Auszüge Aus Fokus Physik 9-10
Auszüge Aus Fokus Physik 9-10
Auszüge Aus Fokus Physik 9-10
Ru'THERFoRD
dass jedes
und die Physiker am Beginn des 20. Jahrhunderts wussten,
Atom eine typische Anzahl Elektronen enthält. Da jedes Atom
elektrisch neutral ist, muss im Atom auch positive Ladung sein, und zwar
genauso viel positive wie negative Ladung. Ungeklärt war die Frage, wie
die positive Ladung im Atom verteilt ist.1-l
Auf diese Frage hat ERNEST RUTHERFoRD mit seinem Experiment l9l I
die Antwofi gefunden:
ooo
glejchmä,lig :ihnlich
verteilt)
wie
in cincm
Punkl
Elcktonen? konzennicrl'l
6 Annahme massiver Atome: Die Richtung der eingeschos 7 Atome aus einen Kem und einel fast leeren Hüile: Die
senen Teilchen Cmdelt sich stark. meisten Teilchen werden gar nicht abgelenkt, einigejedoch
stark.
Schon gewusst?
-
GRUNDLAGEN: DerAtomkern
RUTHERFoRD hat den Atornkem des kleinsten und leichtesten Atoms - das
ist das Wasserstoffatom - Proton genannt. Däs Proton ist genauso stark ge-
laden wie das Elektron, allerdings positiv, aber es hat eine etwa 2000-fach
größere Masse als das Elektron:
r)
Hclium:
2 Protonen.
2 Neutonc Schon das nächstgröf3ere Atom, das Heliumatom, ist nicht doppelt, son-
dern etwa viennal so schwer wie das Wasserstoffatom. obwohl sein Kem
zweifach geladen ist, also nur zwei Protonen enthält. Der Atomkem des
s Heliumatoms muss also aus weiteren Bausteinen bestehen, die nicht gela-
den sind. Diese Bausteine uerden Neulronen genannt.
ffi Eiscn:
26 Prolonen,
30 Neutrore
Die Atomkerne aller chemischen Elemente bestehel aus einer bestimmten
Anzahl von Protonen und Neukonen. In der Atomhülle des neutralen
Atoms sind gerade so viele Elektronen wie Protonen im Kern. Aufgrund
ihres chemischen Verhaltens können sämtliche bekannten Elemente in
Zusammensetzung einiger Keme einer Tabelle, dem Periodensystem der Elemente, geordnet werden.
E basisch
I
llJLnr
I basisch/sauer
ffi s:ruer
E
!
keine Oxide i r;_l -
lt I un,p,
I I
Haupl
rrlelgase
lT:l L
Ordnungszal Z
= Anzal dcr Protonen
imAtomkern
= Kemladüngszahl
-
-
F:1
lltri Li l";
ll
= Anzahl der Elekronen
in der Hülle
I
Nr]
ffi
Ausschnitt aus dem Periodensystem der Elemente .:"') o2o-l
G RU N DLAG EN : Elementarteilchen
e, Das Neuffon kann in ein Proton und ein Elektron zetfallen: Bei diesem
Plozess stimmt die Bilanz der Ladungen vor und nach dem Zerfall, denn
.i_'
deren Summe isl null. uher die Encrgie- und lmpulsbilanzen :'timmen
nicht. Darum hat WoLrc^NG Pe.ut"r 1931 ein weiteres kleines Teilchen
ohne Ladung, das Neturino, vorausgesagt; erst 1956 wurde die Existenz
dcs Neuftinos experimentell bestütigt. ^-l
n-)p++e +v'
ATOM- UND KERNPHYSIK
m 1
e e ,,f*
lJoon"n, atso aus l2 Nukleonen, so werden die Kembausteine genannt.
Der Kern des Wasseßtoffatoms H besteht nur aus einem einzigen Proton.
I
Darum sollte I mol Kohienstoff exakt die l2-fache Masse von l mol Was-
lH ?H iH serstoff haben. Genaue Messungen des Atomgewichts von Kohlenstoff
ergeben jedoch 12,01 1g pro mol.
Atome mitAtomkernen, die 6 Protonen enthalten, yerhalten sich chemisch
*,
( .,'
ü-o(E
\. .,
wie Kohlenstoff, die Anzahl der Neutronen spielt dabei kaum eine Rolle.
Tatsächlich haben l,l7o der Kerne von natürlichem Kohlenstoff 7 Neu-
tlonen und sehr, sebr wenige 8 Neutronen. Der Atomkern mit i[sgesamt
ls. lH. lH"
14 Nukleonen, C-14 oder genauer fC genannt, ist njcht stabil und wan
I Kerne und ihre Kennzeichnung delt sich in Stickstoff um. dessen Kern 7 Protonen und 7 Neutonen ent-
hält. Bei diesem Prozess wird radioaktive Strahlung ausgesandt.
Schon gewusst? Atomkerne werde.n durch die Anzahl der Protonen Z und die Anzahl der
Neutronen N gekennzeichnet- Als Natlid bezeichnet man eine Sorte von
Man kennzeichnet den Atoml<ern Atomkernen. die eine feste Protonenanzahl Z und unterschiedliche Neu-
des Stoffes X durch die Summe tronenanzahl N baben; man spricht auch von Isotopen eines chemischel
der Nukleonen A =Z+N und die Eiements. In der Nuklidkarte stehen die Isotope nebeneinander. T3. An-
Protonenatzahl Z: !_X oder ein-
fach AX bzw. X-A.
A wird agch als Massenzahl und Z EI
als Kernladungszahl bezeichnet. : -I
Auf der Nuklidkarte werden die
Isotope aller chemischen Ele-
;l
mente in einer Tabelle dargestellt:
Nach rechts wird die Anzahl der i .l
Neutronen, nach oben die Anzahl 5 Anmhl der Nerroncn
der Protonen aufgetragen. 13.
Ausschnitl aus der Nuklidkarle
28 ATOM. UND KERNPHYSI(
G RU N DLAG E N : Radioaktivität
Seit etwas mehr als hundert Jahren ist bekarnt, dass sich die Atome einiger
Stoffe von selbst in einen anderen Stoff umwandeln und dabei energie-
reiche Strahlung aussenden. Diese Strahlung kann Röntgenlilme schwär-
zen. MARrE und PTERRE CURrE untersuchten Mineralien, die solche Strah-
lung aussenden, genauer und entdeckten dabei 1898 zwei bis dahin
unbekarnte chemische Elemente- die sie Polonium und Radium nannten.
Die Strahlungserscheinung bezeichneten sie als ,,Radioaktivität". Die ra-
--------T___-_-r+ dioaktiven Atomkerne werden Radionuklide genannt.
561
Anzlhl der Neutonen
Es gibt drei wichtige Arten von Kemstuahlung: Alpha-, Beta- und Gamma-
I Ein Radionuklid kanll in ein anderes strahlung.
Radionuklid zerfaiien und dabei wer-
den entweder ein Elektron (ß ), cin Alphastrahlung Die a-Strahlung besteht aus doppelt positiv geladenen
Heliumkem («). ein Positron (ß+). ein Heliumkernen. Bei einem a-Zerfall verringert sich die Kernladungszahl
Neutron (n) oder ein Proton (p) abge des Radionuklids um den Wert 2 und seine Massenzahl um den Wert 4-
geben: fast beijedem Prozess entsteht
Polonium-210 wandelt sich z.B. in Blei um.12
auch cinc typische 1-Strahlung.
In dem Ausschnitt aus der NuklidkMe 11 findet man das o-Zerfallsprodukt
zwei Reihen tiefer und zwei Kästcher weiter links; dieses Nuklid ist oft
selbst nicht stabil !
Fitu einen Zerfall kann man eire Zerfallsgleichung angeben. Für Poloni-
um-2l0lautet sie: 2l!ro -+'z!!ru + j«.
:llPo - r!! Ph + !«
Betastrahlung J3-Strahlung besteht aus einem mit hoher Geschwindigkeit
fliegenden Elektron. Dieses Elektron entsteht im Atomkem, wenn sich eir
« TeilcheD Neutron in ein Proton umwandelt; das entstehende Elekhon verlässt das
Atom. Da das entstandene Proton im Kem verbleibt, erhöht sich die Kem-
I Beispiel fur Zcrfall mit o-Strahlutrg ladungszahl des neu entstandenen Nuklids um den Wert l. Die Massenzahl
bleibt erhalten, weil sich die Anzahl der Kernteilchen insgesamt nicht ver-
ändert hat.
In dem Ausschnitt aus der Nuklidkarte findet man dieses Nuklid in der
Reihe darüber und ein Kästchen nach links verschoben. 1l
t1C wandelt sich in das srabile l1N um, aus Kohlenstoff wird Stickstoff
Aufgobe
a 6finon*h aulEeladener
@
Pftiparat Die energiereiche Stahlung radioaktiver Körper ist in der Lage, Elektronen
l2mm aus den Atomhüllen von Luftmolekülen zu ,,schlagen". Es stehen dann fteie
Elekaonen und positiv geladene Ionen (Atome mit Elektronenmangel) als
Ladungsffäger fü einen elektrischen Strom zur Verfügung.13
Die ionisierende Wirkung ist nicht auf Gase beschränkt: Strahlung radioak-
tiver Köryer kann die Moleküle in einem Film ionisieren und dadurch eine
chemische Reaktion auslösen, die zur Schwärzung des Bildes führt.
Ail
ilL- ,t c§I
I
I
sem Fall ist die Stromstifke proportional zur Energie der Strahlung, die
pro Sekunde einfällt.
I :-r -l
ll
_.1
I
Schon MARrE und PIERRE CURIE verwendeten bei der Entdeckung des Po-
loniums uncl Racliums eire Art dcr Ionisationskatnmer 010 I
-l Ionisationskammer (Prinzip)
ZerfaI von Atomkernen - Radioaktivität i 31.
Geigerzähler gibt es in vielen Austtihrungen für unter- ionisieren. Die dabei freigesetzten Elektronen ionisie-
schiedlichc Einsatzbereiche. j.r, Sie funktionicren ren weitere Gasatome usw. Ein einziges fteigesetztes
ähnlich wie einc Ionisationskammer" haben aber eire Elektron kann somit ehe wahre ,,Ionisationslawine"
hiihere Betriebsspannung.
ti Da<lurch uerden die von und damit einen elektrischen Impuls auslösen, der vom
der eintällelcien Strahlung freigesetzten Elektronen Zäbler regisriert wird. Bei manchen Geräten können
auf ihrem Weg zum positiv geladenen Metfllldraht diese elektrischen lmpulse über einen Lautsprecher als
(Anode) so schnell, dass sie selbst weitere Gasatome Knacken hörbar gemacht werden.
Metlrllrohr (Katode)
Metalldrahl (Anode)
Geigerzähler für das Militiü 6 Uhr mit Geigen zihler Prinzip des Z?ihlrohrs
Die Abgasstahlen eines Düsenflugzeugs in großer radioaktiven Körpers in die Kammel so ionisiert sie
Höhe werden sichtbar, weil Wasserdampf an den von Luftmoleküle. Die Ionen wirken als Kondensations-
den Turbinen ausgestoßenen Rußteilchen kondensien. keime. Die Nebelspuren veraten den Weg der Strah-
Auf ähnliche Weise kanr man die Strahlung radioak- lung <1urch die Nebelkammer.lg
tiver Körper in einer Nebelkummer nachweisen. Die Diffusionsnebelkammer ist etwas aufwendiger.
I9ll baute der Amerikaner Cu,rtlns Wtt.sor (1869 Ihr Boden wird durch gefiorenes Kohlenstoffdioxid
bis 1959) die erste funktionstüchtige Nebelkammer, (,,Trockeneis") abgekühlt.'l l 0
1927 erhielt er dat'ür den Nobelpreis.18 Alkohol verdunstet aus einer beheizbaren Rinne am
In der Kammer ist ein völlig staubfreies Gemisch aus Deckel des Glaskastens und breitet sich als Dampf
Luft und Dampl (Wasser oder Alkoholdampf) einge- in der ganzen Kammer aus. In Bodennähe kühlt
schlossen. Wenn sich der Dampf in der Kammer durch der Dampf unter seine Kondensationstemperatur äb,
Loslassen des zuvor zusammengedrückten Ballons ohne zu kondensieren.
,,schlagartig" ausdehnt, kühlt er unter seine Kondensa- Nebelkammern werden heutzutage nur noch zu De-
tionstemperatur äb, ohne zu kondensieren: Jetzt ist die monstrationszwecken eingesetzt. Für moderne For-
Nebelkammer,,einsatzbereit". Fällt Strahlung eines schungsanlagen sind sie zu ungenau. (:) 031-l
*tffi 1ösung
't\ .. -.. .:
_,r1. F-'\3_
ut-
\\- ii11,
Präparat
Trockencis
zum Kühlcr
8 Nebel- Nebelspuren ionisiercnder Strahlung Diftusions ncbelkamrner
kammer
(wll-soN)
]-_
32 ATO!1- I-,]N D KERNPHYSIK
Expeiment
I Messung€n mit dem Geigerzähler 11.1 innerhalb von 10s und I min? Notiere deine Ergeb-
a Richte das ZähLohr auf verschiedene Gegenstände: nisse in einer Tabelle und wiederhole die einzelnen
den Tisch, die Wände, Fliesen, Steine, den Glüh- Messungen jeweils 5-mal.
strumpf einer Gaslateme, Urangestein . .. (in der b Entfeme alle radioaktiven Gegenstände so weit wie
Physiksammlung wird es bestimmt noch mehr möglich aus der Umgebung des Z:ihlrohs. Jetzt
Gegenstände für diesen Zweck geben)- dürfte das Zählrohr eigentlich nichts mehr anzeigen
Wie viele Irnpulse registriert das Zählrohrjeweils oder doch'l Probiere es ausl
l0 Wie groß der Nulleffekt ist, hängt vom Ort der Messung uDd von der Bau
t5 weise des Messgeräts ab. Bei einer kurzen Messdauer yon z. B. A, = l0 s
20 schwankt die Anzahl r der mit dem Geigerzähler registrierten Impulse
t5
zum Teil erheblich. Bei zunehmender Messdauer fallen die Schwankungen
t0
5
immer weniger ins Gewicht und mal] erhält eine alrnähernd konstante
0 lmpulsrate
ft. l3
Bei Messungen zur radioaktiven Belastung oder Aktivität eines radioak
Messung
tiven Präparats muss die Nulhate gemessen und dann von der Messrate
I Nullelfekt abgezrgen werden. 0rl I
34 ATOM- UND KERNPHYSIK
Halbwertszeit In der Natur entstsht beim Zerfall eines Atoms urter Aus-
sendung von Kemstuahlung ein neuer Atomkem, der selbst wieder radio-
aktiv und damit instabil sein kann. Der Zedall setzt sich so lange fort, bis
Halbwertsdicken tür y-Slrahlung ein stabiler Kem entstanden ist.
Der Zeitpunkt des Zefalls von einzelnsn radioaktiven Atomkemen ist
I -uti 12 000 cm nicht Yorhersehbar. Man kann diesen Zeitpunkt auch nicht durch die
1,1cm
Veränderung von äußeren Bedingungen wie Luftdruck oder Temperatur
Bcton 9cm
beeinflussen.
Blei l,4cm
Die Anzahl der jn einer Sekunde zerlallenden Keme eines Stoffes hängt
N Anzahl der Zeriällc pro Minute von der Anzahl der instabilen Kerne ab, die gerade noch vorhanden war: In
Ist die Anzahl der instabilen Kerne halb so groß, gibt es auch nur halb so Iu
viele Zedälle. Wenn man nun die Zeit misst, in der dieAnzahl der Zedälle
pro Sekunde auf die Hälfte abgenommen hat, weiß man, dass nun nur noch
die Hälfte der ursprünglichen Anzahl instabiler Keme in dem Stoff ist.
Diese Zeit bezeichnet man als Halbwertszeit Tr/2. Die Halbwertszeiten 1
verschiedener Nuklide können zwischen wenigen Sekunden und mehreren
Milliarden Jahren betragen (tTabelle, folgende Seite). 2
: .:i!ität Eine raclioaktivc Probe sendet Strahlung nach allen Richtungen Halb\\'e11szeiten cini-qeI Nuklide
'-
r .llc -\nzahl del Kernc zu lllessen. dic dabei in eincr bestilrnltcn
, ::tuilcn. müsste rran dic Probe allseitiS Init Nachweisinstrumenten Bor 12 0.01 Sekunden
-.^:n. die jcclcs itrLsgesandte StrahlLulgsteilchen registrieren Es ließe Radon 220 55.6 Sckunden
. : ..Stilke" einer rldioaktiven Quclle ilie A&llL'ltlil bestimmen. Raclon 222 3.825 Trge
Iod-131 8,0,1Ta-qe
Zlnk 65 25t) tage
rAktivität einer Probe gibt an, wie viete radioaktive Zerfälte pro
Coball-60 5.3 Jahrc
t in ihr stattfinden. Die Einheit der Aktivität ist Becqueret (Bq), Radium 216 I 600.lahre
s= 1s-1. Kol enstoil-l.l 5 730 Jahre
Plutonium239 2.1390lahrc
: rn:rabilen Kerne C-1.1belrägt die Halbwcrlszeit I,,,=5730 Jahre. Llran'235 7001vlio. Jtrhre
- - : :-,urrillzierten Leiche Ötzi bcträgt die Zählratc Yon I g C- 1:l hctrte Uran 238 .1.5 !Ird. Jahrc
:l;. hei heutc lcbenden N{etrschen jcdoch 0.23Bq: Dic Zähirate hat
,irl gauz halbiert, alsu ist Ötzi noch nichL ganz eine Halb*'eltszeit
- t . .r 5-i00 Jrhre.
Beschreibe den Aufbau eines Atomkerns mithilfe 7 lntbrmiere dich über das Leben von HrNtt
Jer Kemladungs- und der Massenzahl. BecqusnEI- und Mlntl Cunm.
{us §ie vielen Protonen. Neutonen und Elektro- a Was fühfie zu BECeUEREL§ Entdeckung einer bis
*n trestehen die neutralen Atome. deren Keme dahin unbekannten Str ahlung?
forch die folgenden Symbole gekennzeichnet sind? b Woraus resultied das hohe Ansehen der Forsche-
;H. ,39Pb, ,338i, ,3;u rin MARIL CURrE bis in unsere heutige Zeit?
'äc, ?lAL
Bei der Umwandlung von Atomkemen kann Kern- 8 In der Probe eines Schädelknochens wird eine auf
*ahlung ausgesendet werden. Beschreibe, wie sich 1/50 des Atfangswertes zuückgegangene Kon-
r:C festgestellt. Schätze
<il Kem beim Aussenden von c , ß- und l-Strah- zentration des Nuklids
hms rerändefi. das Alter des Schädels.
flas Kol enstoffisotop C-14 wändelt sich unter 9 Mit einel1r Ceiger-Mül1er Zählrohr werden an
-\Liiendung von ß-Strahlung in Stickstoff um. einem Nuklid mit langer Halbwertszeit Impuls-
Stelle die Kemreaktionsgleichung auf. raten gemessen. Begründe, dass die Messwerte
Ertämere die Gleichung 2fr§«a -+ 2!!Rn+{cr+y. bei kulzen Messzeiten sttuker schwanken als bei
Z.um l{achweis der Radioaktivität wird ein Präparat langen Messzeiten.
mmitrelbar in die Nähe eines geladenen Elek- 10 Das Bleinuklid']l!Pb krurn sowoht o.- als auch
Etsliops gebracht. Was kannst du am Elektroskop 13 Strahlung aussenden. Welche Elemelte entste-
GRUNDLAGEN: Kernspaltung
, t.1
ffiffi Jedes dieser Neutronen ist selbst wieder in der Lage, einen Urankem zu
spalten. Dabei entstehen insgesamt 9 Neutronen, in der nächsten Stufe 27
usw. Die Anzahl der Kernspaltungen erhöht sich lawinenartig, wobei eine
sehr große Energie in kürzester Zeit freigesetzt wird. Es eotsteht eine un-
Bel
Kü
-+ Kcrnspaltung mit verheerenden ker
Folgen: Atombombenexplosion am alir
9. August 1945 in Nagasaki ,.t I O:O-t t'ah
Zerfull von Atomkernen - Radioaktivität 37
7
40 ATo i4 - uND KERNpHyslK
Personendosimetel .l ABC-Schulzübun!,
Bioloqische Wirkung, Strahtenmedizin und Strahlenschutz 41
Sehr gefiilrlich ist die 1-Stuahlung: Sie ist kaum abschirmbar und dringt
tief ins Gewebe ein. Dort löst sie Elektronen aus, die darn im Körperin-
nem wie p-Strahlung wirken. Von außen kommende a- und $-Strahlung ist
wegen ihrer geringen Reichweite weniger geffirlich.
Röntgenstrahlung wirkt stets vofl außen.
Kr.nkhait
I Missbildugen
i und Erbkrank-
I leiten aer rinaer:
c-Strahlung
G R u N D LAG E N : Ionisation im menschlichen Körper
«-Teilchen werden im Körper rasch Ionisation durch Strahlung Bei intensiver Sonnenbestahlung steigt das
gebremst (Reichweite unter 0, 1 mm). Hautkebsrisiko. Der ultaviolette Anteil der Sonnenstrahlung kann Elek-
Treften sie von außen auf den tronen aus den Atomen oder Molekülen der Haut herausschlagen, Zudck
mensohlichen Köfper, so kommen sie bleiben positiv geladene Ionen. Durch Anlagem der freigesetzten Elektro-
schon in der ersten Zcllschicht zur nen an Atome oder Moleküle entstehen auch negative Ionen.
Ruhe. Gefihrlicher ist es. wenn man
durch Atmung oder Nahrung einen «- Das Gleiche bewirken o- und B-Strahlung ('lrorhergehende Seitc). Ein
Strahler aulgenommen hat. Dann gibt o-Teilchen verursacht in der Nebelkammer eine Spur ionisierten Gases.
jedes «-Teilchen seine Energie im Genauso hinterlässt es im menschlichen Gewebe eine Spur ionisiener
Körperinnern ab und erzeugt dort Atome und Moleküle, aus denen bei seinem ,,Vorbeiflug" ein Elektron
viele Ionen aul kleinem Raum. herausgerissen wurde. Ahnlich ist es bei den Elekrronen der f3-Snahlung,
Ahntch wirken Protonen, die von die auf die Elektronenlüllen der Atome wirken.
hochenergetischen Neufonen aus
Molekülen,,herausgeschossen" wer- Auch Röntgen- und 1-Strahlurg haben eine so große Energie, dass sie
den. Sie erzer.rgen auf ihrem Weg von längs ihres Wegs Elekftonen aus den Atomen herausschlagen. Diese Elek-
ca. 0,1mm Millionen Ionenpaare. tronen fliegen mit hoher Energie ein Stück weit durch den Körper und
können weitere Atome ionisieren.
0 Strahlung
Folgen der Ionisation Die Ionisationen lösen physikalisch-chemische
ß Teilchen haben eincn längeren und biochemische Vorgänge aus. Die Ionen und Elektronen reagieren mit
Bremsweg als c-Teilchen. Sie können
Molekülen des Körpers, z. B. mit dem Wasser und den biologisch wich-
die ersten Hautschichten durchdrin-
gen. Die einzelnen Ionenpaare liegen
tigen Makomolekülen. Dabei kann die DNA, in der die Erbinformationen
weniger dicht nebeneinander. Die gespeichen sind. beschädigt werden.
nolekularen Schäden dieser,,lo-
ckeren" Ionisation sind leichter repa- Die meisten Fehler kann die Zelle durch ein eigenes ,,Reparatursystem"
rabel als die der 0-Strahlung. wieder beheben. Auf ca. 5000 strahlenbedingte Schäden in einer Säuge-
tiezelle kommtjedoch einer, der nicht beseitigt werden kann. Meist stirbt
y-Sffat ung die beschädigte Zelle ab. Nachbarzellen können unter Umständen die
Funktionen einzelner abgestorbener Zellen übemehmen. Werden durch
Sie kann tief in menschliches Gewe-
starke Bestrahlung zu viele Zellen in kuruer 7ßit abgetotet, kommt es zur
be eindringen oder sogar durch den
Körper hindurchgehen. Sje bewirkt ,,Strahlenkanlüeit"-
durch die ausgelöste11 energiereichen
Die Ionisierung durch Strahlung kann aber auch eine gesunde Zelle in eine
Elektronen eine lockere Ionisation. ,,Tumorzelle" verwandeln.
Als Tumorzelle wird eine Zelle bezeichnel, die sich als Folge der Schädi-
I Ionisiercnde Wirkuog der gurg ungehemmt vermehrt und dadurch wichtige Kölperfunktionen be-
verschicdenen Strahlungsarten hinde . o+r-r ii
Aufgoben
1 Sieh dir noch einmal B d15 aufder vorherge- Welche Schäden können bei starker Stahlung
henden Seite an. auftreten?
a Auf welchen Wegen gelangt die ionisierende Stah- Ein Großteil der absorbierten Strahlung radioak-
lung an die Organe? tiver Körper führt nicht zu dauerhaften Schäden.
b Warum ist die innere Bestrahlung gefährlicher als Wie ist das uröglich'l
die äußere? Wovon hängt es ab, wie stark die Schädigungen
C Welche Wirkung kann die Strahlung radioaktiver durch ionisierende Strahlung sind?
Körper auf menschliche Zellen haben? Informiere dich über Röntgenstrahlung und präsen-
tiere deine Ergebnisse.
t Biotogische Wirkung, Strahlenmedizin und Strahtenschutz 43
Energiedosi!: Energicdosj!:
IC1 =t*r.
i
(..biologischc Cetihrlichkeit")
r*.lll=Isv r+ E=20s'
Vcrgleich der ionisierenden Wirkung
Radioaktive Belastulrg
Quelle in mSv/Jahr
Radon 1.000
Man berechret die Aquivalentdosis als Produkt aus der Energiedosis Kalium-40 0.360
und einem expedmentell ermittelten.Bewertungsfoktor q.I 5 kosmische Strahlung
- Helgoland 0,300
Aguivatentdosis = Bewertungsfaktor . Energiedosi s H= 4.D
Zugspilze 10,200
Kohlekraftwerke 0.002
Monazit(Guarapari) 125,000
Die Einheit der Aquivalentdosis ist 1 Sieven ( I Sv ): I Sy = I *.
+ Beispiele tjir Strahlenbelastung
durch natürliche Radioaktivität
Außere Bestmhluflg Bewenungsläk«rr q
Röltgenstrahlung I
13 Strahlung I
./-Strahlung I
Neutruenstr-ahlung(Energieunbekannt) l0
o-Strahlung aus radioaktjvcn Aknnkernen 20
.
il
Leipzig
Strahlenb€lästung
dufth natürlichr
5'r.5 % Strahl€nbela.§tung
durch künstlicho
. Lrlurt Strahlungsquellen :.17,5 % st.,hlungsquettcn
. Nürnbcrg
EinaLncn
von Radon ,o,'-=*tlffi:
l,l msv
m
MNremkrattwcrkü
Struhlrng des Tschemobyl-Unfalls,
von äußen sonstjge Atombombenversuche,
0,4msv innere sonstige hinstliche
I > r.4u) E r.o5o r,225 [] o,7rn - 0,875 Strahlung Strahlung
n r,:zs - r ,+oo Io,szs-r,oso I < o,7oo 0,3mSv < 0,1msv
I Jührliche Sffallungsbelastung durch Erde, Wasser und I Jlihrlichc Belastul1g durch niLtür]ichc und künstlichc
Lutl (im Freien) Strahlungsquellen
0,2-{,5 Veränderungen im Blut- Wer von ionisierender Süahlung getroffen wird, kann daran direkt erkran-
bild. Schäden an Embryos ken (somatische Schdden). Vielleicht haben aber auch erst seine Kinder
1,0 akuteGesundhcitsgefabr, und Kindeskinder darunter zu leiden (genetische Schtiden).
begj nnende Slrallenkrank- Somatische Schäden entsteher, unmittelbar am betroffenen Organismus.
heit (Übelkeit, Eftrechen, Besonders empfindlich sind die Blutbildungsorgane, die Schleimhäute des
Haarauslall)
Magen-Darm-Trakts und der Luftwege sowie die Keimdrüsen.
2.0 Strahlenkrankheit,Haut-
Die Zellschädigungen können zu Krebserkanl:ungen führen, zu den häu-
schäden. l0% Todeslälle
figsten gehören dabei lrukämie, Lungen-, Haut- und Brustkrebs.
3,0 Blutungcn, schwere Verän-
derunger im Blutbild, Genetische Schdden sind Erbschäden, die bei den direkten Nachkommen,
20 o/c Todesfälle aber auch in späteren Cenerationen auftreten können. Sie entstehen durch
4,0 schwereEntzündungen, Veränderungen des Erbguts. Daher sind die Keimzellen der Eierstöcke und
50 7c Todeställe innerhalb Hoden besonden gefährdet. Das Gleiche gilt auch für Embryonen.
von 5 Wochen Die Folgen kurzzeitig hoher Strahlenbelastungen sind dramatisch - aber
ab 6.0 mehr als 90% Todesfille. auch geringe Strahlenbelastungen über längere Zeiträume. '1'3
selbst bei Transplantatioll
von Knochenmark stirbt Einen unteren Grenzwert, bis zu dem eine Strahlenbelastung unge-
die MehrTahl der VerletTten
fährtich ist, gibt es nicht.
I Somatische Schäden bei kuzzeilig 0 o++-t
hohcr Aquivaleltdosis
250 ANHANG
I Mg Mg2'
I
a
L9
Th 211
FC
a.L",.*4e_
Anhang
Mc 27 Mg 2a Mc31 MC a3 Mg:15
\) 225
I
trffitur . M**-,hr
€ Bßffiä * H,h","..,.,
§
B 215
a2
BirdunBds ndischtr
f
i
]
E
i I zerre rszw-"iC m r
la.h c Pr.nre r rle(e Neben L., r! s.. rrtrnna*ehen &rsrurre \u[ .rär:. ]uilrz.ntrJm [arsruhe CmjH