GI Final AT H 0509 001-003 04-2021 UA CL
GI Final AT H 0509 001-003 04-2021 UA CL
GI Final AT H 0509 001-003 04-2021 UA CL
Wirkstoff: Venlafaxin
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses
Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.
− Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
− Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
− Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es
kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.
− Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt
auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4.
Venlafaxin Genericon ist ein Antidepressivum, welches zu einer Gruppe von Arzneimitteln gehört, die
als Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI) bezeichnet werden. Diese
Arzneimittelgruppe wird zur Behandlung von Depressionen und anderen Leiden wie
Angsterkrankungen angewendet. Man geht davon aus, dass Menschen, die unter Depression und/oder
Angsterkrankungen leiden, niedrigere Serotonin- und Noradrenalinspiegel im Gehirn aufweisen. Es ist
nicht vollständig geklärt, auf welche Weise Antidepressiva wirken, aber sie können helfen, indem sie
die Serotonin- und Noradrenalinspiegel im Gehirn erhöhen.
Venlafaxin Genericon ist ein Arzneimittel für Erwachsene, die unter Depressionen oder unter den
folgenden Angsterkrankungen leiden: generalisierte Angststörung, soziale Angststörung (Furcht vor
oder Vermeiden von sozialen Situationen) und Panikstörung (Panikattacken). Eine angemessene
Behandlung der Depression oder Angsterkrankung ist wichtig, um Ihnen dabei zu helfen, sich davon
zu erholen. Wenn es nicht behandelt wird, kann Ihr Leiden anhalten, es kann ernster werden und
schwieriger zu behandeln sein.
2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Venlafaxin Genericon beachten?
Während der ersten Wochen der Behandlung kann Venlafaxin Genericon ein Gefühl der Ruhelosigkeit
oder der Unfähigkeit, still zu sitzen oder zu stehen, hervorrufen. Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn dies
bei Ihnen auftritt.
Es kann hilfreich sein, wenn Sie einem Freund oder Verwandten erzählen, dass Sie depressiv sind oder
unter einer Angststörung leiden. Bitten Sie diese Vertrauensperson, diese Packungsbeilage zu lesen.
Fordern Sie sie auf, Ihnen mitzuteilen, wenn sie den Eindruck haben, dass sich Ihre Depression oder
Angstzustände verschlimmern oder wenn sie sich Sorgen über Verhaltensänderungen bei Ihnen
machen.
Mundtrockenheit:
Über Mundtrockenheit wird bei 10 % der mit Venlafaxin behandelten Patienten berichtet. Dies kann
das Risiko für Zahnkaries erhöhen. Achten Sie daher besonders auf Ihre Zahnhygiene.
2
Diabetes:
Ihr Blutzuckerspiegel kann sich durch Venlafaxin Genericon ändern. Daher kann eine Anpassung der
Dosis Ihres Antidiabetikums notwendig werden.
Sexuelle Probleme:
Arzneimittel wie Venlafaxin Genericon (so genannte SNRIs) können Symptome einer sexuellen
Funktionsstörung verursachen (siehe Abschnitt 4). In einigen Fällen bestanden diese Symptome nach
Absetzen der Behandlung weiterhin.
Serotonin-Syndrom, ein potentiell lebensbedrohlicher Zustand, oder Reaktionen, die dem malignen
Neuroleptika-Syndrom (NMS) ähnlich sind (siehe Abschnitt 4 „Welche Nebenwirkungen sind
möglich?“), können unter Behandlung mit Venlafaxin Genericon auftreten, besonders wenn es mit
anderen Arzneimitteln eingenommen wird.
Die Anzeichen und Symptome für ein Serotonin-Syndrom können eine Kombination aus dem
Folgenden beinhalten:
Ruhelosigkeit, Sinnestäuschungen, Koordinationsverlust, beschleunigter Herzschlag, erhöhte
Körpertemperatur, rasche Blutdruckänderungen, überaktive Reflexe, Durchfall, Koma, Übelkeit,
Erbrechen.
In seiner schwersten Form kann das Serotonin-Syndrom dem malignen Neuroleptika-Syndrom (NMS)
ähnlich sein. Anzeichen und Symptome für ein NMS können eine Kombination aus Fieber,
beschleunigtem Herzschlag, Schwitzen, schwerer Muskelsteifheit, Verwirrung und Anstieg von
Muskelenzymen (wird durch einen Bluttest festgestellt) beinhalten.
Teilen Sie dies unverzüglich Ihrem Arzt mit oder suchen Sie die Notfallambulanz des
nächstgelegenen Krankenhauses auf, wenn Sie glauben, dass bei Ihnen ein Serotonin-Syndrom
vorliegt.
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie Arzneimittel einnehmen/anwenden, welche Ihren Herzrhythmus
beeinflussen können.
Beispiele dafür schließen folgende Arzneimittel ein:
− Antiarrhythmika wie z.B. Quinidin, Amiodaron, Sotalol oder Dofetilid (zur Behandlung von
Herzrhythmusstörungen)
− Antipsychotika wie z.B. Thioridazin (siehe auch oben unter Serotonin-Syndrom)
− Antibiotika wie z.B. Erythromycin und Moxifloxacin (zur Behandlung von bakteriellen
Infektionen)
− Antihistaminika (zur Behandlung von Allergien)
Die folgenden Arzneimittel können ebenfalls mit Venlafaxin Genericon wechselwirken und sind mit
Vorsicht anzuwenden. Besonders wichtig ist es, Ihrem Arzt oder Apotheker mitzuteilen, wenn Sie
Arzneimittel einnehmen/anwenden, die die folgenden Wirkstoffe enthalten:
− Ketoconazol (Arzneimittel gegen Pilzinfektionen)
− Haloperidol oder Risperidon (zur Behandlung psychiatrischer Leiden)
− Metoprolol (ein Betablocker zur Behandlung von Bluthochdruck und Herzbeschwerden)
Einnahme von Venlafaxin Genericon zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
Venlafaxin Genericon ist mit den Mahlzeiten einzunehmen (siehe Abschnitt 3 „Wie ist Venlafaxin
Genericon einzunehmen?“).
Alkohol ist zu meiden, während Sie Venlafaxin Genericon einnehmen.
Wenn Sie Venlafaxin Genericon gegen Ende Ihrer Schwangerschaft einnehmen, kann das Risiko für
schwere vaginale Blutungen kurz nach der Geburt erhöht sein–insbesondere wenn Sie in der
Vorgeschichte Blutungsstörungen aufweisen. Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Hebamme darüber,
dass Sie Venlafaxin Genericon einnehmen, damit sie Sie entsprechend beraten können.
Venlafaxin Genericon geht in die Muttermilch über. Es besteht das Risiko für eine Wirkung auf das
Kind. Besprechen Sie daher diese Angelegenheit mit Ihrem Arzt, der dann darüber entscheiden wird,
ob Sie das Stillen beenden oder die Behandlung mit diesem Arzneimittel beenden müssen.
Die in der Kapselhülle enthaltenen Bestandteile Chinolingelb (E104), Cochenillerot A (E124; 37,5 mg
Venlafaxin Genericon) bzw. Gelborange S (E110; 75 mg und 150 mg Venlafaxin Genericon) können
allergische Reaktionen hervorrufen.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Retardkapsel, d.h. es ist nahezu
„natriumfrei“.
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei
Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Die übliche empfohlene Tagesdosis zur Behandlung der Depression, der generalisierten Angststörung
und der sozialen Angststörung beträgt 75 mg täglich. Die Dosis kann von Ihrem Arzt allmählich und,
falls erforderlich, bei Depression bis auf eine maximale Dosis von 375 mg täglich erhöht werden.
Wenn Sie wegen einer Panikstörung behandelt werden, wird Ihr Arzt mit einer niedrigeren Dosis
(37,5 mg) beginnen und danach die Dosis schrittweise erhöhen.
Die maximale Dosis beträgt bei generalisierter Angststörung, sozialer Angststörung und Panikstörung
225 mg täglich.
Nehmen Sie Venlafaxin Genericon jeden Tag etwa zur gleichen Zeit ein, entweder morgens oder
abends. Die Kapseln müssen ganz mit Flüssigkeit geschluckt werden und dürfen nicht geöffnet,
zerdrückt, zerkaut oder aufgelöst werden.
Nehmen Sie Venlafaxin Genericon mit den Mahlzeiten ein.
Wenn bei Ihnen Leber- oder Nierenprobleme bestehen, teilen Sie dies Ihrem Arzt mit, weil eine
andere Dosierung dieses Arzneimittels erforderlich sein kann.
Brechen Sie die Einnahme von Venlafaxin Genericon nicht ab, ohne vorher Ihren Arzt aufzusuchen
(siehe Abschnitt „Wenn Sie die Einnahme von Venlafaxin Genericon abbrechen“).
5
Wenn Sie eine größere Menge von Venlafaxin Genericon eingenommen haben, als Sie sollten
Suchen Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker auf, wenn Sie eine größere Menge von diesem
Arzneimittel eingenommen haben als von Ihrem Arzt verschrieben.
Die Symptome einer möglichen Überdosierung können einen raschen Herzschlag, Änderungen des
Wachheitsgrades (von Schläfrigkeit bis Koma reichend), verschwommenes Sehen, Krämpfe oder
Anfälle und Erbrechen einschließen.
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem
auftreten müssen.
Wenn eine der folgenden Nebenwirkungen bei Ihnen auftritt, brechen Sie die Einnahme von
Venlafaxin Genericon ab. Sprechen Sie unverzüglich mit Ihrem Arzt bzw. suchen Sie die
Notfallambulanz des nächstgelegenen Krankenhauses auf:
Häufigkeit nicht bekannt (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden)
− Anzeichen und Symptome einer als „Stress-Kardiomyopathie“ bezeichneten Erkrankung, zu
denen Brustschmerzen, Atemnot, Schwindel, Ohnmacht und unregelmäßiger Herzschlag
gehören können.
− Schwere vaginale Blutungen kurz nach der Geburt (postpartale Hämorrhagie), siehe weitere
Informationen unter Abschnitt 2 „Schwangerschaft und Stillzeit“
Andere Nebenwirkungen, die Sie Ihrem Arzt mitteilen müssen, beinhalten (Die Häufigkeit dieser
Nebenwirkungen sind unten unter „Weitere Nebenwirkungen“ aufgelistet):
− Husten, Keuchen und Kurzatmigkeit, die mit hoher Temperatur einhergehen können
− Schwarzer (teerartiger) Stuhl oder Blut im Stuhl
− Juckreiz, Gelbfärbung der Haut oder Augen oder dunkler Urin, welche Symptome einer
Leberentzündung (Hepatitis) sein können
− Herzbeschwerden, wie beschleunigte oder unregelmäßige Herzfrequenz, erhöhter Blutdruck
− Beschwerden der Augen, wie verschwommenes Sehen, erweiterte Pupillen
− Beschwerden des Nervensystems, wie Schwindelgefühl, Kribbeln (Ameisenlaufen),
Bewegungsstörungen (Muskelspasmen oder Muskelsteifheit), Krampfanfälle oder Krämpfe
− Psychiatrische Beschwerden, wie Hyperaktivität und wenn man sich ungewöhnlich übererregt
fühlt
− Auswirkungen durch Absetzen (siehe Abschnitt 3 „Wie ist Venlafaxin Genericon
einzunehmen?“ und „Wenn Sie die Einnahme von Venlafaxin Genericon abbrechen“)
− Verlängerte Blutungsdauer – wenn Sie sich schneiden oder verletzen, könnte es etwas länger
dauern als üblich, bis die Blutung stoppt
Seien Sie unbesorgt, falls Sie kleine weiße Körnchen oder Kügelchen nach Einnahme dieses
Arzneimittels in Ihrem Stuhl erblicken. Im Inneren der Venlafaxin Genericon Retardkapseln befinden
sich Sphäroide bzw. kleine weiße Kügelchen, die den Wirkstoff (Venlafaxin) enthalten. Diese
Sphäroide werden von der Kapsel in Ihren Magen-Darm-Trakt abgegeben. Während die Sphäroide
Ihren Magen-Darm-Trakt entlangwandern, wird Venlafaxin langsam abgegeben. Das Sphäroid-
„Gerippe“ bleibt ungelöst zurück und wird mit Ihrem Stuhl ausgeschieden. Auch wenn Sie eventuell
Sphäroide in Ihrem Stuhl erblicken, wurde Ihre Venlafaxin-Dosis aufgenommen.
8
− Unerwartete Blutungen, z.B. Zahnfleischbluten, Blut im Urin oder in Erbrochenem, oder das
Auftreten von unerwarteten Blutergüssen oder verletzten Blutgefäßen (geplatzten Adern)
Häufigkeit nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
− Gedanken sich das Leben zu nehmen und Neigung zu suizidalem Verhalten: Fälle von
Gedanken sich das Leben zu nehmen und suizidalem Verhalten wurden während oder
unmittelbar nach dem Absetzen der Behandlung mit Venlafaxin berichtet (siehe Abschnitt 2
„Was sollten Sie vor der Einnahme von Venlafaxin Genericon beachten?“).
− Aggression
− Schwindel
Venlafaxin Genericon verursacht manchmal Nebenwirkungen, die Sie möglicherweise nicht erkennen,
wie z.B. einen Blutdruckanstieg oder Störungen der Herzfrequenz, leichte Veränderungen der
Blutwerte oder Leberenzyme, des Natrium- oder Cholesterinspiegels im Blut. Seltener kann
Venlafaxin Genericon die Funktion Ihrer Blutplättchen verringern und zu einem erhöhten Risiko für
Blutergüsse und Blutungen führen. Daher kann es sein, dass Ihr Arzt gelegentlich Blutuntersuchungen
bei Ihnen durchführen möchte, vor allem wenn Sie Venlafaxin Genericon über längere Zeit
einnehmen.
Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die
Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
9
Die sonstigen Bestandteile sind:
− Kapselinhalt: Zucker-Stärke-Pellets (Saccharosehaltig), Ethylcellulose (E462),
Hydroxypropylcellulose, Hypromellose (E464), Talkum (E553b), Sebacinsäuredibutylester,
Ölsäure, hochdisperses Siliciumdioxid
− Venlafaxin Genericon 37,5 mg Retardkapseln:
Kapselhülle: Gelatine, Natriumdodecylsulfat, Farbstoffe (Cochenillerot A [E124],
Chinolingelb [E104], Titandioxid [E171])
− Venlafaxin Genericon 75 mg Retardkapseln:
Kapselhülle: Gelatine, Natriumdodecylsulfat, Farbstoffe (Gelborange S [E110], Chinolingelb
[E104], Titandioxid [E171])
− Venlafaxin Genericon 150 mg Retardkapseln:
Kapselhülle: Gelatine, Natriumdodecylsulfat, Farbstoffe (Gelborange S [E110], Chinolingelb
[E104], Patentblau V [E131], Titandioxid [E171])
Packung mit 10, 20, 28, 30, 50, 60, 98 und 100 Retardkapseln in Blistern aus PVC/Aluminium. 50
bzw. 100 Retardkapseln in einer HDPE-Flasche mit HDPE-Schraubverschluss und einem
Silikagelbeutel (Trockenmittel).
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Hersteller:
Genericon Pharma Gesellschaft m.b.H., 8054 Graz, Österreich
Dragenopharm Apotheker Püschl GmbH & Co. KG, 84529 Tittmoning, Deutschland
Z.Nr.:
Venlafaxin Genericon 37,5 mg Retardkapseln: 1-27043
Venlafaxin Genericon 75 mg Retardkapseln: 1-27044
Venlafaxin Genericon 150 mg Retardkapseln: 1-27045
10