- man lebt.
nen Ödipuskomplex motiviert ist. • Mini-Mental State Examination
inferiority complex (MMS)
Minderwuchs_ (Nanismus; Nanosomie). Be- Minimaldo>i>. Geringste Menge eines Arz-
zeichnung für einen unterentwickelten, neimittels oder einer anderen Substanz,
extrem kleinen Körperwuchs. Der Min- die erforderlich ist, um eine erwünschte
derwuchs kann mehrere Ursachen haben, oder spezifizierte Wirkung zu erzielen.
Wegen der individuellen Unterschiede der binationen von Bakterien, Viren und Pil-
Reaktionen auf die Wirkung eines Arznei- zen auftreten.
mittels kann die M. für manche Personen • mixed infection
zu hoch, bei anderen aber unwirksam
sein.
Misddwltur. Im Labor angelegte Kultur,
die aus zwei oder mehreren verschiede-
• minimum dose
nen Stämmen von Organismen besteht.
~ ltalttetflide loltllllttadoe (M8I). •mixed culture
Die niedrigste Konzentration eines Arz-
neimittels (z.B. --->Antibiotikums), die zu llllsdttunlar. Neoplastisches Wachstum,
einer 99,9%igen Reduzierung der vorhan- das aus mehr als einer Gewebeart besteht.
denen Bakteriendichte führt. • mixed tumor
• minimal bactericidal concentration MislriN. Koterbrechen bei einem be-
Minimale l\lmolldSdl8 Dosis (MHD). Ge- stehenden ---> Ileus.
ringste Menge eines Reagens, die zu einer [lat.: misereri, sich erbarmen]
vollständigen Auflösung (Lyse) einer spe- • copremesis
zifizierten Menge Erythrozyten führt. Mlsogfnfe. Krankhafte Abneigung gegen-
• minimal hemolytic dose (MHD) über Frauen.
Minimale Iet* Dosis (MLD), (Dosis letalis mi- [griech.: misein, hassen; gyne, Frau.]
•
nimal. Geringste Dosis eines Arzneimittels, •misogyny
die in Relation zum Körpergewicht zum Misapidit. Krankhafter Hass gegenüber
Tode führt. Die MLD kann zwischen den Kindern .
verschiedenen Species variieren. [griech.: misein, hassen; pais, Kinder]
• minimallethal dose (MLD) •misopedia
~ Das gesamte Atemvo- Millld Mortion. Zustand, bei dem die ab-
lumen pro Minute (Ergebnis aus Atem- gestorbene Frucht nicht spontan aus der
zugvolumen und Atemfrequenz), das mit Gebärmutter (Uterus) ausgestoßen wird,
Hilfe der Sammlung der ausgeatmeten sondern wochen- oder monatelang dort
Luft in einem Zeitraum von 1 bis 3 Minu- verbleibt. Es kommt zu keiner Blutung,
ten gemessen wird. sondern lediglich zu einer bräunlichen
• minute ventilation Absonderung aus der Scheide. Der Östro-
Mlose.(Miosis). 1. Kontraktion des Sphink- genspiegel im Blut sinkt, während der
termuskels der Regenbogenhaut (Iris), Progesteronspiegel hoch bleibt. Es ist kein
die dazu führt, dass die Pupille kleiner Uteruswachstum mehr feststellbar. Für
wird. Nach einem Lichteinfall kommt es die Frau besteht erhöhte Infektionsgefahr
physiologischerweise zur M. 2. Unphysio- sowie die Gefahr einer Gerinnungsstö-
logischer Zustand, bei dem der Sphinkter- rung. Therapie: Aborteinleitung.
muskel der Iris extrem zusammengezogen [eng!.: verhaltener Abort]
wird und zu sehr kleinen, auf Stecknadel- •missed abortion
kopfgröße verengten Pupillen führt; tritt
z.B. im höheren Alter, durch Lähmungen,
Mllochoadden. Kleine stabförmige, faden-
ähnliche oder kornförmige Organellen in-
Tumore, Verletzungen, Morphinvergiftun- nerhalb des Zytoplasmas, die beim zellu-
gen o.a. auf. - adj. miotisch.
lären Metabolismus und bei der Atmung
[griech.: meiosis, sich verringern]
beteiligt sind und in allen lebenden Zellen
•miosis in unterschiedlicher Anzahl auftreten
lllsc.lllnleld. ---> Infektion, die durch können, außer in Bakterien, Viren, Algen
mehrere ---> Mikroorganismen verursacht und reifen Erythrozyten. Die M. stellen
wird, z.B. bei manchen Abszessen, Lun- die wichtigste Quelle der zellulären Ener-
genentzündung(Pneumonie)und Wund- giegewinnung dar, weil hier die oxidative
infektionen. Dabei können multiple Korn- Phosphorylierung und die Adenosintri-
phosphat- (ATP-) Synthese stattfindet. Sie ~ Zweizipfelige Klappe, die
enthalten darüber hinaus Enzyme, die in zwischen der linken Herzkammer (Ventri-
der Atmungskette, beim Elektronentrans- kel) und dem linken Herzvorhof (Atrium)
port, beim Zitronensäurezyklus sowie liegt; sie ist die einzige Klappe, die zwei
beim Fettsäureabbau beteiligt sind. statt drei Segel hat. Durch die M. fließt
[griech.: mitos, Faden; chondros, Knor- Blut vom linken Atrium in den linken
pel] Ventrikel, es kann jedoch kein Blut wieder
• mitochondria zurückfließen. Ventrikuläre Kontraktio-
nen während der ---> Systole pressen das
mitogen. Eine ---> Mitose auslösend.
Blut gegen die Klappe, schließen die zwei
[griech.: mitos, Faden; genein, produzie-
Segel und gewährleisten, dass das Blut
ren]
aus dem Ventrikel in die Aorta gelangt .
• mitogenetic
(s.a. Trikuspidalklappe)
llilose. Form der Zellteilung, die in soma- •mitral valve
tischen Zellen stattfindet und zur Bildung
~Vorfall (->Prolaps)
von zwei genetisch identischen Tochter-
zellen führt (durch DNS-Reduplikation), eines oder beider Segel der ---> Mitralklappe
welche einen ---> diploiden Satz von Chro- in den linken Herzvorhof (Atrium) wäh-
mosomen enthalten, der für die jeweilige rend der ventrikulären ---> Systole; dabei
Species charakteristisch ist. Die M. ist der kann es zu Arrhythmien und Synkopen
Prozess, durch den der Körper neue Zel- kommen.
len für das Körperwachstum und als Er- • mitrat valve prolaps (MVP)
111
satz von verletztem Gewebe bildet. (s.a. ~ Herzer-
Meiose) - adj. mitotisch. krankung, bei der die Mitra!- bzw. Trikus-
[griech.: mitos, Faden] pidalklappen während des Schließens der
•mitosis linken Vorhofsystole wegrutschen.
llitllse1ndiL (Zellteilungsindex). Anzahl der • floppy-valve syndrome
Zellen pro Einheit (meist 100), die sich zu llillallilllllliEiiiil
tUe (Mitralstenose). Einen-
einem bestimmten Zeitpunkt einer ---> Mi- gende Läsion der ---> Mitralklappe, die
tose unterziehen. Dieses Verhältnis wird durch Verklebungen oder Verwachsungen
vorwiegend bestimmt, um das Ausmaß (Adhäsionen) der Klappensegel verur-
des Gewebewachstums einzuschätzen. sacht wird, was meist die Folge rezidivie-
• mitotic index render Episoden einer rheumatischen En-
Mllrallnsuflzle Unphysiologischer dokarditis oder altersbedingter Verkal-
Rückfluss von Blut aus der linken Herz- kung der Klappensegel ist. Es kommt in
kammer (Ventrikel) in den linken Vorhof der Folge zur Vergrößerung (Hypertro-
(Atrium) durch eine erkrankte ---> Mitral- phie) des linken Herzvorhofs (Atrium)
klappe. Die M. kann als angeborene Klap- und möglicherweise zur Rechtsherzinsuf-
penanomalie auftreten oder durch rheu- fizienz mit Lungenödem (Cor pulmo-
matisches Fieber, Mitralklappenprolaps, nale).
Endokardfibroelastose, Erweiterung der • mitrat valve stenosis
linken Kammer sowie infolge von schwe- ~---> Apallisches Syndrom.
ren Anämien, Myokarditis oder Myokar-
diopathien auftreten. Zu den Symptomen Mltttlollr.(Auris media). Paukenhöhle (Tym-
gehören Atemnot (Dyspnoe), Müdigkeit, panum) in den Gehörknöchelchen; das M.
Leistungsschwäche und Herzklopfen (Pal- wird durch das Trommelfell vom äußeren
pitation). Infolge einer M. kann eine Herz- Ohr und durch das ovale Fenster vom In-
insuffizienz entstehen. nenohr getrennt. Die Ohrtrompete beför-
[lat.: mitra, Haube] dert Luft von Nasen-Rachen-Raum (Nasa-
• mitrat insufficiency; mitrat regurgita- pharynx) zum M.
tion •middleear
654 M1ttelohrentzundung
111
spricht der Menge, die die gleiche Anzahl der sich auf die chemischen Strukturen
von elementaren Partikeln (z.B. Atome,
und Funktionen, Replikationen und Rei-
Elektronen, Ionen oder Moleküle) enthält, fungsprozesse von Molekülen konzen-
wie Atome in 12g des Kohlenstoffisotops triert, die bei der Übertragung (Transmis-
12 C enthalten sind.
sion) von genetischen Informationen be-
[lat.: molecula, kleine Masse] teiligt sind, z.B. Desoxyribonukleinsäure
•mole (DNS) und Ribonukleinsäure (RNS).
IIGIIIft Die Anzahl der --> Mole einer ge- [lat.: molecula, kleine Masse; griech.: ge-
lösten Substanz pro Kilogramm eines Lö- nesis, Ursprung]
sungsmittels (z.B. Wasser). Die M. bezieht molecular genetics
sich auf das Gewicht des Lösungsmittels. Molekuling~wicht (MG). Das relative Ge-
(s.a. Molarität) wicht des Moleküls einer Substanz in Re-
[lat.: moles, Masse] lation zum Gewicht eines Atoms des Koh-
.molality lenstoffisotops 12 C verglichen wird. Das
M. entspricht der Summe der Gewichte
Mallf. (Dens molaris). Backenzahn oder
der einzelnen Atome und ist dimensions-
Mahlzahn; das Gebiss enthält 12 M.en,
los. Der Begriff relative Molekülmasse ist
wobei sich 6 auf jedem Zahnbogen befin-
heute dem Begriff M. vorzuziehen.
den, jeweils 3 rechts und 3 links.
molar • molecular weight (mol wt)
..tmmldN' Erbkrankheit, die auf
..... Die Anzahl der --> Mole einer ge- Chromosomenmutationen zurückzufüh-
lösten Substanz pro Liter eines Lösungs- ren ist.
mittels. Die M. bezieht sich auf das Volu- molecular pathology
men des Lösungsmittels. (s.a. Molalität)
[lat.: moles, Masse] Mollusrum. Bezeichnung für jede Haut-
molarity krankheit, die aus einer weichen runden
schwammartigen Masse oder Knötchen
lllollll'll Kleinste Einheit, die die Eigen- besteht; z.B. M. contagiosum, eine Hauter-
schaften eines Elements oder einer Ver- kankung, die durch ein Poxvirus verur-
bindung aufweist. Ein M. besteht aus zwei sacht wird. Dabei kommt es zur Bildung
656 Molluscum _
111
und ein --> Polymer bilden kann, z.B. das
Fibrinmonomer, das sich während des Ge- tum) abgesenkt hat.
rinnungsprozesses polymerisiert und zu •monorchism
--> Fibrin wird.
•monomer Meaosil«<laaW. Einfachstes Kohlenhydrat,
z.B. --> Glukose, das ein Baustein von Oli-
............... Krankheit oder Stö- go- oder --> Polysacchariden ist. Je nach
rung, die nur einen einzelnen Nervenast der Anzahl der Kohlenstoff (C)- bzw. Sau-
betrifft. Ursachen für eine M. können erstoff {0)- Atome unterscheidet man
elektrische Schocks, Strahlung oder Kno- Triosen, Tetrosen, Pentosen, Hexosen und
chenfrakturen sein, die eine einzelne Ner- Heptosen. Zu den Hexosen gehören z.B.
venfaser zusammendrücken oder verlet- Fruktose, Glukose, Mannose und Galak-
zen. Gipsverbände und Staumanschetten, tose.
die zu eng sind, können ebenfalls durch [griech.: monos, einzeln; sakcharon, Zu-
Druck oder Ischämie zu einer Nervenver- cker]
letzung führen. • monosaccharide
[griech.: monos, einzeln; neuron, Nerv;
pathos, Krankheit] Monasemle. Fehlbildung eines --> Chromo-
•mononeuropathy soms (Aberration), bei der nur ein Chro-
Mananudeods lnflKtlosa. (Pfeiffer-Drüsenfie- mosom eines normalerweise -->diploiden
ber). Akute Herpesinfektion, die durch das Chromosomensatzes vorhanden ist (Gen-
--> Epstein-Barr-Virus verursacht wird. Die mutation). - adj. monosom.
M. i. äußert sich in Fieber, Halsentzün- •monosomy
dung, geschwollenen Lymphdrüsen, aty-
pischen Lymphozyten, Splenomegalie, IIIGIIOVIImd.--> univalent.
Hepatomegalie, Leberfunktionsstörungen .univalent
und Hämatomen.
[lat.: inficere, beflecken; griech.: monos, IIIOMIJIIOt.(eineiig). Zu einem einzigen be-
einfach; lat.: nucleus, Kern; griech.: osis, fruchteten Ei (Zygote) gehörend oder dar-
Zustand] aus hervorgehend, z.B. eineiige Zwillinge.
•infectious mononucleosis •monozygotic
M111111Jt. Größter ---> Leukozyt mit einem IIIIOIIIkle.Zu einem krankhaften oder pa-
einzigen ovalen oder nierenförmigen thologischen Zustand gehörend.
Kern, der --->Chromatin enthält. [lat.: morbidus, erkrankt]
[griech.: monos, einzeln; kytos, Zelle] •morbid
•monocyte
Modlidltlt. 1. Krankheit oder unphysiolo-
......,._.luUmle. Maligne Erkrankung gische Bedingung oder Qualität. 2. (Sta-
des blutbildenden Gewebes, bei der die tistik) Krankheitshäufigkeit; Ziffer, die
dominierenden Zellen -+ Monozyten sind. ausdrückt, wie häufig eine Krankheit oder
Die M. beginnt mit plötzlichem Unwohl- Abnormität auftritt; sie wird berechnet,
sein, Müdigkeit, Fieber, Appetitlosigkeit indem die Anzahl der Personen, die in-
(Anorexie), Gewichtsverlust, Vergröße- nerhalb einer festgelegten Gruppe betrof-
rung der Milz (Splenomegalie), Zahn- fen sind, durch die Gesamtanzahl der Per-
fleischbluten, Anämie und unzureichen- sonen in dieser Gruppe geteilt wird. 3. Die
der Reaktion auf andere Therapien. Rate der Erkrankungen, die in einem be-
• monocytic leukemia stimmten Bereich oder einer Population
in einem gewissen Zeitraum auftritt. (s.a.
~ Unphysiologisch niedriger Mortalität; Letalität)
Monozytenspiegel im peripheren Blut. [lat.: morbidus, erkrankt]
(--->Monozyt) •morbidity
•
• monocystopenia IIIOIIIImfiann. (masernförmig). Beschreibung
für einen Hautzustand, der dem erythe-
Moiii)IJtaSI. Unphysiologisch erhöhter
matösen knötchenförmigen (papulösen)
Anteil an ---> Monozyten im zirkulierenden
Ausschlag von Masern ähnelt.
Blut, der z.B. bei chronischen Infektions-
[lat.: morbilli, kleine Krankheit; forma,
krankheiten wie Tuberkulose oder Mala-
Form]
ria auftreten kann.
• morbilliform
• monocytosis
......., Krankheit oder Krankheitsbe-
Mons. Vorwölbung, Erhebung; z.B. M. pu- zeichnung, z.B. Morbus Crohn.
bis oder veneris (Schamberg). [lat.: morbus, Krankheit]
[lat.: Berg] •morbus
•mons
MOlbus Crolm. (Crohn-Krankheit; Enteritis regio-
~Knochenbruch der Elle nalis; sklerosierende chronische Enteritis; lleitis
(Ulna) in Verbindung mit einer Speichen- terminalis). Akute unspezifische Entzün-
ausrenkung (Radiusdislokation) oder ei- dung vor allem im Bereich des unteren
nem Bänderriss in diesem Bereich, was Dünndarms und des Dickdarms, aber
zu einer Abwinklung oder Überlagerung auch im oberen Verdauungstrakt mit viel-
der gebrochenen Einzelteile der Ulna füh- fältigen immunologischen und psychoso-
renkann. zialen Ursachen; Symptome: Durchfälle,
[G. Monteggia, italienischer Chirurg, Unterbauchschmerzen und Gewichtsver-
1762-1815] lust.
• Monteggia's fracture [B. Crohn, geh. 1884, Arzt in New York.]
• Crohn's disease, Enteritis regionalis
~ Kleine Drüsen an Crohn
der Brustwarze und im Warzenhof der
Morbus ScllauenRiuln. ---> Scheuermann-
Frau, die eine fettige Flüssigkeit abson-
Krankheit.
dern und so die Brustwarze gleitfähig ma-
chen und vor Rissen schützen. • Scheuermann's disease
[W. Montgomery, ir. Gynäkologe, 1797- Mol~ Phase der muskulären
1859] Steifheit nach dem Aufwachen am Mor-
• tuberdes of Montgomery gen; eine häufige Beschwerde von Patien-
ten mit Arthritis oder ähnlichen skelett- was zur Zusammenziehung der Pupillen
muskulatorischen Erkrankungen. führt (Miosis). Eine wiederholte Anwen-
.morning stiffness dung führt zur körperlichen ---. Abhängig-
keit (Morphinismus, Morphin-Hunger);
lllllriiMmd. Bezeichnung für die Phase kurz M. unterliegt deshalb dem Betäubungs-
vor dem Tod oder für das Sterben selbst. mittelgesetz. Zu den Nebenwirkungen ge-
[lat.: moribundus, sterbend] hören Müdigkeit, Konzentrationsschwä-
•moribund che, Unruhe, psychotische Zustände, Ver-
~ (»Pille danach«). Hohe stopfung und Erbrechen. (---. Morphinver-
Dosis ---. Östrogen, die eine Frau innerhalb giftung)
von 24 bis 72 Stunden nach einem Ge- [griech.: Morpheus, Gott des Schlafes]
schlechtsverkehr erhält, um eine Schwan- •morphine
gerschaft zu verhindern; wird häufig not- Morpllinlsmus. (Morphin-Hunger; Morphin-
fallmäßig nach einer Vergewaltigung oder Sucht). Pathologischer Zustand, der durch
Inzest verabreicht. eine ---.Abhängigkeit von ---.Morphin ver-
• morning after pill ursacht wird .
............_ Physiologischer Reflex bei • morphinism
Säuglingen (3 bis 4 Monate), der durch llcNp1lioNtgif.ung. Negative Wirkung
ein plötzliches lautes Geräusch ausgelöst nach einer Injektion oder der oralen Auf-
wird, indem man z.B. direkt neben dem nahme von---. Opioid-Narkotika, zu deren
111
Kind auf die Unterlage schlägt oder den Symptome die Verengung der Pupillen
Kopf leicht anhebt und dann wieder zu- (Miosis), Müdigkeit (bis Koma) und fla-
rückfallen lässt. Die normale Reaktion be- ehe Atmung (bis zur Atemdepression) ge-
steht in einer Beugung (Flexion) der hören. Zur Notfallbehandlung zählen au-
Beine, einer Umklammerungshaltung mit ßer der Verabreichung des Antidots Nal-
den Armen und einem kurzen Schrei. oxon eine Magenspülung, die Verabrei-
[E. Moro, deutscher Pädiater, 1874-1951] chung von Kohle und Beatmung. (---. Mor-
• Moro reflex phin)
arph(o).. Vor- oder Nachsilbe mit der Be- •morphine poisoning
deutung >>Form, Gestalt<<. MolphD!IliiSI,Entwicklung und Differen-
•morph(o)- zierung der Strukturen und Formen eines
Moqlhia. (Morphium). Weißes kristallines Organismus, insbesondere aller Verände-
Alkaloid, das aus Schlafmohn (Papaver rungen, die während des embryonalen
somniferum) gewonnen wird, der die we- Stadiums in den Zellen und Geweben ab-
sentliche pharmakologische Wirkung aus- laufen. - adj. morphogenetisch.
macht. M. wirkt auf das Zentralnerven- [griech.: morphe, Form; genein, produzie-
system, wobei es sowohl zur Depression ren]
als auch zu einer euphorischen Stimulati- • morphogenesis
on führt. Es wirkt auf den motorischen Molphllaglt. Studium und Untersuchung
Kortex depressiv und stimuliert das Rü- der physikalischen Formen und Struktu-
ckenmark. Selbst in kleinen Mengen ren von Menschen, Tieren und Pflanzen.
kommt es zur Depression des respiratori- - adj. morphologisch.
schen Systems. M. weist eine beträchtliche [griech.: morphe, Form; Iogos, Wissen-
analgetische Wirkung auf, sein vorrangi- schaft]
ger therapeutischer Wert liegt deshalb in •morphology
der Schmerzlinderung (---. Opioid----. Anal-
getikum). M. führt selten zur vollständi- ~Schalenförmiges Behältnis, in dem
gen Schmerzfreiheit, doch lindert es in Materialien (z.B. Tabletten) mit Hilfe eines
den meisten Fällen das Leiden beträcht- Stößels zerkleinert werden.
lich. M. stimuliert den dritten Hirnnerv, •mortar
llloltalitll (Sterblichkeit; Sterbe- bzw. Mortali- Bewusste oder unbewusste Be-
tätsziffer). Todesrate, d.h. Anzahl der To- dürfnisse, Interessen, Belohnungen oder
desfälle pro Bevölkerungseinbei t, und andere Anreize, die ganz bestimmte Ver-
zwar bezüglich einer geographischen Re- haltensweisen auslösen, lenken oder er-
gion, Altersgruppe, Erkrankung oder halten. Bei einem Motivationskonflikt
nach anderen Klassifikationen anzeigt; existieren zwei oder mehr Motive, die auf
wird im Allgemeinen als Sterbefälle pro verschiedene Zielsetzungen gerichtet
1000, 10 000 oder 100 000 Personen ausge- sind.
drückt. (s.a. Morbidität; Letalität) [lat.: motio, Bewegung]
mortalis, sterblich] • motivation
mortality
Motivationsgruppe.Eine zur Weckung von
Feste, runde Ansammlung von Interesse, Aufmerksamkeit und Kommu-
Zellen, die aus der Furchung des befruch- nikationswillen zusammengestellte The-
teten Eies (Ovum) im frühen Stadium der rapiegruppe für zurückgezogen lebende
embryonalen Entwicklung entsteht. und unter Motivationslosigkeit leidende
[lat.: morum, Maulbeere] Patienten in geschlossenen psychiatri-
.morula sehen Einrichtungen.
Mosaik. 1. Individuum oder Organismus, remotivation group
der sich aus einer einzelnen Zygote ent-
wickelt, aber zwei oder mehrere Arten otoneuron. Motorischer Nerv, der eine
von genetisch unterschiedlichen Zellpo- Muskelkontraktion (der quergestreiften
pulationen aufweist. Dies ist Resultat ei- Muskulatur) auslöst.
ner Mutation, Crossing over oder (beim [lat.: motio, Bewegung; griech.: neuron,
Menschen häufig) einer fehlenden Verbin- Nerv]
dung von Chromosomen während der • motoneuron
frühen Embryogenese, was zu einer Varia-
tion der Chromosomenanzahl in der Zelle t ' h 1. Zur willkürlichen Bewegung
führt. 2. Befruchtetes Ei (Ovum), das die gehörend; Bezeichnung für den Körper-
Furchung beendet hat. apparat, der für alle Bewegungen zustän-
•mosaic dig ist, oder die Hirnfunktion, die zweck-
mäßige Aktivitäten veranlasst und steu-
Motilin. Peptidhormon, das von den Ge- ert. 2. Zu den Muskeln, Nerven oder dem
webezellen des Magen-Darm-Traktes ge- Hirnzentrum gehörend, die für körperli-
bildet wird und die gastrointestinale ehe Bewegungen zuständig sind.
---+Motilität und die Pepsinsekretion steu- •motor
ert. (---+ Pepsin)
motilin MPG.---+ Medizinprodukte-Gesetz
Bezeichung für den Ablauf von
m-RNS. Abkürzung für ---+ Messenger-RNS.
spontanen, unbewussten oder unwillkür-
lichen (reflektorisch gesteuerten) Bewe- .mRNA
gungen. - adj. motil.
[lat.: motare, sich hin und her bewegen] Abkürzung für >>Methicillin-resis-
tenter Staphylococcus aureus<<.
•motility
MRSA
Motllltll Spontane, peristalti-
sche Bewegungen des Magens zur Unter- Abkürzung für ---+ Multiple Sklerose.
stützung der Verdauung; diese Bewegun- MS
gen befördern die Nahrung durch den
Magen und den Magenausgang (Pylorus) M.S. Abkürzung für den akademischen
in den Zwölffingerdarm (Duodenum). Grad »Master of Science«.
gastric motility .M.S.
MTA. Abkürzung für die Berufsbezeich- :~ -+ Polysaccharid, das
nung »Medizinisch-technische(r) Assis- Hexasamin enthält und in der Verbindung
tent(in)<< . mit Proteinen als -+ Muzin zu finden ist.
• M.T. [lat.: mucus, Schleim; griech.: polys, viele;
sackcharon, Zucker]
Mlldcen: (Mouches volantes). Durch mucopolysaccaride
Zelltrümmer verursachte Netzhautschat-
ten, die vom Auge als bewegliche Flecken Mukopotysaccharid- Speiche rk rank heit.
wahrgenommen werden. Die meisten
Gruppe von genetischen Störungen, die
Flecken sind gutartige Überreste von Blut-
durch unphysiologisch hohe Ansamm-
gefaßen des pränatalen Glaskörpers. Ein
lungen (Akkumulationen) von --+ Mukopo-
plötzliches Auftauchen der Flecken kann lysacchariden in den Geweben gekenn-
Indikation für eine ernsthafte Krankheit zeichnet sind und weitere für den jeweili-
sein.
gen Typ der Erkrankung spezifische
.floaters Symptome aufweisen. Bei allen Typen
kommt es zu beträchtlichen Knochende-
M1i1a1s1J (Mukosa). Schleimhaut. formitäten (insbesondere im Gesicht),
.mucosa mentaler und physischer Spätentwicklung
(Retardierung) und einer verminderten
Mldlgk lschls. Krank- Lebenserwartung.
hafte Ermüdung, begleitet von Mus- •mucopolysaccharidosis (MPS)
kelschmerzen, Gelenkschmerzen ohne
Schwellung, schmerzhafter zervikaler bzw.
axillarer Adenopathie, Halsentzündung, Mukoviszid~. (zystische Fibrose). Vererbte,
Kopfschmerz, Gedächtnis- bzw. Konzen- autosomal rezessive Störung der exokri-
trationsstörungen und schlechtem Schlaf. nen Drüsen. Die Drüsen sondern abnorm
Die Störung kann jahrelang persistieren; viskösen Schleim aus, es kommt zur er-
eine spontane Besserung tritt in weniger höhten Ausscheidung von Elektrolyten
als 40o/o der Fälle ein. durch Schweiß sowie organischer und en-
• chronic fatigue syndrome (CFS) zymatischer Bestandteile durch Speichel
sowie zur Hyperaktivität des autonomen
~ Vorsilbe mit der Bedeutung Nervensystems. Am häufigsten betroffen
>>Schleim<<. sind die Drüsen von Pankreas, der Atem-
.muco- wege und Schweißdrüsen. Mukoviszidose
tritt schon im Kleinkindalter bzw. im Kin-
desalter auf. Erste Krankheitssymptome
Mukolipid~. Gruppe von Stoffwechseler-
sind Mekoniumileus und Dünndarmob-
krankungen, die sich durch eine An-
struktion verursacht durch viskösen
sammlung (Akkumulation) von --+ Muko- Stuhl. Weitere Anzeichen sind chroni-
polysacchariden und Fetten (-+Lipiden) in
scher Husten, häufiger, übelriechender
den Geweben äußert, wobei es nicht zu ei-
Stuhl und persistierende Infektionen der
ner übermäßigen Ausscheidung der Mu-
oberen Atemwege. Der zuverlässigste
kopolysaccharide im Urin kommt.
diagnostische Test ist jedoch die Schweiß-
• mucolipidosis untersuchung, bei der erhöhte Konzentra-
tionen von Natrium und Chlorid nachge-
MulleiJt Substanzen oder Arzneimittel, wiesen werden.
die Schleim (Mukus) auflösen oder zerstö- cystic fibrosis
ren, insbesondere in den oberen Atemwe-
gen. M. bewirken, dass die Sekrete dünn-
flüssiger werden und leichter abgehustet Mukus. (Schleim). Visköse, schleimige Se-
werden können. - adj. mukolytisch. kretion der --+ Schleimhäute und Drüsen,
mucolytics die ---> Muzin, weiße Blutzellen (Leukozy-
ten), anorganische Salze und abgeschilfer- dener lebenswichtiger Organsysteme in-
te Zellen enthält. - adj. mukös. nerhalb einer kurzen Zeitspanne (z. B.
Schleim] akutes Lungen-, Leber- und Nierenversa-
gen). Jedes Einzelorgan kann bei Funkti-
Gang. Einer von zwei Gängen beim
onsversagen und gleichzeitiger schwerer
Embryo, die sich bei der Frau zu Eileiter, Krankheit oder bei größeren chirurgi-
Uterus und Vagina entwickeln und beim schen Eingriffen Auslöser eines MOV
Mann atrophieren. sein. Besonders gefährdet sind Patienten
mit Sepsis, Polytrauma, Verbrennungen
[J. P. Müller, deutscher Physiologe, 1801-
1858] und Schock in einem fortgeschrittenen
müllerian duct Stadium.
• multiple organ failure
Mu!h'r Handgriff. Handgriff bei einer Be-
ckenendlage, durch den die Schultern L (Pluripara). Bezeichnung für eine
und Arme des Fötus gelöst werden. Frau, die mehr als ein lebensfähiges Kind
[J. P. Müller] geboren hat.
• Müller's maneuver multipara
multi"" Vorsilbe mit der Bedeutung >>viel«.
multi- Multiple ·MS).Progressive Erkran-
kung, die durch eine streuende Entmar-
multifer Ein Organ, Gewebe oder jedes kung (Demyelinisation) der Nervenfasern
andere Objekt, das in mehr als einer Er- von Gehirn und Rückenmark gekenn-
scheinungsform vorkommt. zeichnet ist. Die ersten Anzeichen sind
[lat.: multus, viel; forma, Form] unphysiologische Körperempfindungen
multiform (Parästhesien) oder abnorme Wahrneh-
Multigravida. (Piurigravida). Bezeichnung für mungen in den Extremitäten oder in einer
eine Frau, die mehr als einmal schwanger Gesichtshälfte. Zu weiteren Frühsympto-
men zählen Muskelschwäche, Schwindel
war.
[lat.: multus, viel; gravida, die Schwange- (Vertigo) und Sehstörungen. Im weiteren
Verlauf der Erkrankung stellen sich eine
re]
extreme emotionale Labilität, Störungen
• multigravida
der Muskelbewegungen (Ataxie), ab-
Multiiniarktdemenz" Form einer organi- norme Reflexe und Schwierigkeiten beim
schen Hirnerkrankung, die durch eine ra- Harnlassen ein.
sche Verschlechterung der intellektuellen [lat.: multus, viel; griech.: sklerosis, Ver-
Leistung gekennzeichnet ist, was durch härtung]
Gefaßerkrankungen verursacht wird. Zu multiple sclerosis (MS)
den Symptomen gehören emotionale La-
bilität, Abfall der Gedächtnisleistung, des multrsynaptisch" Zu einem Nervenprozess
abstrakten Denkens, der Urteilsfähigkeit oder einem System von Nervenzellen ge-
und der Impulskontrolle. Es kommt au- hörend, die eine Vielzahl von Synapsen
ßerdem zu neurologischen Störungen, benötigen oder aufweisen.
z.B. Gangabnormitäten und Parästhesien. [lat.: mu!tus, viel; griech.: synaptein, ver-
• multiinfarct dementia binden]
Multlmo (Polypathie, Polymorbidität). multisynaptic
Gleichzeitiges Bestehen mehrerer Erkran-
kungen. multivalent" I. Bezeichnung für die Fähig-
[lat.: multum, viel; morbidus, krank] keit eines Elements, sich mit drei oder
multimorbidity mehr univalenten Atomen zu verbinden.
2. Bezeichnung für die Fähigkeit, gegen
Mullioq en. (MOV). Sequenziell mehr als einen Stamm von Organismen
auftretendes Funktionsversagen verschie- zu wirken; z.B. m.er Impfstoff, der aus
mehreren Antigentypen einer Species be- wohnheilsmäßigen Wunsch nach ärztli-
steht. cher Behandlung und KrankenhauseiD-
• multivalent weisung wegen einer zwar symptomati-
schen, aber nur eingebildeten akuten Er-
multizellulär. Aus mehr als einer Zelle oder krankung gekennzeichnet ist. Der Betrof-
Zellform bestehend. fene kann üblicherweise die Symptome
• multicellular und den Verlauf einer realen Erkrankung
Mumifikation. Austrocknung von Gewebe, logisch und überzeugend darstellen.
z.B. eine trockene Gangrän oder ein toter [Baron v. Münchhausen, deutscher Aben-
Fötus im Uterus. teurer und Geschichtenerzähler, 1720-
[pers.: mum, Wachs; lat.: facere, machen] 1797]
mummification • Münchhausen's syndrome
Mumps. (Parotitis epidemica/Ziegenpeter}. Mund. 1. Die fast ovale orale Höhle, die
Akute Viruserkrankung (meldepflichtig), das obere (distale) Ende des Verdauungs-
die durch eine Schwellung der Ohrspei- traktes darstellt und (anterior) durch die
cheldrüse (Parotis) gekennzeichnet ist Lippen begrenzt ist. Der M. enthält die
und durch ein Paramyxovirus verursacht Zunge und die Zähne; er besteht aus ei-
wird. Inkubationszeit 15 bis 22 Tage. M. nem Vorhof (Vestibulum) und der eigent-
tritt am häufigsten bei Kindern im Alter lichen Mundhöhle. Das Vestibulum befin-
zwischen 5 und 15 Jahren, teilweise auch det sich vor den Zähnen und ist nach au-
noch später auf. Im Erwachsenenalter hat ßen durch die Lippen und die Wangen be-
die Infektion einen schweren Verlauf. Der grenzt. Die eigentliche Mundhöhle ist von 11!11
Mumps-Paramyxovirus lebt im Speichel den Alveolarbögen und den Zähnen um- ~
infizierter Personen und wird durch geben und steht in Verbindung mit dem
Tröpfcheninfektion übertragen. Zu den Rachen (Pharynx). Der M. ist vom wei-
Symptomen zählen Appetitlosigkeit chen und vom harten Gaumen überwölbt.
(Anorexie), Kopfschmerzen, Unwohlsein Die Zunge bildet einen großen Teil des
und leichtes Fieber. Später folgen häufig Bodens der Höhle. 2. Eine Körperhöhle.
Ohrenschmerzen, Schwellung der Ohr- • mouth
speicheldrüse und Temperaturen von 38 Mundfäule. -+ Stomatitis ulcerosa.
bis 40° C. Die Patienten leiden beim Trin- • ulcerative stomatitis
ken von säuerlichen Flüssigkeiten oder
beim Kauen unter Schmerzen. Die Pro- Mundhyglene. Zustand oder Praxis der
gnose von M. ist gut, manchmal entstehen Erhaltung von Gewebe und Strukturen
jedoch Komplikationen wie Arthritis, des Mundes. Zur M. gehören das Zähne-
Pankreatitis, Myokarditis, Eierstockent- putzen, um Essensreste, Bakterien und
zündung (Oophoritis) und Nephritis. Plaque zu beseitigen, sowie die Massage
Über die Hälfte der Männer mit einer des Zahnfleischs mit Zalhnbürste, Zalhn-
durch Mumps ausgelösten Hodenentzün- seide oder Spülungen, um die Durchblu-
dung (Orchitis) erleiden eine Atrophie tung anzuregen und Fremdkörper zu
der Hoden (Testikel); da dies aber meist entfernen.
nur einseitig auftritt, kommt es selten zur • oral hygiene
Sterilität.
• mumps Mundpflege. Die M. dient der Vorbeu-
gung bzw. Linderung von Schäden an
Mumps·Vakzin. Lebendimpfstoff, der zur
Mundschleimhaut und Lippen. Ziele der
aktiven Immunisierung gegen Mumps
M. sind die Erhaltung der Kautätigkeit,
verabreicht wird.
eine intakte Mundschleimhaut, eine be-
• mumps virus vaccine live lagfreie Zunge, geschmeidige Lippen
Münchhausen·Syndrom. (Traumatophilia}. Un- und damit insgesamt eine beschwerde-
gewöhnlicher Zustand, der durch den ge- freie Nahrungsaufnahme. Zur M. gehört
664 Mundpflege · ~-
111
Musculusldductor ........ (großer Schenkel- in Richtung des oberflächlichen Leisten-
anzieher). Langer, dreieckiger Muskel des rings.
Oberschenkels; dient der --.Adduktion des [griech.: kremastos, hängend.]
Oberschenkels. Der proximale Teil rotiert •cremaster
den Oberschenkel zur Mitte und beugt
ihn zur Hüfte. Der distale Teil streckt den llusadlls cl8ltaldeas.(Deltamuskel). Der gro-
Oberschenkel und dient der seitlichen Ro- ße, dreieckige Muskel, der das Schulterge-
tation. lenk bedeckt. Wichtigster Muskel für
• adductor magnus Armabduktion; ist bei der Beugung,
Streckung und Kreisbewegung des Armes
Musc.vlus lliceps lmtchli. (Bizeps). Langer beteiligt.
zweiköpfiger Muskel des Oberarms auf •deltoid
der Vorderseite des Oberarmknochens
(Humerus), der am Schulterblatt (Scapu- Musculvl fltlw tatpi radlllls. Schmaler,
la) ansetzt. Er beugt den Ober- und Unter- oberflächlicher Unterarmmuskel an der
arm (Flexion) im Ellbogengelenk und ulnaren Seite des Pronator teres. Dient
dreht die Hand nach außen (Supination). der Flexion und Abduktion der Hand.
[lat.: bis, zwei: caput, Kopf: brachii, Arme] .flexor carpi radialis
• biceps brachii
Musculvlfltlw cupi ulnlllis. Oberflächen-
Musculus bkeps femads. Zweiköpfiger hin- muskel auf der ulnaren Unterarmseite.
terer Femoralismuskel, der das Bein im Dient zur Beugung und Adduktion der
Kniegelenk beugt und seitlich dreht, so- Hand.
wie den Oberschenkel (Femur) streckt • flexor carpi ulnaris
und seitlich dreht.
[lat.: bis, zwei; caput, Kopf; femoris, Ober- Musculvl ,._, dlglttnam .............
schenkel.] Größter oberflächlicher Unterarmmuskel,
• biceps femoris der sich auf der ulnaren Seite unterhalb
des Palmaris longus befindet. Mit Hilfe
Musculullndllds (Armbeuger). Muskel des des Muskels werden die zweiten Finger-
Oberarms, der den vorderen Teil des Ell- glieder sowie indirekt die Hand gebeugt.
bogengelenks und die distale Seite des • flexor digitorum superficialis
Musculls gastt'OQtllliiS. (Wadenmuskel). Schultergelenk beugt, hochzieht und den
Oberflächlichster Wadenmuskel, der eine Arm nach innen dreht.
Beugung des Fußes zur Fußsohle hin • pectoralis major
(Plantarflexion) bewirkt.
[griech.: gastroknemia, Wade] Musculus psoas 1118jar. (großer Lendenmuskel).
• gastrocnemius Großer Muskel, der an den Querfortsätzen
der Lendenwirbelsäule ansetzt und den
Musculus .......... Gesäßmuskel, der aus Oberschenkel im Hüftgelenk beugt und
drei Muskeln besteht: der Musculus glut- nach vorn dreht und den Unterkörper
aeus maximus streckt den Oberschenkel, nach außen dreht.
der M. g. medius dient der Außenbewe- •psoas major
gung (Abduktion) und Drehung (Rotati-
on) des Beines und der M.g. minimus be- Musculus ~ fetaoris.Großer vier-
wegt den Oberschenkel nach außen (Ab- köpfige Muskel auf der Vorderseite des
duktion) oder neigt das Becken seitwärts. Oberschenkels mit der Funktion, das Bein
•gluteus zu strecken. Er setzt sich zusammen aus
M. rectus femoris, M. vastus lateralis,
IIIasaRs lliimls. (Darmbeinmuskel). Flacher, M.v. medialis und M.v. intermedius.
dreieckiger Muskel, der zu den vorderen [lat.: quadriceps, vierköpfig; femur, Ober-
Hüftmuskeln gehört und die Beugung des schenkel]
Hüftgelenks sowie die Kreisbewegung des •quadriceps femoris
Oberschenkels nach außen ermöglicht.
•iliacus Musculus NClUS alalkmfnis.Gerader Bauch-
Musculus z:ygomaticus minor. Kleiner Joch- nicht vollständig, wenn die Innervation
beinmuskel und einer der 12 Mundmus- unterbrochen wird. Das Myokard wird
keln. Er ist der vom Jochbein ausgehende manchmal als dritte Form von M. be-
Teil des M. Ievator labii superioris, der die zeichnet, es ist jedoch im wesentlichen
Oberlippe nach oben zieht. auch ein quer gestreifter M., der aller-
• zygomaticus minor dings nicht so schnell wie die quer ge-
streiften M.n des restlichen Körpers rea-
Musiktherapie. 1. --+ pflegeintervention giert.
der --+ NIC, die definiert wird a1 der Ein- • muscle
satz von Musik mit dem Ziel spezifischer
Veränderungen von Verhaltensweisen Muskel, extrinsischer. 1. Muskel, der sich
oder Gefühlen. 2. Form einer ergänzen- außerhalb des Organs befindet, welches
den Psychotherapie, bei der Musik als er kontrolliert, z.B. die äußeren Augen-
Mittel der Entspannung und Kommuni - muskeln, die die Augenbewegungen kon-
kation eingesetzt wird, insbesondere bei trollieren. 2. Bezeichnung für einen Mus-
autistischen Kindern, sowie als Medium kel, der eine Extremität mit dem Rumpf
zur Evaluation der Stimmung von de- verbindet.
pressiven und psychotischen Patienten. • extrinsic muscle (em)
• Music Therapy
Muskelatrophie. (Muskelschwund). Zustand
Muskarin. Ein dem Cholin verwandtes Al- der Dysfunktion von motorischen Einhei-
kaloid, das sich in dem giftigen Fliegen- ten, die im Allgemeinen Folge eines Aus-
pilz (Amanita muscaria) findet. Es ist falls der efferenten Innervation sind.
pharmakologisch dem --> Acetylcholin ver- Durch Inaktivität oder degenerative Ver-
wandt, obwohl es keine therapeutische änderungen kommt es zum fortschreiten-
Anwendung findet. M. bewirkt eine Ver- den Schwund eines oder mehrerer Mus-
engung der Pupillen, Erweiterung der Ge- keln. (--> Atrophie)
faße und Senkung des Blutdrucks; es ist • muscular atrophy
ein Gegenspieler des --> Atropins. Muskari-
nerge Rezeptoren sind die ersten Schalt- Muskelbiopsie. Untersuchung eines chirur-
stellen des Sympathikus und des Para- gisch entfernten Muskelgewebes zu diag-
sympathikus. nostischen Zwecken.
• muscarine [lat. : musculus, Muskel; griech.: bios, Le-
ben; opsis, ansehen]
Muskel. Gewebeart, die aus Fasern oder • muscle biopsy
Zellen besteht, welche sich zusammenzie-
hen (kontrahieren) können und dadurch Muskeldystrophie. Gruppe von Erbkrank-
die Bewegungen von Körperteilen und heiten, die durch eine progressive --> Atro-
Organen ermöglichen. Muskelfasern ent- phie der symmetrischen Gruppen der Ske-
halten reichlich Gefäße, sind leicht erreg- lettmuskeln charakterisiert sind, ohne
bar, leitend und elastisch. Man unter- dass es Anzeichen für die Beteiligung oder
scheidet zwei Hauptarten: die quer ge- Degeneration von Nervengewebe gibt. Bei
streiften M.n und die glatten M.n. Die jeder Form der M. kommt es zu einem
quer gestreiften M.n, die alle Skelettmus- Verlust der Körperkraft mit zunehmender
keln außer dem Herzmuskel (Myokard) Behinderung und Deformierung, wobei
bilden, sind lang und funktionieren will- die jeweils betroffenen Muskeln, der Be-
kürlich; sie reagieren sehr schnell auf eine ginn, die Rate der Progression und die
Stimulation und werden durch Unterbre- Art der genetischen Vererbung variieren.
chung der Innervation gelähmt. Die glatte Die wichtigste Form dieser Krankheit ist
Muskulatur, die alle Eingeweidemuskeln der Duchenne-Typ.
ausmachen, sind kurz und funktionieren [lat.: musculus; Muskeln; griech.: dys,
unwillkürlich; sie reagieren langsam auf schlecht; trophe, Ernährung]
einen Reiz und verlieren ihren Tonus • muscular dystrophy (MD)
_ Muskulatur. g Iatte 669
m
• telanie convulsion Muskel-Venen-Pumpe. (muscle pump). Zu-
sammenspiel zwischen Wadenmuskulatur
Muskelrelaxanzien (pl.). Chemotherapeuti- und den Klappen in den oberflächlichen
sche Substanzen, die die Kontraktionsfä- Beinvenen, um den venösen Blutrückfluss
higkeit der Muskelfasern reduzieren. Man zu gewährleisten. Durch Gehen, Bein- und
unterscheidet periphere und zentrale M. Fußgymnastik oder Kompression von au-
Peripher wirken Curare-Derivate, die mit ßen (Antithrombosestrümpfe, Kompressi-
Acetylcholin konkurrieren und die neu- onsverband) werden die Muskeln ange-
rale Übermittlung an den Verbindungen spannt und das Blut bei gleichzeitig ge-
zwischen Muskeln und Nerven blockie- schlossenen Venenklappen herzwärts be-
ren. Zentrale M. sind z.B. Benzodiazepine. fördert. (s.a. Thromboseprophylaxe)
Diese Arzneimittel werden während einer
Anästhesie, bei der Behandlung von Pa- Muskelzerrung. Plötzliche Schmerzen und
tienten, die mechanisch beatmet werden, Versteifungen in Quadrizeps oder ischia-
und in der Schocktherapie eingesetzt, um kruralen Muskeln infolge einer Überan-
die Muskelkontraktionen bei pharmako- strengung, Muskelverletzung oder eines
logisch oder elektrisch induzierten Muskelrisses.
Krämpfen zu reduzieren. • charley horse
• muscle relaxant
muskulär. I. Zu einem --. Muskel gehörend.
MuskelrelaJtation, progressive. -+ pflegein- 2. Charakteristikum einer gut entwickel-
tervention der -+ NIC, die definiert wird ten Muskulatur.
als die Anleitung zu abwechselnder • muscular
Spannung und Entspannung verschiede- Muskulatur. Die Zusammensetzung und
ner Muskelgruppen mit Konzentration das Gefüge aller Muskeln eines Körpers.
auf die unterschiedlichen Empfindun- • musculature
gen.
• Progressive Museie Relaxation Muskulatur, glatte. Aus langen, spindeiför-
migen Zellen bestehendes, nicht dem Wil-
Muskelspannung. Spannung, die durch len unterworfenes Muskelgewebe, wie z.B.
muskuläre Kontraktionen entsteht. Die in- die g.M. des Darmes, des Magens, des
nere Spannung wird durch die ineinander Uterus und anderer Eingeweide. Die kern-
greifende Aktivität zwischen Aktin- und haltigen Zellen der g.M. sind parallel zu-
670 Muskulatur, glatte .•
einander und auf der Längsachse des zu geben; Folge einer neurologischen oder
Muskels, den sie bilden, angeordnet psychologischen Störung.
Glatte Muskelfasern sind kürzer als quer- • akinetic mutism
gestreifte Muskelfasern und besitzen nur
einen Zellkern pro Faser. Mutterband. -+ Ligamentum latum uteri.
• smooth musdes • broad Iigamentum
111
nötigt.
unterrichten.
• breast milk
• legal protection of expecting and nur-
Muftamldllltteeus. -+ Ikterus und -+ Hyper- sing rnothers
bilirubinämie bei Säuglingen, die gestillt
werden; der M. tritt in den ersten Lebens- Muzin. Mukopolysaccharid, das Hauptbe-
wochen infolge eines Metaboliten in der standteil im Schleim (-+ Mukus) ist. M. ist
Muttermilch auf und beeinträchtigt die in den meisten Drüsen vorhanden, die
Fähigkeit des Säuglings, Bilirubin zur Mukus absondern, und ist ein Gleitmittel
Ausscheidung an ein Glukoronid zu bin- (Lubrikans), das Körperoberflächen vor
den. Reibung oder Erosion schützt.
• breast milk jaundice [lat.: rnucus, Schleim]
.rnucin
MuHelpass. Ein vorn Bundesausschuss der
Ärzte und Krankenkassen entwickeltes Muzin, pstrlsches. (Schleimstoff). Visköse
Dokurnentationsheft, das von Hebammen Sekretion von Glykoproteinen, die in der
und Ärzten dort kostenlos angefordert den Magen auskleidenden Schleimhaut
werden kann. Bei den Vorsorgeuntersu- gebildet wird; M. wurde früher zur Be-
chungen in der Schwangerschaft werden handlung von Magengeschwüren einge-
im M. alle schwangerschaftsrelevanten setzt.
Daten der werdenden Mutter sorgfältig • gastric rnucin
notiert, damit sie im Notfall schnell zur IRJ(o)-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>Mus-
Verfügung stehen. Die Schwangere sollte kel«.
den M. stets bei sich tragen. •rny(o)-
• pregnancy record
Myalgit. Diffuser Muskelschmerz, der
Mutlendtutz. Gesetzlich geregelte Schutz- meist in Verbindung mit Unwohlsein
maßnahmen für werdende und stillende steht.
Mütter, die in einem Arbeitsverhältnis [griech.: rnys, Muskel; algos, Schmerz]
stehen, einschließlich Heimarbeit, Telear- •rnyalgia
beit und Teilzeitarbeit. Diese Maßnahmen
dienen der Vorbeugung von Überforde- Myadhenia lll'ftiL Unphysiologischer Zu-
rung und Gesundheitsschädigung arn Ar- stand, der sich durch eine chronische Mü-
-
digkeit und Muskelschwäche äußert, ins-
besondere im Gesicht und Kehlkopf. Ursa-
che ist ein Defekt der Weiterleitung von
Nervenimpulsen an der Muskel-Nerven-
Verbindung. Die Symptome setzen all-
gehend den Schließmuskel der Iris. M.
werden zur Diagnostik bei der Untersu-
chung des Auges, vor und nach Augen-
operationen, bei der Untersuchung eines
Glaukoms und bei der Behandlung be-
mählich ein, es kommt zum Herabsinken stimmter Augenentzündungen eingesetzt.
des Augenlides (Ptosis), Doppeltsehen • mydriatics
(Diplopie) und einer generellen Schwäche
der Gesichtsmuskeln. Die Schwäche kann IIIJIII(o}o. Vorsilbe mit der Bedeutung
sich auch auf andere Muskeln ausdehnen, >>Knochenmark, Rückenmark, Nerven be-
die durch die Hirnnerven innerviert wer- treffend«.
den, z.B. die Atemmuskulatur. Muskuläre •myel(o)-
Anstrengung verschlimmert die Symp-
tome.
• myasthenia gravis (Nachhirn). Der untere Teil
des Hinterhirns eines Embryos, aus dem
Myasthenie. Zustand, der durch eine un- sich die -. Medulla oblongata entwickelt.
physiologische Schwäche eines Muskels myelencephalon
oder einer Muskelgruppe charakterisiert
ist und die Folge einer systemischen Ner-
Substanz, aus der die Markschei-
ven- oder Muskelerkrankung sein kann;
den verschiedener Nervenfasern im ge-
z.B. -. Myasthenia gravis oder M. Iaryngi-
samten Körper bestehen; sie setzt sich
tis, bei der die Sprechmuskeln beteiligt
aus Phospholipiden und Proteinen zu-
sind.
[griech.: mys, Muskel; a, ohne; sthenos, sammen, was den Fasern eine weiße Farbe
verleiht.
Stärke]
myasthenia
[griech.: myelos, Mark]
•myelin
. Erweiterung (Dilatation) der Pu-
pillen des Auges, die durch eine Kontrak- (marklos). Beschreibt Nervenfa-
tion des dilatatorischen Muskels der Re- sern, die nicht in eine Myelinscheide ein-
genbogenhaut (Iris) verursacht wird, ei- gehüllt sind. M.e bzw. marklose Nervenfa-
ner Muskelscheide, die wie die Speichen sern erscheinen als graue Masse im Ge-
eines Rades vom Zentrum der Iris strah- hirn.
lenförmig abgeht. Physiologisch ist die unmyelinated
M. bei Angst, Schmerzen oder Schreck.
Unphysiologisch tritt sie als Herdzeichen
nach einer Schädel-Hirn-Verletzung auf. Myalna:llllida. Segmentierte fette Schicht-
[griech.: mydros, heiße Masse] bildung, die aus -. Myelin besteht und die
mydriasis Axone zahlreicher Nerven im Körper um-
hüllt. Die übliche Dicke der M.n beträgt
S llttrnans. Sehstörung mit un- zwischen 200 und 800 Jlm. Verschiedene
physiologischer Erweiterung der Pupillen; Erkrankungen, z.B. Multiple Sklerose,
linkes und rechtes Auge sind abwechselnd können die Myelin-Umhüllungen zerstö-
betroffen. ren.
• alternating mydriasis myelin sheath
Mydriatika. Arzneimittel in der Augenheil-
kunde, die zur Erweiterung der Pupillen Myeliti~. Entzündung des Rückenmarks in
und zur Lähmung des Akkomodations- Verbindung mit motorischen oder senso-
muskels eingesetzt werden. M. stimulieren rischen Dysfunktionen, z.B. Querschnitt-
die sympathischen Nervenfasern oder myelitis (transverse M.), Leukomyelitis
blockieren die parasympathischen Ner- oder Poliomyelitis.
venfasern des Auges und lähmen vorüber- •myelitis
Myelids Form der Myelitis, bei wird, um Erkrankungen des Rücken-
der pathologische Veränderungen im ab- marks, der Spinalnervenwurzeln und des
steigenden Rückenmark stattfinden. Subarachnoidalraums zu diagnostizieren.
[lat.: descendere, herabsteigen; griech.: 2. Graphische Darstellung einer Auszäh-
myelos, Mark, itis, Entzündung.] lung der verschiedenen Zellformen in ei-
• descending myelitis ner augefärbten Knochenmarksprobe.
•myelogram
transversa, akute. (Querschnittsmyeli-
Entzündung des gesamten Wirbelsäu- Myelographie. Röntgenologischer Prozess,
lenumfangs; beeinträchtigt sowohl die bei dem das Rückenmark und der Sub-
sensorischen als auch die motorischen arachnoidalraum nach Injektion eines
Nerven; destruktivste Form der Myelitis. Kontrastmittels dargestellt werden.
Die a.t. M. kann sich schnell entwickeln [griech.: myelos, Mark; graphein, berich-
und ist von Nekrosen sowie neurologi- ten]
sehen Störungen gekennzeichnet, die myelographia
meist auch nach der Genesung fortbeste-
hen. Patienten mit spastischen Reflexen I. Zum Knochenmark gehö-
bei Erkrankungsbeginn haben eine grö- rend. 2. Zum Rückenmark gehörend.
ßere Aussicht auf Genesung. Es gibt ver- 3. Zu myelozytischen Strukturen gehö-
schiedene Ursachen für diese Krankheit, rend, die nicht aus dem Knochenmark
z.B. akute multiple Sklerose, Masern, stammen.
Pneumonie sowie die Einnahme be- •myeliod
stimmter toxischer Substanzen, wie Koh-
lenmonoxid, Blei oder Arsen. Myelom. Osteolytisches Neoplasma, das ~
acute transverse myelitis aus einem Überschuss an Zellen besteht, IIU
die für das Rückenmark typisch sind; die-
My€loblasl Einer der frühesten Vorläufer ses kann sich an vielen Stellen entwickeln
der granulozytischen Leukozyten. Das Zy- und eine extensive Zerstörung der Kno-
toplasma der M.en sieht im Blutausstrich chen bewirken. Dabei treten häufig
durch das Mikroskop bläulich und kern- Schmerzen und spontane Frakturen auf.
los aus. [griech.: myelos, Mark; oma, Tumor]
[griech.: myelos, Mark; blastos, Keim] myeloma
• myeloblast
Unphysiologische Erwei-
..,... Malignes Neoplas- chung des Rückenmarks, die vorwiegend
ma des blutbildenden Gewebes, das durch durch eine unzureichende Blutversorgung
zahlreiche ---. Myeloblasten im zirkulieren- bedingt ist.
den Blut und im Gewebe gekennzeichnet [griech.: myelos, Mark; malakia, Erwei-
ist. chung]
myeloblastic leukemia . . mylomalacia
Myelogenese. I. Bildung und Differenzie-
Myelomeningozele. (Meningomyelozele). Ent-
rung des ---. Nervensystems, insbesondere
des Gehirns und des Rückenmarks wäh- wicklungsdefekt des Zentralnervensys-
rend der pränatalen Entwicklung. 2. Ent- tems, bei dem sich ein Teil des Rücken-
wicklung einer ---. Myelinscheide um eine marks, der Meningen und der Zerebrospi-
Nervenfaser. - adj. myelogen. nalflüssigkeit durch eine angeborene
[griech.: myelos, Mark; genein, produzie- Spalte in der Wirbelsäule vorwölben. Die-
ren] ser Defekt entsteht vorwiegend dadurch,
• myelogenesis dass sich die Nerventuben bei der em-
bryonalen Entwicklung nicht richtig
Myeloqramm. I. Röntgenaufnahme, die schließen, wobei in einigen Fällen die Ur-
nach Injektion eines Kontrastmittels in sache auch in der Wiedereröffnung eines
den Subarachnoidalraum durchgeführt Tubus infolge einer unphysiologischen
Zunahme des Drucks der Zerebrospinal- Die Zelle ist flach und enthält bei fort-
flüssigkeit liegen kann. schreitender Reifung (Maturation) eine
[griech.: myelos, Mark; meninx, Mem- zunehmende Anzahl von Kernen.
bran; kele, Hernie] [griech.: myelos, Mark; kytos, Zelle]
• myelomeningocele •myelocyte
~ 1. Erkrankung des Rücken- .,..._(Madenkrankheit). Infektion oder Be-
marks. 2. Erkrankung des myelopoeti- fall des Körpers mit den Maden bestimm-
schen Gewebes, d.h. des Knochenmarks. ter Fliegen, im Allgemeinen in einer Wun-
•myelopathy de oder einem illkus, selten jedoch in der
intakten Haut.
.,..liPIISL Bildung und Entwicklung des
[griech.: myia, Fliege; osis, Zustand]
Knochenmarks oder der Zellen, die sich
•myiasis
darin entwickeln.
[griech.: myelos, Mark; poein, bilden] myt(o).. Vorsilbe mit der Bedeutung
• myelopoiesis »PilZ<< .
• myc(o)-
~ Die Vermehrung der
Knochenmarkzellen betreffend. ~. Tuberkuloseähnliche Er-
• myeloproliferative krankung, die durch ein anderes -+ Myko-
bakterium verursacht wird als das Myko-
•
~ f1milalllre. (funikuläre Spinalerkran- bacterium tuberculosis.
kung). Durch einen Vitamin B12-Mangel [griech.: mys, Muskel; bakterion, Bakteri-
verursachte Nervenerkrankung, die zu ei- um; osis, Zustand]
ner perniziösen Anämie und Degenerati-
• mycobacteriosis
on der Rückenmarksnerven sowie der pe-
ripheren Nerven führt. Begleitsymptome ~Gattung von stäbchenför-
sind Gangstörungen, Vibrationsgefühl in migen, säurefesten, grampositiven unbe-
den Beinen sowie Verlust des Positions- weglichen Bakterien, deren zwei wichtigs-
sinnes. te pathogene Species das Mycobacterium
.combined system disease leprae (das Lepra verursacht) und M. tu-
berculosis (das Tuberkulose auslöst) sind.
.,..,.... Sackähnliche Vorwölbung des
•mycobacterium
Rückenmarks aufgrund eines angebore-
nen Defekts in der Wirbelsäule, z.B. bei Mykologie. Studium der (niederen patho-
Spina bifida. genen) Pilze und Pilzerkrankungen.
[griech.: myelos, Mark; kele, Bruch] [griech.: mykes, Pilze; Iogos, Wissen-
•myelocele schaft]
•mycology
~. Vorwölbung eines zysti-
schen Tumors, der Flüssigkeit aus dem MJIIIIPIIsma. Gattung von Ultramikrosko-
Rückenmark (Liquor) enthält. Ursache pischen Organismen, die keine festen
der M. ist ein Defekt der Wirbelsäule, z.B. Zellwände haben und als die kleinsten le-
bei Spina bifida. benden Organismen betrachtet werden.
[griech.: myelos, Mark; kystis, Zyste; kele, Einige sind Saprophyten, manche sind Pa-
Bruch] rasiten, viele sind pathogen; z.B. M. pneu-
• myelocystocele moniae, das bei Kindern und jungen Er-
wachsenen zu einer ansteckenden Lun-
MJefozJt. Erste Reifephase der granulozy- genentzündung führt.
tischen -+Leukozyten, die physiologi- [griech.: mykes, Pilze; plassein, schim-
scherweise im Knochenmark zu finden meln]
sind. Im Zytoplasma sind Kerne zu erken-
• mycoplasma
nen; das Kernmaterial der M.en ist dichter
als das eines -+ Myeloblasten, besitzt je- ,.._.. (Pilzerkrankung). Jede Erkrankung,
doch noch keine definierbare Membran. die durch einen -+ Pilz (Fungus) ausgelöst
wird, z.B. Fußpilz oder Kandidose. - adj. im Urin, der dadurch eine rote Farbe er-
mykotisch. hält.
[griech.: mykes, Pilze; osis, Zustand] [griech.: mys, Muskel; lat.: globus, Kugel;
•mycosis griech.: ouron, Urin]
•myoglobinuria
~ Systemische Vergiftung, die
durch Toxine (Mykotoxine) verursacht Myobrd. (Herzmuskel). Dicke kontraktions-
wird, die beim Stoffwechsel der Pilze frei- fahige Mittelschicht der Muskelzellen, die
gesetzt werden. den Hauptteil der Herzwand bilden. Das
[griech.: mykes, Pilze; toxikon, Gift; osis, M. enthält ein Minimum an anderen Ge-
Zustand] weben, außer Blutgefäßen, und ist im In-
•mycotoxicosis neren mit der Herzinnenhaut (Endokard)
ausgekleidet. Das kontraktionsfahige Ge-
..,....._ Ödembildung im Muskelgewebe. webe des M.s besteht aus Fasern mit einer
•myoedema charakteristischen Querstreifung. Die Fa-
.,.r.szill, Zu einem Muskel und seiner sern sind etwa dreimal so dick wie die
Faszie gehörend. der Skelettmuskulatur und enthalten
•myofascial mehr Plasma (Sarkoplasma). Sie verzwei-
gen sich häufig und verbinden sich unter-
MJDftluile, Schmaler gestreifter Strang in- einander, um so ein kontinuierliches
nerhalb der Skelett- und Herzmuskelfa- Netzwerk zu bilden. Ausnahmen sind die
sern, der aus Bündeln von Myofilamenten
besteht.
•myofibril
Stellen, an denen die Ansätze der Bündel
und der Lamina befestigt sind und die
das fibröse Dreieck des Herzens bilden.
111
Die meisten Myokardfasern dienen der
JIJoglltM. Zustand, bei dem es innerhalb
der Muskeln zu verhärteten Bereichen Herzkontraktion.
und Knoten kommt, insbesondere im Ge-
[griech.: mys, Muskel; kardia, Herz]
säßmuskel (Musculus glutaeus). •myocardium
[griech.: mys, Muskel; lat.: gelare, einfrie- M-diftfMd. lttlmiMf. Unterbrechung
ren; griech.: osis, Zustand] des Blutflusses zu einer oder mehreren
• myogelosis ---> Koronararterien ohne die typischen
...,...... Zu den Muskeln gehörend, insbe- Symptome eines Myokardinfarktes, d. h .
sondere zum Herzmuskel und zu den glat- ohne subjektive Beschwerden wie
ten Muskeln, die keine Nerven benötigen, Schmerzen, Engegefühl, Unruhe und To-
um eine Kontraktion auszulösen oder auf- desangst und ohne Veränderungen im
rechtzuerhalten. EKG. S. M.e kommen bei Diabetikern und
[griech.: mys, Muskel; genesis, Ursprung] älteren Menschen vor.
•myogenic • silent myocardial infarction
~(MI}.---> Nekrose eines Teils
............ Eisenhaitiger Globinkomplex,
der aus einem Häm-Molekül besteht, wel- des Herzmuskels (--->Myokard) durch ei-
ches ein Eisenmolekül aufweist, das an nen Verschluss einer ---> Koronararterie ent-
eine einzelne Globinkette gebunden ist. weder infolge einer Atherosklerose, eines
M. ist für die rote Farbe der Muskeln und Thrombus oder eines Spasmus. Zu Beginn
für ihre Fähigkeit verantwortlich, Sauer- eines M.s treten drückende, beengende
stoff zu speichern. Schmerzen auf, die in den linken Arm,
[griech.: mys, Muskel; lat.: globus, Ball] den Hals oder den Magen ausstrahlen
•myoglobin können und manchmal dem Gefühl einer
akuten Verdauungsstörung oder Gallen-
llJegJaUIUI1t. Unphysiologische Aus- blasenerkrankung ähneln können. Der
scheidung von ---> Myoglobin, einem respi- Patient wird meist grau, feuchtkalt, kurz-
ratorischen Pigment des Muskelgewebes, atmig, blass, ängstlich und hat Todes-
angst. Typische Symptome sind Tachykar-
die, kaum tastbare Pulse, niedriger Blut-
druck (Hypotonie), leicht erhöhte Tempe-
ratur, Arrhythmie und Anzeichen einer
Erhöhung der ST-Strecke sowie der Q-
-
in Verbindung mit Eiterbildung, Nekrose
und Abszessbildung.
[griech.: septikos, stinkend; rnys, Muskel;
kardia, Herz; itis, Entzündung]
• acute septic rnyocarditis
Welle im EKG. Potenzielle Kornplikatio-
nen des M. sind pulmonale oder systerni- itil, chnm" Nach einer akuten
sche Embolien, Lungenödem, Schock, bakteriellen Entzündung weiter fortbeste-
ventrikuläre Tachykardie, Karnrnerflirn- hender entzündlicher Prozess des Herz-
rnern und Herzstillstand. muskels (Myokards). Die c. M. wird von
[griech.: mys, Muskel; kardia, Herz; lat.: der Degeneration von Muskelgewebe und
infarcire, verstopfen] Fibrose bzw. der Infiltration von intersti-
rnyocardial infarction (MI) tiellen Gewebe begleitet.
[griech.: chronos, Zeit, rnys, Muskel, kar-
dia, Herz, itis, Entzündung.]
~ (Kardiomyopathie). Erkran-
chronic rnyocarditis
kung des Herzmuskels (Myokard).
[griech.: mys, Muskel; kardia, Herz; pa- Myoklonl<•. Schüttelkrarnpf; kurzer Spas-
thos, Krankheit] mus eines Muskels oder einer Muskel-
myocardiopathy gruppe; tritt häufig bei Störungen des
Zentralnervensystems auf.
~ Zustand der verminder- [griech.: rnys, Muskel; klonos, Kontrakti-
ten Blutversorgung des Herzmuskels über on]
die Koronararterien, was häufig zu Tho- rnyoklonus
raxschmerzen (....,Angina pectoris) führt.
rnyocardial ischernia Myom. Häufiger gutartiger fibröser Tumor
der Muskulatur des Uterus. Symptome
wie Menorrhagie, Rückenschmerzen und
.l,.!,yo!tanff Entzündung des Herzmuskels Verstopfung (Obstipation) entwickeln
( ..... Myokard), die durch eine Infektion mit sich je nach Größe, Lokalisation und
Viren, Bakterien oder Pilzen verursacht Wachsturnsrate des Tumors.
werden kann. Weitere Ursachen sind Er- [griech.: mys, Muskel; orna, Tumor]
krankungen des Blutserums, rheumati- •rnyorna
sches Fieber, chemische Agenzien oder
Kollagenerkrankungen. Die M. tritt meist Myometrium. Die muskuläre Schicht der
in einer akuten viralen Form auf und ist Uteruswand. Die glatten Muskelfasern
selbstlirnitierend, kann jedoch zu einer des M.s verlaufen horizontal, vertikal und
akuten Herzinsuffizienz führen. diagonal um den Uterus.
[griech.: mys, Muskel; kardia, Herz; itis, [griech.: mys, Muskel; rnetra, Gebärmut-
Entzündung] ter]
rnyocarditis • myometri um
Myopathie. Unphysiologischer Zustand
M"yokar.,f · k te ~oekull!f" Plötzlich der Skelettrnuskulatur, der durch Muskel-
auftretende Entzündung des Herzmuskels
schwäche und -schwund sowie histologi-
(Myokard) infolge einer Erkrankung der sche Veränderungen innerhalb des Mus-
Herzinnenhaut (Endokards), des Herz-
kelgewebes gekennzeichnet ist, was bei
beutels (Perikard) bzw. einer allgerneinen
vielen Muskeldystrophien auftritt. Eine
Infektion.
M. unterscheidet sich von einer Muskeler-
acute secondary rnyocarditis krankung, die durch eine Nervendysfunk-
tion verursacht wird.
IIJabrd · S8plische Schwere Ent- [griech.: mys, Muskel; pathos, Krankheit]
zündung des Herzmuskels (-> Myokard) rnyopathy
llfOpie.Kurzsichtigkeit, die durch eine Ver- Myoqt.Muskelzelle.
längerung des Augapfels oder einen Bre- •myocyt
chungsfehler verursacht wird, wobei die
~ Chirurgische Entfernung
parallel einfallenden Strahlen schon vor
der Netzhaut (Retina) fokussiert werden. des Trommelfells (Membrana tympani).
[griech.: myops, kurzsichtig] [lat.: myringa, Trommelfell; griech.: ek-
tome, ausschneiden]
•myopia
•myringectomy
,.,..... YOI"IIIIIIJihende Zeitweilige Stö-
rung der --+ Akkomodation des Auges infol- IIJdngids. Entzündung oder Infektion des
ge von Verletzung, hohem Blutzuckerspie- Trommelfells (Membrana tympani).
gel, Sulfonamidtherapie etc. [lat.: myringa, Trommelfell; griech.: itis,
•transient myopia Entzündung]
•myringitis
.,.......... Maligner Tumor des Muskel-
gewebes. ~ Chirurgische Wiederher-
[griech.: mys, Muskel; sarx, Fleisch; oma, stellung einer Perforation des Trommel-
Tumor] fells mit Hilfe eines Gewebetransplantats.
•myosarcoma Die Öffnungen im Trommelfell werden er-
weitert und das Transplantat darüber ge-
. , . . . Herz- und Skelettmuskelprotein, näht.
•
das die Hälfte der Proteine ausmacht, die [lat.: myringa, Trommelfell; griech.: plas-
im Muskelgewebe zu finden sind. Die In- sein, formen]
teraktion von M. und --+ Aktin ist für die • myringoplasty
Muskelkontraktion wichtig.
[griech.: mys, Muskel; in, innerhalb] ..,..,...._Angstzustand, der sich in ei-
.myosin ner Überreaktion auf die geringste Be-
schmutzung oder einer irrationalen
..,..... Entzündung des Muskelgewebes, Furcht vor Schmutz, Kontamination oder
meist der willkürlichen Muskulatur. Zu Verunreinigungen äußert.
den Ursachen zählen Infektionen, Trau- [griech.: mysos, Besudelung; phobos,
mata und Befall mit Parasiten; z.B. M. fi- Angst]
brosa (abnorme Bildung von Bindegewe- •mysophobia
be), M. ossificans (Ersatz von Muskel-
durch Knochengewebe). Mplldem.Schwerste Form der Schilddrü-
[griech.: mys, Muskel; itis, Entzündung] senunterfunktion (Hypothyreose), die
.myositis durch Schwellungen der Hände, des Ge-
sichts, der Füße und der Augenhöhle ge-
MJotonie,. Chirurgische Durchtrennung kennzeichnet ist. Es kann außerdem zu ei-
eines Muskels, um Zugang zu darunterlie- ner Verlangsamung der körperlichen und
genden Geweben zu erlangen oder eine geistigen Funktionen kommen.
Sphinkterverengung zu beheben, z.B. bei [griech.: myxa, Schleim; oidema, Schwel-
einer schweren Ösophagitis oder Pylorus- lung]
stenose. •myxedema
[griech.: mys, Muskel; temnein, schnei-
den] ~ ldltdlldles. Juvenile Form der
•myotomy Hypothyreose mit Schilddrüsenatropie
als Folge einer schweren Drüseninfektion.
.,...._ Erhöhter Muskeltonus, bei dem [griech.: myxa, Schleim, oidema, Schwel-
ein Muskel oder eine Muskelgruppe sich lung.]
nach einer Kontraktion nicht wieder ent- •childhood myxedema
spannt und verkrampft bleibt. - adj. myo-
tonisch. ..,_, Neoplasma aus Binde- und
[griech.: mys, Muskel; tonos, Spannung] Schleimgewebe, das charakteristischer-
•myotonia weise aus sternförmigen Zellen in einer
lockeren schleimigen Matrix besteht. Ein len. Myxoviren können z.B. Influenza und
solcher Tumor kann enorm groß werden Mumps verursachen.
und unter der Haut, aber auch in den [griech.: myxa, Schleim; lat.: virus, Gift]
Knochen, im Genital- und Harntrakt so- •myxovirus
wie im Peritonealbereich auftreten.
[griech.: myxa, Schleim; oma, Tumor] Mp11iu111. (Myzel). Masse von miteinander
verwobenen und verästelten fadenähnli-
•myxoma
chen Filamenten, aus denen die meisten
.,........ --> Sarkom, das einen Teil Pilze bestehen.
Schleimgewebe enthält. [griech.: mykes, Pilz; helos, Nagel]
[griech.: myxa, Schleim; sarx, Fleisch; •mycelium
oma, Tumor]
Mpatom.Schwere Pilzinfektion, die Haut,
•myxosarcoma
subkutanes Gewebe, Faszien und die Kno-
MpMirus. Gruppe von mittelgroßen Ribo- chen befällt.
nukleinsäure-Viren, die sich weiter in Or- [griech.: mykes, Pilz; oma, Tumor]
thomyxoviren und Paramyxoviren auftei- •mycetoma
•
•'
679
"""'"
.N
(Nitrogenium). 2. Abkürzung für Nervus
(->Nerv).
Nabelsdlnurllatheter, Pflege von. --. Pflege- belschnur evtl. zurück gleiten kann; i.v.-
intervention der -+ NIC, die definiert ist Tokolyse; kontinuierliches CTG.
als dJe Pflege von Neugeborenen mit ei- • cord presentation
nem Nabelschnurkatheter.
Nabel(schnur)vene. Großlumiges Gefaß in
• Thbe Care: Umbilical Line der Nabelschnur, das dem Feten 0 2-ange-
reichertes (arterielles) Blut aus der Pla-
Nabelschnur-Katheterisierung. Einführen zenta zuführt. (s.a. Kreislauf, fetaler)
eines Katheters durch die Nabelvene in • umbilical vein
den Körper eines Neugeborenen, um die-
sem Flüssigkeit oder Medikamente zuzu- Nachbehandlung. (Nachsorge). Pflege, die
führen bzw. Blutproben zu entnehmen ein Patienten nach der Entlassung aus ei-
oder im Notfall eine Bluttransfusion nem Krankenhaus oder einer anderen
durchzuführen. Pflegeeinrichtung erhält.
• umbilical catheterization • aftercare
Nachbild. Visuelle Empfindung, die weiter-
Nabelschnurvorfall. Vorfallen einer oder besteht, nachdem der Stimulus abgeebt
mehrerer Nabelschnurschlingen vor den ist Das Bild kann die gleichen Farben wie
vorangehenden Teil des Kindes (VI) un- das Objekt haben (positives N.), oder
mittelbar nach dem -+Blasensprung. Da- komplimentär zu den mit dem Stimulus
bei besteht besonders bei Schädellage die aufgetretenden Farben sein (negatives N.).
Gefahr der Nabelschnurkompression und • afterimage
damit einer Sauerstoffunterversorgung
des Kindes bei weiterem Tiefertreten in Nadlblutung. Blutung, die frühestens 24
den GeburtskanaL Ein N. ereignet sich Stunden nach einer Verletzung oder Ope-
meist dann, wenn der VI den unteren Ge- ration, bei der die Wunde sachgerecht ver-
bärmutterabschnitt (Uterinsegment) und sorgt wurde, auftritt. N.en können u. a.
den Muttermund nicht gut abdichtet. Fol- durch Infektionen ausgelöst werden.
gende Notfallmaßnahmen sind sofort ein- • secondary hemorrhage
zuleiten:
Nachempfindung. Offensichtliche Wahr-
Kontrolle der kin&ichen Herztöne; ex-
treme Beckenhochlagerung und Benach- nehmung eines Reizes, nachdem er nicht
richtigung des Arztes; Hochsemeben mehr besteht.
bzw. Hochhalten des VT zur Entlastung • afterperception
der abelschnur; venöser Zugang; ot- Nadlgeburt. Plazenta, Nabelschnur und
falltokolyse i.v.; otsektio, falls eine so- Eihäute (Amnion und Chorion), die nach
fortige vaginale Geburt nicht möglich der Geburt des Kindes ausgestoßen wer-
ist (s.a.. Vorliegen der Nabelschnur) den.
• prolapsed cord; cordprotapse • secundines; afterbirth
Nachgeburtnperiode. Ausstoßung der Pla-
Nabelschnurvorliegen. Vorliegen der Nabel- zenta, der Eihäute und einer gewissen
schnur vor oder neben dem vorangehen- Menge Blut und Fruchtwasser, ca. 5 bis 30
den Teil (VT) des Kindes bei intakter Minuten nach der Geburt des Kindes. Die
Fruchtblase. Bei einem Blasensprung be- N. ist der gefährlichste Abschnitt der Ge-
steht die Gefahr des -+ Nabelschnurvorfalls. burt, da es in dieser Zeit zu starken Blu-
Daher haben alle folgenden Maßnahmen tungen aus der Gebärmutter kommen
den Zweck, einen Blasensprung möglichst kann, die oft schwer zu stillen sind.
zu verhindern, bevor der Muttermund
• third stage oflabor
vollständig geöffnet ist:
Beckenhochlagerung und gleichzeitige Nadlladetedlnik. (After-Loading-Verfahren).
Seitenlagerung auf die der abclschnur Technik, bei der ein leerer Applikator
entgegen gesetzten Seite, damit die a- bzw. eine leere Kanüle während einer
. Nadelbiopsie 681
Operation bei einem Patienten eingeführt der Stäbchen am Rand der Retina am
und zu einem späterem Zeitpunkt mit ra- schärfsten.
dioaktivem Material befüllt wird. Das Be- • night vision
füllen muss kontrolliert erfolgen, damit
das Pflegepersonal gegen Strahlungsbelas- Nachtwandeln. (Schlafwandeln; Somnambulis-
tung geschützt ist. mus). Zustand während des Schlafes nicht
• afterloading in einer REM-Phase (rapid eye move-
ment), in dem der Betroffene herumläuft,
Nachlast. (Nachbelastung; Afterload). Die Last als ob er wach wäre, sich jedoch am Mor-
bzw. der Widerstand, gegen den die linke gen an nichts mehr erinnern kann. Das N.
Herzkammer (Ventrikel) Blut bei einer kann wenige Minuten oder eine Stunde
Herzmuskelkontraktion ausstoßen muss. und länger andauern. Am nächsten Tag
(s.a. Vorlast) hat er keinerlei Erinnerung an das Ereig-
• afterload nis.
• somnambulism; nightwalking
Nachsorge. Aufrechterhaltung des Kon-
takts zu einem Patienten mit dem Ziel, be-· Nachwehen. Gebärmutterkontraktionen,
reits erstellte Diagnosen nachzubehan- die oft während der ersten Tage nach einer
deln. Entbindung auftreten. Die stärksten N.
• follow-up werden bei stillenden Müttern, Mehrgebä-
renden sowie bei einer Überdehnung der
Nachtangst. Schlafstörung während der
Gebärmutter beobachtet. Normalerweise
Phasen 3 und 4 des NonREM-Schlafes, ge-
lassen N. spontan nach; eine Behandlung
kennzeichnet durch abruptes Erwachen,
mit Analgetika kann erforderlich sein.
meist mit einem Angstschrei. Der Patient
fürchtet sich, ist verwirrt, unruhig, des- • afterpains
orientiert, nicht ansprechbar, führt be- Nackenreflex, tonischer. Normale Reaktion
stimmte Bewegungen aus und kann sich eines Neugeborenen. Wird der Kopf des
am Morgen nicht mehr an das Ereignis er- auf dem Rücken liegenden Säuglings
innern. N. tritt meist bei Kindern auf. schnell auf eine Seite gedreht, streckt er
• sleep terror disorder Arm und Bein dieser Seite aus und zieht
die Extremitäten der gegenüber liegenden
Nachtblindheit. -. Nyktalopie.
Seite an. Dieser Reflex verhindert das
• night-blindness
Vornüberrollen des Kindes, bis die ent-
Nachtschweiß. Schweißausbruch, der wäh- sprechenden neurologischen und motori-
rend eines nächtlichen Fieberanfalls auf- schen Funktionen ausgebildet sind.
tritt, z.B. bei zehrenden Erkrankungen • tonic neck reflex
wie einer Lungentuberkulose.
NackenJteifigkeit. Widerstand des Halses
• night sweat
gegen den Versuch, ihn zu beugen. Die N.
Nachtsehen. -. Dämmerungssehen. ist Symptom einer -. Meningitis.
• scotopic vision • nuchal rigidity
Nachtsichtigkeit. Fähigkeit, auch bei NAD. Abkürzung für Nikotinamid-Ade-
dämmrigem Licht Gegenstände erkennen nin-Dinukleotid (in reduzierter Form
zu können. Dies ist die Folge eines chemi- NADH).
schen und physikalischen Phänomens in . NAD
Verbindung mit den Stäbchen auf der
Netzhaut (Retina). Die Stäbchen enthalten Nadelbiopsie. Entnahme eines zylindri-
die stark lichtempfindliche chemische schen Gewebestücks zur mikroskopi-
Substanz Rhodopsin oder Sehpurpur, die schen Untersuchung, indem eine Hohl-
für die Weiterleitung von optischen Im- nadel durch die Haut oder äußere Ober-
pulsen bei gedämpftem Licht wichtig ist. flächen eines Organs oder Tumors einge-
Die N. ist aufgrund der Konzentration führt und in den darunterliegenden Zell-
682 Nadelb1ops1e -·...
schichten gedreht wird. Anschließend ten Nagel wie eine Reihe von länglichen
wird der Gewebezylinder durch - Aspi- Wellen erscheint.
ration entnommen. • nailbed
needle biopsy
Nägele-Regel. Methode zur Berechnung
Nadelhalter. Chirurgische Zange, die da- des voraussichtlichen Geburtstermins ba-
zu dient, beim Nähen eines Gewebes eine sierend auf der durchschnittlichen
adel zu halten. Schwangerschaftsdauer von 280 Tagen:
vom ersten Tag der letzten Menstruation
• needle holder werden drei Monate abgezogen und ein
Jahr plus 7 Tage hinzugezählt.
Nadolol. ---.Betablocker, der zur Langzeit- [F. Nägele, deutscher Geburtshelfer, 1778-
behandlung von Angina pectoris, bei Hy- 1851]
pertonie und nach Myokardinfarkt einge- • Nägele's rule
setzt wird.
• nadolol Nagelfalz. Flache seitliche Einbuchtung
zwischen Nagelbett und Nagelwand.
Naevus flammeus. (Feuermal). Flaches kapil- (-+Nagel)
läres ---. Hämangiom, das angeboren ist • nail groove
und in der Farbe von leichtem bis zu
dunklem Rot variieren kann. Meist Nägelkauen. Die nervöse Angewohnheit,
kommt es im Gesicht zu solchen Läsio- immer wieder an den eigenen Fingernä-
nen. Die Tiefe der Farbe hängt davon ab, geln und der Haut, die die Nägel umgibt,
ob oberflächliche, mittlere oder tiefe zu beißen und zu kauen. Dies kann
Hautschichten betroffen sind. (---. Nävus) manchmal zu Hautverletzungen führen .
• nevus flammeus Dieses Verhalten steht im Allgemeinen in
Verbindung mit Reaktionen ängstlicher
Nagel. I. Flache elastische Struktur aus Kinder, kann aber auch eine Form der
hornartiger Substanz am Ende eines Fin· motorischen Entladung innerer Spannun-
gers oder Fußzehs. jeder N. besteht aus gen sein.
Wurzel, Nagelkörper und freiem Rand • nail biting
am Ende jeder Extremität. Die Wurzel Nagelmykose. Durch Pilzarten der Gattung
verbindet den N. mit den Fingern oder Tricophyton hervorgerufene Infektion der
Zehen, der Nagelfalz schließt an die seitli- Hornplatten der dorsalen Finger- und Ze-
chen Nagelränder an. Das Nagelbett liegt henspitzen.
unter der Nagelplatte; es bildet eine feste • fungal infection of nail
Verbindung zwischen dem Nagelkörper
und dem darunterliegenden Bindegewebe. Nagelpflege. ..... Pflegeintervention der
Der weißliche Halbmond (Lunula) nahe .... NIC, die definiert wird als die Förde-
der Wurzel enthält unregelmäßig ange- rung sauberer, gepflegter und attraktiver
ordnete Papillen, die weniger fest mit Nägel sowie Vorbeugung gegen Hautlä-
dem Bindegewebe verbunden sind als der sionen aufgrund unsachgemäßer agel-
Rest des Nagelbettes. Das Nagelhäutchen pflege.
(Cuticula) befindet sich an der Oberfläche • Nail Care
des N.s über der WurzeL 2. Verschiedene
Formen von metallischen Stiften, die in Nagelplatte. Der harte gewölbte Teil des
der Orthopädie verwendet werden, um -+ Nagels; eine starre äußere Bedeckung,
gebrochene Knochen und Knochenstücke die sich etwa 8 mm unter die Nagelwurzel
zu stabilisieren. schiebt und aus dem Nagelbett entsteht.
• nail • nailplate
herung von Wundrändern mit Hilfe ste- scher Herkunft, die vom Körper aufge-
rilen Nahtmaterials und entsprechender nommen und assimiliert werden und
Nadeln. Energie zuführen, damit das Körper-
• suturing wachstum sowie die lebenswichtigen
Funktionen aufrechterhalten werden kön-
Nährstoff. Biochemische Substanz, die der nen.
--+Ernährung dient und die auf die ernäh- • food
rungsspezifischen (nutritiven) und stoff-
wechselbezogenen (metabolischen) Pro- Nahrungsmittelallergie. überempfindlich-
zesse des Körpers wirkt. keitsreaktion infolge der Einnahme eines
• nutrient bestimmten Nahrungsmittelallergens; auf
bestimmte Lebensmittel können folgende
Nahrung, eisenhaltige. Nahrungsmittel, die allergische Symptome auftreten: allergi-
relativ große Mengen Eisen enthalten. Die sehe Rhinitis, Bronchialasthma, Urtikaria,
beste Quelle für Eisen aus der Nahrung ist Dermatitis, Pruritus, Kopfschmerzen, In-
Leber, aber auch in Austern, Muscheln, nenohrentzündung, Bindehautentzün-
Herz, Niere, magerem Fleisch, Meeres- dung, Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Pylo-
früchten und Fischen ist viel Eisen enthal- rospasmus, Kolik, Verstopfung, muköse
ten. Kolitis sowie perianales Ekzem. Bei den
• iron-rich food Nahrungsmittelallergenen handelt es sich
zumeist um Proteine.
NahrungskarenL l.d.R. ärztlich angeord- • food allergy
neter Verzicht auf jegliche oral zuge-
fuhrte Nahrung. lm weiteren Sinne ist Naht. 1. Grenze bzw. Verbindung zwi-
damit auch der Verzicht auf flüssige Nah- schen zwei Knochen, z.B. zwischen den
rungsaufnahme gemeint. DieN. wird bei einzelnen Schädelknochen. 2. Ergebnis
bestimmten Erkrankungen (z.B. --+ akute des Zusammennähens von Wundrändern
Pankreatitis, --+ Appendizitis u.a.) und mit speziellem NahtmateriaL 3. Spezielles
auch vor Operationen im Magen-Darm- Material, das zum Nähen von Gewebe ge-
Trakt angeordnet. Patient und Angehöri- eignet ist, wie z.B. absorbierbare und
ge müssen umfassend über die Notwen- nicht absorbierbare Seide, Catgut, Draht
digkeit und die möglichen Komplikatio- oder synthetisches Material.
nen bei Nichteinhaltung einer N. infor- • suture
miert werden.
[lat.: carere, sich enthalten, entbehren]
Naht, fortlaufende. Naht einer Wunde, die
ohne Unterbrechung von einer Seite zur
• period of nutritional restriction; pri- anderen durchgeführt wird (im Gegensatz
vation of food zur Knopfnaht).
Nahrungskette. Ökologische Sequenz ver- • uninterrupted suture
schiedener Organismen einer Gemein- Nahtabszess. Geschwür, das sich um eine
schaft, wobei die höheren Lebewesen sich Naht bildet.
von den niedrigeren Organismen ernäh- • stitch abscess
ren. Jede Stufe in der N. spielt eine funda-
mentale Rolle und die Zerstörung oder Nahtklammer. Ein u-förmiger Metalldraht
Ausrottung eines Mitglieds der N. hat ne- aus rostfreiem Edelstahl, mit dem chirur-
gative Auswirkungen auf alle anderen Le- gische Wunden verschlossen werden kön-
bewesen. nen. Die N. werden mit einem speziellen
• foodchain Klammerapparat in das Gewebe gebracht.
staple
Nahrungsmittel. Aus Kohlenhydraten, Pro-
teinen, Fetten und zusätzlichen Elemen- Nahtmaterial, resorbierbares.Nahtmaterial,
ten, wie Mineralien und Vitaminen be- welches vom Körper durch -+ Hydrolyse
stehende Stoffe pflanzlicher oder tieri- vollständig abgebaut werden kann. Im Ge-
68·l Nahtmateria l, resorbierbares __
II
• sodium iodide Ursachen gehören Seekrankheit und an-
dere Reisekrankheiten, die frühe Phase
Natdum Wum Pumpe. ---> Natriumpumpe. der Schwangerschaft, starke Schmerzen,
• sodium pump emotionaler Stress, Gallenblasenerkran-
tlaUIQIIIPIIIIIJ&· (Natrium-Kalium-Pumpe). kungen, Migräne, Nahrungsmittelvergif-
Physiologischer, aktiver Mechanismus im tung und verschiedene Enteroviren. (---> Er-
Körper, bei dem unter Energieverbrauch brechen)
Natriumionen, die während eines ---> Akti- [griech.: nausia, Seekrankheit]
onspotenzials in die Zelle eingeströmt •nausea
sind, gegen ein Konzentrationsgefälle aus Nlns. (Muttermal). Pigmentierte angebore-
dem Zellinneren in den Extrazellulärraum ne, meist gutartige Hautfehlbildung, die
transportiert werden. Gleichzeitig werden auch kanzerös entarten kann. Jede Farb-,
Kaliumionen in das Zellinnere gepumpt. Größen- oder Strukturveränderung, Blu-
Die benötigte Energie für diesen Vorgang tungen oder Juckreiz eines N. bedürfen ei-
wird durch die Hydrolyse von Adenosin- ner Untersuchung.
triphosphat (ATP) mit Hilfe speziellerEn- [lat.: naevus, Muttermal]
zyme bereitgestellt. •nevus
• sodium pump
ttauillmsalfat. (Glaubersalz). Salinisches Ab- Nlvus Unaa.Häufige Hauterscheinung bei
führmittel bei chronischer Obstipation in- Neugeborenen, gekennzeichnet durch
Hautflecke, die durch Erweiterung kleins-
folge mangelnder Peristaltik. Es kann ent-
ter Kapillaren rot bis violett erscheinen.
weder zur sofortigen Darmentleerung
oder, in niedrigerer Dosierung, als mildes Am häufigsten tritt der N. im Nacken
Laxans eingesetzt werden. (sog. Storchenbiss), am Hinterkopf, an
den Augenlidern, der Oberlippe und der
• sodium sulfate
Nasenwurzel auf. In den ersten Lebens-
Natriurie. Ausscheidung von unphysiolo- monaten oder -jahren bildet sich das Mal
gisch hohen Mengen ---> Natrium mit dem meist spontan wieder zurück oder es ver-
blasst durch zunehmendes Unterhautfett- Schock bzw. Koma, Hypotonie, allgemei-
gewebe. ner Schwäche und einem Blutdruckabfall;
[lat.: naevus, Mal, Muttermal] u. U. lebensbedrohlicher Verlauf, sog. Ad-
111 telangiectatic nevus dison-Krise. (---> Addison-Krise)
Ne. Chemisches Symbol für ---> Neon.
111 adrenal crisis
IIINe ~ (ltltM}. Innerer Teil der
Ne• enllod& ---+ Epididymis Nebenniere; bildet die ---+ Katecholamine
111 epididymus Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin.
111adrenalmedulla
ltellan.liere. (Giandula suprarenalis). Paarige
endokrine Drüse; sitzt auf den Nierenpo- ltellelmfenmrln (NitR).(Cortex glandulae su-
len; eine N. besteht aus Rinde (Cortex) prarenalis). Der äußere und größere, mit
und Mark (Medulla). Als Reaktion auf die dem Mark verbundene Teil der ---+ Neben-
vom Hypophysenvorderlappen ausge- niere. DieN. produziert Mineralokortikoi-
schiedenen adrenokortikotropen Hor- de, Sexualhormone (z.B. Androgene) so-
mone schüttet die Rinde Glukokortikoide wie Glukokortikoide, wichtige Hormone
(z.B. Cortisol) und Sexualhormone (z.B. für die Homöostase.
Androgene) aus. Die adrenalen Androge- 111 adrenal cortex
ne sind Vorformen, die in der Leber in
~nlnom. Bösartiger
Testosteron und Östrogen umgewandelt
Tumor der ---> Nebennierenrinde, er kann
werden. Das von der Niere abgesonderte
durch Hormonproduktion ein adrenoge-
Renin steuert die kortikale Produktion
nitales Syndrom bzw. ---+ Cushing-Syndrom
von Aldosteron. Das Mark produziert die
auslösen. Diese Tumore können in ver-
II
Katechotamine Adrenalin und Noradrena-
schiedenen Größen und in jedem Lebens-
lin.
alter auftreten. Metastasen werden häufig
111 adrenal gland in den Lungen, der Leber sowie anderen
.........._llliiJperplasie tonganltal& Organen beobachtet.
Durch Enzymschäden hervorgerufene 111 adrenal cortical carcinoma
Krankheiten mit typisch niedrigen Hy-
drokortisonkonzentrationen und erhöhter Nellensdllddrls Mehrere Strukturen
Ausscheidung des Hormons Kortikotro- (meist 4), die an der hinteren (dorsalen)
pin. Während der intrauterinen Entwick- Oberfläche des seitlichen Lappens der
lungsphase führt die Krankheit bei Mäd- --->Schilddrüse anliegen. Die N.n schütten
chen zu Pseudohermaphroditismus und ---> Parathormon aus, das für die Erhaltung
zu Makrogenitosomie bei Jungen. der Blutkalziumkonzentration eine wich-
lllcongenital adrenal hyperplasia tige Rolle spielt und das die normale neu-
romuskuläre Erregung, Blutgerinnung
~ Erkrankung, bei und Permeabilität der Zellmembranen ge-
der die ---> Nebenniere keine ausreichenden währleistet.
Mengen kortikaler Hormone herstellen 111 parathyroid gland
kann.
[lat.: ad, bei; ren, Niere; in, nicht; suffice- ltellenwlrllung Jede nicht beabsichtigte
re, genügen] und meist unerwünschte Reaktion bzw.
111 adrenal insufficiency Folge einer Medikation oder Behandlung.
N. können sich z.B. äußern in Form von
~ able. Plötzliches übelkeit, trockenem Mund, Schwindel,
Versagen der Nebenniere, erfordert eine verschwommener Sicht, verf!irbtem Urin,
sofortige Behandlung; wird von Gluko- Tinnitus etc.
kortikoid-Mangelerscheinungen, einem lllside effect
Abfall des extrazellulären Flüssigkeitsvo-
lumen sowie Kaliummangel im Serum be- NeiiMwitlnullllt. unerwlnsthta. Gesund-
gleitet. Typischerweise kommt es zum heitsschädigende, unbeabsichtigte Reak-
tion, die durch ein normal dosiertes Arz- ~ Einschlusskörperehen
neimittel hervorgerufen wird. innerhalb des Zytoplasmas, die sich im
• adverse drug effect Gehirn und im Zentralnervensystem von
Menschen oder Tieren finden, die an Toll-
lltcl dissldion. Halsausräumung, Entfer- wutleiden.
nung eines bösartigen Tumors im Halsbe- [A. Negri, italienischer Arzt, 1876-1912]
reich einschl. der Lymphknoten von der .Negri bodies
Schädelbasis bis zum Brustkorb, Teilen
der Halsschlagader, der Halsvenen und Nefsseria. Gattung aerober oder fakultativ
des M. sternocleidomastoideus. aerober Bakterien der Familie Neisseria-
•neck dissection ceae. Die gramnegativen Kokken, die
paarweise auftreten (Diplokokken), gehö-
NIIP. Abkürzung für (eng!.) Negative End-
ren zur normalen Flora des Genital-,
Expiratory Pressure (---> Negativ endexspi-
Harn- und Respirationstraktes. Pathogene
ratorischer Druck).
Species sind N. gonorrhoeae, die Gonor-
.NEEP
rhoe verursachen, und N. meningitidis,
lllgldr. 1. (Bei einer Laboruntersuchung) die eine Meningitis auslösen können.
Nachweis, dass eine Substanz oder Reak- [A. Neisser, polnischer Dermatologe,
tion nicht vorhanden ist. 2. Körperliche 1855-1916]
Untersuchung ohne Befund, was meist be- •Neisseria
deutet, dass keine pathologischen Verän-
derungen vorliegen. nefuuo. Vorsilbe mit der Bedeutung >>tot<<.
•negative •necro-
NeptiY ~ndaspir.dorisdler DNdl (NEIP).
Beatmungstechnik, mit der einem Anstieg
Nelcrelllose.{Gewebetod}. 1. Absterben eines
kleines Bereichs an Zellen innerhalb eines
II
des durchschnittlichen intrathorakalen größeren Abschnitts lebenden Gewebes.
Drucks entgegengewirkt werden soll, der 2. Der normale Tod von Gewebezellen als
durch eine intermittierende positive Resultat von Veränderungen im Rahmen
Druckbeatmung entsteht. Damit soll die der normalen Entwicklung und Alterung,
Wiederherstellung eines negativen Drucks oder auch bei Atrophie und Degeneration.
erreicht werden, damit Blut in den rechten [griech.: nekros, tot; bios, Leben; osis, Zu-
Vorhof (Atrium) fließen kann. stand]
• negative end-expiratory pressure .necrobiosis
NefllliyismiiS, Verhaltensbezogene Einstel-
lung, die durch Opposition, Widerstand Nelallilogle. Untersuchung und Studium
und Ablehnung gekennzeichnet ist, selbst der Ursachen des Todes, einschließlich
bei den vernünftigsten Vorgängen zu ko- der Erfassung und Interpretation von
operieren, oder die Neigung, auf gegen- Sterblichkeitsstatistiken.
sätzliche und konträre Weise zu reagieren. [griech.: nekros, tot; Iogos, Wissenschaft]
[lat.: negare, beharrlich verneinen] •necrology
• negativism
Nellrophile.l. Morbide Liebe für das Zu-
llgiiC.t. (Vernachlässigung). 1. Zustand, der sammensein mit Leichen. 2. Abartiger
auftritt, wenn Eltern oder ein gesetzlicher Wunsch, sexuellen Kontakt mit einer Lei-
Vormund Kindern oder Schutzbefohlenen che zu haben; tritt im Allgemeinen bei
keinerlei körperliche und emotionale Für- Männern auf, indem sie sexuelle Hand-
sorge gewährleisten. 2. Halbseitige Ver- lungen an einer toten Frau vornehmen
nachlässigung des Körpers oder der Um- (Leichenschändung).
gebung, z.B. bei Schlaganfällen. [griech.: nekros, tot; philein, lieben]
•neglect •necrophilia
Mrtpbollit. Krankhafte Angst vor dem
Tod und vor Leichen.
[griech.: nekros, tot; phobos, Angst]
• necrophobia
II
.neonatal
wie bei Darm- und Blasenatonie Anwen-
NeoMtologle. Bereich der Medizin, der dung findet. Bei einer Überdosierung kann
sich auf die Versorgung von neugebore- als Antidot -+ Atropin eingesetzt werden.
nen Säuglingen konzentriert und auf die •neostigmine bromide
Diagnostik und Behandlung der Erkran-
...,r.r(o)-. Vorsilbe mit der Bedeutung
kungen und Störungen von Neugebore-
»Niere<<.
nen spezialisiert ist.
.nephr(o)-
[griech.: neos, neu; lat.: natus, geboren;
griech.: Iogos, Wissenschaft] Nepht\llldomit. Chirurgische Entfernung
• neonatology einer-+ Niere, die wegen der Präsenz eines
Tumors oder einer anderen Nierenerkran-
lllllllalUS. Säugling von der Geburt bis kung durchgeführt wird.
zum Alter von 28 Tagen.
[griech.: nephros, Niere; ektome, aus-
•neonatus schneiden]
Neoplalit. (Neoplasma). Unphysiologische •nephrectomy
Neuentwicklung von Zellen, die gutartig
lleplmätmnie. ~Operative Ent-
(benigne) oder bösartig (maligne) sein
fernung einer Niere durch einen Bauch-
können. - adj. neoplastisch.
schnitt. (-+ Nephrektomie)
[griech.: neos, neu; plasein, bilden]
[lat.: abdominis, Bauch; griech.: nephros,
•neoplasia
Niere; ektome, ausschneiden]
Neopllsllla. (Neoplasie). Unphysiologisches .abdominal nephrectomy
Wachstum von neuem Gewebe, das gutar-
tig (benigne) oder bösartig (maligne) sein
llepiBitis. Erkrankung der -+ Niere, die
durch eine Entzündung und Funktions-
kann. (s.a. Tumor; Hypertrophie)
störung gekennzeichnet ist; z.B. Pyelone-
[griech.: neos, neu; plasma, Bildung]
phritis oder interstitielle N. - adj. nephri-
•neoplasm tisch.
Neopfasma.lleaitftts. Lokalisierter gutarti- [griech.: nephros, Niere; itis, Entzündung]
ger Tumor, der eine fibröse Kapsel besitzt, •nephritis
R Nephnt[i:x: ~ ~ ~
II
• nephrotoxic trägt und im Wesentlichen für die Stimu-
Nen. Ein oder mehrere Bündel von Fa- lation von Muskeln und Drüsen zuständig
sern, die Impulse weiterleiten können ist.
und die Gehirn und Rückenmark mit den •motornerv
anderen Körperteilen verbinden. N.en ...."_, .......,., Nervenfasern, die Im-
übermitteln afferente Impulse von einem pulse von der Peripherie zum zentralen
Rezeptororgan zum Gehirn oder Rücken- Nervensystem übertragen.
mark und efferente Impulse peripher zu [lat.: ad, hin; ferre, tragen; nervus, Nerv]
den Effektororganen. Jeder Nervenstrang • afferent nerves
besteht aus einer Hülle (Epineurium), die
die --+ Nervenfasern enthält, die jeweils von llernnbaba. zentrale. Nervenstrang im
einer eigenen Bindegewebsscheide umge- Gehirn oder Rückenmark.
ben sind. • central pathway
•nerve Iei Rllllllligung. frlie. Ende eines Rezep-
Nerv. ..........,, Nerv des --+autonomen tornervs, das nicht von einer Kapsel um-
Nervensystems, zu dem sowohl das sympa- geben ist; hierbei handelt es sich um Re-
thische als auch das parasympathische zeptoren für die Wahrnehmung von
Nervensystem gehört. Diese Nerven kön- Schmerzen sowie für die Aufnahme von
nen selbstständig und spontan reagieren, thermischen, mechanischen und chemi-
wenn dies für die Erhaltung eines optima- schen Reizen.
len Status von Körperaktivitäten erforder- • free nerve ending
lich ist.
NleMnfaser, Weicher Fortsatz, Axon einer
• autonomic nerve Nervenzelle (Neuron). N.n können mark-
Nlrr, dlollnarget:. Nerv, an dessen Synapse haltig oder marklos sein. Die markhalti-
der Neurotransmitter Acetylcholin freige- gen N.n werden als A- oder B-Fasern be-
setzt wird. Zu den cholinergen Nerven zeichnet; C-Fasern sind marklos. A- und
zählen alle präganglionären sympathi- B-Fasern können zuführend (afferent)
·. Nerventransplantation 695
und wegführend (efferent) sein und die- gen in die Körperorgane. Die sensori-
nen vorwiegend der Innervierung der schen (oder afferenten) peripheren Ner-
Eingeweide (Viszera). Die C-Fasern unter- ven übermitteln Informationen an das
teilen sich in autonome efferente Fasern ___. Zentralnervensystem; die motorischen
sowie afferente Fasern, die Impulse von (oder efferenten) peripheren Nerven lei-
langanhaltenden Schmerzen aus der ten die Impulse vom Gehirn weg, trennen
Bauchregion und der Peripherie weiterlei- sich auf dem Niveau des Rückenmarks in
ten. eine hintere (posteriore) sensorische
• nerve fiber Wurzel und eine vordere (anteriore) mo-
torische Wurzel. Die Fasern, die die Kör-
Nervenkompressionssyndrom. (Nervenquet- perwände innervieren, werden als soma-
schung). Verletzung oder Entzündung ein- tisch bezeichnet, jene, die die inneren Or-
zelner Nerven infolge eines zu hohen gane versorgen, als viszeral. Zum -> auto-
Drucks durch umliegende Gewebe, wie nomen Nervensystem gehören die periphe-
z.B. Bänder und Faszien. ren Nerven, die bei der Regulierung kar-
• entrapment neuropathy diovaskulärer, endokriner und anderer
Nervenschmerz. -> Neuralgie. automatischer Körperfunktionen beteiligt
• neuralgia sind. Die Nerven der sympathischen oder
thorakolumbalen Teilung des autonomen
Nervenstimulation, transkutane elektrische Systems scheiden Noradrenalin aus und
(TENS). Pflegeintervention der -+ NIC, verursachen ein peripheres Zusammen-
die definiert ist als die Stimulation der ziehen der Gefäße (Vasokonstriktion), Be-
Haut und der darunterliegenden Gewebe schleunigung der Herztätigkeit, Erweite-
mit einer kontrollierten, niedrig dosier- rung der Koronararterien und der Bron-
ten elektrischen Vibration über Elektro-
den. (s.a. transkutane elektrische Nerven-
chien sowie eine Hemmung (Inhibition) .m
der Peristaltik. Die parasympathischen -..;,.
stimulation) Nerven, welche die kraniosakrale Teilung
• Transcutaoeous Electrical erve Sti- des autonomen Systems darstellen, schüt-
mulation (TE S) ten Acetylcholin aus und lösen eine peri-
Nervensystem, autonomes. (vegetatives Ner- phere Erweiterung der Gefäße (Vasodila-
tation), Verengung der Koronarartieren,
vensystem). Der Teil des Nervensystems,
Zusammenziehen der Bronchien und Sti-
der die unwillkürlichen Funktionen regu-
mulation der Peristaltik aus.
liert; dazu gehören die Aktivitäten der
• peripheral nervaus system
Herzmuskel, der glatten Muskulatur und
der Drüsen. Man unterscheidet zwei Be-
Nervensystem, vegetatives. -> autonomes
reiche: das sympathische Nervensystem,
Nervensystem.
das die Herzfrequenz erhöht, die Blutgefä-
• vegetative nervaus system
ße zusammenzieht und damit den Blut-
druck erhöht, sowie das parasympathi- Nerventransplantation. ->Transplantation
sche Nervensystem, zu dessen Funktionen
eines ganzen ___. Nervs oder eines Teils da-
die Verlangsamung der Herzfrequenz, die
von. Die N. wird in Fällen durchgeführt,
Steuerung der Magen-Darm-Peristaltik
in denen das Fragment eines abgetrennten
und der Drüsenfunktionen sowie die Ent-
Nervs zu lang ist, um allein durch eine
spannung des Sphinktertonus gehören.
Naht repariert werden zu können. Das
• autonomic nervous system Transplantat bietet eine Bahn, die das er-
Nervensystem, peripheres. Motorische und neute Wachstum eines abgetrennten
sensorische -> Nerven und -> Ganglien au- Nervs aus dem zentralen Stumpf eines
ßerhalb des Gehirns und des Rücken- verletzten Nervs ermöglicht. Das Spen-
marks. Das System besteht aus 12 Paaren dermaterial kann heterolog (von einer an-
von Hirnnerven, 31 Paaren von Spinalner- deren Species), homolog (genetisch unter-
ven und ihren verschiedenen Verzweigun- schiedliche Personen derselben Species)
oder autolog (Empfänger und Spender gungen über die Rückseite des gesamten
identisch) sein. Beines bis zum Knöchel zieht.
• nerve graft • sciatic nerve
lllti&Wl hsbimsfaldor:. Protein, das dem llenus lllmlrals. (lumbalnerv). Ein von fünf
---. Insulin ähnelt und dessen hormonähnli- Spinalnervenpaaren (L 1- L5 ), die in der
che Wirkung die Differenzierung, das Lendengegend der Wirbelsäule entsprin-
Wachstum und die Erhaltung der ---> Neu- gen. Je weiter unten sie ansetzen (kaudal),
ronen beeinflusst. desto länger werden sie und verlaufen
• nerve growth factor (NGF) seitlich (lateral) unter dem großen Len-
denmuskel (Psoas) und bilden einen Teil
Nervl saaales. --->Sakral nerven. des Lumbalplexus.
• sacral nerves •lumbar nerv
Nenus ......._ (Abducens}. VI. ---. Hirn- flervus medlanus. (Mittelarmnerv). Einer der
nerv; innerviert den ---> Musculus abducens, terminalen Äste des Armplexus, die sich
welcher das Auge seitwärts bewegt. entlang der Speiche (Radius) an Unterarm
[lat.: abducere, wegführen] und Hand ausbreiten und verschiedene
•abducens nerve Muskeln sowie die Haut dieser Bereiche
Nenus ilaiStials. (Hörnerv; Nervus vestibuloco- versorgen.
chlearis; Akustikus}. Entspricht dem VII. • median nerve
Hirnnerv vestibulochochlrearis, der aus Nenus olfactGrius. (Riechnerv). Einer von
Fasern des Nervus chochlearis und des zwei Nerven, die für den Geruchssinn ver-
Nervus vestibularis im Innenohr besteht, antwortlich sind. Der Bereich, in dem die
II
die für die Impulsvermittlung des Hör- olfaktorischen Nerven entspringen, liegt
und Gleichgewichtsinnes zuständig sind. im obersten Teil der Schleimhaut, die die
(--->VIII. Hirnnerv) obere Nasenmuschel (Concha) überzieht.
•acoustic nerve Die olfaktorischen sensorischen Endigun-
Nenus lllllarls. (Achselnerv). Einer der letz- gen sind veränderte Epithelzellen und von
ten beiden Äste des hinteren (posterioren) allen Sinnesorganen die am wenigsten
Strangs des ---> Plexus brachialis, bevor die- spezialisierten. Der N. o. ist mit dem Bul-
ser zum ---> Nervus radialis wird. bus olfactorius und mit den Riechbahnen
•axillary nerve verbunden, die Komponenten des für den
Geruchssinn zuständigen Hirnbereichs
Menus faclalls. (Fazialisnerv). Sensornotori- sind. Der N. o. wird als I. Hirnnerv be-
scher Hirnnerv, der von der Basis der zeichnet.
Pons im Hirnstamm ausgeht und sich an • olfactory nerve
der Ohrvorderseite in sechs Zweige unter-
teilt; mit Hilfe des Fazialisnervs werden flervus aphthalmlcus. (Augennerv}. Erster
Kopfhaut, Stirn, Augenlider, Gesichtsmus- Ast des Trigeminusnervs (V. Hirnnerv),
keln sowie die Backen- und Kiefermusku- der Augapfel, Stirn, Kopfhaut, Tränendrü-
latur innerviert. sen, Teile der Nase und die harte Hirnhaut
• facial nerve (Dura mater) versorgt .
.ophthalmic nerve
Nenus ftmoralls. Größter der sieben Ner-
ven des Lendenplexus; Hauptnerv des Menus aptlials. (Sehnerv). Einer von zwei
vorderen Oberschenkels. Hirnnerven, die visuelle Impulse übertra-
• femoral nerve gen. Der N. o. besteht vorwiegend aus
markhaltigen Fasern, die in den Gang-
Nenus lsdtladkus. (Ischiasnerv; Hüftnerv). lionschichten der Netzhaut (Retina) ent-
Größter Nervenstrang des Körpers, der stehen, den Thalamus durchqueren und
im Nervengeflecht des Kreuzbeins ent- sich mit der Sehrinde verbinden. Die
springt und sich mit zahlreichen Verzwei- Sehrinde spielt eine wesentliche Rolle für
·_ Networking 697
Nervus trigeminus. Einer der größten Hirn- Networlling. (Netzwerk-Bildung). I. Der Pro-
nervenstränge, der für das Kauen, die all- zess der Entwicklung und Anwendung
gemeine Sensibilität des Gesichts und die von Interaktionen zwischen professionel-
muskuläre Sensibilität des oberen schrä- len Kollegen und Einrichtungen.
gen Kopfmuskels (M. obliquus superior) 2. (Psychiatrische Pflege) Prozess der Ent-
verantwortlich ist. wicklung eines Verbundes von Einrich-
• trigeminal nerve tungen und professionellem Personal, die
ein Kommunikations- und Unterstüt-
Nervus trochlearis. Eines der kleinsten Ner- zungssystem für psychiatrische Patienten
venpaare der Hirnnerven, das für die Be- schaffen sollen, meist für solche, die erst
wegung der Augen und die Sensibilität vor kurzem aus einer psychiatrischen Ein-
der Augenmuskeln verantwortlich ist. richtung entlassen worden sind.
• trochlear nerve • networking
698 Netz, großes "'
II
• neurectomy tastasieren früh und häufig in die Lymph-
lleurlflmm. Zellschicht aus einer oder knoten, Leber, Lunge und Knochen. Zu
mehreren Schwann-Zellen, aus der die den Symptomen gehören eine tastbare ab-
segmentierten markhaltigen Scheiden der dominale Masse, Atemnot und Anämien.
Die hormonell aktiven Adrenalläsionen
peripheren Nervenfasern bestehen. Das
N. ist zur Regeneration von verletzten pe- können Reizbarkeit, Hitzewallungen,
ripheren Nerven erforderlich. Schwitzen, Hypertonie und Tachykardie
[griech.: neuron, Nerv; Iemma, Scheide] verursachen.
• neurilemma
[griech.: neuron, Nerv; blastos, Keim;
oma, Tumor]
......._ I. Tumor der Nervenscheide, • neuroblastoma
der meist gutartig ist, jedoch manchmal
auch maligne entarten kann, z.B. Akusti- ~.Bezeichnung für Operatio-
kusneurinom. 2. ---> Neurom. nen, die das Gehirn, das Rückenmark
[griech.: neuron, Nerv; oma, Tumor] oder die peripheren Nerven betreffen.
•neurinoma Hirnoperationen werden durchgeführt,
um Tumore oder Fremdkörper zu entfer-
ffeudtls. Entzündung eines Nervs; zu den nen, einen erhöhten Druck nach Hirnblu-
Symptomen gehören Nervenschmerzen tungen zu lindern, Abszesse auszuschnei-
(Neuralgie), überempfindlichkeit (Hyper- den, Parkinsonismus zu behandeln oder
ästhesie), Empfindungslosigkeit, Läh- Schmerzen zu lindern; z.B. Kraniotomie,
mung (Paralyse), Muskelatrophie und Re- ---> Lobotomie und Hypophysektomie. Bei
flexdefekte. Operationen des Rückenmarks werden
[griech.: neuron, Nerv; itis, Entzündung] Defekte korrigiert, Tumore entfernt oder
•neuritis eine erkrankte Bandscheibe behandelt;
z.B. ---> Laminektomie. Operationen der pe-
tt.ltls, ......._ Nervenentzün- ripheren Nerven werden durchgeführt,
dung (--->Neuritis), die an einem periphe- um Tumore zu entfernen, Schmerzen zu
lindern oder abgetrennte Nerven wieder ............... Entwicklung des Gewebes
zu verbinden; z.B. Sympathektomie. des Nervensystems. - adj. neurogen.
• neurosurgery [griech.: neuron, Nerv; genesis, Ursprung]
•neurogen
NeunJdennbls. (Juckflechte). Unspezifische
fiiiiUoglia. (Gliazelle). Stützende Bindege-
Hauterkrankung mit Juckreiz (Pruritus)
webszellen des Zentralnervensystems; da-
und Ekzembildung, die häufig bei ängstli-
zu zählen z.B. --+ Astrozyten und --+ Mikro-
chen und nervösen Menschen auftritt. Auf
glia. Zu den Aufgaben der N. gehören
den leicht zugänglichen, exponierten Stel-
Stützfunktion, Stofftransport, Isolierung
len des Körpers, wie Unterarme, Nacken,
und Verschluss von Defekten.
Hals und Gelenkbeugen, kommt es zu Ab-
[griech.: neuron, Nerv; glia, Leim]
schürfungen (Exkoriation) mit Hautfelde-
rung und -Verdickung (--+ Lichenifikation). •neuroglia
[griech.: neuron, Nerv; derma, Haut; itis, Nealograpldt. 1. Untersuchung des Akti-
Entzündung] onspotentials oder der Leitgeschwindig-
• neurodermitis keit der Nerven. 2. Technik zur Visualisie-
rung der peripheren Nervenaktivität
Mlß'DIIIIIolcrin. Zu den Wirkungen gehö- durch graphische Darstellung der Daten,
rend oder ihnen ähnelnd, die von --+ endo- die man durch ein Kontrastmittel oder
krinen Drüsen ausgelöst werden und eng durch elektrische Messdaten aufgezeich-
mit dem Nervensystem verbunden sind. net hat.
[griech.: neuron, Nerv; endon, innerhalb; .neurographia
II
krinein, ausscheiden]
Neurohorllolt.Hormon, das in den neuro-
• neuroendocrine
sekretorischen Zellen produziert wird,
z.B. im Hypothalamus, und in den Blut-
~ Seltenes Neoplasma des
strom, in die Zerebrospinalflüssigkeit
Neuroepithels eines sensorischen Nervs;
oder die interzellulären Räume des Ner-
z.B. am Auge oder im Gehirn.
vensystems freigesetzt wird und die Reiz-
[griech.: neuron, Nerv; epi, auf; thele,
weiterleitung steuert. Das Produkt kann
Warze; oma, Tumor]
ein echtes systemisches Hormon sein, wie
• neuroepithelioma z.B. Adrenalin. Ist es nur eine hormon-
ähnliche Substanz, kann es sich um ein
NeuJalbrllle. Fadenähnliche Struktur, die
Zellprodukt handeln, das die Freisetzung
im Zytoplasma einer Nervenzelle (Neu-
eines Hormons auslöst, welches wieder-
ron) vorhanden ist.
um eine endokrine Drüse stimuliert, die
• neurofibril
dann systemische Hormone ausschüttet.
lllulllflllnlm. Fibröser gutartiger Tumor • neurohormone
des Nervengewebes, der durch eine un- Neu~ (Hypophysenhinterlappen).
physiologische Vermehrung der Schwann- Hinterer Lappen der --+ Hypophyse, der
Zellen verursacht wird. Oft stehen diese das --+Adiuretin (ADH), Vasopressin und
aus Bindegewebe bestehenden Wachs- --+ Oxytozin ausschüttet. Die Nervenstimu-
tumsstellen in Verbindung mit anderen lation des --+ Hypothalamus kontrolliert die
Gewebestörungen. Symptome sind Freisetzung dieser Substanzen ins Blut.
Schmerzen und neurologische Ausfalle. DieN. setzt ADH frei, wenn sie durch den
[griech.: neuron, Nerv; lat.: fibra, Faser; Hypothalamus stimuliert wird, und zwar
griech.: oma, Tumor] dann, wenn eine Steigerung des osmoti-
• neurofibroma schen Drucks der extrazellulären Flüssig-
keit stattfindet.
~ --+ Recklinghausen-Krank- [gr.. neuron, Nerv; hypo, darunter;
heit. phyein, wachsen]
•Recklinghausen's tumor •neurohypophysis
702 Neurohypophysenhormon :
Neuroleptan;~lgesie. Form der -+ Analgesie, Neurologe. Facharzt, der sich auf das Ner-
die durch die gleichzeitige Verabceichung vensystem und seine Erkrankungen spe·
eines -+ Neuroleptikums und eines -+ Anal- zialisiert hat.
getikums erzielt wird. Angst, motorische • neurologist
Aktivitäten und die Empfindlichkeit für
Schmerzreize werden reduziert; der Be- Neurologie. Bereich der Medizin, der sich
treffende ist ruhig und gegenüber seiner mit dem Nervensystem und seinen Stö-
Umgebung und den anwesenden Perso- rungen und Erkrankungen beschäftigt.
nen gleichgültig eingestellt. Es kann zum [griech.: neuron, Nerv; Iogos, Wissen-
Schlaf kommen oder nicht; der Patient ist schaft]
jedoch bei Bewusstsein und kann auf Be- • neurology (neural.)
fehle reagieren. Die N. wird bei starken
Schmerzzuständen durchgeführt; es kann Neurologisches Monitoring. -+ pflegeinter-
dabei jedoch leicht zu einer Atemdepres- vention der -+ NIC, die definiert wird als
sion kommen, die eine künstliche Beat- die Sammlung und Analyse von Patien-
mung erforderlich macht. tendaten zur Verhinderung oder Ein-
[griech.: neuron, Nerv; lepsis, Krampf; a, schränkung von neurologischen Kompli-
ohne; algos, Schmerz] kationen.
• neuroleptanalgesia • Neurologie Monitaring
Eingangsseite
;;e:=:~...;...H,_,...-r.:-.,--- Zellkörper
-ft-:-::;_,_--~-'.d---'::Y,...r-- Zellkern
Dendriten
Ausgangsseite
(Axon)
~----Mark
scheide
II
son. (-+ neurotische Persönlichkeit) •neurotransmitter
•neurotic Nellrotdp$le. Chirurgische Zerquetschung
lllulotllllsls. Periphere Nervenverletzung, eines Nervs. EineN. kann auch durch Un-
bei der ein Nerv durch Einriss (Lazerati- Hille oder falsche Lagerung entstehen.
on) oder Zug vollständig durchtrennt • neurotripsy
worden ist. MUI'Otftlp. 1. Nervenzellen ernährend
[griech.: neuron, Nerv; tmesis, schneiden] oder auf sie einwirkend. 2. Eine Affinität
• neurotmesis für Nerven und Nervengewebe besitzend.
............ Chirurgische Durchtrennung •neurotropic
eines oder mehrerer Nerven. ~ (Gangliozytom). Tumor, der aus
•neurotomy undifferenzierten Nervenzellen besteht,
lllulillblldlt. (Nervengift). -+Toxin, das direkt die meist zu einem Nervenknoten (Gan-
auf das Gewebe des Zentralnervensystems glion) gehören.
einwirkt und an den Achsenzylindern ent- [griech.: neuron, Nerv; kytos, Zelle; oma,
lang zu den motorischen Nerven des Ge- Tumor]
hirns wandert. Das Toxin kann im Gift be- •neurocytoma
stimmter Mücken, in den Stacheln von
llliUiniL Ausgeglichener Zustand zwischen
Muscheln oder im Fleisch von Fischen zwei gegensätzlichen Werten, Qualitäten
oder Schalentieren enthalten sein; es kann
oder Eigenschaften. In der Elektrizität ist
durch bestimmte Bakterien produziert
ein n.er Zustand vorhanden, wenn weder
werden oder durch zelluläre Auflösung
eine positive noch eine negative Ladung
bestimmter Bakterien entstehen.
vorliegt; in der Chemie spricht man vom
[griech.: neuron, Nerv; toxikon, Gift] n.en Zustand, wenn eine Substanz weder
•neurotoxin sauer noch alkalisch ist. Ein n.er pH-Wert
lllulutllldzltiL Die Eigenschaft eines Arz- beträgt 7. (s.a. positiv; negativ)
neimittels oder anderen Agens (-+ Neuro- •neutral
....
706 Neutralisation ·.·'
NIC. Abkürzung für (engl.) Nursing In- mentale und körperliche Verschlechte-
tervention Classification, ... Klassifikation rung gekennzeichnet.
der pflegeinterventionen. [A. Niemann, deutscher Pädiater, 1880-
. NIC 1921; L. Pick, deutscher Pädiater, 1868-
1935]
• Niemann-Pick's disease
Nickel (Ni). Silberweißes metallisches Ele-
ment mit der Ordnungszahl 28 und Atom- Niere. Paariges gebogenes Organ des
masse 58,71. Viele Menschen sind gegen- Harntrakts, das auf jeder Seite der Wirbel-
über N. allergisch ( ... Nickeldermatitis); es säule zwischen dem zwölften Thorax- und
kann u.U. sogar zu Lungenerkrankungen dem dritten Lumbalwirbel angebracht ist.
oder Krebsbildung als Reaktion auf be- Bei den meisten Menschen liegt die rechte
stimmte Nickelverbindungen kommen. N. etwas tiefer als die linke. jedeN. ist et-
• nicke! (Ni) wa II cm lang, 6 cm breit und 2,5 cm dick.
Die N.n filtern das Blut und sorgen für
eine Ausscheidung der harnpflichtigen
Nickeldermatitis. Allergische --> Kontaktder- Abfallprodukte durch den Urin über ein
matitis, die durch das Metall ... Nickel ver- komplexes Netzwerk und Resorptionssys-
ursacht wird. Die Exposition erfolgt häu- tem, das mehr als 2 Millionen ---+ Nephro-
fig durch Schmuck, Armbanduhren, Me- nen enthält. Die Nephronen bestehen aus
tallspangen oder Münzen. Durch Schwit- Glomeruli und Nierentubuli, die das Blut
zen wird das Ausmaß des Ausschlags unter hohem Druck filtrieren, Harnstoff,
noch verstärkt. (---+ Dermatitis) Salze und andere lösliche Abfallprodukte
• nicke! dermatitis entfernen und das gereinigte Filtrat wie-
der dem Blut zuführen. Weitere Funktio-
Nidation. (lmplantation/Einnistung). Der Pro- nen der N. sind die Regulierung des Was-
zess der Einnistung eines Embryos in die ser- und Elektrolythaushalts sowie des
Schleimhaut (Endometrium) der Gebär- Säure-Basen-Gleichgewichts und die Pro-
mutter (Uterus).( ... Implantation) duktion von renalen Hormonen (z.B. Pros-
[lat.: nidus, Nest] taglandin, Erythropoetin und Kinin) .
• nidation • kidney
Niere, künstliche. Gerät zum Herausfiltern
NI DOM. Abkürzung für (engl.) noninsulin- von Abfallprodukten, die im Blut zirkulie-
dependent diabetes mellitus (nicht-insu- ren und normalerweise von der Niere aus-
linpflichtiger Diabetes mellitus). geschieden werden. Bei dieser Form der
. NIDDM extrakorporalen ... Dialyse wird das Blut
über Tuben oder Katheter durch eine Dia-
lyseflüssigkeit geleitet, in der die Abfall-
Niederkunft. (Geburt). Endphase der
produkte durch ---+ Osmose und ... Diffusi-
Schwangerschaft, während der die Wehen on entfernt werden. (... Dialyse)
einsetzen und der Geburtsvorgang ab-
• artificial kidney
läuft.
• confinement Nierenbecken. Eine trichterförmige Erwei-
terung, durch die der Urin von den Nieren
in die Harnleiter abgeleitet wird.
Niemann-Pick-Krankheit. Erbkrankheit, bei
[lat.: pelvis, Schüssel, Becken]
der es im Fettstoffwechsel zur Ansamm-
lung von bestimmten Lipiden (Sphingo- • renal pelvis
myelin) im Knochenmark, der Milz und Nierendiät. Diät, die bei chronischer Nie-
den Lymphknoten kommt. Die Krankheit reninsuffizienz angeordnet wird. Sie regu-
ist durch eine Vergrößerung von Leber liert und steuert die Aufnahme von Protei-
und Milz (Splenomegalie), Anämie, nen, Kalium, Natrium, Phosphor und
Lymphadenopathie und eine progressive Flüssigkeit, je nach den individuellen Be-
-
dürfnissen des Patienten. Die grundlegen-
de Energiequelle stellen Kohlehydrate und
Fette dar. Die Eiweißzufuhr ist begrenzt,
wobei die jeweilige Menge durch den Zu-
stand des Patienten festgelegt wird.
r,crlkr>nrllft>Pn -.
renal tubules
Tubuli renales.
Männern auftritt, die eine kleine Statur den; Durchschnittswert; Richtlinie. 2. Ab-
und häufig Herzfehlbildungen aufweisen. kürzung für normal.
Die Hodenfunktion kann normal sein, [lat.: norma, Regel]
doch ist die Fruchtbarkeit häufig vermin- • norm
dert. Die Anzahl und die Morphologie der
Chromosomen sind normal. nonn(o)-. Vorsilbe mit der Bedeutung
[J. Noonan, amerikanische Kardiologin, >>normal«.
geb. 1928] • norm(o)-
• Noonan's syndrome Normalität, Förderung der. ... Pflegeinter·
vention der ... NIC, die definiert wird als
Nootropika (pl.). Substanzen, die den Ge- die Unterstützung der Eltern und ande-
hirnstoffwechsel und die Hirnleistung rer Familienangehöriger von Kindern
(z.B. Gedächtnis, Merkfahigkeit und Spra- mit chronischen Erkrankungen oder Be·
che) verbessern sollen. Die Wirksamkeit hinderungen zur Gewährleistung nor-
dieser Arzneimittel ist nicht abschließend maler Lebenserwartungen für die Kinder
gesichert (Plazeboeffekt). - adj. nootro- und ihre Familien.
pisch. • Normalization Promotion
• nootropics
Normallösung. Lösung, die das Gramm-
äquivalent eines Reagens in einem Liter
Noradrenalin. (Norepinephrin/Arterenol). Adre-
gelöst enthält. Sie wird mit N/1 oder N
nerges Hormon (--> Katecholamin) und
dargestellt.
--> Neurotransmitter, der eine Erhöhung
des Blutdrucks durch Verengung der Ge- • normal solution
fäße (Vasokonstriktion) bewirkt, das Nonnalverteilung. (Statistik) Theoretische
Herzminutenvolumen dabei aber nicht Häufigkeitsverteilung variabler Daten, die
beeinflusst. Es wird physiologischerweise im Allgemeinen graphisch durch eine
im Nebennierenmark gebildet. Als Arz- glockenförmige Kurve dargestellt wird,
neimittel (z.B. Levarterenol) dient es der die im Mittelwert ihren Höhepunkt er-
Aufrechterhaltung des Blutdrucks bei ei- reicht.
ner akuten Hypotonie in Folge einer Ver- • normal distribution
letzung, Herzerkrankung oder eines Ge-
faßkollaps oder Schocks. Normoblast. Kernhaltige Zellvorform eines
• norepinephrine erwachsenen zirkulierenden Erythrozyten
im Knochenmark. Nach der Ausstoßung
des Zellkerns eines N.en wird die Zelle zu
Nordamerikanische Pllegediagnosenverei· einem Erythrozyten, der auch als Retiku-
nigung (NANDA). Professionelle Organisa· lozyt bezeichnet wird und in den Blut-
tion von Pflegenden, die 1982 gegründet kreislauf gelangt.
wurde. Das Ziel der Organisation ist es, • normablast
»eine taxonomische Terminologie der
Pflegediagnosen zur allgemeinen An· normochrom. Zu einer Blutzelle gehörend,
wendung durch die professionell Pfle· die eine normale Farbe aufweist, welche
genden zu entwickeln, zu verbessern durch die Präsenz einer angemessenen
und zu fordem «. Hämoglobinmenge gewährleistet wird.
• North American ursing Diagnosis [lat.: norma, Regel; griech.: chroma, Far-
Association ( ANDA) be]
• normochromic
Norm. 1. Maß eines Phänomens, das allge- Nonnoglykämie. Normaler Blutzuckerspie-
mein als ideale Standardleistung akzep- gel (4,2 bis 5,3 mMol/1).- adj. normogly-
tiert wird und mit dem andere Werte des kämisch.
betreffenden Phänomens verglichen wer- • normoglykemia
• Notfallwagen, Kontrolle des 7U
wenig 3 <30 3 schuppig I 3 Abwehr- 3 leidlich 3 apathisch 3 geht mit 3 kaum 3 manch- 3
trocken schwäche teilnahms- Hilfe eingeschränkt mal
Fieber I los
Diabetes
Anämie
teil· 2 <60 2 feucht I*) 2 MS,CA 2 schlecht 2 verwirrt 2 rollstuhl- 2 sehr einge· 2 meistens 2
weise erhöhtes
t~' bedürftig schränkt Urin
Hämatokrit
Adipositas
keine I >60 I I arterielle I sehr I stupurös I bettlägerig I voll eige- I Urin und
Wood'" J Verschluß- schlecht (stumpf- schränkt Stuhl
Allergie
Risse krankheil I sinnig)
I. Wählen Sie die zutreffende Patienten-Beschreibung (4., 3., 2. oder I. Punkt) unter jeder neuen Oberschrift und notieren Sie das
Ergebnis (mit einem wasserlöslichen Stift) in das freie Feld unterhalb der Skala.
2. Addieren Sie das Ergebnis.
3. Obertragen sie das Ergebnis in den Pflegebericht oder die Kurve. Benutzen sie diese Tabelle wöchentlich oder immer dann, wenn
sich der Zustand des Kranken und/oder die Pflegebedingungen ändern.
4. Dekubitusgefahr besteht bei 25 Punkten und weniger, prophylaktische Maßnahmen müssen geplant und durchgeführt werden!
latzudlt.---> Vergewaltigung. nuldur. 1. Den Atomkern betreffend.
•rape 2. Den Zellkern betreffend.
[lat.: nucleus, Kern]
Rare. (Krankheitsursache). Schädliche, verlet- •nuclear
zende oder nachteilig auf die Gesundheit Nuldelrmedldn. Medizinische Disziplin,
wirkende Substanz oder Bedingung. die in der Diagnostik und Behandlung
[lat.: noxa, Schaden]
von Krankheiten radioaktive Isotope in
•noxa Form von Radiopharmaka, Kernstrah-
lungsmesstechniken oder Radionuklid-
IIOiizepiN, Eigenschaft von Nervenrezep- therapien einsetzt. Zu den wichtigsten Be-
toren, die Schmerzreize vermitteln.
reichen der N. gehören physiologische
[lat.: nocere, schaden; capere, erhalten]
Funktionsstudien, Röntgendarsteilungen
• nociceptive und therapeutische Techniken.
•nuclear medicine
Nalbeptar. (Schmerzrezeptoren). Somatische
und viszerale freie Nervenendigung von NUÖiillslula.Polymerverbindung mit ho-
dünnen markhaltigen oder marklosen Fa- hem Molekulargewicht, die aus --+ Nukleo-
sern, die im Allgemeinen auf Gewebever- tiden gebildet wird, die jeweils aus einer
letzungen reagieren, aber auch durch en- Purin- oder Pyrimidinbase, sowie aus Ri-
dogene chemische Substanzen erregt wer- bose oder Desoxyribosezucker und einer
den können. N.en sind für die Wahrneh- Phosphatgruppe bestehen. N.en sind bei
mung von Schmerzreizen verantwortlich. der Energiespeicherung und -freisetzung
• nociceptor sowie bei der Bestimmung und Übertra-
gung von genetischen Merkmalen betei-
IWIR. Abkürzung für
tirheumatika.
• NSAID
---> nichtsteroidale An- ligt. Zu den N.en zählt man die ---> Desoxy-
ribonukleinsäure (DNS) und die --+ Ribonu-
kleinsäure (RNS) .
II
• nucleic acid
Nudta. Nacken. Nuldealus (pl. lluldeoll). Sammelbegriff für
•nucha kleine dichte Strukturen, die weitgehend
aus --+ Ribonukleinsäure (RNS) bestehen
~. (Nüchternplasmaglukose).
und innerhalb des Zytoplasmas einer Zel-
Untersuchung des ---> Blutzuckers nach
le zu finden sind. Nukleoli spielen bei der
zwölfständiger Nahrungskarenz des Pa- Bildung der --+ Ribosomen eine wesentli-
tienten. Der N. ist der entscheidende Test
che Rolle, die die Zellproteine synthetisie-
für die Diagnose eines Diabetes mellitus. ren. Die Nukleoli lösen sich bei der Zell-
Ein --+ Diabetes mellitus liegt vor, wenn der
teilung auf.
Nüchternplasmaglukose-Wert > 126 mgl
[lat.: Kernchen]
dl (> 7,0 mmol/1) beträgt.
•nucleolus
• fasting glucose value
NuJdeora, Sammelbegriff für ---> Protonen
Nudeus pulposu$. Zentraler Teil jedes Wir- und ---> Neutronen innerhalb eines Atom-
belkörpers der Wirbelsäule (Zwischen- kerns.
wirbelscheibe), der aus einer gallertarti- •nucleon
gen elastischen Substanz besteht, die mit
zunehmendem Alter an Elastizität ver-
Nukleosid. Komponente und Abbaupro-
dukt eines ---> Nukleotids, das aus einer
liert.
Stickstoffbase in Verbindung mit einem
• nucleus pulposus Einfachzucker (--+ Pentose) besteht.
nukf.. Vorsilbe mit der Bedeutung >>Kern, • nucleoside
Zellkern, Atomkern«. Naldeasom. Sich wiederholende Einheiten
.nucl- von Nukleoproteinen (Grundeinheit des
•-r<
716 Nukleosom ·
---+Chromatins), die aus Histonen bestehen Nullipara. Frau, die noch kein Kind gebo-
und mit Desoxyribonukleinsäure einen ren hat.
Komplex bilden, der einer Perlenschnur • nonparous
ähnelt und sich in bestimmten Abständen
über das Chromosom verteilt wiederholt. Nullpunkt, absoluter. Temperatur, bei der
• nucleosome alle molekularen Bewegungen zum Still-
stand kommen. Es handelt sich um den
Nukleotid. Verbindung, die einen Baustein theoretisch niedrigsten Wert, der aus Be-
der ---+ Nukleinsäuren bildet und die durch rechnungen und Prognosen aus Experi-
die Wirkung eines Enzyms (Nuklease) menten über das Verhalten von Gasen bei
aufgespalten wird. Ein N. besteht aus einer extrem niedrigen Temperaturen abgeleitet
Phosphatgruppe, einem Einfachzucker wird. Der absolute Nullpunkt wird mit 0
(---+Pentose) und einer Stickstoffbase. Ket- Kelvin = -273'' Celsius angegeben.
ten solcher Strukturen bilden die ---+ Deso- • absolute zero
xyribonukleinsäure (DNS) und/oder die
---+ Ribonukleinsäure (RNS), welche lebens-
Nummerierungssystem, allgemein gültiges.
wichtige Substanzen sind.
Allgemein anerkanntes System zur Identi-
• nucleotide
fizierung und Benennung der Zähne. Die
Nukleu5 (pl. Nuklei). I. Zentrales kontrol- Milchzähne werden mit den Buchstaben
lierendes Körperehen innerhalb einer le- A bis T bzw. mit den Zahlen I bis 20 und
benden Zelle, die meist als runde Einheit dem Buchstaben d benannt. Den Zähnen
in eine Membran eingeschlossen ist und des permanenten Gebisses werden die
den genetischen Code zur Erhaltung le- Zahlen I bis 32 zugeordnet.
bender Systeme von Organismen sowie • universal numbering system
zur Aussendung von Befehlen für Wachs-
tum und Vermehrung enthält. 2. Eine Nursing Minimum Data Set (NMDS). Infor-
Gruppe von Nervenzellen im Zentralner- mationsreibe, die in Kurzform Definitio-
vensystem, die gemeinsame Funktionen nen und Kategorien im Zusammenhang
haben, z.B. die Unterstützung des Gehör- mit spezifi chen Dimei\Sionen der Pflege
oder Geruchssinns. 3. Zentrum eines so vereinheitlicht, dass sie das Informati-
Atoms, um das sich die Elektronen bewe- onsbedürfnis der zahlreichen Anwender
gen. 4. Zentrales Element einer organi- der Daten im Gesundheitssystem erfüllt.
schen chemischen Verbindung oder Dies ist der erste Versuch, alle wesentli-
Gruppe von Verbindungen. chen pflegerischen Daten zu standardi-
[lat.: Kern] sieren.
• nucleus • nursing minimum data set (NMDS)
Nuklid. Spezieller Atomkern (Nukleus),
der durch eine bestimmte Anzahl an Pro- Nursing Research. Zeitschrift, die zwei-
tonen und Neutronen gekennzeichnet ist. monatlich erscheint und fachspezifische
• nuclide Aufsätze (Papers) sowie andere Informa-
tionen über die Pflegeforschung veröf-
Nulldiät. (Hungerkur). Vollständiges Fasten fentlicht. Ziel der Zeitschrift ist es, die
unter klinischer Aufsicht, um Überge- Forschung in der professionellen Pflege
wicht abzubauen. Währenddessen werden anzuregen und Ergebnisse der For-
nur Wasser, Elektrolyte und Vitamine zu- chung zu verbreiten und allgemein zu-
geführt. Eine längerfristige N. ist nicht gänglich zu machen.
ratsam, da nicht nur Körperfette, sondern • Nursing Research
auch Körpereiweiße abgebaut werden.
(s.a. Reduktionsdiät) nutritiv. Zur Nahrung oder zum Essverhal-
• calorie-free diet ten gehörend, die die ---+ Ernährung der
Körpergewebe durch Abbau von Nah- ~.Psychosexuelle Störung bei
rungsmitteln gewährleistet. Frauen, die durch ein unersättliches Be-
[lat.: nutrire, ernähren] dürfnis nach sexueller Befriedigung ge-
•nutritional kennzeichnet ist. Die N. steht häufig im
Zusammenhang mit unterbewussten Kon-
~(Nachtblindheit). Schlechtes Seh- flikten bezüglich des persönlichen Selbst-
vermögen in der Nacht oder im Dämmer- wertgefühls. - adj. nymphoman.
licht, das durch eine verminderte Syn- [griech.: nymphe, Mädchen; mania, Ver-
these von Rhodopsin, Vitamin-A-Mangel, rücktheit]
Degeneration der Netzhaut (Retina) oder •nymphomania
eine angeborenene Störung (z.B. Ausfall
der Stäbchen) verursacht wird. ..,.., glllllf (Augenzittern). Unfreiwillige
[griech.: nyx, Nacht; alaos, blind; ops, Au- rhythmische Bewegung der Augen. Der
ge] Ausschlag kann horizontal, vertikal, rotie-
• nyctalopia; night-blindness rend oder in alle Richtungen verlaufen.
Ein Rucknystagmus ist durch schnellere
~ Angstreaktion, die durch Bewegungen in die eine als in die andere
eine obsessive, irrationale Angst vor der Richtung gekennzeichnet. Ein Pendelnys-
Dunkelheit gekennzeichnet ist. tagmus weist einen Ausschlag auf, der et-
[griech.: nyx, Nacht; phobos, Angst] wa in beide Richtungen gleich ist. Der La-
• nyctophobia byrinth- oder Vestibularisnystagmus ist
häufig rotierend und wird oft von Schwin-
fQtdwle. Vermehrtes nächtliches Wasser- del (Vertigo) und Übelkeit begleitet. Ein
lassen, häufig bedingt durch das Aus-
schwemmen von Ödemen bei Herzinsuffi-
zienz oder Restharnbildung bei Prostata-
Vertikalnystagmus ist kennzeichnend für
Krankheiten des Hirnstamms. Ein wip-
pender Nystagmus, bei dem das eine Auge
II
hypertrophie. Durch das mehrfache Auf- nach oben, das andere nach unten wan-
suchen der Toilette wird die Nachtruhe er- dert, kann bei einer bilateralen ---> Hemia-
heblich gestört. nopsie beobachtet werden.
[griech.: nyx, Nacht; ouron, Urin] [griech.: nystagmos, nicken]
.nocturia •nystagmus
718 •
•o
--+ Sauerstoff (0 2 = Sauerstoffmolekül).
plasma, das meist in den Bronchien auf- Oberkieferhöhle. (Sinus maxillaris). Eine von
tritt und aus kleinen kompakten, runden, zwei großen Luftzellen, die eine pyrami-
ovalen oder spindeiförmigen Epithelzel- denförmige Höhle im Oberkiefer bilden.
len besteht, die dunkel gefarbt sind und • maxillary sinus
neurosekretorische Körnchen sowie we-
Oberkieferschlagader. --+ Arteria maxillaris.
nig oder kein Zellplasma enthalten. Tu-
• maxillary artery
more, die durch solche Zellen gebildet
werden, bilden keine uniforme Masse, Oberkiefervene. --> Vena maxillaris.
sondern verbreiten sich entlang den • maxillary vein
Lymphbahnen der Schleimhäute. Viele
maligne Lungentumore sind 0.-Z.-K.e. Oberkörperfu><hlagerung. Bei der 0 . ist
• oat cell carcinoma das Kopfteil des Bettes um 30° erhöht,
der Patient befindet sich in einer sitzen-
ob-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>gegen- den bzw. halbsitzenden Position; häufige
über, entgegen<<. Bettposition des beweglichen Patienten.
• ob- Vorteile: hilfreich beim Essen und Trin-
ken (Schlucktraining), zur Mundpflege,
Obduktion. Gerichtlich angeordnete (fo- bessere Orientierung und bessere Be-
rensische) medizinische --+ Autopsie. weglichkeit im Bett, atemerleichternde
[lat.: obducere, darüber ziehen]
Lage usw. achteile: Hohe Dekubitusge-
• obduction; postmortem examination fahr über Sitzbeinhöcker, Scherkräfte
Oberarmschlagader. __. Arteria brachialis. bei inkorrekter Abknickung in der Hüft-
• brachial artery ebene, Sturzgefahr, Bronchial.s ekret kann
sich an der Lungenbasis sammeln.
Oberarmspeichenmuskel. --+ Musculus bra- • positioning with raised trunk
chioradialis.
• brachioradialis Obesität. (Fettleibigkeit). Unphysiologische
Zunahme des Anteils an Fettzellen, vor-
Oberarmvene. --+ Vena brachialis. wiegend in den Eingeweiden (Viszera)
• brachial vein und im subkutanen Gewebe des Körpers.
Die 0 . kann exogen oder endogen bedingt
Oberflächenbiopsie. Das Entnehmen von sein. Eine hyperplastische 0 . wird durch
Gewebeproben zur mikroskopischen Un- die übermäßige Vermehrung von Fettzel-
tersuchung durch Abschaben von einer len in einer zunehmend adipösen Gewe-
Wundoberfläche. bemasse verursacht. Die hypertrophe 0 .
• surface biopsy resultiert aus einem Wachstum der Fett-
Obsttpatton. rekt al 719
fasst die Äußerung des Klienten, keine der Ausdruck einer Unsicherheit bezüg-
Kontrolle oder keinen Einfluss über die lich veränderlicher Energielevels.
Selbstpflege. eine bestimmte Situation • powerlessness
oder mögliche Ergebni se zu haben, De-
pressionen im Zusammenhang mit einer Ohnmacht. Vorübergehender Verlust des
körperlichen Verschlechterung trotz Be- Bewusstseins, wie z.B. bei einem synkopi-
folgung der Verordnungen. Mäßige Ohn- schen Anfall. (-> Synkope)
machtsgefühle äußern sich in einer • faint
Nichtteilnahme oder Interesselosigkeit Ohr. Mit Hör- und Gleichgewichtssinn
des Klienten an der Pflege, an Ent chei- ausgestattetes Sinnesorgan. Besteht aus
dungen bezüglich der Verordnungen, Außen-, Mittel- und Innenohr. Das Au-
verbaler Ausdruck von Unzufriedenheit ßenohr umfasst die mit Haut bedeckte,
und Frustration bezüglich der Untahig- knorpelige Ohrmuschel sowie den exter-
keit, frühere Aktivitäten ausführen zu nen Hörkanal, der sich außerhalb des
können, Zurückhaltung im Ausdruck Schädels befindet. Das Mittelohr besteht
wahrer Gefühle, Entfremdung von ande- aus drei winzigen Knochenteilen, nämlich
ren, allgemeine Reizbarkeit oder Passivi- Hammer, Amboss und Steigbügel, die
tät, Ausdruck von Wut, Schuld oder Schwingungen von Schallwellen übertra-
Zweifel bezüglich der Rollenausübung. gen, die zum Trommelfell im ovalen Vor-
Zu den passiven Merkmalen gehören hofsfenster des Innenohr vordringen. Das
~~ \
~-
Schnecke
(Corti-
Organ)
Ohrtrompete
(fOhrt zum
Rundes Fenster Rachen)
Ohr. Anatomie des Ohres.
·• . · okztpttal 723
Innenohr besteht aus zwei Organen: dem menbeißen der Schneide- und Mahlzähne
Vestibularapparat, der für das Gleichge- von Ober- und Unterkiefer.
wicht verantwortlich ist, und dem Corti- [lat.: occludere, verschließen]
Organ, das die aus dem Mittelohr kom- • occlusion
menden Schwingungen in Nervenimpulse
okklusiv. (verschließend/obturierend}. Zu ei-
umwandelt, die vom Gehirn als Geräusche
nem Verschluss (-+Okklusion) gehörend;
interpretiert werden.
z.B. die Endstellung beim Zusammenbei-
• ear ßen der Zähne von Ober- und Unterkiefer
oder ein -+ Okklusivverband.
Ohrenpflege. ..... Pflegeintervention der • occlusal, occlusive
.... NIC, die definiert wird als die Vorbeu-
gung oder Minimierung von Schädigun- Okklusivverband. Verband, der verhin-
gen der Ohren bzw. des Hörvermögens. dert, dass Luft an eine Wunde oder Läsi-
• EarCare on gelangt, und der Feuchtigkeit, Kör-
perwärme und -flüssigkeiten sowie Me-
Ohrenschmerz. Schmerz im Ohr, der dikationen zurückhält. Ein 0. kann aus
scharf, pochend, brennend, vorüberge- dünnem Plastik bestehen, das mit einem
hend oder dauerhaft sein kann. Die Ursa- transparenten Pflaster befestigt wird.
che ist nicht unbedingt eine Ohrkrank- • occlusive dressing
heit, da oftmals Infektionen und andere
Erkrankungen von Nase, Mundhöhle, Ra- okkult. Verborgen oder nur schwer er-
chen und Unterkiefergelenk O.en hervor- kennbar, z.B. o.es Blut.
rufen können. [lat.: occultare, verbergen]
• earache • occult
Ökologie. Erforschung der Beziehungen
Ohrentropfen. Topisch anwendbare, flüssi- zwischen lebenden Organismen und de-
ge Arzneiform für die lokale Behandlung ren natürlichen Umgebung.
verschiedener Ohrerkrankungen, wie z.B. [griech.: oekos, Haus, Iogos, Wissen-
gegen Entzündungen bzw. Infektionen schaft.]
des äußeren Ohrkanals oder bei Zerumin- • ecology
alpropf.
• eardrops Ökosystem. Summe aller lebenden und
nicht lebenden Organismen und Objekte,
Ohrlpeidleldriise. -+ Parotis. die das Leben in einem bestimmten Be-
• parotid gland reich beeinflussen.
• ecosystem
Ohrthermometer. (lnfrarot-Ohrthermometer}. okular. zum Auge gehörend.
Mittels -+ Infrarotthermographie durchge- • ocular
führte Bestimmung der Körpertempera-
tur, wobei die Durchblutung des Trom- okulo-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>Au-
melfells genutzt wird, da die dort gemes- ge<<.
sene Temperatur der Körperkerntempera- • oculo-
tur entspricht. Der Vorteil dieser Methode okulomotorisdl. Zu den Bewegungen des
ist die schnelle und unproblematische Augapfels gehörend; z.B. der okulomoto-
Messtechnik, die auch beim immobilen, rische Nerv, der für die Augenbewegun-
liegenden Patienten ohne großen Auf- gen verantwortlich ist und bestimmte ex-
wand durchgeführt werden kann. trinsische und intrinsische Augenmuskeln
• infrared ear thermometer versorgt.
Okklusion. (Verschluss}. 1. Blockade in ei- • oculomotor
nem Kanal, einem Gefäß oder einer Kör- okzipital. I. Zum Hinterkopf (-+ Okziput)
perpassage. 2. Endstellung beim Zusam- gehörend. 2. Nahe dem Hinterhauptbein
724 okzlpltill -:
(Os occipitale) gelegen, z.B. der Hinter- bei empfmdlichen Menschen zu bron-
hauptlappen. chospastischen Reaktionen kommt; in
• occipital der Schwangerschaft oder bei Säuglingen
Okzipitallappen. (Hinterhauptlappen). Einer sind ätherische öle kontraindiziert, bei
Minzöl und Wacholderbeeröl besteht
von 5 Lappen jeder Hirnhälfte (Hemis-
Abortgefalhr. Generell müssen vor Erst-
phäre) im Großhirn, die einen relativ klei-
anwendung Allergien ausgeschlossen
nen Teil der Pyramide des Hinterhaupts
und geprüft werden, ob dem Patienten
besetzen. Der 0. liegt neben dem Hinter-
der Duft angenehm ist. (- Aromathera-
hauptbein (Os occipitale) und weist eine pie) (s.a. Lavendelöl; Pfefferminzöl; Rosma-
mediale, laterale und obere Oberfläche
rinöl; Teebaumöl; Zitronenöl; Orangenöl;
auf. Brustwickel)
• occipitallobe
• essential oil
okzipitofrontal. Die Linie zwischen Hinter-
hauptbein (--->Os occipitale) und Stirnkno- Olekranon. Körpernaher (proximaler) Vor-
chen des Schädels betreffend. sprung der Elle (Ulna), der die Spitze des
[lat.: occiput, Hinterkopf; frons, Stirn] Ellbogens bildet und sich bei gestrecktem
• occipitofrontal Arm in die Fossa olecrani des Oberarm-
knochens (Humerus) einfügt. Das 0. ist
Okziput. (Hinterhaupt). Hinterer Teil des bei gebeugtem Ellbogengelenk gut sicht-
Kopfes. und tastbar.
• occiput [griech.: olekranon, Ellbogen]
Öl. Sammelbezeichnung für eine große • olecranon
Anzahl von fetten flüssigen Substanzen, Olekranonfraktur. Fraktur des knöchernen
die nicht mit Wasser mischbar sind. Ö. Vorsprungs der Elle (Ulna) am Ellenbo-
kann fixiert werden oder flüchtig sein gengelenk (Oiekranon). je nach _de~ be-
und besteht aus tierischen, pflanzlichen troffenen Gelenkflächen und zusatzheben
oder mineralischen Substanzen. ln der Radiusverrenkungen unterscheidet man
Pharmakologie werden z.B. leichtflüchtige verschiedene Arten von O.en. Als Folge
ö.e in der Aromatherapie und ätherische der Verletzung kann der Trizepsmuskel,
ö.e als Expektoranzien verwendet. der normalerweise der Streckung des El-
[lat.: oleum, Öl] lenbogens dient, spastisch werden.
• oil [lat.: frangere, zerbrechen; griech.: olekra-
Öl, ätherisches. (Olea aetherea). Flüchtige non, Ellenbogen]
Pflanzeninhaltsstoffe, die durch Wasser- • fracture of olecranon
dampfdestillation, Kaltpressung, Alko- Oleom. Bezeichnung für Lipogranulome
holextraktion oder Enfleurage gewonnen oder Schwellungen, die durch subkutane
werden und die typischen Duftstoffe der Injektion von öl verursacht werden.
Pflanze enthalten. Ä.Ö. können einge- • eleoma
nommen, in der Duftlampe oder durch
Dampfbad inhaliert oder als Waschwas- olfaktorisch. Zum Geruchssinn gehörend.
serzusatz angewendet werden. Sie kön- • olfactory
nen (je nach Öl) eine krampflösende
{spasmolytische) und sekretlösende (se- olig(o)-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>we-
kretolytische) Wirkung haben. Da es nig<<.
sich um eine konzentrierte Essenz der • olig(o)-
Heilpflanze handelt, ist zu beachten, dass Oiigämie. Zustand einer ___. Hypovolämie
clie Anwendung nur in verdünntem Zu- oder eines reduzierten intravaskulären
stand erfolgt. Einige Öle sind unver- Blutvolumens.
dünnt stark hautreizend; bei lnhalati- [griech.: oligos, wenig; haima, Blut]
onstherapie besteht clie Gefahr, dass es • oligemia
Ollgod'alttJII. Angeborene Anomalie, die Ollprie. (Acidum oleinicum). Farblose, flüssi-
durch das Fehlen eines oder mehrerer ge, einfach ungesättigte Fettsäure, die in
Finger gekennzeichnet ist. den meisten natürlichen Fetten vorhan-
[gr.. oligos, wenig; dactylos, Finger] den ist.
• oligodactyly •oleicacid
Gllgaii1BIInlglla. Zelle des Zentralnerven- -om(a).Nachsilbe mit der Bedeutung »Ge-
systems, die ---> Myelin produziert und Be- schwulst, Tumor<<.
standteil der ---> Neuroglia ist. •-orn(a)
•oligodendroglia
Omlrllullls. Entzündung des Schulterge-
Ollgadendnglam Hirnturnor, der aus lenks.
neuronalen ektodermalen Zellen (---> Oli- • ornarthritis
godendroglia) besteht, die einen Teil des
unterstützenden Bindegewebes für die OIMIItum. (Epiploon). Duplikatur und Aus-
Nervenzellen bilden. dehnung des Bauchfells (Peritoneum),
[griech.: oligos, wenig; dendron, Baum; welche ein oder mehrere Organe einhüllt,
glia, Leim; orna, Tumor] die in der Umgebung des Magens gelegen
• oligodendrogliorna sind. Man unterscheidet das kleine und
das große 0. (0. rnajus und 0. minus).
CllgohJdt nlm. Unphysiologisch geringe (---> großes Netz) - adj. ornental.
Menge oder völliges Fehlen von Frucht- [lat.: Fetthaut]
wasser. • omenturn
[griech.: oligos, wenig; hydor, Wasser; arn-
nion, Haut des Fötus] amni-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>alle,
• oligohydrarnnios ganz, jeder<< .
•ornni-
Olgamenlll'hl. Verlängertes Zyklusinter-
vall der Menstruation mit einer teilweise Omnlllollnzo 1. Kindliche Wahrnehmung, ...
unphysiologisch geringen Blutungsrnen- dass die äußere Welt Teil eines Organis- ..
ge. rnus ist, was zu einem primitiven Gefühl
[griech.: oligos, wenig; lat.: rnensis, Mo- der Allmacht führen kann. 2.Fähigkeit ei-
nat; rhoia, Fluss] ner Zelle, insbesondere einer Geschlechts-
• oligornenorrhea zelle, sich zu irgend einer Spezialzelle zu
entwickeln und dadurch einen neuen Or-
Olga11lllfllrid. Verbindung eines Kohlen- ganismus bzw. ein bestimmtes Körperteil
hydrats, die aus einer geringen Anzahl zu bilden. - adj. omnipotent.
von ---> Monosacchariden besteht (z.B. [lat.: ornnipotens, allmächtig]
Rohrzucker). •ornnipotence; totipotency
• oligosaccharide
Omphalitis. Entzündung des Nabelsturnp-
C111gosp1n111e. Unzureichende Menge an fes bei Neugeborenen mit beträchtlicher
Spermien (Spermatozoen) im Samen. Rötung und Schwellung und in schweren
[griech.: oligos, wenig; sperrna, Samen] Fällen mit eitrigem Exsudat.
• oligosperrnia [griech.: ornphalos, Nabel; itis, Entzün-
Ofsl-. Verminderte Fähigkeit, Urin zu dung]
bilden und auszuscheiden, d.h. weniger •ornphalitis
als 500 rnl in 24 Stunden, wodurch die Otlpllalos;. ---> Nabel.
Endprodukte des Stoffwechsels (Metabo- [griech.: 6rnphal6s, Nabel]
lismus) nicht hinreichend ausgeschieden •urnbilicus
werden können. Eine 0. kann zu einer
--->Urämie führen. - adj. oligurisch. GmpheiOiille (Nabel(schnur)bruch). Angebo-
[griech.: oligos, wenig; ouron, Urin] rene Hernienbildung der intraabdomina-
•oliguria len Eingeweide (Viszera) durch einen De-
fekt in der Bauchwand um den Nabel her- Onkawlras. --->onkogener Virus.
um. •oncogenic virus
[griech.: omphalos, Nabel; kele, Hernie]
• omphalozele ~Entwicklungsgeschichte eines
Organismus von einer einzelligen be-
Ortlnlt. Sexuelle Selbstbefriedigung durch fruchteten --> Zygote über den Zeitpunkt
manuelle Erregung der Geschlechtsor- der Geburt, einschließlich aller Prozesse
gane. (---> Masturbation) der Differenzierung und des Wachstums,
•onania bis zum Tod. - adj. ontogenetisch.
-... Vorsilbe mit der Bedeutung »Ge- [griech.: ontos, Wesen; genein, produzie-
schwulst, Krebs<<. ren]
•onco- •ontogeny
Operationsmikroskop. Binokulares -+ Mi- ren und nicht auf die Hornhaut (Kornea)
kroskop, das bei schwierigen Operationen, aufgebracht werden. Anschließend wird
insbesondere an Augen oder Ohren, ver- das Augenlid vorsichtig losgelassen und
wendet wird. Mit Hilfe von verschiedenen der Patient aufgefordert, die Augen
Linsen können z.B. bei der -+ Mikrochirur- mehrmals zu chließen und nach oben
gie unterschiedliche Vergrößerungen er- und unten zu schauen.
zielt werden. • ophthalmics
• operating microscope
Ophthalmologe. Facharzt, der im Bereich
Operationstechnische(r) Assistent(in). (OTA). der Augenheilkunde (Ophthalmologie)
Neuer Berufszweig in der Pflege. OTAs spezialisiert ist
sollen - ohne vorherige Ausbildung zur • ophthalmologist
Krankenschwester/Krankenpfleger - nach
2-jähriger Ausbildung die Stelle der bishe- Ophthalmologie. Fachbereich der Medizin,
rigen OP-Fachschwestern/OP-Fachpfleger der sich mit der Physiologie, Anatomie
übernehmen. und Pathologie des Auges sowie mit der
• surgical assistant Diagnose und Behandlung von Augener-
krankungen beschäftigt - adj. ophthal-
ophthalm(o)-. Vorsilbe mit der Bedeutung mologisch.
»Auge«. [griech.: ophthalmos, Auge; Iogos, Wis-
• ophthalm(o)- senschaft]
Ophthalmie. Starke Entzündung der Bin- • ophthalmology
dehaut (Konjunktiva) und von tieferlie- Ophthalmoplegie. (Augenmuskellähmung).
genden Teilen des Auges. Unphysiologischer Zustand, der durch
[griech.: ophthalmos, Auge] eine Lähmung (Paralyse) des motorischen
• ophthalmia Augennervs gekennzeichnet ist Eine
Ophthalmie, katarrhalische. Katarrhalische beidseitige 0. mit schnellem Fortschreiten
Bindehautentzündung mit Ausfluss. steht häufig in Verbindung mit einer
[griech.: kata, nach unten; rhoia, Fluss; Myasthenie, Thiaminmangel, Botulismus
ophthalmos, Auge.] oder einer akuten entzündlichen Hirnpo-
• catarrhal ophthalmia Iyneuropathie. Diese Erkrankungen sind
potentiell sehr destruktiv und erfordern
Ophthalmie, sympathische. Infektiöse Ent- eine sofortige Behandlung.
zündung eines Auges, die auf das andere [griech.: ophthalmos, Auge; plege, Schlag]
übergreift • ophthalmoplegia
• sympathetic ophthalmia
Ophthalmoskop. Instrument zur Untersu-
Ophthalmika (pl.). Arzneimittel, die in der chung des Augeninneren; es enthält eine
Augenheilkunde verwendet und direkt Lichtquelle, einen Spiegel mit einer Öff-
ins Auge verabreicht werden. Dies kann nung und verschiedene Linsen unter-
durch Instillation einer Creme, Salbe oder schiedlicher Stärke. Mit Hilfe der Linsen
Flüssigkeit auf die Bindehaut (Konjunkti- kann die Augenstruktur in beliebiger Tie-
va) erfolgen. Zu den 0 . gehören Antibioti- fe klar visuell dargestellt werden.
ka, Vitamine, Filmbildner oder Glukokor- [griech.: ophthalmos, Auge; skopein,
tikoide. schauen]
Zur Instillation sollte der Patient be- • ophthalmoscope
quem mit überstrecklern Kopf sitzen
oder liegen. Durch leichten Zug wird Opiat. I. Narkotisches Arzneimittel, das
das untere Augenlid nach unten gezogen -+Opium enthält oder ein Opiumderivat
und das Ophthalmikum direkt auf die ist, sowie alle halbsynthetischen und syn-
Bindehaut appliziert. Der Patient sollte thetischen Arzneimittel mit einer opium-
dabei nach oben blicken. Das Medika- ähnlichen Wirkung. 2. Substanz, die
ment sollte nicht direkt das Auge berüh- Schlaf oder Schmerzlinderung induziert.
-+Morphin und verwandte O.e können als Nebenwirkungen der 0. sind vor allem
Nebenwirkungen übelkeit, Erbrechen, übelkeit und Erbrechen, Obstipation,
Schwindel und Verstopfung auslösen. Atemdepression, Pupillenverengung
(-+ Opiatvergiftung; Opioide) (Miosis) und Harnverhalten. 0. (z.B Hero-
•opiate in) unterliegen wegen der hohen Suchtge-
fahr dem Betäubungsmittelgesetz. (-+ Opi-
Opialtu4Lil• (Opioidrezeptor). Gruppe von ate; Morphin)
Hirnzellen, an die sich die körpereigenen •opioids
-+ Opioide binden, z.B. -+ Morphin, -+ En-
dorphine und -+ Enkephaline. Einige Re- ~Toxische Wirkung eines
zeptoren für Schmerzreaktionen sind am -+ Opioids, die bestimmte Hirnzentren
Sylvius-Aquädukt und im medianen Zen- dämpft und zu Bewusstseinsstörungen,
trum identifiziert worden; andere sind im Bewusstlosigkeit, übelkeit, Pupillenveren-
Striatum gelegen. gung, Lungenödem oder Koma führen
•opiate receptor kann. Opioide stammen häufig von
-+Opium ab; andere Drogen, einschließ-
Opiatwqlft;ung. Toxische Wirkung eines lich Alkohol, können die gleichen Effekte
potenten -+ Opioids (Narkotikums), bis haben.
hin zur Depression von Hirnzentren, die • narcotic poisoning
zur Bewusstlosigkeit führen können. Eine
akute Vergiftung äußert sich in Euphorie, Opium. Milchiges Exsudat aus der Samen-
Hitzegefühl und Juckreiz, gefolgt von ei- kapsel des Papaver samniferum und des
ner verlangsamten Atmung, Hypotonie, Papaver album, das 9,5% Morphin ent-
erniedrigter Körpertemperatur und an- hält. 0. ist ein narkotisches Analgetikum,
physiologisch langsamem Herzschlag Hypnotikum und Adstringens; es enthält
(Bradykardie). Ein Opiat-Entzugssyn- verschiedene Alkaloide, z.B. Codein, Mor-
drom zeigt sich meist durch eine der 0. phin und Papaverin. 0. unterliegt dem Be-
entgegengesetzte Wirkung, je nach Dosis täubungsmittelgesetz. (-+ Opioide; Opium- ...
und Dauer der Abhängigkeit. alkaloid) ..
• opiate poisoning •opium
oplold. Zu natürlichen oder synthetischen Opl nallfalold. Eines von mehreren -+ Al-
chemischen Substanzen gehörend, die kaloiden, die aus dem milchigen Exsudat
eine opiumähnliche Wirkung haben, ob- der Samenkapseln von Papaver somnife-
wohl sie keine Opiumabkömmlinge sind. rum, einer Schlafmohnpflanze aus dem
Beispiele hierfür sind Endorphine oder Nahen Osten, isoliert werden können.
Enkephaline, die im Körpergewebe pro- Drei der Alkaloide, nämlich Codein, Pa-
duziert werden, oder synthetisches Me- paverin und Morphin, werden klinisch
thadon. (-+Opium) zur Linderung von Schmerzen eingesetzt;
•opiod ihre Anwendung birgt jedoch die Gefahr
der körperlichen und psychischen Abhän-
OpliDidlntagonf Arzneimittel, das vor- gigkeit. Morphin dient als Standard, mit
wiegend zur Behandlung einer durch dem die analgetische Wirkung neuerer
-+ Opioide induzierten Atemdepression Schmerzmittel verglichen wird. O.e und
verwendt wird; als O.en werden z.B. Na- ihre halbsynthetischen Abkömmlinge,
lorphin und Naloxon (meist parenteral) einschließlich Heroin, wirken auf das
verabreicht. Zentralnervensystem und führen zu Anal-
•narcotic antagonist gesie, Stimmungsveränderungen, Müdig-
keit (Somnolenz) und mentaler Verlang-
Oplalde (pl.), Synthetische oder körperei- samung. (-+ Opium)
gene (z.B. Endorphine) Substanzen mit
•opium alkaloid
morphinartiger Wirkung. 0. werden als
Analgetika, Hustenmittel (Antitussiva) opportunisdsdi.Nur unter bestimmten Be-
und zur Neuroleptanalgesie eingesetzt. dingungen pathogen wirkend, z.B. eine o.e
i30 opportunistisch '.
Optometrie. Bestimmung der Sehkraft der Die 0 . wird bei schweren Erkrankungen
Augen mit Hilfe eines Optometers. oder Verletzungen der Hoden, zur Kon-
[griech.: optikos, Sicht; metron, Maß] trolle von Prostatakrebs oder zur Beseiti-
• optometry gung der Quelle von Androgenhormonen
durchgeführt.
oral. Zum Mund gehörend. [griech.: orchis, Hoden; ektome, aus-
[lat.: oralis, Mund] schneiden]
• oral • orchidectomy
Orangenöl. Durch Kaltpressung der Orchis. Hoden.
Fruchtschale gewonnenes Öl mit ausglei- • orchis
chender, stimmungserhellender Wir-
kung, anzuwenden als Waschwasserzu- Orchitis. Entzündung eines oder beider
satz, in neutralem 01 als Körperöl und Hoden, die durch Anschwellung und
in der Duftlampe; geeignet zur Entfer- Schmerzen gekennzeichnet ist. Eine 0.
nung von Pflasterresten; nicht anzuwen- wird häufig durch Mumps, Syphilis oder
den bei einer bekannten Allergie gegen Tuberkulose verursacht.
Zitrusfrüchte. (-+ Öl, ätherisches; Aroma- [griech.: orchis, Hoden; itis, Entzündung]
therapie) • orchitis
• orangeoil Ordnungszahl. Die Anzahl der Protonen
Orangenschalen haut. (Peau d'orange; Orangen- oder der positiven Ladung im Atomkern
haut). Grübchenbildung der Haut, die der eines bestimmten Elementes. In einem
Schale einer Orange ähnelt. Die 0 . tritt neutralen Atom entspricht die 0. der An-
häufig bei adipösen Frauen im Gesäß- zahl der Elektronen, deren Anzahl und
oder Oberschenkelbereich oder in Form Zusammensetzung die chemischen Eigen-
einer runzlig eingezogenen Haut bei fort- schaften des Atoms bestimmen (mit Aus-
geschrittenem Brustkrebs auf. (s.a. Zelluli- nahme von Atommasse und Radioaktivi-
tis) tät).
• peau d'orange; orange peel skin • atomic number
orbikular. (kreisrund). Zu einer Kreisform Orem, Dorothea. Autorin des Selbstpfie-
gehörend, kreisförmig. gemodells, einer Pflegetheorie, die 1959
[lat.: orbiculus, kleiner Kreis] gegründet wurde. Die Theorie O.s be-
• orbicular schreibt die Rolle der Pflegenden als Hil-
fe für Personen, die ihre Selbstpflege
Orbita. (Augenhöhle). Eine von zwei koni-
nicht ausführen können. Das Ziel von
schen Höhlen im vorderen Teil des Schä-
O.s System besteht darin, den Selbstpfle-
delknochens, die jeweils einen Augapfel
gebedarf eines Patienten zu erfüllen, bis
und die damit verbundenen Strukturen
seine Famme fähig ist, die Pflege zu
enthalten, z.B. Muskeln, Nerven und Blut-
übernehmen. Dieser Prozess wird in drei
gefäße des Auges. - adj. orbital.
Kategorien unterteilt: allgemeine Selbst-
• orbit pflegeerfordernisse, die aus der Selbst-
Orbitographie. Einsatz der -> Radiologie pflege zur Erfüllung von physiologischen
zur Untersuchung der Knochenhöhle, die und psychosozialen Bedürfnissen be-
den Augapfel enthält. steht; entwicklungsbedingte Selbstpfle-
• orbitography geerfordernisse, die Selbstpflege, die im
Verlauf bestimmter Entwicklungsphasen
orch(il·. Vorsilbe mit der Bedeutung >>Ho- benötigt wird; und die gesundheitsbe-
den«. dingten Selbstpflegeerfordernisse, die
• orch(i)- Selbstpflege, die erforderlich wird, wenn
Orchi(d)ektomie. Chirurgische Maßnahme eine Abweichung von einem gesunden
zur Entfernung eines oder beider Hoden. Zustand vorhanden ist.
732 Organ · ~-
Organ. Struktureller Teil eines Körpersys- einander abhängigen Systemen und Orga-
tems, der aus Geweben und Zellen besteht, nen ausführen kann.
die es ermöglichen, alle für den Körper [griech.: organon, Instrument]
wesentlichen Funktionen durchzuführen, • organism
z.B. Leber, Milz, Verdauungsorgane, Fort-
pflanzungsorgane oder verschiedene Sin-
Organkrise, tabische. Verschlimmerung der
nesorgane. Schmerzen bei der durch Syphilis ausge-
[griech.: organon, Instrument] lösten -+Tabes dorsalis.
• organ • tabetic crisis
Organogenese. Die Bildung und Differen-
Organe, lymphatische. Körperstrukturen, zierung von -+ Organen und Organsyste-
die aus Lymphgewebe bestehen, z.B. Thy- men während der embryonalen Entwick-
mus, Milz, Gaumenmandeln (Tonsillen) lung. Beim Menschen erstreckt sich diese
und -+ Lymphknoten. Phase etwa vom Ende der 2. bis zur
• lymphatic organs 12. Schwangerschaftswoche.
Organellen (pl.). I. Verschiedene makro- [griech.: organon, Instrument; genesis,
Ursprung]
molekulare Strukturen, die innerhalb der
meisten Zellen vorliegen; z.B. Mitochon- • organogenesis
drien, Golgi-Apparat, endoplasmatisches organoid. Bezeichnung für eine Struktur,
Retikulum, Lysosomen und Zentriole. die in ihrem Aussehen oder ihrer Funkti-
2. Hauchdünne Strukturen von Protozo- on einem -+Organ ähnelt; insbesondere
en, die in Verbindung mit Fortbewegung, versteht man darunter eine abnorme Tu-
Stoffwechsel und anderen Prozessen ste- mormasse (o.es Neoplasma).
hen. [griech.: organon, Instrument; eidos,
[griech.: organon, Instrument] Form]
• organelles • organoid
organisch. I. Zu einem -+ Organ gehörend. Organophosphate (pl.). Klasse von Anti-
2. Zu einer chemischen Verbindung gehö- cholinesterasen, die in bestimmten Pesti-
rend, die -+ Kohlenstoff enthält (= organi- ziden (z.B. E 605) und Arzneimitteln Ver-
sehe Chemie). wendung finden. Sie bewirken eine irre-
• organic versible Hemmung (Inhibition) der
_, Cholinesterase. Dadurch kommt es zu
Organismen, fakultativ aerobe. Bezeich- einer sehr starken Wirkung des Transmit-
nung für Organismen, die sich am besten ters -+ Acetylcholin.
unter Anwesenheit von Sauerstoff (aerobe • organophosphates
Bedingungen) entwickeln, aber auch ohne
Sauerstoff (anaerobe Lebensbedingun- Organophosphatvergiftung. Toxische Reak-
gen) überleben können. tion auf das Pestizid (Insektizid) -+ Orga-
• facultative aerobe organisms nophosphat, z.B. Malathion, Chlorothion
oder Nervengas. Zu den Symptomen zäh-
Organismen, fakultativ anaerobe. Bezeich- len Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfe,
nung für Organismen, die sich am besten Kopfschmerzen, Sehstörungen und extre-
ohne Sauerstoff (anaerobe Bedingungen) mer Speichelfluss. Als Notfallmaßnahme
entwickeln, aber auch unter Anwesenheit muss die Kleidung entfernt und der Kör-
von Sauerstoff (aerobe Lebensbedingun- per abgewaschen, der Magen entleert, eine
gen) überleben können. Dehydratation korrigiert und die Atmung
• facultative anaerobe organisms unterstützt werden.
• organophosphate poisoning
Organismus- Individuelles Lebewesen
(Pflanze, Tier oder Mensch), das Lebens- Organspende. -+ pflegei ntervention der
funktionen mit Hilfe von gegenseitig von- --. NIC, die definiert wird als die Betreu-
: _ Orn1th in 733
II perkräften im Bereich der Gelenke und tief atmen zu können. Die 0. tritt bei vie-
der Wirbelsäule eingesetzt werden. - adj. len Herz- und Lungenerkrankungen auf,
orthetisch. z.B. bei Asthma, Lungenödem, Emphy-
[griech.: orthos, gerade] sem, Lungenentzündung und Angina pec-
•orthosis toris. Dem Patienten fällt bei einer 0. die
Atmung am leichtesten, wenn er sich
artlto-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>ge- leicht nach vorn beugt und die Arme auf
rade, richtig«. einem Tisch oder einer Stuhllehne ab-
•ortho- stützt. (--> Dyspnoe)
Ortllodofttie. (Kieferorthopädie}. Spezialbe- [griech.: orthos, gerade; pnoia, Atem]
reich der Zahnheilkunde, der sich mit der •orthopnea
Diagnose und Behandlung von Fehlstel-
lungen und Anomalien der Zähne und OrlhopsJddatrie Bereich der -+ Psychiatrie,
des Kiefers beschäftigt. der in der Korrektur von anfänglichen
und grenzwertigen mentalen oder verhal-
• orthodontics
tensbezogenen Störungen spezialisiert ist,
Ortllog111ese. Theorie, die besagt, dass die insbesondere bei Kindern. Weitere Berei-
Evolution als Resultat der natürlichen Se- che umfassen die Entwicklung von Prä-
lektion und anderer Umweltbedingungen ventivtechniken zur Förderung der men-
durch innere (intrinsische) Faktoren eines talen Gesundheit und einer angemessenen
Organismus kontrolliert wird und nach emotionalen Entwicklung.
einem vorbestimmten Verlauf fortschrei- • orthopsychiatry
tet, nicht jedoch in beliebige unterschied-
liche Richtungen. Gnhoptist. Helfer eines Augenarztes, der
[griech.: orthos, gerade; genesis, Ur- unter Supervision des Ophtalmologen All-
sprung] genmuskelprüfungen und bestimmte
• orthogenesis Messungen durchführt und Übungspro-
gramme zur Korrektur von Koordinati- dem Os occipitale, frontale, temporale
onsdefekten unterrichtet. und sphenoidale.
• orthoptist parietal bone
Ordlos Aufrechte Körperhaltung; bei (Schambein). Einer von zwei
bestimmten medizinischen Untersuchun- Schambeinknochen, die zusammen mit
gen muss der Patient längere Zeit eine 0. dem Sitzbein (Os ischii) und dem Darm-
einhalten, um einen Anstieg der Aldoste- bein (Os ilium) das Hüftbein bilden; beide
ronkonzentration zu provozieren. Schambeinknochen sind über die -+ Sym-
orthostasis physis pubica miteinander verbunden.
Das Schambein bildet etwa ein Fünftel
Orthotonus. Starre, steife Haltung des Kör- der Hüftgelenkpfanne (Azetabulum) und
pers, die durch einen tetanischen Krampf
wird in Corpus, Ramus inferior und Ra-
verursacht wird; dieser kann Folge einer
mus superior unterteilt.
Strychninvergiftung oder einer Tetanusin-
pubis
fektion sein. Der Nacken und alle anderen
Körperteile befinden sich dabei in einer (Kreuzbein). Der große dreiecki-
gestreckten Position. (-+ Tetanus) ge, dorsale Knochen des Beckens, der wie
[griech.: orthos, gerade; tonos, Spannung] ein Keil zwischen die beiden Hüftknochen
• orthotonos eingelassen ist. Die Basis des O.s. ist mit
dem letzten Lendenwirbel, die Spitze mit
Os. Knochen.
dem Steißbein verbunden.
[lat.: Knochen]
OS Os temporalis.Schläfenbein; Paarig auftre-
tender großer Schädelknochen, der die
''thmoidale. (Siebbein). Sehr leichter, Grundfläche und die Seitenwände des
schwammiger Knochen an der Schädelba-
Schädels bildet. Er enthält einige Höhlen
sis, der auch die Decke und einen Großteil ...
und Ausbuchtungen, z.B. für das Ohr und
der Wände der Nasenhöhle bildet. .:.
den Gehörgang.
• ethmoid bone [lat.: os, Knochen; tempus, Schläfe]
Os llu (Darmbein). Der oberste der drei temporal bone
Knochen, aus denen die Hüfte besteht. Schmerzhafte rötliche
Hier setzen verschiedene Muskeln an, z.B.
oder bläuliche subkutane Knötchen des
M. obturatorius internus, M. glutaeus, M.
weichen Gewebes an Finger- oder Zehen-
iliacus und M. sartorius.
kuppen, die bei einer subakuten bakteriel-
•ilium len Endokarditis auftreten und im Allge-
lunatum. (Mondbein). Handwurzelkno- meinen nur I bis 2 Tage andauern. Die
chen in der Mitte der proximalen Reihe. Knoten stellen bakterielle Mikroembolien,
lunate bone ausgehend von der infizierten Herzklap-
pe, dar.
occipitale. (Hinterhauptbein). Tellerförmi-
[W. Osler, amerikanisch-britischer Arzt,
ger Knochen auf der Rückseite des Schä-
1849-1919]
dels in der Schädelbasis und am Schädel-
• Osler's nodes
dach, der eine große Öffnung aufweist
(Foramen magnum), an der sich die Ver- Zu den osmotischen Eigenschaf-
bindung zur Wirbelsäule befindet. ten einer Lösung mit einer oder mehreren
• occipital bone molekularen Substanzen, mit ionischen
Substanzen oder mit beidem gehörend,
Os Pli (Scheitelbein). Einer von zwei
die in Osmol oder Milliosmol ausgedrückt
Knochen, die die Seiten des Schädels bil-
werden.
den, mit jeweils 2 Oberflächen, 4 Rändern
osmolar
und 4 Winkeln; jedes der beiden Scheitel-
beine ist mit 5 Knochen verbunden, dem Osmolarität. Der -+ osmotische Druck einer
gegenüberliegenden Os parietale sowie Lösung, der in Osmol oder Milliosmol
pro Volumen (Liter) einer Lösung ausge- ~ Entzündung der Speiseröh-
drückt wird . renschleimhaut infolge von Infektion, Rei-
• osmolarity zung durch eine Nasensonde oder Rück-
fluss von Magensaft.
Osaologie, 1. Lehre vom Geruchssinn und [griech.: oisophagos, Kehle; itis, Entzün-
dem Entstehen und der Zusammenset- dung.]
zung von Gerüchen. 2. Wissenschaftlicher • esophagitis
Bereich, der sich mit der ---. Osmose be-
fasst. ~. Untersuchung der
[griech.: osmos, Impuls/osme, Geruch; Io- Speiseröhre (Ösophagus) und des Magens
gos, Wissenschaft] (Gaster) mit Hilfe eines Endoskops.
•osmology [griech.: oisophagos, Kehle, gaster, Magen,
Osmclmatda. Wissenschaftlicher Bereich, skopein, betrachten.]
der sich mit dem Phänomen der ---. Os- • esophagogastroscopy
mose und der Messung von osmotischen
Kräften beschäftigt. Osop.........,.aRIIIlll (Speiseröhren-Magen-
[griech.: osmos, Impuls; metron, Maß] Fistel). Künstliche ---. Anastomose von der
•osmometry Speiseröhre (Ösophagus) in den Magen
(Gaster).
Osmorulptet, 1. Zellareal im Hypothala- • esophagogastrostomy
mus, das auf die relative Konzentration
von Körperflüssigkeiten oder gelösten 6sophai0Jejtmostomle. (Speiseröhren-Jeju-
Substanzen im Blutplasma, d.h. auf den num-Fistel). Chirurgische Bildung einer di-
---. osmotischen Druck, sensibel reagiert rekten Passage von der Speiseröhre (Öso-
und die Sekretion des antidiuretischen phagus) in das Jejunum unter Umgehung
II
Hormons (---. ADH) reguliert. 2. Rezeptor des Magens; wird nach einer Magenresek-
für Geruchsreize. (---. Osmolarität) tion durchgeführt.
• osmoreceptors [griech.: oisophagos, Kehle; lat.: jejunum,
leer, stoma, Mund.]
OsmasL Die Bewegung eines reinen Lö- • esophagojejunostomy
sungsmittels, z.B. Wasser, durch eine
halbdurchlässige (semipermeable) Mem- ~ (Speiseröhrenspiegelung).
bran, die zwei Lösungen voneinander
Untersuchung der Speiseröhre (Ösopha-
trennt. Der Übergang findet immer in gus) mit Hilfe eines Endoskops.
Richtung der Lösung statt, die eine höhere [griech.: oisophagos, Kehle; skopein, be-
Konzentration an gelösten Substanzen trachten.]
aufweist. Die Bewegung durch die Mem-
bran setzt sich so lange fort, bis sich die • esophagoscopy
Konzentration beider Lösungen ausgegli-
chen hat. (s.a. Diffusion) Osopllagospasmus. (Speiseröhrenkrampf).
[griech.: osmos, Impuls; osis, Zustand] Spasmische Verkrampfung der Speiseröh-
•osmosis renwände.
[griech.: oisophagos, Kehle, spasmos,
~ Chirurgisches Entfernen Krampf.]
eines Teils der Speiseröhre (Ösophagus) • esophagospasm
bzw. der gesamten Speiseröhre; kann bei
rezidivierend blutenden Ösophagusvari- ~ (Speiseröhrenschnitt). Chi-
zen oder bei Speiseröhrenkrebs erforder- rurgischer Eingriff, bei dem eine künstli-
lich sein. che Öffnung der Speiseröhre hergestellt
[griech.: oisophagos, Kehle; ektome, aus- wird, um einen Patienten enteral zu er-
schneiden.] nähren.
• esophagectomy • esophagostomy
ÖSOplla (Ösophagusdivertikel). müsste die benötigte Luft zur Tonerzeu-
Schleimhauthernie infolge einer Schwach- gung durch Aufstoßen herbeigeführt wer-
stelle in der Speiseröhrenwand. den.
• esophagocele tracheoesophageal shunt
ÖSOplla (Speiseröhre). Muskulöser
ft. Netzwerk langgestreck-
Schlauch, der sich vom Rachen (Pharynx)
ter, gewundener Venen am unteren Ende
bis in den Magen ( Gaster) erstreckt und
der Speiseröhre, die sich infolge einer Hy-
eine Länge von ca. 24 cm hat. Der Ö. be-
pertonie der Pfortader vergrößern und
ginnt im Nacken an der unteren Grenze
anschwellen.
des Ringknorpels und reicht bis zum
• esophageal varices
Kardiasphinkter des Magens. Die Wände
der Speiseröhre bestehen aus einer fibrö- osseus. Knochig; zu einem Knochen (Os)
sen, muskulären Schicht und einer Sub-
gehörend oder ihm ähnelnd.
mukosa; der Innenraum der Speiseröhre
osseous
ist mit Schleimhaut ausgekleidet.
[griech.: oisophagos, Kehle.] Kleines Knöchelchen, z.B .
• esophagus Hammer (Malleus), Amboss (Incus) und
Osaplt Abnorm geformte Spei- Steigbügel (Stapes), die zu den Gehörknö-
seröhre (Ösophagus), die blind endet chelchen zählen.
bzw. sich zu einem dünnen Schlauch ver- [lat.: Knöchelchen]
engt und nicht zum Magen führt. •ossicle
[griech.: oisophagos, Kehle.]
}}:; esophageal atresia Ossifikation. 1. Entwicklung der Knochen;
die intramembranäse 0. erfolgt aus einer
O;ophaguskompressionssond0. Sonde zur Membran, z.B. die initiale Bildung des
Blutstillung bei blutenden -+Ösophagus-
Schädeldachs und der Seiten des Schädels. . . .
varizen (-+ Sengstaken-Biakemore-Sonde,
Die im Knorpel erfolgende (endochon- . : .
-+ Linton-Nachlas-Sonde), wenn eine endo-
drale) 0. entwickelt sich aus den Stäbchen
skopische Verödung nicht möglich ist.
der Knorpel, z.B. jenen, die die Knochen
• esophagus pressure probe der Extremitäten bilden. 2. Unphysiologi-
Osaplt Sprechgeräusche, die sche Knochenbildung aus einem anderen
erzeugt werden, indem Luft in die Speise- Gewebe, z.B. Knorpelgewebe. (-+ Osteoge-
röhre (Ösophagus) hinein- und wieder nese)
herausgepresst wird und die Speiseröhre [lat.: os, Knochen; facere, machen]
dadurch zum Vibrieren gebracht wird; • ossification
dient Patienten mit einer Kehlkopfentfer-
nung als Mittel zur Artikulation. Ostealgie. Schmerzen, die in Verbindung
esophagealspeech mit den Knochen stehen, z.B. bei -+ Osteo-
Angeborene myelitis.
Osophagus-Trachea-Fistel.
[griech.: osteon, Knochen; algos, Schmerz]
Missbildung, bei der zwischen Speiseröh-
•ostealgia
re (Ösophagus) und Luftröhre (Trachea)
eine röhrenförmige Öffnung besteht.
Entzündung der Knochen, die
• tracheoesophageal fistula
durch Infektion, Degeneration oder Trau-
Osoplla Operativ ge- ma verursacht wird. Zu den Symptomen
schaffene Verbindung zwischen Luft- und gehören Schwellungen, Empfindlichkeit,
Speiseröhre, mit deren Hilfe ein Patient dumpfe Schmerzen und Rötung der Haut
nach einer Kehlkopfentfernung sprechen über dem betroffenen Knochen.
kann. Der Shunt ermöglicht es dem Pa- [griech.: osteon, Knochen; itis, Entzün-
tienten bei normaler Atmung in der Spei- dung]
seröhre Töne zu erzeugen; anderenfalls •osteitis
ost.to-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>Kno- verursacht Schmerzen, Erosionen und die
chen«. Resorption der ursprünglichen Knochen.
•osteo- • Osteoblastoma
II
letzung oder Operation oder durch di- heit]
rekte Ausbreitung einer nahen Infektion • osteopathy
in den Blutstrom gelangen. Staphylokok-
OStloptnle. (Knochenschwund). Zustand un-
ken sind die häufigsten ursächlichen
physiologisch mineralisierter Knochen,
Agenzien; die Röhrenknochen von Kin-
die meist infolge einer unzureichenden
dern und bei Erwachsenen die Wirbelsäu-
Knochenmatrixsynthese auftritt, die das
le sind aufgrund der hämatogenen Aus-
Ausmaß der Knochenlyse nicht kompen-
breitung die häufigsten Infektionsstellen
sieren kann.
der 0. Dauerhafte, starke und zuneh-
[griech.: osteon, Knochen; penes, Armut]
mende Knochenschmerzen, Empfindlich-
keit, übermäßige Vorsicht bei Bewegun- • osteopenia
gen, örtliche Muskelspasmen und Fieber ~Entzündung der Venen, die
sind Hinweise auf diese Erkrankung. Teil des vaskulären Knochensystems sind.
[griech.: osteon, Knochen; myelos, Mark; • osteophlebitis
itis, Entzündung]
~ Überschüssiges Knochen-
• osteomyelitis; softening of bones wachstum, das sich normalerweise um
OAIIIIQIIo....._ Verlust von Kno- ein Gelenk herum bildet; kann Symptom
chengewebe durch Absorption von Mine- einer ---. Arthrose sein.
ralien. Dieser Zustand steht meist in Ver- • osteophyte
bindung mit einer ---. Leukopenie, manch-
OsiHplutlk. Plastische Chirurgie, die am
mal tritt auch Fieber auf. Ursache kann
Knochengewebe durchgeführt wird.
ein Überschuss an Nebenschilddrüsen-
• osteoplasty
hormonen (---> Parathormone) sein.
[griech.: osteon, Knochen; myelos, Mark; Ostllopomse. Erkrankung, die durch eine
dys, schlecht; plassein, formen] unphysiologische Abnahme der Knochen-
• osteomyelodysplasia dichte gekennzeichnet ist. Die 0. tritt häu-
fig bei Frauen in der Postrnenopause, bei 0steo1JL Knochenzelle; ein reifer 0. ist in
Menschen mit einer sitzenden Beschäfti- die Knochenmatrix eingebettet. Er besetzt
gung, bei immobilisierten Patienten oder eine kleine Aushöhlung und streckt proto-
nach einer langfristigen Steroidtherapie plasrnatische Fortsätze aus, die sich mit
auf. Die Erkrankung verursacht Schmer- denen anderer O.en verbinden (anasto-
zen, insbesondere im Kreuzbereich, patho- mosieren) und ein System kleinster Ka-
logische Frakturen, Beeinträchtigung der nälchen innerhalb der Knochenmatrix
Körperstatur und verschiedene Deformitä- bilden.
ten. Die 0. kann eine bekannte Ursache ha- [griech.: osteon, Knochen; kytos, Zelle]
ben oder nach anderen Störungen auftre- •osteocyte
ten, z.B. einer Thyreotoxikose oder Kno-
chendemineralisation infolge einer Ober- Ostlam. -> Orificium.
funktion der Nebenschilddrüse (Hyperpa- •ostium
rathyreoidisrnus ). - adj. osteoporotisch.
[griech.: osteon, Knochen; poros, Passage; 6nrloL In hoher Konzentration im Urin
osis, Zustand] vorkommendes, schwach wirksames, na-
• osteoporosis türliches ->Östrogen.
•estriol
Osteasarto.. Maligner Tumor eines Kno-
chens, der aus anaplastischen Zellen be- ÖSbagen.Gruppe hormoneller Steroidver-
steht, die aus dem Mesenchym stammen. bindungen, die die Entwicklung sekundä-
[griech.: osteon, Knochen; sarx, Fleisch; rer weiblicher Geschlechtsmerkmale un-
orna, Tumor] terstützen. In den Eierstöcken, der Neben-
• osteosarcorna nierenrinde, den Testikeln und in der feto-
plazentaren Einheit finden sich erhöhte
Osteosldel-. Unphysiologische Zunahme Östrogenkonzentrationen. Während des
der Knochendichte; dies kann bei vielen
Menstruationszykluses bereitet Ö. die .:.
verschiedenen Krankheitszuständen auf-
weiblichen Geschlechtsorgane auf die Be- •
treten, z.B. bei Ischämie, chronischer In-
fruchtung, das Einnisten und die Ernäh-
fektion und Turnorbildungen, aber auch
rung eines Embryos vor. Zu den Ö.en zäh-
durch eine unphysiologische Knochenre-
len Östradiol, Östriol und Östron.
sorption verursacht werden, die infolge
[griech.: oistros, Viehbremse, genein, her-
bestimmter Abnormitäten auftritt, z.B.
stellen.]
-> Osteoklasie.
[griech.: osteon, Knochen; skleros, hart; •estrogen
osis, Zustand] 6stron. -> Östrogen, das zur Behandlung
• osteosclerosis von Zyklusstörungen, Prostatakrebs und
G'slltQ......,., Chirurgische Fixierung ei- klimakterischen Durchblutungsstörungen
nes Knochens mit Hilfe einer internen eingesetzt wird.
mechanischen Vorrichtung; dies wird zur •estron
Behandlung von Frakturen durchgeführt.
• osteosynthesis OSZilatioll. 1. Schwingende Bewegung in
verschiedene Richtungen. 2. Vibration
Ostlatamle. Chirurgisches Durchtrennen oder Auswirkung eines mechanischen
oder Durchschneiden eines Knochens mit oder elektrischen Strorngenerators.
einer Säge oder einem anderen Instru- [lat.: oscillare, schwingen]
ment; dabei können Teile des Knochens • oscillation
oder die Knochenenden entfernt werden,
um gewichttragende Problernzonen mit ~ Instrument, das eine direkte
Hilfe der 0. zu entlasten. visuelle Darstellung der elektrischen Vi-
[griech.: osteon, Knochen; ternnein, brationen auf einem fluoreszierenden
schneiden] Bildschirm ermöglicht. Die graphische
• osteotorny Darstellung (z.B. EKG, EEG oder Pulsfre-
quenz) erfolgt durch einen Elektronen- die horizontale Lage der Röhre bei Klein-
strahl auf dem Schirm. kindern prädisponiert diese für die Infek-
• oscilloscope tion. Ein Verschluss der Eustachi-Röhre
und eine Ansammlung von Exsudat kann
ot(O:)-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>Ohr<<. den Druck im Mittelohr erhöhen und eine
•ot(o)- Infektion im Warzenfortsatz oder einen
CJrA. Abkürzung für Operationstechni- Riss im Trommelfell forcieren. Zu den
sche(r) Assistent/in. Symptomen einer O.m. gehören das Ge-
fühl eines »vollen Ohres«, verminderte
Gtlfgle. Ohrenschmerzen. Hörleistung, Schmerzen und Fieber. Meist
•otalgia ist nur ein Ohr betroffen. Nach dem Riss
odal5. Zum Ohr gehörend. des Trommelfells kann ein schwammiges
[griech.: ous, Ohr] Epithel im Mittelohr wachsen; es kann in
•otic der Folge zu einem ---> Cholesteatom und
Hörverlust kommen, wenn rezidivierende
Ollis. Entzündung oder Infektion des Oh- Infektionen dazu führen, dass die Öffnung
res. bestehen bleibt. Eine Pneumokokken-Oti-
[griech.: ous, Ohr; itis, Entzündung] tis kann auf die Hirnhäute (Meningen)
•otitis übergreifen. Eine chronische 0. m. kann
Olids ....._ Entzündung oder Infektion zum Hörverlust und zur Verzögerungen
des äußeren Kanals oder der Ohrmuschel der Sprachentwicklung führen.
(Aurikula) des äußeren Ohrgangs. Zu den • otitis media
wichtigsten Ursachen zählen Allergien,
Bakterien, Pilze, Viren und Verletzungen. Otolllyngologle. Bereich der Medizin, der
Nickel- und Chromallergien, ausgelöst sich mit der Diagnose und Behandlung
von Krankheiten und Störungen von Oh-
II
durch Ohrringe oder chemische Substan-
zen in Haarsprays, Kosmetika, Hörhilfen ren, Nase, Rachen und den angrenzenden
oder Medikamenten, insbesondere Sulfo- Strukturen von Kopf und Hals befasst.
namide und Neomycin, treten häufig auf. [griech.: ous, Ohr; Iarynx, Rachen; Iogos,
Die wesentlichen bakteriellen Ursachen Wissenschaft]
sind Staphylococcus aureus, Pseudomon- • otolaryngology
as aeruginosa, Streptococcus pyogenes, Otologe. Facharzt, der sich mit der Dia-
Herpes simplex und Herpes zoster sowie gnose und Behandlung von Erkrankun-
Ekzeme, Psoriasis und seborrhoische gen und anderen Störungen des Ohres be-
Dermatitis. fasst.
• otitis externa •otologist
Odds media. (Mittelohrentzündung). Entzün- Otelogle. Wissenschaftliches Studium der
dung oder Infektion des Mittelohres, die Diagnose und Behandlung von Erkran-
häufig bei kleinen Kindern auftritt. Eine kungen und Störungen des Ohres.
akute 0. m. wird häufig durch Haemophi- [gr.. ous, Ohr; Iogos, Wissenschaft]
lus influenzae oder Streptococcus pneu- .otology
moniae verursacht. Eine chronische 0. m.
wird meist durch gramnegative Bakterien
Otalaflllra Cpl.). Arzneimittel
zur Behand-
lung von Entzündungen des äußeren Ohr-
wie Proteus, Klebsiella und Pseudomonas
kanals oder zur Entfernung von über-
ausgelöst. Allergien, Mykoplasmen und
schüssigem Ohrenschmalz (--->Zerumen).
verschiedene Viren können ebenso ur-
sächliche Faktoren sein. Eine 0. m. ent- •otics
wickelt sich häufig nach einer Infektion OtomJ!tM. Läsion des äußeren Gehör-
der oberen Atemwege. Die Organismen gangs, die durch eine Pilzinfektion verur-
gelangen über die Eustachi-Röhre in das sacht wird.
Mittelohr; der geringe Durchmesser und •otomycosis
oa.nflii. Bezeichnung für jede Absonde- ser unphysiologischen Blutzellen verant-
rung aus dem äußeren Gehörgang; diese wortlieh sein.
kann serös, blutig oder eitrig sein oder [lat.: ovalis, eiförmig; griech.: kytos, Zelle]
Hirnflüssigkeit enthalten. •ovalocyte
[griech.: ous, Ohr; rhoia, Fluss] OVIr(pi.Ondeti).(Eierstock}. Eine von zwei
•otorrhea der weiblichen Geschlechtsdrüsen (Gona-
Olaslderose. Erbkrankheit unbekannter den), die sich auf jeder Seite des unteren
Ursache, bei der es zu einer unregelmäßi- Abdomens neben der Gebärmutter (Ute-
gen Verknöcherung der Gehörknöchel- rus) in einer Falte des breiten Mutterban-
chen im Mittelohr kommt, insbesondere des (Ligamentum latum uteri) befinden.
des Steigbügels (Stapes), was eine Schwer- Beim Eisprung (Ovulation) wird ein Ei
(Ovum) aus dem Follikel an die Oberflä-
hörigkeit nach sich zieht. Dieser Zustand
kann sich während einer Schwangerschaft che eines O.s ausgestoßen, wenn gonado-
verschlimmern. trophe, follikelstimulierende (FSH) und
[gr.. ous, Ohr; skleros, hart; osis, Zustand] luteinisierende Hormone (LH) eine sti-
mulierende Wirkung ausüben. Der Folli-
• otosclerosis
kel (Corpus luteum/Gelbkörper) schüttet
Otoskap. Instrument zur Untersuchung Östrogen und Gestagen aus, zwei Hor-
des äußeren Gehörgangs und des Trom- mone, die den menstruellen Zyklus durch
melfells durch die Paukenhöhle und die ein negatives Feedback-System regulieren,
Hörknöchelchen des Mittelohres. Das 0. bei dem eine Zunahme des Östrogens die
besteht aus einer Lichtquelle, einer Ver- Sekretion von FSH durch die Hypophyse
größerungslinse, einem Spekulum und vermindert und eine Erhöhung des Gesta-
manchmal einer Vorrichtung zum Aufbla- gens die Ausscheidung von LH reduziert.
sen. Jedes 0. ähnelt in der Größe und Form ei-
[griech.: ous, Ohr; skopein, anschauen] ner Pflaume. Die O.en sind mit den Hoden
•otoscope (Testes) des Mannes vergleichbar.
[lat.: ovum, Ei]
Otasllapie. Untersuchung des Trommelfells •ovary
und anderer Teile des äußeren Gehör- ~---> Oophorektomie.
gangs mit Hilfe eines ---> Otoskops. • ovariectomy
[griech.: ous, Ohr; skopein, anschauen]
•otoscopy OYilldal. Zu den Eierstöcken (---> Ovari) ge-
hörend.
oflltllldlsch. Eigenschaft einer Substanz, die [lat.: ovum, Ei]
eine schädigende Wirkung auf den VIII. .ovarian
Hirnnerv oder die Hör- und Gleichge- Onrialgravlidltt. ---> Eierstockschwanger-
wichtsorgane hat. Zu den häufigsten o.en schaft.
Arzneimitteln gehören Aminoglykosid-
Antibiotika, Aspirin, Furosemid und Qui- Onrialbrzlnant. Malignes Neoplasma der
nin. Eierstöcke (--->Ovarien), das selten in der
•ototoxic frühen Entwicklungsphase entdeckt wird,
sondern häufig erst im fortgeschrittenen
ft(o)-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>Ei«. Stadium diagnostiziert wird. Es tritt meist
•ov(o)- im 5. Lebensjahrzehnt auf. Zu den Risiko-
faktoren zählen Unfruchtbarkeit (Infertili-
0n1ozJt. Längliche oder eiförmige Blut- tät), Kinderlosigkeit oder geringe Kinder-
zelle (Erythrozyt) mit einem blassen Zen- zahl, späte Schwangerschaften, wiederholte
trum, die gelegentlich bei Patienten mit spontane Fehlgeburten, Endometriose,
hämolytischer Anämie, Thalassämie oder Blutgruppe A, frühere Bestrahlung der
erblicher Elliptozytose auftreten. Geneti- Beckenorgane und Exposition gegenüber
sehe Faktoren können für die Präsenz die- chemischen Karzinogenen, z.B. Asbest
711 ~kafZ!no
m
Ovarien. schmerzhaften Blutungen (Dysmenorrhö),
ovarian carcinoma -->prämenstruellem Syndrom oder zur Zyk-
ORnat Ansammlung von Flüssigkei- lusregulierung eingesetzt. (s.a. Kontrazepti-
ten oder halbfestem Gewebematerial in ei- va) - adj. ovulationshemmend.
nem oder beiden Eierstöcken (Ovarien), ovulation suppressors; oral contracep-
die vorübergehend und physiologisch tives
oder aber pathologisch sein kann. Zu den
O.n zählt man Schokoladenzysten, Cor- Ovulatiormnetl1ode. Methode der natürli-
pus-luteum-Zysten und Dermoidzysten. chen Familienplanung, die exakte Beob-
• ovarian cyst achtungen der Merkmale und Quantität
des Zervikalschleims zur Bestimmung
Ontlllü Nachwirkung von Arzneimit- des Eisprungs (-->Ovulation) während des
teln (z.B. Hypnotika), die eine lange Halb- menstruellen Zyklus nutzt. Da es nach
wertzeit haben. Dies äußert sich durch der Befruchtung eines Eies (Ovum), das
Konzentrationsschwäche, Unlust und Mü- bei der Ovulation aus den Eierstöcken
digkeit. (Ovarien) ausgestoßen wurde, zu einer
overhang Schwangerschaft kommt, kann die 0. die
Olrt!dlll (Überlastung). 1. Belastung eines Chance einer Frau, schwanger zu werden,
Systems, die größer ist als seine Fähigkeit, steigern oder verringern, je nachdem ob
damit umzugehen, wenn z.B. ein ge- sie schwanger werden möchte oder nicht.
schwächtes Herz mehr Blut zu transpor- In der fruchtbaren Phase der Ovulation
tieren hat als es bewältigen kann. 2. Fak- müssen Mittel zur Empfangnisverhütung
tor oder Symptom, die darauf hinweisen, eingesetzt werden, wenn eine Schwanger-
dass der Körper seine normalen Grenzen schaft vermieden werden soll. Der Zervix-
überschritten hat und die Gesundheit ge- schleim muss bei der 0. selbst nach meh-
fahrdet sein kann. reren Zyklen täglich genau beobachtet
.overload werden, weil die Ovulation von Zyklus zu
._~. Oxidereduktase 745
II
•pancreatic enzyme
dung von Fisteln im Pankreas-Gallen-
Pimllnllshonnon Verschiedene chemi- Gang, die es den Verdauungsenzymen er-
sche Verbindungen, die von der Bauch- möglicht, mit den benachbarten Geweben
speicheldrüse (---> Pankreas) ausgeschieden zu reagieren.
werden und in Verbindung mit der Regu- •pancreatectomy
lation des Zellstoffwechsels stehen. Zu den
wichtigsten ---> Hormonen zählen ---> Insulin Pllllcntuslft. (Bauchspeichel). Flüssige Se-
und ---> Glukagon. kretion der Bauchspeicheldrüse (Pankre-
• pancreatic hormones as), die durch die Stimulation der im
Zwölffingerdarm (Duodenum) befindli-
~ Zustand, der durch chen Nahrung produziert wird. Der P. ent-
eine unzureichende Produktion und Aus- hält Wasser, Proteine, anorganische Salze
scheidung von ---. Pankreashormonen oder und Enzyme; er ist wichtig beim Abbau
---> Pankreasenzymen gekennzeichnet ist. von Proteinen in ihre Aminosäurenbe-
Die P. tritt meist sekundär nach einem standteile, bei der Aufspaltung von Fetten
destruktiven Krankheitsprozess des Pan- aus der Nahrung in Glyzerol und Fettsäu-
kreasgewebes auf. Eine mangelhafte Ab- ren und bei der Umformung von Stärke in
sorption der Nährstoffe, Appetitlosigkeit Einfachzucker.
(Anorexie), diffuse Schmerzen im Ober- •pancreatic juice
oder Unterbauch, Unwohlsein und starker
Gewichtsverlust sind häufige Symptome.
Eine alkoholinduzierte Pankreatitis ist die
Panllniasizlntf...... Röntgenologische
Untersuchung der Bauchspeicheldrüse
häufigste Form der P. (---> Pankreas) nach intravenöser Injektion
•pancreatic insufficiency eines Kontrastmittels, die u.a. zur Dia-
gnostik von Tumoren, Zysten und Infek- in Verbindung mit Gallenerkrankungen
tionen durchgeführt wird. oder Alkoholismus.
•pancreas scan [griech.: pan, alle; kreas, Fleisch; itis, Ent-
zündung]
•acute pancreatitis
........... Konzentrat von Pankreasenzy-
men, das bei einer zystischen Fibrose oder ............., c1mmisc:1MJ. Chronische Ent-
nach einer Pankreasresektion als Arznei- zündung der Bauchspeicheldrüse (Pan-
mittel verschrieben wird, um fehlende en- kreas) mit gleichzeitiger Fibrose und Drü-
dogene Pankreasenzyme, die für die Ver- senverkalkung. Folge von wiederholten
dauung erforderlich sind, zu ersetzen. akuten Pankreatitisanfällen; kann zu ei-
• pancreatin nem Diabetes mellitus führen .
[griech.: chronos, Zeit, pan, alle, kreas,
Fleisch, itis, Entzündung.]
PlniiiHtllis.. Entzündung der Bauchspei- • chronic pancreatitis
cheldrüse (-+ Pankreas), die akut oder
,....ldD:fiiiL Aus der Bauchspeichel-
chronisch sein kann. Eine akute P. wird drüse (-+ Pankreas) hervorgehend.
im allgemeinen durch eine Schädigung
• pancreatogenic
des Gallengangs, z.B. durch Alkohol, Ver-
letzung, Infektion oder Medikamente, ver- ~Visuelle Darstellung der
ursacht. Sie äußert sich durch starke ab- Bauchspeicheldrüse (-+ Pankreas) oder ih-
dominale Schmerzen (meist im linken rer Gänge durch Injektion eines Kontrast-
Oberbauch), die in den Rücken ausstrah- mittels in die Gänge während einer Ope-
len, Fieber, Appetitlosigkeit (Anorexie), ration, durch ein Endoskop oder durch
übelkeit und Erbrechen. Es kann zur Ultraschall, die mit Hilfe einer Tomogra-
Gelbsucht (-+Ikterus) kommen, wenn der phie oder eines Röntgenbildes aufgenom-
gemeinsame Gallengang nicht mehr men werden kann.
durchgängig ist. Die Ursachen einer chro- •pancreatography
nischen P. entsprechen denen eines aku-
ten Verlaufs. Bei Alkoholabusus kann es
zur Verkalkung und Vernarbung der klei-
PanllrHiittdasis. Präsenz von Steinen in
der Bauchspeicheldrüse (-+Pankreas) oder
II
nen Gallengänge kommen. Die Folge sind in den Pankreasgängen.
abdominale Schmerzen, Übelkeit und Er- • pancreatolithiasis
brechen und aufgrund der verminderten
~ Pathologischer Zustand, der
Ausscheidung von Pankreasenzymen
kommt es zur Ausscheidung von Fettstuhl durch eine maligne Vermehrung von
(Stearrhö) und von unverdauten Fleisch- Knochenmarkzellen aller Art gekenn-
fasern (Kreatorrhö). Die Produktion von zeichnet ist.
Insulin kann reduziert sein, wodurch sich •panmyelosis
bei einigen Patienten ein Diabetes melli- Patmltulus (ldlposus). Unterhautfettgewe-
tus entwickelt. be, das viele verschiedene Strukturen des
[griech.: pancreas, Bauchspeicheldrüse; Körpers überzieht.
itis, Entzündung] [lat.: Läppchen]
• pancreatitis .panniculus
Pumlllultis. Chronische Entzündung des
Panlcrutldt. --.. Entzündung des subkutanen Fettgewebes, bei der die Haut,
-+ Pankreas; es kommt zur Selbstverdau- insbesondere über dem Abdomen und
ung (Autolyse) des Pankreas durch Aus- dem Thorax, verhärtet ist. Kleine subku-
tritt von Pankreasenzymen in das Gewe- tane Knoten aus hartem Gewebe finden
be; eine a. P. zeigt die Symptomatik des sich überall in den betroffenen Bereichen.
akuten -+ Abdomens; die a. P. steht häufig •panniculitis
l'lmlus. Unphysiologischer Zustand der Pantvthenslare. Substanz des Vitamin-B-
Hornhaut des Auges (Kornea), die direkt Komplexes, die in pflanzlichen und tieri-
an der Oberfläche von gefäßhaitigern Bin- schen Geweben häufig vorhanden und
degewebe überzogen und infiltriert wird. wichtiges Element der menschlichen Er-
Ein P. kann sich nach der Entzündungs- nährung ist. Die P. ist für die Gewebebil-
phase eines Trachoms oder nach einer dung und den Metabolismus der Gewebe,
Ablösung der Netzhaut (Retina), bei ei- insbesondere der Haut, erforderlich.
nem Glaukom, einer Entzündung der Re- • pantothenk acid
genbogenhaut (Iris) und des Ziliarkörpers
(Iridozyklitis) oder bei anderen degenera- PaiUedlerz. (Pericarditis calcarea). Kalkeinla-
gerungen im Herzbeutel (---> Perikard) als
tiven Augenerkrankungen entwickeln.
[lat.: Lappen] mögliches Begleitsymptom einer chroni-
schen, d. h. länger als drei Monate be-
•pannus
stehenden Herzbeutelentzündung (---> Peri-
Plnaplttllllmll Eitrige Entzündung des karditis).
gesamten Auges, die meist durch virulente • armered heart
pyogene Organismen verursacht wird, z.B. PlnzJtopenie, Deutliche Verminderung
Stämme von Meningokokken, Pneumo- der Anzahl an roten Blutzellen (Erythro-
kokken, Streptokokken, Anthrax-Bazillen zyten), weißen Blutzellen (Leukozyten)
und Clostridien. Zu den anfänglichen und Blutplättchen (Thrombozyten).
Symptomen gehören Fieber, Augen- [griech.: pan, alle; kytos, Zelle; penia, Ar-
schmerzen, Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, mut]
Ödeme und Schwellungen. Bei fortschrei- • pancytopenia
tender Infektion färbt sich die Regenbo-
genhaut (Iris) grau, die Tränenflüssigkeit i'aOrSymbol für den Sauerstoff--> Partial-
wird trübe und es bilden sich Flocken auf druck im arteriellen Blut.
dem Hintergrund der Hornhaut (Kornea). •Pa02
[griech.: pan, alle; ophthalmos, Auge; itis, Plpagall...........,---> Psittakose.
II Entzündung]
• panophthalmitis
• psittacosis
Plpain. ---> Enzym aus dem Milchsaft der
Plnolkls. Generalisierte Entzündung des Papayafrucht, einem tropischen Melonen-
Ohres, einschließlich des Mittel- und In- baum. P. dient zur enzymatischen Wund-
nenohres. reinigung und zur Förderung der Hei-
•panotitis lung.
•papain
Panplegit. Vollständige allgemeine Läh-
mung (Paralyse) der Muskulatur. Papankoleou·Test. Einfacher Schleimhaut-
•panplegia abstrich, der es ermöglicht, Gebärmutter-
halskrebs (Zervixkarzinom) zu erkennen,
l'aAthenol. (Pantothenol). 1. Ein Alkohol, jedoch auch für Gewebeproben aus ande-
der im Körper zu ---> Pantothensäure, ei- ren Organen angewendet werden kann.
nem Vitamin aus dem B-Komplex, umge- Der Abstrich wird normalerweise bei den
bildet wird. 2. Visköse Flüssigkeit, die jährlichen Routineuntersuchungen der
sich von der Pantothensäure ableitet und Krebsvorsorge abgenommen, die bei
zur Vitamin B1TGruppe gehört. Frauen bereits mit dem 18. Lebensjahr
•panthenol beginnen. Diese Technik erlaubt eine frü-
he Diagnose von Krebs und ist wesentlich
hntamagraphiL Panoramaartige Rönt- dafür verantwortlich, dass die Todesrate
gendarstellung des Ober- und Unterkie- bei Zervikalkrebs gesunken ist. Die Er-
fers und der damit zusammenhängenden gebnisse werden normalerweise folgen-
Strukturen. dermaßen klassifiziert: Klasse I = nur
•pantomography normale Zellen; Klasse II = atypische Zel-
Jen, die einer Entzündung entsprechen; Jen. 2. Entzündung des Sehnerveintritts
Klasse III = leichte Dysplasie; Klasse IV = (optische Papille).
schwere Dysplasie, verdächtige Zellen; [lat.: papilla, Brustwarze; griech.: itis, Ent-
Klasse V = Karzinomzellen. zündung]
[G. Papanicolaou, griechischer Arzt in .papillitis
den USA, 1883-1962]
• Papanicolaou test Papillom. Gutartige Geschwulst vom Ober-
flächengewebe ausgehend mit viel Binde-
PlpeL (Papula). Kleine oberflächliche Erhe- gewebe, die durch eine verzweigte oder
bung der Haut; Hautknötchen. lappenformige Struktur gekennzeichnet
• papula; papule ist, z.B. auf der Mundschleimhau, Harn-
wege, Milchgänge.
[lat.: papilla, Brustwarze; griech.: oma, Tu-
Plpilllnnuslad. (Musculus papillares). Runder
mor]
oder konischer Muskelvorsprung, der an
•papilloma
der Innenwand der Herzkammern befes-
tigt ist. Die P.n variieren in ihrer Anzahl. Paplllomatose, Unphysiologischer Zu-
Die zwei Hauptmuskeln sind der vordere stand, der durch die verbreitete Entwick-
und der hintere P. Die P.n stehen in Ver- lung warzenförmiger Auswüchse (--> Papil-
bindung mit den Atrioventrikularklap- lome) gekennzeichnet ist.
pen, die sie öffnen und schließen helfen. [lat.: papilla, Brustwarze; griech.: oma, Tu-
• papillary muscle mor; osis, Zustand]
• papillomatosis
Papille. 1. Kleine warzenförmige Erhe-
bung, z.B. die kegelförmigen P.n der Zun- Papilamukus. Virus, das beim Menschen
ge (Papillae conicae) oder die P.n der Le- die Bildung von Warzen auslöst.
derhaut (Corium), die von den Kollagen- [lat.: papilla, Brustwarze; griech.: oma, Tu-
fasern, Kapillarblutgefaßen und manch- mor; lat.: virus, Gift]
mal von den Nerven der Haut abgehen.
2. Die optische P. (Papilla nervi optici),
ein runder weißer Fleck im Augenhinter-
• papillomavirus
Papulost. über den gesamten Körper ver-
II
grund (Fundus oculi), wo der Sehnerv breitetes Auftreten von Hautknötchen
aus der Netzhaut tritt. - adj. papillär. (--> Papeln).
[lat.: Brustwarze] .papulosis
.papilla
,.,..., Vorsilbe mit der Bedeutung >>neben,
abweichend«.
Papllleaildlm. Schwellung der optischen
•para-
--> Papille, die bei einer Untersuchung des
Augenhintergrundes sichtbar wird und ParaWismus. Unwillkürliche Schleuder-
durch einen erhöhten Hirndruck verur- bewegungen oder Zuckungen der Extre-
sacht wird. Die Hirnhauthüllen, die den mitäten aufbeiden Körperseiten. (---> Ballis-
von der optischen Papille ausgehenden mus)
Sehnerv umgeben, stellen eine kontinu- • paraballism
ierliche Verbindung zu den Hirnhäuten
(Meningen) dar. Ein erhöhter Hirndruck Anwendung von che-
i'ar~Ka~sus-Metlllfldt.
wird vom Gehirn zur optischen Papille mischen Agenzien, wie Schwefel, Eisen,
übertragen und verursacht im Auge eine Blei und Arsen, zur Behandlung von
Schwellung (Ödem). Krankheiten. Paracelsus bekämpfte die
• papilledema Schulmedizin und strebte eine grundle-
gende medizinische Reform an. Er sah
l'lllllds. 1. Entzündung einer ---> Papille, den Menschen (Mikrokosmos) als Abbild
z.B. der Tränenpapille oder der Analpapil- des Makrokosmos an. Paracelsus formu-
756 Paracelsus-Methode ·:·~
lierte die Regel: nur die Dosis macht eine Paraffinom. (Oieom). Tumor, der durch die
Substanz zum Gift. therapeutische Injektion von -+ Paraffin in
[P. Paracelsus, schweizer Alchimist und die Haut verursacht wird.
Arzt, 1493-1541] • paraffinoma
• paracelsian method Paraganglion (pl. Paraganglien). Kleine
Gruppe chromaffiner Nervenzellen, die in
Paracetamol. Analgetikum, Antipyretikum Verbindung mit den -+ Ganglien der sym-
und Antiphlogistikum, das bei gemäßig- pathischen Nervenstämme stehen, außer-
ten Schmerzen und Fieber verabreicht halb der adrenalen Medulla liegen und
wird; nach der Verabreichung muss auf al- üblicherweise neben den sympathischen
lergische Hautreaktionen geachtet wer- Ganglien entlang der Aorta und ihren
den. P. ist nicht für suizidgefährdete Pa- Ästen verlaufen. Die Paraganglien schei-
tienten geeignet, da eine Überdosis Iethai den die Hormone -+ Adrenalin und -+ Nor-
sein kann. adrenalin aus.
• acetaminophen [griech.: para, neben; ganglion, Knoten]
• paraganglion
Paracetamoi·Vergiftung. Toxische Reaktion
infolge der Einnahme einer übermäßigen Paragraphie. Kommunikationsstörung, die
..... Paracetamoi-Dosis. Bei Erwachsenen durch Auslassungen und Verdrehungen
können Dosierungen von mehr als I 0 bis von Buchstaben oder die Verwendung
15 g zu Leberversagen führen; Dosierun- von falschen Buchstaben oder Wörtern
gen über 25 g können tödliche Folgen ha- beim Schreiben und Sprechen gekenn-
ben. Große Mengen von P.-Abbauproduk- zeichnet ist. (-+ Agraphie)
ten können den Entgiftungsmechanismus • paragraphia
der Leber überfordern und innerhalb von Parainfluenzavirus.Myxovirus mit vier Se-
5 Tagen zu einer fortschreitenden Leber- rotypen, die bei Säuglingen und Kleinkin-
nekrose führen. Der Beginn der Symp- dern, weniger häufig jedoch auch bei Er-
tome kann sich in Übelkeit und Erbrechen wachsenen Atemwegsinfektionen verursa-
sowie übermäßigem Schwitzen, Blässe chen. Die Typen I und 2 können eine
und -+ Oligurie äußern. Bronchitis mit Rachen- und Luftröhren-
• acetaminophen poisoning infektion oder Krupp auslösen, Typ 3
stellt eine Ursache für Krupp, Tracheo-
Paradigma. Muster oder Struktur, die als bronchitis, Bronchiolitis und Broncho-
Modell oder Beispiel fungieren können. pneumonie bei Kindern dar; die Typen I,
• paradigm 3 und 4 stehen in Verbindung mit Pharyn-
gitis und gewöhnlichen Erkältungen.
paradox. Person, Situationen, Aussagen • parainfluenza virus
oder Handlungen betreffend, die eine in- Parakinese. Unphysiologische Bewegungs-
konsequente oder widersprüchliche Qua- koordination, die durch Nervenstörungen
lität aufweisen, oder die wahr sein kön- in einem Muskel verursacht wird, z.B. Un-
nen, obwohl sie absurd oder unglaublich regelmäßigkeit der Bewegungen eines Au-
erscheinen. (s.a. Atmung, paradoxe) genmuskels.
• paradoxic [griech.: para, neben; kinesis, Bewegung]
• parakinesia
Paraffin. Gruppe von Kohlenwasserstoffen Parakolpium. (Paracolpium). Bindegewebe
oder Kohlenwasserstoffverbindungen,
und andere Gewebe um den Vaginalbe-
z.B. Methangas, Kerosin und Paraffin-
reich.
wachs. P.e können zur Herstellung von
Salben, Emulsionen, Sprays und Tropfen • paracolpium
verwendet werden. parakrin. Endokrine Funktion, bei der die
• paraffin Wirkungen eines Hormons direkt in den
umgebenden Zellen einsetzen; die hormo- Parimetdds. Entzündung der Gewebe-
nelle Wirkung wird dabei nicht über die strukturen um die Gebärmutter (Uterus),
Blutbahnen weitergeleitet. d.h. des .... Parametriums.
•paracrine [griech.: para, neben; metra, Gebärmutter;
itis, Entzündung]
........ (Lähmung). Verlust der Muskel- • parametritis
funktionen und/oder der Empfindungsfä- ParamtbfuiL Die seitliche Ausdehnung
higkeit; eine P. kann durch verschiedene des subserösen Bindegewebes der Gebär-
Ursachen bedingt sein, z.B. Verletzung, mutter (Uterus) in das breite Mutterband
Erkrankung oder Vergiftung. P.n werden (Ligamentum latum uteri). Dieses Be-
nach Ursache, Muskeltonus, Ausdehnung ckenbindegewebe stützt den Uterus.
oder den betroffenen Körperteilen klassi- [griech.: para, neben; metra, Gebärmut-
fiziert. - adj. paralytisch. ter]
[griech.: paralyein, gelähmt sein] •parametrium
•paralysis
Paranullslie. 1. Fehlfunktion des Gedächt-
nisses, bei der sich eine Person an Ereig-
hiamedtdn. Medizinische Methoden, die nisse und Umstände erinnert, die niemals
von der Schulmedizin abweichen und wirklich stattgefunden haben. 2. Zustand,
Auffassungen bezüglich Diagnostik und bei dem sich eine Person an Worte erin-
Behandlung von Krankheiten vertreten, nert und sie benutzt, ohne ihre Bedeutung
die nicht der gängigen naturwissenschaft- verstanden zu haben. Die P. kommt z.B.
lichen Medizin entsprechen; z.B. Irisdia- bei Psychosen oder Schizophrenie vor.
gnose und Frischzellentherapie. [griech.: para, neben; amnesis, Erinne-
[griech.: para, neben; lat.: medicina, Heil- rung]
kunst] •paramnesia
.paramedicine
zepte von Martha E...... Rogers (Die Lehre Parvoviren (pl.). Kleine einsträngige DNS-
vom Menschen als ein einheitliches Gan- Viren, die in Verbindung mit bestimmten
zes) und die Werke von Existentiai-Phä- Krankheiten stehen, z.B. Erythema infec-
nomenologen synthetisiert. P.s Verständ- tiosum und aplastische Krise bei chro-
nis der Pflege beruht auf dem Humanis- nisch hämolytischer Anämie.
mus im Gegensatz zum Positivismus. Ih- • human parvovirus (HPV)
re Theorie spricht die Einheit der geleb- Pas(a( (Pa). SI-Einheit des Drucks und der
ten Erfahrung des Menschen und die ge- mechanischen Spannung.
lebte Erfahrung der Gesundheit an. P.
[B. Pascal, französischer Physiker, !623-
unterstützt die Pflege als eine menschli-
!662]
che/humanistische Wissenschaft und
lehnt die traditionellen Ansichten der • Pascal
Krankenpflege, die aus den Naturwissen- Passage. !. Öffnung, Kanal, Weg oder
schaften entstehen, ab. Gang, z.B. die Magen-Darm-P. 2. Übertra-
gung von Bakterienkulturen von einem
Parthenogenese. (Jungfernzeugung). Form Nährboden auf einen anderen (Überimp-
der asexuellen Vermehrung (Reprodukti- fung).
on), bei der sich ein Organismus aus ei- • passage
nem unbefruchteten Ei (Ovum) entwi- Passionsblume. Kletterpflanze, deren Blü-
ckelt; die P. tritt bei vielen einfachen Tie- ten und Früchte als Arzneimittel dienen;
ren auf. Die Entwicklung und Befruch- sie finden Verwendung als Spasmolytika
tung des unbefruchteten Ovums kann und Sedativa sowie zur Behandlung von
durch mechanische oder chemische Sti- Verbrennungen, Dysmenorrhö, Hämor-
mulation künstlich induziert werden. rhoiden und Schlafstörungen.
[griech.: parthenos, Jungfrau; genesis, Ur- • passiflora
sprung]
• parthenogenesis Passivrauchen. Von Nichtrauchern eingeat-
meter Zigarettenrauch, entweder direkt
partial. Teilweise, anteilig. von der brennenden Zigarette oder in ver-
• partial rauchten Lokalen. Nach OS-amerikani-
schen Schätzungen ist das Passivrauchen
Partialdru(k. Teildruck, der von einem Gas jährlich für etwa 3.000 Todesfälle bei
in einer Mischung von Gasen oder Flüs- Nichtrauchern infolge von Lungenkrebs
sigkeiten ausgeübt wird, wobei der Druck sowie für 45.000 Todesfälle infolge von
direkt in Verbindung zur Konzentration Herz- und Lungenerkrankungen verant-
des Gases und in Relation zum Gesamt- wortlich.
druck der Mischung steht. Die Sauerstoff- • secondhand smoke
konzentration in der Erdatmosphäre stellt Paste. Halbflüssige Substanz zur äußerli-
etwa 2! o/o des gesamten atmosphärischen chen Anwendung, die pharmakologisch
Drucks dar, was unter Standardbedingun- aktive Wirkstoffe enthält. Die Grundlage
gen bei 760 mm Hg errechnet wird. Des- einer P. sind Fette oder eine Mischung
halb beträgt der P. von atmosphärischem aus Stärke und Petroleum, wobei die
Sauerstoff !60 mmHg (760 mal 0,2!). Wirkstoffe in einer -> Suspension der Fett-
• partial pressure stoffteilchen gelöst sind; z.B. Zahnpasta.
• paste
Partikel. Fundamentale Einheit einer Sub-
stanz; kleinstes Fragment. Paste ur, Louis. Erfinder der >>Keimtheorie«
[lat.: particula, kleiner Teil] von Infektionen und Entwickler der -> Pas-
• particle teurisation zum Abtöten von pathogenen
Organismen in Milch. P. hat darüber hin-
Partus. Entbindung, Geburt. aus verschiedene Impfstoffe (Vakzine)
• parturition entwickelt und war ein Pionier in der Ent-
764 Pasteur, Louis · :·
,· Pei-Ebstein-Fieber 767
II
teilt. Das große Becken ist ein ausgedehn- von Kulturen der Pilz-Species -+ Penicilli-
ter Höhlenbereich, der bis zum oberen um stammen oder halbsynthetisch herge-
Beckenrand reicht. Das kleine Becken stellt werden. Die verschiedenen P.e wer-
liegt distal zum Beckenrand und besitzt den oral oder parenteral zur Behandlung
vollständigere Knochenwände als das gro- bakterieller Infektionen eingesetzt, da sie
ße. Beckenein- und -ausgang haben drei eine antimikrobielle Wirkung ausüben,
wichtige Durchmesser: von vorn nach indem sie die Biosynthese der Zellwände
hinten (anterior-posterior), schräg- und während der aktiven Vermehrung der Or-
querverlaufend. Das Becken einer Frau ist ganismen hemmen; dies führt zum Zell-
normalerweise weniger massiv, dafür tod der Bakterien. P.e weisen eine sehr
breiter und runder als das eines Mannes. kurze Halbwertzeit auf und müssen des-
•pelvis halb relativ hoch dosiert verabreicht wer-
den; die Einnahme der entsprechenden
Pempldgus dlronkus llenignfiS fadads. Dosis muss genau eingehalten werden. Zu
Erbliche Hautkrankheit, die sich im frü- den Nebenwirkungen zählen Allergien,
hen Stadium durch Blasen zeigt, die spä- Diarrhö und anaphylaktischer Schock.
ter aufbrechen und rote, erodierte Stellen [lat.: penicillus, Pinsel]
mit Krustenbildung hinterlassen. • penicillin
• benign familial chronic pemphigus
Penklllla, ~ (penicilli-
Pan. Injektionshilfe (für --->Diabetiker) in nasefestes Penicillin). Halbsynthetisches
Form eines Füllfederhalters, bei dem die -+ Penicillin, das aus dem Schimmelpilz Pe-
Dosierungseinheiten je nach Art des P. nicillium gewonnen wird; dazu zählen z.B.
fühlbar, hörbar und I oder sichtbar sind. Dicloxacillin und Oxacillin.
•pen • penicillinase-resistant penicillin
Penldlli ---+Antibiotikum und langwir- geben ein mittleres Gewebe, das als Cor-
kendes Depotpenicillin; es wird zur Be- pus spongiosus bezeichnet wird und den
handlung einer Pharyngitis oder Pyoder- größeren Teil der Harnröhre enthält.
mie durch Streptokokken der Gruppe A [lat.: männliches Glied]
und von Syphilisinfektionen außerhalb penis
des Zentralnervensystems eingesetzt. P.-G
muß tief intramuskulär verabreicht wer- Peniskarzinom. Seltene maligne Erkran-
den, um eine gleichmäßige Konzentration kung des Penis, die im allgemeinen eher
im Plasma zu erreichen; die langsame sys- bei nicht beschnittenen Männern auftritt
temische Absorption aus dem Muskel er- und oft in Verbindung mit einer genitalen
folgt über eine Zeit von 12 Stunden bis zu Herpesinfektion oder schlechter Hygiene
mehreren Tagen. Es kann zu Allergien, steht. Leukoplakie oder flache Papeln ei-
Fieber, Exanthemen und einer Anaphyla- ner Balanitis können Vorformen der ma-
xie kommen. (---+ Penicillin) lignen Läsionen sein; z.B. stellt die Ery-
• penicillin G benzathine throplasie Queyrat ein schmerzhaftes
schuppenartiges Zellkarzinom in situ dar.
Pellkill ---+Antibiotikum, das zur Be- Das P. tritt üblicherweis als lokalisierte
handlung vieler Infektionen der Atemwe- Masse oder blutendes Ulkus auf und me-
ge und der Haut sowie gegen Scharlach, tastasiert sehr früh.
Lymphangitis, rheumatisches Fieber u.a. penile cancer
oral eingenommen wird.(---+ Penicillin)
~x~ penicillin V Penisneid. Neid der Frau auf den ---+ Penis
des Mannes; Wunsch einer Frau nach
Penicillinase. ---+ Enzym, das durch be- männlichen Eigenschaften, beruflichen
stimmte Bakterien gebildet wird, ein- Positionen und Vorteilen. Einige Psycho-
schließlich vieler Stämme der Staphylo- logen halten den P. für einen wesentlichen
kokken, die ---+ Penicillin inaktivieren und Faktor der weiblichen Persönlichkeitsent-
dadurch zu einer ---+ Resistenz gegen ein wicklung; diese These ist jedoch umstrit-
solches ---+Antibiotikum führen. Eine reine ten.
Form der P. wird zur Behandlung der Ne- penis envy
benwirkungen von Penicillin eingesetzt.
•penicillinase 'vlrgiftung. Toxische Wir-
Penidll Gattung eines Pilzes, von dem kung der Absorption von Pentachlor-
einige Formen gegen Erkrankungen beim phenol (PCP), einem Schädlingsbekämp-
Menschen eingesetzt werden können. P. fungsmittel, das manchmal auch als
chrysogenum und P. notaturn bilden das Waschsubstanz verwendet wird. Bei Neu-
Antibiotikum ---+ Penicillin. geborenen hat eine P. meist schwere Fol-
penicillus, Pinsel] gen mit Fieber und Schweißausbrüchen
Penicillium und kann durch den Kontakt mit Windeln
oder bestimmten Waschmitteln ausgelöst
penil. Zum---+ Penis gehörend. werden.
[lat.: penis, männliches Glied] •pentachlorophenol poisoning
•penile
---+ Opioid----+ Analgetikum (Ago-
PliniL (Phallus) Äußeres Geschlechtsorgan nist/Antagonist), das zur Behandlung von
des Mannes, das mit der ---+ Klitoris der mäßigen bis starken Schmerzzuständen
Frau vergleichbar ist. Der P. ist vorn und eingesetzt wird. P. fällt unter das Betäu-
seitlich mit Bändern am Schamhügel/Sitz- bungsmittelgesetz, obwohl das Risiko ei-
bein befestigt und besteht aus drei zylind- ner Suchtentwicklung gering ist. Neben-
rischen Strukturen aus kavernösem Ge- wirkungen sind Übelkeit und Erbrechen,
webe, das mit Haut überzogen ist. Die selten auch Halluzinationen.
Schwellkörper (Corpora cavernosa) um- • pentazocine hydrochloride
770 Pentabarbital ·
Pentobarbital. __, Sedativum und --> Hypno- produzierten Salzsäure, zu dem Enzym
tikum, das zu den --> Barbituraten gehört __, Pepsin umgewandelt wird.
und präoperativ, zur Behandlung von [griech.: pepsis, Verdauung; genein, pro-
Schlafstörungen sowie zur Kontrolle aku- duzieren]
ter Krampfanfälle verabreicht wird. • pepsinogen
• pentobarbital
Peptid. Molekulare Kette, die aus zwei
Pentose. __,Monosaccharid, das aus Koh- oder mehr -->Aminosäuren (Di-, Oligo-
lenhydratmolekülen besteht, die jeweils 5 oder Polypeptiden) besteht und durch
Kohlenstoffatome enthalten. P. wird vom Peptidbindungen zusammengehalten
Körper produziert und ist nach dem Ver- wird; Spaltprodukt des Proteinabbaus.
zehr bestimmter Früchte, wie Pflaumen [griech.: peptein, verdauen]
oder Kirschen, oder bei bestimmten • peptid
Krankheiten erhöht.
• pentose Peptidase. Eiweißspaltendes Enzym, das
Peptide zu Aminosäuren abbaut; es
Peplau, Hildegard, E. Pionierin der Ent- kommt natürlicherweise in Pflanzen, He-
wicklung der Pflegetheorie und Verfeeh- fe, bestimmten Mikroorganismen und im
Ierin des Konzeptes, dass die Pflege ein Magensaft vor.
zwischenmenschlicher (interpersonaler) • peptidase
Prozess ist In einem Werk »Internatio-
nal relations in nursing« (1952) (dt. ln - peptisch. Zur Verdauung oder zu denEn-
terpersonale Beziehungen in der Pflege, zymen gehörend, die wesentliche Verdau-
1995) schrieb P., dass die Beziehung zwi- ungssekrete sind.
schen Pflegenden und Patienten in den • peptic
Phasen stattfindet, in denen der Pflegen-
de als Ressource, Berater und »Leihmut- Peptostreptokokkus. Gattung gramposiil-
ter« fungiert. Die vier Phasen des Pro- ver anaerober Bakterien; potentiell patho-
zesses lauten: Orientierung, Identifikati- gene Organismen, die sich im normalen
on, Nutzung und Lösung. Der Pflegende oder im pathologischen Genitaltrakt der
unterstützt den Patienten bei der Orien- Frau sowie im Magen-Darm- und Respi-
tierung; die Identifikation versichert rationstrakt von gesunden Menschen fin-
dem Patienten, dass der Pflegende seine den; durch diese Organismen kann es zu
Situation verstanden hat. Die Erfor- verschiedenen Störungen kommen, von
schung beginnt, wenn der Patient die Appendizitis bis zu eiternden Wunden.
verfügbaren Dienstleistungen nutzt. Die • Peptostreptococcus
Lösung wird dadurch gekennzeichnet, per. Beziehungswort mit der Bedeutung
dass alte Bedürfnisse erfüllt werden und >>durch, mittels, mit<<.
neue entstehen. [lat.: durch]
Pepsin. __, Enzym, das mit dem Magensaft • per
ausgeschüttet wird und die Hydrolyse per-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>durch,
von Eiweißen (Proteinen) katalysiert. P. während, völlig«.
aus Schweine- oder Rindermägen wird • per-
manchmal als Verdauungshilfsmittel ver-
wendet. per os. (peroral). Durch den Mund, oral.
[griech.: pepsis, Verdauung] • peros
• pepsin
per se. An sich, von selbst.
Pepsinogen. Substanz, die von den pylori- • perse
schen und gastrischen Hauptzellen ausge-
schieden wird und in einer sauren Umge- perforans. Durchdringend; der Begriff
bung, z.B. bei Präsenz der vom Magen kann sich auf Nerven, Muskeln oder ande-
-: - Periduralanasthesie 77 1
zeinen Zyklus einer ---+ periodischen Welle ren. Die Membran ist dick und über jun-
oder eines entsprechenden Ereignisses. gen Knochen stark, über älteren jedoch
4. (Umgangssprachlich) ---+ Menses. weniger stark mit Gefaßen durchzogen.
[griech.: peri, um; hodos, Weg] - adj. periostal.
• period [griech.: peri, um; osteon, Knochen]
• periostum
Perioden5y5tem (der Elemente). Systemati-
sche Anordnung der chemischen Elemen- Periostitis. Entzündung der Knochenhaut
te. Eine erste Version wurde 1869 von Di- (---+ Periost); sie kann durch chronische
mitry Ivanovich Mendeleyev (russischer oder durch akute Infektionen oder Verlet-
Chemiker, 1834-1907} entwickelt. Durch zungen verursacht werden und äußert
die Anordnung der Elemente nach ihrer sich in Empfindlichkeit und Anschwel-
Ordnungszahl konnte er bestimmte Bezie- lung der betroffenen Knochen, Schmer-
hungen, z.B. die Wertigkeit, die in regel- zen, Fieber und Schüttelfrost.
mäßigen Intervallen auftritt, aufzeigen [griech.: peri, um; osteon, Knochen; itis,
und Eigenschaften von Elementen vorher- Entzündung]
sagen, die im 19. Jahrhundert noch gar
• periostitis
nicht erforscht waren.
• periodic table peripher. Zur äußeren Seite, Oberfläche
periodisch. Bezeichnung für Ereignisse oder Umgebung eines Organs, einer ande-
oder Phänomene, die sich in regelmäßi- ren Körperstruktur oder des Gesichtsfel-
gen oder auch unregelmäßigen Abständen des gehörend. (s.a. zentral)
wiederholen. ]griech.: periphereia, Umfang]
• periodic • peripheral
periodontal. Zum Bereich um einen Zahn Periphere Empfindungen, Umgang mit.
gehörend, z.B. zur Zahnwurzelhaut (Peri- .... pflegeintervention der .... NIC, die defi·
odontium). oiert wird als die Verhinderung oder
[griech.: peri, um; odous, Zahn] Einschränkung von Verletzungen oder
• periodontal Beschwerden bei Patienten mit einer ver-
Periodontitis. Entzündung der Zahnwur- änderten Empfindungsfahigkeit.
zelhaut (Periodontium). • Peripheral Sen ation Management
• periodontitis
perirektai. Zum Bereich um den Mastdarm
Periodontium. (Zahnwurzelhaut). Wurzelhaut (---+ Rektum} gehörend.
(---+Periost}, die die Zahnwurzel in der Al- [griech.: peri, um; lat.: rectus, gerade]
veole umgibt. • perirectal
• periodontium
periopefiltiv. Zum Zeitraum vor und nach Peristaltik. Koordinierte rhythmische,
einer Operation gehörend. gleichmäßig fortschreitende Kontraktion
[griech.: peri, um; lat.: operari, arbeiten] der glatten Muskulatur, die die Nahrung
• perioperative durch den Verdauungstrakt, die Galle
durch den Gallengang und den Urin
Periost. (Knochenhaut). Fibröse, gefaßreiche durch die Harnleiter bewegt. - adj. peri-
Membran, die die Knochen (außer an ih- staltisch.
ren Enden) bedeckt. Das P. besteht aus ei- [griech.: peri, um; stalsis, Kontraktion]
ner äußeren Schicht aus Kollagengewebe, • peristalsis
das auch einige Fettzellen enthält, und ei-
ner inneren Schicht aus feinen elastischen peritoneal. Zum Bauchfell (---+ Peritoneum}
Fasern. Das P. ist von Nerven und Blutge- gehörend.
faßen durchzogen, die die von ihnen um- [griech.: peri, um; tenein, spannen]
hüllten Knochen innervieren und ernäh- • peritoneal
...-, -
Peritonttis 775
11
[lat.: permanere, bleiben]
•permanent Perodde (pl.). (Superoxide; Hyperoxide). Ver-
bindungen eines Sauerstoffmoleküls mit '
.............. Zustand, der es Flüssigkeiten einem einwertigen Element, v. a. Metalle
oder anderen Substanzen erlaubt, durch oder Radikale. Peroxid-Radikale sind
ein anderes Medium zu dringen, z.B. starke Oxidationsmittel und können be-
durch eine Membran. (s.a. semipermeabel) stimmte biologische Substanzen schädi-
.permeable gen, z.B. Fette, Proteine und Nukleinsäu-
ren.
Pamailllllllt. (Durchlässigkeit). Das Ausmaß, • superoxides
in dem eine Substanz einer anderen er-
laubt, sie zu durchdringen. f'l!fslw:rltion. Unwillkürliches und patho-
[lat.: permeare, durchdringen] logisches Festhalten an den immer glei-
• permeability chen verbalen Äußerungen oder motori-
schen Aktivitäten unabhängig von einem
Pl!fl'li,lik. Potentiell gefährlich, destruktiv Stimulus oder seiner Dauer.
oder schädlich, wenn keine Behandlung [lat.: perseverare, beharren]
erfolgt, z.B. perniziöse Anämie. • perseveration
[lat.: perniciosus, destruktiv]
• pernicious ............. (persistent). Bestehen blei-
bend, anhaltend.
,.,... Vorsilbe mit der Bedeutung »ver- [lat.: persistere, verharren]
stümmelt<<. • persistend
•pero-
......,. (Analytische Psychologie nach
Paodllltlflt, Angeborene Missbildung mit C.G. Jung) Die Persönlichkeitsfassade
Deformität der Finger und Fingerspitzen, oder Rolle, die eine Person annimmt und
778 Persona c;,
in der sie sich der äußeren Welt präsen- kommt, jedoch äußerst scheu, übersensi-
tiert, um den Anforderungen der Umge- bel und introvertiert ist, sich gerne aus-
bung oder der Gesellschaft gerecht zu schließt und enge persönliche Kontakte
werden oder um einen intrapsychischen meidet.
Konflikt auszudrücken. (s.a. Anima) • schizoid personality
• persona
Persönlichkeit, zwanghafte. Charakter, der
persönliche Veränderungen, Unterstützung von chronischem und zwanghaftem Fest-
bei. .... Pflegeintervention der .... NIC, die halten an starren Verhaltensregeln geprägt
definiert ist als die Bestärkung in selbst- ist. Eine Person mit einer zwanghaften
bestimmten Veränderungen, die Patien- Persönlichkeit ist übertrieben gewissen-
ten ergreifen, um persönlich wichtige haft und verklemmt, äußerst unflexibel,
Ziele umzusetzen. hat eine außergewöhnliche Arbeitsfähig-
• Self-Modification Assistance keit und kann sich nicht im normalen
Maß entspannen und normale Beziehun-
Persönlichkeit. I. Synthese von Verhaltens- gen mit anderen Personen unterhalten.
und Einstellungmerkmalen, die bei einer • compulsive personality
Person zu erkennen sind. 2. Verhaltens- Persönlichkeitsstörung. Psychiatrische Er-
muster, die eine Person bewusst oder un-
krankung, die sich durch Abweichungen
bewusst entwickelt, z.B. durch die Anpas-
in der Persönlichkeitsentwicklung oder
sung an eine bestimmte Umgebung oder
bestimmter Verhaltensweisen von der
an kulturelle, ethnische, nationale oder
Norm darstellt; sie kann sich in zahlrei-
regionale Standards.
chen mentalen Störungen zeigen, etwa
• personality durch steife, unflexible und schlecht ange-
Persönlichkeit, antisoziale. Person, deren passte Verhaltensmuster und Eigenschaf-
Einstellungen und Verhaltensweisen den ten, welche die Fähigkeit einer Person ein-
Sitten, Normen und den von einer Gesell- schränken, in der Gesellschaft zu funktio-
schaft akzeptierten moralischen Prinzi- nieren, weil das Anpassungspotential er-
pien widersprechen. heblich eingeengt ist.
[griech.: anti, gegen; lat.: socius, Kame- • personality disorder
rad] Persönlichkeitsstörung, antisoziale. (disso-
• antisocial personality ziale Persönlichkeitsstörung). Immer wieder
Persönlichkeit, multiple. Zerfall einer Per- auftretende Verhaltensmuster, die den ge-
sönlichkeit in Bruchstücke (Fragmentati- wohnten moralischen und ethischen Nor-
on), bei der zwei oder mehrere unter- men widersprechen und eine Person in
schiedliche und untergeordnete Persön- ständigem Konflikt mit der Gesellschaft
lichkeiten im Widerstreit stehen. leben lassen. Begleitsymptome sind Ag-
• multiple personality gressivität, Gefühlskälte, Impulsivität,
Verantwortungslosigkeit, Feindseligkeit,
Persönlichkeit, neurotische. Disposition, niedrige Frustrationsschwelle, beträchtli-
die durch Charakterzüge und Neigungen che emotionale Unreife sowie schlechte
gekennzeichnet ist, die die Wahrschein- Urteilsfahigkeit.
lichkeit für ein spezifisches neurotisches • antisocial personality disorder
Verhalten erhöhen. Extrem ordentliche,
vorsichtige und saubere Personen können Persönlichkeitsstörung, narzisstische. Psy-
z.B. für die Entwicklung einer obsessiv- chiatrische Diagnose, die ein übertriebe-
zwanghaften Störung anfallig sein. nes Gefühl für die Wichtigkeit und Einzig-
(--+ neurotisch) artigkeit der eigenen Person bezeichnet,
• neurotic personality wobei der Betreffende ein abnormes Be-
dürfnis nach Aufmerksamkeit und Bewun-
Persönlichkeit, schizoide. Person, die zwar derung entwickelt und sich in grandiosen
mit dem Leben einigermaßen zurecht Phantasien über die eigene Person ver-
liert; es kommt zu Störungen der zwi- Pttspirldlo IMdilis. Verlust von Körper-
schenmenschlichen Beziehungen, bei de- flüssigkeit durch die weitgehend unmerk-
nen häufig andere Personen ausgenutzt liche Wasserabgabe bei der Atmung, über
werden und eine mangelhafte Empathie die Haut und die Schleimhäute.
vorhanden ist. (-+ Narzissmus) [lat.: in, nicht; sentire, fühlen; per, durch;
• narcissistic personality disorder spirare, atmen]
•insensible perspiration
~lllr schllohle. Persön-
lichkeitsstörung, gekennzeichnet durch Perspitadcm. (Hautatmung/Perspiratio insensibi-
die Unfähigkeit zwischenmenschliche Be- lis}. Ausscheidung von Körperflüssigkeit
ziehungen zu knüpfen und zu unterhalten. durch die Hautporen und über die
Diese Unfähigkeit zeigt sich vor allem Schleimhäute (Atmung). Die Flüssigkeit
durch Gefühlskälte und Unnahbarkeit, besteht aus Wasser, in dem Natriumchlo-
Zurückhaltung und Scheu sowie einer rid, Phosphat, Harnstoff, Ammoniak und
Gleichgültigkeit gegenüber Lob, Kritik andere Abfallprodukte gelöst sind. Die P.
und den Gefühlen anderer. dient dem Körper als Mechanismus zur
• schizoid personality disorder Ausscheidung und zur Regulierung der
Körpertemperatur. (s.a. Transpiration)
~ sdlbo\Jpisdle. An- - adj. perspiratorisch.
erkannte psychiatrische Störung, gekenn- [lat.: per, durch; spirare, atmen]
zeichnet durch seltsame Gedanken, Wahr- •perspiration
nehmung, Sprache oder Verhalten, die je-
doch für die Diagnose >>Schizophrenie<< Pertussis. (Keuchhusten). Akute, höchst an-
nicht stark genug ausgeprägt sind. Typi- steckende Infektion der Luftwege (melde-
sche Symptome sind z.B. magische Vor- pflichtig), die durch einen anfallartigen
stellungen wie Aberglaube, der Glaube an Husten charakterisiert ist, der mit einem
Hellseherei und Telepathie, bizarre Fan- lauten, keuchenden Einatmen endet. P.
tasien, wiederkehrende Illusionen wie das
Fühlen einer anwesenden Person oder
Kraft, die nicht wirklich anwesend ist, so-
tritt am häufigsten bei Säuglingen und
Kindern bis zum 4. Lebensjahr auf, die
nicht geimpft worden sind. Der ursächli-
II
ziale Isolation, eigenartige Sprachmuster che Erreger, Bordetella pertussis, ist ein
inklusive vage ausgedrückter Ideen oder kleiner, unbeweglicher gramnegativer
missverständlicher Worte sowie eine Kokkenbazillus. (-+ Pertussisschutzimp-
übertriebene Angst oder Hypersensibili- fung)
tät gegenüber tatsächlicher oder ange- [lat.: per, durch; tussis, Husten]
nommener Kritik. .pertussis
• schizotypal personality disorder
Pertussls-Sdlutzlmpftmg. Aktive Impfung
Pers&llkhlleitsstirun zwuthafte, Stö- zur Immunisierung gegen -+ Pertussis, die
rung von alltäglichen Funktionen und auch alleine durchgeführt wird, wenn die
normalen Verhaltensmustern, die von der sonst übliche kombinierte Schutzimpfung
irrationalen Sorge um Ordnung, Regeln, gegen Diphtherie, Keuchhusten und Teta-
Rituale und Details geprägt ist. nus kontraindiziert ist.
• compulsive personality disorder .pertussis vaccination
D
zugter Wirt (meist Ratten) infolge einer
Pes equirms. (Spitzfuß). Deformität des Fu- Rattendermatose durch die P. getötet wor-
ßes, bei der die Zehen extrem gebeugt den ist. Deshalb kommt es nur zu Epide-
sind und Gehen nur mit der vorderen Flä- mien, wenn vorher Ratten befallen waren.
che des Fußes möglich ist; die Ferse be- Man unterscheidet die Beulenpest (Bubo-
rührt den Boden nicht. nenpest, die die Leisten beHillt), die Lun-
• pes equinus genpest und die Pestsepsis.
0:-::;, plague
us. (Plattfuß). Unphysiologische, je-
doch relativ häufige Deformität des Fu- PllsdlhL Chemisches Mittel, das zur Ver-
ßes, die durch eine Abflachung des Fußge- nichtung von tierischen oder pflanzlichen
wölbes gekennzeichnet ist. Schädlingen eingesetzt wird.
pes planus •pesticid
US. (Knickfuß). Abknickung des Fu- Pestullzfne, Aktive immunisierende Sub-
ßes in der Höhe des Knöchels nach außen. stanz, die aus getöteten Pestbazillen ge-
•pes valgus wonnen wird; die P. wird zur Immunisie-
rung gegen Pest eingesetzt, meist nach ei-
Pessar. Mechanisches Hilfsmittel in Form ner möglichen Exposition oder als Schutz
eines Ringes oder einer Schale, das in die für Reisende in den endemischen Berei-
Vagina geschoben und um den äußeren chen.
Muttermund gelegt wird, um einen Ute-
plague vaccine
rusprolaps, eine Uterusretroversion oder
eine Zervixinsuffizienz zu behandeln. ............ {pl.). Violette oder rote punkt-
Dies wird bei Frauen eingesetzt, deren Zu- förmige Flecken auf der Haut, die infolge
stand eine chirurgische Behandlung nicht von kleinsten Blutungen (Hämorrhagien)
~~ . Pflege. postoperalive 78 I
entstehen. Mögliche Ursachen sind z.B. Pfeffenninz. Getrocknete Blätter und Blü-
Thrombozytenmangel oder das Pressen ten des Krautes Mentha piperita. Es ist
in den Kopf bei der Geburt. - adj. petech- Quelle für ein flüchtiges 01, das als .... Kar-
ial. minativum und --+ Antiemetikum verwendet
• petechiae wird. P. wirkt schmerzstillend, krampflö-
send, beruhigend und kühlend bzw. fie-
Petit mal. Der sog. kleine epileptische An- bersenkend und wird meist in Form von
fall ist ein generalisierter Anfall mit kurz- Tee getrunken oder als Zusatz zum
zeitiger Trübung des Bewusstseins. Beim Waschwasser verwendet. 30g getrocknetes
P.m. treten keine eigentlichen Krämpfe oder 75g frisches Kraut mit 11 Wasser, das
auf. (s.a. Epilepsie) nicht mehr kocht, aufgießen und 10 Minu-
[franz.: kleines Übel) ten ziehen lassen, abseihen, erkalten las-
• petit mal epilepsy; minor epilepsie sen. Mit 41 Wasser, unter 10°C der aktuel-
Petrifikation. Der Prozess des Verkalkens len Körpertemperatur, verdünnen. Akti-
oder der steinartigen Umbildung. vierend mit mäßig feuchten Waschlappen
• petrification waschen. Anschließend Patienten nicht
abtrocknen, nur leicht zudecken. Alterna-
Petri-Schale. Flache runde Glasschale mit tiv 3-5 Tropfen Pfefferminzöl ins Wasser
Deckel, die für die Züchtung von Bakteri- geben; nicht an Schleimhäute bringen, da
enkulturen verwendet wird. es brennt!
[J. Petri, deutscher Bakteriologe, 1852- • peppermint
1921)
• Petri dish Pfefferminzöl. Durch Wasserdampf-De-
Petrissage. Massagetechnik, bei der die stillation gewonnenes 01 aus den Blät-
Haut sanft angehoben und zusammenge- tern der Pfefferminze mit erfrischender,
drückt wird; auf diese Weise werden die anregender Wirkung; wirkt als Wasch -
Durchblutung gefördert und die Muskeln wasserzusatz fiebersenkend. Anzuwen-
entspannt. den als Waschwasserzusatz, zur Mund-
lfranz.: petrir, kneten] pflege und in der Duftlampe. icht anzu-
• petrissage wenden bei Patienten mit einem Ver-
schluss der Gallenwege, ..... Cholezystitis
Petting. Wechselseitige manuelle Reizung oder Leberschäden; ebenfalls nicht bei
der erogenen Zonen und Geschlechtsteile Säuglingen und Kleinkindern, wegen
bis zum --+Orgasmus, wobei es nicht zum der Gefahr der zentralen Erregung und
Geschlechtsverkehr (--+ Koitus) kommt. Atemdepression; P. kann bei empftndli-
[eng/.: to pet, streicheln] cher Haut hautreizend wirken. (--. Öl.
• petting ätherisches; Aromatherapie)
·pexie. Nachsilbe mit der Bedeutung >>Be- • peppermint oil
festigung«. Pfeiffer-Drüsenfieber. --+ Mononucleosis in-
Peyer-Piaques (pl.). Gruppe von .... Lymph- fectiosa.
knoten, die in der Schleimhaut des • infectious mononucleosis
Krummdarms (Ileum) gegenüber der
mesenterischen Verbindung eine einzelne Pflege, postoperative. Umgang und Ver-
Schicht bilden. Bei den meisten Menschen sorgung eines Patienten nach einer Ope-
befinden sie sich im distalen Teil des ration. Vor der Verlegung aus dem OP
Ileums, können jedoch auch im Leerdarm werden alle dort verwendeten Hilfsmittel
(Jejunum) vorkommen. Die P.-P. spielen entfernt und gegebenenfalls ein steriler
eine wichtige Rolle im körpereigenen Im- Verband auf die Inzisionsstelle angel egt.
munsystem und schwellen bei --+ Typhus Durchgängigkeil und Verbindungen al-
geschwürartig an. ler Drainagen sowie die Flussrate der In-
• Peyer's patches fusionen werden überprüft. Sauberkeit
7XI Pfiege. postoperative .
eren Definition von P.: Phänomen der Hautfarbe und -zustand, motorische
Sorge Pflegender; Anwendung von Theo- und sensorische Nervenfunktion, Ernäh-
rien zur Beobachtung der jeweiligen Be-- rungszustand, Ruhe, Schlaf, Aktivität,
dürfnisse für Pflegeinterventionen und Ausscheidung und Bewusstseinszustand.
Planung von Pflegehandlungen; die er- • nursing assessment
griffenen Pflegehandlungen und eine
Evaluation der Auswirkungen der Hand- Pftegebadeöl. Das P. dient der Fettung der
lungen in Bezug auf das betreffende Phä- Haut, da sich das mit dem Wasser ver-
nomen. 3. Professionelle Praxis eines mischte Öl netzartig auf die Haut legt.
professionell Pflegenden. Ein Hauptbestandteil sollte das öl sein,
Aqua (Wasser) darf kein Lohaltsstoff
• nursing sein. Ölbäder sollten möglichst nur ei-
Pflege, professionelle. Berufsmäßiges neo Wirkstoff enthalten, damit sich evtl.
qualitätsorientiertes Handeln der Pflege- auftretende Allergien eindeutig zuord-
kräfte. P. P. bedarf einer umfassenden nen lassen. Keinen Effekt bringt es, rei-
Ausbildung in Theorie und Praxis und nes öl ins Waschwasser zu gießen, um
basiert auf wissenschaftlichen Erkennt- damit etwa das Waschwasser haut-
nissen. (s.a. Pflegender, professionell) freundlicher zu machen, denn ohne
• professional nursing _, Emulgatoren kann es sich im Wasser
nicht fein verteilen. Die Anwendung
Pflege, progressive. Organisatorische Zu- empfiehlt sich bei extrem trockener Haut
ordnung und Verlegung von Patienten und erfolgt maximal jeden 2. oder 3. Tag.
nach der notwendigen Pflegeintensität • bathoil
bzw. dem Grad der Genesung. Z.B. Verle-
gung von der Intensivpflegeeinheit zur Pflegediagnose. Aussage über ein akutes
Wachstation, Normalstation oder Ambu- Gesundheitsproblem oder über ein po-
lanten Pflege oder (in der Psychiatrie) tenzielles Problem im Gesundheitszu-
lntensivüberwachung, geschlossene Sta- stand eines Klienten/Patienten, für das
tion, offene Station, Tagesklinik, Betreu- ein professionell Pflegender zuständig
tes Wohnen. ist, der für eine entsprechende Behand-
[lat: progressiv, fortschrittlich, stufen- lung kompetent ist Für die Formulie-
weise fortschreitend, steigernd) rung einer P. sind 4 Schritte erforderlich.
• progressive care Durch Sammlung von Informationen aus
allen verfügbaren Quellen wird eine Da-
Pflege, transkulturelle. Kernbegriff des tenbank erstellt, dazu gehören Lnter-
Pflegemodells von _, Madeleine Leinlnger. views mit dem Klienten und seinen An·
• transcultural nursing gehörigen, ein Oberblick über vorhan-
dene Berichte über die Gesundheit des
Pftegeanamnese. Bestimmung der Be- Klienten, die Beobachtung seiner Reak-
dürfnisse, Präferenzen und Fähigkeiten tion auf mögliche Veränderungen seines
eines Patienten durch einen professionell Gesundheitsstatus, körperliches Assess-
Pflegenden. Bei der Pflege-Anamnese ment sowie Konferenz oder Beratung
führt die Pflegende ein Lnterview mit mit anderen Professionellen, die eben-
dem Patienten, der dabei aufmerksam falls mit der Pflege des Klienten betraut
beobachtet wird, um alle Symptome und sind. Diese Datenbasis muss kontinuier-
Anzeichen seines Zustandes, seine ver- lich aktualisiert werden. Zum zweiten
bale und nonverbale Kommunikation, Schritt gehören die Analyse der Reaktio-
die medizinische und soziale Anamnese nen des Klienten auf die Probleme in
und jede andere verfügbare Lnformation Verbindung mit seinem Gesundheitszu-
berücksichtigen zu können. Zu den phy- stand oder seiner Krankheit, die Klassifi-
sikalischen Aspekten, die heim P.-A. ein- kation seiner Reaktionen in die Katego-
geschätzt werden, gehören Vitalzeichen, rien psychologisch, physiologisch, spiri-
7X4 Pflegediagn ose •}
, 2 4
Festlegung des Pflege- Erfolgskontrolle
Pflegebedarfs plan ung und
de.s Patienten/ Feedback
Klienten
(Datensamm-
lung}
Hilfsmittel,
Verfahren
usw. zur
§ Pflegepläne,
Modelle
§ Wissen und
Technologie
für die Durch-
§ Auswertungs-
hilfenund
Formen des
§
Feststellung führung Feedback
Pflegeprozess, 4-Stufen-Modell (WHO}.
iSS Pflegereferat ~.
.......~
..··
Pflegeprozess, 6-Stufen-Modell.
sterium, die für die Beratung des zustän- stationären Pflegeeinrichtungen. Der P.
digen Ministers und die Zusammenar- wird zwischen dem Träger der Einrich-
beit mit den Pflegeverbänden verant- tung und den Kostenträgern (Kranken-,
wortlich ist. bzw. Pflegekassen} ausgehandelt P.e
Department of Nursing orientieren sich an einer sparsamen und
wirtschaftlichen Betriebsführung; bei der
Pflegeritual. Aus der Tradition gewach - Verhandlung werden Kosten und Leistun-
sene, nicht wissenschaftlich begründete gen vergleichbarer Krankenhäuser sowie
Pllegemaßnahme. Dazu zählt z.B. das Empfehlungen der Deutschen Kranken-
»Eisen und Fönen« lUr Oekubituspro- hausgesellschaft (DKG) berücksichtigt.
phylaxe, die Anwendung von Franz- Entstehende Oberschüsse darf das Kran-
branntwein zur ..... Pneumonieprophylaxe kenhau behalten, eventuelle Verluste
oder das tgl. Blutdruckmessen bei jedem muss es entsprechend selb 1 tragen.
Patienten. • nursing allowance
• nursing ritual
Pflegestandards. Richtlinien zur Leistung
Pflegesatz. Vergütung für stationäre und qualitativ guter Krankenpflege sowie
teilstationäre Krankenhausleistungen Kriterien für deren Beurteilung. Solche
und Finanzierung von ambulanten und Richtlinien bieten bei juristischen Aus-
· Pfl egeve rsiche rung 7X9
in die jeder Krankenversicherte ebenfalls oder Alkalität. Der normale ph des Urins
Beiträge einzahlen muss. liegt zwischen 4,6 und 8,0.
• nursing care insurance • urinepH
Phänomenologie. Lehre von den Krank- innerhalb des Körpers beschäftigt, ein-
heitszeichen. schließlich der Absorptionswege und
• phenomenology -mechanismen, Verteilung, Ausscheidung
und Stoffwechsel, Wirkungsbeginn, Wir-
Phänotyp. 1. Die sichtbaren Merkmale ei- kungsdauer, Biotransformation sowie
nes Organismus oder einer Gruppe von Wirkungen und Wege der Ausscheidung
Organismen, einschließlich der anatomi- der Stoffwechselprodukte von Arzneimit-
schen, physiologischen, biochemischen teln.
und verhaltensbezogenen Merkmale, die [griech.: pharmakon, Medikament; kine-
durch Interaktionen zwischen den geneti- sis, Bewegung]
sehen und umweltbedingten Faktoren be- • pharmacokinetics
stimmt werden. 2. Gruppe von Organis-
men, die sich in ihrem Erscheinungsbild Pharmakologe. Spezialist im Zusammen-
ähneln. - adj. phänotypisch. hang mit Eigenschaften, Anwendungsme-
[griech.: phainein, erscheinen; typos, thoden und Wirkungen von Arzneimitteln
Marke] und deren Wechselwirkung mit dem Kör-
• phenotyp per.
• pharmacologist
Phantasie, gezielt ausgerichtete. -+ Pnege-
intervention der .... NIC, die definiert ist Pharmakologie. Lehre von den Eigenschaf-
als die sinnvolle Anwendung der Phanta- ten, Anwendungsmethoden und Wirkun-
sie zur Entspannung bzw. zur Ablenkung gen von Arzneimitteln.
der Aufmerksamkeit von unerwünschten [griech.: pharmakon, Medikament; Iogos,
Empfindungen. Wissenschaft]
• Simple Guided lmagery • pharmacology
Phantasma (pl. Phantasmen). Trugbild; op- Pharmakopöe. Offizielles Arzneibuch, das
tische Wahrnehmung von etwas, was Regelungen und Informationen zu Be-
nicht existiert, z.B. Illusion, Halluzination. schreibungen, Rezepten, Dosierungen,
[griech.: Vision] Reinheitsstandards, Aufbewahrung und
• phantasm Dosierungsformen von Arzneimitteln ent-
hält.
Phantomschmerz. (Phantomglied). Phäno- [griech.: pharmakon, Medikament; poiein,
men, das häufig nach Amputationen auf- machen]
tritt und dadurch gekennzeichnet ist, dass • pharmacopoeia
in einer nicht mehr vorhandenen (ampu-
tierten) Extremität Beschwerden oder pharmazeutisch. Zu Arzneimitteln oder ih-
Schmerzen wahrgenommen werden. rer Herstellung gehörend.
• phantom limb syndrome [griech.: pharmakeuein, Medikamente
verabreichen]
Pharmakodynamik. Studienbereich, der • pharmaceutic
sich mit der Wirkungsweise von Arznei-
mitteln im lebenden Organismus beschäf- Pharmazie. 1. Lehre von der Herstellung
tigt, einschließlich der pharmakologi- und Prüfung von Arzneimitteln. 2. Ort
schen Reaktionen, die in Abhängigkeit zur Herstellung und zum Vertrieb von
von bestimmten Medikamentenkonzen- Arzneimitteln.
tration an der Wirkungsstelle im Organis- [griech.: pharmakon, Medikament]
mus beobachtet werden können. • pharmacy
[griech.: pharmakon, Medikament; dyna-
mis, Kraft] Pharyngitis. (Rachenkatarrh). Entzündung
oder Infektion des Rachens (Pharynx),
• pharmacodynamics
die als allgemeine Symptome Kratzen und
Pharmakokinetik. Studienbereich, der sich Schmerzen im Hals auslöst. Zu den Ursa-
mit der Wirkungsweise von Arzneimitteln chen einer P. zählen Diphtherie, Herpes-
simplex-Infektion, infektiöse Mononu- gie. 3. Bestimmter zeitlicher Abschnitt ei-
kleose und Streptokokkeninfektion. ner Krankheit.
[griech.: pharynx, Rachen; itis, Entzün- [griech.: phasis, Erscheinung)
dung) .phase
• pharyngitis
Phase. (splte) genitale. (Psychoanalyse)
Die letzte Phase in der psychosexuellen
~ Spezielles -+ Endoskop, das Entwicklung (nach Freud), die mit der Pu-
zur Untersuchung des Rachens (Pharynx) bertät beginnt und das gesamte Erwach-
eingesetzt wird. (-+ Pharyngoskopie) senenalter anhält, wobei die Genitalien
[griech.: pharynx, Rachen; skopein, an- eine wesentliche Quelle der lustvollen Sti-
schauen) mulation sind.
• pharyngoscope •genital stage
II
bildung, da er durch Formveränderung rung und andere mit dem Mund durchge-
verschiedene Vokallaute bilden kann. Der führte Aktivitäten die vorwiegende Quelle
P. besitzt eine muskuläre Struktur, ist mit einer lustvollen Stimulation sind.
einer Schleimhaut ausgekleidet und un- •oralstage
terteilt sich in den Nasenrachenraum (Na-
sopharynx), den Mundrachenraum (Oro- Pblse. phlllsdae, Phase der psychosexuel-
pharynx) und den Kehlkopf (Laropha- len Entwicklung, die etwa zwischen dem
rynx). Er enthält Öffnungen für das rechte 3. und 6. Lebensjahr auftritt, wenn sich
und das linke Ohr, die beiden hinteren das Bewusstsein und der Umgang mit
Nasenlöcher, für den Rachen, den Larynx den eigenen Genitalien entwickeln und zu
und den Ösophagus; darüber hinaus sind einer wichtigen Quelle lustvoller Erfah-
im P. jeweils 2 Rachenmandeln (Pharynx- rungen werden. (--> Psychoanalyse)
tonsillen), Gaumenmandeln (Tonsillae pa- • phallic stage
latina) und Zungenmandeln (Tonsillae Phue. wlmtge. Der wässrige Teil eines
Iingualis) angebracht. heterogenen Gemischs von Wasser und ei-
[griech.: Rachen) ner anderen Flüssigkeit.
• pharynx
• aqueous phase
~ -+Rachenmandel. Ph.D. Abkürzung für »Doctor of Philoso-
• pharyngeal tonsil phy« .
.Ph.D.
Plast. 1. Periodische Funktion, wie z.B. PIIIIRol. 1. Stark giftige, ätzende, kristal-
sinusförmige Bewegungen. 2. Entwick- line chemische Substanz, die aus Stein-
lungsstufe in der Entwicklungspsycholo- kohlenteer gewonnen oder synthetisch
hergestellt wird. P. hat einen durchdrin- mentalen Retardierung. Die einzig mögli-
genden unangenehmen Geruch und ist in che Therapie einer PKU ist eine spezielle
Lösung ein wirkungsvolles Desinfektions- Diät.
mittel, das als Karbolsäure bezeichnet • phenylketonuria (PKU)
wird, jedoch wegen seiner hohen Toxizität
kaum noch in Gebrauch ist. 2. Sammelbe-
Phet--. (Soziohormon). Hormonelle Sub-
stanz, die von einem Organismus ausge-
zeichnung für eine große Anzahl und
schüttet wird und eine bestimmte Reak-
Vielfalt von chemischen Produkten, die in
tion eines Individuums der gleichen Spe-
ihrer Struktur dem Alkohol stark ähneln
cies, im allgemeinen des jeweils anderen
(da sie eine OH-Gruppe an einem Benzol-
Geschlechts, auslöst (Erkennungs- bzw.
ring enthalten).
Sexuallockstoffe).
[griech.: phainein, erscheinen; lat.: oleum,
01]
[griech.: pherein, tragen; hormaein, sti-
mulieren]
•phenol
•pheromome
Pltenolvlrglfhm Vergiftung, die durch Phlmase. Verengung der -->Vorhaut (Prä-
Einnahme oder Einatmen von Verbindun-
putium) des Penis, wodurch die Vorhaut
gen verursacht wird, die das stark ätzende
--> Phenol enthalten, z.B. Karbol, Kresol nicht über die Eichel zurückgeschoben
werden kann. Die P. ist im allgemeinen
oder Naphtol. Typische Merkmale einer P.
angeboren oder die Folge einer Infektion.
sind Verätzungen der Schleimhäute,
Schwäche, Blässe, Lungenödem, Krampf-
[griech.: Verengung]
anfälle, Erbrechen, Schwindel sowie •phimosis
Atem-, Kreislauf-, Herz- und Niereninsuf- l'llllle. Glasbehälter, der mit einem Gum-
fizienz. mistopfen und Metallring verschlossen
• phenol poisoning ist.
• via!
PlteftJI (Pit). Einwertiges organisches Radi-
kal (C6 H5 ), das von Benzol abgeleitet und pldeb(o)-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>Ve-
Bestandteil vieler aromatischer Verbin-
dungen ist.
•phenyl (Ph)
ne<<.
•phleb(o)- II
PIIIe1lelltomil Chirurgische Entfernung
....,._.anln (Phet. Essenzielle Aminosäu- einer Vene oder eines Teils einer Vene.
re, die für das normale Wachstum und [griech.: phleps, Vene; ektome, ausschnei-
die Entwicklung von Säuglingen und Kin- den]
dern sowie für den Eiweißstoffwechsel in •phlebectomy
allen Altersstufen wichtig ist.
• phenylalanine (Phe)
Phlellilis. Venenentzündung. (--> Thrombo-
phlebitis)
....,.,..._.. (PKU). (Fölling-Krankheit). [griech.: phleps, Vene; itis, Entzündung]
Unphysiologische Ausscheidung von Phe- •phlebitis
nylbrenztraubensäure und anderen Stoff-
wechselprodukten im Urin, die für eine
Pldllaagraphie. Röntgenologische Darstel-
lung der Venen mit Hilfe eines injizierten
angeborene Stoffwechselerkrankung ty-
Kontrastmittels.
pisch ist, welche durch den Mangel oder
das Fehlen von Phenylalaninhydroxylase
[griech.: phleps, Vene; graphein, berich-
ten]
verursacht wird; dies ist ein Enzym, das
für die Umbildung der Aminosäure • phlebography
--> Phenylalanin in Tyrosin benötigt wird. Phlebothnlnlbose. Venenerkrankung, bei
Eine Ansammlung von Phenylalanin ist der sich innerhalb einer Vene Blutklum-
für das Hirngewebe schädlich; ohne Be- pen (Koagel) festgesetzt haben. Ursache
handlung kommt es zur Ausbleichung der ist häufig eine Hämostase, übermäßige
Haare, Ekzemen und einer progressiven Gerinnungstätigkeit oder ein Verschluss.
794 Phiehethrombose ';
Im Gegensatz zur --+ Thrombophlebitis sind Phlegmone. Eitrige --+ Entzündung des
die Gefaßwände der Vene nicht entzündet. Zellgewebes mit der Tendenz der Ausbrei-
[griech.: phleps, Vene; thrombos, Klum- tung in bestehende Gewebsspalten, z.B.
pen; osis, Zustand] entlang von Sehnen und Sehnenscheiden
• phlebothrombosis oder Muskelscheidewänden. - adj. phleg-
monös.
Phlebotomie. (Venae sectio/Aderlass). Chirur- [griech.: phlegma, Glut, Entzündung]
gische Eröffnung (Inzision) einer Vene, • phlegmon; diffuse abscess
z.B. zur Entnahme von Blut für eine Blut-
spende. Die P. ist eine wichtige Behand- -phob. Nachsilbe mit der Bedeutung
lungsmaßnahme bei --+ Polyzythämie vera, »Angst<<.
die alle 6 Monate oder häufiger durchge- • -phob
führt werden kann. Phobie. Obsessive, irrationale und exzessi-
[griech.: phleps, Vene; temnein, schnei- ve Furcht vor einem bestimmten Gegen-
den] stand, z.B. einem Tier oder Schmutz, vor
• phlebotomy einer konkreten Aktivität, z.B. das Haus
zu verlassen, oder von einer bestimmten
Phlebotomie: arterielle Blutentnahme. Situation, z.B. einem Blick in die Tiefe. Ty-
.... pflegeintervention der .... NIC, die defi- pische Erscheinungsformen sind Ohn-
niert wird als die Aboahme einer Blut- macht, Müdigkeit, Herzrasen (Palpitati-
probe aus einer Arterie ohne Verweilka- on), Schwitzen, Übelkeit, Zittern (Tre-
nüle zur Messung des Sauerstoff- und mor) und Panik. - adj. phobisch.
Kohlendioxidspiegels sowie des Säure- [griech.: phobos, Angst]
Basen-Gleichgewichts. • phobia
• Phlebotomy: Arterial Blood Sampie Phokomelie. (Robbengliedrigkeit). Entwick-
lungsstörung, die durch das Fehlen des
Phlebotomie: Blutspende. .... Pflegeinter- oberen Teils einer oder mehrerer Extremi-
vention der --+ NIC, die definiert wird als täten gekennzeichnet ist, so dass Füße
die Abnahme von Blut und Blutproduk- oder Hände oder beides direkt am Rumpf
ten von einem Spender. ansetzen und wie kurze Stümpfe oder die
• Phlebotomy: Blood Unit Acquisition Flossen von Robben wirken. (s.a. Dysme-
lie)
Phlebotomie: venöse Blutentnahme. • phocomelia
.... pflegeintervention der .... NIC, die defi-
phon(o)-. Vorsilbe mit der Bedeutung
niert wird als die Abnahme einer Blut-
probe aus einer Vene ohne Verweilka- >>Ton, Stimme«.
nüle. • phon(o)-
• Phlebotomy: Venous Blood Sampie Phonation. Stimm- und Lautbildung; Pro-
duktion von Sprechgeräuschen durch die
Phlegmasia alba dolens. ... Thrombophlebi- Vibrationen der Stimmritze im Kehlkopf
tis der Oberschenkelvene (Vena femora- (Larynx).
lis), die zu Ödemen und Schmerzen in [griech.: phone, Stimme; /at.: atio, Pro-
den Beinen führt und häufig nach einer zess]
Entbindung oder nach schweren Fieberer- • phonation
krankungen auftritt. Phonetik. Teilgebiet der Sprachwissen-
• phlegmasia alba dolens schaft; Lehre der Stimmbildung und
Sprechgeräusche.
phlegmatis(h. Bezeichnung für einen Men-
• phonetics
schen, der schwerfallig, apathisch, extrem
ruhig oder gelassen ist. Phoniatrie. (Stimmheilkunde). Lehre von
• phlegmatic Stimm-, Sprech- und Sprachstörungen
und den entsprechenden Behandlungsme- fen bei der Produktion von Arachidonsäu-
thoden. re, einer essenziellen Fettsäure.
•laliatry •phospholipase
~ Aufzeichnung der Phaspholpld. Substanz einer Gruppe von
Herzgeräusche durch ein elektromechani- Verbindungen, die in lebenden Zellen
sches Gerät (Phonokardiograph). häufig vorkommen, insbesondere in Le-
•phonocardiography berzellen; sie enthalten Phosphorsäure,
Fettsäuren und eine Stickstoffbase. Zwei
Phanalagie. Studium der Sprechgeräusche, spezielle Formen der P.e sind ---> Lezithin
insbesondere der Regeln, die die Art und
und Sphingomyelin.
Weise bestimmen, wie diese Geräusche in
[griech.: phos, Licht; pherein, tragen; Ii-
einer bestimmten Sprache eingesetzt wer-
pos, Fett]
den.
•phospholipid
•phonology
PMsphaL Salz der Phosphorsäure, das für Phosphor (P). Nicht-metallisches chemi-
sches Element, das in der Natur als eine
lebende Zellen extrem wichtig ist, insbe-
Komponente des -+ Phosphats häufig zu
sondere für die Speicherung und Nutzung
finden ist; Ordnungszahl 15, Atommasse
von Energie sowie für die Vermittlung von
30,975. P. ist wichtig für den Metabolis-
genetischen Informationen. (---> Phosphor)
mus von Eiweißen (Proteinen}, Kalzium
•phosphate
und Glukose. Darüber hinaus spielt es
Pllaspllatlmie Unphysiologisch hoher eine Rolle bei der Produktion von Adeno-
Phosphatspiegel im Blut. (---. Phosphat) sintriphosphat (ATP) und im Prozess der
• phosphatemia Glykolyse. Eine mangelhafte Aufnahme
von P. mit der Nahrung führt zu Ge-
Phosphlflse. ---> Enzym, das als Katalysator
wichtsverlust, Anämie und Wachstums-
in chemischen Reaktionen fungiert, an störungen.
denen ---> Phosphor beteiligt ist; es ist
•phosphorus (P)
wichtig für die Kalkbildung der Knochen.
•phosphatase Phosphorfllgifttmg. Toxischer Zustand,
der durch die Einnahme von weißem oder
II
Phasphltase, llblllche. Enzym, das in gelbem -+ Phosphor verursacht wird, der
Knochen, Nieren, Darm, Plasma und den
manchmal in Rattengift, Dünger oder in
Zähnen zu finden ist; kann bei verschiede-
Feuerwerkskörpern enthalten ist. Die Ver-
nen Knochen- und Lebererkrankungen in
giftung äußert sich anHinglich durch
erhöhten Mengen im Serum vorliegen.
Übelkeit, Kehlkopf- und Magenschmer-
• alkaline phosphatase zen, Erbrechen, Diarrhö und einen knob-
Phosphatase, RIIN. Enzym vorkommend lauchartigen Atemgeruch, später auch
in Nieren, Serum, Sperma und Prostata; durch Lebernekrosen, Störungen des Zen-
erhöhte Serumwerte treten aufbei Prosta- tralnervensystems und Koma.
tatumoren und -Verletzungen. •phosphorus poisoning
• acid phosphatase
l'llosphorJiien Der Prozess der Bin-
Pllosplla(urie. Ausscheidung einer unphy- dung von Phosphatgruppen an ein Ei-
siologisch hohen Menge an -+ Phosphat weiß, einen Zucker oder eine andere Ver-
durch den Urin . bindung. Bei der P. findet eine Synthese
• phosphaturia von -+ ATP statt, das aus ADP und anorga-
nischem Phosphat entsteht. (-+ Phosphat)
Pllospholiplse, Gruppe von -+ Enzymen, • phosphorylation
die die Hydrolyse von -+ Phospholipiden
katalysieren. Die verschiedenen P.n ver- phot(oh Vorsilbe mit der Bedeutung
dauen die Zellmembranen, unterstützen >>Licht<<.
die Synthese der Prostaglandine und hel- •phot(o)-
Photolllesgie. Empfindlichkeit für Licht PlloiDiluapiOI'. Nervenzelle, die durch
bzw. Strahlen, die allergische Reaktionen Lichtimpulse erregt wird; z.B. Stäbchen
verursachen. - adj. photoallergisch. und Zapfen der Netzhaut (Retina).
[griech.: phos, Licht; allos, andere; ergein, [griech.: phos, Licht; lat.: recipere, emp-
arbeiten] fangen]
• photoallergy • photoreceptor
PINtGdle.......... Art der -> Chemothe- photosenslllel. (lichtempfindlich). Eine ver-
rapie, bei der die Wirksamkeit der Chemo- stärkte Reaktion der Haut auf Sonnenlicht
therapeutika dadurch unterstützt wird, betreffend, was durch Erkrankungen wie
dass der Patient einer Lichtquelle ausge- ->Albinismus oder -> Porphyrie, noch häu-
setzt wird. figer jedoch durch die Einnahme be-
• photochemotherapy stimmter Arzneimittel verursacht wird.
Pllotodlrmlliti Hautreaktion (Lichtder- Bereits eine relativ kurze Zeit in der
matose) mit Papeln, Bläschen, Ekzemen Sonne oder unter einer UV-Lampe kann
oder einer Exsudation, die 24 bis 48 Stun- bei Personen mit einer endogenen oder
den nach Lichtexposition einer zuvor sen- erworbenen -> Photosensibilität zu Öde-
sibilisierten Person erfolgt. Die sensibili- men, Papeln, Urtikaria oder akuten Ver-
sierende Substanz ist in konzentrierter brennungen führen.
Form in der Haut vorhanden und wird • photosensitive
durch Licht chemisch in ein aktives Anti- ~Prozess, durch den
gen umgewandelt. Zu den Substanzen, die ein Organismus für die Auswirkungen be-
als Photosensibilisatoren fungieren, gehö- stimmter Lichtstrahlen sensibilisiert wird;
ren Phenothiazine, Hexachlorophen, orale dadurch wird die Lichtreizschwelle herab-
Antidiabetika und Sulfonamide. gesetzt.
• photoallergic contact dermatitis •photosensitization
1'1111141 "d..er. Instrument, mit dem die
•
Phrenes (pl.). Zwerchfell ( ..... Diaphragma).
Physik. Naturwissenschaft, deren Ziel es
ist, möglichst weitreichende Modelle von
der Beschaffenheit der Welt zu gewinnen,
• phren von mikroskopischen Dimensionen bis zu
Phthirus. Gattung blutsaugender Läuse, zu den Grenzen des Universums. Das Stan-
denen auch P. pubis gehört, die auch als dardmodell beschreibt experimentell zu-
Filzlaus oder Schamlaus bekannt ist. gängliche Naturphänomene mit Hilfe von
[griech.: phtheir, Laus] Wechselwirkungen elementarer Teilchen
über 4 fundamentale Kräfte (u.a. elektri-
• Phthirus
sche Kraft, Gravitationskraft). SpeziaWille
Phthisis. Schwund oder Schrumpfung; dieser grundlegenden Theorien bilden
zehrender Zustand, der einen Teil oder selbstständige Fachbereiche (z.B. Kern-
den gesamten Körper betreffen kann, z.B. physik, Astrophysik).
bei Lungentuberkulose. [griech.: physikos, natürlich]
[griech.: phthisis, Schrumpfung] • physics
• phthisis
pH-Wert, arterieller. Die Wasserstoff- (Hy- Physiognomie. Methode der Beurteilung
von Persönlichkeit und anderen Charak-
drogen-) Ionenkonzentration des arteriel-
teristika eines Klienten/Patienten durch
len Blutes. Der Normalwert liegt zwischen
die Untersuchung des Gesichts und der
7,35 und 7,45. Dieser Wert entspricht ei-
allgemeinen Körperhaltung.
nem Verhältnis von 20:1 der Bikarbonat-
[griech.: physis, Natur; gnosis, Wissen]
lonen zu dem im Blut gelösten Kohlendi-
oxid. (---> pH-Wert) • physiognomy
• arterial pH Physiologie. I. Studium der Prozesse und
pH·Wert, im Blut. Die Wasserstoffionen- Funktionen des menschlichen Körpers.
konzentration im Blut; Maß für die Blut- 2. Studium der physikalischen und che-
azidität oder -alkalität. Der normale pH- mischen Prozesse, die beim Funktionie-
Wert des arteriellen Vollblutes beträgt ren lebender Organismen und ihrer Be-
7,35 bis 7,45; für venöses Vollblut 7,36 bis standteile beteiligt sind.
7,41 und für venöses Serum oder Plasma [griech.: physis, Natur; Iogos, Wissen-
7,35 bis 7,45. (--->Azidität; Alkalität) schaft]
• bloodpH • physiology
-
physiologisch. Zur --.Physiologie und den
natürlichen, gesunden Funktionen gehö-
rend, im Gegensatz zu --. pathologisch.
[griech.: physis, Natur; Iogos, Wissen-
schaft]
-
--.Agglutination menschlicher Erythrozy-
ten.
[griech.: phyton, Pflanze; haima, Blut; lat.:
agglutinare, kleben]
~;,:; phytohemagglutinin (PHA)
• physiologic
Pil ..... (weiche Hirnhaut). Innerste der
drei Hirnhäute (--. Meningen), die das Ge-
lterapeatJin. (Krankengymnast/in). hirn und das Rückenmark überziehen.
Therapeut, der in der Untersuchung, Be- Die P.m. ist eng mit diesen beiden Struk-
urteilung und Behandlung von körperli- turen verbunden und besitzt zahlreiche
chen Erkrankungen ausgebildet ist. Er Gefäße, die das Nervengewebe ernähren.
wendet spezielle Übungen, Wärme, Kälte Die P.m. des Gehirns bedeckt die gesamte
oder andere physikalische Modalitäten Oberfläche des Gehirns und reicht bis in
an. Die Hauptaufgaben des P.en bestehen die Fissuren und Sulki beider Hirnhälften
in der Hilfe zur Entwicklung, zum Erhalt (Hemisphären) hinein. Die P.m. des Rü-
oder zur Wiederherstellung aller Funktio- ckenmarks ist dicker, fester und weniger
nen im körperlichen und psychischen Be- mit Gefäßen durchzogen.
reich sowie in der Schulung von Ersatz- [lat.: pia, fromm; mater, Mutter]
funktionen bei nicht rückbildungsfähigen pia mater
Körperbehinderungen.
physical therapist Pidl:..fJIIIIdrlit. Form der --. Demenz, die
im mittleren Alter auftritt. Die Erkran-
lteraple.. Behandlung von Störun- kung betrifft vorwiegend die vorderen
gen und Erkrankungen durch physikali- und seitlichen Lappen des Gehirns und
sche Mittel und Methoden, z.B. Massage, führt charakteristischerweise zu neuroti-
therapeutische Übungen, Kälte, Wärme schem Verhalten, langsamem Verfall des
(einschließlich Kurzwellen- und Mikro- Intellekts, der Persönlichkeit und der
D
wellendiathermie und Ultraschallwärme), Emotionen sowie zur Degeneration kog-
Hydrotherapie, elektrische Stimulation nitiver Fähigkeiten.
und Licht als Unterstützung von Patienten [A. Pick, tschechischer Neurologe, 1851-
in der Gesundheitserhaltung und Rehabi- 1924]
litation sowie bei der Wiederherstellung Pick's disease
ihrer Funktionen nach Krankheiten oder
Unphysiologischer Zu-
Verletzungen. stand, der durch Fettleibigkeit (--. Obesi-
physiotherapy tät), verminderte Lungenfunktion, Som-
nolenz und Polyzythämie gekennzeichnet
:~. 1. Körperlich. 2. In der Natur ist. Die Therapie besteht in einer deutli-
begründet, natürlich. chen Gewichtsreduzierung.
physical [Nach dem Roman >>Die Pickwickier<< von
C. Dickens]
:nese. Ursprung und Entwicklung • pickwickian syndrome
(Evolution) von pflanzlichen Organismen.
- adj. phytogen. Weiße Haut- oder Haarfle-
[griech.: phyton, Pflanze; genein, produ- cken, die durch das Fehlen von Melanozy-
zieren] ten in unpigmentierten Hautbereichen
• phytogenesis verursacht wird. (s.a. Albinismus)
[engl.: piebald, buntscheckig]
piebald
Phytohämclqqlu!inin IPHA). Ein --. Hämag-
glutinin, das von einer Pflanze stammt, Pledra. Pilzerkrankung der Haare, die
insbesondere Lektin, das aus roten Boh- durch kleine weiße oder schwarze Knoten
nen gewonnen wird. Die P.e führen zur in den Haaren gekennzeichnet ist. Die
schwarze P. wird von Piedraia-Arten ver- ursacht wird, insbesondere des Fliegenpil-
ursacht, die weiße (Trichosporose) von zes (Amanita muscaria). Das Muskarin im
Trichosporen. Fliegenpilz führt innerhalb von 2 Stunden
[span.: Stein] zur Vergiftung mit folgenden Symptomen:
•piedra gesteigerter Tränen- und Speichelfluss,
Schwitzen, Erbrechen, mühsames Atmen,
Pigmlnl. Jedes organische, färbende Mate- Bauchkrämpfe, Diarrhö und in schweren
rial, das im Körper produziert wird, z.B. Fällen Krämpfe, Koma und Herzversagen.
Melanin und Bilirubin. P.e können auch Eine andere Substanz im Amanita phalloi-
von außen in den Körper gelangen, z.B.
des, das Phalloin, wirkt langsamer, hat
Kohle. - adj. pigmentiert.
aber stärkere Wirkung; es verursacht ähn-
[lat.: pigmentum, Farbe) liche Symptome und Leberschädigungen,
•pigment Niereninsuffizienz mit Todesfolge in 30
Plgttilbtllltar. Kunststoffkatheter, dessen bis 50% der Fälle.
Enden wie ein Schweineschwänzchen ein- •mushroom poisoning
gerollt sind. Er wird hauptsächlich zur
Schienung des Harnleiters (Ureter) ver- Plnoqtost. Prozess, bei dem extrazelluläre
wendet, wobei ein Ende im Nierenbecken Flüssigkeit in die Zellen, insbesondere in
und das andere in der Harnblase liegt. die Leukozyten, aufgenommen wird. Die
Durch die eingerollten Enden wird eine Plasmamembran entwickelt eine Aussa-
Verletzung der Schleimhaut vermieden ckungen, die mit Extrazellulärflüssigkeit
und der Katheter in seiner Lage gehalten. gefüllt wird, die danach umschlossen wird
[eng!. pigtail, Schweineschwänzchen) und innerhalb der Zelle ein Vesikel oder
eine Vakuole mit Flüssigkeit bildet.
• pigtail-catheter
[griech.: pinein, trinken; kytos, Zelle; osis,
Plus (pl. Pli). 1. Haar oder haarähnliche Zustand]
Struktur. 2. Feine filamentähnliche An- •pinocytosis
hänge, die bei bestimmten Bakterien zu
finden sind und einer Geißel ähneln, wo-
bei sie allerdings kürzer und gerader und
Plmet.te.Instrument, mit dem weiches Ge-
webe gefasst werden kann, insbesondere
beim Nähen von Wunden.
II
häufiger vorhanden sind.
[lat.: Haar] •thumb forceps
•pilus PiplttL Kalibriertes durchsichtiges, offe-
Pla!. Fruchtkörper des Fungus (Klasse nes Röhrchen aus Glas oder Plastik, das
Basidiomycetes), insbesondere die essba- zum Abmessen und Transferieren kleiner
ren P. der Ordnung Agaricales, die als Mengen Flüssigkeit oder Gas verwendet
Feld- oder Wiesenpilze bekannt sind. P. wird.
bestehen vorwiegend aus Wasser und be- .pipette
sitzen nur einen beschränkten Nährwert. Pltultarisnilus Zustand, der durch einen
•mushrooms Defekt oder eine Insuffizienz der Hypo-
Pllzlnflldlln. Durch Pilzerreger verur- physe und eine Überproduktion an Hor-
sachte entzündliche Erkrankung. Die monen gekennzeichnet ist.
meisten Pilzinfektionen sind oberflächlich [lat.: pituita, Schleim]
und leicht, sind aber sehr dauerhaft und .pituitarism
nur schwer zu behandeln. Zu den Pilzin-
Pltyriuls. Hauterkrankung, deren Läsio-
fektionen zählen Krankheiten wie Asper- nen wie Haarschuppen aussehen, ohne of-
gillose, Blastomykose, Candidamykose,
fensichtliche Anzeichen einer Entzün-
Wüstenfieber und Histoplasmose. dung; z.B. P. alba, eine idiopathische Der-
• fungal infection matose mit runden oder ovalen, wenig
pigmentierten Schuppen auf den Wangen,
oder P. rosea mit rosafarbigem fleckigem
800 P1tynasis ~:
Ausschlag am Rumpf und an Stellen, die Placenta praevia. Zustand in der Schwan-
nicht dem Licht ausgesetzt sind. gerschaft, bei dem die ..... Plazenta unphy-
[griech.: pityron, Kleie] siologisch, also nicht im Fundus des Ute-
• pityriasis rus platziert ist. Sie sitzt im unteren Ute-
rinsegment und bedeckt den inneren
Pivot-Transfer. (Dreh-Gleit-Transfer). Befdr- Muttermund teilweise oder vollständig.
derung einer Person, die auf einer Kör- Dies ist die häufigste Ursache für
perseite keine Kontrolle mehr über ihren schmerzlose Blutungen im 3. Schwanger-
Körper hat oder immobil ist, von einer schaftstrimester. Selbst die geringste Deh-
Stelle zu einer anderen, z.B. vom Bett in nung des inneren Muttermundes kann
einen Rollstuhl. Man hilft dem Patienten eine örtliche Lösung einer abnormal sit-
über die intakte starke Körperseite, mit zenden Plazenta verursachen, was zu ge-
beiden Füßen auf den Boden zu gelan- fährlichen Blutungen führt.
gen; über die e Seite gleitet der Körper • placenta previa
langsam in den Rollstuhl.
• pivot transfer plantar. Zur Fußsohle gehörend.
[lat.: planta, Sohle]
Placebo. Scheinmedikament; inaktive Sub- • plantar
stanz, z.B. Kochsalzlösung, destilliertes
Wasser oder Zucker oder die geringe Do- Plantarflexion. Bewegung des Fußes im
sis einer harmlosen Substanz, die schwä- Knöchelgelenk, bei der die Fußzehen zur
cher dosiert ist, als für eine effektive Wir- Fußsohle hin gebeugt werden. Dies wird
kung erforderlich wäre. P.s werden Patien- in Grad gemessen, wobei die 0-Grad-Posi-
ten verabreicht, denen kein Medikament tion dem Fuß in stehender Position in Ru-
gegeben werden darf oder die nach dem he entspricht.
Urteil des Pflegenden oder des Arztes • plantar flexion
keine Medikation benötigen. P.s können
auch zu Kontrollzwecken verwendet wer- Plantarreflex. Reflex, der durch eine Beu-
den, um sie in ihrer Wirkung mit echten gung der Fußzehen gekennzeichnet ist,
Arzneimitteln zu vergleichen (Doppel- wenn sanft über die Fußsohle gestrichen
blindstudie). (-> Placeboeffekt) wird. Der P. ist bei Babys nach der Geburt
[lat.: ich werde gefallen] vorhanden, sollte jedoch nach etwa 6 Wo-
• placebo chen wieder verschwinden.
• plantar reflex
Placeboeffekt. Körperliche oder emotio-
nale Veränderung, die eintritt, nachdem Plaque. I. Flacher, oft leicht erhabener
eine Substanz (z.B. ein ...., Placebo) verab- Fleck auf der Haut oder einem anderen
reicht wurde, die jedoch nicht das Ergeb- Körperorgan. 2. Fleck der ...., Atherosklero·
nis der spezifischen Eigenschaften dieser se. 3. Zahnbelag; meist dünner Film über
Substanz sein kann. Die Veränderung den Zähnen, der aus Muzin und kolloida-
kann durchaus positiv sein und die Er- lem Material besteht, das sich im Speichel
wartungen eines Patienten erfüllen. befindet und oft sekundär mit Bakterien
• placebo effect befallen ist (->bakterielle P.).
lfranz.: Fleck]
Placenta . ..... Plazenta. • plaque
Placenta adhaerens. Eine Plazenta, die Plaque, bakterielle. Film aus Mikroorga-
über die normale Zeit hinaus nach Geburt nismen, der an den Zähnen haftet und
des Kindes aufgrund funktioneller Stö- Zahnkaries sowie Zahnfleischentzündun·
rung des Lösungsmechanismus noch an gen verursacht. ..... Muzin, das von der
der Gebärmutterwand haftet. Speicheldrüse abgesondert wird, ist eben-
• adherent placenta so Bestandteil der P.; zur Vermeidung ist
eine angemessene Zahnpflege erforder- Person, die eher Erythrozyten statt Voll-
lich. blut benötigt.
•bacterial plaque • plasmapheresis
PIHIMptlltllln. Eiweiße des Blutplasmas,
PllsML Wässriger hellgelber Flüssigkeits- die vorwiegend in der Leber synthetisiert
anteil der Lymphe und des Blutes, in dem
werden und zu denen Albumin, Fibrino-
sich Leukozyten, Erythrozyten und
gen, Prothrombin und Gammaglobulin
Thrombozyten befinden. P. besteht aus
gehören. Diese Substanzen helfen, den
Wasser, Elektrolyten, Proteinen, Glukose,
Wasserhaushalt aufrechtzuerhalten, der
Fetten, Bilirubin und Gasen und ist wich- den osmotischen Druck beeinflusst, die
tig für den Transport der zellulären Ele-
Blutviskosität erhöht und den Blutdruck
mente des Blutes durch den Blutkreislauf,
stabilisiert.
den Transport von Nährstoffen, die Erhal-
•plasma protein
tung des Säure-Basen-Gleichgewichts und
den Abtransport von Abfallprodukten des PlasavalumaL Gesamtvolumen des Plas-
Körpers. mas im Körper, das bei Erkrankungen der
[griech.: das Geformte) Leber und der Milz sowie bei Vitamin-e-
•plasma Mangel erhöht ist, bei Addison-Krank-
heit, Dehydratation und Schock jedoch
PllsmaiiJIIIIIIIIer, (Piasmaersatzstoffe}. Kolloi- abnimmt.
dale Substanz, meist hochmolekulares •plasma volume
Dextran oder Eiweiß, die intravenös ver-
abreicht wird, um den -+ onkotischen
" "'k Lymphoide oder lymphozy-
tenähnliche Zelle, die sich im Knochen-
Druck eines Patienten zu erhöhen. Es
mark, im Bindegewebe und gelegentlich
kommt zu einem Flüssigkeitseinstrom
auch im Blut befindet. P.n sind bei immu-
aus den Zellzwischenräumen in das Ge-
nologischen Mechanismen beteiligt; in-
fäßsystem, wodurch sich das Kreislaufvo-
dem sie -+ Immunglobuline produzieren,
lumen erhöht. Mit P. kann ein Schock be-
handelt werden, der durch einen starken
Blutverlust verursacht ist.
sind sie Träger der -+ humoralen -+ Immu-
nität.
•plasma cell
II
.plasma expander
Plas8dat. (Fibrinolysin}. Proteolytisches En-
Pllsmlmemllrln. Äußere Schicht einer zym, das -+ Fibrin spaltet; wird im Plasma
Zelle, die häufig Mikrovilli als Fortsätze aus Plasminogen gebildet. (-+ Blutgerin-
aufweist und zelluläres Zytoplasma ent- nung}
hält. Die P. ist so dünn und zart, dass sie •plasmin
mit einem Lichtmikroskop nicht zu erken-
PIMmodlunt. Protozoen-Gattung, deren
nen ist und detailliert nur mit einem Elek- verschiedene Species -+ Malaria verursa-
tronenmikroskop untersucht werden
chen, die auf den Menschen durch den
kann. Die P. kontrolliert den Austausch
Biss einer infizierten Anopheles-Mücke
von Materialien zwischen der Zelle und
übertragen wird.
ihrer Umgebung durch verschiedene Pro-
zesse, z.B. Osmose, Phagozytose, Pinozy- • Plasmodium
tose und Ausscheidung (Sekretion}. PilllnalytonL (Piasmazellentumor}. Herdför-
• plasma membrane miges Neoplasma, das-+ Plasmazellen ent-
hält, die sich innerhalb des Knochen-
PllsmiPIIII"IM· Entfernung von Plasma marks (wie bei multiplen Myelomen) oder
aus einer zuvor entnommenen Blutprobe außerhalb des Knochenmarks (wie bei
durch Zentrifugieren, Wiederherstellung Tumoren der Eingeweide) und in der
der zellulären Elemente in einer isotoni- Schleimhaut von Nase, Mund und Nasen-
schen Lösung und Reinfusion dieser Lö- rachenraum entwickeln können.
sung an den Spender oder eine andere •plasmacytoma
.,...._ Nachsilbe mit der Bedeutung Unterkiefers gezogen, wodurch der Um-
>>Wiederherstellung<<. fang des Halses vergrößert wird.
•-plastik [griech.: platys, flach]
•platysma
Pllth t• thes (pl.). (Plattwürmer). Parasi-
ten, zu denen Bandwürmer und Saugwür- Plaanta,(Mutterkuchen). In lateinischen Fü-
mer, z.B. Trematodes oder Cestodes, ge- gungen >> Placenta<<. Stark durchblutetes
hören. Organ, das den fötalen Organismus mit
[griech.: platys, flach; helmins, Wurm] dem mütterlichen Blutsystem verbindet.
• Platyhelminthes Über die P. findet die Diffusion von Sauer-
stoff, Kohlendioxid, Nährstoffen und an-
Platin (Pt). Silberweißes, weiches, metalli- deren Substanzen statt. Sie beginnt sich
sches Element; Ordnungszahl 78, Atom- etwa am 8. Tag der Schwangerschaft zu
masse 195,09. P. wird in der Zahnheilkun- bilden, wenn der Blastozyt die Uterus-
de verwendet und ist ein guter Katalysator wand berührt und sich dort einnistet. Bei
für verschiedene chemische Reaktionen. der Geburt beträgt das Gewicht der P. et-
• platinum (PI) wa 400-700 g. Die mütterliche Seite der P.
besteht aus sog. Kotyledonen, abgegrenzte
Plllb«t 1 gerlusdt. Geräusch, das beim Felder mit einem dunkelroten, rauben
Schütteln einer Person entsteht, bei der und leberartigen Aussehen. Die fötale Flä-
sich in Hohlorganen oder in Körperhöh- che ist weich und durchscheinend, mit
len Flüssigkeits-, Luft- oder Gasansamm- den Eihäuten (Amnion, Chorion und De-
lungen gebildet haben. Abgesehen von cidua) überzogen und durch große Blut-
dem physiologischen Magengeräusch gefäße gekennzeichnet, die fächerförmig
kann das Plätschern bei einem Hydro- von der Nabelschnur abgehen. - adj. pla-
pneumothorax, bei großen Hiatushernien zentar.
oder bei Dünndarm- bzw. Pylorusblocka- [lat.: Kuchen]
den auftreten. •placenta
II • succussion splash
~ Langsam wach-
~Hormone, die die ---. Pla-
zenta produziert; hierzu gehören Plazen-
talaktogen, Choriongonadotropin, Östro-
sendes, bösartiges Geschwür im Plattene-
pithel, das sich vorwiegend in der Lunge gen, Progesteron und ein thyreotropin-
und der Haut, aber auch in Anus, Zervix, ähnliches Hormon.
Rachen, Nase und Harnblase findet. Die •placental hormone
neoplastischen Zellen ähneln Stachelzel- Plalaalalnfadd:Lokalisierter ischämischer
len der Haut und bilden Keratinperlen. Bereich auf der fötalen oder der mütterli-
[griech.: epi, oberhalb + derma, Haut+ ei- chen Seite der ---> Plazenta. Nach einem P.
dos, Form.] kann es zum Tod des Fötus kommen .
• epidermoid carcinoma • placental inferct
Pllttfu8. ---. Pes planus. ~ Unphysiologischer
.pesplanus Zustand in der Schwangerschaft, der sich
klinisch durch ein verzögertes Wachstum
Plattwlrmer. ---. Plathelminthes. des Fötus und des Uterus äußert. Zu den
• Platyhelminthes Ursachen, die zu einer P. führen können,
gehören eine beeinträchtigte Diffusion
....,_...Einer von zwei Muskeln auf je- und/oder Perfusion oder eine abnormale
der Seite des Halses, der dazu dient, die Platzierung der ---. Plazenta, zahlreiche
untere Lippe und die Mundecken nach Schwangerschaften, unphysiologische Be-
unten zu ziehen. Wenn das P. vollständig festigung der Nabelschnur und Störungen
kontrahiert, wird die Haut über dem der Plazentamembran.
Schlüsselbein (Clavikula) in Richtung des • placental insufficiency
Pluenta Plazentahormon, • Messung der Verände-
das während der Schwangerschaft gebil- rung des Volumens und der Größe von
det wird. Es reguliert den Kohlenhydrat- Körperorganen und -teilen; z.B. Lungen-
und Proteinstoffwechsel der Mutter und funktionsprüfung oder Venenverschluss-
regt die Milchproduktion an. Bei be- P.
stimmten Schwangerschaftsstörungen plethysmography
kann es zum P.-Mangel kommen.
human placentallactogen (HPL); hu- Pleura (pl. Pleuren i. (Brustfell). Feine seröse
man chorionic somatomammotropin Membran, die die Lungen umschließt und
die Wände des Brustkorbs auskleidet und
Pl&!~ntalösung. vorzeitige. (Ablatio placen- aus einer einzigen Schicht von flachen
tae). Ablösung einer normal sitzenden Pla- Mesothelzellen besteht, die auf einer fei-
zenta nach der 20. Schwangerschaftswo- nen Bindegewebemembran aufliegen. Die
che oder später bzw. während des Geburt- P. unterteilt sich in die viszerale P., die die
vorgangs vor Geburt des Kindes; tritt un- Lungen bedeckt und in die Fissuren zwi-
gef<ihr einmal pro 200 Geburten auf, kann schen den Lungenlappen reicht, und die
zu starken Blutungen führen und ist eine parietale P. über der Brustwand, die das
bedeutende Ursache für Todesfälle bei Diaphragma überzieht und sich über die
Kind und Mutter. In schweren Fällen kann Strukturen des Mittelfells (Mediastinum)
es binnen weniger Minuten zu einem erstreckt. - adj. pleural.
Schock und Todesfall kommen. Ein Kai- [griech.: Rippe]
serschnitt muss sofort und schnell durch- •pleura
geführt werden. Im späten Stadium einer Pleuraerguss. Unphysiologische Ansamm-
Schwangerschaft können die Wehen ggf. lung von Flüssigkeit in der --> Pleurahöhle,
zugelassen bzw. durch eine Amnionpunk- die sich durch Fieber, Thoraxschmerzen,
tion eingeleitet werden. In der frühen
Atemnot (Dyspnoe) und trockenen Hus-
Schwangerschaft muss die Mutter eng ten äußert. Diese Flüssigkeit ist ein Exsu-
überwacht werden und Bettruhe einhal-
dat oder Transsudat einer entzündeten
ten. Pleura (-->Pleuritis).
[lat.: ab, weg; rumpere, brechen]
pleural effusion
• abruptio placentae
Raum innerhalb des Brust-
PIHent Die P. trennt das mütter- korbs (Thorax), in dem sich die Lungen
liche Blut (intervillöser Raum) vom kind- befinden. Zwischen den Rippen und den
lichen Blut (intravillöser Raum) und ver- Lungen liegen die viszerale und die parie-
hindert den Austausch von Mikroorganis- tale -->Pleura. Der Bereich zwischen den
men und großmolekularen Stoffen. Durch beiden Pleuren wird als P. bezeichnet.
so genannte Lecks kann es jedoch zu Mik- Zwischen beiden Pleuren befindet sich
rotransfusionen von Erythrozyten und eine geringe Flüssigkeitsmenge, die es ih-
Leukozyten von der Mutter zum Kind nen ermöglicht, sich reibungslos überein-
oder umgekehrt kommen. Dies kann in ander bewegen zu können, wenn sich die
bestimmten Fällen (z.B. bei Rhesusfak- Lungen bei der Atmung ausdehnen und
tor-Unverträglichkeit) zu schweren Kom- wieder zusammenziehen.
plikationen führen. (s.a. Rh-Inkompatibili- pleural cavitiy
tät)
•placental barrier Entnahme von Flüssigkeit
aus dem Pleuraraum zu diagnostischen
Pllant Intravaskuläre Koagu- oder therapeutischen Zwecken. Dabei
lation (-->Thrombose), die in der --> Plazen- punktiert der Arzt die Brustwand in Höhe
ta oder in den Venen der Gebärmutter des 5.-8. ICR am oberen Rippenrand in
(Uterus) auftreten kann. die --> Pleurahöhle. (--> Keine)
placental thrombosis • thoracentesis
~ Reibendes, kratzendes Ge-
räusch, das bei einer --> Pleuritis auftritt,
wenn beim Atmen eine Schicht der Pleu-
ramembran über die andere gleitet.
pleural friction rub
- _ . . Kombination einer
--> Pleuritis und einer --> Pneumonie.
[griech.: pleura, Rippe; pneumon, Lunge]
• pleurapneumonia
Plexus. (Geflecht). Netzwerk von miteinan-
Pleutiiti Entzündung des Brustfells der verbundenen Nerven, Blut- oder
(-->Pleura), die sich mit Atembeschwerden Lymphgefäßen.
(Dyspnoe) und stechenden Schmerzen [lat.: Geflecht]
äußert und zur Einschränkung der nor- plexus
malen Atmung führt, oft von Spasmen
auf der betroffenen Seite begleitet. Bei Plexus btilrhiali,. (Armplexus). Netzwerk von
der Auskultation ist ein --> Pleurareiben zu Nerven im Hals, die sich unter dem
hören. Zu den häufigsten Ursachen zählen Schlüsselbein (Clavicula) in die Achsel
Bronchialkarzinom, Lungen- oder Brust- fortsetzen und aus dem V., VI., VII. und
wandabszess, Pneumonie, Lungenembolie VIII. Hirnnerv sowie den ersten beiden
und Tuberkulose. Spinalnerven hervorgehen; innerviert die
[griech.: pleura, Rippe; itis, Entzündung] Muskeln und die Haut von Thorax, Schul-
pleurisy tern und Armen.
• brachial plexus
Pl~uritis, adhäsive. (adhäsive Brustfellentzün-
dung). Form der Brustfellentzündung bei
aniclllil. (Halsgeflecht). Durch die
ventrale Unterteilung der ersten vier Hals-
der es zu -->Adhäsion von Brustfellschich-
nerven gebildetes Nervennetzwerk, das
ten, Lunge und Brustwand kommt.
sich gegenüber der Schädelansicht der
adhesive pleurisy
obersten vier Halswirbel befindet. Der
Pleuritis, tro<kene. (fibröse Pleuritis). Rippen- Plexus cervicalis steht mit bestimmten
fellentzündung ohne Serumerguss; kann Schädelnerven sowie zahlreichen musku-
ein Hinweis für eine lokalisierte Verlet- lären und kutanen Verzweigungen in Ver-
zung oder für Tuberkulose sein. bindung.
• dry pleurisy cervical plexus
Pleurodynie. Akute Entzündung der Inter- Plexus r'l'!orordE'crS. Bezeichnung für die
winzigen, verflochtenen Blutgefäße im
kostalmuskeln und der muskulären Befes-
dritten lateralen und vierten Hirnventri-
tigung des Diaphragmas an der Brust-
kel, die --> Liquor produzieren.
wand. Es kommt zu plötzlichen starken
Schmerzen und Empfindlichkeit, Fieber, [griech.: chorion + eidos + lat.: plexus, ge-
Kopfschmerzen und Appetitlosigkeit faltet.]
(Anorexie). Diese Symptome werden choroid plexus
durch Bewegungen und das Ein- und Aus- Plexus (Plexus solaris; Sonnenge-
atmen noch verschlimmert. flecht). Ein dichtes Netzwerk aus Nervenfa-
[griech.: pleura, Rippe; odyne, Schmerz] sern und Ganglien beiderseits der Brust-
fXJ, pleurodynia wirbelsäule auf der Höhe des ersten Len-
denwirbels. Es ist das stärkste Ganglien-
PliuNd delllicl. (Bornholmer-Krank- geflecht des vegetativen Nervensystems.
heit). Durch Coxsackieviren verursachte solar plexus
Infektion, von der vor allem Kinder be-
troffen sind. Krankheitssymptome sind Plexus lumbalil. (Lumbalplexus). Netzwerk
starke intermittierende Schmerzen in von Nerven, das aus der ersten Teilung
Bauchgegend und Brustraum, Fieber, der ersten drei und dem größten Teil des
Kopf- und Halsschmerzen, Unwohlsein vierten Spinalnervs (Nervus lumbalis) ge-
und extreme Muskelschmerzen. bildet wird und innerhalb der Abdominal-
• epidemic pleurodynia wand liegt, sowohl dorsal am Lendenmus-
kel (Psoas) als auch ventral zu den Quer- tierend Zerebrospinalflüssigkeit (Liquor)
fortsätzen der Wirbelsäule. entnommen worden ist. Die P. wird heute
•lumbar plexus im Allgemeinen durch die Computerto-
mographie ersetzt.
........... --->Plexus coeliacus.
[griech.: pneuma, Luft; enkephalos, Ge-
• solar plexus hirn; graphein, berichten]
Pllca (pf. Plkae). Gewebefalte innerhalb des • pneumoencephalography
Körpers, z.B. die quer verlaufenden
.......-lptiiiiDIIII(tD). Vorsilbe mit der Be-
Schleimhautfalten (P.e transversales) des
deutung >>Luft, Atem<<.
Rektums oder die halbmondförmigen Fal-
• pneum-/pneuma(to)-
ten des Dünndarms (P.e circulares).
[lat.: plicare, falten] ~l'nllllilllllle. Form ei-
•plica ner interstitiellen Plasmazellenpneumo-
nie, bei der die Alveolen mit azidophilem
Pluliplra. Bezeichnung für eine Frau, die Material wabenförmig verändert werden.
mehrere Kinder geboren hat. Die Patienten entwickeln gelegentlich Fie-
[lat.: plus, mehr; parere, gebären] ber, Schwäche, Atemnot (Dyspnoe) und
.pluripara
eine Zyanose.
Plltbadmtt (Pu). Synthetisches radioaktives • pneumocystis pneumonia
metallisches Element (Transuran); Ord-
l'niiiRII'IkoldM (pl. l'II:IUIRa......). Gram-
nungszahl 94; Atommasse 244. P. ist ein
positives Diplokokken-Bakterium der
höchst giftiges Abfallprodukt, das zur
Species Streptococcus pneumoniae, das
Herstellung von Atomwaffen verwendet
die häufigste Ursache für eine bakterielle
wird.
Pneumonie ist.
[Namensgebung nach dem Planet Pluto]
[griech.: pneumon, Lunge; kokkos, Beere]
• plutonium (Pu)
• pneumococcus
PMS. Abkürzung für ---> prämenstruelles
Syndrom .
• PMS
l'll:eiiRI:alanlose. (Staublunge). Sammetbe-
zeichnung für Erkrankungen der Lunge,
die durch chronisches Einatmen von Stäu-
II
Pnumllltltle. (Pneumozele). 1. Dünnwandi- ben verursacht werden, meist Mineral-
ge Aushöhlung im Lungenparenchym, die stäube infolge einer berufs- oder umge-
durch eine teilweise Luftwegsobstruktion bungsbedingten Exposition; z.B. Anthra-
verursacht wird. 2. Hernienartiger Vorfall kose, Asbestose und Silikose. Die P.n zäh-
von Lungengewebe. 3. Tumor oder Aus- len häufig zu den Berufskrankheiten.
stülpung, die Gas enthält, insbesondere [griech.: pneumon, Lunge; konis, Staub;
im Hoden (Skrotum). osis, Zustand]
• pneumatocele • pneumoconiosis
l'II:IUIRIIItn Je Teilweise oder völlige Ent- PniiiRI:OIRidlutlna. Vorhandensein von
fernung einer Lunge. Luft oder Gasen im Bindegewebe des Mit-
[griech.: pneumon, Lunge; ectome, aus- telfells (Mediastinum) infolge von Bron-
schneiden] chitis, akutem Asthma, Keuchhusten, zys-
• pneumonectomy tischer Fibrose oder Bronchialruptur
durch starken Husten oder Verletzungen.
PniiiR 11rnpbalogrlpldt. Verfahren der
[griech.: pneuma, Luft; lat.: mediastinus,
röntgenologischen Darstellung der Hirn-
Mittelweg]
kammern, der basalen Zisterne und des
• pneumomediastinum
Subarachnoidalraums, der über den zere-
bralen Hirnhälften liegt. Luft, Helium Pneamrmle. (Lungenentzündung). Akute Ent-
oder Sauerstoff wird in den lumbalen Sub- zündung der Lunge, die häufig durch Ein-
arachnoidalraum injiziert, nachdem zu- atmen von Mikroorganismen der Species
vor durch eine Lumbalpunktion intermit- Streptococcus pneumoniae verursacht
806 Pneumonie ·
wird. Die Alveolen und Bronchiolen ver- Pneumonie, tuberkulöse. Bei einer -+ Tuber-
kleben mit einem fibrösen Exsudat. Die P. kulose auftretende Komplikation, wobei
kann auch durch andere Bakterien, durch verkästes Material in die Branchen einge-
Viren, Rickettsien oder durch Pilze be- atmet wird, das zu einer Entzündung der
dingt sein. Man unterscheidet Aspirati- Branchen oder der Lungenlappen führt.
onspneumonie, Bronchopneumonie, eosi- • tuberculous pneumonia
nophile, interstitielle, lobäre, mykoplas-
matische oder virale Pneumonie. Zu den Pneumonieprophylaxe. Pflegemaßnahme,
Symptomen einer P. gehören Schüttel- um die Entwicklung einer ..... Pneumonie
frost, Fieber, Schmerzen, Tachykardie, Ta- bei gefäludeten Patienten zu verhindern.
chypnoe, Zyanose und Husten mit Aus- Zu den Maßnahmen gehören frühzeitige
wurf. Mobilisation, atemstimulierende Einrei-
Durchflihrung aller Maßnahmen zur Un- bungen, atemunterstützende Lagerung,
terstützung der Atmung des Patienten, Atemübungen und Atemgymnastik, evtl.
z.B. sekretlösende Maßnahmen oder Sauerstoffverabreichung, regelmäßige
-+ atemstimulierende Einreibung. Eine und ausreichende Flüssigkeitszufuhr, se-
sorgfältige u. regelmäßige Atemtherapie kretlösende Maßnahme (z.B. schleimlö-
ist mitentscheidend fiir eine schnelle Ge- sende Tees, Unterstützung beim Abhus-
nesung des Patienten, ebenso wie eine ten) und bei Risikopatienten Absaugen
gute Patientenbeobachtung. der Atemwege.
[griech.: pneumon, Lunge] • pneumonia prophylaxis
• pneumonia Pneumonitis. Entzündung der Lunge, die
nicht durch Erreger, sondern durch che-
Pneumonie, atypische. -+ Pneumonie mit mische oder organische Stäube, Schim-
relativ schwachen Symptomen wie Schüt- mel, Strahlen oder Rheumatismus verur-
telfrost, Kopfschmerzen, leichtem Fieber sacht wird. Die Entzündung ist meist in-
und Husten ohne Hinweis auf eine bakte- terstitiell, granulomatös und fibrosierend
rielle Infektion. und betrifft vorwiegend die Bronchiolen
• atypical pneumonia und Alveolen. Häufiges Symptom ist tro-
ckener Husten.
Pneumonie, doppelseitige. Beide Lungen-
• pneumonitis
hälften betreffende, akute Lobärpneumo-
nie. Pneumoperikard. Ansammlung von Luft
• double pneumonia oder Gas im Herzbeutel (Perikard).
• pneumopericardium
Pneumonie, interstitielle. Diffuse chroni- Pneumoperitoneum. Vorhandensein von
sche Entzündung der Lunge oberhalb der Luft oder Gas im Bauchfellraum (Perito-
terminalen Bronchiolen, die durch Fibro- nealraum) des Abdomens. Das P. kann
se und Kollagenbildung in den Wänden spontan auftreten, z.B. nach der Ruptur
der Alveolen und durch die Präsenz gro- eines gashaltigen Hohlorgans, oder zu
ßer, einkerniger Zellen in den Alveolar-
diagnostischen oder therapeutischen
räumen gekennzeichnet ist. Zu den Symp- Zwecken induziert werden.
tomen gehören zunehmende Dyspnoe, [griech.: pneuma, Luft; peri, herum; tei-
Trommelschlegelfinger, Zyanose und Fie- nein, erstrecken]
ber. Die i. P. kann infolge einer Überemp-
• pneumoperitoneum
findlichkeitsreaktion auf Busulfan, Chlor-
ambucil o.a. auftreten; sie kann sich auch Pneumothorax. Ansammlung von Luft
als Autoimmunreaktion entwickeln oder oder Gas in der -+ Pleurahöhle, was zu ei-
in Verbindung mit rheumatischer Arthri- nem Kollaps des betroffenen Lungenseg-
tis oder systemischer Sklerose etc. entste- ments führt. Ursache kann eine offene
hen. Brustverletzung sein, durch die Luft in
• interstitial pneumonia den Thoraxraum eindringen kann, ein
Riss emphysemartiger Bläschen (Vesikel) oder Emotionen, z.B. Freude und
auf der Lungenoberfläche oder ein schwe- Schmerz, Liebe und Hass, Stärke und
rer Hustenanfall; ein P. kann auch spontan Schwäche, Abhängigkeit und Unabhän-
ohne erkennbare Ursache auftreten. Ein gigkeit, Männlichkeit und Weiblichkeit.
Hauptsymptom sind plötzliche stechende 2. Unterscheidung zwischen einer negati-
Thoraxschmerzen mit einer erschwerten, ven und positiven elektrischen Ladung.
schnellen Atmung. Auf der betroffenen [lat.: polus, Pol]
Seite sind die normalen Brustbewegungen •polarity
eingeschränkt; es können Tachykardie,
schwacher Puls, Hypotonie, starkes l'olioiDIIpllll Entzündung der grauen
Schwitzen (Diaphorese}, Fieber, Blässe, Substanz des Gehirns, die durch eine In-
Schwindel und Angstzustände entstehen. fektion oder durch ein -+ Poliovirus verur-
[gr: pneuma, Luft; thorax, Brust] sacht ist.
• pneumothorax [griech.: polios, grau; enkephalos, Gehirn;
itis, Entzündung]
-pnot. Nachsilbe mit der Bedeutung >>Luft, • polioencephalitis
Atem<<.
•-pnea Pollolnaphalopa. Bezeichnung für Er-
krankungen der grauen Substanz des Ge-
Padr.m. Hochgradig ansteckende Infekti- hirns, z.B. -+ Creutzfeld·Jakob-Krankheit.
onskrankheit, gekennzeichnet durch Fie- [griech.: polios, grau; enkephalos, Gehirn;
ber, extreme Erschöpfung und bläschen- pathos, Erkrankung]
artiges Hautexanthem, hervorgerufen • polioencephalopathy
durch eines der beiden Pockenviren, Va-
riola minor oder Variola major. Da der l'olfontJeltls,(spinale Kinderlähmung). Infek-
Mensch der einzige Wirt für das Pocken- tion (meldepflichtig}, die durch ein der
virus ist, konnte die Krankheit durch welt- drei verschiedenen -+ Polioviren verur-
weite Impfung mit dem verwandten Kuh- sacht wird und entweder als asymptoma-
pockenvirus ausgerottet werden.
•smallpox
tische leichte Form oder als Lähmung (Pa-
ralyse) auftritt. Die P. wird von Mensch zu
Mensch durch fäkale Kontamination oder
11
PDIIdlodermfe. Hautveränderungen, die in- über Sekretionen des Nasenrachenraums
folge verschiedener Hauterkrankungen (Schmierinfektion) übertragen. Eine ab-
auftreten, z.B. Psoriasis. Es kommt zu un- ortive P. (Initialstadium} dauert nur weni-
regelmäßigen fleckigen Veränderungen ge Stunden und zeigt sich mit leichten
der Haut (Hypo- oder Hyperpigmentie- Krankheitssymptomen wie Fieber, Un-
rung). wohlsein, Kopfschmerzen, Übelkeit, Er-
[griech.: poikilos, Variation; derma, Haut] brechen und leichten Magen-Darm-Be-
• poikiloderma schwerden. Die nicht-paralytische P. dau-
............... (Polarisierung). 1. Konzentrati- ert dagegen länger und ist neben den An-
on von Interessen, Überzeugungen und zeichen einer abortiven P. durch Reizun-
Bindungen der Mitglieder einer Populati- gen der Hirnhäute (Meningen) sowie
on oder Gruppe in zwei gegensätzliche Schmerzen und Steifigkeit im Rücken ge-
Positionen. 2. Bildung einer Gegenspan- kennzeichnet. Nach dem Abklingen der
nung. 3. Umbildung von natürlichem leichten Anzeichen der abortiven P. lassen
Licht in Licht mit einer einzigen Schwin- die Symptome wieder nach; danach
gungsebene. kommt es jedoch erneut zu Unwohlsein,
[lat.: polus, Pol; griech.: izein, verursa- Kopfschmerzen, Fieber, Schmerzen,
chen] Schwäche und Lähmungserscheinungen.
• polarization Bei der spinalen P. findet die Virusver-
mehrung in den Vorderhornzellen des
Polallllt. 1. Bestehen oder Auftreten von Rückenmarks statt und führt zu Entzün-
gegensätzlichen Qualitäten, Tendenzen dungen, Schwellungen und häufig zur
Zerstörung der Neuronen. Meist sind die sen mit jeweils kleinen Harnmengen ge-
großen proximalen Muskeln der Extremi- kennzeichnet ist.
täten betroffen. Eine bulbäre P. entsteht [griech.: pollakis, häufig; ouron, Urin]
durch eine Virusvermehrung im Hirn- .pollakiuria
stamm und tritt häufig zusammen mit ei-
ner spinalen P. auf. Pellen. Blütenstaub, der durch Insekten
[griech.: polios, grau; myelos, Mark; itis, oder den Wind verbreitet wird. P. können
Entzündung] Allergien auslösen.
[lat.: Staub]
•poliomyelitis
•pollen
Poliomyelitis. cllnlllisdle llltldant. Entzün- Pollex (pl. Pollktl). Daumen.
dung der grauen Rückenmarkssubstanz; •pollex
führt zu Muskelathrophie der oberen Ex-
tremitäten und des Nackens. Die Krank- • • Vorsilbe mit der Bedeutung »viel«.
heit wird von langen Phasen vorüberge- •poly-
hender Besserung unterbrochen. ......rltls.Entzündung mehrerer Gelen-
•chronic anterior poliomyelitis ke, die von einem auf das nächste Gelenk
PoiDH. Pigmentverlust der Haare von übertragen werden kann. Eine P. kann
Kopfhaut, Augenbrauen, Wimpern, Bart akut oder chronisch sein. (---. Arthritis)
und Körper; dieser kann vererbt und ge- • polyarthritis
neralisiert oder erworben und in Flecken ~ pr~
lokalisiert sein. Eine lokalisierte P. tritt ---. Rheumatoidarthritis.
häufig bei einer ---. Alopecia areata auf. •rheumatoid arthritis
[griech.: polios, grau; osis, Zustand]
•poliosis ,..,.,...,. dllltmltfca 1CUta. ---. Rheumati-
sches Fieber.
Pelolirus. Verursachender Organismus ei- • rheumatic fever
II
ner ---. Poliomyelitis. Dieses sehr kleine Ri-
Polyqthaemllrullra 'lll!l"a.Erkrankung un-
bonukleinsäurevirus (RNS-Virus) tritt in
bekannter Herkunft, die durch eine be-
drei serologisch unterschiedlichen Arten
trächtliche Zunahme des Gesamtvolu-
auf. Eine Infektion mit oder Impfung ge-
mens an Erythrozyten, Hämatokrit, Hä-
gen nur einen Typ schützt nicht gegen die
moglobin, Leukozyten und Thrombozy-
anderen Formen.
ten gekennzeichnet ist. Haut und Schleim-
[griech.: polios, grau; lat.: virus, Gift] häute nehmen eine rötlichblaue Farbe an;
• poliovirus es kann zu Hepatomegalie, Splenomegalie,
I'IIIIM• hzl'ae, Impfstoff (Vakzin), der Hypertonie und neurologischen Sympto-
aus ---. Polioviren hergestellt wird und eine men kommen. Diese Erkrankung steht
Immunität gegen diese Viren vermittelt. möglicherweise in Verbindung mit einem
Die orale Aufnahme des dreiwertigen Le- Chromosomendefekt.
bendimpfstoffs (Polio-Sabrin-RIT) wird •polycythemia rubra vera (PV)
für alle Kinder unter 18 Jahren empfohlen, ....,....,... Angeborene Anomalie, bei
bei denen keine Kontraindikationen be- der mehr als die normale Anzahl an Fin-
stehen. Die inaktivierte Vakzine wird gern oder Fußzehen vorhanden ist. Die P.
Säuglingen und Kindern, die eine Immun- kann normalerweise kurz nach der Ge-
schwäche haben (z.B. AIDS), sowie noch burt chirurgisch korrigiert werden.
nicht geimpften Erwachsenen subkutan [griech.: polys, viel; daktylos, Finger]
verabreicht. •polydactyly
.poliovirus vaccine
Polydipsie. Exzessives Durstgefühl, das bei
l'illläisudt. Unphysiologischer Zustand, verschiedenen Erkrankungen auftritt, z.B.
der durch ungewöhnlich häufiges Urinlas- bei Diabetes mellitus. In diesem Fall ver-
anlasst eine übermäßige Zuckerkonzen- Rückensteifigkeit und Schmerzen in den
tration im Blut osmotisch die Ausschei- Schultern, im Hals oder im Rücken auf,
dung von Flüssigkeit über eine verstärkte die morgens meist am stärksten sind. Es
Urinausscheidung, was zu Hypovolämie kann auch zu Kopfschmerzen im Bereich
und Durst führt. Eine P. kann auch bei der Temporal- und Okziputalarterien
Diabetes insipidus, Hirntumoren und be- kommen, was starke klopfende Schmer-
stimmten psychiatrischen Erkrankungen zen auslöst.
auftreten. [griech.: polys, viel; mys, Muskel; algos,
[griech.: polys, viel; dipsa, Durst] Schmerz; rheuma, Fluss]
•polydipsia •polymyalgia rheumatica
PolptettorrhL Unphysiologisch häufiges ~ Entzündung zahlreicher
Auftreten des Menstruationszyklus, z.B. Muskeln, die meist in Verbindung mit De-
bei Ovarialinsuffizienz. formitäten, Ödemen, Schlaflosigkeit,
• polymenorrhea Schmerzen, Schwitzen und Verspannun-
...,..... Verbindung, die durch die Kom- gen steht. Einige Formen der P. sind ma-
bination einer bestimmten Anzahl von ligne Erkrankungen.
-> Monomeren oder kleinen Molekülen ge- [griech.: polys, viel; mys, Muskel; itis, Ent-
bildet wird. Ein P. kann aus unterschiedli- zündung]
chen Monomeren oder aus vielen Einhei- .polymyositis
ten des gleichen Monomers bestehen; z.B.
Proteine, Nukleinsäuren, Glykogen. PofJnturitis. Entzündung, von der viele
[griech.: polys, viel; meros, Teil] Nerven betroffen sind.
•polymer [griech.: polys, viel; neuron, Nerv; itis,
Entzündung]
l'oiiiiiiiW. -> Enzym, das -> Polymere •polyneuritis
spaltet.
• polymerase
~ (Vielgestaltigkeit/Polymor-
~ 4illledsdle. Folgekrankheit
des Diabetes mellitus, von der viele Ner-
vensysteme des Körpers betroffen werden.
II
phie). 1. z'U.sta11d oder Qualität in Abhän-
•diabetic polyneuritis
gigkeit von dem Bestehen oder Auftreten
mehrerer unterschiedlicher Formen. ~Zustand, bei dem viele
2. Zustand oder Qualität in Abhängigkeit periphere Nerven erkrankt, jedoch nicht
von dem Erscheinen verschiedener For- entzündet sind. Es kann zu Sensibilitäts-
men in unterschiedlichen Entwicklungs- störungen, Parästhesien, Lähmungen,
phasen. - adj. polymorph. Atrophie und Störungen des vegetativen
[griech.: polys, viel; morphe, Form] Nervensystems kommen .
• polymorphism [griech.: polys, viel; neuron, Nerv; pathos,
~ chlamaslllßller, Das Auf- Erkrankung]
treten von zwei oder mehreren geneti- •polyneuropathy
schen Varianten eines speziellen Merk-
mals innerhalb einer Population in einer ,..,......, ....... Medsdle. Folgeerkran-
Ausprägung, die nicht durch einfache Mu- kung des ---.Diabetes mellitus, bei der meh-
tation ausgelöst sein kann, betrifft z.B. Si- rere Nervensysteme, wie das Zentralner-
chelzellen, Rh-Faktoren und Blutgruppen. vensystem, autonome und periphere Ner-
• genetic polymorphism ven gleichzeitig betroffen sind. Neuropa-
thische Geschwüre entwickeln sich häufig
NJ.,IIgfl rflc!umltka. Chronische, an- an den Füßen.
fallsweise auftretende Entzündung der •diabetic polyneuropathy
großen Arterien, die meist bei Patienten
ab dem 60. Lebensjahr vorkommt und
vor allem die Muskeln betrifft. Es treten
....,.uldalr. Viele Kerne aufweisend.
.polynuclear
-
Polyopie. Sehstörung, bei der ein Gegen-
stand mehrmals (zwei-, dreimal) wahrge-
nommen wird; dies kann ein oder beide
Augen betreffen und Symptom eines be-
ginnenden grauen Stars (Katarakt) sein.
intestinalis, adenomatöse. (Kolon-
polypose/Dickdarmpolypose). Erbliche Stö-
rung mit der Entwicklung zahlreicher Po-
lypen im Kolon; beginnt in der späten Pu-
bertät bzw. im frühen Erwachsenenalter,
[griech.: polys, viel; ops, Auge] führt unbehandelt zum Kolonkarzinom.
polyopia .adenomatous polyposis coli (APC)
Kleines tumorähnliches Gewächs, PoiJpragmasle. Einnahme von zahlreichen
das aus der Oberfläche einer Schleimhaut Arzneimitteln durch einen Patienten, der
herauswächst und in das Lumen eines mehr als ein Gesundheitsproblem hat.
Hohlorgans hineinragt Polypen können • polypharmacy
gut- oder bösartig sein.
[griech.: polys, viel; pous, Fuß] ~'Kohlenhydrat, das drei oder
•polyp mehr einfache Kohlenhydratmoleküle
Polyp, Tumorartiges Ge- ( .... Monosaccharide) enthält, z.B. Dextrin,
wächs, das sich in Drüsengewebe entwi- Stärke und Glykogen.
ckelt. Tumorartige, aus Drüsengewebe be- [griech.: polys, viel; sakcharon, Zucker]
stehende Schleimhautvorwölbung in ein ;:{; polysaccaride
Hohlorgan.
Pol·yvH11ie. Präsenz eines Chromosoms in
[griech.: aden, Drüse; oma, Tumro; polys,
mindestens dreifacher Form in einer an-
viele; pous, Fuß]
sonsten diploiden Zelle infolge einer feh-
adenomatous polyp
lerhaften Verbindung von Chromosomen
.tfd. Kette von .... Aminosäuren, die während der meiotischen Zellteilung bei
durch eine Peptidbindung miteinander der Gametenreifung. Das Chromosom
verbunden sind. Ein P. hat ein größeres kann dreimal (Trisomie), viermal (Tetra-
Molekulargewicht als ein .... Peptid, jedoch somie) oder häufiger dupliziert sein.
II
tenepithels als Folge einer durch Infektion • positive end expiratory pressure
oder Trauma verursachten Reizung, z.B. (PEEP)
bei einer Geburt. Das Plattenepithel wird
dabei durch Zylinderepithel ersetzt. Poslaoft. Positives ---> Elektron oder positiv
• cervical erosion geladenes Teilchen, das aus einem radio-
aktiven Kern abgegeben wird, der zu we-
l'ordall..... Objekt zur mechanischen nig ---. Neutronen aufweist.
Schwangerschaftsverhütung. Eine Portio- .positron
kappe ist eine kleine Gummikappe, die
über den Gebärmutterhals gestülpt wird PosllronenemlsslanstomographiL Compu-
und den Samenfäden den Zutritt in den tergestützte radiographische Technik zur
Zervikalkanal versperrt. Untersuchung der Stoffwechselaktivität
• cervical cap verschiedener Körperstrukturen, bei der
radioaktive Substanzen eingesetzt wer-
hsition, lßll'tiDmisdle. Standardisierte, den. Der Patient inhaliert oder bekommt
neutrale Körperhaltung, die verwendet eine biochemische Substanz injiziert, z.B.
wird, um verschiedene Stellen bzw. Bewe- Glukose, die eine radioaktive Substanz
gungen einzelner Körperteile zu beschrei- trägt, welche positiv geladene Partikel
ben. Eine anatomische Körperhaltung (---. Positronen) abstrahlt. Wenn sich diese
wird wie folgt definiert: aufrechtes Stehen, Positronen mit den negativ geladenen
Ausrichtung direkt nach vorn, nach vorne Elektronen verbinden, die normalerweise
gerichtete, leicht gespreizte Füße, Arme im Körper vorhanden sind, werden Gam-
an den Seiten hängend mit nach vorne mastrahlen abgegeben. Diese können ent-
zeigenden Handflächen. deckt und in farbkodierte Bilder übertra-
• anatomic position gen werden, welche die Intensität der me-
· postpuberal 813
tabolischen Aktivität des betreffenden Or- postmortal. Nach dem Tode auftretend.
gans anzeigen. • postmortem
• positron emission tomography (PET)
post-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>nach, Postmortem Pflege. Pflegeintervention
hinter<<. der -+ NIC, die definiert wird al die Ver-
• post- sorgung des Leichnams eines verstorbe-
nen Patienten und Unterstützung der Fa-
Postanästhestische Pflege. -+ Pflegeinter- milie beim Anblick des Leichnams.
vention der -+ NIC, die definiert wird als • Postmortem Care
die Obenvachung und der Umgang mit
Patienten direkt nach einer Allgemein- Postmyokardinfarkt-Syndrom. Zustand, der
oder Regionalnarkose. Tage oder Wochen nach einem akuten
• Postanesthesia Care -+ Myokardinfarkt auftritt und durch Tho-
raxschmerzen, Fieber, Perikarditis mit
posterior. I. Auf der rückwärtigen Seite ei- Reibegeräusch, Pleuritis, Pleuraerguss,
ner Struktur befindlich. 2. Die Hinterseite
Gelenkschmerzen, erhöhte Leukozyten-
einer Struktur. 3. Zur Rückseite hin ge-
werte und eine verstärkte Sedimentie-
richtet.
rungsrate gekennzeichnet ist. Das P. tritt
[lat.: posterior, dahinter]
oft rezidivierend auf und löst schwere
• posterior
Angstzustände, Depressionen und die Be-
posterior-anterior (p-a). Die Richtung von fürchtung aus, dass ein weiterer Herzin-
hinten nach vorn bezeichnend. farkt entstehen könnte.
[lat.: posterior, dahinter; anterior, davor] • postmyocardial infarction syndrome
• posterioranterior
postoperativ. Zur Phase direkt nach einer
posteriorinferior. Zu einer Position gehö- Operation gehörend; sie beginnt mit dem
rend, die sowohl unter als auch hinter ei- Aufwachen aus der Narkose und hält so
ner anderen liegt. lange an, bis die akuten Wirkungen der
[lat.: posterior, dahinter; inferior, darun- anästhetischen und chirurgischen Maß-
ter] nahmen nachlassen. (s. a. präoperativ)
• posteriorinferior [lat.: post, nach; operari, arbeiten]
posterolateral. Zu einer Position gehörend, • postoperative
die hinter und seitlich einer anderen liegt.
[Iat.: posterior, dahinter; Iatus, seitlich] postpartal. Nach einer Entbindung auftre-
•
• posterolateral tend.
• postpartum
postg;mglionär. Nach einem -+ Ganglion,
d.h. distal dazu, gelegen.
[lat.: post, hinter; griech.: ganglion, Kno- Postpartale Pflege. -+ Pflegeintervention
ten] der -+ NIC, die definiert wird als die
• postganglionic Überwachung und Versorgung von Pa-
tientinnen direkt nach der Entbindung.
postiktal. Nach einem (epileptischen) An- • Postpartal Care
fall auftretend.
[/at.: post, nach; ictus, Schlag] postprandial. Nach den Mahlzeiten auftre-
• postictal tend.
postkoital. Nach dem Geschlechtsverkehr • postprandial
auftretend.
[lat.: post, nach; coire, zusammenkom- postpuberal. Die Zeit nach der -+ Pubertät
men] bezeichnend.
• postcoital • postpuberal
814 postrenal "
postrenaL Hinter den ---. Nieren liegend Hirnrinde. Der Stimulus kann auf dem vi-
oder auftretend. suellen, auditiven oder sensorischen Pfad
• postrenal weitergeleitet werden und charakteristi-
sche Gehirnwellen erzeugen.
postsynaptisch. Hinter einer ---. Synapse ge· [lat. : evocare, ausrufen, potentia, Kraft.]
legen. • evoked potential (EP)
• postsynaptic
potenzieren. Die Stärke oder das Ausmaß
posttraumatisch. Zu den emotionalen, der Wirkung einer Substanz erhöhen, z.B.
mentalen oder physischen Folgen einer eines Arzneimittels.
größeren Erkrankung oder Verletzung ge- • potentiale
hörend.
[lat.: post, nach; griech.: trauma, Wunde] Pouch. Kleiner taschenförmiger Anhang
• posttraumatic oder Beutel, z.B. ileoanaler P.; ein vorge-
schaltetes Dünndarmreservoir, das die
Posttraumatische Reaktion. Anerkannte Funktion der Rektumampulle übernimmt.
..... NANDA--+ Pflegediagnose; schmerz- • pouch
hafte Reaktion auf überwältigende trau-
matische Ereignisse. Das wesentliche Poxvirus. Mitglied der DNS- Virenfamilie,
Merkmal ist das Wiedererleben des trau- zu der die Organismen gehören, die Deli-
matischen Ereignisses, was als kognitive, warzen, Pocken (Variola) und Kuhpocken
affektive oder sensorisch-motorische auslösen.
Aktivität wiedererkannt wird (Rück- • poxvirus
blenden, sich aufdrängende Gedanken, prä·. Vorsilbe mit der Bedeutung >>VOr«.
wiederholte Träume, Alpträume, exzessi- • pre-
ve Erzählungen über das Ereignis,
Schuldgefühl bezüglich des überlebens). prädisponierend. Vorher bestimmend,
• posttraurna response empfänglich machend.
[lat.: prae, vor; disponere, ordnen]
Postulat. Hypothese, die ohne Beweis oder • predisposing
Argumentationsgrundlage als Wahrheit Prädisposition. Zustand, in dem eine Per-
ausgegeben wird. son besonders empfindlich und anfällig
• postulate für etwas ist, z.B. für die Entwicklung ei-
postvakzinal. Nach einer Impfung auftre- ner bestimmten Krankheit.
tend. [lat.: prae, vor; disponere, ordnen]
• postvaccinal • predisposition
Potenz. 1. Leistungsfähigkeit. 2. Fähigkeit praecox. Zu etwas gehörend, das in einem
eines Mannes, den Koitus zu vollziehen verfrühten Lebens- oder Entwicklungssta-
(Potentia coeundi). 3. Wirksamkeit von dium auftritt; z.B. ---. Puberlas praecox.
Arzneimitteln. 4. Ausmaß der Verdiln· [lat. : frühreif]
nung eines homöopathischen Mittels. • praecox
(s.a. Impotenz) - adj. potent. Präeklampsie. Unphysiologischer Zustand
[tat.: potentia, Kraft] in der Schwangerschaft, der durch den
• potency plötzlichen Beginn eines akuten Blut-
Potenzial. Maß der Energie, die bei der hochdrucks (Hypertonie) nach der
Übertragung einer Einheit einer elektri- 24. Schwangerschaftswoche gekennzeich-
schen Ladung beteiligt ist. net ist. Zur klassischen Trias der P. gehö-
• potential ren Hypertonie, Eiweiß im Urin (Protein-
urie) und Wassereinlagerungen (Ödeme).
Potenzial (EP), evoziertes. Ein durch einen Eine P. kann schwer oder schwach verlau-
bestimmten Stimulus ausgelöster elektri- fen und verursacht unphysiologische me-
scher Impuls im Hirnstamm bzw. in der tabolische Abläufe, z.B. ein negatives
..
~ •. pramenstruell 815
Präexzitation. (Antesystolie). Vorzeitige Akti- Prämaturität. Ereignis, das vor der norma-
vierung eines Teils des ventrikulären len oder erwarteten Zeit auftritt, z.B.
Herzmuskels (Myokard), wenn der akti- Frühgeburt; dabei hat sich noch keine
vierende Impuls über die normalen Bah- vollständige Entwicklung oder Reifung
nen verläuft und eine normale Verzöge- vollzogen. - adj. prämatur.
rung im -> Atrioventrikularknoten (AV- [lat.: praematurus, zu früh)
Knoten) erfahrt. Das Ausmaß der P. wird • prematurity
durch die Geschwindigkeit bestimmt, mit
Prämedikation. 1. Sedativa, Tranquilizer,
der ein Impuls durch das Vorhofgewebe
und die anschließenden Bahnen oder den Hypnotika oder Anticholinergika, die vor
AV-Knoten läuft. einer Narkose verabreicht werden. Die
[lat.: prae, vor; excitare, antreiben] Wahl der Arzneimittel hängt u.a. vom Al-
ter und körperlichen Zustand eines Pa-
• preexcitation
tienten und der jeweiligen operativen
Pragmatismus. Philosophie, die sich auf Maßnahme ab. Durch die P. kann der Be-
problemorientierte praktische Handlun- darf an Anästhetika während der Opera-
gen und realitätsbezogene praktische Er- tion gesenkt werden. 2. Verabceichung
gebnisse im Gegensatz zu Theorien und der genannten Medikation.
Spekulationen stützt. - adj. pragmatisch. [lat.: prae, vor; medicare, heilen]
[griech.: pragma, Tat] • premedication
• pragmatism
prämenopausal. Vor dem Beginn der
präkanzerös. (präkarzinomatös). Zum Sta- -> Menopause auftretend.
dium eines abnormen Gewebewachstums [lat.: prae, vor; mensis, Monat; griech.:
gehörend, aus dem sich möglicherweise pauein, aufhören]
ein maligner Tumor entwickeln kann. • premenopausal
• precancerous
prämenstruell. Vor Beginn der monatli-
Präkardialschmerz. Schmerz in der Thorax- chen -> Menstruation auftretend.
wand im Bereich vor dem Herzen. [lat.: prae, vor; menstrualis, monatlich]
• precordial pain • premenstrual
816 pramortal '·._-
Primärpflege. _, Prim~ry nursing. (-+ pf]e- Tuberkel und einer bleibenden Immuni-
gesystem) (s. a. Funktions pflege; Bereichs- tät.
pflege) • primary tuberculosis
primary nursing
Primärtumor. Neoplasma (Erstgeschwulst),
Primärprävention. Programm von Aktivi- das an einer bestimmten Stelle erstmalig
täten, das auf die Verbesserung des allge- auftritt. (s.a. Metastase)
meinen Wohlbefindens gerichtet ist, wozu • primary tumor
auch ein spezieller Schutz gegenüber be-
stimmten Krankheiten gehört, z.B. Imp- Primary nursing. System der professionel-
fung gegen Masern. len Pflege, bei dem ein Patient fUr die ge-
• primary prevention samten 24 Stunden eines Tages von ei-
nem verantwortlichen Pilegenden be-
Primärprozess. (Primärvorgang). (Psychoana- treut wird, der die versorgenden Pflegen-
lyse nach Freud) Unbewusste Prozesse, den anweist und koordiniert. Die Prima-
die vom ES stammen und Gesetzen gehor- ry nurse plant den zeitlichen Ablauf aller
chen, die sich von denen des ICH unter- Untersuchungen, Maßnahmen und tägli-
scheiden. Diese Prozesse treten in der am chen Aktivitäten und pflegt den Patien-
wenigsten verhüllten Form in der frühen ten persönlich, wenn sie im Dienst ist.
Kindheit und in den Träumen von Er- In akuten Fällen (Intensivstation) ist die
wachsenen auf. Primary nurse nur für einen einzigen Pa-
• primary process tienten zuständig, in weniger akuten Fäl-
len (Allgemeinstation} können ihr drei
Primärsymptom. Vom Patienten gemachte, oder mehr Patienten zugewiesen werden.
subjektive Beschreibung der hauptsächli- • primary nursing
eben bzw. schwersten Krankheitssym-
ptome bzw. Anzeichen einer bestimmten Prim;~t. Mitglied der biologischen Ord-
Krankheit oder Dysfunktion.
• chief complaint (CC)
nung von Tieren der Klasse der Wirbeltie-
re. Zu den P.en gehören Halbaffen, Affen
und Menschen. Die P.en haben üblicher-
II
Primärtherapie. (Urschreitherapie). Richtung weise ein großes Gehirn, zweiseitiges
der Psychotherapie, die von Artbur Janov (binokulares) Sehvermögen, sowie Hände
entwickelt worden ist und sich auf den un- und Füße, die zum Greifen entwickelt
terdrückten und verdrängten Schmerz aus sind.
dem Kleinkindalter oder während der [lat.: primus, erster]
Kindheit konzentriert. Ziel der Therapie primate
ist es, dass Patienten dazu bewegt werden,
sich ihren Angstabwehrmechanismen zu Primipara. (Erstgebärende). Frau, die ihr er-
stellen und >>frei« zu werden. stes Kind zur Welt bringt.
• prima! scream therapy [lat.: primus, erster; parere, gebären)
• primipara
Primärtuberkulose. Form der -+ Tuberkulo-
se, die in der Kindheit auftritt und meist primitiv. I. Unentwickelt, undifferenziert,
die Lungen, die hinteren Rachenräume, rudimentär, wenig oder keine Evolution
selten auch die Haut befällt. Säuglinge be- aufzeigend. 2. Embryonal, im frühen Sta-
sitzen nur wenig Resistenz gegen diese dium der Entwicklung, in einer frühen
Krankheit, werden leicht infiziert und oder einfachen Form existierend.
sind besonders anfällig für die schnelle • primitive
und ausgedehnte Verbreitung der Infekti-
on über den ganzen Körper. In der Kind- Primitivreflex. Normaler Reflex beim Säug-
heit verläuft diese Erkrankung meist kurz, ling oder Fötus; tritt jedoch beim Erwach-
ist gutartig und zeigt sich mit einer regio- senen ein P. auf, spricht dies für eine
nalen Lymphadenopathie, Verkalkung der schwere neurologische Erkrankung. Zu
den P.en gehören Greifreflex, Moro-Reflex Pllvatsphlre. Kulturspezifisches Konzept,
und Saugreflex. das das Ausmaß der persönlichen Verant-
• primitive reflex wortung gegenüber anderen Personen bei
der Regulation von Verhaltensweisen defi-
pdlllaniiiL 1. Merkmal eines stark unent-
niert, die als aufdringlich angesehen wer-
wickelten oder primitiven Zustandes, ins-
den. Solche, die P. regulierende Mechanis-
besondere von Zellen und Geweben, wie
men sind äußerliche Abgrenzungen (z.B.
sie in den frühen Phasen der embryonalen
geschlossene Türen oder zugezogene Vor-
Entwicklung existieren. 2. Erstes oder ur-
hänge um ein Krankenbett) oder zwi-
sprüngliches Merkmal.
schenmenschlicher Art (leises Sprechen
[lat.: primordium, Ursprung]
und Unterlassen des Rauchens).
• primordial
•privacy
PrimonlillfaiBI1t Ursprüngliche Erschei-
nungsform einer Eizelle in der Keim- Pli.. Abkürzung für .... Prolaktin.
schicht des Eierstocks (Ovarium). .PRL
• primordial follicle
........... Untersuchungsmaterial.
PR-.nll. (Elektrokardiographie) Das
Intervall, das von Beginn der P-Welle des •specimen
QPR-Komplexes gemessen wird und die
atrioventrikuläre Leitungszeit darstellt; Pfolllenl, Jeder Zustand des Gesundheits-
zustandes, der eine diagnostische, thera-
diese beträgt zwischen 0,12 und 0,20 Se-
kunden.(-. Elektrokardiogramm) peutische oder erzieherische Handlung
erfordert. Ein aktives P. erfordert eine un-
•P-R interval
mittelbare Aktion, während ein inaktives
Pdazfp. 1. Leitgedanke, allgemeine Wahr- P. in der Vergangenheit aufgetreten ist.
heit oder etablierte HandlungsregeL Ein subjektives P. wird vom Patienten be-
2. Ursprüngliche Quelle oder Element, richtet, während ein von einem neutralen
von dem eine Entwicklung ausgeht. 3. Ge- Beobachter beobachtetes P. als objektiv
II setz, auf dem andere gründen oder von
dem andere abgeleitet werden.
[lat.: principium, Grundlage]
bewertet wird.
•problem
unter 1% liegt. (s.a. Nosokomialinfektion; mentalen Störung, die nicht auf Stim-
Hospitalismus) mungsschwankungen oder psychoaktive
• problematic bacteria Substanzen zurückzuführen ist. (-+ pro-
dromal)
Problemlösungsansatz, der patientenzen- • prodromal phase
trierten Pflege. Konzeptuelles Rahmen-
werk, das die offensichtlichen körperli- Prodromalsymptom. (Prodrom). Frühsymp-
chen Bedürfnisse eines Patienten mit tom, das das erste Anzeichen des Beginns
den verdeckten psychischen, emotiona- einer Krankheit sein kann, oder erste
len und sozialen Bedürfnissen verbindet. Phase in der Entwicklung einer Erkran-
Dadurch entsteht ein ganzheitliches Mo- kung. (-+ prodromal)
dell der Pflege für den Menschen als In- • prodromal symptom
dividuum und nicht als Beispiel einer Pro·Drug. Inaktives oder nur teilweise ak-
medizinischen Diagnose. Die professio- tives Arzneimittel, das erst im Körper me-
nelle Pflege wird innerhalb dieses Mo- tabolisch in ein aktives Medikament um-
dells als Problemlösungsprozess be- gewandelt wird.
trachtet. • prodrug
111 problem-solving approach to patient-
centered care Produktevaluation. -+ pflegelntervention
der -+ NIC, die definiert wird als die Be-
Processus coronoideus mandibulae. Kronen- wertung der Effektivität neuer Produkte
fortsatz des Unterkiefers; Vorwölbung auf oder Materialien.
der vorderen Seite des Unterkieferastes, 111 Product Evaluation
mit der die Schläfenmuskeln verbunden
sind. Profil. Kurze Darstellung, Diagramm oder
• coronoid process of mandible Zusammenfassung bestimmter Werte
Processus coronoideus ulnae. Kronenfort- über einen konkreten Zeitraum, z.B. Blut-
zuckerprofiL
satz der Elle, breiter Vorsprung am proxi-
malen Ende der Elle (Ulna). • profile
• coronoid process of ulna profund(us). Bezeichnung für die Lage von
Strukturen, häufig Blutgefaße, die tief im
Processus mastoideus. (Warzenfortsatz). Koni-
Gewebe liegen.
scher Fortsatz des hinteren unteren Teils
[lat.: tief]
des Schläfenknochens, der als Ansatz ver-
schiedener Muskeln dient, z.B. Musculus • profunda
sternocleidomastoideus, M. splenius capi- Progerie. Unphysiologischer angeborener
tis und M. longissimus capitis. Zustand, der durch eine verfrühte Vergrei-
• mastoid process sung gekennzeichnet ist, die bereits im
Kindesalter dazu führt, dass es zu grauen
Processus xiphoideus. (Schwertfortsatz).
Haaren und runzliger Haut kommt; die
Kleinster Abschnitt des dreiteiligen Brust-
betroffenen Patienten sind von kleiner
beins, der oben mit dem unteren Teil des
Statur, besitzen kein Scham- oder Bart-
Brustbeinkörpers und seitlich mit der
haar und weisen die Haltung und den Ha-
siebten Rippe verbunden ist.
bitus eines Greises auf; es kommt meist
• xiphoid process früh zum Tod.
prodromal. Zu den frühen Symptomen ge- [griech.: pro, vor; geras, Greisenalter]
hörend, die den Beginn einer Krankheit • progeria
kennzeichnen.
Progesteron. Natürliches, prämenstruell
[lat.: pro, vor; dromos, Lauf]
vorhandenes Hormon, das zur Behand-
• prodromal lung verschiedener Menstruationsstörun-
Prodromalphase. Eindeutige Funktionsver- gen, von Unfruchtbarkeit in Verbindung
schlechterung vor der aktiven Phase einer mit einer Dysfunktion der Gelbkörper-
phase und nach wiederholten spontanen
Aborten verabreicht wird. P. gehört zu
den --+Gestagenen, wird im Gelbkörper
(Corpus luteum), in der Plazenta und in
der Nebennierenrinde gebildet, reguliert
-
~:·:4
--+ progressiv.
progressive
Proteinämie. Unphysiologisch hoher Pro- ger als ISO mg Protein täglich aus. Eine
teinspiegel im Blut. (---+ Protein} dauerhafte P. ist meist ein Anzeichen für
• proteinemia eine Nierenerkrankung oder für renale
Komplikationen anderer Krankheiten.
Proteine, komplexe. Proteine mit einem
einfachen Protein und mindestens einem • proteinuria
Molekül eines anderen Stoffes, z.B. Glyko-
protektiv. Andere Personen vor Gefahren
proteine, Lipoproteine, Nukleoproteine oder Verletzungen bewahrend, indem eine
oder Hämoglobin. sichere Umgebung geschaffen wird.
• complex protein [lat.: protegere, schützen]
Protein-Energie·Malnutrition. Ernährungs- • proteelive
mangelkrankheit, die durch eine zu gerin-
ge Aufnahme an Proteinen und/oder Ka- Proteolyse. Eiweißverdauung und -abbau;
lorien verursacht wird. Diese Mangeler- Prozess, bei dem Wasser, das in Berüh-
scheinungen zusammen mit einer Aus- rung mit Peptidbindungen kommt, die
zehrung sind ein wesentliches Problem Proteinmoleküle in einfachere Substanzen
der Kinder in der Dritten Welt. (---+ Maras- (Aminosäuren} abbaut. Zahlreiche En-
mus) zyme oder Bakterien können diesen Pro-
• protein-energy malnutrition (PEM} zess katalysieren. - adj. proteolytisch.
[griech.: proteios, erste Stelle; Iysis, Auflö-
Proteinkinase. Enzym, das den Transfer ei- sung]
ner Phosphatgruppe von Adenosintri-
• proteolysis
phosphat (ATP) katalysiert und ein Phos-
phorprotein produziert. Proteus. Gattung gramnegativer Bazillen,
• protein kinase die häufig Verursacher von Krankenhaus-
Proteinose, alveoläre. (Aiveolarproteinose}. infektionen (Nosokomialinfektionen)
Seltene Lungenkrankheit mit Ansamm- sind und in Fäzes, Wasser und Schmutz
lung von eiweißhaltiger Flüssigkeit (Plas- zu finden sind. P. kann Harnwegsinfektio-
maproteine, Lipoproteine und anderen nen, Pyelonephritis, Wundinfektionen,
Blutkomponenten) in den Lungenalveo- Diarrhö, Bakteriämie und einen endatoxi-
Ien. schen Schock verursachen.
• alveolar proteinosis [griech.: Proteus, mythischer Meeresgott,
der viele Gestalten annehmen konnte I
Proteinstoffwechsel. Der Prozess, bei dem • Proteus
die Eiweiße (---+Proteine) aus der Nahrung
vom Körper genutzt werden, um Gewebe- Prothese. l. Künstlicher Ersatz eines fehl-
proteine zu bilden; dazu gehören auch die enden Körperteils, z.B. einer Extremität
Abbauprozesse von Gewebeproteinen bei oder eines Gelenks. 2. Hilfsmittel, das
der Produktion von Energie. Nahrungsei- eine Funktionsverbesserung herbeiführen
weiß wird zuerst in Aminosäuren umge- soll, z.B. eine Hörhilfe.
wandelt, dann ins Blut absorbiert und an- • prosthesis
schließend von den Körperzellen verwen-
det, um neue Proteine zu bilden. Über den Prothesen pflege.-+ pflegeintervention der
Körperbedarf hinaus vorhandene Amino- NIC, die defrniert wird als die Pflege
---+
säuren können von den Leberenzymen in einer vom Patienten getragenen Prothese
Ketonsäure und Harnstoff umgebildet und Vorbeugung gegen Komplikationen
werden. infolge ihrer Anwendung.
• protein metabolism • Prosthesis Care
Proteinurie. Ausscheidung von unphysio-
Iogisch hohen Mengen an ---+ Proteinen Prothrombin. Plasmaprotein, das eine Vor-
über den Urin, meist in Form von Albu- form von ---+Thrombin ist; es wird in der
min. Gesunde Erwachsene scheiden weni- Leber synthetisiert, wenn ausreichend
Vitamin K vorhanden ist. (---. Blutgerin- Menschen pathogen und verursachen z.B.
nung) Kala-Azar, Malaria und Trichomoniasis.
[lat.: pro, vor; griech.: thrombos, Klum- [griech.: pro tos, zuerst; zoon, Tier]
pen] •protozoa
• prothrombin Protnlsioft. Hervortreten, Vortreibung
oder Verlagerung nach außen.
PrGtllrombinzeit. (Thromboplastinzeit (TPZ)). [lat.: protrudere, nach vorn drücken]
Untersuchung zur Bestimmung von Plas-
magerinnungsstörungen des exogenen • protrusion
Systems, die durch einen Mangel der Fak- PratabaranL Knochenvorsprung; anato-
toren II, V, VII oder X verursacht werden. mische Begrenzung, die als ---. Projektion
Thromboplastin und Kalzium werden der oder Schwellung erscheint, z.B. Kinn, Ge-
Plasmaprobe eines Patienten und einer säß oder die Wölbung des Stirnknochens
Kontrollperson zugesetzt. Dann wird die über der Augenbraue.
Zeit gemessen, bis beide Blutproben ge- [lat.: pro, vor; tuberare, anschwellen]
ronnen sind, und beide Werte verglichen. •protuberance
(s.a. Quick-Test)
PnMIMnin. Vorform eines Vitamins. Sub-
•prothrombin time (PT)
stanz in bestimmten Nahrungsmitteln,
die im Körper in ein ---.Vitamin umgebil-
Pmlon. Positiv geladenes Teilchen, das det werden kann, z.B. Betakarotin in Vi-
eine grundlegende Komponente der
taminA.
Kerne aller Atome ist. Die Anzahl der
•provitamin
P.en in einem Atomkern entspricht der
Ordnungszahl des Elements. (s.a. Elek- proxiJMI.Näher als andere Körperteile zu
tron) einem Referenzpunkt, meist zur Körper-
.proton mitte, gelegen. (s.a. distal)
II
•proximal
Protoplasma. Lebende Substanz einer Zel-
le, die im Allgemeinen aus vielzähligen Prozess. 1. Serie von zusammenhängen-
den Ereignissen, die ausgehend von einem '
Wassermolekülen, Mineralien und organi-
bestimmten Zustand oder einer Bedin-
schen Verbindungen besteht. - adj. proto-
gung bis zum Abschluss oder zur Lösung
plasmatisch.
in einer kontinuierlichen Reihenfolge
[griech.: protos, zuerst; plasma, Gebilde]
stattfinden. 2. Natürlicher Auswuchs, der
• protoplasm
von einem Knochen zu einem anderen
Körperteil reicht. 3. Durchlaufen einer
Prohlpolphyrin. Form des ---. Porphyrins, die
bestimmten Reihe von gegenseitig abhän-
mit Eisen und Proteinen kombiniert ver-
gigen Schritten, z.B. bei der Zubereitung
schiedene wichtige organische Moleküle
einer chemischen Verbindung.
bildet, z.B. Katalase, Hämoglobin und
[lat.: processus, Fortgang]
Myoglobin.
•process
[griech.: protos, zuerst; porphyros, pur-
pur] Prilt'ung, klllorische. (Thermische Prüfung).
• protoporphyrin Untersuchungsmethode, bei der der Ge-
hörgang abwechselnd mit warmem Was-
Prolata (pl.). Einzellige Mikroorganis- ser bzw. warmer Luft und kaltem Wasser
men; P. sind die niederste Form tierischen bzw. kalter Luft gespült wird. Die warme
Lebens (Urtierchen), jedoch komplexer Spülung löst einen rotatorisehen Nystag-
als Bakterien; sie bilden Organellen aus, mus in Richtung der gespülten Seite aus.
die solche Funktionen wie Ernährung, Eine kalte Spülung löst einen rotatori-
Ausscheidung, Atmung und Verankerung schen Nystagmus in Richtung der nicht-
an anderen Objekten oder Organismen gespülten Seite aus. Falls das Vestibulum
ausführen. Etwa 30 P.-Arten sind für den des Ohres gesund ist, erzeugen sowohl
-
warme als auch kalte Spülungen einen in
etwa gleich starken Nystagmus. Falls eine
Störung vorliegt, kann die Nystagmusre-
aktion in abgeschwächter Form auftreten.
caloric test
ullllrparll Zustand, der einer
progressiven ...., Bulbärparalyse ähnelt, da
auch hier eine Sprachstörung (Dysarth-
rie) und Schluckbeschwerden (Dyspha-
gie) auftreten; die Schwäche der Bulbär-
Gruppe von chronisch entzündli- muskeln betrifft bei der P. jedoch die obe-
chen Hauterkrankungen, die durch star- ren motorischen Neuronen. Ursache kön-
ken Juckreiz und multiple dornförmige nen multiple zweiseitige Infarkte der
kleine Papeln gekennzeichnet sind, die Großhirnrinde (Zerebralkortex) sein. Als
von dünnen Bläschen überzogen werden. Symptome treten u.a. Lähmungen der Ge-
Später (meist durch wiederhohes Kratzen) sichts-, Zungen-, Mund- und Rachenmus-
kann es zur Krustenbildung und...., Licheni- kulatur auf.
fikation kommen. Zu den Ursachen einer P. • pseudobulbar paralysis
zählen Allergien, bestimmte Arzneimittel, er~~~~~~. Syndrom, bei dem jemand
endokrine Störungen, maligne Erkran- eine --> Demenz vortäuscht; dies muss sehr
kungen und Parasiten. - adj. pruriginös. sorgfältig von einer Depression oder einer
prurigo Hysterie differenziert werden.
(Juckreiz). Unangenehme Empfin- • pseudodementia
dung, die von einem starken Bedürfnis Pseudoenrophc~litis haemorrh,HJirc~. (Werni-
nach Kratzen begleitet wird. Das Kratzen cke-Syndrom). Nicht-entzündliche, mit Blu-
führt häufig zu Sekundärinfektionen. Zu tung einhergehende Stammhirnerkran-
den Ursachen zählen Allergie, Infektion, kung bei chronischem Alkoholismus und
Gelbsucht (Ikterus), chronische Nierener- Vitamin B1 -Mangel. Typische Symptome
krankung, Lymphom und Hautreizungen. sind Doppeltsehen, unwillkürliche und
[lat.: prurire, jucken] schnelle Augenbewegungen, verminderte
pruritus Muskelkoordination und nachlassende
Pruritus · Meist chronisch vorhandener geistige Fähigkeiten.
Juckreiz der Haut um den Anusbereich, [Kar! Wernicke, dt. Psychiater u. Neurolo-
der z.B. durch Candida-Pilze, Kontaktder- ge, 1848-1905]
matitis, externe Hämorrhoiden, Maden- Wernicke's encephalopathy
würmer, Psoriasis und psychogene Pseudogr c~vidit <~t. (Scheinschwangerschaft).
Krankheiten verursacht wird. Zustand, in dem eine Frau überzeugt ist,
pruritus ani schwanger zu sein, was jedoch nicht der
Pnultus Starker Juckreiz an den Realität entspricht. Die Ursache kann psy-
äußeren Genitalien der Frau. Dies kann chogener Art, ein Tumor oder eine endo-
chronisch werden und zu ...., Lichenifikati- krine Dysfunktion sein.
on, Atrophie und gelegentlich maligner pseudocyesis; pseudogravidity
Entartung führen. Zu den Ursachen gehö- Pseudoh<·m•dphroditismus. Zustand, bei
ren u.a. Kontaktdermatitis, Lichen sclero-
dem eine Person die Gonaden des einen
sus et atrophicus, psychogener Juckreiz,
Geschlechts trägt und die körperlichen se-
Trichomoniasis und Kandidiasis.
kundären Charakteristika des anderen be-
• pruritus vulvae
sitzt, wobei jedoch das gonadale und das
p!11111d(e Vorsilbe mit der Bedeutung chromosomale Geschlecht übereinstim-
>>scheinbar, falsch<<. men. (--> Hermaphroditismus)
pseud(o)- [griech.: pseudes, falsch; Hermaphroditos,
Sohn des Hermesund der Aphrodite]
V;c'udoc~rthrose. (Falschgelenk). Gelenk, das
• pseudohermaphroditism
sich an der Stelle eines ausgeheilten Kno-
chenbruchs bildet. ennaphrod .minlus.Konge-
• false joint nitale Gonadenfehlbildung. Ungeachtet
der sekundären Geschlechtsmerkmale die nicht wirklich stattgefunden haben.
verfügt die betroffene Patientin über voll (--->Amnesie)
ausgebildete Eierstöcke. (---> Pseudoherm- •pseudomnesia
aphroditismus)
•female pseudohermaphroditism Pseudomonas. Gattung gramnegativer
Bakterien, zu denen verschiedene freile-
~Anzeichen bende Species in der Erde und im Wasser
einer Hyperkalzämie bei Krebspatienten, sowie opportunistische Erreger gehören.
obwohl keine primäre Schilddrüsenüber- P. sind bekannt für ihre fluoreszierenden
funktion (---> Hyperparathyreoidismus) oder Pigmente und ihre Widerstandsfähigkeit
Knochenmetastasen nachweisbar sind. gegenüber Desinfektionsmitteln und An-
• pseudohyperparathyroidism tibiotika.
Psladalllas. 1. Zustand, der einer intesti- [griech.: pseudes, falsch; monas, Einheit]
nalen Obstruktion ähnelt, die durch Läh- •Pseudomonas
mung (Paralyse) eines Teils der Darm- PHudomyxam. Schleimhaltiges tumorähn-
wand verursacht wird. 2. Adynamische liches Gewächs in der Bauchhöhle.
Stuhlverhaltung. (---> Ileus)
•pseudomyxoma
• pseudoileus
~ng. Heiseres Geräusch, ~.Zustand, bei dem eine
das beim Einatmen hörbar ist und durch Person unfähig zu sein scheint, ihre Arme
eine akute Kehlkopfobstruktion verur- oder Beine zu bewegen, wobei es sich je-
sacht wird. doch nicht um eine >>echte<< Lähmung
• crowing inspiration (--->Paralyse) handelt. Bei Kindern kann
dies durch Schmerzen in den Gelenken in-
r.udolymphom. Gutartige Störung der folge einer Rickettsienerkrankung oder
lymphoiden Zellen oder Histiozyten, ob- Skorbut verursacht werden. - adj. pseu-
wohl sie die klinischen Anzeichen eines doparalytisch.
malig.Psllllll.,...ms aufweisen. •pseudoparalysis
• pseudolymphoma
~ Membran, die aus ko-
Pseadopubertlt. Erscheinen von somati-
schen und funktionellen Veränderungen
II
aguliertem Fibrin, Bakterien und Leuko- der äußeren Geschlechtsorgane bei einem
zyten besteht und sich als Häutchen im Kind vor dem tatsächlichen Beginn der
Rachen von Diphtherie-Patienten bildet. --->Pubertät.
• pseudomembrane • pseudopuberty
Pstlalfatumbrln, Jllphtherische. Aus ko-
agulierten Fasern, Bakterien und Leuko- Pseudadrablsmus Scheinbares Schielen
zyten bestehende weiße bzw. gelbgraue (---> Strabismus), das durch eine Hautfalte
Membran mit genau definierten Randre- über dem unteren Augenlid verursacht
gionen. (---> Kehlkopfdiphterie) (s.a. Diph- wird, was die Sichtweite der Lederhaut
therie) (Sklera) auf die Mitte der Regenbogenhaut
(Iris) beschränkt.
•diphtheric membrane
• pseudostrabismus
Pseullaman Miaduö. Blutung aus der Ge-
bärmutter (Uterus), die der Menstruati- Pseullotullella. Knötchen, das einem Tu-
onsblutung ähnelt, aber nicht im Zusam- berkulosegranulum ähnelt, aber durch ei-
menhang mit den gewöhnlichen Verände- nen anderen Mikroorganismus als das
rungen im Gewebe des Endometriums Mycobacterium tuberculosis verursacht
steht. wird. (---> Pseudotuberkulose)
• pseudomenstruation • pseudotubercle
Gedächtnisstörung, bei der Pseudotullerlul Lungenerkrankung,
sich eine Person an Ereignisse erinnert, deren Symptome einer --->Tuberkulose äh-
nein, jedoch nicht durch das Mycobacteri- hemmen und werden vorwiegend bei der
um tuberculosis verursacht werden. Behandlung der --> Psoriasis eingesetzt.
•pseudotuberculosis •psoralens
Pseudolumor. Scheingeschwulst, die durch Psoriasis. (Schuppenflechte). Verbreitete
eine Schwellung verursacht wird, die aber chronische Hauterkrankung, die durch
kein echtes Gewächs mit Gewebeneubil- klar abgegrenzte rote Flecken gekenn-
dung ist. zeichnet ist, die mit dicken, trockenen, sil-
•pseudotumor berweißen, anhängenden Schuppen be-
deckt sind; nach dem Ablösen der Schup-
Pseuclo&yste. Raum oder Höhle, die Gas pen kommt es zu punktförmigen Blutun-
oder Flüssigkeiten enthält, wobei keine gen (sog. blutiger Tau). Die Schuppen ent-
auskleidende Membran vorhanden ist. P.n stehen durch eine exzessive Entwicklung
treten häufig nach einer Bauchspeichel- von Epithelzellen. Gelegentliche Schübe
drüsenentzündung (Pankreatitis) auf, und Rezidive sind typisch. Die Läsionen
wenn der Verdauungssaft die normalen können überall auftreten, sind jedoch
Gänge des Pankreas durchbricht und sich meist an den Streckseiten der Extremitä-
in Räumen sammelt, die mit Fibroblasten ten, knochigen Vorsprüngen, Kopfhaut,
ausgekleidet sind und an der Oberfläche Ohren, Genitalien und dem perianalen
der angrenzenden Organe liegen. (--> Zys- Bereich lokalisiert. Begleitend kann eine
te) Arthritis, insbesondere der distalen klei-
[griech.: pseudes, falsch; kystis, Tasche 1 nen Gelenke, auftreten. - adj. psoriatisch.
• pseudocyst •psoriasis
l'slloqlaia. Psychedelisches Mittel und ak-
tiver halluzinogener Wirkstoff verschiede- psJCb(o)-. Vorsilbe mit der Bedeutung
ner mexikanischer Pilze der Gattung Psi- >>Seele, Gemüt<<.
locybe mexicana. P. kann zu Stimmungs- •psych(o)-
II
und Bewusstseinsstörungen führen, die
der Wirkung von LSD ähneln. Die Toxizi- Pqdae.l. Der Aspekt der mentalen Fähig-
tät von P. ist gering, es fällt trotzdem unter keiten, der bewusste und unbewusste Pro-
das Betäubungsmittelgesetz. zesse umfasst. 2. Die vitale, mentale oder
•psilocybin spirituelle Gesamtheit eines Individuums
im Gegensatz zu Körper (oder Soma).
Psfltalmse, (Papageienkrankheit). Infektions- 3. (Psychoanalyse) Die gesamten Kompo-
krankheit, die durch das Bakterium Chla- nenten des Es, Ich und über-Ich, die alle
mydia psittaci verursacht wird. Es entste- bewussten und unbewussten Aspekte be-
hen Symptome, die einer Lungenentzün- inhalten. - adj. psychisch.
dung ähneln. Die P. wird durch infizierte [griech.: Seele1
Vögel, insbesondere Papageien oder Wel- •psyche
lensittiche, übertragen. Die klinische Ma-
nifestation ist extrem variabel und ähnelt Pl)'dledelisdt, Beschreibung eines menta-
vielen Infektionskrankheiten, wobei fast len Zustandes, der durch eine veränderte
immer Fieber, Husten, Appetitlosigkeit sensorische Wahrnehmung und Halluzi-
(Anorexie) und starke Kopfschmerzen nationen in Verbindung mit Euphorie
vorhanden sind. Unerkannt führt diese und Angst gekennzeichnet ist und meist
Erkrankung zum Tode. durch die bewusste Einnahme von Drogen
[griech.: psittakos, Pagagei; osis, Zustand 1 oder ähnlichen Substanzen (sog. Psyche-
• psittacosis delika, die unter das Betäubungsmittelge-
setz fallen), die bekannterweise diesen Ef-
Pmrilfllne (pl.). Pflanzliche Substanzen, die fekt auslösen, z.B. -->Meskalin, verursacht
UV-Licht absorbieren und photosensibili- wird. (--> Halluzinogene)
sierend wirken. P. können die Zellteilung •psychedelic
Psyclliater. Facharzt für -+ Psychiatrie mit wusst und vorbewusst (d.h. durch Refle-
zusätzlicher, medizinisch qualifizierter xion ins Bewusstsein zu rufen). Mit Hilfe
Ausbildung und Erfahrung in der Dia- von Techniken wie der freien Assoziation,
gnose, Vorbeugung und Behandlung von Traumdeutung und der Analyse von Ver-
mentalen Störungen. teidigungsmechanismen werden Emotio-
[griech.: psyche, Seele; iatreia, Behand- nen und Verhaltensweisen auf den Ein-
lung] fluss von unterdrückten instinktiven
• psychiatrist Trieben im Unterbewusstsein zurückver-
folgt. - adj. psychoanalystisch.
Pstchiaäie. Bereich der Medizin, der sich [griech.: psyche, Seele; analyein, in Teile
mit den Ursachen, Behandlungen und der trennen]
Vorbeugung von mentalen, emotionalen •psychoanalysis
und verhaltensbezogenen Erkrankungen
beschäftigt. Psydmchlrurgle. Chirurgische Durchtren-
[griech.: psyche, Seele; iatreia, Behand- nung bestimmter Nervenbahnen im Ge-
lung] hirn, die durchgeführt wird, um besonde-
• psychiatry re Fälle von chronischen, nicht nachlas-
senden Angst- oder Unruhezuständen
PQddMrie. biologisdte. Psychiatrische oder obsessiven Neurosen zu behandeln.
Richtung, die die physikalischen, chemi- Psychochirurgische Maßnahmen (z.B.
schen und neurologischen Ursachen und -+ Lobotomie) werden ausgeführt, wenn
die entsprechenden Behandlungen menta- Störungen sehr stark ausgeprägt sind und
ler und emotionaler Erkrankungen be- alternative Behandlungsmethoden, wie
tont. Psychotherapie, Arzneimittel und Elektro-
• biologic psychiatry schock sich als ineffektiv erwiesen haben.
ptJddltrisdt. Zur -+Psychiatrie und ent- • psychosurgery
sprechenden Erkrankungen gehörend. Psydtadlqnose. Studium der Persönlich-
II
•psychiatric keit durch Beobachtung von Verhaltens-
~ (PsychKG). Regelt weisen und Angewohnheiten in Kombina-
auflandesrechtliehen Grundlagen die Un- tion mit verschiedenen psychologischen
terbringung psychisch Kranker sowie Tests.
Suchtkranker in Psychiatrischen Kliniken, • psychodiagnosis
die Voraussetzungen für eine Unterbrin- l'sydlodHma. Form der Gruppentherapie
gung und die Zulassung von Krankenhäu- (nach J.L. Moreno), bei der Menschen ihre
sern für eine Unterbringung. Darüber emotionalen Probleme durch improvisa-
hinaus werden die Rechte der Unterge- torische Dramatisierungen ausleben.
brachten und die Regelung der Klinikauf- •psychodrama
sicht formuliert.
.Act concerning mentally ill persons ~ Studium der Kräfte, die
das Verhalten motivieren.
P~ Bereich der Psychiatrie, der
• psychodynamics
von Sigmund Freud begründet wurde und
sich dem Studium der Psychologie der PsycMgenie. 1. Entwicklung des Geistes
menschlichen Entwicklung und Verhal- (der Seele), einer mentalen Funktion oder
tensweisen widmet. Aus den systemati- eines mentalen Prozesses. 2. Entwicklung
schen Untersuchungsmethoden von geis- oder Produktion eines körperlichen
tigen Prozessen entstand ein System der Symptoms oder einer Krankheit, die einen
Psychotherapie, basierend auf dem Kon- mentalen oder psychischen Ursprung
zept des dynamischen Unterbewussten. statt einer organischen Ursache hat.
Die P. unterteilt die Psyche in die Instan- 3. Entwicklung eines emotionalen Zu-
zen Ich, Es und Über-Ich, und die Be- standes (normal oder unnormal) aus der
wusstseinsschichten in bewusst, unbe- Interaktion von bewussten und unbe-
wussten psychischen Kräften; z.B. psycho- Jung entwickelten Konzepten; es unter-
gene Schmerzen, die keine erkennbare or- scheidet sich von der Psychoanalyse Sig-
ganische Ursache haben. - adj. psycho- mund Freuds durch ein »kollektives Un-
gen. terbewusstsein«, dem mystischen, religiö-
[griech.: psyche, Seele; genesis, Ursprung] sen, die Entwicklung des persönlichen
• psychogenesis Unterbewusstseins beeinflussenden Fak-
tor. Die Rolle des sexuellen Einflusses auf
PQdlallniaoe. Bestimmung der auslösen- die frühe emotionale und psychologische
den Faktoren seelisch-geistiger Störun-
Entwicklung ist gering.
gen, Untersuchung der Ursachen und Vor-
beugung gegen psychische Erkrankungen • analytic psychology
oder Fehlanpassungen. Eine Maßnahme ~ angeWIIIdte.l. Interpretation
der P. kann eine Supervision sein. historischer, literarischer, medizinischer
• psychohygiene; mental health oder anderer Daten gemäß psychologi-
~ Wissenschaftler, der sich in schen Prinzipien. 2. Ein Zweig der Psy-
der Erforschung der Strukturen und chologie, der praktische Vorgehensweisen
Funktionen des Gehirns und der damit und Methoden erforscht, z.B. klinische
zusammenhängenden mentalen Prozesse Psychologie, Kinderpsychologie und Er-
spezialisiert hat. Ein klinischer P. hat ein ziehungspsychologie.
Psychologiestudium und eine Ausbildung • applied psychology
in klinischer ---+ Psychologie absolviert Psycbolalie,ldlaische.Zweig der Psycholo-
und führt Untersuchungen und Beratun- gie, der sich mit der Diagnose, Behand-
gen für Patienten mit mentalen und emo- lung und Verhinderung zahlreicher Per-
tionalen Problemen durch. sönlichkeits- und Verhaltensstörungen
• psychologist beschäftigt.
PsJdtologle. 1. Studium des Verhaltens • clinical psychology
und der bewussten und unbewussten Psydtologit der AbmnMitiL Die Erfor-
II
Funktionen und Prozesse des Geistes, ins- schung geistiger Störungen und nicht-
besondere in Verbindung mit der sozialen konformer Verhaltensweisen, einschließ-
und physikalischen Umgebung. 2. Be- lich ---+ Neurosen oder ---+ Psychosen, sowie
reich, der die praktische Anwendung von normaler Phänomene, die nicht gänzlich
Wissen, Fähigkeiten und Techniken im verstanden werden, wie z.B. Träume und
Zusammenhang mit Verständnis, Präven- veränderte Bewusstseinszustände.
tion oder Lösung von individuellen oder • abnormal psychology
sozialen Problemen umfasst, insbesonde-
re bezüglich der Interaktion zwischen In- ~.Entwicklung, Durchführung
dividuen und ihrer physikalischen und und Interpretation von psychologischen
sozialen Umgebung. 3. Mentale, motivati- Tests oder Intelligenztests.
ons- und verhaltensbezogene Merkmale [griech.: psyche, Seele; metron, Maß]
und Einstellungen eines Individuums • psychometrics
oder einer Gruppe von Individuen. - adj.
PsydtomotDrilr. Willkürliche Bewegungen
psychologisch.
und körperlich-seelische Bewegungsab-
[griech.: psyche, Seele; Iogos, Wissen-
läufe, die in Verbindung mit dem physio-
schaft]
logischen oder unphysiologischen Geis-
• psychology teszustand eines Menschen stehen. In der
PIJdlolagie, lßllytlsdle. 1. Analyse- und P. spiegelt sich die nonverbale Kommuni-
Klassifizierungssystem für Empfindungen kation wider. (---+ psychomotorische Ent-
und Gefühle, bei dem introspektive Me- wicklung) - adj. psychomotorisch.
thoden anstelle von experimentellen Me- [griech.: psyche, Seele; lat.: motare, sich
thoden angewendet werden. 2. System bewegen]
der Psychoanalyse nach den von C. G. • psychomotoricity
Psydton Disziplin, die sehen mentalen Funktionen. (--> Psycho-
sich mit den gegenseitigen Beziehungen pharmaka) - adj. psychopharmazeutisch.
zwischen psychischen Faktoren und Im- psychopharmacology
munreaktionen beschäftigt.
• psychoneuroimmunology Bereich der Psychologie, der
sich mit den Zusammenhängen zwischen
Psydwonkologie. Psychische Auswirkun- physischen Reizen und sensorischen Re-
gen einer Krebserkrankung, insbesondere aktionen beschäftigt.
der psychosozialen Bedürfnisse des be- • psychophysics
troffenen Patienten und seiner Angehöri-
Psychophysiologie. I. Studium der Physio-
psychooncology logie in Verbindung mit den verschie-
densten Aspekten der psychologischen
.!','>yd.;Gh; th Veraltete Bezeichnung für eine oder verhaltensbezogenen Funktionen.
Person, die unter Persönlichkeitsstörun- 2. Studium der mentalen Aktivitäten
gen und Anpassungsschwierigkeiten Iei- durch körperliche Untersuchung und Be-
det. - adj. psychopathisch. obachtung.
• psychopath psychophysiolgy
Puerpera. (Wöchnerin). Frau kurz nach der ionen freisetzen, falls eine -> Base hinzu-
Entbindung. - adj. puerperal. gefügt wird. P. minimieren größere pH-
[lat.: puerperium, Entbindung] Wert-Schwankungen in chemischen Sys-
• puerpera temen. Zu den Funktionen von Puffersys-
Puerperalfieber. (Wochenbettfieber/Kindbett- temen gehören die Erhaltung des Säure-
fieber). Syndrom in Verbindung mit einer Basen-Gleichgewichts im Blut und ein an-
gemessener -> pH-Wert, z.B. in den Nie-
systemischen bakteriellen Infektion und
rentubuli. Man unterscheidet Pufferanio-
Septikämie, die nach der Entbindung auf-
nen (Bikarbonat-, Protein- und Phosphat-
tritt und meist eine Folge von unsauberen
Ionen) und Pufferkationen (Natrium, Kal-
Techniken in der Geburtshilfe ist. Es kann
zu Endometritis, Fieber, Tachykardie, zium, Kalium und Magnesium).
Schmerzen im Uterusbereich und übelrie- • buffer
chenden -> Lochien kommen. Ohne Be- Pulex. Gattung von Menschen- oder Tier-
handlung kann das P. zur Niereninsuffizi- flöhen, die u.a. Infektionen wie Pest oder
enz oder zum bakteriämischen Schock epidemischen Typhus übertragen.
mit Todesfolge fortschreiten. Die ursächli- • Pulex
chen Organismen sind meist hämolyti-
sche Streptokokken. pulmo-. Vorsilbe mit der Bedeutung ••Lun-
Kontraktionsmittel zur Unterstützung ge<<.
der Gebärmutterrückbildung, evtl. in • pulmo-
Verbindung mit krampflösenden Medi-
kamenten (Spasmolytika) zur Weitstel - pulmonal. Zu den Lungen und dem Atem-
lung des Zervikalkanals; feucht -warme system gehörend.
Wickel auf den Bauch; Bettruhe; ausrei- • pulmonary
chende Flüssigkeitszufuhr, Beobachtung
Pulmonalatresie. Angeborener Herzfehler
der Blasen- und Darmfunktion; bei an · der hinausführenden Gefäße der rechten
haltendem Fieber und Uteruskanten- Kammer (Ventrikel). Eine Form ist eine
II
schmerz Antibiotika.
Verbindung innerhalb der Vorhöfe bei in-
• puerperal fever taktem Ventrikelseptum und bestehen-
Puerperalsepsis. (Wochenbettsepsis). Infekti- dem offenen Ductus arteriosus. Als eine
on, die im Wochenbett ( -> Puerperium) extremere Form stellt sich die -> Fallot-Tri-
auftritt. ( -> Puerperalfieber) logie dar.
• puerperal sepsis [lat.: pulmo, Lunge; griech.: a, ohne; tresis,
Perforation]
Puerperium. (Wochenbett). Die Zeit nach der
• pulmonary atresia
Entbindung, die etwa 6 Wochen andauert
und in der die anatomischen und physio- Pulmonill(klappen)insuffizienz. Unfähigkeit
logischen Veränderungen, die eine einer Pulmonalklappe, sich richtig zu
Schwangerschaft mit sich gebracht hat, schließen. Eine P. kann u.a. nach -> Endo-
zurückgebildet werden und die Wöchne- karditis oder -> pulmonaler Hypertension
rin sich normalerweise an die neuen oder auftreten.
erweiterten Verantwortlichkeiten der Mut- • pulmonary insufficiency
terschaft anpasst.
• puerperium Pulmonaliskatheter. (Rechtsherzkatheter; Pul-
monalarterienkatheter; Einschwemmkatheter).
Puffer. Substanz oder Gruppe von Sub- -> Swan-Ganz-Katheter.
stanzen, die dazu neigen, die Wasserstoff- • pulmonary arterial catheter
ionen- Konzentration in einer Lösung zu
steuern, indem sie mit den Wasserstoffio- Pulmonalklappe. Herzstruktur, die aus drei
nen (Hydrogen-Ionen) eine Bindung ein- halbmondförmigen Segeln besteht, die
gehen, wenn eine -> Säure dem System zu- sich während jedes Herzschlags schließen,
gesetzt wird; sie können auch Wasserstoff- um zu verhindern, dass Blut aus den Lun-
gengefäßen zurück in die rechte Kammer .r. Schwacher, schwierig
(Ventrikel) fließt. Die Segel sind durch zu tastender und häufig sehr schneller
Öffnungen getrennt, die kleinen Schaufeln Puls. Die Pulsschlagader fühlt sich nicht
ähneln, wenn sie geschlossen und mit Blut gut gefüllt an und dies bereitet Schwierig-
gefüllt sind. Diese Segel wachsen aus der keiten bei der Auszählung des Pulses.
Auskleidung des Pulmonalastes hervor. thready pulse
pulmonary valve
Puls, langsamer. Pulsschlag unter 60 Schlä-
gen pro Minute. Ein I. P. ist normal bei äl-
Pu Imonillstenose. Herzerkrankung, die im
allgemeinen durch eine konzentrische Hy- teren Menschen, trainierten Sportlern
und Patienten, die ->Betablocker einneh-
pertrophie der rechten Kammer (Ventri-
kel) mit einem relativ geringen Anstieg men.
des diastolischen Volumens gekennzeich- •slow pulse
net ist. Wenn das Kammerseptum intakt hlr. Puls, bei dem nach
ist, kann die Ursache in einer Klappenste- jedem vierten Pulsschlag eine Pause ent-
nose und/oder Infundibulumstenose lie- steht. (s.a. Herzrhythmusstörung)
gen. Es kommt zu einer Druckdifferenz in quadrigeminal pulse
der Systole zwischen der rechten Kammer
und der Pulmonalarterie. Abnormer Puls, der bei der
• pulmonary stenosis Pulsschreibung drei Spitzen aufweist. Die
erste Spitze repräsentiert die Druckwelle
Infektion oder Entzündung des vom Herzen in der Systole; danach folgen
Zahnmarks (-> Zahnpulpa). zwei Druckwellen in der Diastole.
[lat.: pulpa, Fleisch; griech.: itis, Entzün- • tricrotic pulse
dung] Pulsdefizit Zustand, der auftritt, wenn ein
pulpitis peripherer Puls niedriger als die ventriku-
läre Frequenz ist, die bei der Auskultation
Puls. 1. Rhythmischer Schlag oder vibrie- über der Herzspitze oder im Elektrokar-
rende Bewegung. 2. Kurze elektromagne- diogramm gemessen worden ist. Dies
tische Welle. 3. Regelmäßige Ausdehnung spricht für einen Mangel an peripherer
und Kontraktion einer Arterie, die durch Perfusion.
die Druckwellen entstehen, die bei jeder pulse deficit
Herzkontraktion durch den Blutausstoß
aus der linken Herzkammer verursacht Differenz zwischen den systoli-
werden. Dieses Phänomen kann leicht auf sehen und diastolischen Drücken, die nor-
den oberflächlichen Arterien gefühlt wer- malerweise 30 bis 40 mmHg beträgt.
den, z.B. der Arteria radialis oder carotis, • pulse pressure
und entspricht jedem einzelnen Herz- Pulsfrequenz. Anzahl der Herzschläge pro
schlag. Die normale Pulsfrequenz beträgt Minute, die über der Arteria radialis, ca-
bei einem Erwachsenen etwa 60 bis 80 rotis, femoralis und pedalis gemessen
Schläge pro Minute, wobei im Verlauf von werden. Normalerweise entspricht die P.
Anstrengungen, Verletzungen, Krankhei- dem Herzschlag, der Puls kann jedoch in
ten und emotionalen Reaktionen Fluktua- den verschiedenen Körperbereichen leicht
tionen entstehen können. - adj. pulsie- differieren.
rend. pulse rate
[lat.: pulsare, schlagen]
• pulse Rhythmisch pochen oder vi-
brieren, z.B. dem Ausdehnungs- und Kon-
Puls, dlll (Dikrotie). Puls mit zwei sepa- traktionsrhythmus des Herzens entspre-
raten Wellen, wobei die zweite Welle etwas chend.
schwächer als die erste Welle ist. [lat.: pulsare, schlagen]
dicrotic pulse •pulsate
840 Pulsmessung _
A. tempora lis
(Oberfläch liehe
Schläfenschlagader)
A. carotis communis
(Halsschlagader)
A.axillaris
(Achselschlagader)
A. brachialis
(Armschlagader)
A. femoralis
(Oberschenkelschlagader)
A.poplitea
(Kniekehlenschlagader)
A. tibialis posterior
(Hintere Schienbeinschlagader)
A. dorsalis pedis
(Fußrückenschlagader)
Pulsmessung. Pulstaststellen.
.,-. Pupillenreflex. retrobulbarer 841
das Verhältnis dieser Absorptionsdiffe- Pulsus tardus. Puls mit einem graduellen
renz, welche als Kurvenbild bzw. in einer Anstieg und Abfall der Amplitude, die
Zahl auf dem Monitor erscheint. Die P. langgestreckt und flach ist.
ist einfach anzuwenden; meistens wird • pulsus tardus
durch das Gerät gleichzeitig die Pulsfre-
quenz registriert. Vorsicht ist geboten Pulver. Arzneimittel, das in einer gleich-
bei der Anwendung im Schock oder bei mäßigen Mischung fein zerstäubt vorliegt.
anderen Mikrozirkulationsstörungen. • powder
Hier sind häufig auch am Ohrläppchen Punkt, kritischer. Temperatur und Druck-
keine verlässlichen Werte mehr abzulei- verhältnisse, bei denen die Dichte der
ten. flüssigen und gasförmigen Phase einer
• pulse oxymetry Substanz, die sich in einem abgeschlosse-
nem System befindet, identisch sind und
Pulsus altemans. --> Puls, der durch einen beide Phasen offensichtlich nicht vonein-
regelmäßigen Wechsel zwischen schwa- ander getrennt sind.
chen und starken Schlägen ohne Verände- • critical point
rung der Zykluslänge charakterisiert ist. punktieren. Flüssigkeit aus einer kleinen
Ein P. a. tritt bei Herzmuskelschwäche Öffnung absaugen.
und dekompensierter Hypertonie auf. • tap
[lat.: pulsare, schlagen; alternare, sich ab-
wechseln] Punktion. Durchstechen der Außenhaut
• pulsus alternans mit einer Nadel oder einem Skalpell, um
eine Körperflüssigkeit aus einem Organ
Pulsus bigeminus. Unphysiologischer Puls, oder einer Körperhöhle zu entnehmen,
bei dem zwei Schläge schnell aufeinander z.B. --> Pleurapunktion.
folgen, mit einer anschließenden Pause, in • puncture
der kein Puls zu fühlen ist. Punktion, subdurale. Das Eindringen mit
• bigeminal pulse einer Nadel in den Bereich zwischen der
--> Dura mater und der --> Arachnoidea, um
Pulsus celer. (schnellender Puls). Puls, der sich entweder diagnostische oder therapeuti-
voll und hüpfend anfühlt; wird durch eine sche Medikamente zu injizieren bzw. Blut
verstärkte Herzkontraktion oder ein er- oder andere Flüssigkeit zu entnehmen.
höhtes Volumen des innerhalb der elasti- • subdural puncture
schen Strukturen des Gefaßsystems zirku-
lierenden Blutes verursacht. Pupille. Zirkuläre Öffnung der Regenbo-
• bounding pulse genhaut (Iris) des Auges, die etwas seitlich
zum Zentrum der Iris liegt. Die P. befindet
Pulsus paradoxus. Unphysiologische Ab- sich hinter der Hornhaut (Kornea) und
nahme des systolischen Drucks und der der vorderen Augenkammer und vor der
Pulswellenamplitude während der Einat- Linse. Ihr Durchmesser variiert mit der
mung (Inspiration). Bei der Ausatmung Kontraktion und Entspannung der Mus-
wird der Puls dagegen wieder stärker. kelfasern der Iris, wenn sich das Auge an
Lichtveränderungen anpasst, sowie im
• pulsus paradoxus
Zusammenhang mit emotionalen Zustän-
den und autonomen Stimulationen. - adj.
Pul.sus parvus et tardus. Schwacher Puls pupillar.
mit niedrigem Druck, der langsam und [lat.: pupilla, Augapfel]
schleichend zu- und abnimmt; tritt bei ei-
• pupil
ner Aortenstenose auf.
[lat.: pulsus, Schlag; parvus, klein; tardus, Pupillenreflex, retrobulbärer. Abnorme Re-
langsam] aktion der Pupille auf Licht. Nach anfang-
• pulsus parvus et tardus lieher Verengung der Pupille erweitert
sich diese wieder bei anhaltendem Reiz. Puqlura. Blutungsstörungen infolge von
Dies ist ein Zeichen einer retrobulbären Blutgerinnungsproblemen, die durch Blu-
Neuritis. tungen (Hämorrhagien) in das Gewebe
[lat.: retro + bulbus oculi, hinter dem gekennzeichnet sind, insbesondere in
Augapfel gelegen] Haut oder Schleimhäute, und flächenhafte
• retrobulbar pupillary reflex Blutergüsse (Ekchymosen) oder punktför-
mige Blutungen (Petechien) bilden.
Pl~q~ilmstllre. (Pupillenstarre). Augenerkran-
[lat.: purpur]
kung, bei der sich die Pupille bei Stimula-
•purpura
tion weder erweitert (dilatiert) noch zu-
sammenzieht (kontrahiert). Ursache sind Ptlrpura dlrglca. Chronische Hauterkran-
Adhäsionen, die zu einer Verklebung von kung mit Urtikaria, Erythem, Asthma so-
Netzhaut und Linse bzw. zu einer Beein- wie Gelenkrheumatismus. Im Gegensatz
trächtigung der Netzhautnerven infolge zu anderen --->Purpura-Formen sind die
von akutem Glaukom führen. Thrombozytenzahl, Blutungszeit und
• fixed pupil Blutgerinnung normal.
Purlft. Substanz einer großen Gruppe von [griech.: allos, anderer; ergein, arbeiten;
Stickstoffverbindungen. P.e sind Baustei- lat.: purpura, violett]
ne der ---> Purinbasen und werden als End- • allergic purpura
produkte der Verdauung bestimmter Ei-
weiße in der Nahrung produziert oder in Ptlrpura senllls. Hautzustand älterer Men-
einigen Fällen vom Körper synthetisiert; schen, der durch brüchige Gefäßwände
sie sind darüber hinaus in vielen Medika- gekennzeichnet ist, die bei der geringsten
tionen und anderen Substanzen enthalten, Verletzung reißen und Blutungen verursa-
z.B. in Coffein, Theophyllin und verschie- chen. (--+ Purpura)
denen Diuretika, Muskelrelaxanzien und • purpura senile
Myokardstimulanzien.
[lat.: purus, rein; urina, Urin] purulent. Eiter produzierend oder enthal-
II •purine
l'm'fnllase. Purinderivat, das am Aufbau
tend.
[lat.: purulentus, eitrig]
•purulant
von Nukleinsäuren beteiligt und in Aus-
scheidungsprodukten enthalten ist; dazu PundenL Produktion oder Absonderung
gehören Adenin, Guanin, --->Purin, Hypo- von--+ Eiter.
xanthin, Xanthin und Harnsäure. [lat.: purulentus, eitrig]
Pwl-
• purine base .purulence
FlsM. Fasern des Herzmuskels
(Myokard), die die Endaufzweigung der Pas (pJ. Pllra). --+ Eiter.
---> Tawara-Schenkel bilden und an der Erre- •pus
gungsleitung beteiligt sind.
[J.E. Purkinje, tschechischer Physiologe, Pustel. (Pustula). Kleine, klar begrenzte Er-
1787-1869] hebung der Haut, die eine purulente Flüs-
• Purkinje's fibers sigkeit (---> Eiter) enthält. - adj. pustulär.
•pustule
l'urfdnje-lelle Große Nervenzellen
(---> Neuronen), die als die einzigen ---> effe- ........_ (Schalenkern). Basalganglion in
renten Fasern die Kleinhirnrinde (zerebel- der grauen Hirnsubstanz; äußere Hülle
larer Kortex) verlassen, nachdem der Kor- des Linsenkerns (Nucleus lentiformis),
tex sensorische und motorische Impulse der seitlich des Pallidum (Globus palli-
aus dem restlichen Nervensystem weiter- dus) zu finden ist. Das P. gehört zum
geleitet hat. Streifenkörper (Corpus striatum) und ist
• Purkinje's cells mit den Suppressionszentren des Kortex
.. Pygmahan1sm us 843
verbunden und bewirkt dadurch eine Nieren, die Form der Harnleiter und der
Hemmung der Bewegung. Blase, die Füllung des Nierenbeckens und
[lat.: Hülse] die Durchgängigkeil des Harntraktes so-
• putamen wie Zysten oder Tumore im Nierenbe-
reich.
Putrefaktion. (Putreszenz/Fäulnis). Zerfall von
[griech.: pyelos, Becken; gramma, Bericht]
Enzymen, insbesondere Proteinen, die
• pyelogram
faulig riechende Verbindungen produzie-
ren, z.B. Ammoniak, Hydrogensulfid und
Mercaptan. Pyelographie, intravenöse. Technik zur Un-
[lat.: putrescere, verfaulen] tersuchung der Strukturen und Auswer-
• putrefaction tung der Funktionen des Harnwegesys-
Putrescin. Faulig riechendes Leichengift tems. Bei der i.n P. wird ein Kontrastmittel
(-.Ptomain), das durch die Zersetzung intravenös injiziert und anschließend eine
der Aminosäure Ornithin während der Reihe von Röntgenbildern aufgenommen,
Verwesung von tierischem oder menschli- um die Passage des Kontrastmittels wäh-
chem Gewebe, Bazillenkulturen oder fä- rend der glomerulären Filtration darzu-
kalen Bakterien entsteht. stellen. Auf diese Weise können Nieren-
• pulreseine steine, Nierenbecken, Harnwege und
Harnblase abgebildet werden.
putrid. Verwesend und faulig riechend. • intravenous pyelography (IVP)
[lat.: putridus, faulig]
• putrid
Pyelonephritis. Diffuse pyogene Infektion
Pütterverband. Eine Art des ..-. Kompressi- des Nierenbeckens und -parenchyms.
onsverbandes. Grundsätzlich sollte die Eine akute P. ist meist die Folge einer In-
Binde bei der Pütter-Technikimmer der fektion, die vom unteren Harntrakt zu
Form des Beines folgen. Hiermit soll ein den Nieren aufsteigt. Der Beginn einer
gleichmäßiger Druck am ganzen Bein er- akuten P. verläuft rasch und zeigt sich
zielt werden. (s.a. Thromboseprophylaxe) mit Fieber, Schüttelfrost, Flankenschmerz,
• Pütter's bandage Übelkeit und häufigem Harnlassen (Polla-
kisurie). Eine chronische P. entwickelt
PVC. Abkürzung für >>Polyvinylchlorid<<.
sich schleichend nach einer bakteriellen
• Pvc Infektion der Nieren und kann bis zur
P-Welle. Komponente des Herzzyklus, die Niereninsuffizienz fortschreiten. In den
sich im EKG als eine umgekehrte U-för- meisten Fällen treten Obstruktionen in
mige Kurve nach der T-Welle und vor Form von Steinen oder Harnleiterstriktu-
dem QRS-Komplex zeigt; sie stellt die ren auf.
Kammerdepolarisation dar. ( -+ Elektrokar- [griech.: pyelos, Becken; nephros, Niere;
diogramm) itis, Entzündung]
• P-wave • pyelonephritis
py(o)·. Vorsilbe mit der Bedeutung >>Eiter<<.
• py(o)- Pyelostomie. (Nephrostomie). Chirurgisches
pyel(o)-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>Nie- Anlegen einer Fistel von der Niere oder
renbecken«. vom Nierenbecken zur Bauchdecke, um
• pyel(o)- Harn nach außen abzuleiten (z.B. bei
Harnstauung).
Pyelogramm. Radiographische Aufnahme • pyelostomy
des Nierenbeckens, der Nieren und der
Harnleiter (Ureteren). Ein intravenöses P.
zeigt nach der Injektion eines Kontrast- Pygmalianismus. Psychesexuelle Abnormi-
mittels die Größe und Lokalisation der tät, bei der die erotischen Fantasien einer
Person auf einen Gegenstand gerichtet denum) behindert. Ursachen können u.a.
sind, den sie selbst geschaffen hat. Narben, Magengeschwüre oder Tumore
[Pygmalion, Bildhauer der griechischen sein.
Mythologie, der sich in seine eigene Sta- • pyloric stenosis
tue verliebt hatte]
pygmalianism Pyoderm11:. Eitrige Hauterkrankung, z.B.
-> Impetigo.
pylrnildl Beschreibung für eine Körper- [griech.: pyon, Eiter; derma, Haut]
struktur, die durch einen gedrungenen pyoderma
Körperbau, kurze runde Glieder, ein run-
des Gesicht, einen kurzen Hals und eine PY 9 · Eiterproduzierend, z.B. pyogene
Neigung zur Fettleibigkeit gekennzeichnet Infektion.
ist. [griech.: pyon, Eiter; genein, produzieren]
p::ipyknic •pyogenic
" . _ Degenerative Kondensierung von I'OIIIIIIasis Ansammlung von Eiter
Kernmaterial in eine feste, dunkel anfärb- und Steinen (Konkrementen) in den Nie-
bare Masse in einer Zelle. ren.
~Xi pyknosis • pyonephrolithiasis
Pyloro:;pasmus. Krampf (Spasmus) des Pyorrhö. Eitriger (purulenter) Ausfluss.
-> Pylorussphinkters am Magenausgang, [griech.: pyon, Eiter; rhoia, Fluss]
der bei einer -> Pylorusstenose auftreten pyorrhea
kann.
[griech.: pyle, Tor; ouros, Schutz; spas-
ie. Komplikation einer chroni-
schen Prostataentzündung (Prostatitis),
mos, Krampf]
die durch die Präsenz von Eiter in der Sa-
pylorospasm menflüssigkeit gekennzeichnet ist.
!'ylmntomie. (Sphinkterspaltung). Chirurgi- • pyospermia
sche Inzision in den -> Pylorus, die meist
L I. Ansammlung von Eiter in
durchgeführt wird, um Obstruktionen zu
beheben. der ""Pleurahöhle. 2. Eitrige (purulente)
-->Pleuritis.
[griech.: pyle, Tor; ouros, Schutz; temnein,
schneiden] •pyothorax
pylorotomy Pyramide.!. Gewebestruktur mit pyrami-
(pl. Pylon:. (Magenpförtner). Vereng- denähnlicher Form, z.B. Nierenpyrami-
ter tubulärer Teil des Magens, der recht- den, kegelförmige Haarkanalbündel im
winklig vom Magen in Richtung Zwölffin- Nierenmark 2. Pyramidenförmige Erhe-
gerdarm (Duodenum) abgeht. Der P. dient bung am verlängerten Rückenmark, die
als Schließmuskel des Magens. - adj. py- durch die Nervenfasern der -> Pyramiden-
lorisch. bahn gebildet wird. Durch die P.n verlau-
[griech.: pyle, Tor; ouros, Schutz] fen die Fasern der Leitungsbahnen für die
F}:i pylorus
Willkürmotorik (-> Pyramidenbahn).
- adj. pyramidal.
.,..._ Verdickter muskulärer pyramid
Ring am Magenausgang, der den Magen-
pförtner (->Pylorus) vom Zwölffinger- enbllm. (Tractus corticospinalis).
darm (Duodenum) trennt. Bahn, die aus Gruppen von Nervenfasern
pyloric sphincter in der weißen Substanz des Rückenmarks
besteht, über die motorische Impulse zu
Pylom,;tenose. Verengung des --. Pylorus- den Vorderhornzellen von der jeweils ent-
sphinkters am Magenausgang, die zu einer gegengesetzten Seite des Gehirns geleitet
Obstruktion führt, welche den Abfluss der werden. Diese zu den Vorderhornzellen
Nahrung in den Zwölffingerdarm (Duo- absteigenden Fasern regulieren die will-
kürliehe und reflektorische Aktivität der tung des Natrium- und Kaliumhaushaltes
Muskeln. (---. Pyramidenbahnzeichen) wesentlich ist und die Funktionen des
• pyramidal tract nervösen und skelettmuskulatorischen
Systems reguliert. P. ist z.B. in Fleisch,
PynmldenllthnHicbtn. Pathologische Re- Fisch, Gemüse, Brot und Getreide enthal-
flexe, die infolge von Verletzungen der ten. Zu den Mangelerscheinungen zählen
---. Pyramidenbahn entstehen, z.B. Babins- Dermatitis, Entzündungen im Mund- und
ki-Reflex. Augenbereich, Schlaflosigkeit, Nervosität
• pyramidal sign oder Krämpfe.
~ Kreuzung von Ner- • pyridoxine
venfasern der kortikospinalen Bahn auf Pyrimidin. Organische Verbindung von he-
der Vorderseite der Medulla oblangata. terozyklischem Stickstoff, der in Nuklein-
• decussation of pyramids säuren (Purinbasen, Pyrimidinbasen)
Pynlllitklulle. Nervenzelle (---. Neuron) und in vielen Arzneimitteln enthalten ist,
mit pyamidenförmigem Zellkörper in der z.B. in Aciclovir.
grauen Substanz der Großhirnrinde. • pyrimidine
• pyramidal cell PJrogen. Substanz oder Agens, die einen
"..... (pl.t. Fiebererzeugende Arznei- Anstieg der Körpertemperatur verursa-
mittel und Substanzen, die zur Reizkör- chen, z.B. bakterielle Toxine. - adj. pyro-
perbehandlung eingesetzt werden. (---. Fie- gen.
ber) [griech.: pyr, Feuer; genein, produzieren]
•pyretics •pyrogen
Pyndilomt. Bezeichnung für ein fiebererre- ptromanle. Impulskontroll-Störung, die
gendes Mittel. durch einen unkontrollierbaren Drang ge-
• febrifacient kennzeichnet ist, Feuer zu legen. - adj.
~ ---. Fieber erzeugend, zum Fieber
gehörend oder durch Fieber gekennzeich-
pyromanisch.
[griech.: pyr, Feuer; mania, Verrücktheit]
.pyromania
II
net.
•pyretic ".,...... (Sodbrennen). Schmerzhafte, bren-
nende Empfindung in der Speiseröhre
Pyridastigmin. ---. Parasympathikomimetika (Ösophagus) direkt hinter dem Brustbein
(Acetylcholinesterase-Hemmer), das u.a. (Sternum); wird häufig durch zurückflie-
zur Behandlung einer Myasthenia gravis ßenden Mageninhalt (Reflux) in den Öso-
und als Antagonist für nichtdepolarisie- phagus verursacht, kann aber auch durch
rende Muskelrelaxanzien, etwa Curare, eine ---. Hyperazidität oder durch Magenul-
Anwendung findet. zera bedingt sein.
• pyridostigmine bromide .pyrosis
I'Jridoxfn. Wasserlösliches weißes kristalli- ~.---.Enzym, das für die anae-
nes Vitamin, das zum Vitamin-B-Kom- robe ---.Glykolyse von Erythrozyten wich-
plex gehört (Vitamin B6 ). P. fungiert als tig ist. Es katalysiert den Transfer einer
Coenzym, das zur Synthese und zum Ab- Phosphatgruppe von Adenosintriphos-
bau von Aminosäuren, zur Umbildung phat (ATP) zu Adenosindiphosphat
von Tryptophan zu Niacin, zum Abbau (ADP).
von Glukose-I-phosphat, zur Produktion • pyruvate kinase
von Antikörpern, zur Bildung des Häm
im Hämoglobin sowie von Hormonen, Pyurie.Ausscheidung von Leukozyten und
die für die Hirnfunktionen wichtig sind, Eiter mit oder ohne Bakterien im Urin als
zur Absorption von Vitamin B12, zur Pro- Anzeichen einer Harnwegsinfektion.
duktion von Magensäure und zur Erhal- •pyuria
Q
•
verwandelt. Schließlich entsteht eine
den Lebensenergie, die in geordneten Quaddel an der betroffenen Stelle, da
Bahnen entlang von Meridianen bzw. Ka- Flüssigkeit aus den umliegenden Kapilla-
nälen im Körper fließt. ren unter die Haut dringt.
• ch'i • wheal-and-flare reaction
Qigong. Traditionelle chinesische Heilkun- quadr·. (tetra). Vorsilbe mit der Bedeutung
de bei der das geistige und körperliche >>vier«, »vierfach«.
Wohlbefinden durch eine Kräftigung der • quadr-
individuellen Lebensenergie angestrebt
wird. Die Krankheitsdiagnose erfolgt Quadrant. l. Ein Viertel eines Kreises.
durch Inspektion, Riechen, Hören, Anam- 2. Anatomische Bereiche werden zur ge-
nese und Pulsfühlen. Zur Therapie wer- naueren Orientierung durch je eine ge-
den die Akupunktur, pflanzliche Präpara- dachte horizontale und vertikale Linie in
te, Wärmereize und die konzentrative Be- vier Quadranten aufgeteilt.
wegungstherapie eingesetzt. [lat.: quadrans, Vierter, vierter Teil]
• QiGong • quadrant
QRS·Komplex. (Kammerkomplex). Ein Wellen- Quadrantenhemianopsie. Sehverlust in ei-
komplex im --+ Elektrokardiogramm (EKG), nem Gesichtsfeldquadranten auf einem
der die Herzkammererregung (ventriku- bzw. beiden Augen (Quadrantenanopsie).
läre --+Depolarisation) darstellt. Der Be- Die Ursache hängt von dem betroffenen
griff >>QRS-Komplex« steht sowohl für Quadranten ab. (--+ Gesichtsfeld)
eine normale als auch für eine abnormale • quadrant hemianopsia
· Quallratssicherung 847
einrichtung zum Zweck der Verbesse- Ist der Wirbelsäulenkanal jedoch blo-
rung der Patientenpllege. ckiert, bleibt die Drucksteigerung aus.
Quality Monitoring [H.G. Queckenstedt, deutscher Neurologe,
I876-1918]
Qualltätsüberwachung. __, Qualitätskontrol- • Queckenstedt's lest
le. Queckenstedt-Zeichen. --> Queckenstedt·
• quality control Test.
• Queckenstedt's lest
quantitativ. Die Menge betreffend. Quecksilber (Hg). Metallisches Element mit
[lat.: quantus, wieviel] der Ordnungszahl 80 und der Atommasse
• quantitative 200,59. Q. ist das einzige Metall, das bei
Raumtemperatur flüssig ist; es findet in
Quarantäne. (Isolierung). I. Die Isolierung Amalgam, Thermometern, Barometern
von Personen mit ansteckenden Infekti- und anderen Messinstrumenten Verwen-
onskrankheiten oder solchen, die wäh- dung. Q. bildet zahlreiche giftige Verbin-
rend der ansteckenden Phase mit ver- dungen.
dächtigen Personen Kontakt hatten. Die • mercury (Hg)
Verbreitung der Krankheit soll dadurch
verhindert werden. 2. Reisende oder Quecksilberthermometer. Thermometer,
Schiffe, die aus Seuchengebieten kamen, in dem der ausdehnungsfaltige Indikator
wurden früher 40 Tage lang zurückgehal- -+ Quecksilber ist.
ten, um die Personen zu untersuchen mercury thermometer
bzw. das Schiff zu desinfizieren.
[frz.: quarantaine, Anzahl von 40 Tagen] Quecklilbervergihung. Toxischer Zustand,
• quarantine der durch die orale Aufnahme oder Inha-
lation von --> Quecksilber oder Quecksil-
berverbindungen verursacht wird. Die
Quarkwickel. Als kühlende Quarkauflage chronische Form der Q. entsteht durch In-
(mind. 30 Min vorher au dem Kühl- halation der Dämpfe und Stäube von
des Knies) und den Oberschenkel (bis nung des Rückenmarks mit entsprechen-
kurz oberhalb des Knies) ruhig stellt. Bei- der Symptomatik erkrankt sind. Gerade
de Teile des Verbands werden durch spe- in der Akutphase sollten die Patienten
zielle Aufhängevorrichtungen in Kniehö- in Spezialabteilungen behandelt werden.
he verbunden. Durch diese Methode kann Pflegerische Schwerpunkte bei Quer-
eine eingeschränkte Gelenkbeweglichkeit schnittslähmung sind: Lagerung (evtL
mit allmählich zunehmendem Dauerzug Spez.ialbetteneinsatz), Prophylaxen (ge-
und -druck beseitigt werden. rade bei Bettruhe der Patienten), psychi-
[mitteldt.: quengen, zwängen, drücken] sche Betreuung und Unterstützung,
• Quengle cast frühzeitige Rehabilitation (in Kooperati-
Querfinger(breite). (= QF). Maßeinheit, z.B. on mit der Physiotherapie), Blasentrai-
zur Höhenstandsdiagnose der Gebärmut- ning und natürlich Information/Aufklä-
ter (Uterus) in der Schwangerschaft und rung des Patienten und seiner Angehöri-
im Wochenbett. gen/Bezugspersonen.
• finger breadth • paraplegic care
Quincke-Hängelage.
850 Quetschwunde · ·
•
.- 851
•r
r. I. Abk. für rechts, rechtsdrehend. stört ist. 2. Entzündung der Wirbelsäule.
(s.a. Rachitisprophylaxe)
[griech.: rhachis + itis, Rückgrat + Ent-
.R
R. I . Kurzzeichen für Röntgen. 2. Abkür- zündung]
zung für Ramus, Radix. • rachitis; rickets
rachitisch. I. Betrifft die ---+ Rachitis; steht
Ra. Symbol für das chemische Element mit der R. in Zusammenhang. 2. Be-
---> Radium. schreibt eine Person, die an R. leidet.
• Ra • rachitic
Rabies. ---+ Tollwut. Rachitisprophylaxe. Zur Vorbeugung ge-
• rabies gen Rachitis erhalten Säuglinge ab der
Rachendiphtherie. Durch das Klebs-Löff- 2. Lebenswoche täglich eine orale Gabe
ler-Bazillus (Corynebacterium diphthe- von 400-1000 JE Vitamin D3 •
riae) hervorgerufene Rachenentzündung • prophylaxis against rachitis
(Pharyngitis}. Häufiges Symptom ist die radial(is). I. Strahlenförmig 2. Gehört zur
Bildung einer ---> Pseudomembran. Speiche (Radius); auf der Speichenseite
• diphtheric pharyngitis des Unterarms, z.B. Arteria radialis.
Rachenmandel. (Pharynxtonsille). Eine von
zwei Strukturen aus lymphatischem Ge-
webe, die auf der Rückseite des Nasenra-
[lat.: radius, Stab, SpeicheI
• radial D
Radialislähmung. (Radialisparese; -paralyse}.
chenraums hinter der Nasenöffnung im Motorische und sensorische Störung der
Rachen (Pharynx) liegen. Außer den 2 Ra- Unterarm-, Gelenk-, und Fingermuskula-
chenmandeln gibt es 2 Gaumenmandeln tur durch Schädigung des ---> Nervus radial-
und 2 Zungenmandeln. is. Eine Verletzung des Nervs kann durch
• pharyngeal tonsil übermäßigen bzw. wiederholten Druck
rachi(o)-. (rhachi-). Vorsilbe mit der Bedeu- oder durch Zerreißen (z.B. bei Unterarm-
tung >>Wirbelsäule<<. frakturen) erfolgen.
[griech.: rhachis, Rücken, Rückgrat] • radial nerve palsy
• rachi(o}- Radialisparalyse. ---> Radialislähmung.
• radial nerve palsy
Rachitis. I. Vitamin-D-Mangel-Krankheit
besonders bei Säuglingen und Kleinkin- Radialisparese. ---> Radialislähmung.
dern, wodurch es zu einer Erweichung • radial nerve palsy
und typischen Verformung der Knochen
kommt. Zu Vitamin-D-Mangel kommt es Radialispuls. Peripherer Puls der ..... Arte-
bei Säuglingen vor allem im Winter durch ria radialis, der am Handgelenk unterhalb
unzureichende UV-Licht-Exposition, wo- des Daumenballens getastet wird. Diese
durch die D3 -Bildung im Organismus ge- Art der Pulsmessung wird am häufig ten
852 Radialispuls •
angewandt, da man die A. radialis leicht von spontanem Zerfall von Atomkernen.
tasten kann. (s.a. Pulsmessung) - adj. radioaktiv.
• radial pulse [lat.: radio, Stab, Strahl]
• radioactivity
Radiatio. .... Strahlung.
• radiation Radioallergosorbenttest, RAST. Test zum
Nachweis von Immunglobulinantikörpern
Radiation. -> Bestrahlung. IgE im Serum bei ..., Allergie, wobei das
• radiation Patientenserum mit 45 verschiedenen
-> Allergenen gemischt wird.
radikal. Kennzeichnet eine drastische The-
rapie, wie z.B. das chirurgische Entfernen [griech.: allos, anderer + ergon, Tätigkeit
eines Organs, einer Gliedmaße oder eines = Fremdeinwirkung; lat.: sorbere, hinun-
anderen Körperteils ( z.B. radikale .... Hys· terschlucken]
terektomie). • radioallergosorbent test (RAST)
[lat.: radix, Wurzel, Ursprung, Stamm] R~diobiolo~ie. (~trahlenbiologie). Spezialge-
• radical biet der Bwlog1e, das sich mit der Wir-
radikal. Atom oder Atomgruppe mit min- kung radioaktiver Strahlung auf Organis-
destens einem ungepaarten Elektron. Ein men befasst. - adj. radiobiologisch.
Radikal kann in der Natur nicht isoliert • radiobiology
existieren. Radiochemie. Spezialgebiet der Chemie,
• radical das sich mit den Eigenschaften und dem
R_adikal, freies. Chemische Verbindung mit Verhalten radioaktiver Materialien sowie
emem ungepaarten Elektron. Freie Radi- der Anwendung von Radionukleiden bei
kale sind instabil und reagieren leicht mit der Erforschung chemischer und biologi-
anderen Molekülen. scher Probleme befasst.
• free radical • radiochemistry
lil
• radiotherapy
llnvfer-Sdllllrdng. Einschnürung der
Rlllllll-.---+ ulnoradial. Markscheide einer markhaltigen ---+ Ner-
• ulnaradial venfaser in regelmäßigen Abständen.
[A. Ranvier, französischer Pathologe,
Rapid·--
Radium (Ia}. Ein radioaktives chemisches 1835-1922]
Element mit der ---+Ordnungszahl 88, das •Ranvier's node
frei in der Natur vorkommt. R. zählt zu
den Schwermetallen. (IEM).---+ Traumschlaf
•radium (Ra) [eng!.: schnelle Augenbewegungen]
•rapid eye movement
Radius (pL llldli). Einer der Unterarmkno- ....... (1. Ekstase). 1. Starker emotionaler
chen (Speiche), parallel zur Elle (Ulna). oder mentaler Erregungszustand, oft ge-
Das schmale proximale Ende bildet einen kennzeichnet durch unkontrolliertes Ver-
Teil des Ellbogengelenks; das dicke distale halten, das einem unwiderstehlichen Im-
Ende ist Teil des Handgelenks. (s.a. Ulna) puls entspringt. 2. Plötzliche oder gewalt-
- adj. radialis. same Attacke oder Anfall.
[lat.: radius, Speiche] [lat.: raptus, Krampf, das Fortreißen]
• radius (pl. radii) •raptus
~ tRPI}. Reflektorische lasse. 1. Vager, nicht-wissenschaftlicher
Beugung des Unterarms nach leichtem Begriff für eine Gruppe von genetisch ver-
854 Rasse ' .
Rauschmittel. Stoffe natürlicher oder syn- Ursache, spricht man von der Raynaud-
thetischer Herkunft, die Rauschzustände Krankheit.
(vorübergehender Zustand einer- meist- [M. Raynaud, französischer Internist,
beglückenden Erregung, Enthemmung 1834-1881]
oder die Beseitigung von Unlustgefühlen) • Raynaud's phenomenon
hervorrufen, z. B. Morphin, Barbiturate,
Alkohol, Kokain, Weckamin, Meskalin, ROS. Abkürzung für respiratory distress
LSD und Cannabis. Diese R. lösen beim syndrome (--+ Atemnotsyndrom).
Menschen bisweilen zentrale Lähmungs- . RDS
und Erregungszustände aus. Der Über- Reabsorption. (Rückresorption). Vorgang der
gang zum Rauschgift ist wegen der toxi- erneuten --+Absorption, z.B. die Aufnahme
sehen Nebenwirkungen fließend. von Kalzium aus den Knochen zurück ins
• narcotic(s); drug(s); dope(s) Blut.
[lat.: absorbere, verschlucken, aufsaugen]
Rautek-Griff. Griff zur Bergung eines Be- reabsorption
wusstlosen durch einen einzelnen Helfer: Read-Methode. --. Dick-Read-Methode.
Den Bewusstlosen in sitzende Position • Read method
bringen, dann von hinten mit beiden Ar-
men unter die Oberarme des Verletzten Reagens, pl. Reagenzien, Reagentia.Chemi-
fassen und den rechtwinklig vor den sche Substanz, die auf eine bestimmte Art
Oberbauch des Verunfallten gebrachten reagiert. Man verwendet ein R., um mit
(unverletzten) Arm greifen und rück- Hilfe einer chemischen Reaktion eine an-
wärtsgehend den Verletzten aus der Ge- dere Substanz nachzuweisen oder zu syn-
fahrenzone bringen. thetisieren.
• Rautek's manoeuvre • reagent
Reagenzglas. Dünnes Glasröhrchen mit ei-
nem offenen und einem geschlossenen
Rauwolfia-Aikaloid. (Reserpin). Eines der Ende, das im Labor für verschiedenste
über 20 Alkaloide aus der Wurzel der in Untersuchungen verwendet wird.
Indien heimischen Kletterpflanze Rauwol-
• test tube
fia serpentina (Schlangenwurzel). Wurde
früher als Antipsychosemittel (Neurolep- Reagin. --+ Antikörper der !gE-Klasse, der ..:.
tikum) eingesetzt und kommt heute vor- bei überempfindlichen (hypersensiblen) ...
wiegend bei der Behandlung der Hyperto- Personen erhöht ist.
nie zur Anwendung. (s.a. Reserpin) • reaginic antibody
[L. Rauwolf, deutscher Arzt, 1540- 1596]
Reaktion. !. Physiologie: Antwort des Kör-
• rauwolfia alkaloid
pers auf eine Substanz, Behandlung oder
einen anderen Reiz, wie z.B. die --+ Anti-
Raynaud-Phänomen. Durchblutungsstö- gen-Antikörper-Reaktion des Immunsys-
rungen der Extremitäten, insbesondere tems, eine hypersensible Reaktion bei
der Finger, Zehen, Ohren und der Nase, --+Allergie oder eine unerwartete schädi-
durch intermittierende --+ Vasospasmen, gende Nebenwirkung bei Medikamenten.
die durch Kälte oder durch emotionale 2. Psychologie: Begriff in der Lernpsycho-
Auslöser hervorgerufen werden. Die An- logie, der festgelegte Verhaltensweisen be-
falle sind durch extreme Farbveränderun- zeichnet, die bei bestimmten Reizen aus-
gen der Extremitäten gekennzeichnet gelöst werden. 3. Chemie: Die Umwand-
(Blässe - Zyanose - Rötung) und gehen lung chemischer Verbindungen oder Ele-
meist mit Taubheit, Kribbeln, Brennen mente in andere Verbindungen oder Ele-
und Schmerzen einher. Halten diese mente.
Symptome ohne Verschlimmerung 2 Jahre [lat.: re + agere, wieder+ handeln]
lang an und gibt es keinen Hinweis auf die • reaction
856 Reakuon. allergische ..,..._;
2
Reanimation, kardiopulmonale. I. Mund-zu-Mund-Beatmung · 2. Herzmassage.
858 Reanimation, kard1opulmonale : -~
erfolgt eine medikamentöse und lnfusi- in den Venen und Kapillaren. Die R. ist
onstherapie mit Adrenalin (0,5-1 mg oft mit einer ---+ Linksherzinsuffizienz ver-
i.v.); ggf. a-Bikarbonat. EKG, um Ursa- bunden, da beide Herzseiten zu einem
che wie Kammerflimmern, Asystolie zu Kreislauf gehören und sich somit gegen-
erkennen und adäquat behandeln zu seitig beeinflussen. (s.a. Herzinsuffizienz)
können. Flimmern: Bei Kammerflim- • right-heart failure
mern ist eine externe _, Oefibrillation
notwendig. Rechts-links-Shunt. Die Beimischung ve-
• cardiopulmonary resuscitation (CPR) nösen Blutes in die arterielle Blutbahn un-
ter Umgehung des Lungenkreislaufs, wie
Reanimation: Fötus. Pflegeintervention z.B. bei einem angeborenen Herzfehler.
der _, NIC, die defrniert wird als die Ge- (s.a. Links-Rechts-Shunt)
währleistung von Notfallmaßnahmen [eng/.: shunt, Nebenanschluss, Nebenlei-
zur Verbesserung der Plazentaperfusion tung]
oder zur Wiederherstellung eines ange- • right-to-left shunt
mes enen Säure-Basen-Gleichgewichtes
beim Fötus. Rechtsverschiebung. Vermehrtes Auftreten
• Resuscitation: Fetal reifer, segmentkörniger Granulozyten im
---+ Oifferenzialblutbild; ein Anzeichen für
Reanimation: Neugeborenes. Pflegein- eine verminderte Blutbildung. (s.a. Links-
tervention der _, NIC, defrniert als die Ge- verschiebung)
währleistung von Notfallmaßnahmen • shift to the right
zur Unterstützung der Anpassung eines
eugeborenen an das extrauterine Le- Recklinghausen·Kanäle. Schmale Lymph-
ben. gänge im Bindegewebe des Körpers.
• Resuscitation: Neonate [ED.Recklinghausen, deutscher Patholo-
ge, 1833-1910]
Rebound-Effekt. I. Rückpralleffekt Eine • Recklinghausen's canals
überschießende Stimulation nach vor-
übergehender Hemmung (z.B. stark ver- Recklinghausen-Krankheit. (Neurofibroma-
mehrte Magensäuresekretion nach Gabe tose). Dominant erbliche Krankheit mit
von Antazida). 2. Rückstoßphänomen: über den ganzen Körper verteilten, in der
Ein Reflex wird erneut ausgelöst, nach- Haut sitzenden schmerzhaften Knoten
dem der die ursprüngliche Aktion hervor- (Neurofibromen) und Pigmentflecken.
rufende Auslöser entfallt. Wird z.B. ein [ED.Recklinghausen, deutscher Patholo-
Arm gegen den Willen des Patienten ge- ge, 1833-1910]
streckt, so schnellt beim plötzlichen Los- • Recklingshausen's tumor
lassen der Arm aufgrund des fehlenden rectovesikal(is). Betrifft oder gehört zu
Antagonistenreflexes in die Beugestellung Rektum (Mastdarm) und Vesica urinaria
zurück. (Harnblase).
• rebound phenomenon [lat.: vesica, Blase]
Receiver. Empfangsteil inklusive Verstär- • rectovesical
ker eines elektronischen Gerätes, das elek-
trische Signale z.B. in akustische Signale Redon(-Saug·)drain. Zur postoperativen
---+ Drainage verwendeter, nicht kompri-
umwandelt (Hörgerät, CTG-Gerät).
[eng/.: receiver, Empfanger] mierbarer Kunststoffschlauch mit Öffnun-
• receiver gen am Ende. Der R. kann in einem Ge-
lenk (intraartikulär), unter dem Bindege-
Rechtsherzinsuffizienz. Erkrankung des webe (subfaszial) oder unter der Haut
Herzens, gekennzeichnet durch eine ver- (subkutan) liegen und wird an eine Vaku-
minderte Leistung der rechten Herzkam- um-Saugflasche angeschlossen. Durch
mer sowie Stauung und Druckerhöhung den Sog ziehen sich die Wundflächen zu-
-
':. Reflex. koordinie rter 859
die Blasenfüllung oder ungehemmte Bla- infolge eines angeborenen Defekts, eines
senkontraktionen/-spasmen in regelmä- Verschlusses des Blasenausgangs oder ei-
ßigen Abständen. ner Infektion der unteren Harnwege. Der
• reflex incontinence R. erhöht den hydrostatischen Druck in
den Harnleitern und den Nieren. Die Stö-
Reflelrtherapie. Beeinflussung innerer Or- rung ist gekennzeichnet durch Schmerzen
gane durch die Behandlung von Reflexzo- im Unterbauch oder Nierenbereich, Bett-
nen mittels Akupunktur oder ---. Reflexzo- nässen, eitrigen Urin (Pyurie), blutigen
nenmassage. Urin (Hämaturie), Eiweiß im Urin (Pro-
• reflexotherapy teinurie) und Bakterien im Urin (Bakteri-
urie) bei gleichzeitiger oder wiederkeh-
Reflexzentrum. Jede Struktur im Nerven-
render Infektion der unteren Harnwege.
system, in der afferente Nervenimpulse in
• vesicoureteral reflux
efferente Nervenimpulse umgewandelt
werden und damit zu einer Veränderung Refluxgastritis. Magenschleimhautentzün-
in einem Muskel oder einer Drüse führen. dung, die durch Rückfluss von Speisebrei
(s. a. Reflexbogen) aus dem Zwölffingerdarm (Duodenum)
• reflex center entstehen soll. (s. a. Gastritis)
• reflux gastritis
Reflexzonenmassage. Massage bestimmter
Körperregionen (Reflexzonen), mit dem Refluxlaryngitis. Brennen im Kehlkopf-
Ziel, Störungen bestimmter Organe, die und Rachenraum durch nächtlichen ---. Re-
dieser Region zugeordnet sind, zu behe- flux aus dem Magen. Betrifft häufig ältere
ben. Zahlreiche Reflexzonen konzentrie- Menschen, die in Rückenlage schlafen.
ren sich z.B. in der Fußsohle. (s.a. Fußre- • reflux Iaryngitis
flexzonenmassage; Reflextherapie)
• reflexology Refluxösophagitis. Reizung und Entzün-
dung der Speiseröhrenschleimhaut (Öso-
Reflux. Transport einer Flüssigkeit inner- phagusschleimhaut) infolge eines Speise-
halb eines Hohlorgans entgegen der nor- breirückflusses aus dem Magen in den
malen Fließrichtung, z.B. Rückfluss von Ösophagus.
Speisebrei vom Magen über die Speise- [griech.: oisophagos, zu: oisein, tragen,
röhre in den Mund (gastroösophagealer phagema, Speise] ..:.
R.). • reflux esophagitis ....
[lat.: refluere, zurückfließen I
• reflux Refraktärperiode. ---. Refraktärphase.
• refractory period
Reflux, gastroösophagealer. Rückfluss von
Mageninhalt in die Speiseröhre (Ösopha- Refraktärphase. (Refraktärperiode). An einer
gus), häufig aufgrund einer Dysfunktion erregbaren Membran der Zeitraum, der
des unteren Ösophagusschließmuskels unmittelbar auf eine Erregung folgt und
(0.-Sphinkter). Magensaft ist sauer und während diesem die Membran nicht er-
führt deshalb zu einem brennenden regbar ist. Die R. wird in eine absolute
Schmerz im Ösophagus. Wiederholte Epi- (völlig unerregbar) und eine relative (hö-
soden können zu einer Ösophagitis füh- here Reizschwelle) R. eingeteilt. Als kar-
ren. Ein Magendruck, der größer als der diale R. bezeichnet man den Zeitraum, in
ösophageale Druck ist, Hiatushernien so- dem eine Herzzelle auf ein Eingangssignal
wie eine Insuffizienz des unteren Ösopha- mit bestimmter Amplitude nicht reagiert.
gussphinkters können einen Reflux verur- • refractory period
sachen.
• gastroesophageal reflux Refraktion. I. Richtungsänderung der
Energie, die von einem Medium in ein an-
Reflux, vesikoureteraler. Abnormer Harn- deres mit veränderter Dichte übergeht
rückfluss von der Blase in den Harnleiter (z.B. Brechung von Lichtwellen). 2. Unter-
862 Refraktion ~.
0 2
Schamlippen durch die großen Schamlip- leichtes Fieber und wässrige Stühle. Die
pen beurteilt. (s. a. Reifeschema nach Pe- Symptome halten meist einige Tage an.
trussa) • traveler's diarrhea
• signs of maturity
Reisekrankheit. Zustand, der durch unbe-
Reiki-Therapie. Ergänzende Therapie, bei rechenbare, schwankende oder rhythmi-
der eine speziell ausgebildete Person ihre sche Bewegungen in einer wechselnden
Hände auf oder über bestimmte Körper- Kombination von Richtungen verursacht
regionen hält und dadurch auf den Patien- wird, z.B. auf einem Schiff oder in einem
ten die sogenannte »universelle Lebens- Auto. In schweren Fällen kommt es zu
energie<< überträgt. Diese Energie soll Übelkeit, Erbrechen, Schwindel (Vertigo)
dem Patienten die für die Behandlung und Kopfschmerzen; leichtere Fälle drü-
von Krankheiten und Störungen notwen- cken sich durch Kopfschmerzen und all-
dige ••Kraft, Harmonie und Ausgeglichen- gemeines Unwohlsein aus.
heit« verleihen. Die R. entstand aus einer • motion sickness
alten buddhistischen Heilmethode und Reiz. (Stimulus). Bezeichnung für die Auslö-
beinhaltet 15 Handstellungen, die sämtli- sung einer Funktion, Antwort bzw. Reak-
che Körperorgane abdecken. tion.
• Reiki therapy • stimulus
Reinfektion. Nach Abklingen der Erstin- Reiz, konditionierter. Stimulus, der einen
fektion bzw. noch während dieser eine er- durch Training oder Lernen erworbenen
neute Ansteckung mit demselben Erreger. Reflex oder eine konditionierte Reaktion
• reinfection hervorruft.
• conditioned stimulus
Reinigungseinlauf. Einlauf zur Reinigung
des Darmes mit ca. 2 Liter Spüllösung, Reizblase. Zustand, der durch ein fast un-
z.B. vor Operationen. Patient liegt hier- unterbrochenes Bedürfnis zur Urinaus-
bei auf der linken Seite; sollen auch obe- scheidung gekennzeichnet ist, ohne dass
re Abschnine gereinigt werden, so dreht Anzeichen für eine Ursache (z.B. Entzün-
es sich nach der Hälfte der Spüllösung dung, Nierensteine) erkennbar sind.
auf die rechte Seite, damit sich das Was- • irritable bladder
ser verteilen kann. (s.a. Darmspülung)
Reizelektrode. (Entladungselektrode; differente
• cleansing enema Elektrode). Elektrode, die bei der Elektro-
Reisdiät Salzlose Diät, bestehend aus Reis, therapie an einem bestimmten Punkt zur
Früchten, Fruchtsäften und Zucker, ange- Stimulation dieses Bereichs eingesetzt
reichert mit Vitaminen und Eisen. Sie wird.
wird angeordnet bei Hypertonie, chroni- [griech.: electron, Bernstein; hodos, Weg]
schen Nierenleiden und Fettleibigkeit. • active electrode
Schwangere mit starken Ödemen können Reizhusten. (Trockener Husten). Kurzer,
ebenfalls hin und wieder einen Reistag schwacher, häufig auftretender Husten,
einlegen. der oft durch Reizungen des Rachenraums
• ricediet verursacht ist und bei dem kein Sputum
abgehustet wird.
Reisedurchfall. Verschiedene Durchfaller- • hacking cough; dry cough
krankungen, die bei Personen beobachtet
werden, die Fernziele bereisen. Häufigste Reizkolon. Unphysiologisch erhöhte Moti-
Ursache sind Escherichia coli-Bakterien, lität von Dünn- und Dickdarm, die meist
die ein starkes Bakteriengift produzieren; in Verbindung mit emotionalem Stress
darüber hinaus auch Salmonellen- und steht. Meist sind Jugendliche oder junge
Shigellen-Arten. Typische Symptome sind Erwachsene betroffen, die unter Diarrhö
Magenkrämpfe, Ubelkeit, Erbrechen, und gelegentlichen Unterleibschmerzen
Rektoskopie 865
leiden. Der Schmerz läßt mit dem Abgang der Krankheit während der Erhohlungs-
von Winden (Flatulenz) oder Stuhl im All- phase.
gemeinen nach. Bei der Diagnose eines [lat. : recrudescere, wieder schlimmer wer-
R.s müssen ernstere Komplikationen wie den]
Dysenterie, Laktoseintoleranz und ent- • recrudescence
zündliehe Darmerkrankungen ausge-
rektal. Den Mastdarm (Rektum) betref-
schlossen werden.
fend.
• irritable bowel syndrome
[lat .. rectus, gerade)
Reizleitungssystem. Spezielles Nervenge- • rectal
webe, das elektrische Impulse leitet, z.B. Rektalnarkose. Allgemeine Narkose durch
-. Tawara-Schenkel und --> Purkinje-Fasern. Einlegen, Injektion oder Infusion eines
• conduction system Narkosemittels in den Mastdarm (Rek-
tum) . Die R. wird manchmal bei Kindern
Reizschwelle. Der Punkt, an dem ein stär-
angewendet, da sie weniger schmerzhaft
ker werdender Reiz einen afferenten Ner-
ist als das Legen einer intravenösen Ka-
venimpuls auslöst. Die absolute R. ist der
nüle.
niedrigste Punkt, an dem eine Antwort
• rectal anesthesia
auf den Reiz wahrnehmbar ist.
• sensory Ihreshold Rektaltemperatur. Im Enddarm (Rektum)
gemessene Körpertemperatur. Normal-
Rei1überflutung. Technik zur Reduzierung wert: 36,5 - 37,4°C. Die R. ist um 0,3 -
von Angstzuständen aufgrund von Pho- 0,4 °C höher als die oral gemessene Tem-
bien. Der Patient wird reizüberflutet und peratur. Das Thermometer wird mit ei-
wird somit auf Reize, die normalerweise ner Schutzhülle umgeben und ggf. ange-
eine Angstneurose auslösen, desensibili- feuchtet, bevor es in den After eingeführt
siert. Angstgefühle und Neurosen können wird. (s.a. Körpertemperatur)
dadurch abgebaut werden. (--> Implosion)
rectal temperature
• flooding
rektosigmoid. Gehört zum oberen Ab-
Rekapitulationstheorie. (biogenetisches schnitt des Mastdarms (-. Rektum) und
Grundgesetz). Theorie des deutschen Zoolo- zum unteren Teil des Grimmdarms (-->Co-
gen E.H. Häckel, die besagt, dass ein Or- lon sigmoideum).
ganismus während seiner Embryonal- [lat.: rectus, gerade+ griech.: sigma, s-för-
phase sämtliche Entwicklungsstadien von mig]
der niedrigen Lebensform zur höheren
• rectosigmoid
Lebensform durchwandert. Zusammenge-
fasst wird die Theorie in dem biogeneti- Rektosigmoidoskopie. Die Untersuchung
schen Grundgesetz: Die Ontogenese ist des Mastdarms (-->Rektum) und des
eine vereinfachte Wiederholung der Phy- Grimmdarms (-->Colon sigmoideum) mit
logenese. Hilfe eines --> Sigmoidoskops.
[E.H. Häckel, deutscher Zoologe, 1834- • rectosigmoidoscopy
1919]
Rektoskop. Starres oder biegsames Fiber-
• recapitulation theory optikendoskop, mit dem der Innenraum
Rekonvaleuenz. (Genesung). Erholungs- des Mastdarms untersucht werden kann.
phase nach einer Krankheit, Verletzung (--> Endoskop) (s.a. Rektoskopie)
oder Operation. [griech.: skopein, betrachten j
• rectoscope
[lat.: convalescere, stark werden.]
• convalescence Rektoskopie. (Mastdarmspiegelung). Untersu-
chung der Schleimhaut des Mastdarms
Rekrudeszenz. Wiederkehren der Krank- mit Hilfe eines --> Rektoskops.
heitssymptome bzw. Verschlimmerung • rectoscopy
bktoYag' •'flstlll. (Mastdarm-Scheiden-Fistel}. 111111111hm. Erschlaffung bzw. Entspan-
Eine abnorme Öffnung oder Passage zwi- nung der Muskeln, z.B. zwischen zwei
schen Mastdarm (Rektum) und Scheide Kontraktionen. - adj. relaxierend.
(Vagina). [lat.: relaxare, erweitern; schlaff, locker
• rectovaginal fistula machen]
• relaxation
Relduele. Vorfall des Mastdarms und der Rllllsflagfaldor;._. Releasinghormon.
hinteren Vaginalwand in die Vagina •releasing hormone (RH)
(Scheide). EineR. entsteht durch Erschlaf-
fen der Vaginal- und Beckenbodenmusku- Relelsiaghormcm (Releasingfaktor; RF). Ein
latur infolge von Geburten, Alter oder im -. Hypothalamus gebildetes Neuropep-
Operationen, kann jedoch auch auf einer tid, das über eine Vene direkt in den Hy-
angeborenen Schwäche der Mastdarm- pophysenvorderlappen freigesetzt wird.
wand beruhen. Jedes einzelne R. stimuliert die Hypo-
•rectocele physe zur Freisetzung spezifischer tropi-
scher -. Hormone, so wird z.B. Adrenocor-
Reld.uat. Der ca. 12 cm lange Teil des Dick- ticotropin durch das Corticotropin-Relea-
darms (Mast- oder Enddarm) als Fortset- singhormon freigesetzt.
zung des Colon sigmoideum, der bis zum •releasing hormone (RH)
After reicht. RlllabllltiL Begriff aus der Psychologie
[lat. rectus, gerade] und Statistik, der Aussagen über die Ver-
•rectum lässlichkeit von Datenmaterial macht. Im
engeren Sinne ist mit der R. die Messge-
llefdllmpnallps Hervortreten der Schleim- nauigkeit gemeint. Führt bei einem Ver-
haut des unteren Teils des -. Rektums aus such oder bei einer Untersuchung eine
der Analöffnung . Wiederholung der Untersuchung unter
• prolaps ofrectum denselben Bedingungen zu einem identi-
schen Ergebnis, wird von einer hohen R.
llldusschllde. Die gemeinsamen Sehnen gesprochen. Subjektive Daten, bei denen
von Schräg- und Längsmuskeln der es i.d.R. um zwischenmenschliche Bezie-
Bauchwand. hungen geht, sind in der Pflege schwer zu
• abdominal aponeurosis erheben. Bei objektiv messbaren Daten
(z.B. bei der Blutdruck- oder ZVD-Mes-
Rlturmtsp~rt~e. Kehlkopflähmung infolge sung) können die statistischen Kriterien
der Schädigung des Kehlkopfnervs (Ner- allerdings Anwendung finden. - adj. re-
vus laryngeus recurrens), z.B. durch un- Habe!.
beabsichtigte Durchtrennung bei Struma- .reliability
OP, Mediastinaltumor, Aortenaneurysma, REM.Abkürzung für rapid eye movements
Bronchial- und Ösophaguskarzinom. Bei (schnelle Augenbewegungen). (-.Traum-
einseitiger R. kommt es zu leichter Heiser- schlaf)
keit, kaum Atemnot; bei doppelseitiger R. .REM
hochgradige Atemnot mit Erstickungsge-
fahr. l'lllll. Abkürzung für roentgen equivalent
.recurrent laryngeal nerve palsy man. Maßeinheit für die Dosis ionisieren-
der Strahlung, die im Menschen dieselbe
Wirkung erzielt wie 1 R (= Röntgen)
Reluans. Medikament oder Substanz, das Gammastrahlung. Die neuere Bezeich-
Muskelspannungen oder psychische
nung hierfür lautet -+ Sievert.
Spannungen reduziert. - adj. relaxierend.
[lat.: relaxare, erweitern; schlaff, locker •rem
machen] llemlsslon. Das teilweise oder vollständige
•relaxant Verschwinden klinischer und subjektiver
Symptome einer chronischen oder malig- lieh, das Zurückklappen eines Teils, um
nen (bösartigen) Krankheit. Die R. kann ein exaktes Duplikat anzufertigen. 2. In
spontan oder als Folge einer Therapie auf- der Forschung die exakte Wiederholung
treten. - adj. remittierend. eines Experiments, um die ursprüngli-
[lat.: remittere, zurückgehen lassen; nach- chen Erkenntnisse zu bestätigen. 3. In
lassen] der Genetik die Verdopplung der DNS-
•remission Stränge bzw. die Neusynthese der Desoxy-
ribonukleinsäure {DNS).
REM-Sddaf. -> Traumschlaf. [lat.: replicare, wieder aufrollen, wieder-
• rapid eye movement sleep holen]
renal, Die Niere betreffend oder zu ihr ge- • replication
hörend. lepanil!fii!IL Zurückbringen eines Organs
[lat.: ren, Niere] oder Körperteils in seine natürliche Posi-
.renal tion, z.B. das Zurückstülpen einer Inver-
ltellln. Ein proteolytisches Enzym, das im sio uteri oder das Einrenken des Kiefers.
-+ juxtaglomerulären Apparat produziert [lat.: reponere, zurücklegen, zurückbrin-
und gespeichert wird. R. beeinflusst den gen]
Blutdruck durch die Umwandlung von •repositioning
Angiotensinogen zu -+ Angiotensin. ll!pn!ssian.l. Das Zurückhalten, Hemmen
[lat.: ren, Niere] oder Unterdrücken einer Aktion. 2. In der
•renin Psychoanalyse das Verdrängen unakzep-
llllllilt. Ein die Milch koagulierendes Fer- tabler Gedanken, Gefühle, Ideen, Impulse
men~, das im Magensaft von Säuglingen oder Erinnerungen, besonders solcher,
und 1m Labmagen von Kälbern und ande- die mit traumatischen Erlebnissen in der
ren Wiederkäuern enthalten ist. R. ver- Vergangenheit verbunden sind. Das Ver-
wandelt Casein in Paracasein. drängte ruht dort, hat jedoch Auswirkun-
•rennin gen auf das Bewusstsein.
[Iat.: reprimere, zurückdrängen, hem-
Rlovlrus. Kunstwort, zusammengesetzt men]
aus respiratory enteric orphan + Virus. • repression
Das R. ist ein Erreger, der bei gesunden
und kranken Menschen im Respirations- Repfocluktfon. 1. Die Fortpflanzung. . . .
und Verdauungstrakt vorkommt. Es ist 2. Das Hervorbringen einer ähnlichen . . .
gelegentlich für Infektionen der oberen Struktur, Situation oder Phänomens.
Atemwege und für Gastroenteritis bei 3. In der Psychologie das Erinnern an frü-
Kindern verantwortlich. here Vorstellungen und Eindrücke oder
[lat.: virus, Schleim, Saft, Gift] früher Gelerntes. - adj. reproduktiv.
.reovirus [lat.: re + producere, wieder + fortführen,
hervorbringen]
leperfvslon. Vorgang, bei dem durch ei- • reproduction
nen ->Thrombus verschlossene Blutgefaße
~. (Fortpflanzungsappa-
zur Wiederherstellung des Blutflusses
wieder durchgängig gemacht werden. rat). Sämtliche weibliche und männliche
Dies kann entweder medikamentös oder Strukturen, die der Fortpflanzung dienen,
instrumentell durch Aufdehnung der Blut- inklusive der Geschlechtsdrüsen (Gona-
gefaße (Angioplastie) erfolgen. den), der dazugehörigen Kanäle und Drü-
[lat.: re + perfundere, wieder+ durch und sen sowie der inneren und äußeren Ge-
durch bespülen] schlechtsorgane. Bei der Frau gehören da-
zu Eierstock (Ovar), Eileiter (Tuba uteri-
• reperfusion
na), Gebärmutter (Uterus), Scheide (Vagi-
lllpllbtian. 1. Vorgang der Verdopplung, na), Kitzler (Klitoris) und der Scheiden-
Wiederholung oder des Kopierens; wört- eingang (Vulva). Beim Mann umfasst es
868 Reproduktionssystem ..
Resistenz, bakterielle. Die Fähigkeit be- die ---> Cheyne-Stokes-Atmung und die
stimmter Bakterienstämme, eine Toleranz -. Kußmaui-Atmung . - adj. respiratorisch.
gegen spezifische -. Antibiotika zu entwi- [lat. : respirare, zurückblasen, ausatmen,
ckeln. Atem holen]
• bacterial resistance • respiration
Resistenz, konstitutive. Genetisch vorpro- Respirationstrakt. (Atmungsapparat). Umfasst
grammierte, bakterielle Resistenz gegen sämtliche Organe und Strukturen, die für
Antibiotika. Die Eigenschaft kann durch die Belüftung der Lungen und den Aus-
Zellteilung an Tochterzellen weitergege- tausch von Sauerstoff und Kohlendioxid
ben werden. zwischen der Umgebungsluft und dem
• constitutive resistance zirkulierenden Blut mit Hilfe der Lungen
verantwortlich sind. Dazu zählen der Na-
Resistenzbestimmung. Bestimmung der sen-Rachen-Raum, der Kehlkopf, die Luft-
Widerstandsfähigkeit von Mikroorganis- röhre und die Luftröhrenäste. Im R. wird
men gegen Antibiotika bzw. Chemothera- die eintretende Luft angewärmt und dem
pie anhand eines Antibiogrammes. Kehlkopf und den Stimmbändern zur Un-
[lat. resistere, widerstehen] terstützung der Sprache zur Verfügung
• sensitivity testing gestellt.
• respiratory tract
Resolution. Der allmähliche Rückgang ei-
ner Krankheitserscheinung durch Auflö- Respirator. Automatisches Beatmungsge-
sung, Abbau und Resorption. rät, mit dem die Luft zum Einatmen auf-
[lat.: resolvere, wieder auflösen] bereitet, bzw. die Lungenbelüftung (pul-
• resolution monale Ventilation) verbessert wird.
Kommt bei unzureichender Spontanat-
resorbieren. Etwas erneut -. absorbieren. mung und bei Narkosen zum Einsatz.
[lat.: re + sorbere, wieder+ hineinschlür- (s.a. Narkosegerät)
fen] • respirator
• resorb
Respirometer. Gerät, mit dem die Atem-
Resorption. Im Deutschen üblichere Be- qualität eines Patienten analysiert werden
zeichnung für >> -. Absorption«. kann.
• resorption • respirometer
Resorptionsfieber. ---> aseptisches Fieber. Ressourcen. Fähigkeiten und potenzielle
• aseptic fever H ilfsreserven eines Patienten, die bei der
Pflege und beim gesamten Heilungspro-
Resozialisierung. Die Wiedereingliederung zess tOrderlieh sein können. Das Erken-
eines Patienten in die Familie bzw. Ge- nen der R. eines Patienten gehört zum
meinschaft nach einem langen oder kriti- zweiten Schritt im Regelkreis des .... pfle-
schen Krankenhausaufenthalt sowie nach geprozesses, bei dem es darum geht, zu er-
Drogenentzug. kennen, in welchen Bereichen {häufig
• resocialization nach ATL's strukturiert) Patienten Fähig-
Respiration. Bezeichnung für die äußere keiten besitzen. R. sollten so konkret wie
möglich formuliert werden. Im gleichen
Atmung, die im Wechsel zwischen Einat-
Arbeitsschritt werden häufig die -+ pfle-
mung (Inspiration) und Ausatmung (Ex-
geproblerne eines Patienten benannt. Hel-
spiration) durch die Atmungsorgane er-
fende Angehörige oder Vorlieben eines
folgt. Dabei findet ein ständiger Gasaus-
Patienten, z.B. für eine bestimmte Musik-
tausch im Gewebe statt, wobei 0 2 -Mole-
richtung, können für die Pflege ebenfalls
küle aufgenommen und COrMoleküle ab-
wichtige R. sein. {-+ pflege plan)
gegeben werden. Spezielle rhythmische
und arhythmische Atemmuster sind z.B. • abilities and resources
870 Restharn /,
liJ
• adrenergic receptor
- adj. rheologisch.
Raeptar. !IIMarildler. Spezialisierte Ner- [griech.: rheos + 16gos, das Fließen + Re-
venendigung, die bei Reizung einen affe- de, Wort, Vernunft, Lehre]
renten bzw. sensorischen Nervenimpuls •rheology
aussendet.
............. Technik zur Messung der
•sensory receptor
Blutflussgeschwindigkeit.
lleleptodtM.oli ehr Ontawiltt.vng. Theo- [griech.: rheos + metron, das Fließen +
rie, dass bestimmte Drogen speziell auf Maß]
Rezeptoren auf der Zelloberfläche, in der •rheometry
Zellmembran oder im Inneren der Zelle
Rfl.fl~ Vermehrung unreifer,
wirken.
kernhaltiger Erythrozyten im Blut infolge
• receptor theory of drug action einer ---> Rh-Inkompatibilität; kann angebo-
rue:sslv. Beschreibt oder gehört zu einem ren (Morbus hämolyticus neonatorum)
Gen, dessen Wirkung durch ein am selben oder durch Transfusion falschen Blutes er-
Ort vorhandenes dominantes Gen zurück- worben werden.
gedrängt oder verborgen wird. • rh-erythroblastosis
[lat.: recedere, zurücktreten, zurückwei- llllesusfatllr. (Rh-Faktor). Dominant erbli-
chen]
che Eigenschaft der roten Blutkörperchen
•recessive
(Erythrozyten), die 85% aller Menschen
lliddlv. (Rückfall). Wiederaufleben einer so- besitzen; diese Menschen sind Rh-positiv.
eben überstandenen Krankheit; meist im Die restlichen 15% haben diese Eigen-
. . ~'!~~ aktor
schaft nicht und werden als rh-negativ be- manifestiert sich mit Schwellungen vieler
zeichnet. Erhält eine rh-negative Person Gelenke, Herzentzündung, Brustschmer-
Rh-positives Blut, setzt eine Antikörper- zen und bei schweren Fällen sogar Herz-
reaktion ein, die zu Hämolyse und Anä- versagen.
mie führen kann. Rh-positive Föten einer rheumatic fever
rh-negativen Mutter können, sofern die
Mutter sensibilisiert (Rh~Sensibilisierung) Rheumatismus. (Rheuma). Sammelbezeich-
ist, mit Rh-Antikörpern in Kontakt kom- nung für eine Reihe von Erkrankungen,
men. Dies führt zur Zerstörung der roten die mit entzündlichen Veränderungen der
Blutzellen und zu einer --> Rh-Erythroblas- Schleimbeutel, Gelenke, Bänder oder
tose. Die Blutgruppenbestimmung und Muskeln einhergehen, gekennzeichnet
die sogenannte --> Kreuzprobe, z.B. vor ei- durch fließende, ziehende Schmerzen, Be-
ner Bluttransfusion, basieren auf dem wegungseinschränkung und Degenerati-
Rh- und dem --> ABNuii-Biutgruppensys- on einzelner oder mehrerer Muskel- oder
tem. Der Rh-Faktor wurde zuerst bei Rhe- Knochenpartien. - adj. rheumatisch;
sus-Affen gefunden. rheumatoid .
• Rh factor [griech.: rheumatism6s , das Fließen]
Deuma --> Rheumatismus .
rheumatism
• rheumatism
t1s. (progressiv-chronische
chromsches. Chronische, unspezi- Polyarthritis). Wahrscheinlich durch Auto-
fische Schmerzen in der Skelettmuskula- immunvorgänge ausgelöste Systemer-
tur; dazu zählen auch die Arthritisfor- krankung des Bindegewebes, gekenn-
men, die nicht die Gelenke befallen. zeichnet durch chronische, entzündliche
[griech.: chronos, Zeit, rheumatismos, et- und destruktive Verformungsprozesse
was Fließendes.] großer und kleiner Gelenke. Die Krank-
chronic rheumatism heit ist erblich und die Verformungen
lhlall --> Autoantikörper gegen können bis zur schwersten Verkrüppelung
Gammaglobuline, die häufig im Serum fortschreiten.
von Patienten gefunden werden, die an rheumatoid arthritis
--> Rheumatoidarthritis leiden. R. können
Nasenschleimhäute.
hypertrophische. Chroni-
sche Entzündung und Anschwellung der
als die Unterstützung von Patienten, regrad der Erkrankung des Pflegeemp-
wichtigen Bezugspersonen undloder Fa- fängers), entwicklungsbezogener (z.B.
milienangehörigen zur Verbesserung ih- die entwicklungsbedingte Unfahigkeit,
rer Beziehungen, indem spezifische Rol- die Rolle der Pflegeperson auszuüben),
lenverhalten geklärt und ergänzt werden. psychosozialer (psychologische oder
• Role Enhancement kognitive Probleme des Pflegeempfan-
gers) oder situativer Art sein (Druck
durch Abusus oder Gewalt).
Rollenbelastung. Stress im Zusammen- • caregiver roJe strain, risk of
hang mit einer erwarteten Rolle oder Po-
sition, der als Frustration empfunden
Rollenerfüllung, gestörte. Anerkannte
wird. Es gibt verschiedene Formen der
ANDA-Pflegediagnose . Die g. R. be-
R., z.B. die Ro/lenambiguität. Diese ent-
schreibt die beeinträchtigte Wahrneh-
steht, wenn Rollen unter mehreren Per-
sonen aufgeteilt, die genauen Aufgaben mung einer Person hinsichtlich ihrer
jedoch unzureichend und unvollständig Rollenerfüllung. Charakteristische
Merkmale sind ein verändertes eigenes
definiert werden. Eine Rolleninkongru-
ei!Z entsteht, wenn eine Person neue Rol-
Rollenverständnis, verändertes Rollen -
len übernimmt, die entscheidende Ver- verständnis Anderer hinsichtlich der ei-
genen Rolle, Verleugnen der Rolle, Rol-
änderungen der eigenen Haltung und
Werte verlangt. Die Rollenüberqualifika- lenkonflikte, veränderte körperliche Fä-
higkeiten, um seine Rolle wieder aufzu-
tiotJ stellt ebenfalls eine R. dar, da die
nehmen, mangelnde Kenntnis über die
Person nicht alle ihre Fähigkeiten in ihre
Rolle und eine Veränderung in der
Rolle einbringen kann.
Wahrnehmung der gewohnten Verpflich-
• role strain tungen.
• roJe performance, altered
Rollenbelastung, pflegender Angehöriger.
Anerkannte -+ NANDA· -+ P11egediagnose; Rollenspiel. Psychotherapeutische Übung,
Zustand, bei dem jemand Schwierigkei- bei der eine Person eine reale oder ge-
ten bei der Ausübung seiner familiären stellte Situation nachspielt, um die eige-
Rolle als Pflegeperson empfindet. Zu nen psychischen Konflikte besser zu ver-
den kennzeichnenden Merkmalen zäh- stehen.
len der Bericht der Pflegeper on über • role playing
Schwierigkeiten bei der Gewährleistung
spezifischer pflegerischer Aktivitäten, Rollentausch. Das Annehmen einer Rolle
unzureichende Ressourcen für die Ge- eines anderen Menschen, um seine Ge-
währleistung der erforderlichen Pflege, fühle, Wahrnehmungen und Verhaltens-
das Gefühl, dass die Pflege andere wich- weisen ihm oder anderen gegenüber bes-
tige Rollen im Leben der Pflegeperson ser zu verstehen.
beeinträchtigt, Empfindungen des Ver- • roJe reversal
lustes, familiärer Konflikte, Stress und Röntgen (Rö). Maßeinheit für die Menge
Depressionen. der Röntgen- oder Gammastrahlung, die
• caregiver roJe strain eine elektrostatische Ioneneinheit in 1 ml
Luft bei 0° C und 760 mmHg Luftdruck
Rollenbelastung, pflegender Angehöriger, erzeugt. In der Radiotherapie oder -dia-
Gefahr der. Anerkannte .... NANDA-... P11e- gnose ist Röntgen die Maßeinheit für die
gediagnose; Zustand der Verletzlichkeit, abgegebene Strahlungsdosis.
bei dem Schwierigkeiten bei der Aus - [W. Röntgen, dt. Physiker, 1845-1923]
übung der familiären Rolle als Pflegeper- • roentgen (R)
son empfunden werden. Risikofaktoren Röntgenkinematographie. Filmische Erfas-
können physiologischer (z.B. der Schwe- sung von Körperstrukturen, die nach In-
882 Romgenkinematographie -:l'
jektion eines ungiftigen, röntgenpositiven nischenund pflegerischen Rat beim Pfle-
Kontrastmittels auf einem fluoreszieren- gepersonal.
dem Bildschirm erscheinen. • rooming-in
[griech.: kinesis, Bewegung; lat.: radiere,
glänzen; griech.: graphein, aufzeichnen. I Rorschachtest. Psychologisches Testverfah-
• cineradiography ren, bei dem durch Vorlage von Tinten-
klecksbildern Assoziationen erfragt wer-
Röntgenkontrastmittel. (Röntgenkontrastm it- den. Der R. kann Anhaltspunkte für ein
tel). Lösung oder Kolloid, die Elemente Persönlichkeitsprofil geben, besitzt jedoch
mit hoher Ordnungszahl enthält, wodurch eine geringe -->Validität und --> Reliabilität.
Röntgenstrahlen entweder geringer oder Er sollte nur von erfahrenen und geschul-
stärker als vom umliegenden Gewebe ab- ten Testern durchgeführt und vorsichtig
sorbiert werden. Wird in der Röntgendia- interpretiert werden.
gnostik zur besseren Darstellung von Ge- [Rorschach, Hermann (Schweizer Psych-
webe verwendet. iater).]
• radioactive contrast media • Rorschach test
Röntgenographie. (Radiographie; Röntgenun- Roseola infantum. Gutartige, sehr infek-
tersuchung). Die fotographische Darstel- tiöse Viruserkrankung bei Säuglingen
lung von Körperteilen auf Platten oder und Kleinkindern mit ungeklärter Ätiolo-
Filme mittels --> Röntgenstrahlen. gie, gekennzeichnet durch plötzliches ho-
[lat.: radio+ griech.: graphein, schreiben] hes, anhaltendes oder intermittierendes
• radiography Fieber, leichter Pharyngitis und Lymph-
knotenschwellung. Gelegentlich können
Röntgenologe. -. Radiologe. Fieberkrämpfe auftreten. Nach etwa 4 bis
• radiologist 5 Tagen fallt das Fieber plötzlich auf nor-
male Temperatur ab und es entwickelt
Röntgenstrahlen. Elektromagnetische sich ein rosafarbiger, fleckiger Hautaus-
Strahlen mit sehr kurzer Wellenlänge, die schlag mit Papelbildung an Hals, Rumpf
außerhalb des sichtbaren Lichts liegen. R. und Oberschenkeln, der zwischen weni-
werden produziert, wenn Elektronen mit gen Stunden und 2 Tagen anhält.
sehr hoher Geschwindigkeit auf be- [lat.: roseus, rosenfarbig, rosig]
stimmte Materialien treffen, insbesondere • roseola infantum
Schwermetalle wie z.B. Wolfram. Sie drin-
gen durch die meisten Substanzen und Rosmarinöl. Durch Wasserdampf-Destil-
werden daher eingesetzt um Strukturen lation aus dem Rosmarinkraut gewonne-
zu untersuchen, um krankes Gewebe ge- nes Öl mjt belebender, aktivierender und
zielt zu zerstören und um Bilder zu dia- erfrischender Wirkung, stoffwechsel-
gnostischen Zwecken zu erstellen, wie und kreislaufanregend; anzuwenden als
z.B. in der Röntgenographie. Waschwasserzusatz oder in der Duftlam-
• x-rays pe. (-> Öl. ätherisches; Aromatherapie)
Röntgenuntersuchung. -. Röntgenographie. • rosemary oil
• radiography Rotation. 1. Eine der vier Grundbewegun-
gen, die dem Körper durch die Gelenke
Rooming·in. Angebot eines Krankenhau- ermöglicht werden. Die R. beschreibt die
ses an die Mutter, ihr neugeborenes Baby Drehung oder Drehbewegung eines Kör-
mit in ihr Zimmer zu nehmen. Somit pers um seine eigene Achse. 2. In der Ge-
werden Mutter und Kind nach der Ge- burtshilfe die Drehung des kindlichen
burt nicht mehr getrennt, wodurch die Kopfes bei der Passage durch das mütter-
Mutter-Kind-Beziehung gefordert wird. liche Becken. (s.a. Torsion) (s. Abb. S. 883)
Die Mutter ist selbst für ihr Kind verant- [lat.: rotare, kreisförmig herumdrehen]
wortlich und holt sich bei Bedarf medizi- • rotation
u
Rotes Kreuz 883
der Zivilbevölkerung und der Kriegsge- ken Unterbauch den Schmerz im rechten
fangenen in die Arbeit integriert. Heute Unterbauch empfindet.
ist das R. K. weltweit vertreten und hilft [T. Rovsing, dän. Chirurg, 1862-1927]
neben dem Kriegseinsatz auch bei sonsti- • Rovsing's sign
gen Katastrophen. Durch die Ausweitung
der Tätigkeiten ist das R. K. in zwei Berei- Roy, Sister Callista. Pflegetheoretikerin,
che aufgegliedert. Das >>---. Internationale die 1970 das »Adaptationsmodell der
Komitee vom Roten Kreuz (IKRK)<< über- Pflege« als begrifflichen Rahmen für
nimmt überwiegend Aufgaben bei Kriegs- Lehrpläne in der Pflegetheorie, -praxis
geschehen, wie z.B. internationaler Such- und -forschung vorlegte. Im Roy-Modell
dienst und Gefangenenbetreuung, wäh- wird der Mensch als anpassungsflihiges
rend die >>Föderation der Rotkreuz- und System gesehen, in dem Veränderugen
Rothalbmond-Gesellschaften<< ihre Tätig- als Reaktion auf bestimmte Reize erfol-
keiten bei Katastrophenfallen (z.B. Erdbe- gen. Fördert eine Veränderung die Inte-
ben, Überschwemmung) zur Verfügung grität des Einzelnen, so handelt es sich
stellt. Die Mitglieder dieser Organisatio- wn eine adaptive Reaktion. Im entgegen-
nen sind an einem einheitlichen Zeichen, gesetzten Fall spricht sie von einer desin-
dem Roten Kreuz auf weißem Grund er- tegrierenden Reaktion.
kennbar. Dieses Symbol ist international Roy, Sister Callista
als Schutzzeichen anerkannt und soll
seine Träger vor Repressalien schützen.
Das ---. Deutsche Rote Kreuz ist als natio- RR. Symbol für den gemessenen Blutdruck
nale Organisation bei beiden Institutio- mit einem ---. Riva-Rocci-Apparat.
nen Mitglied. . RR
• RedCross
R·R-Intervall. Das im EKG sichtbare Inter-
Rothals-Syndrom. Allergische Reaktion auf vall von der Spitze eines -> QRS-Komplexes
eine Schnellinfusion Vancomycin, charak- bis zur Spitze des folgenden QRS-Komple-
terisiert durch Hitzewallung, Juckreiz und xes.
Hautrötung des Kopfes und des Oberkör- • R-R interval
pers infolge Histaminausschüttung. (---. Al-
lergie) RS-Virus. Bezeichnung für das Respiratory
• red neck syndrome Syncytial Virus aus der Familie der Para-
Rotorest"-Bett. Ein mit einer automati- myxoviridae. Das Virus wächst in Gewe-
schen Drehvorrichtung ausgestattetes bekulturen und bildet dort Riesenzellen
Spezialbett, auf dem der Patient mit oder Zellmassen. Es ist häufig Erreger
Polstern und Gurten fest fixiert ist und von akuten Erkältungskrankheiten, insbe-
wn die Längsachse von 90 bis 270 Grad sondere bei Kleinkindern; bei Erwachse-
gedreht werden kann. Das Bett dient z.B. nen ruft es gelegentlich Bronchitis oder
zur Dekubitusprophylaxe, zur Lagerung leichte Infektionen der oberen Atemwege
bei Verbrennungen und Querschnittsläh- hervor. Zu den Symptomen zählen Fieber,
mung oder zur Lagerung bei Thorax- Husten und starkes Unwohlsein.
traumen zur besseren Ventilation (Belüf- • respiratory syncytial virus (RS virus)
tung, -> Atelektasen-Prophylaxe) und Per-
fusion (Durchströmung) der Lunge bei Rubella. __, Röteln.
Atemnotsyndrom. • rubella
• Rotokinetic treatment table; Roterest
bed Rubenventil. In der Anästhesie häufig be-
nutztes Ventil zwischen Narkosegaszu-
Rovsing-Zeichen. Anzeichen einer akuten fuhr, Handbeatmungsbeutel und Patient.
Appendizitis (Blinddarmentzündung), Das R. ermöglicht sowohl eine Narkose
wobei der Patient bei Druck auf den lin- mit erhaltener Spontanatmung des Patien-
· Rückenmarkskompression 885
ten als auch eine rasche Umstellung auf Lungensekret kommen. Dekubiru gefahr
eine Narkose mit künstlicher Beatmung. im Schulter, Kreuz- und Sitzbein- sowie
[Ruhen, Henning (dänischer Anästhesist, Fersenbereich. Durch Gesichtsfeldein-
geb. 1919)] schränkungen kann ein Verlust von
• Ruben's valve Wahrnehmungsreizen auftreten. Wird
von Patienten mit Lungen- oder Herzer-
Rubeola. --+ Röteln. krankungen nicht toleriert.
• rubella • supine positioning
ruber. Lateinischer Begriff mit der Bedeu-
tung »rot«. Rückenmark. Lange, zylinderähnliche
[lat.: ruber, rot] Struktur im Wirbelkanal, die sich vom
--+ Foramen magnum (großes Hinter-
• ruber
hauptsloch) an der Schädelbasis bis zum
Rubor. Rötung der Haut, insbesondere in- oberen Segment der Lumbarwirbel er-
folge einer Entzündung. streckt. Das R. - die Verlängerung der
[lat.: ruber, rot] --+ Medulla oblongata und Hauptbestand-
• rubor teil des zentralen Nervensystems - hat
beim Erwachsenen einen Durchmesser
Rückatmung. Das Atmen in ein geschlosse- von ca. 1 cm, ist 42 bis 45 cm lang und
nes System. Die ausgeatmeten Gase mi- wiegt ungefähr 30 g. Es leitet sensorische
schen sich mit den Gasen in dem System und motorische Nervenimpulse vom und
und werden wieder eingeatmet. Bei der R. zum Gehirn weiter und steuert viele Refle-
wird der Sauerstoffgehalt der eingeatme- xe. 31 Nervenwurzelpaare entspringen im
ten Luft zunehmend verringert, während R.: 8 im Hals-, 12 im Brust-, 5 im Lenden-,
der Kohlendioxidgehalt zunehmend er- 5 im Kreuzbein- und 1 im Steißbeinbe-
höht wird. Wirkungsvolle Maßnahme bei reich. Die innere graue Substanz besteht
--+ Hyperventilation.
hauptsächlich aus Nervenzellkörpern; das
• rebreathing gesamte Mark ist mit drei schützenden
Rücken. (Dorsum). Der posteriore oder dor- Häuten (Meningen) umgeben: Duramater
sale Bereich des Rumpfes zwischen Na- (harte Rückenmarkshaut), Arachnoidea
cken und Becken. Der R. wird durch eine (Spinngewebshaut) und Pia mater (weiche
Mittelfurche geteilt, die entlang der Wir- Rückenmarkshaut).
belsäule verläuft. Zum knochigen Teil des • spinal cord
R.s gehören die thorakalen und lumbalen Rückenmarksbahnen. Die zum Gehirn auf-
Wirbel (Vertebrae) sowie beide Schulter- steigenden (sensorischen) und vom Ge-
blätter (Skapulae). Die Nerven, die die hirn absteigenden (motorischen) 21 ver-
Rückenmuskeln innervieren, entspringen schiedenen Bahnen für Nervenimpulse in
den einzelnen Rückenmarksabschnitten Seiten-, Hinter- und Vorderstrang der
der Spinalnerven. weißen Rückenmarkssubstanz. Zu den
• back sensorischen, zum Gehirn geleiteten Ner-
Rückenlagerung. Lagerung, bei der der venimpulsen zählen Berührungs-, Druck-,
Patient flach auf dem Rücken liegt; häu- Tiefensensibilitäts-, Temperatur- und
figste Lagerung in Klinik- und Pflegeein- Schmerzreize. Zu den motorischen, vom
richtungen; einfache Entspannungslage; Gehirn und Hirnstamm ausgehenden Rei-
nach Rückenoperationen und Lumbal- zen zählen Reflexe und willkürlich ausge-
punktionen owie bei Wirbelsäulen- führte Bewegungen.
und Beckenfrakturen indiziert. Bei der • spinal tracts
R. werden die oberen Lungenanteile be- Rückenmarkskompre~~ion . Abnorme, oft
lüftet, die unten aufliegenden Lungenab- kritische Situation infolge unnatürlichen
schnitte jedoch komprimiert (-+ Atelek- Drucks auf das Rückenmark. Die Symp-
tasen), es kann zur Anschoppung von tome reichen von vorübergehender Taub-
886 Ruckenmarkskompression
heit der Extremitäten bis zu Quadriplegie zur Unterstützung des betroffenen Be-
(Lähmung beider Arme und Beine), je reichs oder physiotherapeutische Maß-
nach Ursache, Intensität und Ort des aus- nahmen zur Stärkung der Muskulatur.
geübten Drucks. Mögliche Ursachen sind • backache
Wirbelsäulenfraktur, Wirbelluxation, Tu-
moren, Blutungen und Ödeme, z.B. infol- Rückfall. (Relaps). Der Patient zeigt erneut
ge von Prellungen. (s.a. Rückenmarksverlet- Symptome einer Krankheit, von der er
zung) scheinbar völlig genesen war. Bei einer In-
• spinal cord compression fektionskrankheit hat nach Abheilung der
Krankheit eine erneute Infektion mit
Rückenmarksreflex. ---. Reflex, der durch das demselben Erreger stattgefunden.
Rückenmark und nicht durch das Gehirn • relapse
ausgelöst wird.
• spinal reflex Rückfallfieber. Meldepflichtige Infektions-
krankheit, die durch wiederkehrende Fie-
Rückenmarksverletzung. Sammelbezeich- berschübe infolge einer Infektion mit
nung für traumatische Brüche des Rü- ---. Borrelia gekennzeichnet ist. Die Krank-
ckenmarks, meist in Verbindung mit heit wird durch Läuse und Zecken über-
schweren Muskel- und Knochenverletzun- tragen und ist vor allem in Kriegs- und
gen. Häufige R. sind z.B. Wirbelfrakturen Hungerszeiten weit verbreitet. In der ers-
und -Iuxationen bei Auto-, Flugzeug- und ten Phase bekommt der Patient meist
anderen schweren Aufprallunfallen. Infol- plötzliches hohes Fieber (40-40,56°C) bei
ge solcher Verletzungen kann es zu Läh- gleichzeitigem Schüttelfrost, Kopfschmer-
mungen verschiedenster Stärke kommen, zen, Muskel- und Nervenschmerzen sowie
wobei Verletzungen unterhalb des ersten Übelkeit. Später treten Hautausschläge an
Brustwirbels beidseitige Lähmungen zur Rumpf und Extremitäten auf und in der
Folge haben können. Verletzungen ober- späten Phase leidet der Patient oft unter
halb des ersten Brustwirbels ziehen mög- Gelbsucht. Jede Attacke dauert 2-3 Tage
licherweise die Lähmung aller vier Extre- und erreicht ihren Höhepunkt in einer
mitäten nach sich. Die totale Durchtren- Fieberkrise mit starkem Schwitzen und
nung des Rückenmarks bewirkt den gene- einer Erhöhung der Puls- und Atemfre-
rellen Verlust derjenigen motorischen und quenz. Anschließend folgt ein plötzlicher
sensorischen Funktionen, die durch un- Temperaturabfall und der Blutdruck nor-
terhalb der Verletzung liegenden Neuro- malisiert sich wieder. Der Rückfall erfolgt
nen aktiviert werden. (s.a. Rückenmarks- normalerweise nach 7-10 Tagen bis
kompression) schließlich die Heilung eintritt.
• spinal cord injury • relapsing fever
Rückenmu5kel, breiter. ---. Musculus latissi-
Rückre5orption. ---. Reabsorption.
mus dorsi.
• reabsorption
• latissimus dorsi
Rückenschmerzen. Schmerzen im lumba- Rucksackverband. Ein R. wird zur Ruhig-
len, Jumbosakralen oder zervikalen Be- stellung der Schulter, insbesondere nach
reich des Rückens in unterschiedlicher einer Klavikulafraktur (Schlüsselbein-
Stärke und Qualität. Zu den Ursachen bruch) angelegt. Man benötigt dazu
können Muskelverletzungen oder andere SchJauchmuU (ca. drei- bis vierfache
muskuläre Störungen oder Druck auf die Schulterbreite) und Polsterwatte. Die
Nervenwurzeln, z.B. den Ischias, gehören, Polsterwatte wird mit dem Schlauchmull
was wiederum von verschiedenen Fakto- überzogen und das Gebilde von hinten
ren abhängen kann, etwa von einem um den Hals gelegt, unter den Achseln
Bandscheibenvorfall. Die Behandlung von vorne nach hinten durchgeführt
umfasst die Anwendung von Wärme, Ul- und am Rücken mit der Halsschlinge
traschall und verschiedene Vorrichtungen verknotet. Unter den Knoten wird ein
·~; Ruhepotenzlai 887
Rucksackverband.
•s
zung für lateinisch sinister, >>links«. chismus)
•sadism
•s
S. Chemisches Zeichen für ---> Schwefel.
die diesen Bettentyp weitestgehend ab- ist stark metastasierend. Obwohl S. häufig
gelöst haben. in Verbrennungs- oder Verstrahlungsnar-
• sa ndwich bed ben entstehen, sind Verletzungen wahr-
scheinlich nicht ursächlich für deren Ent-
sanguinisch. Mit roter Gesichtsfarbe, blut- wiekJung verantwortlich.
voll und mit lebhaftem Temperament. • sarcoma
• sanguine
Sarkom, ameloblastisches. Bösartiger Tu-
5anguino-. Vorsilbe mit der Bedeutung mor im Zahnbereich mit Wucherung von
»Blut<<, >>blutig<<, >>Blut enthaltend<<. Epithel- und Mesenchymgewebe ohne Bil-
[Iat.: sanguis, Blut] dung von Zahnbein oder Zahnschmelz.
• sanguineous • ameloblastic sarcoma
sanitär. Zur Hygiene und Körperpflege ge- Sarkomer. Kleinste, funktionelle Einheit
hörend, die Gesundheit betreffend. einer -. Myofibrille. S. liegen in der Längs-
• sanitary richtung zwischen zwei Z-Streifen an der
Sanitation. Die Lehre und die Maßnahmen Myofibrille an.
zur Schaffung und Erhaltung einer gesun- • sarcomere
den, krankheitsfreien und gefahrenfreien Sarkoplasma. Halbflüssiges Zytoplasma
Umwelt durch den Einsatz von bakterizi- der Muskelfasern und Muskelzellen.
den Zusätzen in Seifen, Reinigungsmit- - adj. sarkoplasmatisch.
teln, Wandanstrichen und der Luft in • sarcoplasm
Krankenhäusern.
• sanitation Sartorius. Kurzbezeichnung für ,, -. Muscu-
lus sartorius<<.
Sapo. Seife und seifenähnliche Produkte. • sartorius
[ lat.: sapo, Seife]
• sapo Sattelgelenk. Gelenkform mit zwei sattel-
förmigen Gegenflächen, z.B. das Daumen-
5arko-. Vorsilbe mit der Bedeutung grundgelenk. EinS. erlaubt keine Rotation
»Fleisch<<, »Muskel<<. entlang der Längsachse, jedoch Flexion
• sarko (Beugung), Extension (Streckung), Ad-
Sarkoidose. Chronische, aber gutartige Er- duktion (Heranziehen zum Körper) und
krankung unbekannten Ursprungs, ge- Abduktion ( Wegbewegen vom Körper).
kennzeichnet durch knotige und teigige • saddle joint
Schwellungen in Lunge, Leber, Milz, Haut, Sättigung. !. Zustand einer Lösung, in der
Schleimhäuten und den Tränendrüsen, die maximale Menge an löslichen Stoffen
Speicheldrüsen und Lymphknoten. Die in gelöster Form existiert. 2. Maßeinheit,
Veränderungen verschwinden oft im Lau- die den Grad der Bindung von Sauerstoff
fe von Monaten oder Jahren, gehen dann an Hämoglobin in Prozent angibt. 3. Che-
jedoch über in ausgedehnte Entzündun- mische Verbindung, bei der sämtliche ko-
gen und Fibrosen. valenten Bindungen besetzt sind. - adj.
• sarcoidosis gesättigt.
Sarkokarzinom. Mischtumor, der Anzei- • Saturation
chen eines -. Sarkoms und eines -. Karzi- Sättigungszentrum. Nervengewebe im Nuc-
noms aufweist. leus ventromedialis des Hypothalamus,
• sarcocarcinoma das den Appetit reguliert.
Sarkom. Bösartige Bindegewebsge- • satiety center
schwulst, die zunächst als schmerzlose Sauberkeitserziehung. Das Lehren eines
Schwellung in Fett-, Muskel-, Gelenk-, Ge- Kindes, seine Blasen- und Darmfunktion
fäß- oder Nervengewebe entsteht. Der Tu- zu kontrollieren. Das Training beginnt
mor besteht aus Bindegewebszellen und meist um den 24. Lebensmonat, wenn die
:~' Sauerstoffmaske 893
Mund und Nase und kann fixiert oder Sauerstofftherapie, kontrollierte. Gabe von
mit der Hand festgehalten werden. Die Sauerstoff unter Berücksichtigung der Pa-
Maske hat inspiratorische und exspirato- tientenreaktion. Der Sauerstoff wird dabei
rische Klappen, damit der Sauerstoff ein- als Medikament eingesetzt und es wird
geatmet oder in den Respirationstrakt versucht, eine bestimmte therapeutische
gepumpt und Kohlendioxid abgeatmet Wirkung mit der kleinstmöglichen Sauer-
werden kann. stoffmenge zu erreichen.
• oxygen mask • controlled oxygen therapy
Säure, alipathische. Säure einer nicht-aro- gegen Komplikationen infolge von Stö-
matischen Kohlenwasserstoffverbindung. rungen des Säure-Basen-Haushaltes.
• aliphatic acid • Acid-Base Management
Säure-Basen-Haushalt. Der S. beschreibt Säure-Basen-Monitoring. -+ Pflegeinterven-
die Vorgänge zur Aufrechterhaltung eines
tion der .... NIC, die definiert wird als die
optimalen Gleichgewichtes von Säuren
Erfassung und Analyse von Patientenda-
und Basen im Blut. Störungen des S. füh- ten zur Regulierung des Säure-Basen-
ren zu ..... Azidose oder ..... Alkalose und Gleichgewichts.
sind u.U. lebensgefährlich. (-+ Puffer) (s.a.
• Acid -Base Monitaring
Azidose; Alkalose)
• acid-base balance Säureverätzung. Gewebeschaden, hervor-
gerufen durch Kontakt mit einer starken
Säure-Basen-Haushalt, metabolische Alka·
..... Säure; die Ausprägung der Verätzung
lose . .... Pflegeintervention der NIC, die
hängt von der Säureart und der Expositi-
definiert wird als die Regulation des Säu-
onsdauer ab. Medizinische Erstmaßnah-
re-Basen-Gleichgewichts und Vorbeu-
me ist das Spülen der verätzten Stelle mit
gung gegen Komplikationen infolge ei-
reichlich Wasser.
nes zu hohen HC03 -Serumspiegels.
• acid burn
Acid-Base Management: Metabolie
Alkalosis Säurevergiftung. Vergiftungszustand, der
durch die Einnahme von ( -+ Säuren) ver-
Säure-Basen-Haushalt, metabolische Azido- ursacht wird, wie z.B. Salzsäure, Salpeter-
se. .... Pf1egeintervention der -+ NIC, die säure, Phosphor- oder Schwefelsäure; teil-
definiert wird als die Regulation des Säu- weise sind diese Säuren in Reinigungsmit-
re-Basen-Gleichgewichts und Vorbeu- teln zu finden. Medizinische Erstmaßnah-
gung gegen Komplikationen infolge ei- me ist die Zufuhr von großen Mengen
nes zu niedrigen HC01 -Serumspiegels. Wasser, Milch oder geschlagenen Eiern,
• Acid-Base Management: Metabolie um eine Verdünnung der Säurekonzentra-
Acidosis tion zu erreichen. Zur Behandlung der S.
dürfen auf keinen Fall Erbrechen ausge-
Säure-Basen-Haushalt, respiratorische Al- löst oder schwache basische Lösungen
kalose. .... Pf1egeintervention der NIC, verabreicht werden.
die definiert wird als die Regulation des • acid poisoning
Säure-Basen-Gleichgewichts und Vor-
beugung gegen Komplikationen infolge Scapula,Schulterblatt.
eines zu niedrigen pC0 2-Serurnspiegels. Schädel. Das Knochengerüst des Kopfes,
Acid-Base Management: Respiratory bestehend aus dem Cranium cerebrale
Alkalosis (Schädelbasis und Schädeldach) und dem
Cranium viscerale (Gesichtsschädel). Das
Säure-Basen-Haushalt, respiratorische Azi· Cranium cerebrale enthält und schützt
dose . .... Pflegeintervention der _, NIC, die
das Gehirn und besteht aus acht Knochen.
definiert wird als die Regulation des Säu- Das Cranium viscerale besteht aus 14
re-Basen-Gleichgewichts und Vorbeu-
Knochen.
gung gegen Komplikationen infolge ei-
• skull
nes zu hohen pC0 2-Serumspiegels.
Acid-Base Management: Respiratory Schädelbasis. Bereich des Schädels, der aus
Acidosis der vorderen (anterioren), mittleren und
hinteren (posterioren) Schädelgrube (Fos-
Säure-Basen-Haushalt-Management. sa) und zahlreichen Öffnungen (Forami-
.... Pflegeintervention der .... NIC, die defi- na) besteht, z.B. aus dem Foramen opti-
niert wird als die Regulation des Säure- cum, F. ovale, F. lacerum und F. magnum.
Basen-Gleichgewichts und Vorbeugung • base of the skull
_.. _ · Schamlippen. große 897
und den Scheideneingang gleitfahig ma- Schenkelhernie. Durch die hintere Schicht
chen. der Oberschenkelscheide (Femoralis-
• vestibular gland scheide) hervortretende Hernie.
• crural hernia
Scheinschwangerschaft. -> Pseudogravidität.
• pseudogravidity Scherengang. Gangstörung, gekennzeich-
net durch überkreuzte Beine, die häufig
Scheitelbein. _, Os parietale. bei spastischer -> Paraplegie auftritt.
• parietal bone • scissor gait
Scheitel-Fersen-Länge. Körperlänge eines Scheuermann·Krankheit. (Morbus Scheuer-
Embryos, eines Fötus oder eines Neuge- mann). Deformierung der Wirbelsäule, ge-
borenen, die vom Scheitel des Kopfes bis kennzeichnet durch eine fixierte -> Kypho-
zur Ferse gemessen wird; entspricht der se, die sich meist in der Pubertät infolge ei-
Größenmessung einer älteren Person. ner Schädigung der Bandscheiben entwi-
• crown-heellength ckelt. Die Krankheit beginnt meist schlei-
chend, hauptsächlich durch Überlastung
Scheitellappen. -> Lobus parietalis. der Wirbelsäule. Typische Symptome sind
• parietallobe eine schlechte Körperhaltung bei gleich-
zeitigem Schmerz und Ermüdungserschei-
Scheitel-Steiß-Länge. Körpergröße eines nungen in der betroffenen Region.
Embryos, Fötus oder Neugeborenen, ge- [H.W. Scheuermann, dän. Orthopäde,
messen vom Scheitel des Kopfes zur Wöl-
1877-1960]
bung des Gesäßes.
• Scheuermann's disease
• crown-rump length
Schicht. In der Pflege, die Früh-, Spät- oder
Schenkelband. Aus fibrösem Gewebe be- Nachtstunden, zu denen das Pflegeperso-
stehendes Band, das die Lücke zwischen nal Dienst tut.
der oberen Spina iliaca und den Scham- • shift
beinhöckern überbrückt.
• cruralligament Schichtaufnahme. Röntgenaufnahme zur
exakten Darstellung einer bestimmten
Schenkelblock. Unfahigkeit, Herzimpulse Körperebene. ( -> Tomographie)
entlang der -> Tawara-Schenkel weiterzu- • body-section radiography
leiten, was zu einem abnormen und ver-
breiterten QRS-Komplex führt. EinS. tritt Schichtbericht. -+ Pflegeintervention der
bei schweren akuten Vorderwandinfark- -+ NIC, die definiert ist als die Weitergabe
ten auf und kann durch eine Ischämie aller wesentlichen Informationen über
oder Nekrose der Tawara-Schenkel, Trau- den Stand der Patientenpflege beim
mata (bei chirurgischen Manipulationen) Schichtwechsel an die anderen Pflege-
oder mechanische Kompression durch teammitglieder.
Tumor verursacht werden. Zur Behand- Shift Report
lung kann ein Schrittmacher gelegt wer-
den, falls eine weitere Verschlechterung Schick·Probe. Intrakutane Injektion von
zu erwarten ist. Diphterietoxin zur Bestimmung einer
• bundle branch block (BBB) Diphterie-Immunität. Eine positive Reak-
tion, die sich durch Hautrötung und
Schenkelhals. Verbindender Röhrenkno- Schwellung der Injektionsstelle zeigt,
chen zwischen dem Kopf des Oberschen- weist darauf hin, dass kein Diphterieanti-
kels (Femur) und dem großen und kleinen toxin im Körper vorhanden und damit
Trochanter. Am S. kommt es häufig zu auch keine Immunität gegeben ist.
Knochenfrakturen, insbesondere bei älte- [B. Schick, ung.-amer. Pädiater, 1877-
ren Menschen. 1967]
• neck of femur • Schick test
900 Schiefhals •
lativ normal war, und sind meist nur von ßenwahn oder Eifersucht und eventuell
kurzer Dauer. mit Halluzinationen auftritt. Zu den Symp-
• acute schizophrenia tomen zählen extreme Angst, übermäßiges
Misstrauen, Aggressivität, Wut, Streit-
Schizophrenie, hebephrene. Schizophrenie- sucht, Feindseligkeit und Gewalt. Diese
form, deren besondere Eigenschaften ein Störung tritt meist im mittleren Alter auf.
früherer Krankheitsbeginn (Pubertät) • paranoid schizophrenia
und ein schwerwiegenderer Persönlich-
keitszerfall sind, als er bei anderen Schi- Schlaf. Zustand, gekennzeichnet durch
zophreniefarmen angetroffen wird. We- vermindertes Bewusstsein, reduzierte Ak-
sentliche Symptome sind Inkohärenz, As- tivität der Skelettmuskulatur und verrin-
soziationsstörungen, massive Verhaltens- gerten Stoffwechsel. Normalerweise wird
störungen sowie fehlgeleitete Erregungs- der S. in vier aufeinanderfolgende, sich
zustände. unterscheidende Phasen unterteilt. In
• disorganized schizophrenia Phase 1, der Einschlafphase, setzen mus-
kuläre Entspannung und leichte Augenbe-
Schizophrenie, katatone. Form der Schizo- wegungen ein, in Phase 2, dem leichten
phrenie mit Phasen des extremen Rück- Schlaf, treten sog. Schlafspindeln auf, in
zugs und Phasen größter Erregbarkeit. Phase 3, dem mittleren Schlaf und Phase
Während der Phase des Zurückziehens 4, dem Tiefschlaf erkennt man typische
werden Stupor, Muskelstarre, Stummheit, EEG-Veränderungen. Diese vier Phasen
Abblocken, Negativismus und Katalepsie werden als NonREM-Schlaf bezeichnet.
beobachtet; während der Erregungsphase Sie dauern meist etwa 90 Minuten. Die
kommt es zu zielloser und impulsiver Agi- verbleibende Zeit des Schlafes wird als
tation bzw. gewaltsamen Handlungen. REM-Schlaf bezeichnet, gekennzeichnet
[griech.: kata + tonos + schizein, spalten, durch schnelle Augenbewegungen (rapid
phren, Geist.] eye movements). Die REM-Schlafphasen
• catatonic schizophrenia können wenige Minuten bis zu einer hal-
Schizophrenie, paranoide. Form der ---.Schi-
ben Stunde dauern und sie lösen sich mit
NonREM-Schlafphasen ab. Geträumt wird
zophrenie, die durch eine andauernde Be-
während des REM-Schlafes.
schäftigung mit unlogischen, absurden
• sleep
und sprunghaften Wahnvorstellungen cha-
rakterisiert ist und die im allgemeinen in Schlafapnoe, zentrale. Form der Schlafap-
Verbindung mit Verfolgungswahn, Grö- noe (Apnoephasen während des Schlafs),
2 3 4 5 6 7
geschlafene Stunden
Schlaf. Schlafphasen.
· Schlammbad 903
mit verringerter Tätigkeit des Atemzen- tern der Hände, Herabhängen des Au-
trums. genlids und ausdrucksloses Gesicht, mü-
• central sleep apnea hevolles Sprechen mit schlechter Artiku-
lation und falscher Wortwahl, dunkle
Schlafapnoe-(syndrom). Schlafstörung mit
Augenringe, häufiges Gähnen und Ver-
kurzzeitigem, Wiederholtern Atemstill- änderungen der Körperhaltung.
stand, wodurch Sauerstoffmangelzustän-
de, Blutdruckerhöhung und auch Herz- • sleep pattern disturbance
rhythmusstörungen hervorgerufen wer- Schlafkrankheit, afrikanische. (afrikanische
den. Tritt häufig im Zusammenhang mit Trypanosomniasis). Krankheit, die durch die
starkem Schnarchen und vorwiegend bei Parasiten Trypanosoma brucei gambiense
übergewichtigen Männern auf. oder T. brucei rhodesiense verursacht
• sleep apnea (syndrome) wird. Die Übertragung auf den Menschen
Schlafentzug. Störung des fundamentalen erfolgt durch die Tsetsefliege. Symptome
physiologischen Schlafbedürfnisses, das sind u.a. Fieber, Kopfschmerz, Schlafstö-
wahrscheinlich durch Schlafzentren im rungen, Schläfrigkeit.
Hypothalamus und das aufsteigende reti- • African trypanosomiasis
kuläre aktivierende System gesteuert Schlafstörung.Pathologischer Zustand, der
wird. 30 bis 60 Stunden Schlafentzug füh- normale Schlafmuster beeinträchtigt, wie
ren zu progressiven mentalen Aberratio- z.B. Schlafapnoe, Verschiebung der
nen, als langweilig empfundene Aufgaben Schlafzyklen (z.B. durch Schichtarbeit),
werden unerträglich, das Sprechen ver- Alkohol- und Drogenmissbrauch, über-
wäscht sich und die Leistungskraft nimmt mäßiges Schlafbedürfnis, Schlafwandeln,
zunehmend ab. Nach einer ganzen Woche Alpträume, Schlaflähmung sowie Narko-
Schlafentzug können Symptome einer lepsie.
Psychose beobachtet werden. • disorder of sleep
• deprivation of sleep effects
Schlafwandeln . .... Nachtwandeln.
S<hlafförderung. --> Pllegeintervention der • somnambulism
--> NIC, die definiert ist als die Unterstüt-
Schlaganfall . .... Apoplex.
zung von regelmäßigen Schlaf-/Wach-
• apoplectic stroke
phasen.
• Sleep Enhancement Schlaganfallneigung.Schema, mit dem an-
band eines Risikofaktoren-Katalogs die
Schlafgewohnheiten, gestörte. Aner- Neigung einer Person zu einem Schlagan-
kannte _, NANDA- --> Pllegediagnose, die fall beurteilt werden kann. Zu den Risiko-
den Zustand eines Patienten beschreibt, faktoren gehören fortgeschrittenes Alter,
der an Schlafstörungen leidet, die ihm Bluthochdruck, gelegentliche Durchblu-
Missbehagen bereiten oder die seine er- tungsstörungen, Rauchen, Herzbeschwer-
wünschte Lebensweise beeinträchtigen. den, früherer Schlaganfall, Einnahme ora-
Hauptmerkmale, von denen fllr die ler Verhütungsmittel, Diabetes mellitus,
Diagnose mindestens eines gegeben sein Mangel an körperlicher Bewegung und
muss, sind Einschlafstörungen, frUheres Fettleibigkeit (Adipositas).
Erwachen als erwünscht, Durchschlaf- • stroke prone profile
störungen oder Äußerungen über das
Gefühl, nach dem Schlafen nicht ausge- Schlagvolumen. Blutmenge, die bei einer
ruht zu sein. Weitere Kennzeichen sind Kontraktion der Herzkammern ausgesto-
Veränderungen im Verhalten und in der ßen wird, ca. 70ml bei einem erwachsenen
Leistung, darunter erhöhte Reizbarkeit, Mann in Ruhe. (s.a. Herzminutenvolumen)
Unruhe, Desorientierung, Lethargie und • stroke volume
Gleichgültigkeit. Körperliche Anzeichen Schlammbad. (Moorkur). Behandlung be-
sind z.B. leichter Nystagmus, leichtes Zit- stimmter Erkrankungen mit Bädern oder
904 Schlammbad ·..
Schlucken. Vorgang, bei dem Nahrung men einer Substanz ausgewogen vorlie-
vom Mund über die Speiseröhre in den gen. Der S. von Eis liegt bei 0° C.
Magen gelangt. Dabei müssen zahlreiche • melting point (mp)
Muskeln von der Zunge bis zum Schließ-
muskel der Speiseröhre koordiniert wer- Schmerz. L. Anerkannte -+ NANDA-
den. .... Pflegediagnose; unangenehme Emp-
• swallowing findung und emotionale Erfahrung, die
durch vorliegende oder potentielle Ge-
Schlucken, beeinträchtigtes. Anerkannte webeverletzungen bedingt sind. Die
..... NANDA· ..... Pflegediagnose, die den Zu- Schmerzen entstehen plötzlich oder all-
stand eines Patienten bescbreibt, der mählich und lassen in vorhersehbarer
Schwierigkeiten hat, Flüssigkeiten und/ Zeit oder in weniger als 6 Monaren wie-
oder feste Nahrungsmittel willentlich der nach. Zu den wesentlichen kenn-
vom Mund in den Magen zu befördern. zeichnenden Merkmalen gehören Klagen
Typische Symptome sind offensichtliche über Schmerzen oder dementsprechende
Schluckschwierigkeiten, wie z.B. Nah- sichtbare Anzeichen, Schonhaltung oder
rungsrnittelansammlung in der Mund- schütz.ende Verhaltensweisen, masken-
höhle, Husten oder Würgen, Schleiman- hafte Mimik (»gerädertes Aussehen«),
sammlungen und Anzeichen von Aspira- Schlaf törungen. Es kommt zur autono-
tion. men Veränderung des Muskeltonus, zer-
swallowing, impaired streuten Bewegungen, Ablenkungsver-
halten, autonomen Reaktionen (Diapho-
Schluckreflex. Reflexabfolge, die einsetzt, rese, Veränderung von Blutdruck, At-
wenn ein Bissen Nahrung von der Zunge mung, Puls oder Pupillenweite), expres-
oder anderen Muskeln in der Mundhöhle sivem Verhalten (Unruhe, Reizbarkeit,
an den Gaumen oder den Rachen gebracht Weinen, Stöhnen, Rastlosigkeit) sowie
werden. Veränderungen des Appetits und des
• swallowing reflex Essverhaltens. 2. Unangenehme Empfin-
dung, die durch eine Stimulation der
Schluckstörung. Durch neurologische Er- sen arischen Nervenendigungen verur-
krankungen verursachte Störungen der sacht wird. Dies ist ein subjektives Ge-
Schluckfähigkeit mit Aspirationsgefahr fühl und eine individuelle Reaktion auf
(-+Aspiration). Gezielte Behandlung häu- die jeweilige Ursache. S. ist Kardinal-
fig durch Sondenernährung. symptom einer Entzündung und wichtig
• impaired swallowing für die Diagnose vieler Störungen und
Krankheitsbilder. Der S. kann leicht oder
Schlupfwarze. Nach innen eingezogene stark, chronisch oder akut, stechend,
Brustwarze infolge von Krebs oder Adhä- brennend, dumpf oder scharf, präzise
sionen unter der Haut. Während einer oder diffus lokalisiert oder weitergeleitet
Schwangerschaft oder nach der Geburt sein.
kann eine S. auch spontan auftreten.
• retracted nipple • pain
kann er auch mit normalem Minutenvolu- sehen Schocks infolge einer Verletzung
men assoziiert sein. 80% aller Fälle haben der Wirbelsäule.
einen tödlichen Ausgang; daher ist eine • traumatic shock
sofortige Therapie notwendig. Je nach
Krankheitssymptomen können Diuretika, Sdlodcbehandlung. -+ Pflegeintervention
vaseaktive Mittel sowie andere Therapie- der -+ NIC, die definiert ist als die Ver-
maßnahmen eingesetzt werden. Patienten besserung der Sauerstoff- und Nährstoff-
im kardiogenen Schock dürfen auf keinen versorgung des systemischen Gewebes,
Fall in die Schocklage gebracht werden um zelluläre Abfallprodukte als Folge
(Kopf tief, Beine hoch), da dies eine zu- tark gestörter Gewebeperfusion zu ent-
sätzliche Herzbelastung, ggf. gar mit fernen.
Herzversagen, darstellt. • Shock Management
[griech.: kardia + genein, erzeugen; franz.:
choc, Schock.] Schockbehandlung: kardial. -+ Pflegeinter-
• cardiogenic shock vention der -+ NIC, die definiert ist als
die Unterstützung einer adäquaten Ge-
webeperfusion bei Patienten mit tark
Schock, neurogener. Eher seltene Schock- eingeschränkter Herzfunktion.
form als Folge von funktionellen oder or-
• Shock Management: Cardiac
ganischen Störungen des zentralen Ner-
vensystems, z.B. bei Verletzungen des Schockbehandlung: vaskulär. ..... Pflegein-
Rückenmarkes. Durch die gestörte ner- tervention der ..... NIC, die definiert ist als
vale Kontrolle kommt es zu Kreislaufdys- die Unterstützung einer angemessenen
regulationen mit Abnahme des venösen Gewebeperfusion bei Patienten mit stark
Rückstromes, Herzzeitvolumens und reduziertem Gefaßtonus.
Kontraktilität des Herzens. • Shock Management: Vasegenie
• shock neuragenie
Schockbehandlung: Volumen. -+ Pflegein-
Sdlock, septischer. Bei einer -+ Sepsis auf- tervention der .... NIC, die definiert ist als
tretender Schock infolge einer Endo- bzw. Unterstützung einer angemessenen Ge-
Exotoxinausschüttung bestimmter Bakte- webeperfusion für Patienten mit einem
rien in die Blutbahn. Die Toxine vermin- stark eingeschränkten intravasalen Volu-
dern den Widerstand der Blutgefäße, wo- men.
durch der Blutdruck stark abfällt. Weiter- Shock Management: Valurne
hin können Fieber, Tachykardie, be-
schleunigte Atmung und Verwirrung bzw. Schocklagerung. Lagerungsart bei begin-
Koma auftreten. Im Gegensatz zu den an- nenden oder bestehenden Symptomen
deren Schockformen habe die Patienten eines Schocks, bei Kreislaufversagen
meistens ein rosiges Aussehen. Dem s.S. oder akuten Blutungen, bei der die Füße
gehen normalerweise Anzeichen einer nach oben und der Kopf nach unten gela-
schweren Infektion voraus, vor allem des gert werden, z. B. durch Schrägstellung
Urogenital- oder Gastrointestinaltraktes. des Bettes. (s.a. Trendelenburg-l.agerung)
Weitere Formen des s. S. sind das Schock- • shock positioning
syndrom und der toxische Schock. Schock-Prävention. -+ Pflegeintervention
• septic shock der NIC, die definiert ist als die Erken-
nung und Behancllung von schockge-
Schock, traumatischer. Durch ein .... Trauma fährdeten Patienten.
hervorgerufener abnormaler emotionaler/ • Shock Prevention
psychischer Zustand bzw. Verhalten. Am
häufigsten Auftreten im Zusammenhang Schocksyndrom, toxisches (TSS}. Akutes
eines hypovolämischen Schocks infolge Krankheitsbild durch eine Infektion mit
starken Blutverlustes und eines neurologi- Bakterienstämmen der Gattung Staphylo-
-- acher <111
coccus aureus hervorgerufen, die das Bak- Abgestorbene Gewebszellen, die als
teriengift F-Enterotoxin produzieren. Die Kruste fest auf der Haut sitzen.
Bakterien finden sich häufig bei menstru- •slough
ierenden Frauen, die saugstarke Tampons
verwenden; aber auch bei Neugeborenen, Schräglage Lage eines Fötus im Mutter-
Kindern und Männern kann dieses leib, bei der seine Längsachse schräg zur
Krankheitsbild auftreten. Typische Symp- Längsachse der Mutter liegt.
tome sind zunächst plötzliches hohes Fie- oblique presentation
ber, Kopfschmerzen, Halsschmerzen und ftllldioL Reflexreaktion auf einen
Schwellung der Schleimhäute, Durchfall, plötzlichen, unerwarteten Reiz. Die Reak-
Übelkeit und schuppende Hautrötung. tion kann mit anderen physiologischen
Danach kann es zu Niereninsuffizienz, Le- Reaktionen einher gehen, wie z.B. Steige-
berfunktionsstörungen, Verwirrung und rung des Herzschlags und der Atemfre-
nicht behandelbarem niedrigem Blut- quenz, Schließen der Augen und Beugen
druck kommen. Das TSS kann zum Tod der Rumpfmuskeln. Die S. erfolgt schnell,
führen. durchdringend und unkontrolliert, unge-
• toxic shock syndrome achtet der Art und Stärke des Reizes. Sie
Sd>ocktherapie. Psychotherapeutisches kann selbst durch eine leichte Berührung
Verfahren zur Behandlung von Depressio- ausgelöst werden. (s.a. Mora-Reflex)
nen und anderen schweren Störungen. • startle reflex
Dabei wird mit Hilfe von Strom beim Pa- ;Iu. Normale kindliche Reaktion,
tienten eine Art epileptischer Krampf aus- ausgelöst durch Schmerz, Hunger oder
gelöst. ein Bedürfnis nach Aufmerksamkeit. Bei
1t:C:c· shock therapy
Frühgeborenen bzw. kranken Babys kann
Schokoladenzyst>' (Teerzyste). Mit dunkel der Schreireflex fehlen.
eingefärbten Blutabbauprodukten gefüllte •cry reflex
Ovarialzyste bei --> Endometriose.
Mlltlt. Eine Reihe schrittähnlicher
[mex.: chocolatl + griech.: kystis, Tasche.]
Bewegungen beim Neugeborenen, wenn
• chocolate cyst man es aufrecht unter den Armen hält
Schlntl gie. Operative Rekon- und die Fußsohlen auf die Unterlage
struktion kutaner bzw. unter der Haut lie- drückt. Dabei wird ein Bein gebeugt und
gender Gewebe. Schönheitsoperationen das andere gleichzeitig gestreckt; diese
werden durchgeführt, um strukturelle Bewegung geschieht abwechselnd. Der S.
Fehlbildungen zu korrigieren, um Nar- verschwindet ca. 4 bis 8 Wochen nach der
ben, Muttermale oder normale Alterungs- Geburt wieder.
erscheinungen zu entfernen. Formen der walking reflex
kosmetischen Chirurgie sind Lid- oder
Nasenplastiken und Face-Lifting. SchnttnMcl1er. (Pacemaker). 1. Sinusknoten,
cosmetic surgery der aus einem spezialisierten Nervenge-
webe besteht und an der Verbindung der
Sdwnkost. Leicht verdauliche und nicht Vena cava superior mit dem rechten Vor-
blähende Kost, die ohne scharfes Würzen, hof (Atrium) liegt. Er löst Kontraktionen
Braten und Backen zubereitet wird. Sie ist der Kammer aus, die den Impuls an den
auf die Bedürfnisse des Patienten und des- --> Atrioventrikularknoten (AV-Knoten)
sen Erkrankung abgestimmt, z. B. fettarm übermittelt und dadurch eine Kontraktion
oder ballaststoffarm. Die S. ist bei Patien- der Herzkammer (Ventrikel) auslöst. Ein
ten mit Verdauungsstörungen oder Er- S., der im Vorhof, am AV-Knoten oder im
krankungen im Magen-Darm-Trakt, ge- Ventrikel liegt, kann im Fall abnormaler
schwächten Patienten oder nach Opera- Herzfunktionen Kontraktionen auslösen.
tionen angezeigt. 2. Ein elektrischer Apparat, der in den
•blanddiet meisten Fällen dazu dient, bei einer
912 Schnttmacher -"'
schweren --> Bradykardie die Herzfrequenz eingeschränkt ist. Eine Schrumpfniere ist
zu erhöhen, indem der Herzmuskel elek- Begleitsymptom einer arteriolären Ne-
trisch stimuliert wird. Ein S. kann dauer- phrosklerose und Glomerulonephritis.
haft oder vorübergehend (temporär) ge- • contracted kidney
legt werden; er gibt in einer konstanten,
Schubladenphänomen. Diagnostisches Zei-
festgelegten Frequenz Stimuli ab oder
chen für ein gerissenes bzw. angerissenes
springt bei Bedarf an, wenn das Herz bei
vorderes oder hinteres Kreuzband des
einer Minimalfrequenz nicht spontan
Kniegelenkes. Der Patient stellt das Bein
kontrahiert.
im rechten Winkel auf, während der Un-
• pacemaker
tersuchende den Unterschenkel unterhalb
Schrittmacher, wandernder. Häufiger des Knies festhält und diesen erst vom
Wechsel zwischen Herzaktionen des Si- Knie weg und dann zum Knie hin bewegt.
nus- und des AV-Knotens während der Ein positives Testergebnis liegt vor, wenn
langsamen Phase des Sinusrhythmus. Da- der Schienbeinkopf mehr als I cm von
bei können die Herzschläge der verschie- dem Kniegelenk weggezogen werden
denen Erregunssysteme häufig kollidie- kann .
ren, was zu Rhythmusstörungen führt. • drawer sign
Dieses Phänomen wird oft falschlieher- Schubladenphänomen, vorderes. Ergebnis
weise als »wandernder Schrittmacher<< der Stabilitätsprüfung des Kniegelenkes
bezeichnet. beim vorderen Kreuzbandriss. Das Ergeb-
• wandering atrial pacemaker nis ist positiv, wenn der Untersucher das
Schienbein bei rechtwinklig gebeugtem
Schröck, Ruth. ~ 1931 in Berlin; I 949-54 Knie nach vorne ziehen kann. (s.a. Schub-
tudium der Biologie, Philo ophie und ladenphänomen)
Sport auf Lehramt; 1956- 1963 Kranken- • anterior drawer sign or test
pflegeausbildung in Bristol; 1966- 1969
Studium der Pflegewissenschaft, Philo- schuldunfähig. (unzurechnungsfähig). Rechtli-
sophie und Sozialwissenschaft in Ed.in- cher Ausdruck für einen psychisch kran-
burgh; 1969 Master of Arts; nach ver- ken Patienten, der unter Aufsicht stehen
schiedenen Lehrtätigkeiten 1981 Doctor muss.
of Philosophy (PhD) in Edinburgh; • certifiable
I 984-1987 Professorin für Pflege und Schuldverarbeitung. Unterstützung bei der.
Leiterin des Fachbereichs Gesundheit
-+ pflegeintervention der -+ NIC, die defi-
und Pflege am Queen Margaret College
niert wird als die Unterstützung anderer
in Edinburgh; 1987- 1996 Professorin für
Menschen im Umgang mit tatsächlichen
Krankenpflege und Sozialwissenschaften
oder empfundenen schmerzhaften Ge-
an der Fachhochschule 0 nabrück; eit
fühlen der Verantwortung.
1997 Professorin für Pflegewissenschaft
an der Freien Universität Wi tten!Her- • Guilt Work Facilitation
decke; Interessenschwerpunkt ist neben Schulmedizin. Naturwissenschaftliche Me-
den wissenschaftstheoretischen Grund- thoden der Medizin, die die Ursachen von
lagen die Ethik in der Pflege. Krankheiten auf Vererbung, Umweltfakto-
Schröpfen. Technik, bei der mit Hilfe von ren und Lebensstil zurückführen (Ernäh-
Saugnäpfen Haut angesaugt wird, um Blut rung, Bewegungsmangel usw.) und durch
zur Körperoberfläche zu ziehen. Untersuchungen der --> Anatomie, --> Histo-
• cupping logie und --> Pathophysiologie diagnostizie-
ren. Behandelt wird operativ, medikamen-
Schrumpfniere. Niere, die aufgrund einer tös oder auch durch Strahlentherapie.
fibrösen Gewebewucherung und einer Viele Menschen empfinden heute die ma-
verringerten Blutversorgung stark in ihrer terialistische Sichtweise der S. als einseitig
Größe reduziert und in ihrer Funktion und unvollständig und suchen Hilfe in al-
ternativen und ergänzenden (--+ Medizin, schiebung des Oberarmkopfs nach vorne
additive) Heilmethoden. und unten.
• school medicine dislocation of shoulder
S.<hulphob "' Extreme Angststörung meist Große Mengen schuppiger
bei Kindern im Grundschulalter, gekenn- Hornhautblättchen, bestehend aus abge-
zeichnet durch eine irrationale Angst vor storbenen, keratinisierten Epithelzellen,
der Schule oder einer schulähnlichen Um- die von der Kopfhaut abgesondert wer-
gebung. Solche Kinder sind oft übersensi- den. Eine exzessive Schuppenbildung
bel, schüchtern, scheu, nervös, emotional kann auf eine schwache Form seborrhoi-
unreif und mit starken Selbstzweifeln be- scher Dermatitis hinweisen.
haftet. Häufig versuchen sie ihre Ängste •dandruff
durch eine übermäßige Abhängigkeit von SdiUppenftechte--+ Psoriasis.
anderen, insbesondere der Eltern, zu s;.:; psoriasis
kompensieren.
• school phobia Phase des Fieberanstiegs.
Mit einem Kältegefühl einhergehende ver-
Schulter. Die Verbindung von Schlüssel- stärkte Muskelarbeit und Stoffwechseltä-
bein (Klavikula), Schulterblatt (Skapula) tigkeit des Körpers, um eine rasche Tem-
und Oberarmknochen (Humerus), dort peratursteigerung zu erreichen. Während
wo der Arm mit den Rumpf verbunden des S.s sind Kreislauf und Atmung be-
ist. schleunigt, da der Fiebernde einen erhöh-
shoulder ten Bedarf an Energie und Sauerstoff hat.
(--+ Fieber)
·laU. --. Skapula. • shakes; shalcing chills
scapula
Schutzimpfung.-. Impfung.
·laanlfla. Kontraktion der Rau-
tenmuskein (Musculi rhomboideil mit Sdnatzisolenult (Umkehrisolation; proleklive
gleichzeitiger Annäherung der Schulter- Isolierung). Maßnahmen zum Schutz eines
blätter infolge eines Reizes in der Mitte Patienten vor ansteckenden Keimen, die
zwischen den Schulterblättern. durch das Personal, andere Patienten, Be-
• scapular reflex sucher oder durch Tröpfchen in der Luft,
auf Instrumenten oder Materialien über-
Schulter']' tc ,., k (Articulatio humeri). Kugelge- tragen werden können. Dazu gehören je
lenk zwischen der Pfanne des Schulter- nach Grund der Isolation und üblichen
blattes (Skapula) und dem Kopf des Ober- Krankenhauspraktiken z.B. das Händewa-
armknochens (Humerus). Das Gelenk schen, Überziehen von Kitteln und Hand-
enthält acht Schleimbeutel und fünf Bän- schuhen sowie die Sterilisation bzw. Des-
der; es ist das beweglichste des ganzen infektion von Materialien und Instrumen-
Körpers. ten.
shoulder-joint • reverse isolation
glbtet- Ein Halbbogen am oberen Sdlwlche. Zustand ohne körperliche
Ende des Rumpfes, der durch Schulter- Kraft, Energie oder Vitalität. Die verschie-
blatt (Skapula) und Schlüsselbein (Klavi- denen Schwächeformen variieren mit Ort
kula) gebildet wird. und Ausmaß einer möglichen Nervenver-
• shoulder girdle letzung. Ein teilweise denervierter Muskel
zeigt leichte Schwächen, wohingegen ein
Schulterluxatioo. Bezeichnung für ver- gänzlich denervierter Muskel völlig
schiedene Formen der Schulterverren- schlaff wird. Patienten mit teilweiser De-
kung mit Beschädigung des Schulterblatts nervierung beklagen häufig, dass sie sehr
und Trennung bzw. Verrenkung (Disloka- schnell müde werden und den täglichen
tion) des Schultergelenks sowie einer Ver- Anforderungen des Lebens nicht mehr ge-
914 Schwache r'
wachsen sind. Sehnenreflexe sind vermin- Funktion der meisten endokrinen Drüsen.
dert oder nicht mehr vorhanden und eine Die Brüste werden in der frühen S. fest
-+ Elektromyographie zeigt abnorme Wer- und empfindlich; dies ist ein subjektives
te. Symptom, schwanger zu sein. Wenn die
• weakness Brüste sich vergrößern und weicher wer-
den, verschwindet die Empfindlichkeit.
Schwangerschaft. Prozess, zu dem das Die Schweißbildung nimmt zu und auch
Wachstum und die Entwicklung eines Fö- das Haarwachstum kann stimuliert wer-
tus in der Gebärmutter einer Frau von der den. Die Gewichtszunahme weist eine gro-
Empfängnis über die Embryonal- und Fö- ße Bandbreite auf, durchschnittlich zwi-
talphase bis zur Geburt gehört. Eine S. schen 10 und 13 kg. Der Bedarf an Eisen,
dauert etwa 266 Tage (38 Wochen) vom Eiweiß und Kalzium steigt überproportio-
Tag der Befruchtung (Fertilisation), häu- nal zu der Gesamtzufuhr an Kalorien und
fig wird jedoch die Dauer mit 280 Tagen anderen Nährstoffen. - adj. schwanger.
(40 Wochen, 10 Lunarmonate, 91/3 Kalen- • pregnancy
dermonate) vom ersten Tag der letzten
Schwangerschaft, ektopische. -+ EU.
Menstruationsperiode an gerechnet. Der
Geburtstermin wird meist anhand des • ectopic pregnancy
Menstruationszyklus errechnet, auch Schwangerschaft, Elektronisches Monita-
wenn dieser bei der Frau unregelmäßig ring des Kindes. -+ Pflegeintervention der
verläuft. Die emotionalen Erfahrungen -+ NIC, die definiert wird als die elektro-
der S. werden von den betroffenen Frauen nische Oberwachung und Beurteilung
als normal und gesund, jedoch als außer- der kindlichen Herzfrequenzen bei Be-
gewöhnlich bezeichnet. Das Herzminu- wegung, externen Reizen oder Wehen in
tenvolumen steigert sich um 30 bis SOo/o, der Schwangerschaft.
was in der 6. Woche beginnt und seinen • Electronic Fetal Monitoring: Ante-
Höhepunkt in der 17. Woche erfährt, wo- partum
bei es teilweise nach der 13. Woche schon
wieder leicht nachlässt und nach der Ent- Schwangerschaft, tuboabdominate. Extrau-
bindung schnell auf den Normalwert ab- terine Schwangerschaft, bei der sich der
fällt. Obwohl die Vitalkapazität und der Embryo teilweise in der Bauchhöhle und
P0 2-Spiegel gleich bleiben, nehmen Atem- teilweise im Eileiter entwickelt. Die
frequenz, Atemzug- und Minutenvolumen Schwangerschaft beginnt meist im Eileiter
zu. Die inspiratorischen und exspiratori- und dehnt sich dann in die Bauchhöhle
schen Reserven, Residualvolumen und Re- aus. Eine solche S. ist sehr gefahrlich, da
sidualkapazität sowie PaC0 2 sinken. Die es zu starken inneren Blutungen kommen
glomeruläre Filtrationsrate und der renale kann, wenn der Eileiter reißt. (s.a. EU)
Plasmafluss steigern sich um 30 bis SOo/o, • tuboabdominal gestation
wobei die Muster parallel zu der Herz-
funktion verlaufen. Häufig kommt es zu
Schwangerschaftsabbruch. -+ Abruptio gra-
viditatis (s.a. lnterruptio graviditatis)
einer beträchtlichen Erweiterung des ex-
kretorischen Traktes (S.s-Hydronephro- • artificial abortion; induced abortion
se). Progesteron, das in der S. verstärkt Schwangerschaftsabbruch, Pflege bei.
ausgeschüttet wird, führt zur Entspan- -+ Pflegeintervention der -+ NIC, die defi-
nung der glatten Muskulatur des Magen- niert wird als der Umgang mit körperli-
Darm-Traktes. Durch die verzögerte Ma- chen und psychischen Bedürfnissen von
genentleerung und die Entspannung des Frauen mit einem spontanen oder ge-
Sphinkters der gastroösophagealen Ver- planten Abort.
bindung kann es zu Sodbrennen kommen. • Pregnancy Termination Care
Die Proteinbindung nimmt zu; da die mei-
sten Hormone in proteingebundener Schwangerschaftsanämie. Zustand wäh-
Form zirkulieren, verändert sich die rend der Schwangerschaft, der durch eine
· Schwangerschaftszeichen. wahrschemliche 915
111
heit, die zu einer bestehenden Erkran-
kung hinzukommt ohne mit dieser in Zu- SekundlpiiL -+ Zweitgebärende.
sammenhang zu stehen. • secundipara
• secondary disease Seilst. 1. Der Wesenskern einer Person;
~ Bereich der Präven- das Individuum. 2. Die affektiven, kogni-
tivmedizin, der sich auf die frühzeitige tiven und spirituellen Qualitäten, die ei-
Diagnose, den Einsatz von Überweisungs- nen Menschen von einem anderen unter-
dienstleistungen und einen schnellen The- scheiden; die Individualität. 3. Die Wahr-
rapiebeginn konzentriert, um das Voran- nehmung eines Menschen, seines eigenen
schreiten von Krankheitsprozessen oder Wesens oder seiner eigenen Identität; sein
Behinderungen einzudämmen. Bewusstsein; sein Ego.
• secondary prevention • self (pl. selves)
~Die Fähigkeit des -+Im-
~ Körperlicher Zusammen-
munsystems, körpereigene Antigene auf
bruch bzw. extreme Erschöpfung infolge
den Körperzellen zu erkennen.
mehrerer traumatischer und pathologi-
• self-recognition
scher Ereignisse. Der S. entwickelt sich
mit der Zeit nach schwerer Gewebeschä- ~.Eine Gruppe von Men-
digung und kann mit dem akuten Schock schen mit ähnlichen Interessen oder Prob-
. -. Selbstschutz. veranderter 923
führt zur ätzenden Zerstörung der Haut der Speiseröhre aufgeblasen und drückt
und Schleimhäute und löst häufig dauer- dort gegen die Wände. Durch den dritten
hafte Atemschäden mit Todesfolge aus. Kanal wird Mageninhalt abgesaugt.
• mustard gas [R.W. Sengstaken, amerik. Neurochirurg,
geb. 1923; A.H. Blakemore, amerik. Chi-
Senfwidel. Alternative Pflegemaßnahme, rurg, 1897-1970]
bei der Senfmehl zu Brei verrührt und in • Sengstaken-Blakemore tube
eingeschlagenen Papiertüchern auf den
Brustkorb aufgelegt wird (z. B. bei Asth- Senilität. Zustand, gekennzeichnet durch
ma bronchja]e, Pneumonie, Bronchitis); die Verminderung der geistigen und kör-
dabei sind die Brustwarzen unbedingt perlichen Fähigkeiten infolge des Alterns.
zu schützen. Eingeschlagen in Tüchern - adj. senil.
darf der Wickel anfangs nicht länger als [lat.: senilis, greisenhaft, alterschwach]
3 Minuten einwirken. Anschließend sorg- • senility
fältige, sanfte Hautreinigung und Einrei-
Sennesblätter. Getrocknete Blätter oder
bung mit Lavendelöl. Aufgrund von
möglichen Begleiterscheinungen (starke Schoten der Cassia acutifolia bzw. Cassia
augustifolia, die als Abführmittel verwen-
durchblutungsfördernde (hyperärrusie-
rende) Wirkung bis Hautschädigungen) det werden. Bei Überdosierung droht die
sollte der S. nur von geschulten Pflegen- Gefahr der Hypokaliämie. (s.a. Abführmit-
tel)
den eingesetzt werden.
• senna leaves
• mustard compress
Sensibilisierung. Erworbene Reaktion des
Sengstaken-Biakemore-Sonde. Dreilumiger Organismus, die sich in der Produktion
Katheter mit zwei aufblasbaren Ballons von Antikörpern auf bestimmte Antigene
zur gleichzeitigen Tamponade von bluten- ausdrückt. Bei der Impfung macht man
den Varizen in der Speiseröhre und im sich diese Eigenschaft zu Nutze, indem
Magen. Ein Ballon wird im Magen aufge- man dem Patienten Krankheitserreger in-
blasen und drückt gegen die obere Ma- jiziert, die nicht mehr infektiös sind, je-
genöffnung; der andere Ballon wird in doch eine Antikörperproduktion auslö-
Sengstaken-Biakemore-Sonde.
• Septumdefekt 927
sen, wodurch die Krankheit ggf. abge- sensorische Deprivation. Aktuelle Pflege-
wehrt werden kann. diagnose, die den ungewollten Verlust
• sensitization der körperlichen Wahrnehmung infolge
der Distanz zu externen sensorischen
Sensibilisierung, aktive. (immunisieren). In- Reizen beschreibt. Ein solcher Reizent-
jektion von spezifischen .... Antigenen bei zug führt oft zu psychologischen Störun-
Personen, die für bestimmte Krankheiten gen, wie z.B. Panik, geistige Verwirrung,
anfällig sind. (->Impfung) Depression und Wahnvorstellungen.
[lat.: agere, tun; sentire, fühlen] • sensory deprivation
• active sensitization
sensorisches Defizit. Funktionsstörung ei-
Sensibilität. I. In der Physiologie die Fä- nes oder mehrerer Sinne.
higkeit z.B. sensibler Nervenfasern zur • sensory deficit
Wahrnehmung und Weiterleitung von
und zur Reaktion auf Reize. 2. In der Psy- Sensorium. Der Teil des Bewusstseins, der
chologie die Empfindsamkeit, Empfind- für die sensorische Wahrnehmung und
lichkeit, Feinfühligkeit. - adj. sensibel. die Weiterleitung und Verarbeitung der
[lat.: sensibilis, empfindbar] Information im Gehirn verantwortlich ist.
• sensitivity • sensorium
Sensitivität. Die Empfänglichkeit gegen- Sepsis. Blutvergiftung durch Überschwem-
über einer Substanz, z.B. einem Medika- mung des Organismus mit Bakterien.
ment oder einem Antigen. - adj. sensitiv. - adj. septisch.
• sensitivity [griech.: sepsis, Fäulnis, Gärung]
• sepsis
Sensitivitätstert. Labortest zur Überprü-
fung der Wirksamkeit eines Antibioti- Sepsis, kryptogenetische. Systemische In-
kums; wird normalerweise im Reagenz- fektion, bei der Krankheitserreger im Blut
glas an Organismen durchgeführt, von de- gefunden werden können, ohne dass ein
nen man weiß, dass sie gegenüber Anti- primärer Infektionsherd zu identifizieren
biotika resistent sein können. Lautet das ist.
Ergebnis resistent, so kann das getestete • cryptogenic septicemia
Antibiotikum das Wachstum der jeweili- Septum. Zwischenwand oder Trennwand,
gen Keime nicht aufhalten; ein sensitives die angrenzende Strukturen oder Hohl-
Ergebnis bedeutet hingegen, dass das An- räume voneinander trennt, z.B. das Sep-
tibiotikum wirksam die Keime bekämpft. tum interatriale, das die beiden Vorhöfe
• sensitivity test des Herzens trennt.
sensomotorism. Betrifft die oder gehört zu [lat.: saeptum, Verzäunung, Gehege,
den sensorischen (die Empfindung betref- Scheidewand]
fend) und motorischen (die Bewegung be- • septum
treffend) Nervenfunktionen. Septum, atrioventrikulares. Membran, die
[lat.: sensus + motor, Sinn+ Beweger] die Vorhöfe von den Herzkammern trennt.
• senorimotor • atrioventricular septum
sensornotorische Phase. Entwicklungs- Septum, rektovaginales. Scheidewand zwi-
phase der Kindheit, welche die Zeit von schen Mastdarm (Rektum) und Scheide
der Geburt bis zum 2. Lebensjahr um- (Vagina).
fasst. [lat.: saeptum, Scheidewand]
• sensorimotor phase • rectovaginal septum
sensorisch. Betrifft die Wahrnehmung; ist Septumdefekt. Angeborene Missbildung
mit den Sinneszellen wahrzunehmen. des Herzens, bei der die Herzscheidewand
• sensory der beiden Herzkammern ein Loch auf-
weist. Dadurch vermischt sich sauerstoff- Sefoloaie. Ein Zweig der Labormedizin,
reiches mit sauerstoffarmem Blut, was zu der sich mit den Veränderungen des Blut-
einer Minderversorgung des peripheren serums v. a. bei Infektionen befasst und
Gewebes mit 0 2 führt. die Immuneigenschaften des Serums mit
•septal defect Hilfe von Antigen-Antikörper-Reaktionen
bestimmt.
~Seitliches Abweichen der
•serology
Nasenscheidewand.
[lat.: saeptum, Schranke; devius, abwei- semlogisdL Gehört zu oder betrifft das
chend] medizinische Fachgebiet der --->Serologie.
• deviated septum •serologic
SeptumpliStilL Operative Erweiterung Serom. Größerer Hohlraum in einem
oder Verlagerung der Nasenscheidewand. Wundbereich, der sich mit Blut, Serum
[lat.: saeptum, Schranke; griech.: plastik, und Lymphe auffüllt, was den weiteren
Wiederherstellung] Verlauf der Wundheilung stört. Die Blut-
• septoplasty zellen zerfallen, so dass eine gelbliche
oder bräunliche Verfärbung entsteht.
5111UIIIIIIIpt, llllltipflt. Die biochemi- Komplikationen; sekundäre Infektion,
sche Untersuchung verschiedener Sub- Wundheilungsstörung.
stanzen im Blut, wie z.B. Albumin, alkali- [lat.: serum, wässriger Teil von etwas]
sche Phosphatase, Bilirubin, Kalzium und •seroma
Cholesterol mit Hilfe eines Computer-
Analysegerätes. Slf8M!IIIIiv. Ein serologischer Test mit ne-
.sequential multiple analysis (SMA) gativem Ergebnis, d. h. ohne Nachweis
von --->Antikörpern im --->Serum.
~. Abgestorbenes Knochen- oder • seronegative
Gewebeteil, das teilweise oder vollständig
vom gesunden Organstück abgetrennt ist. sempasltfv. Ein serologischer Test mit po-
Ein Knochensequester kommt z.B. bei eit- sitivem Ergebnis, d. h. mit Nachweis von
riger Osteomyelitis vor. --->Antikörpern im --->Serum.
[lat.: sequestrare, absondern, trennen] • seropositive
• sequestrum Af6s. Gehört zu, produziert oder ähnelt
Slquasbadlß. 1. Spontane Bildung eines ->Serum.
•serous
111
---. Sequesters. 2. Methode zur Kontrolle
einer Blutung im Kopf oder Rumpf, wobei Serosa. Sammetbezeichnung für Membra-
aus dem Körperkreislauf Flüssigkeit in nen, die die Wände von Körperhöhlen
den Armen oder Beinen isoliert wird. auskleiden und eine wässrige Flüssigkeit
• sequestration absondern, wie z.B. die ---> Tunica serosa.
Stnlcllagnastlk (Serumdiagnostik). Die Un- •serosa
tersuchung des ---.Serums bei der Erken- Seretonin.Natürlich vorkommendes Tryp-
nung und Bestimmung von Krankheiten, tophanderivat, das in einigen Körperzel-
insbesondere Infektionskrankheiten. len und -geweben in hoher Konzentration
• serodiagnosis vorkommt, z.B. in den Blutplättchen, der
Darmschleimhaut und in Gehirnzellen. S.
Serekolletsiolt. Das Auftreten von Anti- bewirkt eine starke Kontraktion der Gefä-
körpern in bislang antikörperfreiem Se-
ße (Vasokonstriktion) und fungiert als
rum als Reaktion auf eine Infektion oder
---> Neurotransmitter.
Impfung.
.serotonin
[lat.: serum + convertere, wässriger Teil
der geronnenen Milch + umkehren, um- Stnmmin-Willdttnlufnbmebemmer (5SIII).
wenden] Relativ neue Gruppe von Antidepressiva,
• seroconversion wie z.B. Fluoxetin oder Paroxetin mit sehr
geringen Nebenwirkungen; es können le- weist auf Leberschädigung hin (z.B. Hepa-
diglich Schlaflosigkeit und Appetitlosig- titis).
keit auftreten. Trockener Mund, ver- •serum glutamic pyruvic transaminase
schwommenes Sehen und Harnverhalten (SGPT)
zeigen sich ebensowenig wie Sedierung
~ Immunologische Stö-
oder Gewichtsverlust.
rung, die 2 bis 3 Wochen nach der Gabe
• selective serotonin reuptake inhibi-
eines ---+ Antiserums auftreten kann, ausge-
tor(SSRI)
löst durch die Antikörper-Reaktion auf
ein Antigen des Spenderserums. Symp-
S... 1. Blutserum: Flüssiger Bestandteil tome sind Fieber, Milzvergrößerung
des Blutes, der sich nach der Blutgerin- (Splenomegalie), geschwollene Lymph-
nung als klare, dünne und klebrige Flüs- knoten, Hautausschlag und Gelenk-
sigkeit von den festen Bestandteilen schmerzen.
trennt. S. enthält keine Blutzellen, Blut- .serum sickness
plättchen oder Fibrinogen. 2. Impfserum:
Impfstoff bzw. ---+Toxoid, das aus dem Se- SeruiiiSdtack. Lebensbedrohliche Vermin-
rum eines hyperimmunen Spenders zur derung des Blutvolumens und des Blut-
Prophylaxe gegen bestimmte Infektionen drucks infolge Injektion eines antitoxi-
oder Gifte gewonnen wurde. 3. Sammel- schen oder fremden Serums. (s. a. Schock,
bezeichnung für eine klare wässrige Flüs- anaphylaktischer)
sigkeit, die von den festen Bestandteilen •serum shock
getrennt wurde. 5esamiMfne.---+ Sesamknochen.
[lat.: serum, wässriger Teil der geronne- •sesamoid bones
nen Milch, Molke]
.serum SlsamiiDoclleft. (Sesambeine). Sammelbe-
zeichnung für zahlreiche kleine runde, in
5eNMallllnalft. Eines der wichtigsten Pro- Sehnen und Bänder eingebettete Kno-
teine im Blutplasma, das den ---+ osmoti- chen, die Druck- und Zugbelastung aus-
schen Druck im Blut aufrecht erhält. gesetzt sind (z.B. in Fuß- und Fingergelen-
• serum albumin ken). Die S. unterstützen die Sehnen in ih-
rer Hebelwirkung und verhindern ihr
Einklemmen in den Gelenkspalt Der
Serumdilgnostik ---+ Serodiagnostik. größteS. ist die Patella (Kniescheibe), ein-
• serodiagnosis gebettet in die Sehne des Musculus quad- •
riceps femoris.
~..ouJuatat·TraiiSIIIIÜitille • sesamoid bones
(SGOI'). Katalytisches Enzym, das norma-
lerweise in Herz-, Leber-, und Muskelge- SlldsnNs.Der Glaube, dass ein Geschlecht
webe vorkommt und im Serum gemessen dem anderen überlegen ist und damit mehr
werden kann. Erhöhte Konzentrationen Begabung, größere Rechte und Vorrechte
finden sich bei Leberschädigungen, Herz- und einen besseren Status als das unterle-
infarkt, als Reaktion aufbestimmte Medi- gene Geschlecht besitzt. S. stellt eine Dis-
kamente und bei Krankheiten mit massi- kriminierung in allen Lebensbereichen
ver Zerstörung von Körperzellen. dar und hindert einen Menschen in seiner
• serum glutamic oxaloacetic transami- geistigen, beruflichen und psychologi-
nase (SGOT) schen Entwicklung. - adj. sexistisch.
•sexism
Senunglutamat-PJntyal-TraiiSIIJIÜitille 5exullanamnese. Der Teil der persönlichen
(SGPT). Katalytisches Enzym, das norma- Anamnese eines Patienten, der sich mit
lerweise in hoher Konzentration in der Sexualität und sexuellen Störungen be-
Leber vorkommt und im Serum gemessen fasst. Dazu gehören z.B. das Alter, in dem
werden kann. Eine erhöhte Konzentration der erste Geschlechtsverkehr stattfand,
930 Sexualanamnese ·, ..
•
S11kfua (SI). Nicht-metallisches chemi- sucht wird.
sches Element mit der Ordnungszahl 14 • Huhner test
und einem Atomgewicht von 28,09, das
neben Sauerstoff das häufigste Element Slmulenß. Absichtliches und bewusstes
der Erdkruste ist. Natürlich kommt es als Vortäuschen von Symptomen einer
Siliciumdioxid (Si02 ) und in Silikaten Krankheit oder Verletzung, um ein be-
vor. Silikate werden als Waschsubstanzen, stimmtes Ziel zu erreichen.
Korrosionshemmer, Klebstoffe und Dicht- • maHngering
mittel verwendet.
[lat.: silex, harter Stein, Kiesel] simultan. zur gleichen Zeit stattfindend.
• silicon (Si) [lat.: simul, gleichzeitig]
Sillbn. Sammelbezeichnung für polymere • simultaneous
Verbindungen. In der Medizin wird S. als
Kleber, Gleit- und Dichtmittel verwendet;
Slmultlnlmpfung. Gleichzeitige Verabrei-
chung einer aktiven und passiven -+ Imp-
darüber hinaus als Ersatz für Gummi, ins-
fung. Bei der aktiven Impfung werden ab-
besondere bei Prothesen, und als Implan-
geschwächte, lebende oder abgetötete
tat. (s.a. Silikon-Brustimplantat)
Krankheitserreger injiziert. Der Körper
.silicone
wird selbst aktiv -+Antikörper bilden. Bei
~ In der plastischen der passiven Impfung werden bestimmte
Chirurgie verwendete -+ Implantate aus Antikörper gegen spezifische Krankheits-
Silikon, die zur kosmetischen Brustver- erreger in den menschlichen Körper inji-
934 Simultanimpfung :·-·~·
ziert. Der sofortige Schutz ist gewährleis- Sinneswahrnehmung. I. Das Fühlen, die
tet. (s.a. Tetanus-Immunglobulin) Empfindung bzw. das Bewusstwerden ei-
• simultaneous immunization nes Körperzustandes infolge einer Stimu-
lation eines sensorischen Rezeptors und
SIMV. Abkürzung fiir synchronized inter- der Weiterleitung des Nervenimpulses
mittend mandatory ventilation, -+ syn· entlang der afferenten Nervenfasern zum
chronisierte intermittierende mandatori· Gehirn. 2. Das Fühlen bzw. Bewusstwer-
sehe Beatmung. den eines geistigen oder emotionalen Zu-
SIMV standes, der als Antwort auf einen äuße-
Singultus. ---+ Schluckauf. ren Reiz entsteht.
• hiccup • sensation
sinister. links, linksseitig; ungünstig. sinuatrial. Zu ---+ Sinusknoten und ---+Atrium
[lat.: sinister, links, linksseitig] gehörend.
• sinister [lat.: sinus + atrium, bauchige Rundung,
Krümmung + offener Hauptraum, Innen-
Sinn, kinästhetischer. Die Fähigkeit, sich hof]
der eigenen Muskelbewegungen und -po- • sinoatrial
sitionen bewusst zu sein. Indem durch
die Rezeptoren der Muskeln, Sehnen, Ge- Sinuatrialknoten. ---+ Sinusknoten.
lenke und anderer Körperteile Informa- • sinuatrial node
tionen geliefert werden, hilft der k. S., Ak- Sinus. Ausbuchtung, Hohlraum oder Ka~
tivitäten wie Gehen oder Sprechen zu nal, wie beispielsweise der Hohlraum in
kontrollieren und zu koordinieren. einem Knochen, die Erweiterung venöser
• kinesthetic sense Blutbahnen oder Kanäle für den Abfluss
Sinne. Mit Rezeptoren, Leitungsbahnen von eitrigem Material.
[lat.: sinus, bauchige Rundung, Krüm-
und -zentren ausgestattete Strukturen
beim Menschen, die Reize wahrnehmen mung]
und Zustände innerhalb und außerhalb • sinus
des Körpers unterscheiden und beurtei ~ Sinus cavemosus. Einer von zwei unregel-
Jen. Die wichtigsten S. sind Gesichts~, Ge- mäßig geformten, doppelseitigen Venen-
hör-, Geruchs~, Geschmacks-, Berüh- kanälen zwischen dem Flügelbein des
rungs- und Drucksinn. Darüber hinaus Schädels und der Dura mater. Gehört zu
sind Hunger- und Durstgefühl, Schmerz- den fünf vorderen, unteren Venen, die das
und Temperaturempfinden, Lage- und Blut von der Dura mater in die Vena jugu-
Gleichgewichtssinn sowie Zeitempfinden laris leiten.
wichtigeS. [lat.: caverna + sinus, Kurve.]
• senses • cavernous sinus
Sinnesnerv. ---+ Nerv aus afferenten Fasern, Sinus coronarius. (Koronarsinus). Breiter, ve~
der sensorische Reize aus der Körperperi- nöser, etwa 2,25 cm langer Kanal, der sich
pherie über die dorsalen Rückenmarks- in der Herzkranzfurche befindet und von
wurzeln zum Gehirn oder zum Rücken- Muskelfasern bedeckt wird, die ihren Ur-
mark weiterleitet. sprung im linken Vorhof haben; dient der
• sensory nerve Drainage der fünf Koronarvenen.
Sinnesorgane. Spezialisierte Nervenendi~
• coronary sinus
gungen (Rezeptoren), die auf bestimmte Sinusarrhythmie. Vom Sinusknoten ausge-
Umweltreize reagieren. Die S. umfassen hender unregelmäßiger Herzrhythmus,
folgende Sinne: Geruchs- und Ge- meistens mit zunehmender Herzfrequenz
schmackssinn, Gesichtssinn, Gehörsinn, bei der Einatmung (Inspiration) und ab-
Temperatursinn und Schmerzsinn. nehmender Herzfrequenz bei der Ausat-
• sensory end organs mung (Exspiration); sogenannte respira-
torisehe Arrhythmie. Bei Kindern, Ju- Slmdllnoten. (Sinuatrialknoten; SA-Knoten; No-
gendlichen und jungen Erwachsenen ist dus sinuatrialis). Eine Zellanhäufung in der
die S. physiologisch und ohne klinische rechten Herzvorhofwand in der Nähe der
Bedeutung; bei älteren Menschen kann Einmündung der oberen Hohlvene, be-
sie auf einen Myokardinfarkt hinweisen. stehend aus einem Bündel modifizierter
• sinus arrhythmia Herzmuskelfasern, die Impulse erzeugen
und dadurch die Kontraktion beider
Sinusllfodl. (Block, sinuatrialer; SA-Biock). Reiz- Herzvorhöfe auslösen. Die spezialisierten
leitungsstörung zwischen Sinusknoten Schrittmacherzellen haben einen eigenen
und Vorhof des Herzens infolge übermä- Rhythmus, unabhängig von jeglicher Sti-
ßiger Stimulation des -+ Vagusnervs, aku- mulation durch Nervenimpulse ausge-
ter Infektion oder Atherosklerose. Außer- hend vom Gehirn oder Rückenmark. Nor-
dem kann ein S. als Nebenwirkung bei malerweise sendet der S. Impulse mit ei-
der Einnahme von Chinidin oder Digitalis ner Frequenz von 70 bis 75 Schlägen/min.
auftreten. Gehen vom S. keine Impulse aus, über-
•sinoatrial (SA) block nehmen andere erregbare Strukturen, wie
beispielsweise der -+ AV-Knoten oder die
Slmaltls. Entzündung einer oder mehrerer -+ Purkinje-Fasern die Schrittmacherfunk-
Nasennebenhöhlen infolge einer Infektion tion.
der oberen Atemwege oder der Zähne, Al- •sinoatrial (SA) node; sinus node
lergie, Veränderung des atmosphärischen
Drucks bei Flugreisen oder Tauchen oder slnusahl.hohlraumähnlich.
einer Deformation der Nase. Durch An- •sinusoid
schwellen der Nasenschleimhaut werden
die Öffnungen der Nasennebenhöhlen Sinusolde. Besonders weite Blutkapillaren,
verengt, wodurch der Sekretabfluss er- z.B. in Leber und Milz, die mit Retiku-
schwert wird. Dies führt zu erhöhtem loendothelialzellen ausgekleidet sind.
Druck, Schmerzen, Kopfschmerzen, Fie- •sinusoids
ber und lokaler Druckempfindlichkeit.
Weitere Komplikationen können auftreten Si~nusd~Jdlmus.Der durch den -+ Sinuskno-
in Form einer Sinus-cavernosus-Throm- ten bestimmte physiologische Herzrhyth-
bose sowie einer Infektionsausbreitung mus (mit einer Ruhefrequenz von 60
auf Knochen, Gehirn oder Meningen. Schlägen pro Minute).
•sinusitis •sinus rhythm •
Sinusitls. lkute eitrfp, Eitrige Nasen- und SldDttllnlple.Auf Ernährung und Diät ba-
Stirnhöhleninfektion. Zu den Symptomen sierende Behandlung.
gehören Schmerzen in den entzündeten [griech.: sitios, Speise, Nahrungsmittel]
Bereichen, Kopfschmerzen, Frösteln und .sitotherapy
Fieber.
[lat.: acutus, scharf; suppurare, Eiter bil- ~In der Psychiatrie, eine un-
den; sinus, hohl] erwartete Krise, die plötzlich als Reaktion
• acute suppurative sinusitis auf ein externes Ereignis auftritt bzw. ein
Konflikt, der unter bestimmten Umstän-
SlRusltls" dlnlllisdle ~ Chro- den entsteht.
nische Nasennebenhöhlenentzündung •situational crisis
mit Polypenbildung in Nase und Nasenne-
benhöhlen. Sftvs.l. Die natürliche Lage oder Stellung
[griech.: chronos, Zeit, hyper, über, plas- von Organen im Körper. 2. Die Lage des
sein, bilden; lat.: sinus, hohl; griech.: itis, Fetus in der Gebärmutter.
Entzündung.] [lat.: situs, Lage, Stellung]
• chronic hyperplastic sinusitis •situs
936 Situs inversus viscerum ', '
Situs inversus viscerum. Die spiegelbildli- ruft allergische Reaktionen mit eitriger
che Verlagerung der Bauch- und Brustor- Bläschenbildung hervor.
gane. [lat.: scabere, kratzen]
[lat.] • scabies
• situs inversus viscerum
Skalpelektrode. -+ Kopfschwartenelektrode.
Sitzbad. Teilbad des Beckenbereiches in • scalp electrode
einer Sitzwanne in kaltem, warmem oder Skalpell. Schmales, spitzes Operations-
ansteigendem Wasser bzw. einer salini- messer mit fest stehender, konvexer Klin-
schen Lösung, z.B. zur Therapie von Ent- ge. Bei einigen S. kann die Klinge je nach
zündungen im perianalen Bereich. Art der Operation (z.B. Amputation) aus-
• sitzbath getauscht werden.
[lat.: scalpellum, chirurgisches Messer]
Sitzwache. Kontinuierliche Überwachung • scalpel
und Begleitung eines Patienten durch die
permanente Anwesenheit einer Pflegeper- Skapula. (Schulterblatt). Einer der paarigen,
son; wird meist bei Sterbenden durchge- flachen, dreiseiligen Knochen, die die
führt. Rückenpartie des Schultergürtels bilden.
• private duty nurse - adj. skapular.
[lat.: scapula, Schulterblatt]
Sjögren-Syndrom. Autoimmunerkrankung, • scapula
gekennzeichnet durch einen Mangel an
Flüssigkeitsproduktion der Tränen-, Spei- Skatologie. Die Lehre der Physiologie und
chel- und anderer exokriner Drüsen, wo- Pathophysiologie des Stuhles.
durch eine abnorme Trockenheit in [griech.: skat6s, Kot]
Mund, Augen und an anderen Schleim- • scatology
häuten entsteht. Eine Atrophie der Trä- Skelen. Das Knochengerüst des Körpers,
nendrüsen kann zur Austrocknung der das empfindliche Strukturen schützt und
Hornhaut (Kornea) und der Bindehaut beim Erwachsenen aus 206 Knochen be-
(Konjunktiva) des Auges führen. Sind die steht. Am S. setzen Muskeln an, es ermög-
Lungen betroffen, erhöht die Trockenheit licht Körperbewegungen, dient als Haupt-
die Anfalligkeit des Patienten für Pneu- reservoir für Blut, produziert rote und
monie und andere Infektionen der Atem- weiße Blutzellen und Thrombozyten. Das
wege. S. wird in drei große Bereiche unterteilt,
[H.S.C. Sjögren, schwed. Augenarzt, geb. das >>Skeleton axiale<< (Schädelknochen,
1899] Wirbelsäule und Brustkorb), bestehend
• Sjögren's syndrome aus 74 Knochen, das »Skeleton appendi-
culare<< (Arm- und Beinskelett, knöcher-
Skabies. (Krätze). Durch die weibliche
nes Becken und die Gliedmaßenknochen),
Krätzmilbe (Sarcop tes scabiei) übertrage-
ne, sehr ansteckende Hautkrankheit, ge- bestehend aus 126 Knochen und die sechs
kennzeichnet durch extremes Hautjucken Gehörknochen. Insgesamt gibt es vier
und durch Hautabschürfungen infolge Knochenarten: lange Röhrenknochen,
kurze Knochen, platte Knochen und irre-
starken Kratzens. S. wird durch Kontakt-
infektion direkt von Mensch zu Mensch, guläre Knochen. Das S. verändert sich im
Laufe des Lebens durch im Wechsel statt-
von Haustier zu Mensch oder auch durch
findende Knochenbildung und Knochen-
infizierte Bettwäsche übertragen, wobei
sich die Milbe in die Epidermis bestimm- abbau.
ter Hautpartien bohrt und dort Eier legt.
[griech.: skelet6s, ausgetrockneter Körper,
Mumie]
Nach ca. 3-5 Tagen beginnt der hochgra-
dige Juckreiz, vor allem bei Bettwärme. • skeleton
Zwei bis vier Monate nach der ersten In- Skelenmuskulatur. Alle Muskeln, Knochen,
fektion setzt die Sensibilisierung ein und Gelenke und damit in Verbindung stehen-
de Strukturen, z.B. Bänder und Bindege- Sldenlcllmdlt.Chronische Verhärtung und
webe, die bei der Bewegung von Körper- Verdickung der Haut durch die Neubil-
teilen und Organen beteiligt sind. dung von kollagenem Bindegewebe bei
• musculoskeletal system gleichzeitiger Atrophie der Haar- und
Talgdrüsen. Die Krankheit befällt häufig
Skeleltsysttm. Sämtliche Knochen und
Frauen in mittlerem Alter; sie kann lokal
Knorpel des Körpers, die zusammen den
oder als systemische Erkrankung auftre-
stützenden Rahmen für Muskeln und Or-
ten. Die progressive systemische Skleroder-
gane bilden.
mie PSS ist eine Autoimmunkrankheit, die
• skeletal system neben der Haut Blutgefäße und innere Or-
Iider-, sWero-. Vorsilbe mit der Bedeutung gane betrifft.
>>hart<<, >>verhärtet<<. • scleroderma
[griech.: skler6s, trocken, spröde, hart]
• scler-, sclero
Slderose, Krankhafte Verhärtung des Bin-
degewebes infolge verschiedener Ursa-
Silera (pL stden!n). (Lederhaut). Feste, un- chen, wie z.B. Entzündung, Ablagerung
elastische und undurchsichtige Hülle des von Mineralsalzen oder Infiltration von
Augapfels, die den Großteil der Augapfel- Bindegewebsfasern. - adj. sklerotisch.
rückseite bedeckt. Sie erhält Größe und •sclerosis
Form des Augapfels und ist mit den Au-
genmuskeln verbunden. Auf der Rückseite SldelodMI- Die Verwendung veröden-
durchbricht der ---> Nervus opticus die S. der (sklerotisierender) Chemikalien bei
und zusammen mit der --->Retina umhül- der Behandlung von Krampfadern (in
len diese drei Membranen den Augapfel. Beinen und Speiseröhre), Fisteln und Hä-
•sclera morrhoiden. Die Substanz löst Entzün-
dungen aus und führt zu Fibrose mit an-
Slderitk. Entzündung der Lederhaut (Skle- schließendem Verschluss des Lumens.
ra) des Auges. •sclerotherapy
•scleritis
Sblu: (pl. Skollus).Kopf eines ausgewach-
Sldltodillldille. Verformung der Handmus- senen Bandwurms mit Haken, Rillen und
keln und -knochen bei Personen, die an Saugnäpfen, mit deren Hilfe er .sich an die
--->Sklerodermie leiden. Dabei sind die Fin- Innenwand des Darmes heftet. (s.a. Band-
ger in einer starren Beugehaltung und die wurm)
Haut zum Handgelenk ist unelastisch. An [griech.: skolex, Wurm] •
den Fingerkuppen bilden sich häufig Ne- .scolex
krosen.
[griech.: skler6s + dactyl6s, Finger] Slalose. Bei Kindern häufig vorkom-
• sclerodactyly mende seitliche Verkrümmung der Wir-
belsäule. Ursachen sind u. a. angeborene
SUerildem. Idiopathische Hautkrankheit, Missbildungen der Wirbelsäule, Polio-
gekennzeichnet durch eine ödematöse myelitis, Fehlentwicklungen des Skeletts,
Verhärtung des Unterhautfettgewebes, die spastische Lähmungen und unterschiedli-
im Gesicht und Halsbereich beginnt und che Länge der Beine. Zeichen einer S. sind
sich nach unten über den Körperrumpf z.B. eine schiefe Hüfte oder Schulter.
ausbreitet. Hände und Füße sind nicht be- •scoliosis
troffen. Darüber hinaus können Schwel-
lungen an der Zunge auftreten, Beein- Skollase, bnganltalt.. Angeborene, durch
trächtigung der Augenbeweglichkeit so- bestimmte kongenitale Rippen- und Wir-
wie Flüssigkeitsansammlungen im Herz- belanomalien verursachte seitliche Wir-
beutel, der Lunge und dem Peritoneum. belsäulenkrümmung. Ätiologische und
[griech.: skler6s + oidema, Schwellung, pathologische Merkmale der kongenitalen
Geschwulst] Skoliose werden in sechs Gruppen unter-
• scleredema teilt: Kategorie I = teilweise, einseitige
Wirbelfehlbildung, Kategorie II = voll- Lockerung der Zähne neigen. Darüber
ständige, einseitige Wirbelfehlbildungen, hinaus treten Skelettveränderungen (Ro-
Kategorie III = beidseitige Segmentfehl- senkranz) und Muskelschmerzen auf und
bildungen mit fehlenden Bandscheiben- die/der Betroffene leidet an erhöhter In-
zwischenräumen, Kategorie IV = einseiti- fektanfälligkeit.
ge Segmentfehlbildungen, Kategorie V = scurvy
Fehlbildungen aufgrund zusammenge-
wachsener Rippen. Alle anderen Skoliose- SlrMom.-. Gesichtsfeldausfall.
Fälle werden Kategorie VI zugeordnet. Die .scotoma
Kategorie IV -Skoliose entwickelt sich am Skotom, llogenfö Bogenförmiger
schnellsten und verursacht die schlimms- Gesichtsfeldausfall, der sich im Blickfeld
ten Missbildungen. einer an .... Glaukom erkrankten Person
congenital scoliosis entwickeln kann; wird durch Beschädi-
Skolio:;e Verkrümmung der Wir- gungen der retinalen Nervenfasern verur-
belsäule aufgrund unterschiedlich langer sacht.
Beine. [griech.: skotoma, Dunkelheit]
• static scoliosis arcuate scotoma
Skolio~ebe(kere Verformung des knöcher- Zum Skrotum (Hodensack) gehö-
nen Beckens infolge einer Mehrfachsko- rend.
liose der Wirbelsäule meist in der Wachs- f}:e, scrotal
tumsphase. Slmltalllemle. (Hodenbruch) ..... Hernie in der
scoliotic pelvis Leiste, die sich in den Hodensack verla-
miR. .... Alkaloid, das aus den Blät- gert hat.
tern und Samen von Nachtschattenge- • scrotal hernia
wächsen gewonnen wird. S. wirkt dämp- Sbotallmtbs. Bösartige Geschwulst der
fend auf das Zentralnervensystem und Hodensackhaut Zu Beginn ist meist eine
wird z.B. zur Prophylaxe von Reisekrank- kleine wunde Stelle zu sehen, die nekroti-
heiten, als Mittel gegen Erbrechen und zur sieren kann. Die Krankheit befällt häufig
Prämedikation bei Narkosen eingesetzt. ältere Männer, die Kontakt mit Ruß, Teer,
[G. A. Scopoli, ital. Naturwissenschaftler, Rohöl, Mineralöl haben oder giftigen
1723-1788] Dämpfen z.B. in Kupferschmelzereien aus-
111
• scopolamine gesetzt sind. S. ist der erste Tumor, der
SkopophUJe. I. Voyeurismus; Sexuelle Be- nachweisbar durch krebserregende Stoffe
friedigung bzw. Lustempfinden, die durch der Umwelt ausgelöst wird.
das Betrachten anderer bei Liebesspielen • scrotal cancer
bzw. deren Genitalien gewonnen wird. Slmltum. »Hodensack«; Hautsack aus
2. Exhibitionismus; krankhafter Wunsch, mehreren Schichten, der die Hoden, Ne-
nackt gesehen zu werden. benhoden und Teile der Samenstränge
scopophilia
enthält. Er wird durch eine bindegewebige
opopltotJ'"'· Krankhafte Angst, von ande- Scheidewand in zwei Kammern geteilt.
ren gesehen oder angestarrt zu werden; Die Haut ist sehr dünn und meist faltig,
kommt häufig bei Schizophrenie vor. dunkler gefärbt als die restliche Haut der
• scopophobia Person und weist vereinzelte gekräuselte
Härchen auf. In der Haut liegt eine dünne
Skorbut Schwere Vitamin-e-Mangeler- Muskelschicht
scheinung durch unzureichende Zufuhr
seroturn
von Früchten und frischem Gemüse. Typi-
sche Symptome sind Müdigkeit, Anämie, SLE. Abkürzung für >>systemischer Lupus
Ödeme, Zahnfleischbluten, aufgequollene erythematodes<<.
Gaumen, die zu Geschwürbildung und .SLE
,. Sommersprosse 939
Slow-Virus. Ein Virus, das sich nach der weglieh sind, wie z.B. Seife oder Stärke in
Erstinfektion schlafend im Körper einnis- Wasser. Der Flüssigkeitszustand des Zyto-
tet und oft erst nach Jahren Krankheits- plasmas hängt vom Gleichgewicht zwi-
symptome hervorruft. schen Sol und Gel ab.
• slowvirus [lat.: Abk. aus solutio, Lösung]
• so!
Smegma. (Smegma). Gelblich talgige Masse
aus Talgdrüsensekret, die manchmal unter Soma. 1. Der Körper (im Gegensatz zu
der Penisvorhaut oder zwischen Kitzler Geist oder Psyche). 2. Die Gesamtheit der
und kleinen Schamlippen vorkommt. Körperzellen, mit Ausnahme der Ge-
• smegma schlechtszellen. 3. Zytologisch: der Zell-
körper. - adj. somatisch.
Snellen-Test. Sehtest mit von Snellen ent- [griech.: soma, Körper]
wickelten Tafeln, die Buchstaben, Zahlen soma
und Zeichen verschiedener Größe enthal-
ten. Somatisation. Vorgang, bei dem sich geis-
[H. Snellen, niederländischer Augenarzt, tige Ereignisse in körperlichen Störungen
1834-1908] oder Symptomen äußern. Beispiele dafür
• Snellen test sind Asthma und Magenbeschwerden.
• somatazation
SOAP. Akronym, das sich aus Elementen
Somatisierungsstörung. Psychische Stö-
der problemorientierten Pflegedoku- rung, gekennzeichnet durch wiederholte
mentation zusammensetzt. Dabei wer-
multiple körperliche Symptome und Be-
den subjektive und objektive Patienten-
schwerden ohne organische Ursache. Die
daten, Assessment (Beurteilung) und Pla-
Symptome sind bei jedem Patienten un-
nung fiir die schriftliche Dokumentation
terschiedlich und hängen von dem jeweili-
des gesundheitlichen Problems herange-
gen emotionalen Konflikt ab. Häufige
zogen. Subjektive Patientendaten sind
Symptome sind Magen-Darm-Störungen,
Informationen aus der Sicht des Patien-
ten, objektive Daten diejenigen aus der Lähmungen, zeitweilige Erblindung,
Sicht der Pflegeperson, basierend auf Be- Herz-Lungen- Beschwerden, schmerzhafte
obachtungen, Messwerten und Berich- und unregelmäßige Menstruation, sexuel-
ten. Das Assessment bezieht sich auf die le Gleichgültigkeit und Schmerzen beim
Analyse und Beurteilung der Patienten- Geschlechtsverkehr.
daten, wobei eingeschätzt wird, ob es • somatization disorder
sich um ein pflegerisches, ein interdiszi- somatasensorisches System. Teile des zen-
plinäres oder ein rein medizinisches tralen und peripheren Nervensystems, die
Problem handelt. Die Planung beinhaltet Informationen aus Organen in den Gelen-
die Fesdegung von Pflegezielen sowie de- ken, Bändern, Muskeln und der Haut
ren Rangfolge. empfangen und analysieren. Das s. S. ver-
• soAP arbeitet Informationen über den Zustand
der Muskeln (Länge, Dehnungsgrad,
Soda. Eine Zusammensetzung aus ---+ Natri- Spannung oder Kontraktion), Schmerz,
um, insbesondere Natriumbikarbonat, Temperatur, Druck und Lage der Gelenke.
Natriumkarbonat oder Natriumhydroxid. • somatosensory system
• soda
Somatotropin. ---+Wachstumshormon.
Sodbrennen. ---+ Pyrosis • growth hormone
• heartburn
Sommersprosse. Brauner Hautfleck, der
Sol. Bezeichnet den Zustand von Kolloi- durch Sonneneinstrahlung entstehen
den, wobei feste Bestandteile vollkommen kann. Das Auftreten von Sommersprossen
in einer Flüssigkeit oder einem Gas aufge- ist genetisch bedingt. (s.a. Lentigo)
löst und im Gegensatz zu ---+ Gel frei be- • freckle
940 Somnambulismus <
Jen. Eine übermäßige Exposition kann zu und das Feuchthalten der Mundschleim-
Sonnenbrand, Keratose, Hautkrebs oder haut
Verletzungen im Zusammenhang mit oral thrush prophylaxis
Lichtempfindlichkeit führen.
• solar radiation Sopor. Bewusstseinsstörung, schlafähnli-
cher Zustand, aus dem der Patient nur
Sonnenuntergangsphänomen. Charakteris- durch starke Schmerzreize erweckbar ist.
tisches Zeichen bei .... Hydrozephalus. Da- [lat.: sopor, tiefer Schlaf]
bei sind die Augen des betroffenen Säug- • sopor
lings scheinbar ständig nach unten ge-
richtet und die Iris ist teilweise vom Un- Sozialarbeiter. Speziell ausgebildete Perso-
terlid bedeckt. nen, die bei sozialen, emotionalen und
• sun-setting sign umfeldbedingten Problemen sowie daraus
resultierenden Krankheiten und Störun-
Sonographie. (Uitraschalldiagnostik). Verfah- gen Hilfestellung leisten. S. arbeiten mit
ren, bei dem innere Strukturen des Kör- verschiedenen sozialen Gruppen (Kinder,
pers mit Hilfe von Ultraschall bildlich Jugendliche, Familien, alte Menschen, Ob-
dargestellt werden. Die Ultraschallwellen dachlose, Suchtkranke, Straff<illige etc.)
werden von einem Schallkopf produziert, und in verschiedenen Bereichen (Fami-
impulsförmig oder kontinuierlich ausge- lienfürsorge, Gesundheitsfürsorge, Heim-
sandt und an den Grenzflächen unter- fürsorge, Bewährungshilfe etc.).
schiedlicher Gewebe reflektiert. Die re- • social workers
flektierten Wellen werden im Schallkopf
wieder aufgefangen, im Ultraschallgerät Soziale Hilfsprogramme. Dienstleistung für
weiterverarbeitet und schließlich als Bild ältere Menschen. Dazu gehört die Organi-
dargestellt. Zur Vermeidung von Luftzwi- sation von Freiwilligen, die ältere Men-
schenräumen, die Ultraschallwellen nicht schen besuchen oder anrufen, um deren
passieren können, dient ein abwaschbares Vereinsamung und Isolation zu mindern.
Gel als Kontaktmedium zwischen Schall- Weiterhin werden Notfallmaßnahmen in
kopf und Körperoberfläche. Gang gesetzt, wenn die betreffenden Per-
• ultrasonography sonen den täglichen Telefonanruf nicht
beantworten.
Soor. Pilzerkrankung (Mykose) der • social support programs
Schleimhaut im Mund, in der Scheide
oder in der Speiseröhre. Mundsoor ent- Soziale Interaktion, beeinträchtigte. Aner-
steht durch mangelhafte Mundpflege bei kannte NANDA- Pllegediagnose, die
bewusstlosen bzw. sedierten Patienten, den Zustand eines Patienten beschreibt,
durch Mangel- oder Fehlernährung, der ungenügende, übermäßige oder qua-
Grunderkrankungen wie Tumore, Diabe- Litativ schlechte soziale Kontakte r.flegt.
tes oder AIDS, Glukokortikoid-, Immun- Kennzeichnende Merkmale sind Auße-
suppressiva- oder Zytostatikabehandlung. rungen über bzw. offensichtliches Unbe-
.... Soorprophylaxe. (s.a. Candidiasis, Paroti- hagen in den sozialen Situationen, Äuße-
tisprophylaxe) rungen über bzw. offensichtliche Unfa-
• candidiasis higkeit, ein zufriedenstellendes Gefühl
der Zugehörigkeit, der Anteilnahme, des
Soorprophylaxe. Pflegemaßnahme, um Interesse.s oder der gemeinsamen Erleb-
die Entwicklung von -. Soor bei dafür nisse zu erlangen, beobachtete Anwen-
gefahrderen Patienten zu verhindern. dung erfolgloser sozialer Interaktionen,
Die Maßnahmen entsprechen weitestge- gestörte Beziehungen zu Gleichaltrigen,
hend denen der .... Parotitisprophylaxe; Familienmitgliedern und/oder Anderen.
wichtig ist eine regelmäßige Mundpflege • social interaction, impaired
942 Soziale Isolierung ·}.T
II
aber nicht mehr entweichen. Durch den strengung und die Koordination der Be-
zunehmenden Überdruck kollabiert der wegungen ist gestört. Bei leichter S. kön-
betroffene Lungenflügel vollständig, das nen grobmotorische Bewegungen beinahe
Mittelfell (Mediastinum) wird zur gesun- störungsfrei ausgeführt werden, die Fein-
den Lungenseite hin verdrängt, wodurch motorik ist jedoch beeinträchtigt. - adj.
die Funktion der gesunden Lunge eben- spastisch.
falls immer mehr eingeschränkt wird. [griech.: spastikos, mit Krämpfen behaf-
Der S. stellt eine lebensbedrohliche Kom- tet]
plikation dar, da sich zusätzlich der Blut- • spasticity
rückfluss zum Herzen und die Herzfunk-
tion verschlechtern. Lebensrettend ist die Spätgestose. Im letzten Schwangerschafts-
rasche Umwancllung des S. in einen offe- drittel beginnende Schwangerschaftser-
nen --> Pneumothorax. krankung, wie z.B. .... Schwangerschaftshy-
• valvular pneumothorax pertonie, .... Eklampsie oder .... Präeklamp-
sie. (s.a. Frühgestose)
Spantransplantat. Aus kleinen Knorpel- late gestational disorder
oder Knochenstücken bestehendes Trans-
plantat (Chip), das zur Korrektur fehlge- Spätschwangerschaft, Überwachung der.
bildeter Knochenstrukturen verwendet .... P11egeintervention der - NIC, die defi-
wird. niert ist als die zielorientierte und fort-
• chip graft laufende Erfassung, Interpretation und
944 Spatschwangerschaft. Überwacht7ng der
Synthese von Daten über Mutter und Fö- Spektrum, elektromagnetisches. Die mit
tus zur Behandlung, Beobachtung oder Strahlungsenergie assoziierten Frequen-
Entlassung. zen und Wellenlängen.
• Surveillance: Late Pregnancy • electromagnetic spectrum
Spätsymptom. Ein Symptom, wie z.B. ein Spektrum, pl. Spektren. 1. Die Häufigkeits-
Schock, das erst mit Verzögerung auftritt. bzw. Intensitätsverteilung von Phänome-
• delayed symptom nen in Bezug auf charakteristische ge-
meinsame Eigenschaften, z.B. das farbige
SPECT. Abkürzung für eng!. >>Single-pho- Lichtband, das entsteht, wenn weißes
ton emission computed tomography<<. Licht (z.B. Sonnenlicht) durch ein Prisma
. SPECT fallt und dabei in die verschiedenen Wel-
lenlängen zerlegt wird. 2. Der Wirkungs-
Speichel. (Saliva). Klare, visköse Flüssigkeit, bereich bzw. das Wirkungsspektrum eines
die durch die zahlreichen Speicheldrüsen Antibiotikums; ein Breitbandantibioti-
in der Mundschleimhaut abgesondert kum wirkt gegen eine Vielzahl von patho-
wird. S. besteht zu 99 % aus Wasser und genen Keimen.
enthält Muzin, organische Salze und das [lat.: spectrum, Schemen, Erscheinung]
Verdauungsenzym Ptyalin. S. befeuchtet • spectrum (pl. spectra)
die Mundhöhle, leitet die Verdauung von
Stärke ein und erleichtert das Kauen und Spektrum, sichtbares. Die Farben, die für
Schlucken der Nahrung. Täglich werden die meisten Menschen wahrnehmbar sind.
von den ---+Speicheldrüsen ca. 1000- 1500 Sie reichen von violett (ca. 400 nm) über
ml S. produziert. blau, grün, gelb und orange bis rot (ca.
• saliva 650 nm).
• visible spectrum
Speicheldrüsen. (Giandulae salivariae). Zahl-
reiche Drüsen, die ---+ Speichel in die Spekulum. Untersuchungsinstrument aus
Mundhöhle absondern und so zum Ver- Metall oder Kunststoff, mit dem man die
dauungsprozess beitragen. Die S. sitzen Wände von Körperöffnungen oder Hohl-
im Unterkiefer, unterhalb des Ohres und organen auseinander hält, um das betref-
unter der Zunge. fende Organ untersuchen zu können, z.B.
• salivary glands Ohren-, Augen-, Nasen- oder Vaginalspe-
kulum.
Speiseröhre. ... Ösophagus. [lat.: speculum, Spiegel]
• esophagus • speculum
Speiseröhrenkarzinom. Selten vorkom- Spender. 1. Bezeichnung für einen Men-
mende, maligne Krebserkrankung, die schen bzw. einen anderen Organismus,
die Speiseröhre (Ösophagus) befallt. Zu der lebendes Gewebe für einen anderen
den Risikofaktoren gehören übermäßiger Körper spendet; z.B. Blutspenden, die zur
Alkohol- und Tabakgenuss, Plummer- Transfusion verwendet werden, oder eine
Vinson-Syndrom, Barretl-Ösophagus und Niere, die transplantiert wird. 2. Substanz
Achalasie. bzw. Verbindung, von der ein Teil zu einer
• esophageal cancer anderen Substanz übergeht.
[lat.: donare, schenken.]
Spektrometer. Instrument zur Wellenlän-
genmessung von Strahlen in ---+ Spektren, • donor
zur Messung der Abweichung gebroche- Sperma. (Samenflüssigkeit). Dicke, weißliche
ner Strahlen und der Winkel zwischen Flüssigkeit der männlichen Fortpflan-
den einzelnen Seiten eines Prismas. zungsorgane, die bei der ---+ Ejakulation
[lat.: spectrum, Schemen, Erscheinung; aus der Harnröhre abgesondert wird.
griech.: metron, Maß] [griech.: sperma, Samen, Keim]
• spectrometer • semen
-
_- Sptcaverband 945
besonders fU.r Hände und Füße, aber (Lipome) diagnostiziert werden. Da das
auch zur Fixierung eines Verbands an Neuralrohr verschlossen wurde, gibt es
Brust, Becken oder Gliedmaßen. meist keine neurologischen Störungen. Es
[/at.: spica, Kornähre] können jedoch infolge von Verwachsungen
• spica bandage des Rückenmarks mit dem Spaltbereich
neuromuskuläre Störungen auftreten.
Spieltherapie. l. -+ Pflegeintervention der • spina bifida occulta
-+ NIC, die definiert wird als der sinn-
voUe Einsatz von Spielzeug oder anderen spinal. Zur Wirbelsäule oder zum Rücken-
Gegenständen zur Unterstützung von Pa- mark gehörend; im Bereich der Wirbel-
tienten bei der Kommunikation über ih- säule liegend.
re Wahrnehmungen von der Welt und als • spinal
Hilfe im Umgang mit ihrer Umwelt. Spinalanästhesie. -+Anästhesie durch Inji-
2. Form der Psychotherapie, bei der ein zieren eines -+ Lokalanästhetikums in die
Kind in einer geschützten und struktu- Rückenmarksflüssigkeit auf der Höhe der
rierten Umgebung spielt; hierzu werden Lendenwirbel. Dadurch können die unte-
Spielsachen und Spiele vom Therapeuten ren Körperregionen betäubt werden.
zur Verfügung gestellt, der die Verhal- • spinal anesthesia
tensweisen, den Affekt und die Gesprä-
che des Kindes beobachtet, um Einblick SpinalkanaL -+ WirbelkanaL
in seine Gedanken, Gefühle und Phanta- • spinal canal
sien zu erlangen.
Spinalnerven. Die 31 Nervenwurzelpaare,
• Play Tberapy die dem Rückenmark entspringen und ge-
Spina, pl. Spinae. 1. Rückgrat 2. Dorn bzw. mäß der Einteilung des Rückenmarks in
Segmente nach ihrem Ursprungsort be-
spitzer oder stumpfer Vorsprung, wie z.B.
der knöcherne Vorsprung auf der Vorder- nannt werden. Es gibt 8 Hals-, 12 Brust-,
seite des Darmbeins, der das vordere En- 5 Lenden-, 5 Kreuzbein- und I Steißbein-
de des Darmbeinkamms bildet (Spina ilia- nervenpaar.
ca anterior superior). • spinal nerves
[lat.: spina, Dorn, Stachel, Rückgrat] Spinalnervenwurzel, dorsale. Zentral mit
• spina (pl. spinae) dem Rückenmark verschmolzener senso-
Spina bifida. Angeborender Spalt in den rischer Bestandteil bzw. hintere Wurzel
Wirbelbögen, besonders im Lenden- und des Spinalnervs.
Kreuzwirbelbereich. Dabei können die • dorsal root
Wirbelplatten nur einen kleinen Spalt auf- Spiralarterie. Kleine Äste der Arteria uteri-
weisen oder aber in bestimmten Berei- na, die während der Gelbkörperphase spi-
chen ganz fehlen. Eine S.b., bei der weder ralförmig in die Gebärmutterschleimhaut
Rückenmarkshaut noch Inhalt des Wir- (Endometrium) vordringen, im Laufe des
belsäulenkanals in einer Hernie nach au- Zyklus wieder degenerieren und mit der
ßen verlagert wird, bedarf meist keiner Menstruation ausgestoßen werden.
Behandlung. • screw artery
• spina bifida
Spiralbruch. Spiralförmiger, schräger oder
Spina bifida occulta. Angeborener Spalt in quer verlaufender Knochenbruch eines
den Lenden- oder Kreuzbeinwirbeln ohne langen Röhrenknochens.
Verlagerung des Rückenmarks oder der • spiral fracture
Rückenmarkshäute in eine Hernie. Äußer-
lich kann eine S.b.o. durch Vertiefungen Spiralverband. jeder Wickelverband um
oder Mulden in der Haut, dunkle Haarbü- eines der Körpergliedmaßen, der aufstei-
schel, Erweiterung der Hautgefäße oder gend um das betreffende Körperteil an-
weiche, gutartige Fettgewebsgeschwulste gebracht wird, wobei jede Tour die vo-
•· SpondylitiS ankylosans 94 7
die beteiligten Gelenke versteifen ( _, An- Tachykardie, erniedrigte POr Werte, er-
kylose) . In Extremfallen kann eine starke höhte PC02'Werte, beeinträchtigte Ko-
Wirbelsäulenverkrümmung beobachtet operation und eine niedrige Sauerstoff-
werden. sättigung.
• ankylosing spondylitis • ventilation, inability to sustain spon-
taneaus
spongiös. (gitterförmig). Gitterähnliches, po-
röses, schwammiges Gewebe; kommt zu- Spontanfraktur. Knochenverletzung ohne
meist im Knocheninneren vor, wo die adäquate Verletzung. Die S. tritt als patho-
Räume mit Knochenmark gefüllt sind. logische Fraktur bei vorgeschädigtem
[lat.: cancellus, Gitter] Knochengewebe ( z. B. -> Osteoporose,
• cancellous _,Metastasen) oder als Ermüdungsfraktur
Spongiosa. (Os spongiosum). Schwammarti- infolge einer unphysiologischen Dauerbe-
ges Netzwerk feiner Knochenbälkchen als lastung (z. B. -> Marschfraktur des zweiten
innerer Bestandteil der Knochensubstanz. und dritten Mittelfußknochens nach lan-
- adj. spongiös. gen Fußmärschen) auf.
• spongiosa [lat.: frangere, zerbrechen]
• spontaneous fracture
spontan. Geschieht bzw. entsteht natür-
Spontangeburt. Die vaginale Geburt eines
lich, von selbst und ohne äußere Einwir-
Kindes ohne Einsatz geburtshilflieber In-
kung, wie z.B. eine spontane Heilung oder
strumente, z.B. Zange (Forzeps) oder
eine Spontangeburt
Saugglocke (Vakuumextraktor).
[lat.: spontaneus, freiwillig, frei]
• spontaneous delivery
• spontaneous
Spontanheilung. Das Verschwinden bzw.
Spontanabort. Die nicht künstlich herbei- die Linderung von Krankheitssymptomen
geführte Beendigung einer Schwanger- ohne deren Behandlung.
schaft, d. h. der Verlust des Schwanger- • spontaneous remission
schaftsproduktsvor Ende der 28. Schwan-
gerschaftswoche bei Embryo- oder Feto- Spontanurin. Harnuntersuchung, bei der
pathie bzw. Uterusmissbildungen. nach Reinigung der äußeren Harnröhren-
]lat.: abortus, Fehl-, Frühgeburt] mündung spontan gelöster Harn in einem
• spontaneous abortion sauberen Gefäß aufgefangen wird. Für
qualitative bzw. halbqualitative Harnun-
Spontanatmung, assistierte. (ASB; ASV). tersuchungen ist der morgens gelassene
Druckunterstützung bei Spontanat- Nachturin am besten geeignet, da er meist
mung, d.h. der Patient bestimmt den konzentrierter ist als der Tagesharn.
Atemrhythmus und wird in seiner Atem- • spontaneous urine
arbeit lediglich mechanisch unterstützt. Sporen. 1. Die Keimzelle von Pilzen und
assisted spontaneaus breathing I ven- Protozoen. 2. Die Dauerform einiger Bak-
tilation terien, die gegenüber Hitze, Trockenheit
und chemischen Einflüssen resistent ist.
Spontanatmung,. ungenügende. Anerkannte Durch sporenbildende Bakterien hervor-
--. NANDA- --. Pflegediagnose, die definiert gerufene Krankheiten sind unter anderen
ist als ein Zustand, in dem der Patient Botulismus, Gasbrand und Tetanus.
eine lebenssichernde Atmung durch ver- [griech.: sponi, Säen, Saat, Samen I
minderte Energiereserven nicht auf- • spores
rechterhalten kann. Typische Symptome
sind dabei eine erschwerte Atmung sporizid. Sporen abtötend; Eigenschaft ei-
(Dyspnoe), erhöhte Stoffwechselrate, ge- niger chemischer Mittel.
steigerte körperliche Unruhe, Furcht, • sporicide
vermehrter Einsatz der AtemhUfsmus- Sporozoa (pl.). Klasse einzelliger Lebewe-
kulatur, vermindertes Atemzugvolumen, sen, die sich durch _, Sporen vermehren
und nicht selbstständig fortbewegen kön-
nen. S. sind Erreger zahlreicher Krankhei-
ten, u. a. der Malaria. Zu den S. zählen To-
xoplasmen und Plasmodien.
•sporozoa
-
störungen.
speech therapy
-
bzw. Korrektur von Sprach- oder Sprech-
Verschiedene Bereiche in
Großhirnrinde, die für die Sprachbil-
rt hdWß. Zweig der Medizin, der sich dung und das Sprachverständnis verant-
mit dem Einfluss von Bewegung, Training wortlieh sind. Bei Rechtshändern liegen
und Sport auf den menschlichen Organis- die S. in der linken, bei Linkshändern in
mus sowie der Verhütung und Behand- der rechten Gehirnhälfte.
lung von Sportschäden und Sportverlet- • speech centers
zungen befasst.
sports medicine SprechaD, adenoi Abnormes Sprechen,
das durch eine Hypertrophie des norma-
Spottmq --> Schmierblutung. lerweise im Nasenrachenraum von Kin-
•spotting dern zu findenden adenoiden Gewebes
verursacht wird. Näseln.
Sprache. Definierte Reihe von Zeichen, die adenoidal speech
alleine oder in Kombination verwendet
sinnvolle Strukturen in Form von Wör- Sprpi7fufL Flacher, stark nach außen ge-
tern und Symbolen bilden, die Vorbedin- drehter und verbreiterter Fuß.
gung für eine allgemeinverständliche zwi- .rXr, splayfoot
sehenmenschliche Kommunikation sind.
language Spritze. Instrument zum Aspirieren, Inji-
zieren oder Einflößen von Flüssigkeit.
# aphonlsche. Sprachstörung, bei Eine S. zur Injektion von Medikamenten
der Vokale nur geflüstert werden können. besteht aus einem geeichten Glas- oder
aphonic speech Kunststoffzylinder, der an einem Ende
durch einen Kolben abgedichtet wird und
aploshe. Abnormer Sprach- am anderen Ende eine schmal zulaufende
rhythmus mit schleppender, abgehackter Öffnung hat, auf die eine Hohlnadel aufge-
Artikulation unterbrochen von lauter Be- setzt werden kann. S., die zur Spülung von
tonung einzelner Wörter. Eine explosive
Wunden oder Körperhöhlen oder zur
Sprache kann häufig bei Hirnstörungen
Aspiration von Schleim oder anderen
beobachtet werden. Flüssigkeiten aus Körperhöhlen verwen-
• explosive speech det werden, sind i. d. R. größer als Injek-
·tonalg. Sammelbezeichnung für tionsspritzen.
Störungen und Abnormitäten bezüglich .syringe
des Sprechens, wie z.B. Aphasie (Sprach- Spnmnahlä. Scharniergelenk zwischen
versagen), Alexie (Leseunfähigkeit),
Bein und Fuß. Die abgerundeten Knöchel-
Aphonie (Stimmlosigkeit), Stammeln, erhebungen an beiden Gelenkseiten bil-
Stottern und undeutliches Sprechen. S.en den ein Zapfenloch für die Sprungbein-
können viele verschiedene Ursachen ha-
oberfläche.
ben, darunter neurologische Verletzungen
~z:r ankle joint
der Großhirnrinde, Muskellähmungen in-
folge von Verletzungen oder Krankheit, Für die Ernährung und
Missbildungen der Sprachorgane, emotio- physiologischen Vorgänge im Körper
nale oder psychische Anspannung, Stress wichtige Substanz, die in solch geringen
oder Depression, Hysterie sowie schwere Mengen vorkommt, dass sie bei einer
geistige Behinderung. Analyse kaum angezeigt wird.
• speech dysfunction ~:C:r.trace element
111 •rod
Stlbchen llftd Zapfen. Die lichtempfindli-
chen Zellen der Retina (Netzhaut). Die
falsch ausgesprochen. Bei logopädischer
Behandlung ist die Prognose meistens
günstig. (s.a. Stottern)
Stäbchen sind hauptsächlich um die Netz- • stammering
haut herum angeordnet (unter dem sicht- Stammllim.---+ Hirnstamm.
baren violetten Epithelium). Die Zapfen- •brainstem
zellen empfangen die Farbreize.
• rods and cones Sta11mlltlle. (Biutstammzelle). Blutbildungs-
zelle; Zelle, deren Tochterzellen verschie-
Stllldlenllllndbel Totale Farbenblindheit dene Zelltypen hervorbringen können, d.
infolge eines Funktionsausfalls der Zap- h. die Zellen sind weiterhin undifferen-
fenzellen der Netzhaut. ziert. Eine solche pluripotente S. kann
• rod-monochromasy sich in verschiedene Zelltypen entwickeln,
Stlllsichtfghit---+ Astigmatismus. z.B. in Leukozyten, Granulozyten, Throm-
• astigmatism bozyten und Erythrozyten.
•stem cell
Stachel. (Sporn). Spitzer Knochen- oder
Knorpelvorsprung. ~. Gewebsneubildung
•spur in den blutbildenden Organen, wobei die
vorwiegend bösartigen Zellen zu unreif Schallwellen vom Amboss auf das Innen-
sind, um sie zu klassifizieren. Die akute ohr.
Krankheit verläuft schnell und ohne Hei- [mlat.: stapes, Steigbügel]
lungschancen. stapes
• stem cellleukemia
UNIU. Staphylokokkenart,
St;l!1;Llrdbikarbonat. Die Bikarbonat-Io- die goldgelbe bis orange- oder zitronen-
nenkonzentration (HCOr Konzentration) farbige Pigmente produziert. S. a. ruft
des Plasmas, die bei einem pC0 2 von 40 zahlreiche eitrige Infektionen hervor, z.B.
mmHg bei 37° C und Sauerstoffsättigung Furunkel, Karbunkel und Abszesse.
des Blutes gemessen wird. Das S. gibt Auf- [griech.: staphyle, Weintraube + kokkos,
schluss über eine --> metabolische Störung Kern, Beere+ lat.: aurum, Gold]
des Säure-Basen-Haushalts im Blut. Der • Staphylococcus aureus
Normwert liegt bei 22-26 mmol/1. (s.a.
pH-Wert) .tlktkm.Durch pathogene
•standard bicarbonate Bakterien der Gattung --> Staphylokokkus
ausgelöste Infektion, bei der sich typi-
SllftZb Entfernung von lebendem scherweise Abszesse auf der Haut oder an-
Gewebe zur mikroskopischen Untersu- deren Organen bilden. Zu den S. der Haut
chung, bei der z.B. mit einer Stanzzange zählen Karbunkel, Haarbalgentzündung
ein zylinderförmiges Stückehen Knochen- (Follikulitis), Eitergeschwüre (Furunkel)
mark aus dem Brustbein (Sternum) ent- und Schweißdrüsenentzündung (Hidrade-
nommen wird. (--> Biopsie) nitis). Häufig tritt eine Bakteriämie auf,
punch biopsy die zu Entzündungen der Herzinnenhaut
(Endokarditis), der Hirn- und Rücken-
5u;wdektomie. Das Herausschneiden des markshäute (Meningitis) oder des Kno-
Steigbügels (Stapes) im Mittelohr und chenmarks (Osteomyelitis) führen kann.
das Einsetzen von Knorpel-, Knochen- Eine Staphylokokkenpneumonie folgt
und Kunststoffteilen (Stapesplastik) zur häufig auf eine Grippe oder andere Virus-
Wiederherstellung des Gehörs. Die durch erkrankungen und kann chronische
das Festwachsen des Steigbügels eingetre- Krankheiten und allgemeine Schwächung
tene Schwerhörigkeit wird damit beho- nach sich ziehen. Darüber hinaus kann es
ben. Die Schwingungen werden wieder durch ein Toxin, das bestimmte Staphylo-
über das ovale Fenster auf die Flüssigkeit kokkenarten in kontaminierter Nahrung
im Innenohr übertragen. bilden, zu einer akuten Magen-Darm-Ent-
[mlat.: stapes, Steigbügel + griech.: ek- zündung (Gastroenteritis) kommen.
tome, Ausschneiden, Herausschneiden] • staphylococcal infection
stapedectomy
Staphylokokkus (pi. Staphylokokken .Unbe-
St;lpNiiuHefleK. Kontraktion des Musculus wegliche, kugelförmige, grampos1l!ve
stapedius im Mittelohr als Reaktion auf Bakterien. Einige Gattungen kommen na-
ein lautes Geräusch. Die --> Hörschwelle türlicherweise auf der Haut und im Ra-
bezeichnet das leiseste Geräusch, welches chen vor, andere rufen schwere eitrige In-
einen akustischen Reflex auslöst. Bei Per- fektionen hervor oder produzieren To-
sonen mit normalem Hörvermögen befin- xine, die zu Übelkeit, Erbrechen und
det sich die Hörschwelle in einem Bereich Durchfall führen. In Krankenhäusern
zwischen 85 bis 90 dB. (--> Stapedius) können lebensbedrohliche Staphylokok-
• acoustic reflex keninfektionen auftreten.
Staphylococcus (pl. staphylococci)
(Steigbügel). Eines der drei Gehör-
knöchelchen im Mittelohr, das einem klei- Star, grüner.--> Glaukom.
nen Steigbügel gleicht. Es überträgt •glaucoma
952 Stase ~.
Stauungsödem. (kardiales Ödem). Ansamm- steckenbleiben, weil der Kopf eines Säug-
lung seröser Flüssigkeit aus dem Blutplas- lings dicker als sein Körper ist.
ma im interstitiellen Gewebe infolge einer • breech birth
Stauungsinsuffizienz. In schweren Fällen
kann sich die Flüssigkeit auch in serösen Steißlage. --+ Beckenendlage.
Hohlräumen ansammeln. • pelvic presentation
[griech.: oidema, Schwellung.] Stellenbeschreibung. Regelt im beruflichen
• cardiac edema Alltag die Rechte und Pflichten eines Ar-
Stauungsulkus. Nekrotische, kraterartige beitnehmers, die mit seiner innerbetrieb-
Hautverletzung am Unterschenkel infolge lichen Stellung verbunden sind. Außer-
einer chronischen venösen Blutstauung. dem erfährt der Arbeitnehmer, wem er
Das S. tritt häufig im Zusammenhang mit untergeordnet und wem gegenüber er
--+ Stauungsdermatitis und --+Varikose auf. weisungsbefugt ist.
• stasis ulcer • job description
STD. Abkürzung für englisch >>--+ Sexually Stenose. Abnorme Verengung einer Öff-
Iransmitted Diseases«. nung oder eines Körperkanals. - adj. ste-
notisch.
• sTD [griech.: stenosis, Verengung]
Stean11ö. --+ FettdurchfalL • stenosis
• steatorrhea
Steppe, Hilde. Deutsche Pflegeprofessorin
Ste<hampulle. Gla behältnis meist zur (194 7-1999 ), die sich schwerpunktmäßig
Mehrfach-Entnahme von Injektion Iö- mit der historischen Pflegeforschung be-
sungen z.b. Insulin oder Heparin. schäftigte. Bekanntestes Werk: Kranken-
pflege im Nationalsozialismus. Darüber
Steigbügel. --+ Stapes. hinaus liegen weitere zahlreiche Veröffent-
• stapes lichungen von ihr vor. Zuletzt war sie als
Steinkohlenteer. Mittel gegen Ekzeme zur Professorin im Fachbereich Pflege und
oberflächlichen Anwendung bei chroni- Gesundheit der Fachhochschule Frankfurt
schen Hautkrankheiten, wie Ekzem und a.M. tätig.
Schuppenflechte. Sterbehilfe, aktive. Eine Form der --+ Eutha-
• coal tar nasie, bei der eine Person, die den Wunsch
Steinmann·Nagel. Angespitzter Metallna- zu sterben äußert, durch eine andere Per-
gel, der bei Knochenbrüchen in große son unterstützt wird, entweder durch Be-
Knochen (Schienbein- oder Oberschen- ratung und/oder die Verabreichung eines
kelknochen) eingeschlagen wird und als Giftes oder Gegenstandes den Tod herbei-
Überträger der von außen einwirkenden zuführen. Direkte a. S. ist nach deutschem
Kräfte fungiert, z.B. bei einem Streckver- Recht vorsätzliche Tötung, d.h. entweder
band. Wird zum Einrichten von Knochen- Mord oder Totschlag. Sie ist auch dann
brüchen verwendet. strafbar, wenn der Patient dies ausdrück-
[F. Steinmann, schweizer Chirurg, 1872- lieh wünscht. Indirekte a. S. (= Schmerz-
1932] linderung mit lebensverkürzender Neben-
• Steinmann pin wirkung) ist straffrei, wenn die Schmerz-
linderung im Vordergrund steht und die
Steißgeburt. Geburtsvorgang, bei dem der Lebensverkürzung nur ungern in Kauf ge-
Säugling mit den Füßen, Knien oder dem nommen wird. In den Niederlanden ist seit
Gesäß voran geboren wird. S.en sind häu- 2001 bei ausdrücklichem Wunsch des Pa-
fig sehr gefährlich; der Körper wird dabei tienten die a. S. erlaubt, wenn mindestens
problemlos geboren, doch kann der nach- zwei Ärzte unabhängig voneinander fest-
folgende Kopf im unzureichend gedehn- stellen, dass der Patient todkrank, und me-
ten (dilatierten) Gebärmutterhals (Zervix) dizinische Hilfe nicht mehr möglich ist. In
954 Sterbehilfe, aktive . · .,
anderen Ländern wird diese Möglichkeit steril. I. Frei von lebenden Mikroorganis-
diskutiert; in Deutschland ist die Mehrheit men. 2. Unfruchtbar; unfahig, Nachkom-
bisher gegen eine solche Regelung. men zu zeugen; häufig aufgrund von kör-
• assisted death perlichen Beeinträchtigungen; beim
Mann z.B. durch fehlende Spermatoge-
Sterbende, Pflege von. -+ Pllegeinterventi· nese, bei der Frau durch Blockierung der
on der .... NIC, die definiert wird als die Eileiter. 3. Aseptisch.
Förderung von körperlichem Wohlbefin- [lat.: sterilis, unfruchtbar]
den und seelischem Frieden in der letz- • sterile
ten Lebensphase.
• oyingCare steriler Bereich. I. Bestimmter Bereich, der
als keimfrei gilt. 2. Der Bereich rund um
Sterbephasen. Die fünf emotionalen und einen Patienten, der für eine Operation
physischen Phasen, die ein Mensch vorbereitet wurde. Dazu gehört das spe-
durchläuft, der weiß, dass er bald sterben ziell gekleidete OP-Team sowie sämtliche
wird. Das Modell wurde von E. Kühler- Geräte, Gegenstände und Anschlüsse in
Ross entwickelt und beschrieben. Die diesem Bereich.
Phasen unterteilen sich in Nicht-Wahrha- • sterile field
ben-Wollen und Schock, Wut, Verhan-
deln, Depression und schließlich Akzep- Sterilisation. I. Verfahren, wodurch eine
tanz. Die Phasen können nacheinander Frau unfruchtbar bzw. ein Mann zeu-
auftreten oder auch, je nach Zustand des gungsunfähig wird. 2. Bestimmtes Ver-
Patienten, sich mehrmals wiederholen. fahren zur Zerstörung von Mikroorganis-
Die ersten drei Phasen durchlaufen Ster- men auf Instrumenten, Wäsche und spe-
bepatienten häufig mehrmals. ziellen Geräten; wird mit Hilfe von Hitze,
• stages of dying Wasser, Chemikalien oder Gasen durchge-
führt.
Sterblichkeitsziffer. Die in einer bestimm- • sterilization
ten Bevölkerungsgruppe beobachtete Ster-
berate. sterilisieren. I. Eine Frau unfruchtbar ma-
• fatality rate chen, z.B. durch Durchtrennen der Eilei-
ter, bzw. einen Mann zeugungsunfähig
Stereognosie. Die Fähigkeit, Form, Konsis- machen durch Unterbindung der ableiten-
tenz und Wesen eines Gegenstands allein den Samenwege. 2. Keimfrei machen;
durch Betasten zu erkennen (bei geschlos- sämtliche lebenden Mikroorganismen
senen Augen). (Viren, Bakterien, Sporen etc.) auf Instru-
• Stereognosis menten, Wäsche, Materialien und Geräten
Stereomikroskop. -. Mikroskop, das mit zerstören.
Hilfe von doppelten Okularen und doppel- • sterilize
ten Objektiven ein dreidimensionales Bild Sterilität. Unvermögen, Nachkommen zu
erzeugen kann. zeugen bzw. zu empfangen.
• stereoscopic microscope • sterility
Stereoophthalmoskop. -. Ophthalmoskop, Sterilität, relative. Zustand der Unfrucht-
das zur dreidimensionalen Begutachtung barkeit (Infertilität), wobei einer oder
des Augeninneren mit zwei Okularen aus- mehrere Faktoren dafür verantwortlich
gestattet ist. sind, dass sich die Möglichkeit einer
• stereoophthalmoscope Schwangerschaft verringert.
stereotaktisches Instrument. Gerät, das auf [lat.: sterilis, unfruchtbar]
den Kopf eines Patienten gesetzt wird, • relative sterility
und mit Hilfe von Koordinaten Gehirn- Sternalpunktion. Punktion des Brustbeins
strukturen lokalisieren kann. (Sternum) zur Gewinnung von -> Kno-
• Stereotaxie instrument chenmark zur Diagnostik von Bluterkran-
•• ~ - Stewart. Isabei Ma1tland 955
kungen, z.B. _, Leukämie (Häufig ist die und sonstigen Anämieformen verwendet,
Beckenkammpunktion, da sie schmerz- die mit Niereninsuffizienz, myeloischer
und komplikationsärmer ist). Metaplasie und Leukämie assoziiert sind.
[griech.: sternon, Brust; lat.: punctio, Ein- S. werden auch teilweise missbräuchlich
stich] von Sportlern zum Muskelaufbau verwen-
• sternal puncture det.
[griech.: anaballein, aufbauen]
stemoklavikulär. (sternoclavicularis). Zum
• anabolic steroid
Sternum (Brustbein) und der Klavikula
(Schlüsselbein) gehörend.
Steroide (pl.). Eine Gruppe bestimmter
[lat.: clavicula, kleiner Schlüssel] Hormonsubstanzen mit ähnlicher chemi-
• sternoclavicular scher Struktur, die hauptsächlich in der
Stemokleidomastoideus. _, Musculus ster- Nierenrinde und in den Gonaden gebildet
nocleidomastoideus werden.
• sternocleidomastoid [griech.: stere6s, starr, hart, fest]
• steroids
stemokostal. Rippen und Brustbein betref-
fend. Steroidhormone. Im engeren Sinne die Ge-
• costosternal schlechtshormone (Androgene und
Sternum. (Brustbein). Langer abgeflachter Östrogene) und die Nebennierenrinden-
Knochen, der den Mittelteil des Brust- hormone.
korbs (Thorax) bildet. Er ist kopfwärts • steroid hormones
auf jeder Seite mit dem Schlüsselbein
(Klavikula) und seitlich gelenkig mit den Stethoskop. Instrument zum Abhören ei-
ersten sieben Rippenpaaren verbunden. nes Patienten. Es besteht aus einem Ohr-
Das S. besteht aus dem Manubrium, dem bügel mit zwei Ohroliven, die über einen
Corpus sterni und dem Schwertfortsatz. flexiblen Schlauch mit einer Membran
• sternum verbunden sind. Die Membran wird auf
Brust oder Rücken des Patienten gesetzt,
Stemumpunktion. Diagnostisches Verfah- um Herz- oder Lungengeräusche abzuhö-
ren, bei dem eine Nadel in das Knochen - ren.
mark des Brustbeins eingeführt und Blut· • stethoscope
proben zur anschließenden Analyse ent-
nommen werden. Steuerung. Eingriffvon außen in die Regu-
[griech.: sternon, Brust + lat.: punctare, lationsmechanismen des Körpers, um z.
Einstiche machen] B. den Blutdruck oder den Blutzuckerspie-
• sternal puncture gel zu senken. (s.a. Kybernetischer Regel-
Stemumspalte. Durch eine embryonale kreis)
Fehlbildung verursachte Brustbeinspalte. • regulation; control
• cleft sternum
Stewart, Isabel Maitland. Amerikanische
Steroidanabolika. Gruppe chemischer, von Lehrschwester und Buchautorin. Sie war
Testosteron abgeleiteter bzw. synthetisch die erste Krankenschwester mit einem
hergestellter Verbindungen, die zur För- Universitätsdiplom. I. Stewart war ent-
derung des Körperwachstums und der Vi- scheidend an der Reform des Lehrplans
rilisierung sowie zur Gegensteuerung der für Krankenschwestern beteiligt, nahm
Auswirkungen endogener Östrogene ein- eine führende Position bei der Ausbil-
gesetzt werden. Alle Verbindungen dieser dung ein und engagierte sich internatio-
Gruppe haben gemischte, androgen-ana- nal für die Belange der Krankenpflege.
bolische Auswirkungen. S. werden zur Be-
[ 1878- 1963]
handlung von aplastischer Anämie, Hä-
mozytenaplasie, hämolytischer Anämie • Stewart, Isabel Maitland
956 STH >:~
STH. Abkürzung für »somatotropes Hor- turn. Eine negative Bilanz entsteht beim
mon<<. (---+ Wachstumshormon) Fasten oder bei einer Gewebezerstörung.
• STH; growth hormone • nitrogen balance
Stielwarze. Kleiner brauner bzw. fleisch-
Stickoxid {NO). (Stickstoffmonoxid). Farbloses farbener Hautauswuchs. Tritt häufig in
Gas, das häufig im Gewebe von Menschen der Nackenregion eines älteren Menschen
und Tieren zu finden ist und das an vielen auf.
biologischen Funktionen und Prozessen • cutaneous papilloma
beteiligt ist, z.B. an der Neurotransmissi-
on, Vasodilatation, Zytotoxizität von Mak- Stigma (pl. Stigmata). I. Moralischer oder
rophagen, Therapien zur Senkung der körperlicher Makel; 2. Typisches Kennzei-
Fettwerte und Hemmung der Blutgerin- chen (geistig oder körperlich) für eine be-
nung (Thrombozytenaggregation). Wenn stimmte Krankheit.
S. als Inhalation verabreicht wird, wirkt [griech.: stfgma, Zeichen, Brandmal;
es als ein Entspannungsfaktor, der eine Stich]
Gefäßverengung (Vasokonstriktion) in • stigma
den Lungen lindert, welche durch eine
vorübergehende Hypoxie verursacht wer- Stillen. Einem Kind die Brust geben und
den kann. Ein $.-Mangel kann zu hohem mit der Muttermilch ernähren. Das S. ist
Blutdruck und zur Bildung von athero- die natürlichste und beste Ernährung für
sklerotischer ---+ Plaque führen. Bei Kon- das Baby, da in der Muttermilch sämtli-
takt mit der Luft wird S. rasch in das sehr che Nährstoffe, die es braucht in optima-
giftige Stickstoffdioxid (N0 2 ) umgewan- ler Zusammensetzung vorhanden sind.
delt. Zu den Nebenwirkungen einer über- Das Kind wird am besten nach Bedarf
mäßigen NO-Exposition zählen Reizun- gestillt, d. h. immer wenn es Hunger hat.
gen der Augen, Nase und Hals, Schläfrig- Eine Gefahr der Oberfütterung ist bei
keit (Somnolenz) und Bewusstlosigkeit. Muttermilch nicht gegeben. Eine Still-
• nitric oxide (NO) mahlzeit sollte möglichst nicht länger
als 20 Minuten dauern, da sonst die
Brustwarzen der Mutter übermäßig stra-
Stickstoff (N). Gasförmiges, nicht-metalli-
paziert werden. S. fOrdert die Rückbil-
sches Element mit der Ordnungszahl 7
dung der Gebärmutter nach der Geburt;
und Atommasse 14,008. S. macht mit etwa
es schützt da Kind am besten vor Aller-
78% den größten Anteil unserer Atemluft
gien und Infektionen.
aus und ist Bestandteil aller Proteine, so-
wie wesentlicher Baustein der meisten or- • suckle
ganischen Substanzen. Stickstoffverbin- Stillen, Beratung beim. Pflegeinterventi-
dungen sind wichtige Bestandteile aller le- on der --+ NIC, die defrniert wird als der
benden Organismen, insbesondere von Einsaz eines interaktiven HUfsprozesses
Eiweißen und Nukleinsäuren. Mit Wasser- zur Unterstützung eines erfolgreichen
stoff bildet S. Ammoniak. Stillens.
• nitrogen (N)
• Lactation Counseling
Stickstoffbilanz. Differenz zwischen dem Stillen, Unterstützung beim. Pflegeinter-
normalerweise mit der Nahrung aufge- vention der --+ NIC, die definiert wird als
nommenen und dem aus dem Körper die Vorbereitung einer Mutter auf das
durch Urin und Fäzes wieder ausgeschie- Stillen ihres Säuglings.
denen ---+ Stickstoff. Der Großteil des kör- • Breastfeeding Assistance
pereigenen Stickstoffs ist in den Proteinen
enthalten. Eine positive S., bei der also die Stimmabdruck. Graphische Darstellung des
Aufnahme größer als die Ausscheidung Sprechmusters einer Person mit Hilfe ei-
ist, impliziert Gewebebildung und Wachs- ner elektronischen Aufnahme. Der S. ist
.~ Stimulation, olfaktorische 957
wie der Fingerabdruck nur für einen ein- der ..... Stimmung gekennzeichnet sind.
zigen Menschen spezifisch. Wenn die Symptome leicht und vorüber-
• voiceprint gehend sind, ist dies durchaus normal, in
schwereren Fällen kann es jedoch zu aus-
Stimmapparat. Kehlkopf (Larynx), Rachen geprägten depressiven Zuständen o.ä.
(Pharynx), Mund- und Nasenhöhlen, die
kommen.
bei der Erzeugung von Tönen zusammen- • mood disorders
wirken.
• vocal apparatus Stimmungsschwankungen, Umgang mit.
Stimmbänder. Feste Bänder im Kehlkopf --. Pflegeintervention der --. NIC, die defi-
aus gelbfarbigem, elastischem Gewebe, niert wird als die Gewährleistung von Si-
die von Membranen - den sogenannten cherheit und Stabilität für Patienten mit
..... Stimmlippen - umhüllt sind. dysfunktionalen Stimmungszuständen .
• vocal cords Mood Management
Stimmbänder, echte. Paarige Stimmlippe Stimulans (pl. Stimulanzien}. jede Substanz,
(Plicae vocales), die das Stimmband (Li- die die Aktivität eines Körpersystems an-
gamentum vocale) und den Stimmmuskel regt bzw. reizt. - adj. stimulierend.
(Musculus vocale) umhüllt; im Gegensatz [lat.: stimulare, mit dem Stachel stechen,
zu den falschen Stimmbändern (Plicae anstacheln, anreizen]
vestibulares). • stimulant
• true vocal cords
Stimulation, auditive. Kontaktaufbau über
Stimmgabelprüfung. (Weber-Versuch). Scree- das Gehör mit einem wahrnehmungsge-
ning-Methode zur Bestimmung der Hör- störten Patienten. Dem Patienten werden
fahigkeit, wobei dem Probanden eine vertraute Stimmen/Geräusche/Musik an-
schwingende Stimmgabel auf den Scheitel geboten. Für Intensivpatienten ist das
gesetzt wird. Bei gesundem Gehör ist der Gehör einer der bedeutendsten Wahr-
Ton auf beiden Ohren gleich lang und nehmungskanäle zur Außenwelt (--.Ba-
laut. Besteht eine einseitige Schalllei- sale Stimulation)
tungsschwerhörigkeit (z.B. infolge einer • auditive Stimulation
Mittelohrentzündung), wird der Ton auf
der kranken Seite länger gehört; bei In- Stimulation, basale. -+ Basale Stimulation
nenohrerkrankungen wird er auf der er-
krankten Seite kürzer gehört. Stimulation, kognitive. --. Pflegeinterventi-
[Ernst Weber, dt. Anatom und Physiologe, on der NIC, die definiert wird als die
1795-1878] Verbesserung von Bewusstsein und Ver-
• weber's tuning fork test ständnis der Umgebung durch die An-
wendung geplanter zweckmäßiger Reize.
Stimmlippen. (Stimmfalten). Die echten Cognitive Stimulation
-+ Stimmbänder. Sie werden durch Anbla-
sen aus dem Brustkorb in Schwingungen Stimulation, kutane. --. Pflegeintervention
versetzt und erzeugen dadurch Töne. der ..... NIC, die definiert wird als die Sti-
• vocal folds mulation der Haut und des darunterlie-
genden Gewebes, um Anzeichen und
Stimmung. Längerfristiger, subjektiver Symptome, wie z.B. Schmerzen, Muskel-
emotionaler Zustand, der die gesamte krämpfe oder Entzündungen, zu lindern.
Persönlichkeit und die Wahrnehmung der
Umgebung beeinflusst. Beispiele für S.en • Cutaneous Stimulation
sind Traurigkeit, Begeisterung oder Wut. Stimulation, olfaktorische. Bestandteil der
• mood basalen Stimulation. Duftmoleküle
Stimmungsschwankungen. Vielzahl von Zu- werden durch Chemorezeptoren und
ständen, die durch eine Beeinträchtigung Riechnerven über die Riechschleimhaut
'158 Stimulation, olfaktorische '''· '•' ·
an das Gehirn weitergeleitet und können nen Körper wahr. Vor allem bei blinden
einen spezifischen Einfluss auf die Be- Patienten hat die T.-h. S. eine starke Be-
findlichkeit des Patienten nehmen. Ge- deutung. Vor bestimmten Pflegemaß-
ruchsintensive Substanzen, die dem Pa- nahmen können dem Patienten zum Bei-
tienten vertraut sind, werden als Stimu- spiel ein Waschlappen (vor dem Wa-
lus gezielt eingesetzt, um z. B. bewusstlo· schen), ein Löffel (vor dem Essen) oder
se Patienten zu erwecken. ( -+ Aromathe· Schuhe (vor einer Mobilisation) zum Ta -
rapie) sten angeboten werden.
• olfactory Stimulation • tactile-haptic Stimulation
Stimulation, orale. Bestandteil der -+ ba· Stimulation, vestibuläre. Aspekt der -+ ba-
salen Stimulation. Aufgrund seiner stark salen Stimulation. Durch Veränderung der
ausgeprägten Nervenversorgung (Inner- Körperlage wird das Gleichgewicht, die
vation) stellt der Mundbereich eine Wahrnehmung von Beweglichkeit und
hochsensible Einheit dar. Mit für den Pa- die Orientierung im Raum gefordert.
tienten vertrauten Geschmacksrichtun- Mit Hilfe von zarten Schaukelbewegun-
gen (z.B. Cola, Kaffee, Bratwurst, Pom- gen und Vibrationen wird das Laby-
mes frites) wird versucht, die Wahrneh- rinthsystem (Vestibulum) stimuliert; da-
mung zu stimulieren; dabei werden dem durch wird die Schwerkraft und die eige-
Patienten Speisen in gesicherter Form ne Position im Raum besser wahrge-
angeboten (Achtung Aspirationsgefahr!). nommen. Durch lange lmmobilität kann
Die Zungenmobilität kann durch geziel- der Gleichgewichtssinn des Patienten ge-
tes Training mit Hilfe des Tastsinns (tak- stört werden. In Folge reagieren Patien-
til) stimuliert werden. ten auf Positionsveränderungen mit
• oral Stimulation Schwindel oder Obelkeit.
• vestibular Stimulation
Kalostornie
•
dem ---> QRS-Komplex im ---> Elektrokardio-
ge Entzündung der Mundschleimhaut, ge- gramm vor dem Anstieg der T-Welle. Sie
kennzeichnet durch geschwollene Gau- zeigt Phase 2 des ---> Aktionspotenzials. An-
men, Geschwürbildung und lockere stieg oder Abfall der ST-Phase sind Zei-
Zähne. chen einer ---> Myokardischämie oder -Schä-
• ulcerative stomatitis digung und Koronararterienerkrankung.
• S-T segment
Stinmg, dlssazllliM. Mentale Störung, bei
der emotionale Konflikte so unterdrückt Strabismus. Schielen; Meist angeborene,
werden, dass eine Trennung von der Per- aber auch erworbene Störung, wobei die
sönlichkeit bzw. ein gespaltenes Persön- Sehachsen der beiden Augen nicht auf
lichkeitsbild entsteht. Die Folge ist ein denselben Punkt ausgerichtet sind. Man
veränderter Bewusstseinszustand bzw. unterscheidet zwei Arten des S., den para-
eine Identitätskrise. Begleitsymptome lytischen und den nicht paralytischen.
sind Amnesie, Schlafwandeln, Dämmer- Beim paralytischen S. können die Augen-
und Traumzustand sowie dissoziative muskeln infolge einer neurologischen Stö-
Identitätsstörungen. rung oder einer Muskelschwäche das Auge
• dissociative disorder nicht bewegen. Der betroffene Muskel
kann identifiziert werden, indem man
Stllrung, IK!Id.ale. Beeinträchtigung des den Patienten beim Versuch, das Auge in
emotionalen Gleichgewichts, die sich in die wichtigsten Blickrichtungen zu dre-
einem schlecht angepassten Verhalten hen, beobachtet. Beim nicht paralyti-
sehen S. handelt es sich um eine erbliche ~ Notflllrallnlbmeft.
Fehlstellung der Augen zueinander. Die (Strahlenbelastung). Erste-Hilfe-Maßnahmen
betroffene Person kann nicht beide Augen für eine Person, die externer oder interner
gleichzeitig auf einen Punkt fixieren, son- radioaktiver Strahlung ausgesetzt war. Bei
dern fixiert mit einem Auge. Manche Pa- externer S. muss die Person sofort gründ-
tienten fixieren immer mit demselben Au- lich gereinigt (dekontaminiert) und, um
ge, andere können abwechselnd mit dem andere zu schützen, isoliert werden. Hat
einen oder anderen Auge fixieren. Die eine Person radioaktives Material zu sich
Sehschärfe vermindert sich, wenn nur ein genommen oder inhaliert (interneS.), so
Auge verwendet wird. sind ähnliche Notfallmaßnahmen wie bei
[griech.: strabismos, Schielen] einer chemischen Vergiftung angebracht.
• strabismus Die Ausscheidungen der Person sollten
gesammelt und auf Strahlung untersucht
Strabismus divergens. (Auswärtsschielen). werden. Bei einer zusätzlichen äußeren
Sehstörung, bei der ein Auge nach außen Verletzung muss darauf geachtet werden,
schielt. Das betroffene Auge ist oftmals dass das Opfer nicht durch verstrahlte
blind oder weist eingeschränkte Sehfähig- Oberflächen weiterer S. ausgesetzt ist.
keit vor. Grundsätzlich müssen besondere Vorkeh-
• divergent strabismus rungen getroffen werden, um die Verbrei-
tung der Strahlung zu unterbinden, und
Stahlen. ~ Form der das Opfer muss alle notwendigen lebens-
Strahlung, die aus der Kombination mag- rettenden Maßnahmen erhalten. Die hel-
netischer und elektrischer Kräfte entsteht. fenden Personen sollten unbedingt
Das Energiespektrum elektromagneti- Schutzkleidung, Kopfbedeckung und
scher Strahlung reicht von kurzwelligen Handschuhe tragen. (s.a. Strahlenkrank-
Strahlungen (kosmische Strahlen) bis zu heit; Strahlenschutz)
langwelligen Strahlungen (Radiowellen). • radiation exposure, emergency proce-
• electromagnetic radiation dures
ter), welche die Endigungen der Gebär- Zur Verminderung der Reibung wird ein
mutterdrüsen enthält. Gleitmittel (z.B. Massageöl) auf die Haut
• stratum basale aufgetragen. Zeige- und Mittelfinger
streichen gleichzeitig auf beiden Seiten
Stratum comeum. Verhornte äußerste
entlang der Wirbelsäule.
Hautschicht, die aus flachen, abgestorbe-
nen Zellen besteht. Diese Zellen haben • slow stroking
sich zu Keratin verwandelt und werden Streptococcus pneumoniae. Sammelbe-
kontinuierlich abgestoßen. An den Hand-
zeichnung für ca. 70 verschiedene Pneu-
innenflächen und den Fußsohlen ist das S. mokokken, die beim Menschen Lungen-
c. sehr dick, in den übrigen Körperberei- entzündung (Pneumonie) oder andere
chen jedoch verhältnismäßig dünn . Krankheiten hervorrufen.
• stratum corneum
• Streptococcus pneumoniae
Stratum granulosum. Eine der Oberhaut-
schichten, die außer an den Handinnen- StreptOC0((1JS pyogenes. Für den Menschen
flächen und den Fußsohlen direkt unter pathogene Streptokokkenart mit vielen
dem ---+ Stratum corneum liegt. Dort liegt Unterarten. S. p. verursacht eitrige Er-
sie direkt unter dem ---+ Stratum lucidum. krankungen, wie z.B. Scharlach und eitri-
• stratum granulosum ge Halsentzündung.
• Streptococcus pyogenes
Stratum lucidum. Eine der Oberhaut·
schichten. Sie kommt nur an den Handin- Streptokinase.coenzym, das die Umwand-
nenflächen und den Fußsohlen vor und lung von Plasminogen in Plasmin fördert;
liegt dort direkt unter dem ---+ Stratum cor- wird therapeutisch als ---+ Fibrinolytikum
neum. genutzt, z.B. bei Lungen· oder Herzembo-
• stratum lucidum lie. Patienten, die S. erhalten, neigen zu
Blutungen und müssen z.B. schonend
Stratum spinosum. Eine der Oberhaut· Zähne putzen, um Blutungen zu vermei-
schichten, die aus mehreren Stachelzell- den.
schichten besteht und zwischen ---+ Stratum • streptokinase
basale und ---+ Stratum granulosum liegt. Sie
enhält im Zellplasma kleine Fibrillen. Streptokokken, beta-hämolytisdle, 8-.
• stratum spinosum Streptokokkenart, die beim Menschen
Stratum spongiosum. Eine der drei Schieb· schwere Infektionen hervorrufen kann,
wie z.B. Sepsis neonatalis, Endokarditis
ten der Gebärmutterschleimhaut, die ge-
oder septische Arthritis.
schlängelte, erweiterte Drüsen enthält
und einen kleinen Anteil drüsenartigen • streptococcus B-hemolitic, Group B
Gewebes. Streptokokkenangina. Atemnot, Ersti-
• stratum spongiosum ckungsanfalle und Schmerzen infolge ei-
Streckbehandlung. ---+ Knochenextension. ner ---+ Streptokokkeninfektion.
• skeletal traction • streptococcal angina
Streckkrämpfe. Unwillkürliche Muskelkon- Streptokokkeninfektion. Infektion durch
traktion der Strecker. S. treten bei Schädi- Bakterien der Gattung ---+ Streptokokkus
gungen des Mittelhirns auf. bzw. deren Toxin. Die Erkrankungen sind
• extension spasm sehr vielfältig und beinhalten u. a. Ent-
zündung des Unterhautbindegewebes
Streichen, langsames. Technik in der Phy· (Zellulitis), Entzündung der Herzinnen-
siotherapie, wobei mit langsamen Bewe- haut (Endokarditis), Wundrose (Erysipe-
gungen der Hände kontinuierlicher las), Eiterflechte (Impetigo), Hirnhautent-
Druck vom Hals bis in die Lendenregion zündung (Meningitis), Lungenentzün-
entlang der Wirbelsäule ausgeübt wird. dung (Pneumonie), Scharlach, Mandel-
r:.:-·· Stresstest 965
entzündung (Tonsillitis) und Harnwegsin- dies kann beim Husten, Niesen, Lachen
fektion. und Heben vorkommen. Zu den kenn-
• streptococcal infection zeichnenden Merkmalen gehören der
Streptokokkus (pl. Streptokokken). Gattung Bericht oder die Beobachtung von Harn-
unbeweglicher, grampositiver .... Kokken, träufeln, Harndrang und eine erhöhte
die serologisch in verschiedene Typen (A Ausscheidungsfrequenz (häufiger als
bis T), hämolytisch in verschiedene Grup- zweistündlich).
pen (alpha, beta, gamma) und bei An- • incontinence, stress
züchtung auf Blutagar in verschiedene Stressmanagement. Methode zur Steue-
Phagotypen (1 bis 86) eingeteilt werden. rung von Stressfaktoren, die eine Reak-
Zahlreiche Arten rufen Krankheiten beim tion bzw. eine Veränderung erfordern.
Menschen hervor. Streptococcus faecalis, Dabei müssen die persönlichen Stressfak-
ein Penicillin-resistentes Enterococcus toren eines Menschen erkannt, die negati-
der Gruppe D, kommt physiologisch im ven eliminiert und wirksame Gegensteue-
Magen-Darm-Trakt vor, kann jedoch in rungsmechanismen entwickelt werden.
den Harnwegen oder am Herzen Infektio- Bestimmte Techniken, wie z.B. progressi-
nen hervorrufen. ve Entspannungsübungen, gezielte Phan-
[griech.: strept6s + k6kkos, gedreht, ge- tasie, Biofeedback und Atemübungen tra-
flochten+ Kern, Beere] gen zum S. bei.
• Streptococcus • stress management
Stress. Sammetbezeichnung für psychi- Stressor. Bezeichnung für sämtliche Fakto-
sche, physische, soziale, wirtschaftliche ren, die den Menschen physisch oder psy-
oder andere Faktoren, die eine Verände- chisch belasten.
rung oder eine Reaktion verlangen. Eine • stressor
Dehydrierung bewirkt z.B. einen Anstieg
der Körpertemperatur und erfordert die Stressreaktion. Akute, meist unangemes-
Zufuhr von Flüssigkeit; auf eine Trennung sene emotionale Reaktion auf einen ge-
von den Eltern reagieren kleine Kinder genwärtigen Stressfaktor.
mit Weinen und verlangen die Wiederver- • stress reaction
einigung. S. kann jedoch auch therapeu- Stresssyndrom, posttraumatisches. (posttrau-
tisch angewandt werden, um eine Verän- matische Belastungsstörung). Psychiatrische
11
derung zu fördern, z.B. als implosive The- Erkrankung, die durch eine exzessive
rapie bei Phobie-Patienten. emotionale Reaktion auf traumatische Er-
• stress eignisse oder Situationen in Verbindung
Stressadaptationstheorie. Konzept, das be- mit extremem Stress gekennzeichnet ist,
sagt, dass Stress die Reservekapazitäten z.B. durch Umweltkatastrophen, Flug-
eines Menschen reduziert und dadurch zeugabsturz, schwere Autounfalle, Kriegs-
den Menschen für Krankheiten anfalliger einwirkungen oder körperliche Folter. In-
macht. nerhalb von 6 Monaten kann es zum an-
• Stress-adaptation theory dauernden Wiedererleben des Traumas,
sowie zu Depressionen, Übererregbarkeit,
Stress.amenorrhö. Ausbleiben der Menst- Phobien, Albträumen und Selbstmordge-
ruation infolge von physischen Verände- fährdung kommen.
rungen oder emotionalem Stress. • posttraumatic stress disorder
• stress amenorrhea
Stresstest. Test zur Messung bestimmter
Stressinkontinenz. Anerkannte __, NANOA- Körperfunktionen, wobei der Körper
.... pf!egediagnose; Zustand, bei dem ein kontrolliertem physischem Stress ausge-
Patient unter dem Abgang von Urinmen- setzt ist. Dieser Stress wird meist durch
gen unter 50 mlleidet, was bei einem er- körperliche Bewegung, manchmal auch
höhten abdominellen Druck auftritt; durch spezielle Medikamente erzeugt. An-
handder erworbenen Daten kann der Un- eher Einheiten ist der routinierte, fachlich
tersuchende den Zustand des getesteten korrekte Umgang mit diesen Patienten.
Systems beurteilen. Die Frührehabilitation ist gerade beim
• stress test Schlaganfallpatienten von besonderer Be-
deutung, da sich elementare Fertig- und
S1rusullws. Magen- oder Zwölffinger- Fähigkeiten in hohem Maße wieder her-
darmgeschwür, das bei vorher gesunden
stellen lassen. (---. Schlaganfall)
Menschen infolge von übermäßigem psy-
chischem oder physischem Stress ent- • stroke unit
steht, z.B. bei beruflicher Oberbelastung 5tJom. 1. Fließende Bewegung. 2. Das
oder bei starken Verbrennungen. Fließen von Elektronen in einem Leiter in-
[lat.: ulcus, Geschwür] nerhalb eines geschlossenen Stromkrei-
• stress ulcer ses; Elektrizität. 3. Bezeichnung für be-
Stdae trMidatunt. --->Schwangerschafts- stimmte physiologische, elektrische Akti-
streifen. vitäten und Eigenschaften des Blutkreis-
• striae gravidarum laufs .
.current
Stddor. Abnormes hohes Geräusch, das
meist beim Einatmen infolge einer Veren- SU... Stützgewebe bzw. Bindegewebsge-
gung bzw. Blockierung der oberen Luft- rüst eines Organs. Unterscheidet sich vom
wege erzeugt wird. S. ist ein Symptom ver- ---. Parenchym.
schiedener Erkrankungen, wobei neoplas- [griech.: stroma, Streu, Lager, Decke]
tische oder entzündliche Prozesse eine .stroma
Rolle spielen. Er tritt auf bei Kehlkopfö- ~lleillappe~liRsufliaien:L
dem, Asthma, Diphterie, Stimmritzen- Herzgeräusch infolge einer defekten
krampf (Laryngospasmus) und bei Papil- ---. Herzklappe, durch die das Blut zurück
lomen. durch die teilweise geschlossenen Klap-
[lat.: stridor, Zischen, Schwirren, Pfeifen] pentaschen fließt. Die Geräusche können
•stridor in der ---. Diastole und während der gesam-
Strllltur. Vorübergehende oder perma- ten ---. Systole auftreten.
nente Verengung eines Hohlorgans oder .regurgitant murrnur
einer Passage, z.B. durch Entzündung, äu- Stnmllum (Sr), Chemisches Grundelement
ßeren Druck oder Vernarbung. Betroffen mit der Ordnungszahl 38 und einem
kann in Verbindung mit einer --> Hypothy- Steigerung der Wirkung, Optimierung
reose oder normalen Schilddrüsenfunk- der Dosierung und der Nebenwirkungen
tionen stehen. Das Gewebe kann zystisch sowie der besseren Verarbeitung des
oder fibrös sein, Knoten oder eine ver- Schmerzes ergänzt. (s.a. Schmerzbehand-
stärkte Anzahl von Follikeln enthalten. lung)
(--> Basedow-Krankheit) • step-controlled analgesia
• goiter
Stuhlausscheidung, Umgang mit der.
Struma, colloides. Vergrößerte, bewegliche Pllegeintervention der NIC, die defi-
Schilddrüse, die sich entweder oberhalb niert wird als die Entwicklung und Er-
oder unterhalb der Incisura jugularis ster- haltung einer regelmäßigen Stuhlaus-
ni befinden kann. scheidung.
• diving goiter Bowel Management
Strychnin. Weißes kristallines Alkaloid,
das aus den Blättern der Strychnos nix-vo- StuhlinkontinenL Anerkannte NANDA-
mica (Brechnuss) gewonnen, aber auch ... Pllegediagnose; Zustand, bei dem ein
synthetisch hergestellt werden kann. S. Patient unter der Veränderung seiner
wirkt auf das Zentralnervensystem und normalen Stuhlausscheidungsgewohn-
ist bei Überdosierung extrem giftig. heiten leidet, die durch einen unwillkür-
lichen Abgang von Stuhl (Fäces) gekenn-
• strychnine zeichnet ind. Die Ursachen können
Strychninvergiftung. Toxische Wirkung bei neuromuskulärer oder skelettmuskulato-
Überdosierung von Strychnin. Typische rischer Herkunft sein; es kann zu De-
Anzeichen sind Unruhe und übermäßige pres ionen, tarken Angstzuständen,
Seh- und Hörfahigkeit. Es treten Krämpfe wahrnehmungsbezogenen oder kogniti-
auf, in deren Pausen jedoch eine vollstän- ven Störungen, zahlreichen Lebensver-
dige Muskelerschlaffung möglich ist. änderungen, unzureichender Entspan-
Klassisches Anzeichen einer S. ist ein nung, eingeschränkter körperlicher Ak-
stark überstreckter Rücken. tivität, chiechter Ernährung, Spannun-
• Strychnine poisoning gen am Arbeitsplatz, unerfüllten Erwar-
tungen, unrealistischen Wahrnehmun-
Stufentherapie, analgetische. WHO-Emp-
gen sowie einem nicht angemessenen
fehlungen zur --> Schmerzbehandlung, Unterstützungssystem oder Bewälti-
nach denen verschiedene Behandlungen gungsstrategien kommen.
nach- oder nebeneinander durchgeführt
werden, die im jeweiligen Fall den indivi- • bowel incontinence; anal inconti-
duellen Bedürfnissen des Patienten ange- nence
passt werden müssen. Es sind 3 Stufen Stuhlinkontinenz, Pflege bei. Pllegein-
vorgesehen: ein Nichtopioidanalgetikum tervention der .... NIC, die definiert wird
oder peripher wirkendes Analgetikum als die Förderung der Stuhlkontinenz
(Stufe I), ein schwaches --> Opioid oder und Erhaltung der perianalen Hautinte-
zentral wirkendes Analgetikum (Stufe II) grität
und ein starkes Opioid (Stufe III). Der er-
• Bowel lncontinence Care
weiterte Stufenplan beginnt bereits bei
der Kausaltherapie (OP, Strahlentherapie, Stuhlinkontinenz, Pflege bei: Enk.opresis.
Chemotherapie). Vor dem Dauereinsatz Pllegeintervention der -+ NIC, die defi-
von Medikamenten kann der Einsatz einer niert wird als die Förderung der Stuhl-
Nervenblockade geprüft werden. Alterna- kontinenz bei Kindern.
tiven zur oralen I perkutanen Medikation • Bowel lncontinence Care: Encopresis
sind subkutane Opioid-Dauerinfusionen
oder spezielle Techniken der spinalen Stuhlverhaltung.Ansammlung von verhär-
Opioidapplikation. je nach Situation wird tetem oder eingetrocknetem Kot im Rek-
diese Therapie durch andere Mittel zur tum oder Sigmoiddarm. Ein Symptom
968 Stuhlverhaltung · ·.
der Koteinklemmung kann Durchfall sein, tienten, die für Sturzverletzungen ge-
da nur flüssiges Material die Verstopfung fahrdet sind.
passieren kann. Personen, die dehydriert • Fall Prevention
sind und unter Mangelernährung leiden,
längere Zeit bettlägerig sind oder sich ei- Sturzgeburt. Geburt, die so schnell (inner-
ner Bariumuntersuchung unterziehen, ha- halb von Minuten) oder in einer Situation
ben ein erhöhtes Risiko für eine Stuhlver- stattfindet, die keine Vorbereitungen
haltung. mehr zulässt.
• fecal impaction • precipitate delivery
Stützstrumpf. Kompressionsstrumpf, der
24-Stunden-Urin. (Sammelurin). Zur quanti- eine übermäßige Blutansammlung in den
tativen Bestimmung bestimmter Stoffe unteren Extremitäten infolge krankhafter
im Urin (z.B. Eiweiß oder Glukose) wird Venenklappen verhindert. Stützstrümpfe
die Urinaus cheidung eines Patienten werden Patienten verschrieben, die an
über 24 Stunden gesammelt und an- Krampfadern (Varizen) leiden.
schließend labortechnisch untersucht. • elastic stocking
Ggf. müssen Konservierungsstoffe hin-
zugefUgt werden (im Labor erfragen!). styloid. Lang und spitz zulaufend, einem
Vor der Entnahme einer Probe aus dem Stift oder Griffel ähnlich; griffelförmig.
gesammelten Urin muss dieser verrührt [griech.: stylos + eid6s, Säule, Schreibgrif-
werden. Der Patient muss genau über fel +gestaltet, ähnlich]
den Ablauf des Urinsammeins informiert • styloid
werden (Beginn, Dauer). Vielfach ist ein
Toilettenstuhl hilfreich, der es dem Pfle- sub·. Vorsilbe mit der Bedeutung »unter,
gepersonal ermöglicht, den Patienten zu unterhalb oder nahebei«.
unterstützen. (s.a. Eiweiß im Urin; Gluko- • sub-
surie) subakut. Weniger stark, nicht akut verlau-
• collected urine specimen (24 hours) fend; wird zur Beschreibung eines Zustan-
des verwendet, der klinisch zunächst
Stupor. Körperliche und geistige Regungs- nicht auffällig ist, z.B. subakute Appendi-
losigkeit, die bei neurologischen und psy- zitis.
chischen Störungen auftreten kann. - adj. • subacute
stuporös.
[lat.: stupere, betäubt sein] Subarachnoidalblutung. Intrakranielle Blu-
tung in den mit Liquor gefüllten ---. Sub-
• Stupor
arachnoidalraum. Setzt die Blutung aus
dem beschädigten Gefäß plötzlich und
Stupor, anergischer. Form der __, Demenz,
die von Stille, Teilnahmslosigkeit und feh- sehr kräftig ein, so kann sie sich in das
lendem Widerstand gekennzeichnet ist. Gehirn ausbreiten. Ursachen für eine S.
beinhalten schwere Kopfverletzungen
• anergic stupor
(Schädel-Hirn-Traumata), die Ruptur ei-
nes __, Aneurysmas oder arteriovenöse
Stupor, katatoner. Form der ... Katatonie
Anomalien. Erste Anzeichen für eine S.
mit verminderter Reaktion auf äußere
sind plötzliche und sehr starke Kopf-
Reize und reduziertem, spontanem Bewe-
schmerzen, die zunächst von einem Punkt
gungsdrang.
ausgehen und sich später über den ganzen
• catatonic stupor Kopf ausbreiten, wobei der Schmerz
dumpf und hämmernd wird. Weitere
Stürze, Vorsichtsmaßnahmen gegen. Symptome sind Schwindel, Nackensteif-
..... Pflegeintervention der ___, NIC, die defi- heit, unterschiedlich große Pupillen, Er-
niert wird als die Einleitung von speziel- brechen, Krämpfe, Benommenheit, Hitze-
len Vorsichtsmaßnahmen fiir Risikopa- wallungen und Frösteln, Regungslosigkeit
,..
~~ submukos 969
II
• sublingual
subfebril. Leicht fieberhaft. Körpertempe-
ratur zwischen 37,5 und 38,0°C. unter der Sublingualtabletten. Tabletten, die unter
Achsel gemessen. die Zunge gelegt werden und dort zerge-
[lat.: sub, unter; febris, Fieber] hen. Sie setzen bereits im Mund Wirkstof-
fe frei, die im Magen zerstört werden wür-
• subfebrile
den.
subklavikular(is). Unter dem Schlüsselbein • sublingual tablets
(Klavikula) gelegen, wie z.B. die Vena sub- Subluxation. ---. unvollst ändige Luxation.
clavia. • incomplete dislocation
• subclavian
Subluxationssyndrom. In der Chiropraktik,
subklinisch. Beschreibung einer Krankheit ein Symptomenkomplex, der auf krank-
oder eines Zustands, die ohne erkennbare hafte Zustände und Störungen der Be-
Symptome verläuft. cken- und Wirbelsäulenbeweglichkeit so-
• subclinical wie der Beweglichkeit anderer Gelenke
subkutan. Unter die Haut. Bestimmte Me- hinweist.
dikamente (z.B. Heparin) werden s. verab- • subluxation syndrome
reicht. submukös. Unter einer Schleimhaut gele-
[lat.: sub + cutis, unter+ Haut] gen.
• subcutaneous • submucous
970 Substantia alba . ~~
Substantia alba. Der Teil des Zentralner- Substanubusus, Behandlung eines. .... pfle-
vensystems, der in Myelinscheiden einge- geintervention der NIC, die definiert ist
kleidet ist. Das _, Myelin verleiht dem nor- als die unterstützende Betreuung von Pa-
malerweise grauen Nervengewebe die tienten/Familienangehörigen mit kör-
weiße Farbe. perlichen und psychosozialen Proble-
[lat.: substantia + alba, Stoff, Material + men in Verbindung mit einem Alkohol -
weiß] oder Drogenkonsum.
• substantia alba • Substance Use Treatment
Substrat. Substanz, die in einer chemi- vor an einer leichten Infektion der oberen
schen Reaktion durch ein Enzym verän- Atemwege litten. Das Syndrom ist weder
dert wird. ansteckend noch erblich, obgleich ein er-
• substrate höhter Risikofaktor in einer betroffenen
Familie bezeugt wird. Dies weist auf meh-
subungual. Unter einem Finger- oder Fuß- rere zusammenwirkende Faktoren hin.
nagel. • sudden infant death syndrome (SIDS)
[lat.: sub+ unguis, unter+ Nagel]
• subungual Suggestion. Das Übertragen von eigenen
Ideen, Gedanken, Vorstellungen oder Hal-
Sucllt. Zwanghafte, unkontrollierbare
tungen auf andere durch Worte oder
--+Abhängigkeit von einer Substanz, einer
Handlungen, wodurch deren Verhalten
Gewohnheit oder bestimmten Tätigkeiten
oder Gedankengut beeinflusst werden
mit der Folge, dass eine Beendigung der
soll. (s. a. Autosuggestion)
Abhängigkeit schwere emotionale, men-
[lat.: suggere, unter der Hand beibringen,
tale oder physiologische Reaktionen her-
eingeben]
vorruft.
• suggestion
• addiction
Süclltiger. (Suchtkranker). Eine Person, die Suizid. (Selbstmord). Selbstmord; Freitod.
physiologisch oder psychologisch von ei- Die willentliche - häufig vorher angekün-
ner chemischen Substanz abhängig ist, digte - Vernichtung des eigenen Lebens
wie z.B. Alkohol oder andere Drogen, durch Vergiften, Erhängen, Ertränken, Er-
und deren normales Sozial- und Berufsle- schießen, Stürzen von hohen Gebäuden,
ben sowie andere Lebensbereiche auf- öffnen der Pulsadern etc. Suizidgefährdet
grund der --+ Sucht beeinträchtigt wird. sind Personen, die unter Psychosen - vor
• addict allem Depressionen - leiden, sowie Men-
schen, die sich in einer scheinbar ausweg-
Sucus (pl. Sud). I. In der Pharmakologie losen Situation befinden. - adj. suizidal.
ein Pflanzensaft bzw. ein flüssiger Extrakt • suicide
aus Pflanzenstoffen. 2. In der Physiologie
eine von einem Organ produzierte und Suizidalität. Neigung zum Selbstmord. Als
ausgeschiedene Flüssigkeit, wie z.B. Sucus Risikofaktoren gelten Depressionen, Alko-
prostaticus, die von der Prostata sezer- hol- und Drogenabusus, Persönlichkeits-
nierte Flüssigkeit. störungen, Schizophrenie und schwere
[lat.: sucus, Saft] körperliche Erkrankungen. Darüber hi-
. succus naus sind Arbeitslosigkeit und psychische
Krankheiten vor allem mit zunehmendem
Sudden infant death syndrome (SIDS). (plötz- Alter ein entscheidender Faktor, da ältere
licher Kindstod). Der unerwartete und plötz- Menschen nicht mehr in die Arbeitswelt
liche Tod eines scheinbar gesunden Säug- eingegliedert werden können. In der Kli-
lings, der meist während des Schlafes ein- nik hat sich zur Abschätzung der S. der
tritt. Bei einer Autopsie sind weder äußer- Fragenkatalog nach Pöldinger bewährt.
lich noch innerlich Zeichen einer Krank- • suicide, risk of
heit zu erkennen. Verschiedene Ursachen
werden diskutiert, darunter ein Mangel Suizidprävention. -+ Pflegeintervention der
an Biotin in der Ernährung, Ersticken, -+ NI(, die definiert ist als die Reduzie-
Verletzungen der Schleimhäute in den rung des Risikos für selbstzugefügte Ver-
Luftwegen und dadurch eine geschwächte letzungen bei Patienten in einer Krise
Immunabwehr, prolongierte Apnö, ein oder mit schweren Depressionen.
unbekanntes Virus, anatomische Verände- • Suicide Prevention
rungen des Rachens sowie veränderte Im-
munglobuline. Der plötzliche Kindstod Sulcus, pl. Sulci. Flache Rille, Einkerbung
tritt häufig bei Kindern auf, die kurz zu- oder Furche auf der Oberfläche eines Or-
gans, wie z.B. die Sulci cerebri, die Fur- ~Orales---+ Antidiabetikum,
chen zwischen den Hirnwindungen. das die Bauchspeicheldrüse (Pankreas)
[lat.: sulcus, kleiner Graben, Furche] zur Insulinproduktion anregt. Bei Üher-
•sulcus empfindlichkeit gegenüber Sulfonamiden
ist S. kontraindiziert; ebensowenig vertra-
Sldfat. Salz der Schwefelsäure. Natürliche gen sich Alkohol und S. Aspirin und ande-
Zusammensetzungen wie Natriumsulfat,
re Salizylsäuren können den hypoglykä-
Kalziumsulfat und Kaliumsulfat sind zahl-
mischen Effekt von S. verstärken.
reich im menschlichen Körper vertreten.
• sulfonylurea
•sulfate
Snll':tlllltlldlil ---+ metachromatische Leu- Sullar. ---+ Schwefel.
kodystrophie . .sulfur
• sulfatide lipidosis Jlllll!l". Vorsilbe mit der Bedeutung
SUIIIimoglalin. Besondere Form des Hä- »oben<<, »oberhalb«, »über ..... hinaus«.
moglobins. S. enthält ein Schwefelmole- (s.a. hyper-)
kül, das nicht abgespaltet werden kann [lat.: super, oben, über, darüber]
und dadurch die normale Sauerstoffbin- •super-
dung an das Hämoglobin verhindert. Supllanttgette, Familie verwandter Sub-
• sulfhemoglobin stanzen, darunter auch ---+ Exotoxine von
Sldfanamlde (pl.). Große Gruppe synthe- Staphylokokken und Streptokokken, wel-
tisch hergestellter, bakteriostatischer Me- che die Aktivierung von T-Helferzellen
dikamente, die bei Infektionen mit gram- rapide steigern können. S. rufen eine an-
negativen und gram-positiven Mikroorga- kontrollierte Ausschüttung von T-Lym-
nismen eingesetzt werden. S. töten Bakte- phozyten hervor. Als Folge tritt entweder
rien nicht ab, sondern hemmen durch ein eine akute und möglicherweise lebensbe-
Enzym deren Wachstum. Viele Bakterien drohliche Erkrankung, wie z.B. das toxi-
können relativ schnell resistent werden sche Schocksyndrom oder ein chroni-
gegen S., weshalb man sie i.d.R. in Kombi- scher Entzündungsprozess wie das rheu-
nation mit dem Wirkstoff Trimethoprim matische Fieber auf.
gibt. Dadurch ist die Resistenzentwick- • Superantigens
lung stark vermindert. Man unterscheidet SuparltiMtlon. Erneute Infektion mit
Kurzzeit-S. (Halbwertszeit ca. 8 Stunden) demselben Erreger, die während der Be-
Synapse. Kontaktstelle zwischen zwei Ner- heilsbild auftreten und dieses kennzeich-
venzellen oder einer Nervenzelle und ei- nen.
ner Muskel- bzw. Drüsenzelle, über die [griech.: syndromos, zusammenlaufend]
Nervenimpulse mit Hilfe von Neurotrans- • syndrome
mittern, wie z.B. Acetylcholin oder Nor-
adrenalin, übertragen werden. S. sind po- Syndrom, extrapyramidales. Sammetbe-
larisiert, d. h. Nervenimpulse breiten sich zeichnung für Erkrankungen der Pyrami-
normalerweise nur in eine Richtung aus. denbahn. Als Krankheitssymptome treten
Darüber hinaus können sie ermüden, un- unwillkürliche Muskelbewegungen, Ver-
ter Sauerstoffmangel leiden und sie wer- änderungen des Muskeltonus und Hal-
den durch Anästhetika und andere chemi- tungsschäden auf. Zu den extrapyramida-
sche Substanzen beeinflusst. - adj. synap- len Krankheiten zählen z.B. dystonisches
tisch. Syndrom, Chorea, Athetose und Parkin-
[griech.: synapsis, Verbindung] son-Krankheit.
• synapse • extrapyramidal disease
brd...
.syncope
s,mMtls. dmlnisdle. Chronische Entzün-
$JIIIIape. Vorübergehender Be- dung einer Gelenkhaut
wusstseinsverlust aufgrundeiner unzurei- [griech.: chronos, Zeit, syn, zusammen;
chenden zerebralen Durchblutung, was lat.: ovum, Ei; griech.: itis, Entzündung.]
durch eine plötzliche Insuffizienz des •chronic synovitis
-
Synthese 1. Bildung einer komplizierten
chemischen Verbindung aus einfacheren
Stoffen. 2. Ebene des kognitiven Lernens,
auf der der Lernende Elemente einer frü-
heren Lernstufe zu einem neuen Ganzen
gekennzeichnet, die bei Abheilung Narben
hinterlassen. Syphilome können sich
überall im Körper bilden, in den Augen,
auf Leber, Lunge, Magen oder den Fort-
pflanzungsorganen. Auch das dritte Sta-
miteinander vereint. dium kann schmerzfrei verlaufen oder
[griech.: syntesis, das Zusammenlegen, aber mit tief bohrendem Schmerz einher-
die Zusammensetzung] gehen. Sämtliche Körperstrukturen kön-
synthesis nen geschädigt werden und die Krankheit
kann somit zu geistigem und körperli-
lsiertft, Durch Zusammensetzung chem Verfall und schließlich zum Tod
neue Gebilde formen, z.B. die Bildung führen. Die angeborene S. (S. connata
von Proteinen aus einfachen Aminosäure- oder congenita) wird über die Mutter er-
ketten. worben. Spirochäten sind plazentagängig
• synthesize und können den Fötus bereits in der Ge-
Synzytium Synzylia) Zellverband ohne bärmutter infizieren. Die Kinder können
Zellgrenzen, der durch Teilung oder Ver- bereits mit Missbildungen oder blind zur
schmelzung entstanden ist. Das S. enthält Welt kommen. Einige Säuglinge zeigen
mehrere Zellkerne, aber ein gemeinsames zunächst keine Symptome, doch nach
Protoplasma. - adj. synzytial. mehreren Wochen entwickelt sich ein
syncytium chronischer Schnupfen, gelegentlich mit
blutig-eitrigem Ausfluss sowie Hautschä-
, (Lues). Geschlechtskrankheit, die digungen, besonders an Handinnenflä-
durch die Spirochäte __, Treponema palli- chen, Fußsohlen und im Genitalbereich.
dum hervorgerufen und meist durch Ge- Meist sind die Kinder seh- und hörge-
schlechtsverkehr oder auch intrauterin schädigt, leiden unter Zwergwuchs und
übertragen wird. Die Krankheit verläuft schlechter Gesundheit. - adj. syphilitisch.
in drei Stadien und kann jedes Organ be- [Nach einem lat. Gedicht, in dem ein Hirte
fallen. Im ersten Stadium tritt ca. 10 bis 90 (Syphilus) daran erkrankte.]
Tage nach der Infektion ein kleines rotes syphilis
Knötchen auf der Haut oder Schleimhaut
auf, das sich bald in ein schmerzloses, drHJ~borene. In utero erworbene
blutloses Geschwür (den sog. Schanker) Form der Syphilis. Symptome sind Kno-
111
T
.t
T. Symbol für: 1. Zeit. 2. temporal (Anato-
mie).
auch in Wasser auflösen, im Mund zerge-
hen lassen oder kauen. Einige T. werden
auch in Körperhöhlen eingelegt, z.B. Vagi-
.T
naltabletten. Nach der Tabletteneinnahme
T. Symbol für: 1. Temperatur. 2. das Was- ist auf Nachtrinken zu achten, damit die
serstoffisotop Tritium(= 3 H). Tb!. nicht im Ösophagus hängen bleibt
und Ulzera verursacht.
tm- Symbol für die Halbwertzeit radioak- •tablet
tiver Isotope.
Tacbyad~Jd~mie. Unegelmäßiger Herz-
.Tll2 schlag mit einer Frequenz von über 100/
T,. Symbol für --> Trijodthyronin. min.
.T3 [gr. tachys + a + rhythmos, schnell +
nicht+ Rhythmus]
T., Symbol für Tetrajodthyronin (--> Thyro- •tachyarrhythmia
xin).
.T4 1'lldt,unlle. Kontraktion des Herzens mit
einer Frequenz von über 100 Schlägen
TalaH doirsllls. Spätstadium der Syphilis,
-+ pro Minute. Normalerweise steigert sich
das durch den langsamen Verfall des ge- der Herzschlag infolge von Fieber, Sport
samten Körpers bzw. einzelner Körperre- oder Aufregung. Eine pathologische T.
gionen und den allmählichen Verlust von tritt im Zusammenhang mit Sauerstoff-
Sehnenreflexen gekennzeichnet ist. Be- mangel auf, der z.B. durch Anämie, kom-
troffen sind vor allem das Rückenmark
und die großen Gelenke der Extremitäten,
wodurch die Patienten unkaardiniert und
pensierter Herzinsuffizienz, Blutungen
oder Schock entstehen kann. Die T. ist so-
mit eine physiologische Reaktion und be-
D
mit weit auseinanderstehenden Beinen wirkt, dass durch die größere Blutmenge,
laufen. Weitere Symptome sind Inkonti- die durch den Körper strömt, mehr Sauer-
nenz, Impotenz, starke Schmerzen im Un- stoff zu den Körperzellen transportiert
terbauch und in den Extremitäten. wird. - adj. tachykard.
[lat.: tabes + dorsum, allmähliche Auszeh- [griech.: tachys + kardia, schnell + Herz]
rung+ Rücken] •tachycardia
• tabes dorsalis
Tachybnfle. fetale. Fetale Herzfrequenz
Talllette. Darreichnungsform eines Medi- von 160 Schlägen/Minute oder höher, die
kamentes in Form einer festen Masse, die über einen Zeitraum von mehr als 10 Mi-
unter hohem mechanischem Druck aus nuten anhält.
einer pulverförmigen Substanz hergestellt • fetal tachycardia
wird. T. gibt es in unterschiedlichen For-
men, Farben, Größen und Gewichten. 1'ldtykanfie. piiRIIlJSIINIIe supt"II'Nidrikullre.
Meistens werden sie im Ganzen ge- Ektopischer Rhythmus mit einer Fre-
schluckt, gelegentlich muss man sie aber quenz von 170 bis 250 Schlägen/min. Der
Beginn erfolgt plötzlich mit einem ver- TagesklniiL Psychiatrische Einrichtung,
frühten Vorhof- oder Kammerschlag und die Patienten Therapien während des Ta-
wird vom Atrioventrikularknoten (AV- ges anbietet.
Knoten) -Wiedereintritts-Mechanismus • day hospital
mit oder ohne zusätzliche Bahn unter-
stützt. Tagesd~Jdtmus. Aktivitäts- und Verhal-
• paroxysmal supraventricular tachycar- tensmuster, die nach Tag-Nacht-Zyklen
dia ablaufen, wie z.B. Mahlzeiten, die zu be-
stimmten Tageszeiten eingenommen wer-
~ pan~KJStlllle Wlllrlblire. den.
Plötzlicher Beginn und abruptes Ende ei- • diurnal rhythm
nes schnellen Herzschlages (Tachykardie),
was durch eine rasche Aufeinanderfolge T~Entzündung der Aorta
von Entladungen direkt an der Herzkam- inklusive ihrer Hauptäste und der Lun-
mer (Ventrikel) verursacht wird. genschlagader. Die Krankheit ist gekenn-
• paroxysmal ventricular tachycaedia zeichnet durch einen fortschreitenden
Verschluss der linken Schlüsselbeinarterie
T~ Schnelles, hastiges Essen. und der linken Hals- und Kopfarterien
[griech.: tachys + phagein, schnell + es- oberhalb deren Ursprung aus dem Aor-
sen] tenbogen. Symptome sind der fehlende
• tachyphagia Puls in beiden Armen sowie in der Hals-
TldiJphJiuiL 1. In der Pharmakologie schlagader, vorübergehende Lähmung,
das Phänomen, dass bei wiederholter Ga- vorübergehende Erblindung und Ge-
be von bestimmten Medikamenten deren sichtsmuskelschwund.
Wirksamkeit trotz größer werdender Do- [M. Takayasu, jap. Arzt, 1860-1938.]
sen rapide abnimmt und schließlich völlig • Takayasu's arteritis
ausbleibt. 2. In der Immunologie eine sich tRt1. Betrifft den --->Tastsinn.
schnell entwickelnde Immunität gegen- [lat.: tangere, berühren]
über einem Toxin aufgrund früherer Ex- •tactile
position, z.B. in Form einer Impfung.
[griech.: tachy + phylaxis, Bewachung, Be- Talg. Gelbliche Fettmasse, die aus den
schützung] Fettgeweben von Wiederkäuern, wie z.B.
•
• tachyphylaxis Rindern und Schafen gewonnen und in
der Seifen-, Schmiermittel- und Kerzen-
~ Beschleunigtes Atmen mit ei-
produktion verwendet wird. Die Pharma-
ner Atemrate von über 20 Atemzügen pro
zie bezeichnet T. als ---> Sebum und ver-
Minute bei erhöhtem Sauerstoffbedarf,
z.B. bei körperlicher Belastung, hohem wendet es zur Herstellung von Salben.
Fieber. •tallow
[tachy + pnoia, Wehen, Hauchen, Atmen] Talgdrlisen. Eine Art der zahlreichen klei-
•tachypnea nen Organe in der Haut. Sie sind im allge-
Taenll. Gattung der großen, im Darm le- meinen an Haarfollikel gebunden und
benden Bandwürmer mit Saugnäpfen am kommen in allen Körperregionen vor. Be-
Kopf und mehreren Gliedern. T. gehören sonders zahlreich finden sie sich jedoch
zu den häufigsten Parasiten, die den Men- am Kopf, im Gesicht, in der Nase, im
schen befallen. Mund, am äußeren Ohr und im Afterbe-
[lat.: taenia, Band, Binde] reich. Jede Drüse besitzt einen Ausfüh-
•Taenia rungsgang, bei den stark sekretierenden
mündet dieser in ein HaarfollikeL Der ab-
Tallllasis. Befall mit Bandwürmern der gesonderte Talg schützt das Haar und die
Gattung ---> Taenia. umliegende Haut vor Austrocknung, ver-
•teniasis mindert die Schweißausdünstung und hat
·• ·. ~ Taupunkt 983
eine regulierende Funktion auf die Kör- die auf bestimmte Hormone, Antigene,
pertemperatur. Antikörper, sensibilisierte T-Zellen oder
• sebaceous glands andere Substanzen reagieren.
Talus, pl. Tali. Sprungbein; Oberster und • target cell
zweitgrößter Fußwurzelknochen, der das tarsal. I. Zur Fußwurzel oder zum Knö-
Gewicht des Körpers vom Schienbein auf chel gehörend. 2. Das Augenlid betref-
das Fersenbein überträgt. Er ist gelenkig fend.
mit dem Knöchel und dem Kahnbein ver- • tarsal
bunden.
[lat.: talus, Sprungbein] Tal'$altunnelsyndrom. Neurologische Stö-
• talus (pl. tali) rung des Fußes, die durch Schmerz und
Taubheit der Fußsohle gekennzeichnet
Tamponade. Ausfüllen einer Körperhöh- ist. Die Störung kann durch Knöchelbrü-
le, Wundhöhle oder eines Hohlorgans che hervorgerufen werden, wodurch der
mit Mull oder Gaze zur Blutstillung aber Schienbeinnerv (Nervus tibialis) geschä-
auch zur Drainage. digt wird.
tampooade • tarsal tunnel syndrome
Tänien (pl.). Bezeichnung für die Längs- Tarsus (pl. Tarsi). I. Gelenkbereich zwi-
muskulatur des Dickdarmes (Kolon), die schen Fuß und Bein. 2. Ca. 2,5 cm lange
in drei Muskelsträngen (Taenia libra, T. Faserplatte, die das untere Augenlid bildet
mesocolica und T. omentalis) angeordnet und ihm die gebogene und elastische
ist. Form verleiht.
• taeniae [griech.: tars6s, breite Fläche, Fußsohle]
Tannin. Gerbsäure, die aus Rinde und • tarsus (pl. tarsi)
Früchten verschiedener Bäume und Sträu- Tarui·Krankheit. ---. Glykongenose Typ VII.
cher gewonnen wird, insbesondere von
• Tarui's disease
Eichen.
• tannic acid Tastsinn. Rezeptoren des Nervensystems
Tannherapie. Einsatz rhythmischer Kör- (Mechanorezeptoren), die für die Berüh-
perbewegungen zur Freisetzung von Ge- rungsempfindung zuständig sind.
fühlen. • tactile sense
• dance therapy Taubheit. (Gehörlosigkeit). Teilweiser bzw.
Target·Organ. I. In der Radiologie Organe, völliger Gehörverlust Bei der Einschät-
die eine therapeutische Strahlendosis er- zung einer Schwerhörigkeit werden die
fahren. 2. In der Nuklearmedizin Organe, Ohren auf Ausfluss, Verkrustungen, An-
welche die größte Konzentration der ra- sammlungen von Ohrschmalz (Zerumen)
dioaktiven Tracer erhalten sollen. 3. In oder auf strukturelle Abnormitäten unter-
der Endokrinologie Sammelbezeichnung sucht. Ein Hörverlust kann konduktiv
für Organe, auf die Hormone des Hypo- oder sensorisch, vorübergehend oder per-
physenvorderlappens wirken, z.B. Schild- manent, kongenital oder erworben sein.
drüse, Nebennierenrinde und Keimdrü- Die Auswirkungen des natürlichen Alte-
sen. rungsprozesses werden bei der Diagnose
• target organ ebenfalls ausgewertet. (---. Schwerhörigkeit)
• deafness
Target·Zelle. I. Rote Blutkörperchen, die
in der Mitte durch eine Anhäufung von Taupunkt. Temperatur, bei der die Umge-
Hämoglobin besonders dunkel gefarbt, bungsluft mit Wasserdampf gesättigt ist
und mit helleren Ringen umgeben sind. und der Wasserdampf als Flüssigkeit kon-
2. Sammelbezeichnung für Zellen, die mit densiert. Bei der Aerosoltherapie kann
spezifischen Rezeptoren ausgestattet sind, Wasser auf Behältern, in Schläuchen und
984 Taupunkt _r
auf anderen Oberflächen kondensieren, stellung innerer Organe, wie z.B. der Le-
sobald der Taupunkt erreicht ist ber oder der Milz verwendet
• dewpoint • technetium (Tc)
Taussig-Bing-Syndrom. Angeborener Herz- ""'Technetium. Radionuklid, das häufig in
fehler mit entgegengesetzt zur normalen der -+ Szintigraphie zur Darstellung inne-
Lage angeordneter Körperschlagader rer Organe verwendet wird. Wegen seiner
(Aorta) und Lungenschlagader, defekter kurzen Halbwertzeit und der adäquaten
Herzkammerscheidewand (Ventrikelsep- ausgesandten Energiemenge wird T. be-
tum) und Vergrößerung der Herzkammer vorzugt eingesetzt Das »m« gibt an, dass
(ventrikuläre Hypertrophie). das Radionukleid direkt am entsprechen-
[H. Taussig, amerik. Pädiater, 1898-1986; den Organ von einer Molybdän-Quelle
R. Bing, amerik. Kardiologe, geb. 1909.] produziert wird.
• Taussig-Bing's syndrome • technetium-99m
Tawara-Schenkel. Ein Segment aus inem Technik, aseptische. Vorgehensweise, bei
Netzwerk spezialisierter Fasern, die elekt- der zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen er-
rische Impulse innerhalb der Herzkam- griffen werden, um die -+ Kontamination
mern weiterleiten; Verlängerung des einer Person, eines Objekts oder eines
-+ His-Bündels; die T.-S. setzen sich in die ganzen Bereichs durch -+ Mikroorganis-
-+ Purkinje-Fasern fort. (-+ Erregungslei- men zu verhindern.
tung) • a eptic technique
• bundle branch
Technologien, Umgang mit. Pflegeinter-
Taxis. I. Durch spezifische Reize ausgelös-
vention der -+ NIC, die definiert ist als
te Bewegung der Zellen, entweder aufein-
der Einsatz von technischen Geräten
ander zu oder voneinander weg. 2. Ver-
und Zubehör bei der überwachung des
kleinerung einer Hernie. 3. Manuelle
Zustandes von Patienten oder zur Le-
Rückverlagerung einer Hernie in ihre ur-
benserhaltung.
sprüngliche Position.
[griech.: taxis, Anordnung] • Technology Management
• taxis Tectum. Körperstruktur, die eine Art Dach
Taxonomie. System zur Klassifizierung von darstellt
Organismen anband ihrer natürlichen Be- [lat.: tectum, Dach]
ziehungen zueinander und auf der Grund- • tectorium
lage von gemeinsamen Faktoren, wie z.B.
D
Tee. Getränk, das durch Aufgießen der
Embryologie, Struktur oder physiologi-
verschiedenen getrockneten Kräuter oder
sche Chemie. - adj. taxonomisch .
Pflanzenteile mit heißem bzw. kochen -
• taxonomy
dem Wasser zubereitet wird. Dabei haben
TB, TBC. Abkürzung für -+ Tuberkulose. die verschiedenen Zusätze unterschiedli-
. TB che Wirkung. Schwarztee wirkt stimulie-
rend und stopfend; grüner T. durchblu-
T-Drain. Wunddrain ( -+ Drain) mit T -förmi- tungsf<irdernd, anregend und -+ antikarzi-
ger Spitze, der nach einer Gallenoperation nogen; Zinnkraut harntreibend und des-
in den Gallengang eingelegt wird und das infizierend; Fenchel regt die Darmperi-
Gallensekret zur Entlastung des Wundge- staltik an, wirkt leicht harntreibend und
bietes nach außen ableitet (s.a. Drainage) hustenlösend; Kamillentee wirkt bei Ma-
• t-drain gen-Darm-Krämpfen krampflösend und
Technetium. (= Tc) Radioaktives, metalli- hat bei äußerer Anwendung leicht desin-
sches Element mit der Ordnungszahl 43 fizierende Wirkung. Lindenblütentee ist
und einem Atomgewicht von 99. T.-lsoto- fiebersenlkend und durstlöschend; Pfef-
pe werden bei der -+ Szintigraphie zur Dar- ferminztee regt die Gallensekretion an,
· Telemetrie 985
•
bei beiden Geschlechtern Ödeme, Gelb-
sucht und Leberkarzinom auftreten. Nerven die Nervenimpulse des infizierten
• testosterone ZNS an die Muskeln übermitteln. Es gibt
keine Verletzungen und auch bei einer
Tetanie. Zustand einer Übererregbarkeit Autopsie werden oft keine Organverlet-
der Muskeln, der sich in Krämpfen, Spas- zungen festgestellt; die Hirn- und Rücken-
men, Muskelzucken und starker Beugung marksflüssigkeit (Liquor) ist klar und
der Fuß- und Handgelenke (Pfötchenstel- ohne Auffälligkeiten. - adj. tetanisch.
lung) ausdrückt. Ausgelöst wird eine T. [griech.: tetanos, extreme Spannung)
durch einen gestörten Kalziumstoffwech- •tetanus
sel, der bei Vitamin-D-Mangel, Unter-
funktion der Nebenschilddrüsen oder Hy- Tetanus- und Dipbtberie-foalde.Substanz
perventilation auftreten kann. zur aktiven Immunisierung, die ent-
.tetany schärfte Tetanus- und Diphterietoxine
enthält; diese regen zur Antikörperbil-
Tetanie, hypoblrimlsche. Erkrankung, die dung an. Wird zur Immunisierung gegen
durch einen extrem niedrigen Kalzium- Tetanus und Diphterie bei Kindern unter
spiegel im Blut gekennzeichnet ist. Da- 7 Jahren eingesetzt, wenn die Dreifach-
durch kommt es zu einer übermäßigen Impfung gegen Keuchhusten (Pertussis),
Erregbarkeit des neuromuskulären Sys- Diphterie und Tetanus kontraindiziert ist.
tems. Eine häufige Ursache ist eine ver- •tetanus and diphtheria toxoids (Td)
TellltlllHmmungtobdn. Menschliche Anti- zip von Haschisch und Marihuana bilden.
körper als Injektionslösung, die Tetanus- THC beschleunigen den Pulsschlag, verur-
toxine neutralisieren können. Sie werden sachen eine Rötung der Augenbindehaut
als passive Immunisierung nach mögli- und rufen ein Euphoriegefühl hervor. Da-
cher akuter Infektion mit Wundstarr- rüber hinaus beeinflussen sie Blutdruck,
krampferregern gegeben. Atemfrequenz, Pupillengröße, Gedächt-
•tetanus immune globuline (TIG) nis, Wahrnehmung und Bewusstsein. Sie
vermindern die motorische Koordinati-
Tetamatoxold. Entschärftes Tetanustoxin, onsfähigkeit und regen den Appetit an.
das keine Giftwirkung mehr hat, jedoch
eine Antikörperreaktion auslöst und da- • tetrahydrocannabinol (THC)
mit zeitweilige Immunität gegen Wund- Tetl'amet';. Substanz, die aus vier Teilen zu-
starrkrampf verleiht. Es wird zur ersten sammengesetzt ist, z.B. ein Protein, das
Impfung (aktive Immunisierung) gegen aus vier Polypeptiden besteht.
Tetanus eingesetzt. Die Immunität hält ca. •tetramer
10 Jahre an, danach sollte eine Auffri-
Tetraplegie.--. Quadriplegie.
schung erfolgen.
• quadriplegia
• tetanus toxoid
tlllrl-. --.quadr-.
tetqplold. Bezeichnet Zellen oder Lebewe-
sen, die mit einem vierfachen Chromoso-
•quadr-
mensatz ausgestattet sind. (s.a. haploid)
TetrachlorbMenstoff. Farblose, flüchtige, • tetraploid
giftige Flüssigkeit, die als Lösungsmittel
und in Feuerlöschern verwendet wird.
Tetrazrlllne. Zählen zu den Breitspek-
trum-Antibiotika und sind somit gegen
[lat.: carbo + griech.: tetra, vier, chloros,
grünlich.] zahlreiche Erreger einsetzbar. Sie hem-
men die Vermehrung der Bakterien, sind
• carbon tetrachloride
also bakteriostatisch. In der Schwanger-
Tttradllerkohlustoff.YI!IIiftung. Durch schaft und Stillzeit sowie für Kinder unter
Kontakt mit Tetrachlorkohlenstoff verur- 8 Jahren sind T. kontraindiziert. Aufgrund
sachte Vergiftung, die sowohl Leber als der bakteriostatischen Wirkung müssen
auch Nieren beeinträchtigen kann. Die T. genau zeitgerecht eingenommen wer-
Einnahme der Flüssigkeit bzw. Inhalation den. Sonnenbäder sollten während der
der Dämpfe führt zu Kopfschmerzen, übel- Therapie unbedingt vermieden werden.
keit, Depression des zentralen Nervensy- • tetracyclines
stems, Bauchschmerzen und Krampfanfäl-
len. Bei Vergiftung durch Inhalation kann Thllllmotomie. Operative Ausschaltung
der sensiblen Kerne im Thalamus; wird
D
eine künstliche Beatmung und Sauerstoff-
bei Behandlungen von Erkrankungen der
zufuhr erforderlich sein. Bei Vergiftung
--. Basalganglien angewandt.
durch orale Einnahme muss das Gift durch
eine Magenspülung entfernt werden. • thalamotomy
[lat.: carbo + griech.: tetra, vier, chloros, lllalamus.Eine der großen, paarigen und
grünlich.] ovalen Nervenstrukturen, die den Groß-
• carbon tetrachloride poisoning teil der Seitenwände der dritten Hirnkam-
mer und einen Teil des Zwischenhirns bil-
T~ Das Vorhandensein von nur
4 Fingern an einer Hand bzw. 4 Zehen an den. Der T. schaltet sensorische Informa-
tionen, ausgenommen Geruchsinforma-
einem Fuß.
tionen, zur Hirnrinde um. Er besteht
[griech.: tetra + däctylos, Finger]
hauptsächlich aus grauer Substanz und
• tetradactyly
übersetzt Impulse der jeweiligen Rezepto-
Tt11'11wdroannabinole (1HC). Moleküle, die ren in Schmerz-, Temperatur- oder Berüh-
in der Hanfpflanze Cannabis sativa vor- rungsempfindungen. Darüber hinaus ist
kommen und das berauschende Wirkprin- er daran beteiligt, Nervenimpulse mit an-
genehmen bzw. unangenehmen Gefühlen rer Lymphozyten mit fremden Antigenen
zu verbinden und Wachsamkeitsmecha- fördern, indem lösliche Proteine, die so
nismen im Körper aufrechtzuerhalten, genannten Helferfaktoren, freigesetzt wer-
z.B. auch komplexe Reflexmechanismen. den.
- adj. thalamisch. •helper T cell
[griech.: tha!amos, Kammer, Schlafge-
mach] T-llelfenellea. --> Lymphozyten, die im
Thymus heranreifen, und bei der Immun-
•thalamus
abwehr des Körpers eine entscheidende
Tbalasslmle. Erbliche hämolytische Anä- Rolle spielen. Die T-H. zerstören oder
mie infolge einer gestörten Hämoglobin- neutralisieren Zellen und Substanzen, die
synthese. T. tritt in zwei Formen auf; als in den Körper eingedrungen und als
Thalassemia major, der homozygot ver- >>nicht-selbst<< erkannt werden. Sie produ-
erbbaren Form, die in der Kindheit auf- zieren Interleukin-2, eine Substanz, die
tritt und gekennzeichnet ist durch Anä- wiederum die Aktivität der natürlichen
mie, Fieber, Wachstumsstörungen und Killerzellen Gammainterferon und T-Sup-
Milzvergrößerung sowie durch charakte- pressorzellen stimuliert. Das HI-Virus
ristische Veränderungen der roten Blut- bindet z.B. vorwiegend an T.-H. und be-
körperchen. Die Milz kann derart vergrö- wirkt damit eine schwere Schädigung des
ßert sein, dass die Atmung beeinträchtigt Immunsystems, wodurch sich harmlose
wird und die übrigen Bauchorgane zu- Infektionen in schwere Krankheiten ver-
sammengedrängt werden. Meist geht die wandeln. (s.a. Immunsystem; lmmunant-
Krankheit mit Kopf- und Bauchschmer- wort)
zen, Schlappheit und Appetitlosigkeit ein- • T4 cells
her. Bei der Thalassemia minima zeigt
der Patient keine klinischen Symptome, thlmaitl. 1. Das Siebbein betreffend.
die Veränderung der Blutkörperchen ist 2. Eine große Anzahl siebartiger Öffnun-
jedoch mikroskopisch nachzuweisen. gen vorweisend.
• thalassemia [griech.: ethmos, Sieb, eidos, Form.]
•ethmoid
~ Anwendung von Seebä-
dern und Seeluft als Heilkur. 111eobnJm1n. Substanz, die chemisch zu
• thalassotherapy --> Koffein und -->Theophyllin verwandt ist.
•
T. kommt natürlich in Kakao, Mate und
Thanat81eg!e. >>Sterbensforschung<<; For- Tee vor. Es wirkt harntreibend (diure-
schungsgebiet, das sich mit Fragen des tisch), gefäßerweiternd (vasodilatato-
Sterbens und des Todes befasst. risch), herzanregend und relaxierend auf
[griech.: thanatos + Iogos, Tod + Rede, die glatte Muskulatur.
Wort, Vernunft, Lehre] • theobromine
• thanatology
11leopltJIIIft. Bronchospasmolytikum, das
'111e1ra. Bindegewebige Hülle oder Kapsel bei Bronchitis, Asthma bronchiale und
eines Organs, wie z.B. die >>Theca follicu- Lungenemphysem eingesetzt wird. Es
li<<, die Hülle der EierstockfollikeL wirkt entspannend auf die glatte Muskula-
• theca (pl. thecae) tur der Bronchien, kann jedoch bei über-
1helardte. Beginn der Ausbildung der höhter Einnahme leicht zu Nebenwirkun-
weiblichen Brust; meist zwischen 9 und gen wie Herzrhythmusstörungen, Kopf-
13 Jahren. schmerzen, Unruhe und Krämpfen füh-
[griech.: tele + arche, Brustwarze + An- ren. Außerdem beeinflusst es die Wirkung
fang, Beginn] zahlreicher anderer Medikamente.
•thelarche • theophylline
T~. Besondere Form der Tharapeut. Heilkundiger; allgemeine Be-
--> T-Zellen, die die --> Immunantwort ande- zeichnung für eine medizinisch ausgebil-
-._. - -· thermophil 991
dete Person, die sich auf die Heilung von handJung von Patienten. Ts. gelten als
Krankheiten spezialisiert hat. Dies kann Richtlinie für die Praxis und werden zur
ein Arzt, ein Krankengymnast, ein Psy- Leistungsbeurteilung herangezogen.
chologe etc. sein. • standard of care
• therapist
therm-, therm~. Vorsilbe, die einen Zu-
Therapeutik. Bereich der Gesundheitsfür- stand im Zusammenhang mit >>Wärme,
sorge, der sich mit der Behandlung von Wärmeenergie, Temperatur« beschreibt.
Krankheiten befasst, mit dem Ziel diese • therm-, thermo-
zu heilen bzw. Symptome zu lindern.
• therapeutics Thermalgesie. Schmerzen, die durch die
Aussetzung hoher Temperaturen verur-
Therapie. Die Behandlung einer Krankheit sacht werden.
oder eines pathologischen Zustands, z.B. • thermalgesia
eine Inhalationstherapie. Dabei werden
an Atemwegserkrankungen leidenden Pa- Thermogenese. Wärmeerzeugung, insbe-
tienten verschiedene Medikamente zur In- sondere die durch die Körperzellen.
halation verabreicht. - adj. thermogenetisch.
• rherapy • thermogenesis
Therapie, sensomotorische. Therapie zur Thermographie. Technik, mit der warme
Integrationsförderung von Reflexhand- und kalte Körperbereiche mit Hilfe eines
lungen und zur Förderung von gewollten auf den Blutfluss reagierenden Infrarot-
motorischen Bewegungen im Zusammen- Detektors lokalisiert und mit einem so ge-
hang mit der Körperhaltung und der Fort- nannten Thermograph aufgezeichnet
bewegung. werden können. Warme Flecke (>>hot
• sensorimotor therapy spots<<) unter der Körperoberfläche kön-
Therapie, thrombolytische. Verabreichung nen auf Tumoren oder andere Störungen
von thrombolytischen Wirkstoffen wie hinweisen.
z.B. ---. Gewebsplasminogenaktivator, Uro- • thermography
kinase oder Streptokinase, um ein arteri- Thermokoagulation. Zerstörung krankhaf-
elles Blutgerinnsel bei einem Patienten ten Gewebes durch starke Hitze mit Hilfe
mit akutem Herzinfarkt infolge von Blut- hochfrequenter elektrischer Ströme.
gerinnseln in den Koronararterien aufzu- • thermocoagulation
lösen. Darüber hinaus wird eine t. T. bei
Venenkathetern eingesetzt, um die Bil- thermolabil. Beschreibung einer Substanz
dung von Gerinnseln an der Katheterspit- oder eines Objekts, das durch Wärme
ze zu verhindern. leicht verändert oder zerstört werden
• thrombolytic therapy (TT) kann.
• thermolabile
Therapiegruppe. - Pflegeintervention der
NIC, die definiert ist als die Anwen- Thermometer. Messgerät zur Bestim-
dung psychotherapeutischer Techniken mung der Temperatur (das Fieberther-
in einer Gruppe und Einsatz der lnteralc- mometer dient der Messung der Körper-
tionen zwischen den Gruppenmitglie- temperatur).
dern. lgriech.: thermos, Wärme; metros, Maß)
• Therapy Group • thermometer
Therapieplan. ---. Regime.
thermophil. Beschreibung eines Organis-
• regime
mus, der bei Temperaturen weit über der
Therapiestandard. Schriftlich dokumen- normalen Körpertemperatur und bis zu
tierte Regelungen, Handlungsempfehlun- 70°C gut gedeiht.
gen und Bedingungen bezüglich der Be- • thermophilic
992 Thermoresistenz
Thennoresistenz. Die Fähigkeit, hohe Tem- Thorax (pl. Thoraces). Brustkorb; Knochen-
peraturen unbeschadet zu überstehen. Be- und Knorpelgerüst, das die Hauptorgane
stimmte Bakterien besitzen z.B. diese Fä- für Atmung und Kreislauf sowie das
higkeit und können daher mit unzurei- Zwerchfell, die Trennschicht zwischen T.
chender Wärme nicht zerstört werden. und Bauch (Abdomen) enthält. Zum T. ge-
• thermoresistance hören auf der Bauchseite (ventral) das
Brustbein (Sternum) mit den knorpeligen
Thermorezeptoren. Nervenendigungen, die
Rippenverbindungen und auf der Rücken-
auf Wärme bzw. eine Erhöhung der Kör-
seite (dorsal) 12 Brustwirbel und der dor-
pertemperatur reagieren.
sale Teil der 12 Rippen.
• thermoreceptors
[griech.: thorax, Brustharnisch, Brust]
Thiamin. Wasserlösliches Vitamin B1, das • thorax (pl. thoraxes, thoraces)
für den normalen Stoffwechsel und die
Gesundheit des Herz-Kreislauf- und des Thorax, Pllege von Drainagen. -+ Pflegein-
Nervensystems wichtig ist. T. spielt eine tervention der _. NIC, die definiert ist als
entscheidende Rolle beim Kohlehydratab- dje Pflege von Patienten mit einer exter-
bau und somit bei der Energiegewinnung nen Drainage mit Wasserkammer aus
im Gewebe. T.-Mangel, unter dem häufig der Brusthöhle.
Alkoholiker leiden, schädigt hauptsäch- • Tube Care: Thorax
lich das Nervensystem, den Kreislauf und
den Magen-Darm-Trakt. Typische Symp- Thoraxchirurgie. Fachbereich der Medizin,
tome sind Reizbarkeit, emotionale der sich mit Krankheiten und Verletzun-
Schwankungen, Appetitlosigkeit, Neuritis, gen des Brustraumes und deren Therapie
beschleunigter Puls, erschwerte Atmung, und Heilung durch operative Maßnahmen
verminderte Darmtätigkeit und Herzbe- beschäftigt.
schwerden. Bei schwerer Ausprägung • thoracic surgery
kann der Patient an -> Beriberi erkranken. Thoraxdrain. Durch einen Rippenzwi-
• thiamin schenraum des Thorax (5. Interkostal-
thorakal. Betrifft oder gehört zum Brust- raum) in die Brusthöhle eingeführter Ka-
raum (Thorax). theter zur Wiederherstellung der Negati-
• thoracic vität der Pleurahöhle sowie zur Entnahme
von Luft oder Flüssigkeit. Der Drain ist
Thorakalnerven. (Brustnerven). Brustnerven; mit einem geschlossenen Absaugsystem
12 Spinalnervenpaare, die in Brusthöhe verbunden.
dem Rückenmark entspringen. Dazu ge- • ehest tube
D hören II Interkostalnervenpaare und I
Subkostalnervenpaar. Sie breiten sich
hauptsächlich über die Brustwand und
Thoraxdrainage. Mit Hilfe einer eingeführ-
ten Drainage wird aus dem Pleuraspalt
den Bauch (Abdomen) aus. Die ersten bei- Luft, Blut oder pathologische Flüssigkeit
den Paare innervieren Arme und Ober- aus dem Thoraxraum durch kontinuierli-
körper, die nächsten vier nur den Ober- chen Sog entfernt, um die Entfaltung der
körper und die restlichen fünf die Wände Lunge wieder zu ermöglichen. Bestand-
des Oberkörpers und das Abdomen. teile der T. sind Drainageschlauch, Saug-
• thoracic nerves kontrollkammer, Auffangbehälter, Was-
serschloss, Belüftungsstutzen, Sogan-
Thorakostomie. Einschnitt in die Brustfell- schluss.
wand zur Schaffung einer Drainageöff-
• ehest drainage
nung.
• thoracostomy Thoraxphysiotherapie. -+ Pflegeinterventi-
Thorakotomie. Operative Öffnung der on der -+ NIC, die definiert wird als die
Brusthöhle. Unterstützung von Patienten bei der Ent-
• thoracotomy fernung von Sekreten aus den periphe-
· Thrombophlebitis 993
ren in die zentralen Atemwege, wo sie Thrombin. Enzym, das im Blutplasma wäh-
dann abgehustet und/oder abgesaugt rend des Gerinnungsprozesses aus Pro-
werden können. thrombin, Kalzium und Thromboplastin
• Chest Physiotherapy gebildet wird. T. bewirkt die Umwandlung
von -> Fibrinogen in -> Fibrin, den wichtig-
Thoraxsmmerzen. Körperliche Beschwer- sten Faktor bei der Bildung von Gerinn-
den im Brustraum, die eine sofortige seln.
Diagnose und Evaluation erforderlich ma- • thrombin
chen. Thoraxschmerzen können für eine
Herzkrankheit, z.B. Angina pectoris, Thromboangiitis. Entzündung der Blutgefa-
Herzinfarkt oder Perikarditis bzw. für eine ße im Zusammenhang mit ->Thrombose
Lungenkrankheit, z.B. Pleuritis, Pneumo- und einer Schädigung bzw. Zerstörung
nie, Lungenembolie oder Lungeninfarkt, der innersten Haut der Gefaße (Intima).
symptomatisch sein. Die Ursache für Tho- • thromboangiitis
raxschmerzen kann auch auf Probleme Thromboembolie. Verstopftes Blutgefaß
der Skelettmuskulatur, gastrointestinale durch einen Gefaßpfropf (Embolus), der
oder psychogene Beschwerden zurückzu- von seinem ursprünglichen Ort der Bil-
führen sein. Der Konsum von Drogen, dung mit dem Blutstrom wegtransportiert
z.B. Kokain, kann ebenfalls Thorax- wurde. Der Körperbereich, der von der
schmerzen verursachen. Über 90o/o aller blockierten Arterie versorgt wird, kann
Fälle mit Thoraxschmerzen stehen im Zu- kalt, taub und zyanotisch werden. In der
sammenhang mit koronarer Herzerkran- Lunge verursacht ein Embolus einen
kung, Quetschungen von Rückenmarks- plötzlichen, scharfen Schmerz im Brust-
wurzeln oder psychologischen Proble- oder Oberbauchbereich, erschwerte At-
men. Zu den kardiovaskulären Erkran- mung (Dyspnoe), Husten, Fieber und
kungen, die mit Thoraxschmerzen assozi- Blutspucken. Eine Verstopfung der Lun-
iert sind, gehören Herzinfarkt, Angina genschlagader oder einer deren Hauptäste
pectoris, Perikarditis sowie Aneurysma kann tödlich enden.
der Brustschlagader. Ursachen für Tho- • thromboembolism
raxschmerzen in Verbindung mit dem
Bewegungsapparat sind Rippenbrüche, Thrombogenese. Bildung eines Blutpfrop-
Schwellungen der Rippenknorpel und fes (Thrombus) oder Blutgerinnsels.
Muskelüberdehnungen. Gastrointestinale - adj. thrombogenetisch.
Schmerzquellen sind Ösophagitis, Magen- • thrombogenesis
ulkus, Hiatushernie, Gastritis, Gallenbla- thromboid. Einem Blutpfropf (Thrombus)
senentzündung und Pankreatitis. oder Blutgerinnsel ähnlich.
• ehest pain • thromboid
Threonin (Thr). Essenzielle Aminosäure, Thrombokinase. -> Thromboplastin.
bedeutend für das angemessene Wachs- • thromboplastin
tum bei Kindern und für einen ausgegli-
chenen Nitrogenhaushalt bei Erwachse- Thrombolyse. Auflösung eines Blutpfropfes
nen. (Thrombus). - adj. thrombolytisch.
• threonine (Thr) • thrombolysis
Thrombopathie. Blutgerinnungsstörung,
Thrombektomie. Notfallmäßige, operative
die nicht auf einem Mangel an _, Throm-
Entfernung eines Blutgerinnsels (Throm-
bozyten beruht.
bus) aus einem Blutgefaß, um die Blutzir-
kulation in dem betroffenen Körperteil • thrombopathy
wieder herzustellen. Thrombophlebitis. Venenentzündung, die
[griech.: thr6mbos + ektomein, geronnene oft mit der Bildung von Blutgerinnseln
Blutmasse +herausschneiden] einhergeht. Eine T. entsteht häufig infolge
• thrombectomy von Verletzungen der Venenwand, gestei-
99~ Th rombophlebitis ·'
Thyroaplasie. Unterfunktion der Schild- ausgelöst werden, wie z.B. die Sehnenre-
drüse durch Unterentwicklung. flexe.
• thyroaplasia • deep reflexes
Thyroidektomie. Operative Entfernung der Tiefensensibilität. Das Empfinden von
Schilddrüse, die bei Kropf (Struma), Tu- Schmerz, Druck oder Spannung in den
moren oder Schilddrüsenüberfunktion, Tiefenschichten der Haut, Muskeln, Seh-
die nicht mit Jod oder anderen Medika- nen oder Gelenken.
menten behandelt werden kann, durchge- • deep sensation
führt wird. Dabei werden 90% bis 95% des
Gewebes entfernt. Das erneute Wachstum Tiefenwärme. Wärmeanwendung zur Be-
der Schilddrüse beginnt kurz nach der handlung von tiefer gelegenen Körperge-
Operation und die Funktion der Schild- weben, insbesondere Muskeln und Seh-
drüse kann sich normalisieren. Bei nen. Die Wärmewirkung kann mit Kurz-
Schilddrüsenkrebs wird die gesamte weUentherapie, Phonophorese oder Ul-
Schilddrüse entfernt, inklusive der umlie- traschall erzeugt werden.
genden Strukturen vom Hals bis zum deep heat
Schlüsselbein.
• thyroidectomy Tiegel. Konusförmiges Gefaß aus hitzebe-
ständigem Material, das in der Chemie
Thyroiditis. -> Schilddrüsenentzündung. zum Schmelzen von Materialien bei sehr
• thyroiditis hohen Temperaturen verwendet wird.
• crucible
Thyroxin (T4). Haupthormon der Schild-
drüse, das den Stoffwechsel entscheidend Tiemann-Katheter. Harnröhrenkatheter aus
beeinflusst. Weichgummi oder Kunststoff mit leichter
• thyroxine (T4) Krümmung und sich verjüngender Spitze,
der besonders für männliche Harnröhren
TIA. transistorisch-ischämische Attacke
geeignet ist. Er ist ca. 40 cm lang und in
Tibia. Schienbein; stärkerer der beiden den Größen 8-30 Charriere erhältlich. Ne-
Unterschenkelknochen, der gleichzeitig ben dem Nelaton-Katheter ist er der inter-
der zweitlängste Skelettknochen ist. Die national am häufigsten verwendete Harn-
T. ist gelenkig mit dem Wadenbein (Fibu- röhrenkatheter.
la), dem Sprungbein (Talus) und dem [Tiemann, Instrumentenmacher aus New
Oberschenkelknochen (Femur) verbun- York]
den und bildet einen Teil des Kniegelenks. • Tiernano catheter
D - adj. tibialis.
[lat.: tibia, Schienbein]
• tibia
Tiere, Therapie mit. .... Pflegeintervention
der --> NIC, die definiert wird als der ge-
zielte Einsatz von Tieren zur Entwick-
Tic. (Tick). Kurze, sich wiederholende Be-
wegung einer Muskelgruppe; z.B. Blin-
zeln, Grimassen oder plötzliche Kopfzu-
ckungen, die häufig psychogener und
nicht organischer Ursache sind.
• tic
Tiefenpsychologie. Zweig der Psychologie
zur Erforschung der Persönlichkeit im
Verhältnis zum Unterbewusstsein.
• depth psychology
Tiefenreflexe. Reflexe, die durch die Stimu-
lierung tiefgelegener Körperstrukturen Tiemann-Katheter.
, Titrierung 997
lung von Zuneigung und Aufmerksam- Tagen um die Punktionsstelle eine Verhär-
keit sowie zur Gewährleistung von Ab- tung, weist dies auf eine durchgemachte
lenkung und Entspannung. bzw. eine aktuelle tuberkulöse Erkran-
• Animai-Assisted Therapy kung hin und erfordert weitere Untersu-
chungen. Der T.T. ist eine weit verbreitete
Tiemey, Alison. Erste Doktorin der Kran- Untersuchungsmethode auf Antituberku-
kenpflege in Großbritannien. Lehrt seit lin-Sensibilität
1973 als Dozentin für Krankenpflege an • tine test
der Universität Edinburgh. Bekannteste
Veröffentlichung: Elements of nursing Tinktur. Auszug aus einer pflanzlichen
(liegt auch in deutscher Obersetzung oder tierischen Droge, die in einer Lösung
vor: Die Eleme11te der Kranke11pjlege). mit Alkohol verdünnt ist.
Darin entwickelte sie gemeinsam mit • tincture
ancy Roper und Win Logan ein Pflege- Tinnitus. Subjektives Geräusch in einem
modell, das gerade im deutschsprachi- oder beiden Ohren, das oft als >>Klingeln
gen Raum großen Anklang fand (Modell oder Rauschen<< beschrieben wird. T.
der Lebensaktivitäten). kann Zeichen eines akustischen Traumas
(zu laute Musik), Mittelohrschwerhörig-
Tietze-Syndrom. Nicht eitrige Schwellung keit, Altersschwerhörigkeit oder einer An-
der Rippenknorpel verbunden mit häufung von Ohrenschmalz sein, das auf
Schmerzen, die in Hals, Schultern oder das Trommelfell drückt oder den äußeren
Arme ausstrahlen und somit den Sympto- Gehörgang verschließt.
men einer Erkrankung der Koronargefaße [lat.: tinnire, klingen, klingeln]
ähneln können. • tinnitus
[A. Tietze, dt. Chirurg, 1864-1927]
• Tietze's syndrome Titan (Ti). Grau glänzendes, metallisches
Element mit der Ordnungszahl 22 und ei-
TIG. Abkürzung für -+ Tetanus-Immunglo- nem Atomgewicht von 47,88 g. T.-Dioxid
bulin. kommt als aktiver Wirkstoff in zahlrei-
• nG chen Salben und Lotionen vor.
Tilt Table. Elektrohydraulisch gesteuerter • titanium (Ti)
>>Kipptisch«, der für das Sehtraining quer- Titer. 1. In der Chemie der Gehalt einer
schnittsgelähmter Patienten eingesetzt Maßlösung an gelöstem Reagens (=Nor-
wird. malität). 2. In der Serologie die Verdün-
[eng!.] nungsstufe eines Antikörpers, mit der ge-
• tilttable rade noch eine positive Reaktion mit ei-
Tinea. (Hautflechte). Pilzerkrankung der nem Antigen ausgelöst wird.
Haut, verursacht durch verschiedene nie- • titer
dere Pilze. Die Erkrankung äußert sich Titration. (Titrierung). Quantitative Bestim-
durch Jucken, Abschuppung und auch mung eines biologischen oder chemi-
schmerzhafte Hautverletzungen. Die schen Stoffes in einer Lösung. Dabei wird
Flechte kann an Kopf (T. capitis), Körper die Lösung in kleinen, abgemessenen
(T. corporis), Leistengegend (T. cruris), Mengen einer Standardlösung mit be-
Füßen (T. pedis) und Nägeln (T. un- kanntem Volumen zugefügt, bis eine Re-
guium) auftreten. aktion eintritt. Diese Reaktion zeichnet
[lat.: tinea, nagender Wurm, Holzwurm] sich durch einen Farbwechsel, eine Ände-
• tinea rung des pHs oder durch die Auskristalli-
sierung eines chemischen Produkts aus.
Tine·Test. Hauttest mit einem kleinen Ein-
• titration
malstempel, der in die Haut gedrückt wird
und dessen Zinken mit Tuberkulin-Anti- Titrierung. -+ Titration.
genen versehen sind. Bildet sich nach 2-3 • titration
998 TK "'~
wie fehlende Atmung. Man unterscheidet Iiehkeil geboten, den normalen Aus-
zwischen Scheintod (Vita minima), bei scheidungsrhythmus und -weg wieder
dem die Atemfunktion und der Herz- einzuüben. In der Regel beginnt das Toi -
schlag nicht mehr wahrnehmbar, aber lettentraining mit 1-2 stündlicher Bla-
noch nicht erloschen sind; klinischem senentleerung (nach Zeitplan oder nach
Tod (Atem- und Kreislaufstillstand mit Aufforderung). Die Intervalle sollten
unsicheren Todeszeichen wie Bewusstlo- dann langsam vergrößert werden, wobei
sigkeit oder Ausfall von Hirnstammrefle- eine mindestens 6-stündige achtruhe
xen); Hirntod (Ausfall der Gehirnfunktio- ermöglicht werden sollte. (s.a. Blasentrai-
nen bei intensivmedizinischer Unterstüt- ning)
zung von Herzkreislauf- und Lungenfunk- • toilet retraining; bladder retraining
tionen) und biologischem Tod (Erlöschen
aller Organfunktionen). Tokograph. --+ Wehenschreiber.
• death • tocodynamometer
Tod, genetischer. I. Unfahigkeit eines Or- Tokolytikum. Medikament, das zur Wehen-
ganismus, aufgrund seiner genetischen hemmung in der Schwangerschaft und
Zusammensetzung zu überleben. 2. Ent- evtl. auch während der Geburt eingesetzt
fernung eines Gens oder Genotyps aus wird.
dem --+ Genpool einer Population oder ih- • tocolytic drug
rer Nachkommen aufgrund von Sterilität Toleranz. 1. In der Psychologie die Fähig-
oder Fortpflanzungsunfähigkeit einer Per- keit, andere Meinungen gelten zu lassen.
son oder eines Organismus oder wegen 2. In der Pathophysiologie die Wider-
des Todes vor der sexuellen Reife. standsfahigkeit bzw. Reaktionslosigkeit
• genetic death des Körpers auf bestimmte Substanzen.
Todesröcheln. Geräusch, das von einem 3. In der Pharmakologie die nachlassende
sterbenden Menschen erzeugt wird, der Wirkung eines wiederholt gegebenen Me-
keinen Hustenreflex mehr besitzt und dikaments.
den beim Ein- und Ausatmen sich ansam- [lat.: tolerare, ertragen]
melnden Schleim nicht mehr abhusten • tolerance
kann. Toleranz-Test. I. Die Ermittlung der Fähig-
• death rattle keit des Körpers, ein bestimmtes Medika-
Todeszei<hen. Unterschieden werden si- ment oder einen Nährstoff zu verstoff-
chere und unsichere T. SichereT. sind Lei- wechseln, z.B. der --+ Glukose-Toleranztest
chenstarre, Totenflecken an den untenlie- 2. Körperliches Fitness-Training zur Leis-
genden Körperteilen sowie Fäulnispro- tungsermittlung des Kreislaufs und ande-
zesse. Unsichere T. sind fehlende Atmung, rer Körpersysteme.
Pulslosigkeit, weite reaktionslose Pupillen • tolerance lest
sowie ein fehlender Muskeltonus. Tollwut. (Rabies). Akute, in der Regel tödli-
• death signs che Viruserkrankung des zentralen Ner-
Togaviren. Virengruppe, die zur Familie vensystems bei Tieren. Die Tiere können
der--+ Arboviren gehört und mit einer cha- die Krankheit durch infiziertes Blut, Ge-
rakteristischen Hülle umschlossen ist. T. webe oder Speichel auf den Menschen
sind Erreger von Enzephalitis, Dengue- übertragen. Wirte des Lyssa-Virus sind
Fieber, Gelbfieber und Röteln. vornehmlich wilde Tiere, wie z.B. Füchse,
[lat.: toga, Bedeckung] wilde Hunde, Fledermäuse, Stinktiere,
• togaviruses Waschbären und Katzen. Nachdem das
Virus in den menschlichen Organismus
Toilettentraining. Spezielle Form des eingedrungen ist - meistens durch den
Kontinenztrainings. Harn- oder stuhlin- Biss eines infizierten Tieres - wandert es
kontinenten Menschen wird so die Mög- entlang der Nervenbahnen zum Gehirn
und später auch zu anderen Organen. Die [griech.: t6nos, das (An)spannen]
Inkubationszeit reicht von 10 Tagen bis zu •tonicity
1 Jahr. Danach folgt ein Vorläuferstadium
Tonolllrillen. Aus -> Tonofilamenten zu-
(Prodromalstadium), das durch Fieber,
sammengesetzte Bündel von feinen, intra-
Unwohlsein, Kopfschmerzen, Fehlempfin- zellulären Fasern in Epitbelzellen, die sich
den und Muskelschmerzen geprägt ist.
durch mehrere Zellen ziehen. Sie haben
Nach einigen Tagen treten schwere Ge-
eine stützende Funktion.
hirnentzündung (Enzephalitis), Delirium,
[griech.: t6nos + lat.: fibra, Pflanzen-,
schwerste Muskelkrämpfe, plötzliche An-
Muskelfaser]
falle, Lähmungen (Paralyse), Koma und
• tonofibrils
schließlich der Tod ein. - adj. tollwütig.
•rabies TIIIICiftluneftl Fadenförmige Eiweißmole-
küle in Epitbelzellen, die sich zu Bündeln
T~ (Anti-Rabies-Gamma-
formen und sogenannte -> Tonofibrillen
globulin). Das ->Immunglobulin wird bei
bilden.
Menschen mit Verdacht auf Infektion mit
dem Lyssa-Virus zum Schutz gegen Toll- • tonofilament
wut in Kombination mit ->Tollwut-Vakzin Tonographie. Messung und Aufzeichnung
gegeben. des Augeninnendrucks mit Hilfe eines
• rabiesimmune globulin (RIG) ->Tonometers.
Tollwut·YIIIzln. Sterile Lösung abgetöteter • tonography
Lyssa-Viren. Wird zur ->Immunisierung TIIIIOIII8tef. Instrument zum Messen des
und nach erfolgter Infizierung als Prophy- Augeninnendrucks.
laxe gegen Tollwut verabreicht. •tonometer
• rabies vaccine (DEV) TORGIIIIItrie. Messung des Augeninnen-
TCIIIIIOIIIPIIII, Schichtaufnahmeverfahren; drucks durch Eindrücken des Augapfels
Aufnahmetechnik in der Radiographie, nach lokaler Betäubung und Messung des
bei der bestimmte Objektschichten genau Widerstands.
abgebildet, und die davor und dahinter •tonometry
liegenden Schichten verwischt werden.
T~ Mandelförmiges Organ, das
Die T. ist ein wertvolles diagnostisches
hauptsächlich aus lymphatischem Gewebe
Mittel bei der Erkennung und Ermittlung
•
besteht, wie z.B. die Gaumenmandel (Ton-
von Raum einnehmenden Strukturen
silla palatina) rechts und links der Zun-
bzw. Verletzungen, z.B. in Gehirn, Leber,
genwurzel. - adj. tonsillar.
Bauchspeicheldrüse und Gallenblase.
[lat.: tonsilla, Mandel]
- adj. tomographisch.
.tonsil
• tomography
tanlsch. Beschreibt eine lang andauernde, Tonsilleldami1. Operative Entfernung der
Gaumenmandeln zur Vorbeugung wieder-
schmerzhafte Muskelanspannung, z.B. to-
kehrender Mandelentzündungen bei Pa-
nische Krämpfe.
tienten, die zu solchen Entzündungen nei-
[griech.: t6nos, das (An) spannen]
gen.
•tonic
• tonsillectomy
tonlsda-ldonlsd Beschreibt Muskelkrämp- TIIIUillllis. (Mandelentzündung). Entzündung
fe, die zunächst ->tonisch und dann
einer oder beider Mandeln (Tonsillen), die
-> klonisch verlaufen, z.B. tonisch-kloni-
auch im Zusammenhang mit Scharlach
sche Anfalle.
auftreten kann. Eine akute T. wird häufig
• tonoclonic durch eine Infektion mit Streptokokken
Tonizitlt:. Das Vorhandensein von Span- hervorgerufen und ist gekennzeichnet
nung (Tonus), z.B. in der Haut oder in durch starke Halsschmerzen, Fieber, Kopf-
Muskeln. und Ohrenschmerzen, allgemeines Krank-
heitsgefühl, Schluckbeschwerden sowie ~Infektion eines Fetus bzw.
vergrößerte und druckempfindliche Hals- Neugeborenen mit einem .... TORCH-Pa-
lymphknoten. Aus den Mandelkrypten thogen. Infiziert sich eine schwangere
fließt häufig käsiges, eitriges Material. Als Frau mit einem Virus der TORCH-Grup-
follikuläre T. bezeichnet man eine eitrige pe, kann dies zu einer Fehlgeburt (Abort),
Infektion der Mandelkrypten. Totgeburt, intrauteriner Wachstumsstö-
[lat.: tonsilla, Mandel; gr.: -itis, Entzün- rung oder einer Frühgeburt führen. Ein
dung] infiziertes Neugeborenes kann in den ers-
• tonsillitis ten Tagen nach der Geburt verschiedene
klinische Symptome zeigen, wie z.B. Fie-
Tonus. Normaler, ausgewogener Span- ber, Lethargie, schlechte Nahrungsauf-
nungszustand der Körpergewebe, insbe- nahme, punktförmige Hautblutungen (Pe-
sondere der Muskeln. Die abwechselnde techien) und Pneumonie. Jedes einzelne
Kontraktion und Erschlaffung angrenzen- Virus ist außerdem für eine Reihe weiterer
der Muskelfasern halten ein Organ oder Krankheitszeichen verantwortlich, z.B.
einen Körperbereich ohne Ermüdung in eine gestörte Immunabwehr, Augener-
einer funktional neutralen Stellung. krankungen, Hautbläschen, Geschwüre
[griech.: t6nos, (An)spannung]
und angeborene Herzmissbildungen.
•tonus •TORCH-syndrome
TepiHts. -> Gichtknoten. ToqiOf. Benommenheit, Regungslosigkeit,
•tophus Gefühllosigkeit, Erstarrung. - adj. torpid.
topisch. (2. lokal). 1. Die Oberfläche des [lat.: torpere, betäubt sein, starr sein]
Körpers bzw. eines Körperbezirks betref- •torpor
fend; örtlich. 2. Ein Medikament bzw. eine Tarsicm. Drehung, Achsendrehung, z.B. ei-
Therapie für einen bestimmten Körperbe- nes Organs. >>Torsio uteri<<, die Drehung
zirk. der Gebärmutter infolge von Narben,
•topical Schrumpfungen und Tumoren im Umfeld
Topographie. ->Topographische Anatomie. des Organs.
• topography [lat.: torquere, drehen]
•torsion
TIJIIG!IIIIIfde. lll1ilt8mfsc:ll.
System zur Be-
stimmung eines Körperteils in Relation Tonlotuflldtttll. (Rotationsbruch; Drehungs-
zu der Körperregion, in der er und die bruch). Indirekter, spiralförmig verlaufen-
sich in der Nähe befindlichen Körper- der Bruch eines langen Röhrenknochens
D
strukturen lokalisiert sind. infolge der Oberdrehung einer Gliedma-
[griech.: ana, hinein; temnein, schneiden; ße.
topos, Ort; graphein, schreiben] •torsion fracture
• anatomic topography Torso. Oberkörper ohne Kopf, Arme und
Topologie:,Seltenere Bezeichnung für -> to- Beine.
pographische Anatomie. •torso
•topology Tordkollis.-> Schiefhals.
10101. Abkürzung für die englischen Be- • torticollis
griffe toxoplasmosis, other, rubella virus, tot. Bezeichnung für das Fehlen aller Le-
cytomegalovirus und herpes simplex virus- bensfunktionen in einem zuvor lebenden
es, eine Gruppe von Keimen, die einen Fe- Organismus.
tus bzw. ein Neugeborenes infizieren und
•dead
eine Reihe von Krankheiten hervorrufen
können. Diese Krankheiten werden unter T~.Operation zur Behand-
dem ---> TORCH-Syndrom zusammengefasst. lung schwerer Gelenkschäden (meist Ar-
.TORCH thritis), wobei die natürlichen Gelenkflä-
chen durch Metall- und Plastikprothesen vordringt. Der physiologische Totraum
ersetzt werden. Am häufigsten wird die schließt den anatomischen Totraum sowie
Operation an der Hüfte durchgeführt den mit Luft gefüllten Alveolenraum ein,
(--. Totalhüftendoprothese) . der nicht am Sauerstoff-Kohlendioxid-
• total joint replacement Austausch beteiligt ist.
dead space
Tot11M . (Hüft-TEP). Opera-
tion zur Korrektur eines durch degenera- Toxämie. >>Blutvergiftung<<; Das Vorhan-
tive Prozesse (meist Arthritis) geschädig- densein von Bakteriengiftstoffen im Blut,
ten Hüftgelenks. Dabei werden der Kopf wodurch das Blut zersetzt wird.
des Oberschenkelknochens und die Hüft- [griech.: toxik6n + haima, Pfeilgift + Blut]
pfanne (Azetabulum) durch Metallkom- Btoxemia
ponenten ersetzt. Die Hüftpfanne wird
zur Vermeidung des direkten Metallkon- Toxikologe. Spezialist, der sich mit Giften,
takts zusätzlich mit Kunststoff überzogen. deren Wirkung auf einen Organismus
• total hip replacement und mit wirksamen Gegengiften beschäf-
tigt.
Tot.aiD:: Das gesamte Luftvolu- toxicologist
men in den Lungen nach maximaler Ein-
atmung. Es entspricht der --.Vitalkapazität Die Lehre von den Giften, de-
zuzüglich der --. Reservekapazität. ren Entdeckung und Wirkung auf einen
~};i totallung capacity (TLC) Organismus sowie der Heilung von
Krankheiten, die durch Gifte hervorgeru-
Tott:nflf•dten. (Livores). Bläulich-schwarze fen werden. - adj. toxikologisch.
Verf<irbung verschiedener Hautpartien
nach Eintritt des Todes durch Absinken
B toxicology
des Blutes in tiefer gelegene Körperregio- Toxikose. Vergiftung; Krankheit, die durch
nen und durch die Zerstörung der Blutzel- Giftstoffe hervorgerufen wird.
len. T. gelten als sicheres Todeszeichen. Btoxicosis
.livor mortis; postmartern lividity
Gift, das in einer Pflanze vorkommt
TDblr!Sta --. Rigor mortis. bzw. von einem Mikroorganismus produ-
• rigor mortis ziert wird.
TGtge~Ml Geburt eines Kindes mit mehr toxin
als 1000 g Geburtsgewicht, das vor oder ~ Jeglicher Giftstoff, der
während der Geburt gestorben ist und so- von Bakterien gebildet wird. Zu den b.
mit keine Lebenszeichen aufweist. Eine T. T.en gehören --. Endotoxine und --. Exoto-
muss gemeldet und ins Sterbebuch einge-
xine.
tragen werden. (s.a. Lebendgeburt)
[griech.: bakterion, kleiner Stab; toxikon,
s;:::; stillbirth
Gift]
1. Verbleibender Hohlraum nach B bacterial toxin
unvollständiger Schließung einer Operati-
answunde bzw. einer Verletzung. In dem toxisch. Giftig; auf einer Vergiftung beru-
Hohlraum kann sich Blut ansammeln, das hend.
den Heilungsprozess verzögert. 2. Lun- toxic
genregion, die mit Atemgasen aber nicht Die Giftigkeit einer Substanz.
mit Lungenblut in Kontakt ist. Im alveola- toxicity
ren Totraum werden Alveolen durch den
Lungenkreislauf ventiliert aber nicht per- Schädliche Auswirkung
fundiert. Der anatomische Totraum ist einer toxischen Substanz, die sich inner-
der Bereich der Trachea, der Bronchien halb von Sekunden, Minuten, Stunden
und der Luftwege, dessen Luftinhalt bei bzw. Tagen nach der Einnahme einstellt.
der Atmung nicht bis zu den Alveolen B acute toxicity
--
•" Tracheostomiepflege I 003
Toxoid. --->Toxin, das chemisch bzw. mit streckt, wo sie sich in zwei Äste teilt. Die
Wärme behandelt wurde, wodurch es T. befördert Luft zu den Lungen. - adj.
seine giftige Wirkung verloren, jedoch tracheal.
die Fähigkeit zur Produktion von Anti- [griech.: trachys, rauh, uneben 1
körpern beibehalten hat. T. werden bei • trachea
Impfungen verwendet; sie bewirken die
Immunität eines Organismus gegenüber Tracheitis. Entzündung der Luftröhre
einer bestimmten Substanz durch die Pro- durch Infektionen, Allergien oder chemi-
sche Reize. Eine T. kann akut oder chro-
duktion von Antikörpern.
nisch verlaufen.
• toxoid
• tracheitis
Toxoplasmen. Eine Gattung gramnegativer
Parasiten, deren einzig bekannte Spezies Tracheobronchialbaum. Anatomischer
die Taxaplasma gandii sind. Sie leben vor- Komplex, der Luftröhre (Trachea), Bron-
wiegend in Zellen von Katzen und ande- chien und Bronchiolen beinhaltet. Mit
ren Haustieren und rufen beim Menschen Hilfe dieses Systems wird Luft in die Lun-
---+Toxoplasmose hervor. ge befördert.
• tracheabronchial tree (TBT)
• Taxaplasma
Toxoplasmose. Infektionskrankheit durch Tracheobronchitis. Entzündung der Luft-
den Parasit Taxaplasma gandii. Die ange- röhre und der Bronchen, häufig als Begleit-
borene T. ist eine Übertragung der Infek- erscheinung bei einer Lungeninfektion.
tion auf den Feten durch die Plazenta hin- • tracheobronchitis
durch. Sie ist gekennzeichnet durch Le- Tracheostenose. Verengung des Luftröh-
ber- und Gehirnschädigungen, Krämpfe, renlumens.
Blindheit, Mikrozephalie oder Hydroze- • tracheostenosis
phalie und geistige Retardierung. Eine
nach der Geburt erworbene T. bei Kin- Tracheostomie. Künstliche Öffnung durch
dern oder jugendlichen ist gekennzeich- den Hals in die Luftröhre, durch die ein
net durch Hautausschlag, Erkrankung der Schlauch eingeführt werden kann. Dem
Lymphknoten, Fieber, allgemeines Krank- Patienten wird zugesichert, dass der
heitsgefühl, Störungen des ZNS, Herz- Schlauch ständig geöffnet ist und Luft
muskelentzündung (Myokarditis) und hindurch strömen kann. Der Schlauch
Lungenentzündung (Pneumonitis). muss regelmäßig von Sekreten aus der
• toxoplasmosis Luftröhre und den Bronchien gereinigt
werden; dazu wird ein Absaugkatheter
TPZ. Thromboplastinzeit über ein Y-Verbindungsstück angeschlos-
Tracer. Radioaktives Isotop, das bei diag- sen. Der Patient wird angewiesen, über
nostischen Röntgenuntersuchungen ver- das Husten Sekrete aus den Bronchien
wendet wird, da es biologische Prozesse und der Luftröhre herauszubefördern.
im Körper sichtbar machen kann. Der T. Wurde die T. als Notfallmaßnahme durch-
wird in den Körper eingebracht, geht mit geführt, so wird die Öffnung geschlossen,
einer bestimmten Substanz eine Bindung sobald der Patient wieder normal atmen
ein und wird dann mit einem Scanner kann. Bleibt die T. dauerhaft bestehen,
oder einem Fluoroskop verfolgt. wie z.B. bei einer Entfernung des Kehl-
[engl.: tracer, Aufspürer 1 kopfes, muss dem Patienten die Selbst-
• tracer pflege beigebracht werden.
• tracheostomy
Trachea. Luftröhre; zylindrisch geformte
Röhre im Hals, die aus Knorpelgewebe Tracheostomiepßege. Pflege eines Patien-
und Membranen besteht und sich vom ten mit - Tracheostomie. Dazu gehört
Kehlkopf (Larynx) auf der Höhe des die Erhaltung der Luftzufuhr, angemes-
6. Halswirbels bis zum 5. Brustwirbel er- sene Befeuchtung, aseptische Wundpfle-
I004 Tracheostomiepflege
D
werden. Keto-Gruppen, von einem Molekül zu ei-
•lacrimal sac nem anderen bewirken. (s.a. Transaminase)
• transferase
Trlnlnsee. Rechteckiger Raum, der im
mittleren (medialen) Augenwinkel die Transftnin,. Protein im Blut, das für den
Ober- und Unterlider voneinander trennt Transport von Eisen aus dem Darm ins
und die Tränenflüssigkeit auffangt. Blut verantwortlich ist.
• lacus lacrimalis • transferrin
Tranqullilr& Bezeichnung für Beruhi- Transfonnation. Übertragung der Informa-
gungsmittel (Sedativa, Anxiolytika, Rela- tion von einer Zelle auf die andere.
xanzien etc.), die Patienten in starken Er- [lat.: transformare, umformen]
regungs- oder Angstzuständen verschrie- • transformation
ben werden und die deren Wahrneh-
mungsfähigkeit idealerweise nicht beein- bat'ISflnldi:INL Blut oder Blutbestandteile
trächtigen. Zahlreiche T. werden zur Be- von einer Person auf eine andere übertra-
handlung von Psychosen eingesetzt. Sie gen bzw. von einer Blutkonserve in den
wirken Angst lösend, Schlaf fördernd, Blutkreislauf eines Patienten einbringen.
[lat.: transfundere, hinübergießen, über- Tr~ipttie. Enzym, das die ---> Transkrip-
tragen] tion steuert.
.transfuse • transcriptase
Transfusicm. Die direkte Zufuhr von Voll- Tnmskriptlon. Erster Schritt der Protein-
blut oder bestimmten Blutkomponenten biosynthese bei der an einem oder mehre-
wie Plasma, Thrombozyten oder Erythro- ren Genen aus der Vorlage der ---> Desoxyri-
zytenkonzentrat in die Blutgefaße eines bonukleinsäure eine komplementäre
Patienten. Vollblut kann bei Blutgruppen- ---> Messenger-RNS gebildet wird.
und Untergruppengleichheit direkt von • transcription
einem Spender zum Ernpfauger übertra- triiiiSittd:iiL Durch die Haut hindurch.
gen werden; meist wird jedoch Spender- • transcutaneous
blut gesammelt und in einer Blutbank ge-
lagert. 1'rlmtfwtane Beldrische Met wenslfmulallon
• transfusion (TENS), Methode zur Schmerzbehandlung,
bei der periphere Nervenendigungen
Transfusion, dlrellta. Direkter Bluttransfer durch elektrische Impulse gereizt werden.
von einer Vene des Spenders in die Vene Dies wird durch auf die Haut aufgeklebte
des Empfangers. Elektroden ermöglicht, die über flexible
[lat.: dirigere, führen, transfundere, hin- Kabel mit einem Stimulator verbunden
durchgießen.] sind. Die erzeugten elektrischen Impulse
• direct transfusion sind den körpereigenen ähnlich, doch
gleichzeitig ausreichend verschieden, um
~ Akute Reaktion
die Übertragung von Schmerzimpulsen
des Organismus auf die Übertragung fal- an das Gehirn zu blockieren.
schen Blutes. Die Reaktion kann ausgelöst
• Transcutaneous Electrical Nerve Sti-
werden durch Inkompatibilität der roten mulation (TENS)
Blutkörperchen, Allergie gegen Leukozy-
ten, Thrombozyten oder Plasmaproteine TruslatiotL Vorgang, bei dem die geneti-
des transfundierten Blutes oder gegen sche Information in der Messenger-Ribo-
Natrium- bzw. Zitratrückstände in der nukleinsäure (m-RNS) in die Aminosäu-
Blutkonserve. Das häufigste Symptom ei- resequenz der zu bildenden Proteine
nes T. ist Fieber, gefolgt von Nesselaus- übersetzt wird.
•
schlag, Asthma, Gefaßkollaps und Nieren- [lat.: transferre, hinübertragen, übertra-
versagen. Eine hämelytische Reaktion gen]
aufgrund einer Imkompatibilität der roten • translation
Blutkörperchen ist gefahrlieh und muss
sofort diagnostiziert und behandelt wer- tl'llnlllllmll.l. Durch eine Organwand hin-
den. Die Symptome zeigen sich kurz nach durch. 2. In der Fügung >>transmuraler In-
Transfusionsbeginn mit starken Kopf- farkt<< bedeutet t. das Myokard in seiner
schmerzen, plötzlichen tiefen Kreuz- gesamten Dicke betreffend.
schmerzen, Herzschmerzen, erschwerter • transmural
Atmung und Unruhe. Objektive Symp- Transpiralion, Die Absonderung von
tome sind z.B. Gesichtsrötung gefolgt von Schweiß durch die Schweißdrüsen.
Zyanose und erweiterten Halsvenen, [lat.: trans + spirare, über, hinaus + hau-
schnellem, fadenförmigem Puls, Schweiß- chen, ausatmen]
absonderung und kaltschweißiger Haut. • sensible perspiration
Innerhalb einer Stunde kann der Patient
in einen tiefen Schock fallen. 1"l'lnsplaRtat. (Graft). Ein Gewebe oder Or-
• transfusion reaction gan, das von einer Körperstelle oder von
einer Person entnommen und an eine an-
tr.lnslent. Vorübergehend, transitorisch. dere Stelle oder in eine andere Person ver-
•transient pflanzt wird, um einen bestehenden
; Transport, aktiver 1007
Transport, passiver. Bewegung kleiner Mo- schlecht und ändern mit Hilfe einer Ope-
leküle durch die Membran einer Zelle auf ration ihr äußeres Erscheinungsbild.
dem Weg einer ---+Diffusion. Der p.T. ist für • transsexualism
zahlreiche Stoffwechselprozesse wichtig,
z.B. die Aufnahme von Nährstoffen durch Transsudation. Absonderung von Flüssig-
die Zellen, die den Verdauungstrakt aus- keit durch eine Membran in Gewebslü-
kleiden. cken oder Körperhöhlen, wobei sämtliche
• passive Iransport gelösten Stoffe in der Lösung erhalten
bleiben. Die Passage erfolgt auf Grund ei-
Transportinkubator. Fahrbarer »Brutkas- nes unterschiedlichen hydrostatischen
ten<< für Frühgeborene und Risikokinder, Drucks.
in dem sie möglichst gefahrlos vom [lat.: trans + sudare, durch + schwitzen,
Kreißsaal oder OP in eine Kinderklinik ausschwitzen]
bzw. auf die entsprechende Frühgebore- • Iransudation
nen- oder Intensivstation gebracht wer- Transversalebene. Körperebene, die senk-
den können. Ein Inkubator bietet größt- recht zur Sagittal- und zur Frontalebene
möglichen Schutz, da Temperatur und verläuft.
Sauerstoffkonzentration gleichmäßig auf- • Iransverse plane
rechterhalten werden können und die Be-
obachtung der Kinder durch die durch- Transvestismus. Verhaltensabweichung, bei
sichtigen Plexiglasscheiben möglich ist. der psychische und sexuelle Befriedigung
• Iransport incubator durch das Tragen von Kleidern des ande-
ren Geschlechts erreicht wird. - adj.
Transposition der großen Gefäße. Angebo- transvestid.
rener Herzfehler, bei dem die Lungenarte- [lat.: trans + vestire, durch + kleiden]
rie aus der linken Herzkammer und die • transvestism
Aorta aus der rechten Herzkammer ent- Transzendentale Meditation (TM). Aus dem
springt. Dadurch gibt es keine Verbin- Hinduismus hervorgegangene Meditati-
dung zwischen dem Körper- und dem onsübung, durch die Spannungs- und
Lungenkreislauf und das Blut kann nicht Angstzustände gemildert und die Frustra-
direkt mit Sauerstoff angereichert werden. tionsgrenze angehoben werden sollen. TM
Lebensfähig ist diese Erkrankung nur bei wird als höherer Bewusstseinszustand be-
einem gleichzeitigen Shunt, z.B. einer Öff- schrieben, der weder einer physischen
nung in einer der Herzscheidwände (Sep- noch einer mentalen Steuerung bedarf.
tum) oder einem offenen ---+ Ductus botalli. Während der Meditation erreicht die Per-
D Hauptsymptome sind Zyanose und Sauer-
stoffmangel (Hypoxie), insbesondere bei
Kindern mit kleinen Septumdefekten.
son ein Stadium, in dem der Stoffwechsel
und das autonome Nervensystem redu-
ziert sind.
Eine Vergrößerung des Herzens wird • transeendental meditation (TM)
meist wenige Wochen nach der Geburt
diagnostiziert; bei Kindern mit Kammer- Traubenzucker. .... Glukose.
septumdefekt bilden sich sehr schnell An- • glucose
zeichen einer Stauungsinsuffizienz aus.
• Iransposition of the great vessels Trauer. Fast universelles Muster physi-
scher und emotionaler Reaktionen auf
Transsexualität. Merkmal einer Person, die den Tod eines geliebten Menschen, auf
den starken Willen hat, ihr biologisches Trennung oder Verlust. Die körperlichen
Geschlecht aufzugeben und als Vertreter Komponenten können mit denen von
des anderen Geschlechts zu leben. Hält Angst, Hunger, Wut und Schmerzen ver-
dieser Wille länger als 2 Jahre an, gilt dies glichen werden. Die T. steht in Verbin-
als psychische Störung. Einige Transsexu- dung mit Gefühlen von heftigem
elle kleiden sich wie das andere Ge- Schmerz, aber auch Zorn, Ungläubigkeit,
._ Traum(zustand ) 1009
pulse und Emotionen, die das Unterbe- Traumatologie. Wissenschaft und Lehre
wusstsein eines Menschen reflektieren, so- der Wunden, Verletzungen und bleiben-
wie für die Gedanken und Gefühle, die im den Schäden sowie deren Versorgung und
kollektiven Unterbewusstsein entstehen. Behandlung. - adj. traumatologisch.
• dream • traumatology
Trauma. 1. Körperliche Verletzung durch Traumatopnoe. Traumatisch bedingte
Gewalteinwirkung oder durch das Ein- Atemstörung teilweise bis zum Atemstill-
bringen einer giftigen Substanz in den Or- stand und Kollabieren des Patienten, auf
ganismus. 2. Psychische Verletzung infol- Grund einer Verletzung des Brustkorbs
ge eines schweren emotionalen Schocks. mit einem spitzen Gegenstand, wodurch
- adj. traumatisch. Luft in den Pleuralraum eindringen kann
• trauma und die Lunge zusammenpresst.
• traumatopnea
Trauma, hohes Risiko. Anerkannte ..... NAN· Traumschlaf. (REM-Schlaf). Schlafphase, die
DA- - Pflegediagnose, die definiert ist als
durch verringerten Muskeltonus, schnelle
das erhöhte Risiko eines Patienten, eine
Augenbewegungen und rege Traumtätig-
unfallsbedingte Verletzung, wie z.B. eine
keit charakterisiert ist.
Wunde, Verbrennung oder Fraktur zu er-
rapid eye movement sleep
leiden. Die Risikofaktoren können sowohl
intern (individuell) als auch eJCtern (um- Traumzustand. Bewusstseinszustand, in
weltbedingt) sein. Individuelle Risiken dem eine Person ihre Umgebung nicht er-
sind z.B. Schwäche, schlechtes Sehvermö- kennt und auf Eindrücke entgegen ihren
gen, Gleichgewichtsstörungen, vermin- normalen Verhaltensmustern reagiert.
derte Temperatur- oder Berührungsemp- • dream state
findung, verminderte Muskelkoord.ioati-
on, mangelhafte Unfallschutzerziehung, Travelbee, Joyce. (1926- 1973) Pflegetheo-
Wahrnehmungsschwierigkeiten und viele retikerin, die das Modell und die Theorie
Verletzungen in der Vorgeschichte. Zu der Mensch-zu-Mensch-Beziehung ent-
den äußeren Risikofaktoren zählen u. a. wickelte und in ihrem Buch Zwischen-
rutschige Böden und Treppen, Badewan- mensclrliche Aspekte der Pflege (1966,
nen ohne Festhaltegriff und Antirut- 1971) veröffentlichte. Travelbee stützte
schrnatten, wackelige Stühle und Leitern, ihre Theorie auf die Konzepte der -+ lo·
defekte elektrische Kabel oder Geräte, gotherapie, die erstmalig von Viktor
Gaslecks, ungeschützte Wärmestrahler, Franke!, einem Aufseher im Konzentrati-
unsachgemäß aufbewahrte Abfallpro- on Iager Auschwitz, in seinem Buch Die
dukte, Höhensonnen oder Solarien und Suche des Menschen nach Bedeutung
gefahrliehe Maschinen. ( 1963) vorgestellt wurden. Travelbee
glaubte, dass Pflege durch die Beziehun-
• trauma, risk of
gen der Menschen untereinander ermög-
Trauma, psychisches. Emotionaler Schock licht wird. Diese Beziehungen beginnen
oder Stresssituation, die dauerhafte Ein- mit dem ersten Treffen und entwickeln
drücke hinterlässt, insbesondere im Unter- sich über die Entwicklung einer Identität
bewusstsein. Zu den Ursachen eines p. T.s zu gegenseitigem Einfühlungsvermögen
können z.B. Abusus oder Vernachlässigung und schließlich zu Verständnis und Sym-
in der Kindheit, Vergewaltigung oder der pathie.
Verlust eines geliebten Menschen gehören. • Travelbee, )oyce
• psychic trauma
Tremor. Muskelzittern; Rhythmische, un-
Traumanalyse. (Traumdeutung). Methode zur beabsichtigte Schüttelbewegungen auf
Analyse des Unterbewusstseins anhand Grund eines unwillkürlichen Wechsels
von Untersuchungen von Träumen. zwischen Muskelanspannung und -er-
• dream analysis schlaffung entgegenwirkender Muskel-
,. Trich inenbefall 10 11
gruppen. T. tritt häufig bei älteren Men- Blut nicht zurück und die Venen füllen
schen und bei Patienten mit verschiede- sich von unten.
nen Nervenschädigungen auf. • Trendelenburg test
• tremor
Trennungsangst.Furcht oder Angst infolge
Tremor, essenzieller. (Ruhetremor). Unwill- einer Trennung von der Familie oder von
kürliches leichtes Zittern von Händen, bestimmten Menschen. Das Syndrom
Kopf und Gesichtsmuskulatur, insbeson- kommt häufig bei kleinen Kindern vor,
dere bei der Ausführung normaler Kör- die von ihrer Mutter bzw. ihrer Bezugs-
perbewegungen. Ein essenzieller Tremor person getrennt werden oder wenn sich
wird vererbt und tritt im jungen Erwach- ihnen eine fremde Person nähert.
senenalter bzw. im mittleren Lebensalter • separation anxiety
auf. Treponema pallidum. Sehr beweglicher,
• essential tremor gramnegativer Mikroorganismus (Spiro-
chäte), der __,Syphilis hervorruft.
Tremor, kontinuierlicher. Leichte, rhythmi- • Treponema pallidum
sche, unwillkürliche Bewegungen, die
während der Ruhephase andauern aber Treponematose. Sammelbezeichnung für
manchmal kurz bei der Ausführung will- Krankheiten, die durch Spirochäten der
kürlicher Bewegungen verschwinden. Gattung Treponema ausgelöst werden.
• continuous tremor Sämtliche Infektionen können mit Peni-
cillin erfolgreich behandelt werden.
Trendelenburg-Gang. Bei Hüftleiden auf- • treponematosis
tretender Gang, der außerdem mit einer TRH. Abkürzung für __, Thyreotropin-relea-
Schwäche des mittleren Gesäßmuskels zu- sing-Hormon.
sammenhängt. Kennzeichnend ist ein Ab- . TRH
fallen des Beckens auf die gesunde Seite,
wenn der Patient auf das Bein der kranken TRH-Test. Thyreotropin-Releasing-Hor-
Seite auftritt. mon-Test
[F. Trendelenburg, dt. Chirurg, 1844-
1924] Triage. I. - Pflegeintervention der .... NIC,
• Trendelenburg gait die definiert ist als die Festlegung von
Prioritäten im Rahmen der Patienten-
Trendelenburg-lagerung. Lagerung des pflege in Notfallsituationen mit geringen
Körpers in einer schiefen Ebene, wobei Ressourcen. 2. Einordnung der Patienten
der Kopf tief und die Beine erhöht liegen. nach Dringlichkeit der Versorgung bei
Die Lagerung wird z.B. bei niedrigem Katastrophenunfällen.
Blutdruck und bei Schock angewandt, zur • Triage
Steigerung des Blutflusses ins Gehirn oder Trichiasis. Durch Einwärtskehrung der Au-
bei Operationen im Bereich des Beckens. genwimpern bedingte Reizung des Aug-
• Trendelenburg position apfels; tritt häufig nach Infektionen oder
Entzündungen auf.
Trendelenburg-Test. Einfacher Test zur Er-
• trichiasis
mittlung der Venenklappenfunktion bei
Personen mit Krampfaderleiden. Der Pa- Trichinenbefall. (Trichinose). Erkrankung
tient hebt im Liegen das Bein senkrecht durch Befall mit den Larven des Parasiten
nach oben, damit sich die Venen entlee- Trichinella spiralis, die durch rohes oder
ren. Dann steht er auf und die Pflegeper- unzureichend gekochtes Schweinefleisch
son beobachtet, wie sich die Venen füllen. auf den Menschen übertragen werden.
Sind die Venenklappen nicht voll funkti- Die Anfangssymptome sind Bauch-
onsfähig, füllen sich die Venen von oben; schmerzen, Übelkeit, Fieber und Durch-
sind die Klappen in Ordnung, fließt das fall; später werden Muskelschmerzen,
Druckempfindlichkeit, Müdigkeit und Eo- 1'rigamlnusneur. Neurologische Stö-
sinophilie beobachtet. Leichte Infektionen rung des Hirnnervenstrangs (Nervus tri-
können asymptomatisch verlaufen. geminus), gekennzeichnet durch heftige
• trichinosis Schmerzattacken entlang eines oder meh-
rerer Nervenäste. Verursacht wird der
triclto-. Vorsilbe mit der Bedeutung »Haar<<. Schmerz durch Druck oder durch die De-
[griech.: thrix, Haar 1
generation des Nervs. Es können nur ein
•tricho-
einzelner oder aber auch alle Nervenäste
T~ (Trichomoniasis). In- betroffen sein. Der Befall des ersten Ner-
fektion der Scheide (Vagina) durch die venastes führt zu Schmerzen um die Au-
Protozoen Trichomonas vaginalis. Kenn- gen und über der Stirn, des zweiten zu
zeichnende Symptome sind Jucken, Bren- Schmerzen in Oberlippe, Nase und Wan-
nen und schaumiger, hellgelber bis grü- ge, des dritten zu Schmerzen seitlich der
ner, übelriechender vaginaler Ausfluss. Zunge und in der Unterlippe. Die plötzli-
Die Infektion wird meistens über Ge- chen Schmerzattacken treten phasenweise
schlechtsverkehr übertragen, selten über auf und dauern oft bis zu einer halben
feuchte Waschlappen. Neugeborene kön- oder ganzen Minute an.
nen sich unter der Geburt im Geburtska- • trigeminal neuralgia
nal der infizierten Mutter anstecken.
• trichomoniasis Tdgulinmpuls. Abnormer Puls, bei dem
jeder dritte Pulsschlag fehlt.
1'llcllamanas. Begeißelte Protozoen, wovon • trigeminal pulse
ein Großteil als Parasiten lebt. Einige
kommen bei Karies im Mund des Men- Trigger, Substanz, Objekt oder Wirkstoff,
schen vor, andere finden sich in der Schei- der eine Handlung bzw. einen Vorgang
de (Vagina) oder der Harnröhre (Urethra) auslöst.
von Frauen. T. ist der Erreger der --->Tri- [engl.: trigger, Auslöser1
chomonadeninfektion(Trichomoniasis) . •trigger
• Trichomonas Triggerpunkte.Bestimmte Punkteam Kör-
liichtmllllllt. Skelettverformung der per, die besonders berührungsempfind-
Brustwirbel mit eingedrücktem Brust- lich sind und bei Reizung zu schmerzhaf-
bein. Die Verformung hat in vielen Fällen ten neuralgischen Punkten werden kön-
•
keine Auswirkungen auf das Atmen, wird nen.
aber oft aus kosmetischen Gründen ope- • trigger points
rativ behoben. Trftlrarid. Einfacher Fettbaustein, der aus
• funnel ehest drei Fettsäuremolekülen (z.B. Olein, Pal-
~Kleiner min und Stearin) und Glyzerol besteht. T.
Bereich auf der Brust, links unterhalb des sind die Hauptbestandteile von tierischen
Brustbeins und gegenüber des 4. und und pflanzlichen Fetten und die am zahl-
5. Rippenknorpels, in dem das Geräusch reichsten vertretenen Lipide im Blut. Dort
der ---> Trikuspidalklappe am besten zu hö- binden sie an Proteine und bilden Lipo-
ren ist. proteine mit hoher oder geringer Dichte.
• tricuspid area • triglyceride
1itlb. Bezeichnung für einen unbewuss- TrljoddaJnmia (n), Wichtiges Wachstums-
ten, zwingenden, ziellosen Spannungszu- und Entwicklungs-Hormon, das außer-
stand. Ein primärer Trieb ist angeboren dem den Stoffwechsel und die Körpertem-
und steht in engem Zusammenhang mit peratur steuert und durch ein negatives
physiologischen Vorgängen. Sekundär- Feedback-System die Ausschüttung von
triebe entstehen während des Wachstums Thyreotropin durch die Schilddrüse blo-
und bestimmen Verhaltensweisen. ckiert.
• drive •triiodothyronine {T3)
Mwpidt'lr'lppe, Herzklappe mit drei Se- Tliscnle 18. (Edwards-Syndrom). Angeborener
gelklappen zwischen dem rechten Vorhof Missbildungskomplex, ausgelöst durch das
(Atrium) und der rechten Herzkammer dreifache Vorhandensein des Chromo-
(Ventrikel). Wenn die beiden Herzkam- soms Nr. 18. Das Krankheitsbild ist ge-
mern während der ---> Diastole erschlafft kennzeichnet durch schwere geistige Be-
sind, öffnet sich die T. damit Blut in die hinderung und zahlreiche Missbildungen,
Kammer fließen kann. In der ---> Systole wie z.B. Schädelmissbildungen, tief sitzen-
ziehen sich die beiden gefüllten Kammern de, deformierte Ohren, Lippen-Gaumen-
zusammen und pumpen das Blut in die Spalte, Klumpfüße, Herzscheidewandde-
Lungen- bzw. die Körperschlagader. Die fekte und Nierenanomalien.
T. und die ---> Mitra Iklappe schließen sich •trisomy 18
und verhindern so den Rückfluss des Blu-
tes in die Kammern. Tliscnle 21. (Down-Syndrom; Mongolismus).
---> Down-Syndrom.
• tricuspid valve
•trisomy21
TrimiMn, Trill'lfldlr. Zeitraum von unge-
fähr drei Monaten, der jeweils einen Ab- Trisoft'lie.Symkem. Krankheitsbild, das
schnitt einer Schwangerschaft beschreibt. durch ein überzähliges Chromosom in ei-
Das erste T. reicht vom Tag der Befruch- nem doppelten Chromosomensatz be-
tung (bzw. vom ersten Tag der letzten Pe- dingt ist. Die meisten Trisomien entste-
riode) bis zum Ende der 12. Schwanger- hen durch das Ausbleiben der Trennung
schaftswoche. Das zweite T. von der 13. eines Chromosomenpaares bei der Zelltei-
bis zur 28. Schwangerschaftswoche und lung.
das dritte und letzte T. von der 29. SSW • trisomy syndrome
bis zur Geburt. tliullnt.l. Beschreibt ein Atom bzw. eine
•trimester Atomgruppe mit der Fähigkeit, sich mit
Triploicße. Das Vorhandensein von drei drei einwertigen (monovalenten) Elemen-
kompletten Chromosomensätzen in ei- ten zu binden bzw. diese zu ersetzen.
nem Organismus. Beim Menschen be- 2. Bezeichnet einen Impfstoff, der vor drei
stünde der dreifache Chromosomensatz verschiedenen Krankheiten schützt.
aus 69 Chromosomen; ein Embryo mit ei- • trivalent
ner solchen Anlage ist nicht lebensfähig
liodlaftter.Einer der beiden Knochenvor-
und wird meist in der Frühschwanger-
sprünge (Rollhügel) am proximalen Ende
D
schaft ausgestoßen. - adj. triploid.
des Oberschenkelknochens, an dem die
•triploidy
meisten Hüftmuskeln ansetzen. Es gibt
'Mpper. Umgangssprachliche Bezeichnung den T. major und den T. minor.
für ---> Gonorrhö. •trochanter
•clap 1'rodlaatlr, groler. (trochanter major). Langer
Trisaa:haltd. Kohlenhydrat, das aus drei
---> Vorsprung des Oberschenkelknochens
gebundenen Einfachzuckern (Monosac- (Femur), an dem zahlreiche Muskeln be-
chariden) besteht; z.B. Raffinose (besteht festigt sind, z.B. der mittlere Gesäßmuskel
aus Fruktose, Glukose und Galaktose). (M. glutaeus medius), der große Gesäß-
• trisaccharide muskel (M. g. maximus) und der innere
Hüftlochmuskel (M. obturator internus).
1ilsemllt. Eine Chromosomenaberration, • greater trochanter
die durch das Vorhandensein eines über-
zähligen Chromosoms in einem doppelten Tnlckenels. Festes Kohlendioxid; wird zur
Chromosomensatz gekennzeichnet ist. kryotherapeutischen Behandlung ver-
Ein Mensch mit T. besitzt 47 anstaU 46 schiedener Hautleiden verwendet.
Chromosomen. (---> Kryotherapie)
•trisomy •dryice
-
Trokar. Spitz zulaufendes, dreikantiges
Stechinstrument in einem eng anliegen-
den Schaft, mit dessen Hilfe die Haut und
die Wandung einer Körperhöhle bzw. ei-
nes Hohlorgans durchbrachen und an-
-
hauptsächlich in tropischen und subtropi-
schen Regionen der Erde vorkommen,
d. h. 30 Grad nördlich und südlich des
Äquators.
c:-:.4 tropical medicine
schließend entweder Flüssigkeit abge-
saugt, Arzneimittellösung eingebracht !ropfdleftinleküon Durch die Inhalation
oder ein weicher Katheter eingeführt von Flüssigkeitspartikeln verursachte In-
wird. fektion. Die inhalierten Tröpfchen enthal-
[fr.: trocart, dreikantig] ten Krankheitserreger, die von anderen,
trocar bereits infizierten Personen ausgeatmet
oder durch Niesen ausgestoßen bzw. aus-
111&. Gattung der Laufmilben, in- gehustet werden.
klusive der Erntemilben, die hauptsäch- • droplet infection
lich im Herbst auftreten. Die Larven leben
als Parasiten, die ausgewachsenen Tiere Kleine, kugelförmige Flüssig-
können selbstständig leben. T. sind Über- keitsmenge. Die Größe eines Tropfens
träger zahlreicher Krankheiten, darunter hängt von Temperaturunterschieden, der
Typhus, Rickettsien, stark juckender Viskosität der jeweiligen Flüssigkeit und
Hautausschlag und andere Infektionen. anderen Faktoren ab. Für therapeutische
• Trombiculidae Zwecke geht man davon aus, dass ein
Tropfen ein Volumen von 0,06 bis 0,1 ml
Hell. (Membrana tympani). Dünne, hat.
halbdurchsichtige elastische Membran im .drop
Mittelohr, die mit Hilfe der Gehörknö-
chelchen Schallwellen in das Innenohr Tnlpßulmmlt mit Sammelbe-
weiterleitet. Das T. ist oval, hat einen ver- zeichnung für durchsichtige Kunststoffbe-
tikalen Durchmesser von ungefähr I 0 mm hälter verschiedener Form mit graduier-
und schließt die Paukenhöhle nach außen ten Markierungen an Infusionsbestecken.
hinab. Sie regeln den Durchfluss bei intravenö-
• tympanic membrane sen Infusionen.
(:{4 volume control fluid chamber
Trommei ich i&gc'i f i11911 rbi Id11ng. Unphysiolo-
gische Vergrößerung der distalen Finger- trophi•.ch.Nutritiv; die Ernährung des Ge-
oder Zehenendglieder; steht normaler- webes betreffend.
weise in Verbindung mit einer zyanoti- [griech.: trophe, das Ernähren, die Nah-
schen Herzkrankheit oder fortgeschritte- rung]
nen Lungenkrankheit, tritt aber auch im •trophic
Zusammenhang mit Gallenzirrhose, Koli-
tis, chronischer Dysenterie und Hyperty- ~ Oberflächliche Venen-
reose auf. entzündung (Thrombophlebitis) an ver-
clubhing schiedenen Stellen, die auf Krebsgeschwü-
re der Eingeweide hinweist.
p lne. Bestimmte Form der Akne, Trousseau's syndrome
die durch hohe Temperaturen und Feuch-
tigkeit ausgelöst bzw. verstärkt wird. Bei Durch Kompression
der T. treten typischerweise große Knöt- des Oberarms ausgelöste Pfötchenstellung
chen oder Pusteln im Nacken, am Rücken, der Hände, die als Zeichen der Übererreg-
den Oberarmen und dem Gesäß auf. barkeit bei einer latenten --+Tetanie dient.
• tropical acne [A. Trousseau, fr. Internist, 1801-1867]
Trousseau's sign
lllldi:lln. Spezieller Zweig der Medi-
zin, der sich mit der Diagnose und Be- Trlmmedmlc:h. --+ Splitterbruch.
handlung von Krankheiten befasst, die • splinter fracture
Tnmcu 1. Hauptteil bzw. Stamm eines In der Bauchspeicheldrüse
Organsystems, wie z.B. Blutgefäße, gebildete, inaktive Vorstufe des Trypsins,
Lymphgefäße oder Nervenstränge, von die im Dünndarm mit Hilfe von Enteraki-
dem meist Nebenäste abgehen. 2. Rumpf nase in das wirksame --+Trypsin umge-
des menschlichen Körpers inklusive Hals wandelt wird.
und Kopf. trypsinogen
[lat.: truncus, Stamm eines Baumes]
Tryptophan. Aminosäure, die für das nor-
truncus male Wachstum bei Kindern und für den
brachiocepllalicus. Der vom Aor- Stickstofthaushalt bei Erwachsenen ver-
tenbogen abzweigende Ast, der sich auf- antwortlich ist. T. ist die Vorstufe für eini-
teilt in den rechten gemeinsamen Stamm ge Substanzen, darunter --+ Seroton in und
der Halsschlagader und der Schlüssel- --+ Niacin.
beinarterien. •tryptophan (Trp)
• truncus brachiocephalicus In Afrika vorkommende Blut
saugende Fliege der Gattung Glossina pal-
Tnmcu Grenzstrang des palis, die Wirt für --+Trypanosomen ist und
Sympathikus, der als paarige Kette sym- die Schlafkrankheit und andere nervöse
pathischer Ganglien auf beiden Seiten der Störungen beim Menschen hervorruft.
Wirbelsäule von der Schädelbasis bis zum tsetse fly
Steißbein verläuft. Jeder Strang stellt ei-
nen Teil des sympathischen Nervensys- TSH. Abkürzung für eng!. thyroid stimula-
tems dar und besteht aus zahlreichen ting hormone (--+ Thyreotropin).
Ganglien, die untereinander durch ver- .TSH
schiedene Nervenfasern verbunden sind. TSS. Abkürzung für --+ toxisches Schocksyn-
Weiterhin verästelt sich jeder Strang, wo- drom.
bei sich die Nervenäste zu den autonomen .TSS
Nervengeflechten, den Kopfnerven, den
einzelnen Organen, den Arterien und den Verbindungsstück zwischen einer
Spinalnerven ziehen. Sauerstoffquelle und einem Endotracheal-
• sympathetic trunk tubus, an das ein --+ Spirometer ange-
schlossen werden kann, der das Atemzug-
TrJpln Parasitengattung mit meh- volumen misst.
reren Unterarten, die beim Menschen be- T tube
stimmte Krankheiten hervorrufen kön-
Ohrtrompete. (--. Eustachi-
nen. Die meisten Organismen der Gattung
T. leben zeitweise als Parasiten in Insekten
und werden durch Insektenstiche auf den
Röhre)
• eustachian tube D
Menschen übertragen. Tuba uterina. --. Eileiter.
Trypanosoma •fallopian tube
Trypsin. Von der Bauchspeicheldrüse pro- Tubarabort. Ausstoßung eines im Eileiter
duziertes Verdauungsenzym, das im (Tuba uterina) angesiedelten Embryos in
Dünndarm den Abbau von Nahrungsei- die freie Bauchhöhle. Ein T. ist meist mit
weißen zu Peptonen, Peptiden und Ami- schweren inneren Blutungen verbunden
nosäuren fördert. und verursacht akute Unterbauchschmer-
•trypsin zen.
tubal abortion
TrJpst In Sojabohnen, Eiweiß -+ Eileiterschwangerschaft.
und menschlichem Kolostrum vorkom-
tubal pregnancy
mende Polypeptide, die hemmend auf die
Trypsinaktivität wirken. Tubenligatur. Methode zur Sterilisation
;;-:; trypsin inhibitors der Frau, bei der beide Eileiter (Tuba ute-
rina) abgebunden werden, um eine Be-
fruchtung der Eizelle zu verhindern.
'":{;' tuballigation
T\Jbenpl~stik. Chirurgische Operation, bei
--
den Hohlräumen der Lunge ab und es
kommt zu Bluthusten (Hämoptysis).
- adj. tuberkulös .
. . tuberculosis (TB)
der verletzte bzw. zerstörte Eileiter wie- Tubl!rltuloslalika, Arzneimittel (---+ Antibio-
derhergestellt werden, in der Hoffnung, tika) zur Behandlung von ---+Tuberkulose;
dass die Frau ihre Fruchtbarkeit wiederer- für die pulmonale Tuberkulosetherapie
langt. werden mindestens zwei Mittel, zumeist
•tuboplasty aber drei Mittel in verschiedenen Kombi-
nationen benötigt. - adj. tuberkulosta-
Tuberkel. 1. Kleiner Höcker oder Vor-
tisch.
sprung, z.B. an einem Knochen. 2. Knöt-
. . antituberculars
chen oder Geschwulst auf der Haut.
3. Kleines rundes Knötchen, hervorgeru- ltas tll!iH Längliche, rauhe Kante
fen durch eine Infektion mit Mycobacteri- am oberen Ende des Schienbeins, an der
um tuberculosis, das aus einer grauen, das Band der Kniescheibe angreift.
durchsichtigen Masse kleiner kugelförmi- [lat.: tuber + tibia, Höcker, Erhebung +
ger Zellen besteht, umrandet von Binde- Schienbein]
gewebe. • tuberosity of the tibia
[lat.: tuber, Höcker, Buckel]
• tuberde tubo-ova<lil!. Zum Eileiter (Tuba uterina)
und zum Eierstock (Ovar) gehörend bzw.
TUIIellr Impfstoff, der zu diagnosti- den Bereich betreffend; kommt in den Fü-
schen Zwecken aus den Toxinen der Tu- gungen >>Tuboovarial-Abszess« und »Tu-
berkelbakterien gewonnen wird. boovarial-Zyste<< vor.
tuberculin [lat.: tubus + ovum, Röhre+ Ei]
. . tubo-ovarian
TtJb~rkulin·Test. Test zum Nachweis von
Tuberkelbakterien. (---+ Tine-Test) · lllllu. (Nierenkanälchen), Mikrosko-
.tuberculin tine test pisch kleine Kanälchen, die vom ---+ Glo-
merulum zu den Sammelrohren führen.
Tullelk (TB; TBC). Chronische granulo- Sie resorbieren bestimmte Stoffe zurück
matöse Infektion mit dem säurebeständi- ins Blut, scheiden andere Stoffe in den
gen Bazillus Mycobacterium tuberculosis. Urin aus, sammeln und befördern den
Die Krankheit wird im allgemeinen durch Urin.
Tröpfcheninfektion übertragen und be- [lat.: tubulus, kleine Röhre; ren, Niere]
f:illt meist die Lunge, kann aber auch alle renal tubules
anderen Organsysteme befallen. Frühe
Anzeichen einer Lungentuberkulose sind llnilllflrl.---+ Hodenkanälchen.
Teilnahmslosigkeit, diffuse Brustschmer- . . seminiferous tubules
zen, Rippenfellentzündung, Appetitlosig-
Tubuli (gewund0ne), Lange, fa-
keit, Fieber und Gewichtsverlust. Später
denförmige Röhren im lockeren Bindege-
kommt es zu Nachtschweiß, Lungenblu-
webe der Hoden. Die Hoden enthalten
tungen, Auswurf von eitrigem Sputum
auch gerade Tubuli -seminiferi -Segmente.
und erschwerter Atmung. Das Lungenge-
convoluted seminiferous tubules
webe reagiert auf den Bazillus indem es
Schutzzellen produziert, die den Erreger u u us 'f!lf, 1'clbe~1 .Sehr kleiner, schlauch-
umschließen und sogenannte ---+Tuberkel förmiger Körperkanal, wie z.B. die Nie-
bilden. Wird die Krankheit nicht behan- renkanälchen (Tubuli renales) oder die
delt, vergrößern sich die Tuberkel, schlie- Samenkanälchen der Hoden (T. seminife-
ßen sich mit umliegenden Tuberkeln zu- ri). - adj. tubulär; tubularis.
sammen und verkäsen. Abfallprodukte [lat.: tubulus, kleine Röhre]
dieser Tuberkel lagern sich schließlich in tubule
· Turner -Syndrom 1017
Tubulus, distaler. Teil der Niere, der sich oder auf den Grad der Bösartigkeit einer
zwischen ---. Henle-Schleife und den Sam- Geschwulst hinweisen können.
melröhrchen befindet • tumor marker
• distal tubule
Tumor-Nekrose-Faktor {TNF}. Natürliches
Tubus. Relativ starre Röhre aus Metall, Körpereiweiß mit krebsauflösender Wir-
Gummi oder Kunststoff zur Einführung kung, das auch synthetisch hergestellt
in die Luftröhre (z.B. zu Narkosezwe- werden kann.
cken). Ein T. wird entweder durch die Na- • tumor necrosis factor (TNF)
se (nasal) oder durch den Mund (oral) Tunica serosa. Dünne Gewebsschicht, die
eingeführt und bis in die Luftröhre (Tra- ein serumähnliches Sekret absondert
chea) vorgeschoben ---. Endotrachealtubus. EineT. s. gibt es um Leber, Dünndarm, Ei-
Eine aufblasbare Manschette (Cuff) dich- leiter, Milz etc.
tet die Trachea unterhalb der Stimmritze • tunica serosa
(Glottis) ab, sodass kein Mageninhalt in
die Atemwege gelangen kann. Tunika. Haut oder dünne Gewebsschicht,
[lat.: Röhre] die Organe umhüllt bzw. Hohlorgane aus-
• tube kleidet.
[lat.: tunica, Untergewand für Männer
Tumor (pl. Tumoren). 1. jede krankhafte und Frauen im alten Rom; Haut, Hülle]
Schwellung oder Vergrößerung eines Or- • tunica
gans, u. a. bei entzündlichen Prozessen.
2. Wachstum und Wucherung von neuem Tunnelsehen. Sehstörung, bei der das seit-
Gewebe durch unkontrollierte Zellver- liche Sichtfeld stark eingeschränkt ist und
mehrung (Proliferation). EinT. kann lokal der Patient wie durch einen Tunnel oder
begrenzt, invasiv, gutartig oder bösartig eine Röhre sieht. Zu T. kommt es in fort-
sein. Benannt werden T. entweder nach geschrittenem Stadium eines chronischen
ihrem Entstehungsort, nach der Zusam- ---.Glaukoms.
mensetzung der Zellen oder nach der Per- • tunnel vision
son, die diesen T. als erste identifizierte.
Tupfer. Kleine, flache Kompresse aus
- adj. tumorös; tumorartig.
[lat.: tumere, geschwollen sein] Baumwollgaze, Büsehein von Baumwolle
oder einem ähnlichen synthetischen Ma-
• tumor
terial, die zum Abwischen der Haut, Ab·
Tumor, maligner. ---. Neoplasma, das in das sorbieren einer Sekretion oder Reinigen
umgebende Gewebe einwächst, an ent- einer kleinen Oberfläche benutzt wird.
fernten Stellen metastasiert und anaplas- • pledget
tische Zellen enthält Ein m. T. kann zum TUR. transurethrale Resektion
Tode führen, wenn keine Behandlung er-
folgt Turgor. Die Spannkraft der Haut durch den
• malignant tumor Außendruck der Zellen und die intersti-
tielle Flüssigkeit Die Beurteilung des
tumorigen. Die Fähigkeit (von Zellen), Tu- Hautturgors ist ein wichtiger Bestandteil
moren hervorzurufen. der körperlichen Untersuchung.
• tumorigenic • turgor
tumorizid. Die Fähigkeit besitzend, Tumo- Turner-Syndrom. {XO-Syndrom). Angeborene
ren zu zerstören. Chromosomenstörung bei weiblichen
• tumorleide Embryos, gekennzeichnet durch ein feh-
lendes X-Chromosom. Das T.-S. kommt
Tumormarller. Stoffe in Körperflüssigkei- unter 3000 Geburten ungef<ihr einmal vor.
ten, die bestimmt werden können und de- Typische Symptome sind unausgereifte
ren Auftreten auf eine Krebserkrankung Geschlechtsorgane, unterentwickelte Brüs-
te, Gebärmutter und Vagina, Herzrnissbil- tJphls. Typhusartig; den Typhus betref-
dungen, Kleinwuchs und Knochenverfor- fend.
rnungen. Die Intelligenz ist meist normal • typhoid; typhous
entwickelt, es können jedoch moderate
Lernschwierigkeiten auftreten. TJpltus ..... liDIBs. (Abdominaltyphus). Bak-
[H. Turner, arnerik. Endokrinologe, 1892- terielle Infektionskrankheit, die durch
1970] den Erreger Salmonella typhi hervorgeru-
• Turner's syndrorne fen wird. Die Erreger gelangen über kon-
taminierte Milch, Wasser oder Nahrung
Tussis. Husten bzw. ---. Keuchhusten. in den menschlichen Organismus. Die
[lat.: tussis, Husten]
Krankheit ist gekennzeichnet durch Kopf-
•tussis
schmerzen, Delirium, Husten, wässrigen
~Operative Entfernung des Durchfall, Hautausschlag und hohes Fie-
Trommelfells im Ohr. ber. Die Inkubationszeit kann bis zu 60
[griech.: tyrnpanon, Handtrommel, kleine Tage betragen. Über Bauch und Brust ver-
Pauke] teilen sich hellrote Flecken und es kommt
• tyrnpanectorny zu Milzvergrößerung (Splenornegalie)
und verminderter Leukozytenanzahl im
biilPilircus. Zum Trommelfell bzw. der Blut (Leukopenie). Eine schwer verlaufen-
Paukenhöhle gehörend.
de Erkrankung kann tödlich enden. Als
•tyrnpanic
Kornplikationen können Durchbruch des
TJmplllle. (tympanischer Klopfschall). Tiefer Darms und Darmblutungen sowie Venen-
Resonanzton, den man beim Abklopfen entzündungen auftreten. Einige Men-
eines Pneumothorax oder eines aufge- schen, die sich von der Krankheit erholen,
blähten Bauches hört. tragen den Erreger weiterhin im Körper
•tyrnpany und können zu Dauerausscheidern wer-
den, d. h. sie verbreiten die Krankheit
lplpiRDgratRIII. Grafische Darstellung der
mittels ihrer Körperausscheidungen.
akustischen Impedanz und des Luft-
•typhoid fever
drucks im Mittelohr sowie der Beweglich-
keit des Trommelfells. Diese Werte dienen
~.Person, die den
der Diagnostik verschiedener Erkrankun-
Typhuserreger in sich trägt und mit Kör-
gen des Mittelohrs, z.B. der Mittelohrent-
•
perausscheidungen verbreitet, jedoch
zündung, der fortschreitenden Mittelohr-
selbst keine Anzeichen bzw. Symptome
schwerhörigkeit (Otosklerose), Trommel-
der Krankheit aufweist. Typische Dauer-
fellverletzungen etc. Die verschiedenen
ausscheider sind Menschen, die sich von
Krankheiten erzeugen jeweils ein unter-
einer akuten Typhuserkrankung erholt
schiedliches T.
haben.
• tyrnpanograrn •typhoid carrier
lJmplnoplastiL Operativer Eingriff in das
Mittelohr mit Behandlung des Trommel- ~ Impfstoff gegen
fells bzw. der Gehörknöchelchen zur Wie- Bauchtyphus, der dreimal im Abstand
derherstellung oder Verbesserung des von 2 Tagen oral eingenommen werden
Hörvermögens bei schwerhörigen Patien- muss. Er enthält abgeschwächte Lebend-
ten infolge einer Verminderung der Typhus-Keime und ist für Kinder und Er-
Schallleitfähigkeit. Die T. kann durchge- wachsene geeignet.
führt werden, um ein durchbrochenes • typhoid vaccination
Trommelfell zu reparieren, bei Mittelohr-
schwerhörigkeit und bei Verlagerung oder ~. Sarnrnelbezeichnung für
Nekrose einer der Gehörknöchelchen im drei Impfstoffe, die für die verschiedenen
Mittelohr. Rickettsienarten entwickelt wurden, die
• tyrnpanoplasty klassisches Fleckfieber, Rattenfleckfieber
oder die Brill-Zinsser-Krankheit hervor- 1Z. Thrombinzeit
rufen.
.typhus vaccine T.zeue. Kleiner, im Blut zirkulierender
Lymphozyt, der im Knochenmark P.rodu-
Typing. 1. Die Klassifizierung einer bösar- ziert wird und im Thymus heranreift. T-
tigen Geschwulst bezüglich des histologi- Zellen sind hauptsächlich an der zellulä-
schen Typs. 2. Die Bestimmung der His- ren Immunität beteiligt, die für -+ Absto-
tokompatibilitätsantigene, HLA-Antigene ßungsreaktionen von Transplantaten und
und Blutgruppen. (s.a. HLA-Typing) -+ Überempfindlichkeitsreaktionen vom
[eng!. typing, Typisierung] Spättyp verantwortlich ist. T-Helfer-Zel-
•typing len, eine Unterart der T-Z., beeinflussen
TJnasin C1Jr), Aminosäure, die im Körper die Antikörperproduktion von B-Zellen;
durch die essenzielle Aminosäure -+ Phe- die sogenannten T-Suppressorzellen un-
nylalanin gebildet wird. T. kommt in den terdrücken die Funktion der B-Zellen.
meisten Eiweißen vor und ist eine Vorstu- •Tcell
fe von -+ Melanin und einigen Hormonen,
darunter -+Adrenalin und -+Thyroxin. T•ZIIII..,..... Protein auf der Oberfläche
•tyrosine (Tyr) der T-Zellen, das sich mit Antigenen ver-
bindet und damit einen Immunabwehr-
~ -+ Hypertyrosinämie. Komplex bildet.
• tyrosinemia • T cell antigen receptor
D
1020 ·~
•u
U. Chemisches Zeichen für ---+ Uran. mungszyklus beginnt erneut, wenn der
Gasfluß durch die Einatmung getriggert
wird.
Übelkeit. ---+ Nausea. intermittend positive-pressure venti -
• nausea latioo (IPPV)
Überbein. (Ganglion). Gutartige Geschwulst,
ausgehend von der Gelenkkapsel oder Oberdruckbeatmung, kontinuierliche (CPPV).
dem Sehnengleitgewebe des Handgelenks, Aufrechterhaltung eines positiven Drucks
der Kniekehle oder des Fußrückens. Der in den oberen Luftwegen während des At-
---+Tumor besteht aus gallertartigem Gewe- mungsvorgangs; bezieht sich normaler-
be, welches durch schleimige Degenerati- weise auf einen ---+ positiven endexspiratori-
on des Bindegewebes entsteht (sog. mu- schen Druck (PEEP) bei einer mechani-
coide Degeneration). schen Beatmung.
• myxoid cyst; ganglion • continuous positive pressure ventila-
tion (CPPV)
Überdosis. (Überdosierung). Einnahme einer
zu großen Menge eines Arzneimittels oder Überdruckkammer. Raum, der mit Sauer-
einer Droge, die zu toxischen Reaktionen stoff gefüllt ist und unter starkem Druck
führt, welche von Manie oder Hysterie bis steht. Patienten werden zur Behandlung
zum Koma oder Tod führen können. bestimmter Infektionen, Tumore und
• overdose Herzerkrankungen in Ü.n gelegt, in denen
der atmosphärische Sauerstoffdruck bis
Überdosis, Behandlung eines Substanzabu- zu dreimal höher als der sonst therapeuti-
sus. __. pf]egeintervention der .... NIC, die sche Wert ist. (---+ Sauerstoff-Überdruckthe-
definiert ist als die Überwachung, Be- rapie)
handlung und emotionale Unterstützung
1!1
• hyperbaric chamber
von Patienten nach der Einnahme einer
Dosis von verschriebenen oder frei ver- Oberempfindlichkeitsreaktion. (Hypersensibi-
käuaichen Medikamenten über dem the- litätsreaktion). Unphysiologisch starke Re-
rapeutischen Rahmen. aktion des ---+ Immunsystems auf ein sensi-
• Substance Use Treatment: Overdose bilisierendes Antigen. Ü.en werden mit
Hilfe der Komponenten des Immunsys-
Oberdrudtbeatmung. intermittierende tems klassifiziert, die die jeweiligen Aus-
(IPPV). Form der kontrollierten Beat- lösefaktoren sind. Humorale Reaktionen,
mung durch ein Beatmungsgerät, bei die durch zirkulierende B-Lymphozyten
der in der Inspirationsphase kompri- verursacht werden, werden in drei Kate-
miertes Gas unter Überdruck in die Luft- gorien unterteilt: anaphylaktische Hyper-
wege eines Patienten verabreicht wird, sensibilität, zytotoxische Hypersensibili-
bis ein vorgegebener Druck erreicht isL tät und Erkrankungen des Immunkom-
Die passive Ausatmung kann durch eine plexes. Zelluläre Reaktionen, die durch T-
Klappe erfolgen; der Ein- und Ausat- Lymphozyten ausgelöst werden, sind ver-
__ . Uber-lch 1021
zögerte zellvermittelte Hypersensibilitäts- von einer anderen Station oder vom OP.
reaktionen. (--+ lmmunantwort) Sie soll die Kontinuität der getroffenen
• hypersensitivity reaction Maßnahmen gewährleisten und beinhal-
tet daher alle pflegerischen und medizi-
Oberempfindlichkeitsreaktion, verzögerte. nischen Anordnungen und Beobachtun-
(delayed Hypersensitivity). Verzögerte allergi- gen. Eine Ü. bei Schichtwechsel kann in
sche Hautreaktion, die in Verbindung mit Form einer Teambesprechung oder auch
einer Überempfindlichkeitsreaktion vom am Patientenbett stattfinden.
Typ IV steht. (--+ Allergie) • to give report
delayed hypersensitivity
Übergangsepithel. Das Ü. gehört zu den
Überernährung. Anerkannte NANDA- Formen des Deckgewebes (Epithelien),
.... Pflegediagnose; Zustand, bei dem eine das die Harnwege, wie Nierenbecken,
Person eine Menge von ährstoffen zu Harnleiter, Harnblase und den Anfangs-
ich nimmt, die ihre metabolischen Be- teil der Harnröhre auskleidet. Es ist mehr-
dürfnisse übersteigt. Kennzeichnende schichtig angeordnet und hat die Fähig-
Merkmale ind u.a. Körpergewicht, das keit, sich bei Ausdehnung der Hohlräume
20% Ober dem Idealgewicht liegt, Tri- anzupassen. Die oberste Schicht besteht
zeps-Hautfalte, die bei Männem dicker aus großen, schleimproduzierenden Zel-
als 15 mm und bei Frauen dicker als len, die die darunter liegenden Zellschich-
25 mm ist. ten vor dem hochkonzentrierten Harn
• ovemutrition; nutrition, altered: schützen.
more than the body requirements [griech.: epi, auf; thele, Warze]
• transitional epithelium
Überernährung, Ri.siko der. Anerkannte
.... NANDA- -+ Pflegediagnose; Zustand, Obergangspßege. (Überleitungspflege; Pflege-
bei dem eine Person gefahrdet ist, mehr überleitung). Pflegeangebot von professio-
ährstoffe als den metabolischen Be- nell Pflegenden für Menschen, die sich
dürfnissen entsprechend zu sich zu neh- am Obergang von einer Pflegeinstitution
men. Zu den Risikofaktoren zählen eine in einen anderen Bereich befmden. Dies
geneti ehe Vorbelastung, exzessive Nah - kann z.ß. der Übergang vom stationären
rungsaufnahme während der Schwan- Krankenhausaufenthalt in ein Pflege-
gerschah oder in anderen Lebensab- heim oder auch in ein häusliches Milieu
chnitten, häufige, kun aufeinanderfol- sein. Auch der nachstationäre Aufenthalt
gende Schwangerschaften, dysfunktio- in einer Rehabilitationseinrichtung muss
nale psychologische Konditionierung in g_eplant und koordiniert werden. Z.iel der
Verbindung mit ahrungsmitteln, Auf-
nahme von Nahrungsmitteln als Trost
oder Belohnung, Verbindung von Essen
0. ist die kontinuierliche und ganzheitli-
che Betreuung eines Patienten in koordi-
nierender Art und Weise unter Berück-
I!J
mit anderen Aktivitäten, Konzentration sichtigung der verschiedenen Interessen
der Nahrungsaufnahme am Abend, Es- der Einrichtungen des Gesundheitswe-
en als Reaktion auf äußere (z.B. gegebe- sens.
ne soziale Situationen) oder innere Fak- • transitional/ interim nursing
toren (z.ß. Angst).
Übergewicht. Unphysiologisch erhöhtes
• nutrition, altered: risk of more than
Körpergewicht, das in Abhängigkeit von
body requirements
Größe, Statur, Alter und Geschlecht 10 bis
Übergabe. Informationsaustausch zwi- 20% oder mehr über dem Normalgewicht
einer Person liegt.
schen den an der Pflege eines Patienten
beteiligten Pflegekräften. Eine 0. findet • overweight
meist bei Schichtwechsel statt, jedoch Ober-Ich. Teil der Psyche, der hauptsäch-
auch bei Obernahme eines Patienten lich unbewusst funktioniert, und zwar
I022 Uber-lch _:,,
II
armknochen (Humerus), der Speiche und
sie tiefer, einzeln und hartnäckig sind und
den Handwurzelknochen (Karpalkno-
schmerzhafte Symptome aufweisen, rege-
chen) verbunden. - adj. ulnar.
neriert sich die Muskelschicht des Organs
[lat.: ulna, Elle]
nicht. Es bilden sich Narben, die Schleim-
haut kann jedoch wieder abheilen. Ma- •ulna
gengeschwüre entstehen durch eine Viel- lllnlrfltl1lmlm ftlliigerte. Lähmung der
zahl von Faktoren, etwa der überschüssi- vom Ellennerv versorgten Muskeln mit
gen Sekretion von Magensäure, unzurei- nachfolgendem Muskelschwund und Sen-
chendem Schutz der Schleimhaut, Stress, sibilitätsausfällen. Die Lähmung kann
erblicher Prädisposition und der Einnah- durch Verletzung oder übermäßige Kom-
me bestimmter Arzneimittel, z.B. Kortiko- pression des Nervs verursacht werden; sie
steroide, verschiedene Hypotonika und betrifft überwiegend Menschen mit einer
entzündungshemmende Mittel. Es gibt flachen Knochenrinne, in der der Ellen-
immer mehr Anzeichen dafür, dass auch nerv verläuft oder jene, die sich häufig
ein Bakterium (Helicobacter pylori), das auf den Ellenbogen aufstützen. Anzeichen
1024 Ulnarislahmung. verzogene ' •0 ~
der Störung sind Taubheit des kleinen per ausgesendet, an den Grenzflächen un-
und des Ringfingers sowie der Außenseite terschiedlicher Strukturen reflektiert und
der Hand. im Schallknopf wieder aufgenommen. Im
• tardy ulnar nerve palsy Ultraschallgerät werden diese Daten elek-
tronisch verarbeitet und als Bild auf den
ulnoradial. (radioulnar). Die Elle (Ulna) und
Bildschirm ausgegeben.
die Speiche (Radius) betreffend bzw. zu
• uhrasound imaging
diesen gehörend.
• ulnaradial Ultraschalldiagnostik. ---. Sonographie.
ulo·. Vorsilbe mit der Bedeutung >>Zahn- • ultrasonography
fleisch«.
Ultraschallreinigung. Reinigung von Zäh-
• ulo- nen, chirurgischen Instrumenten etc. mit-
ultra·. Vorsilbe mit der Bedeutung >>jen- tels hochfrequenter Schallwellen. Instru-
seits von, über - hinaus<<, z.B. Ultraschall, mente werden z.B. in ein Wasserbad ge-
ultraviolett. legt, durch das Ultraschallwellen geleitet
[lat. ultra, jenseits, über - hinaus] werden.
• ultra- • uhrasonie cleaning
Uitrafiltration. Filtration (manchmal unter Ultraschallvemebler. Hilfsmittel zur Luft-
Druck) durch Filter mit sehr kleinen Po- befeuchtung, in dem Wassertröpfchen
ren, wie z.B. die einer künstlichen Niere. durch Schwingungen so fein zerstäubt
Mittels U. kann man große von kleinen werden, dass sie mit der Einatemluft des
Molekülen in Körperflüssigkeiten tren- Patienten in die tiefen Luftwege bis in die
nen. ---. Alveolen gelangen. Das dabei verwen-
• ultrafiltration dete Wasser kann kalt oder warm sein, au-
Ultraschall. Schallwellen mit einer Fre- ßerdem sind Zusätze mit besonderer the-
quenz von mehr als 20 kHz, die für das rapeutischer Wirkung möglich. (s.a. Ver-
menschliche Ohr nicht mehr hörbar sind. nebler; Aerosoltherapie)
In der Medizin wird U. vor allem zur Diag- • ultrasonic nebulizer
nostik eingesetzt, z.B. bei der bildliehen Ultraviolettes licht (UV·licht). Elektromag-
Darstellung von inneren Organen oder netische Wellen mit einer Wellenlänge
zur Überwachung eines Feten im Mutter- zwischen 5 und 400 nm, die sich an das
leib (Größenmessung, Missbildungsdiag- violette Ende des Farbspektrums an-
nostik, Überwachung der Herztöne). Bei schließen und für das menschliche Auge
sehr hohen Frequenzen kann U. als Reini- nicht mehr sichtbar sind. Sie kommen na-
gungsmittel für Zähne und chirurgische türlich im Sonnenlicht vor, sind für die
Instrumente dienen. Bräunung der Haut verantwortlich und
• uhrasound wandeln Ergosterin in der Haut in Vi-
Ultraschall: Geburtshilfe . .... Pflegeinterven- tamin D um. Im Allgemeinen werden der
tion der .... NIC, die definiert ist als die Allgemeinzustand, Stoffwechsel, Atmung,
Durchführung einer Ultraschalluntersu- Kreislauf und Drüsenfunktion des Men-
chung zur Bestimmung des Zustandes schen durch UV -Licht günstig beeinflusst.
von Ovarien, Uterus und/oder Fötus. Durch die zellzerstörende Wirkung der
Strahlung auf Bakterien, Viren und andere
• Ultrasonography: Limited Obstetric
Keime können Hauterkrankungen, wie
Ultraschaii-Bildgebungsverfahren. Bildliehe z.B. Schuppenflechte (Psoriasis) und an-
Darstellung innerer Körperstrukturen dere bakterielle oder virale Erkrankungen
mit Hilfe hochfrequenter Schallwellen ebenfalls mit UV-Licht behandelt werden.
(> 20kHz) zur Funktionsdiagnostik bzw. Darüber hinaus wird die Strahlung auch
Messung von Organen. Dabei werden zur Luftentkeimung und zur Sterilisation
vom Schallkopf Schallwellen in den Kör- eingesetzt. Eine Überdosierung kann je-
: unbewu sst I 025
undulierend. Wellenförmig, wie z.B. Vibra- unilateral. Nur eine Seite betreffend bzw.
tionen, Fluktuationen und Oszillationen. auf einer Seite vorkommend.
[lat.: unda, Welle] • unilateral
• undulant
Unitärer Mensch, Begriff des. Umfangrei-
Unfallverhütungsvomhriften. (UW). Ver- che Pflegetheorie von -+ Martha Rogers,
bindliche Vorschriften der -> Berufsgenos- die die Bedeutung der ganzheitlichen
senschaften zum Schutz der Mitarbeiter ei- Gesundheitserhaltung und die Berück-
nes Unternehmens vor berufsbedingten sichtigung der individuellen Bedingun-
Gefahren. Die UVV für Pflegeberufe bein- gen des Patienten betont.
halten u.a. Vorschriften zu Schutzimpfun- unitary human conceptual frame-
gen, Händedesinfektion, Schutzkleidung, work
Abfallentsorgung und zum Umgang mit
infektiösem Material. univalent. (monovalent). Mit nur einer Va-
• accident prevention rules lenz; beschreibt z.B. die Fähigkeit eines
Atoms eines chemischen Elements, ein
ung. Abkürzung für den lateinischen Be- Wasserstoffatom zu binden oder zu erset-
griff >>Unguentum<< (Salbe). zen.
• ung. • univalent
ungesättigt. Beschreibt z.B. eine Lösung, Universalempfänger. Person mit der Blut-
die noch nicht die maximale Menge an ge-
gruppe AB. Sie kann Blut jeder Blutgruppe
lösten Stoffen enthält, die sie aufnehmen erhalten, ohne dass Verklumpung von
kann. (s.a. Lösung)
Blutzellen (Agglutination) oder Ausflo-
• unsaturated ckung (Präzipitation) auftritt.
ungesättigt, vielfach. Zu einer chemischen • universal recipient
Verbindung gehörend, die mehrere Dop- Universalspender. Mensch mit der Blut-
pel- oder Dreifach-Bindungen enthält, die
gruppe 0 und Rhesusfaktor negativ. Die-
gebrochen werden und durch Addition
ses Blut kann im Notfall mit dem gerings-
von Atomen oder Molekülen gesättigt
ten Risiko einer Unverträglichkeit jedem
werden kann.
Menschen gegeben werden.
• polyunsaturated
• universal donor
ungualis. Die Finger- oder Fußnägel be- Unterarm. Bezeichnung für den Teil eines
treffend bzw. zu diesen gehörend.
Arms, der sich zwischen Ellenbogen und
[lat.: unguis, Nagel]
Handgelenk befindet. Der Unterarm be-
• ungual sitzt zwei lange Knochen, nämlich Elle
Unguentum. Salbe oder Paste zum Auf- (Radius) und Speiche (Ulna).
streichen auf die Haut, in der wirksame • forearm
Substanzen enthalten sind, die durch die
Unterbewuntseinsgedächtnis. Gedanken,
Poren in den Körper aufgenommen wer-
Wahrnehmungen oder Gefühle, die dem
den.
Bewusstsein nicht unmittelbar zur Verfü-
[lat.: unguentum, Salbe, Salböl]
gung stehen, sind im U. gespeichert.
• unguenta
• subconscious memory
uni-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>einzig,
Unterbringungsgesetz. Ländergesetz zur
nur einmal vorhanden, einheitlich<<, z.B.
uniform. Regelung der Unterbringung von Perso-
nen in einer psychiatrischen Klinik. Von
• uni-
Unterbringung spricht man, wenn ein
UNICEF. Abkürzung für englisch >>United Mensch aufgrund einer psychischen
Nations International Children's Emer- Krankheit, Geistesschwäche oder Sucht
gency Fund<<. psychisch gestört ist, dadurch die öffentli-
. UNICEF che Sicherheit oder sich selbst in erhebli-
..~ - Unterricht: Safe rSex 1027
1!1
Reizung, z.B. einen Stein. Symptome im Beckenbereich bei Frauen,
•ureteritis die Dysurie, häufiges Harnlassen, Urinte-
Urelrcrographie. Röntgenaufnahme der nesmus, Kreuzschmerzen sowie suprapu-
Harnleiter, meist im Zusammenhang mit bische Schmerzen und Krämpfe einschlie-
einer ganzheitlichen Untersuchung des ßen. Klinische Anhaltspunkte hinsichtlich
des Erregers bzw. anderer Faktoren, die
Harnsystems. Dabei ist häufig die Injekti-
on eines Kontrastmittels durch einen Ka- für die Symptome verantwortlich gemacht
werden könnten, fehlen häufig.
theter erforderlich.
• ureterography
[griech.: ourethra, Harnröhre; syn, zu-
sammen; dromos, Verlauf]
UrPlNöpyelonephri!il. Entzündung der • acute urethral syndrome
Nieren, Nierenbecken und Harnleiter.
Urethritis. Entzündung der Harnröhre, die
ureteropyelonephritis
meist mit Störung der Harnentleerung
VHtant Operative Eröffnung eines (Dysurie) bzw. Schmerzen beim Wasser-
Harnleiters zur Körperoberfläche oder in lassen einhergeht. Die Entzündung kann
I 030 UrethritiS .. , ,
allergische, bakterielle, abakterielle, my- der Urin zur Abtrennung von Sedimenten
kotische und virale Ursachen haben. zentrifugiert, die dann mikroskopisch auf
• urethritis Blutzellen, Harnzylinder, Kristalle, Eiter
oder Bakterien untersucht werden. Bei
Urethrographie. Röntgenaufnahme der der chemischen Analyse können vielerlei
männlichen Harnröhre nach Einbringen Substanzen bestimmt werden, meist inte-
eines Kontrastmittels durch einen Kathe- ressiert das Vorhandensein von Ketonen,
ter zu diagnostischen Zwecken. Glukose, Eiweiß und Blut.
• urethrography • urinalysis
Urethroskop. Instrument, mit dem die
Harnröhre von innen betrachtet werden Urin;upiration, ~uprapubi~dle. Entleerung
kann. (s.a. Endoskop) der Harnblase mit Hilfe einer sterilen Na-
• urethroscope del bzw. eines Katheters, der über dem
Schambein durch die Haut in die Blase
Urge-lnkontinenz. ---. Dranginkontinenz. eingeführt wird.
• urge incontinence [lat.: aspirare, anhauchen, einhauchen;
supra+ pubes, oberhalb+ Schamgegend]
Uricult. (Urinkultur). Untersuchungsmetho- • suprapubic aspiration of urine
de des --+ Urim. Beim U. wird ein ähr-
boden mit hygienisch einwandfreiem Urinaussdleidung, Gewohnheiutraining
Urin getränkt, bei 37 •c 24-48 h bebrütet bei der. -+ Pflegeintervention der -+ NIC,
und an chließend gezielt auf Anzahl der die definiert ist als die Entwicklung vor-
Keime und Erregerarten untersucht. hersehbarer Gewohnheiten der Blasen-
• uricult entleerung bei kognitiv eingeschränkten
Personen zur Vorbeugung einer Drang-,
Urikopathie. ---. Gicht. Streß- oder funktionalen Inkontinenz.
• gout • Urinary Habit Training
Urin. Körperflüssigkeit, die von den Nie-
ren produziert, von den Harnleitern in Urinausscheidung, Umgang mit der. - Pfle-
die Harnblase transportiert und dort ge- geintervention der -+ NIC, die definiert ist
sammelt und dann durch die Harnröhre als die Erhaltung optimaler Urinaus-
ausgeschieden wird. Gesunder Urin ist scheidungsgewohnheiten.
klar, hellgelb, leicht sauer und hat den ty- • Urinary Elimination Management
pischen Geruch von Harnstoff. Seine phy-
siologischen Bestandteile sind Wasser, Urinaussdleidung, veränderte. Aner-
Harnstoff, Natrium- und Kaliumchlorid, kannte -+ NANDA- -+ Pflegediagnose, die
Phosphate, Harnsäure, organische Salze eine Störung der normalen Urinaus-
und das Pigment Urobilin. scheidung beschreibt. Kennzeichnende
[lat.: urina, Harn] Merkmale sind häufiges oder verzöger-
• urine tes Wasserlassen, schmerzhafte Blasen-
entleerung (Dysurie}, Inkontinenz,
Urinal. Schlauch- oder Flaschenförmiger nächtliches Wasserlassen ( ykturie),
Behälter aus Kunststoff oder Metall zum Harnverhaltung und Harndrang.
Auffangen von Urin für Männer. • urinaryelimination, altered
• urinal
Urinalkondom. --+ KondomurinaL Urinausscheidung, verzögerte. Verminderte
Kraft des Harnstrahls, häufig verbunden
Urinanalyse. Physikalische, mikroskopi- mit Startschwierigkeiten. Die Verzöge-
sche und chemische Untersuchung des rung beruht meist auf einer Blockierung
Urins. Physikalisch wird eine Urinprobe oder Verengung zwischen Blase und
auf Farbe, Trübung, spezifisches Gewicht Harnröhrenöffnung. Bei Männern kann
und pH untersucht. Anschließend wird dies auf eine Vergrößerung der Prostata
,-'
.. ·
~
Urtikaria 1031
hinweisen, bei Frauen auf eine Verengung urogenital. Zu den Harn- und den Ge-
(Stenose) der Harnröhrenmündung. schlechtsorganen gehörend bzw. diese be-
• urinary hesitancy treffend.
• urogenital
Urinkatheter, Pflege von . .... Pllegeinterven-
tion der NIC, die definiert ist als die Urogenitalsystem. Sämtliche Organe und
Pflege von Patienten mit einem Urinka- die dazugehörenden Strukturen des
theter. Harn- und des Fortpflanzungssystems,
• Tube Care: Urinary die sich in einem Fetus entwickeln und
woraus Nieren, Harnleiter, Harnblase,
Urinkatheterisierung. -+ Pllegeintervention Harnröhre und Genitalien von Frau und
der -+ NIC, die definiert ist als die Ein- Mann entstehen. Zu den weiblichen Ge-
fiihrung eines Katheters in die Blase zur schlechtsorganen gehören die Eierstöcke,
vorübergehenden oder dauerhaften Ab- Eileiter, Gebärmutter, Klitoris und Vagina.
leitung des Urins. Die männlichen Geschlechtsorgane be-
• Urinary Catheterization stehen aus Hoden, Samenbläschen, Sa-
menleiter, Prostata und Penis.
Urinkatheterisierung: intermittierend. • urogenital system
Pflegeintervention der .... NIC, die defi -
niert ist als das regelmäßige Legen eines Urographie. Verschiedene Röntgenverfah-
Katheters zur Entleerung der Blase. ren, die zur Untersuchung der Harnor-
• Urinary Catheterization: intermit- gane eingesetzt werden. Dabei werden
tend Kontrastmittel in den Körper eingebracht
und deren Verteilung in den zu untersu-
Urinretention. -+ Harnverhalten. chenden Organen radiologisch beobach-
• urinary retention tet.
• urography
Urinsedimente. Feste Partikel, die sich als
Bodensatz in einer Urinprobe, die einige Urokinase. In der Niere produziertes En-
Stunden stand, ansammeln. Sie stammen zym, das auch im Urin vorkommt. U. ist
zum Teil aus der Niere und aus der Harn- ein Plasminogen-Aktivator und dient zur
blase. Auflösung von Fibringerinnseln im Orga-
• urinary sediments nismus.
• urokinase
Urobilin. Braunes Pigment, das durch Sau-
erstoffeinwirkungaus dem farblosen Uro- Urologe. Facharzt, der sich mit der Diag-
bilinogen entsteht und normal im Stuhl nostik und Behandlung von Krankheiten
und in kleinen Mengen auch im Urin vor- der Niere und den ableitenden Harnwegen
kommt. beschäftigt. Bei Männern ist der U. meist U
• urobilin auch für Krankheiten und Störungen der
Geschlechtsorgane zuständig.
Urobilinogen. Farbloses Abbauprodukt des • urologist
-+Bilirubins, das im Darm vorkommt.
Urologie. Lehre von Bau und Funktion der
• urobilinogen
Harnorgane, deren Funktion und Funkti-
Urobilinurie. Vermehrtes Auftreten von onsstörungen sowie deren Behandlung.
-+Urobilin im Urin. Beim Mann beschäftigt sich die U. auch
• urobilinuria mit den Störungen der Geschlechtsor-
gane. (s.a. Andrologie)- adj. urologisch.
Uroflowmetrie. Harnflussmessung; nicht-
invasive diagnostische Messung der • urology
Harnmenge beim Harnlassen (Miktion). Unikaria. (Nesselsucht). Juckender Hautaus-
Der Harnfluss kann bei einer Einengung schlag mit Bildung von Quaddeln unter-
der Harnröhre vermindert sein. schiedlicher Formen und Größen, die am
• uroflowmetry Rand meist gerötet und im Zentrum eher
1032 Urtikaria ,;
m
befruchtetes Ei einnistet und zu einem Wand heraus wachsen. Bei einem U.
Kind heranwächst. Der U. besteht aus kommt es häufig zu Beschwerden wäh-
Gebärmuttergrund - c::~
(Fundus uteri)
- Gebärmutterkö rper
(Corpus uteri)
in der Geburtshilfe:
unteres Uterinsegment ---+ c::·.·.·.·.·.·.::. + - Gebärmutterenge
(Isthmus uteri)
- Gebärmutterhals
vaginaler Gebärmutter- - . . { (Cervix uteri)
an teil
(Portio vaginalis uteri)
II
V
V:. Abkürzung für anat. vena (v.), ventral, Yagl'naflr. . .m. Zweischaliges gynäkolo-
physiol. venös, ventrikulär. gisches Instrument mit zwei Spreizblät-
• V tern aus Kunststoff oder Metall, das zur
Betrachtung des Scheideninneren benö-
V:. 1. Chemisches Zeichen für Vanadium. tigt wird.
2. Abkürzung für >>Volumen<<. 3. Abkür- • vaginal speculum
zung für -+ Volt. 4. Abkürzung für -+ Ven-
•v
tilation.
dern und dadurch das Risiko eines erneu- deren Äquivalenten chemisch zu verbin-
ten Magengeschwürs zu reduzieren. den. Dabei zeigt eine negative V. die Zahl
Durch die einhergehende Verminderung der freien Wasserstoffatome an, an die
der Peristaltik kann eine Plastik des Ma- sich ein Atom eines chemischen Elements
genausgangs (Pyloroplastik) und ein ope- binden kann. Eine positive V. weist auf die
rativer Shunt zwischen Magen und Leer- Zahl der Wasserstoffatome hin, die ein
darm erforderlich werden, um eine ange- Atom eines chemischen Elements abgeben
messene Entleerung des Magens zu ge- kann. 2. In der Immunologie die Zahl der
währleisten. Antigen-Rezeptorsielien für ein Molekül
• vagotomy eines bestimmten Antikörpers bzw. die
Zahl der Antikörper-Rezeptorsielien für
Vagotonie. Erhöhte Erregbarkeit des para-
Antigene.
sympathischen Nervensystems, den Ge-
[lat.: valere, stark sein]
genspieler des sympathischen Nervensys-
• valence
tems.
• sympathetic imbalance Validation. Kommunikationsmethode mit
Vagotonus. Abnorme und anhaltende Stei- desorientierten, älteren Menschen nach
gerung des Erregungszustands des para- Naomi Feil (USA). Die Pflegenden versu-
sympathischen Systems infolge einer Sti- chen, die Motive und Gefühlswelt des
mulierung des .... Parasympathikus, insbe- verwirrten Menschen zu verstehen und
sondere bei einer Bradykardie mit ver- zu akzeptieren (eng!. to value = wert-
schätzen), um eine Vertrauensbasis her-
minderter Herzleistung, Ohnmacht und
zustellen. Sie begleiten diese Menschen
kurzzeitiger Bewusstlosigkeit.
• vagotonus und reagieren adäquat auf die vier Stufen
der Desorientierung: 1. Unglückliche
Vagusnerv. (Nervus vagus; Vagus; Eingeweide- Desorientierung, 2. Zeitverwirrtheit, 3.
nerv). X. Hirnnerv; als einer der beiden Sich wiederholende Bewegungen, 4. Da-
längsten Hirnnervenstränge gehört der V. hinvegetieren. Mit der V. wird nicht ver-
zum vegetativen Nervensystem und ver- sucht, den Verwirrten in die Realität zu-
sorgt einige Hals- und Brustorgane (z.B. rückzubringen.
Bronchien) sowie zahlreiche Bauchor- validation
gane. Seine parasympathische Wirkung
bezieht sich v.a. auf nach innen gerichtete Validität. (Gültigkeit). Tauglichkeit einer
Funktionen, z.B. Verdauung. Sein Gegen- Messmethode. Damit wird geprüft, ob ein
spieler ist der .... Sympathikus. (s.a. Para- Forschungsinstrument wirklich misst,
sympathikus) was es messen soll. Die Zuverlässigkeit
• vagus nerve (Reliabilität) bewertet die Wiederholbar-
keit und Stabilität der Messergebnisse, ob
1!1
Vakuumkürettage . .... Saugkürettage.
also bei wiederholter Anwendung die glei-
• vacuum aspiration chen Daten ermittelt werden.
Vakzin . .... Impfstoff. • validity
• vaccine Valsalva-Versuch. Methode zur Überprü-
Vakzination . .... Impfung. fung der Durchgängigkeil der -+ Eustachi-
• Vaccination Röhren. Nach tiefer Einatmung verschließt
der Patient Mund und Nase fest und ver-
Vakzine, synthetische. Künstlich produzier-
sucht kräftig auszuatmen. Sind die Eusta-
te Impfstoffe, z.B. durch Peptid .... synthese
chi-Röhren durchgängig, dringt Luft in
oder durch Klonen von -+ DNS.
die Paukenhöhle des Ohrs und der Patient
• synthetic vaccines hört ein ploppendes Geräusch.
Valenz. 1. In der Chemie die numerische [Antonio Valsalva, ital. Anatom, 1666-
Beschreibung der Fähigkeit eines Ele- 1723]
ments, sich mit Wasserstoffatomen oder • Valsalva's test
YIIR. Natürliche oder künstliche klappen- druck erhöht. Dies kann durch langes Ste-
förmige Struktur in Gefaßen oder Kanä- hen, schlechte Körperhaltung, Schwan-
len, die den Rückfluss der durch die Hohl- gerschaft, Bauchtumor oder durch eine
organe fließenden Flüssigkeit verhindert. chronische systemische Erkrankung her-
[lat.: valva, Türflügel, Klapptür] vorgerufen werden. Zu den Symptomen
valve zählen Schmerzen und Muskelkrämpfe
Vldvut. sowie ein Völle- und Schweregefühl der
is. -+ Semilunarklappe.
• semilunar valve Beine. Bevor Beschwerden durch eine V.
entstehen, ist oft eine Aufweitung der
Va1vulli . -+ Klappenentzündung. oberflächlichen Venen zu beobachten.
valvulitis - adj. varikös.
Wortteil mit der Bedeutung •varicosis
>>Dampf, Dunst<<.
[lat.: vapor, Dampf, Dunst] le, Aufweitung des Venengeflechts
.vapo- des Samenstranges. Die V. kann sich zu ei-
ner weichen, elastischen Schwellung aus-
......... Gerät, in dem flüssige Arznei- bilden, die Schmerzen verursacht.
mittel in Dampf umgewandelt werden, da- • varicocele
mit sie inhaliert oder durch Schleimhäute
aufgenommen werden können.
Varize. 1. Verdrehte und krankhaft erwei-
.vaporizer
terte Vene; Krampfader; Venenknoten.
v.rilnrl Statistische Methode, mit 2. Vergrößerte und geschlängelte Arterie
der bestimmt wird, ob die Unterschiede bzw. aufgeweitetes Lymphgefäß. - adj. va-
zwischen zwei oder mehreren Gruppener- rikös.
gebnissen zufällig auftreten. [lat.: varix, Venenknoten]
analysis ofvariance (ANOVA) •varix (pl. varices)
\'aricaJJi Virus. Virus der Herpes-
Gruppe, das beim Menschen Windpocken n-ZOSteH llulin. -+ Im-
(Varizellen) und Gürtelrose (Herpes zos- munglobulin, das aus dem Blut von gesun-
ter) hervorruft. Das Virus wurde aus Bläs- den Menschen gewonnen wird, die einen
chenflüssigkeit bei Windpocken isoliert; hohen Antikörperspiegel gegen Varicella-
es ist hoch infektiös und wird durch Zoster-Viren aufweisen. Das Immunglo-
Tröpfchen oder durch direkten Kontakt bulin kann Personen verabreicht werden,
übertragen. Ausgetrocknete Hautbläschen die in Kontakt mit Windpocken kommen,
enthalten keine aktiven Viruspartikel um das Ausbrechen der Krankheit zu ver-
mehr. Die Gürtelrose wird durch eine Re- hindern bzw. die Symptome zu mildern.
aktivierung der im Körper angesiedelten varicella-zoster immune globulin
Viren ausgelöst, meist einige Jahre nach (VZIG)
1!1
Vegetarier. Mensch, der sich hauptsächlich
von pflanzlichen Produkten ernährt, wie
z.B. Gemüse, Früchte, Körner und Nüsse.
Die meisten V. schließen Eier, Fisch- und
Milchprodukte in ihre Ernährung ein, ver-
zichten jedoch auf Fleisch und Wurst. Es
gibt verschiedene Ausprägungen des Ve-
getarismus: Lacto-ovo-V., Lacto-V., Ovo-
V. und strenge V. (s.a. Veganer)
• vegetarian
vegetativ. I. Die Pflanzen und deren
Wachstum und Fortpflanzung betreffend; Velpeau-Verband. Trikotschlauch mit Tra-
pflanzlich. 2. Unbewusst, unwillkürlich; gegurt
Rückseite der Elle (Ulna) des Unterarms
verlaufen und sich mit den tiefer gelege-
nen Armvenen zur Achselvene (Vena axil-
laris) vereinigen.
• basilic vein
-
Oberschenkelvene mündet in die große
Vena saphena.
femoral vein
-
der Vene liegt tiefer als die Arterie. Die
Venotomie. Operative Eröffnung einer leitet. Die V. wird beim kindlichen ---. Hy-
---.Vene. drozephalus oder bei posttraumatischen
• venotomy Liquorabflussstörungen durchgeführt.
(---. Ventrikel; Drainage)
Ventilation. Atmung, Belüftung der Lun-
gen; d.h. Vorgang, bei dem der Körper • ventricular drainage
über die Lunge mit Sauerstoff versorgt Ventrikeldru(k. ---. Blutdruck, der innerhalb
und Kohlendioxid aus der Lunge abtrans- der Herzkammer besteht; er ist während
portiert wird. - adj. ventilierend. der verschiedenen Phasen des Herzzyklus
[lat.: ventilare, schwingen, lüften] unterschiedlich.
• ventilation • intraventricular pressure
Ventilation, alveoläre. Luftvolumen, das Ventrikelseptumdefekt (VSO). Abnorme
zur Belüftung aller Lungenbläschen benö- Öffnung in der Scheidewand (Septum),
tigt wird; gemessen in Litern pro Minute. die die beiden Herzkammern (Ventrikel)
Die a. V. entspricht auch der Differenz trennt. Dadurch kann Blut von der linken
zwischen Gesamtventilation und Tot- in die rechte Kammer und über die Lun-
raumventilation. Der normale Mittelwert genarterie zurück in die Lunge fließen.
liegt zwischen vier und fünf Litern pro Der VSD ist die häufigste angeborene
Minute. (---. Lungenfunktion) Herzkrankheit.
• alveolar ventilation • ventricular septal defect (VSD)
Ventil;~tion·Perfusions· Störung. Störung, Ventrikel-Vorhof-Shunt. Operativ angelegte
bei der ein oder mehrere Lungenab- Verbindung zwischen einer Hirnkammer
schnitte belüftet, aber nicht mit Blut und dem rechten Vorhof des Herzens mit-
durchströmt, oder umgekehrt, mit Blut tels eines Katheters zur Ableitung von
durchströmt aber nicht belüftet werden. Hirnflüssigkeit (Liquor) bei ---. Hydroze-
• Ventilation perfusion defect phalus.
ventr(o)·. Wortteil mit der Bedeutung • ventriculoatrial shunt
»Bauch bzw. Magen«. Röntgenbild der Hirn-
Ventrikulogr;~mm .
[lat.: venter, Bauch, Leib] bzw. Herzkammern.
• ventr(o)- • ventriculogram
ventral. Bauchwärts, im Bauch bzw. zur Ventrikulographie. l. Röntgenuntersu-
Vorderseite des Körpers gelegen. Wird chung der Herzkammern nach Injektion
verwendet bei der Beschreibung und Lo- eines Kontrastmittels. 2. Röntgenographi-
kalisation von Organen, Strukturen, sche Darstellung der Hirnkammern,
Schmerzen etc. (s.a. dorsal) nachdem ein Kontrastmittel - meist Luft -
• ventral in die Kammern eingebracht und die
Ventrikel. Kleine Höhle bzw. Kammer, wie Hirnflüssigkeit dadurch ersetzt wurde.
z.B. die rechte und linke Herzkammer
oder eine der mit Liquor gefüllten Kam-
• ventriculography
Shunt. Operativ an-
ventrikuloperitone;~ler
1!1
mern im Gehirn. (s.a. Herzkammer) - adj. gelegtes Ableitungssystem bei ---. Hydroze-
ventrikulär. phalus mittels eines mit Klappen ausge-
[lat.: ventriculus, kleiner Bauch, Magen, statteten Kunststoffkatheters. Der Kathe-
Herzkammer] ter leitet überschüssige Hirnflüssigkeit
• ventricle (Liquor) aus einer Hirnkammer in die
Ventrikelblo(hde. ---. Liquorblockade. Bauchhöhle ab.
• ventricular block • ventriculoperitoneal shunt
Ventrikeldrainage. Ventilgesteuerte Liquor- Ventrikulostomie-/Lumbaldrainagen, Pfle-
drainage. Über ein Kathetersystem wird ge von Drainagen. -+ PFlegeintervention
der ---. Liquor aus den Hirnventrikeln abge- der -+ NIC, die definiert ist als die Pflege
10·1·1 Ventnkulostomie-/Lumbaldrainagen, Pflege von Drainagen
von Patienten mit einem externen Li- auf eine Wunde bzw. eine Schnittwunde
quordrainagesystem. gelegt wird.
• Tube Gare: Ventriculostomy/Lumbar • antiseptic dressing
Drain
Verband, feuchter. Umschlag mit einem
ventrolateral. Lokalisiert die Stellen angefeuchteten Tuch zur Linderung von
>>bauchwärts und seitlich« im Körper. Beschwerden bei einigen Hauterkran-
• ventrolateral kungen. Bei der Verdunstung der Feuch-
ventromedial. Lokalisiert die Stellen tigkeit wird die Haut gekühlt, angetrock-
>>bauchwärts und mittig<< im Körper. netes Blut und Serum aufgeweicht und
• ventromedial die Drainage von Wundsekret angeregt.
wet dressing
Verabceichung parenteraler Flüssigkeiten.
Intravenöse Infusion verschiedener Lö- Verband, kohäsiver. Verbandmaterial, das
sungen zur Aufrechterhaltung eines aus- an sich selbst, aber nicht an anderen Flä-
gewogenen Wasserhaushalts bei Wasser- chen klebL
verlust, zur Wiederauffüllung des Blutvo- • cohesive bandage
lumens, zum Ausgleich des Elektrolyt-
haushalts oder zur Ernährung. Verbandswechsel. I. Erneuerung von
• administration of parenteral fluids Wundauflagen. Der V. beinhaltet das Ent-
fernen der alten Wundauflage, die Inspek-
Verankerung. Chirurgische Fixierung eines tion und Reinigung der Wunde sowie das
beweglichen Körperorgans. Anbringen der neuen Wundauflage. Häu-
[griech.: agkyra, Anker] figkeit de V.s, die Technik und das Ver-
• anchorage bandsmaterial werden durch die Art der
Veräaung. Gewebeverletzung durch Kon- Wunde und den Verlauf des Wundhei-
takt mit einer starken Säure oder einer al- lungsprozes es bestimmt. 2. Erneuerung
kalischen Substanz, wie z.B. Phenol, Kreo- der Auflagen bei zentralen Venenkathe-
sol, Senfgas oder Phosphor. Als Erste-Hil- tern und intraarteriellen Zugängen zur
fe-Maßnahme müssen die betroffenen Inspektion der Punktion stelle und zum
Körperstellen mit viel Wasser abgespült Schutz vor einer Keimver chleppung.
werden, um die Chemikalie zu entfernen. • change of dres ing
Bei schwereren Verletzungen sofort ärztli-
che Hilfe aufsuchen. Verbesserung der Sicherheit. -+ Pflegeinter-
• chemical burn vention der ..... NIC, die definiert ist als die
Verstärkung de Gefiihl körperlicher
verbal. Wörtlich, mündlich; Wörter und und psychischer Sicherheit bei Patienten.
die Sprache betreffend. • Security Enhancement
[lat.: verbum, Wort]
1!1
• verbal Verbindung. I. Chemische Substanz, die
Verband. Sauberes, meist steriles Abde- aus zwei oder mehreren, in bestimmten
Verhältnissen vorkommenden Elementen
ckungsmaterial, das direkt auf eine Wun-
besteht und nicht mit physikalischen Mit-
de bzw. auf krankhaftes Gewebe aufge-
legt wird, um Sekreten zu absorbieren, teln getrennt werden kann. 2. Aus zwei
vor traumatischen Verletzungen zu oder mehreren Wirkstoffen zusammenge-
schützen, Wundsauberkeit zu gewähr- setzter Stoff, z.B. ein pharmazeutisches
leisten oder Blutungen zu stoppen. Mittel.
• compound
• dressing
Verbindung, alkylierende. (Aikylanzien). Sub-
Verband, antiseptischer. Ein mit einem stanz mit einer Alkylgruppe, die ein Was-
-+ Antiseptikum behandelter Verbands- serstoffatom in einer organischen Verbin-
stoff, der zur Behandlung einer Infektion dung ersetzen kann. Diese chemische Re-
__ - Verbrennung I 045
aktion führt zu einer Störung der Mitose Verbrennung. 1. Verletzungen, die durch
und Zellteilung, insbesondere in schnell Hitze, Elektrizität, Chemikalien, Strahlun-
wachsendem Gewebe. Diese Substanzen gen oder Gase verursacht werden und de-
werden als ->Zytostatika bei der Krebsbe- ren Ausdehnung durch die Menge der
handlung eingesetzt. (->Alkyl) (s.a. Im- dem Agens exponierten Zellen bestimmt
munsuppressiva) wird. Zur Behandlung einer V. gehören
• alkylating agent Schmerzbehandlung, Asepsis, Infektions-
prävention, Erhaltung des Flüssigkeits-
Verbrauchskoagulopathie. (disseminierte intra- und Elektrolytgleichgewichts und eine
vasale Gerinnung; DIC). Aufgrund verschiede- ausgewogene Ernährung. V.en werden in
ner Grundkrankheiten wird das Gerin- vier Schweregrade eingeteilt: V. 1. Grades
nungssystem aktiviert; das führt zur Bil- mit lokalen Schwellungen und Rötungen,
dung verbreiteter (disseminierter) Mikro- die einem Sonnenbrand ähneln; die Schä-
thromben in der Endstrombahn. Durch digung betrifft nur die obere Hautschicht
den hierbei stattfindenden Verbrauch von (Epidermis), nach Abschuppung und Ab-
Gerinnungsfaktoren (bes. Fibrinogen, heilung entstehen keine Narben (wie bei
Faktor V, VIII) und Thrombozyten kann einem Sonnenbrand). Bei der V. 2. Grades
es zu einer Blutungsneigung (hämorrha- bilden sich Brandblasen mit starken
gischen ---.Diathese) kommen. Komplika- Schmerzen. Die Schädigung betrifft die
tionen sind Schock und akutes Organver- Epidermis und die Lederhaut (Derma);
sagen. (-> Blutgerinnung; Koagulation; nach der Abheilung können Narben zu-
Thrombus; ARDS) rückbleiben. Bei der V. 3. Grades kommt
[lat. coagulare, gerinnen; gr. pathos, es zur Zerstörung und Nekrose der Haut
Krankheit] und der Hautanhangsgebilde. Sind Unter-
• disseminated intravascular coagula- haut, Muskeln, Sehnen und Knochen be-
tion teiligt, handelt es sich um eine V. 4. Gra-
Verbrennung. Verbrennungsstadien.
des. 2. Verbrennungs- bzw. Oxidationvor- durch die Nährstoffe vom Mund, über die
gang, bei dem Licht und Wärme abgege- Speiseröhre bis in den Magen und die
ben werden. Sauerstoff ist nicht brennbar, Därme transportiert werden. Die Drüsen
unterstützt aber den Verbrennungsvor- sondern Verdauungsenzyme ab, die die
gang. Die Verbrennungsrate ist von der Nährstoffe abbauen und für die Absorpti-
Konzentration und dem Partialdruck des on in den Blutkreislauf vorbereiten.
Sauerstoffs abhängig. digestive system; alimentary system
• burn; combustion
Verbrühung. Verbrennen der Haut durch
Verdauungsdrüsen. Drüsen, die Substanzen
Kontakt mit heißer Flüssigkeit oder hei-
absondern, welche Nährstoffe in absor-
ßem Dampf. (s.a. Verbrennung)
bierbare Stoffe abbauen. Zu den Verdau-
• scald ungsdrüsen zählen Speichel-, Darm-, Le-
Verdauungsapparat. Organe, Strukturen ber- sowie Bauchspeicheldrüse.
und Drüsen des ..., Verdauungstraktes, • digestive gland
Leber - - -- -H -
(Hepar)
Bauch-
speichel-
Zwölffinger- ---~=111!!1~ drüse
darm (Pankreas)
(Duodenum)
- ++--+-- - - Colon
transversum
Colon
descendens
Colon - - - - -+
1!1
ascendens Leerdarm
(Jejunum)
Krummdarm
(Ileum)
Blinddarm
(Zökum) Colon
sigmoideum
Wurmfortsatz Mastdarm
(Appendix vermiformis) (Rektum)
biniert wird und ein Ester (R-COOR) ge- gen, bei Befragungen durch Polizei oder
bildet wird. Staatsanwalt und evtl. während eines Pro-
• esterification zesses anwesend. (s.a. Vergewaltigungs-
trauma, Behandlung eines)
Verfahrensanweisung. Bindende Anord-
• rape counseling
nung zur Umsetzung von Organisations-
abläufen in Institutionen und deren Teil-
einrichtungen. Die V. wurde aus der In- Vergewaltigungssyndrom. __, NANOA-
dustrie übernommen und beschreibt den --+ Pflegediagnose bei erfolgter Vergewal-
Organisationsablauf als solches, ordnet tigung. Ein V. kann sich entwickeln nach
die Aufgaben den hierfür verantwortli- einem mit Gewalt oder durch Gewaltan-
chen Mitarbeitern zu und legt den zeitli- drohung erzwungenem Geschlechtsver-
chen Rahmen fest. V.en in medizinischen kehr gegen den Willen des Opfers. ln
Einrichtungen beschreiben beispielsweise der akuten Phase ist der Patient in seiner
die Aufnahme des Patienten, die angewen- Lebensweise desorganisiert und benötigt
deten Diagnoseverfahren oder auch das meist eine längere Phase der Reorgani-
Bestellwesen für Medikamente. Die V. ist sierung. Die typischen Charakteristika
ein wichtiges Instrument zur Beschrei- werden in drei Gruppen unterteilt: Ver-
bung und Sicherung der Qualität einer In- gewaltigung trauma, komplexe Reaktion
stitution. (s.a. Qualitätsdimensionen) und stille Reaktion. Die akute Phase des
• procedural rule Vergewaltigungstraumas umfasst starke
emotionale Reaktionen, wie z.B. Wut,
Verfolgungswahn. Denkstörung, die weni- Schuldgefühle und Beschämung, Angst
ger stark ausgeprägt als bei einer ---. Wahn- vor körperlicher Gewalt und Tod, Demü-
vorstellung ist und häufig in Verbindung tigung, Rachegefiihle und eine Reihe von
mit paranoiden Störungen auftritt. Der V. körperlichen Beschwerden. Die komple-
äußert sich darin, dass eine Person sich xe Reaktion beinhaltet sämtliche Cha-
bedroht oder diskriminiert oder von an- rakteristika des Vergewaltigungstrau-
deren Personen und äußeren Einflüssen mas, kann zu Alkohol- und Drogenab-
schlecht behandelt fühlt. hängigkeit fUhren und Symptome frühe-
• idea of persecution; delirium of perse- rer Zustände inklusive psychischer
cution Krankheiten reaktivieren. Die stille Re-
Vergewaltigung. (Notzucht). Mit Gewalt oder aktion tritt manchmal an die Stelle des
unter Gewaltandrohung erzwungener he- Vergewaltigungstraumas oder der kom-
tero- oder homosexueller Geschlechtsver- plexen Reaktion. Sie beinhaltet eine
kehr. V. ist ein Gewaltverbrechen, dessen
abrupte Veränderung der sexuellen Be-
ziehungen, vermehrte Albträume, zu-
Opfer medizinisch und psychologisch be-
nehmende Angst in Gesprächen über
treut werden sollten.
die Vergewaltigung, auffallige Verände-
• rape rungen im Sexualverhalten, Abstreiten
1!1 Vergewahigungsberatung. Beratung des
Vergewaltigungsopfers durch eine ausge-
bildete Person. Idealerweise beginnt die
der Vergewaltigung oder Ablehnung da-
rüber zu sprechen sowie plötzliches Auf-
treten von phobischen Reaktionen.
Beratung sofort bei der ersten Meldung rape-trauma syndrome
des Verbrechens. Zunächst bietet der oder
die Berater/in gefühlsmäßige Unterstüt- Vergewaltigungstraurna, Behandlung.
zung, indem er/sie dem Opfer unvorein- --+ Pflegeintervention der ---. NIC, die defi -
genommen und objektiv gegenübertritt. niert wird als die Gewährleistung emo-
Die Berater/innen können dem Opfer tionaler und körperlicher Unterstützung
auch aktive Unterstützung und rechtli- unmittelbar nachdem eine Vergewalti-
chen Beistand bei medizinischen und ju- gung berichtet wird
ristischen Untersuchungen anbieten, d.h.
• Rape-Trauma Treatment
sie sind bei medizinischen Untersuchun-
_, . Verha ltensanderung, soziale Kompetenz 1049
Vergiftung. alkalische. Vergiftung, die werden können, wie auch geistige Aktivi-
durch die Einnahme einer alkalischen täten, die interpretiert werden können.
Substanz verursacht ist, z.B. Salmiakgeist, • behavior
Lauge sowie verschiedene Waschpulver.
Als Erste-Hilfe-Maßnahmen sollten große Verhalten, abnormes. Nicht angepasste
Mengen Wasser oder Milch zugeführt Handlungen oder Aktivitäten, die für eine
werden, um die alkalische Substanz zu Person oder die Gesellschaft unangemes-
verdünnen. Der Patient darf nicht zum Er- sen sind. Solche Handlungen reichen von
brechen gebracht werden und keine einer vorübergehenden Unfahigkeit, mit
schwachen Säuren zu sich nehmen, son- Stresssituationen umzugehen, bis zu dau-
dern muss sofort ins Krankenhaus ge- erhaften absonderlichen oder Zerstöreri-
bracht werden. schen Verhaltensweisen oder einer voll-
• alkali poisoning ständigen Desorientierung und Rückzug
von der Realität des Alltagslebens. (-+ Ver-
haltensstörung)
Vergiftungsgefahr. Anerkannte -+ NAN-
DA--+ Pflegediagnose; bestehendes ver- [lat.: abnorma, von der Regel entfernt]
stärktes Risiko für eine ungewollte Expo- • abnormal behavior
sition gegenüber oder die Einnahme von Verhalten, aggressives, nicht gesellschaftsfä·
Drogen oder gefährlichen Substanzen in higes. Kindliche und pubertäre Verhal-
Dosierungen, die für eine Vergiftung tensstörung, gekennzeichnet durch offene
ausreichend stark sind. Interne Risiko- bzw. versteckte Feindseligkeit, Ungehor-
faktoren sind reduziertes Sehvermögen sam, körperliche und verbale Aggression,
ohne angemessene Sicherheitsvorkeh- Rachegelüste, Aufmüpfigkeil und Zerstö-
rungen, mangelhafte Sicherheit oder Un- rungswut. Häufig äußert sich diese Stö-
terrichtung bezüglich der potenziell ge- rung in Lügen, Stehlen, Wutausbrüchen,
fährlichen Substanzen, kognitive oder Vandalismus und körperlicher Gewalt ge-
emotionale Störungen und eine schlech- genüber anderen Menschen.
te finanzielle Situation. Zu den externen • unsocialized aggressive reaction
Risikofaktoren zählen größere Mengen
giftiger Substanzen im Haushalt, Arznei- Verhalten, aufgabenorientiertes. Handlun-
mittel oder Gifte in unverschlossenen gen, die die Wahrnehmungsfahigkeiten
Schränken, die für Kinder oder verwirrte einer Person einbeziehen, und durch die
Personen zugänglich sind, Verfügbarkeil Probleme und Konflikte gelöst sowie das
von illegalen Substanzen, die möglicher- Bedürfnis nach weniger Stress befriedigt
weise mit schädigenden Zusätzen konta- werden sollen.
miniert sind, ungeschützter Kontakt mit • task-oriented behavior
Schwermetallen oder Chemikalien, Far-
ben oder Lacken in schlecht belüfteten Verhalten, deviantes. Überschreitung der
Räumen, giftge Pflanzen oder atmosphä- Grenzen von allgemein anerkannten Ver-
rische Verunreinigungen.
• poisoning, risk of
haltensweisen sowie fehlende Anpassung
an die sozialen Normen einer Gruppe.
• deviant behavior
1!1
Vergiftungszentrale. Beratungsstelle für Verhaltensänderung. -+ Pflegeintervention
Laien und medizinisches Personal bei der -+ NIC, die definiert wird als die För-
Vergiftungsfallen bzgl. der Therapie und derung einer Änderung bestimmter Ver-
der zu erwartenden Nebenwirkungen. haltensweisen.
• poison control center
• Behavior Modification
Verhalten. I. Die Art, wie jemand handelt
oder seiner Rolle gerecht wird. 2. Alle Verhaltensänderung. soziale Kompetenz.
Handlungen einer Person, sowohl körper- -+ Pflegeintervention der -+ NIC, die defi-
liche Aktivitäten, die direkt beobachtet niert wird als die Unterstützung von Pa-
1050 Verhaltensanderung, soziale Kompetenz 1•
1!1 • denial
Iust oder Drehung, das durch eine Stö- Verweilkatheter. Jeder Katheter, der für
rung im Innenohr oder im Hirnstamm eine längere Zeit an einer bestimmten
ausgelöst wird. Man unterscheidet zwi- Einsatzstelle liegen bleiben soll, z.B. in
schen dem Gefühl, dass sich der Körper einer Vene.
um die eigene Achse dreht, oder demjeni- indwelling catheter
gen, dass sich alle Objekte um den Körper
herum drehen. Verwirrtheit, akute. Anerkannte NAN-
• vertigo DA--+ Pflegediagnose; plötzliches Auftre-
Vertigo auralis. (Meniere-Krankheit). Form der ten einer Reihe von allgemeinen, vo-
->Vertigo, die in Verbindung mit einer rübergehenden Veränderungen und Stö-
Ohrenkrankheit steht. Symptome sind rungen von Aufmerksamkeit, kognitiven
Schwindel und in schweren Fällen Er- Leistungen, psychomotorischen Aktivi-
schöpfungszustände und Erbrechen. täten, Bewusstseinszustand und/oder
(_, Meniere-Krankheit) Schlaf-Wach -Rhythmus. Zu den kenn-
• auditory vertigo zeichnenden Merkmalen zählen ver-
stärkte Agitiertheil oder Unruhe, Wahr-
vertikal. Senkrecht; im rechten Winkel zur nehmungsstörungen und mangelnde
Horizontalebene. Motivation, zielgerichtete oder sinnvolle
• vertical Verhaltensweisen zu initiieren oder zu
verfolgen.
Vertragsabschluss mit Patienten. -+ Pflege- • confusion, acute
intervention der -+ NIC, die definiert wird
als das Aushandeln eines Vertrages mit
Patienten zur Verstärkung spezifischer Verwirrtheit, dlronische. Anerkannte
Verhaltensänderungen. NANDA- Pflegediagnose; irreversible
längerfristige und/oder fortschreitende
• Patient Contracting Verschlechterung des Intellekts und Per-
Vertretungsbetreuung. ...., Pflegeinterventi- sönlichkeitsstörungen, die sich durch die
on der -+ NIC, die definiert wird als die verminderte Fähigkeit, Umweltreize zu
Gewährleistung einer Kurzzeitpflege zur interpretieren, sowie die verminderte
Entlastung der Betreuungspersonen aus Fähigkeit zeigen, intellektuelle Denkpro-
der Familie. zesse durchzuführen: dies äußert sich in
Störungen der Gedächtnisleistung, der
Respile Care
Orientierung und der Verhaltensweisen.
Verweilkanüle. (Verweilkatheter). Biegsamer Zu den kennzeichnenden Merkmalen ge-
Katheter aus Kunststoff, der über längere hören klinische Anzeichen von organi-
Zeit in einer Vene belassen wird. Über die schen Störungen, veränderte Interpreta-
V. kann z.B. eine -> Dauertropfinfusion mit tion oder Reaktion auf Reize, zuneh -
Medikamenten bzw. Salzen, Mineralstof- mende und längerfristige kognitive Stö-
1!1
II ansteckend.
.virulent
sogenannte Wirtszelle ein. Zu diesem
Zeitpunkt erzeugt das in seine Einzelteile
zerlegte Virus keine Symptome und kann
Vlrultrnz. Die Fähigkeit von Mikroorganis-
men, Krankheiten hervorzurufen. - adj. auch nicht aus den Zellen in seiner patho-
virulent. genen Form wiederhergestellt werden.
•virulence Das Virus beginnt aber nun in der Wirts-
zelle heranzureifen und sich mit Hilfe de-
Virus, Ollllogenlr, (Onkovirus). Gruppe von ren Energie und chemischer Moleküle mit
über 100 Viren, die die Entwicklung von seinem eigenen Erbgut zu vermehren. Da-
malignen neoplastischen Erkrankungen mit hat das Virus die Zelle für sich verein-
(z.B. Leukämie oder Sarkome) bei Men- nahmt. Nach einer gewissen Zeit - unter-
schen und Tieren verursachen. schiedlich lang für die verschiedenen Vi-
•oncogenic virus ren - treten unzählige, vollständig entwi-
.: :' .-· V1tamin(e) 1059
ekelte Viren im Organismus auf, die auch Viszera. Eingeweide; Innere Organe, die in
außerhalb der Wirtszelle existieren kön- einer Körperhöhle liegen, z.B. in Schädel,
nen und sich weitere Opferzellen suchen. Bauch, Brustkorb und Becken sowie die
Bei vielen V.en, darunter Mumps, Pocken endokrinen Organe. - adj. viszeral; visce-
und Masern, entsteht durch eine einmali- ralis.
ge Infektion eine lebenslange Immunität; [lat.: viscera, Eingeweide]
bei anderen hält die Immunität nur sehr • viscera
kurz an. Bei diesen Infektionen ist die In-
kubationszeit meist sehr kurz, die Viren vit.al. Das Leben betreffend, lebenstüchtig,
zirkulieren nicht im Blut, es bilden sich funktionstüchtig, lebenswichtig.
keine Antikörper und häufig entwickelt • vital
sich auch keine Immunität. (s.a. Virus) Vitalfärbung. Färbung von frisch entnom-
[lat.: virus, Schleim, Saft, Gift] menen Zellen oder Gewebe, ohne diese
• viral infection vorher fixiert zu haben.
Virusmarker. Bestimmtes Merkmal der Vi- • vital stain
ren, mit dessen Hilfe das Stadium einer Vitalkapazität (VK}. Fassungsvermögen der
HIV-Erkrankung erkannt werden kann, Lunge an Atemluft nach maximaler Ausat-
bestimmt durch die Anzahl der Viren in ei- mung (ca. 3500- 5000 ml). Die V. umfasst
ner Blutprobe. Der V. gilt als zuverlässiger die inspiratorische Reserveluft, das Atem-
als die Messung der CD4-Lymphozyten- zugvolumen und die exspiratorische Re-
zahl, die ebenfalls zur Bestimmung des serveluft.
Krankheitsfortschritts verwendet wird. • vital capacity (VC)
• viral marker
Vit.alzeichen. Pulsfrequenz, Atemfrequenz
Visite. Tägliche ärztliche Kontrolle aller und Körpertemperatur. (Der Blutdruck
Patienten einer Station in Begleitung der wird meist gemeinsam mit den V. gemes-
Stationsschwester oder einer Stellvertrete- sen, obwohl er streng genommen nicht di-
rin, die sämtliche Anordnungen und Be- rekt dazu zählt.)
funde in der Patientenkurve notiert. Chef- • vital signs
visite: V. des Chefarztes bzw. seines Stell-
vertreters bei Privatpatienten mit Chef- Vitalzeichen-Monitoring. .... Pflegeinterven-
arztbehandlung. tion der - NIC, die definiert ist als die Er-
[lat. : visitare, häufig aufsuchen] fassung und Analyse von kardiavaskulä-
• round; ward round ren und respiratorischen Daten sowie
der Körpertemperatur zur Bestimmung
viskös. Dick, zähfließend und/oder klebrig. und Verhinderung von Komplikationen.
• viscid; viscous • Vital Signs Monitaring
Viskosität. Fließfahigkeit einer Flüssigkeit/
Lösung. Eine Lösung mit hoher V. ist eher
dick und fließt aufgrund der Reibung der
Vitamin(e). Organische Nahrungsbestand-
teile, die in kleinen Mengen für die nor-
male physiologische und die Stoffwechsel-
I!J
einzelnen Moleküle untereinander sehr
langsam. - adj. viskös; viskos. funktion des Körpers lebensnotwendig
[lat.: viscum, Mistel, Vogelleim] sind. V. können mit Ausnahme von V. K
• viscosity nicht eigenständig vom Körper produziert
werden und müssen daher von außen mit
Visualisierung, mentale. Gezielter thera- der Nahrung zugeführt werden. Bei Vi-
peutischer Einsatz von positiven oder ne- taminmangel kommt es zu bestimmten
gativen geistigen Vorstellungen. Der Pa- Symptomen, die meist durch die Zufuhr
tient soll sich beispielsweise den erfolgrei- der entsprechenden V. gelindert werden
chen Kampf seiner Immunabwehr gegen können. V. werden entsprechend ihrer
eindringende Bakterien mental vorstellen. Fett- oder Wasserlöslichkeit, ihrer physio-
• mental visualization logischen Wirkung und der chemischen
Zusammensetzung in verschiedene Klas- rol aktiviert, das sich in eine Vorstufe von
sen aufgeteilt; sie werden mit Buchstaben V. D verwandelt und resorbiert wird. V. D-
in alphabetischer Reihenfolge versehen Mangel führt bei Kindern zu --. Rachitis
oder mit chemischen oder anderen Na- und bei Erwachsenen zu Osteomalazie
men gekennzeichnet. Die Vitamine A, D, und Osteoporose.
E und K sind fettlöslich (Eselsbrücke: •vitaminD
ADEK), die des V.-B-Komplexes und C
Vltlmln I. Fettlösliche Vitamine, die alle
sind wasserlöslich.
für die Fortpflanzung, Ablauf der Schwan-
.vitamin(s)
gerschaft, Nervensystem, Muskelaufbau,
Vitamin A. Fettlösliches Vitamin, wichtig Widerstandsfähigkeit der roten Blutkör-
für das Knochenwachstum, die Aufrecht- perchen gegenüber hämolytischen Pro-
erhaltung der Haut und Schleimhäute zessen und verschiedene andere bioche-
und für die Sehkraft. Es kommt haupt- mische Funktionen wichtig sind. Sie kom-
sächlich in grünem Blattgemüse, gelbem men hauptsächlich in Getreidekeimlin-
Gemüse und Früchten, Fisch, Leber und gen, Fleisch, Mehl und Eigelb vor. Ein V.-
Milchprodukten sowie in Eigelb vor. Man- E-Mangel kann zu Fehlgeburten und Ste-
gel an V. A führt zu Hauterkrankungen, rilität, Muskelabbau, Gefäßstörungen,
Nachtblindheit und verminderter Infekti- Anämie und Leber- und Nierenschäden
onsabwehr der Schleimhäute; ein Überan- führen. V. E wird mit dem Alterungspro-
gebot zu Muskelkrämpfen. zess in Verbindung gebracht.
•vitaminA •VitaminE
~ Eine Gruppe wasser- Vltlmln K. Eine Gruppe fettlöslicher Vita-
löslicher Vitamine, die sich in ihrer Struk- mine, die für die Blutgerinnung wichtig
tur und ihrer biologischen Wirkung von- sind. Sie kommen natürlich in vielen Nah-
einander unterscheiden. Sämtliche B-Vi- rungsmitteln vor, insbesondere in Spinat,
tamine sind in großer Menge in Leber Rosenkohl, Tomaten, Leber, Früchten,
und Hefe enthalten sowie in zahlreichen Milch und Fleisch. Darüber hinaus kann
anderen Nahrungsmitteln. Sie sind u.a. V. K als einziges Vitamin vom Körper
wichtig für den Kohlehydratstoffwechsel, selbst gebildet werden, nämlich von den
das Wachstum, den Eiweißstoffwechsel Darmbakterien. Ein Mangel führt zu
und die Bildung der roten Blutkörper- Haut- und Schleimhautblutungen.
chen. •vitaminK
• vitamin B complex
~Blutung infolge
Vlllmlll C. Wasserlösliches Vitamin, das eines Vitamin-K-Mangels, der insbeson-
hauptsächlich in Zitrusfrüchten, Tomaten, dere bei Neugeborenen auftreten kann.
Hagebutten, Paprika, Kartoffeln und Diese erhalten daher zur Prophylaxe bei
Frischgemüse vorkommt und den gesam- der ersten, zweiten und dritten Untersu-
sind bei jeder zentralen und peripheren eine Quetschverletzung im Bereich des
Schädigung des Nervensystems oder Be- Ellbogens verursacht.
wegungsapparates mehr oder weniger ge- [Richard von Volkmann, dt. Chirurg,
stört. Die sich daraus entwickelnden pa- 1830-1889]
thologischen Ersatzmuster können mittels • Volkmann's contracture
der Reflexlokomotion umgestaltet und da-
mit in ihrer Ausprägung reduziert oder Volkmann-Schiene. Starre Beinschiene zur
sogar verhindert werden. Unterstützung und Ruhigstellung des Un-
[V. Vojta, tschech. Neurologe] terschenkels bei Beinverletzungen. Die
• Vojta concept; Vojta therapy Schiene ist mit einem an beiden Seiten be-
festigten Sohlenstück ausgestattet, wo-
Vol. Abkürzung für >>Volumen«. durch das Laufen ermöglicht wird.
• vol. [Richard von Volkmann]
• Volkmann's splint
Vol.%. Abkürzung für >>Volumprozent«.
• vol.o/o Vollblut. Nicht verändertes Blut, mit Aus-
nahme des Zusatzes eines Hemmstoffes
volar(is). (palmar). Zur Handinnenseite ge- der Blutgerinnung (Antikoagulanz). V.
hörend, diese betreffend oder dort lie- kann für Transfusionen verwendet wer-
gend. den.
• volar • whole blood
volatil. Flüchtig; schnell verdunstend (von Vollblut-Retraktionstest. Methode, mit der
Flüssigkeiten gesagt). bestimmt werden kann, ob eine Gerin-
[lat.: volatilis, fliegend, flüchtig] nungsstörung aufgrund einer verminder-
• volatile ten Thrombozytenzahl vorliegt. Mit dem
Volhard-Wasserversuch. Aus zwei Versu-
chen bestehende Methode zur Prüfung
der Nierenfunktion. I) Verdünnungsver-
such: Der Patient trinkt auf nüchternen
Magen innerhalb von 15 Minuten 1,5 I
Wasser oder dünnen Tee. Bei gesunden
Menschen wird innerhalb von 4 Stunden
fast die gesamte Flüssigkeit (wenigstens
jedoch 2/3) bei halbstündigem Wasserlas-
sen wieder ausgeschieden und das spezifi-
sche Gewicht des Urins beträgt nur I ,00 I
bis 1,004. 2) Konzentrationsversuch:
ohne Polsterung
Nach dem Verdünnungsversuch bekommt
1!1 der Patient für 20 Stunden nur Trocken-
kost. Danach steigt das spezifische Ge-
wicht bei gesunder Nierenfunktion auf
1,026 an.
[Franz Volhard, dt. Internist, 1872-1950]
• Volhard's test
Volkmann·Kontraktur. Schwere, anhaltende
Fehlstellung des Unterarms und der Hand
infolge einer mangelnden Blutversorgung
(Ischämie). Die Ischämie wird häufig mit Polsterung
durch lang anhaltenden Druck (z.B. durch
zu engen Gips oder Bandage) oder durch Volkmann-Schiene.
Test wird der Verlauf der Verkleinerung Vllmlas.Darmverschlingung; Drehung ei-
(Retraktion) der Blutgerinnsel gemessen, ner Darmschlinge um die eigene Achse
die innerhalb von 4 bis 24 Stunden abge- bzw. um eine andere Darmschlinge und
schlossen sein sollte. Bei einer Thrombo- dadurch bedingte Abschnürung der
zytopenie erfolgt die Retraktion langsa- Darmgefäße. Die Darmverschlingung tritt
mer und die Gerinnsel bleiben weich und häufig infolge des Vorfalls eines Bereichs
wässrig. des Dünndarmgekröses auf und betrifft
•whole blood clot retraction test meist den Krummdarm (Ileum), den
Blinddarm (Zäkum) oder den s-förmigen
Yollllost. Ausgewogene, den Nährstoffbe- Teil des Grimmdarms. Wird die Ver-
darf deckende Ernährung mit möglichst schlingung nicht behoben, kommt es zur
frischen und vollwertigen sowie schonend Nekrose der betroffenen Darmabschnitte
zubereiteten Nahrungsmitteln. Die indivi- und es kann zu Bauchfellentzündung (Pe-
duellen Ernährungsbedürfnisse werden ritonitis) und Darmruptur kommen.
durch verschiedene Faktoren wie Alter, [lat.: volvere, drehen, wälzen, winden]
körperliche Belastungen, Stillen, Erkran- •volvulus
kungen beeinflusst.
.complete diet; balanced diet Yomer. Pflugscharbein; flacher, rautenf<ir-
miger Knochen, der den hinteren unteren
Volt (V}. Internationale Bezeichnung für Abschnitt der Nasenscheidewand bildet.
die Einheit der elektrischen Spannung. In [lat.: vomer, Pflugschar]
einem Stromkreis bezeichnet 1 Volt die .vomer
Kraft, die benötigt wird, um 1 Ampere
durch einen Widerstand von 1 Ohm zu Vamllus. (Erbrechen). Das plötzliche Entlee-
schicken; oder 1 V ist die Potenzialdiffe- ren von Mageninhalt durch die Speiseröh-
renz zwischen 2 Punkten eines metalli- re und den Mund nach außen. Je nach
schen Leiters, in dem bei elektrischem Farbe des Erbrochenen kann oft auf die
Strom der Stärke 1 A die Leistung von 1 Ursache bzw. die Herkunft des Erbroche-
Watt umgesetzt wird. nen geschlossen werden; ---> Kaffeesatz-Er-
[Alessandro Volta, ital. Physiker, 1745- brechen (Bluterbrechen) weist z.B. auf ein
1827] Magengeschwür hin.
•volt(V) [lat.: vomere, sich erbrechen]
Yolumlm (YOI.), Die Menge an Raum, die •vomitus
von einem Objekt (fest, flüssig oder gas-
~ Aufgaben, die nur
förmig) in Anspruch genommen wird;
wird ausgedrückt in Kubikmeter (m3 ). von Angehörigen bestimmter Berufsgrup-
[lat.: volumen, Schriftrolle, Papierrolle, pen aufgrund ihrer Ausbildung ausgeübt
Buch] werden dürfen. So dürfen ärztliche Tätig-
•volume (vol.) keiten nicht oder nur in besonderen Aus-
nahmen an Pflegekräfte delegiert werden. ...
'lolumltlmlngel Unphysiologisch niedri- Zu den V. examinierter Pflegekräfte zäh- ..
ges Blutvolumen. Ursache kann sein: Blut- Jen die Ausführung des Pflegeprozesses
verlust nach außen oder in Körperhöhlen, oder die Aufgaben der speziellen Pflege.
Verlust von Plasma bei Verbrennungen, • specifically authorized tasks
Flüssigkeitsverlust infolge von Hitzeein-
wirkungen oder Einnahme eines ---> Diure- YothwussiHin.Mentale Funktion, bei der
tikums. (s.a. Hypovolämie) Gedanken, Ideen, Emotionen oder Erin-
•hypovolemia nerungen, die nicht im unmittelbaren Be-
wusstsein vorhanden sind, ohne jeden in-
~1. Auf Hohlmaße {Volumina) trapsychischen Widerstand wachgerufen
bezogene Konzentrationsangabe. werden können.
•volume percent;% by volume • preconsciousness
I 06~ Vorb lase '•
' -
Vorblase. Teil der Fruchtblase (Amnion- scher Herzkrankheit (Dilatation des lin-
sack), der sich vor dem vorangehenden ken Vorhofs), Mitralklappenstenose, aku-
Teil des Kindes in den Gebärmutterhals tem Myokardinfarkt und Herzoperationen
(Zervix) schiebt. auf; V. kann auch idiopathisch bedingt
• forewaters sein.
• atrial fibrillation
Vorderhom, des Rückenmarks. Hornförmi-
ge, nach vorn gelegene, aus grauer Sub- Vorhofkatheter, redtter. Ein intravenöser
stanz bestehende Projektion, die in die Einschwemm-Katheter, der entweder zen-
weiße Wirbelsäulensubstanz ragt. Das V., tral oder peripher eingeführt und in die
auch Ventralhorn genannt, enthält effe- Vena cava superior und den rechten Vor-
rente Fasern zur Innervierung des Skelett- hof geschoben wird.
muskelgewebes. • right atrial catheter
• anterior horn of the spinal cord
Vorhofseptum. Scheidewand zwischen
Vorderhornzelle. Große Nervenzelle, Kör- dem linken und rechten Vorhof des Her-
per eines Motoneurons; befindet sich im zens.
vorderen Teil der Wirbelsäule. • atrial septum
• anterior horn cell
Vorhofseptumdefekt. (Atriumseptumdefekt
Vorgehensweisen, Entwicklung geeigneter. (ASO)). Angeborene (kongenitale) Herz-
-> Pflegeintervention der ... NIC, die defi- anomalie mit einer unphysiologischen
niert wird als die Entwicklung und der Öffnung in der Scheidewand zwischen
Einsatz einer zeitlich begrenzten Abfolge den beiden Vorhöfen. Der Schweregrad
von Aktivitäten der Patientenpflege, um der Erkrankung hängt von der Größe und
die erwünschten Ergebnisse für be- der Lokalisierung des Defekts ab, was in
stimmte Patienten auf kostengünstige Zusammenhang damit steht, zu welchem
Weise zu fördern. Zeitpunkt der embryonalen Entwicklung
Critical Path Development das Septumwachstum eingestellt wurde.
Man unterscheidet den Ostium-secun-
Vorhaut. .... Präputium dum-Defekt (ASD II), bei dem sich das
• foreskin Vorhofseptum des fötalen Herzens nicht
Vorhauttalg • .... Smegma. schließt, den Ostium-primum-Defekt
• smegma (ASD I), bei dem das Endokard mangel-
haft entwickelt ist, und den Sinus-veno-
Vorhofflattern . .... Tachykardie mit Frequen- sus-Defekt, bei dem sich der obere Teil
zen von 230-380/min, meist in Verbin- des Vorhofs nicht entwickelt hat.
dung mit einem .... AV-Biock. Man unter- • atrial septal defect
scheidet nach der Frequenz und den
EKG-Linien zwei Formen, das typische Vorhofsystole. Kontraktion der Herzvorhö-
1!1
und das atypische V. (.... Herzarrhythmie; fe, der innerhalb einer Sekunde eine Kon-
Vorhofflimmern) traktion der Herzkammern folgt. (.... Sys-
• atrial flutter tole)
• atrial systole
Vorhofflimmern. .... Herzarrhythmie, die
durch eine Störung der elektrischen Akti- Vorhoftachykardie. Schnelle Kontraktionen
vität im Vorhof (Atrium) in Verbindung des Herzvorhofs (Atrium) aufgrund un-
mit einer unregelmäßigen, meist sehr physiologischer Bedingungen, getrigger-
schnellen Kammerreaktion gekennzeich- ter Aktivität oder intraarteriellem Rück-
net ist. Der Vorhof »flimmert<< (Frequenz fluss. Eine V. kann entweder nicht-anfall-
von 350-600/min), statt in organisierter artig (non-paroxysmal, übliche Form)
Weise zu kontrahieren, was zum Kammer- oder anfallartig (paroxysmal, unübliche
flimmern und einer verminderten Aus- Form) auftreten. Die Vorhoffrequenz be-
wurfleistung führt. V. tritt bei rheumati- trägt normalerweise weniger als 200/min.
Bei einer Digitalisüberdosierung steigt ___. Prostata.
die Vorhoffrequenz allmählich an (auf ;:{; prostate
130-250/min), wenn --->Digitalis immer
weiter verabreicht wird. (___. Tachykardie) Rohmilch, die in Überein-
[griech.: tachys, schnell; kardia, Herz] stimmung mit staatlichen Gesetzen pro-
• atrial tachycardia duziert, verwertet und vermarktet wird.
Vorzugsmilch muss von gesunden Kühen
·dllfranlle. paniiiJI Schnelle stammen, die regelmäßiger tierärztlicher
Vorhoffrequenz, die abrupt beginnt und Kontrolle unterworfen sind und unter Zu-
wieder endet, jedoch mehr als die Hälfte hilfenahme von sterilisierten Geräten in
des Tages vorhanden ist; kann unbehan- einer möglichst keimfreien Umgebung ge-
delt zu einer Kardiamyopathie (Tachykar- molken werden. Die Keimbelastung muss
diomyopathie) führen. unter der bakteriellen Untergrenze liegen
paroxysmal atrial tachycardia und die Milch muss innerhalb von 36
Stunden ausgeliefert werden.
Vorlast. (Preload). Dehnungszustand der certified milk
Myokardfasern am Ende einer Diastole.
Der ventrikuläre enddiastolische Druck Abkürzung für >>Ventrikelseptumde-
(Füllungsdruck) und das Volumen spie- fekt«.
geln diesen Parameter wider. VSD
•preload
~ Gleichbedeutend zu dem lateini-
·, ---> Kolostrum schen >>gewöhnlich, gemein, allgemein<<,
colostrum z.B. in der Fügung >>Acne vulgaris<<.
[/at.: vulgaris, gewöhnlich, gemein]
::Khlft. Juristischer Status, der die .vulgaris
Verantwortung für die Pflege und das Ei-
gentum einer Person (meist Minderjähri- wlnlralltl. verletzlich, verwundbar. Be-
ge) einer anderen zuweist. Die Durchfüh- zieht sich auf psychosoziale und auf orga-
rung der gesetzlichen Vorschriften vari- nische Aspekte.
iert ja nach Fall und Rechtsprechung. [lat.: vulnus, Wunde, Verletzung]
• guardianship v;{; vulnerable
II
heitsfragen erfolgen. Bei eventuell gefähr- [lat.: volva, Hülle, Gebärmutter]
lichen medizinischen Maßnahmen, wie .vulva
z.B. größeren Operationen, ist zusätzlich
eine Genehmigung des Vormundschafts- Vulweld•nie. Operative Entfernung eines
gerichtes notwendig. Bei Vorliegen einer Teils oder des gesamten äußeren Genitales
V. ist die Bestellung eines Betreuers nicht einer Frau, meist zur Behandlung einer
mehr notwendig. Die V. unterscheidet bösartigen Tumorerkrankung. Eine einfa-
sich von der ---> Betreuungsverfügung. che V. beinhaltet die Entfernung der Haut
• power of attorney for future issues der kleinen und großen Schamlippen und
der Klitoris. Bei einer radikalen V. werden
Vorspiel. Sexuelle Tätigkeiten, wie z.B. die kleinen und großen Schamlippen, die
Küssen und Streicheln, die vor dem Ko- Klitoris, das umliegende Gewebe und die
itus ausgeführt werden. Beckenlymphknoten entfernt.
foreplay • vulvectomy
Yulvanglnltls. Entzündung des Scheiden- V-V-Plastik. V-förmiges Einschneiden ei-
eingangs (Vulva) und der Scheide (Vagi- nes Gewebes mit anschließender Wund-
na) bzw. der dort gelegenen Drüsen. naht in Y-Form; wird zur Vergrößerung
• vulvovaginitis des Gewebebezirks durchgeführt. (s.a. V-
.vv
VY. Abkürzung für >>Venen<<.
Plastik)
•V-Yplasty
II
w
;.~· 1067
•w
»Wolfram«.
Waterlow-Skala.
\\.,Jt~rlow-Sk.II.J
Geschlecht Appetit
männlich durchschnittlich 0
weiblich 2 kaum
Alter
14-49 I Sonderernährunglnur Flüssigkeit 2
50-64 2 Anorexie 3
65-74 3
75-80 4
>80 5
Besondere Risiken
Mangelversorgung, eurologische Defizite
terminale Kachexie 8 Diabetes mell., MS, motorische und 4-6
sensorische Paraplegie
Herzversagen 5 orthopädische, gynäkologische OP, 5
Wirbelsäulenerkrankungen
periphere 5 OP > 2 Stunden 5
Gefäßerkrankung
Anämie 2
Rauchen Medikation
Steroide, Zytostatika, hochdosierte 4
entzündungshemmende Präparate
1074 Watson, Jean ·..
Watson, Jean. Pflegetheoretikerin, die gen, Abtupfen oder Trocknen von Körper-
1979 eine Philosophie und Lehre der oberflächen, zur Entnahme eines Ab-
Pflege vorstellte, welche die Lücke zwi. strichs für Laboruntersuchungen oder
sehen Theorie und Praxis verringern zum Auftragen von lokalen Medikamen-
sollte. Ihre ~Theorie der menschlichen ten.
Pflege« spiegelt die Sicht der Psychologie • swab
und Menschlichkeit einer existenziellen
Phänomenologin wider. Pflege ist ein Weaning. (Entwöhnungsphase). I. Entwöh-
universelles soziales Phänomen, das nur nen des Patienten von der künstlichen
zwischenmenschlich wirksam prakti- Beatmung. Phasen der unterstützten
ziert werden kann. Daher bedeutet Pfle- oder kontrollierten Beatmung wechseln
ge die Förderung und Erhaltung der Ge- sich mit Spontanatmungsphasen ab. 2.
sundheit sowie die Vorbeugung, und -+ Abstillen. (-+ Beatmung, künstliche)
nicht die Heilung von Krankheiten. Die • weaning
Menschen benötigen eine ganzheitliebe
Pflege, welche Menschlichkeit, Gesund- Weber-Versuch . ..... Stimmgabelprüfung.
heit und Leben~ualität fördert. • Weber's tuning fork test
• Watson, jean Wechselbad. Abwechselndes Tauchen von
Händen und Füßen oder anderen Körper-
Watson-Crick-Modell. Von Watson und teilen in heißes und kaltes Wasser über ei-
Crick vorgestelltes Modell der Molekül- nen bestimmten Zeitraum. Wechselbäder
struktur der DNS (Desoxyribonuklein- haben anregende Wirkung für die Blutzir-
säure bzw. DNA - desoxyribonucleic kulation.
acid). Sie stellen die Moleküle als eine Ket- • cantrast bath
te von Polynukleiden dar, die in einem
Wed!seldrutkmatratze. Luftmatratze, die
Doppelstrang um dieselbe Achse gewun-
aus verschiedenen Kammern besteht,
den sind. Dabei befinden sich die Purin-
die in einem vorgegebenen Zeitraum
und die Pyrimidinbasen auf der Innensei-
über ein Pumpaggregat wechselweise
te jedes Strangs und sind nach einer von
Watson und Crick vorgegebenen Basen- mit Luft gefiillt bzw. entleert werden. Es
paarungsregel angeordnet. Veränderun- wird zwischen kleinzelligen und groß-
zemgen Wechseldruckmatratzen unter-
gen der Basensequenz bestimmen die ge-
schieden, wobei die großzeJljgen Matrat-
netische Information, die durch die DNS-
zen eine absolute Druckentlastung wäh-
Moleküle weitergegeben wird. Watson
rend der Zyklen ermöglichen. Einsatzge-
und Crick erhielten für ihr Modell 1962
biet: -+ Dekubitusprophylaxe.
den Nobelpreis für Physiologie und Medi-
zin. • positive-negative pressure mattress
[John Watson, amerik. Genetiker, geb. Wechseljahre. Umgangssprachliche Be-
1928 und Francis Crick, brit. Biochemiker, zeichnung für das weibliche Klimakteri-
geb. 1916] um; ..... Menopause.
• Watson-Crick helix • change of life
Watt (W). Internationale Maßeinheit der Wechseljahre . ..... Klimakterium.
Leistung. Ein Watt ist gleich der Leistung, • change of life; turn of life
die während 1 Sekunde in I Joule Energie
umgesetzt wird (1 W = 1J/s). Wechselwirkung, von Arzneimitteln. Modifi-
[James Watt, schott. Ingenieur, 1736- zierung der Wirkung eines Arzneimittels
1819] durch gleichzeitige Gabe eines weiteren
• watt Arzneimittels. Entweder kann eine gegen-
seitige Verstärkung oder Verringerung
Watteträger. Stäbchen oder Klemme mit der Arzneimittelwirkungen eintreten oder
saugfähiger Watte oder Mull zum Reini- es können unerwünschte Reaktionen ent-
..;_ Wehenschreiber 1075
stehen, die bei getrennter Einnahme der Wehen, vorzeitige. vor der 37. SSW einset-
Arzneimittel nicht beobachtet werden. zende regelmäßige Gebärmutterkontrak-
• drug-drug interaction tionen, die zu einer Fehl- bzw. Frühgeburt
führen können.
Wechsler-Test. Von dem Psychologen D. Körperliche Schonung bzw. Bettruhe,
Wechsler seit den 30er Jahren entwickelter medikamentöse Wehenhemmung und
Intelligenztest für verschiedene Altersstu- evtl. Lungenreifeforderung.
fen (Vorschul- bis Erwachsenenalter), der (s.a. drohende Frühgeburt)
aus Sprach- und Handlungstests besteht. • premature Iabor; preterm contractions
Der Test wurde von C. Bondy an die deut-
schen Verhältnisse angepasst (...., Ham- Wehen-Belastungs-Test. Überwachung des
burg-Wechsler-lntelligenztest). fötalen Herzschlags während der Kon-
[D. Wechsler, amerik. Psychologe, 1896- traktionen des Uterus, die mit Hilfe der
1981] Verabreichung von Oxytozin oder durch
• Wechsler intelligence scales Stimulation der Brustwarzen ausgelöst
werden.
Wedge-Druck, pulmonal{arteriell)er. Blut-
• contraction stress test (CST)
druck, der mit einem Messfühler gemes-
sen wird; für die Messung wird ein Kathe-
ter über die Vena subclavia, jugularis oder Wehencocktail. Individuell hergestelltes
femoralis durch den rechten Vorhof und Getränk z.B. bestehend aus Rizinusöl,
die rechte Kammer in einen distalen Ast Mandelmus, Aprikosensaft und ggf. Wod-
der Arteria pulmonalis geschoben und ka oder Sekt, das zur natürlichen Wehen-
dort ein Ballon aufgeblasen, damit der Ka- anregung gegeben wird. Die spezifische
theter fest verankert ist. Der gemessene Wirkung des Tranks ist jedoch nicht wis-
Druck entspricht dem Druck der Pulmo- senschaftlich erwiesen. Man geht davon
nalvene und indirekt dem des linken Vor- aus, dass durch die darmanregende Wir-
hofs (Atrium) und der linken Kammer kung des Rizinusöls die Gebärmuttermus-
(Ventrikel) während der Diastole. Mit Hil- kulatur ebenfalls zu Kontraktionen (We-
fe des W.-D.s können eine dekompensierte hen) angeregt wird.
Herzinsuffizienz, ein Myokardinfarkt und • Iabor stimulating cocktail
andere Erkrankungen diagnostiziert wer-
den. Wehenhemmung. -+ Pflegeintervention der
• pulmonary (artery) wedge pressure .... NIC, die definiert wird als die Kontrol-
PWP le von Uteruskontraktionen vor der
37. Schwangerschaftswoche zur Verhin-
Wehen. Bezeichnung für sämtliche Kon- derung einer Frühgeburt.
traktionen der Gebärmuttermuskulatur. • Labor Suppression
Dabei unterscheidet man, geordnet nach
ihrer zeitlichen Reihenfolge, Schwanger- Wehenschreiber. (Tokograph). Elektronisches
schaftswehen, Senkwehen, Vorwehen, Er- ."..
Gerät zur Kontrolle und Registrierung der
öffnungswehen, Austreibungswehen,
Wehen in der Schwangerschaft und unter ~
Presswehen, Nachgeburtswehen und
der Geburt. Es besteht aus einem Druck-
Nachwehen. ableiter, der mittels eines Gurtes auf dem
• laborpain ...., Fundus der Gebärmutter angebracht
wird und mit dem Gerät über ist. Er regist-
Wehen, Einleitung der. -+ Pflegeinterventi- riert die Wehendauer und die Abstände
on der __. NIC, die definiert wird als die zwischen den Wehen und hält diese Daten
Einleitung oder Verstärkung der Wehen auf Papier fest. Meist ist ein W. mit einem
durch mechanische oder pharmakologi- Herztonschreiber (Kardiograph) kombi-
sche Methoden. niert.
• Labor Induction • tocodynamometer
1076 Wehenschwache .·.
Westem-Blot-Test Labortest, bei dem das formen können kalt, warm, heiß, tempe-
Blut auf spezifische Antikörper untersucht riert, feucht oder trocken sein. (s. a. Auf-
wird. Er ist exakter als der sog. -+ ELISA- lage; Kältewiekeil
Test und wird manchmal zur Überprüfung • wetpack
eines ELISA-Tests durchgeführt.
• Western blot test Widerstand. I. Physikalisch: Die Kraft, die
Wharton'sche Sulze. Gallertartige Substanz der Bewegung eines physikalischen Sys-
in der Nabelschnur, die die Nabelgefäße tems entgegenwirkt, z.B. Reibungs-W.
vor Kompression und Verletzungen 2. Elektrisch: Die Kraft, die in einem
schützt. Stromkreis bei angelegter Spannung dem
[Thomas Wharton, eng!. Anatom, 1614- Strom entgegengesetzt wird. Wird in
1673] Ohm (Sl) gemessen. 3. In der Psychoana-
• Wharton's jelly lyse Bezeichnung für das Weigern, sich
unbewusste Konflikte oder Wünsche be-
WHO. Abkürzung für englisch >>World wusst zu machen.
Health Organisation<< = -+ Weltgesund- • resistance
heitsorganisation.
. WHO Widerstand, peripherer. Maximaler Gefaß-
widerstand im Körperkreislauf, den der
Wickel. Das vollständige Einwickeln von Blutfluss überwinden muss. Er hängt u. a.
Gliedmaßen oder Körperabschnitten in von der Elastizität der Gefäße ab.
Tücher. Da innere Tuch ist meistens • total peripheral resistance
feucht mit einer Wickellösung versehen,
das äußere Tuch trocken. Die Tücher Wiedenbach, Ernest.ine. Deutschstämmige
sollten aus natürlichem Material be- amerikanische Lehrschwester und Auto-
stehen, z.B. Baumwolle, Leinen oder rin. Sie war eine engagierte Vertreterio
Wo!Je. Zusätze können Tee (z.B. Pfeffer- der familienorientierten Wochenbett-
minz), Tinkturen (z.B. Arnika) oder an- pflege und entwickelte eine umfangrei-
dere Substanzen (z.B. Quark, Kartoffeln) che Pflegelehre in der Geburtshilfe.
sein. Die Benennung des Wickels erfolgt • Wiedenbach, Ernestine
entweder nach dem Körperteil, an wel-
chem er angewandt wird (z.B. Hals-,
Brustwickel) oder nach dem Zusatz (z.B. Wiedereingliederung, soziale. Wiederauf-
Zitronen-, Quarkwickel). Anwendungs- nahme und Anerkennung einer behinder-
ten Person als aktives Mitglied der Gesell-
schaft.
• community reintegration
Innentuch
Wiedergeburt. Eine von Leonard Orr ent-
wickelte, bestimmte Art der Psychothera-
pie, die sich auf die Atmung und die At-
mungsorgane konzentriert. Ziel der The-
rapie ist es, das Trauma der durch die Ge-
burt geschädigten Atmungsorgane zu
überwinden, so dass der Patient die At-
mung als unterstützenden und kreativen
Teil seines Lebens einsetzen kann.
• rebirthing
II • vertebral column
WIIIIIIIIBIIMI!IIIIIllte. Die Aufteilung der
sit. In einem Zwischenwirt lebt der Parasit
in einem nicht-sexuellen Larvenstadium.
Eine weitere Form ist der Fakultativwirt,
Wirbelsäule in 31 Abschnitte, wobei in je-
falls kein Hauptwirt zur Verfügung steht.
dem Abschnitt auf beiden Seiten des Rü-
ckenmarks Nervenwurzeln entspringen. •host
Zum Halswirbelsegment zählen die Wir- Wismut (IJ}.(Bismut). Rötliches, kristallines
bel C1-C 8 , zum Brustwirbelsegment T 1 - Metall mit der Ordnungszahl 83 und der
T 12, zum Lendenwirbelsegment L1 - L5 , Atommasse 208,98. W. verbindet sich mit
zum Kreuzbeinsegment S1-S 5 und zum verschiedenen anderen Elementen, z.B.
Steißbein Co 1-Co 3 • Sauerstoff, und bildet dabei Salze, die bei
• spinal segments der Herstellung von vielen Pharmazeutika
~ Wolff-Parkinson-White-Syndrom (WPW-Syndrom) 1081
II
z
lalm. Harte Gebilde im Ober- und Unter- 2ahnlllinlllldner.--> Odontoblast.
kiefer des Schädels. Jeder Z. besteht aus ei- •odontoblast
ner über das Zahnfleisch hinausragenden
Zahnkrone, dem Zahnhals und der Zahn- Zlbnhlag. Belag, der sich an der Zahn-
wurzel, die aus zwei bis vier Wurzelenden oberfläche ablagert. Z. kann --> Karies und
-->Zahnstein verursachen. (s.a. Plaque)
besteht und in den Knochenmulden des
Ober- und Unterkiefers verankert ist. Au- •dental plaque, plaque
ßerdem enthält jeder Zahn eine natürliche, lahnbrlldre. Zahnprothese, die dauerhaft
mit Pulpa gefüllte Höhle (Kavität), die mit an zwei Stützzähnen befestigt ist.
zahlreichen Nerven und Blutgefäßen ver- •bridgework
sorgt wird, die durch eine kleine Öffnung
am Fuß der Wurzel eintreten. Der harte Zllmlllnlndlln. --> Bruxismus.
Teil des Z.s besteht aus Zahnbein (Dentin), •bruxism
Zahnschmelz und einer dünnen Knochen- Zllmeft. Durchbrechen der ersten Zähne
schicht an der Wurzeloberfläche. Das Den- durch die Zahnleiste im Gaumen. Das Z.
tin nimmt den größten Teil des Z. ein; die beginnt i. d. R. ab dem 6. Lebensmonat;
Zahnkrone ist zum Schutz mit Zahn- von da an vervollständigt sich das Gebiss
schmelz bedeckt. Der Mensch bekommt auf 20 sogenannte Milchzähne bis zum
im Laufe seines Lebens zwei Arten von Ende des dritten Lebensjahres. Schmer-
Zähnen: zunächst das aus 20 Zähnen be- zen und gelegentliche Entzündungen ent-
stehende Milchgebiss, später, nach Ausfal- stehen durch den Druck, den die Zahn-
len der ersten Zähne sein dauerhaftes Ge- spitze beim Durchbruch auf den Gaumen
biss, das aus 32 Zähnen besteht. ausübt. Typische Anzeichen des Z.s sind
• tooth (pl. teeth) übermäßiger Speichelausfluss, Beißen auf
harte Gegenstände, Reizbarkeit, Schlaf-
Itltulrflllf Abszess im Knochen bzw. schwierigkeiten und Essensverweigerung.
dem Weichgewebe eines Kiefers infolge ei- •teething
ner Infektion, die durch Zahnkaries oder
eine Zahnverletzung verursacht wird. Zu Zalmflula. --> Karies.
den Symptomen gehören ständige •dental caries, caries, tooth decay
Schmerzen, die durch Berührung mit hei- Zalutlstel. Abnormer Durchgang von der
ßen oder kalten Nahrungsmitteln oder apikalen periodontalen Zahnfläche zur
durch den beim Schließen des Mundes Oberfläche der Mundschleimhaut, durch
entstehenden Druck zusätzlich gesteigert den Eiter abfließen kann.
werden.
II
•dental fistula
• dental abscess
Zlbnßeisdl. (Gingiva). Äußerste Schleim-
Zllnllllllge. Primitive Zelle im Embryo- hautschicht, die das Innere der Mundhöh-
nalstadium, aus der sich ein Zahn entwi- le auskleidet und die Zahnhälse um-
ckelt. schließt.
•toothgerm •gum
1088 Zahnheilkunde : :·,
heiten auf den Menschen, z.B. die so ge- Diversifikation benötigt werden. 2. Trans-
nannte Frühjahr-Sommer-Enzephalitis. formationsprozess von einem nicht diffe-
Gegen die Krankheit gibt es eine Schutz- renzierten in einen differenzierten Zu-
impfung, die in den gefährdeten Gebieten stand.
(vor allem Mitteleuropa) empfohlen wird. • cytodifferentiation
• tick bite
Zelle. Grundlegende Einheit von lebendem
ZEEP. Abkürzung für englisch •zero-end Gewebe. Eukaryontische Zellen besitzen
expiratory pressure« (Endexspiratori- einen Zellkern, Zytoplasma und Organel-
scher Druck = 0). len, die von einer Plasmamembran um-
• zEEP schlossen sind. Im Zellkern befindet sich
der Nukleolus (aus RNS bestehend) und
Zegelin-Abt, Angelika. ,. 1952 in Dort- das Chromatin (Protein und DNA enthal-
mund; 1969- 1972 Krankenpflegeausbil- tend). Das Chromatin bildet die Chromo-
dung; 1980 Weiterbildung zur Unter- somen, in denen sich die genetischen In-
richtsschwester/ Pflegedienstleitung in formationen befinden. Im Zytoplasma be-
Remscheid; 1981 - 1994 neben Lehrtätig- finden sich folgende Organellen: endo-
keiten Studium der Erziehungswissen- plasmatisches Retikulum, Ribosomen,
schaften an der Fernuniversität Hagen; Golgi-Apparat, Mitochondrien, Lysoso-
1993- 1997 Dozentin Rlr Pflege arn Bil- men und Zentrosomen. Prokaryontische
dungszentrum Essen des DBIK, Leitung Zellen sind kleiner und einfacher als eu-
des Pflegefachseminars, seit 1996 Mit- karyontische Zellen und haben keine Zell-
aufbau und Mitarbeit im Institut für kerne. Die speziellen Eigenschaften von
Pflegewissenschaft an der Freien Univer- verschiedenen Körpergeweben spiegeln
sität Witten/Herdecke; A.Z:s For- sich in der jeweiligen Struktur und Funk-
schungsschwerpunkt liegt in der Pflege- tion der Zellbestandteile wider.
praxis. [lat.: cella, Lagerraum.]
Zehenlu•ation. Abnorme Verschiebung ei- • cell
nes Mittelfußknochens am Gelenkansatz.
Zelle, helle. I. Zelltyp der Nebenschild-
• dislocation of toe drüse; diese Zellen lassen sich nicht mit
zehrend. Eine Krankheit oder Verletzung den herkömmlichen Farbstoffen färben.
betreffend, die zu körperlicher Schwäche, 2. Die in Nierenkarzinomen sowie in Eier-
Erschöpfung oder Behinderung führt. stock- und Nebennierengeschwulsten am
• debilitating häufigsten vorkommenden Zellen. 3. Epi-
dermiszellen, die bei Färbung mit Hema-
Zellbank. Speichereinrichtung für einge- toxylin und Eosin kräftig färbende Zell-
frorene Gewebeproben, die für For- kerne und helles Zytoplasma haben.
schungszwecke und die chirurgische Wie- [lat.: cella, Speicher.]
derherstellung geschädigter Körperstruk- • clear cell
turen benötigt werden.
• cell bank Zelle, retikuloendotheliale. Zellen, die Blut-
Zellbiologie. Die Wissenschaft, die sich mit und Lympfgefäße auskleiden und Bakteri-
den Strukturen, Lebensprozessen und en, Viren und kolloidale Partikel phagozy-
Funktionen lebender Zellen, insbesondere tieren bzw. Immungebilde gegen Fremd-
menschlicher Zellen, beschäftigt. partikel bilden können.
• cell biology
Zelldifferenzierung. 1. Prozess, in dessen
• reticuloendothelial cell
Zana. Umschriebener Bezirk, Gegend, oft Zaster. (Herpes zoster/Gürtelrose). Akute In-
gärteiförmiger Bereich in einer runden fektion, die durch die Reaktivierung eines
oder kugelförmigen Struktur. latenten Varizellen-zoster-Virus (VZV)
[lat.: zona, Gürtel] verursacht wird und meist bei Erwachse-
nen auftritt. Z. ist durch den Ausbruch
•zona
von schmerzhaften Bläschen auf der Haut
Zaalslbesie. -> Gürtelgefühl. gekennzeichnet, die den betroffenen, vom
• zonesthesia
Zoll&. Umschriebener und begrenzter Kör-
Virus befallenen kranialen oder spinalen
Nerven folgen. Schmerzen und Bläschen
treten meist einseitig auf, obwohl auch
II
per-, Organ- oder Gewebebereich, wie z.B. beide Seiten betroffen sein können. Jeder
erogene Z., Reflexz. Nerv kann befallen werden, meist sind es
•zone jedoch die hinteren Wurzelganglien in
11 00 Zoster
Verbindung mit den thorakalen oder tri- Zucker, komplexe. Zuckermoleküle, die in
geminalen Nerven. Der Schmerz kann zwei einfache Moleküle des selben oder
fälschlicherweise in Verbindung mit einer verschiedener Zucker, z.B. Sukrose, Lak-
Appendizitis oder einer Pleuritis gebracht tose oder Maltose, hydrolysiert bzw. ver-
werden. Es wird vermutet, dass das VZV daut werden.
latent im Körper einer Person vorhanden • complex sugars
bleibt, die einmal infiziert worden ist; Per-
sonen, die keine Varizellenimmunität be- Zuckerkrankheit. _, Diabetes mellitus.
sitzen, können sich von einem Zoster-Pa-
Zuckung. Kontraktion kleiner Muskelein-
tienten mit _,Windpocken anstecken.
heiten, die sich als schnelles, einfaches
• herpes zoster und teils krampfartiges Zusammenziehen
Zoster ophthalmic.us. Eine Form des _, Zos- eines Muskels äußert. Im Gegensatz zur
ter, der entlang des Trigeminusnervs (V. Tetanie erschlafft der Muskel jedoch da-
Hirnnerv) für Schmerzen und Hauter- nach wieder.
scheinungen sorgt. Die Infektion kann zu • twitch
Hornhautulzerationen oder anderen Au-
genkomplikationen führen. Zuhause, gestörte Erhaltung des. Aner-
• herpes zoster ophthalmicus kannte -+ NANDA--+ Pflegediagnose; Un -
fahigkeit, selbstständig eine sichere,
Zoster oticus. _, Zoster- Infektion entlang wachstumfördernde unmittelbare Umge-
der Ganglien des VIII. Hirnnervs (Vesti- bung zu schaffen. Die kennzeichnenden
bulocochlearnerv), die zu starken Merkmale sind Schwierigkeiten bei der
Schmerzen im äußeren Ohr oder zur Läh- Erhaltung des Zuhause, Bedarf an Hilfe
mung des Gesichtsnervs führen kann . Es von außen und eine bestehende finan -
kann zu Taubheit und Schwindelanfallen zielle Krise. Mindestens eines der folgen -
(Vertigo) kommen. den Kriterien muss vorliegen: schmutzi-
• herpes zoster oticus ge oder nicht vorhandene Kochutensi-
Zoster-lmmunglobulin. Passiver Impfstoff lien, Kleider oder Bettwäsche, Ansamm-
lung von Schmutz, Essensresten oder
gegen Herpes zoster, der vor allem bei
Abfall, erschöpfte oder gestresste Fami-
Windpocken-gefährdeten Kindern gege-
lien- oder Haushaltsmitglieder und in-
ben wird.
• zoster immune globulin (ZIG) folge von mangelnder Hygiene wieder-
holte Infektionen und Befall mit Parasi-
Zotten. _, Villus. ten.
• villi • home maintenance management, im-
paired
Zottenkrebs. Haut- oder Schleimhauttu-
mor, der anfangs relativ langsam wächst
Zuhause, Unterstützung bei der Erhaltung
und sich mit langen zapfenartigen Ver-
des. -+ Pflegeintervention der -+ NJC, die
zweigungen im Gewebe ausbreitet.
definiert wird als die Hilfe für Patienten/
• villous carcinoma
Familienangehörige, ihr Heim als einen
Z-Piastik. Operative Behandlung einer sauberen, sicheren und erfreulichen Ort
Narbe bzw. operativer Wundverschluss, zum Leben instandzuhalten.
wobei die Haut z-förmig eingeschnitten • Horne Maintenance Assistance
wird, um eine übermäßige Spannung der
angrenzenden Haut zu vermeiden. Zuneigung, Förderung der. -+ Pflegeinter-
D • z-plasty
Z·Streifen. Querverlaufende sichtbare Li-
vention der NIC, die definiert wird als
die Verbesserung der Entwicklung von
Beziehungen zwischen Eltern und Säug-
nie zwischen Sarkomeren der Muskelfa-
lingen.
ser. (s. a. I-Streifen; A-Streifen)
• zBand • Attachment Promotion
. Zwangseinweisung 1101
D
ist nicht selten. Behutsames Vorgehen
Zungenbändchen. (Frenulum linguae). Lang- und Auftreten, sowie das Signalisieren
gestreckte Schleimhautfalte, die den von Gesprächsbereitschaft können oft
Mundboden mit der Zungenunterseite eine echte Hilfe sein.
verbindet. Das Zungenbändchen kann in- • compulsory/involuntary hospitaliza-
folge einer kongenitalen Fehlbildung ver- tion
II 02 Zwangsgedanken ··
Glossar Englisch-Deutsch •