Olympische Sommerspiele 1924/Leichtathletik – 5000 m (Männer)

Wettbewerb bei den Olympischen Sommerspielen 1924

Der 5000-Meter-Lauf der Männer bei den Olympischen Spielen 1924 in Paris wurde am 8. und 10. Juli 1924 im Stade de Colombes ausgetragen. 38 Athleten nahmen teil.

Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin 5000-Meter-Lauf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 38 Athleten aus 21 Ländern
Wettkampfort Stade de Colombes
Wettkampfphase 8. Juli 1924 (Vorrunde)
10. Juli 1924 (Finale)
Medaillengewinner
Paavo Nurmi (Finnland FIN)
Ville Ritola (Finnland FIN)
Edvin Wide (Schweden SWE)
Das Olympiastadion während der Eröffnungszeremonie

Olympiasieger wurde der Finne Paavo Nurmi vor seinem Landsmann Ville Ritola. Bronze ging an den Schweden Edvin Wide.

Eine Besonderheit bei diesem Rennen bestand darin, dass die Stadionrunde in Colombes eine Länge von 500 Metern hatte.

Bestehende Rekorde

Bearbeiten
WR 14:28,2 min Paavo Nurmi (Finnland  Finnland) Helsinki, Finnland 19. Juni 1924[1]
OR 14:36,6 min Hannes Kolehmainen (Finnland Großfurstentum 1883  Großfürstentum Finnland) OS Stockholm, Schweden 10. Juli 1912

Rekordverbesserung

Bearbeiten

Der finnische Olympiasieger Paavo Nurmi verbesserte den olympischen Rekord im Finale am 10. Juli um 5,4 Sekunden auf 14:31,2 min.

Durchführung des Wettbewerbs

Bearbeiten

Die Athleten traten am 8. Juli zu insgesamt drei Vorläufen an. Die jeweils vier besten Läufer – hellblau unterlegt – qualifizierten sich für das Finale, das am 10. Juli bestritten wurde.[2]

Vorläufe

Bearbeiten

Datum: 8. Juli 1924

Es sind nicht alle Zeiten überliefert.

Vorlauf 1

Bearbeiten
Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Eino Rastas Finnland  Finnland 15:22,2 min
2 Katsuo Okazaki Japan 1870  Japan 15:22,2 min
3 Axel Eriksson Schweden  Schweden 15:23,6 min
4 Léonard Mascaux Dritte Französische Republik  Frankreich 15:26,4 min
5 Charles Johnstone Vereinigtes Konigreich 1801  Großbritannien 15:27,4 min
6 Ralph Starr Vereinigtes Konigreich 1801  Großbritannien k. A.
7 Rilus Doolittle Vereinigte Staaten 48  USA
8 Camiel Van de Velde Belgien  Belgien
9 Alfredo Gomes Brasilien 1889  Brasilien
10 Mohamed El-Sayed Agypten 1922  Ägypten
11 Joaquín Miquel Spanien 1875  Spanien
12 Vilis Cimmermanis Lettland  Lettland
13 José Eslava Mexiko 1918  Mexiko
14 Stanisław Ziffer Polen 1919  Polen 16:36,0 min

Vorlauf 2

Bearbeiten
Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Paavo Nurmi Finnland  Finnland 15:28,6 min
2 Lucien Dolquès Dritte Französische Republik  Frankreich 15:29,4 min
3 Eino Seppälä Finnland  Finnland 15:34,6 min
4 Frank Saunders Vereinigtes Konigreich 1801  Großbritannien 15:37,0 min
5 Maurice Norland Dritte Französische Republik  Frankreich 15:41,4 min
6 Harold Phelps Vereinigte Staaten 48  USA k. A.
7 David McGill Kanada 1921  Kanada
8 István Kultsár Ungarn 1918  Ungarn
9 Stefan Szelestowski Polen 1919  Polen
10 Pala Singh Britisch-Indien  Britisch-Indien
11 Karel Nedobitý Tschechoslowakei 1920  Tschechoslowakei
DNF William Marthé Schweiz  Schweiz

Vorlauf 3

Bearbeiten
 
Lucien Duquesne – ausgeschieden als Fünfter des dritten Viertelfinales
Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 John Romig Vereinigte Staaten 48  USA 15:14,6 min
2 Edvin Wide Schweden  Schweden 15:24,0 min
3 Ville Ritola Finnland  Finnland 15:32,1 min
4 Charles Clibbon Vereinigtes Konigreich 1801  Großbritannien 15:35,6 min
5 Lucien Duquesne Dritte Französische Republik  Frankreich 16:03,0 min
6 Jan Zeegers Niederlande  Niederlande k. A.
7 Alexandros Kranis Zweite Hellenische Republik  Griechenland
8 George Lermond Vereinigte Staaten 48  USA
9 Malcolm Boyd Australien  Australien
10 Hans Kantor Osterreich  Österreich
11 Miguel Palau Spanien 1875  Spanien
12 Pedro Curiel Mexiko 1918  Mexiko
13 Artūrs Motmillers Lettland  Lettland
 
Olympiasieger Paavo Nurmi

Datum: 10. Juli 1924

Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Paavo Nurmi Finnland  Finnland 14:31,2 min OR
2 Ville Ritola Finnland  Finnland 14:31,4 min
3 Edvin Wide Schweden  Schweden 15:01,8 min
4 John Romig Vereinigte Staaten 48  USA 15:12,3 min
5 Eino Seppälä Finnland  Finnland 15:18,3 min
6 Charles Clibbon Vereinigtes Konigreich 1801  Großbritannien 15:28,9 min
7 Lucien Dolquès Dritte Französische Republik  Frankreich 15:33,0 min
8 Axel Eriksson Schweden  Schweden 15:38,0 min
9 Léonard Mascaux Dritte Französische Republik  Frankreich 15.39,0 min
10 Frank Saunders Vereinigtes Konigreich 1801  Großbritannien 15:54,0 min
11 Eino Rastas Finnland  Finnland k. A.
12 Katsuo Okazaki Japan 1870  Japan

Nur 26 Minuten nach der Zielankunft bei seinem Sieg über 1500 Meter ging die Härteprobe für Paavo Nurmi in seine zweite Phase. Er und sein Landsmann Ville Ritola, der vier Tage zuvor das Rennen über 10.000 Meter für sich entschieden hatte, galten als die Favoriten auf der Distanz von 5000 Metern. Das Tempo war zu Rennbeginn hoch. Ritola und der Schwede Edvin Wide führten das Feld an in der Hoffnung, dass Nurmi nach der Belastung kurz zuvor müde sei. Doch es gelang ihnen nicht, Nurmi abzuhängen. Nach 3000 Metern konnte Wide den beiden Finnen nicht mehr folgen. Bei 4000 Meter übernahm Nurmi die Spitze und zog das Tempo an. Aber Ritola ließ sich nicht abhängen und attackierte immer wieder. Im Spurt war Nurmi schließlich der Bessere und konnte sein Unterfangen, Gold über 1500 Meter und 5000 Meter zu gewinnen, erfolgreich umsetzen. Sowohl Nurmi als auch Ritola unterboten dabei den aktuellen olympischen Rekord ihres Landsmanns Hannes Kolehmainen aus dem Jahr 1912.[3]

Für Nurmi war es die fünfte von neun Goldmedaillen in seiner Karriere. Drei weitere – 3000 Meter Mannschaftslauf, Querfeldeinlauf Einzel- und Mannschaftswertung – sollten noch folgen.

Literatur

Bearbeiten
  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 1: 1896–1936, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 2. Auflage 1970, S. 161f
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Weltrekorde. 5.000 m Männer, rekorde-im-sport.de, abgerufen am 1. Juni 2021
  2. VIIIeme Olympiade, Paris 1924, Rapport Officiel du Comité Olympique Français, S. 114ff, französisch (PDF; 85.594 KB), abgerufen am 1. Juni 2021
  3. 5000 metres, web.archive.org, sports-reference.com (englisch), abgerufen am 5. September 2017