Coelestin IV.
Coelestin IV., eigentlich Goffredo di Castiglione, (* im 12. Jahrhundert in Mailand; † 10. November 1241 in Rom) war im Jahr 1241 für 17 Tage Papst. Der Neffe von Urban III. wurde am 25. Oktober 1241 als Nachfolger des in hohem Alter verstorbenen Gregor IX. gewählt.
Leben
BearbeitenCoelestin stammte aus Mailand, wo er von 1223 bis 1226 Kanzler des Erzbistums war. Seit dem 18. September 1227 war er Kardinalpriester von San Marco in Rom und seit 1238 Kardinalbischof von Sabina.
Coelestin IV. war der erste Papst, der in einem Konklave der Kardinäle gewählt wurde. Der römische Senator Matteo Rosso Orsini ließ die Kardinäle in einem Kloster namens Septasolium festsetzen. In mittelalterlichen und modernen Erzählungen wurde das Wort in Septizodium korrumpiert.
Einer der Kardinäle starb infolge der unerträglichen Hitze und der katastrophalen hygienischen Umstände.[1] Dennoch konnten sich die Kardinäle erst nach längerer Zeit auf den greisen Kardinal Goffredo Castiglione einigen.
Seine Wahl zum Papst erfolgte auf Betreiben derjenigen Kardinäle, die auf eine Versöhnung der Kirche mit Kaiser Friedrich II. hinwirkten, der mit Gregor IX. hoffnungslos verfeindet gewesen war.
Coelestin IV. starb geschwächt durch das Konklave nach 17 Tagen, noch bevor er gekrönt werden konnte, am 10. November 1241. Sein Nachfolger wurde nach zweijähriger Sedisvakanz Papst Innozenz IV., was zugleich das Ende der Versöhnungspolitik zwischen Reich und Kurie bedeutete.
Literatur
Bearbeiten- Agostino Paravicini Bagliani: Celestino IV. In: Alberto M. Ghisalberti (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 23: Cavallucci–Cerretesi. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 1979, S. 398–402.
- Agostino Paravicini Bagliani: Coelestin IV. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 3. Artemis & Winkler, München/Zürich 1986, ISBN 3-7608-8903-4, Sp. 7.
- Agostino Paravicini Bagliani: Celestino IV. In: Massimo Bray (Hrsg.): Enciclopedia dei Papi. Band 2: Niccolò I, santo, Sisto IV. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 2000, S. 380–384 (treccani.it)..
- Friedrich Wilhelm Bautz: COELESTIN IV. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Bautz, Hamm 1975. 2., unveränderte Auflage. Hamm 1990, ISBN 3-88309-013-1, Sp. 1078–1079 .
- Thomas Shahan: Pope Celestine IV. In: Catholic Encyclopedia, Robert Appleton Company, New York 1913.
Weblinks
Bearbeiten- Coelestin IV.. In: Salvador Miranda: The Cardinals of the Holy Roman Church. (Website der Florida International University, englisch), abgerufen am 20. November 2011.
- Eintrag zu Coelestin IV. auf catholic-hierarchy.org
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ Volker Reinhardt: Pontifex. Die Geschichte der Päpste. Von Petrus bis Franziskus. C.H. Beck, München 2017, ISBN 978-3-406-70381-2, S. 350.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Gregor IX. | Papst 1241 | Innozenz IV. |
Personendaten | |
---|---|
NAME | Coelestin IV. |
ALTERNATIVNAMEN | Goffredo di Castiglione |
KURZBESCHREIBUNG | Papst im Jahre 1241 |
GEBURTSDATUM | 12. Jahrhundert |
GEBURTSORT | Mailand |
STERBEDATUM | 10. November 1241 |
STERBEORT | Rom |