090 Richtig Zitieren Grundlagen 01
090 Richtig Zitieren Grundlagen 01
090 Richtig Zitieren Grundlagen 01
1. Der Begriff Zitat umfasst sowohl wörtliche (direkte) als auch sinngemäße (indirekte) Übernahmen fremder
Inhalte in den eigenen Text.
2. Alle Zitate müssen als solche gekennzeichnet werden („…..“ / bei Paraphrasen: einleitender Verweis auf
UrheberInnen, Zusammenfassung in eigenen Worten und Formulierung im Konjunktiv = Möglichkeitsform).
3. Jedes Zitat muss belegt werden. Hierzu wird am Ende des Zitates die Quelle angegeben, der es entnommen
wurde. (>> Kurzbeleg)
Ein Kurzbeleg nennt die Autor*innen, das Erscheinungsjahr und die Seite, auf der das Zitat im Original zu finden
ist, also z.B. Becker 2017, S. 38 (auch möglich in der Schreibweise Becker 2017:38). 1
Die Darstellung des Kurzbelegs kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Wichtig ist, dass die für den eigenen
Text gewählte Form durchgängig beibehalten wird. Folgende Grundformen werden am häufigsten verwendet:
1. Fußnote:
Dem Zitat folgt eine hochgestellte Zahl, die auf eine Fußnote auf derselben Seite des Textes verweist. In
dieser Fußnote wird die Quelle in Form eines Kurzbelegs genannt.
Die Fußnoten werden über den gesamten Text durchnummeriert.
2. Endnote:
Dem Zitat folgt eine hochgestellte Zahl, die auf eine Endnote verweist, also auf ein Verzeichnis, das sich am
Ende des eigenen Textes befindet. Ansonsten wie Fußnote.
Fuß- und Endnote entsprechen der europäischen Zitierweise.
3. Kurzbeleg im fortlaufenden Text:
Dem Zitat folgt im laufenden Text der Kurzbeleg in Klammern (Amerikanische Zitierweise).
Beispiel: „Das neue Modell kann durchaus zur Anwendung kommen, wenn alle Rahmenbedingungen
beachtet werden“ (Becker 2017: 38).
4. Kürzel als Direktverweis zum Literaturverzeichnis:
Dem Zitat folgt eine eckige Klammer mit einer Ziffer [07] ODER mit vier Buchstaben und zwei Ziffern, die
auf die Autor*innen und das Erscheinungsjahr verweisen, aber erst im Literaturverzeichnis genannt werden.
Beispiel: [Beck07] für ein Werk von Becker aus dem Jahr 2007
[MeMü11] für ein Werk von Meyer und Müller aus dem Jahr 2011
[BKMS13] für ein Werk von Becker, Kowalsky, Meyer und Schulze aus dem Jahr 2013
Auf die Nennung von Seitenzahlen wird bei dieser Belegweise verzichtet, was die Quellennutzung allerdings
intransparent macht.
Empfehlung: Mit den Prüfer*innen eine Belegweise absprechen, die auch die Seitenzahlen berücksichtigt,
z.B. [Beck07:38] oder die oben vorgestellten Belegweisen 1-3 nutzen.
Wörtliche Zitate
Wörtliche Zitate sollten möglichst immer dem Original entnommen sein. So vermeiden Sie die Entstehung bzw.
Übernahme inhaltlicher (Kontext!) und formaler Fehler. Nur wenn das Original wirklich nicht zu beschaffen ist,
dürfen Sie Quellen anhand von Sekundärliteratur zitieren. Hierzu geben Sie nach der vollständigen Nennung der
Originalquelle und einem zit.n. (zitiert nach) die Quelle an, die Ihnen vorliegt.
Wörtliche Zitate müssen inhaltlich und formal vollkommen mit dem Original übereinstimmen. Auch 2
Hervorhebungen und Schreibfehler werden übernommen. Letztere werden mit einem [sic] hinter dem
betreffenden Wort gekennzeichnet (lat.: „wirklich so“).
Ausnahmen:
Doppelte Anführungszeichen werden durch einfache Anführungszeichen ersetzt.
Auslassungen und Kürzungen […] sind erlaubt, soweit sie den Sinn eines Zitates nicht verfälschen.
Sprachlich notwendige grammatische Veränderungen, Wortverschiebungen und Ergänzungen beim
Einfügung eines Zitats in den eigenen Text werden mit eckigen Klammern [ ] gekennzeichnet.
Eigene Hervorhebungen werden in eckigen Klammern kenntlich gemacht und mit eigenem
Namenskürzel versehen [Herv. MW].
Längere wörtliche Zitate können gekennzeichnet werden, indem sie eingerückt (Einzug 1 cm rechts und links)
sowie oben und unten mit einer Leerzeile versehen werden. Bei Bedarf können sie zusätzlich in engerem
Zeilenabstand und/oder in einer kleineren Schriftgröße gesetzt werden.
Abbildungen, Tabellen, Grafiken und ähnliche Materialien, die von anderen übernommen werden, haben
ebenfalls den Status eines Zitates. Sie werden fortlaufend nummeriert (Abb.1) sowie mit einem Titel (oberhalb
der Darstellung) und der Quellenangabe (unterhalb der Darstellung) versehen.
Paraphrasen
Wie bereits erwähnt müssen nicht nur wörtliche Zitate gekennzeichnet werden, sondern auch indirekte Zitate,
also Übernahmen in eigenen Worten. Denn schutzwürdig ist nicht nur der genaue Wortlaut, sondern der
zugrundeliegende Gedanke, das Forschungsergebnis oder die Idee, die damit ausgedrückt wird. Mehr hierzu an
späterer Stelle im Merkblatt „Paraphrasen und Zitate sprachlich einführen“.