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WOLLEN, ABER DÜRFEN?: Eine romanhafte Biografie
WOLLEN, ABER DÜRFEN?: Eine romanhafte Biografie
WOLLEN, ABER DÜRFEN?: Eine romanhafte Biografie
eBook161 Seiten1 Stunde

WOLLEN, ABER DÜRFEN?: Eine romanhafte Biografie

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Über dieses E-Book

Julia Eiger-Strom, die sich erfolgreich als selbstständige Kosmetikerin etabliert hat, wird durch einen dummen Zufall dazu gebracht, für ein paar Wochen im Büro einer Bekannten auszuhelfen. Sofort springt Jochen in die Bahn und verlangt, dass Julia sich ... neben ihrer Selbstständigkeit ... für vormittags wieder einen Halbtagsjob sucht. Und wieder fügt sie sich in die Wünsche ihres Mannes.

Julia arbeitet "rund um die Uhr" und wird dadurch sehr belastet. Hinzu kommen immer häufiger Beschwerden ihres Mannes, dass sie keine Lust mehr auf Sex habe und auch sonst die Familie sehr vernachlässige.

In Julia beginnt es zu arbeiten.

Und in einer einzigen Nacht, in der Jochen sie wieder mit ungerechtfertigten Vorwürfen überhäuft, trifft sie eine folgenschwere Entscheidung...
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum30. Nov. 2022
ISBN9783347754591
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    Buchvorschau

    WOLLEN, ABER DÜRFEN? - Claudia Gesang

    Erstes Kapitel

    „Hallo, liebe Julia, hier spricht Maria, Maria Jobst. Hättest Du einen Moment Zeit für mich?"

    Maria ist eine gute Bekannte – sie und ihr Mann Herbert führen eine Firma für Garten- und Landschaftsbau in Wingertsdorf – aber eine Kundin ist sie bisher nicht.

    „Guten Morgen, Maria. Ja, sicher habe ich einen Augenblick. Meine nächste Kundin kommt erst in zehn Minuten. Was gibt es denn?"

    „Ich muss etwas vorwegschicken: Wenn ich Dir mit meiner Frage zu aufdringlich erscheine, dann sag‘ es gleich und wir vergessen diesen Anruf."

    Jetzt hat sie mich aber am Haken.

    „Schieß‘ los!"

    „Julia, ich bräuchte dringend Hilfe im Büro. Meine langjährige Assistentin ist krank geworden und wird voraussichtlich eine ganze Weile lang nicht arbeiten können. Alleine schaffe ich das aber nicht. Herbert ist ja mit den Gärtnern fast jeden Tag bei den Kunden. Da bleibt die ganze administrative Arbeit für mich liegen. Ich muss mich aber auch um neue Aufträge kümmern. Und meine Mutter braucht immer häufiger meine Hilfe. Du bist doch ausgebildete Industriekauffrau – hättest Du nicht zwei, drei Stunden jeden Tag Zeit, um mich zu unterstützen?"

    Oha! Jetzt muss ich schlucken. Ich will Maria natürlich nicht gleich mit einem Nein vor den Kopf stoßen und versuche, erst einmal Zeit zu gewinnen.

    „Das kann ich gut verstehen, liebe Maria. Es ist nur so: Ich habe bisher immer im Schönheits- und Gesundheitsbereich gearbeitet. Vom Gärtnern, von Pflanzen und von den ganzen Tätigkeiten, die dazugehören, verstehe ich rein gar nichts. Wie könnte ich Dir da eine Hilfe sein?"

    „Du musst keine Fachkenntnisse haben! Ich bin gelernte Arzthelferin. Es geht mir darum, dass jemand die Arbeitszeiten erfasst, die Fahrtenschreiber kontrolliert und die Rechnungen schreibt. Das ist wirklich nicht schwer – das kannst Du … wenn Du möchtest, natürlich."

    „Ich würde Dir sehr gerne helfen, Maria, das weißt Du ja sicher. Nur sehe ich gerade kein Zeitfenster bei mir."

    „Ja, das dachte ich mir schon, murmelt sie traurig, „aber einen Versuch war es wert. Danke, dass Du mir zugehört hast, liebe Julia.

    „Halt, Moment! Lass‘ mich mal drüber schlafen, Maria. Ich kann jetzt weder zu- noch absagen. Außerdem muss ich erst mit Jochen darüber reden. Kann ich mich morgen bei Dir melden?"

    „Oh ja, und schon mal vielen lieben Dank, dass Du nicht gleich NEIN gesagt hast!"

    Es klingelt an der Tür und davor steht meine nächste Kundin. Ich schiebe dieses Thema also erst einmal in eine Schublade in meinem Kopf und bewältige den Arbeitstag.

    Jochen kommt an diesem Abend ausnahmsweise einmal pünktlich aus dem Büro nach Hause und ich muss das Abendessen nicht warmhalten. Eine Seltenheit! Als alles verputzt ist, erledige ich die Küchenarbeit und Jochen spielt noch eine kleine Weile mit Tom, bevor es für den jungen Mann Zeit wird, ins Bett zu gehen.

    „Mama, irgendwie bist Du heute so komisch. Beim Essen hast Du Papas Bier zu mir gestellt. Ich hätte zwar auch gerne mal davon getrunken, aber Papa hat‘s gleich bemerkt. Hast Du was?"

    „Du merkst aber auch alles, mein Schatz. Ja, ich muss noch was mit Papa besprechen. Die Maria – weißt Du, die den Regen machen kann – braucht Hilfe im Büro. Und da hat sie mich gefragt."

    Tom hatte beim ersten Kennenlernen den Begriff „Beregnungstechnik sofort in „Regenmacher umgedeutet.

    „Ja, aber Du hast doch jetzt schon so wenig Zeit, Mama! Willst Du vielleicht gar nicht mehr schlafen und die Hausarbeit nachts erledigen?"

    Mein Sohn ist immer sehr pragmatisch und auch erfinderisch, wenn es darum geht, Lösungen für unlösbare Probleme zu generieren.

    „Nein, das ganz bestimmt nicht, junger Mann. Und ich durchschaue Deine Verzögerungstaktik sehr wohl! Also, jetzt aber husch-husch ins Bett. Wo waren wir denn bei Winnie Puh gestern stehen geblieben?"

    Gegen Ende des Kapitels schläft Tom tief und fest. Ich schleiche mich leise aus seinem Zimmer und gehe zu Jochen.

    „Hast Du einen Moment Zeit, Jochen?"

    „Hmmm, was gibt’s denn? Gleich kommen die Nachrichten…"

    „Es geht sicher ganz schnell. Maria Jobst hat mich heute angerufen."

    In Kurzfassung berichte ich Jochen von diesem Telefonat und bitte ihn um seine Meinung, die er – ganz Jochen – auch sofort von sich gibt.

    „Na, das ist doch eine prima Sache, Julia! Maria wird Dir ein festes Monatsgehalt bezahlen und Du kannst diesen Kotz-Metik-Kram endlich aufgeben. Darauf warte ich schon lange."

    „Das kannst Du doch nicht ernst meinen, Jochen!"

    Ich bin entsetzt, denn damit hatte ich nicht gerechnet.

    „Doch, das ist mein voller Ernst. Du bist zwar ziemlich erfolgreich geworden, das muss ich zugeben, aber Deine verschiedenen Tätigkeiten sind doch ein komplettes Durcheinander – Du behandelst, schreibst, machst Abnehmkurse … was denn noch alles? Du verzettelst Dich, das siehst Du doch sicher ein?! Mir ist schon klar, dass die Anstellung bei Maria zunächst nicht das Geld bringen wird, das Du gerade erwirtschaftest. Aber die Arbeit bei ihr wird sicher mehr werden und dann kannst Du die Stelle ausbauen. Ich bin also sehr dafür, dass Du ihr zusagst, Julia."

    Jetzt muss ich mich erst einmal hinsetzen. Ich dachte bisher, dass ich Jochen mit meinen wirtschaftlichen Erfolgen nun endgültig überzeugt hätte. Aber offenbar hat er nur gute Miene zu einem für ihn bösen Spiel gemacht.

    Ich bin sehr enttäuscht und traurig.

    „Du bist also nicht wirklich einverstanden mit meiner Selbstständigkeit, Jochen?"

    „Nein, das war ich nie und das werde ich sicher auch nie sein. Es ist immer ein Risiko. Du weißt nie genau, wie viel Geld am Monatsende übrig bleibt. Und immer wieder musst Du etwas investieren, was den Gewinn schmälert. Mit einem regelmäßigen Gehalt können wir viel besser planen. Das siehst Du doch sicher ein!"

    „Ja, das sehe ich natürlich ein, Jochen. Aber bisher ist doch immer so viel Geld übrig geblieben, dass ich unsere Haushaltsausgaben locker davon bestreiten konnte. Und auch für die Urlaube kann ich immer wieder Geld zurücklegen. Ich möchte meine Selbstständigkeit nicht aufgeben. Was würden meine Kundinnen sagen?"

    „Ach, das bewertest Du über. Die würden sich natürlich wundern, aber es gibt genug andere Kotz-Metikerinnen."

    „Von heute auf morgen kann ich auf gar keinen Fall aufhören, Jochen. Bitte, versteh‘ das doch. Kann ich nicht vielleicht beide Tätigkeiten nebeneinander ausführen?"

    „Wie willst Du das denn machen? Du hast ja jetzt schon viel zu wenig Zeit für Tom – ganz zu schweigen von mir und dem Haushalt."

    Das sitzt.

    Er hat ja nicht Unrecht. Durch die vielen verschiedenen Tätigkeiten bleibt wirklich wenig Zeit zum Spielen und Toben. Selbst Hausarbeiten – zumindest die Dinge, die keinen Krach machen – erledige ich oft, wenn Tom im Bett ist und Jochen fernsieht.

    „Denk‘ einfach mal drüber nach, was aus Deinem Sammelsurium Du problemlos aufgeben kannst, Julia. Das kann doch nicht so schwer sein. Vielleicht die Abnehmkurse? Die Kundinnen können das doch jetzt auch alleine zu Hause weitermachen. Und die Riegel und Shakes kannst Du ihnen ja weiterhin verkaufen. Schau mal, so einfach ist das."

    Ja, für ihn sicher.

    „Ich denke darüber nach, Jochen. Jetzt weiß ich ja, was Du für richtig hältst."

    „Na, also, dann kann ich ja jetzt hoffentlich den Rest der Nachrichten ansehen."

    Zweites Kapitel

    Nachdem ich meine ehelichen Pflichten (wie übrigens fast jeden Tag) erledigt habe, liege ich noch lange wach. Jochen schnarcht schon vor sich hin, aber meine Gedanken finden einfach keine Ruhe.

    Ich soll also – geht es nach meinem Ehemann – für eine unbestimmte, aber begrenzte Zeit Teile meines kleinen Unternehmens abschaffen, um Maria und Herbert unterstützen zu können. Das fühlt sich falsch an. Mein Bauch sagt mir sehr deutlich, dass ich mich nicht darauf einlassen möchte. Ich habe mein Institut mit viel Herzblut und Engagement aufgebaut. Das hat mich unendlich viel Kraft gekostet (die aber durch die Akzeptanz und Dankbarkeit meiner Kundinnen in gleichem Maße zu mir zurück fließt) und nun soll ich meine Selbstständigkeit peu à peu wieder aufgeben?

    Nein, das will ich ganz und gar nicht!

    Nur leider geht Jochen offensichtlich fest davon aus, dass ich seinen Wünschen entspreche.

    Ich bin tief enttäuscht. In den letzten Monaten sah es für mich so aus, als hätte mein Mann sich mit meiner Selbstständigkeit arrangiert. Ab und an habe ich sogar ein kleines Lob aus seinem Mund erhalten!

    Das passt für mich nicht wirklich zusammen. Aber es wird mir nichts anderes übrig bleiben, als zu entscheiden, ob ich tue, was Jochen will, oder ob ich (was ich gerne vermeide, denn das hat meist eine längere Phase ätzenden Schweigens und/oder verbaler Seitenhiebe zur Folge) eine Konfrontation mit ihm auf mich nehmen will.

    Und da ist ja auch Tom, dessen Bedürfnisse für mich an erster Stelle stehen sollten. Mein kleiner Sohn braucht Zuwendung, Zeit und eine fröhliche Mama. In wenigen Wochen wird aus dem „Alten Hasen" im Kindergarten ein Schulkind werden. Dann werde ich mehr Zeit für die Hausaufgaben-Betreuung brauchen. Die Behandlungstermine haben sich heimlich, still und leise vom Vormittag bis in den späten Nachmittag ausgedehnt und an einem Abend pro Woche kommen die Wunschgewicht-Teilnehmerinnen.

    Wenn ich das alles bedenke, wäre es vielleicht doch besser, einer regelmäßigen Vormittagstätigkeit nachzugehen und danach Zeit für Kind, Mann, Haus und Garten zu haben, oder?!

    Im Prinzip, ja – aber Maria hat klar gemacht, dass sie mich nicht mehr brauchen wird, sobald ihre erkrankte Assistentin wieder einsatzfähig ist. Und was wird dann? Jochen erwartet meinen finanziellen Beitrag zu unserem Haushalt – was, wenn sich der „geschlossene" Teil meines Instituts nicht so einfach reaktivieren lässt? Dann fehlen diese Umsätze …

    Ich kann und kann nicht einschlafen. Was soll ich nur machen? Ewig kann ich Maria nicht warten lassen und auch Jochen wird morgen eine Reaktion erwarten.

    Drittes Kapitel

    „Guten Morgen, Maria, hier spricht Julia Eiger-Strom."

    „Ach Julia, guten Morgen!"

    „Maria, ich bin Dir ja noch eine Antwort schuldig. Also nachdem ich mit Jochen gesprochen und die Sache nochmal überschlafen habe, kann ich Dir zusagen. Ich komme vormittags und

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