Fertigungsvorschriften Rohteile Und Halbzeuge - Compress
Fertigungsvorschriften Rohteile Und Halbzeuge - Compress
Fertigungsvorschriften Rohteile Und Halbzeuge - Compress
Fertigungsvorschriften SN 200-2
Rohteile und Halbzeuge
Inhaltsverzeichnis Seite
1 Anwendungsbereich .................................................................................................................................................... 2
2 Normative Verweisungen ............................................................................................................................................ 2
3 Begriffe ......................................................................................................................................................................... 2
4 Gießen ........................................................................................................................................................................... 2
4.1 Grundsätzliches ............................................................................................................................................................. 2
4.2 Oberflächengüten .......................................................................................................................................................... 2
4.3 Allgemeintoleranzen ...................................................................................................................................................... 2
4.3.1 Genauigkeitsgrade ......................................................................................................................................................... 3
4.3.2 Außen- und Innenrundungen ......................................................................................................................................... 4
4.3.3 Versatz ........................................................................................................................................................................... 4
4.4 Bearbeitungszugaben .................................................................................................................................................... 4
4.5 Prüfungen ...................................................................................................................................................................... 5
4.5.1 Grundsätzliches ............................................................................................................................................................. 5
4.5.2 Prüferqualifikation .......................................................................................................................................................... 5
4.5.3 Prüfungen von Stahlguss ............................................................................................................................................... 5
Diese Kopie wird bei Änderung nicht berücksichtigt!
Seitenanzahl 16
Herausgeber: © SMS group GmbH 2016
„Das vorliegende Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Weitergabe sowie Vervielfältigung dieses Doku-
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Normenstelle tet. Zuwiderhandlungen können strafrechtlich verfolgt werden und verpflichten zu Schadenersatz.
Alle Rechte vorbehalten“.
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SN 200-2:2016-05
1 Anwendungsbereich
Diese Werknorm legt die Anforderungen an gegossene oder geschmiedete Rohteile und an die technischen Lieferbedingun-
gen von Halbzeugen, die für die Herstellung der SMS group Produkte verwendet werden, fest.
2 Normative Verweisungen
Die folgenden zitierten Dokumente sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten Verweisungen gilt
nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe des in Bezug genommenen
Dokuments einschließlich aller Änderungen.
3 Begriffe
Für die Anwendung dieses Dokumentes sind die folgenden Begriffe und deren Definitionen zu verwenden.
Gießen
Gießen ist ein Fertigungsverfahren. Beim Gießen werden Erzeugnisse, deren endgültige Form und Maße - abgesehen von
einer möglichen nachträglichen spanabhebenden Bearbeitung - unmittelbar durch die Erstarrung flüssigen Stahles, Eisen und
NE-Metalle in Formen in der Regel aus Sand, Schamotte oder anderen feuerfesten Stoffen, erzeugt.
Halbzeug (DIN EN 10079:2007-06)
Ein Halbzeug ist ein Erzeugnis entstanden durch:
Stranggießen und gegebenenfalls anschließendes Walzen, Schmieden oder Längsteilen;
Druckgießen;
Walzen, Schmieden oder Längsteilen von Blöcken oder Strangguss mit großem Querschnitt; im Allgemeinen vorgese-
hen für die Umformung zu Flach- oder Langerzeugnissen durch Warmwalzen, durch Warmschmieden oder für die Her-
stellung von Schmiedestücken.
Rohteil (DIN 199-1:2002-03)
Zur Herstellung eines bestimmten Gegenstandes spanlos gefertigtes Teil, das noch einer Bearbeitung bedarf.
Anmerkung: Rohteile sind z. B. Guss-, Schmiede-, Pressteile.
Schmieden
Schmieden ist Warmumformen von Vorblöcken (Rohblöcke, geschmiedetes bzw. gewalztes Halbzeug, Strangguss) und ge-
schieht durch Längs-, Freiform- oder Gesenkschmieden auf eine für die weitere Bearbeitung endabmessungsnahe Form des
Bauteiles. Durch den Verformungsprozess wird ein weitgehend gleichmäßiges und dichtes Gefüge über den Querschnitt er-
reicht.
4 Gießen
4.1 Grundsätzliches
Gussstücke sind unter Einhaltung der Festlegungen der technischen Lieferbedingungen der Normenreihe DIN EN 1559-1,
DIN EN 1559-2 und DIN EN 1559-3 herzustellen.
Die Verwendung von Kernstützen und Füllstücken ist generell mit der SMS group vor Fertigungsbeginn abzustimmen. Bei
Gusseisen mit Kugelgraphit müssen Drosszugaben generell durch mechanisch Bearbeitung entfernt werden oder deren Ver-
bleib am Gussteil mit der SMS group vor Fertigungsbeginn abgestimmt werden.
4.2 Oberflächengüten
Es gelten entsprechend der DIN EN 1370:2012-03 folgende unten aufgeführte Oberflächengüten.
4.3 Allgemeintoleranzen
Maßgebend für die Definition der Allgemeintoleranzen ist die DIN EN ISO 8062-3:2008-09. Die Allgemeintoleranzen aus
Tabelle 3 gelten an unbearbeiteten Flächen von Gussrohteilen. Für ein Maß zwischen einer unbearbeiteten und einer bear-
beiteten Fläche, gilt die jeweilige halbe Gussallgemeintoleranz. Die Werte der Allgemeintoleranzen aus Tabelle 3 sind ent-
sprechend dem ermittelten Maßtoleranzgrad DCTG aus den Tabellen 1 und 2 zu entnehmen. In Bild 1 sind die Toleranzgren-
zen definiert.
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SN 200-2:2016-05
a)
b)
DCTG/2 DCTG/2
c)
d)
a)
Nennmaß des Rohgussstückes
b)
Maße nach Fertigbearbeitung
c)
Mindestmaß
d)
Höchstmaß
Bild 1 - Toleranzgrenzen
4.3.1 Genauigkeitsgrade
Der Maßtoleranzgrad DCTG nach DIN EN ISO 8062-3:2008-09 wird durch die größte Werkstückabmessung (Rohgussstück)
bestimmt. Ausgehend vom Nennmaßbereich, in dem die größte Werkstückabmessung liegt, wird der DCTG-Grad für Stahl-
guss nach Tabelle 1 und Gusseisen nach Tabelle 2 ermittelt.
Die Toleranzwerte aller Abmessungen am Werkstück sind somit aus Tabelle 3, der Spalte des ermittelten DCTG-Grades zu
entnehmen. Sind kleinere zulässige Gusstoleranzen erforderlich, sind diese in der Zeichnung am betreffenden Nennmaß ein-
getragen.
- ≤ 25 12 13 > 25 ≤ 100 11 12
> 25 ≤ 400 13 14 > 100 ≤ 400 12 13
> 400 ≤ 1600 14 15 > 400 ≤ 1000 13 14
> 1600 ≤ 10000 15 16 > 1000 ≤ 1600 14 15
a)
Längen, Breiten, Höhen, Mittenabstände, Durchmesser > 1600 ≤ 10000 15 16
a)
und Rundungen. Längen, Breiten, Höhen, Mittenabstände, Durchmesser
und Rundungen.
Tabelle 4 - Innenrundungen
Innenrundung
Wanddicke
min.
bis 10 6
> 10 bis 30 10
> 30 0,33 x Wanddicke
4.3.3 Versatz
Soweit nicht anders festgelegt, muss der Versatz der Gussstückflächen, innerhalb der in Tabelle 3 angegebenen Toleranzen
liegen.
4.4 Bearbeitungszugaben
Bearbeitungszugaben bei Gussrohteilen sind Zugaben, um durch nachfolgendes spanendes Bearbeiten gießtechnisch be-
dingte Einflüsse an der Oberfläche zu beseitigen sowie den gewünschten Oberflächenzustand und die erforderliche Maßhal-
tigkeit zu erreichen.
Die tatsächlich zu zerspanende Stoffmenge ist darüber hinaus von den am Gussrohteil vorliegenden Ist-Maßen abhängig.
Diese können im Rahmen der vorgegebenen und zulässigen Allgemeintoleranzen oder der an einem Maß angegebenen To-
leranz unterschiedlich ausfallen. Die Zugabe ist im Sinne einer Schnittzugabe zu verstehen, d. h. bei Rotationskörpern oder
beidseitiger Bearbeitung ist diese zweimal zu berücksichtigen.
Die Vorgaben in Tabelle 5 beruhen auf SMS group Erfahrungen und weichen von den Bearbeitungszugaben der
DIN EN ISO 8062-3:2008-09 ab. Die Bearbeitungszugabe ist von der größten Außenabmessung des Gussrohteiles und nicht
vom Gusstoleranzgrad DCTG abhängig.
Unabhängig von Tabelle 5 obliegt die Verantwortung für ausreichende Bearbeitungszugabe zum Erreichen des zeichnungs-
gerechten Zustandes und drossfreier Oberflächen der Gießerei.
4.5 Prüfungen
4.5.1 Grundsätzlich
Die folgenden Abschnitte 4.5.3 bis 4.5.6 sind einzuhalten, sofern Vorgaben zur Prüfung von Gussteilen in den Fertigungsun-
terlagen gemacht werden. Bei keiner Angabe in den Fertigungsunterlagen gelten die Prüfvorgaben für Halbzeuge nach
Abschnitt 6.3.
4.5.2 Prüferqualifikation
Die Prüfer müssen nach Ausbildung und Erfahrung in der Lage sein, die nachstehenden Prüfungen nach den angegebenen
Vorschriften ordnungsgemäß durchzuführen. Die Prüferqualifikation für Zerstörungsfreie Prüfung (ZFP) an Gussbauteilen hat
nach DIN EN ISO 9712 zu erfolgen, wobei die Bewertung durch einen Prüfer (Minimum Stufe 2) durchzuführen ist. Vergleich-
bare länderspezifische Qualifikationen werden akzeptiert.
4.6 Produktionsschweißungen
Produktionsschweißungen sind mit Einhaltung der werkstoffspezifischen Anforderungen möglich. Hierzu müssen erprobte
Schweißverfahren, technische Schweißanleitungen und geeignete qualifizierte Schweißer vorhanden sein. Vor Beginn einer
Produktionsschweißung ist das vorgesehene Schweißverfahren in Form einer WPS (Welding procedure specification) nach
DIN EN ISO 11970:2007-09 zur Genehmigung an SMS group zu senden.
Notwendigen Ausmuldungen sind mittels einer Skizze zu dokumentieren. Dabei ist die genaue Lage der Ausmuldungen am
Gussteil und die jeweilige Abmessung (Länge, Breite und Tiefe) anzugeben.
Die Ausmuldungen sind generell mittels Magnetpulverprüfung gemäß DIN EN 1369:2013 auf Gütestufe 1 und die entspre-
chenden Produktionsschweißungen auf Gütestufe 1 gemäß DIN EN 12680-1:2003-08 zu prüfen.
In Bestellungen, Zeichnungen und Werknormen der SMS group können nachstehende Bedingungen vereinbart sein:
- Der Lieferant informiert im Nachhinein mit einer Schweißdokumentation SMS group über durchgeführte Produktions-
schweißungen.
- Der Lieferant hat vor Schweißbeginn das Einverständnis der SMS group einzuholen und im Nachhinein eine Schweiß-
dokumentation über die durchgeführten Produktionsschweißungen zu übergeben.
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SN 200-2:2016-05
5 Schmieden
5.1 Grundsätzliches
Technische Lieferbedingungen und Gütevorschriften sind, wenn keine besonderen Anforderungen gestellt werden, den ent-
sprechenden DIN, DIN EN, ISO oder SEW Werkstoffnormen zu entnehmen. Bei besonderen Anforderungen sind die Quali-
tätsvorschriften für Schmiedestücke in der Zeichnung mittels CAD-Folie vorgegeben.
Wärmebehandlungen sind durch den Schmiedebetrieb und/oder den Fertigungsbetrieb auszuführen oder zu veranlassen.
Die folgenden Abschnitte sind einzuhalten, sofern die Vorgaben zur Prüfung von Schmiedeteilen in den Fertigungsunterlagen
gemacht werden.
Erfolgt keine Angabe in den Fertigungsunterlagen, so gelten die Prüfvorgaben für Halbzeuge nach Abschnitt 6.3.
5.2 Prüfungen
5.2.1 Prüferqualifikation
Die Prüfer müssen nach Ausbildung und Erfahrung in der Lage sein, die nachstehenden Prüfungen nach den angegebenen
Vorschriften ordnungsgemäß durchzuführen. Die Prüferqualifikation für Zerstörungsfreie Prüfung (ZFP) an Schmiedestücken
hat nach DIN EN ISO 9712 zu erfolgen, wobei die Bewertung durch einen Prüfer (Minimum Stufe 2) durchzuführen ist.
Vergleichbare länderspezifische Qualifikationen werden akzeptiert.
5.2.2 Oberflächenbeschaffenheit
Werden Schmiedestücke im Schmiedezustand geliefert, so sind diese dann als annehmbar zu betrachten, wenn die festge-
legte Qualitätsklasse erreicht werden kann.
Werden Schmiedestücke im bearbeiteten Zustand geliefert, so muss entsprechend Tabelle 10 die Oberflächengüte der
geforderten Qualitätsklasse entsprechen.
Tabelle 10 – Oberflächengüten
Qualitätsklasse und Rauheit Ra
Oberflächengüte 1 2 3 4
a)
Spanend bearbeitet x x x x
a)
Mit „x“ ist die Qualitätsklasse gekennzeichnet, die bei der festgelegten Rauheit erreichbar ist.
Tabelle 11 legt die Anforderungen an den Prüfumfang bei Senkrechteinschallung für die Schmiedestücktypen 1, 2 und 3 fest.
Tabelle 12 legt die Anforderungen an den Prüfumfang bei Winkeleinschallung für die Schmiedestücktypen 3a und 3b mit ei-
nem Verhältnis Außendurchmesser zu Innendurchmesser unter 1,6 fest. Die erfasste Tiefe bei der Prüfung in Umfangsrich-
tung ist durch den Einschallwinkel und den Durchmesser des Schmiedestückes begrenzt.
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SN 200-2:2016-05
Abtastung im Kreuzraster über 360° auf der 100%ige Abtastung über 360°
3a d)
äußeren Mantelfläche auf der äußeren Mantelfläche
3
Abtastung im Kreuztaster über 360° auf der 100%ige Abtastung über 360°
e)
3b und 3c äußeren Mantelfläche und in einer auf der äußeren Mantelfläche
d)
Stirnfläche und einer Stirnfläche
3a
Abtastung in beiden Richtungen auf
360°-Umfangsrasterbahnen, deren 100%ige Abtastung der äußeren
3 Abstand bis zu einem Höchstwert Mantelfläche in beiden Umfangs-
von 200 mm der radialen Dicken richtungen
entspricht
3b
Registriergrenzen
Zulässigkeitsgrenzen
FBB bei einzelnen punktförmigen Inhomogenitäten deg in mm Durchmesser 12 8 5 3
FBB bei Inhomogenitäten mit Ausdehnung oder Anhäufung von Inhomogenitäten d eg in
mm Durchmesser 8 5 3 2
a) Fn
R= mit n = 1 für t 60 mm und n = 2 für t < 60 mm
Fo, n
Fn Amplitude (Höhe auf dem Bildschirm) des n-ten geschwächten Rückwandechos
Fo,n Amplitude (Höhe auf dem Bildschirm) des n-ten Rückwandechos im nahegelegensten Abschnitt im Bereich von F n
der frei von Inhomogenitäten ist.
b)
Wird die Schwächung des Rückwandechos so groß, dass die Nachweisgrenze unterschritten wird, so sind weitere Unter-
suchungen erforderlich.
Der Verhältniswert R gilt nur für eine starke Schwächung des Rückwandechos durch die Anwesenheit einer Inhomo-
genität.
Zulässigkeitsgrenzen
FBB für einzelne Inhomogenitäten deg in mm Durchmesser - 8 5 3
FBB bei Inhomogenitäten mit Ausdehnung oder Anhäufung von
- 5 3 2
Inhomogenitäten deg in mm Durchmesser
a)
Qualitätsklasse 1 mit Winkelprüfköpfe nicht prüfbar.
5.3 Abnahmeprüfzeugnisse
Die Ergebnisse der nachstehenden, durchzuführenden Prüfungen sind der SMS group in einem Abnahmeprüfzeugnis 3.1
nach DIN EN 10204:2005-01 durch den Schmiedebetrieb (S) oder den Fertigungsbetrieb (F) (siehe Zeichnungsvorgabe
CAD-Folie F1001 und F1002) zu bescheinigen:
6 Halbzeuge
6.1 Grundsätzliches
Bei Einzelteilen aus Stahl ohne besondere Festigkeitsanforderung erfolgt die Bezeichnung „St“. Dem Fertigungsbetrieb bleibt
das Ausgangsmaterial und das Halbzeug für die Herstellung des Einzelteiles überlassen. Die Schweißeignung ist zu berück-
sichtigen. Maßgebend für die Allgemeintoleranzen von Stahlerzeugnissen sind die entsprechenden DIN-, DIN EN-Normen für
Halbzeuge.
6.2.1 Grundsätzliches
Die technischen Lieferbedingungen sind in der DIN EN 10021 bzw. in den entsprechenden Halbzeug-Normen festgelegt.
6.2.2 Bleche
Für Dicken- und Ebenheitsabweichung der zur Anwendung kommenden Stahlbleche gilt die DIN EN 10029:2011-02,
Tabelle 1, Klasse A und Tabelle 4, Klasse N, für Bleche aus nichtrostendem Stahl gilt die DIN EN ISO 18286:2010-11,
Tabelle 1 und Tabelle 6, Klasse N.
Für Stahlbleche und Bleche aus nichtrostendem Stahl über 400 mm gelten ebenfalls die zulässigen Abweichungen der in DIN
EN 10029:2011-02 und DIN EN ISO 18286:2010-11 gemachten Angaben des Nenndickenbereiches 250 bis 400 mm. Es sind
Bleche mit der Oberflächenbeschaffenheit Klasse A nach DIN EN 10163-2:2005-03 zu verwenden.
6.2.3 Rohre
Rohre aus Stahl bis einschließlich einem Außendurchmesser von 273 mm werden gebeizt, gespült und passiviert. Gefordert
wird der Reinheitsgrad Be nach DIN EN ISO 12944-4:1998-07.
Rohre aus Stahl größer eines Außendurchmessers von 273 mm werden entweder:
- gebeizt, gespült und passiviert, oder
- innen und außen gestrahlt, oder
- nur außen gestrahlt, wenn die Rohre innen frei von Zunder, Rost und anderen Verunreinigungen sind.
Präzisionsstahlrohre nach DIN EN 10305-1 bis 6 werden im Behandlungs-, Anlieferungszustand (zunderfrei geglüht und ge-
ölt) des Herstellers belassen.
Rohre aus Stahl sind nach der Oberflächenvorbereitung mit einem permanenten Korrosionsschutz P.I.W.+120 nach
SN 200-7:2016-02 ausgeführt, die Beschichtung erfolgt nur mit einer Grundbeschichtung.
Es erfolgt keine Innenbeschichtung der Rohre.
Rohre aus nichtrostendem und säurebeständigem Stahl werden metallisch blank gebeizt, bzw. entzundert und ohne weitere
Behandlung zur Einsatzstelle geliefert.
Rohre sind anschließend mit Kappen zu verschließen.
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SN 200-2:2016-05
6.3 Prüfung
6.3.1 Grundsätzliches
Die Ergebnisse aller nachfolgend genannten Prüfungen aus den Abschnitten 6.3.2 und 6.3.3 sind in einem Abnahmeprüf-
zeugnis 3.1 nach DIN EN 10204:2005-01 zu bescheinigen.
Einzelteile brauchen, wenn die aufgeführten Prüfungen am Halbzeug erfolgt sind, nicht noch einmal einzeln geprüft und be-
scheinigt werden. Es ist aber sicherzustellen, dass die Einzelteile aus dem geprüften Halbzeug gefertigt werden.
Für die chemische Analyse und die Ergebnisse der zerstörenden Prüfungen muss das prüfende Labor des Herstellers nach
der DIN EN ISO/IEC 17025 bzw. vergleichbare nationale Standards qualifiziert sein.
6.3.2.2 Rundstab
Für Rundstäbe aus unlegiertem Stahl mit einem Ø 150 mm ist eine Ultraschallprüfung nach DIN EN 10228-3:1998-07 bzw.
DIN EN 10308:2002-03 (Typ 1a Rasterprüfung, Qualitätsklasse 2) und eine Zugfestigkeits- bzw. Härteprüfung durchzuführen.
Für Rundstäbe aus legiertem Stahl mit einem Ø 80 mm ist eine chemische Analyse sowie eine Ultraschallprüfung nach DIN
EN 10228-3:1998-07 bzw. DIN EN 10308:2002-03 (Typ 1a Rasterprüfung, Qualitätsklasse 2) und eine Zugfestigkeits- bzw.
Härteprüfung durchzuführen.
6.3.2.3 Vierkantstäbe
Für Vierkantstäbe aus unlegiertem Stahl mit einer Seitenlänge 150 mm ist eine Ultraschallprüfung nach
DIN EN 10228-3:1998-07 bzw. DIN EN 10308:2002-03 (Typ 1b Rasterprüfung, Qualitätsklasse 2) und eine Zugfestigkeits-
bzw. Härteprüfung durchzuführen.
Für Vierkantstäbe aus legiertem Stahl mit einer Seitenlänge 80 mm ist eine chemische Analyse sowie eine Ultraschallprü-
fung nach DIN EN 10308:2002-03 (Typ 1b Rasterprüfung, Qualitätsklasse 2) und eine Zugfestigkeits- bzw. Härteprüfung
durchzuführen.
6.3.2.4 Flachstäbe
Für Flachstäbe aus unlegiertem Stahl mit einer Breite 150 mm und einer Dicke 100 mm mit einer Streckgrenze, bezogen
auf die kleinste genormte Materialdicke von mind. 250 MPa ist eine Ultraschallprüfung nach DIN EN 10228-3:1998-07 bzw.
DIN EN 10308:2002-03 (Typ 1b Rasterprüfung, Qualitätsklasse 2) und eine Zugfestigkeits- bzw. Härteprüfung durchzufüh-
ren.
Für Flachstäbe aus legiertem Stahl mit einer Breite 80 mm und einer Dicke 80 mm mit einer Streckgrenze, bezogen auf
die kleinste genormte Materialdicke von mind. 350 MPa, ist eine chemische Analyse sowie eine Ultraschallprüfung nach DIN
EN 10228-3:1998-07 bzw. DIN EN 10308:2002-03 (Typ 1b Rasterprüfung, Qualitätsklasse 2) und eine Zugfestigkeits- bzw.
Härteprüfung durchzuführen.
6.3.2.5 Ringe
Für Ringe aus unlegiertem Stahl mit einer Breite 150 mm und einer Dicke 100 mm mit einer Streckgrenze, bezogen auf
die kleinste genormte Materialdicke von mind. 250 MPa ist eine Ultraschallprüfung nach DIN EN 10228-3:1998-07
(Typ 3 Rasterprüfung, Qualitätsklasse 2) und eine Zugfestigkeits- bzw. Härteprüfung durchzuführen.
Für Ringe aus legiertem Stahl mit einer Breite 80 mm und einer Dicke 80 mm mit einer Streckgrenze, bezogen auf die
kleinste genormte Materialdicke von mind. 350 MPa, ist eine chemische Analyse sowie eine Ultraschallprüfung nach
DIN EN 10228-3:1998-07 (Typ 3 Rasterprüfung, Qualitätsklasse 2) und eine Zugfestigkeits- bzw. Härteprüfung durchzufüh-
ren.
6.3.2.6 Rohr
Bei Rohren mit einem Außendurchmesser 38 mm und einer Wanddicke 5 mm ist ein Nachweis der Prüfung nach techni-
scher Lieferbedingungen der vorliegenden Rohre durchzuführen.
A.1 Umschlüsselung der Gütestufen von linearen (LM) und in Reihe angeordneten (AM) Anzeigen
Die Festlegung der einzelnen Gütestufen ist abhängig von dem Beanspruchungsgrad (statisch, dynamisch) des Bauteils
oder der Baugruppe.
Die Tabelle A.1 beinhaltet die Umschlüsselung der in DIN EN 1369:1997-02, Tabelle 3 festgelegten Gütestufe zu den in
Tabelle 2 der DIN EN 1369:2013-01 festgelegten Ausgabe.
A.2 Umschlüsselung der Gütestufen von linearen (LP) und in Reihe angeordneten (AP) Anzeigen
Die Festlegung der einzelnen Gütestufen ist abhängig von dem Beanspruchungsgrad (statisch, dynamisch) des Bauteils
oder der Baugruppe.
Die Tabelle A.2 beinhaltet die Umschlüsselung der in DIN EN 1371-1:1997-10, Tabelle 3 festgelegten Gütestufe zu den in
Tabelle 2 der DIN EN 1371-1:2012-02 festgelegten Ausgabe.
DIN EN ISO 945-1:2010-09 Mikrostruktur von Gusseisen - Teil 1: Graphitklassifizierung durch visuelle Auswertung
DIN EN ISO 8062-3:2008-09 Geometrische Produktspezifikationen (GPS); Maß-, Form- und Lagetoleranzen für
Formteile; Teil 3: Allgemeine Maß-, Form- und Lagetoleranzen und Bearbeitungszugaben
für Gussstücke (ISO 8062-3:2007)
DIN EN ISO 9712 Zerstörungsfreie Prüfung - Qualifizierung und Zertifizierung von Personal der
zerstörungsfreien Prüfung
Seite 16
SN 200-2:2016-05
DIN EN ISO 11970:2007-09 Anforderungen und Anerkennung von Schweißverfahren für das Produktionsschweißen
von Stahlguss
DIN EN ISO 12944-4:1998-07 Beschichtungsstoffe - Korrosionsschutz von Stahlbauten durch Beschichtungssysteme
- Teil 4: Arten von Oberflächen und Oberflächenvorbereitung
DIN EN ISO 18286:2010-11 Warmgewalztes Blech aus nichtrostendem Stahl - Grenzabmaße und Formtoleranzen
DIN EN ISO/IEC 17025 Allgemeine Anforderungen an die Kompetenz von Prüf- und Kalibrierlaboratorien
SN 200-7 Fertigungsvorschrift; Korrosionsschutz