Merkblatt Zittieren
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I
A.
Alle Aussagen in einem Referat, in einer schriftlichen Arbeit u. . mssen nachvollziehbar und ggf. berprfbar sein; sie mssen selbstverstndlich auch die formalen Anforderungen erfllen wie korrekte Rechtschreibung1, Grammatik, Stil, Verstndlichkeit, bersichtlichkeit. Es gibt grundstzlich drei Arten der Urheberschaft: Allgemeinwissen oder im Fach allgemein bekanntes Wissen; Eigene berlegungen, Aussagen, Schlsse, Behauptungen der Autorin/des Autors: Dafr gelten die Kriterien der Wissenschaftlichkeit2; Sinngemsse oder wrtliche Zitate: In diesem Fall muss die Autorin/der Autor genannt werden und hiermit der Leserin/dem Leser ermglicht werden, die zitierte Textstelle anhand der bibliographischen Angaben zu berprfen und nicht zuletzt auch einzuordnen zeitlich, geschichtlich, geographisch, bez. Stellenwert, Bedeutsamkeit, Tragweite u.a.m.
B.
ZITIEREN HEISST NICHT EINFACH ABSCHREIBEN WIE, WOZU WERDEN ZITATE EINGESETZT?
Grundstzlich gilt, dass sparsam mit wrtlichen Zitaten umgegangen werden sollte. Viel Zitieren macht keine Wissenschaft! Daher mglichst viel in eigenen Worten ausdrcken. Kein Zitat spricht fr sich selbst: Ein Zitat kann die Argumentation sttzen und absichern, es ersetzt sie jedoch nicht. Jedes Zitat muss deshalb in die eigene Argumentation eingebettet werden. Zitate knnen dazu dienen, verschiedene Standpunkte gegenberzustellen, zu belegen und kritisch auszuleuchten und den eigenen Standpunkt dadurch klar zu machen. Zitate mssen immer kontextualisiert werden: Keine Instrumentalisierung ausserhalb des Zusammenhangs!
1
Massgebend ist die jeweils aktuelle amtliche Regelung der deutschen Rechtschreibung. Wo diese Varianten zulsst, verwenden wir: a) immer die schweizerische, b) meistens die ltere Schreibweise nachzuschlagen z. B. im Rechtschreibungs-Duden (Dudenredaktion (Hg.) 2000: Rechtschreibung der deutschen Sprache). Dazu einige Stichworte: Eindeutige Fragestellung unmissverstndliche Begriffsdefinitionen klare Hypothese(n) geeignete Methode(n) Trennung und berprfbarkeit fremder und eigener Aussagen und Daten logische Argumentation Position beziehen Freigabe der eigenen Studien zur ffentlichen Kritik.
C.
Wichtig: Unerlsslich ist, dass deutlich wird, wann es sich um ein Zitat handelt, wo es beginnt und endet und woher es stammt.
Wichtig: Einheitlichkeit und Kohrenz sind Pflicht. Dies nicht nur bezglich der Zitierweise und Darstellung: Die Angaben ber die Herkunft des Zitats mssen sich mit jenen im Literaturverzeichnis decken.
In wissenschaftlichen Arbeiten muss alles, was nicht eigene Gedanken, Aussagen, Behauptungen etc. oder allgemeines Wissen darstellt, klar von diesen abgegrenzt und belegt werden. Dies geschieht durch wrtliches oder sinngemsses Zitieren.
1)
Wrtliches Zitieren
Ein wrtliches Zitat wird eingefgt: 1. weil wir mit dem Zitat das eben Gesagte nochmals belegen wollen, 2. weil wir die Ausdrucksweise der Autorin/des Autors vermitteln wollen, 3. weil wir die Meinung einer Autorin/eines Autors kritisch beleuchten wollen, 4. weil die Autorin/der Autors die Sache prgnanter ausdrckt als wir selbst.
Wrtliche Zitate mssen klar als solche erkennbar sein. Dafr gibt es zwei Formen: das abgesetzte, durch Einrcken und/oder engeren Zeilenabstand und/oder andere Schrift deutlich erkennbare Zitat; das in den fortlaufenden Text eingearbeitete Anfhrungszeichen3 gesetzt werden muss. Zitat, das immer in
In beiden Fllen steht der Literaturverweis in Klammern (Autor Jahr: Seite) unmittelbar beim Zitat.
a)
Das abgesetzte Zitat ist durch Einrcken und/oder engeren Zeilenabstand und/oder kleinere/andere Schrift klar und hinreichend als Zitat gekennzeichnet. Beispiel: ..., wie Kohl treffend formulierte: Die Idee des Guten Wilden, die sich in Europa unter dem Eindruck der ethnographischen Berichte der ersten Entdeckungsfahrten herausbildete, bezog ihre kritische Kraft aus den Erfahrungen der gesellschaftlichen und konomischen Umwlzungen in den kolonisierten Lndern selbst. (Kohl 1986: 37)
3 Zur Form der Anfhrungszeichen: Laut Rechtschreibungs-Duden sind in der Schweiz ... gebruchlich, im brigen deutschsprachigen Raum ... und ... (Dudenredaktion 2000: 65-66).
b)
In diesem Fall wird das Zitat mit schliessenden Anfhrungszeichen, aber ohne Punkt beendet; der Literaturverweis (Autor Jahr: Seite) folgt in einer Klammer und erst dann wird der Satz fortgesetzt oder mit einem Punkt abgeschlossen. Beispiel: Das Zweifeln ist eine Strke der Ethnologie, allerdings verstricken sich die Ethnologinnen und Ethnologen hufig in Selbstzweifeln. Besonders Ethnographinnen und Ethnographen neigen dazu, auf die eine oder andere Weise das Rad neu erfinden zu wollen (Zeus 2001: 16). Dem ist nichts beizufgen. Besondere Sorgfalt ist geboten beim Einbau von Zitaten ins eigene Satzgefge, v. a. bezglich Syntax und Interpunktion. Nicomedes Zeus findet es bemerkenswert, wie hufig Ethnologinnen und Ethnologen Eulen nach Athen tragen (Zeus 2001: 16). Besonders Ethnographinnen und Ethnographen, so schreibt er weiter, neigen dazu, auf die eine oder andere Weise das Rad neu erfinden zu wollen (Zeus 2001: 16).
c)
Wird eine Autorin/ein Autor mehrmals hintereinander zitiert, kann der Name der Autorin/des Autors in der Literaturangabe weggelassen werden. Dies gilt jedoch nur dann, wenn keine Werke anderer Autorinnen/Autoren eingeschoben werden! Nicomedes Zeus findet es bemerkenswert, wie hufig Ethnologinnen und Ethnologen Eulen nach Athen tragen (Zeus 2001: 16). Besonders Ethnographinnen und Ethnographen, so schreibt er weiter, neigen dazu, auf die eine oder andere Weise das Rad neu erfinden zu wollen (2001: 16). Weglassen kann man den Namen der Autorin/des Autors in der Literaturangabe auch dann, wenn der Name bereits im der Literaturangabe vorangehenden Satz erwhnt wurde. Nicomedes Zeus findet es bemerkenswert, wie hufig Ethnologinnen und Ethnologen Eulen nach Athen tragen (2001: 16). Eigene Einschbe werden in eckige Klammern gesetzt. Analog dazu werden Auslassungen innerhalb eines Zitates mit [...] gekennzeichnet. Und er schliesst: Erlebnisreiche Reisen drfen sie [die Studienanfngerinnen und -anfnger] von der Ethnologie nicht [...] erwarten (Schneider 1999: 2). Inhaltliche oder sprachliche Fehler werden wie im Original abgeschrieben, sollten aber gekennzeichnet werden, z. B. mit [Schreibweise wie im Original] oder [sic]. Hervorhebungen im zitierten Original knnen mit (Mller 1870: 30, Hervorhebung im Original) gekennzeichnet werden. Hat man die Hervorhebung selbst vorgenommen, muss man sie kennzeichnen, Beispiel: (Mller 1870: 30, Hervorhebung X. Y.). Zitate aus zweiter Hand sollten mglichst vermieden werden. Sollten sie dennoch unumgnglich sein, lautet der Literaturhinweis (Autor 1 zitiert nach Autor 2 Jahr: Seitenzahl/-en). Anfhrungszeichen in einem Zitat werden durch einfache Anfhrungszeichen (...) ersetzt. Bei der bernahme von Tabellen, Graphiken, Darstellungen und Photographien mssen die Quellen ebenfalls ersichtlich sein! 3
2)
Sinngemsses Zitieren
Beim sinngemssen Zitieren wird nur der Gedanke einer Autorin/eines Autors bernommen, wobei dieser in eigenen Worten wiedergegeben wird. Sinngemsse Zitate stehen nicht in Anfhrungszeichen. Die Literaturangaben belegen den Gedankengang und stehen so nah wie mglich bei der jeweiligen Aussage. Grundstzlich lassen sich sinngemsse Zitate unterscheiden in: indirektes Zitieren einzelner Aussagen einer Autorin/eines Autors und indirektes Zitieren lngerer Gedankengnge oder Passagen von jemand anderem. Das indirekte Zitieren von einzelnen Aussagen oder Gedanken
Text (Autorin/Autor Jahr: Seitenzahl/-en) Tatschlich scheint das Bild des Guten Wilden seine Kraft aus den gesellschaftlichen und politischen Verhltnissen der kolonisierten Lnder zu ziehen (Kohl 1986: 37). Gemss Autorin/Autor (Jahr: Seitenzahl/-en) ... Gemss Kohl (1986: 37) bezieht das Bild des Guten Wilden seine Kraft aus den konomischen und gesellschaftlichen Verhltnissen in den kolonisierten Lndern. Autorin/Autor ist der Ansicht, dass ... (Jahr: Seitenzahl/-en) und dass ... (Jahr: Seitenzahl/-en). Kohl ist der Ansicht, dass die Kraft des Bildes des Guten Wilden aus den gesellschaftlichen und konomischen Verhltnissen in den kolonisierten Lndern selbst stammt (1986: 37). Zustzlich zeigt er auf, wie sich dieses Bild zum Mittel der Gesellschaftskritik entwickelte (1986: 3840).
Sollen lngere Passagen/Gedankengnge einer Autorin/eines Autors zitiert werden, muss dies immer (bis zum Ende des indirekten Zitats) deutlich gemacht werden. Um sich immer wiederkehrendes Angeben von Literatur zu sparen, kann man solche lngeren indirekten Zitate einleiten mit Wendungen wie: Im Folgenden sttze ich mich auf die Darstellung Otto Kleiners, der aufzeigt, dass ... (Kleiner 1939: 2377). Im Folgenden paraphrasiere ich Sandmanns (1957: 4549) These, ... Im Folgenden stelle/lege ich zusammenfassend Mllers (1998: 6775) These dar, ... Bezieht man sich nicht auf eine bestimmte Textstelle, sondern auf ein Werk im allgemeinen, gengt ein Literaturhinweis ohne Seitenangabe: ... (Kleiner 2001).
II
A.
DAS LITERATURVERZEICHNIS
VOM ZITAT ZUM LITERATURVERZEICHNIS
Der Weg der Leserin/des Lesers fhrt vom Zitat ber den Verweis, der unmittelbar beim Zitat steht, zum Literaturverzeichnis am Ende der Arbeit: Zitat / Erwhnung ! Verweis ! (Autorin/Autor Jahr: Seite/-n) Literaturverzeichnis
Diese Darstellungsweise wird auch Autor-Jahr-System genannt. Ihr werdet rasch feststellen, dass es besonders in Bezug auf die Darstellung voneinander stark abweichende Regeln gibt. Die diesbezglichen Gepflogenheiten sind von Fach zu Fach und auch von Land zu Land bzw. von Sprache zu Sprache verschieden. Lasst euch dadurch nicht verunsichern! In jedem Fall gilt: Einheitlichkeit ist Pflicht!
B.
Smtliche Materialien, die beim Verfassen eines Referats oder einer Arbeit zitiert oder sonstwie verwendet und herangezogen wurden, mssen im Literaturverzeichnis aufgefhrt werden, um der Leserin/dem Leser zu ermglichen, die zitierte oder herangezogene Textstelle anhand der bibliographischen Angaben zu berprfen.
Anhand der Angaben im Literaturverzeichnis muss es der Leserin/dem Leser mglich sein, genau die Publikation (Buch, Zeitschriftenband, ...) zu beschaffen, aus welcher zitiert wurde.
Hinweis: Zur Erfassung von Literatur und zu deren Verarbeitung gibt es spezielle, sehr hilfreiche und empfehlenswerte Computerprogramme, z. B. EndNote, Reference Manager, Procite. EndNote ist auf den Computern am Institut installiert, allerdings nicht auf den Katalogabfrage-Stationen.
C.
Bestandteil
Autorin(nen) Autor(en) bzw. Herausgeberin(nen) Herausgeber (bei Sammelband)
Beispiele
Eco, Umberto von Werder, Lutz Bonte, Pierre und Michel Izard Schweizer, Thomas, Margarete Schweizer und Waltraud Kokot Bohannan, Paul und Mark Glazer (Hg.) ber Gott und die Welt. Essays und Glossen Handbuch... (nicht: HANDBUCH...) High Points in Anthropology
Im Verweis im Text
nur Nachname(n) (Eco 1990: 45) (Bohannan und Glazer 1987: 166) Ab drei Personen: nur die Erste, die brigen mit et al. abkrzen: (Schweizer et al. 1999: 98)
Titel und Untertitel, wie sie auf dem Titelblatt im Buch (nicht auf dem Umschlag) stehen. Titel in Grossbuchstaben umwandeln in normale Gross-/Kleinschreibung. In englischen Titeln werden alle Wrter, mit Ausnahme der Artikel und Konjunktionen, grossgeschrieben.
Erscheinungsjahr
Wann wurde das Buch, der Artikel publiziert, aus welchem ich zitiere?
2001 Das Jahr der verwendeten Ausgabe, weil sich die Seitenzahlen bei Neuauflagen verschieben knnen. Bei Neuauflagen gehrt noch das Jahr der Erstausgabe dazu. Die Auflage wird mit einer kleinen, hochgestellten Zahl angegeben. Mehrere Werke desselben Verfassers im gleichen Jahr werden mit a, b usw. gekennzeichnet
3
1994 (1987)
Nur Erscheinungsjahr, ohne Hinweis auf Auflage und Ersterscheinungsjahr (Eco 1990: 45) (Mller et al. 1994: 37) (Bourdieu 1998a: 55) (Bourdieu 1998b: 147)
Erscheinungsort (wird bei Wo wurde das Zeitschriften und Buch publiziert? Zeitungen weggelassen, wenn keine Verwechslungsmglichkeit besteht)
Eine Stadt Bei mehr als einen Erscheinungsort: Nur den Ersten, die brigen mit etc. abkrzen.
Verlag In welchem Der Name des Verlags bzw. die dafr (wird bei Zeitschriften und Verlag ist das gebruchliche Kurzbezeichnung. Zeitungen weggelassen) Buch erschienen? Titel der Zeitschrift/Zeitung bzw. Herausgeberin(nen)/Herausgeber und Titel des Gesamtwerks Seitenzahlen (erste Seite letzte Seite des Artikels)
Bei unselbstndig erschienenen Werken, wie Artikel in Sammelbnden, Zeitschriften, Zeitungen oder Enzyklopdien, gehren unbedingt noch dazu:
Bei bersetzungen sind zustzlich Originaltitel, Ersterscheinungsjahr und ursprnglicher Erscheinungsort anzugeben.
D.
DIE ANORDNUNG
Whrend der Inhalt bibliographischer Angaben relativ klar und einheitlich festgelegt ist, finden sich bezglich der Darstellung verschiedene Varianten. WICHTIG: Das Literaturverzeichnis muss in sich stimmen und einheitlich gestaltet sein. Dies beginnt bei der Vollstndigkeit und Anordnung der unabdingbaren Angaben zu den einzelnen Materialtypen und hrt bei der Interpunktion auf! Beim Zitat im Text steht in der Klammer immer derjenige Eintrag an erster Stelle, der auch im Literaturverzeichnis zu Beginn aufgefhrt ist.
In der Folge wird die Darstellungsweise fr hufig verwendete Materialien vorgestellt. Allgemein gilt: Autorin(nen)/Autor(en) (bzw. Herausgeberin[nen]/Herausgeber), Erscheinungsjahr und Titel gehren immer an den Anfang eines Eintrages. ber die Reihenfolge der restlichen Angaben kann unter Umstnden diskutiert werden; aber auch hier gilt: Einheitlichkeit ist Pflicht! Zustze wie und, bersetzt, zusammengestellt, herausgegeben werden in der Sprache des Haupttextes angegeben. In einem deutschen Text, in einer Arbeit in deutscher Sprache werden daher beispielsweise die Herausgebenden mit (Hg.) bezeichnet, in einem englischen Text mit (ed.) bzw. (eds.).
3)
d)
Kohl, Karl-Heinz 1986: Entzauberter Blick. Das Bild vom Guten Wilden. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
e)
Bielefeld, Uli (Hg.) 1992: Das Eigene und das Fremde. Neuer Rassismus in der Alten Welt? Hamburg: Junius.
4)
f)
Autorin(nen)/Autor(en) Erscheinungsjahr: Titel des Beitrags. Untertitel (falls vorhanden). In: Herausgeberin(nen)/Herausgeber des Sammelbands (Hg.): Titel des Sammelbands. Untertitel (falls vorhanden). Erscheinungsort: Verlag. Seitenzahlen des Aufsatzes. Balibar, Etienne 1992: Der Rassismus: auch noch ein Universalismus. In: Bielefeld, Uli (Hg.): Das Eigene und das Fremde. Neuer Rassismus in der Alten Welt? Hamburg: Junius. 175188.
g)
Beachte: Der Name der Zeitschrift bzw. Zeitung wird nicht durch In: eingeleitet, sondern mit Kursivdruck hervorgehoben. Artikel aus einer Zeitschrift Autorin(nen)/Autor(en) Erscheinungsjahr: Titel des Aufsatzes. Untertitel (falls vorhanden). Name der Zeitschrift Band (ggf. Heftnummer): Seitenzahlen des Aufsatzes. Cruikshank, Julie 1992: Oral Tradition and Material Culture. Multiplying Meanings of Words and Things. Anthropology Today 8 (3): 59. Zeitungsartikel Autorin(nen)/Autor(en) Erscheinungsjahr: Titel des Artikels. Untertitel (falls vorhanden). Name der Zeitung Jahrgang (Ausgabe): Seitenzahlen des Artikels. Mesmer, Beatrix 1996: Die Hinterlassenschaft neu ordnen. Der Bund 147 (5. August): 2.
5)
a)
Hat ein Buch mehrere Autorinnen/Autoren bzw. Herausgeberinnen/Herausgeber, so werden im Literaturverzeichnis alle angegeben. Die Nennungen erfolgen in der Reihenfolge, die auch im Buch verwendet wird; sie werden durch ein Komma, die letzte Person mit und getrennt. Bei der ersten Person wird der Nachname vor den Vornamen gesetzt und mit einem zustzlichen Komma getrennt; ab der zweiten Person steht der Vorname vor dem Nachnamen. Hainard, Jacques und Roland Kaehr (Hg.) 1984: Objets prtextes, objets manipuls. Neuchtel: Muse d'ethnographie. Schweizer, Thomas, Margarete Schweizer und Waltraud Kokot (Hg.) 1993: Handbuch der Ethnologie (Festschrift fr Ulla Johansen zum 65. Geburtstag am 17. Juni 1992). Berlin: Reimer.
b)
Bei Schriften, die keinen persnlichen Verfasser haben, sondern von einer Krperschaft erarbeitet worden sind, nimmt diese in der Anordnung den Platz der Autorin/des Autors ein. Schweizerische Zentralstelle fr Flchtlingshilfe (Hg.) 1990: Handbuch fr die Betreuung von Asylbewerbern und anerkannten Flchtlingen. Bern: Schweizerische Zentralstelle fr Flchtlingshilfe. Der Bund 1994: Jazz gegen Biederkeit. 145 (6. September): 8.
c)
Unverffentlichte Quellen
Zitiert man aus Unverffentlichtem (Vortrge, Lizentiatsarbeiten, Forschungsberichte und dgl.), so muss die Literaturangabe entsprechend mit unverffentlichtes Manuskript, Lizentiatsarbeit usw. ergnzt werden. Die anderen Angaben bleiben unverndert. Wicker, Hans-Rudolf 1995: Flexible Cultures, Hybrid Identities and Reflexive Capital. (Unverffentlichtes Manuskript). Institut fr Ethnologie der Universitt Bern.
d)
Erscheinungsjahr
Gemeint ist damit immer das Erscheinungsjahr des Buches, das man selbst benutzt hat. Liegt ein Buch in neuer, vernderter Auflage, als Reprint oder als bersetzung vor, so sollte dies kenntlich gemacht werden. Das Ersterscheinungsjahr kommt in Klammern hinter das Erscheinungsjahr der verwendeten Ausgabe, die Auflagenzahl wird mit einer kleinen hochgestellten Zahl angegeben: Connerton, Paul 31996 (1989): How Societies Remember. Cambridge etc.: Cambridge University Press. Fehlt das Erscheinungsjahr oder das Ersterscheinungsjahr, wird es mit o. J. (ohne Jahr) vermerkt: Nikolaus, Samuel (o. J.): Weisse Weihnacht. Speyer: Sternchen.
e)
Erscheinungsort
Hier sind Abkrzungen erlaubt, wenn sie allgemein gebruchlich sind (etwa: Frankfurt a. M., Freiburg i. Br.). Hat ein Buch mehrere Erscheinungsorte, so wird nur der Erste angegeben, die brigen werden mit etc. zusammengefasst.
f)
Zustzliche Angaben
Viele Bcher erscheinen in Reihen oder Serien. Diese knnen mit ihrem Titel (und mit der Bandnummer, falls vorhanden) angegeben werden. Yilmaz, A. Tarik, Mitchell G. Weiss und Anita Riecher-Rssler (Hg.) 2001: Cultural Psychiatry: Euro-International Perspectives (Bibliotheca Psychiatrica Nr. 169). Basel: Karger. Verschiedene Bcher liegen als bersetzungen vor. Bei ihrer Verwendung mssen Originaltitel, Ersterscheinungsjahr und ursprnglicher Erscheinungsort angegeben werden; sie werden in einer Klammer angefgt. Lvi-Strauss, Claude 1991: Das Wilde Denken. Frankfurt a. M.: Suhrkamp. (Original: La pense sauvage. 1962. Paris).
g)
Abkrzungen
Abkrzungen sind wenn mglich zu vermeiden. Ausnahmen: Hg., et al., k. A., o. J., etc., a. M. (am Main), i. Br. (im Breisgau).
h)
Internet-Quellen
Fr Internet-Quellen gelten die gleichen Anforderungen wie fr alle bisher vorgestellten Materialien: berprfbarkeit, Auffindbarkeit, Vollstndigkeit, Einheitlichkeit. Im Idealfall wird eine Internet-Seite nach folgendem Muster aufgefhrt: Autorin/Autor Erscheinungsjahr: Titel der Seite/Nachricht. Hauptseite/der Liste. <Internetadresse>. Datum [der Abfrage]. ggf. In: Titel der
Grimes, Barbara F. (Hg.) 131996 (o. J.): Indonesia, Irian Jaya. In: Grimes, Barbara F. (Hg.): Ethnologue. Dallas: Summer Institute of Linguistics. <http://www.sil.org/ethnologue/countries/Indi.html>. 11. April 2001. Jann, Ben 2000: Einfhrung in die Statistik. Skript zur Vorlesung. Bern: Institut fr Soziologie. <http://www.soz.unibe.ch/studium/ws0001/statistik/skript0001.pdf>. 11. April 2001. 9
Gelegentlich wird es nicht mglich sein, alle Angaben (z. B. Autorin/Autor) einer Internetquelle zu eruieren. Folgende Bestandteile mssen in jedem Fall aufgefhrt werden: Titel der Seite. <Internetadresse>. Datum [der Abfrage]. Minorities at Risk Project. Project Description. <http://www.bsos.umd.edu/cidcm/mar/projdesc.html>. 10. Mai 2001.
E.
Das Literaturverzeichnis gehrt an den Schluss einer Arbeit. Es wird nach den Autoren/Autorinnen alphabetisch geordnet. Die Partikel von steht immer vor dem Nachnamen, von Werder, Lutz steht folglich unter dem Buchstaben V. Der Verweis im Text lautet: (von Werder 1998: 34). Dasselbe gilt fr Namen mit van, de, della und dgl. Wurden mehrere Werke einer Autorin/eines Autoren verwendet, so werden diese nach dem Erscheinungsjahr (auf- oder absteigend, aber bitte einheitlich) geordnet. Werden von einer Autorin/einem Autoren mehrere Bcher oder Artikel mit demselben Erscheinungsjahr aufgefhrt, so muss das zustzlich gekennzeichnet werden. Der Verweis beim Zitat lautet dann beispielsweise (Bourdieu 1998a: 89), im Literaturverzeichnis steht: Bourdieu, Pierre 1998a: ... Bourdieu, Pierre 1998b: ... Arbeiten einer Verfasserin/eines Verfassers mit mehreren Ko-Autorinnen/-Autoren erscheinen im Literaturverzeichnis nach den von ihr/ihm alleine verfassten Schriften. Vor allem bei umfangreichen Literaturverzeichnissen ist es blich, das Verzeichnis nach Materialtypen zu gliedern. Dies ist besonders empfehlenswert bei Verwendung von zahlreichen Quellen ohne persnliche Urheberschaft, z. B. Zeitungsartikel, Gesetzestexte.
F.
LITERATURVERZEICHNIS
Beer, Bettina und Hans Fischer 2000: Wissenschaftliche Arbeitstechniken in der Ethnologie. Eine Einfhrung. Berlin: Reimer. Dudenredaktion (Hg.) 212000 (o. J.): Rechtschreibung der deutschen Sprache. [Der Duden in 12 Bnden. Das Standardwerk zur deutschen Sprache, Band 1]. Mannheim, Leipzig etc.: Dudenverlag. Niederhauser, Jrg 32000 (o. J.): Die schriftliche Arbeit. Ein Leitfaden zum Schreiben von Fach-, Seminar- und Abschlussarbeiten in der Schule und beim Studium. Literatursuche, Materialsammlung und Manuskriptgestaltung mit vielen Beispielen. Mannheim etc.: Dudenverlag. Standop, Ewald und Matthias L. G. Meyer 151998 (1973): Die Form der wissenschaftlichen Arbeit (Uni-Taschenbcher 272). Wiesbaden: Quelle & Meyer.
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