ProjektmanagementFull Mod
ProjektmanagementFull Mod
ProjektmanagementFull Mod
Führung in Projekten ist die Steuerung der verschiedenen Einzelaktivitäten in einem Projekt in
Hinblick auf die Projektziele.
• Ziele definieren
• Planen
• Umsetzen
• Überwachen
• Steuern
• Berichten
„Vorhaben, das im Wesentlichen durch die Einmaligkeit der Bedingungen in ihrer Gesamtheit
gekennzeichnet ist, wie z. B. Zielvorgabe, zeitliche, finanzielle, personelle und andere
Begrenzungen; Abgrenzung gegenüber anderen Vorhaben; projektspezifische Organisation.“
Dokumentname: Projektmanagement_Vorlesung1_B_v021
Vorlesung 1 PROJEKTMANAGEMENT
„Ein Projekt ist ein zeitlich begrenztes Vorhaben, das unternommen wird, um ein einmaliges
Produkt, eine Dienstleistung oder ein Ergebnis zu erzeugen.“
„Ein zeit- und kostenbeschränktes Vorhaben zur Realisierung einer Menge definierter
Ergebnisse entsprechend vereinbarter Qualitätsstandards und Anforderungen (Erfüllung der
Projektziele)...“
Nach Blazek
• Definierte Ziele
• (relative) Einmaligkeit
• Komplexität
• Definiertes Budget
Dokumentname: Projektmanagement_Vorlesung1_B_v021
Vorlesung 1 PROJEKTMANAGEMENT
Ziel ist es: Möglichst früh Planabweichungen erkennen und rechtzeitig korrigierende
Maßnahmen einleiten.
Einzelne Projekte können sehr unterschidlich sein. Hierbei müssen Projekte unterschieden
werden nach:
• Projektgröße
Dokumentname: Projektmanagement_Vorlesung1_B_v021
Vorlesung 1 PROJEKTMANAGEMENT
• Projektart
• Risiken
• Projektauftraggeber
Projektdauer
Die Dauer der Projekten bewegt sich von wenigen Monaten bis hin zu mehreren Jahren. Ein
Projekt sollte nicht kürzer als 2 Monate und länger als 3 Jahre dauern.
Projektgröße
Messwerte für die Projektgröße können Anzahl der Projektmitarbeiter, Projektdauer und
Projekbudget sein.
Projektart
Dokumentname: Projektmanagement_Vorlesung1_B_v021
Vorlesung 1 PROJEKTMANAGEMENT
Andere mögliche Kriterien sind innovative Anteile oder der „interkulturelle“ Charakter.
Projektart Merkmale
Dokumentname: Projektmanagement_Vorlesung1_B_v021
Vorlesung 1 PROJEKTMANAGEMENT
Die "SMART-Methode" schafft die nötigen Rahmenbedingungen für die Formulierung der
Projektziele.
S "spezifisch" die Ziele müssen klar, eindeutig und präzise formuliert sein
"attraktiv &
A die Ziele müssen eine Herausforderung darstellen
akzeptiert"
"S" steht für selbstbestimmt und spezifisch. Ein Ziel sollte möglichst so formuliert sein, dass
sein Erreichen von niemandem außer uns abhängig ist. Klären Sie dabei: Was liegt in meinem
Einflussbereich? Wo kann ich selbst anfangen? Dies muss klar formuliert sein.
"M" steht für messbar, mit Bandbreite, mit Etappenschritten. Die wichtigsten Etappenschritte
sind dabei Wochen- und Monatsziele. Bandbreite: das Optimale formulieren und eine
Bandbreite für Unvorhergesehenes einplanen. Etappenschritte sind wichtig für die
Erfolgskontrolle und für den regelmäßigen Erfolg!
Leitfragen: Woran erkennen Sie, dass Sie Ihr Ziel erreicht haben? Woran werden es andere
erkennen? Wie halten Sie fest, was Sie erreicht haben?
"A" steht u.a. für: alle Lebensbereiche einplanen und die Auswirkungen eines Ziels auf andere
Lebensbereiche vorher bedenken. Ebenso steht das A für attraktiv! Das formulierte Ziel sollte
Dokumentname: Projektmanagement_Vorlesung1_B_v021
Vorlesung 1 PROJEKTMANAGEMENT
so attraktiv sein, dass es sich für Sie lohnt, etwas dafür zu tun. Wie erkennen Sie, dass Ziele
für Sie attraktiv sind?
"R" bedeutet: realistische Ziele definieren. Unsere Vision, der Bereich, in dem es um das
"Wozu" hinter unseren Zielen geht, darf ruhig über uns hinausweisen. Unsere Ziele als
nächste Aktionsschritte sollen uns fordern, aber sie müssen erreichbar sein. Sonst sind wir
schon frustriert bevor wir beginnen. "R" bedeutet auch: Ziele richtig formulieren, also gehirn-
konform. Beispiel: "Ich trete beim Sprechen vor Gruppen sicher und überzeugend auf" gegen
"Ich möchte beim Sprechen vor Gruppen meine Unsicherheit und Schüchternheit überwinden".
Achtung: das Wort "nicht" existiert für unsere Sinne nicht! "Ich höre auf zu rauchen" <->
"Rauchen ist mir völlig gleichgültig geworden".
"T": Ziele sind Wünsche mit Termin. Nicht: "Ich werde bald anfangen zu joggen", sondern
einen konkreten Termin festlegen und dann anfangen! "T" steht auch für "treu uns selbst
gegenüber". Stellen Sie sich bei Ihren Zielen einmal die Frage: Will ich dies wirklich? Ist das
überhaupt mein Ziel? Oder tue ich dies vor allem, weil andere es von mir erwarten oder weil
ich andere damit beeindrucken will? Das Gegenteil von "sich selbst treu bleiben" sind die
Leute, die sich Dinge kaufen, die sie nicht brauchen, vom Geld, das sie nicht haben, um Leute
zu beeindrucken, die sie nicht mögen!
Man könnte es auch so ausdrücken: Attraktive Ziele sind glasklar formuliert. Sie wissen ganz
genau und können ganz genau sagen, was Sie bis wann erreichen wollen. Ihr Ziel stellt hohe
Anforderungen an Sie, aber es ist auch erreichbar. Sie glauben daran, dass Sie es schaffen
werden. Es ist mit der Umwelt bzw. dem Umfeld, in der Sie es verwirklichen wollen, verträglich.
1.5 KUS-Methode
Diese Methode ist sowohl bei Zieldefinitionen anwenbar, aber auch im Prozess der
Anforderungs- , Stakeholder- und Risikoanalyse als Mittel der Informationsschafung.
Dokumentname: Projektmanagement_Vorlesung1_B_v021
Vorlesung 1 PROJEKTMANAGEMENT
4. PROJEKTZIELE
Beim Zielfindungsprozess müssen die wichtigsten Regeln für die Zielformulierung und der
Zusammenhang zwischen Projekt- und Unternehmenszielen erkannt und in Beziehung
gebracht werden.
4.1 Zielgrößen
Ergebnis
Termin Kosten
• Aufwand (Kosten-, Mitarbeiterstunden und andere Kosten) Das sind die Kosten der
Entwicklung bzw. der Fertigung eines Systems. Nicht mitgerechnet sind die Kosten der
Nutzungsphase. Kostenziele dominieren beim Design-to-Cost-Ansatz.
Dokumentname: Projektmanagement_Vorlesung1_B_v021
Vorlesung 1 PROJEKTMANAGEMENT
Die Projektzeile müssen so definiert werden, dass nach Abschluss des Projekts festgestellt
werden kann, ob und in welchem Maße sie erreicht wurden. Kurz: „Jedes Ziel muß mess- und
damit nachprüfbar sein (=Operationalisierung).“
Probleme:
• Organisationsprojekte (Anwendungserfolg)
• Konkurrenzbeziehung (Die zunehmende Erfüllung des einen Ziels kann nur durch
Abstriche bei einem anderen Ziel erreicht werden (Beispiel: „Reduzierung der
Projektdauer ist nur durch Steigerung der Kosten realisierbar“.)
Gesetz von Brooks (bei IBM zuständig für die Entwicklung des Betriebssystems OS360):
“Adding manpower to a late software project makes it later!”
Dokumentname: Projektmanagement_Vorlesung1_B_v021
Vorlesung 1 PROJEKTMANAGEMENT
5. STAKEHOLDERMANAGEMENT
5.1 Umfeldanalyse
Nach DIN 69904 wird das Projektumfeld als das "Umfeld, in dem ein Projekt entsteht
und durchgeführt wird, das das Projekt beeinflusst und von dessen Auswirkungen
beeinflusst wird." definiert.
Für die Wechselwirkungen zwischen Projekt und Projektumfeld gibt es mehre möglichen
Faktoren: "physische, ökologische, gesellschaftliche, psychologische, kulturelle, politische,
wirtschaftliche, finanzielle, juristische, vertragliche, organisatorische, technologische und
ästhetische Faktoren".
Die Stakeholder haben häufig unterschiedliche Erwartungen an ein und dasselbe Projekt. Die
Interessen und Einflussmöglichkeiten der Stakeholder bezüglich des Projektes werden
analysiert um eine Steuerung des Umfeldes und der Stakeholder zum Nutzen des Projektes
planen und durchführen zu können.
Dokumentname: Projektmanagement_Vorlesung1_B_v021
Vorlesung 1 PROJEKTMANAGEMENT
Die Stakeholderanalyse gibt Antwort auf die Frage: „Wer sind die wichtigsten Stakeholder, wie
sind sie durch das Projekt betroffen und was für Interessen bezüglich dem Projekterfolg haben
sie? “
Durch die systematische Analyse lassen sich Probleme und Chancen für ein Projekt früh
erkennen und daraus eine Stakeholderpolitik bzw. Steuerungsmaßnahmen (einbeziehen,
informieren, ausgrenzen) ableiten.
Es folgen:
• Beispiel „Stakeholderanalyse“
• Gruppenübung Umfeldanalyse
• Gruppenübung Stakeholderanalyse
Dokumentname: Projektmanagement_Vorlesung1_B_v021
Vorlesung 2+3 PROJEKTMANAGEMENT
2. PROJEKTORGANISATION
Gemäß DIN 69901 Projektorganisation ist die Gesamheit der Organisationseinheiten
und der aufbau- und ablauforganisatorischen Regelungen zur Abwicklung eines
Projekts.
Bei dieser Projektorganisation sind die Mitarbeiter dem Projektleiter (PL) unterstellt. Wenn ein
Projekt beendet ist, werden die Mitarbeiter neuen Projekten zugewiesen..
Vorteile
• Einfaches Schnittstellenmanagement
Dokumentname: Projektmanagement_Vorlesung2-3_B_v02.doc
Vorlesung 2+3 PROJEKTMANAGEMENT
Nachteile
Anwendungsbereiche?
• Bei Projekten die so klein sind, das die Linienorganisation nicht umgebaut werden muss
• disziplinarische Verantwortung
Dokumentname: Projektmanagement_Vorlesung2-3_B_v02.doc
Vorlesung 2+3 PROJEKTMANAGEMENT
2.2 Stab-Projektorganisation
Vorteile
Nachteile
Dokumentname: Projektmanagement_Vorlesung2-3_B_v02.doc
Vorlesung 2+3 PROJEKTMANAGEMENT
Anwendungsbereiche?
• Keine Verantwortung für das Ergebnis, sondern für seine Vorschläge, Empfehlungen,
Berichte…
2.3 Matrix-Projektorganisation
Bei der Matrix-Projektorganisation bleibt die Linienstruktur zwar bestehen, die Projektleiter
(PL) haben aber eine von der Linie unabhängige Stellung. Die Mitarbeiter sind grundsätzlich
den Linienvorgesetzten disziplinarisch zugeordnet, für die Dauer des Projektes aber dem
Projektleiter unterstellt.
Dokumentname: Projektmanagement_Vorlesung2-3_B_v02.doc
Vorlesung 2+3 PROJEKTMANAGEMENT
Vorteile
Nachteile
• „Schwache Matrix“
Anwendungsbereiche?
• Matrix-Projektleiter leitet das Projektteam und der Fachvorgesetzte bestimmt über die
Ressourcen und Technologie
Dokumentname: Projektmanagement_Vorlesung2-3_B_v02.doc
Vorlesung 3 PROJEKTMANAGEMENT
1. PROJEKTRISIKEN
1.1 Risiken und Chancen
Laut ICB “Projektrisiken sind unsichere Ereignisse oder mögliche Situationen mit
negativen Auswirkungen (Schäden) auf den Projekterfolg insgesamt, auf einzelne
Projektziele, Ergebnisse oder Ereignisse. Sie werden bestimmt durch die
Wahrscheinlichkeit des Risikoeintritts und des möglichen Schadens bei Eintreten des
Risikos.“
Laut DIN 62198 „Projektrisiko ist die Kombination aus der Eintrittswahrscheinlichkeit
eines bestimmten Ereignisses und seiner Folgen für die Projektziele“
1.2 Risikomanagement
• Risiken identifizieren
Die Prozesse des Risikomanagements finden in allen Phasen des Projektlebens statt.
Dokumentname:
Projektmanagement_Vorlesung_3_H_v02.docx
Vorlesung 3 PROJEKTMANAGEMENT
1.2.1 Risikoanalyse
Projekte bergen ein größeres Risikopotenzial als Routinetätigkeiten. Daher gibt es viele
Argumente für ein systematisches Risikomanagement. Ein möglicher Ablauf der Risikoanalyse
ist im Folgendem dargestellt:
Risiko Identifikation
Risiko Bewertung
Vorsorgestrategien
Neubewertung
Dokumentname:
Projektmanagement_Vorlesung_3_H_v02.docx
Vorlesung 3 PROJEKTMANAGEMENT
Risikoidentifikation Möglichkeiten:
• Risiko-Checklisten
• Risiko-Workshop
• Quantitative Bewertung
“Welcher Schaden in € ergibt sich für das Unternehmen, wenn aus dem Risiko der
Ernstfall wird?”
o nicht monetär
Imageverlust
Rückfluktuation
1.2.2 Risikoarten
• Kaufmänische Risiken
• Technische Risiken
• Terminrisiken
• Ressourcenrisiken
• Politische Risiken
Dokumentname:
Projektmanagement_Vorlesung_3_H_v02.docx
Vorlesung 3 PROJEKTMANAGEMENT
1.2.1 Risikoüberwachung
1.2.2 Vorsorgestrategien
Dokumentname:
Projektmanagement_Vorlesung_3_H_v02.docx
Vorlesung 3 PROJEKTMANAGEMENT
Bild1: Risikoportfolio
Laut De Marco und Lister: „Wenn Sie in einer Organisation arbeiten, die kein
umfassendes Risikomanagement betreibt, können Sie zwar einige
Risikomanagementtechniken und –werkzeuge
werkzeuge im Projekt nutzen, aber Sie dürfen ihre
Erkenntnisse nicht öffentlich kundtun.“
Wunsch Ich bin es leid, Ich möchte Ich möchte so Ich möchte unsere Ich möchte meine eigenen
immer Feuerwehr wissen, was handeln, dass Erfolgschancen Ziele übertreffen.
zu spielen. schief gehen ich mir hinterher kennen.
kann. keine Vorwürfe
machen muss.
Entdeckung Ich bin zu Ich bin mir der Ich versuche Ich kann durch Ich identifiziere Chancen im
beschäftigt, um Risiken des Ursachen für eine regelmäßige Projekt, um besser als
über die Zukunft Projektes meine Überprüfung des geplant zu sein.
nachdenken zu bewusst, weiß potenziellen Projektstatus die
können. aber nicht, wie Probleme Gefährdung von
ich sie meinem Projektzielen
Dokumentname:
Projektmanagement_Vorlesung_3_H_v02.docx
Vorlesung 3 PROJEKTMANAGEMENT
Planung Ich bin zu Ich mache Pläne Ich plane, um Ich versuche, Ich revidiere meine
beschäftigt, um für für den Notfall. Probleme zu meine Risiken so Planung, um aus den
den Notfall zu vermeiden. genau wie möglich vorliegenden Informationen
planen. zu quantifizieren, den größtmöglichen Nutzen
um mich auf die zu ziehen.
wichtigsten Dinge
konzentrieren zu
können.
Verhalten Ich habe keine Ich möchte Ich teile meine Wenn ein Risiko Risiken, die identifiziert
im Projekt Angst. meine Probleme Befürchtungen quantifiziert wurden, werden bekämpft.
nicht offen anderen mit, werden kann,
legen. wenn ich gefragt bekommen wir es
werde. auch in den Griff.
Messen Ich glaube, das Ich verfolge Ich habe für Ich nutze die Ich kalkuliere versäumte
Risikomanagement meine mich eine Informationen Chancen ein.
eine zu wage wichtigsten eigene über den
Angelegenheit ist, Risiken laufend. Vorgehensweise Projektstatus, um
um von Wert zu entwickelt und die Risikoplanung
sein. sammle laufend zu aktivieren.
Daten über den
Projektstatus.
Verbessern Ich bin zu Ich vermeide Ich versuche, Bei Meine guten Ideen
beschäftigt, um Fehler, die Probleme und Fehlentwicklungen ermöglichen es uns,
etwas verbessern meine Karriere Überraschungen steuere ich besonders gute Leistungen
zu können. gefährden für das dagegen, um die zu erbringen.
könnten. Projektteam zu Projektziele
vermeiden. trotzdem zu
erreichen.
Dokumentname:
Projektmanagement_Vorlesung_3_H_v02.docx
Vorlesung 3 PROJEKTMANAGEMENT
Einige Empfehlungen:
3. KOMMUNIKATION IM PROJEKT
3.1 Das „4-Ohren-Modell“ (Nachrichtenquadrat)
Dokumentname:
Projektmanagement_Vorlesung_3_H_v02.docx
Vorlesung 3 PROJEKTMANAGEMENT
Bild 4
4: Das „4-Ohren“ Modell - Sender
Die Beziehungsseite Wir tun vieles, weil uns etwas an dem anderen
Menschen liegt und nicht, weil es vielleicht
Was ich von dir halte und vernünftig wäre.
wie wir zueinander
stehen?
Dokumentname:
Projektmanagement_Vorlesung_3_H_v02.docx
Vorlesung 3 PROJEKTMANAGEMENT
Bild 5
5: Das „4-Ohren“ Modell-Empfänger
"Je nachdem auf welcher Seite er (der Empfänger) besonders hört, ist seine
Empfangstätigkeit eine andere: Den Sachinhalt sucht er zu verstehen. Sobald er die Nachricht
auf die Selbstoffenbarungsseite hin "abklopft", ist er personaldiagnostisch tätig (“Was ist das
für eine(r)?" bzw. "Was
Was ist im Augenblick los mit ihr/ihm?
ihr/ihm?")
") Durch die Beziehungsseite ist der
Empfänger persönlich besonders betroffen ((„Wie
Wie steht der Sender zu mir, was hält er von mir,
wen glaubt er vor sich zu haben, wie fühle ich mich behandelt?
behandelt?“).
Die Auswertung
ertung der Apellseite schließlich geschieht unter der Fragestellung " Wo will er mich
hinhaben?"" bzw. in Hinblick auf die Informationsnutzung (" Was soll ich am besten tun,
nachdem ich das nun weiß?"
3.2 Kommunikationsstile
Dokumentname:
Projektmanagement_Vorlesung_3_H_v02.docx
Vorlesung 3 PROJEKTMANAGEMENT
Schulz von Thun unterscheidet aufgrund seiner vor allem therapeutischen Erfahrung 8
Kommunikations- oder Interaktionsstile, in denen Menschen sich präsentieren und ihre
Kommunikationsbeziehung gestalten.
Alle 8 Stile sollen prinzipiell jedem Menschen geläufig sein und treten natürlich auch
"gemischt" auf. Schulz von Thun interpretiert das alleinige oder überwiegende Auftreten eines
Stils bei einer Person als Ausdruck eines psychischen Problems (intrapsychische
Betrachtungsweise), als seelisches Axiom, das er jeweils auf die frühkindliche Entwicklung
zurückführt.
Der bedürftig-abhängige
abhängige Stil
Grundpose
pose des bedürftig
bedürftig-abhängigen Stils
Erscheinungsbild:: ein starker Partner sein, helfen, deutlich machen, dass er stark und
kompetent ist ("von oben").
Spruch: Keine Sorge! Ich bin ganz für dich da! Das werden wir schon hinkriegen!
Dokumentname:
Projektmanagement_Vorlesung_3_H_v02.docx
Vorlesung 3 PROJEKTMANAGEMENT
Gru
Grundpose des helfenden Stils
Erscheinungsbild:: „für andere da zu sein“, „„sich in Dienst stellen““ aber selbstlos –unterwürfig
("von unten".).
Der aggressiv-entwertende
entwertende Stil
Dokumentname:
Projektmanagement_Vorlesung_3_H_v02.docx
Vorlesung 3 PROJEKTMANAGEMENT
Grundpose Grundpose
des aggressiv-entwertenden
entwertenden des aggressiv-entwertenden
entwertenden Stils
Stils (beschuldigend) (herabsetzend)
Erscheinungsbild:: kontrollieren, „ich weiß was richtig und gut für den anderen ist“, penetrant.
Dokumentname:
Projektmanagement_Vorlesung_3_H_v02.docx
Vorlesung 3 PROJEKTMANAGEMENT
Erscheinungsbild: "Komme
Komme mir nicht zu nahe, halte Distanz!", versachliche Sprache…
Dokumentname:
Projektmanagement_Vorlesung_3_H_v02.docx
Vorlesung 3 PROJEKTMANAGEMENT
3.3 Eisberg-Modell
Das Eisberg - Modell geht auf den Begründer der Psychoanalyse Sigmund Freud (1856 -
1939) zurück. Dem Modell liegt das Prinzip zugrunde, dass auch bei einem Eisberg nur ein
kleiner Teil (20%) sichtbar ist, während der wesentlich größere Teil (80%) unter der
Wasseroberfläche verborgen ist (Pareto-Prinzip).
In Bezug auf Kommunikationsprozesse bedeutet dies, dass nur ein kleiner Teil einer Botschaft
direkt wahrnehmbar ist, nämlich die Informationen der Sachebene.
Dokumentname:
Projektmanagement_Vorlesung_3_H_v02.docx
Vorlesung 3 PROJEKTMANAGEMENT
Die Sachebene
Diese Ebene wird durch den sichtbaren, kleineren Teil des Eisbergs repräsentiert und wird
meist in sprachlicher Form übertragen. Auf der Sachebene findet sich der Inhalt der
Kommunikation. Dazu gehören beispielsweise Daten, Fakten oder Zahlen – also das "Was"
der Kommunikation.
Beziehungsebene
Der Beziehungsebene sind die Botschaften zugeordnet, die Gefühle, Stimmungen oder
Empfindungen transportieren. Häufig wird auf der Beziehungsebene durch Gestik, Mimik oder
Tonfall kommuniziert. Diese Ebene wird dem nicht sichtbaren Teil des Eisbergs zugeordnet
und beinhaltet das "Wie" der Kommunikation.
Dokumentname:
Projektmanagement_Vorlesung_3_H_v02.docx
Vorlesung 3 PROJEKTMANAGEMENT
4. PROJEKTSTRUKTURIERUNG
4.1 Projektstrukturplan
Laut ICB versteht man unter Projektstrukturierung die Gliederung eines Projekts nach
seinen Arbeits¬inhalten und -aufgaben.
aufgaben. Der PSP ist die grafische oder tabellarische
Darstellung der Projektstrukturie¬rung und die systematische Antwort auf die Frage:
„Was ist in unserem Projekt
kt zu tun
tun?"
Ein PSP ist eine hierarchisch über verschiedene Gliederungsebenen aufgebaute Darstellung
des Projekts. Dabei kann das Projekt nach
nach:
• Objekten
• Teilaufgaben
• Funktionsbereichen
zerlegt sein.
Bild 7: Projektstrukturplan
Dokumentname:
Projektmanagement_Vorlesung_3_H_v02.docx
Vorlesung 3 PROJEKTMANAGEMENT
Die hierarchisch niedrigsten Positionen in jedem Zweig eines PSP heißen Arbeitspakete (=
AP, Work Packages). Sie werden nicht mehr weiter unterteilt. Aufgaben dagegen, die
untergliedert werden, nennt man „Teilaufgaben“.
• Für Risikoanalysen: Die Planer können prüfen, bei welchen Arbeitspaketen das Risiko
der Termin- oder Kostenüberschreitung beziehungsweise das Risiko, die geforderte
Leistung zu verfehlen, besonders hoch ist
• Für die Ablauf- und Terminplanung: Die Arbeitspakete können in der Ablaufplanung
nach den Regeln der Netzplantechnik verknüpft werden
• An zuständiger Organisationseinheit
• Etc.
Dokumentname:
Projektmanagement_Vorlesung_3_H_v02.docx
Vorlesung 3 PROJEKTMANAGEMENT
Bei der objektorientierten Gliederung zerlegen die Planer den Projektgegenstand gedanklich in
seine Komponenten, Baugruppen und eventuell Einzelteile. Bei einer rein objektorientierten
Gliederung ist die Produktstruktur beziehungsweise der Produktstrukturplan mit dem PSP
identisch.
Dokumentname:
Projektmanagement_Vorlesung_3_H_v02.docx
Vorlesung 3 PROJEKTMANAGEMENT
• Qualitätsmanagement
• Änderungsmanagement
• Fertigungsvorbereitung
• Dokumentation
Dokumentname:
Projektmanagement_Vorlesung_3_H_v02.docx
Vorlesung 3 PROJEKTMANAGEMENT
(gemischtorientierter Prtojektstrukturplan)
Dokumentname:
Projektmanagement_Vorlesung_3_H_v02.docx
Vorlesung 3 PROJEKTMANAGEMENT
4.2 Arbeitspaketbeschreibung
Dokumentname:
Projektmanagement_Vorlesung_3_H_v02.docx
Vorlesung 3 PROJEKTMANAGEMENT
• Für jedes Arbeitspaket sollte es nur einen Verantwortlichen geben - unabhängig davon,
wie viele Personen an dem Arbeitspaket arbeiten.
• Für jedes Element des PSP sollte eine klare Spezifikation formulierbar sein, damit Dritte
später eindeutig feststellen können, ob das Arbeitspaket oder die Teilaufgabe bereits
erledigt ist.
• Verhindern, dass das jeweilige Team bei jedem Projekt einen ganz neuen Plan
erstellen muss
• Dienen als Checklisten und stellen sicher, dass keine wesentlichen Positionen und
Arbeitspakete vergessen werden
Dokumentname:
Projektmanagement_Vorlesung_3_H_v02.docx
Vorlesung 4 PROJEKTMANAGEMENT
Grundlage für die Ablauf- und Terminplanung ist die Zerlegung eines komplexen Projekts in
die Teilaufgaben und Arbeitspakete. Der Projektstrukturplan gibt eine Auskunft über dass,
was im Projekt zu tun ist – als Gesamtmenge aller Arbeitspakete. Über die genaue zeitliche
Abfolge und Durchführungszeitpunkte, Schnittstellen zwischen Teilaufgaben und die
Reihenfolge, in der das Projektteam die Arbeitspakete bearbeitet, kann der Projektstrukturplan
keine Auskunft geben. Deswegen wird der Ablauf- und Terminplan erstellt.
(iterativer Prozess)
Ausführungsplan verabschieden
Termincontrolling
Dokumentname:
Projektmanagement_Vorlesung_4_H_v02.doc
Vorlesung 4 PROJEKTMANAGEMENT
Im Projektstrukturplan stellt ein Arbeitspaket die kleinste Einheit da, während im Ablaufplan der
Übergang vom Arbeitspaket zum Vorgang in der Praxis häufig fließend ist.
Dokumentname:
Projektmanagement_Vorlesung_4_H_v02.doc
Vorlesung 5 PROJEKTMANAGEMENT
1. NETZPLANTECHNIK
Das wichtigste Instrument für die Ablauf- und Terminplanung hat sich die Netzplantechnik
bewertet.
Unter dem Begriff Netzplantechnik werden „alle Verfahren zur Analyse, Planung, Steuerung
und Überwachung von Abläufen auf der Grundlage der Graphentheorie zusammengefasst.
• Welche kritischen Aktivitäten können das gesamte Projekt verzögern, wenn sie nicht
rechtzeitig fertig werden?
• Netzpläne bilden die Basis für die laufende Projektüberwachung und –steuerung
1.1 Grundbegriffe
Netzplan
Der Netzplan ist die „grafische oder tabellarische Darstellung von Abläufen und der
Abhängigkeiten".
Dokumentname:
Projektmanagement_Vorlesung_5_H_v02.docx2
Vorlesung 5 PROJEKTMANAGEMENT
Vorgang
Laut DIN 69900 „Ein Vorgang ist ein Ablaufelement, das ein bestimmtes Geschehen beschreibt.“
Ein Vorgang ist ein Ablaufelement, das ein bestimmtes Geschehen beschreibt." In der Praxis
werden häufig Begriffe wie:
• Tätigkeit,
• Aktivität,
• Arbeitsschritt,
• Arbeitsgang
verwendet. Ein Dauer- Vorgang besitzt einen definierten Anfang und ein definiertes Ende und
somit auch eine Vorgangsdauer.
Ereignis
„Ein Ereignis ist ein Ablaufelement, das das Eintreten eines bestimmten Zustands beschreibt."
Ein Ereignis tritt zu einem bestimmten Zeitpunkt (= Eintrittszeitpunkt) ein oder wird zu einem -
Meilenstein bestimmten Zeitpunkt erreicht, hat aber selbst keine Dauer (=0).
Anordnungsbeziehung (= AOB)
• Welcher Vorgang ist Voraussetzung (Vorgänger) dafür, dass der nächste Vorgang
(Nachfolger) beginnen kann?
• Welches Ereignis muss eintreten, bevor die nächste Projektphase beginnen kann?
Dokumentname:
Projektmanagement_Vorlesung_5_H_v02.docx
Vorlesung 5 PROJEKTMANAGEMENT
Graphentheorie
Die Graphentheorie liefert Elemente (Knoten und Pfeil) zur grafischen Darstellung von
Netzplänen.
Knoten
Ein Knoten symbolisiert ein Vorgang oder ein Ereignis. Knoten werden als Kästchen oder als
Kreise dargestellt.
Pfeil
1.2 Netztplanverfahren
• Ereignisknoten-Netzplan (EKN)
• Vorgangspfeil-Netzplan (VPN)
• Vorgangsknoten-Netztplan (VKN)
• Entscheidungsnetzplan (ENP)
Dokumentname:
Projektmanagement_Vorlesung_5_H_v02.docx
Vorlesung 5 PROJEKTMANAGEMENT
Dokumentname:
Projektmanagement_Vorlesung_5_H_v02.docx
Vorlesung 5 PROJEKTMANAGEMENT
Dokumentname:
Projektmanagement_Vorlesung_5_H_v02.docx
Vorlesung 5 PROJEKTMANAGEMENT
1.3 Vorgangsknoten-Netztplan
Dieses Verfahren ist in Grunde genommen ein vorgangsorientierter Ablaufplan. Die Vorgänge
werden als Knoten (Kästchen) und die Anordnungsbeziehungen als Pfeil dargestellt. Die
Meilstene sind als Vorgänge mit Dauer=0 dargestellt.
Dokumentname:
Projektmanagement_Vorlesung_5_H_v02.docx
Vorlesung 5 PROJEKTMANAGEMENT
1.4 Anordnungsbeziehungen
Durch die Anordnungsbeziehungen wird die, die sachlogische Reihenfolge festgelegt. Die
Pfeilspitze gibt die Richtung des Bearbeitungsablaufs an.
Normalfolge (NF) –Die Anordnungsbeziehung besteht zwischen dem Ende des Vorgängers
und dem Anfang des Nachfolgers.
Endfolge (EF) –Die Anordnungsbeziehung besteht zwischen dem Ende des Vorgängers und
dem Ende des Nachfolgers.
Sprungfolge (SF) –Die Anordnungsbeziehung besteht zwischen dem Anfang des Vorgängers
und dem Ende des Nachfolgers.
Dokumentname:
Projektmanagement_Vorlesung_5_H_v02.docx
Vorlesung 5 PROJEKTMANAGEMENT
Dokumentname:
Projektmanagement_Vorlesung_5_H_v02.docx
Vorlesung 5 PROJEKTMANAGEMENT
Dokumentname:
Projektmanagement_Vorlesung_5_H_v02.docx
Vorlesung 5 PROJEKTMANAGEMENT
1.5 Terminberechnung
1.5.1 Begriffserklärung
Dauer – Die Dauer eines Vorgangs ist die Zeitspanne zwischen Anfang und Ende dieses
Vorgangs. Die Zeiteinheit können Stunden (Minuten), Tage, Wochen oder Monate sein.
Zeitpunkt- ist der festgelegte Punkt im Ablaufplan, beschrieben durch Zeiteinheiten und auf
ein Referenzpunkt bezogen wird ( Projektanfang/ -ende).
Termin – ist ein Zeitpunkt, ausgedrückt durch ein Kalenderdatum (im Extremfall duch die
Uhrzeit)
Lage- Vorgänge oder Ereignisse mit einer berechneten Termin, stehen in einem zeitlichen
Bezug zueinander und nehmen eine bestimmte Lage in dem Terminraster ein.
Vorgangsnr. V Dauer
Vorgangsbezeichnung
FAZ GP FEZ
SAZ PF SEZ
Bild 5: Darstellung-Vorgangs/Ereignis
Dokumentname:
Projektmanagement_Vorlesung_5_H_v02.docx
Vorlesung 5 PROJEKTMANAGEMENT
Schritt 1: Vorwärtsrechnung
Ziel der Vorwärtsrechnung ist die Berechnung der frühesten Zeitpunkte bzw. Termine aller
Vorgänge und Ereignisse im Netzplan.
Schritt 2: Rückwertsrechnung
Ziel der Rückwertsrechnung ist die Berechnung der spätesten Zeitpunkte bzw. Termine aller
Vorgänge und Ereignisse im Netzplan.
Aus der Vorwärts- und Rückwertsrechnung ergeben sich der kritischer Weg und die zeitlichen
Spielräume (Puffer).
Gesamter Puffer (GF) – ist die Zeitspanne zwischen frühester und spätester Lage eines
Ereignisses bzw. Vorgangs.
Freie Puffer (PF)- ist die Zeitspanne, um die ein Ereignis bzw. Vorgang gegenüber seiner
frühesten Lage verschoben werden kann, ohne die früheste Lage anderer Ergebnisse bzw.
Vorgänge zu beeinflussen.
Kritischer Weg: Auf dem kritischen Weg liegen alle Vorgänge, bei denen die früheste uns
späteste Lage übereinstimmen, bzw. der gesamt Puffer=0 . Verschiebungen am kritischen
Weg, haben die Projekt-Endterminverschiebung als Folge.
Dokumentname:
Projektmanagement_Vorlesung_5_H_v02.docx