Susannah und der Milliardär
Von Shirley Jump
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Über dieses E-Book
"Ich bin Kane. Nur Kane!" Verliebt genießt Susannah die geflüsterten Worte des geheimnisvollen Unbekannten und seine zärtlichen Küsse - ohne zu ahnen, dass sie gerade ihr Herz an einen New Yorker Milliardär verliert, der ihr noch viel mehr als nur seinen Reichtum verheimlicht …
Shirley Jump
<p>Shirley Jump wuchs in einer idyllischen Kleinstadt in Massachusetts auf, wo ihr besonders das starke Gemeinschaftsgefühl imponierte, das sie in fast jeden ihrer Romane einfließen lässt. Lange Zeit arbeitete sie als Journalistin und TV-Moderatorin, doch um mehr Zeit bei ihren Kindern verbringen zu können, beschloss sie, Liebesgeschichten zu schreiben. Schon ihr erstes Buch gewann den Bookseller’s Best Award als beste traditionelle Romance 2003. Bis heute hat sie auch viele andere Preise gewonnen. Das Schreiben sieht Shirley außerdem als gute Ausrede, um nicht putzen zu müssen – und finanziert sich damit ihre stetig wachsende Schuhkollektion. Die drei wichtigsten Dinge in ihrem Leben sind Liebe, Familie und Essen – auch wenn die Reihenfolge an vielen Tagen umgekehrt ist … Als sie ihren Mann kennenlernte, war dieser oft mit der Navy unterwegs. Zum Trost hörten sie beide „Waiting for you“ von Richard Marx und wussten so, dass sie im Herzen immer zusammen sind.</p>
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Buchvorschau
Susannah und der Milliardär - Shirley Jump
IMPRESSUM
Susannah und der Milliardär erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2008 by Shirley Kawa-Jump, LLC
Originaltitel: „The Bridesmaid And The Billionaire"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA EXTRA
Band 315 - 2010 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Dr. Susanne Hartmann
Umschlagsmotive: Majdanski / Shutterstock
Veröffentlicht im ePub Format in 09/2019 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733727369
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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1. KAPITEL
Seine nackten Füße sanken in das saftige Frühlingsgras, die Zehen verschwanden zwischen den dichten grünen Halmen. Kane Lennox hatte schon auf Matratzen geschlafen, die so viel wie eine kleine Limousine kosteten. Er war schon auf im Orient handgeknüpften Teppichen gelaufen und hatte Schuhe getragen, die auf Bestellung von einem Schuster in Italien für ihn angefertigt wurden. Aber all jene Erfahrungen verblassten neben dieser. Behagen durchströmte ihn, der Stress fiel von ihm ab, und Kane hatte nicht mehr dieses Engegefühl in der Brust, als würde er kurz vor einem Herzinfarkt stehen.
Es war ihm ein Rätsel. Warum konnte etwas so Einfaches, wie barfuß über einen Rasen zu laufen, so wundervoll sein?
„Was soll das?", fragte eine Frau hinter ihm.
Schnell drehte sich Kane um. Sie war groß und schlank, hatte langes blondes Haar, klassisch schöne feine Gesichtszüge, grüne Augen und einen sinnlichen Mund. Verwirrt und ärgerlich blickte sie ihn an. In einer Hand hielt sie ein Handy, und der Daumen schwebte über der Taste, um jeden Moment die Notrufnummer zu drücken.
Nicht, dass Kane es ihr verübeln konnte. Er musste einräumen, dass das, was er hier tat, ziemlich … seltsam aussehen mochte. „Für mein Benehmen gibt es eine völlig logische Erklärung, sagte er. „Und für meine Anwesenheit ebenfalls.
„Ein Fremder. Barfuß. Im Vorgarten auf dem Rasen. Mitten am Tag. Ja doch. Dafür gibt es bestimmt eine logische Erklärung. Die junge Frau sah sich suchend um. „Entweder springt gleich ein Team von ‚Versteckte Kamera‘ aus dem Gebüsch, oder Sie haben sich auf einem Klapsmühlenausflug abgesetzt.
Kane lachte. „Ich versichere Ihnen, ich bin nicht verrückt."
Obwohl ihn die vergangenen Wochen fast in den Wahnsinn getrieben hatten. Was ihn dazu gebracht hatte hierherzukommen. In die Kleinstadt Chapel Ridge mitten in Indiana, um darüber hinaus an einem strahlenden Apriltag barfuß im Vorgarten auf dem Rasen zu stehen. Na gut, es war leicht verrückt.
„Damit bleibt die ‚Versteckte Kamera‘, wozu ich absolut keine Lust habe. Oder … widerrechtliches Betreten eines Grundstücks. Wie auch immer, ich rufe jetzt die Polizei."
„Warten Sie. Kane machte einen Schritt vorwärts, besann sich eines Besseren und trat wieder zurück. Als er erneut den Blick über die junge Frau gleiten ließ, kam sie ihm bekannt vor. „Sie müssen …
Er zerbrach sich den Kopf. Normalerweise konnte sich Kane Namen so gut merken, aber ihrer fiel ihm nicht ein. „Sie müssen die Schwester der Braut sein. Jackies Schwester."
„Ich hab’s. Sie sind ein Detektiv, der barfuß am besten kombinieren kann. Sie lächelte spöttisch. „Muss ja ein schweres Stück Arbeit gewesen sein, so viele Puzzleteile zusammenzusetzen: Mit dem Schild ‚Herzlichen Glückwunsch Jackie und Paul‘ vor dem Haus, den Papierhochzeitsglocken am Briefkasten und dem Glück, das rund ums Haus in der Luft liegt … Einen Moment mal. Woher wissen Sie, wer ich bin?
Der Frage wich Kane aus. „Was hat Sie so zynisch gemacht?"
Seufzend senkte sie das Handy. „Ich habe einen harten Tag. Ein hartes Leben und … Sie verstummte. „Ich muss Ihnen überhaupt nichts über mich erzählen.
„Hören Sie, ich verschwinde und überlasse Sie Ihrem Tag. Offensichtlich komme ich ungelegen." Kane bückte sich, hob seine italienischen Designerschuhe auf und ging los.
„Halt! Sie haben mir noch immer nicht gesagt, warum Sie hier barfuß auf dem Rasen herumgestapft sind."
Verärgert drehte er sich um. „Sind wir jetzt wieder bei dem Thema?"
„Wann hatten wir es denn abgehakt?" Sie stemmte die Hände in die Seiten, das Handy zwischen zwei Fingern haltend.
Ihr verraten, warum er hier war und was er hier suchte? Das brachte mit sich, auf viel zu viele persönliche Dinge zu sprechen zu kommen. Und wenn er anfing, über seine Probleme zu reden, würden in Kürze alle viertausendneunhundertzehn Einwohner von Chapel Ridge wissen, wer er war. Dann wäre es vorbei mit seiner dringend benötigten Ruhe und Erholung.
Nein, er hatte nicht die Absicht, irgendjemandem irgendetwas zu erzählen. Besonders nicht Jackies Schwester.
Susannah Wilson. Das war ihr Name, aber sie wurde von allen Suzie genannt.
Bevor sie ihn weiter ausfragen konnte, ging Kane zu seinem kleinen blauen Mietwagen, einem billigen amerikanischen Modell. Himmelweit entfernt von dem silberfarbenen Bentley-Cabrio, das er sonst fuhr. Der Mietwagen war nichtssagend, unscheinbar. Ein Auto, das sonst wer fahren könnte. Und damit perfekt für ihn.
Susannah folgte ihm. Keine, die ohne Weiteres aufgab, so viel war sicher.
„Sie haben noch immer nicht meine Frage beantwortet. Wer sind Sie? Und warum sind Sie hier?"
„Das sind zwei Fragen. Und ich muss Ihnen auch nichts erzählen. Ich kann tun und lassen, was ich will." Kane konnte fast hören, wie Susannah Wilson innerlich aufschrie vor Frustration. Oh, dies würde amüsant werden.
Finster blickte sie ihn an. „Widerrechtliches Betreten eines Grundstücks ist eine Straftat."
Er lächelte breit. Dass ihn dieses kleine Energiebündel hier erwarten würde, hatte er ja nicht geahnt, als er die Reise gebucht hatte. „Nur, wenn man nicht eingeladen ist. Und ich bin eingeladen. Kane machte eine Pause und beobachtete, wie Susannahs Augen groß wurden vor Überraschung. „Schließlich bin ich der beste Freund des Bräutigams und sein Trauzeuge.
„Was die Wahl deiner Freunde betrifft, hast du einen denkbar schlechten Geschmack."
Paul Hurst, Jackies Verlobter, lachte. „Gib Kane eine Chance, Suzie. Er ist gar nicht so übel. Und er hatte bestimmt seine Gründe für das, was er da getan hat."
„Wo hast du ihn überhaupt kennengelernt?"
„Auf dem College. Er hatte im Studentenheim das Zimmer neben meinem, wir haben ein paar Seminare zusammen besucht. Und er ist … Paul unterbrach sich. „Er ist ein anständiger Kerl. Vertrau mir einfach.
Susannah stand auf und sammelte das Geschirr ein. Im Laufe des Tages waren es immer mehr Teller und Gläser geworden, während ihrer Abwesenheit hatte sich die Menge auf dem Couchtisch im Wohnzimmer des alten Hauses vervielfacht. Paul und Jackie rührten sich nicht. Paul hatte die Füße auf den verschrammten Tisch gelegt, Jackie hatte es sich neben ihrem Verlobten gemütlich gemacht. Auf dem Großbildschirmfernseher – ein vorzeitiges Hochzeitsgeschenk von Susannah und den Brautjungfern – lief ein Krimi.
„Das letzte Mal, als ich dir vertraut habe, hast du das Herz meiner Schwester gestohlen."
Lachend legte Paul den Arm um Jackie und zog sie an sich. Das Ledersofa quietschte unter seinem Gewicht. „Stell dir einfach vor, dass du einen Bruder gewonnen hast."
Jackie schmiegte sich an den braunhaarigen Mann, mit dem sie seit fast drei Jahren zusammen war, und küsste ihn auf die Wange. „Einen sehr gut aussehenden Bruder."
„Der Weihnachtsmann hat mich wohl nicht gehört, als ich gesagt habe, ich wünsche mir ein Pony." Lächelnd trug Susannah das Geschirr in die Küche, stellte es in die Spüle und ließ heißes Wasser einlaufen, dann gab sie Spülmittel dazu und begann abzuwaschen.
An dieser Spüle stand sie schon, seit sie alt genug gewesen war, auf den kleinen Holzhocker zu klettern und in das Edelstahlbecken zu langen. Während sie abwusch, sah sie aus dem Fenster in den Garten hinaus. Früher hatte ihre Mutter neben Susannah gestanden und das Geschirr abgetrocknet. Im Hintergrund hatte das Radio gespielt, und die sonnige, gelb gestrichene Küche war so heiter und fröhlich gewesen wie die Stimme ihrer Mutter.
Doch diese Zeiten waren vorbei. Das Radio war bereits vor Jahren kaputtgegangen, die gelbe Farbe inzwischen verblasst und Abwaschen eine unangenehme Aufgabe geworden.
„Du musst das nicht tun." Jackie kam herein, lehnte sich an den Kühlschrank und feilte sich die Fingernägel.
„Wenn man es stehen lässt …"
„Wird es nicht zerbrechen, unterbrach Jackie sie. „Mach den Abwasch später. Oder noch besser, überhaupt nicht.
Er würde nie gemacht werden, wenn Susannah ihn nicht erledigte. Weder Jackie noch Paul hatten viel Sinn für Hausarbeit, trotz ihrer gegenteiligen Beteuerungen. Sie hatten einen Kredit aufgenommen, um das Haus instand zu setzen, und Susannah wohnte für eine sehr niedrige Miete bei den beiden, die ihnen half, die Hypothek abzuzahlen. Als Gegenleistung hatte sich Susannah bereit erklärt, den größten Teil der Hausarbeit zu übernehmen.
Tatsächlich war es so gekommen, dass sie sich schließlich um alles allein kümmerte. Aber an den meisten Tagen war ihr das sehr recht. Sie sparte Geld für ihr höchstes Ziel. Freiheit.
Eine Woche. Nur noch eine Woche, dann würde sie hier raus sein. Raus aus diesem Haus. Raus aus dieser Stadt. Auf dem Weg in das Leben, von dem sie schon so lange träumte, dass es Susannah vorkam, als wäre sie mit dem Traum geboren worden. Ihr Blick glitt zu dem Buntglaseiffelturm, der im Küchenfenster hing. Goldene und orangefarbene Lichtschimmer tanzten auf den Arbeitsflächen, als die Strahlen der Nachmittagssonne in den winzigen Glasscherben reflektierten.
Ihre Mutter hatte ihr die kleine Nachbildung des berühmtesten Wahrzeichens von Paris an jenem letzten gemeinsamen Weihnachtsfest geschenkt. „Ich bin nie dort gewesen, hatte sie gesagt, „aber ich hoffe, dass du eines Tages hinfahren kannst, Susannah. Dir die Welt ansehen kannst. Ich habe es nie geschafft.
Susannah würde es tun. Ganz gleich, was es sie kostete.