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Wie kann man Fremdsprachen lernen?

Lernmethoden für Fremdsprachen


In diesem Artikel gehe ich auf die verschiedenen Lernmethoden für Fremdsprachen ein, bespreche
kurz die Vor- und Nachteile. Der Artikel ist geeignet für Sprachlern-Anfänger und diejenigen,
welche nach einer Übersicht zum Thema suchen.

1. Der Sprachkurs
Für die meisten Menschen, welche sich für eine Fremdsprache interessieren, ist ein Sprachkurs der
erste Einstieg. Sprachkurse sind geeignet, um sich kontinuierlich mit der neuen Sprache vertraut zu
machen und mit Gleichgesinnten zu lernen. Es gibt Sprachschulen, Abendschulen,
Volkshochschulen und Fernuniversitäten, welche Sprachkurse anbieten. Alternativ gibt es auch
Privatunterricht.

Vorteile

• das Lernen findet meistens in der Gruppe statt – gut für Ihre Motivation
• Sprachkurse gibt es in fast jeder Stadt der Welt
• Der Lehrer kennt sich mit der Fremdsprache gut aus
• Sprachkurse sind günstiger und schneller zu bewerkstelligen als ein Auslandsaufenthalt
• Arbeitgeber (oder Eltern) fördern oft Sprachkurse
• Sie erhalten anschlieβend ein Sprachzertifikat

Nachteile

• Die Gruppe lernt nur so schnell wie der schlechteste Schüler


• bei grossen Gruppen bleibt wenig Zeit selber zu sprechen
• Sie lernen nur an wenigen Tagen pro Woche – den Rest der Zeit ist man nicht gezwungen,
in der Fremdsprache zu kommunizieren

2. Die Sprachreise / Der Sprachaufenthalt


Ein Aufenthalt und Sprachkurs im Land, in dem die Sprache gesprochen wird, ist für die meisten
Menschen der schnellste und effektivste Weg, um eine Fremdsprache zu erlernen.

Vorteile

• Sie können die Fremdsprache rund um die Uhr lernen/anwenden/hören


• Sie lernen die Sprache durch Land & Leute kennen
• Sie können sehr schnelle Fortschritte machen
• Sie erhalten ein Sprachzertifikat
• Das Ausland ist immer aufregend, da anders.

Nachteile

• sehr kosten- und zeitintensiv (Sie müssen Urlaub nehmen und neben dem Sprachkurs auch
die Unterkunft bezahlen)
• Sie können der Fremdsprache auch im Ausland ausweichen, indem Sie Sich nur auf
Deutsch/Englisch mit den Mitstudenten unterhalten und den Kontakt mit Einheimischen
meiden (passiert leider öfter als Sie jetzt glauben)
• Eventuell gehören Sie zu den Menschen, welche sich nicht wohl fühlen, wenn Sie längere
Zeit von Heimat/Familie/Haustier getrennt leben

3. Selbststudium
Ja, Sie können sich auch eine Fremdsprache selber beibringen, hierbei bedarf es aber Kontinuität,
Motivation und Selbstdisziplin. Sie können Ihre Lernmethoden und Lernmaterialen selber an Ihren
Lernmodus anpassen. Gehören Sie auch zu denen, welche schon seit Jahren Japanisch lernen
wollen, aber sich nie die Zeit dafür nehmen – dann ist ein Selbststudium vielleicht nicht die beste
Option.

Vorteile

• Sie selbst legen Lerntempo, Lernmaterialen und Lernzeiten fest


• Sie können viele verschiedene Lernmethoden kombinieren (Film, Radio, TV, Telefon,
Buch, MP3, E-Book, Karteikarten, Musikvideos, Email, SMS, Malen, Poster, Post-it-Zettel,
• Sie können durch abwechslungsreiches und intensives Lernen schnell voran kommen
• Kostengünstiger als Sprachreisen und teure Sprachkurse

Nachteile

• Niemand kontrolliert Ihren Fleiß, niemand ermahnt Sie zum Lernen bei Faulheit
• Viele Menschen verlieren nach ein paar Wochen die Motivation & Disziplin
• Bei Problemen haben Sie nicht sofort einen Ansprechpartner
• Sie erhalten kein Lernzertifikat

4. Weitere Lernmethoden
Neben den bekannten, oben genannten Lösungen, können Sie auch auf neue bzw. andere
Lernmethoden zurückgreifen, gerade das Internet ermöglicht uns viel (kann uns aber auch vom
wesentlichen – dem Lernen – abhalten). Skizzieren wir kurz weitere Möglichkeiten zum Lernen
einer Fremdsprache.

Skype – Coaching
Hierbei bezahlt man einen Muttersprachler dafür, dass er zu vorher vereinbarten Terminen mit
Ihnen in der Fremdsprache spricht – mit einem Wortschatz und Sprechtempo, welches Ihrem
derzeitigen Sprachniveau entspricht. Das einzige, was Sie benötigen ist eine Internetverbindung. Sie
sind weder zeitlich noch örtlich gebunden.

Brieffreund / Email-Freund
Aus der Schule kennen Sie es vielleicht noch, Sie finden auf Kontaktbörsen oder durch Bekannte
eine Person, welche die Sprache spricht, die Sie lernen möchten und treten in einen Brief oder E-
mail Kontakt. Sie lernen durch die Arbeit, die entsteht, wenn Sie sich hinsetzen und in der
Fremdsprache einen Brief/ eine Email erstellen.
Fernsehsessel und Telefon-Spamming
Warum wollen Sie sich das Leben beim Sprachenlernen so kompliziert machen. Setzen Sie sich
einfach ein paar Monate vor den Fernseher und schauen Sie nur Sender in der Fremdsprache, die
Sie lernen möchten (eventuell noch ein Wörterbuch neben die Chips-Tüte legen) und Sie werden
schnell ein Gefühl für die Sprache bekommen und durch Gestik und Mimik der Fernsehcharaktere
Wort für Wort lernen – Sie können ja einfach mitsprechen – verstehen werden Sie es später.
Alternativ nehmen Sie Ihr Telefon und entwickeln eine Vorliebe zum Rollenspiel. Beginnen wir mit
einer einfachen Übung. Sie suchen nach Telefonnummern von Touristenbüros und Hotels Ihres
Ziellandes. Jetzt bilden Sie mit Ihrem Wörterbuch einen einfachen Satz à la “Guten Tag, haben Sie
am 1. Januar noch ein Zimmer frei.” , “Was kann ich mir in Paris mittwochs ansehen”. Das wird
zwar Ihre Gesprächspartner manchmal verwundern – macht aber nichts, Sie praktizieren &
entwickeln (sehr preisgünstig) Ihre Fremdsprachenkenntnisse.

Sprachtandem
Sie suchen sich in Ihrer Stadt einen Menschen der Deutsch lernen will und dessen Sprache Sie
gerne lernen möchten. Sie treffen sich mehrmals pro Woche und sprechen jeweils 1 Stunde Deutsch
und 1 Stunde die Fremdsprache. Hier können Sie vor allem die mündlichen Sprachfähigkeiten
verbessern (wenn Sie zu Hause Grammatik üben).

Arbeiten im Ausland
Learning-by-doing, Sie können die Sprache auch lernen, indem Sie im Ausland arbeiten, denn in
dem Moment, wo Sie sich in das Umfeld begeben, in dem die Fremdsprache gesprochen wird,
hören Sie den Klang der Sprache, die Anwendung (inklusive vieler Beispielsätze) und ob Sie
wollen oder nicht lernen Sie jeden Tag neue Wörter.

Was braucht man mindestens zum Sprachenlernen?


Nun, eigentlich braucht man nur Motivation, aber an dieser Stelle empfehle ich Ihnen trotzdem, sich
ein Wörterbuch zu holen, es macht das Lernen wirklich einfacher Mit einem Wörterbuch unter
dem Arm können Sie theoretisch einfach in den Flieger steigen und z.B. nach Spanien oder Italien
fliegen. Ein einfacher Job auf dem Bau oder als Kellner /Kochhilfe /Deutschlehrer wird sich schon
finden lassen und schon beginnt Ihr ganz persönlicher Lernweg. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg.

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