Din 28052-1 2001-07
Din 28052-1 2001-07
Din 28052-1 2001-07
Chemischer Apparatebau
Oberflächenschutz mit nichtmetallischen Werkstoffen DF
für Bauteile aus Beton in verfahrenstechnischen Anlagen
Teil 1: Begriffe, Auswahlkriterien 28052-1
ICS 71.120.01 Ersatz für
DIN 28052-1:1992-02
Chemical apparatus —
Surface treatment of concrete components in process plants using nonmetallic
materials —
Part 1: Terms, selection criteria
Appareils chimiques —
Protection de surface non metallique pour éléments de construction en béton
des installations chimique —
Partie 1: Termes, critères de selection
Inhalt
Seite
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
1 Anwendungsbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
2 Normative Verweisungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
3 Begriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
4 Oberflächenschutzarten und -systeme ....................................... . . . . . 5
4.1 Allgemeines ............................................................ . . . . . 5
4.2 Oberflächenschutzart: Beschichtungen nach DIN 28052-3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
4.3 Oberflächenschutzart: Auskleidungen nach DIN 28052-4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
4.4 Oberflächenschutzart: kombinierte Beläge nach DIN 28052-5 ........................ . . . . . 5
5 Auswahlkriterien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
5.1 Allgemeines ............................................................ . . . . . 5
5.2 Einwirkende Stoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
5.3 Flüssigkeitsbeanspruchung, Beständigkeit und Dichtheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
5.4 Thermische Beanspruchung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
5.5 Temperaturwechselbeanspruchung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
5.6 Mechanische Beanspruchung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
5.7 Witterungsverhalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
5.8 Zusätzliche Anforderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
6 Beanspruchungsprofil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Anhang A (informativ) Beanspruchungsprofil nach DIN 28052-1 für den Oberflächenschutz
mit nicht metallischen Werkstoffen für Bauteile aus Beton . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Anhang B (informativ) Auswahlkriterien für mögliche Oberflächenschutzarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Tabelle 1 — Einteilung in der Praxis häufig vorkommender Chemikalien ................ . . . . . 7
Tabelle B.1 — Beanspruchungsprofile von Böden und Wänden ....................... . . . . . 12
Tabelle B.2 — Beanspruchungsprofile für Auffangwannen und Auffangräume . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Tabelle B.3 — Beanspruchungsprofile für Böden in Produktionsanlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Tabelle B.4 — Beanspruchungsprofile von Bauteilen, die mit Flüssigkeiten in fließender Form
beaufschlagt werden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Tabelle B.5 — Beanspruchungsprofile für Bauteile mit Langzeitbeanspruchung unter
hydrostatischem Druck und gegebenenfalls mechanischer Beanspruchung .......... . . . . . 16
Vorwort
Diese Norm wurde im Unterausschuss 2-4 "Auskleidungen und Beschichtungen von Stahlbetonbauten" des
Normenausschusses Chemischer Apparatebau (FNCA) erarbeitet.
DIN 28052 "Chemischer Apparatebau — Oberflächenschutz mit nichtmetallischen Werkstoffen für Bauteile aus Beton
in verfahrenstechnischen Anlagen" besteht aus:
Änderungen
Frühere Ausgaben
1 Anwendungsbereich
Diese Norm gilt für Bauteile aus Beton in verfahrenstechnischen Anlagen zum Umgang mit aggressiven und/oder
wassergefährdenden Stoffen, die mit einem Oberflächenschutz mit nichtmetallischen Werkstoffen zu versehen sind.
Sie beschreibt Beschichtungen und Auskleidungen auf der Basis von organischen Werkstoffen und deren
Kombination, z. B. mit keramischem Halbzeug.
Der Oberflächenschutz dient zum Erreichen einer oder mehrerer der aufgeführten Zielsetzungen:
– Schutz des Bauwerks vor der schädlichen Einwirkung durch aggressive Stoffe
– Schutz von Boden und Gewässern vor Verunreinigung durch wassergefährdende Stoffe
– Lagern
– Abfüllen
– Umschlagen
– Herstellen
– Behandeln
– Verwenden
Als Beton werden hier zementgebundene Baustoffe verstanden, die die Anforderungen der DIN 28052-2 erfüllen.
2 Normative Verweisungen
Diese Norm enthält durch datierte oder undatierte Verweisungen Festlegungen aus anderen Publikationen. Diese
normativen Verweisungen sind an den jeweiligen Stellen im Text zitiert, und die Publikationen sind nachstehend
aufgeführt. Bei datierten Verweisungen gehören spätere Änderungen oder Überarbeitungen dieser Publikationen nur
zu dieser Norm, falls sie durch Änderung oder Überarbeitung eingearbeitet sind. Bei undatierten Verweisungen gilt
die letzte Ausgabe der in Bezug genommenen Publikation.
DIN 28052-2, Chemischer Apparatebau — Oberflächenschutz mit nichtmetallischen Werkstoffen für Bauteile aus
Beton in verfahrenstechnischen Anlagen — Teil 2: Anforderungen an den Untergrund.
3 Begriffe
Für die Anwendung dieser Norm gelten die folgenden Begriffe:
ANMERKUNG Die zu schützenden Bauteile werden im Sprachgebrauch meist nach ihrer verfahrenstechnischen Nutzung
benannt. Zur Vereinheitlichung der Beschreibung werden nachfolgend die am häufigsten vorkommenden Bauteile nach ihrer
baulichen Funktion definiert:
3.1
Boden
horizontale oder schwach geneigte Flächen
3.2
Wand
senkrechte oder stark geneigte Umgrenzungsflächen
3.3
Decke
horizontale, geneigte oder gewölbte obere Abgrenzungsflächen
3.4
Muldenrinne
durch Profilierung des Bodens erzeugte, nicht abgedeckte Ablaufmöglichkeiten für Flüssigkeiten. Sie sind Bestandteil
des Bodens
3.5
Rinne
Kanal
offene oder geschlossene Ablaufmöglichkeiten für Flüssigkeiten in Böden mit beliebiger Geometrie und deutlich tiefer
liegender Sohle
3.6
Rohr
im Umfang geschlossene Bauteile mit beliebiger Geometrie zum Transport von Flüssigkeiten, Gasen und Dämpfen
3.7
Sumpf
Vertiefungen in Böden als Tiefstpunkt zur Entleerung
3.8
Auffangvorrichtung
flüssigkeitsdichte Räume (Auffangräume) und flüssigkeitsdichte Bauteile (Auffangwannen), die dazu bestimmt sind,
auslaufende wassergefährdende Stoffe im Störfall aufzunehmen
3.9
Behälter
offene oder geschlossene Bauwerke mit beliebiger Geometrie zur ständigen Aufnahme von Flüssigkeiten, Fest-
stoffen, Gasen, Dämpfen
ANMERKUNG Diese werden u. a. auch als Becken, Gruben, Türme, Tanks bezeichnet.
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4.1 Allgemeines
Die üblichen Oberflächenschutzarten sind Beschichtungen nach 4.3 und DIN 28052-3:1994-12, Auskleidung nach
4.2 und DIN 28052-4:1995-12 und kombinierte Beläge aus chemisch beständiger Dichtschicht und Nutzschicht nach
4.3 und DIN 28052-5:1997-04.
b) Dickbeschichtungen
c) Laminatbeschichtungen
d) Kunstharzestriche
Auskleidungen unter Verwendung von Halbzeug in Form von z. B. Bahnen, Tafeln, Rohren aus Thermoplasten und
Elastomeren:
c) lose Auskleidungen.
Kombinierte Beläge aus Dichtschicht (Beschichtung nach DIN 28052-3 oder Auskleidung nach DIN 28052-4) und
zusätzlicher Nutzschicht aus in Kitt bzw. Mörtel eingebettetem Halbzeug.
5 Auswahlkriterien
5.1 Allgemeines
Zur Festlegung der Anforderungen an ein Oberflächenschutzsystem müssen die auftretenden Beanspruchungen
beschrieben werden. Im Hinblick auf die in Abschnitt 1 genannten Schutzziele sind die unter 5.2 bis 5.8 aufgeführten
Beanspruchungsarten vorrangig. Zur Darstellung der jeweiligen Beanspruchungsintensität werden, soweit dies
erforderlich ist, Beanspruchungsstufen beschrieben.
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DIN 28052-1:2001-07
Aggressive und/oder wassergefährdende Stoffe können in festem, flüssigem oder gasförmigem Zustand auftreten.
Die Aggressivität gegenüber Beton ist meist an den flüssigen Zustand, z. B. wässrige Lösungen oder Kondensate,
gebunden.
Die Stoffe können als reine Stoffe oder als Gemische (Zubereitungen) vorliegen und zeitlich in unterschiedlichen
Abständen anfallen.
Zur Kennzeichnung sind die Bezeichnungen nach Genfer Nomenklatur, IUPAC1) oder CAS2) zu verwenden. Zulässig
sind auch in die Literatur eingegangene Trivialnamen. Konzentrationen und deren Änderung werden in Massen- oder
Volumenanteil (%) oder in den Einheiten g/l, g/kg, mol/l usw. angegeben. Bei wässrigen Lösungen ist auch der pH-
Wert zu nennen.
Es sind alle Bestandteile einschliesslich Spuren und Verunreinigungen anzugeben — auch dann, wenn sie für den
Beton nicht aggressiv wirken.
In Tabelle 1 sind in der Praxis häufig vorkommende Chemikalien zusammengefasst, die die oben genannten
Eigenschaften aufweisen können.
Chemikalien Beispiele
I. Anorganische Chemikalien
anorganische, nicht oxidierende Säuren HCl Salzsäure
H2SO4 Schwefelsäure bis 70 % (Massenanteil)
H3PO4 Phosphorsäure
anorganische, oxidierende Säuren HNO3 Salpetersäure
H2SO4 Schwefelsäure über 70 % (Massenanteil)
CrO3, H2CrO4 Chromsäure
HClO3 Chlorsäure
anorganische, SiO2-lösende Säuren HF Flusssäure
H2SiF6 Hexafluorokieselsäure (HF-haltig)
HBF4 Tetrafluoroborsäure (HF-haltig)
Salze NaCl Natriumchlorid, Kochsalz
FeSO4 Eisen-(II)-Sulfat
Na2CO3 Natriumcarbonat
Basen NaOH Natriumhydroxid, Ätznatron, Natronlauge
KOH Kaliumhydroxid, Kalilauge
Ca(OH)2 Calciumhydroxid, Kalkmilch
NH4OH Ammoniumhydroxid, Ammoniaklösung
oxidierende Basen NaOCl Natriumhypochlorit, Chlorbleichlauge
Die Anforderungen an die Schutzwirkung bzw. die Dichtfunktion eines Oberflächenschutzsystems werden von der
Art und Häufigkeit der Flüssigkeitsbeanspruchung entscheidend beeinflusst. Folgende Beanspruchungsstufen sind
zu berücksichtigen:
Stufe 2: häufige Spritzer: häufig auftretende Flüssigkeitsbeanspruchung in Form von Flüssigkeitstropfen bei kurzer
Verweildauer infolge regelmäßigen Spülens usw.
(Beispiel: Fußböden in geschlossenen Produktionsanlagen)
Stufe 3: Störfall: Flüssigkeitsbeanspruchung bei besonderen Betriebsumständen (z. B. Störfall) mit zeitlicher
Begrenzung
(Beispiel: Auffangvorrichtungen)
Stufe 4: ständige Nässe: Auftreten eines ständigen oder häufigen Flüssigkeitsfilms bei Nässe, Kondensat, Pfütze,
Rinnsal und dergleichen
(Beispiel: Fußböden in Produktionsanlagen, Galvaniken, Pumpenanlagen)
Stufe 5: ständiger Fluss: planmäßig auftretende Flüssigkeitsbeanspruchung in fließender Form ohne wesentlichen
hydrostatischen Druck
(Beispiel: offene Rinnen, Kanäle und zugehörige Pumpensümpfe, geschlossene Rinnen, Kanäle und
Rohre)
Stufe 6: ständige Füllung: ständige Flüssigkeitsbeanspruchung ohne zeitliche Begrenzung (Beispiel: Behälter,
Gruben)
Die thermische Beanspruchung durch Medieneinwirkung oder andere Wärmequellen wirkt sich auf die Schutzwirkung
des Oberflächenschutzsystems folgendermaßen aus:
a) Aggressivität
Mit steigender Temperatur erhöht sich die Aggressivität des Mediums durch Steigerung der chemischen
Reaktivität, der Diffusion, gegebenenfalls auch durch Anreicherung flüchtiger Stoffe im Dampfraum usw.
b) Wärmespannungen
Von der Einbautemperatur abweichende Temperaturen bewirken Wärmespannungen zwischen Untergrund und
Oberflächenschutzsystem, die zu Ablösungen, Rissen usw. führen können. Dies gilt z. B. für die Einwirkung
heißer oder kalter Produkte, für Strahlungswärme und extreme Umgebungstemperaturen.
5.5 Temperaturwechselbeanspruchung
Hierunter fallen:
a) die bei Flüssigkeitsbeanspruchung der Stufen 3 bis 5 nach 5.3 durch erhöhte/niedrigere Medientemperatur auf-
tretenden Temperaturwechsel des Oberflächenschutzes.
b) die bei ständig erwärmten oder gekühlten Flächen durch betriebstechnische Umstände hervorgerufenen Tempe-
raturwechsel (z. B. An- und Abfahren),
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d) die bei Flüssigkeitsbeanspruchung der Stufe 6 nach 5.3 auftretenden verfahrenstechnisch bedingten Tempe-
raturwechsel des Produktes.
Bei der Bewertung der Auswirkung von Temperaturwechsel sind Höhe und Richtung des Temperaturwechsels, die
Geschwindigkeit, mit der die Temperaturänderung erfolgt, und die Häufigkeit zu berücksichtigten.
Zur Bewertung dienen folgende Abstufungen, wobei bei den Stufen 1 bis 4 zusätzliche Angaben über das Zeitinter-
vall zu machen sind, in dem die Temperaturänderung erfolgt:
Die Wirksamkeit eines Oberflächenschutzsystems kann durch betrieblich bedingte mechanische und/oder hydro-
statische Einwirkung gefährdet sein. Hierbei sind auch Montagearbeiten zu berücksichtigen. Für die Beurteilung sind
folgende Stufen anzuwenden:
Stufe 1: Belastung bis 0,2 N/mm2; Fußgänger, Transport mit leichten Karren oder ruhende Lasten
3a: Belastung von 1 N/mm2 bis 7 N/mm2 durch Fahrzeuge mit Vulkollanrädern oder ruhende Lasten
3b: Belastung über 7 N/mm2 durch Fahrzeuge mit Polyamidrädern oder ruhende Lasten
Stufe 4: Stoßbelastung: Absetzen scharfkantiger Gegenstände, wie Fässer, sowie schürfende Beanspruchung und
dergleichen (Schaufellader)
5.7 Witterungsverhalten
Klimatische Einwirkungen können von Bedeutung für die Haltbarkeit eines Oberflächenschutzsystems sein. Um diese
zu erfassen, werden die klimatischen Einflüsse nach folgenden Gesichtspunkten eingeteilt:
Stufe 1: bedingte klimatische Einwirkungen: das Bauteil ist durch Überdachung geschützt
Zusätzliche Anforderungen können sich je nach Einsatzfall ergeben. Diese zusätzlichen Anforderungen sind durch
die Normen der Reihe DIN 28052 nicht vollständig abgedeckt, z. B.:
– Gewässerschutz
– Explosionsschutz
– Brandverhalten
– Dekontaminierbarkeit
– Rutschhemmung
– Ebenheit.
6 Beanspruchungsprofil
Die unter 5.2 bis 5.8 aufgeführten Beanspruchungen sind mit den gewählten Einstufungen zusammenzustellen, z. B.
auf dem Formblatt "Beanspruchungsprofil für den Oberflächenschutz mit nicht metallischen Werkstoffen für Bauteile
aus Beton (für jedes Bauwerk/Bauteil separat angeben)" nach Anhang A.
Im Anhang B werden in den Tabellen B.1 bis B.5 häufig auftretende Beanspruchungsprofile aufgelistet und Möglich-
keiten für die Auswahl der Oberflächenschutzart zugeordnet.
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Anhang A
(informativ)
Beanspruchungsprofil nach DIN 28052-1 für den Oberflächenschutz mit nicht metallischen
Werkstoffen für Bauteile aus Beton
Dem Anwender dieses Formblattes ist dessen Vervielfältigung gestattet.
Anlage: _______________________________________________________________________________________
Bauwerk:
Lagerraum Auffangvorrichtung Produktionsraum Behälter
Bauteil:
Boden Wand Decke Rinne/Kanal Rohr Sumpf
Art:
Lagern Abfüllen Umschlagen Herstellen Behandeln Verwenden
Beanspruchung/Belastung:
3. Dampf/Kondensat: ja nein
Gasbeanspruchung: ja nein
Anhang B
(informativ)
Die Tabelle B.1 enthält Beanspruchungsprofile von Bauteilen, die nicht oder nur begrenzt der Witterung ausgesetzt
sind und bei denen eine chemische Beanspruchung nur durch Flüssigkeitsbeanspruchung nach den Stufen 1 und
2 erfolgt. Wegen des definitionsgemäß geringen Flüssigkeitsanfalls in Form von Tropfen oder Spritzern können
durch Produkteinwirkung keine hohen Dauertemperaturen oder Temperaturwechsel auftreten. Der in diesen
Bereichen anzuwendende Oberflächenschutz braucht daher nur eine relativ geringe Schutz- und Dichtfunktion zu
erfüllen.
Temperatur-
mecha-
Flüssigkeits- wechsel- Oberflächenschutzart
nische Witterungs-
Chemikalien bean- bean-
Temperatur Bean- verhalten
nach spruchung spruchung
spruchung Stufe Kombina-
Tabelle 1 Stufe
°C Stufe nach 5.7 Beschich- Auskleidung tions-
nach 5.3 Stufe tung
nach 5.6 Belag
nach 5.5
I und II 1 20 1 1 0 bis 1 E — A
I und II 1 50 1 1 0 bis 1 E — A
I und II 1 70 1+2 1 0 bis 1 A — E
I und II 2 20 1 1 0 bis 1 E — A
I und II 2 50 3 1 0 bis 1 A — E
I und II 2 70 3 1 0 bis 1 A — E
I und II 2 70 4 1 0 bis 1 N — E
I und II 1 20 1 2 0 bis 1 E — A
I und II 2 20 3 2 0 bis 1 A — E
I und II 1 50 1 2 0 bis 1 A — E
I und II 2 50 1+3 2 0 bis 1 A — E
I und II 2 50 3 2 0 bis 1 A — E
I und II 1 70 1+2 2 0 bis 1 A — E
I und II 2 70 3+4 2 0 bis 1 N — E
Die Tabelle B.2 enthält Beanspruchungsprofile von Bauteilen, die sowohl in Gebäuden wie auch im Freien liegen
können und die im Störfall zeitlich begrenzt mit verhältnismässig großen Mengen an Flüssigkeiten beaufschlagt
werden können.
– Fassläger
Temperatur-
mecha-
Flüssigkeits- wechsel- Oberflächenschutzart
nische Witterungs-
Chemikalien bean- bean-
Temperatur Bean- verhalten
nach spruchung spruchung
spruchung Stufe Kombina-
Tabelle 1 Stufe
°C Stufe nach 5.7 Beschich- Auskleidung tions-
nach 5.3 Stufe tung
nach 5.6 Belag
nach 5.5
I 3 20 1 0 0 bis 2 E A A
I 3 20 1 0 0 bis 2 A A E
I 3 50 1 0 0 bis 2 E A A
II 3 50 1 0 0 bis 2 A A E
I und II 3 70 1 und 2 0 0 bis 2 A A E
I 3 20 1 1 0 bis 2 E A A
II 3 20 1 1 0 bis 2 A N E
I 3 50 1 1 0 bis 2 E A A
II 3 50 1 1 0 bis 2 A N E
I und II 3 70 1 und 2 1 0 bis 2 A A E
I 3 20 1 2 0 bis 2 A N E
II 3 20 1 2 0 bis 2 A N E
I 3 50 1 2 0 bis 2 A N E
II 3 50 1 2 0 bis 2 A N E
I und II 3 70 1 und 2 2 0 bis 2 A N E
I 3 20 1 3 0 bis 2 A N E
II 3 20 1 3 0 bis 2 A N E
I 3 50 1 3 0 bis 2 A N E
II 3 50 1 3 0 bis 2 A N E
I und II 3 70 1 und 2 3 0 bis 2 A N E
I und II 3 20 1 4 0 bis 2 N N E
I und II 3 50 1 4 0 bis 2 N N E
I und II 3 70 1 und 2 4 0 bis 2 N N E
I und II 3 20 bis 70 5 0 bis 1 0 bis 2 A A E
I und II 3 20 bis 70 5 2 bis 4 0 bis 2 N N E
E: zu empfehlende Oberflächenschutzart
A: gegebenenfalls mögliche Alternative, abhängig von den Beständigkeitseigenschaften des Oberflächen-
schutzsystems
N: nicht zu empfehlender Oberflächenschutz
—: nicht relevant
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Die Tabelle B.3 enthält Beanspruchungsprofile von Bauteilen, die im Gebäude oder im Freien liegen und planmäßig
mit Flüssigkeiten in Form von Nässe, Pfützen, Rinnsal, Kondensat usw. beaufschlagt werden.
– Böden in Produktionsbereichen mit offenen Anlagen mit starken Leckagen oder Abtropfverlusten
– Böden in Pumpenbereichen
– Böden in Abfüllbereichen
Temperatur-
mecha-
Flüssigkeits- wechsel- Oberflächenschutzart
nische Witterungs-
Chemikalien bean- bean-
Temperatur Bean- verhalten
nach spruchung spruchung
spruchung Stufe Kombina-
Tabelle 1 Stufe
°C Stufe nach 5.7 Beschich- Auskleidung tions-
nach 5.3 Stufe tung
nach 5.6 Belag
nach 5.5
I 4 20 1 1 0 bis 2 A N E
I 4 50 1 1 0 bis 2 A N E
I 4 50 3 1 0 bis 2 A N E
I 4 70 1 und 2 1 0 bis 2 A N E
I 4 70 3 und 4 1 0 bis 2 N N E
I 4 20 1 2 0 bis 2 A N E
I 4 50 1 2 0 bis 2 A N E
I 4 50 3 2 0 bis 2 A N E
I 4 70 1 und 2 2 0 bis 2 A N E
I 4 70 3 und 4 2 0 bis 2 N N E
Die Tabelle B.4 enthält Beanspruchungsprofile von Bauteilen, die sowohl in Gebäuden wie auch im Freien liegen
und mit Flüssigkeiten in fließender Form beaufschlagt werden. In bestimmten offenen Bauteilen kann dabei gleich-
zeitig hohe mechanische Beanspruchung durch Verkehr auftreten, während dies in den abgedeckten Bauteilen
auszuschließen ist. In allen Fällen ist auch hier von einer Langzeitbeanspruchung auszugehen.
Typische Beispiele für diese Bauteile ist eine häufige Medienbeanspruchung mit hydrostatischem Druck bis 0,05 bar.
Tabelle B.4 — Beanspruchungsprofile von Bauteilen, die mit Flüssigkeiten in fließender Form
beaufschlagt werden
Temperatur-
mecha-
Flüssigkeits- wechsel- Oberflächenschutzart
nische Witterungs-
Chemikalien bean- bean-
Temperatur Bean- verhalten
nach spruchung spruchung
spruchung Stufe Kombina-
Tabelle 1 Stufe
°C Stufe nach 5.7 Beschich- Auskleidung tions-
nach 5.3 Stufe tung
nach 5.6 Belag
nach 5.5
I 5 20 1 0 0 bis 2 A A E
I 5 50 1 0 0 bis 2 A A E
I 5 50 3 0 0 bis 2 A A E
I 5 70 1 und 2 0 0 bis 2 A A E
I 5 70 3 und 4 0 0 bis 2 N A E
I 5 20 1 1 0 bis 2 A A E
I 5 50 1 1 0 bis 2 A A E
I 5 50 3 1 0 bis 2 A A A
I 5 70 1 und 2 1 0 bis 2 A A E
I 5 70 3 und 4 1 0 bis 2 N A E
I 5 20 1 2 0 bis 2 A N E
I 5 50 1 2 0 bis 2 A N E
I 5 50 3 2 0 bis 2 A N E
I 5 70 1 und 2 2 0 bis 2 A N E
I 5 70 3 und 4 2 0 bis 2 N N E
E: zu empfehlende Oberflächenschutzart
A: gegebenenfalls mögliche Alternative, abhängig von den Beständigkeitseigenschaften des Oberflächen-
schutzsystems
N: nicht zu empfehlender Oberflächenschutz
—: nicht relevant
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Die Tabelle B.5 enthält Beanspruchungsprofile für Bauteile mit ständiger Füllung. Hier muss mit Langzeitbean-
spruchung unter hydrostatischem Druck und gegebenenfalls mechanischer Beanspruchung durch Rührwerke
gerechnet werden.
– Abwassersammelbecken
– Neutralisationsbecken
– Absetzbecken
– Klärbecken
Temperatur-
mecha-
Flüssigkeits- wechsel- Oberflächenschutzart
nische Witterungs-
Chemikalien bean- bean-
Temperatur Bean- verhalten
nach spruchung spruchung
spruchung Stufe Kombina-
Tabelle 1 Stufe
°C Stufe nach 5.7 Beschich- Auskleidung tions-
nach 5.3 Stufe tung
nach 5.6 Belag
nach 5.5
I 6 20 1 0 0 bis 2 E E A
I 6 50 1 0 0 bis 2 A E A
I 6 50 3 0 0 bis 2 A E A
II 6 50 1 0 0 bis 2 A A A
II 6 50 3 0 0 bis 2 A A E
II 6 70 1 bis 4 0 0 bis 2 A A E
I und II 6 20 1 5 0 bis 2 E E A
I 6 50 1 5 0 bis 2 A E A
I 6 50 3 5 0 bis 2 A E A
II 6 50 1 5 0 bis 2 A A E
II 6 50 3 5 0 bis 2 A A E
II 6 70 1 bis 4 5 0 bis 2 A A E
I und II 6 20 1 6 0 bis 2 A E E
I 6 50 1 6 0 bis 2 A E E
I 6 50 3 6 0 bis 2 A E E
II 6 50 1 6 0 bis 2 A A E
II 6 50 3 6 0 bis 2 A A E
I und II 6 70 1 bis 4 6 0 bis 2 A A E
I und II 6 20 bis 70 5 0; 5; 6 0 bis 2 A A E
E: zu empfehlende Oberflächenschutzart
A: gegebenenfalls mögliche Alternative, abhängig von den Beständigkeitseigenschaften des Oberflächen-
schutzsystems
N: nicht zu empfehlender Oberflächenschutz
—: nicht relevant