HM407 1 Deutsch
HM407 1 Deutsch
HM407 1 Deutsch
Allgemeines ...................................................................... 4
Symbole .......................................................................... 4
Aufstellung des Gerätes ................................................. 4
Sicherheit ........................................................................ 4
Bestimmungsgemäßer Betrieb ...................................... 4
Garantie ........................................................................... 5
Wartung ........................................................................... 5
Schutzschaltung .............................................................. 5
Netzspannung ................................................................. 5
Änderungen vorbehalten 1
KONFORMITÄTSERKLÄRUNG ®
DECLARATION OF CONFORMITY
DECLARATION DE CONFORMITE Instruments
Herstellers HAMEG GmbH Angewendete harmonisierte Normen / Harmonized standards applied / Normes
Manufacturer Kelsterbacherstraße 15-19 harmonisées utilisées
Fabricant D - 60528 Frankfurt Sicherheit / Safety / Sécurité
EN 61010-1: 1993 / IEC (CEI) 1010-1: 1990 A 1: 1992 / VDE 0411: 1994
Bezeichnung / Product name / Designation: Überspannungskategorie / Overvoltage category / Catégorie de surtension: II
Verschmutzungsgrad / Degree of pollution / Degré de pollution: 2
Oszilloskop/Oscilloscope/Oscilloscope
Elektromagnetische Verträglichkeit / Electromagnetic compatibility
Typ / Type / Type: HM407 Compatibilité électromagnétique
Dr. J. Herzog
Technical Manager/Directeur Technique
HAMEG Meßgeräte erfüllen die Bestimmungen der EMV Richtlinie. Bei der Konformitätsprüfung werden von
HAMEG die gültigen Fachgrund- bzw. Produktnormen zu Grunde gelegt. In Fällen wo unterschiedliche Grenzwer-
te möglich sind, werden von HAMEG die härteren Prüfbedingungen angewendet. Für die Störaussendung wer-
den die Grenzwerte für den Geschäfts- und Gewerbebereich sowie für Kleinbetriebe angewandt (Klasse 1B).
Bezüglich der Störfestigkeit finden die für den Industriebereich geltenden Grenzwerte Anwendung.
Die am Meßgerät notwendigerweise angeschlossenen Meß- und Datenleitungen beeinflussen die Einhaltung
der vorgegebenen Grenzwerte in erheblicher Weise. Die verwendeten Leitungen sind jedoch je nach Anwen-
dungsbereich unterschiedlich. Im praktischen Meßbetrieb sind daher in Bezug auf Störaussendung bzw. Stör-
festigkeit folgende Hinweise und Randbedingungen unbedingt zu beachten:
1. Datenleitungen
Die Verbindung von Meßgeräten bzw. ihren Schnittstellen mit externen Geräten (Druckern, Rechnern, etc.)
darf nur mit ausreichend abgeschirmten Leitungen erfolgen. Sofern die Bedienungsanleitung nicht eine geringe-
re maximale Leitungslänge vorschreibt, dürfen Datenleitungen zwischen Meßgerät und Computer eine Länge
von 3 Metern aufweisen. Ist an einem Geräteinterface der Anschluß mehrerer Schnittstellenkabel möglich, so
darf jeweils nur eines angeschlossen sein.
Bei Datenleitungen ist generell auf doppelt abgeschirmtes Verbindungskabel zu achten. Als IEEE-Bus Kabel
sind die von HAMEG beziehbaren doppelt geschirmten Kabel HZ72S bzw. HZ72L geeignet.
2. Signalleitungen
Meßleitungen zur Signalübertragung zwischen Meßstelle und Meßgerät sollten generell so kurz wie möglich
gehalten werden. Falls keine geringere Länge vorgeschrieben ist, dürfen Signalleitungen eine Länge von 3 Me-
tern nicht erreichen.
Alle Signalleitungen sind grundsätzlich als abgeschirmte Leitungen (Koaxialkabel -RG58/U) zu verwenden. Für
eine korrekte Masseverbindung muß Sorge getragen werden. Bei Signalgeneratoren müssen doppelt abge-
schirmte Koaxialkabel (RG223/U, RG214/U) verwendet werden.
HAMEG GmbH
2 Änderungen vorbehalten
Technische Daten
Vertikal-Ablenkung
Betriebsarten: Kanal I oder Kanal II einzeln,
Kanal I und Kanal II alternierend oder chop.,
Summe oder Differenz von KI und ± KII,
XY-Betrieb: über KI (X) und K II (Y)
Bandbreite: 2x 0–40MHz (−3dB)
Anstiegszeit: <8 ,75ns, Überschwingen: ≤1%
Ablenkkoeffizienten: 14 kalibrierte Stellungen
1mV – 2mV/cm ±5%(0 bis 10MHz (−3dB))
5mV – 20V/cm ±3% (1-2-5 Teilung)
variabel 2,5:1 bis 50V/cm (unkalibriert)
Eingangsimpedanz: 1MΩ II 15pF
Eingangskopplung: DC - AC - GD (Ground)
Eingangsspannung: max. 400V (DC + Spitze AC)
Triggerung
Automatik (Spitzenwert): <20Hz-100MHz (≤5mm),
Normal mit Level-Einst.: DC->100MHz (≤5mm)
Flankenrichtung: positiv oder negativ
2. Triggerung mit Level-Einst. u. Flankenwahl
ALT.-Triggerung ( ≤8mm); Triggeranzeige mit LED
Triggerung ext.: ≥0,3Vss von DC bis 100MHz
40MHz Analog-/Digital-Oszilloskop HM407
Quellen: Kanal I o. II, + altern, Netz, extern mit Auto-Set, Readout/Cursor, Save/Recall,
Kopplung: AC (10Hz - 100MHz), DC (0 - 100MHz),
HF (50kHz - 100MHz), LF (0 - 1,5kHz) RS232-Interface und Kalibriermenü
Aktiver TV-Sync-Separator für Bild und Zeile
Analog: 2 Kanäle 0– 40MHz, 1mV/cm – 50V/cm, Komponenten-Tester
Horizontal-Ablenkung
Zeitbasis 0,5s-10ns/cm, Trigger 0-100MHz, 1MHz Kalibrator
Zeitkoeffizienten:1-2-5 Teilung; Genauigkeit ±3%.
Analog: 22 kalibr. Stellungen v. 0,5s - 50ns/cm
Digital: Max. 100MS/s, 4 Speicher 2048 x 8 bit, Pre- u. Post-Trigger,
Digital: 25 kalibr. Stellungen v. 100s – 1µs/cm Speicherarten: Refresh, Single, Roll, Average und Envelope.
Variabel (analog) 2,5:1 bis zu 1,25s/div. (uncal).
Der HM407 besitzt nunmehr auch alle Features der neuen HAMEG Oszillos-
X-Dehnung x10: 10ns/cm ±5%, (dig.) 0,1µs/cm ±3%
Ablenkverzögerung: ca. 120ms - 200ns, (variabel). kop-Generation. Er verfügt über ein prozessorgesteuertes System, das vor
Hold-off-Zeit: variabel bis ca. 10:1. allem die Bedienung weitgehend automatisiert. Einfache Signale lassen sich mit
Bandbreite X-Verstärker: 0 - 3MHz (-3dB). der "Autoset"-Taste darstellen. Für das Abspeichern und Aufrufen ganzer Gerä-
X-Y-Phasendifferenz: <3° unter 120kHz. te-Einstellungen stehen die "Save/Recall"-Funktionen zur Verfügung.
Digitale Speicherung Für den Digitalbetrieb des HM407 werden rauscharme Flash-AD-Wandler be-
nutzt, die eine bessere Qualität als CCD-oder Analog-Array-Wandler bieten. Mit
Betriebsarten: Refresh, Roll, Single, XY, Envelope, Hilfe eines "Dot Join" werden alle digitalisierten Signale lückenlos dargestellt.
Average. (mit linearer Dot Join Funktion). Neu sind auch die beiden Referenz-Speicher, deren Inhalt jederzeit mit ande-
Abtastrate (Echtzeit): max. 100MS/s (8 bit flash).
Signalerfassungsrate: max. 180/s.
ren Signalen vergleichbar ist. Für das Ausmessen von Signalteilen auf dem Bild-
Speicherung: je Kanal 2k x 8bit. schirm sind 2 Cursoren vorhanden. Alle wichtigen Meßparameter werden mit
Referenzspeicher: je Kanal 2k x 8bit. Readout auf dem Bildschirm angezeigt. Für die Steuerung und Signalverarbeitung
Auflösung (Punkte/cm): 200(X) x 25 (Y); XY 25 x 25. über einen PC ist ein RS232-Interface eingebaut. Mit der Opto-Schnittstelle
Pre-/Post-Trigger: 25, 50, 75, 100, -25, -50, -75%. HZ70 ist auch eine galvanisch getrennte Übertragung möglich. Eine Software
Bedienung / Anzeigen zur Auswertung der Signale gehört zum Lieferumfang.
Einmalig in seiner Preisklasse ist auch der Analogteil des HM407. Mit der
Auto Set: automatische Parametereinstellung jetzt auf 40MHz erhöhten Grenzfrequenz ist es kein Problem, Signale bis ca.
Save und Recall: für 9 kompl. Einstellungen
100MHz einwandfrei stehend aufzuzeichnen. Ein Komponenten-Tester mit Ein-
Readout: Anzeige diverser Meßparameter
Cursormessungen: von ∆U, ∆t oder 1/∆t (Freq.) knopf-Bedienung gehört nach wie vor zum Standard des HM407. Ebenso der
Schnittstelle: RS-232 (serienmäßig) umschaltbare 1kHz/1MHz-Kalibrator, mit dem die Übertragungsqualität - von
Exclusives Zubehör: Fernbedienung HZ68, der Tastkopfspitze bis zum BiIdschirm - ständig kontroIlierbar ist. Zwei Tastköpfe
Opto-Schnittstelle HZ70 (mit Lichtleiterkabel) gehören zum Lieferumfang.
Alles in allem präsentiert sich auch der neue HM407 als ein Oszilloskop mit
Komponententester viel praxisnaher Technik, dessen Preis/Leistungs-Standard weltweit wieder
Testspannung: ca. 7Veff (Leerlauf) ca. 50Hz einmal neue Maßstäbe setzt.
Teststrom: max. 7mAeff (Kurzschluß)
Prüfkreis liegt einpolig an Masse (Schutzleiter) Inkl. Zubehör: Netzkabel, Betriebsanleitung, 2 Tastköpfe 1:1/10:1
Verschiedenes Foto gespeicherter Video-Signale Signaldarstellung auf einem PC-Bildschirm
Röhre: D14-363GH, 8x10cm, Innenraster
Beschleunigungsspannung: ca. 2kV
Analogeingang für Z-Modulation
Kalibrator: 0.2V ±1%, ≈ 1kHz/1MHz (ta <4ns)
Netzanschluß: 100-240V~ ±10%, 50/60Hz
Leistungsaufnahme: ca. 42 Watt bei 50Hz.
Zul. Umgebungstemperatur: 0°C...+40°C
Schutzart: Schutzklasse I (IEC1010-1/VDE 0411)
Gewicht: ca. 5.6kg, Farbe: techno-brown
Gehäuse: B 285, H 125, T 380 mm
9/97
Änderungen vorbehalten 3
Allgemeines
Aufstellung des Gerätes Wenn anzunehmen ist, daß ein gefahrloser Betrieb nicht mehr
möglich ist, so ist das Gerät außer Betrieb zu setzen und gegen
Für die optimale Betrachtung des Bildschirmes kann das Gerät unabsichtlichen Betrieb zu sichern. Diese Annahme ist berech-
in drei verschiedenen Positionen aufgestellt werden (siehe tigt,
Bilder C, D, E). Wird das Gerät nach dem Tragen senkrecht
aufgesetzt, bleibt der Griff automatisch in der Tragestellung • wenn das Gerät sichtbare Beschädigungen hat,
stehen, siehe Abb. A. • wenn das Gerät lose Teile enthält,
• wenn das Gerät nicht mehr arbeitet,
• nach längerer Lagerung unter ungünstigen
Verhältnissen (z.B. im Freien oder in feuchten Räumen),
• nach schweren Transportbeanspruchungen (z.B. mit einer
Verpackung, die nicht den Mindestbedingungen von Post,
Bahn oder Spedition entsprach).
Bestimmungsgemäßer Betrieb
Achtung!
Das Meßgerät ist nur zum Gebrauch durch Personen
bestimmt, die mit den beim Messen elektrischer Grö-
ßen verbundenen Gefahren vertraut sind.
Dieses Gerät ist gemäß VDE 0411 Teil 1, Sicherheitsbestim- Die Betriebslage ist beliebig. Eine ausreichende Luftzirkulation
mungen für elektrische Meß-, Steuer-, Regel- und Labor- (Konvektionskühlung) ist jedoch zu gewährleisten. Bei Dauer-
geräte, gebaut und geprüft und hat das Werk in sicherheits- betrieb ist folglich eine horizontale oder schräge Betriebslage
technisch einwandfreiem Zustand verlassen. Es entspricht (Aufstellbügel) zu bevorzugen.
damit auch den Bestimmungen der europäischen Norm EN
61010-1 bzw. der internationalen Norm IEC 1010-1. Um die- Die Lüftungslöcher dürfen nicht abgedeckt werden!
sen Zustand zu erhalten und einen gefahrlosen Betrieb sicher-
zustellen, muß der Anwender die Hinweise und Warnvermerke Nenndaten mit Toleranzangaben gelten nach einer Anwärm-
beachten, die in dieser Bedienungsanleitung, im Testplan und zeit von min. 20 Minuten und bei einer Umgebungstemperatur
in der Serviceanleitung enthalten sind. Gehäuse, Chassis und zwischen 15°C und 30°C. Werte ohne Toleranzangabe sind
alle Meßanschlüsse sind mit dem Netzschutzleiter verbun- Richtwerte eines durchschnittlichen Gerätes.
4 Änderungen vorbehalten
Allgemeines
Dennoch ist es möglich, daß ein Bauteil erst nach längerer Die Netzeingangssicherungen sind von außen zugänglich.
Betriebsdauer ausfällt. Daher wird auf alle Geräte eine Netzstecker-Buchse und Sicherungshalter bilden eine Einheit.
Funktionsgarantie von 2 Jahren gewährt. Voraussetzung ist, Der Sicherungshalter befindet sich über der 3poligen Netz-
daß im Gerät keine Veränderungen vorgenommen wurden. stecker-Buchse.
Für Versendungen per Post, Bahn oder Spedition wird emp-
fohlen, die Originalverpackung zu verwenden. Transport- oder Ein Auswechseln der Sicherungen darf und kann (bei unbe-
sonstige Schäden, verursacht durch grobe Fahrlässigkeit, schädigtem Sicherungshalter) nur erfolgen, wenn zuvor das
werden von der Garantie nicht erfaßt. Bei einer Beanstandung Netzkabel aus der Buchse entfernt wurde. Mit einem geeigne-
sollte man am Gehäuse des Gerätes eine stichwortartige ten Schraubenzieher (Klingenbreite ca. 2mm) werden die an
Fehler–beschreibung anbringen. Wenn dabei gleich der Name der linken und rechten Seite des Sicherungshalters befindli-
und die Telefon-Nr. (Vorwahl und Ruf- bzw. Durchwahl-Nr. chen Kunststoffarretierungen nach Innen gedrückt. Der An-
oder Abteilungsbezeichnung) für evtl. Rückfragen angegeben satzpunkt ist am Gehäuse mit zwei schrägen Führungen
wird, dient dies einer beschleunigten Abwicklung. markiert. Beim Entriegeln wird der Sicherungshalter durch
Druckfedern nach außen gedrückt und kann entnommen
Wartung werden. Jede Sicherung kann dann entnommen und ebenso
ersetzt werden.
Verschiedene wichtige Eigenschaften des Oszilloskops soll-
ten in gewissen Zeitabständen sorgfältig überprüft werden. Es ist darauf zu achten, daß die zur Seite herausstehenden
Nur so besteht eine weitgehende Sicherheit, daß alle Signale Kontaktfedern nicht verbogen werden. Das Einsetzen des
mit der den technischen Daten zugrundeliegenden Exaktheit Sicherungshalters ist nur möglich, wenn der Führungssteg zur
dargestellt werden. Die im Testplan dieses Manuals beschrie- Buchse zeigt. Der Sicherungshalter wird gegen den Feder-
benen Prüfmethoden sind ohne großen Aufwand an Meßge- druck eingeschoben, bis beide Kunstoffarretierungen einra-
räten durchführbar. Sehr empfehlenswert ist jedoch ein sten. Die Verwendung ,,geflickter” Sicherungen oder das
SCOPE-TESTER HZ60, der trotz seines niedrigen Preises Kurzschließen des Sicherungshalters ist unzulässig. Dadurch
Aufgaben dieser Art hervorragend erfüllt. entstehende Schäden fallen nicht unter die Garantieleistungen.
Dieses Gerät ist mit einem Schaltnetzteil ausgerüstet, wel- Diese Sicherung darf nicht vom Anwender ersetzt wer-
ches über Überstrom und -spannungs-Schutzschaltungen den.
Änderungen vorbehalten 5
Die Grundlagen der Signalaufzeichnung
Fernseh-Video-Signale (FBAS-Signale) sind mit Hilfe des akti- Die minimal erforderliche Signalspannung am Y-Eingang für
ven TV-Sync-Separators leicht triggerbar. ein 1 cm hohes Bild beträgt 1mVss (±5%), wenn mit dem
READOUT (Schirmbild) der Ablenkkoeffizient 1mV angezeigt
Die zeitliche Auflösung ist unproblematisch. Beispielsweise wird und die Feineinstellung kalibriert ist. Es können jedoch
wird bei ca. 40MHz und der kürzesten einstellbaren Ablenkzeit auch noch kleinere Signale aufgezeichnet werden. Die mögli-
(10ns/cm) alle 2,5cm ein Kurvenzug geschrieben. chen Ablenkkoeffizienten sind in mVss/cm oder Vss/cm ange-
geben. Die Größe der angelegten Spannung ermittelt man
Für den wahlweisen Betrieb als Wechsel- oder Gleich- durch Multiplikation des eingestellten Ablenkkoeffizienten mit
spannungsverstärker hat jeder Vertikalverstärker-Eingang eine der abgelesenen vertikalen Bildhöhe in cm. Wird mit Tastteiler
AC/DC-Taste (DC = direct current; AC = alternating current). 10:1 gearbeitet, ist nochmals mit 10 zu multipilizieren.
Mit Gleichstromkopplung DC sollte nur bei vorgeschaltetem
Tastteiler oder bei sehr niedrigen Frequenzen gearbeitet wer- Für Amplitudenmessungen muß sich die Feineinstellung in
den bzw. wenn die Erfassung des Gleichspannungsanteils der ihrer kalibrierten Stellung befinden. Unkalibriert kann die Ab-
Signalspannung unbedingt erforderlich ist. lenkempfindlichkeit mindestens bis zum Faktor 2,5:1 verrin-
gert werden (siehe “Bedienelemente und Readout”). So kann
Bei der Aufzeichnung sehr niederfrequenter Impulse können jeder Zwischenwert innerhalb der 1-2-5 Abstufung des Teiler-
bei AC-Kopplung (Wechselstrom) des Vertikalverstärkers stö- schalters eingestellt werden. Ohne Tastteiler sind damit Si-
rende Dachschrägen auftreten (AC-Grenzfrequenz ca. 1,6Hz gnale bis 400Vss darstellbar (Ablenkkoeffizient auf 20V/cm,
für 3dB). In diesem Falle ist, wenn die Signalspannung nicht Feineinstellung 2,5:1).
mit einem hohen Gleichspannungspegel überlagert ist, die
DC-Kopplung vorzuziehen. Andernfalls muß vor den Eingang Mit den Bezeichnungen
des auf DC-Kopplung geschalteten Meßverstärkers ein ent-
sprechend großer Kondensator geschaltet werden. Dieser H = Höhe in cm des Schirmbildes,
muß eine genügend große Spannungsfestigkeit besitzen. DC- U = Spannung in Vss des Signals am Y-Eingang,
Kopplung ist auch für die Darstellung von Logik- und Impuls- A = Ablenkkoeffizient in V/cm (VOLTS / DIV.-Anzeige)
signalen zu empfehlen, besonders dann, wenn sich dabei das
Tastverhältnis ständig ändert. Andernfalls wird sich das Bild läßt sich aus gegebenen zwei Werten die dritte Größe errech-
bei jeder Änderung auf- oder abwärts bewegen. Reine Gleich- nen:
spannungen können nur mit DC-Kopplung gemessen werden.
Die mit der AC/DC -Taste gewählte Eingangskopplung wird
mit dem READOUT (Schirmbild) angezeigt. Das = -Symbol
zeigt DC-Kopplung an, während AC-Kopplung mit dem ~ -
Symbol angezeigt wird (siehe “Bedienelemente und Readout”). Alle drei Werte sind jedoch nicht frei wählbar. Sie müssen
innerhalb folgender Grenzen liegen (Triggerschwelle, Ablese-
Größe der Signalspannung genauigkeit):
In der allgemeinen Elektrotechnik bezieht man sich bei Wechsel- H zwischen 0,5cm und 8cm, möglichst 3,2cm und 8cm,
spannungsangaben in der Regel auf den Effektivwert. Für U zwischen 1mVss und 160Vss,
Signalgrößen und Spannungsbezeichnungen in der A zwischen 1mV/cm und 20V/cm in 1-2-5 Teilung.
6 Änderungen vorbehalten
Die Grundlagen der Signalaufzeichnung
Die Spannung am Y-Eingang darf 400V (unabhängig von der Gesamtwert der Eingangsspannung
Polarität) nicht überschreiten.
Die gestrichelte Kurve zeigt eine Wechselspannung, die um 0
Ist das zu messende Signal eine Wechselspannung, die einer Volt schwankt. Ist diese Spannung einer Gleichspannung
Gleichspannung überlagert ist (Mischspannung), beträgt der überlagert (DC), so ergibt die Addition der positiven Spitze zur
höchstzulässige Gesamtwert beider Spannungen (Gleich- Gleichspannung die maximal auftretende Spannung (DC + AC
spannung und einfacher Spitzenwert der Wechselspannung) Spitze).
ebenfalls + bzw. -400V (siehe Abbildung). Wechselspannun-
gen, deren Mittelwert Null ist, dürfen maximal 800Vss betra- Zeitwerte der Signalspannung
gen.
In der Regel handelt es sich in der Oszilloskopie um zeitlich
Beim Messen mit Tastteilern sind deren höhere Grenzwerte wiederkehrende Spannungsverläufe, im folgenden Perioden
nur dann maßgebend, wenn DC-Eingangskopplung am genannt. Die Zahl der Perioden pro Sekunde ist die Folge-
Oszilloskop vorliegt. frequenz. Abhängig von der Zeitbasis-Einstellung (TIME/DIV.)
können eine oder mehrere Signalperioden oder auch nur ein
Liegt eine Gleichspannung am Eingang an und ist die Eingangs- Teil einer Periode dargestellt werden.
kopplung auf AC geschaltet, gilt der niedrigere Grenzwert des
Oszilloskopeingangs (400V). Der aus dem Widerstand im Die Zeitkoeffizienten werden mit dem READOUT (Schirmbild)
Tastkopf und dem 1MΩ Eingangswiderstand des Oszilloskops angezeigt und in ms/cm, µs/cm und ns/cm angegeben.
bestehende Spannungsteiler ist, durch den bei AC-Kopplung
dazwischen geschalteten Eingangs-Kopplungskondensator, Die folgenden Beispiele beziehen sich auf die Ablesung mittels
für Gleichspannungen unwirksam. Gleichzeitig wird dann der des Innenrasters der Strahlröhre, können aber wesentlich
Kondensator mit der ungeteilten Gleichspannung belastet. Bei einfacher mit den auf ∆T- bzw. 1/∆T- (Frequenz) Messung
Mischspannungen ist zu berücksichtigen, daß bei AC-Kopp- geschalteten Cursoren ermittelt werden (siehe “Bedienele-
lung deren Gleichspannungsanteil ebenfalls nicht geteilt wird, mente und Readout”).
während der Wechselspannungsanteil einer frequenz-
abhängigen Teilung unterliegt, die durch den kapazitiven Wi- Die Dauer einer Signalperiode, bzw. eines Teils davon, ermit-
derstand des Koppelkondensators bedingt ist. Bei Frequenzen telt man durch Multiplikation des betreffenden Zeitabschnitts
über 40Hz kann vom Teilungsverhältnis des Tastteilers ausge- (Horizontalabstand in cm) mit dem eingestellten Zeit-
gangen werden. koeffizienten. Dabei muß die Zeit-Feineinstellung kalibriert
sein. Unkalibriert kann die Zeitablenkgeschwindigkeit minde-
Unter Berücksichtigung der zuvor erläuterten Bedingungen, stens um den Faktor 2,5:1 verringert werden. So kann jeder
können mit HAMEG 10:1 Tastteilern Gleichspannungen bis Zwischenwert innerhalb der 1-2-5 Abstufung der Zeit-Ablenk-
600V bzw. Wechselspannungen (mit Mittelwert Null) bis koeffizienten eingestellt werden.
1200Vss gemessen werden. Mit Spezialtastteilern 100:1 (z.B.
HZ53) lassen sich Gleichspannungen bis 1200V bzw. Wechsels- Mit den Bezeichnungen
pannungen (mit Mittelwert Null) bis 2400Vss messen. Aller- L = Länge in cm einer Periode (Welle) auf dem Schirmbild,
dings verringert sich dieser Wert bei höheren Frequenzen T = Zeit in s für eine Periode,
(siehe technische Daten HZ53). Mit einem normalen Tastteiler F = Folgefrequenz in Hz,
10:1 riskiert man bei so hohen Spannungen, daß der den Z = Zeitkoeffizient in s/cm (TIME / DIV.-Anzeige)
Teiler-Längswiderstand überbrückende C-Trimmer durch-
schlägt, wodurch der Y-Eingang des Oszilloskops beschädigt und der Beziehung F = 1/T lassen sich folgende Gleichungen
werden kann. aufstellen:
Änderungen vorbehalten 7
Die Grundlagen der Signalaufzeichnung
Alle vier Werte sind jedoch nicht frei wählbar. Sie sollten
innerhalb folgender Grenzen liegen:
Beispiele:
TV-Zeilenfrequenz F = 15 625Hz, Dabei ist tges die gemessene Gesamtanstiegszeit, tosz die vom
eingestellter Zeitkoeffizient Z = 10µs/cm, Oszilloskop (beim HM407 ca. 8,75ns) und tt die des Tastteilers,
gesuchte Länge L = 1:(15 625x10-5) = 6,4cm. z.B. = 2ns. Ist tges größer als 100ns, kann die Anstiegszeit des
Vertikalverstärkers vernachlässigt werden (Fehler <1%).
Länge einer Sinuswelle L = min. 4cm, max. 10cm,
Frequenz F = 1kHz, Obiges Bildbeispiel ergibt damit eine Signal-Anstiegszeit von
max. Zeitkoeffizient Z = 1:(4x103) = 0,25ms/cm,
min. Zeitkoeffizient Z = 1:(10x103) = 0,1ms/cm, ta= √162 - 8,752 - 22 = 13,25ns
einzustellender Zeitkoeffizient Z = 0,2ms/cm,
dargestellte Länge L = 1:(103 x 0,2x10-3) = 5cm. Die Messung der Anstiegs- oder Abfallzeit ist natürlich nicht
auf die oben im Bild gezeigte Bild-Einstellung begrenzt. Sie ist
Länge eines HF-Wellenzugs L = 1cm, so nur besonders einfach. Prinzipiell kann in jeder Bildlage und
eingestellter Zeitkoeffizient Z = 0,5µs/cm, bei beliebiger Signalamplitude gemessen werden. Wichtig ist
gedrückte Dehnungstaste X-MAG. (x 10) : Z = 50ns/cm, nur, daß die interessierende Signalflanke in voller Länge, bei
gesuchte Signalfreq. F = 1:(1x50x10-9) = 20MHz, nicht zu großer Steilheit, sichtbar ist und daß der Horizontalab-
gesuchte Periodenzeit T = 1:(20x106) = 50ns. stand bei 10% und 90% der Amplitude gemessen wird. Zeigt
die Flanke Vor- oder Überschwingen, darf man die 100% nicht
auf die Spitzenwerte beziehen, sondern auf die mittleren
Ist der zu messende Zeitabschnitt im Verhältnis zur vollen Dachhöhen. Ebenso werden Einbrüche oder Spitzen (glitches)
Signalperiode relativ klein, sollte man mit gedehntem Zeitmaß- neben der Flanke nicht berücksichtigt. Bei sehr starken Ein-
stab (X-MAG. x10) arbeiten. Durch Drehen des X-POS.-Knop- schwingverzerrungen verliert die Anstiegs- oder Abfall-
fes kann der interessierende Zeitabschnitt in die Mitte des zeitmessung allerdings ihren Sinn. Für Verstärker mit annä-
Bildschirms geschoben werden. hernd konstanter Gruppenlaufzeit (also gutem Impulsverhalten)
gilt folgende Zahlenwert-Gleichung zwischen Anstiegszeit ta
Das Systemverhalten einer Impulsspannung wird durch deren (in ns) und Bandbreite B (in MHz):
Anstiegszeit bestimmt. Impuls-Anstiegs-/Abfallzeiten werden
zwischen dem 10%- und 90%-Wert ihrer vollen Amplitude
gemessen.
Anlegen der Signalspannung
Messung:
Ein kurzes Drücken der AUTOSET-Taste genügt, um automa-
• Die Flanke des betr. Impulses wird exakt auf 5cm Schreib- tisch eine sinnvolle, signalbezogene Geräteeinstellung zu er-
höhe eingestellt (durch Y-Teiler und dessen Feineinstel- halten (siehe “AUTOSET”). Die folgenden Erläuterungen be-
lung.) ziehen sich auf spezielle Anwendungen, die eine manuelle
Bedienung erfordern. Die Funktion der Bedienelemente wird
• Die Flanke wird symmetrisch zur X- und Y-Mittellinie posi- im Abschnitt “Bedienelemente und Readout” beschrieben.
tioniert (mit X- und Y-Pos. Einsteller).
Vorsicht beim Anlegen unbekannter Signale an den
• Die Schnittpunkte der Signalflanke mit den 10%- bzw. Vertikaleingang!
90%-Linien jeweils auf die horizontale Mittellinie loten und
deren zeitlichen Abstand auswerten (T=LxZ,). Es wird empfohlen, möglichst immer mit Tastteiler zu mes-
sen! Ohne vorgeschalteten Tastteiler sollte als Signalkopplung
• Die optimale vertikale Bildlage und der Meßbereich für die zunächst immer AC und als Ablenkkoeffizient 20V/cm einge-
Anstiegszeit sind in der folgenden Abbildung dargestellt. stellt sein. Ist die Strahllinie nach dem Anlegen der Signal-
8 Änderungen vorbehalten
Bedienelemente und Readout
spannung plötzlich nicht mehr sichtbar, kann es sein, daß die spezifische Mängel im Impuls-Übertragungsverhalten nach-
Signalamplitude viel zu groß ist und den Vertikalverstärker total träglich korrigiert werden.
übersteuert. Dann ist der Ablenkkoeffizient zu erhöhen (nied-
rigere Empfindlichkeit), bis die vertikale Auslenkung nur noch Wenn ein Tastteiler 10:1 oder 100:1 verwendet wird,
3-8cm hoch ist. Bei kalibrierter Amplitudenmessung und mehr muß bei Gleichspannungen über 400V immer DC-Ein-
als 160 Vss großer Signalamplitude ist unbedingt ein Tastteiler gangskopplung benutzt werden.
vorzuschalten. Ist die Periodendauer des Meßsignals wesent-
lich länger als der eingestellte Zeit-Ablenkkoeffizient, verdun- Bei AC-Kopplung tieffrequenter Signale ist die Teilung nicht
kelt sich der Strahl. Dann sollte der Zeit-Ablenkkoeffizient mehr frequenzunabhängig. Impulse können Dachschräge zei-
vergrößert werden. gen, Gleichspannungen werden unterdrückt - belasten aber
den betreffenden Oszilloskop-Eingangskopplungskondensator.
Die Zuführung des aufzuzeichnenden Signals an den Y-Ein- Dessen Spannungsfestigkeit ist max. 400V (DC + Spitze AC).
gang des Oszilloskops ist mit einem abgeschirmten Meßkabel, Ganz besonders wichtig ist deshalb die DC-Eingangskopplung
wie z.B. HZ32 und HZ34 direkt, oder über einen Tastteiler 10:1 bei einem Tastteiler 100:1, der meist eine zulässige Spannungs-
geteilt möglich. Die Verwendung der genannten Meßkabel an festigkeit von max. 1200V (DC + Spitze AC) hat.
hochohmigen Meßobjekten ist jedoch nur dann empfehlens-
wert, wenn mit relativ niedrigen, sinusförmigen Frequenzen Zur Unterdrückung störender Gleichspannung darf aber ein
(bis etwa 50kHz) gearbeitet wird. Für höhere Frequenzen muß Kondensator entsprechender Kapazität und Spannungs-
die Meß-Spannungsquelle niederohmig, d.h. an den Kabel- festigkeit vor den Tastteiler geschaltet werden (z.B. zur Brumm-
Wellenwiderstand (in der Regel 50Ω) angepaßt sein. spannungsmessung).
Besonders bei der Übertragung von Rechteck- und Impuls- Bei allen Tastteilern ist die zulässige Eingangswechselspannung
signalen ist das Kabel unmittelbar am Y-Eingang des Oszilloskops oberhalb von 20kHz frequenzabhängig begrenzt. Deshalb muß
mit einem Widerstand gleich dem Kabel-Wellenwiderstand die ,,Derating Curve” des betreffenden Tastteilertyps beach-
abzuschließen. Bei Benutzung eines 50Ω-Kabels, wie z.B. HZ34, tet werden.
ist hierfür von HAMEG der 50Ω-Durchgangsabschluß HZ22
erhältlich. Vor allem bei der Übertragung von Rechtecksignalen Wichtig für die Aufzeichnung kleiner Signalspannungen ist die
mit kurzer Anstiegszeit werden ohne Abschluß an den Flanken Wahl des Massepunktes am Prüfobjekt. Er soll möglichst
und Dächern störende Einschwingverzerrungen sichtbar. Auch immer nahe dem Meßpunkt liegen. Andernfalls können evtl.
höherfrequente (>100kHz) Sinussignale dürfen generell nur vorhandene Ströme durch Masseleitungen oder Chassisteile
impedanzrichtig abgeschlossen gemessen werden. Im allge- das Meßergebnis stark verfälschen. Besonders kritisch sind
meinen halten Verstärker, Generatoren oder ihre Abschwächer auch die Massekabel von Tastteilern. Sie sollen so kurz und
die Nenn-Ausgangsspannung nur dann frequenzunabhängig dick wie möglich sein.
ein, wenn ihre Anschlußkabel mit dem vorgeschriebenen Wi-
derstand abgeschlossen wurden. Beim Anschluß des Tastteiler-Kopfes an eine BNC-
Buchse sollte ein BNC-Adapter benutzt werden. Damit
Dabei ist zu beachten, daß man den Abschlußwiderstand werden Masse- und Anpassungsprobleme eliminiert.
HZ22 nur mit max. 2Watt belasten darf. Diese Leistung wird
mit 10Veff oder - bei Sinussignal - mit 28,3Vss erreicht. Das Auftreten merklicher Brumm- oder Störspannungen im
Meßkreis (speziell bei einem kleinen Y-Ablenkkoeffizienten)
Wird ein Tastteiler 10:1 oder 100:1 verwendet, ist kein Ab- wird möglicherweise durch Mehrfach-Erdung verursacht, weil
schluß erforderlich. In diesem Fall ist das Anschlußkabel direkt dadurch Ausgleichströme in den Abschirmungen der Meßkabel
an den hochohmigen Eingang des Oszilloskops angepaßt. Mit fließen können (Spannungsabfall zwischen den Schutz-
Tastteiler werden auch hochohmige Spannungsquellen nur leiterverbindungen, verursacht von angeschlossenen frem-
geringfügig belastet (ca. 10MΩ II 12pF bzw. 100MΩ II 5pF bei den Netzgeräten, z.B. Signalgeneratoren mit Störschutz-
HZ53). Deshalb sollte, wenn der durch den Tastteiler auftre- kondensatoren).
tende Spannungsverlust durch eine höhere Empfind-
lichkeitseinstellung wieder ausgeglichen werden kann, nie Bedienelemente und Readout
ohne diesen gearbeitet werden. Außerdem stellt die Längs-
impedanz des Teilers auch einen gewissen Schutz für den Die folgenden Beschreibungen setzen voraus, daß die Be-
Eingang des Vertikalverstärkers dar. Infolge der getrennten triebsart ”KOMPONENTEN- TEST” abgeschaltet ist.
Fertigung sind alle Tastteiler nur vorabgeglichen; daher muß
ein genauer Abgleich am Oszilloskop vorgenommen werden Bei eingeschaltetem Oszilloskop werden alle wichtigen
(siehe ,,Tastkopf-Abgleich”). Meßparameter-Einstellungen im Schirmbild angezeigt (Read-
out).
Standard-Tastteiler am Oszilloskop verringern mehr oder we-
niger dessen Bandbreite; sie erhöhen die Anstiegszeit. In allen Die auf der großen Frontplatte befindlichen Leuchtdioden-
Fällen, bei denen die Oszilloskop-Bandbreite voll genutzt wer- anzeigen erleichtern die Bedienung und geben zusätzliche
den muß (z.B. für Impulse mit steilen Flanken), raten wir Informationen. Endstellungen von Drehbereichen werden durch
dringend dazu, die Tastköpfe HZ51 (10:1), HZ52 (10:1 HF) und ein akustisches Signal signalisiert.
HZ54 (1:1 und 10:1) zu benutzen. Das erspart u.U. die Anschaf-
fung eines Oszilloskops mit größerer Bandbreite. Die genann- Bis auf die Netztaste (POWER), die Kalibratorfrequenz-Taste
ten Tastköpfe haben zusätzlich zur niederfrequenten (CAL. 1kHz/1MHz), den FOCUS-Einsteller und den Strahl-
Kompensationseinstellung einen HF-Abgleich. Damit ist mit drehungs-Einsteller (TR), werden alle anderen Bedienelemente
Hilfe eines auf 1MHz umschaltbaren Kalibrators, z.B. HZ60, elektronisch abgefragt. Alle elektronisch erfaßten Bedien-
eine Gruppenlaufzeitkorrektur an der oberen Grenzfrequenz funktionen und ihre aktuellen Einstellungen können daher
des Oszilloskops möglich. Tatsächlich werden mit diesen gespeichert bzw. gesteuert werden. Einige Bedienelemente
Tastkopf-Typen Bandbreite und Anstiegszeit des Oszilloskops sind nur im Digital-Betrieb wirksam oder haben dann eine
kaum merklich geändert und die Wiedergabe-Treue der Signal- andere Wirkung. Erläuterungen dazu sind mit dem Hinweis
form u.U. sogar noch verbessert. Auf diese Weise könnten „Nur im Digital-Betrieb“ gekennzeichnet.
Änderungen vorbehalten 9
Bedienelemente und Readout
Die große Frontplatte ist, wie bei allen HAMEG-Oszilloskopen wenn die „A“-LED leuchtet, bzw. als Readouthelligkeits-
üblich, in Felder aufgeteilt. einsteller wenn die „RO“-LED leuchtet.
Oben rechts neben dem Bildschirm befinden sich, oberhalb Ist das Readout nicht abgeschaltet, kann mit einem
der horizontalen Linie, folgende Bedienelemente und kurzen Tastendruck auf den READOUT-Drucktaster die
Leuchtdiodenanzeigen: Funktion des INTENS-Knopfes umgeschaltet werden.
(1) POWER - Netz-Tastenschalter mit Symbolen für Ein- (I) Die Strahlhelligkeit wird bei ausgeschaltetem Gerät ge-
und Aus-Stellung (O). speichert. Beim Wiedereinschalten des Oszilloskops liegt
somit die letzte Einstellungen vor.
Wird das Oszilloskop eingeschaltet, leuchten zunächst
alle LED-Anzeigen auf und es erfolgt ein automatischer Mit Betätigen der AUTO SET-Taste wird die Strahlhelligkeit
Test des Gerätes. Während dieser Zeit werden das auf einen mittleren Wert gesetzt, wenn sie zuvor unter-
HAMEG- Logo und die Softwareversion auf dem Bild- halb dieses Wertes eingestellt war.
schirm sichtbar. Wenn alle Testroutinen erfolgreich been-
det wurden, geht das Oszilloskop in den Normalbetrieb (5) TR - Strahldrehung (= trace rotation). Einstellung mit
über und das Logo ist nicht mehr sichtbar. Im Normal- Schraubenzieher (siehe ”Strahldrehung TR”).
betrieb werden dann die vor dem Ausschalten gespei-
cherten Einstellungen übernommen und eine der LED’s (6) FOCUS - Strahlschärfeeinstellung durch Drehknopf; wirkt
zeigt den Einschaltzustand an. gleichzeitig auf die Signaldarstellung und das Readout.
(2) AUTO SET - Drucktaste bewirkt eine automatische, (7) STOR. ON / HOLD - Drucktaste mit zwei Funktionen.
signalbezogene Geräteeinstellung (siehe ”AUTO SET”).
Auch wenn KOMPONENTEN TEST oder XY-Betrieb vor- STOR. ON
liegt, schaltet AUTO SET in die zuletzt benutzte Yt- Mit einem langen Tastendruck auf diese Drucktaste
Betriebsart (CH I, CH II oder DUAL). wird zwischen Analog- (Yt- bzw. XY-Betrieb) und Digital
(Speicher)-Betrieb umgeschaltet. Liegt CT (Komponenten-
War die letzte Yt-Betriebsart mit Search (SEA) oder DELAY tester- Betrieb) vor, muß diese Betriebsart erst abge-
(DEL) -Betrieb verknüpft, wird dies nicht berücksichtigt schaltet werden, so daß Yt- oder XY-Analogbetrieb vor-
und auf unverzögerten Zeitbasisbetrieb geschaltet. liegt. Erst danach kann von Analog- auf Digitalbetrieb
umgeschaltet werden.
Siehe auch „AUTO SET“.
Leuchtet keine der den “STOR MODE” (9) Drucktasten
Nur im Digital-Betrieb. zugeordneten LED‘s (RFR - ENV - AVM - ROL) und/oder
Mit AUTO SET wird zusätzlich automatisch auf die Er- wird mit dem Readout kein PRE- oder POST-Triggerwert
fassungsart Refresh (RFR) geschaltet, wenn SINGLE (PT...%) angezeigt, liegt Analog-Betrieb vor. Ein langer
(SGL)- oder ROLL (ROL)-Betrieb vorliegen. Tastendruck auf STOR. ON schaltet dann auf Digital-
Betrieb um, ändert aber nicht die Kanal-Betriebsart (CH I,
(3) RM - Fernbedienung- (= remote control) LED leuchtet, CH II, DUAL, ADD oder XY). Die Digital-Betriebsart (RFR
wenn das Gerät über die RS232-Schnittstelle auf - ENV - AVM - ROL) wird auch durch das Readout
Fernbedienungs-Betrieb geschaltet wurde. Dann ist das angezeigt. Eine Ausnahme ergibt sich beim XY-Digital-
Oszilloskop mit den elektronisch abgefragten Bedien- Betrieb, dann leuchtet die RFR-LED und das Readout
elementen nicht mehr bedienbar. Dieser Zustand kann zeigt XY an.
durch Drücken der AUTO SET-Taste aufgehoben wer-
den, wenn diese Funktion nicht ebenfalls über die RS232- Achtung!
Schnittstelle verriegelt wurde. Die Einstellbereiche der Zeit-Koeffizienten (Zeitbasis)
sind abhängig von der Betriebsart (Analog- oder Digital
Nur im Digital-Betrieb. (Speicher)-Betrieb. Die folgenden Angaben beziehen
Findet eine Signaldatenübertragung über die RS-232 sich auf eine Darstellung ohne X-Dehnung x10.
Schnittstelle statt, leuchtet die RM -LED. In dieser Zeit ist
das Oszilloskop nicht bedienbar. Analogbetrieb:
Zeitbasis von 500ms/cm bis 50ns/cm (ohne Ablenkverzögerung).
(4) INTENS - Drehknopf mit zugeordneter Leuchtdioden- Mit Ablenkverzögerung von 20ms/cm bis 50ns/cm.
Anzeige und darunter befindlichem Drucktaster. Verzögerungs-Grobeinstellungsbereiche von 20ms/cm bis 100ns/cm.
10 Änderungen vorbehalten
Bedienelemente und Readout
Betrieb geschaltet, stellt sich automatisch der niedrigste Das im jeweiligen aktuellen Speicher befindliche Signal
Zeitkoeffizient dieser Betriebsart ein; er beträgt 1µs/cm. läßt sich, wenn HOLD wirksam ist, mit dem zugehörigen
Wird anschließend wieder auf Analogbetrieb geschaltet, Y-POS. Drehknopf in vertikaler Richtung verschieben (±4
ohne daß im Digitalbetrieb eine Änderung des Zeit- cm). Voraussetzung hierfür ist, daß die Y-POS-Einsteller
koeffizienten vorgenommen wurde, ist die letzte Analog- nicht auf CURSOR-Einstellung geschaltet sind.
Zeitkoeffizienteneinstellung wieder wirksam (z.B. 500ns/
cm). Mit einer Verschiebung in vertikaler Richtung geht die
originale Strahlposition verloren, kann aber wieder ermit-
Anders verhält es sich, wenn der Zeitkoeffizient nach der telt werden. Dazu muß der betreffende Y-POS.-Knopf
Umschaltung von Analog- auf Digital-Betrieb geändert zügig gedreht werden. Ist die Originalposition erreicht,
wurde (z.B auf 2µs/cm). Wird danach auf Analog-Betrieb findet keine weitere vertikale Verschiebung statt, obwohl
zurückgeschaltet, übernimmt die Analog-Zeitbasis den der Knopf weitergedreht wird. Gleichzeitig ertönt ein
Zeitkoeffizienten der Digital-Zeitbasis (z.B. 2µs/cm). Signalton. Um erneut eine vertikale Verschiebung vor-
nehmen zu können, muß das Drehen des Knopfes für ca.
2. Liegen im Digitalbetrieb Ablenkkoeffizienten von 100s/ 2 Sekunden unterbrochen werden.
cm bis 1s/cm vor und wird auf den Analog-Betrieb umge-
schaltet, stellt sich die Analog-Zeitbasis automatisch auf Achtung:
500ms/cm. Das übrige Verhalten entspricht dem zuvor Die Aussteuerbereichsgrenzen des A/D-Wandlers kön-
Beschriebenen. nen sichtbar werden, wenn nach dem Speichern eine Y-
Positionsverschiebung vorgenommen wird. Signalteile,
Die X-MAG x10 Einstellung bleibt unverändert, wenn von die sich zuvor außerhalb des vertikalen Rasters befan-
Analog- auf Digital-Betrieb bzw. umgekehrt geschaltet den, können davon betroffen sein.
wird.
Nur im Digital-Betrieb:
Wird durch langes Drücken der STOR. MODE / HOLD -
Taste auf Digital-Betrieb geschaltet, leuchtet eine der
STOR. MODE LED‘s auf. Welche LED dies ist hängt
davon ab, welche Digital-Betriebsart vor dem Umschal-
ten von Digital- auf Analog-Betrieb benutzt wurde.
Ausnahme: Liegt Analog-SINGLE-Betrieb (SGL) vor und (8) PTR - Drucktaster (bei Analog-Betrieb unwirksam) für die
wird auf Digital-Betrieb umgeschaltet, stellt sich automa- Wahl der Signal-Vorgeschichte (Pre-Trigger) bzw. -Nach-
tisch Digital-SINGLE-Betrieb ein. geschichte (Post-Trigger) bezogen auf das Trigger-
ereignis. Wegen der Abhängigkeit von einem Trigger-
Achtung! ereignis, steht diese Funktion in den triggerunabhängigen
Die Möglichkeiten der Ablenkverzögerung und des da- Signalerfassungsarten ROL und XY nicht zur Verfügung.
mit verbundenen Betriebs mit verzögerter Zeitbasis
stehen im Digital-Betrieb nicht zur Verfügung. Der aktuelle Pre- bzw. Post-Triggerwert wird durch das
Readout angezeigt und ändert sich mit jedem Tasten-
Zusätzliche, den Digital-Betrieb betreffende Informationen, druck. Die Sequenz lautet: PT0% - PT25% - PT50% -
sind dem Abschnitt „Speicherbetrieb“ zu entnehmen. PT75% - PT100% - PT-75% - PT-50% - PT-25% - und
wieder PT0%. Die Prozentangaben der Pre- und Post-
HOLD Triggerwerte beziehen sich auf das Meßraster der Röhre
Nur wenn Digital-Betrieb vorliegt, kann mit einem kurzen (X-Richtung).
Tastendruck zwischen ein- oder ausgeschalteter HOLD-
Funktion gewählt werden. Die folgende Beschreibung setzt voraus, daß die X-
Dehnung (X-MAG. x10) abgeschaltet ist und die Strahl-
Wenn die Anzeige „HLD“ (HOLD) statt der Kanalangabe(n) darstellung am linken Meßrasterrand beginnt. Es wird
(„Y1“ , ”Y2” bzw. ”X” und ”Y” bei XY-Betrieb) sichtbar außerdem vorausgesetzt, daß eine Triggerart (Quelle,
ist, wird der aktuelle Speicher sofort vor weiterem Über- Kopplung) vorliegt, in welcher der Triggerpunkt durch ein
schreiben geschützt. Die Tasten für die Y-Betriebsartum- Symbol angezeigt wird. Der Begriff Triggerpunkt beinhal-
schaltung CHI (21), CH II (25) und DUAL (22) sind dann tet bei Digital-Betrieb den Triggerpegel und den auf das
unwirksam. Nur wenn vor dem HOLD Betätigen DUAL- Meßraster bezogenen Triggerzeitpunkt.
oder XY-Betrieb vorlag, kann mit einem langen Tasten-
druck von DUAL (Yt) auf XY-Darstellung umgeschaltet Pre-Triggerung
werden bzw. mit einem kurzen Tastendruck von XY auf 0% Pre-Triggerung (Readout: PT0%) bedeutet, daß die Signal-
DUAL (Yt). darstellung mit dem Triggerereignis am linken Rasterrand
beginnt. Daher wird dort auch das Triggerpunkt-Symbol
Insbesondere bei großen Zeitkoeffizienten-Einstellungen angezeigt. Wird zusätzlich ein nach links zeigender Pfeil
ist in den Refresh-Betriebarten (RFR - ENV - AVM) zu angezeigt, befindet sich der Triggerpunkt links vom Raster-
sehen, wie der alte aktuelle Speicherinhalt durch neue rand (z.B. durch die X-Positionseinstellung).
Daten überschrieben wird. Das Sichern mit HOLD inner-
halb eines Signalerfassungsvorgangs kann einen Über- 25% Pre-Triggerung (Readout: PT25%) liegt vor, wenn ausge-
gang (Stoßstelle) zwischen den neuen Daten (links) und hend von 0% die PTR-Taste einmal betätigt wurde. Dann
den alten Daten (rechts) erkennbar machen. Dies läßt werden 25% (Trigger)-Signalvorgeschichte auf den er-
sich vermeiden, in dem man, obwohl ein repetierendes sten 2,5 cm der Signaldarstellung dargestellt. Entspre-
Signal aufgezeichnet wird, eine Einzelereigniserfassung chend erfolgt die Anzeige des Triggerpunkt-Symbols.
(SGL) vornimmt. Anschließend kann mit HOLD verhin-
dert werden, daß ein versehentliches Einschalten der Jeder weitere Tastendruck erhöht den Pre-Triggerwert
RESET-Funktion ein erneutes Überschreiben bewirkt. und die erfaßte Vorgeschichte um 25%, bis der Pre-
Änderungen vorbehalten 11
Bedienelemente und Readout
Triggerwert 100% erreicht wurde. Die Anzeige im Readout Die Signalerfassung wird durch Triggern der Digitalzeit-
und das Triggerpunkt-Symbol zeigen die Einstellung an. basis ausgelöst. Dann werden die vorher erfaßten und
Wird zusätzlich ein nach rechts zeigender Pfeil angezeigt, angezeigten aktuellen Signaldaten überschrieben. Sie
ist der Triggerpunkt nach rechts verschoben (X-Positions- werden so lange angezeigt, bis die Digital-Zeitbasis er-
einstellung). neut getriggert wird. Demgegenüber würde der Bild-
schirm im Analog-Betrieb dunkel bleiben, wenn keine
Die Zeitdauer der Vorgeschichte wird durch Multiplizieren Triggerung der Zeitbasis erfolgt.
des Zeitablenkkoeffizienten mit dem in Zentimetern (Di-
vision) angegebenen Pre-Triggerwert ermittelt (z.B. 20ms/ Beim Refresh-Betrieb kann die Signalerfassung mit Pre-
cm x 7,5 (75% Pre-Trigger) = 150ms). und Post-Triggerung erfolgen, wenn die Zeitbasis auf
Zeitkoeffizienten von 20ms/cm bis 1µs/cm geschaltet ist.
Post-Triggerung Bei größeren Zeitkoeffizienten (100s/cm bis 50ms/cm)
Bei Post-Triggerung befindet sich der Trigger(zeit)punkt wird die Pre- bzw. Post-Triggerung automatisch abge-
immer links vom Rasterrand und wird deshalb immer mit schaltet („PT0%“), um zu lange Wartezeiten zu vermei-
dem nach links zeigenden Pfeil signalisiert. Der den. Soll in diesem Zeitbasisbereich trotzdem mit Pre-
Trigger(zeit)punkt kann nicht mit der X-Positions- oder Post-Triggerung gemessen werden, ist auf Einzel-
verschiebung (X-POS.) sichtbar gemacht werden. Die ereigniserfassung (SINGLE (10)) zu schalten.
Anzeige zeigt in allen Post-Triggerbedingungen daher nur
den Triggerpegel an. Post-Triggerbedingungen werden Im XY-Digital-Betrieb leuchtet die RFR-LED auch. Sie
durch ein Minuszeichen (-) vor der Prozentangabe kennt- zeigt dann an, daß eine kontinuierliche, aber trigger-
lich gemacht (z.B. PT-50%). unabhängige Signalerfassung erfolgt. Die Triggerein-
richtung ist dann abgeschaltet.
Liegt 100% Pre-Triggerung vor und wird die PTR-Taste
einmal gedrückt, zeigt das Readout anschließend „PT- (9) ENV - ist die Abkürzung für ENVELOPE (Hüllkurven)-
75%“ an. Dann erfolgt die Signalerfassung mit Post- Betrieb. Dabei werden die Minimum- und Maximum-
Triggerung. Der Trigger(zeit)punkt liegt dabei 75% = 7,5 Werte des Signals mit mehreren Signalerfassungsvor-
cm vor dem linken Rasterrand. Nach dem Triggerereignis gängen ermittelt und dargestellt. Bis auf die Darstellung
wird die Signalerfassung, um die sich daraus ergebende entspricht der ENVELOPE-Betrieb dem Refresh-Betrieb.
Zeitspanne verzögert, gestartet.
Im ENVELOPE-Betrieb (Readout: ENV) werden Änderun-
Jeder weitere Tastendruck schaltet auf PT-50% und über gen des Meßsignals besser sicht- und meßbar. Das gilt
PT-25% zurück auf PT0%. sowohl für Amplituden- als auch für Frequenz-Änderun-
gen (Jitter).
Achtung!
Pre- und Post-Triggerung werden automatisch abge- Die ENVELOPE-Erfassung wird zurückgesetzt und be-
schaltet („PT0%”), wenn die Zeitbasis im REFRESH- ginnt von vorn, wenn die SINGLE-Taste (10) kurz betätigt
(RFR), ENVELOPE- (ENV) und AVERAGE (AVM)-Betrieb wird (RESET-Funktion).
auf Werte zwischen 100s/cm bis 50ms/cm eingestellt
ist. Damit wird verhindert, daß die Aufnahmewieder- Achtung:
holrate extrem niedrig wird. Im Zeitkoeffizientenbereich von 100s/cm bis 50ms/cm
werden der Pre- bzw. Post-Trigger automatisch abge-
Pre- und Post-Triggerung stehen bei Zeit-Ablenkkoef- schaltet („PT0%“).
fizienten von 100s/cm bis 50ms/cm zur Verfügung, wenn
Einzelereigniserfassung gewählt wird. Siehe SINGLE (9) AVM - kennzeichnet die Betriebsart Average (Durch-
(10). schnitt, Mittelwert). Sie liegt vor, wenn die AVM-LED
leuchtet und das Readout „AV...“ anzeigt.
Die folgenden Beschreibungen setzen voraus, daß die Um einen anderen Wert zu wählen, müssen beide STOR.
HOLD-Funktion (7) nicht eingeschaltet ist. Die Trigger- MODE Drucktasten gleichzeitig mit einem kurzen Ta-
bedingungen müssen im Refresh- (RFR), Envelope- (ENV) stendruck betätigt werden. Dann blinkt die „AV...“-Anzei-
und Average- (AVM) Betrieb erfüllt werden. ge im Readout und signalisiert damit den Einstellmodus.
Anschließend kann mit kurzem Betätigen der oberen
(9) RFR - steht für Refresh-Betrieb. In dieser Betriebsart oder unteren STOR. MODE Taste der Wert verändert
können, wie im Analog-Betrieb, sich periodisch wieder- werden. Der Einstellmodus kann durch nochmaliges kur-
holende Signale erfaßt und dargestellt werden. zes Drücken beider Tasten verlassen werden. Wird ca. 10
12 Änderungen vorbehalten
Bedienelemente und Readout
Sekunden lang keine der beiden Tasten betätigt, schaltet Bei SINGLE im Digitalbetrieb leuchtet keine STOR.-
sich der Einstellmodus automatisch ab. MODE LED(9), aber diePRE- bzw.POST-Triggereinstellung
wird im Readout angezeigt. Liegt Analogbetrieb vor und
Die AVERAGE-Erfassung wird zurückgesetzt und beginnt ist SINGLE eingeschaltet, zeigt das Readout SGL anstelle
von vorn, wenn die SINGLE-Taste (10) kurz betätigt wird des PRE- bzw. POST-Triggerwertes an.
(RESET-Funktion).
In dieser Betriebsart kann ein einzelner Signalerfassungs-
Achtung: vorgang durch die Triggerung ausgelöst werden, wenn
Im Zeitkoeffizientenbereich von 100s/cm bis 50ms/cm die Triggereinrichtung mit RESET aktiviert wurde. Mit
werden der Pre- bzw. Post-Trigger automatisch abge- dem Umschalten auf SGL wird die Einzelereignis-Erfas-
schaltet („PT0%“). sung eingeschaltet und der Zeitablenk- bzw. Signaler-
fassungsvorgang wird abgebrochen. Bei Analogbetrieb
(9) ROL - signalisiert den ROLL-Betrieb. ist dann der Strahl nicht mehr sichtbar, während er im
Digitalbetrieb weiterhin sichtbar bleibt und das zuletzt
Leuchtet die ROL-LED, wird auch im Readout „ROL“ erfaßte Signal anzeigt. Außerdem wird automatisch auf
angezeigt. Dann erfolgt eine von der Triggerung unabhän- Normal-Triggerung (NM-LED leuchtet) umgeschaltet.
gige kontinuierliche Signalerfassung. Alle die Triggerung Andernfalls würde die Triggerautomatik auch ohne anlie-
betreffenden Bedienelemente, LED`s und Readout- gendes Meßsignal Signalerfassungs- bzw. Zeitablenk-
informationen sind im ROL-Betrieb abgeschaltet. vorgänge auslösen.
Bei ROL-Betrieb wird das Ergebnis der letzten Abtastung Nur im Digital-Betrieb:
am rechten Rand der Signaldarstellung angezeigt. Alle
zuvor aufgenommenen Signaldaten werden mit jeder Achtung!
Abtastung um eine Adresse nach links verschoben. Da- Nur wenn die Kombination von SINGLE- und DUAL-
durch geht der vorher am linken Rand angezeigte Wert Betrieb vorliegt, beträgt der kleinstmögliche Zeitab-
verloren. Im Gegensatz zum Refresh-Betrieb erfolgt beim lenkkoeffizient 5µs/div. anstelle von 1µs/div. Bei einge-
ROL-Betrieb eine kontinuierliche Signalerfassung ohne schalteter X-MAG. x10 Funktion folglich 500ns/div.
triggerbedingte Wartezeiten (Holdoff-Zeit). Die Signaler- statt 100ns/div.
fassung kann vom Anwender jederzeit durch Betätigen
der HOLD-Taste beendet werden. RESET
Ein kurzes Betätigen der SINGLE-Taste löst die RESET-
Der im ROL-Betrieb mögliche Zeitkoeffizientenbereich Funktion aus. Die Wirkung ist abhängig von der Signaler-
ist eingeschränkt; er reicht von 100s/cm bis 50ms/cm. fassungsart.
Noch kleinere Zeitkoeffizienten wie z.B. 1µs/cm sind
nicht sinnvoll. Eine Beobachtung des Signals wäre dann Nur im Digital-Betrieb:
nicht mehr möglich.
1. RESET in Verbindung mitSINGLE-Betrieb (Einzelereignis-
Wird auf ROL-Betrieb geschaltet und die Zeitbasis war erfassung):
zuvor auf einen Wert von 20ms/cm bis 1µs/cm einge-
stellt, wird die Zeitbasis automatisch auf 50ms/cm ge- In dieser Betriebsart leuchtet die SGL-LED (SINGLE) und
setzt. Die Zeitbasiseinstellung, die vor dem Umschalten das Readout zeigt die PRE- oder POST-Triggereinstellung
auf ROL vorlag (z.B. 20ms/cm), wird intern gespeichert. an. Wird die SINGLE-Taste kurz gedrückt, leuchtet die
Sie liegt wieder vor, wenn, ohne das am TIME/DIV.-Knopf RES-LED zusätzlich zur SGL-LED. Ob die RES-LED nur
gedreht wurde, auf AVM zurückgeschaltet wird. kurz aufleuchtet oder länger leuchtet hängt davon ab, ob:
Änderungen vorbehalten 13
Bedienelemente und Readout
te Einzelereignisse auch als XY-Darstellung angezeigt kann (muß aber nicht) zuvor auf HOLD geschaltet wer-
werden. den.
Die der Drucktaste zugeordneten LED-Anzeigen I und II Wurde SAVE oder RECALL versehentlich aufgerufen, schaltet
signalisieren, ob ein Referenzspeicher zusätzlich zur aktu- das gleichzeitige Drücken beider Tasten die Funktion ab. Es
ellen Signaldarstellung angezeigt wird und um welchen kann aber auch ca. 10 Sekunden gewartet werden und die
Referenzspeicher es sich dabei handelt. Eine feste Zuord- Abschaltung erfolgt automatisch.
nung der Referenzspeicher zu den Signaleingängen be-
steht nur bei DUAL-Betrieb ( Kanal I und REFERENCE I; Unterhalb des zuvor beschriebenen Feldes befinden sich
Kanal II und REFERENCE II); allerdings können die die Bedien- und Anzeigeelemente für die Y-Meßverstärker,
Referenzspeicher weder gleichzeitig angezeigt noch über- die Betriebsarten, die Triggerung und die Zeitbasen.
schrieben werden.
Anzeigen
Mit jedem kurzen Tastendruck wird Referenzspeicher-
anzeige in folgender Sequenz weitergeschaltet:
Überschreiben
Das Überschreiben des alten Referenzspeicherinhalts
mit aktuellen Signaldaten ist wie folgt vorzunehmen:
14 Änderungen vorbehalten
Bedienelemente und Readout
betrieb sind beide Drehknöpfe (Y-POS. I und Y-POS. II) Y-POS. II -Symbol.
wirksam. Im XY-Analogbetrieb ist der Y-POS. I Dreh- Bei eingeschaltetem Readout kann die 0 Volt (Gleich-
knopf abgeschaltet, für X-Positionsänderungen ist der X- spannungsreferenz-) Position von Kanal II mit einem Sym-
POS. Drehknopf zu benutzen. bol (⊥⊥) angezeigt werden, d.h. die zuvor beschriebene
Positionsbestimmung kann entfallen. Das Symbol für Ka-
Liegt kein Signal am Eingang (INPUT CHI (31)) an, ent- nal II wird im Yt (Zeitbasis)-Betrieb in der Bildschirm-
spricht die vertikale Strahlposition einer Spannung von 0 mitte, rechts von der senkrechten Rasterlinie, angezeigt.
Volt. Das ist der Fall, wenn der INPUT CHI (31) bzw. im Voraussetzung hierfür ist, daß die Y-POS. II -Einstellung
Additionsbetrieb beide Eingänge (INPUT CHI (31), IN- sich innerhalb des sichtbaren Bereichs des Bildschirms
PUT CHII (35)) auf GD (ground) (33) (37) geschaltet sind befindet, DC-Eingangskopplung (36) vorliegt und “DC Ref.
und automatische Triggerung (AT) (15) vorliegt. = ON” als Softwareeinstellung im “SETUP”-Untermenü
“Miscellaneous” (Verschiedenes) eingeschaltet ist.
Der Strahl kann dann mit dem Y-POS. I-Einsteller auf
eine, für die nachfolgende Gleichspannungsmessung ⊥” -Symbol angezeigt.
Im XY-Betrieb wird kein “⊥
geeignete, Rasterlinie positioniert werden. Bei der nach-
folgenden Gleichspannungsmessung (nur mit DC-Ein- Nur im Digital-Betrieb:
gangskopplung möglich) ergibt sich eine vertikale Der Y-POS. II Drehknopf kann zur vertikalen Positionsän-
Positionsverschiebung. Unter Berücksichtigung des Y- derung eines mit HOLD gespeicherten Signals benutzt
Ablenkkoeffizienten, des Teilungsverhältnisses des werden. Siehe HOLD (7).
Tastteilers und der Änderung der Strahlposition gegen-
über der zuvor “0 Volt Rasterlinie” (Referenzlinie), läßt
sich die Gleichspannung bestimmen.
Y-POS. I -Symbol.
Bei eingeschaltetem Readout kann die 0 Volt (Gleich-
spannungsreferenz-) Position von Kanal I mit einem Sym-
bol (⊥⊥) angezeigt werden, d.h. die zuvor beschriebene
Positionsbestimmung kann entfallen. Das Symbol für Ka-
nal I wird im Yt (Zeitbasis)-Betrieb in der Bildschirmmitte,
links von der senkrechten Rasterlinie, angezeigt. Voraus-
setzung hierfür ist, daß die Y-POS. I -Einstellung sich
innerhalb des sichtbaren Bereichs des Bildschirms befin-
det, DC-Eingangskopplung (32) vorliegt und “DC Ref. =
ON” als Softwareeinstellung im “SETUP”-Untermenü
“Miscellaneous” (Verschiedenes) eingeschaltet ist.
(15) NM
⊥” -Symbol angezeigt.
Im XY-Betrieb wird kein “⊥ AT
- Drucktaste mit zwei Funktionen und zugeordneter
Nur im Digital-Betrieb: LED-Anzeige.
Im XY-Betrieb wirkt der Y-POS. I -Drehknopf als X-
Positionseinsteller. Der X-POS. Drehknopf ist dann abge- Diese Drucktaste ist nur wirksam, wenn eine Yt (Zeit-
schaltet. basis)-Betriebsart vorliegt.
Änderungen vorbehalten 15
Bedienelemente und Readout
Nur im Analogbetrieb:
Der kleinste Zeit-Ablenkkoeffizient ohne X-MAG. x10
beträgt 50ns/cm. Liegt diese Zeitbasiseinstellung vor und
wird die X-Dehnung (X-MAG. x10) eingeschaltet, erfolgt
lediglich eine 5fache Dehnung (10ns/cm).
16 Änderungen vorbehalten
Bedienelemente und Readout
Wird die CHI -Taste lang gedrückt und leuchtet die VAR- Alternierende Kanalumschaltung (ALT) erfolgt automa-
LED, ist der VOLTS/DIV.-Drehknopf (20) als Feinsteller tisch in den Zeitbasisbereichen von 200µs/div. bis 50ns/
wirksam. Die kalibrierte Ablenkkoeffizienteneinstellung div. Dabei wird während eines Zeit-Ablenkvorganges nur
bleibt solange erhalten, bis der Drehknopf einen Rast- ein Kanal und mit dem nächsten Zeit-Ablenkvorgang der
schritt nach links gedreht wird. Daraus resultiert eine andere Kanal dargestellt.
unkalibrierte Signalamplitudendarstellung (”Y1>...”) und
die dargestellte Signalamplitude wird kleiner. Wird der Die von der Zeitbasis vorgegebene Art der Kanalum-
Drehknopf weiter nach links gedreht, vergrößert sich der schaltung kann geändert werden. Liegt DUAL-Betrieb
Ablenkkoeffizient. Ist die untere Grenze des Feinstell- vor und werden die DUAL- (22) und die CH I-Taste (21)
bereichs erreicht, ertönt ein akustisches Signal. gleichzeitig betätigt, erfolgt die Umschaltung von ALT
auf CHP bzw. CHP auf ALT. Wird danach die Zeit-
Wird der Drehknopf nach rechts gedreht, verringert sich koeffizienteneinstellung (TIME/DIV.-Drehknopf) geän-
der Ablenkkoeffizient und die dargestellte Signalamplitude dert, bestimmt der Zeitkoeffizient erneut die Art der
wird größer, bis die obere Feinstellbereichsgrenze er- Kanalumschaltung.
reicht ist. Dann ertönt wieder ein akustisches Signal und
die Signaldarstellung erfolgt kalibriert (”Y1:...”); der Dreh- Nur im Digital-Betrieb:
knopf bleibt aber in der Feinsteller-Funktion. Im Zweikanal (DUAL) -Digitalbetrieb erfolgt die Analog/
Digital-Wandlung gleichzeitig mit je einem A/D-Wandler
Unabhängig von der Einstellung im Feinstellerbetrieb pro Kanal. Da keine Kanalumschaltung wie im Analog-
kann die Funktion des Drehknopfs jederzeit - durch noch- betrieb erforderlich ist, zeigt das Readout die Signaler-
maliges langes Drücken der CHI -Taste - auf die Teiler- fassungsart des Digitalbetriebs anstelle von “ALT” bzw.
schalterfunktion (1-2-5 Folge, kalibriert) umgeschaltet “CHP”.
werden. Dann erlischt die VAR-LED und das möglicher-
weise noch angezeigte ” > ” Symbol wird durch ” : ” ADD (Additions) -
ersetzt. Betrieb kann durch gleichzeitiges Drücken der DUAL-
(22) und der CHII -Taste (25) eingeschaltet werden,
Die Beschriftung der Frontplatte zeigt, daß die CH I-Taste wenn zuvor DUAL-Betrieb vorlag. Im Additionsbetrieb
(21) auch zusammen mit der DUAL-Taste (22) betätigt (ADD) wird das Triggerpegel-Symbol abgeschaltet.
werden kann. Siehe Punkt (22). Der Additionsbetrieb wird im Readout durch das Additions-
symbol ”+” zwischen den Ablenkkoeffizienten beider
Kanäle angezeigt.
XY-
Betrieb wird mit einem langen Tastendruck auf die
DUAL-Taste eingeschaltet. Die Ablenkkoeffizientenan-
zeige im Readout zeigt dann ”X: ...” für Kanal I, ”Y: ...”
für Kanal II und rechts davon ”XY” für die Betriebsart. Bei
XY-Betrieb sind die gesamte obere Readoutzeile und
(22) DUAL das Triggerpegel-Symbol abgeschaltet; das gilt auch
XY - Drucktaste mit mehreren Funktionen. für die entsprechenden Bedienelemente.
DUAL- Bei XY-Betrieb sind die Kanal II (CH II (Y)) betreffende INV
Betrieb liegt vor, wenn die DUAL-Taste kurz betätigt (Invertierung)-Taste (37) und der Y-POS.II -Einsteller (14)
wurde. Wenn vorher Einkanal-Betrieb vorlag, werden sind wirksam. Eine Signalpositionsänderung in X-Rich-
nun die Ablenkkoeffizienten beider Kanäle im Readout tung kann mit dem X-POS.-Einsteller (18) vorgenommen
angezeigt. Die letzte Triggerbedingung (Triggerquelle, - werden. Die X-Dehnung (X-MAG. x10) ist abgeschaltet.
Flanke u. -Kopplung) bleibt bestehen, kann aber verändert
werden. Nur im Digital-Betrieb:
XY-Digitalbetrieb wird dadurch kenntlich gemacht, daß
Alle kanalbezogenen Bedienelemente sind wirksam, wenn zusätzlich zur Readoutanzeige “XY” die RFR-LED (9) leuch-
kein Eingang auf GD (33) (37) geschaltet wurde. tet. Andere STOR.MODE-Einstellungen können dann nicht
gewählt werden. Außerdem zeigt das Readout anstelle des
Das Readout zeigt rechts neben dem Ablenkkoeffizienten Zeit-Ablenkkoeffizienten die Abtastrate (z.B. 40MS/s), die
von Kanal II (Y2:...) an, wie die Kanalumschaltung erfolgt. mit dem TIME/DIV.-Knopf (28) einzustellen ist.
”ALT” steht für alternierende und ”CHP” für Chopper
(Zerhacker) -Kanalumschaltung. Die Art der Kanalum- Ist die Abtastrate zu hoch, entstehen Lücken in der Dar-
schaltung wird automatisch durch die Zeitkoeffizienten- stellung von Lissajous-Figuren. Bei zu niedriger Abtastrate
einstellung (Zeitbasis) vorgegeben. kommt es zu Darstellungen, bei denen das Frequenz-
verhältnis beider Signale nicht mehr bestimmbar ist. Die
Chopper (CHP)-Darstellung erfolgt automatisch in den Einstellung der geeigneten Abtastrate wird vereinfacht,
Zeitbasisbereichen von 500ms/div. bis 500µs/div. Dann wenn beide Signale erst im Refresh (RFR) DUAL-Betrieb
wird während des Zeit-Ablenkvorganges die Signal- dargestellt werden. Dabei ist mit dem TIME/DIV.-Eins-
darstellung ständig zwischen Kanal I und II umgeschaltet. teller der Zeitkoeffizient so einzustellen, daß jeder Kanal
Änderungen vorbehalten 17
Bedienelemente und Readout
mindestens eine Signalperiode anzeigt. Anschließend kann geschaltet: ADD (Additions) -Betrieb und verzögerter
auf XY-Digitalbetrieb geschaltet werden. (SEA, DEL) Zeitbasis-Betrieb.
Kanal I,
Kanal II (beide werden als interne Triggerquellen bezeichnet)
und der TRIG. EXT. (38) Eingang als externe Triggerquelle. (24) VOLTS/DIV. - Für Kanal II steht im VOLTS/DIV.-Feld ein
Drehknopf zur Verfügung, der eine Doppelfunktion hat.
Anmerkung:
Der Begriff „interne Triggerquelle“ beschreibt, daß das Der Drehknopf ist nur wirksam, wenn Kanal II aktiv
Triggersignal vom Meßsignal stammt. geschaltet und der Eingang eingeschaltet ist (AC- oder
DC-Eingangskopplung). Kanal II ist im CH II (Mono)-,
CHI - CHII - EXT: DUAL-, ADD- (Additions-) und XY-Betrieb wirksam. Die
Mit jedem kurzen Tastendruck wird die Triggerquelle Feinsteller-Funktion wird unter VAR (25) beschrieben.
umgeschaltet. Die Verfügbarkeit der internen Trigger-
quellen hängt von der gewählten Kanal-Betriebsart ab. Die folgende Beschreibung bezieht sich auf die Funktion:
Die Schaltsequenz lautet: Ablenkkoeffizienten-Einstellung (Teilerschalter). Sie liegt
vor, wenn die VAR.- LED nicht leuchtet.
I - II - EXT - I bei DUAL- und ADD- (Additions-) Betrieb.
I - EXT - I bei Kanal I (Einkanal-) Betrieb. Mit Linksdrehen wird der Ablenkkoeffizient erhöht, mit
II - EXT - II bei Kanal II (Einkanal-) Betrieb. Rechtsdrehen verringert. Dabei können Ablenk-
koeffizienten von 1mV/div. bis 20V/div. in 1-2-5 Folge
Das Triggerpunktsymbol wird bei Extern-Triggerkopplung eingestellt werden.
nicht angezeigt.
Der Ablenkkoeffizient wird unten im Readout angezeigt
Nur im Digital-Betrieb: (Yt: “Y2: 5mV...”; XY: “Y: 5mV...” ). Im unkalibrierten
Bei ROL-Betrieb (triggerunabhängige Signalerfassung) Betrieb wird anstelle des ” : ” ein ” > ” Symbol angezeigt.
sind alle die Triggerung betreffenden Bedienelemente,
Leuchtdioden und Readouteinblendungen abgeschaltet; (25) CH II
also auch die TRIG.-Taste (23) mit den zugehörigen LEDs. VAR - Diese Drucktaste hat mehrere Funktionen.
ALT: CHII
Mit einem langen Tastendruck wird die (interne) alternie- Mit einem kurzen Tastendruck wird auf Kanal II (Ein-
rende Triggerung eingeschaltet. Dann leuchten die TRIG. kanal-Betrieb) geschaltet. Wenn zuvor weder externe
CHI und CHII Anzeigen gemeinsam. Da die alternierende noch Netz-Triggerung eingeschaltet waren, wird die in-
Triggerung auch alternierenden DUAL-Betrieb voraus- terne Triggerquelle automatisch auf Kanal II umgeschal-
setzt, wird diese Betriebsart automatisch mit eingeschal- tet. Das Readout zeigt dann den Ablenkkoeffizienten von
tet. In dieser Betriebsart erfolgt die Umschaltung der Kanal II (”Y2...”) und die TRIG.-LED (23) CHII leuchtet.
internen Triggerquellen synchron mit der Kanalum- Die letzte Funktionseinstellung des VOLTS/DIV.-Dreh-
schaltung. Bei alternierender Triggerung wird das knopfs (24) bleibt erhalten.
Triggerpegel-Symbol nicht angezeigt. Mit einem kurzen
Tastendruck kann die alternierende Triggerung abge- Alle auf diesen Kanal bezogenen Bedienelemente sind
schaltet werden. wirksam, wenn der Eingang (35) nicht auf GD (37)
geschaltet wurde.
In Verbindung mit alternierender Triggerung werden fol-
gende Triggerkopplungsarten (TRIG.MODE (26)) nicht VAR
ermöglicht: TVL (TV-Zeile), TVF (TV-Bild) und ~ Mit jedem langen Betätigen der CHII -Taste wird die
(Netztriggerung). Funktion des VOLTS/DIV.-Drehknopfs umgeschaltet und
mit der darüber befindlichen VAR-LED angezeigt. Leuch-
Wenn eine der folgenden Betriebsarten vorliegt, kann tet die VAR-LED nicht, kann mit dem Drehknopf der
nicht auf alternierende Triggerung umgeschaltet werden, kalibrierte Ablenkkoeffizient von Kanal II verändert wer-
bzw. wird die alternierende Triggerung automatisch ab- den (1-2-5 Folge).
18 Änderungen vorbehalten
Bedienelemente und Readout
Leuchtet die VAR-LED nicht und wird die CHII -Taste lang TVF - TV-Triggerung durch Bild-Synchronimpulse (kein
gedrückt, leuchtet die VAR-LED und zeigt damit an, daß Triggerpegel-Symbol
der Drehknopf nun als Feinsteller wirkt. Die kalibrierte ~ - Netzfrequenzankopplung (kein Triggerpegel-Sym-
Ablenkkoeffizienteneinstellung bleibt solange erhalten, bol).
bis der Drehknopf einen Rastschritt nach links gedreht
wurde. Daraus resultiert eine unkalibrierte Signal- Bei Netzfrequenz-Triggerung ist die TRIG. -Taste (23)
amplitudendarstellung (”Y2>...”) und die dargestellte wirkungslos und es leuchtet keine TRIG. -LED (23).
Signalamplitude wird kleiner. Wird der Drehknopf weiter
nach links gedreht, vergrößert sich der Ablenkkoeffizient. In einigen Betriebsarten, wie z.B. bei alternierender
Ist die untere Grenze des Feinstellbereichs erreicht, Triggerung, stehen nicht alle Triggerkopplungsarten zur
ertönt ein akustisches Signal. Verfügung und sind daher nicht einschaltbar.
Wird der Drehknopf nach rechts gedreht, verringert sich (27) DEL.POS. - Drehknopf mit zwei Funktionen und zugeord-
der Ablenkkoeffizient und die dargestellte Signalamplitude neter HO-LED.
wird größer, bis die obere Feinstellbereichsgrenze er-
reicht ist. Dann ertönt wieder ein akustisches Signal und Die folgenden Beschreibungen beziehen sich nur auf den
die Signaldarstellung erfolgt kalibriert (”Y2:...”); der Dreh- Analog-Betrieb.
knopf bleibt aber in der Feinsteller-Funktion.
Der DEL.POS.-Drehknopf wirkt als Holdoff-Zeiteinsteller,
Unabhängig von der Einstellung im Feinstellerbetrieb wenn die Zeitbasis weder im SEA. (SEARCH = suchen)
kann die Funktion des Drehknopfs jederzeit - durch noch- noch im DEL. (DELAY = verzögern) -Betrieb arbeitet. Bei
maliges langes Drücken der VAR. -Taste - auf die Teiler- minimaler Holdoff-Zeit ist die HO-LED nicht eingeschal-
schalterfunktion (1-2-5 Folge, kalibriert) umgeschaltet tet. Wird der Drehknopf im Uhrzeigersinn gedreht, leuch-
werden. Dann erlischt die VAR-LED und das ” > ” Symbol tet die HO-LED und die Holdoff-Zeit vergrößert sich. Bei
wird durch ” : ” ersetzt. Erreichen der maximalen Holdoff-Zeit ertönt ein Signal.
Sinngemäß verhält es sich, wenn in die entgegengesetz-
Die Beschriftung der Frontplatte zeigt, daß die CHII - te Richtung gedreht wird und die minimale Holdoff-Zeit
Taste auch zusammen mit der DUAL-Taste (22) betätigt erreicht wurde (HO-LED erlischt). Die letzte Holdoff-
werden kann. Siehe Punkt (22). Zeiteinstellung wird automatisch auf den Minimalwert
gesetzt, wenn eine andere Zeitbasis- Einstellung gewählt
wird. (Über die Anwendung der “Holdoff-Zeiteinstellung”
informiert der gleichnamige Absatz).
Nur im Digital-Betrieb:
Der DEL.POS.-Einsteller und die HO-LED sind unwirk-
sam, da in dieser Betriebsart die Holdoff-Zeit immer auf
den Minimalwert gesetzt ist. Die letzte Holdoff-Zeitein-
stellung wird nicht gespeichert. Folglich liegt die minima-
le Holdoffzeit vor, wenn wieder auf Analogbetrieb ge-
schaltet wird.
(26) TRIG. MODE - Drucktasten mit LED’s.
Da weder SEA. (SEARCH)- oder DEL. (DELAY)-Zeitbasis-
Wird eine der beiden TRIG.MODE -Tasten betätigt, wird betrieb ermöglicht werden, ist der DEL.POS.-Einsteller
die Triggerkopplung (Signalankopplung an die Trigger- auch nicht zur Verzögerungszeiteinstellung verwendbar.
einrichtung) umgeschaltet. Die Triggerkopplung wird mit
der LED-Anzeige angezeigt. (28) TIME/DIV. - Mit dem im TIME/DIV. Feld befindlichen
Drehknopf wird der Zeit-Ablenkkoeffizient eingestellt und
Ausgehend von AC-Triggerkopplung bewirkt jeder Ta- oben links im Readout angezeigt (z.B. „T:10µs“).
stendruck auf die untere TRIG. MODE-Taste ein Weiter-
schalten in der Folge: Nur im Analogbetrieb:
Leuchtet die oberhalb des Drehknopfes befindliche VAR-
AC - Wechselspannungsankopplung LED nicht, wirkt der Drehknopf als Zeitbasisschalter. Er
DC - Gleichspannungsankopplung (Spitzenwerter- bewirkt dann die Zeit-Ablenkkoeffizientenumschaltung in
fassung bei automatischer Triggerung abgeschal- 1-2-5 Folge; dabei ist die Zeitbasis kalibriert. Linksdrehen
tet) vergrößert und Rechtsdrehen verringert den Zeit-Ablenk-
HF - Hochfrequenzankopplung mit Unterdrückung nie- koeffizienten.
derfrequenter Signalanteile (kein Triggerpegel-
Symbol) Leuchtet die VAR-LED, wirkt der Drehknopf als Feins-
LF - Niederfrequenzankopplung mit Unterdrückung teller. Die folgende Beschreibung bezieht sich auf die
hochfrequenter Signalanteile, in Verbindung mit Funktion als Zeitbasisschalter.
automatischer Triggerung (AT) AC-Triggerkop-
plung bzw. Ohne X Dehnung x10 können im Analog-Betrieb Zeit-
DC - Triggerkopplung bei Normaltriggerung (NM) Ablenkkoeffizienten zwischen 500ms/div. und 50ns/div.
TVL - TV-Triggerung durch Zeilen-Synchronimpulse (kein in 1-2-5 Folge gewählt werden. Im „SEA“ (SEARCH)-
Triggerpegel-Symbol) Betrieb sind Verzögerungszeiten zwischen 120ms und
Änderungen vorbehalten 19
Bedienelemente und Readout
200ns wählbar. Der Zeit- Ablenkkoeffizientenbereich im 3.der zu dehnende Signalteil im Bereich von ca. 2cm bis
„DEL“ (DELAY)-Betrieb reicht von 20ms/div. bis 50ns/div. ca. 6cm (horizontal) nach dem Strahstart dargestellt
wird (Zeit-Ablenkkoeffizient).
Nur im Digital-Betrieb:
Liegt Digital-Betrieb vor, kann die Zeitbasis auf Zeit- SEA.
Ablenkkoeffizienten von 100s/div. bis 1µs/div. eingestellt Mit dem Schalten auf SEA. (SEARCH)-Betrieb wird auto-
werden, wenn die X-Dehnung x10 (X-MAG. x10) abge- matisch auf minimale Holdoff-Zeit geschaltet und ein Teil
schaltet ist. der Darstellung (am linken Rasterrand beginnend) ist
nicht mehr sichtbar. Anschließend wird der Strahl hell-
Der TIME/DIV. - Drehknopf kann im Digitalbetrieb nicht getastet (sichtbar), bis er den rechten Rasterrand erreicht
als Feinsteller benutzt werden. hat. Die Position des sichtbaren Strahlanfangs läßt sich
mit dem DEL.POS.-Einsteller (Feineinsteller) verändern
Achtung: (ca. 2cm bis 6cm). Der dunkelgetastete Bereich dient als
Die unterschiedlichen Zeitkoeffizientenbereiche der Anzeige für die Verzögerungszeit, die unter diesen Bedin-
Analog- bzw. Digital-Zeitbasis führen beim Umschal- gungen „gesucht“ (search) wird. Die Verzögerungszeit
ten zwischen Analog- und Digital-Betrieb zu Besonder- bezieht sich auf die aktuelle Zeit-Ablenkkoeffizientenein-
heiten. Sie sind unter Punkt (7) beschrieben. stellung und kann mit dem TIME/DIV.-Drehknopf auch
grob eingestellt werden (Bereich ca. 120ms bis ca. 200ns).
DEL.
Mit einem kurzen Tastendruck erfolgt die Umschaltung
von „SEA“- auf „DEL“ (DELAY)-Betrieb. Dann beginnt
die Signaldarstellung (ohne einen abgedunkelten Teil) am
linken Rasterrand. Dort befindet sich dann der Signalteil,
bei dem zuvor im „SEA“ (SEARCH)-Betrieb die Helltastung
einsetzte. Mit Rechtsdrehen desTIME/DIV.-Drehknopfes
kann nun der Zeit-Ablenkkoeffizient verringert und die
Signaldarstellung in X-Richtung gedehnt werden. Geht
dabei der interessierende Signalteil über den rechten
Bildrand hinaus, kann er innerhalb gewisser Grenzen mit
dem DEL.POS.-Drehknopf wieder sichtbar gemacht
werden. Die Vergrößerung des Zeit-Ablenkkoeffizienten
über den bei „SEA“ (SEARCH) benutzten Wert hinaus
wird nicht ermöglicht, da nicht sinnvoll.
(29) SEA./DEL. - ON/OFF -Drucktaste mit zwei Funktionen.
Im ungetriggerten „DEL“ (DELAY)-Betrieb löst ein Trigger-
Nur im Analogbetrieb: ereignis die Strahlablenkung nicht sofort aus, sondern
Mit dieser Drucktaste kann zwischen verzögertem und startet erst die Verzögerungszeit. Erst wenn diese abge-
unverzögertem Zeitbasisbetrieb gewählt werden. Der laufen ist, wird der Start der Strahlablenkung ausgelöst.
verzögerte Zeitbasisbetrieb ermöglicht eine in X-Rich-
tung gedehnte Signaldarstellung, wie sie sonst nur mit DTR.
einer zweiten Zeitbasis erzielt werden kann. Bei getriggertem DELAY-Betrieb („DTR“) muß nach Ab-
lauf der Verzögerungszeit ein Signal folgen, welches zum
Liegt weder „SEA“ (SEARCH = suchen)- noch „DEL“ Triggern geeignet ist. Wenn die Geräteeinstellungen (z.B.
(DELAY = verzögern)-Betrieb vor, wird mit einem langen LEVEL-Einstellung) das Auslösen der Triggerung ermög-
Tastendruck auf SEA. (SEARCH = suchen)-Betrieb um- lichen, wird dann der Strahlablenkvorgang gestartet. Sie-
geschaltet. Anschließend kann mit einem kurzen Tasten- he DEL.TRIG. (30).
druck von SEA. auf DEL. umgeschaltet werden. Der
nächste kurze Tastendruck schaltet von DEL. auf SEA.
zurück. (30) DEL.TRIG. - VAR. -Drucktaste mit zwei Funktionen (nur
im Analogbetrieb).
Die Betriebsarten werden mit dem Readout rechts von
der Triggerflankenanzeige signalisiert: DEL.TRIG.
Mit einem kurzen Tastendruck kann, wenn ungetriggerter
Bei SEARCH wird „SEA“ angezeigt; „DEL“ (DELAY)-Betrieb vorliegt, auf „DTR“ (getriggerten
im ungetriggerten DELAY-Betrieb „DEL“ (DEL.) und DELAY-Betrieb) umgeschaltet werden. Dabei werden die
bei getriggertem DELAY-Betrieb „DTR“ (DEL.TRIG.). zuvor wirksamen Einstellungen: automatische Triggerung
(AT) bzw. Normaltriggerung (NM) (15), Trigger-LEVEL-
Liegt unverzögerter Zeitbasisbetrieb vor, wird keine die- (17), -Flanke- (15) und -Kopplungs-Einstellungen (26) ge-
ser Anzeigen im Readout sichtbar. speichert.
Falls „SEA“- oder „DEL“ bzw. „DTR“-Betrieb vorliegen, Im „DTR“-Betrieb wird automatisch auf Normaltrig-
bewirkt ein langer Tastendruck die Umschaltung auf gerung mit DC-Triggerkopplung umgeschaltet. Die
unverzögerten Zeitbasisbetrieb. Trigger-LEVEL-Einstellung und die Triggerflankenrichtung
können anschließend so eingestellt werden, daß der zum
Die folgende Beschreibung setzt voraus, daß bei abge- Nachtriggern benutzte Signalteil die Triggerung auslöst.
schalteter “SEA”- bzw. “DTR”-Funktion: Ohne Triggerung bleibt der Bildschirm dunkel.
1.X-MAG. x10 abgeschaltet ist, Ein erneuter kurzer Tastendruck schaltet auf den
2.der Strahlstart am linken Rasterrand erfolgt und ungetriggerten DEL.-Betrieb zurück.
20 Änderungen vorbehalten
Bedienelemente und Readout
VAR. Achtung!
Mit einem langen Tastendruck wird die Funktion des Wird ohne 10:1 Tastteiler gemessen, muß das
TIME/DIV. Drehknopfes bestimmt. Tastkopfsymbol abgeschaltet sein. Andernfalls erfolgt
eine falsche Ablenkkoeffizienten- und CURSOR
Der TIME/DIV. Drehknopf kann als Zeit-Ablenkkoeffizi- Spannungsanzeige.
enten-Schalter oder als Zeit-Feinsteller arbeiten. Ange-
zeigt wird dieses mit der VAR -LED. Leuchtet die VAR- (33) GD - Drucktaste
LED, wirkt der Drehknopf als Feinsteller, wobei die Mit jedem kurzen Tastendruck wird zwischen einge-
Zeitbasis zunächst noch kalibriert ist. Mit einem Rast- schaltetem und abgeschaltetem Eingang (INPUT CHI
schritt nach links erfolgt die Zeitablenkung unkalibriert. (31)) umgeschaltet.
Im Readout wird dann anstelle “T:...” nun “T>...” ange-
zeigt. Mit weiterem Linksdrehen vergrößert sich der Zeit- Bei abgeschaltetem Eingang (GD = ground) wird im
Ablenkkoeffizient (unkalibriert), bis das Maximum aku- Readout das Erde-Symbol anstelle des Ablenkkoeffizienten
stisch signalisiert wird. Wird der Drehknopf dann nach und der Signalankopplung angezeigt. Dann ist das am
rechts gedreht, erfolgt die Verkleinerung des Ablenk- Signaleingang anliegende Signal abgeschaltet und es
koeffizienten, bis das Signal erneut ertönt. Dann ist der wird (bei automatischer Triggerung) nur eine in Y-Rich-
Feinsteller in der kalibrierten Stellung und das “>” Symbol tung unabgelenkte Strahllinie dargestellt, die als Referenz-
wird durch das “:” Symbol ersetzt. linie für Massepotential (0 Volt) benutzt werden kann.
Unabhängig von der Einstellung im Feinstellerbetrieb, Bezogen auf die zuvor bestimmte Y-Position der Strahl-
kann die Funktion des Drehknopfs jederzeit - durch noch- linie, kann die Höhe einer Gleichspannung bestimmt
maliges langes Drücken der VAR. -Taste - auf die kalibrier- werden. Dazu muß der Eingang wieder eingeschaltet und
te Zeitbasisschalterfunktion umgeschaltet werden. Dann mit Gleichspannungskopplung (DC) gemessen werden.
erlischt die VAR-LED. Mit dem Readout kann auch ein Symbol für die Referenz-
position angezeigt werden. Siehe Y-POS. I (13).
Im untersten Feld der großen Frontplatte befinden sich
BNC-Buchsen und vier Drucktasten, sowie eine 4 mm In Stellung „GD“ sind die AC-DC -Taste (32) und der
Buchse für Bananenstecker. VOLTS/DIV.-Drehknopf (20) abgeschaltet.
Änderungen vorbehalten 21
Bedienelemente und Readout
Spannungsmessungen wird dann der 10:1 Teiler automa- Die Dunkeltastung des Strahls erfolgt durch High-TTL-
tisch bei der Meßwertanzeige berücksichtigt. Pegel (positive Logik). Es sind keine höheren Spannun-
gen als +5V zur Strahlmodulation zulässig.
Achtung!
Wird ohne 10:1 Tastteiler gemessen, muß das Tastkopf- Unter der Strahlröhre befinden sich die Cursor-, Kalibrator-
symbol abgeschaltet sein. Andernfalls erfolgt eine fal- und Komponententest-Bedienelemente, sowie 2 Buchsen.
sche Ablenkkoeffizienten- und CURSOR Spannungsan-
zeige.
(39) PRINT
MENU - Drucktaste mit zwei Funktionen.
PRINT
(37) GD Nur im Digital-Betrieb:
INV- Drucktaste mit zwei Funktionen. Mit einem kurzen Tastendruck wird eine Dokumentati-
on (Hardcopy) ausgelöst, wenn folgende Voraussetzun-
GD: gen erfüllt sind:
Mit jedem kurzen Tastendruck wird zwischen eingeschal-
tetem und abgeschaltetem Eingang (INPUT CHII (35)) 1.Das Oszilloskop muß mit dem extern anschließbaren
umgeschaltet. Interface HO79-6 ausgerüstet sein.
2.Im HO79-6 muß sich die Software V2.xx befinden.
Bei abgeschaltetem Eingang (GD = ground) wird im
Readout das Erde-Symbol anstelle des Ablenkkoeffizienten Das zur Dokumentation benutzte Gerät (z.B. Drucker,
und der Signalankopplung angezeigt. Dann ist das am Plotter) muß mit einer der Schnittstellen des Interface
Signaleingang anliegende Signal abgeschaltet und es HO79-6 verbunden sein. Die Dokumentation beinhaltet
wird (bei automatischer Triggerung) nur eine in Y-Rich- die Signaldarstellung, das Meßraster, die Meßparameter
tung unabgelenkte Strahllinie dargestellt, die als Referenz- und zusätzliche Informationen (Oszilloskoptyp und Inter-
linie für Massepotential (0 Volt) benutzt werden kann. face-Softwareversion).
Bezogen auf die zuvor bestimmte Y-Position der Strahl- Die PRINT-Taste kann anstelle der “START”-Taste des
linie, kann der Wert einer Gleichspannung bestimmt Interface HO79-6, die bei Einbau des Oszilloskops in
werden. Dazu muß der Eingang wieder eingeschaltet und einem Gestellrahmen (Rack) oft nicht zugänglich ist,
mit Gleichspannungskopplung (DC) gemessen werden. benutzt werden.
Mit dem Readout kann auch ein Symbol für die Referenz-
position angezeigt werden. Siehe Y-POS. I (13). Weitere Informationen sind dem Handbuch, das dem
Interface HO79-6 beiliegt, zu entnehmen.
In Stellung „GD“ sind die AC-DC -Taste (36) und der
VOLTS/DIV.-Drehknopf (24) abgeschaltet. Analog- und Digitalbetrieb
INV: MENU
Mit jedem langen Betätigen dieser Taste wird zwischen Mit einem langen Tastendruck kann ein Menü (MAIN
nichtinvertierter und invertierter Darstellung des Kanal II MENU) aufgerufen werden, das mehrere Untermenüs
Signales umgeschaltet. Bei Invertierung wird im Readout enthält (SETUP, CALIBRATE und falls angeschlossen
ein waagerechter Strich über die Kanalangabe (Yt: “Y2...”; HO79). Siehe “Menü” und ggf. Handbuch HO79-6.
XY: “Y...”) gesetzt. Dann erfolgt eine um 180° gedrehte
Signaldarstellung von Kanal II. Wird die Taste erneut lang Wenn ein Menü angezeigt wird, sind folgende Tasten von
betätigt, erfolgt wieder die nichtinvertierte Signal- Bedeutung:
darstellung.
1. Die SAVE- und die RECALL-Taste (12).
(38) TRIG. EXT. - Mit kurzem Tastendruck läßt sich das nächste Menü
INPUT (Z) - BNC-Buchse mit Doppelfunktion. Die Ein- (Untermenü) bzw. der darin enthaltene Menüpunkt
gangsimpedanz beträgt ca. 1MΩ II 20pF. Der Außenan- bestimmen. Das aktuelle Menü bzw. der Menüpunkt
schluß der Buchse ist galvanisch mit dem (Netz) Schutz- wird mit größerer Strahlhelligkeit angezeigt.
leiter verbunden.
2. SAVE-Taste (12) mit SET-Funktion.
TRIG. EXT. -Eingang: Wird die SAVE-Taste lang gedrückt (SET-Funktion)
Die BNC-Buchse ist nur dann als Signaleingang für exter- wird das gewählte Menü bzw. der Menüpunkt aufge-
ne Triggersignale wirksam, wenn die EXT - LED (23) rufen. Ist der Menüpunkt mit ON / OFF gekennzeich-
leuchtet. Der TRIG.EXT.-Eingang wird mit der TRIG.- net, erfolgt die Umschaltung auf die zuvor nicht aktive
Drucktaste (23) eingeschaltet. Funktion.
Nur im Analogbetrieb: In einigen Fällen wird nach dem Aufruf einer Funktion
ein Warnhinweis angezeigt. In diesen Fällen muß,
Z- Input: wenn sichergestellt ist das die Funktion wirklich be-
Die BNC-Buchse ist als Z (Strahlhelligkeit) -Modulations- nutzt werden soll, die SAVE-Taste erneut lang ge-
eingang wirksam, wenn weder Komponenten-Test-Be- drückt werden; andernfalls muß der Funktionsaufruf
trieb, noch externe Trigger-Signalankoppelung vorliegen. mit der AUTOSET-Taste (3) abgebrochen werden.
22 Änderungen vorbehalten
Bedienelemente und Readout
Änderungen vorbehalten 23
Bedienelemente und Readout Menü
Zweikanalbetrieb (DUAL): mit einer Amplitude von 0,2Vss entnommen werden. Mit
Nur im DUAL-Betrieb besteht die Notwendigkeit, zwi- eingerasteter Taste ändert sich die Frequenz auf ca.
schen den möglicherweise unterschiedlichen Ablenk- 1MHz. Beide Signale dienen der Frequenzkompensation
koeffizienten von Kanal I und II, zu wählen. Siehe CHI/II von 10:1 Tastteilern. Das Tastverhältnis ist für diesen
unter Punkt (40). Außerdem muß darauf geachtet wer- Verwendungszweck von untergeordneter Bedeutung.
den, daß die CURSOR-Linien auf das an diesem Kanal
anliegende Signal gelegt werden. (45) CT - Drucktaste und 4 mm Bananenstecker-Buchse.
Mit dem Betätigen der CT- (Komponententester) Taste
Das Meßergebnis wird durch das Readout mit ”∆ ∆V1:...” kann zwischen Oszilloskop- und Komponententester-
oder ”∆∆V2:...” angezeigt, wenn die Y-Ablenkkoeffizienten Betrieb gewählt werden. Siehe Komponenten-Test.
kalibriert sind.
Bei Komponententester-Betrieb zeigt das Readout nur
Wird mit unkalibrierten Ablenkkoeffizienten (Readout z.B. noch ”CT” an. Alle Bedienelemente und LED-Anzeigen
”Y1>...”) gemessen, kann kein exaktes Meßergebnis außer ”INTENS” (4), ”READ OUT”-Taste (4), LED ”A”
angezeigt werden. Das Readout zeigt dann: ”∆ ∆ V1>...” bzw. ”RO” (4), ”TR” (5) und ”FOCUS” (6) sind abge-
∆ V2>...”.
oder ”∆ schaltet.
2. XY-Betrieb: Menü
Gegenüber dem DUAL-Betrieb gibt es bezüglich der
Spannungsmessung mit CURSOR-Linien einige Abwei- Das Oszilloskop verfügt auch über mehrere Menüs. Im Ab-
chungen. schnitt “Bedienelemente und Readout” ist die Bedienung
unter PRINT / MENU (39) beschrieben.
Wird das an Kanal I (CHI (HOR.INP. (X)) anliegende Signal
gemessen, werden die CURSOR als vertikal verlaufende Folgende Menüs, Untermenüs und Menüpunkte stehen zur
Linien angezeigt. Die Spannung wird dabei im READOUT Verfügung:
∆VX...“ angezeigt.
mit „∆
1. MAIN MENU
Bezieht sich die Messung auf Kanal II (Y), werden die
CURSOR als waagerechte Linien dargestellt und das 1.1 CALIBRATE
READOUT zeigt „∆ ∆VY...“ an. Informationen über das „CALIBRATION“-Menü können dem
Abschnitt „Abgleich“ entnommen werden.
∆t:
Liegt weder XY- noch CT (KOMPONENTEN TEST)-Be- 1.2 SETUP
trieb vor, kann mit einem langen Tastendruck auf Zeit- Das „SETUP-Menu“ ermöglicht dem Anwender, Änderungen
bzw. Frequenzmessung umgeschaltet werden. Die Um- vorzunehmen, die das Verhalten des Oszilloskops betreffen.
schaltung zwischen Zeit- und Frequenz-Messung kann
mit der Taste ”ON/OFF - CHI/II - 1/∆∆t” (40) vorgenom- Das SETUP-Menü bietet die Untermenüs Miscellaneous und
men werden. Im Readout wird dann entweder ”∆ ∆t...”, Factory an:
oder ”f...” angezeigt. Bei unkalibrierter Zeitbasis wird
”∆t>...” bzw. ”f<...” angezeigt. 1.2.1 Miscellaneous (Verschiedenes) mit den Menüpunkten:
Die Messung und das daraus resultierende Meßergebnis 1.2.1.1 CONTROL BEEP ON/OFF. In der OFF-Stellung wer-
bezieht sich auf die Signaldarstellung. den die Signaltöne abgeschaltet, welche sonst beim Betätigen
von Bedienelementen ertönen.
24 Änderungen vorbehalten
Inbetriebnahme und Voreinstellungen
Änderungen vorbehalten 25
Betriebsarten der Vertikalverstärker
möglich ist, den Tastkopf auf einfachste Weise im Bereich Die Betriebsartenumschaltung ist im Abschnitt “Bedien-
der oberen Grenzfrequenz des Vertikalverstärkers opti- elemente und Readout” beschrieben.
mal abzugleichen. Nach diesem Abgleich erhält man nicht
nur die maximal mögliche Bandbreite im Tastteilerbetrieb, Die gebräuchlichste Art der mit Oszilloskopen vorgenomme-
sondern auch eine weitgehend konstante Gruppenlaufzeit am nen Signaldarstellung ist der Yt-Betrieb. In dieser Betriebsart
Bereichsende. Dadurch werden Einschwingverzerrungen (wie lenkt die Amplitude des zu messenden Signals (bzw. der
Überschwingen, Abrundung, Nachschwingen, Löcher oder Signale) den Strahl in Y-Richtung ab.Gleichzeitig wird der
Höcker im Dach) in der Nähe der Anstiegsflanke auf ein Mini- Strahl von links nach rechts abgelenkt (Zeitbasis).
mum begrenzt. Die Bandbreite des Oszilloskops wird also bei
Benutzung der Tastköpfe HZ51, 52 und 54 ohne Inkaufnahme Der bzw. die Vertikalverstärker bietet/bieten dabei folgende
von Kurvenformverzerrungen voll genutzt. Voraussetzung für Möglichkeiten:
diesen HF-Abgleich ist ein Rechteckgenerator mit kleiner An-
stiegszeit (typisch 4 ns) und niederohmigem Ausgang (ca. 50 Die Darstellung nur eines Signales im Kanal I-Betrieb.
Ohm), der bei einer Frequenz von 1MHz eine Spannung von Die Darstellung nur eines Signales im Kanal II-Betrieb.
0,2Vss abgibt. Der Kalibratorausgang des Oszilloskops erfüllt Die Darstellung von zwei Signalen im DUAL (Zweikanal) -Betrieb.
diese Bedingungen, wenn dieCAL.-Taste eingerastet ist (1MHz).
Bei DUAL-Betrieb arbeiten beide Kanäle. Die Art, wie die
Tastköpfe des Typs HZ51, 52 oder 54 an den CH.I-Eingang Signale beider Kanäle dargestellt werden, hängt von der
anschließen, nur Kalibrator-Taste 1MHz drücken, Ein- Zeitbasis ab (siehe “Bedienelemente und Readout”). Die
gangskopplung auf DC, Eingangsteiler auf 5mV/cm und TIME/ Kanalumschaltung kann nach jedem Zeit-Ablenkvorgang (al-
DIV. auf 100ns/cm stellen (beide kalibriert). Tastkopf in ternierend) erfolgen. Beide Kanäle können aber auch innerhalb
Buchse 0.2Vpp einstecken. Auf dem Bildschirm ist ein Wellen- einer Zeit-Ablenkperiode mit einer hohen Frequenz ständig
zug zu sehen, dessen Rechteckflanken jetzt auch sichtbar umgeschaltet (chop mode) werden. Dann sind auch langsam
sind. Nun wird der HF-Abgleich durchgeführt. Dabei sollte man verlaufende Vorgänge flimmerfrei darstellbar. Für das Oszillo-
die Anstiegsflanke und die obere linke Impuls-Dachecke be- skopieren langsam verlaufender Vorgänge mit Zeitkoeffizienten
achten. ≥500µs/cm ist die alternierende Betriebsart meistens nicht
geeignet. Das Schirmbild flimmert dann zu stark, oder es
Auch die Lage der Abgleichelemente für die HF-Kompensation scheint zu springen.
ist der Tastkopfinformation zu entnehmen.
Die Kriterien für den HF-Abgleich sind: Für Oszillogramme mit höherer Folgefrequenz und entspre-
chend kleiner eingestellten Zeitkoeffizienten ist die gechoppte
• Kurze Anstiegszeit, also eine steile Anstiegsflanke. Art der Kanalumschaltung meist nicht sinnvoll. Liegt ADD-
• Minimales Überschwingen mit möglichst geradlinigem Dach, Betrieb vor, werden die Signale beider Kanäle algebraisch
somit ein linearer Frequenzgang. addiert (+I ±II). Ob sich hierbei die Summe oder die Differenz
der Signalspannungen ergibt, hängt von der Phasenlage bzw.
Die HF-Kompensation sollte so vorgenommen werden, daß Polung der Signale selbst und davon ab, ob eine Invertierung
der Übergang von der Anstiegsflanke auf das Rechteckdach im Oszilloskop vorgenommen wurde.
weder zu stark verrundet, noch mit Überschwingen erfolgt.
Tastköpfe mit einem HF-Abgleichpunkt sind, im Gegensatz zu Gleichphasige Eingangsspannungen:
Tastköpfen mit mehreren Abgleichpunkten, naturgemäß ein-
facher abzugleichen. Dafür bieten mehrere HF-Abgleichpunkte Kanal II nicht invertiert = Summe.
den Vorteil, daß sie eine optimalere Anpassung zulassen. Nach Kanal II invertiert (INV) = Differenz.
beendetem HF-Abgleich ist auch bei 1MHz die Signalhöhe am
Bildschirm zu kontrollieren. Sie soll denselben Wert haben, Gegenphasige Eingangsspannungen:
wie oben beim 1kHz-Abgleich angegeben.
Kanal II nicht invertiert = Differenz.
Kanal II invertiert (INV) = Summe.
26 Änderungen vorbehalten
Betriebsarten der Vertikalverstärker
Die Betriebsartenumschaltung ist im Abschnitt “Bedien- • Aus dem Schirmbild ist nicht ohne weiteres ersichtlich, ob
elemente und Readout” unter Punkt (22) beschrieben. Er die Testspannung gegenüber der Bezugsspannung vor-
enthält auch Informationen über das abweichende Verhalten oder nacheilt. Hier kann ein CR-Glied vor dem Test-
einiger Bedienelemente im XY-Digitalbetrieb. spannungseingang des Oszilloskops helfen. Als R kann
gleich der 1MΩ-Eingangswiderstand dienen, so daß nur ein
In dieser Betriebsart ist die Zeitbasis abgeschaltet. Die X- passender Kondensator C vorzuschalten ist. Vergrößert
Ablenkung wird mit dem über den Eingang von Kanal I (HOR. sich die Öffnungsweite der Ellipse (gegenüber kurzge-
INP. (X) = Horizontal-Eingang) zugeführten Signal vorgenom- schlossenem C), dann eilt die Testspannung vor und umge-
men. Eingangsteiler und Feinregler von Kanal I werden im XY- kehrt. Das gilt aber nur im Bereich bis 90° Phasenverschie-
Betrieb für die Amplitudeneinstellung in X-Richtung benutzt. bung. Deshalb sollte C genügend groß sein und nur eine
Zur horizontalen Positionseinstellung ist aber der X-POS.- relativ kleine, gerade gut beobachtbare Phasenverschie-
Regler zu benutzen. Der Positionsregler von Kanal I ist im XY- bung bewirken.
Betrieb praktisch unwirksam. Die maximale Empfindlichkeit
und die Eingangsimpedanz sind nun in beiden Ablenkrichtungen Falls im XY-Betrieb beide Eingangsspannungen fehlen oder
gleich. Die X-Dehnung x10 ist unwirksam. Bei Messungen ausfallen, wird ein sehr heller Leuchtpunkt auf dem Bildschirm
im XY-Betrieb ist sowohl die obere Grenzfrequenz (-3dB) des abgebildet. Bei zu hoher Helligkeitseinstellung (INTENS -
X-Verstärkers, als auch die mit höheren Frequenzen zuneh- Knopf) kann dieser Punkt in die Leuchtschicht einbrennen,
mende Phasendifferenz zwischen X und Y zu beachten (siehe was entweder einen bleibenden Helligkeitsverlust, oder im
Datenblatt). Extremfall, eine vollständige Zerstörung der Leuchtschicht an
diesem Punkt verursacht.
Eine Umpolung des Y-Signals durch Invertieren mit der
INV-Taste von Kanal II ist möglich! Phasendifferenz-Messung
im Zweikanal-Betrieb (Yt)
Der XY-Betrieb mit Lissajous-Figuren erleichtert oder ermög-
licht gewisse Meßaufgaben: Achtung:
Phasendifferenzmessungen sind im Zweikanal Yt-Be-
• Vergleich zweier Signale unterschiedlicher Frequenz oder trieb nicht möglich, wenn alternierende Triggerung
Nachziehen der einen Frequenz auf die Frequenz des vorliegt.
anderen Signals bis zur Synchronisation. Das gilt auch noch
für ganzzahlige Vielfache oder Teile der einen Signalfrequenz. Eine größere Phasendifferenz zwischen zwei Eingangssignalen
• Phasenvergleich zwischen zwei Signalen gleicher Frequenz. gleicher Frequenz und Form läßt sich sehr einfach im Yt-
Zweikanalbetrieb (DUAL) am Bildschirm messen. Die Zeitab-
Phasenvergleich mit Lissajous-Figur lenkung wird dabei von dem Signal getriggert, das als Bezug
(Phasenlage 0) dient. Das andere Signal kann dann einen vor-
Die folgenden Bilder zeigen zwei Sinus-Signale gleicher Fre- oder nacheilenden Phasenwinkel haben. Die Ablesegenauigkeit
quenz und Amplitude mit unterschiedlichen Phasenwinkeln. wird hoch, wenn auf dem Schirm nicht viel mehr als eine
Periode und etwa gleiche Bildhöhe beider Signale eingestellt
wird. Zu dieser Einstellung können ohne Einfluß auf das
Ergebnis auch die Feinregler für Amplitude und Zeitablenkung
und der LEVEL-Knopf benutzt werden. Beide Zeitlinien wer-
den vor der Messung mit den Y-POS.-Knöpfen auf die horizon-
tale Raster-Mittellinie eingestellt. Bei sinusförmigen Signalen
beobachtet man die Nulldurchgänge; die Sinuskuppen sind
weniger geeignet. Ist ein Sinussignal durch geradzahlige Har-
monische merklich verzerrt (Halbwellen nicht spiegelbildlich
Die Berechnung des Phasenwinkels oder der Phasenverschie- zur X-Achse) oder wenn eine Offset-Gleichspannung vorhan-
bung zwischen den X- und Y-Eingangsspannungen (nach den ist, empfiehlt sich AC-Kopplung für beide Kanäle. Handelt
Messung der Strecken a und b am Bildschirm) ist mit den es sich um Impulssignale gleicher Form, liest man an steilen
folgenden Formeln und einem Taschenrechner mit Winkel- Flanken ab.
funktionen ganz einfach und übrigens unabhängig von den
Ablenkamplituden auf dem Bildschirm. Phasendifferenzmessung im Zweikanalbetrieb
Änderungen vorbehalten 27
Triggerung und Zeitablenkung
Im Bildbeispiel ist t = 3cm und T = 10cm. Daraus errechnet Triggerung: NORMAL; AC; int. mit Zeit-Feinsteller
sich eine Phasendifferenz in Winkelgraden von (oder externe Triggerung).
Neben der Trägerfrequenz F entstehen durch die Modulation Im allgemeinen werden sich periodisch wiederholende
die untere Seitenfrequenz F-f und die obere Seitenfrequenz Spannungsverläufe mit sich periodisch wiederholender Zeit-
F+f. ablenkung dargestellt. Um eine “stehende” auswertbare Dar-
stellung zu erhalten, darf der jeweils nächste Start der Zeitab-
lenkung nur dann erfolgen, wenn die gleiche Position
(Spannungshöhe und Flankenrichtung) des Signalverlaufes
vorliegt, an dem die Zeitablenkung auch zuvor ausgelöst
(getriggert) wurde.
Automatische Spitzenwert-Triggerung
Gerätespezifische Informationen sind den Absätzen NM - AT
(15), LEVEL (17) und TRIG. MODE (26)unter “Bedienelemente
Figur 2 und Readout” zu entnehmen. Mit dem Betätigen der AUTO
Amplitudenmodulierte Schwingung: SET -Taste wird automatisch diese Triggerart eingeschaltet.
F = 1MHz; f = 1kHz; Bei DC-Triggerkopplung und bei alternierender Triggerung
m = 50%; UT = 28,3mVeff. wird die Spitzenwerterfassung automatisch abgeschaltet; die
Funktion der Trigger-Automatik bleibt dabei erhalten.
Oszilloskop-Einstellung für ein Signal entsprechend Figur 2:
Kanal I-Betrieb. Y: CH I; 20mV/cm; AC. Die Zeitablenkung wird bei automatischer Spitzenwert-
TIME/DIV.: 0.2ms/cm. Triggerung auch dann periodisch ausgelöst, wenn keine
28 Änderungen vorbehalten
Triggerung und Zeitablenkung
Meßwechselspannung oder externe Triggerwechselspannung Die Triggerung kann bei automatischer und bei Normaltrig-
anliegt. Ohne Meßwechselspannung sieht man dann eine gerung wahlweise mit einer steigenden oder einer fallenden
Zeitlinie (von der ungetriggerten, also freilaufenden Zeitab- Triggerspannungsflanke einsetzen. Steigende Flanken liegen
lenkung), die auch eine Gleichspannung anzeigen kann. vor, wenn Spannungen, vom negativen Potential kommend,
zum positiven Potential ansteigen. Das hat mit Null- oder
Bei anliegender Meßspannung beschränkt sich die Bedienung Massepotential und absoluten Spannungswerten nichts zu
im wesentlichen auf die richtige Amplituden- und Zeitbasis- tun. Die positive Flankenrichtung kann auch im negativen Teil
Einstellung bei immer sichtbarem Strahl. einer Signalkurve liegen. Eine fallende Flanke löst die Triggerung
sinngemäß aus. Dies gilt bei automatischer und bei Normal-
Der Triggerpegel-Einsteller ist bei automatischer Spitzenwert- triggerung.
Triggerung wirksam. Sein Einstellbereich stellt sich automa-
tisch auf die Spitze-Spitze-Amplitude des gerade angelegten Triggerkopplung
Signals ein und wird damit unabhängiger von der Signal-
Amplitude und -Form. Gerätespezifische Informationen sind den Absätzen NM - AT
(15), LEVEL (17)und TRIG. MODE (26)unter “Bedienelemente
Beispielsweise darf sich das Tastverhältnis von rechteck- und Readout” zu entnehmen. Mit AUTO SET wird immer auf
förmigen Spannungen zwischen 1 : 1 und ca. 100 : 1 ändern, AC-Triggerkopplung geschaltet. Die Durchlaß-Frequenz-
ohne daß die Triggerung ausfällt. bereiche der Triggerkopplungsarten sind dem “Datenblatt”
entnehmbar. Bei interner DC- oder LF-Triggerkopplung sollte
Es ist dabei unter Umständen erforderlich, daß der Trigger- immer mit Normaltriggerung und Triggerpegel-Einstellung
pegel-Einsteller fast an das Einstellbereichsende zu stellen gearbeitet werden.
ist. Bei der nächsten Messung kann es erforderlich werden,
den Triggerpegel-Einsteller anders einzustellen. Die Ankopplungsart und der daraus resultierende Durchlaß-
Frequenzbereich des Triggersignals können mit der
Diese Einfachheit der Bedienung empfiehlt die automatische Triggerkopplung bestimmt werden.
Spitzenwert-Triggerung für alle unkomplizierten Meßaufgaben.
Sie ist aber auch die geeignete Betriebsart für den ,Einstieg” AC: Ist die am häufigsten zum Triggern benutzte Kopplungs-
bei diffizilen Meßproblemen, nämlich dann, wenn das art. Unterhalb und oberhalb des Durchlaß-Frequenz-
Meßsignal selbst in Bezug auf Amplitude, Frequenz oder Form bereiches steigt die Triggerschwelle zunehmend an.
noch weitgehend unbekannt ist.
DC: Bei DC-Triggerung gibt es keine untere Frequenzbereichs-
Die automatische Spitzenwert-Triggerung ist unabhängig von grenze, da das Triggersignal galvanisch an die Trigger-
der Triggerquelle und ist, sowohl bei interner wie auch exter- einrichtung angekoppelt wird. Diese Triggerkopplung ist
ner Triggerung anwendbar. Sie arbeitet oberhalb 20Hz. dann zu empfehlen, wenn bei ganz langsamen Vorgängen
auf einen bestimmten Pegelwert des Meßsignals getriggert
Normaltriggerung werden soll, oder wenn impulsartige Signale mit sich
während der Beobachtung ständig ändernden Tastver-
Gerätespezifische Informationen sind den Absätzen NM - AT hältnissen dargestellt werden müssen.
(15), LEVEL (17)und TRIG. MODE (26)unter “Bedienelemente
und Readout” zu entnehmen. Hilfsmittel zur Triggerung sehr HF: Der Durchlaß-Frequenzbereich in dieser Triggerkop-
schwieriger Signale sind die Zeit-Feinsteinstellung (VAR.) und plungsart entspricht einem Hochpaß. HF-Trigger-
die HOLDOFF-Zeiteinstellung. kopplung ist für alle hochfrequenten Signale günstig.
Gleichspannungsschwankungen und tieffrequentes
Die folgende Beschreibung bezieht sich auf den Analog- (Funkel-) Rauschen der Triggerspannung werden unter-
betrieb. Im Digitalbetrieb vorliegende Abweichungen sind in drückt, was sich günstig auf die Stabilität der Triggerung
den zuvor erwähnten Absätzen unter „Bedienelemente und auswirkt.
Readout“ beschrieben.
LF: Mit LF-Triggerkopplung liegt Tiefpaßverhalten vor. In
Mit Normaltriggerung und passender Triggerpegel- Verbindung mit Normaltriggerung gibt es wie bei DC-
Einstellung kann die Auslösung bzw. Triggerung der Triggerkopplung keine untere Grenze des Durchlaß-
Zeitablenkung an jeder Stelle einer Signalflanke erfol- Frequenzbereichs (galvanische Kopplung). In Kombina-
gen. Der mit dem Triggerpegel-Knopf erfaßbare tion mit automatischer (Spitzenwert) Triggerung wird
Triggerbereich ist stark abhängig von der Amplitude das Triggersignal bei LF-Triggerkopplung über einen
des Triggersignals. Kondensator angekoppelt. Dadurch gibt es eine untere
Grenzfrequenz, die aber unter der Wiederholfrequenz
Ist bei interner Triggerung die Bildhöhe kleiner als 1cm, erfor- der Triggerautomatik liegt und deshalb nicht stört.
dert die Einstellung wegen des kleinen Fangbereichs etwas
Feingefühl. Bei falscher Triggerpegel-Einstellung und/oder bei Die LF-Triggerkopplung ist häufig für niederfrequente
fehlendem Triggersignal wird die Zeitbasis nicht gestartet und Signale besser geeignet als die DC-Triggerkopplung,
es erfolgt keine Strahldarstellung. Mit Normaltriggerung sind weil Rauschgrößen innerhalb der Triggerspannung stark
auch komplizierte Signale triggerbar. Bei Signalgemischen ist unterdrückt werden. Das vermeidet oder verringert im
die Triggermöglichkeit abhängig von gewissen periodisch wie- Grenzfall Jittern oder Doppelschreiben, insbesondere
derkehrenden Pegelwerten, die u.U. erst bei gefühlvollem bei sehr kleinen Eingangsspannungen. Oberhalb des
Drehen des Triggerpegel-Einstellers gefunden werden. Durchlaß-Frequenzbereiches steigt die Triggerschwelle
zunehmend an.
Flankenrichtung
TVL (TV-Zeile): siehe folgenden Absatz, TV (Zeilensynchron-
Die mit der Drucktaste (15) eingestellte (Trigger-) Flanken- impuls-Triggerung)
richtung wird im Readout angezeigt. Siehe auch “Bedienele-
mente und Readout”. Die Flankenrichtungseinstellung wird TVF (TV-Bild): siehe folgenden Absatz, TV (Bildsynchron-
durch AUTO SET nicht beeinflußt. impuls-Triggerung)
Änderungen vorbehalten 29
Triggerung und Zeitablenkung
~ (LINE - Netztriggerung) : siehe Absatz “Netztriggerung” Triggerung auslöst. Das ist bedingt durch den Versatz (1/2
Zeile) zwischen beiden Halbbildern.
TV (Videosignal-Triggerung)
Mit der Umschaltung auf TVL oder TVF wird der TV- Zeilensynchronimpuls-Triggerung
Synchronimpuls-Separator wirksam. Er trennt die
Synchronimpulse vom Bildinhalt und ermöglicht eine Die Zeilensynchronimpuls-Triggerung kann durch jeden
von Bildinhaltsänderungen unabhängige Triggerung von Synchronimpuls erfolgen. Um einzelne Zeilen darstellen zu
Videosignalen. können, ist die TIME/DIV.-Einstellung von 10µs/div. empfeh-
lenswert. Es werden dann ca. 1½ Zeilen sichtbar. Im allgemei-
Abhängig vom Meßpunkt sind Videosignale (FBAS- bzw. nen hat das komplette Videosignal einen starken Gleich-
BAS-Signale = Farb-Bild-Austast-Synchron-Signale) als spannungsanteil. Bei konstantem Bildinhalt (z.B. Testbild oder
positiv oder negativ gerichtetes Signal zu messen. Nur Farbbalkengenerator) kann der Gleichspannungsanteil ohne
bei richtiger Einstellung der (Trigger-) Flankenrichtung weiteres durch AC-Eingangskopplung des Oszilloskop-
werden die Synchronimpulse vom Bildinhalt getrennt. Verstärkers unterdrückt werden.
Die Flankenrichtung der Vorderflanke der Synchron-
impulse ist für die Einstellung der Flankenrichtung maß- Bei wechselndem Bildinhalt (z.B. normales Programm) emp-
gebend; dabei darf die Signaldarstellung nicht invertiert fiehlt sich aber DC-Eingangskopplung, weil das Signalbild
sein. Ist die Spannung der Synchronimpulse am sonst mit jeder Bildinhaltsänderung die vertikale Lage auf dem
Meßpunkt positiver als der Bildinhalt, muß steigende Bildschirm ändert. Mit dem Y-Positionseinsteller kann der
Flankenrichtung gewählt werden. Befinden sich die Gleichspannungsanteil immer so kompensiert werden, daß
Synchronimpulse unterhalb des Bildinhalts, ist deren das Signalbild in der Bildschirmrasterfläche liegt.
Vorderflanke fallend. Dann muß die fallende Flanken-
richtung gewählt werden. Bei falscher Flankenrichtungs- Die Sync-Separator-Schaltung wirkt ebenso bei externer
wahl erfolgt die Darstellung unstabil bzw. ungetriggert, Triggerung. Selbstverständlich muß der Spannungsbereich
da dann der Bildinhalt die Triggerung auslöst. (siehe “Datenblatt”) für die externe Triggerung eingehalten
werden. Ferner ist auf die richtige Flankenrichtung zu achten,
Die Videosignaltriggerung sollte mit automatischer Triggerung die bei externer Triggerung nicht unbedingt mit der Richtung
erfolgen. Bei interner Triggerung muß die Signalhöhe der des (am Y-Eingang anliegenden) Signal-Synchronimpulses über-
Synchronimpulse mindestens 5mm betragen. einstimmen muß. Beides kann leicht kontrolliert werden,
wenn die externe Triggerspannung selbst erst einmal (bei
Das Synchronsignal besteht aus Zeilen- und Bildsynchron- interner Triggerung) dargestellt wird.
impulsen, die sich unter anderem auch durch ihre Pulsdauer
unterscheiden. Sie beträgt bei Zeilensynchronimpulsen ca. Netztriggerung
5µs im zeitlichen Abstand von 64µs. Bildsynchronimpulse
bestehen aus mehreren Pulsen, die jeweils ca. 28µs lang sind Diese Triggerart liegt vor, wenn die ~ -LED (26) leuchtet. Bei
und mit jedem Halbbildwechsel im Abstand von 20ms vorkom- Netztriggerung wird das Triggerpegel-Symbol nicht im Readout
men. Beide Synchronimpulsarten unterscheiden sich somit angezeigt. Zur Triggerung mit Netzfrequenz wird eine Span-
durch ihre Zeitdauer und durch ihre Wiederholfrequenz. Es nung aus dem Netzteil als netzfrequentes Triggersignal (50/
kann sowohl mit Zeilen- als auch mit Bildsynchronimpulsen 60Hz) genutzt.
getriggert werden.
Diese Triggerart ist unabhängig von Amplitude und Frequenz
Bildsynchronimpuls-Triggerung des Y-Signals und empfiehlt sich für alle Signale, die netz-
synchron sind. Dies gilt ebenfalls in gewissen Grenzen für
Achtung: Bei Bildsynchronimpuls-Triggerung in Verbin- ganzzahlige Vielfache oder Teile der Netzfrequenz. Die
dung mit geschaltetem (gechoppten) DUAL-Betrieb kön- Netztriggerung erlaubt eine Signaldarstellung auch unterhalb
nen in der Signaldarstellung Interferenzstörungen sichtbar der Triggerschwelle. Sie ist deshalb u.a. besonders geeignet
werden. Es sollte dann auf alternierenden DUAL-Betrieb zur Messung kleiner Brummspannungen von Netzgleichrichtern
umgeschaltet werden. Unter Umständen sollte auch das oder netzfrequenten Einstreuungen in eine Schaltung.
Readout abgeschaltet werden.
Im Gegensatz zur üblichen, flankenrichtungsbezogenen
Es ist ein dem Meßzweck entsprechender Zeit-Ablenk- Triggerung, wird bei Netztriggerung mit der Flankenrichtungs-
koeffizient im TIME / DIV.-Feld zu wählen. Bei der 2ms/div.- umschaltung zwischen der positiven und der negativen Halb-
Einstellung wird ein vollständiges Halbbild dargestellt. Am welle gewählt (evtl. Netzstecker umpolen) und nicht die
linken Bildrand ist ein Teil der auslösenden Bildsynchron- Flankenrichtung. Der Triggerpegel kann mit dem dafür vorge-
impulsfolge und am rechten Bildschirmrand der aus mehreren sehenen Einsteller über einen gewissen Bereich der gewähl-
Pulsen bestehende Bildsynchronimpuls für das nächste Halb- ten Halbwelle verschoben werden.
bild zu sehen. Das nächste Halbbild wird unter diesen Bedin-
gungen nicht dargestellt. Der diesem Halbbild folgende Netzfrequente magnetische Einstreuungen in eine Schaltung
Bildsynchronimpuls löst erneut die Triggerung und die Darstel- können mit einer Spulensonde nach Richtung (Ort) und Ampli-
lung aus. Ist die kleinste HOLDOFF-Zeit eingestellt, wird tude untersucht werden. Die Spule sollte zweckmäßig mit
unter diesen Bedingungen jedes 2. Halbbild angezeigt. Auf möglichst vielen Windungen dünnen Lackdrahtes auf einen
welches Halbbild getriggert wird unterliegt dem Zufall. kleinen Spulenkörper gewickelt und über ein geschirmtes
Kabel an einen BNC-Stecker (für den Oszilloskop-Eingang)
Durch kurzzeitiges Unterbrechen der Triggerung kann auch angeschlossen werden. Zwischen Stecker- und Kabel-Innen-
zufällig auf das andere Halbbild getriggert werden. Eine Deh- leiter ist ein kleiner Widerstand von mindestens 100Ω einzu-
nung der Darstellung kann durch Einschalten der X-MAG. x10 bauen (Hochfrequenz-Entkopplung). Es kann zweckmäßig sein,
Funktion erreicht werden; damit werden einzelne Zeilen er- auch die Spule außen statisch abzuschirmen, wobei keine
kennbar. Vom Bildsynchronimpuls ausgehend kann eine X- Kurzschlußwindungen auftreten dürfen. Durch Drehen der
Dehnung auch mit dem TIME/DIV.-Knopf vorgenommen wer- Spule in zwei Achsrichtungen lassen sich Maximum und
den. Es ist aber zu beachten, daß sich daraus eine scheinbar Minimum am Meßort feststellen.
ungetriggerte Darstellung ergibt, weil dann jedes Halbbild die
30 Änderungen vorbehalten
Triggerung und Zeitablenkung
Alternierende Triggerung blitzt dann die Anzeige nicht nur beim Start der Zeitablenkung
am linken Bildschirmrand auf, sondern - bei Darstellung meh-
Diese Triggerart kann mit der TRIG. -Taste (23) eingeschaltet rerer Kurvenzüge auf dem Schirm - bei jedem Kurvenzug.
werden. Bei alternierender Triggerung wird das Triggerpegel-
Symbol nicht im Readout angezeigt. Siehe “Bedienelemente Holdoff-Zeiteinstellung
und Readout”.
Gerätespezifische Informationen sind dem Absatz DEL.POS.-
Die alternierende Triggerung ist dann sinnvoll einsetzbar, HO - LED (27) unter “Bedienelemente und Readout” zu
wenn die getriggerte Darstellung von zwei Signalen, die entnehmen. Die folgende Beschreibung bezieht sich auf den
asynchron zueinander sind, erfolgen soll. Die alternierende Analogbetrieb. Wenn bei äußerst komplizierten Signal-
Triggerung kann nur dann richtig arbeiten, wenn die Kanalum- gemischen auch nach mehrmaligem gefühlvollen Durchdre-
schaltung alternierend erfolgt. Mit alternierender Triggerung hen des LEVEL-Knopfes bei Normaltriggerung kein stabiler
kann eine Phasendifferenz zwischen beiden Eingangssignalen Triggerpunkt gefunden wird, kann in vielen Fällen eine stabile
nicht mehr ermittelt werden. Zur Vermeidung von Triggerung durch Betätigung des HO - Knopfes erreicht wer-
Triggerproblemen, bedingt durch Gleichspannungsanteile, ist den. Mit dieser Einrichtung kann die Sperrzeit der Triggerung
AC-Eingangskopplung für beide Kanäle empfehlenswert. Die zwischen zwei Zeit-Ablenkperioden im Verhältnis von ca. 10:1
interne Triggerquelle wird bei alternierender Triggerung ent- kontinuierlich vergrößert werden. Triggerimpulse die inner-
sprechend der alternierenden Kanalumschaltung nach jedem halb dieser Sperrzeit auftreten, können den Start der Zeitbasis
Zeitablenkvorgang umgeschaltet. Daher muß die Amplitude nicht auslösen. Besonders bei Burst-Signalen oder
beider Signale für die Triggerung ausreichen. aperiodischen Impulsfolgen gleicher Amplitude kann der Be-
ginn der Triggerphase dann auf den jeweils günstigsten oder
Externe Triggerung erforderlichen Zeitpunkt eingestellt werden.
Die externe Triggerung wird mit der TRIG. -Taste (23) einge- Ein stark verrauschtes oder ein durch eine höhere Frequenz
schaltet. Mit der Umschaltung auf diese Triggerart wird das gestörtes Signal wird manchmal doppelt dargestellt. Unter
Triggerpegel-Symbol abgeschaltet. Mit dem Einschalten die- Umständen läßt sich mit der Triggerpegel-Einstellung nur die
ser Triggerart wird die interne Triggerung abgeschaltet. Über gegenseitige Phasenverschiebung beeinflussen, aber nicht
die entsprechende BNC-Buchse kann jetzt extern getriggert die Doppeldarstellung. Die zur Auswertung erforderliche sta-
werden, wenn dafür eine Spannung von 0,3Vss bis 3Vss zur bile Einzeldarstellung des Signals ist aber durch die Vergröße-
Verfügung steht, die synchron zum Meßsignal ist. Diese rung der HOLD OFF-Zeit leicht zu erreichen. Hierzu ist die
Triggerspannung darf durchaus eine völlig andere Kurvenform HOLD OFF-Zeit langsam zu erhöhen, bis nur noch ein Signal
als das Meßsignal haben. Die Triggerung ist in gewissen abgebildet wird. Eine Doppeldarstellung ist bei gewissen
Grenzen sogar mit ganzzahligen Vielfachen oder Teilen der Impulssignalen möglich, bei denen die Impulse abwechselnd
Meßfrequenz möglich; Phasenstarrheit ist allerdings Bedin- eine kleine Differenz der Spitzenamplituden aufweisen. Nur
gung. Es ist aber zu beachten, daß Meßsignal und eine ganz genaue Triggerpegel-Einstellung ermöglicht die
Triggerspannung trotzdem einen Phasenwinkel aufweisen kön- Einzeldarstellung. Die HOLD OFF-Zeiteinstellung vereinfacht
nen. Ein Phasenwinkel von z.B. 180° wirkt sich dann so aus, daß auch hier die richtige Einstellung.
trotz positiver (Trigger) Flankenwahl die Darstellung des
Meßsignals mit einer negativen Flanke beginnt. Nach Beendigung dieser Arbeit sollte die HOLD OFF-Zeit
unbedingt wieder auf Minimum zurückgedreht werden, weil
Die maximale Eingangsspannung an der BNC-Buchse be- sonst u.U. die Bildhelligkeit drastisch reduziert ist.
trägt 100V (DC+Spitze AC).
Die Arbeitsweise ist aus folgenden Abbildungen ersichtlich.
Triggeranzeige „TR“
Die folgenden Erläuterungen beziehen sich auf die LED-
Anzeige, die unter Punkt (16) im Absatz “Bedienelemente und
Readout” aufgeführt ist. Sowohl bei automatischer- (AT) wie
auch bei Normal- (NM) Triggerung wird der getriggerte Zu-
stand der Zeitablenkung durch die TR-LED angezeigt. Sie
leuchtet wenn folgende Bedingungen erfüllt werden:
Änderungen vorbehalten 31
Triggerung und Zeitablenkung
Ablenkverzögerung / After Delay Triggerung Mit dem Umschalten auf SEARCH zeigt das Readout „SE“ an
und ein Teil des Strahls ist nicht mehr sichtbar. Sofern vorher
Diese Funktionen werden nur im Analog-Zeitbasisbetrieb er- eine verlängerte Holdoff-Zeit Einstellung vorlag, wird sie auto-
möglicht. matisch auf Minimum gesetzt (siehe Holdoff-Zeiteinstellung).
Gerätespezifische Informationen sind dem Absätzen DEL.POS. Nun kann die Verzögerungszeit mit dem TIME / DIV.-Dreh-
/ HO -LED (27), SEA./DEL. - ON/OFF (29) und DEL.TRIG. / VAR. knopf grob und dem DEL.POS.-Knopf fein eingestellt werden.
(30) unter “Bedienelemente und Readout” zu entnehmen. Dabei wird der Strahlstart noch nicht verzögert, sondern die
Verzögerungszeit durch das Abschalten des Elektronenstrahls
Wie im Absatz ”Triggerung und Zeitablenkung” beschrieben, sichtbar gemacht; d.h. die sichtbare Strahllänge wird verkürzt.
löst die Triggerung den Start der Zeitablenkung aus. Der zuvor Befindet sich der DEL. POS.-Knopf am „Linksanschlag“, wird
nicht sichtbare Elektronenstrahl wird hellgetastet (sichtbar) der Strahl auf den ersten zwei Zentimetern am linken Rand
und von links nach rechts abgelenkt, bis die maximale Ablen- dunkel. Dieser Bereich vergrößert sich um ca. 4cm, wenn der
kung erfolgte. Danach wird der Strahl dunkelgetastet und es DEL. POS.-Einsteller ganz nach rechts gedreht wird. Die
erfolgt der Strahlrücklauf (zurück in die Strahlstartposition). Verzögerungszeit ist so einzustellen, daß die Strahllinie mög-
Nach Ablauf der Holdoff-Zeit kann dann die Zeitablenkung lichst kurz vor dem zu vergrößernden Zeitabschnitt beginnt.
erneut durch die Triggerautomatik bzw. ein Triggersignal Ist die Verzögerungszeit (maximal ca. 6cm x Ablenkkoeffizient)
gestartet werden. nicht ausreichend, um bis zu dem später zu vergrößernden
Signalteil zu gelangen, kann der Ablenkkoeffizient vergrößert
Da sich der Triggerpunkt immer am Strahlstart befindet, kann werden. Mit anliegendem Signal wir dabei sichtbar, daß dar-
eine X-Dehnung der Signaldarstellung durch eine höhere Zeitab- aus ein größerer Ablenkkoeffizient resultiert; d.h. die Ablenk-
lenkgeschwindigkeit (kleiner Zeit-Ablenkkoeffizient - TIME / geschwindigkeit wird verringert.
DIV.) - nur von diesem Punkt beginnend - vorgenommen
werden. Bestimmte Signalanteile, die zuvor weiter rechts dar- Die Verzögerungszeiteinstellung erfolgt relativ, d.h. bezogen
gestellt wurden, sind dann in vielen Fällen nicht mehr darstell- auf den Ablenkkoeffizienten (siehe Bild 2).
bar. Die Ablenkverzögerung löst derartige Probleme.
Bild 2
Mit der Ablenkverzögerung kann die Auslösung der Zeitab-
lenkung ab dem Triggerpunkt um eine vorwählbare Zeit verzö- MODE: SEA
gert werden. Damit besteht die Möglichkeit, praktisch an jeder (SEARCH = suchen)
Stelle einer Signalperiode mit der Zeitablenkung zu beginnen. TIME / DIV. : 5ms/cm
Der dem verzögerten Start der Zeitablenkung folgende Zeitab- Triggerkopplung: TV-F
schnitt läßt sich durch Erhöhung der Ablenkgeschwindigkeit Triggerflanke: fallend (-)
stark gedehnt darstellen (Zeit-Ablenkkoeffizient verringern). Mit Verzögerungszeit:
zunehmender Dehnung verringert sich die Bildhelligkeit. Sie 4cm x 5ms = 20ms
kann im Bedarfsfall erhöht werden (INTENS.-Regler weiter
nach rechts drehen). Wird das dargestellte Signal in X-Richtung Bild 2 zeigt, daß die Verzögerungszeit auch meßbar ist. Sie ist
unruhig dargestellt (jittern), besteht die Möglichkeit, dies durch identisch mit der eingestellten Verschiebung des Strahlan-
nochmaliges Triggern nach Ablauf der Delay-Zeit zu verhindern. fangs. Man ermittelt sie durch Multiplikation des dunkel-
getasteten Teils (horizontal) mit dem eingestellten Zeit-
Bei der Darstellung von Videosignalen besteht die Möglichkeit koeffizienten. Mit der Umschaltung von SEARCH auf DELAY
auf Bildsynchronimpulse zu triggern (TV-F). Nach Ablauf der wird wieder die gesamte Strahllänge, beginnend mit dem
vom Benutzer eingestellten Delay-Zeit, kann anschließend auf zuvor gewählten Zeitabschnitt, sichtbar, wenn der (gespei-
eine dann folgende Zeile (nach)getriggert werden (DTR). Da- cherte) aktuelle Zeit-Ablenkkoeffizient nicht zu klein ist.
mit sind z.B. Prüf- oder Datenzeilen einzeln darstellbar.
Ist wegen zu großer Dehnung (zu kleinem Ablenkkoeffizienten)
Die Handhabung der Ablenkverzögerung ist relativ einfach. der Strahl kaum oder gar nicht sichtbar, muß der Ablenk-
Ausgehend vom normalen Betrieb, ohne Ablenkverzögerung, koeffizient mit dem TIME / DIV.-Drehknopf vergrößert wer-
wird das zu verzögernde Signal zunächst mit 1 bis 3 Grund- den. Ein größerer Ablenkkoeffizient als der zuvor im SEARCH-
perioden dargestellt. Die Darstellung nur eines Teils einer Betrieb gewählte Wert kann nicht eingestellt werden.
Periode begrenzt die Wahl des gedehnten Zeitabschnitts und
erschwert unter Umständen die Triggerung. Dagegen läßt sich Beispiel:
der Bereich von 1 bis 3 Grundperioden mit TIME / DIV. einstel- Der in Bild 2 in der SEARCH-Einstellung gewählte Wert
len. Hierbei sollte man die X-Dehnung x 10 abschalten und mit beträgt 5ms/cm. Im DELAY-Betrieb mit ebenfalls 5ms/cm
kalibrierter Zeitbasis arbeiten. Die Triggerung muß für den erfolgt deshalb eine verzögerte aber ungedehnte 1:1
weiteren Verlauf auf eine gut triggernde Flanke eingestellt sein. Darstellung. Eine weitere Erhöhung des Ablenk-
koeffizienten auf z.B. 10ms/cm wäre sinnlos und wird
Die folgende Beschreibung setzt voraus, daß der Strahlstart daher automatisch verhindert.
am linken Rasterrand erfolgt, unverzögerter Zeitbasisbetrieb
vorliegt und die X-Dehnung x10 abgeschaltet ist.
Bild 3
MODE: DEL
(DELAY = verzögern)
Bild 1 (FBAS-Signal) TIME / DIV. : 5ms/cm
MODE: kein Delay Triggerkopplung: TV-F
TIME / DIV. : 5ms/cm Triggerflanke: fallend (-)
Triggerkopplung: TV-F Verzögerungszeit:
Triggerflanke: fallend ( \ ) 4cm x 5ms = 20ms
32 Änderungen vorbehalten
Autoset
Die Dehnung läßt sich nun mit der Einstellung des Ablenk- gedehnten Darstellungen kann die während der Strahlab-
koeffizienten verändern. Mit dem DEL. POS.-Einsteller ist auch lenkung erfolgende Kanalumschaltung sichtbar werden (ab-
nachträglich eine Veränderung der Verzögerungszeit und damit wechselnde Darstellung von Kanal I und II). Mit gleichzeitigem
eine Verschiebung des gedehnten Abschnitts in horizontaler Drücken der CHI- und der DUAL-Taste kann auf alternierenden
Richtung möglich. Bild 4 zeigt, daß eine fünfzigfache Dehnung DUAL-Betrieb umgeschaltet werden. Eine nachfolgende Än-
durch das Umschalten des Ablenkkoeffizienten (TIME / DIV.) derung des Zeitkoeffizienten bewirkt wieder die gechoppte
von 5ms/cm auf 0.1ms/cm erreicht wurde. Mit der Dehnung Darstellung, kann aber wieder aufgehoben werden.
erhöht sich die Ablesegenauigkeit bei Zeitmessungen.
Autoset
Bild 4 Gerätespezifische Informationen sind dem Absatz AUTOSET
(2) unter “Bedienelemente und Readout” zu entnehmen. Die
MODE: DEL folgende Beschreibung gilt für den Analog- und Digital-Betrieb.
(DELAY = verzögern) Bei Digital-Betrieb wird durch AUTO SET außerdem auf Refresh
TIME / DIV. : 0.1ms/cm (RFR-LED) mit abgeschaltetem Pre-Trigger („PT0%“) geschal-
Triggerkopplung: TV-F tet.
Triggerflanke: fallend (-)
Verzögerungszeit: Wie bereits im Abschnitt “Bedienelemente und Readout”
4cm x 5ms = 20ms erwähnt, werden bis auf wenige Ausnahmen (POWER-Taste,
Kalibratorfrequenz-Taste, sowie Focus- und TR (Strahl-
Die verzögerte und gedehnte Signaldarstellung kann nach- drehungs)-Einsteller) alle Bedienelemente elektronisch abge-
getriggert werden, wenn nach der Verzögerungszeit eine zum fragt. Sie lassen sich daher auch steuern. Daraus ergibt sich
Triggern geeignete Signalflanke vorkommt. Dazu ist auf die Möglichkeit einer automatischen, signalbezogenen Geräte-
DEL.TRIG. (2. Triggerung nach Ablauf der Verzögerungszeit - einstellung im Yt (Zeitbasis)-Betrieb, so daß in den meisten
After Delay Triggerung) zu schalten. Die vor dem Umschalten Fällen keine weitere manuelle Bedienung erforderlich ist.
vorliegenden Einstellungen der Triggerart (automatische Spit-
zenwert-Triggerung / Normal-Triggerung), Triggerkopplung, AUTO SET schaltet immer auf Yt- (Zeitbasis) Betrieb.
der Trigger-LEVEL-Einstellung und der Flankenrichtung blei-
ben erhalten und lösen den Start der Verzögerungszeit aus. Mit dem Betätigen der AUTO SET-Taste bleibt die zuvor
Bei ”After Delay” Triggerung wird automatisch auf Normal- gewählte Yt-Betriebsart unverändert, wenn Mono CHI-, CHII-
Triggerung (NM) und DC-Triggerkopplung (beide Anzeigen oder DUAL-Betrieb vorlag. Im Falle von Additionsbetrieb wird
leuchten) geschaltet. Diese vorgegebenen Einstellungen kön- automatisch auf DUAL geschaltet. Der bzw. die Y-Ablenk-
nen nicht verändert werden. Demgegenüber können der koeffizienten (VOLTS / DIV.) werden automatisch so ge-
Triggerpegel (LEVEL) und die Triggerflankenrichtung verän- wählt, daß die Signalamplitude im Mono (Einkanal)-Betrieb ca.
dert werden, um auf den gewünschten Signalanteil triggern zu 6cm nicht überschreitet, während im DUAL-Betrieb jedes
können. Bei nicht zur Triggerung ausreichender Signalamplitude Signal mit ca. 4cm Höhe dargestellt wird. Dieses, wie auch die
bzw. ungeeigneter Trigger-LEVEL-Einstellung erfolgt kein Erläuterungen für die automatische Zeitkoeffizienten (TIME /
Strahlstart und der Bildschirm ist dunkel. DIV.)-Einstellung, gilt für Signale, die nicht zu stark vom
Tastverhältnis 1:1 abweichen.
Bei geeigneten Einstellungen kann auch jetzt mit dem DELAY-
Positions (DEL.POS.)-Einsteller eine Verschiebung des ge- Die automatische Zeitkoeffizienten-Einstellung sorgt für eine
dehnten Signals in X-Richtung vorgenommen werden. Dies Darstellung von ca. 2 Signalperioden. Bei Signalen mit unter-
erfolgt aber nicht, wie im ungetriggerten DELAY-Betrieb, schiedlichen Frequenzanteilen, wie z.B. Videosignalen, erfolgt
kontinuierlich, sondern von Triggerflanke zu Triggerflanke die Einstellung zufällig.
springend und ist daher bei den meisten Signalen nicht zu
erkennen. Im Falle der TV-Triggerung bedeutet dies, daß nicht Durch die Betätigung der AUTO SET-Taste werden folgende
nur auf Zeilensynchronimpulse, sondern auch auf in einer Zeile Betriebsbedingungen vorgegeben:
vorkommende Flanken getriggert werden kann.
• Keine Änderung bei AC- bzw. DC-Eingangskopplung; GD
Selbstverständlich ist die Dehnung nicht auf den im Beispiel wird abgeschaltet, dann letzte Einstellung (AC oder DC).
gewählten Faktor 50 begrenzt. Eine Grenze bildet die mit • Interne (vom Meßsignal abgeleitete) Triggerung.
zunehmender Dehnung abnehmende Strahlhelligkeit. • Automatische-Spitzenwert-Triggerung.
• Triggerpegel-Einstellung auf Bereichsmitte.
Der Umgang mit der Ablenkverzögerung, besonders bei schwie- • Y-Ablenkoeffizient(en) kalibriert.
rig darzustellenden Signalgemischen, bedarf einer gewissen • Zeitbasis-Ablenkkoeffizient kalibriert.
Erfahrung. Die Aufzeichnung von Ausschnitten einfacher Signal- • AC- bzw. DC-Triggerkopplung werden nicht geändert. Liegt
arten ist dagegen von Anfang an problemlos. Der Einsatz der eine andere Triggerkoppelung vor wird auf AC-Trigger-
Ablenkverzögerung ist auch bei Zweikanalbetrieb und bei der kopplung geschaltet.
Summen- und Differenzdarstellung möglich.
• keine X-Dehnung x10
Achtung: • automatische X- und Y-Strahlpositionseinstellung
Erfolgt der DELAY-Betrieb im Zweikanalbetrieb (DUAL),
ist es möglich, daß die Darstellung im gechoppten Die mit AUTO SET vorgegebenen Betriebsbedingungen über-
DUAL-Betrieb vorgenommen wird. Die ist der Fall, wenn schreiben die vorherigen Einstellungen. Falls unkalibrierte
zuvor bei SEARCH ein Zeitkoeffizient zwischen 50ms/ Bedingungen vorlagen, wird durch AUTO SET automatisch in
cm und 0,5ms/cm eingestellt war, der die automatische die kalibrierte Einstellung geschaltet. Anschließend kann die
Umschaltung auf gechoppten DUAL-Betrieb bewirkte. Bedienung wieder manuell erfolgen.
Wird anschließend auf getriggerten oder ungetriggerten DELAY- Die Ablenkkoeffizienten 1mV/cm und 2mV/cm werden, we-
Betrieb geschaltet, erfolgt auch bei Zeitkoeffizienten von gen der reduzierten Bandbreite in diesen Bereichen, im AUTO
0,2ms/cm bis 50ns der gechoppte DUAL-Betrieb. Bei stark SET-Betrieb nicht gewählt.
Änderungen vorbehalten 33
Save/Recall Komponenten Test
34 Änderungen vorbehalten
Speicherbetrieb
Gegenüber dem Analog-Oszilloskop-Betrieb gibt es aber Bei der Signalerfassung besteht prinzipiell kein Unterschied
auch Nachteile: zwischen der Erfassung repetierender (sich ständig wiederho-
lender) Signale und dem Aufzeichnen einmaliger Ereignisse.
Die schlechtere Y- und X-Auflösung und die niedrigere Signal- Die Signaldarstellung erfolgt immer mit einer linearen Punkt-
erfassungshäufigkeit. Außerdem ist die maximal darstellbare verbindung (Dot Join) der Abtastpunkte. Alle im Digitalspeicher-
Signalfrequenz abhängig von der Zeitbasis. Bei zu niedriger Betrieb erfaßten und gespeicherten Signaldaten können über
Abtastrate können sogenannte „Alias“-Signaldarstellungen die RS232 Schnittstelle zur Dokumentation abgerufen wer-
(aliasing) erfolgen, die ein nicht in dieser Form existierendes den. Diesbezügliche Informationen sind dem Abschnitt „RS232-
Signal zeigen. Interface“ zu entnehmen.
Änderungen vorbehalten 35
Speicherbetrieb
Die Signalerfassung wird im SINGLE-, REFRESH-, ENVELOPE- Mittlere horizontale Rasterlinie = 10000000b = 80h = 128d
und AVERAGE-Betrieb durch die Triggerung ausgelöst, wäh- Oberste „ „ = 11100100b = E4h = 228d
rend sie im ROLL- und XY-Betrieb triggerunabhängig Unterste „ „ = 00011100b = 1Ch = 28d
(ungetriggert) erfolgt. Der REFRESH-Betrieb entspricht be-
züglich der Darstellung dem gewohnten Verhalten eines Ana- Im Gegensatz zum Analogoszilloskop-Betrieb, mit seiner theo-
log-Oszilloskops. Durch die Triggerung ausgelöst, erfolgt ein retisch unendlichen Y-Auflösung, ist sie im Digital-
„Schreibvorgang“, der am linken Bildrand beginnt (0% Speicheroszilloskop Betrieb auf 25 Punkte/cm begrenzt. Dem
Pretrigger) und am rechten Rand endet. Ein darauf folgendes Meßsignal überlagertes Rauschen führt dazu, daß, besonders
Triggerereignis startet erneut die Datenerfassung und über- dann, wenn die Y-Position kritisch eingestellt ist, sich bei der
schreibt die Daten des vorherigen Abtastzyklus.Bei automati- A/D-Wandlung das geringwertigste Bit (LSB) ständig ändert.
scher Triggerung und ohne anliegendes Signal wird die Y-
Strahlposition aufgezeichnet. Liegt ein Signal an, dessen Signal- Horizontalauflösung
frequenz kleiner als die Wiederholfrequenz der Triggerautomatik
ist, erfolgt - wie im Analogoszilloskop-Betrieb - eine Es können maximal 3 Signaldarstellungen gleichzeitig auf dem
ungetriggerte Darstellung. Im Gegensatz dazu wird bei Bildschirm erfolgen (2 Kanäle bei DUAL-Betrieb und 1 Referenz-
Normaltriggerung ohne Triggersignal keine neue Aufzeich- signal). Jede Signaldarstellung besteht aus 2048 Byte (Punk-
nung gestartet. Anders als im Analogoszilloskop-Betrieb bleibt ten). Dabei werden 2000 Punkte über 10 Rasterteilungen
der Bildschirm dann nicht dunkel, sondern zeigt die letzte (Division) dargestellt. Somit beträgt die Auflösung 200 Punkte
Aufzeichnung so lange, bis ein erneutes Auslösen der pro Teilung.
Triggerung eine neue Aufzeichnung bewirkt.
Gegenüber nur Digital-Oszilloskopen mit VGA- (50 Punkte/div.)
Die Betriebsarten Average (AVM) und Envelope (ENV) sind oder LCD- (25 Punkte/div.) Anzeige ergibt sich daraus nicht nur
Unterbetriebsarten des Refreshbetriebs (siehe „Bedienele- eine 4 bzw. 8fach bessere X-Auflösung, auch die maximal
mente und Readout“). erfaßbare Signalfrequenz ist in jeder Zeitbasisstellung 4 bzw.
Im SINGLE-Betrieb können einmalige Ereignisse aufgezeich- 8fach höher. Damit werden auch höherfrequente Signalan-
net werden. Die Aufzeichnung beginnt, wenn die SGL- (SIN- teile, die relativ niederfrequenten Signalen überlagert sind,
GLE) LED und die RES- (RESET) LED leuchten. Nach Auslösen noch erfaßbar. Beispiel: Es soll eine Signalperiode eines 50Hz
der Triggerung und dem Ende der Aufzeichnung erlischt die Sinussignals dargestellt werden. Der Zeit-Ablenkkoeffizient
RESET-LED. muß dabei 2ms/div. betragen. Im Vergleich ergeben sich
folgende Abtastraten und daraus resultierend die maximal
Um ein ungewolltes Auslösen von Signalaufzeichnungen durch erfaßbaren Signalfrequenzen.
die Triggerautomatik zu verhindern, wird automatisch auf
Normaltriggerung umgeschaltet. Mit dem Y-POS -Einsteller Punkte/div Abtastintervall Abtastrate Signalfreq.
kann das 0 Volt Symbol ( ) auf eine geeignete Rasterposition
gestellt werden. 200 2ms/200 = 10µs 100kS/s 10kHz
50 2ms/50 = 40µs 25kS/s 2,5kHz
Anschließend kann das Triggerpunkt-Symbol mit dem LEVEL- 25 2ms/25 = 80µs 2,5kS/s 1,25kHz
Einsteller ober- oder unterhalb der 0 Volt Position eingestellt
werden. Ist seine Position 2 Division oberhalb der vorher Anmerkung:
bestimmten 0 Volt Position festgelegt, erfolgt die Triggerung 1. Das Abtastintervall ist der Zeitabstand zwischen den einzel-
mit einer Eingangsspannung, die diesen Wert (2 Division) nen Abtastungen (Erfassungslücke). Je geringer die Zahl
über- oder unterschreitet (Flankenrichtung). Die Höhe der der über ein Division anzeigbaren Bildpunkte ist, desto
benötigten Eingangsspannung hängt dann nur noch vom Y- größer ist das Abtastintervall.
Ablenkkoeffizienten und dem Tastteiler ab.
2. Die Abtastrate ist der reziproke Wert des Abtastintervalls
Beispiel: (1/Abtastintervall = Abtastrate).
Triggerpunkt 2 div. über 0 Volt, 1 Volt/Division und 10:1
Tastteiler = +20 Volt. 3. Die Signalfrequenzangabe bezieht sich auf die höchste
sinusförmige Signalfrequenz, die bei der vorgegebenen Abtast-
ROLL-Betrieb: Siehe ROL unter Punkt (7) im Abschnitt rate noch 10 Abtastungen auf einer Sinusperiode ermöglicht. Ist
„Bedienelemente und Readout“. die Zahl der Abtastungen/Periode <10, kann z.B. nicht mehr
erkannt werden, ob ein Sinus- oder Dreiecksignal erfaßt wurde.
Speicherauflösung
Horizontalauflösung mit X-Dehnung
Vertikalauflösung
Wie zuvor beschrieben, ist die relativ hohe X-Auflösung von
Die im Speicherteil eingesetzten 8 Bit Analog-/Digital-Wandler 200 Signal-Abtastungen/div. vorteilhaft. Mit 10facher X-Deh-
ermöglichen 256 unterschiedliche Strahlpositionen (Vertikal- nung bleibt die Auflösung von 200 Abtastpunkten pro Zentime-
auflösung). Die Darstellung auf dem Schirmbild erfolgt so, daß ter (Division) erhalten, obwohl dann theoretisch nur 20 Punkte
36 Änderungen vorbehalten
Testplan
pro Div. anzeigbar wären. Die fehlenden 180 Punkte werden Testplan
interpoliert. Der gewünschte Ausschnitt kann mit dem X-
POS.-Einsteller eingestellt werden. Dieser Testplan soll helfen, in gewissen Zeitabständen und
ohne großen Aufwand an Meßgeräten die wichtigsten Funk-
In Verbindung mit X-Dehnung beträgt der kleinstmögliche Zeit- tionen des Oszilloskops zu überprüfen. Aus dem Test eventu-
Ablenkkoeffizient 100ns/cm. Ein 10MHz Signal kann dabei mit ell resultierende Korrekturen und Abgleicharbeiten im Innern
einer Periode/cm aufgelöst werden. des Gerätes sind in der Service-Anleitung beschrieben. Sie
sollten jedoch nur von Personen mit entsprechender Fach-
Maximale Signalfrequenz im Speicherbetrieb kenntnis durchgeführt werden.
Die höchste auswertbare Frequenz ist nicht exakt definierbar, Die Service-Anleitung beschreibt in englischer Sprache
da sie von der Signalform und der Darstellungshöhe des den Abgleich des Oszilloskops und enthält die Schalt-
Signals abhängt. bilder und Bestückungspläne. Sie ist gegen eine Schutz-
gebühr bei HAMEG erhältlich.
Während ein rechteckförmiges Signal bezüglich seiner Er-
kennbarkeit relativ geringe Anforderungen stellt, sind, um ein Es ist zunächst darauf zu achten, daß alle Ablenkkoeffizienten
sinusförmiges von einem dreieckförmigen Signal unterschei- kalibriert sind. Dabei soll Kanal I -Betrieb mit AC-Trigger-
den zu können, mindestens 10 Abtastungen/Signalperiode kopplung vorliegen. Es wird empfohlen, das Oszilloskop
erforderlich. Unter dieser Voraussetzung ist die maximale schon ca. 20 Minuten vor Testbeginn einzuschalten.
Abtastrate durch 10 zu dividieren. Das Resultat ist die höchste
Signalfrequenz (100MS/s : 10 = 10MHz). Strahlröhre, Helligkeit und Schärfe,
Linearität, Rasterverzeichnung
Anzeige von Alias-Signalen
Die Strahlröhre hat normalerweise eine gute Helligkeit. Ein
Falls, bedingt durch die Zeitbasiseinstellung, die Abtastrate zu Nachlassen derselben kann nur visuell beurteilt werden. Eine
niedrig ist, kann es zur Darstellung sogenannter Alias-Signale gewisse Randunschärfe ist jedoch in Kauf zu nehmen. Sie ist
(engl. aliasing) kommen. Das folgende Beispiel beschreibet röhrentechnisch bedingt. Zu geringe Helligkeit kann die Folge
diesen Effekt: zu kleiner Hochspannung sein. Dies erkennt man leicht an der
dann stark vergrößerten Empfindlichkeit der Vertikalverstärker.
Ein sinusförmiges Signal wird mit einer Abtastung pro Periode Die Intensitäts-Grundeinstellung (Arbeitspunkt) der Strahl-
abgetastet. Wenn das Sinussignal zufällig frequenz- und phasen- röhre muß so eingestellt sein, daß kurz vor der Minimum-
gleich dem Abtasttakt ist und die Abtastung jedesmal erfolgt, Stellung des INTENS-Einstellers der Strahl gerade verlöscht.
wenn der positive Signalscheitelwert vorliegt, wird eine waa- Auf keinen Fall darf bei maximaler Intensität mit Zeitablenkung
gerechte Linie in der Y-Position des positiven Signal- der Strahlrücklauf sichtbar sein. Auch bei XY-Betrieb muß sich
scheitelwertes angezeigt. Dadurch wird eine Gleichspannung der Strahl völlig verdunkeln lassen. Dabei ist zu beachten, daß
als Meßsignal vorgetäuscht. Andere Auswirkungen des Alias- bei starken Helligkeitsveränderungen immer neu fokussiert
Effektes sind scheinbar ungetriggerte Signaldarstellungen mit werden muß. Außerdem soll bei max. Helligkeit kein ,,Pum-
Abweichungen der angezeigten (z.B. 2kHz) von der tatsächli- pen” des Bildes auftreten. Letzteres bedeutet, daß die Stabi-
chen Signalfrequenz (z.B. 1MHz). Ebenso sind Hüllkurven- lisation der Hochspannungsversorgung nicht in Ordnung ist.
darstellungen möglich, die ein amplitudenmoduliertes Signal Das Trimm-Potentiometer für die Intensitäts-Grundeinstel-
vortäuschen. lung ist nur innen zugänglich.
Um derartige Verfälschungen zu erkennen, genügt es, auf Ebenfalls röhrentechnisch bedingt sind gewisse Toleranzen
Analogbetrieb umzuschalten und die tatsächliche Signalform der Linearität und Rasterverzeichnung. Sie sind in Kauf zu
zu betrachten. nehmen, wenn die vom Röhrenhersteller angegebenen Grenz-
werte nicht überschritten werden. Auch hierbei sind speziell
Vertikalverstärker-Betriebsarten die Randzonen des Schirms betroffen. Ebenso gibt es Toleran-
zen der Achsen- und Mittenabweichung. Alle diese Grenzwer-
Prinzipiell kann das Oszilloskop im Digitalspeicherbetrieb mit te werden von HAMEG überwacht. Das Aussuchen einer
den gleichen Betriebsarten arbeiten wie im analogen Betrieb. toleranzfreien Bildröhre ist praktisch unmöglich (zu viele Para-
Es können so dargestellt werden: meter).
- Kanal I einzeln,
- Kanal II einzeln, Astigmatismuskontrolle
- Kanäle I und II gleichzeitig (Yt oder XY),
- Summe der beiden Kanäle, Es ist zu prüfen, ob sich die maximale Schärfe waagerechter
- Differenz der beiden Kanäle. und senkrechter Linien bei derselbenFOCUS-Knopfeinstellung
ergibt. Man erkennt dies am besten bei der Abbildung eines
Abweichungen des Speicherbetriebs (gegenüber dem Analog- Rechtecksignals höherer Frequenz (ca. 1MHz). Bei normaler
oszilloskop-Betrieb) sind: Helligkeit werden mit dem FOCUS-Regler die waagerechten
Linien des Rechtecks auf die bestmögliche Schärfe einge-
- Bei DUAL-Betrieb erfolgt die Aufnahme beider Eingangs- stellt. Die senkrechten Linien müssen jetzt auch die maximale
Signale gleichzeitig, da jeder Kanal über einen A/D Wandler Schärfe haben. Wenn sich diese jedoch durch die Betätigung
verfügt. Die im Analog-Betrieb erforderliche Umschaltung des FOCUS-Reglers verbessern läßt, ist eine Astigmatismus-
zwischen gechopptem bzw. alternierendem Betrieb ent- Korrektur erforderlich. Hierfür befindet sich im Gerät ein
fällt daher. Trimm-Potentiometer.
- Wegen der hohen Wiederholfrequenz der Bilddarstellung
kann Flackern nicht auftreten. Symmetrie und Drift des Vertikalverstärkers
- Die Strahlhelligkeit wird nicht durch die Schreibgeschwin-
digkeit des Elektronenstrahles und die Wiederholhäufigkeit Beide Eigenschaften werden im wesentlichen von den Ein-
der „Schreibvorgänge“ beeinflußt. gangsstufen bestimmt.
Änderungen vorbehalten 37
Testplan
Einen gewissen Aufschluß über die Symmetrie beider Kanäle Allerdings ist für die Qualität der Übertragungsgüte nicht nur
und des Y-Endverstärkers erhält man beim Invertieren. Bei der Meßverstärker von Einfluß. Der vor den Verstärker ge-
guter Symmetrie darf sich die Strahllage um etwa 5mm schaltete Eingangsteiler ist in jeder Stellung frequenz-
ändern. Gerade noch zulässig wäre 1cm. Größere Abweichun- kompensiert. Bereits kleine kapazitive Veränderungen können
gen weisen auf eine Veränderung im Vertikalverstärker hin. die Übertragungsgüte herabsetzen. Fehler dieser Art werden
in der Regel am besten mit einem Rechtecksignal niedriger
Eine weitere Kontrolle der Y-Symmetrie ist über den Stell- Folgefrequenz (z.B. 1kHz) erkannt. Wenn ein solcher Genera-
bereich der Y-POS.-Einstellung möglich. Man gibt auf den Y- tor mit max. 40Vss zur Verfügung steht, ist es empfehlenswert,
Eingang ein Sinussignal von etwa 10-100kHz (Signalkopplung in gewissen Zeitabständen alle Stellungen der Eingangsteiler
dabei auf AC). Wenn dann bei einer Bildhöhe von ca. 8cm der zu überprüfen und, wenn erforderlich, nachzugleichen.
Y-POS. I -Knopf nach beiden Seiten bis zum Anschlag gedreht
wird, muß der oben und unten noch sichtbare Teil ungefähr Hierfür ist jedoch noch ein kompensierter 2:1-Vorteiler erfor-
gleich groß sein. Unterschiede bis 1cm sind noch zulässig. derlich, der auf die Eingangsimpedanz des Oszilloskops abgegli-
chen werden muß. Wichtig ist, daß der Teiler abgeschirmt ist.
Die Kontrolle der Drift ist relativ einfach. Nach etwa 20
Minuten Einschaltzeit wird die Zeitlinie exakt auf Mitte Bild- Zum Selbstbau benötigt man an elektrischen Bauteilen einen
schirm gestellt. In der folgenden Stunde darf sich die vertikale 1MΩ-Widerstand (±1%) und, parallel dazu, einen C-Trimmer
Strahllage um nicht mehr als 5 mm verändern. 3/15pF parallel mit etwa 6,8pF. Diese Parallelschaltung wird
einerseits direkt mit dem Vertikaleingang INPUT CH I bzw. CH
Abgleich des Vertikalverstärkers II, andererseits über ein möglichst kapazitätsarmes Kabel mit
dem Generator verbunden. Der Vorteiler wird bei 5mV/cm
Achtung: (kalibriert) auf die Eingangsimpedanz des Oszilloskops
Eine auf nationale Normale rückführbare Kalibration ist abgeglichen; Signalankopplung auf DC; Rechteckdächer ex-
nicht Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung. akt horizontal ohne Dachschräge). Danach sollte die Form des
Wird eine derartige Kalibration gewünscht, ist das Rechtecks in jeder Eingangsteilerstellung gleich sein.
Oszilloskop an HAMEG einzusenden. Die Kalibration
wird mit einem Werks-Kalibrierschein bestätigt und ist Betriebsarten: CH.I/II, DUAL, ADD,
kostenpflichtig. CHOP., INVERT und XY-Betrieb
Die folgenden Beschreibungen setzen voraus, daß der Ablenk- Im DUAL-Betrieb müssen sofort zwei Zeitlinien erschei-
koeffizient kalibriert ist und DC-Eingangskopplung vorliegt. nen. Bei Betätigung der Y-POS.-Knöpfe sollten sich die Strahl-
lagen gegenseitig nicht beeinflussen. Trotzdem ist dies auch
Die Ausgangsbuchse des Kalibrators gibt eine Rechteck- bei intakten Geräten nicht ganz zu vermeiden. Wird ein Strahl
spannung von 0,2Vss (±1%) ab. Stellt man eine direkte Verbin- über den ganzen Schirm verschoben, darf sich die Lage des
dung zwischen der 0,2V-Ausgangs-Buchse und dem Eingang anderen dabei um maximal 0,5mm verändern.
des Vertikalverstärkers her (Tastkopf 1:1), muß das aufge- Ein Kriterium bei Chopperbetrieb ist die Strahlverbreiterung
zeichnete Signal bei 50mV/cm 4cm hoch sein. Abweichungen und Schattenbildung um die Zeitlinie im oberen oder unteren
von maximal 0,2mm (2%) sind gerade noch zulässig. Bei Bildschirmbereich. Normalerweise darf beides nicht sichtbar
größeren Toleranzen sollte man erst klären, ob die Ursache im sein. TIME/DIV.-Einstellung dabei auf 0.5ms/cm. Signal-
Vertikalverstärker selbst oder in der Amplitude der Rechteck- kopplung auf GD; INTENS-Knopf auf maximale Strahlhelligkeit;
spannung zu suchen ist. Gegebenenfalls ist die Kalibration des FOCUS-Einstellung auf optimale Schärfe. Mit den beiden Y-
Vertikalverstärkers mit einer exakt bekannten Gleichspannung POS.-Knöpfen wird eine Zeitlinie auf +2cm, die andere auf -
möglich. Die vertikale Strahllage muß sich dann entsprechend 2cm Höhe gegenüber der horizontalen Mittellinie des Rasters
dem eingestellten Ablenkkoeffizienten verändern. geschoben.
In der Feineinstell-Funktion läßt sich die Eingangsempfind- Nicht mit dem Zeit-Feinsteller auf die Chopperfrequenz
lichkeit mindestens um den Faktor 2,5 verringern. Bei 50mV/cm (ca. 500kHz) synchronisieren!
soll sich die Kalibratorsignal-Höhe von 4cm auf mindestens
1,6cm ändern. Wesentliches Merkmal bei Additions-Betrieb ist die Verschieb-
barkeit der Zeitlinie mit beiden Y-POS.-Drehknöpfen.
Übertragungsgüte des Vertikalverstärkers
Bei XY-Betrieb muß die Empfindlichkeit in beiden Ablenk-
Die Kontrolle der Übertragungsgüte ist nur mit Hilfe eines richtungen gleich sein. Gibt man das Signal des eingebauten
Rechteckgenerators mit kleiner Anstiegszeit (max. 5ns) mög- Rechteckgenerators auf den X-Eingang, muß sich horizontal,
lich. Das Verbindungskabel muß dabei direkt am Vertikalein- wie beim Y-Eingang in vertikaler Richtung, eine Ablenkung von
gang des Oszilloskops mit einem Widerstand gleich dem 4cm ergeben (50mV/cm-Stellung). Die Prüfung der Einzel-
Kabel-Wellenwiderstand (z.B. HAMEG HZ34 mit HZ22) abge- kanaldarstellung erübrigt sich. Sie ist indirekt in den oben
schlossen sein. angeführten Prüfungen bereits enthalten.
Zu kontrollieren ist mit 100Hz, 1kHz, 10kHz, 100kHz und Kontrolle Triggerung
1MHz. Dabei darf das aufgezeichnete Rechteck, besonders
bei 1MHz und einer Bildhöhe von 4-5cm, kein Überschwingen Wichtig ist die interne Triggerschwelle. Sie bestimmt, ab
zeigen. Jedoch soll die vordere Anstiegsflanke oben auch nicht welcher Bildhöhe ein Signal exakt stehend aufgezeichnet
nennenswert verrundet sein. Bei den angegebenen Frequen- wird. Sie sollte zwischen 3 und 5mm liegen. Eine noch
zen dürfen weder Dachschrägen noch Löcher oder Höcker im empfindlichere Triggerung birgt die Gefahr des Ansprechens
Dach auffällig sichtbar werden. Einstellung: Ablenkkoeffizient auf den Stör- und Rauschpegel in sich. Dabei können phasen-
5mV/cm (kalibriert); Signalankopplung auf DC. verschobene Doppelbilder auftreten. (Hier sollte mit dem LF
Triggerfilter gearbeitet werden).
Im allgemeinen treten nach Verlassen des Werkes keine
größeren Veränderungen auf, so daß normalerweise auf diese Eine Veränderung der Triggerschwelle ist nur intern möglich.
Prüfung verzichtet werden kann. Die Kontrolle erfolgt mit irgendeiner Sinusspannung zwischen
38 Änderungen vorbehalten
Service Hinweis
50Hz und 1MHz bei automatischer Spitzenwert-Triggerung die erste vertikale Linie des Rasters gestellt. Die Tendenz einer
(NM-Anzeige leuchtet nicht). Dabei soll die Triggerpegel-Ein- evtl. Abweichung ist schon nach den ersten Kurvenzügen
stellung so erfolgen, daß die Zeitbasis mit dem Nulldurchgang erkennbar.
des Sinussignals gestartet wird. Danach ist festzustellen, ob
die gleiche Triggerempfindlichkeit auch mit Normaltriggerung Für häufige Routinekontrollen der Zeitbasis an einer größeren
(NM-Anzeige leuchtet) vorhanden ist. Hierbei muß eine Anzahl von Oszilloskopen ist die Anschaffung eines Oszilloskop-
Triggerpegel-Einstellung vorgenommen werden. Kalibrators empfehlenswert. Dieser besitzt auch einen quarz-
genauen Markergeber, der für jeden Zeitbereich Impulse im
Mit dem Umschalten der Trigger-Flankenrichtung muß sich Abstand von 1cm abgibt. Dabei ist zu beachten, daß bei der
der Kurvenanstieg der ersten Schwingung umpolen. Das Triggerung solcher Impulse zweckmäßig mit Normaltriggerung
Oszilloskop muß, bei einer Bildhöhe von etwa 5mm und AC- gearbeitet werden sollte.
bzw. DC-Einstellung der Triggerkopplung, Sinussignale bis zur
- im Datenblatt angegebenen - höchsten Trigger-Frequenz Welche Frequenz für die jeweilige Zeitbasiseinstellung benö-
einwandfrei intern triggern. tigt wird, kann mit Hilfe des Readout ermittelt werden. Bei
Zeitmessung sind die senkrechten Cursorlinien auf 1 cm
Zur externen Triggerung sind mindestens 0,3 Vss Spannung Abstand zu stellen, sodaß die Zeitmessung denselben Wert
(synchron zum Y-Signal) an der Buchse TRIG. EXT. erforderlich. wie die Ablenkkoeffizientenanzeige zeigt. Dann muß von Zeit-
auf Frequenzmessung umgeschaltet werden und das Readout
Die TV-Triggerung wird am besten mit einem Videosignal zeigt die benötigte Signalfrequenz an.
beliebiger Polarität geprüft. Dabei ist die Triggerkopplung auf
TVL oder TVF zu schalten und ein geeigneter Zeit-Ablenk- HOLDOFF-Zeit (nur im Analogbetrieb)
koeffizient einzustellen. Die Flankenrichtung muß richtig
gewählt sein. Sie gilt für beide Darstellungen (TVL und TVF). Die Änderung der HOLD OFF-Zeit beim Drehen des betr.
Knopfes ist ohne Eingriff in das Oszilloskop nicht zu kontrollie-
Die TV-Triggerung ist dann einwandfrei, wenn bei zeilen- und ren. Immerhin kann die Strahlverdunklung (ohne Eingangs-
bei bildfrequenter Darstellung die Amplitude des kompletten signal bei automatischer Triggerung) geprüft werden. Hierzu
Videosignals (vom Weißwert bis zum Dach des Zeilenimpulses) ist die kalibrierte TIME/DIV.-Einstellung 50ns/cm zu wählen.
zwischen 8 und 60mm bei stabiler Darstellung geändert Dann soll bei minimaler HOLDOFF-Zeit der Strahl hell, bei
werden kann. maximaler HOLDOFF-Zeit dagegen merklich dunkler sein.
Wird mit einem Sinussignal ohne Gleichspannungsanteil in- Korrektur der Strahllage
tern mit Normal-Triggerung oder extern getriggert, dann darf
sich beim Umschalten von AC auf DC Triggerkopplung keine Die Strahlröhre hat eine zulässige Winkelabweichung von ±5°
wesentliche Verschiebung des Signal-Startpunktes ergeben. zwischen der X-Ablenkplattenebene D1 / D2 und der horizon-
Werden beide Vertikal-Verstärkereingänge AC-gekoppelt an talen Mittellinie des Innenrasters. Zur Korrektur dieser Abwei-
das gleiche Signal geschaltet und im alternierenden Zwei- chung und der von der Aufstellung des Gerätes abhängigen
kanal-Betrieb beide Strahlen auf dem Bildschirm exakt zur erdmagnetischen Einwirkung muß das mit TR bezeichnete
Deckung gebracht, dann darf beim Umschalten der internen Potentiometer (rechts neben dem Bildschirm) nachgestellt
Triggerquelle von CHI auf CHII oder beim Umschalten der werden. Im allgemeinen ist der Strahldrehbereich asymme-
Triggerkopplung (TRIG.) von AC auf DC keine wesentliche trisch. Es sollte aber kontrolliert werden, ob sich die Strahllinie
Änderung des Bildes sichtbar sein. mit dem TR-Potentiometer etwas schräg nach beiden Seiten
um die horizontale Rastermittellinie einstellen läßt. Bei ge-
Eine Kontrolle der Netztriggerung (50-60Hz) in Stellung ~ der schlossenem Gehäuse genügt ein Drehwinkel von ±0,57°
Triggerkopplung ist mit einer netzfrequenten Eingangs- (1mm Höhenunterschied auf 10cm Strahllänge) zur Erdfeld-
spannung (auch harmonisch oder subharmonisch) möglich. kompensation.
Um zu kontrollieren, ob die Netztriggerung bei sehr kleiner
oder großer Signalspannung nicht aussetzt, sollte die Ein- Service Hinweis
gangsspannung bei ca. 1V liegen. Durch Verändern des Ab-
lenkkoeffizienten (auch mit dem Feinsteller) läßt sich die Die folgenden Hinweise sollen dem Service-Techniker helfen,
dargestellte Signalhöhe dann beliebig variieren. am Oszilloskop auftretende Abweichungen von den Solldaten
zu korrigieren. Dabei werden anhand des Testplanes erkannte
Zeitablenkung Mängel besonders berücksichtigt. Ohne genügende Fach-
kenntnisse sollte man jedoch keine Eingriffe im Gerät vorneh-
Vor Kontrolle der Zeitbasis ist festzustellen, ob die Zeitlinie men. Es ist dann besser, den schnell und preiswert arbeiten-
mindestens 10cm lang ist. den HAMEG-Service in Anspruch zu nehmen. Er ist so nah wie
Ihr Telefon. Unter der Direktwahl-Nummer 069/6780520
Ferner ist zu untersuchen, ob die Zeitablenkung von links nach erhalten Sie auch technische Auskünfte. Wir empfehlen,
rechts schreibt. Hierzu Zeitlinie mit X-POS.-Einsteller auf hori- Reparatureinsendungen an HAMEG nur im Originalkarton
zontale Rastermitte zentrieren und Ablenkkoeffizient (TIME/ vorzunehmen. (Siehe auch ,,Garantie”).
DIV.) auf 100ms/div. stellen (Wichtig nur nach Röhren-
wechsel!). Öffnen des Gerätes
Steht für die Überprüfung der Zeitbasis kein exakter Marken- Entfernt man die zwei Hutmuttern am Gehäuse-Rückdeckel,
geber zur Verfügung, kann man auch mit einem genau kali- kann dieser nach hinten abgezogen werden. Vorher ist der
brierten Sinusgenerator arbeiten. Seine Frequenztoleranz soll- Netzkabel-Stecker aus der eingebauten Kaltgerätedose her-
te nicht größer als ±0,1% sein. Die Zeitwerte des Oszilloskops auszuziehen. Hält man den Gehäusemantel fest, läßt sich das
werden zwar mit ±3% angegeben; sie sind jedoch besser. Zur Chassis mit Frontdeckel nach vorn hinausschieben. Beim
gleichzeitigen Kontrolle der Linearität sollten immer minde- späteren Schließen des Gerätes ist darauf zu achten, daß sich
stens 10 Schwingungen, d.h. je cm ein Kurvenzug, abgebildet der Gehäusemantel an allen Seiten richtig unter den Rand des
werden. Zur exakten Beurteilung wird mit Hilfe der X-POS.- Frontdeckels schiebt. Das gleiche gilt auch für das Aufsetzen
Einstellung die Spitze des ersten Kurvenzuges genau hinter des Rückdeckels.
Änderungen vorbehalten 39
Service Hinweis
40 Änderungen vorbehalten
RS232-Interface - Fernsteuerung
besondere Angabe in den Schaltbildern haben (mit wenigen Messungen an hochliegendem Meßbezugspotential
Ausnahmen) eine Belastbarkeit von 1/5W (Melf) bzw. 1/8W sind nicht zulässig und gefährden Oszilloskop, Inter-
(chip) und eine Toleranz von 1%. Widerstände im Hochspan- face und daran angeschlossene Geräte. Bei Nichtbe-
nungskreis müssen entsprechend spannungsfest sein. Kon- achtung der Sicherheitshinweise (siehe auch ,,Sicher-
densatoren ohne Spannungsangabe müssen für eine Betriebs- heit“) werden Schäden an HAMEG-Produkten nicht
spannung von 63V geeignet sein. Die Kapazitätstoleranz sollte von der Garantie erfaßt. Auch haftet HAMEG nicht für
20% nicht überschreiten. Viele Halbleiter sind selektiert. Sie Schäden an Personen oder Fremdfabrikaten.
sind im Schaltbild entsprechend gekennzeichnet. Fällt ein selek-
tierter Halbleiter aus, sollte auch der intakte Halbleiter des Beschreibung
anderen Signalwegs erneuert werden. Beide Bauteile sind
durch selektierte zu ersetzten, weil sich sonst Abweichungen Das Oszilloskop verfügt auf der Geräterückseite über eine
der spezifischen Daten oder Funktionen ergeben können. Der RS232 Schnittstelle, die als 9polige D-SUB Kupplung ausge-
HAMEG-Service berät Sie gern und beschafft selektierte oder führt ist. Über diese bidirektionale Schnittstelle können Ein-
Spezialteile, die nicht ohne weiteres im Handel erhältlich sind stellparameter und bei Digital-Betrieb Signaldaten von einem
(z.B. Bildröhre, Potentiometer, Drosseln usw.). externen Gerät (z.B. PC) zum Oszilloskop gesendet, bzw.
durch das externe Gerät abgerufen werden. Eine direkte
Abgleich Verbindung vom PC (serieller Port) zum Interface kann über ein
9poliges Kabel (1:1 beschaltet) hergestellt werden. Die maxi-
Das Oszilloskop verfügt unter anderem über ein Kalibrations- male Länge darf 3m betragen. Die Steckerbelegung für das
Menü. Einige Menüpunkte können auch von Anwendern RS232-Interface (9polige D-Subminiatur Buchse) ist folgen-
benutzt werden, die nicht über Präzisionsmeßgeräte bzw. - dermaßen festgelegt:
Generatoren verfügen. Der Aufruf des Menüs erfolgt wie im
Abschnitt „Menü“ beschrieben. Das Menü „CALIBRATE“ ent- Pin
hält mehrere Menüpunkte. Folgende Menüpunkte können ohne 2 Tx Data (Daten vom Oszilloskop zum externen Gerät)
spezielle Meß- und Prüfgeräte bzw. vorhergehende Abgleich- 3 Rx Data (Daten vom externen Gerät zum Oszilloskop)
arbeiten benutzt werden. Der Abgleich erfolgt automatisch; an 7 CTS Sendebereitschaft
den BNC Buchsen darf kein Signal anliegen: 8 RTS Empfangsbereitschaft
5 Ground (Bezugspotential, über Oszilloskop (Schutzklasse I)
1. Y AMP (Meßverstärker Kanal I und II). und Netzkabel mit dem Schutzleiter verbunden.
2. TRIGGER-AMP (Triggerverstärker).
3. STORE AMP (Digitalteil) 9 +5V Versorgungsspannung für externe Geräte (max.400mA).
Die beim Abgleich ermittelten neuen Datenwerte werden Der maximal zulässige Spannungshub an den Tx, Rx, RTS und
automatisch gespeichert und liegen auch nach dem erneuten CTS Anschlüssen beträgt ± 12Volt. Die RS232-Parameter für
Einschalten des Gerätes wieder vor. Der Aufruf der die Schnittstelle lauten:
OVERWRITE FACTORY DEFAULT-Funktion im SETUP-Menü
ist daher nicht erforderlich. Unter jedem der drei Menüpunkte N-8-2 (kein Paritätsbit, 8 Datenbits, 2 Stoppbits, RTS/CTS-
werden Sollwertabweichungen der Verstärker korrigiert und Hardware-Protokoll).
die Korrekturwerte gespeichert. Bezüglich der Y-Meßverstärker
sind dies die Arbeitspunkte der Feldeffekttransistoren, sowie Baudrateneinstellung
die Invertierungs- und die variable Verstärkungs-Balance. Beim
Triggerverstärker werden die Gleichspannungsarbeitspunkte Die Baudrateneinstellung erfolgt automatisch.
und die Triggerschwelle erfaßt; im Speicherbetrieb erfolgt die BEREICH: 110 Baud bis 19200 Baud
Anpassung der Digital- an die Analogdarstellung. Es wird (keine Parität, Datenlänge 8 Bit, 2 Stoppbit).
nochmals darauf hingewiesen, daß auch diese automatisch
durchgeführten Abgleicharbeiten nur erfolgen sollten, wenn Mit dem ersten nach POWER-UP (Einschalten des Oszilloskops)
das Oszilloskop seine Betriebstemperatur erreicht hat und die gesendeten SPACE CR (20hex, ODhex) wird die Baudrate
Betriebsspannungen offensichtlich fehlerfrei sind. Gemäß vie- eingestellt. Diese bleibt bis zum POWER-DOWN (Auschalten
len Hinweisen in der Bedienungsanleitung und im Testplan des Oszilloskops) oder bis zum Aufheben des Remote-Zustan-
lassen sich kleine Korrekturen und Abgleicharbeiten zwar des durch das Kommando RM=O, bzw. die Taste LOCAL
durchführen; es ist aber nicht gerade einfach, einen vollstän- (Auto-Range-Taste), wenn diese vorher freigegeben wurde,
digen Neuabgleich des Oszilloskops selbst vorzunehmen. erhalten. Nach Aufheben des Remote-Zustandes (RM-LED
Hierzu sind Sachverstand, Erfahrung, Einhaltung einer be- dunkel) kann die Datenübertragung nur mit Senden von SPACE
stimmten Reihenfolge und mehrere Präzisionsmeßgeräte mit CR wieder aufgenommen werden. Erkennt das Scope kein
Kabeln und Adaptern erforderlich. Deshalb sollten Potentio- SPACE CR als erste Zeichen wird TxD für ca. 0.2ms auf Low
meter und Trimmer im Innern des Gerätes nur dann verstellt gezogen und erzeugt damit einen Rahmenfehler.
werden, wenn die dadurch verursachte Änderung an der
richtigen Stelle genau gemessen bzw. beurteilt werden kann, Hat das Scope SPACE CR erkannt und seine Baudrate einge-
nämlich in der passenden Betriebsart, mit optimaler stellt, antwortet es mit dem RETURNCODE O CR LF. Die
Bedienelemente- und Potentiometer-Einstellung, mit oder Tastatur des Scopes ist danach gesperrt. Die Zeit zwischen
ohne Sinus- oder Rechtecksignal entsprechender Frequenz, Remote OFF und Remote ON muß mindestens
Amplitude, Anstiegszeit und Tastverhältnis.
tmin=2 x(1/Baudrate) + 60µs betragen.
RS232-Interface - Fernsteuerung
Datenübertragung
Sicherheitshinweis
Nach erfolgreicher Baudrateneinstellung befindet sich das
Achtung: Scope im Remote-Zustand und ist zur Entgegennahme von
Alle Anschlüsse der Schnittstelle am Oszilloskop sind Kommandos bereit. Ein Datenträger mit Programmierbeispielen
galvanisch mit dem Oszilloskop verbunden. und der Liste aller Oszilloskopbefehle, gehört zum Lieferum-
fang des Oszilloskops.
Änderungen vorbehalten 41
Bedienungselemente HM407
42 Änderungen vorbehalten