Erst Hilfe Kurs
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ERSTE-HILFE-KURSE FÜR
FÜHRERSCHEIN, STUDIUM
UND BERUF
Nur zur privaten Nutzung für unsere Kursteilnehmer. © Erste Hilfe Station 2016
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INHALT
5 RECHTLICHE GRUNDLAGEN 45
Ersthelfer müssen als Erste helfen, damit Verletzte überleben können. 6 VERHALTEN IM BRANDFALL 46
Den Transport ins Krankenhaus übernimmt der Rettungsdienst.
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1 BASISMASSNAHMEN NACH UNFÄLLEN 1 BASISMASSNAHMEN NACH UNFÄLLEN
1 BASISMASSNAHMEN
• ca. 200 m auf Autobahnen WICHTIG: Legen Sie nicht zu früh auf!
• ca. 100 m auf Landstraßen Der Rettungsdienst fragt die wichtigsten
NACH UNFÄLLEN
• max. 50 m in geschlossenen Punkte ab und gibt Handlungsanwei-
Ortschaften sungen.
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ren ist. zeug, bauen es noch am Fahrzeug auf verfügen, sind sie auch bei Stromausfall
und gehen dem Verkehr mit hochgehal- benutzbar.
Vorgehen: tenem Warndreieck entgegen.
> Schalten Sie das Warnblinklicht an, Das Absetzen des Notrufs mit dem Mo-
sobald Sie die Unfallstelle erkennen und > Stellen Sie das Warndreieck in an- biltelefon sollte grundsätzlich immer
bremsen Sie stotternd ab. Dadurch war- gemessenem Abstand gut sichtbar am möglich sein. Eine gültige Netzkarte ist
nen Sie die nachfolgenden Verkehrsteil- rechten Fahrbahnrand ab: hierfür ebenso wenig erforderlich wie
nehmer. das Wählen einer Vorwahl. Es gibt kaum
Funklöcher, da für den Notruf sämtliche
Netze zusammengeschaltet werden.
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1 BASISMASSNAHMEN NACH UNFÄLLEN 1 BASISMASSNAHMEN NACH UNFÄLLEN
1.3 Retten aus dem > Beim Ablegen am Fahrbahnrand ist 1.3.2 Retten aus dem Fahrzeug Drehen an Schulter und Oberschenkel
Gefahrenbereich erneut der Kopf zu stützen. oder am Hosengurt.
Oft ist es sinnvoll, Schwerverletzte im
Grundsätzlich sollten Sie als Ersthelfer Fahrzeug zu belassen. Doch auch hier > Nun setzen Sie wieder den Rettungs-
verletzte Personen nicht verlagern. Doch gibt es Situationen, in denen Sie einen griff an: Winkeln Sie einen Unterarm des
gibt es Situationen, in denen eine schnel- Rettungsversuch unternehmen müs- Verletzten quer vor seinem Oberkörper
le Rettung der Verletzten aus akuten Ge- sen. Das gilt vor allem, wenn Folgeun- an. Mit beiden Händen fahren Sie von
fahrensituationen unvermeidlich ist. fälle zu befürchten sind, Benzin aus- hinten unter den Achselhöhlen des Ver-
läuft oder der Verletzte wiederbelebt letzten durch und greifen mit beiden
1.3.1 Rettungsgriff vom Boden werden muss. Händen den Unterarm. Nicht umfassen!
Auch die Daumen greifen von oben den
> Fassen Sie den Verletzten von hinten Zum Retten aus dem Fahrzeug wenden Unterarm.
kommend mit beiden Händen an den wir dieselbe Technik an wie vom Boden.
Schulterblättern an und legen den Kopf Das gilt vor allem für Bewusstlose! Wer > Ziehen Sie den Verletzten nun etwas
des Verletzten auf Ihren Unterarmen sich selbst bewegen kann, soll das tun nach oben – sein Gesäß auf Ihre Ober-
ab (vgl. Volleyball-Baggertechnik). und wir stützen ihn dabei. schenkel – und ziehen ihn aus dem
Fahrzeug. Ein zweiter Helfer kann die
> Richten Sie den Verletzten vorsichtig Hierauf ist beim Retten aus dem Beine ergreifen. Beim Ablegen am Fahr-
auf und halten ihn nach dem Aufrich- Fahrzeug besonders zu achten: bahnrand ist wieder der Kopf zu stützen.
ten an den Schultern fest, damit er nicht > Wenn sich die Fahrertür nicht öffnen
seitlich „wegsacken“ kann. Stützen Sie lässt, versuchen Sie es mit den anderen WICHTIG: Im Unfallfahrzeug sollten
mit Ihren Unterschenkeln seitlich den Türen. Die Verriegelung sollte sich auto- mindestens zwei ausgelöste und bereits
Rücken des Verletzten. matisch entsperrt haben, und nicht alle wieder erschlaffte Airbags zu sehen sein.
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1 BASISMASSNAHMEN NACH UNFÄLLEN 1 BASISMASSNAHMEN NACH UNFÄLLEN
• Abdrücken am Oberarm:
Durch Druck mit den Fingern in die Mus-
kellücke zwischen Armbeuger (Biceps)
und Armstrecker (Triceps) an der Innen-
seite des Oberarms wird die Oberarm-
schlagader abgedrückt. Die Blutung lässt
deutlich nach. Der Druck sollte nicht zu
lange und zu kräftig erfolgen.
• Abdrücken am Oberschenkel:
Sie knien neben dem Verletzten und drü-
cken mit beiden Daumen etwa in der Mit-
te der Leistenbeuge körperwärts gegen
den Beckenrand. Da die Arterie schwerer Druckverband (© Erste Hilfe Station)
zugänglich ist als im Oberarmbereich,
muss mehr Druck ausgeübt werden, die-
se Hilfeleistung kann schmerzhaft sein. > Wickeln Sie wenn nötig ein zweites
Druckpolster über der Wunde in den
1.4.1 Druckverband Verband. Benutzen Sie für den Druck-
verband die gesamte Länge der Mullbin-
> Während ein anderer Helfer (oder der de. Ein Druckverband muss fest sein, um
Patient selbst) abdrückt, legen Sie einen die gefährliche Blutung zu stoppen. Da-
Druckverband an (Material im Verband- bei kann eine leichte Verfärbung der be- Material für den Druckverband aus dem Verbandkasten (© Erste Hilfe Station)
kasten). Der Druckverband ist optimal, troffenen Extremität auftreten. Bei star-
weil die Blutung gestillt, aber das umlie- ker Verfärbung ist der Druckverband zu
gende Gewebe weiterhin versorgt wird. fest und sollte neu gesetzt werden. WICHTIG: Gummihandschuhe benut- Generell gilt bei starken Blutungen:
zen! Sie finden sie im Verbandkasten. • Notruf veranlassen!
> Decken Sie die Wunde steril ab und 1.4.2 Wunde zupressen • Patienten hinlegen lassen wegen
fixieren Sie die Wundauflage mit 2-3 Bin- Hier geht es um lebensbedrohliche Blu- Sturzgefahr!
dengängen. Dann wickeln Sie ein Druck- Sollte ein Druckverband nicht möglich tungen, Hautverletzungen sind nicht • Die Wunden keimfrei abdecken!
polster direkt über der Wunde fest mit sein, bleibt als letztes Mittel immer das gemeint. Bitte beachten Sie, dass bei Be- • Nicht säubern, nicht desinfizieren,
in den Verband. Das Druckpolster soll Zupressen der stark blutenden Wunde wusstlosen unter Umständen die Atem- Fremdkörper in der Wunde belassen!
weich und nicht saugfähig sein (ideal: mit sterilem Material, bis der Rettungs- sicherung Vorrang hat.
eine weitere Mullbinde oder eine Packung dienst eintrifft und die Blutung stoppt.
Tempotaschentücher mit Plastikhülle).
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Herz-Druck-Massage
Bei der Herzdruckmassage wird durch
Druck auf das Brustbein das Herz gegen
die Wirbelsäule gepresst und damit Blut
aus dem Herzen gepumpt. Beim Entlas-
Kuschelhand ten füllt sich das Herz jeweils wieder mit
Blut.
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1 BASISMASSNAHMEN NACH UNFÄLLEN 1 BASISMASSNAHMEN NACH UNFÄLLEN
tischen Kopfverletzungen. Auch eine der anderen Hand Kinn und Unterkiefer
Halswirbelsäulenverletzung ist selten! fixiert (C-Griff-Methode).
Aber wir sind vorsichtig und nehmen
den Helm möglichst mit 2 Helfern ab, > Nun nimmt Helfer A den Helm ab,
während die Halswirbelsäule stabilisiert indem er ihn vorsichtig in wellenförmi-
wird. ger Bewegung zunächst über den Na-
ckenbereich, dann über die Nase und
Durchführung der Helmabnahme schließlich über den Hinterkopf abzieht.
> Die Helmabnahme sollte möglichst Während der Helm abgenommen wird,
durch zwei Helfer erfolgen! behält der zweite Helfer die Streckung
der Wirbelsäule bei.
> Helfer A fixiert – am Kopf kniend –
mit beiden Händen den Helm, während > Jetzt übernimmt Helfer A die Stabi-
Helfer B das Visier öffnet, die Brille ent- lisierung der Wirbelsäule, indem er den
fernt und den Kinngurt löst. Kopf des Verletzten von hinten greifend
unter dauerhaft leichtem Zug festhält.
> Helfer B stabilisiert die Halswirbel-
säule, indem er mit der einen Hand den > Weiter geht es mit der Atemsiche-
Nacken unter Zug unterstützt und mit rung. Dabei immer den Kopf halten.
Helfer A (links) übernimmt den Griff, bis der Arzt die Halskrause anlegt (© Erste Hilfe Station)
Wenn kein 2. Helfer in Sichtweite ist, bei Unfällen oder Notfällen häufig an-
muss der Helm ebenfalls abgenommen zutreffen.
und dabei auf die Stabilisierung verzich-
tet werden. Sie können das Herabfallen 1.7.1 Schock
des Kopfes nach Herunterziehen des
Helmes vermeiden, indem Sie rechtzeitig Als Kreislaufschock bezeichnet man
mit einer Hand umgreifen, den Hinter- einen Zustand, bei dem die periphere
kopf stützen und den Kopf langsam able- Durchblutung zusammengebrochen ist.
gen. Lebensrettung hat Vorrang! Er kann durch einen plötzlichen Verlust
von Körperflüssigkeiten (wie z. B. durch
eine starke Blutung), Gefäßweitstellung,
1.7 Schock behandeln schwere Verletzungen, einen Myokardin-
farkt (Herzinfarkt), eine Lungenembolie
WICHTIG: Wenn der Patient bei der und andere ähnliche Zustände ausgelöst
Bewusstseinskontrolle reagiert, entfällt werden, auch ein sehr starkes Erschre-
die Atemsicherung. Stattdessen müs- cken oder Allergien können der Auslöser
sen wir den Schock behandeln. Schock sein.
ist ein lebensbedrohlicher Zustand und
Helfer B (rechts) stabilisiert während der Helmabnahme die Halswirbelsäule (© Erste Hilfe Station)
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1 BASISMASSNAHMEN NACH UNFÄLLEN 2 NOTFALLERKENNUNG/KRANKHEITSBILDER
KRANKHEITSBILDER
• Blässe, Schwäche mit halb aufgerichtetem Oberkörper ge-
• kalte, schweißige Haut, Frieren lagert werden (Atem erleichternde Lage-
• Angst, Verwirrung rung). Achten Sie auf die Wünsche des
• Übelkeit Patienten.
• Teilnahmslosigkeit/hyperaktiver
Schub > Eine weitere Ausnahme ist das soge- 2.1 Notfalldefinition bereits bei ersten Störungen den Ret-
nannte Hängetrauma. Wenn Bergsteiger tungsdienst rufen und mit der Ersten
1.7.3 Maßnahmen oder andere Personen, die Sicherungs- Wir sprechen von einem Notfall, wenn Hilfe beginnen. Durch schnelle Hilfe im
gurte benutzen, nach einem Unfall län- es infolge Verletzung oder Erkrankung Notfall steigen die Überlebenschancen
> Rettungsdienst rufen gere Zeit im Gurt gehangen haben, ent- zu einer Störung von Bewusstsein, At- sehr. Im weiteren sind einige spezielle
steht ein gefährlicher Blutstau, der nur mung oder Herz-Kreislauf kommt – be- Notfälle beschrieben.
> Patienten sehr zugewandt beruhigen, langsam abgebaut werden darf. Die La- reits auch dann, wenn sich eine solche
hinlegen lassen, zudecken gerung erfolgt hier sitzend oder in der Störung erst anbahnt oder zu befürch- WICHTIG: Ersthelfer können meist kei-
Hocke mit angewinkelten, dicht an den ten ist. ne genaue Diagnose stellen. Das ist auch
> Lagern Sie Personen mit Kreislauf- Körper gezogenen Beinen. nicht nötig. Wir müssen nur verstehen,
schock in Rückenlage. Wenn keine Hin- Atmung, Bewusstsein und Herz-Kreis- dass der Patient Hilfe braucht, sofort
weise auf schwere Verletzungen an Kopf, lauf sind die elementaren, das Leben si- Hilfe rufen und anfangen zu helfen.
Bauch oder Beinen vorliegen, heben Sie chernden vitalen Funktionen. Wenn eine
die Beine an (z. B. Koffer oder mehrere dieser Funktionen ausfällt, hören die
Decken unterlegen), um eine weitere anderen ebenfalls auf. Ohne Hilfe tritt 2.2 Herzinfarkt
Verbesserung der Lebenszeichen zu er- dann in wenigen Minuten der Tod ein.
reichen. Wir sollten daher nicht warten, bis eine Ein Herzinfarkt ist der Verschluss ei-
Vitalfunktion zusammenbricht, sondern nes oder mehrerer Herzkranzgefäße,
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2 NOTFALLERKENNUNG/KRANKHEITSBILDER 2 NOTFALLERKENNUNG/KRANKHEITSBILDER
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2 NOTFALLERKENNUNG/KRANKHEITSBILDER 2 NOTFALLERKENNUNG/KRANKHEITSBILDER
Symptome WICHTIG: Bei eintretender Bewusst- schnell für eine heftige Schwellung. Die
Typische Situation: losigkeit sofort Notruf und mit der Atemwege können dabei so eingeengt
• plötzlich während des Essens Wiederbelebung beginnen! So kann die werden, dass Lebensgefahr besteht, v. a.
einsetzend Zeit bis zum Eintreffen des Rettungs- (aber nicht nur) bei Allergikern.
• Betroffener greift sich instinktiv dienstes überbrückt werden, dieser kann
an den Hals wirksam helfen! Geben Sie niemanden Symptome
• Husten mit Atemnot, evtl. Würgereiz auf! • plötzlich einsetzende Atemnot, große
• pfeifende Atemgeräusche, bläuliche Aufregung und Erstickungsangst
Gesichtsfarbe 2.4.2 Insektenstiche • Schmerzen, Rötung und zunehmen-
de Schwellung
Maßnahmen In der warmen Jahreszeit besteht die
Der Betroffene soll sich mit dem Ober- Gefahr, von einer Wespe oder Biene Maßnahmen
körper nach vorne lehnen. Der Helfer im Mund-Rachen-Raum gestochen zu • sofort Notruf!
klopft mit der flachen Hand kräftig zwi- werden. Der Giftstoff sorgt dabei sehr • Kühlen von außen mit Eisbeuteln
schen die Schulterblätter des Patienten. oder kalten Umschlägen
Kleine Kinder legt man übers Knie, lässt • Kühlen von innen durch Lutschen
den Oberkörper kopfüber hängen und von Eiswürfeln oder Speiseeis
klopft ihnen leicht auf den Rücken. Ein • falls Bewusstlosigkeit und Atem-
letztes (!) Mittel kann der Heimlich-Hand- stillstand eintreten, sofort wieder-
griff sein. Verletzungsgefahr! beleben!
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2 NOTFALLERKENNUNG/KRANKHEITSBILDER 2 NOTFALLERKENNUNG/KRANKHEITSBILDER
Symptome
• Erregung
• panische Angst
• Atemnot
• unregelmäßige Atmung
• Husten
Dem Asthma-Patienten bei der Einnahme sei- • Keuchen Rettungsversuche aus gefährlichen Gewäs-
nes Medikaments behilflich sein. • brodelnde, rasselnde Atemgeräusche sern den Rettungsschwimmern überlassen.
(Fotolia - pololia) • bläuliche bis graue Haut (besonders (Fotolia - © Fotoherkules)
Lippen und Fingernägel)
• Unterkühlung
Hyperventilierenden Patienten in eine Tüte Maßnahmen • evtl. Bewusstlosigkeit, Atemstill- • ständige Vitalfunktionskontrolle:
rückatmen lassen. (Fotolia - Lorelyn Medina) • Beruhigen stand, Kreislaufstillstand Atmung, Bewusstsein, Lebens-
• Oberkörper hochlagern zeichen
• Frischluft zuführen Maßnahmen • bei eintretender Bewusstlosigkeit
Maßnahmen • beengende Kleidung öffnen • Eigenschutz beachten! Gefährliche Atmung sichern
Den Betroffenen beruhigen. Versuchen • Unterstützung bei der Medika- Gewässer meiden! Ertrinkende • bei Atemstillstand Herz-Lungen-
Sie ihn von der stressauslösenden Situa- menteneinnahme im Schockzustand nur von ausge- Wiederbelebung
tion abzulenken. Versuchen Sie evtl., den bildeten Rettungskräften retten
Betroffenen einige Male in eine Plastik- 2.4.5 Ertrinken lassen! Wenn keine Rettungs- WICHTIG: Kleinkinder, die auch nur
tüte zurückatmen zu lassen (besprechen schwimmer vor Ort sind, Rettungs- kürzeste Zeit unter Wasser waren und
Sie das aber zuerst mit ihm). Selbstüberschätzung und Unachtsamkeit dienst rufen! Wasser angeatmet haben, benötigen im-
können zu Todesfällen durch Ertrinken • nach der Rettung durchnässte mer eine gründliche ärztliche Untersu-
2.4.4 Asthma führen. Nur 10 % der Notfälle ereignen Kleidung entfernen, zudecken chung im Krankenhaus. Es besteht Le-
sich im Meer, 90 % in Schwimmbädern, bensgefahr.
Asthma selbst ist nicht lebensbedroh- Flüssen und Seen. Für kleine Kinder kön-
lich, ein schwerer Anfall aber wie jede nen auch kleine Schwimmbassins zur
auffällige Atemstörung ernstzuneh- Lebensbedrohung werden. 2.5 Diabetes mellitus
men, da evtl. weitere Erkrankungen („Zuckerkrankheit“)
vorliegen. WICHTIG: Bei einer aus dem Wasser
geretteten Person muss NICHT die Lun- Mit Diabetes mellitus werden verschie-
Symptome ge leergepumpt werden. Wir konzent- dene Störungen im Zuckerstoffwechsel
• keuchende Atemgeräusch rieren uns auf die Kontrolle der Vital- bezeichnet. Der Blutzuckerspiegel kann
• erschwertes Ausatmen funktionen und beginnen, wenn nötig, nach oben (Hyperglykämie) wie auch
• Unruhe so schnell wie möglich mit der Wieder- nach unten (Hypoglykämie) entgleisen.
• Angst belebung. Kinder am Wasser nicht unbeaufsichtigt las- Besonders gefährlich und auch häufiger
sen. (Fotolia - AlcelVision)
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2 NOTFALLERKENNUNG/KRANKHEITSBILDER 2 NOTFALLERKENNUNG/KRANKHEITSBILDER
im Alltag ist die sogenannte Unterzu- • über die Haut: z. B. durch Kontakt- WICHTIG: Das Trinken von Milch ist für • nichts zu essen oder zu trinken
ckerung. Ursachen sind z. B. starke kör- gifte einen Vergifteten nach heutigem medizi- geben, evtl. Mund befeuchten
perliche Anstrengung, Alkoholgenuss • direkt über den Blutkreislauf: nischen Stand eher schädlich. Auch das • je nach Schwere Patienten zum
oder Unregelmäßigkeiten bei der Nah- z. B. durch Tierbisse, Injektionen u. ä. Auslösen des Erbrechens oder die Gabe Arzt begleiten oder Rettungsdienst
rungsaufnahme und Insulin-Dosierung. von Kohletabletten können schädlich rufen
Symptome sein und sind daher zu vermeiden.
Symptome • Übelkeit
• Unruhe • Erbrechen AUSNAHME: Nach Einnahme einer 2.8 Überhitzung
• Zittern • Durchfall großen Menge eines Betäubungsmittels
• Schwitzen • Bauchschmerzen oder Krämpfe (Medikamente, Alkohol u. ä.) kann es Die Körpertemperatur wird vom Ge-
• Heißhunger • Bewusstseinsstörungen bis hin sinnvoll sein, den Patienten zu bitten, hirn gesteuert. Durch Schwitzen, Zit-
• Verwirrtheit zur Bewusstlosigkeit den Finger in den Hals zu stecken, um tern u. ä. können gewisse Temperatur-
• Schwindel • bei Bewusstlosigkeit droht Atem- Erbrechen zu provozieren. schwankungen ausgeglichen werden.
• Sehstörungen stillstand bis hin zum Herz-Kreis- Wird die Abweichung größer, kommt es
• Bewusstsenstrübung lauf-Stillstand zu Störungen. Bei Körpertemperaturen
2.7 Akuter Bauch unter 36 °C spricht man von Unterküh-
Maßnahmen Maßnahmen lung, über 38 °C von Fieber. Kinder ver-
Der Diabetiker weiß meist, was ihm • Unbedingt Eigenschutz beachten! Eine größere von Notfällen durch akute tragen Fieber etwas besser, da es zur
fehlt. Bieten Sie auf seinen Wunsch zu- (bei Gasen, Säuren, Kontaktgiften …) Erkrankungen innerer Organe haupt- Abwehr von Kinderkrankheiten dient.
ckerhaltige Nachrungsmittel an oder rei- • Wenn möglich, Verletzten aus dem sächlich des Verdauungstraktes lässt
chen Sie ihm seine Tasche mit dem Insu- Gefahrenbereich retten, hierbei evtl. sich als „Akuter Bauch“ umschreiben. Hängt die Überhitzung mit äußeren
lin-Spritzbesteck zu. Die Spritze setzen mit einem Seil absichern lassen Sollten Sie als Helfer die unten genann- Temperaturbedingungen zusammen,
muss er selbst! Wenn es dabei Schwie- Bei Gasgeruch elektrische Geräte ten Symptome beobachten, muss der Be- spricht man von Sonnenstich, Hitz-
rigkeiten gibt, sowie bei Verwirrtheit, meiden. treffende vom Arzt untersucht werden. schlag, Hitzeerschöpfung.
Krämpfen oder Bewusstlosigkeit rufen • Absetzen des Notrufs. Was? Wann?
Sie den Rettungsdienst. Wieviel? Alter? Symptome? Symptome Ursachen: lange und intensive Sonne-
• Rufen Sie neben 112 auch die Gift- • Schmerzen oder (stärker) Koliken neinstrahlung auf den ungeschützten
notrufzentrale an (Berlin: 030-19240) und Krämpfe Kopf, Versagen der Wärmeregulation
2.6 Vergiftung • Erbrechen, besonders gefährlich im Körper aufgrund schwüler Witte-
Informationen sammeln blutiges oder kaffeesatzartiges rung, großer Anstrengung oder den
Vergiftungen führen unabhängig vom Vergiftungen sind besser zu behandeln, Erbrechen hohen Temperaturen unangepasster
Aufnahmeweg des Giftes immer zu einer wenn Giftart und Menge bekannt sind. • starker Durchfall, besonders Kleidung.
Schädigung des gesamten Organismus. sogenannter Teerstuhl (schwarz) Folgen: Hitzestau im Körper, Zusam-
Eine Vergiftung ist möglich: > Hinweise von Augenzeugen erfragen. menbruch der Temperaturregulierung,
Maßnahmen Dehydrierungen (durch starkes Schwit-
• über die Atemwege: z. B. durch Gase, > Achten Sie in der Umgebung des Ver- • Patienten beruhigen, hinlegen zen), Schock.
Lösungsmitteldämpfe u. ä. letzten auf Verpackungen, Behälter oder lassen, bei Schmerzen mit ange-
• über den Verdauungsweg (Mund- Reste von Giften, Medikamente usw., zogenen Beinen oder in soge- Symptome
Magen-Darm): z. B. durch Alkohol, Sicherstellen möglicher Giftreste. nannter Embryonalhaltung, • starkes Schwitzen
Medikamente, verdorbene Lebens- zudecken • heißer, roter Kopf
mittel, giftige Pflanzen
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2 NOTFALLERKENNUNG/KRANKHEITSBILDER 3 WUNDEN UND VERLETZUNGEN
3 WUNDEN UND
• Kopfschmerzen Maßnahmen
• Übelkeit ins Warme bringen, feuchtkalte Kleidung
VERLETZUNGEN
• Brechreiz entfernen, sehr gut zudecken, warme
• Schwindelgefühl Getränke geben (Früchtetee). Nicht ak-
• Nackenschmerzen tiv aufwärmen! Keine elektr. Wärme-
• plötzliches Zusammenbrechen des decke! Der Patient muss mit eigener
Verletzten Körperwärme von innen nach außen
• Schockanzeichen (feuchte, blasse aufwärmen, sonst besteht Gefahr eines 3.1 Wundversorgung • stark blutende Wunden: Druckver-
Haut; schneller Puls; frieren) schweren Schocks mit Kreislaufzusam- band oder Wunde mit sterilem
• evtl. Bewusstseinsstörungen bis menbruch. Wenn der Zustand sich nicht 3.1.1 Allgemeine Grundsätze Material zupressen
zur Bewusstlosigkeit schnell bessert: Notruf. • Fremdkörper werden bis zum Ein-
• Wunden nicht mit den Fingern be- treffen der Rettungskräfte in der
Maßnahmen rühren! Wunde belassen. Größere Fremd-
• Betroffenen in den Schatten • Um sich selbst und den Verletzten körper evtl. mit Verbandpäckchen
bringen, flache Lagerung mit vor Infektionen zu schützen, sollten umpolstern, die mit Klebeband auf
erhöhtem Kopf Sie Einmalhandschuhe tragen und der Haut rund um den Fremdkörper
• Kopf mit feuchtkalten Tüchern die Wunde nmöglichst nicht be- befestigt werden.
o. ä. kühlen, öffnen bzw. entfernen rühren, um zusätzliche Schmerzen • Amputate steril, trocken und kühl
der Kleidung und weitere Verunreinigungen zu lagern und dem Rettungsdienst
• kühle Getränke (Saftschorle, vermeiden. übergeben, sie können heute in
Wasser) in kleinen Schlucken • Wunden werden in der Regel von vielen Fällen wieder angenäht
trinken lassen uns nicht gesäubert oder desinfi- werden.
• wenn der Zustand sich nicht ziert! Ausnahmen: Brandwunden
innerhalb kurzer Zeit bessert: mit viel fließendem Wasser oder Der Kfz-Verbandkasten enthält eine
Notruf feuchten Tüchern kühlen, Ver- schriftliche Anleitung zur Ersten Hilfe
• evtl. vorsichtiges Senken der ätzungen mit viel Wasser spülen bei Unfällen, Schnellverbande (Verband-
Körpertemperatur durch feucht- (siehe dort) päckchen), sterile Verbandtücher und
kalte Tücher • Größere Wunden nicht mit Salben, Kompressen, Dreiecktücher, Klebeband,
• Schockbekämpfung, bei Bewusst- Sprays oder Desinfektion behandeln! Einmalhandschuhe, eine Schere, eine
losigkeit Atmung sichern (Seiten- • Fremdkörper nicht aus der Wunde Rettungsdecke, Feuchttücher zur Hau-
lage, HLW) entfernen! Gefahr von zusätzlichen treinigung, ein 14-teiliges Fertigpflas-
Verletzungen, Schmerzen und star- terset und ein Inhaltsverzeichnis. Inhalt
ken Blutungen und Haltbarkeitsdatum regelmäßig kon-
2.9 Unterkühlung trollieren.
Wundversorgung nach Wundart
Symptome und -größe 3.1.2 Verbandtechniken
• kalte, blasse Haut • kleine und gering blutende Wunden:
• Zittern Wundschnellverband, Pflaster Jeder Verband besteht aus keimfreier
• Angst • mäßig blutende Wunden: abdecken Wundauflage und Befestigungsmaterial
• Bewusstseinstrübung mit Kompresse und Klebeband oder (Kompresse und Mullbinde, Verband-
Kompresse und Mullbinde/Verband tuch und Dreiecktuch, usw.)
päckchen abdecken
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3 WUNDEN UND VERLETZUNGEN 3 WUNDEN UND VERLETZUNGEN
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3 WUNDEN UND VERLETZUNGEN 3 WUNDEN UND VERLETZUNGEN
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3 WUNDEN UND VERLETZUNGEN 3 WUNDEN UND VERLETZUNGEN
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3 WUNDEN UND VERLETZUNGEN 3 WUNDEN UND VERLETZUNGEN
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4 BESONDERHEITEN DER ERSTEN HILFE AM KIND 3 BESONDERHEITEN DER ERSTEN HILFE AM KIND
4 BESONDERHEITEN DER
Symptome ratur evtl. Wadenwickel und Medikmen-
• erhöhte Temperatur: 37,5 - 38 °C tengabe.
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4 BESONDERHEITEN DER ERSTEN HILFE AM KIND 3 BESONDERHEITEN DER ERSTEN HILFE AM KIND
• bei Kindern > abdominale Maßnahmen 4.6 Lebensrettende Als erstes erfolgen 5 Initial-Beatmungen,
Kompressionen (Heimlich- • sofort Notruf Basismaßnahmen dann erneut Atemkontrolle. Wenn die Ei-
Handgriff): • Oberkörper erhöht lagern genatmung wieder eingesetzt hat, Seiten-
• stellen oder knien Sie sich • Schwellung kühlen Auch für Kinder gilt: Eine akute Lebens- lage! Wenn Eigenatmung weiterhin fehlt,
hinter das Kind, legen Sie Ihre bedrohung entsteht bei Beeinträchtigung wiederbeleben! 30-mal Herzdruckmassa-
Arme unter seine Achseln und 4.5.2 SHT2 - Gehirnprellung einer drei wichtigsten Vitalfunktionen: ge und 2-mal Beatmen im Wechsel, Fre-
umfassen Sie den Oberkörper Bewusstsein, Atmung, Kreislauf. (siehe quenz 100 - 120 pro Minute.Drucktiefe bei
• Ballen Sie eine Hand zur Faust Symptome auch Seite 19) Säuglingen 2 - 3 cm, bei Kindern 3 - 5 cm.
und platzieren Sie sie zwischen • neurologische Ausfallerscheinungen Als Richtwert gilt: wir drücken 1/3 der
Nabel und Brustbeinfortsatz • Amnesie Auf Bewusstlosigkeit folgt Atemstillstand. Gesamttiefe des Brustkorbes. Der Druck-
• Umfassen Sie mit ihrer anderen • Übelkeit Ohne Atmung können wir nur sehr kur- punkt liegt im unteren Brustbeindrittel
Hand ihr Handgelenk und drücken • Erbrechen ze Zeit überleben. Höchste Priorität hat zwischen den Brustwarzen. Bei Säuglin-
sie die Faust bis zu 5-mal kräftig • anhaltende Bewusstlosigkeit daher auch hier: Atmung sichern! gen wird die Herzmassage mit 2 Fingern
nach innen und oben. durchgeführt, bei Kindern mit dem Hand-
Maßnahmen Besonderheiten ballen einer Hand. Die Beatmung kann
WICHTIG: Sollte kein Erfolg eintreten, • sofort Notruf sowohl Mund zu Nase, Mund zu Mund
Wiederbelebung bis zum Eintreffen der • bei vorhandenem Bewusstsein • Seitenlage oder Mund zu Nase und Mund erfolgen.
Rettungskräfte! Dadurch können diese Oberkörper hoch lagern Beim Säugling wird die Seitenlage durch
oft immer noch wirksam helfen! • bei Bewusstlosigkeit stabile Anwinkeln eines Beines aus der Bauch- • Psychische Betreuung
Seitenlage lage hergestellt. Der Kopf zeigt in die Wenn das Kind bei Bewusstsein ist, si-
gleiche Richtung, der Mund ist der tiefs- tuationsgerecht helfen, z. B. Wunden ver-
4.5 Schädel-Hirn-Trauma 4.5.2 SHT3 - Gehirnquetschung te Punkt. Keine Kopfüberstreckung, son- sorgen. Besonders wichtig ist die psychi-
dern nur sogenannte Neutralstellung. sche Betreung. Trösten und beruhigen
WICHTIG: Das Schädelhirntrauma stellt Symptome Der Arm auf der gegenüberliegenden Sie das Kind. Stellen Sie, wenn möglich
die führende Todesursache beim Kind • tiefe, anhaltende Bewusstlosigkeit Seite wird ebenfalls angewinkelt. Kontakt zu Bezugspersonen (Verwand-
dar. Vorbeugung ist deshalb wichtig. verursacht durch sichtbare Ver- te, Lehrer) her, die helfen können, das
Schaffen Sie einen sturzsicheren Wickel- letzung oder starkem Druck auf • Wiederbelebung Kind zu beruhigen. Geben Sie dem Kind
platz, halten und tragen Sie Ihr Kind gut das Gehirn durch Blutungen oder Die Kopfüberstreckung entfällt bei Säug- eine Puppe oder ein Kuscheltier (notfalls
und sicher, geben Sie Kletterhilfen. Ödeme lingen! Stattdessen wird der Kopf in der improvisieren). Auch hier gilt: Geteiltes
sogenannten Neutralposition gehalten. Leid ist halbes Leid.
4.5.1 SHT1 - Gehirnerschütterung Maßnahmen
• sofort Notruf
Symptome • bei vorhandener Atmung stabile
Lebensrettende Basismaßnahmen:
• Schwindel Seitenlage
• Gedächtnislücken • bei Atem- und Kreislaufstillstand > Bewusstseinskontrolle = Ansehen, Ansprechen, Anfassen
Herz-Lungen-Wiederbelebung > keine Reaktion > Kopf überstrecken u. Atmung hören, sehen,
• Übelkeit
fühlen
• Erbrechen
> Atmung vorhanden > Stabile Seitenlage damit Flüssigkeit aus
• Bewusstseinseintrübung, auch dem Mund laufen kann
Bewusstlosigkeit, jedoch nicht > keine Eigenatmung > Herz-Lungen-Wiederbelebung, 30-mal
länger als Sekunden bis Minuten Herzdruckmassage und 2 x Beatmen im
anhaltend Wechsel, bis Rettungsdienst übernimmt
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4 BESONDERHEITEN DER ERSTEN HILFE AM KIND 3 BESONDERHEITEN DER ERSTEN HILFE AM KIND
4.7 Typische geöffneten Kühlschrank setzen und die Maßnahmen • sorgfältige Hautpflege
Kinderkrankheiten frische, kalte Luft einatmen lassen. In • sofort Herz-Lungen-Wiederbelebung • luftige Kleidung (um den Juckreiz
kleinen Schlucken etwas Kühles zum • Notruf nicht zu verstärken)
4.7.1 Asthma bronchiale Trinken geben (Wasser oder Tee). Wenn • Bettruhe
vom Arzt so verordnet, cortisonhaltiges WICHTIG: Beachten Sie vorbeugend die
Hierbei bei kommt es in den Atemwegen Zäpfchen geben. Risikofaktoren: Geburt vor 33. Schwan- Mumps (auch: Ziegenpeter, virale
zu einer plötzlichen Verkrampfung der gerschaftswoche, Geburtsgewicht unter Infektion)
feinen Bronchiolen und zur Bildung von 4.7.3 Epiglottitis 2 kg, Schlafen in Bauchlage, zu weiche
zähem Schleim. Matratze, Überwärmung, Rauchen in Symptome
Bakterielle Entzündung des Kehlkopfde- der Umgebung, Kind wird nicht gestillt. • Kopfschmerzen
Symptome ckels mit starker Schwellung. Der Arzt kann Atemüberwachungsgerä- • Fieber
• Luftnot te verordnen. • Unwohlsein
• Angst Symptome • Schmerzen beim Kauen
• Auswurf von Schleim • starke Schluckbeschwerden 4.7.5 Infektionskrankheiten • Schwellungen und Rötungen vor und
• „kloßige“ Stimme unter den Ohren, anfangs auf einer
Maßnahmen • Atemnot Infektionskrankheiten werden durch Vi- Wangenseite, später entzündet sich
• gemeinsam atmen • hohes Fieber ren oder Bakterien verursacht. Antibio- ggf. die Ohrspeicheldrüse
• Fenster und beengende Kleidung • Todesangst tika sind nur gegen Bakterien wirksam. • selten Hirnhautentzündung
öffnen Wichtig ist die Stärkung des Immunsys- • Bauchspeicheldrüsenentzündung
• bei langanhaltender Attacke Maßnahmen tems durch Imfungen und gesunde Le-
(>15 Min.) Notruf • Notruf bensweise. Bei Infektionskrankheiten ist Maßnahmen
der Arzt aufsuchen, dieser entscheidet • Bettruhe
4.7.2 Pseudokrupp Weitere Maßnahmen siehe bei Pseudo- über die Therapie, Isolation, Meldung • Kühlen der Schwellungen
krupp. usw. • Isolation
Pseudokrupp ist eine entzündliche, • gründliche Mundpflege
durch Viren ausgelöste Erkrankung des 4.7.4 Plötzlicher Kindstod Windpocken (Tropfcheninfektion, • Impfung empfohlen! Ungeimpft
Kehlkopfes. Die Schleimhaut unterhalb virale Erreger) erkranken 80 % der Kinder.
der Stimmritze schwillt an. Kommt fast Der plötzliche Kindstod tritt bei Säug-
nur in den Wintermonaten und bei Kin- lingen bis zu einem Jahr unerwartet Symptome Röteln (Virusinfektion)
dern bis zum 6. Lebensjahr vor. Es han- im Schlaf auf. Die Ursachen sind nicht • stark juckende Bläschen am ganzen
delt sich um eine „harmlos“ verlaufende ausreichend geklärt. Die internationale Körper, meist auch unter den Haaren Symptome
Erkrankung. Bezeichnung lautet SIDS (Sudden infant oder im Mund • vergleichbar mit denen eines
death syndrome). Der Risikofaktor liegt • Kopf- und Gliederschmerzen grippalen Infekts
Symptome bei 1 von 1.000, die größte Häufigkeit • Unwohlsein • geschwollene Lymphknoten und
• harter, bellender Husten zwischen dem 2. und 4. Lebensmonat. • Mattigkeit kleinfleckiger Hautausschlag
• keuchender Atem, bei jedem Ein- • schubartig neue Fleckenbildung
atmen ist ein zischendes Geräusch Symptome • Schorfbildung Maßnahmen
zu hören • schlaffe Muskulatur • Fieber • Bettruhe
• Blässe • Isolation
Maßnahmen • Atemstillstand Maßnahmen • Impfung empfohlen ab dem
Das Kind beruhigen, in Decke einwi- • Kreislaufstillstand • Juckreiz stillende Medikamente oder 12. Lebensmonat
ckeln und vor offenes Fenster oder vor Lotionen
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4 BESONDERHEITEN DER ERSTEN HILFE AM KIND 5 RECHTLICHE GRUNDLAGEN
5 RECHTLICHE
Scharlach (Bakterielle Infektion) Maßnahmen
• frühe Medikamentengabe
GRUNDLAGEN
Symptome • Isolation
• Halsschmerzen
• Himbeerzunge Keuchhusten (Bakterielle Infektion)
• Ausschlag beginnt an Hals, Leisten
und Achselhöhlen und breitet sich Impfung ab dem 3. Lebensmonat emp-
über den ganzen Körper aus fohlen. Säuglinge mit Keuchhusten müs- Strafgesetzbuch (StGB) - oder gemeiner Gefahr oder Not Hilfe
• einige Tage später Abschuppung der sen im Krankenhaus behandelt werden, § 323c leisten oder einen anderen aus erhebli-
Haut an den Handinnenflächen und wegen der möglichen Erstickungsgefahr. Unterlassene Hilfeleistung cher gegenwärtiger Gefahr für seine Ge-
Fußsohlen Mit älteren Kindern ist der Arzt zu kon- sundheit retten, …
sultieren. Wer bei Unglücksfällen oder gemeiner
Komplikationen Gefahr oder Not nicht Hilfe leistet, ob- WICHTIG: Dass Ersthelfer versichert
• rheumatisches Fieber Symptome wohl dies erforderlich und ihm den Um- sind, heißt u. a., dass die Gemeinde-
• Schäden an Herz, Nieren, Gelenken • grippale Symptome, ständen nach zuzumuten, insbesondere unfallversicherung auf Antrag Sach-
• dazu krampfartige Hustenanfälle ohne erhebliche eigene Gefahr und ohne schäden und Verdienstausfall ersetzt
Maßnahmen • Erbrechen Verletzung anderer wichtiger Pflichten und dass Ihnen kostenlose psychologi-
• Bettruhe • Nasenbluten mög-lich ist, wird mit Freiheitsstrafe bis sche Betreuung zusteht. Scheuen Sie
• Isolation • Blutungen ins Gewebe und am Auge zu einem Jahr oder mit Geldstrafe be- sich nicht, nachdem Sie geholfen haben,
• Arzttherapie straft. selbst Hilfe in Anspruch zu nehmen.
• Ruhe Maßnahmen
• keine körperliche Belastung • Antibiotika (auch für pflegende Straßenverkehrsordnung (StVO)
• nachts treten Hustenanfälle auf Erwachsene ohne Impfschutz!) § 34
• sorgen Sie für kühle, feuchte • Isolation Unfall
Raumluft • vitaminreiche Ernährung
• viel trinken (1) Nach einem Verkehrsunfall hat, wer
Diphtherie (Bakterielle Infektion) • Vitalfunktionskontrolle daran beteiligt ist,
1. unverzüglich zu halten,
Symptome 2. den Verkehr zu sichern und bei ge-
• Halsschmerzen ringfügigem Schaden unverzüglich bei-
• Schluckbeschwerden seite zu fahren,
• Schwellungen im Halsbereich 3. sich über die Unfallfolgen zu verge-
• süßlicher Atemgeruch wissern,
• Fieber 4. Verletzten zu helfen (§ 323c des Straf-
gesetzbuchs), ...
Mögliche Komplikationen
• Herzmuskelentzündung Siebtes Buch Sozialgesetz
• Lungenentzündung (SGB VII)
• Verengung der Atemwege Gesetzliche Unfallversicherung
• Impfung ab dem 3. Lebensmonat
möglich § 2 (1) Kraft Gesetzes sind versichert …
13. Personen, die a) bei Unglücksfällen
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6 VERHALTEN IM BRANDFALL
6 VERHALTEN IM
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1. Brand melden
2. In Sicherheit bringen
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